Neckar ⸗Bote(2. Blatt) Samstag, 15. Juni 1940 Der deutſche Sieg im Norden Zuſammenfaſſender Bericht des Oberkommandos der Wehr⸗ macht über den Verlauf der militäriſchen Operationen in Dänemark und Norwegen. b Nach dem ſigreichen Abſchluß der Kämpfe um Narvik gibt das Oberkommando der Wehrmacht über den Verlauf der militäriſchen Operationen in Dä⸗ nemark und Norwegen zuſammenfaff f 8 10 J ffend folgen bekannt: 7 dio Mizue N 17 6 e ie Pläne Wege über Skan⸗ W uſtige Wendung zu ht ſeit lan⸗ dazu, einen bli bereiten. Teile des Heer geſamte Flotte wurden da 7 einer einheitlichen Aktion unter tung des Führers zuſammengefaßt. Der Einmarſch c lität Operationen am 9. April bei Morgengrauen aus. annen mit dem Einmarſch über die deutſch⸗däniſche ſpwie mit der Landung in zahlreichen Häfen 1 Flughaf Dänemarks und Norwegens. Ihr Zi gar, di E * DToind Ind Sie be⸗ Grenze en eſe e um Teil an den engliſchen Seeſtreitkräften e vorbeiſtoßend— deutſche Truppen. Nar⸗ Flugzeugen— in nächſter Nä vik, Drontheim Bergen, Stavanger, Egerſund, Kriſtian⸗ ſand, Arendal und Oslo wurden beſetzt. In Narvik mußte der Widerſtand norwegiſcher Seeſtreitkräfte, in Drontheim, Kriſtianſand und vor allem in die Küſtenverteidigung durch die Kriegsmarine, die woe und gelandete Stoßtrupps des 5 werden. Die Heldentaten, die dabei von deutſchen Führern und ihren Einheiten ſowie von einzelnen Soldaten vollbracht wurden, bleiben einer ſpäteren Berichterſtattung vorbehal⸗ ten. An ihrer Spitze wird hier immer der heroifche Kampf und Untergang des Kreuzers„Blücher“ ſtehen. Abwehr feindlicher Gegenſtöße Am 21. April waren die gewonnenen Stützpunkte aus⸗ gebaut, geſichert und nach allen Seiten erweitert, der Raum um Oslo befriedet, die befeſtigte Zone Frederikſtadt⸗Askim in deutſcher Hand, Kongswinger genommen und die Land⸗ verbindung von Oslo über Kriſtianſand nach Stavanger her⸗ eſtellt. Weiter nördlich befand ſich die Bahn von Dront⸗ eim bis zur ſchwediſchen Grenze und oſtwärts Narviks der größte Teil der Erzbahn in deutſcher Gewalt. Nachdem es den Engländern gelungen war, die zum Schutze des Hafens von Narvik vorgeſehenen Küſtenbatterien zu verſenken, konnte der Einbruch überlegener britiſcher Seeſtreitkräfte in den Ofoten⸗Fjord nicht verhindert werden. Ihnen fielen un⸗ ſere Zerſtörer nach tapferem Widerſtand, nachdem ſie erſt ihre Granate verſchoſſen und dem hwere Verl 3 0 Heeres niedergekämpft 6 Gegner ſch zugefügt hatten, zum Opfer. Die Beſatzungen reih⸗ ten ſich dann als willkommene 4 55 in die kühne Schar unſerer Gebirgsjäger ein, die ſich an 885 ſchneebedeck⸗ ten, felſigen Küſte feſtkrallten und in den folgenden Wo⸗ chen dem ſchweren Feuer feindlicher Schiffsgeſchütze und al⸗ len Landungsverſuchen trotzten. Noch waren die Kämpfe mit Teilen verſchiedener nor⸗ wegiſcher Diviſionen in den Hochgebirgstälern zwiſchen Oslo und Bergen im Gange, und die notwendigen deutſchen Ver⸗ ſtärkungen zum Angriff aus dem Raum um Oslo in Rich⸗ tung Drontheim erſt im Anmarſch, als die Alliierten zum Gegenſchlag ausholten; unter ſtärkſtem Einſatz von Seeſtreitkräften und Handelsſchiffen warfen ſie in Andals⸗ nes Namſos und Harſtad Truppen an Land. Ihre Abſicht war, den erlahmenden norwegiſchen Widerſtand neu zu be⸗ leben, Drontheim durch konzentriſchen Angriff von Norden und Süden her wieder zu nehmen, die ſchwache deutſche Kampfgruppe im Raum von Narvik zu vernichten und, wie aus vorgefundenen engliſchen Befehlen einwandfrei her⸗ vorgeht, bei günſtiger Gelegenheit gegen das ſchwediſche Erz⸗ gebiet von Gälivare vorzuſtoßen Dieſer Verſuch fand über⸗ all ein klägliches⸗Ende. Zunächſt ſcheiterten unter ſchweren Verluſten alle Anſtrengungen des Gegners, der deutſchen Luftwaffe die Herrſchaft über den nörwegiſchen Raum ſtrei⸗ tig zu machen, an der deutſchen Jagd⸗ und Flakabwehr. Dann warfen ſich junge deutſche Regimenter— von der Luftwaffe 1 geſtützt— auf die norwegiſchen und engliſchen Kräfte, die verſuchten, die Vereinigung der von Oslo nach Norden und von Drontheim nach Süden angrei⸗ fenden deutſchen Kampfgruppen zu verhindern. Unter ſchwerſten Geländeverhältniſſen, alle Sprengun⸗ Sei und Brückenzerſtörungen überwindend, wurde der eind in den Gebirgstälern von Enge zu 3 geworfen, und ſchon am 30. April reichten ſich die in Oslo und in Drontheim gelandeten deutſchen Truppen bei Stoeren, 50 Kilometer ſüdlich Drontheims, die Hand. Damit waren die britiſchen Operationspläne geſcheitert. Fluchtartig zogen ſich die Engländer auf Andalsnes zurück, um ſich dort unter den verluſtbringenden Angriffen der deutſchen Luftwaffe, große Mengen an Material und Vorräten im Stich laſſend, wie⸗ der einzuſchiffen. Am 2. Mai hißten unſere Truppen in An⸗ dalsnes die deutſche Flagge. Heldenkampf und Sieg in Narvik Von Drontheim aus hatte ſchon am 25. April eine deutſche Abteilung mit Unterſtützung leichter Seeſtreitkräfte die Enge von Steinkjer genommen und dort dem von Namſos ausgehenden feindlichen Vorſtoß Halt geboten.* den inzwiſchen eingetroffenen Verſtärkungen wurde der Vor⸗ marſch nach Norden unverzüglich weiter fortgeſetzt. Aber die in Namſos gelandeten britiſchen und franzöſi⸗ ſchen Kräfte nahmen den Kampf nicht mehr an. Unter ſchmählichen Umſtänden ließen ſie die Norweger im Stich und ſchifften ſich ein. Erſt daraufhin ſtreckten auch dieſe ver⸗ bittert die Waffen. Am 6. Mai wurden Grong, Namſos und osjoen von unſeren Truppen genommen. Von dort aus bahnten ſich nun nurmehr Gebirgstruppen im Kampf mit norwegiſchen und 8 Bataillonen in dem außeror⸗ dentlich ſchwierigen Gelände den Weg bis nach Fauske und Bodoe, das über 500 Kilometer von Drontheim entfernt, am 1. Juni erreicht wurde. Damit war die nördlichſte Baſis gewonnen, von der aus über völlig wegeloſes und hochalpines Gelände der bedräng⸗ ten Gruppe Narvik auch zu Lande die notwendige Hilfe gebracht werden ſollte. Dieſe war inzwiſchen von einer 10 ſechsfachen Ueberlegenheit, von See aus, in den beiden anken und im Rücken angegriffen worden. Engländer, ranzöſiſche Alpenjäger, age Gebirgsſchützen und ſtarke 5 er 8 4 f 8 5 1 5 1 1 eutſchen Kräfte einzukeſſeln und zu vernichten. So die Küſtenſtellungen— und am 28. Mat auch die Stadt * Bergen 1 uud Hor— bens? u 5 In ſeinen Rückmarſch ſtießen am 8. Juni deutſche See⸗ ſtreitkräfte und vernichteten den Flugzeugträger„Glorious“ mit ſeinen beiden Begleitzerſtörern und Transport- und Handelsſchiffe mit einem Tonnengehalt von faſt 30 000 BRT. Zu Lande wurden Narvik und Elvegardsmoen wieder beſetzt und am 10. Juni die Kapitulationsverhandlungen zwiſchen dem deutſchen Oberkommando in Norwegen und dem norwegiſchen Oberkommando unterzeichnet. Die geſam⸗ ten, noch vorhandenen norwegiſchen Streitkräfte legten die Waffen nieder. Der Feldzug in Norwegen iſt ſeitdem zu Ende. Sei Hunde 2 Uhrung zum da vorragende Leiſtun Die Kriegsmarine Ho: 89 ura— El 1 2 r F Si der Krie eine bis! gabe gelöſt. Schiffen 8 Stützpunkten und en britiſchen F zahlreiche größ erzwungen, t in einer gewaltigen Transp llionen BR 5 die Maſſe der! ihres Na rbr nach Norwegen über Flankenbedrohun und des Einſatzes 1. 1 „Geleitfahrzeuge und Vorpoſtenb nd N ſt. und in engem Zuſamment ſtenfliegerverbänden beteiligt. Der Exfolg iſt bewerten, als die zum Teil der engliſchen Kü liegenden Zielhäfen dem Gegner bekannt und wäſſer des Kattegatt und des Skagerrak mußten. Handels fbeſatzungen haben in Fahrten mit der gleichen Opferbereitſchaft wie die der Kriegsmarine ihre Pflicht erfüllt. Bei Drontheim und Bergen beteili Stellen, Land geſetzte Marineab des Heeres. Die Küſte in ihrer wei durch übernommene und neu zugefügte ſichert. Die deutſche Kriegsmarine fügte den britiſchen und fran⸗ zöſiſchen Flotten folgende Verluſte bei: 1 Flugzeugträger, 1 Kreuzer, 10 Zerſtörer, 1 Unterſeebootjäger, 19 Unterſee⸗ boote, zuſammen rund 65 000 Tonnen, ferner: 1 Transport⸗ ſchiff und 1 Tanker mit insgeſamt 29 000 BT. Weiter wurden 11 norwegiſche Kriegsſchiffe vernichtet, 2 Küſtenpan⸗ zerſchiffe, 3 Zerſtörer, 7 Minenleger, 2 Minenſuchboote, 14 Torpedoboote und einige Unterſeebvote ſowie viele kleine Fahrzeuge ſichergeſtellt. Luftwaffe ausſchlaggebender Faklor Die Luftwaffe erwies ſich in Norwegen als der aus⸗ ſchlaggebende Faktor für das Gelingen der Operation. Si hat die Hauptlaſt des Kampfes gegen die unſerer Kriegsma⸗ rine zahlenmäßig weit überlegene feindliche Flotte getragen, und ſie allein vermochte bis zum 10. Juni der vereinſamt ohne jede Land⸗ und Seeverbindung kämpfenden Gruppe Narvik Nachſchub, Verſtärkung und Entlaſtung zu brin⸗ gen. Sie hat den für die zukünftige Entwicklung entſcheiden⸗ den Beweis erbracht, daß keine noch ſo ſtarke Flotte im na⸗ hen Wirkungsbereich einer überlegenen feindlichen Luft⸗ waffe auf die Dauer operieren kann. So iſt es der deutſchen Luftwaffe gelungen, die in der Nähe der norwegiſchen Küſte nach unſerer Landung auf⸗ und abſtehenden feindlichen See⸗ ſtreitkräfte zu vertreiben. Den feindlichen Schiffsbewegungen, Nat Batt ſei es zur Landung bei Namſos oder Andalsnes oder beim Abtransport von dort, fügte ſie ungeheure Verluſte zu. Ihr ſtolzeſter Erfolg war dabei die Vernichtung eines engliſchen Schlachtſchiffes am 3. Mai im Seegebiet von Nam⸗ ſos. Die raſche Beſitznahme von Oslo und Stavanger ſchon am 9. April war nur durch den Einſatz von Fallſchirmjä⸗ gern und Luftlandetruppen möglich. Kampf⸗ und Sturz⸗ kampfflieger erſchütterten die Beſatzungen der feindlichen Küſten batterien im Oslo⸗Fjord und in Kriſtianſand und be⸗ ſchleunigten deren Uebergabe. Wie immer griff die Luftwaffe auch in die Erdkämpfe wirkſam ein, ſo zwiſchen Osko und Bergen, und vor allem zwiſchen Oslo und Drontheim, unterbrach die rückwärtigen Verbindungen und ſtörte den Nachſchub. Bevor die Land⸗ verbindüng zwiſchen Oslo und Drontheim hergeſtellt war, hat ſie viele tauſend Mann an Verſtärkungen nach Dront⸗ heim übergeführt. Sie hat mit ihren Jägern und Zerſtö⸗ rern vom erſten Tage an den Luftraum beherrſcht und vor keinen noch ſo großen Schwierigkeiten bei der Neuan⸗ lage von Flugplätzen zurückgeſchreckt. Daß der heldenmutige Widerſtand der Gruppe Narvik mit einem vollen Sieg en⸗ dete, iſt neben den großen Erfolgen auf dem— 8— Kriegsſchauplatz dem Einſatz der Luftwaffe zu danken. Der Erfolg ihrer Kampfhandlungen ſpiegelt ſich auch in den Ver⸗ luſten des Gegners wider. Es wurden vernichtet: 87 feindliche Flugzeuge, ohne die auf den britiſchen 1 befindlichen, die am 25. Mai im Ofotenfford und am 8. Juni im Nordmeer verſenkt wurden, 20 Kriegs- und Hilfskampfſchiffe mit etwa 90 000 Tonnen, 71 Handelsſchiffe mit etwa 280 000 Tonnen. Außer⸗ dem wurden 89 Kriegs- und Hilfskriegsſchiffe, ſowie 39 Handelsſchiffe durch Bombentreffer beſchädigt. Die Diviſionen des Heeres haben, abgeſehen von den franzöſiſchen und engliſchen Kräften ſechs norwegiſche Di⸗ viſionen zerſchlagen, gefangengenommen. zur Kapitulation gezwungen oder über die ſchwediſche Grenze geworfen. Die eigenen Verluſte Die eigenen Verluſte der Wehrmacht betragen an Offi⸗ zieren, Unteroffizieren und Mannſchaften: Gefallen 1317, verwundet 1604; auf Seetransport oder ſonſt vermißt 2375. Die Kriegsmarine hat 3 Kreuzer, 10 Zerſtörer, 1 Tor⸗ pedoboot, 6 Unterſeeboote und etwa 15 kleinere Kriegs⸗ und Hilfsfahrzeuge verloren. Die Luftwa ffe büßte 90 Flug⸗ zeuge beim Einſatz gegen den Feind und durch Notlandung in See ein; 27 Flugzeuge wurden durch Notlandung über Land und durch feindliche Einwirkung am Boden beſchädigt. Der Feldzug in Norwegen hat die engliſche Blockade⸗ front zerbrochen. Großdeutſchland iſt im Beſitz der ſtrategi⸗ ſchen wichtigen Flankenſtellung gegenüber Englands Oſtküſte. Der Dank des Führers Tagesbefehl an die in Norwegen zum Einſatz gekommenen Soldaten der drei Wehrmachtskeile. DNB. Führerhauptquarkier, 14. Juni. Der Führer ung Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht hat an die i Nor wegen zu gekommenen Soldaten der drei Wehr⸗ machts g n Tagesbefehl gerichtet: Soldaten! Der Feldzug in Norwegen iſt beendet. Der britiſche Verſuch, ſich dieſes für Deutſchland lebenswichtigen aumes zu bemächtigen, iſt dank Eurem Todesmut, Eurer Hyferbereitſchaft und Eurer zähen Beharrlichkeit geſcheiterk. habe die höchſten Anforderungen Euch ſtellen müſſen. Ihr habt ſie mehr als erfüllt. Ich ſpreche meine Anerkennung und meinen Dank der Jührung aus: dem General der Infanterie v. Jalken⸗ Fort für die Organiſation und Leitung der geſamtken Dandoperationen, dem Generaladmiral 8 da alwächker, dem Admiral Carls und dem Vizeadmiral Lütjen⸗ für die Vorbereitung und den Einſatz der Kriegsmarine, ſowie dem Admiral Boehm für den Ausbau der Küſtenvertei⸗ digung; dem Generaloberſt Mil ch, dem Generalleutnant Geißler für den Einſatz und die Führung der Luft⸗ waffe. Ich ſpreche meinen Dank und meine Anerkennung aus all den Soldaten des Heeres, der Marine und der Luft⸗ waffe, die durch ihre Tapferkeit und ihren Opfermut von dem Deutſchen Reich eine große Gefahr abwenden halfen. Ich ſage dieſen Dank beſonders jenen namenloſen Sol- daten, deren Heldentum der Mitwelt leider ſo oft verborgen bleibt. Ich übermitkele den Ausdruck der ſtolzen Bewunderung des deutſchen Volkes den Kämpfern von Narvik. Sie alle, die dort im hohen Norden zuſammenſtaaden, Soldaten der öſtmärkiſchen Berge, Beſatzungen unſerer Kriegsſchiffe, Jallſchirmkruppen, gampfflieger und Traus⸗ porter-Piloten, werden in der Geſchichte eingehen als beſte Repräſentanten höchſten deutſchen Soldatenkums. Dem Generalleutnant Diel ſpreche ich für das ehren⸗ volle Blakt, das er dem Buch der deutſchen Geſchichte ein⸗ gefügt hat, den Dank des deutſchen Volkes aus Adolf Hitler. An die Soldaten des Heeres! Tagesbefehl des Oberbefehlshabers. Der Oberbefehlshaber des Heeres hat folgenden Tages⸗ befehl an die in Norwegen gerichtet: Soldaten! Am heutigen Tage hat das deulſche Volk den Sie⸗ gesbericht über Norwegen erfahren. Er ſtellt Eure Leiſtungen für immer vor der Geſchichte feſt. Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht hat Euch ſeinen und des deul⸗ ſchen Volkes Dank ausgeſprochen. Voll Stolz und in höch⸗ ſter Anerkennung grüßt Euch mit mir das ganze Heer. Der norwegiſche Feldzug unter Oberbefehl de⸗ Ge⸗ nerals der Infanterie von l r deutſchen 2 8 b erſt Tag punkte das ſtrategiſche Zlel erreicht. ver wens rlal iſt gekennzeichnet durch eine Fülle hervorragender Einzel⸗ leiſtungen von Führung und Truppe bei ungewöhnlichen Schwierigkeiten der Witterung und des Geländes. In edel⸗ ſter Kameradſchaft und vorbildlicher Zuſammenarbeit wett⸗ eiferten Heer, Kriegsmarine und Luftwaffe und errangen gemeinſam den Sieg. Beſte Friedensausbildung und ſolda⸗ tiſche Erziehung, Selbſtändigkeit von Unterführer und Mann, Gewöhnung an Anſtrengung und Entbehrungen, Vorwärtsdrang und Siegeswille fanden ihre ſchönſte Be⸗ währung.— Aus der großen Geſamtleiſtung ragt hervor der helden⸗ hafte Widerſtand, den Ihr, oſtmärkiſche Gebirgs- truppen der Kampfgruppe Dietl. Schulter an Schilter mit den Kameraden der Kriegsmarine und unterſtüägt von den tapferen Fliegern, nach dem Vorbild Eures Komman⸗ deurs geleiſtet hat. Unter den ſchwerſten Bedingungen habt Ihr gegenüber einer überwältigenden feindlichen Ueber⸗ macht zwei Monate lang ſtandgehalten und dadurch den Abzug der engliſchen und franzöſiſchen Truppen und die Kapitulation der Reſte der norwegiſchen Armee erzwun⸗ gen. Euer Kampf reiht ſich würdig den größten kriegeri⸗ ſchen Taten aller Zeiten an.. Inzwiſchen geht im Weſten der Entſcheidungskampf un⸗ aufhaltſam und erfolgreich weiter. An ſeinem Ende wird ſtehen, wie es der Führer vordusgeſagt hat, der glor⸗ reichſte Sieg der deutſchen Geſchichte! von Brauchitſch, Generaloberſt und Oberbefehlshaber des Heeres. „Soldaten der Kriegsmarine!“ Tagesbefehl des Großadmitals Dr. Raeder. Der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Großadmiral Dr. h. c. Raeder, hat anläßlich des Abſchluſſes der militä⸗ riſchen Operationen in Norwegen folgenden Tagesbefehl erlaſſen: „Die Truppen der Weſtmächte haben den norwegiſchen Raum endgültig geräumt. Die letzten Reſte der norwegi⸗ ſchen Wehrmacht haben kapituliert. Hiermit hat eine Ope⸗ ration ihren Abſchluß gefunden, die eine beiſpiel⸗ hafte Zuſammenarbeit der Kriegsmarine mit den anderen Wehrmachtsteilen gezeigt. hat. Die Kriegsmarine ift ſich bewußt, durch höchſten Einſatz der geſamten Flotte die Beſetzung der norwegischen Hauptſtützpunkte überhaupt ermöglicht und damit die Grundlage für die Operationen von Heer und Luftwaffe geſchaffen zu haben. Sie hat mit der Durchführung und Sicherung des Nachſchubes entſchei⸗ dend zur Eroberung des norwegiſchen Raumes beigetragen. Soldaten der Kriegsmarine haben Schulter an Schulter mit den Gebirgsſägern unter ungewohnten und ſchwierig⸗ ſten Verhältniſſen im Abwehrkampf um Narvik geſtanden. Sie haben Anteil an dem unſterblichen Ruhm, den deutſches Soldatentum ſich hier erworben hat. Soldalen der Kriegsmarine! Ich bin ſtolz auf Euch. auf Eure Einſatzbereitſchaft gegenüber einem vielfach überlege⸗ nen Feind, auf Eute Tapferkeik, auf Eure Zähigkeit und auf Euren in der 0 ſchichte einzig daſtehenden Er⸗ folg. Weiter vorwärts mil Gott für Führer und Vaterland!“ Die Loſung der Luſtwaffe Tagesbefehl des Generalfeldmarſchalls Göring. Der Oberbefehlshaber der Luftwaffe, Generalfeldmar⸗ ſchall Göring, hat aus Anlaß des Abſchluſſes der Operatio⸗ nen in Norwegen folgenden Tagesbefehl an die Luftwaffe gerichtet: „Soldaten der Luftwaffe! Kameraden! Mit dem Ruh⸗ mesblatt Narvik ſchließt ſiegreich nun auch der Abſchnitt Norwegen in der Geſchichte des großdeutſchen Freiheits⸗ kampfes. Gemeinſam mit den Männern des Heeres und der Kriegsmarine habt Ihr, meine Kameraden von der Luft⸗ waffe, neuen unvergänglichen Lorbeer um die Fahnen un⸗ ſerer ſtolzen Waffe gewunden. 