Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, n der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., n Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Nr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich! für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— 40. Jahrgang VBerkündblatt für den Stadtteil Müm.⸗Seckenbeim. Dienstag, den 18. Juni 1940 pelain Marſchall Petain erklärt:„Frankreich muß die Waffen niederlegen“.— Zuſammenkunſt Führer— Duce Führerhauptquartler, 12. Juni. Der Miniſterpräſident der neugebildeten franzö⸗ ſiſchen Regierung, Marſchall petain, hat in einer Rundfunkanſprache an das franzöſiſche Volk erklärt, daß Frankreich nunmehr die Waffen niederlegen müſſe. Er wies dabei hin auf einen von ihm be⸗ reits unternommenen Schritt, die Reichsregierung pon dieſem Schritt in Kenntnis zu ſetzen und die Bedingungen zu erfahren, unter denen das Deulſche Reich bereit ſei, den franzöſiſchen Wünſchen zu ent⸗ ſprechen. Der Führer wird den Kgl. Italieniſchen Miniſter⸗ präſidenten Benito Muſſolini zu einer Ausſprache treffen, in der die Haltung der beiden Staaten überprüft werden ſoll. Die Kataſtrophe Frankreichs Paris in deutſcher Hand— Auf dem Verſailler Peach weht die Hakenkreuzflagge— Verdun gefallen— 9 durchbrochen— Das franzöſiſche Heer in Auf- öſung. i Dieſe und andere Meldungen vom Siegeszug der deut⸗ ſchen Wehrmacht im Weſten, die in den letzten beiden Tagen eimnliefen, ließen erkennen, daß die Sache Frankreichs ver⸗ loren ſel. Am Montag vormittag kam dann die Nachricht, daß der Hauptkriegskreiher Rehnaud und ſein jüdiſcher Komplize Mandel zurückgetreten ſeien. Zurückgetreten— das heißt: aus Furcht vor den Folgen ihrer Politik aus ihren Aemtern geſchieden ſeien. Der greiſe Marſchall Pe⸗ tain bildete eine neue Regierung und ſchon am Nachmittag lief die Meldung ein, daß Pekain in einer Rundfunk⸗ anſprache an das franzöſiſche Volk erklärt habe,„daß Frank⸗ reich nunmehr die Waffen niederlegen müſſe“. Waffenſtreckung— das iſt nun das Ende der wahnſin⸗ nigen Politik, die die wiederholt dargebotene Hand des Führers hochmütig zurückwies, jener Politik, die keine Ver⸗ ſtändigung mit Deutſchland wollte, ſondern ſich ins Schlepp⸗ tau Englands begab, in dein Irrglauben, die Plutokraten könnten das mächtige nationalſozialiſtiſche Großdeutſchland Adolf Hitlers wieder in Feſſeln legen. Der Weg, den die franzöſiſchen Machthaber wählten, hat ihr Volk ins Ver⸗ derben geführt, mußte es ins Verderben führen, denn das Großdeutſchland Adolf Hitlers iſt nicht das Deutſchland von einſt, ſondern ein Reich, das ſeine Waffen zu gebrauchen ibenb ein Reich, dem man nicht ungeſtraft den Krieg er⸗ ärt! Betrachten wir noch einmal die gewaltigen militäri⸗ ſchen Ereigniſſe dieſer Tage von weltgeſchichtlicher Bedeu⸗ tung. Ein geradezu epochales Ereignis die Einnahme von Paris. Denn Paris iſt das Herz Frankreichs und iſt im Urteil der Welt Frankreich ſelbſt. Nach dem Fall von Paris konnten die deutſchen Truppen ihren Marſch nach Süden fortſetzen. Frankreich vermochte auch an der Loire keine Abwehrfront mehr aufzurichten. Durch raſches Zu⸗ greifen eines Diviſionskommandeurs wurde die Stadt Or⸗ leans im Handſtreich genommen, und der dort befindliche Uebergang über die Loire unverſehrt in Beſitz genommen. Vielfach hatten die nach Süden zurückflutenden feindlichen Kolonnen gar keine Möglichkeit mehr, ſich hinter die Loire zurückzuziehen, da die Brücken inzwiſchen durch die deutſche Luftwaffe zerſtört worden ſind. In Oſtfrankreich brach der Widerſtand der fran⸗ zöſiſchen Armeen auch mehr und mehr zuſammen. Symbo⸗ liſch für den Zuſammenbruch iſt vor allem der Fall von Verdun. Vor 24 Jahren haben die deutſchen Truppen dieſe Feſtung Wochen und Monate berannt, über 400 000 Männer haben dort den Boden mit ihrem Blute getränkt, ohne jedoch ſelbſt den in ſo greifbare Nähe gerückten Sieg erringen zu können. Die franzöſiſchen Verteidiger haben damals zwar auch größte Blutopfer, gebracht, aber dank ihrer Ueberlegenheit an Geſchützmaterial iſt es ihnen ſchließlich gelungen, die Feſtung zu halten. Seitdem galt Verdun dem franzöſiſchen Volk als Sinnbild unerſchütter ⸗ licher Widerſtandskraft und Zähigkeit. Verdun und der Marſchall Petain, ſein Verteidiger, wurden zum Mythos der Unbeſiegbarkeit Frankreichs im Kampfe für die heimat⸗ liche Erde Dieſer Mythos iſt jetzt mit einem Male zer⸗ ſchlagen Ausgerüſtet mit den beſten Kampfmitteln haben die Söhne der Weltkriegskämpfer gleichſam die Waffen dort wieder aufgenommen, wo ihre Väter ſie hatten nie⸗ derſinken laſſen müſſen und in wenigen Tagen die Fe⸗ ſtung bezwungen.„ Noch ein ies Symbol verlor in dieſen Tagen für das franzöſiſche Volk endgültig ſeinen Wert: die Magi; 3 5 letzte und größte Bollwerk Frankreichs hat ſich als unfähig erwieſen, die reſtloſe Vernichtung der geſamten franzöſiſchen Wi erſtandskraft aufhalten zu kön⸗ nen, In jahrzehntelanger mühevoller Arbeit und mit 115 zähligen Milliarden franzöſiſchen Volksvermögens hatte Frankreich an ſeiner Oſtgrenze eine endlos lange Kette von ſchwer gepanzerten Feſtungswerken errichtet, ein Boll⸗ werk aus Stahl und Beton, das die weſtlichen Kriegshetzer geradezu mit einem Nimbus der Unbeſiegbarkeit und Un⸗ überwindbarkeit umgeben hatten. Und auch dieſes„unüber⸗ windlichſte“ Feſtungswerk. unter deſſen Schutz Frankreich ungeſtört ſeine Kriegspolitik treiben zu können glaubte, die ganz Europa in ein Chaos ſtürzen ſollte, hat trotz er⸗ bitterten Widerſtandes ſeiner Verteidiger der Wucht des deutſchen Angriffss nicht ſtandhalten können. Die Maginotlinie iſt aber nicht nur dem Anſturm der deutſchen Soldaten erlegen, ſondern ſie iſt geradezu zu einer ſtählernen Falle für unzählige franzöſiſche Di⸗ viſionen geworden. Während deutſche Verbände von Oſten her gegen das ſtarke Feſtungswerk antraten, wurde die Maginotlinie gleichzeitig von hinten umklammert. Ein ge⸗ waltiger Stoßkeil deutſcher Truppen war aus der Rich⸗ tung Reims über Vitry le Francois in einem geradezu atemberaubendem Tempo in ſüdöſtlicher Richtung über das Plateau von Langres vorgetrieben worden und hat bei Beſancon die Schweizer Grenze erreicht, wodurch ein eiſerner Ring um die Maginotlinie gezogen wurde. Die noch im Bereiche der Maginotlinie befindlichen Trup⸗ pen und auch die bereits von Saar und Rhein zurückwwei⸗ chenden franzöſiſchen Kräfte gerieten feſt in die deutſche Zange, ohne auch nur die geringſte Ausſicht zu haben, ſich mit den reſtlichen Verbänden der franzöſiſchen Armee hin⸗ ter die Loire zurückziehen zu können. So war der militäri⸗ ſche Zuſammenbruch Frankreichs nicht mehr aufzuhalten, Frankreichs Schickſal war endgültig beſiegelt. Aus dieſer verzweifelten Lage hat Petain die Folge⸗ rung gezogen: er erklärte ſeinem Volke, daß es die Waffen niederlegen müſſe. Deutſchland gedenkt in dieſer Stunde voll Stolz ſeines Führers, deſſen Feldherrngenie dieſer un⸗ geheure Triumph der deutſchen Waffen in erſter Linie zu danken iſt. Es gedenkt aber auch der Leiſtungen der deut⸗ ſchen Wehrmacht, die Unerhörtes, ja Unvorſtellbares geleiſtet hat. Heiß und aufrichtig iſt der Dank des deutſchen Vol⸗ kes an ſeine Brüder im Waffenkleide und heiß und auf⸗ richtig ſind unſere Wünſche für die Zukunft, die nun den Endſieg bringen muß und wird! Reynaud drückt ſich Ein Kabinett Pekain.— Furchtbares Erwachen in Frank⸗ reich.