E re Dezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Auzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., un Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Müm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle)f Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— Verantwortlich; 40. Jahrgang 22 Allein eſtern weit über 100 000 Gefangene 2 M 940 Geſamte Ausſtattung zahlreicher Dipiſionen und mehrerer Feſtungen erbeutet Führerhauptquartier, 18. Juni. Das Ober⸗ kommando der Wehrmacht gibt bekannt: Der militäriſche Juſammenbruch Frankreichs ſchreitet 055 dem Druck unſerer raſtloſen Verfolgung raſch vor⸗ wärts. Iwiſchen Caen und Le Mans iſt die Orne an mehreren Stellen überſchritten, die Loire oſtwärts Orleans bis Ne⸗ vers und ſüdöſtlich erreicht. Wie ſchon durch Zondermel⸗ dung bekanntgegeben, haben ſchnelle Truppen es franzö⸗ ſiſche Rüſtungszenkrum Le Creuzot beſetzt und die Feſtung Belfort genommen. Die Jeſtung Dijon iſt kampflos gefal⸗ len. Einer kühn vorſtoßenden beweglichen deulſchen Ablei⸗ 5 hat ſich auch die Feſtung Meß ergeben. on dort aus wurden nunmehr die noch verteidigten Abſchnitte der Maginoklinie beiderſeits von Dieden⸗ 1 auch von rückwärts angegriffen. Der Durchbruch urch die Maginotlinie ſüdlich von Saarbrücken wurde bis an den Rhein- Marne Kanal erweitert. Am Ober⸗ rhein ſchreitet der Angriff deinen die Vogeſen borwärks. Colmar iſt genommen. Allein am geſtrigen Tage ſind weil über 100 000 Gefangene eingebracht worden. Die Beute umfaßt die geſamte Ausſtattung zahlreicher franzöſi⸗ ſcher Diviſionen und mehrerer Jeſtungen. 5 Die Luftwaffe ſetzte den Verfolgungskampf gegen den zwiſchen der Aklantiſchen Küſte und der oberen Loire zurückflutenden Gegner fork. Beſonders erfolgreich war ein Lufkangriff auf den mit Transport-, Muniklions- und Be⸗ kriebsſtoffzügen überfüllten Bahnhof Rennes. Mit gewal⸗ ligen Exploſionen flogen ganze Züge in die Luft, unker den Truppen brach eine ungeheure Panik aus. In der 5 gelang es, die bisher größte Angriffswir⸗ kung auf feindliche Transporlſchiffe zu erzielen. Gewaltiger Schiffsraͤum wurde vernichtet oder ſchwer beſchädigt. Un⸗ ker den gelroffenen, zum Teil als beladen erkannten Schif⸗ fen, befanden ſich zwei Transporter von je 30 000 Tonnen, zwei Transporter von je 25 000 Tonnen, ein Transporter von 20 000 Tonnen, vier Transporter von je über 10 000 Tonnen und mehrere kleinere Kriegs⸗ und Handelsſchiffe. Neun Schiffe ſind geſunken, andere unker Exploſiouserſchei⸗ nungen leils vollftändig ausgebrannt, keils gekentert. In der Nacht zum 18. Juni nahmen engliſche Flugzeuge ihre Angriffe gegen nichtmilitäriſche Ziele in Nord- und Weſldeutſchland wieder auf. Die Geſamkverluſte des Gegners in der Luft betrugen gaſtern fünf Flugzeuge, ein eigenes Flugzeug wird ver⸗ mißt. Durch entſchloſſenen perſönlichen Einſatz haben der Kommandeur eines Schützenregimenks Major Zimmer ⸗ mann, der Oberleutnant eines Panzerregimenks Mal⸗ gulh und der Leutnant einer Beobachkungsabteilung Dann die Sprengung wichliger Brücken durch den Feind im letzten Augenblick verhindert. Der am 17. 6. bekannkgegebene Erfolg eines U-Bootes gegen einen britiſchen Hilfskreuzer im Moray⸗Firth iſt durch ganz beſonders kapferen und vollen Einſatz des Boo⸗ kes unter Führung von Kapitänleutnant Kuppiſch er⸗ ziell worden. Durchbruchsverſuch zurückgeſchlagen Schwerſte Verluſte für den Feind.— 20 000 Gefangene.— In Nervers 100 Panzerwagen erbeutet. Berlin, 18. Juni. Geſtern machte ein Teil der in Elſaß und Lothringen eingeſchloſſenen franzöſiſchen Truppen einen verzweifellen Durchbruchsverſuch bei Berscoul in Kich⸗ tung auf das Plafeau von Langres. Der Angriff wurde unter ſchwerſten Verluſten für den Feind zurückgeſchlagen. 