5 Blitzſchnell, wie immer bei der deutſchen Luftwaffe, Euer Zuſchlagen, todesmutig Euer Einſatz, unbändig Euer Wille, jeden Befehl unſeres Führers und Feldherrn zu er⸗ füllen. Keine feindliche Abwehr und keine Unbill des Wet⸗ ters konnten Euch hindern, dieſem ebenſo kühnen wie ge⸗ nialen Feldzug das Tor zum Gelingen zu öffnen, zäh am Feind zu bleiben und ſchließlich den Sieg auch im hohen Norden zu ermöglichen. In der Luft und zu Lande habt e Leiſtungen vollbracht, die in dem Bewußtſein unſeres Vol⸗ kes lebendig bleiben werden. Ich gedenke beſond Beſatzungen der Transportverbände, die in ſelbſtloſe ſcheidenheit und unermüdlichem Einſatz die Vorausſetzung für das Gelingen der Unternehmung ſchufen. Geſchwunden iſt der Nimbus der Flotte Britanniens. Jede Bombe unſerer Luftwaffe auf engliſche Schiffe an Nor⸗ wegens Küſte war ein Schlag gegen die vermeintliche See⸗ herrſchaft der plutokratiſchen Kriegshetzer an der Themſe. Der Sampf geht weiter! Ihr habt nun Stellungen be⸗ zogen, aus denen die Slöße ins Herz des Feindes geführt werden. Meine Kameraden der Luftwaffe im norwegiſchen Feld⸗ zug! Ich danke Euch und bin ſtolz auf Euch. Vorwärks für unſer nalionalſozialiſtiſches Deutſchland und unſeren ge⸗ liebten Führer. Die Loſung der deutſchen Luftwaffe iſt und bleibt Sieg.“ . L Neue Ritterkreuzträger Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht hat auf Vorſchlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Ge⸗ neralfeldmarſchall Göring, das Ritterkreuz des Eiſernen Kreuzes verliehen an: Major Doench, Kommandeur einer Kampfgruppe, Hauptmann Hinkelbein, Kommandeur einer Kampfgruppe, Hauptmann Arved Crüger, Kom⸗ mandeur einer Kampfgruppe, Oberleutnant Wieting, in einem Kampfgeſchwader, Feldwebel Schultz, in einem Kampfgeſchwader. Major Fritz Doench hat ſeine Kampfgruppe in ſchnei⸗ digen Angriffen gegen die Stützpunkte der britiſchen home fleet, Scapa⸗Flow und Shetland⸗Inſeln, in den vergangenen Wintermonaten mit großem Erfolg geführt. In den letzten Wochen hat ſein Verband dem Gegner im belgiſch⸗franzöſi ſchen Küſtengebiet beſonders ſchweren Schaden zugefügt. Major Doench hat ſich bei allen Einſätzen durch perſönliche Tapferkeit ausgezeichnet. Hauptmann Claus Hinkelbein hat ſeinen Kampfver⸗ band in zahlreichen Angriffen gegen die engliſche Kriegs⸗ flotte in der Nordſee und gegen die britiſche Küſte zum Ein⸗ ſatz gebracht Durch die erfolgreichen Vorſtöße der Gruppe, die in erſter Linie das Verdienſt ihres Kommandeurs ſind, kann der Verband des Hauptmanns Hinkelbein mit Stolz auf eine beſonders hohe Verſenkungsziffer an Kriegs⸗ und Handelsſchiffen zurückblicken. Hauptmann Arved Crüger iſi ſowohl in den vergan⸗ genen Wintermonaten als auch jetzt in den Einſätzen den bungen ſeiner Gruppe ein leuchtendes Beiſpiel perfön⸗ licher Tapferkeit geweſen und hat ſie durch ſein Vorbild zu ruhmvollen Waffentaten mitgeriſſen. 5 Oberleutnant Hans Wieting hat ſeit Aufſtellung ſei⸗ ner Kampfgruppe ſtets ei bildliche Haltung in den zahl⸗ reichen Flügen ſeines Verbandes gegen die engliſche Flotte bewieſen. Durch rückſichtsloſen Einſatz, durch Mut und Tap⸗ ferkeit iſt er einer der erfolgreichſten Offiziere ſeines Kampf⸗ geſchwaders. Feldwebel Willy Schultz hat in zahlreichen Feindflü⸗ gen gegen England ſtets hervorragende Tapferkeit und größte Einſatzfreudigkeit gezeigt. Im April hat er vor der norwegiſchen Küſte einen 10000 Tonnen großen Kreuzer ver⸗ 1 Auch ein Handelsſchiff von 25 000. Tonnen hat er urch Bomben ſo ſchwer beſchädigt, daß mit dem Verluſt des Schiffes gerechnet werden kann. 2 „Die Macht der Tatſachen ſiegt“ Or. Dietrich empfing in Brüſſel die ausländiſche Preſſe.— Scharfe Abrechnung mit den Kriegsverbrechern. Brüſſel, 15. Juni. Der Reichspreſſechef Reichsleiter Dr. Dietrich empfing in Brüſſel vom OKW zu einer Fahrt im Weſten eingeladene Vertreter der ausländiſchen Preſſe. Er nahm dabei Gelegenheit, zu den ausländiſchen Journaliſten über eine Reihe aktueller Fragen zu ſprechen. Im Verlauf ſeiner Ausführungen ſprach der Reichs⸗ preſſechef von der Metamorphoſe der öffentlichen Meinung in ſo vielen Ländern der Erde, die nach einer ſo langen Zeit hartnäckiger Verblendung erſt jetzt durch die Macht der Tatſachen auf den Schlachtfeldern Europas erzwungen wurde. Es ſei eines der Rätſel unſeres Jahrhunderts, wie ſo viele ziviliſierte und angeblich aufgeklärte Völker einer ſo völligen Verkennung der wirklichen Verhältniſſe zum Opfer fallen konnten. „Die Ideen, die Deutſchland und Italien groß gemacht 8 ſeien nun einmal die neuen geſtaltenden Kräfte, ie in das europäiſche Leben eingetreten ſeien, um es zu regenerieren und einer neuen Zukunft entgegenzuführen. Jedes Volk, das mit ſeinem Schickſal dieſem Kominent ver⸗ haftet ſei, und das dieſe neuen beſtimmenden Kräfte nicht erkenne, müſſe den Preis dafür zahlen, den falſche Ein⸗ Npiſe Ihr in gleicher Weiſe 1 Wenn heu f bens nicht ſe ſeien, über das von ihnen ſelbſt angerich Un und den Geiſt beſchwörten, der ſtärker ſei dann könne man ihnen nur antworten:„Jawohl, der iſt wird aber nur der Geiſt, in dem die K W᷑ Wirklichkeit lebendig ſind und nicht der, de t in einer ſich neu form gewordenen Augengläſern der Alten herumlaufen. Polen, Norwegen, Holland, Belgien und Frankreich ſeien die Op⸗ fer dieſer ſpezifiſch engliſchen Krankheit geworden.„Mit der demokratiſch⸗liberaliſtiſchen Brille vor den Augen wa⸗ ren ſie blind für die wirklichen Verhältniſſe. Sie ſehen gut gemeinte Ratſchläge— als Bedrohung, den Schutz unſerer Lebensrechte— als Aggreſſion, Notweh als Gewalt und Hilfe— als Brutalität an. Wer ihnen den Tod„garan⸗ tiert“, nennen ſie ihren— Freund, und wer die Zukunft in Händen hält— ihren Feind. England und Frankreich, die dem deutſchen Volke den Fehdehandſchuh hinwarfen, die großſprecheriſch unſere Ver⸗ nichtung ankündigten, jammern und winſeln heute bei an⸗ deren Völkern um Hilfe. Damals ſagte Churchill:„Ich werde Deutſchland an der Kehle würgen, bis ſein Herz ausſetzt. Wir werden die Umſchnürung nicht eher lockern, als bis es ſich auf Gnade und Ungnade ergeben hat.“ Heute ſieht er ſeine Siege darin, wenn die Briten davonlaufen und ſich dem eiſernen Griff der deutſchen Wehrmacht entziehen können. Am 13. 9. ſagte Chamberlain:„Ich hoffe, den Tag zu erleben, an dem Hitler vernichtet wird.“ Heute iſt Chamberlain längſt ein politiſcher Leichnam, und in ſeinen Ohren gellen die Flüche derer, die er ins Verderben ſtürzbe. Duff Cooper rief noch am 23. April aus:„Wir müſ⸗ ſen die Deutſchen in der Schlacht vernichten!“— Am 21. Mai noch belog er ſein Volk:„Es beſteht kein Anlaß zur Beunruhigung. Die britiſche Armee hat keine ſchweren Ver⸗ luſte erlitten, ſie zieht ſich zurück. Ihr Gegenangriff wird gewaltig⸗ſein.“ Wenige Tage ſpäter war das britiſche Ex⸗ peditionskorps in Flandern ausgelöſcht. Und die Reſte der ſtolzen Briten erreichten nur als beſammernswerte Geſtal⸗ ten die Küſten ihrer Inſel. Am 11. Mai rief Reynaud aus: Die franzöſiſche Ar⸗ mee hat den Degen gezogen und wird den jahrhunderteal⸗ ten Feind ſchlagen.“— Seine Blätter ſchrieben:„Das deutſche Volk muß an den franzöſiſchen Feldküchen um Nahrung betteln.“ Am 11. April erklärte dieſer Scharla⸗ tan:„Eines iſt ſicher. Deutſchland iſt von den Erztranspor⸗ ten abgeſchnitten und wird abgeſchnitten bleiben.“ Am 17. Mai ſagte er:„Es iſt falſch, daß die Regierung Paris ver⸗ laſſen will. Die Regierung iſt und bleibt in Paris. Die Ge⸗ rüchte von den Fortſchritten des Feindes ſind abſurd.“ Heute iſt dieſer Börſenſchieber, der mit dem Leben von Mil⸗ lionen Franzoſen ſpielt wie mit Börſenaktien, in Paris nicht mehr auffindbar. Der Degen Frankreichs iſt zerbrochen. Aus Narvik hat eine Handvoll mutiger Deutſcher die alliierten Maulhelden hinausgeworfen, und an den Feldküchen der ſiegreichen deutſchen Armeen erbar⸗ men ſich deutſche Soldaten der betrogenen franzöſiſchen Frauen und Kinder. Wenn man in den franzöſiſchen Ope⸗ rationsgebieten das Elend anſieht, in das dieſe/ ſogenannten Staatsmänner ihre Völker geſtürzt haben, dann kommt einem ihre ganze Gewiſſenloſigkeit zum Bewußtſein. Es iſt eines der unbegreiflichen Phänomene, daß die Völker ſolche Staatsmänner ertragen, die ſie immer aufs neue belügen und ihnen auch heute immer neue Trugbil⸗ der vorgaukeln. Vergegenwärtigen Sie ſich die aufgeblaſe⸗ nen Heeresberichte und offiziellen Kommentare, mit denen ſie die Welt überſchwemmen und zum Narren halten. Er⸗ innern Sie ſich an das, was ſie im Polenfeldzug ſchrieben, an ihre erbärmlichen Kommuniqués über Norwegen, an ihre geradezu lächerlichen Schlachtenberichte aus der Flan⸗ dernkataſtrophe und jetzt wieder in Frankreich. Es ſind im⸗ mer wieder dieſelben Schaumſchlägereien, durch die ſie in gewiſſenloſer Weiſe Hoffnungen erwecken. Wo iſt das Wunder Weygands? Wo iſt das Winder an der Marne? Wo ſind die„rieſigen deutſchen Verlufte“? Jeden Tag erfinden ſie einen