— Wachſender Englandhaß. DNB. Genf, 17. Juni. Der franzöſiſche Rundfunk gibt bekannt: Reynaud hat demiſſioniert. Marſchall Petain hat die neue Regierung gebildet. Nach der Sitzung des franzöſiſchen Miniſterrates würde ein Kommuniqué herausgegeben, das die Namen des neuen Kabinetts aufzählt. Vizepräſident iſt Chautemps, Miniſter für nationale Verteidigung General Weygand, Kriegsminiſter Gene⸗ ral Coulfon, Kriegsmarineminiſter und Handelsflotte Admiral Darlan, Luftfahrt General Pugeot, Aeuße⸗ res Baudoin, Inneres Pommaret, Finanzen und Handel: Bouthillier, Kolonien Riviere. Unmittelbar nach ſeiner Bildung trat das Kabinett Pe⸗ tain zu ſeiner erſten Sitzung zuſammen, in der der Präſi⸗ dent der Republik den Vorſitz führte, um die militäriſche und diplomatiſche Lage zu erörtern. Der Genfer Vertreter der Agentur Stefani berichtet über die Stimmung in Frankreich, die ſchließlich zu der inzwiſchen erfolgten Neubildung der franzſiſchen Regierung führte, einige bemerkenswerte Einzelheiten. Er gibt zunächſt der Anſicht Ausdruck, daß man auf franzöſiſcher Seite die Ausſichten auf eine Hilfe von auswärts negativer beurteile. Die öffentliche Meinung in Frankreich orientiere ſich in dieſem Augenblick nach Marſchall Petain hin, der als Gegenſpieler Reynauds betrachtet werde. Reynaud gelte andererſeits als der Hauptverantwortliche für die Unter⸗ ordnung Frankreichs unter die britiſchen Intereſſen. Die antiengliſche Welle habe in Frankreich ein bedenk⸗ liches Ausmaß angenommen. Man glaube ſogar, daß die ſehr ſchwachen engliſchen Truppeneinheiten, die am linken Flügel der ſogenannken franzöſiſchen Front operierten, eher eine Belaſtung denn eine Hilfe darſtellten. Man halte es keineswegs für ausgeſchloſſen, daß die Engländer recht bald nicht mehr von Seiten des franzöſiſchen Heeres, ſondern auch von Seiten einzelner franzöſiſcher Truppenverbände in Gefahr geraten könnten, da der Englandhaß unker den franzöſiſchen Soldaten ungeheure Jortſchritte mache. Die Soldaten ſeien davon überzeugt, daß ſie von der engliſchen Regierung als völlig unnützes Opfer preisgegeben worden ſeien. Das Heer, das ſich tapfer geſchlagen habe, ſei über die Haltung Reynauds gegenüber dem Generalſtab ge⸗ radezu empört. Man erinnere ſich daran, daß Reynaud in ſeinen Radioanſprachen und in ſeinen Reden vor dem Senat alle Schuld über die Niederlagen des franzöſiſchen Heeres dem Generalſtab zugeſchrieben habe, während doch die größte Verantwortung an der Lage, in der ſich heute Frankreich befinde, ausſchließlich jener Klaſſe von Politikern zuzuſchreiben ſei, der Reynaud ſelbſt angehöre und die ſich heute einfach in einen ſicheren Schlupfwinkel zu⸗ rückgezogen hätte. Auch dürfe man, um die feindſelige Hal⸗ tung des Heeres gegenüber Reynaud zu verſtehen, nicht vergeſſen, daß Reynaud tapfere und nicht mehr als andere . Generale wie Gamelin und Korap habe verſchwin⸗ en laſlien. Nr. 141 Der Ning geſchloſſen! Fortſchreitende Auflöſung der franzöſiſchen Armeen.— Orleans genommen.— Die Schweizer Grenze erreicht. — Vorgehen gegen den Rhein⸗Marne⸗Kanal.— Sieg⸗ reiches Fortſchreiten auch auf dem Weſtufer des Ober⸗ rheins. Führerhaupkquarlier, 17. Juni. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannk: Die zuſammengebrochenen franzöſiſchen Armeen fluken in der Maſſe unter ſtarken Auflöſungserſcheinungen, ſcharf verfolgt von unſeren Truppen, nach Süden und Südweſten zurück. Dort, wo Teilkräfte ſich noch zu geordnetem Wider ⸗ ſtand aufrafflen, wurden ſie unker ſchweren Verluſten ge⸗ worfen. Durch kühnen Zugriff einer beweglichen Abkeilung, die durch den Diviſionskommandeur perſönlich geführt wurde, gelang es, Orleans und einen dorkigen Loire⸗Ueber gang unverſehrt in Beſitz zu nehmen. Gegen die zurückgehenden feindlichen Kolonnen ſetzte die Luftwaffe ihr Vernichkungswerk fort. Jahlreiche Loire-Brücken wurden getroffen. Dichte Kolonnen, die ſich vor dieſen Brücken ſtauken, wurden mit Bomben und Ma⸗ ſchinengewehren angegriffen. Die in Burgund und über Langres herbrechen⸗ den ſchnellen Truppen haben weit nach Süden Raum ge⸗ wonnen. Zwei Flugplätze mit 39 ſtarkbereiten und mit Bomben beladenen Flugzeugen wurden hier genommen. Südöſtlich von Beſancon wurde die Schweizer Grenze erreicht und damit der Ring um die aus Lothringen und aus dem Elſaß weichenden Kräfte geſchloſſen. Im nördlichen Lothringen nähern ſich unſere Truppen von Nordweſten der Stadt Sk. Mihiel. In Ausnutzung des Durchbruches durch die Maginok⸗ Linie ſüdlich von Saarbrücken ſind unſere Diviſionen dork krotz ſtellenweiſe hartnäckigen Widerſtandes 5 Jeindes in zügigem Vorgehen gegen den Rhein ⸗Marne⸗Kanal. Cha ⸗ und Saarburg ſind ge⸗ teau-Salins, Dieuze nommen.. Auch auf dem Weſtufer des Oberrheins iſt unſer Angriff über den Rhein⸗Rhone⸗Kanal auf die Vogeſen hin in ſiegreichem Fortſchreiten. Im Elſaß unkerſtützten Kampf. und Sturzkampfverbände ſowie Jlakarkillerie das Heer wirkſam im Erdkampf. Befeſtigungswerke und⸗Bünker wurden mit Bomben ſchwerſten Kalibers angegriffen. Die Verluſte des Feindes in der Luft bekrugen insgeſamt acht Flugzeuge, davon wurden fünf im Lufk⸗ kampf, drei durch Flak abgeſchoſſen; drei eigene Flugzeuge werden vermißt. Die deutſche Ankerſeebookwaffe verſenkte jn den letzten Tagen über 100 000 Tonnen. Ein Unkerſeebook unter Führung des Kapitänleutnanks Frauenheim meldet die Berſenkung von 41 000 BRT Schiffsraum, darunker den britiſchen Dampfer„Wellington Star“ von 11 400 BRT. Ein zweites U-Boot unter der Führung von Oberleutnant 3. S. Endraß meldei 53 000 BRT als vernichtet, darunter den britiſchen Hilfskreuzer„Carinthia“ von 22 300 BRT. Einem weiteren U-Boot gelang es, im Moray⸗FJirth einen britiſchen Hilfskreuzer von rund 9000 BRT zu verſenken. Beim Rheinübergang zeichnete ſich der Major eines Pionierbakaillons Gankke durch kapferen perſönlichen Einſatz beſonders aus. Sieben Eiſenbahngeſchütze erbeutet a Der Feind iſt auf ſeiner Flucht an vielen Stellen nichl mehr in der Lage, ſein Kriegsmakerial mitzuführen. So . bei Sens, ſüdöſtlich Paris, ſieben Eiſenbahngeſchütze erbeutet. Von 20 Panzern 18 vernichtet Die Stoßkraft der deutſchen Truppen hält unvermindert an. So gelang es einer Infanterie⸗Diviſion in den letzten Tagen, bei einem verzweifelten, mit Panzerkräften geführ⸗ ten franzöſiſchen Gegenangriff von 20 angreifenden Pan⸗ zern 15 zu vernichten. Metz gefallen Aus dem Führerhauptquartier, 17. Juni. Die Jeſtung Metz hal ſich heute nachmiltag einer deut ei ergeben. 9 9 chmiktag r deutſchen Abteilung Die Leberraſchung von Beſancon Sie hielten die Deulſchen ſür Engländer. Die völlige Verwirrung, die bei der franzöſiſchen Füh⸗ rung beſteht, beweiſt folgendes Erlebnis: Als eine Pan⸗ zerdiviſion den hnhof von Beſancon beſetzte, lief in demſelben Augenblick der fahrplanmäßige D⸗Zug aus Marſeille ein. Viele Urlauber, darunter zahlreiche hö⸗ 255 franzöſiſche Offiziere, waren auf das Erſcheinen deut⸗ cher Truppen ſo wenig vorbereitet, daß ſie die Deutſchen für Engländer hielten. Sie wurden gefangengenommen. Reichskriegsflagge über Kirkenes. Tromſö, 17. Juni Von Tromſö und Narvik kommend traf Reichskommiſſar Terboven mit mehreren Herren ſeines Stabes in Kirkenes ein. Nach eingehender Beſichti⸗ gung der Stadt hatte er mit den Vertretern der norwegi⸗ ſchen Verwaltungsbehörden und dem Oberingenieur der großen Eiſenhütte längere Beſprechungen über die kom⸗ mende Arbeit. Vom Kommandeur der Grenzſicherungstrup⸗ 1 ließ er ſich genaueſtens über die Lage unterrichten. Im uſchluß daran beſichtigte Reichskommiſſar Terboven die Eiſenhütte in Kirkenes und flog gegen Abend in Richtung Nordkap und Hammerfeſt zurück nach Tromſö. Seit Sonn⸗ tag weht über Kirkenes die deutſche Reichskriegsflagge. Entſetzen in London Die NMachrichlen aus Frankreich löſten eine wahre Panik⸗ ſtimmung aus. Bern, 18. Juni. Aus London wird gemeldet: Die Nachricht vom ſchmachvollen Sturz des Günſtlings der bri⸗ kiſchen Plutokrakie Paul Reynaud hakte in der engliſchen Haupiſtadt ſchon Enktäuſchung und Beſtürzung ausgelöſt. Als aber bekannt wurde, daß die Franzoſen die Waffen niederlegen wollten, wurden die Londoner Bürger von einer wahren Panikſtimmung erfaßt. In den Straßen, vor allem vor Downing Skreet 10, ſammelten ſich die Men⸗ ſchengruppen, die mit beſorgten Geſichtern und in größter Erregung die Folgen des franzöſiſchen Zuſammenbruches diskutierten. Oberkriegshetzer Churchill, der noch kurz vor Reynauds Abgang nach Bordeaux geflogen war, und ver⸗ geblich verſucht hatte, ſeinen Buſenfreund zu halten, und Frankreich zu weiterem nuhloſem Blutvergießen zu über⸗ reden, hakte den ganzen Montag über ausgedehnte Be⸗ ſprechungen über die Fortſetzung des Krieges, den Eng⸗ land num allein führen muß. Die Londoner Morgenpreſſe hat noch am Vormittag verſucht, den Schock abzuſchwächen, den Reynauds Ver⸗ ſchwinden in der Oeffentlichkeit hervorgerufen hat. Beſon⸗ ders bezeichnend für die Mentalität der britiſchen Pluto⸗ kraten und ihre unübertroffene Borniertheit iſt der Kom⸗ mentar der„Times“, Dieſe alte Lügentante hat wahr⸗ haftig noch in letzter Minute einen kümmerlichen Verſuch unternommen, das franzöſiſche Volk zur Foörtſetzung des Kriege, zu bewegen„In dieſer ſchweren Stunde“, ſo konnte man da wörtlich leſen,„nimmt jeder Engländer, der Frankreich zum weiteren Kämpfen drängt(), eine ſchwere Verantwortung auf ſich. Ohne Zögern kann aber England dieſe Verantwortung auf ſich nehmen. Denn— Englands Schickſal liegt jetzt auf der Waagſchale.