neuen militäriſchen Schwin⸗ del. Geſtern noch war es der„erfolgreiche Rückzug“ oder der zmißlungene Verſuch der Deutſchen, mit ihren neuen Stel⸗ lungen in Berührung zu kommen“ Heute ſind es die Phra⸗ ſen von dem„franzöſiſchen Verteidigungsdispoſitiv“ und der „Abnutzungsſchlacht“, in die ſie uns angeblich verwickelt ha⸗ ben. Man kann dieſe offenſichtlich von Juden geſchriebe⸗ nen„Schlachtberichte“ nicht mehr leſen. Jedem Soldaten muß es dabei zum Speien übel werden. Die Lügen der Alliierten müſſen von den Völkern keuer bezahlt werden. Was dieſe alliierten Maulhelden auch immer reden, nichts kann ihre Niederlage abwenden, keine Hilfe von außen und keine„Garankien“. Redensarten gel⸗ ken heute nichts mehr, nur nackte, harte Tatſachen und reale Kräfte. Wenn die Herren in London und„irgendwo in Frankreich nicht hören wollen, dann müſſen ſie fühlen. Leider ſind nicht ſie es, die das Elend zu ſpüren bekom⸗ men, ſondern die Völker ſind es, die für die Gewiſſenloſig⸗ keit ihrer unfähigen Staatsmänner zu büßen haben. .. weil der Weſtwall ſieht! NS. Zwei Jahre iſt eine knappe Zeit im Weltenlauf. ſich zweimal die Matenbluten einer neuverfungren erde enr⸗ hüllen. Ende Mai 1938 gab der Führer den Befehl, die Befeſtigungen an der Weſtgrenze Deutſchlands mit größter Beſchleunigung durchzuführen. Hier im Weſten ſollfte ein Wall erſtehen, der unüberwindbar allen Angriffen des hoch⸗ gerüſteten Gegners trotzt, auf daß nicht blühendes Land am Ufer des Rheins, nicht weingeſegnete Gaue der Saarpfalz nicht ſchätzereiche Erde des Ruhrgebietes ein Schauplatz des Krieges würden. i Zwei Jahre ſpäter, im Mai des Kriegsjahres 1940, meldet das Führerhauptquartier:„Zwiſchen Moſel und Rhein konnten unſere Stellungen weſtlich Saarlautern und hei Lauterburg vorverlegt werden.“ Das Oberkommando der Wehrmacht kündet vom Denhaften Vorſturm deutſcher Trup⸗ pen weit über den Weſtwall hinaus in das feindliche Feſtungs⸗ gebiet. Die franzöſiſche Maginotlinie iſt durchſtoßen! Frankreich war ſtolz darauf, als erſtes Land einen Grenzbefeſtigungsgürtel angelegt zu haben, der ſich im Moſel⸗ abſchnitt ſogar bis auf frühere deutſche Befeſtigungen von Diedenhofen und Metz ſtützend, die Erfahrungen des Welt⸗ krieges zunutze machte. Von den 14 Milliarden Francs im„Programme de defenſe nationale“ war ein großer Teil für dieſe, die Dreiländerecke Frankreich— Belgien— Luxemburg deckende Landesbefeſtigung verwendet worden. In nahezu zehnjähriger Bauzeit erſtand die von dem damaligen fran⸗ zöſiſchen Kriegsminiſter geforderte„Maginotlinie“. In er⸗ ſtaunlich kurzer Zeit dagegen wuchs auf deutſchem Bo⸗ den der Weſtchall, der ſich mit der„Luftverteidigungs⸗ zone Weſt“ zu einer unüberwindlichen, über 50 Kilometer kie⸗ fen Befeſtigungszone zufammenſchließt. In atemraubendemt Tempo wurde dieſer gigantiſche Rauauftrag des Führers im Rahmen der Planungen der Wehrmacht durch die„Organi⸗ ſation Todt“ durchgeführt. Unter der„kriegsmäßigen Füh⸗ rung“ innerhalb der OT— ein Zeichen, das uns von Kraft⸗ fahrzeugen kauſendfach entgegenleuchtet— formte ſich der neue Typ des Frontarbeiters. Der Weſtwallmant teilt an der Bauſtelle in vorderſter Linie neben und mit dem Soldaten die Gefahr, übt ſtrenge ſoldatiſche Disziplin und ſteht doch nicht im militäriſchen Verhältnis, wie er auch nicht mehr als ziviler Arbeiter zu gelten hat.„Front⸗ arbeiter“ unter kriegsmäßiger Führung. Damit hat der Ehrbegriff des deutſchen Arbeiters in der„Organi⸗ ſation Todt“ eine einzigartige Erweiterung und Vertiefung erfahren. Es iſt nicht die Entlohnung, die im Stundenlohn mit entſprechenden Zulagen beſteht, wodurch der gute Wille und Ehrgeiz des Weſtwallarbeiters, und damit die Leiſtungs⸗ fähigkeit angeſpornt und geſteigert wird; es iſt vielmehr der Adel der Arbeit in reinſter Form, der in der „Organiſation Todt“ zum Ausdruck kommt. Dieſen Gedan⸗ ken zu hegen und zu pflegen iſt neben der geſundheitlichen, ſozialen und geiſtigen Betreuung die hehrſte Aufgabe der kriegsmäßigen Führung. Der Frontarbeiter weiß, daß ihm der Dank des Füh⸗ rers und ganzen Volkes ſicher iſt. Oft ſchon hat der Führer ſeine Weſtwallarbeiter an verſchiedenen Bauplätzen aufgeſucht. Schon damals, als am 10. Oktober 1938 der Führer am Weſtwall weilte, hat Adolf Hitler mit ſeinen Anerkennunas⸗ worten ſo recht Ehre und Wert des Weſtwallarbeiters ge⸗ kennzeichnet:„350 000 von euch ſind hier im Woſten ein⸗ geſetzt; ihr halft mir 3,5 Millionen Sudetendeutſche ins Reich zurückführen. Auf jeden einzelnen von euch kommen alſo 10 Sudetendeutſche. Ich verlaſſe mich weiter auf euch“. Und unſer Führer konnte ſich auf ſeine Frontarbeiter weiterhin verlaſſen. Denn jeder von ihnen weiß, daß an den Weſtgrenzen auf Deutſchlands Boden nur deshalb kein blu⸗ tiger Krieg tobt, weil der Weſtwall ſteht, daß die deut⸗ ſchen Truppen nur deshalb in den nordiſchen Staaten den Schutz der Küſten übernehmeſf konnten, weil der Weſtwall ſteht—, daß der heldiſche Vormarſch durch Belgien, die Kapitulation Hollands nur deshalb erzwungen werden konnte, weil der Weſtwall ſteht. Als äußeres Zeichen der Ehre für den Weſtwallarbei⸗ ter verlieh denn auch der Führer bei beſonderem Einſatz das Schutzwall⸗ Ehrenzeichen, das als Prägung ein Feſtungswerk zeigt, gekreuzt von dem Spaten als Zeichen der Arbeit und dem Schwert als Zeichen der Wehrkraft. Die ehrenvolle Verbundenheit von Frontarbeiter und Front⸗ ſoldat kam auch in jüngſter Zeit zu erhebendem Ausdruck, als von Generaloberſt von Brauchitſch elf Weſtwallarbeitern das Eiſerne Kreuz, das Ehrenzeichen des Krieges, ver⸗ liehen wurde. Beim Bau der Befeſtigungsanlagen in vorder⸗ ter Front haben ſich dieſe wackeren Weſtwallarbeiter unter eindlichem Feuer durch umſichtiges, tapferes Verhalten be⸗ ſonders hervorgetan. 5 Reichsminiſter Dr. Todt hat in ſeinem Aufruf an die Frontarbeiter ausgeſprochen und anerkannt:„Nun hat die deutſche Waffe das Wort. Ihr aber müßt bereitſtehen, den deutſchen Soldaten neue Stellungen für ihren Kampf zu bauen. So wie wir alle von unſerm Sieg überzeugt ſind, ſo weiß ich, daß wir auch die kommenden Aufgaben mit glei⸗ cher Kraft und Ausdauer löſen werden. Der Front⸗ arbeiter wird dem Frontfoldaten immer zur Seite ſtehen. Das ſei die Parole der Organiſation Todt in dem nun beginnenden Kampf.“ Vor zwei Jahren begann der Weſtwallbau. So, wie das Werk heute ſteht, iſt es nicht nur ein gewaltiges Doku⸗ ment deutſcher Verteidigungskraft geworden, ſondern auch un⸗ mittelbar ein Bürge der Siege, die unſere Truppen au anderen Kriegsſchauplätzen erringen können, weil die Fron aus Eiſen und Beton im Weſten niemals zu überwinden ſein ſchäzung der Wirklichkeit nun einmal erforderte. And doch können ſich Schickſale von Völkern entſcheiden, ehe l wird. F. Keyfel. ö 55— 7 ee 7 8 D 5 H Hlenpisfihes 1! . N Abbenilie 4— 5 — E N i 8 Ocho O lou eig ER Nahe ae eech 8 2 f O Houdbriſs mic 5— Gwundmnilſens, 0 V besleo, Sauen, unuuie, See eon, N Ae eeße oe, Boden, Hofen Sli, 975 5 Senza d e, e. N 13 S, Eln'es. ue Gl Spee N oe ggg d S 5 8„emo, H.„ S 1 3 N—— G e 15 e e Aung ee eee fe, 5 N = 22 O Oe, Ge e 5 e 5 0 Bee f e, abu 8 neu, Oheele A ee, un igies, f wege o Ole, cuban . So kern 8 3 N Cob, N Die neue Offenſive im Weſten. 8 Bei glühender Hitze vorgehende Infanterie im Somme⸗ Gebiet. 35 5 8 N 5 5 1 2 ee 3* 8. . Der Kriegsſchauplatz um Pari 0 7 Oer Gewaltmarſch zur Seine Von Kriegsberichter Frowein. (P. K.) Der deutſche Inzanteriſt ſteht an der Seine. Wey⸗ ids Verteidigungslinie wird in der nächſten deutſchen Pochenſchau zu ſehen ſein. Unſere Regimenter ſtehen im Herzen Frankreichs. Dieſe Waſſer dort unten haben Notre Hame in Paris geſehen! Wir wiſſen eines und ſind ſtolz darauf: An der unteren Somme, zwiſchen Amiens und Abbeville, ſind bayeriſche Infanteriediviſionen die Herren des Schlachtfeldes geweſen. * Sie trafen beſſer als Frankreichs Kolonialelite, ſie ſchoſſen Weygands ſchwerſte Panzer ab. Sie hielten der feindlichen Artillerie ſtand. 