“ Da hatten es alſo die Franzoſen noch einmal ſchwarz auf weiß, war um ſie in Wahrheit dieſen Krieg führen ſollten. „Daily Telegraph“ meinte bekümmert, der Rück⸗ tritt Reynauds werde für die britiſche Bevölkerung ſicher⸗ lich überraſchend kommen. Das Blatt hält es dabei für an⸗ gebracht, dem geſtürzten franzöſiſchen Kriegsverbrecher noch einen tröſtenden Nachruf zu widmen. Reynaud habe doch „außerordentliche Fähigkeiten“ bewieſen, worin, ver⸗ ſchweigkt die Zeitung. Als Börſenſchieber, konnte ſie ja nicht ſchreiben, ohne die eigene Regierung zu kompromittieren. Der„Daily Telegraph“ markiert dann den ſtarken Mann, indem er ſchreibt, die Entſchloſſenheit der Regierung, den Krieg fortzuſetzen, ſei unverändert. Die letzten Kabinetts⸗ ſitzungen hätten allein der kommenden Kriegsführung ge⸗ gölten. Churchill werde im Unterhaus eine Erklärung von „großer Bedeutung“— wann hätte er das nicht getan!— abgeben. Man erwarte, daß er die Nation auffordern werde, die Anſtrengungen zu verdoppeln. Kam nach dem„Daily Telegraph“ der franzöſiſche Ka⸗ binettswechſel dem engliſchen Volk überraſchend, ſo nach der„Daily Mail“ auch der britiſchen Regierung ſelbſt. Selbſtverſtändlich, ſo meint das Blatt ganz aufgeregt, mußte die Lage geklärt werden. Die neue franzöſiſche Re⸗ gierung müſſe ſich äußern. Inzwiſchen hat ſich die franzö⸗ ſiſche Regierung geäußert. Die Lage iſt geklärt. Freilich für die Engländer in einem recht unangenehmen Sinne. Erkenninis kommt zu ſpät! Die mangelhafte Vorſorge Englands. 17. Juni. Der Lo meldet draſti Slockholm)honer Korreſpondent von „Dagens N ſeinem Blatt, daß mit größter Wahrſcheinlick e Maßnahmen geplant würden, um die zahlenmäßige Stärke der engliſchen Armee ſo ſchnell wie möglich zu erhöhen. Die zwingende Notwendigkeit, die franzöſiſche Verteidigung zu ſtärken, motivierte eine ſofor⸗ tige Aktion in dieſer Richtung. Ueber die mangelhafte rü⸗ ſtungsmäßige Vorſorge Englands wird im Parlament zu⸗ gegeben, daß man nicht einmal die aus Flandern gerette⸗ ten Diviſionen, die mit 250 000 Mann beziffert werden, neu ausrüſten könne.„News Statesman“ erklärt, daß der Mu⸗ nitionsſkandal von 1940 ſehr viel ſchlimmer ſei als der Skandal von 1915. Die Londoner Zeitung„Sunday Expreß“ beklagt ſich bitter darüber, daß die Engländer in den letzten 20 Jah⸗ ren Golf⸗ und Tennisplätze den Schützenſtänden vorgezogen hätten.„Wir zogen es vor, Geld zu machen, anſtatt Männer zu erziehen. Wir kaufen uns Vergnügun⸗ gen anſtelle von Sicherheit. Die größte Prüfung in unſerem Leben ſteht uns daher jetzt bevor.“ „Frankreichs dramatiſchſter Tag“ Gewaltige Welle des Englandhaſſes. DNB. Rom, 17. Juni. Die römiſche Montagspreſſe be⸗ ſchäftigt ſich lebhaft mit dem plötzlichen politiſchen Szenen⸗ wechſel in Frankreich, der nicht mehr auf die militäriſche Niederlage, ſondern vor allem auch auf die gewaltige Welle des Englandhaſſes, der ganz Frankreich erfaßt habe, zurück⸗ zuführen ſei. 5. Unter dem Druck der militäriſchen Niederlage hätten ſich auch die politiſchen Ereigniſſe, ſo ſchreibt„Popolo di Ro⸗ ma“, überſtürzt. Reynaud, der Wortführer, ja der Sklave der engliſchen Kriegshetzer, ſei gezwungen worden, nach einer ganzen Anzahl vereitelter Manöver abzutreten, bei denen er von Churchill unterſtützt wurde, der verſuchte, ſeine Tyrannei über das für den engliſchen Egoismus be⸗ reits verblutete Frankreich weiter aufrechtzuerhalten. Die unmittelbaren Urſachen des Regierungswechſels ſeien mit dem regelrechten Alpdruck des Haſſes zuzuſchreiben, der im franzöſiſchen Volk und Heer gegen den engliſchen Verbünde⸗ ten überhand nehme. a 8 Allen ſei es nunmehr klar geworden, daß Frankreich ebenſo wie Polen, Norwegen, Belgien und Holland auf dem bluligen Altar der britiſchen Demo⸗Plutokratien geopfert worden ſei. Der polikiſche Szenenwechſel erfolge in einem Augenblick, in dem der milikäriſche Widerſtand endgültig ebrochen ſei. Anker der Ueberſchrift„Der dramakiſch⸗ le Tag in Frankreichs Geſchichte“ ſchildert„Meſſaggero“ die ſich ſagenden Ereigniſſe, die für Frankreich ein fragi⸗ ches Erwachen gebracht und ſeinem Volk gezeigt häften, wie es von England belogen und bekrogen worden ſei. Flüchtlingsſtrom in die Schweiz. Genf, 17. Juni. Nach einem Bericht des Genfer Blat⸗ tes„Suiſſe trifft infolge des unaufhaltſamen Vordringens der deutſchen Diviſionen nach Süden eine große Anzahl von franzöſiſchen Flüchtlingen auf Schweizer Boden ein, die ſich von Stunde zu Stunde vergrößert. Pruntrut be⸗ herbergt bereits 1000 Flüchtlinge, deren Erſchöpfung groß iſt. Sie werden in Schulen einquartiert. In Les Verrieres an der franzöſiſch⸗ſchweizeriſchen Grenze wird ein ununter⸗ brochener Strom franzöſiſcher Zivilflüchtlinge in ſüdlicher Richtung feſtgeſtellt. 2 E 4 In genau 34 Tagen Arſachen der Niederlage Frankreichs. Belgrad, 17. Juni. Der militäriſche Mitarbeiter der „Politika“ fällt ein vernichtendes Urteil über die in Paris und London geführte Wehrpolitik. 1935, ſo heißt es in ſeinem Aufſatz, hat Deutſchland offen erklärt: Hütet euch, wir ſchärfen unſer Schwert gegen euch. Seit dieſem Zeitpunkt ſind weitere fünf Jahre vergangen. Deutſchland hat ohne d und Rohſtoffe eine phantaſtiſche Macht ge⸗ ſchaffen. heutſchen wußten, daß die Kriegspläne Groß⸗ britanniens und Frankreichs auf die Flotte und ihr Fe⸗ ſtungsſyſtem begründet waren Es war deshalb ganz natür⸗ lich, daß Deutſchland ſeine Macht auf eine andere Grund⸗ lage ſtellt. Gegen die franzöſiſchen Befeſtigungen hat es ſeine Durchbruchs einheiten geſchaffen, gegen die Kriegsflotte Großbritanniens ſeine Luftwaffe. Der paſſiven Verteidigungsdoktrin hat es ſeine dynamiſche Angriffsdoktrin gegenübergeſtellt. 5 Die ganze Welt fragt ſich: Was haben die Weſt⸗ mächte während dieſer Zeit getan? Warum haben ſie die koſtbare Zeit nicht genutzt? Warum haben ſie ſich ſelber und anderen eingeredet, daß die deutſchen Waf⸗ fen nur ein rieſiger Bluff ſeien, daß die Erwähnung einer Luftflotte, von 20000 Flugzeugen und Zehntauſender aus⸗ gebildeter Piloten nur Angabe ſeien, daß die Deutſchen nicht über 3000 Kriegsmaſchinen verfügten und daß ihre Tanks und alle Kampfmittel von minderwertiger Qualität ſeien, die die Kriegsanſtrengungen nicht aushalten würden? Die deutſche Luftwaffe und die deutſchen„Blechtanks“ ſind nicht auf den Wegen liegen geblieben, ſondern haben ſich wie ein Blitz über Polen ergoſſen, deſſen Widerſtand in 18 Tagen gebrochen wurde, der Zuſammenbruch Polens hat den Weſtmächten die Au gen nicht ge⸗ öffnet Im Gegenteil, die polniſche Niederlage war nach den Behauptungen der Alliierten nur die Folge anderer Gründe, aber keineswegs das Verdienſt der deutſchen Streitmacht. Was geſchah in den ach t Monaten nach der Niederlage Polens? Man hat aus Paris und London öfters von zahlloſen parlamentariſchen Verhandlungen und Debatten gehört, aber nicht von der Ausbildung von Pi⸗ loten und der Erzeugung von Flugzeugen und Tanks. Als dann der Krieg in Frankreich ausbrach, war die Luft vaffe der Weſtmächte den deutſchen Kräften unterlegen. Der franzöſiſchen Wehrmacht gelang es nicht, die Frage der Schaffung ſelbſtändiger Panzereinheiten zu löſen, ſon⸗ dern ſie ließ ihre Panzerkräfte als Hilfswaffe bei den zahl⸗ reichen Infanterieeinheiten. 55 So nur kann man verſtehen, daß das„arme Deutſch⸗ land“ in genau 34 Tagen mit furchtbaren Schlägen zwei der allerreichſten Weltreiche zerſtören konnte und außerdem den Widerſtand von zwei der reichſten König⸗ reiche mit 15 Millionen Einwohnern, die für den Krieg ebenfalls ausgezeichnet vorbereitet worden waren, brechen konnte. Go ſind die Deutſchen! Stimmungsumſchwung in den beſetzten Gebieten. DNB Newyork, 17. Juni. Der Korreſpondent der„Chi⸗ cago Daily News“, ſchildert in einem längeren Bericht von der deutſchen Weſtfront, wie die Bevölkerung der von deut⸗ ſchen Truppen beſetzten Gebiete nach jahrelanger Irre⸗ führung durch ihre Regierungen über die Qualitäten der deutſchen Armee ihre Anſicht änderte. Sieben Jahre lang ſei ihnen eingeredet worden, daß die Deutſchen halb ver⸗ hungert ſeien, daß ihre Uniformen aus Papier beſtünden, daß ſie weder Benzin noch Gummi beſäßen, daß ihre Tanks aus Pappe fabriziert ſeien, daß ihre motoriſierten Einheiten nicht fahren würden, daß die„Nazigenerale“ zu jung ſeien, daß das ganze Regime nur durch Gewaltan⸗ wendung gegen den Willen der Volksmehrheit ſich am Ru⸗ der halten könne. 