5 Geſtern noch war der Tag heiß und blutig. Er erforderte die Beherztheit eines jeden einzelnen Mannes, Mut, Drauf⸗ gängertum, Opferbereitſchaft und Geiſtesgegenwart. Dann aber löſten ſich die Nachhuten des Feindes von unſeren vor⸗ derſten Teilen. Die Aufklärer meldeten: Sie gehen bis an die Seine zurück. Sie ſprengen die Brücken in und ſüdlich Rouen. Jetzt hieß es, dem Feind an den Ferſen bleiben. Er durfte keine Zeit haben, er mußte unſer Schwert im Nacken ſpüren, und die gleichen Regimenter, die ſich ſeit Wochen durch Blut und Feuer der Sommeſchlacht durchgekämpft hatten die gleichen Männer, die ſeit Tagen keinen Schlaf kennen, immer gewärtig des ſchwarzen Heckenſchützen, des flankierenden Angriffes ſchwerſter Panzer— ſie traten zum Vormarſch an. Worte können nicht ſagen, was die Männer heute gelei⸗ ſtet haben. Filme können nicht widerſpiegeln, was von ihnen verlangt wurde. Möglich wurde der Gewaltmarſch zur Seine in dem Bewußtſein, daß hier die Entſcheidung heranreift, die aller Opfer wert iſt. Komm mit mir an die große Vormarſchſtraße, ſtelle dich in die Reihen der auf Seitenwegen wartenden Kolonnen und ſieh unſere Infan⸗ terie marſchieren! Sieh' her, ſie ſind alle müde zum Umfal⸗ len, ſie haben wunde Füße und halten wenig vom Gleich⸗ ſchrit. Aber ſieh' dieſe Geſichter, du findeſt keinen mürri⸗ ſchen verſchloſſenen Mund, kein dumpfes Dahertrotten, kein Schimpfen und Fluchen im Staube der vorbeijagenden Fahrzeuge, ſieh' dieſe beiden Gefreiten, ſie haben aus Ta⸗ ſchentüchern und rotweiß karrierten Bettzipfeln Turbane geknüpft, die gegen die Sonne ſchützen ſollen. Sieh' dir den Mann mit dem vierkantigen Schädel in der nächſten Rotte an, er hat ſeine Maſchinenpiſtole geſchultert und trägt in der Rechten gravitätiſch einen Regenſchirm. Jetzt reitet der Kom⸗ paniechef im Galopp die Front der Züge entlang. Er ruft: „Noch 18 Kilometer!“— Die Nachricht läuft von Mund zu Mund weiter. Sie wird aufgenommen unter dem Mottos: „Geſtern glaubten wir nicht, daß wir bis hierher laufen könnten. Aber auch die letzte Kilometerſtrecke macht uns nicht bange.“ Aber nicht nur die Infanterie marſchiert unter größten Strapazen. Die Männer am Lenkrad haben den gleichen ſchweren Dienſt. Immer wieder bleibt nur ein fünf Meter breiter Spalt zwiſchen den vor⸗ und zurückrollenden Kolon⸗ nen. Immer wieder findet ein eiliger Kradmelder ſeinen Weg über Kartoffeläcker und hohes, buſchiges Gras, Links und rechts der großen Straße zur Seine gibt es Findige, die neue Wege ſuchen, um Meldungen ſchneller an ihr Ziel zu bringen, und Kolonnen ſicher in ihren Bereitſtellungs⸗ raum zu führen. 5 Die Straßen unſeres Vormarſches ſind ein Gradmeſ⸗ er für den Wert des Feindes von morgen, der uns fenſeits der Seine exwartet. Ex hat keine Sekunde Zeit gehabt, er hat die Brücken unverſehrt gelaſſen, die Richtungweiſer an den Straßenkreuzungen unbeſchädigt gelaſſen. Wir leſen überall noch Rückzugsbefehle für die gewichenen Regimen⸗ ter. Nur die zerſchoſſenen Panzer fehlen diesmal an der Rückzugsſtraße. Wieviel intakte Panzerdiviſionen kann Herr Weygand uns noch entgegenſtellen? Die ausgebrannten Stahlſärge in Flandern, im Artois, vor Amiens und Abbe⸗ ville helfen ihm nicht mehr. Grauſam und unerbittlich iſt der Krieg über die Städte und Dörfer im ehemaligen Etappengebiet des Feindes nie⸗ dergegangen. Ueberall ſtehen die Feuerſäulen zerſtörter Siedlungen am wolkenloſen Himmel. Die Zivilbevölkerung, Bauern und Kaufleute, haben bis auf wenige Greiſe und Kranke unſeren Vormarſchraum verlaſſen müſſen. Wir ſehen die angerichtete Mahlzeit auf dem Tiſch wir ſehen den Brief, der gerade mit der Poſtmarke beklebt werden ſollte, wir finden vollbepackte Einkaufstaſchen vor den Ladentiſchen, wir ſehen fertig gepackte Wagenkolonnen mit allem Inven⸗ tar des Flüchtlingselends. Sie ſind zurückgeblieben. Die ſchwarzen Truppen haben Frankreichs Bauern im Lauf⸗ ſchritt mit nach hinten genommen Noch unheimlicher iſt das Geſicht der Dörfer jenſeits der großen Straße. Sonntags- ——— Seines Vaters Frau Roman von Else dung-Lindemann 20 „Ich weiß, daß ich dich liebe, und daß es nichts weiter gibt auf der Welt“, hatte Karin geſagt. Immer ſind es die gleichen Worte, die Liebende ſich ſagen, und doch ſtehen ſie jedesmal verjüngt und ſtrahlend wieder auf, wenn zwei Herzen, die ſich fanden, von Liebe überſtrömen. 5 f N Keiner fragte: Was ſoll nun werden? Sie wußten beide, daß ſie zuſammengehörten, daß beider Leben von nun an verkettet war in einem. 5 Später hatte Grothe dann geſagt: Wir heiraten bald, Karin. Ihr Kuß, der inbrünſtig ſeine Lippen ſchloß, war ein ſtummes Ja geweſen. Nun war alles klar. Eine Zukunft lag vor ihnen, ſo reich, daß ſie ſich manchmal eng aneinander drängten, um zu fühlen, daß der geliebteſte Menſch im Schweigen und m Sichmitteilen genau die gleiche, wunderſame, faſt unerträglich ſüße Seligkeit empfand. 5 Noch hatten ſie nicht von den Kindern geſprochen. Heute, als ſie in den Dünen ſaßen, mitten unter den harten, ſcharf⸗ geſchliffenen Lanzen des Strandhafers und den ſilberblauen Gewächſen der Diſteln, hatte Karin angefangen, von ihnen zu reden.. i „Sigrun iſt glücklich, denn ſie hat dich lieb, und ich glaube, Otti iſt es auch.“ 3 5 9 1— 995 hatte gejubelt, als er ihr ſagte, daß Tante Kärin bald ſeine Frau würde, und daß ſie dann wieder eine Mutti hätte. Sie freute ſich, daß ſie dann beides haben würde, eine Mutter und eine kleine Schweſter. 5 Rolf aber war dunkelrot geworden und hatte ihn 15 175 erſchrocken angeſehen, mit einem jo elend⸗gepeinigten Blick ſtill liegen die Höfe. Nur das Vieh treibt auf den Weiden. Ganze Herden von Kühen ſtehen ſtur auf der Straße und brüllen nach der Hand, die ſie pflegt und wartet. Hier geſchieht einem jungen Leutnant von der Flak, daß er por einem der heckenbeſtandenen Wege einen Bauern trifft. Der Mann begrüßt ihn mit den Worten:„Ah, enfin les Anglais!“ Endlich ſind die Engländer da. Des freudige Geſicht verliert aber im gleichen Augenblick die Farbe. Die Hände formen zur bittenden Gebärde, als ihm in durchaus geläufigem Abiturientenfranzöſiſch geant⸗ wortet wird:„Nein, diesmal ſind es die Deutſchen!“ Und da mußte dieſem Manne, in deſſen Haus noch friedlich ein Dreiröhrenapparat die letzten„Siegesmeldungen“ aus Paris verkündete, erſt klar gemacht werden, daß die Deut⸗ ſchen nur auf Soldaten ſchießen, nicht aber auf verblendete und im Banne Pariſer Vorſtellungen lebende Bauern, auf deren Rücken Herr Reynaud den Krieg austrägt. Wo wik mit Franzoſen ſprechen, wo wir die weinende Klage der verlaſſenen Frauen anhörten, da gab es nur die eine Frage: „Ca ira vite?“ Wird der Krieg ſchnell zu Ende gehen? Hört das ſinnloſe Blutvergießen auf? Hinter dieſer Frage ſteht für uns die Gewißheit, daß das franzöſiſche Volk bis heute noch nicht weiß, weshalb ſchwar ze Diviſionen ſein Land der Verwüſtung preisgeben. Heute ſprachen wir mit einem gefangenen Korporal aus Paris, der vor zwei Tagen aus einem Sonderurlaub an die Front zurückkehrte. Er hat die ſchweren Angriffe unſerer Bomber auf die Flug⸗ häfen rings um Frankreichs Hauptſtadt miterlebt. Er hat eine verzweifelte Frau mit ihren Kindern zurückgelaſſen. Er ſagte uns:„Weshalb das alles? Weshalb der Krieg, wenn unſere Offiziere den Generälen des Führers nicht ge⸗ wachſen ſind? Weshalb Verdunkelung, wenn die deutſchen Bomber bei Tage über Paris ihre Ziele treffen? Ich habe an dem Ganzen kein Interſſe mehr. Ich will nur meine Frau und meine Kinder lebend wiederſehen.“ So viele Briefe haben wir geleſen, ſo viele Männer und Frauen aus dem franzöſiſchen Volk geſprochen, daß wir Men können: Drüben tritt die Verzweiflung ihr Regi⸗ ment an. 2 de Hausa. ELLILLLLLLLL LLL Freude am Garten Man muß ſich nur beraten laſſen Leere alte und neue Blumentöpfe ſtülpt man bei ſom⸗ merlicher Hitze nach dem Einpflanzen von Setzlingen über die Jungpflanzen, drei Tage lang. Auf dieſe Weiſe welken die Pflänzchen nicht unter dem Einfluß der Sonnenhitze, ſie wachſen ſchneller und kräftiger an. Nachts hebt man die Töpfe am beſten ab, damit die Pflanzen vom Tau benetz werden.* Iſt die Jahreszeit vorgeſchritten und will man ſozu⸗ ſagen noch in letzter Stunde Erbſen und Bohnen ſäen (ſtupfen), ſo weiche man den Samen vierundzwanzig Stun⸗ den lang in abgeſtandenem Regenwaſſer ein, um das Kei⸗ men zu beſchleunigen. a Die Ranken der Stangenbohnen muß man von links nach rechts um die Stecken legen, denn andersherum wachſen ſie gar nicht weiter oder nur ganz langſam. Eine Wachstumsſtockung wäre unvermeidlich. Mit Küchenkräutern wiſſen noch nicht alle Garten⸗ beſitzer und Huusfrauen richtig umzugehen. Man erntet ſie vor der Blüte und trocknet ſie an einer luftigen und ſchattigen Stelle, nicht in der Sonne. Sie werden in luft⸗ durchläſſigen kleinen Säckchen, z. B. Mehlbeuteln, weit beſſer aufbewahrt als in verſchloſſenen Büchſen und Gläſern. Wer mit den Ga ſttenameiſen nicht fertig wird, wer bereits mancherlei Mittel vergeblich angewendet hat, der ſollte die Ameiſenbauten mit einer Löſung von Kaliſalz— das zugleich Dünger iſt!— mehrmals bei trockenem Wetter überbrauſen. Aus dem Notizbuch der Köchin Beim Anrühren von Senf tut man gut, ein wenig Salz und Zucker unterzurühren. Dadurch behält der Senf ſeine friſche Farbe. Welkes Gemüſe wird wieder friſch, wenn man es ein Stunde in kaltes Waſſer legt, in das man vorher einige Zitronenſcheiben auslaufen ließ. Eidotter bleibt mehrere Tage friſch, wenn er mi! etwas kaltem Waſſer gemiſcht und geſchlagen wird. e daß er Otti aus dem Zimmer ſchickte, um allein mit ſeinem Jungen zu ſprechen. N Es war ſchwer geweſen, ihn zum Reden zu bringen. Stockſteif hatte Rolf dageſtanden, fremd und voller Abwehr. Er hatte nicht nachgelaſſen, hatte gefragt und gefragt, zuerſt gütig und bittend, dann heftig fordernd. Plötzlich hatte ſich der Junge ihm an die Bruſt ge⸗ worfen, hemmungslos weinend. Er hätte ihn nicht zu fragen brauchen, er wußte, was in ihm vorging, und doch mußte er ihn zum Reden zwingen, damit er ſich freiſprach. 