5 Ueber Nacht hätten Holländer, Belgier und viele Fran⸗ zoſen jedoch entdeckt, daß die deutſche Armee mit allem Notwendigen reichlich verſehen ſei, daß die einzigen Tanks, die ſich wie Pappe benahmen, ihre eigenen geweſen ſeien, daß die deutſchen Truppen mindeſtens ſo gut genährt ſeien wie die der Weſtmächte, daß ihre Uniformen ſich nicht im Regen auflöſten, daß die deutſchen Generale ihr Geſchäft gut zu verſtehen ſchienen und daß die Stimmung der deut⸗ ſchen Truppen hervorragend ſei. Dieſe und andere Ernüchte⸗ rungen ſeien ſo überwältigend, daß manche Leute ſich im⸗ mer noch ausſchließlich mit dieſem Thema beſchäftigen. Die zweite Ueberraſchung,s die dazu beitrug, eine Haßſtimmung zu unterdrücken, ſei die Entdeckung, daß die deutſchen Truppen in den beſetzten Gebieten ſich abſſo⸗ lut muſtergültig verhielten, während die Be⸗ völkerung vorher zur Annahme verleitet worden ſei, daß die Deutſchen wie wilde Beſtien handeln würden. Auch die Zerſtörungen, die die zurückziehenden britiſchen und franzöſiſchen Armeen zwecks Verzögerung des deutſchen Vormarſches anrichteten, hätten wenig dazu beigetragen, die Weſtmächte bei der Zivilbevölkerung beliebt zu machen. Außerdem glaubten weite Kreiſe ſich von ihren eigenen geflohenen Regſerungen und Verrätern in ihrer Mitte ver⸗ raten und verkauft. Sehr viele ZJiviliſten erklärten:„Wir wollen lieber verſuchen, mit den Deutſchen zuſammenzuar⸗ beiten, als uns auf ſolche Leute verlaſſen“. Der Korreſpon⸗ dent ſchließt, daß die Deutſchen in dieſen Gebieten eine bei⸗ ſpielloſe Gelegentzeif häkten, einen überraſchend hohen Pro⸗ zenlſatz der Bevölkerung ſich zu lebenslänglichen Freunden zu machen. Die tote Hauptſtadt Zwei Millionen Einwohner haben Paris verlaſſen. Paris. 18 Juni. Die einen toten Eindruck. Etwa zwei Millionen Einwohner ſind vor dem Einmarſch der deutſchen Truppen geflüchtet bezw. evakuiert worden. In erſter Linie haben alle Be⸗ wohner, die Fahrzeuge haben, die franzöſiſche Hauptſtadt verlaſſen. Deshalb ſind natürlich die guten Wohnviertel verödet, während die Vorſtädte belebter ſind. Die Greuel⸗ märchen der franzöſiſch⸗engliſchen Propaganda haben eine derartige Wirkung gehabt, daß die zurückgebliebene Bevöl⸗ kerung ſehr verſchüchtert iſt und zum Teil 18 in den Kel⸗ lern ſitzt. Die auf der Straße angetroffenen Bewohner be⸗ antworten ſehr willig Fragen und laufen teilweiſe neben den deutſchen Truppen und Paeeenen her. Von amerika⸗ niſcher Seite wurde unſeren Berichterſtattern erklärt, die Bevölkerung habe einen ſehr guten Eindruck von den deut⸗ ſchen Soldaten und ihrer Disziplin. Die Hotels ſind ebenſo wie die Reſtaurants und Läden geſchloſſen. Nur das Ho⸗ tel Ritz iſt geöffnet. Die Kellner dort waren zunächſt ſo ein⸗ Pie ger da ſie glaubten, man ſchlüge ſie gleich tot. 8 Furcht allerdings verwandelte ſich ſehr bald in Ver⸗ auen.. f. franzöſiſche Hauptſtadt machte — Die U⸗Dahnen fahren noch nicht, ebenſo nicht die Om⸗ nibuſſe denn sämtliche Fuhrwerke ſind außerhalb von Paris. Die Waſſerverſorgung iſt geſichert. Auch das elek⸗ triſche Licht iſt in Ordnung. Größere Sabotakeakte ſind von der⸗ Bevölkerung nicht verübt worden. Beſondere Kom⸗ mandos der Franzoſen haben lediglich die Oeltanks in Brand geſetzt. Ueberall ſieht man jetzt die franzöſiſche Po⸗ lizei, die ſich zur Verfügung geſtellt hat, den Verkehr regeln Der allgemeine Eindruck iſt, daß in kürzeſter Zeit wieder völlige Ordnung eintreten wird. 5 Der italieniſche Heeresbericht Lebhafte t der Luftwaffe.— Erfolgreiche Angriffe ktenſtützvunkte und en. 17. Juni. D. 3 29 richt vom l Juftwaffe hat ſich auf einige faſt immer mit verhältnismäßig wenig Flugzeugen, be⸗ ſchränkt und dabei beſonders nachts auf Städte und auf offenes Gelände ben abgeworfen. In Savona werden bei der Zivilbevölkerung ein Toter und einige Verwundele gezählt. In Cagliari hat der feindliche Angriff Schaden an einigen Hallen des Flugplatzes angerichtet; ſechs Mann Einflüge, 2 * des kechniſchen Perſonals ſind kot, etliche 30 wurden ver⸗ letzt. In Palermo hat ſich die feindliche Fliegerformakion er Jagdflugzeuge zurückgezogen und auf zichtet. 8 lpen immer ſtärkere Tätigkeit unſerer Auf⸗ en. In Nordafrika ſind zu Lande, in der⸗Luft und zur See Akkionen gegen die engliſchen Streitkräfte mit günſti⸗ gem Ergebnis in voller Entwicklung. In Oſtafrika umfangreiche Tätigkeit unſerer Luft⸗ waffe gegen Flollen. und Luftflokten⸗Stützpunkte im Su⸗ dan und in Kenia mit beträchklichen Ergebniſſen: Einige Flugzeuge wurden am Boden zerſtört und Schaden an den Anlagen und in Dire-Daug an der Bahnlinie verurſacht.“ Aegyptiſcher Generalſtabschef von den Engländern verhaftet DNB. Rom, 18. Juni⸗ Der ägyptiſche Geſandte in Rom, Murad Sid Ahmed Paſcha, der ſeiner Regierung dringend geraten hatte, aus dem Kampf gegen Italien herauszublei⸗ ben, andernfalls werde er zurücktreten, iſt nach der Schweiz abgereiſt. Der ägyptiſche Generalſtabschef Aziz Masri Pa⸗ ſcha, der gleich ihm ſcharf antibritiſch eingeſtellt iſt, iſt von den Engländern verbaftet worden. f 2 Schweden verlaſſen England. Stockholm 17. Juni. Wie„Dagens Nyheter“ meldet, verlaſſen etwa 200 in England anſäſſige Schweden die eng⸗ liſche Inſel, um ſich in ihre Heimat zurückzubegeben. Sie werden die Heimfahrt mit dem Depotfahrzeug„Patricia“ antreten. 0 — Energiſcher Proteſt Islands Kopenhagen, 17. Juni. Nachdem bisher über die Be⸗ ſetzung Islands durch btitiſche Truppen am 10. Mai keine näheren Nachrichten vorlagen, erfährt jetzt Ritz Büro, daß die isländiſche Regierung am 10. Mai mündlich und ſchriftlich gegen die engliſche Beſetzung Islands einen ener⸗ giſchen Proteſt eingelegt hat. Gleichzeitig hat der isländiſche Geſchäftsträger in London gegenüber der engliſchen Regie⸗ rung ſchärfſtens proteſtiert. In der isländiſchen Proteſtnote heißt es:„Aus Anlaß der militäriſchen Beſetzung Islands, durch welche die Neu⸗ tralität ſchwer gekränkt und die Selbſtändigkeit des Landes eingeſchränkt worden iſt, muß die Regierung auf ihre offi⸗ zielle Mitteilung vom 11. April hinweiſen, in welcher zum Ausdruck gegeben wurde, daß Island an einem Bündnis mit irgendeiner Partei weder teilnehmen könne noch wolle, und daß es gegen jede Maßnahme proteſtieren werde, die in Gegenſatz zu der erklärten Neutralität Islands ſtehe. In Uebereinſtimmung hiermit legt die Regierung Islands einen energiſchen Proteſt gegen den gewalt⸗ ſamen Uebergriff ein, den Einheiten des britiſchen Heeres begangen haben. Es wird volle Erſtattung des Schadens, der durch den Bruch des Status Islands als freies, neutrales Reich entſtanden iſt, erwartet. Aus Anlaß der Tatſache, daß der deutſche Gene⸗ ralkonſul in Reykfavik auf einem britiſchen Kriegsſchiff nach England übergeführt worden ift, hat die isländi⸗ ſche Regierung ebenfalls einen Proteſt eingeleitet und durch ſpätere Demarchen bei den britiſchen Behörden auf freie Heimſendung gedrungen. Die„Baltiſche Allianz“ Die Sowjetunion an Lettland und Eftland. DNB Moskau, 17. Juni. Wie amtlich verlautet, hat die Sowjetregierung an die Regierungen von Lettland und Eſtland gleichlautende Noten gerichtet, in denen ähnliche Forderungen vorgebracht werden, wie ſie bereits von Li— tauen angenommen wurden. In den Noten an Lettland und Eſtland ſtellt die Sow⸗ jetregierung feſt, daß dieſe beiden Staaten die ſogenannte Baltiſche Allianz nach der Unterzeichnung der Bei⸗ ſtandspakte mit der Sowjetunion nicht aufgehoben, ſondern im Gegenteil verſtärkt hätten durch die Einbeziehung Li⸗ tauens in dieſes Bündnisſyſtem und durch den Verſuch, auch Finnland zur Baltiſchen Allianz hinzuziehen. Die Sowjetregierung könne dieſer Politik, die dem im Herbſt vo⸗ rigen Jahres abgeſchloſſenen Beiſtandspakt zuwiderlaufe, nicht unbeteiligt zuſchauen, umſomehr als ſie ſelbſt ihre aus den Beiſtandspakten reſultierenden Verpflichtungen auf das Genaueſte eingehalten habe. Die Sowjetregierung ſehe in der baltiſchen Allianz nicht nur eine Gefahr, ſondern auch eine direkte Bedrohung gegen die ſowjetiſchen Grenzen.. Infolgedeſſen ſtellt die Sowjetregierung folgende ſum⸗ mariſchen Forderungen als abſolut e 1. Bildun ie neuer Regierungen in Leltland und Eſtland, fähig u willens ſeien, die Bedingungen der Beiſtandspakte ehrl durchzuführen, 2. den freien Einzug für die ſowjetiſchen Truppen nach Lelkland und Eſtland zur Beſetzung der wich⸗ ligſten Punkte der beiden Länder, um die Zurchfüheung de Beiſtandspakte zu garankieren. i haben, wie weiter mitgeteilt wird, die Geſandten Lettlands und Eſtlands dem gerung Außenkommiſſar Molotow das Einverſtändnis ihrer