7 Um ihm zu helfen, und weil er in dieſer Stunde heiß aufquellende Liebe ſpürte zu ſeinem Kind, fing er ſelbſt an zu ſprechen. Viel Leid, viel Einſamkeit waren es, die er dem Sohn, der ja nun faſt erwachſen war, anvertraute. Er hatte ihm nicht alles ſagen können, aber doch ſo viel, daß er hätte verſtehen müſſen, warum ſein Vater nicht auf ein Glück verzichten wollte, das ihm Karin Röck zu ſchenken bereit war. Und nicht nur ihm, auch ſeinen Kindern. Da hatte ſich Rolf von ihm losgeriſſen. Mit ſprühen⸗ den Augen hatte er geſchrien:„Ich will nicht ich will ſie nicht haben! Ich haſſe ſie, weil ſie Mutti in deinem Herzen verdrängt hat.“ Warum hatte ihn dieſer Ausbruch dazu verleitet, den erregten Jungen heftig zurechtzuweiſen? Warum war er nicht gütiger geweſen? Wie Feinde hatten ſie ſich gegenübergeſtanden, jeder bereit, das Liebſte zu verteidigen. Er die Frau, die er zu der ſeinen machen wollte, und der Junge die Mutter, deren Andenken er gefährdet glaubte. Warum hatte er nicht geſagt:„Du irrſt, niemals werde ich deine Mutter vergeſſen, ſie bleibt mir, was ſie war, aber du weißt noch nicht, daß Liebe immer anders iſt, denn wie könnte das Leben ſonſt weitergehen?“ Er hatte es nicht geſagt und bereute es tief. Er hatte es zugelaſſen, daß der Junge aus dem Zimmer lief und davonfagte, ein verzweifeltes, großes Kind, das ſtunden⸗ lang draußen herumirrte und erſt in der Nacht zurückfand. In Sorge und Angſt hatte er auf ſeine Heimkehr ge⸗ Einige praktiſche Winke. Bei der Herſtellung der Speiſen ſpielt die richtige Zu⸗ bereitung eine maßgebende Rolle. Jeder weiß, was es zu be⸗ deuten hat, wenn Mutter eine erfahrene„gute Köchin“ iſt Eine ſolche verſteht es immer, ſich den gegebenen Möglich⸗ keiten gut anzupaſſen. Jetzt in der Rhabarberzeit zum Bet⸗ ſpiel bringen wir dieſen billigen und erfriſchenden Obſterſat zwar öfter auf den Tiſch, wir bevorzugen jedoch ſolche Re⸗ zepte, die verhältnismäßig wenig Zucker brauchen, da wir dieſen ja für Einmachzwecke ſparen wollen. Wir ſtellen alſt weniger Kompott und ähnliche Speiſen und dafür mehr Sup⸗ pen, Miſchgerichte oder auch Rhabarbermus her, zu dem mar ausreichend Waſſer hinzufügt, das dann mit Kartoffelmehl ſämig gemacht wird. Grundſätzlich iſt bei der Herſtellung aller ſäuerlichen Obſtſpeiſen zu beachten, daß der Zuckerver⸗ brauch um ſo höher iſt, je konzentrierter das Obſt wie Rha⸗ barber, Stachelbeeren uſw. verwandt wird. Man brauch' übrigens auch weniger Zucker, wenn die Speiſen erſt zum Schluß geſüßt werden. Viele Hausfrauen fügen auch zu Ge⸗ tichten aus Rhabarber oder grünen Stachelbeeren eine kleine Priſe doppelkohlenſauren Natron oder kohlenſauren Kalk, um die Säure zu neutraliſieren. Außerdem kann der Zucker ganz ader zu einem Teil durch Süßſtoff erſetzt werden. Strecken macht geſchmeidig Sie fühlen ſich müde oder unluſtig am Morgen? Dann verſuchen Sie einmal, ſich zu ſtrecken, während ſie noch im Bett liegen, oder beſſer, legen Sie ſich auf den Boden. Da ſtreckt man ſich und hält den Atem ein paar Sekunden an, atmet aus, läßt alle Muskeln erſchlaffen und fängt von vorn an. Das muß man verſuchen, man wird ſich zu⸗ letzt als ein ganz neuer Menſch fühlen. Es werden alle Glieder einzeln geſtreckt: Arme, Beine, Finger, Zehen, Hals. Damit wird der Blutumlauf richtig in Gang geſetzt und der Körper geſchmeidig gemacht. Iſt man aber tagsüber erſchlafft und unluſtig, dann wird das Gehirn— nicht geſtreckt, aber durch Ausſchalten aller Gedanken, durch eine gewollte Erſchlaffung in Ruhe verſetzt. An nichts denken, bitte, und den Zuſtand mög⸗ lichſt lange beſtehen laſſen! Man iſt erfriſcht nach wenigen Minuten. Ein altes Hängerkleidchen wird wieder paſſend gemacht Viel zu ſchnell ſind unſere Kleinen immer aus ihren Kleidchen herausgewachſen, und es gilt nun zu überlegen, wie wir das noch gute Material am beſten wieder zu einem tragbaren Hängerchen verwenden können. Dies gelingt uns unter Hinzunahme eines Stückchens neuen, ab⸗ ſtechenden Stoffes. Handelt es ſich um ein einfarbiges Kleidchen, ſo nehmen wir karierten, getupften oder klein geblümten Stoff hinzu, bei einem gemuſterten Kleidchen da⸗ gegen bildet einfarbiger Stoff im Grundton die Ergänzung. Das hier gezeigte Hängerchen paßt für Fünfjährige. Nach den Schnittüberſichten mit Maßangaben in Zenti⸗ metern iſt der naturgroße Papierſchnitt herzuſtellen. Die Fig. 1 Nähte ſind beim Zuſchneiden zuzugeben. vor⸗ derer Paſſenteil, II= rück⸗ wärtige Paſſe(Hälfte), III Aermel, IV- Kragen Hälfte). Fig. II iſt einmal, Fig. IV zweimal im Stoffverbrauch zuzuſchneiden. Die Paſſenteile werden aus dem neuen, auf der Abbildung karierten Stoff zugeſchnitten. Hübſch macht es ſich, wenn die Vorderteile fünf Zentimeter breite Ränder aus dem zweifarbigen Stoff erhalten. Die Aermelchen ver⸗ längern wir durch ent⸗ ſprechend breite, unterhalb des Ellbogens zwiſchen⸗ geſetzte karierte Streifen. Auf die gleiche Art geben wir auch dem Röckchen die not⸗ wendige Länge, hier wird der Streifen oberhalb des Saumes zwiſchengeſetzt. Wenn gar kein Stoffreſt von dem alten Hängerchen mehr vor⸗ handen iſt, ſo ſchneiden wir den Kragen aus den alten Paſſenteilen zu oder fertigen einen weißen Einlegekragen. — .(Zeichnung: Hannzſen wartet. Als er ihn langſam die Straße herabkommen ſah, war er ihm entgegengegangen. Rolf hatte ſchweigend ge⸗ duldet, daß er an ſeiner Seite blieb. Als ſie einmal unter dem fahlen Licht einer Laterne ſtehengeblieben waren, hatte er in ein blaſſes, verquältes Jungengeſicht geſehen. „Wir müſſen nochmals darüber ſprechen.. morgen oder ein andermal. Ich möchte, daß du mich verſtehen lernſt, mein Kind“, hatte er geſagt. Wie ſchwer waren ihm dieſe Worte geworden, doch er hatte gefühlt, daß er ſie ſeinem Sohn ſchuldig war. a Rolf hatte den Kopf geſchüttelt.„Du brauchſt mir nichts zu ſagen, Vater. Ich habe mir alles überlegt. Du mußt tun, was du für richtig hältſt. und was dich glück⸗ lich macht.“ Grothe wußte, daß das keine Zuſtimmung war, und wenn er auch in jener Nachtſtunde geneigt geweſen war, es zu hoffen, ſo hatte ihn Rolfs Verhalten in den nächſten Tagen eines anderen belehrt. Der Junge mied ihn. Wenn ein Zuſammentreffen nicht zu umgehen war, dann gab er ſich ſtill und verſchloſſen. Zu Karin, der er nur wenige Male begegnete, verhielt er ſich korrekt. Grothe fand nichts an ſeinem Benehmen auszuſetzen, und doch ſah er deutlich, welchen Zwang ſich der Junge antat, höflich zu ſein. „Komm, wir wollen weitergehen“, ſagte Karin neben ihm, und Grothe ſchreckte auf. Zärtlich ſtrichen ihre Finger über ſeine Stirn.„Du warſt ſo ſtill.. dachteſt du an Rolf?“. 5 15 ſo war ſie. Ihr feines Gefühl erriet alles. „Rolf wird ſich ſchon hineinfinden“, ſagte er, denn auch er wußte, was ſie dachte. 8 Karins Geſicht war tiefernſt.„Der Junge tut mir leid, es wird ihm ſchwer, und ich verſtehe ihn. Wir müſſen ſehr viel Geduld mit ihm haben.“ Da nahm er ihre Hand und küßte ſie.„Du wirſt ſie haben, aber ob auch ich ſie immer werde aufbringen können?“ Sie lächekte ihm beruhigend zu.„Liebe vermag alles, und wenn du einmal nicht genug Liebe haben ſollteſt, dann will ich dir helfen.“ 3 Fla Sport und Spiel Einheimiſcher Sport Fußball. Das nächſte Kriegsmeiſterſchaftsſpiel, an dem die Se⸗ ckenheimer Fußballanhänger intereſſiert ſein dürften, ſteigt heute abend auf hieſigem Platze und zwar: Seckenheim— Edingen Die Gäſtemannſchaft hat ſich in den letzten Spielen ſtark herausgemacht und darf heute als ſehr ſpielſtark angeſpro⸗ chen werden. Seckenheim hat keinen leichten Stand und muß mit aller Energie an die Löſung der ſicherlich nicht leichten Aufgabe heran. Der Spielbeginn iſt auf 7.15 Uhr feſtgeſetzt, damit den Zuſchauern Möglichkeit zum Beſuch gegeben iſt. Glück auf! ch Auswärtiger Spor: Die größte Aufmerkſamkeit beanſpruchen auf dem Ge⸗ biete der Leibesübungen am kommenden Wochenende wieder die Meiſterſchaftskämpfe im Fußball und Handball, aber auch die Sommerſportarten treten wieder ſtärker hervor, wenn auch der ſonſt im Juni übliche Hochbetrieb diesmal ausblieb. So ermitteln die Radſportler aus dem Amateurlager am Sonn⸗ tag ihre Titelträger auf der Bahn, größere Ereigniſſe ſtehen auch im Waſſerſport und Pferdeſport an. In der Fußballmeiſterſchaft finden ſieben reiz⸗ volle Treffen ſtatt, die noch viel zu beſtellen haben. Insbe⸗ ſondere in der ſüddeutſchen Gruppe 4 erwartet man von den Begegnungen Kickers Offenbach— Stuttgarter Kickers und SV. Waldhof— 1. FC. Nürnberg eine Vorentſcheidung auf den Gruppenſieg. Heſſens Meiſter SC. 03 Kaſſel muß zu Schalke 04 nach Gelſenkirchen, wo der Großdeutſche Meiſter alles einſetzen wird, um auch ſein Torkonto zu bereichern, denn die mitfavoriſierte Fortuna Düſſeldorf wird wohl in Wuppertal gegen den Mülheimer SV. gewinnen.— In Südtzeſt und Heſſen ſteht die erſte Hauptrunde um den Tſchammerpokal im Vordergrund der Ereigniſſe. Es gibt am Samstag und Sonntag zahlreiche reizvolle Spiele, u. a. in Kaſſel Kurheſſen— Sport, Hermannia— Tura, Spielver⸗ ein— Boruſſia Fulda, ferner Steinheim— Eintracht Frank⸗ furt, FSV. Frankfurt— SVg. Mundenheim, SV. Wies⸗ baden— 1. FC. Kaiſerslautern und Wormatia Worms— TSG. Oppau. Die Handballer tragen die Zwiſchenrunde um die Meiſterſchaft aus, SV. Waldhof— Alemannia Aachen, Rb. München— Sfr. Leipzig, Lintfort— Tura Bremen und ATV. Berlin— Polizei Magdeburg. In Kaſſel tritt der Bereichsmeiſter Bettenhauſen gegen Tuſpo. 86⸗09 an und Niederzwehren trifft mit den Kurheſſen zuſammen. Um die Bahnmeiſterſchaft der Radfahrer kämpfen in Hannover 35 Amateure, unter denen man die Titelverteidiger der Fliegermeiſterſchaft und im Zweiſitzerfahren vermißt. In Braunſchweig werden Steherrennen veranſtaltet, an denen Lohmann, Stach, Merkens, Schindler und Wiesbröcker teil⸗ nehmen. Der Ruderſport wartet mit Regatten in Wien, Eſſen und Bromberg auf. In der Hauptſtadt der Oſtmark wird dabei der traditionelle Dreiſtädteachter zwiſchen Wien, Ber⸗ lin und Budapeſt entſchieden. Sehr gut beſetzt ſind auch die bpayeriſchen Kanumeiſterſchaften in der langen Strecke auf der Donau bei Ingolſtadt. Hoppegar⸗ Zu G2 brennen laren Karlshorſt, 50f n ten, Münche„Köln, Han r, Wien und Poſen ein. In Hoppeg kommt die le zenprüfung der Stuten vor dem Deutſchlandqreis ſcheidung. Die Münchener Bahn der neugeſchaffenen Zuchtpräfung für Oreifäl ern und Ostmark, und Karlshorſt hat zug Noten Kreuzes erſtklaſſige Rennen ausgeſchrieben Wirſſchaffswoche Bewährung der Reichsbahn in ſchwerſter Belaſtungsprobe Schwerinduſtrie ohne ſchweren Verdienſt— Dividenden⸗ politik und Wirtſchaftsentwicklung Wenn ganz allgemein das nationalſozialiſtiſche Deutſch⸗ land in dieſem Kriege die gewaltigſte Bewährungsprobe zu überſtehen hat, ſo gilt dies für die Deutſche Reichsbahn ganz beſonders, da für ſie der„Ernſtfall“ ſozuſagen ſchon früher eintrat als für die Allgemeinheit. Man braucht nur an die Vorgänge zu denken, die zur Bildung des Protektorats führten. Die Reichsbahn war 1939 ſozuſagen ſtändig mobil. Die Beanſpruchung von Perſonal und Material war unter dieſen Umſtänden während des ganzen Bexichtsjahres außer⸗ ordentlich hoch, da ja bis zum Ausbruch des Krieges der friedensmäßige Perſonen⸗ und Güterverkehr in einem in⸗ folge der Vollbeſchäftigung der deutſchen Wirtſchaft eben⸗ falls gegenüber dem Vorjahre noch erhöhtem Ausmaße be⸗ dient werden mußte. Mit der Umſtellung der deutſchen Wirtſchaft auf die Erforderniſſe des Krieges und mit der Sicherſtellung aller kriegs⸗ und ſonſtigen lebenswichtigen Transporte nahm die Belaſtung der Reichsbahn weiter zu, zumal ſie in großem Umfange auch den Aufgabenbereich des Kraftwagens noch mit übernehmen mußte. Der harte Win⸗ ter 5 8 erſten Grades hinzu. dem bei immer nur ch 1. zivilen Verkehrs alle ihre lebenswichtigen Aufgaben erfüllen konnte, ſo darf man wohl ſagen, daß ſie ſich in dieſer ſchwer⸗ ſten Belaſtungsprobe bewährt hat. Aus verſtändlichen Gründen iſt es natürlich in dieſem Jahre nicht möalich, an dem Vergleich der Perſonen⸗ und Tonnenkilometerzahlen die genaue Steigerung der Verkehrsleiſtung darzuſtellen. Das bleibt einer ſpäteren Zeit vorbehalten. Jedenfalls ergibt ſich aus der Betriebsrechnung ein recht beachtliches Bild der Leiſtungsſteigerung. 55 Im Zuſammenhang mit den Jahresberichten zahlreicher Berg⸗ und Hüttenbetriebe iſt eine Betrachtung des Geſamt⸗ ergebniſſes im Hinblick auf den Reingewinn ſehr aufſchluß⸗ reich. Staat und Wirtſchaft können daraus entſprechende Folgerungen ziehen. Voranzuſtellen iſt für alle Betriebe die Grundtatſache, daß im vergangenen Betriebsjahre die Ko⸗ ſtenſteigerung größer war als die Erzeugungszunahme; die Schere zwiſchen Ausgabenſteigerung und Erlösheſſerung hat ſich alſo weiterhin geöffnet. Vorbei ſind die Zeiten vor dem Weltkrieg, wo man im Durchſchnitt in der Montaninduſtrie — wie in vielen anderen Wirtſchaftszweigen— mit einer Rentabilität in Höhe von 10 v. H. rechnen konnte. Heute iſt die Dividende im allgemeinen halbiert und liegt bei reinen Kohlenzechen noch niedriger. So hat eben erſt in dieſen Ta⸗ gen die ſtaatliche Geſellſchaft Hibernia ihren Dividendenſatz von 5 auf 4 ermäßigt. Andere Geſellſchaften halten zwar die Vorjahrsdividende, doch müſſen in erheblichem Maße ſtille Reſerven oder außerordentliche Erträge zum Ausgleich her⸗ angezogen werden; auch die Abſchreibungen ſind durchweg geſenkt worden. Wie kommt es nun daß die Reingewinne bei dem allgemeinen Hunger nach Kohle und Eten nichr weſentlich geſtiegen ſind? Verſchiedene Faktoren wirken dem entgegen und verhindern übermäßige Konjunkturgewinne, die im Hinblick auf die totale Ausrichtung der Wirtſchaft auf die ſtaatlichen Erforderniſſe auch nicht erwünſcht ſind. i Fertigwaren 2 5 der inkungen des Folge 24 Jum zeitoertreib Saoilbenrätſel. Aus den Silben: ba— be— dau— den— del— c— di— diet— e— el— em— er— fer— har gold— in— ke— lau— le— ma— mar— meb mi— mi— mut— ne— ne— no— nor— nur— ra rich— ron— ſe— tar— te— ter— tſu— un— us— ver ſind folgende Wörter zu bilden(die Anfangsbuchſtaben von oben nach unten und die Endbuchſtaben von unten nach oben geleſen, ergeben eine große Wahrheit): 1. Beſte Feder, 2. Aſiat, 3. Altes Längenmaß, 4. Italieniſcher Kom⸗ poniſt, 5. Gute menſchliche Eigenſchaft, 6. Vogel, 7. Be⸗ rühmter Sportläufer, 8. Verbrecher, 9. Gerichtsbeamter, 10. Teil des Fußes, 11. Endſtation der Eiſenbahn in Süd⸗ weſtafrika, 12. Gartengerät, 13. Ungariſcher Weinort, 14. Adelstitel, 15. Ameiſe, 16. Männlicher Vorname, 17. Ort iſt— von den Richtlinſen fur die Preisbildung ver lichen Aufträgen(RPe) und durch die Leitſätze 0 Preisermittlung auf Grund der Selbſtkoſten bei Leiſtungen für öffentliche Auftlaggeber(Sd). Dieſe Richtlinien ſchle⸗ ßen überhöhte Gewinne von vornherein aus, und das iſt zu begrüßen, wenn man den Blick aufs Ganze richtet. Die ſtarke Zinsſenkung, die ſich in jüngſter Zeit am Geld⸗ und Kapitalmarkt vollzogen hat und noch nicht abgeſchloffen iſt, hat zahlreiche Erörterungen darüber ausgelöſt, ob ſch nicht auch die Aktien hinſichtlich ihrer Verzinſung in diese Entwicklung einzupaſſen hätten. Die Debatte hat einen neuen Anſtoß durch die ſchon erwähnte Tatſache erhalten, daß die große ſtagtliche Bergwerksaktiengeſellſchaft Hibernig die Herabſetzung ihrer Dividende von 5 auf 4 v. H. auch da⸗ mit begründet hat, daß es zu den Aufgaben der großen At tiengeſellſchaften gehöre, mit ihrer Dividendenpolltik dig Durchſetzung der allgemeinen Zins⸗ und Kreditpolitik zu Unterſtützen. Die daran angeknüpften Argumentationen ſind ſehr lehrreich. Sie zeigen, daß der grundſätzliche innerg Wandel, dem auch das Weſen der Aktie in der nationalſoziz⸗ liſtiſchen Wirtſchaft unterlegen iſt, noch keineswegs überal richtig erkannt wurde. Rudimente einer längſt überholten liberaliſtiſchen Anſchauung ſind gerade in dieſem Bereich immer wieder feſtzuſtellen. Die Durchſchnittsdividende der Aktien hat ſich ſeit Ende 1932 auf mehr als das Doppelte er⸗ höht, der Durchſchnittskurs hat ſich ebenfalls mehr als ver⸗ doppelt und die Rendite liegt in der Gegenwart mit etwa 4,35 v. H. nur wenig über der von Ende 1932. In der Zeit von Ende 1932 bis zur Gegenwart hat ſich nun aber gleich⸗ zeitig das allgemeine Zinsniveau ſtark ermäßigte Die Ren⸗ dite der feſtverzinslichen Wertpapiere betrug noch 1933 über 7 v. H., heute dagegen macht die Effektivverzinſung bei 4% prozentigen Rentenwerten nur noch rund 4%, bei 4 prozen⸗ tigen ſogar nur noch etwa 4 v. H. aus. Die Aktienrendite lag trotz der beträchtlichen Erhöhung der Durchſchnittsdividen⸗ den noch bis etwa Mitte 1938— und zwar zeitweiſe ſehr er heblich— unter der Rendite der feſtverziſtslichen Wert vieve und iſt erſt in der F eit darüber hinausgegangen wobei in jüngſter Zeit, ſeit Mitte 1939, wieder eine Annähe⸗ rung der Aktienrendite an die Rendite der Renten ſtatthe⸗ funden hat. Der amtliche Aktienindex lag um die ganze Mitte des Jahres 1939 herum bei etwa 100 v. H., heute da. gegen hat er mit einer faſt 25 prozentigen Erhöhung mit über 123 v. H. den höchſten Stand ſeit dem Frühjahr 1950 erreicht. Aus dieſen Feſtſtellungen hebt ſich klar und einden⸗ tig das gegenwärtige Problem bei den Aktien ab. Es lautet; Iſt es berechtigt, daß gerade jetzt im Kriege die Anpaſſung der Aktienrenditen an das erheblich geſunkene allgemeine Zinsniveau ſich bei ungefähr gleichen Durchſchnittsdividen⸗ den allein durch eine beträchtliche Kurserhöhung der Aktien vollzieht, daß alſo die Aktionäre in der Lage ſind, neben einer einigermaßen angemeſſenen Effektivverzinſung feder zeit ganz beträchtliche Kursgewinne zu realiſieren, die ein Vielfaches der laufenden Verzinſung ausmachen? Dieſe Frage ſtellen, heißt ſie verneinen. Die Verwaltung der gi. bernia hat durchaus recht, wenn ſie es für erforderlich hält, bei der Bemeſſung der Dividendenausſchüttung auf die all gemeine ſinkende Zinsentwicklung Rückſicht zu nehmen, die nach dem Willen der ſtaatlichen Kreditpolitik nach den Kriege unbedingt fortzuſetzen iſt. Nannheimer Theaterſchau Sonntag, 16. Juni: Nachmittags⸗Vorſtellung für de NSG.