Regie⸗ 5 zu den Forderungen der Sowjetregierung mitge- Un Aus Gen diefe hint Kaſt war war dieſ. Arg mit Zwe ſah in gege um zu blie eine ſteh, chen dart bei D Aeber den Oberrhein! Anſere Pioniere und Sturmbooke der Infanterie erzwingen den Uebergang ohne Arkillerievorbereitung. Von Kriegsberichter Dr. Ramminger. (58.). Als die deutſchen Truppen im Vorſtoß über Reims am 12. Juni Chalons⸗ſur⸗Marne und Vitry⸗le⸗ Francois erreicht hatten, da hätte es den Franzoſen in der Maginot⸗Linie von Diedenhofen bis Belfort dämmern ſol⸗ len, daß ſie jetzt zum Auszug antreten müſſen, wenn ſie nicht ebenſo in die Zange genommen und vernichtet cer⸗ den wollen wie ihr Heer im Artois und in Flandern. Statt deſſen gebärdeten ſie ſich immer noch als die ſtarke und glorreiche Armee der„Grande Nation“, lieferten einige Nächte eine Art Trommelfeuer, beſchoſſen unverteidigte Städte in ſinnloſer Art mit Ferngeſchützen und reagierten auf unſere wohlgemeinte Propaganda, das nutzloſe Blut⸗ vergießen doch einzuſtellen, mit Feuerüberfällen. Wenn da und dort die Poilus ihrer ehrlichen Einſicht einmal folgten und weiße Fahnen hißten, ſo wurden ſie ſchnell unter Druck genommen und abgelöſt. Der Unverſtand und die Bosheit der Kriegshetzer, die ſich Frankreichs Regierung nannten, opferten auch die armen Poilus der Maginot⸗Linie an der Saarpfalz und am Oberrhein Jetzt trifft ſie das deutſche Schwert erbarmungslos. Was nützt es, wenn ſich die Reſte der franzöſiſchen Heere verzweifelt wehren und die Wilden Afrikas gegen die deutſchen Heere losgelaſſen werden Sie alle erliegen dem Kampfesmut und der Feuer⸗ kraft der unvergleichlich tapferen deutſchen Soldaten. Tag brach am Samstagmorgen an; es reg⸗ örlich. Die Aufklärer und die B⸗Stellen hatten dert Meter Sicht. Das jenſeitige Ufer des Rheins wand im grauen Dunſt. Für die deutſche Heerführung er kein Grund, den einmal feſtgeſetzten Angriff 9 zu verſchieben. Allerdings ſah es für den 0 als bliebe die Front ab⸗ ſolut ruhie ſchſtraßen zeigten ein anderes 3 055 1 5 85 Bild Ko zu Fuß und mit Wagen, rück⸗ 4 ten an Die deutſche Organiſation hat ſich wieder dabei be⸗ währt Da gab es keine nennenswerte Verzögerung, alles am Schnürchen. Und die in den Dörf hinter dem Rhein liegenden Pioniere ſagten uns am Vorabend: „S'Holz zu den Brücken hab' mer ſchon aufgefahren, s“ liegt alles bereit!“ Weil eben alles bereit lag, konnte am Angriffsmorgen auch alles ohne Lärm und Aufſehen an⸗ rollen. Noch um 9.30 Uhr war alles ſo gut wie ruhig. Dann reinzelt da und dort eine Detonation. 5 Doch Punkt 10 Uhr ging für die Franzoſen die Hölle los. Alle Kaliber unſerer Artillerie donnerten Tod und Verderben hinüber über den Rhein. Wehe den Poilus, die dort die Stellungen halten ſollten! Ihre eigene Artillerie hörte man zunächſt nicht. Erſt langſam konnte man Deto⸗ nationen auf unſerem Ufer beobächten. Den Franzoſen war offenbar von Anfang an Hören und Sehen vergangen, wenn auch unſere Stukas wegen des ſchlechten Wetters nicht eingreifen konnten. Unter dem Schlachtengetöſe der eigenen Artillerie ſetzten Punkt 10 Uhr unſere Pioniere zum Brückenbau an. Das feindliche Störungsfeuer machte auf ſie gar keinen Eindruck. Mit Todesverachtung 1 gingen ſie heran und zimmerten ihre Balken, banden ihre Stangen und Baumſtämme, ließen ihre Pontons ins Waſ⸗ ſer gleiten, um den Uebergang in großem Stil zu erzwin⸗ gen. Aber inzwiſchen waren unſere tapferen Infanteriſten ſchon mit Booten an die Ueberguerung des Rheins gegangen. Obwohl ſchon feindliche Granaten an den Einſteigſtellen heranheulten und mit Donnergetöſe kre⸗ pierten ſo daß es unmöglich erſcheint, hier den Uebergang zu erzwingen, laſſen die Tapferen nicht ab und erkämpfen einen Durchbruch übers Waſſer Schon zehn Minuten nach Beginn des Angriffs haben in der Nähe von Breiſach todesmutige deutſche Soldaten das jenſeitige Ufer erreicht und ſetzen zum Sturm auf die dortigen franzö⸗ ſiſchen Bunker an. Kein Feuerhagel des Feindes kann ihren Angriffsgeiſt erſchüttern. das MG⸗Feuer der Poilus wird langſam niedergekämpft, und bald leiſtet der erſchütterte Feind nur mehr geringen Widerſtand. Unſere Artillerie hat ihm übel mitgeſpielt. Denn ihre Schüſſe ſaßen mit ausge⸗ zeichneter Treffſicherheit im Ziel. Dieſer wuchtige Angriff unſerer Truppen über den Rhein kam den Franzoſen gewiß überraſchend. Denn ohne vorhergehende, ſondern nur gleichzeitige Artillerieunter⸗ ſtützung iſt früher keine Feſtungslinie von der Infanterie angegriffen worden Und daß die Deutſchen, trotz ihrer be⸗ zondexen Tapferkeit, im Angeſicht der großen Feuerkraft 5 Seines Vaters Frau Romen von Else Jung-Llndemann Ja, er hatte gehört, jedes Wort. Er hatte auch ihre Augen geſehen, dieſen Blick voller Ernſt und Güte, der das in ihm aufflackernde Mißtrauen im Nu auslöſchte. Mit Gewalt hatte er ſich losreißen müſſen von dem Zwang dieſer Augen. Wortlos war er davongeſtürzt. Erſt weit hinten im Park, unter der lichtgoldenen Krone der alten Kaſtanie, um deren Stamm eine runde, weiße Bank lief, war er ſtehengeblieben. Seine Knie zitterten, ſein Herz war in Aufruhr. Nun er nicht mehr unter dem Bann dieſer bis auf den Grund klaren Augen ſtand, war auch der Argwohn wieder da. a ö Welcher Teufel hatte der Frau dieſe Worte eingegeben, mit denen ſie ihn wohl hatte einfangen wollen? Vertrauen! Rolf lachte böſe auf, und doch irgendwie im 4 Zweifel. Wie klug ſie war, und wie gefährlich ſchön. Er ſah ſie noch vor dem Bild ſeiner Mutter ſtehen, ſehr ſchlank in dem hellen, ſchimmernden Seidenkleid und ganz hin⸗ gegeben an das lächelnde Geſicht über ihr. g Sie gläubte, daß das Herz ſeiner Mutter ſo groß wäre, um auch ſie darin einzuſchließen? Was für Worte! Und wer hatte ihr das Recht gegeben zu ſolchem Glauben? 5 Sie waren in dieſem Jahr länger in Saſſenhofen ge⸗ 6 blieben. Karin hing an dem ſchönen Beſitz und ſtimmte einer Überſiedlung in die Stadt erſt zu, als das zeitige Auf⸗ ſtehen und die täglichen Schulfahrten für die beiden Mäd⸗ chen zu anſtrengend wurden. 5 Als der erſte Schnee fiel, zogen ſie um. Rolf war froh darüber, denn nun konnte er ſeine regelmäßigen Beſuche bei Hells wieder aufnehmen. der franzöſiſchen Bunkerlinien ſich einfach ohne Artillerie⸗ vorbereitung inden Rhein warfen und ſtürm⸗ ten, das hatten ſich die Franzoſen doch nicht gedacht. Mit einem Abſacken von Booken unter dem ſchweren MG⸗ Feuer mußte gerechnet werden. Aber das kümmert deut⸗ ſchen Heldengeiſt nicht. Das jenſeitige Ufer wird eben ge⸗ nommen. Und wenn ſelbſt einige Boote im feindlichen Feuer abſacken, die anderen ſich eine andere Stelle ſuchen müſſen, einer kleinen Schar gelingt es, den Uebergang zu erzwingen und todesmutig im feindlichen MG⸗Feuer auszuhalten, bis die Kameraden einen anderen Uebergang erkämpft haben. Dort, wo einmal der Angriff etwa im feindlichen Feuer zu ſtocken droht, griff ſofort unſere Artillerie die Feuer⸗ neſter des Feindes an und brachte ſie zum Schweigen. Zug um Zug, Kompanie um Kompanie gewinnt ſo das Feind⸗ ufer. Schon nach einer Stunde Kampf um den Rhein brach⸗ ten unſere tapferen Soldaten die erſten Gefange⸗ nen über den Strom zurück. Nach zwei Stunden tapferen dampfes iſt ber Uebergangsſtelle das Weſtufer des theins feſt in deutſcher Hand, ſo daß der Fährenbau ſchnell vorangeht. Bald kann Kolonne auf Kolonne über den Rhein ſtoßen, um den glänzenden Erfolg des Vormittags am feindlichen Ufer anszuweiten. Dieſer kühne Rheinübergang iſt ein Ruhmesblatt in der Geſchichte unſerer jungen nationalſozialiſtiſchen Wehr⸗ macht. Auch em Oberrhein iſt nun die Breſche in die Feindfront geſchlagen. Unaufhaltſam werden unſere Regimenter über den deutſchen Schickſalsſtrom marſchieren, dem Endſieg entgegen. Weitere Rütter kreuzträger DB. Berlin, 17. Juni. Der Führer und Oberſte Be⸗ fehlshaber hat das Ritterkreuz zum Eiſernen Kreuz dem Oberſtleutnant de Boer, Kommandeur eines Artillerie⸗ Berlin, 18. i. Der Führer und Oberſte Befehls der Wel a ſtitterkreuz verliehen: 1 Wilhelm Balthaſar in einer Jagdgrup dem Oberleutnant Horſt Harras in einem Flak⸗Regiment. Hauptmann Wilhelm Balthaſar hat im Luftkampf 20 Gegner zum Abſturz gebracht und 11 feindliche Flug⸗ zeuge am Boden vernichtet. Ihm wurde die hohe Auszeich⸗ nung verliehen für ſeine perſönliche Tapferkeit, in Aner⸗ kennung des kühnen Angriffsgeiſtes, den er als Jagdflieger bewieſen hat. Oberleutnant Horſt Harras hat am 24. Mai mit einem Geſchütz ſeiner ſchweren Flak⸗Batterie die Mauer der Zitadelle von Boulogne ſturmreif geſchoſſen. Unter ſchwerſtem Abwehrfeuer brachte er das Geſchütz 20 bis 30 Meter vor der Mauer in Stellung. Nachdem er in die Mauer Breſchen geſchoſſen hatte, drang er mit ſeinem Er⸗ kundungsoffizier und einem Unterwachtmeiſter zur Erkun⸗ dung der Angriffsmöglichkeiten in die Zitadelle ein und war ſo der erſte deutſche Soldat, der die Zitadelle von Bou⸗ logne betrat. Er ſtürmte mit einer Schützenkompanie ſodann den Wehrgang der Zitadelle und entwaffnete krotz heftigen Feuers, das den Angreifern aus der mittleren Burg ent⸗ gegenſchlug, die Beſatzung in Stärke von 2500 Mann. Er zwang dadurch den Kommandanten zur Aufgabe des Wi⸗ derſtandes und machte den Reſt der Beſatzung in Stärke von 6000 Mann zu Gefangenen Durch hervorragende Tap⸗ ferkeit, Mut und in beſonderer Einſatzbereitſchaft eroberte ſo Oberleutnant Harras die Zitadelle von Boulogne im Handſtreich. denkt an das bewährte Cusn . 