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mann⸗ heim, Platzgruppe 120, 124 bis 135, 148 bis 153, 160, 220, 281 bis 284, 320 bis 329, 511 bis 520, 581 bis 590, 681 bis 690, Gruppe D Nr. 1 bis 600, Gruppe 6 Nr. 1 bis 300: Die Primanerin. Luſtſpiel vo Sigmund Graff. Anfang 15, Ende 17.30 Uhr. Abends: Miete H 25 und 1. Sondermiete H 13 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Platzgruppe 233 bis 238: Elektra. Ope von Richard Strauß. Anfang 20, Ende 21.45 Uhr. 50 preiswert und doch stark. Wirksam, alle Vorzüge veréinend. 5 Kleine Jube 25 Pf. bei Jeruſalem, 18. Himmelsrichtung, 19. Fluß in Frank⸗ reich(Weltkriegsſchlachtort). Alles rennet Dreimal„er“ mit anderm Kopf, Furchtbar ſah er aus; Jeden packte Angſt beim Schopf, Jeder nahm Reißaus. . Verwandtſchaft. Mit R und auch mit L— wie wunderbar— als Körperteil ſich jedem dar. 221 ſtellt es Auflöſungen aus voriger Nummer: 1 i lben* ätſel: 1. Kamin, 2. Rügen, 3. Alzenau, 4. Fiſchotter, 5. Tahiti, 6. Ungarn, 7. Nabob, 8. Dogge, 9. Donnerstag, 10. Auber, 11. Urkunde, 12. Eſſen, 13. Re⸗ ſidenz, 14. Wiſchnu, 15. Oberon, 16. Hering, 17. Nomade, 18. Elfenbein.— Kraft und Dauer vohnen nur in Be⸗ grenzungen. Eifelbild: Niedermendig. Ziffernrätſel: Lerne groß erſt ſein im Klei⸗ nen,/ Aber dann im Großen klein,/ Und im Großen wie im Kleinen/ Wird dein Maß das rechte ſein. Zweierlei: Wahr. Gegenſätze: Hammer, Offenheit, Laſter, Sklave, Tiefe, Eingang, Nutzen, Tal, Oberland, Rechte= Holſtentor. Verſteckrätſel: Im Unglüc haus, im Glück halt ein! — Schluß des redaktionellen Teils.- Die Einmachzeit geht weiter! Nachdem wir uns in den letzten Wochen an dem reichlich vorhandenen Rhabarber gütlich getan und uns auch einen ge⸗ nügenden Vorrat für den Winter geſichert haben, wenden wir uns nun den anderen Früchten zu, die im Garten heranreifen oder reichlich am Markt erſcheinen. ZJaunächſt ſteht uns die grüne Stachelbeere zur Verfügung, die nicht nur als Kompott, ſondern auch in Suppen, vor allem aber als Kuchenauflage, eine erfreuliche Abwechſlung in unſe⸗ ren Speiſezettel bringt. Aehnlich wie der Rhabarber iſt auch die Stachelbeere ein ſogenannter Zuckerfreſſer. Mit dem Zucker aber müſſen wir ſehr ſparſam umgehen, damit wir den zu⸗ rückgelegten Vorrat zum Kochen von Marmeladen und Gelees ur Verfügung haben. Für dieſes in unſerer Zeit ſo wichtige rotaufſtrichmittel kann der Zucker keinesfalls entbehrt werden, denn Marmeladen halten ſich nur, wenn ſie mit genügend. Zucker eingekocht werden. Es iſt ja bekannt, daß der Zucker ein ſtarkes Konſervierungsvermögen hat. Auch zum Kochen von Gelees kann der Zucker nicht entbehrt werden, da der Fruchtſaft nur in Verbindung mit den darin enthaltenen Pektinſtoffen und pe geliert. l Eine große Erſparnis an Zucker bietet für die Zuberei⸗ tung von Obftſuppen, Kaltſchalen, Kompotten und auch beim Einkochen von Früchten in Gläſern oder Büchſen im ſo nannten Steriliſierverfahren die Verwendung von Süßſtoff. Hierzu nimmt man am beſten Kriſt ſtoff in Form der Sekannten H-Brieſchen oder Süßwunder ten haben zum Zwecke der Doſterung bei Verwendung Getränken einen Zuſatz von Natron, der beim Einkochen erwünſcht iſt). So geſüßte Früchte en vorzüglich; behalten ihr ngtürliches Aroma die natürlk 8 . der ſtarken Konzentration() iſt Su vor⸗ ſichtig zu verwenden. Man ß zuerſt wenig nehmen und am 5 n mit einer 8. ielfach wird behauptet, daß 0 t mitgekocht wer⸗ den 8 iſt nach den Forſchungen der Wiffenſchaft und ènach praktiſchen Verſuchen, dle erſt in letzter Zeit in ziemlich i 8 Umfange en in 0 wurden, nicht der Fall. Bei den n er im Koch⸗ oder Steriliſationsprozeß erleidet Si inerkei Veränderung. a werden auch die erſten Kirſchen, Pflaumen und Mira⸗ bellen auf dem Markt erſcheinen; hier einſge erprobte Rezepte: Sauerkirſchen: Stiele einkürzen, Kirſchen 1 ligen. in heißes Waſſer tauchen, bis zur nötigen Weiche ziehen laſfen. Bei weichen Früchten nicht brühen, ſie werden roh in die Gläſer gefüllt. Nach einem etwaigen Brühen(Blanchieren) mit Schaumlelle herausnehmen, in flachen Schüſſeln ausbreiten. abletten(G-Tablet⸗ Die Schüſſeln zum ſchnellen Abkühlen in kaltes Waſſer ſtellen, dann in die Gläſer füllen. Das eventuelle Brühwaſſer kann 77 Aufguß mitverwendet werden. Süßmenge 2,75 Gramm küfftakett toff oder 577 Süßwundertabletten je fünf Liter lüſſigkeit Erhitzungsdauer 30 Minuten bei 75 Grad Celſius Nair 25 Minuten bei 80 Grad Celſius für 2 Liter⸗Gläſer. eim Entſteinen der Früchte wird der Saft als Aufguß mit⸗ verwendet. 5 Zwetſchen, Pflaumen: Unſere gewöhnliche Haus⸗ wetſche eignet ſich hervorragend zum Einmachen mit Süßwun⸗ ertabletten in Gläſern. Man brüht die gereinigten 1 15 te vor dem Einlegen und kühlt nachher(ſiehe Sauerkirſchen). Auf fünf Liter Aufguß rechnet man 2,2 Gramm Kriſtall⸗Süßſtoff oder 4—4½ Süßwunder⸗Tabletten und erhitzt bei 75—80 Grad Celſtus etwa 30 Minuten. a Mirabellen: Die entſtielten Früchte, bei denen der Reifegrad befonders berückſichtigt werden muß, werden ge⸗ waſchen und roh in Gläſer gefüllt. Zum Aufguß nimmt man 5 0 erkaltetes Waſſer, dem je 5 Liter 0/5 Gramm Kri⸗ ſtallʒ⸗Süßſtoff oder 1 Süßwunder⸗Tablette in gelöſtem Zuſtande zugeſetzt wird. Erhitzungsdauer für 32⸗Liter⸗Gläſer 25 Minu⸗ ten bei 85 Grad Celſius. . „Am Ende des Berichtsjahres wird in Deutſchland ein Lebensverſicherungsbeſtand von mehr als 33 Milliarden mit einer Jahresprämie von rund 1,5 Milliarden und mit Kapitalanlagen von nahezu 8 Milliarden Reichsmark erreicht . Dieſe Selen finden wir in dem ſoeben der Oeffent⸗ chkeit übergebenen Bericht der Allianz⸗ und Stutt⸗ arter Lebensverſicherungs⸗ Bank A G über das Ge ihr 1939. An dieſen eingangs erwähnten e der roßdeutſchen Lebensverſicherung iſt die Allianz mit faſt einem 8 ſtel beteiligt. 895 euzugang beträgt 785 Millionen (90 668 Mill. i. V.). Dieſe ſtarke Steigerung des Neu⸗ geſchäßts iſt weſentlich zurückzuführen auf den vermehrten Zu⸗ ang an Verſicherungen aus Handwerkerkreiſen im Zuſammen⸗ 118 mit der Altersverſorgung des deutſchen Handwerks. Der e der Geſellſchaft hat 5,13 Milliar⸗ den gegen 4,62 illtarden erreicht. Die Di beläuft ſich auf 232 Millionen RM.(212 Mill. RM.). Die Zahlungen aus Verſficherungsverpflichtungen einſchließlich der erwartungsgemäß geſtiegenen Abläufe ſind auf 77 Mill. (53 Mill.) RM. angewachſen. Der ee hat ſich von 39,3 auf 41,3 Mill. RM. erhöht. Die gewinnberechtigten Verſicherten erhalten wie im Vorjahr 100 Prozent des Ueberſchuſſes aus den mit Gewinnbeteiligung abgeſchloſſenen Verſicherungen. Die Deckungsrücklagen haben am Schluß des Berichtsjahres den Betrag von 1 Milliarde RM. überſchritten. Der Sterblichkeitsverlauf war wieder befriedigend. Unter den Sterbefällen ſtehen die 1 des Herzens und Ge⸗ fäßſyſtems mit 32,47) bei Großlebensverſicherungen und mit 24,30% bei Kleinlebensverſicherungen an der Spitze. Es folgen Erkrankungen an Krebs und anderen bösartigen Ge⸗ ſchwülſten mit 16,26 2 bzw. 14,22%, Unfälle mit 6,93 7 bzw. 7,68, an Grippe und akuter Lungenentzündung mit 6,70 2% bzw. 10,41, Selbſtmorde mit 4,78 7 bzw. 4,22% und Tuberkuloſe mit 4,78 7 bzw. 4,95 9). Es zeigt ſich alſo, daß der Kampf gegen die Tuberkuloſe im nationalſozialiſti⸗ ſchen Deutſchland weiterhin von beſtem Erfolg begleitet war. ie ſtark in der Lebensverſicherung die ſozialen Geſichtspunkte zum Ausdruck kommen, iſt aus einer, Zuſammenſtellung über die Höhe der infolge Tod zur Aus⸗ zahlung gekommenen Verſicherungsſumme zu entnehmen. Da⸗ nach wurden in 62 726 Fällen je bis zu 2000 RM. oder ins⸗ 1 0 15 257 137 RM. ausgezahlt, in 1934 Fällen von 2001 is 5000 RM. oder insgeſamt 7707 606 RM. in 797 Fällen von 5001 bis 10000 RM.- insgeſamt 7329 440 RM., in 246 Fällen zwiſchen 10 001 und 20 000 RM.= 4 278 366 RM., in 113 Fällen von 20 001 bis 50 000 RM 3 980 763 RM., in 15 Fällen zwiſchen 50 001 bis 100 00 RM. 1154 310 RM. und in 5 Fällen über 100 000 RM. mit insgeſamt 922 620 RM. ausgezahlt. Im 1 5 5 beträgt die durch Tod ab: aden e Summe in der Großlebensverſicherung 5964 RM., n der Kleinlebensverſicherung 935 RM. und in der Gruppen⸗ verſicherung 214 RM. 8 Werde Mitglied der RSV. ee nz offene. Ans gaben end b, Arz eg erlche nem dena Pl Nr r die a 5 Seite erſcheinenden Anzeigen iſt der Verlag der vorliegen eitung nicht K Verantwortlich für die Schriftteſtung Kurt Win 855 für Anzeigenteil Carl Görg. Verlag Sonntagsblatt Deutſcher Provinz⸗Verleser, ſämtlich in Berlin SW'68, Lindenſtraße 101/102. 5 VVV HHV o A 4 oe rr e 1 . rA 2 128— rr—