7 Oote Rezepte för Milchgetröänke, Speisen und Sebäcke erhalten Sie kostenlos zoges ond von DR. AuGUusf OfFTKER, BIELEFELD Zur Begrußung hatte ſich Stephan eingefunden, und Karin lud den Jungen, der ihr gefiel, zum Abendeſſen ein. Sie kannte ihn noch nicht, denn Rolf hatte es vermieden, den Freund nach Saſſenhofen mitzubringen, ſeit ſeines Vaters Frau dort Einzug gehalten hatte. Daß ſich in der Grothe'ſchen Wohnung viel verändert hatte, ſah Stephan ſofort, und zum erſten Male fühlte er ſich wohl darin. Die Möbel waren umgeſtellt. Verbrauchtes oder Unmodernes war gegen ein paar wertvolle Stücke ein⸗ getauſcht worden, die Karin aus ihken eigenen Beſtänden mitgebracht hatte.. Auch Rolf hatte zugeben müſſen, daß die Räume nun ſchöner und anheimelnder wirkten, aber er betrachtete jedes fremde Stück wie einen Eindringling. Nach dem Abendbrot, das alle, auch der Profeſſor, in heiterem Geplauder eingenommen hatten, ſaßen die beiden Jungen in Rolfs Zimmer, um noch eine Mathematikauf⸗ gabe gemeinſam zu löſen. Da ſagte Stephan plötzlich:„Ich finde, daß du mir deine Mutter ganz falſch geſchildert haſt.“ Rolf fuhr auf, wild, als hätte ihn ein Schlag getroffen. „Sie ift nicht meine Mutter. Hörſt du! Nie darfſt du das wieder ſagen.“ 55 Stephan ſah ihn mit erſchreckten Augen an. Er begriff nicht gleich, warum der Freund dieſe ſchöne, gütige Frau, die er immerfort bei Tiſch hatte anſehen müſſen, ſo heftig ablehnte. Wieviel hatte er ihm ſchon von ihr erzählt, aber Haß, Mißtrauen und Widerwillen hatten ihr Bild und Weſen ſo verzerrt, daß Stephans Überraſchung um ſo größer war, als er Karin vor ein paar Stunden zum erſten Mal ſelbſt gegenüberſtand. „Gut, ich will es nicht mehr ſagen, aber du tuſt ihr unrecht“, ſprach er weiter, und wußte gar nicht, daß er ſeine Stimme dämpfte, als müßte er zu einem Kranken reden, der lautes Sprechen nicht vertrug,„du mußt ver⸗ ſuchen, ihr zu vertrauen. Wenn ich keine Mutter mehr hätte, und ſie käme zu uns, ich würde mich freuen, wahr⸗ haftig, Rolf. Ich würde mich freuen.“ Sein gutes, warmes Herz mühte ſich, den Freund zu 8 Der Gauleiter bei den rückgeführten Kehlern Große Kundgebung in Gerhauſen, Kreis Alm.— Anerken⸗ nung für die vorbildliche Haltung in den vergangenen Monaten. NS. Seit über neun Monaten weilt die Bevölkerung der Kreisſtadt Kehl fern der Heimat. In den erſten Sep⸗ ˖ Jahres 1939 mußte ſie den heimatlichen an chen Rhein verlaſſen, weil die Plutokratien ſtens Krieg mit dem nationalſozialiſtiſchen Groß⸗ itſchland wollten. Die Kriegstreiber in London und Paris hatten geſiegt und deshalb mußten friedliebende deutſche Men⸗ cb n der Grenze ihre Heimſtätten hinter ſich laſſen, um i ſchen an der l * 1 im Hinterland Aufnahme zu finden. Die Kehler Bevölkerung hat die Erwartungen, die man vom erſten Tage an in ſie ſetzte, nicht enttäuſcht. Sie hat ihr. ſicheren Ruhe und Zuverſicht ickſal mit je f gen, die der beſten Tra rhein entſprach. Wenige Mona n unſerer Menſchen am Ober⸗ e zuvor hatte noch unſer Platz inmitten der Kreis⸗ us Kehl und aus den alten Hoch⸗ burgen der Bewegung im Hanauerland gesprochen. Er hatte ihnen damals das Beiſpiel des Führers als Vorbild für den unerſchütterlichen Glauben an Deutſchlands Größe und Zu⸗ ſtadt zu ſeinen Kameraden a kunft vor Augen geſtellt. Der Kreistag in Kehl war der letzte große Appell der Einſatzbereitſchaft im Hanauerland. Dann kam der September 1939. Seitdem weilen die Kehler ſern von Haus und Heim an der Donau. Der Kreis Ulm, ebenfalls eine alte Hochburg der Bewegung, iſt ihnen ſeitdem— dank der Gaſtfreundſchaft ſeiner Bevölkerung iner zweiten Heimat geworden. Mit freudig klopfenden een haben ſie dort von Monat zu Monat die unvergleich⸗ hen der deutſchen Wehrmacht miterlebt. Voll Stolz blickten alle auf das geniale Feldherrngenie des Führers und auf den Mut ſeiner tapferen Soldaten. Ein beſonderer Freudentag. Der Tag, an dem ſere ſier en Sauptſtadt Frankreichs einmarſchierten, ſollte für ſie ein be⸗ ſonderer Freudentag ſein. Gauleiter Robert Wag⸗ ner war zu ihnen gekommen, um ſeinen Kehlern für die Treue und die vorbildliche S in den vergangenen neun Kriegs⸗ monaten ſei Dank und ſeine Anerkennun ſpre⸗ Truppen in der PP chen. In Gerhauſen(Kr. Ulm) hatten 600 Kehler eingefunden, um dem Gauleiter, der Be⸗ freudige fang ereiten. urnhalle hatte eine Ehrenkompanie der Schutz⸗ polizei Aufſte g genommen. Freudiger Jubel ſchallte dem Gauleiter, in deſſen Begleitung ſich der derzeitige ſtellver⸗ tretende Gauleiter, Gauamtsleiter Schuppel, befand, bei ſeiner Ankunft entgegen. Zur beſonderen Freude des Gaulei⸗ ers ſetzte ſich die Ehrenkompanie der Polizei faſt ausſchließ⸗ lich aus Badenern zuſammen. Jeden einzelnen von ihnen be⸗ grüßte der Gauleiter nach dem Abſchreiten der Front perſön⸗ lich durch Handſchlag. Dann wandte er ſich ſeinen Kehlern zu, unter denen ſich diele Bekannte befanden, denen er freu⸗ dig bewegt die Hand drückte. Zur Begrüßung des Gaulei⸗ ters hatten ſich ferner zahlreiche Vertreter von Partei und Staat eingefunden, an ihrer Spitze der alte nationalſoziali⸗ ſtiſche Vorkämpfer unſeres Nachbargaues, der Ulmer Polizei⸗ präſident, SS.⸗Brigadeführer Wilhelm Dreher, der in vie⸗ len alten Ortsgruppen des Gaues Baden als bewährter Red⸗ ner aus den Jahren des Kampfes um die Macht bekannt iſt. Der Gayleiter ſpricht. Unter dem en leiter Robert ſuch abſtattete Vor ückte Turnhalle. ſterten Beifallskundgebungen unterbrochenen Rede das Wort, in der er ſeinen Kehlern den Dank für ihre in den vergan⸗ genen neun Kriegsmonaten bewieſene Treue und für ihre vor⸗ ſtürmiſch einſtimmten. Die Lieder der Nation beendeten die Kundgebung, die zugleich eine würdige Feierſtunde des gro⸗ ßen deutſchen Sieges im Herzen Frankreichs war. verſtehen, den er liebte und leiden ſah. Er hätte ihm ſo gern geholfen, weil er fühlte, daß Rolf ſich verirrte. Aber Rolf wollte ſich nicht helfen laſſen. Mit bockigem Geſicht hockte er auf ſeinem Stuhl, den Kopf in die Hände geſtützt. 5 „Hat ſie dich auch ſchon rumgekriegt?“ höhnte er. „Alle kriegt ſie herum, wenn ſie es will, Vater, Otti und auch Anna, die nur ſo rennt und ſpringt, wenn die„Gnä⸗ dige, ruft. Aber mich nicht, mich kriegt ſie nicht, und Tante Irmgard haßt ſie genau ſo wie ich.“ 5„Schrei' doch nicht ſo“, mahnte Stephan,„wenn ſie es ört!“ 5 „Soll ſie doch! Ach, ich wünſchte, ich könnte ihr es ein⸗ mal ins Geſicht ſagen, wie ich über ſie denke.“ Da ging die Tür auf. Karin trat ein. l „Nun, hier geht's ja recht lebhaft zu“, ſagte ſie lächelnd, „ihr habt euch doch hoffentlich nicht geſtritten?“ „Nein, gewiß nicht“, ſtammelte Stephan. Er war ganz blaß geworden vor Schreck und ſtarrte Karin an, die ihnen eine Schale mit Obſt auf den Tiſch ſtellte. Lieber Gott, ſie mußte ja alles gehört haben. Aber ihr Geſicht war un⸗ bewegt, nur ihre Augen ſtreiften mit leiſer Trauer über Rolfs geſenkten Kopf, und als ſich ihre Hände von der Schale löſten, ſah Stephan, daß ſie ein wenig zitterten. Er hätte ihr nachlaufen, ſie um Verzeihung bitten mögen für den Freund, den er in dieſem Augenblick hätte prügeln können. „Scheußlich war das“, ſagte er, als ſie wieder allein waren,„wie kann man einen Menſchen, der immer gut zu dir iſt, ſo quälen.“ Rolf warß den Bleiſtift hin, mit dem er geſpielt hatte. „Sie quält mich auch, Tag und Nacht. Dieſes ewige Gutſein iſt nicht mehr auszuhalten. Wenn du nur ahnteſt, wie ſie iſt.“ »Du verdienſt ihre Güte gar nicht“, ſagte Stephan und packte ſeine Bücher zuſammen. Fortſekung folgt en Zoltale uudocliau Kameradſchaſt der Heimat Die Kameradſchaft der Front hat ſchon der letzte geboren. Die Kameradſchaft der Heimat aber ſtüt eine neue Kraft, die aus der nationalſozialiſtiſchen Bewegung kommt. Sie ſteigert ſich von Tag zu Tag. Sie geht über den Begriff der Einigkeit hinaus. Sie formt unſer Volk zu einem Block, der immer mächtigere Formen annimmt. Sie iſt das ſtärkſte Kind unſerer Revolution. Wenn draußen an der Front die beſten dann gibt es für die Heimat nur das eherne Ge der Arbeit und des Opfers. Und keine Arbeit und kein Opfer ſind zu groß. Die Grenze der höchſten Leiſtungsfähigkeit muß er⸗ i Jeder Mann und jede Frau müſſen an der Krieg ſich auf iner fallen, telle ſtehen, wo ſie dem Vaterland am beſten dienen können. Der deutſche Menſch iſt das wertvollſte Gut, über das wir verfügen. Der überlegte Einſatz ſeiner Arbeitskraft in der kriegswichtigen Produktion iſt für d eidend. Die Leif 9 0 So g Front der eimat arbeitet und ſchafft, opfert cht für die Front. Front und Heimat miteinander ſtehen, kämpfen und Heimat Kraft und ſorgt Tag find wie Kamer siegen. die In unſerer Arbeit liegt die Gegenleiſtung für das Hel⸗ dentum unſerer Soldaten, die mehr einſetzen als wir, die ihr Blut geben und ihre geſunden Knochen, die Frauen, Mütter und Kinder zurücklaſſen, damit wir leben können und unſer Reich in eine große Zukunft geht. * — Sperrt jetzt die Katzen ein! Mitte Juni werden die Jungen der bei uns brütenden Singvögel flügge und machen in dieſen Tagen ihre erſten ſelbſtändigen Flugverſuche. Meiſt gelingen dieſe erſten Flüge nicht recht und mancher junge Vogel erreicht ſein Neſt nicht wieder, er muß irgendwo in einer Ecke mit neuen Verſuchen beginnen. Viele der jungen Vögel werden in dieſen Tagen das Opfer der Katzen, die ihnen mit Liſt und Tücke nachſtellen. Sie jagen die halbflüg⸗ gen Vögel, bis dieſe ermatten und ſich nicht mehr erheben können. Dann fallen ſie der Katze unrettbar zum Opfer. Es muß daher von jedem Katzenhalter verlangt werden, daß er die wenigen Tage über, an denen die jungen Singvögel flie⸗ gen lernen, die beſonders nachts, einſperrt Katzen, Viele Tauſende junger Singvögel bleiben dann am Leben, denn die alten Vögel finden ihre verirrten Sprößlinge be⸗ ſtimmt wieder und bringen ihnen die notwendige Nahrung. — Inlandspoſtgebühren nach Eupen⸗Malmedy. Im Briefpoſt⸗, Telegramm⸗ und Fernſprechdienſt zwiſchen dem Reich und dem Gebiet von Eupen⸗Malmedy und Moresnet gelten ſeit dem 1. Juni 1940 die innerdeutſchen Gebühren und Verſendungsbedingungen. Pakete ſind noch nicht zugelaſ⸗ ſen. Der Geldübermittlungs⸗ und Wertdienſt wird noch ge⸗ regelt. — Kurzarbeitetunterſtützung. Durch Erlaß des Reichs⸗ arbeitsminiſters vom 20. Mai 1940(Reichsarbeitsblatt 1, Seite 227, Heft Nr. 15) iſt bei einem Arbeitsausfall, der auf einem anderen Grund als auf Arbeitsmangel beruht und einen ganzen Tag ausmacht, ſo zu verfahren, daß fünf Sechſtel der an dieſem Tag betriebsüblichen Arbeitszeit den in der Doppelwoche, für die die Kurzarbeiterunterſtützung gezahlt werden ſoll, tatſächlich geleiſteten Arbeitsſtunden hinzuzuzählen find. Hat ein Kurzarbeiter an einem ſolchen Tage z. B. eine betriebsübliche Arbeitszeit von acht Stunden, ſo bleibt es bei der Hinzurechnung von ſechszweidrittel Stunden. Beträgt die betriebsübliche Arbeitszeit dagegen neun Stunden, ſo ſind fünf Sechſtel von neun, alſo ſiebeneinhalb Stunden, hinzu⸗ zuzählen. Bei einer Arbeitszeit von ſechs Stunden ſind fünf Stunden hinzuzuzählen, — Ellſendungen nach dem Generalgouvernement. Vom 15. Juni 1940 an iſt im Poſtdienſt mit dem Generalgou⸗ vernement für die beſetzten Gebiete bei Poſtſendungen die Eil⸗ zuſtellung zuläſſig. Ueber die Gebühren geben die Poſtämter Auskunft. 5 a 5 i 2 Aus dem Gerichtsſaal. Der Mord im Mannheimer Waldpark vor Gericht. Mannheim. Im März vorigen Jahres wurde im Wald⸗ park die 23jährige Hausgehilfin Emma Ulmer ermordet. Dank der Zuſammenarbeit zwiſchen Juſtiz und Preſſe konnte nun das umfangreiche Ermittlungsverfahren zum Abſchluß und die Anklage erhoben werden. Angeſchuldigt iſt der 46⸗ jährige, mehrfach vorbeſtrafte Adolf Höcky aus Ludwigs⸗ hafen, der bereits drei Tage nach der Bluttat wegen Mord⸗ verdachts in Haft genommen wurde. Trotz hartnäckigen Leugnens ſoll er auf Grund von Indizienbeweiſen überführt werden. Eine Reihe Perſonen, die der Aufforderung zur Mithilfe bei der Aufklärung des Verbrechens Folge leiſteten, konnten bedeutſame Hinweiſe machen, die Höck) mit dem Mord in Verbindung brachten. Die Tat wurde in der Nacht des 1. März 1939 ausgeführt. Die Ermordete erlag ſchweren Stichverletzungen, die ihr am Hals und an der Hand bei⸗ gebracht wurden. Der mit größter Spannung erwartete Mordprozeß hat Montag vormittag im Mannheimer Schwur⸗ gerichtsſaal ſeinen Anfang genommen. 75 Zeugen ſind ge⸗ laden, ſechs Sachverſtändige angerufen, darunter Profeſſor Müller und Profeſſor Schneider von der Heidelberger Klinik, die das ärztliche Gutachten erſtatten werden. Das Arteil in dieſem Prozeß wird vorausſichtlich nach fünftägiger Ver⸗ handlungsdauer gefällt, die Hauptverhandlung zum großen Teil un er Ausſchluß der Oeffentlichkeit durchgeführt werden. Marktberichte Mannheimer Getreibegroßmarkt vom liche Notierungen unverändert. 1 Ran. Sümt⸗ Juni 1940 Zahlung ö gerichtsgebühren.. Verſäumnisgebühr in Höhe von 2 v. H. der Schuldigkeit zu entrichten. mit hohen Ko Eine Sonderleiſtung der Imker Jeder Imker ſtellt 3 Kilo Honig je Volk zur Verfügung. Dank der Förderung, die die deutſche Bienenwirtſchaft in den letzten Jahren erfahren hat, ſind alle Schäden, die die Inflation und die ſpäteren Jahre der Syſtemwirtſchaft mit ihrer Verkenn zichtigkeit der deutſchen Bienenzucht 1 ö der Imlerei t haben, beſeitigt worden, ſodaß ſich die Bienen ſchaft erholen und einen Stand erreichen konnte, der weit über dem vor dem Weltkriege liegt. Iſt doch die Zahl der Bienenvölker auf rund 3,6 Millionen an⸗ gewachſen. Auch die Durchſchnittsleiſtung der einzelnen Völ⸗ ker hat ſich durch die planmäßige Zucht, wie ſie in den letz⸗ ten Jahren betrieben worden iſt, überall erhöht und wird noch mehr ſteigen, je weitere Fortſchritte die Königinnenzucht macht. ſe Arbeit wird auch jetzt während des Krieges fortgeſetzt. Nun aber werden die Imker zu einer Sonderleiſtung auf⸗ gerufen, die Dank und Anerkennung zugleich ſein ſoll für die Förderung, die der nationalſozialiſtiſche Staat der deutſchen Bienenzucht hat angedeihen laſſen. Der Präſident des Reichs⸗ verbandes Deutſcher Kleintierzüchter, Karl Vetter, MdR., hat die in der Reichsfachgruppe Imker zuſammengeſchloſ⸗ ſenen deutſchen Bienenzüchter aufgerufen, je Bienenvolk 3 Kilo Honig zu einem gerechten Preiſe zur Verfügung zu ſtellen, um vor den Verwundeten, den großen Verbraucher⸗ maſſen, den Kindern, Greiſen und Kranken, den guten deut⸗ ſchen Bienenhonig zu ſichern, der ja bekanntlich nicht nur ein Genußmittel, ſondern vor allem auch ein wertvolles Nah⸗ rungs⸗ und Heilmittel iſt. Jeder deutſche Imker wird die⸗ ſem Appell freudig Folge leiſten und ſeinen Einſatz durch die Honigſicherung für unſer Volk krönen. Die zweckmäßige Verteilung gewährleiſtet die zuſtändige Marktorganiſation, die Hauptvereinigung der deutſchen Eierwirtſchaft. — allem Blumen für unſere Soldaten Die erſte Reichsſtraßenſammlung des Kriegshilfswerks für das Deukſche Rote Kreuz. Von 42 250 Verwundeten ſprach der Bericht des Ober⸗ kommandos der Wehrmacht nach der Vernichlungsſchlacht in Flandern und im Artois. Wie ein ſtiller Troſt für die deutſchen Mütter ſtand dieſe Zahl neben dem ſtolzeſten Sieg der deutſchen Geſchichte, der dem Feind Millionenver⸗ luſte beibrachte. Kein Volk auf der Erde hat das Recht, ſtol⸗ zer und dankbarer zu ſein als wir. Und ſo vergaß keiner in der Heimat, daß jeder dieſer verwundeten Soldaten und ihrer 10000 gefallenen Kameraden erſt durch ein ſchweres Blutopfer den Sieg in der Entſcheidungsſchlacht herbeige⸗ führt hat. Sie haben mit dem Führer die letzten Reſte einer Zeit der Worte hinweggefegt. Nur die Tat kann jetzt beſtehen und das Opfer. Am ſo größer erwächſt die Forderung an die Heimat, ſich der Tapferen der Flandernſchlacht, der Skürmer von Verdun und der Bezwinger der Maginoklinie würdig zu er⸗ weiſen. Am kommenden Samstag und Sonnkag wird ſie Gelegenheit haben, dieſer Forderung zu entſprechen. Die Kämpfer des Weltkrieges, die Männer der NS, die jungen Soldaken von morgen, die Jungen der 53 und die Männer und Frauen des Deulſchen Rolen Kreuzes werden in dieſen Tagen mit Blumen für die erſte Reichsſtraßen⸗ ſammlung des Kriegshilfswerks für das Deutſche Koke Kreuz auf die Straße gehen. Kann unſere malerielle Spende auch das Opfer unſerer Soldaten nicht erreichen, ſo muß ihre höhe doch in einem beſtimmken Einklang zu dieſem Opfer ſtehen. Denn jede ge⸗ kaufte Blume wird zu einer Hilfe für den tapferen verwun⸗ deten Soldaten, der der Heimat mit ſeinem Leib die Schrecken des Krieges fernhielt und ſie von Tag zu Tag näher dem Siege bringt. Die Mitarbeitermnnen der Gauämter melden ſich freiwillig für die Erntelager der NS.⸗Frauenſchaft. NSG. Aus der Erkenntnis heraus, daß zur Sicherung der diesjährigen Ernte die Mithilfe aller in der Se 190 Volksgenoſſen notwendig iſt, hat die Gaufrauen⸗ ſen tsleitung Baden zur Entlaſtung der Bäuerinnen in Zu⸗ ammenarbeit mit dem Reichsnährſtand für die Jugendgrup⸗ penmädel ſowie für die jüngeren Frauen Ernkelager errichtet, die bereits in mehreren Kreiſen unſeres Gaues eröff⸗ net wurden. Am den Einſatz ſicherzuſtellen, hat die Gau⸗ frauenſchaftsleitung angeordnet, daß alle hauptamtlichen Kräfte der NS.⸗Frauenſchaft im Gau Baden mindeſtens 14 Tage Erntehilfe leiſten. Acht Tage werden die Mitarbeiterin⸗ nen zu dieſem Zwecke vom Dienſt befreit, während die übrige Zeit vom Urlaub abgezogen wird. d Gauamtsleiter Schuppel hat nun in ſeiner Eigenſchaft als derzeitiger ſtellvertretender Gauleiter einen gleichen Appell an alle Dienſtſtellen der Partei, ihrer Gliederungen und an⸗ geſchloſſenen Verbände im ganzen Gau gerichtet, der überall freudigſten Widerhall gefunden hat. Die Mitarbei⸗ terinren der Gauämter haben ſich in ſelbſtverſtändlicher Pflicht⸗ erfüllung fpeiwillig bereiterklärt, 14 Tage im Ernteeinſatz mitzuhelſen, wobei gcht Tage als Sonderurlaub bewilligt bracht wird. Niemand will zurückſtehen, wenn es darum geht, die Ernährungsfreiheit des deutſchen Volkes im Kriegsjahr 1940 hundertprozentig ſicherzuſtellen. werden, während der Reſt am Jahresurlaub in Abzug ge⸗ Aus Baden und den Nachbargauen Zimmern b. Adelsheim.(Beim Spatzenſchießen lein Kind erſchoſſen.) Ein tragiſcher Anfall hat ſich hier zugetragen. Ein Einwohner traf beim Spatzenſchießſen ein eigenes zweieinhalbjähriges Mädchen ſo unglücklich in den Kopf, daß es kurze Zeit darauf ſtarb. a Seckach.(Schadenfeuer.) pelſcheuer des Anton Schmitt 3. Zeit die Scheuer und Stallung bis auf den Grund ein⸗ äſcherte. In ha angrenzenden Fahrniſſe w geret b Häuſer zu retten. Bad Dürrheim.(Unvernunft mit dem Leben bezahlt.) In erhitztem Zuſtand ſprang der alls Baden⸗ Baden gebürtige S l und in Schwenningen in Arbeit ſtehende 18jährige Karl Pflüger, der raſch auf dem Rade nach Bad Dürrheim zum Baden gefahren war, in den dortigen Weiher. Er ſank ſofort unter und als er nicht wieder zum Vorſchein kam, zog man ihn heraus. Wiederbelebungsverſuche waren ohne Erfolg; eine Herzlähmung hatte den Tod herbeigeführt. g man Frankenthal.(Im Rhein ertrunken.) Auf einer le im Rhein, unweit der Mündung des Franken⸗ thaler Kanals, wurde ein 26 Jahre alter Bauhilfsarbeiter aus Mannheim⸗Sandhofen von einem Unwohlſein befallen. Er ſtürzte in den Rhein und ging ſofort unter. Die Leiche konnte noch nicht gefunden werden. 8 Hauptverſammlung des Odenwaldklubs in Bensheim 28 Ben eim. Am Samstag und Sonntag fand in Bens⸗ 58. Hauptverſam des Odenwaldklubs f trotz des Krieges zahlreiche Delegierte eigvereinen des heſſiſchen, badiſchen und iwaldes gekommen waren. In der Sitzung des Haußt⸗ 8 Des Bezirksſternwanderun⸗ riedbr bei Gras, Im Hauptausſchuß be⸗ des Odenwald⸗ er neue Proſpekt den geſamten Der Reichswandertag findet im in Marburg ſtatt. Im Mittelpunkt der Beratun Wegebezeichnungsausſchuſſes ſtand der Wander S ze) und die Beſeitigung hildervortrag des Ber Stoll über„Befeſtigi und ein Heimatabend b Sonntag brachte dann ii i und Vertr 01 Herbſt in des — 0 letz. Ein Li mex Heimatdichters Lehrer J anlagen im alten Bensheim! ten den erſten Tag. ö gvereine nach Bensheim. Landesforſtmeiſter Dr erſter Vorſitzer eröffnete die K rſamm⸗ 1 1 i Eb mitglieder. der der Gaſtvere attete z⸗Darmſtadt als führender Vorſitzer den Je ericht, der die 2 10 und Zuſtimmung der Anweſe legung über die Hauptkaſſe ergab keine Beanſtandung. Mitgliederbeitrag bleibt der gleiche wie bisher. den fand. Die 5 1 Die nächſte Hauptverſammlung wird vorausſichtlich in Mosbach it Baden, das ſein 1200 jähriges Stadtjubiläum begeht, durch⸗ geführt. Zum Ehrenmitglied des Geſamtklubs wurde Apo⸗ theker Haas ſen. in Höchſt i O. ernannt. Ferner wurden zahlreiche Ehrenzeichen und Ehrennadeln an verdiente Mit⸗ glieder ausgegeben. Bensheim a. d. B.(Hinter dem Pflug vom Tode re alte Landwirt J. Mühlum in 77 1 8 ereilt.) Der 61 Jahr Bensheim wurde auf ſeinem Acker mitten im Pflügen von einem Schlaganfall getroffen und ſank bot auf feiner Scholle um. Alzey.(Vorſicht beim Heumähenl) In der Kreisgemarkung Fürfeld geriet ein ſechszehnjähriger junger Maun beim Heumähen zu nahe an die Mähmaſchine, de ihm die Sehne des einen Beines oberhalb der Ferſe glatt durchſchnitt. Der Verunglückte mußte ſofort dem Kranken⸗ haus zugeführt werden. — Altenſteig, Kr. Calw.(Sturz von der Treppe,) Die 57/jährige Katharine Lutz ſtürzte auf der Treppe ihrer Wohnung und wurde von den übrigen Hausbewohnern tot aufgefunden. Eine Liebestragödie. In Kochel wurden eine 30 Jahre alte Frau aus München und ein 40 Jahre alter, ebenfalls aus München ſtammender Mann, die beide verheiratet wa⸗ ren, erſchoſſen aufgefunden. Den Umſtänden nach liegt ein Liebesdrama vor. Die beiden hatten ein Verhältnis. Die Frau verließ nach einer häuslichen Auseinanderſetzung mit ihrem Manne die Wohnung und war mit ihrem Geliebten nach Kochel gefahren. Kind vom Blitz getötet. In einem Holzhauerhäuschen in Frauenberg(Bayer. Oſtmark) wurde der ſechsjährige Holzhauersſohn Max Schmid, der mit ſeiner Mutter dort vor einem Gewitter Schutz geſucht hatte, durch einen Blitze ſtrahl tödlich getroffen. Die Mutter des Knaben ſowie zwei andere Perſonen kamen mit dem Schrecken davon. Tydesſturz von der Seilbahn. An der Holzſeilbahn am 1 in Biſchofswieſen bei Berchtesgaden war der 18 Jahre alte Holzarbeiter Franz Roſenberger damit be⸗ ſchäftigt, die letzten Fuhren von Holz zu Tal zu bringen. Er ſetzte ſich ſelbſt auf einen der Holzſtöße. Während der 0 1 ſprang die Führung aus dem Drahtſeil und Roſen⸗ berger ſtürzte ſamt der Holzlaſt etwa 30 Meter tief ab. Den 1 Verletzungen iſt der Verunglückte bald darauf er⸗ egen. Amtliche Bekanntmachungen der Stadt Mannheim Oeffentliche Erinnerung. Die nachſtehend aufgeführten, aus dem Monat Mai 1940 her⸗ rührenden Gebühren werden bis Tages⸗ mädchen in unmittelbarer Rähe Seckenh. aller Art e e e e in gutes Haus einen Künfer ahlung an die a e fällig:. Gemeindegerichtsgebühren, Miet⸗ geſucht. durch eine einigungsamtsgebühren, Tiefbau⸗ amtsgebühren, Feuerverſicher⸗ ungsgebühren, Desinfektions⸗ gebühren, Baugebühren, Orts⸗ Fahrrad wird evtl. geſtellt. Adreſſen an die iin Geſchäftsſt. d. Bl. erbeten. An dieſe Zahlungen wird erinnert. Ueberzählige Gegenſtände finden raſch Kleinanzeige Rethar⸗Vote Wer nunmehr nicht bis zum 21 A i leiſtet, hat eee 2 f ene ue u f r 54 nach den Vorſchriften der bad. Taclohn Zollel Gemeindebetreibungsordnung eine für Bauhandwerker (nach vorgeschriebenem Pädtischen Muster) zu haben in der Der Schuldner 8 außerdem die ten verbundene wangsvollſtreckung zu erwarten. ne beſondere Mahnung jedes einzelnen Säumigen erfolgt nicht. Stadtkaſſe. Neckar-Bote-Druckerei. ——...ß c 1 Mannheimer Theaterſchau Dienstag, 18. Juni: Nachmittags⸗Vorſtellung, Schüler⸗ miete A3: Was kam denn da ins Haus? Komd⸗ die von Lope de Vega, deutſch von Hans Schlegel. Au fang 14.30, Ende 17 Uhr.— Abends: Miete C und 1. Sondermiete C 13 und für die NS.„Kra 10 durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Platzgrup 154 bis 159, 239 bis 244: Zum letzten Male: 2 Erbe feiner ſelbſt. Komödie von Walter Gilbricht Mittwoch, 19. Juni: Nachmittags⸗Vorſtellung, Schüller. 5 miete B 3: Was kam denn da ins Haus? Komb⸗ die von Lope de Vega, deutſch von Hans Schlegel. 1 fang 14.30, Ende 17 Uhr.— Abends: Miete M und 1. Sondermiete M 13: Maske in Blau. Operette Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Platzgruppe 61 105 64, 66 bis 69, 181 bis 184, 360 bis 393, 501 bis 1 0 1 Holländer. Oper gon Richard Wagner. Anfang 19.30, Ende gegen 22.15 92 Der