20 000 Gefangene blieben in deutſcher Hand. 5 Die deulſchen Truppen haben, wie gemeldet, die Loire aufwärts Orleans bis Nevers und ſüdoſtwärks davon erreicht. Unter dem Kriegsmakerial, das von uns erbeutet wurde, befanden ſich bei Nevers über 100 Panzerkraftwa⸗ gen, darunter ſechs überſchwere Panzerwagen im Gewicht von 70 Tonnen. Dieſe Wagen tralen hier zum erſten⸗ und gleichzeitig zum letztenmal in den Kampf. Großer Raumgewinn e Noch hat Frankreich nicht kapituliert. Vorerſt liegt nur der Wunſch des Marſchalls Petain vor, zu erfahren, unter welchen Bedingungen die franzöſiſche Armee die Waffen niederlegen kann. Ueber dieſe Frage trifft der Füh⸗ rer in ſeiner Unterredung mit dem Duce in München die Entſcheidung. Erſt dann wird der franzöſiſchen Regierung die Antwort erteilt werden. Inzwiſchen geht der deutſche Vormarſch auf der geſamten Front in der ſchnellen Art der bisherigen Verfolgung über die Trümmer der franzöſiſchen Armee hinweg weiter. Aus dem Wehrmachtsbericht vom 18. Juni ergibt ſich wiederum ein außerordentlich großer Raumgewinn. Der rechte Flügel der deutſchen Angriffs⸗ front ſtößt von Paris aus in weſtlicher Richtung auf die Normandie und den Kanal vor. Auf halbem Wege wurde die Orne zwiſchen der am Kanal liegenden Stadt Eaen und der weiter südlich liegenden Stadt Le Mans die auch im deutſch⸗franzöſiſchen Kriege 187071 eine Rolle ge⸗ ſpielt hat, überſchritten. Die öſtlich dieſer Linie liegende Stadt Rennes war das Ziel eines ſchweren Luft⸗ angriffs, bei dem ganze Züge explodierten. Ebenſo er⸗ . war die Bombardierung einer feindlichen ransportflotte in der Loiremündung, wobei weit .: Der Füh rer in München 8 Funer u Munchen Juſammenkreffen mit dem Duce. Du München, 18. Mai. Der Führer kraf Dienskag⸗ miltag, aus dem Führerhauplquartier kommend, in Mün⸗ chen zu dem angekündigten Juſammenkreffen mit dem Duce ein. 69 * In ganz Europa richten ſich die Blicke erwartungsvoll auf den Führer und den Duce und die ſchickſalhaften Ent⸗ ſcheidungen, die dieſe beiden wahrhaft europäiſchen Staats⸗ männer treffen werden.„Die Schmach von Verſailles iſt ausgetilgt.— Das in Verſailles geſchaffene Europa exi⸗ ſtiert nicht mehr.— Die Stunde der Gerechtigkeit hebt an. — Der Führer und der Duce Bürgen des neuen Europa.— Deutſchland und Italien bauen das neue Europa auf“, mit ſolchen und ähnlichen Ueberſchriften kennzeichnet die italie⸗ niſche Preſſe die Lage und bringt damit die allgemeine und begeiſterte Ueberzeugung des ganzen italieniſchen Volkes zum Ausdruck. In dem Augenblick, da Frankreich zuſam⸗ menbricht, müßten, ſo ſchreibt„Popolo di Roma“ die Ach⸗ ſenmächte noch enger zuſammenſtehen. Der Führer und der Duce ſind heute dazu berufen, die neue Einheit des europäi⸗ ſchen Kontinents aufzubauen.„Corriere della Sera“ ſchreibt, die Bitte Frankreichs um Waffen⸗ Niederlegung ſtelle ein geſchichtliches Ereignis dar, das Jahrhunderte lang nachwirken werde. Sie ſei die natürliche und unerbitt⸗ liche Folge nicht nur eines militäriſchen Zuſammenbruches, ſondern einer Reihe von ungeheuren Fehlern, die von der leitenden Schicht Frankreichs begangen wurde, alten und neuen Fehlern, die zu dem Verfall des Regimes ihren Bei⸗ trag geliefert hätten. Frankreich büße jetzt für ſeine Ita⸗ lienfeindlichkeit, ſeine Anglomanie, ſeine moraliſche Deka⸗ denz, für den Verrat von Verſailles und für die unendliche Reihe der„Niemals“ von Clemenceau bis Daladier, für die Verſtändnisloſigkeit gegenüber dem Faſchismus und für die Feindſchaft gegen Muſſolini. Das perfide Albion, der ewige Egoiſt, habe Frankreich in den ſchrecklichen Krieg hineingehetzt und es dann auf dem Höhepunkt der Gefahr verlaſſen.—„Gazetta del Popolo“ erklärt, diesmal habe es kein franzöſiſches Wunder an der Marne oder an irgend⸗ einem anderen Fluß gegeben, ſondern das deutſche Wunder eines militäriſchen Sieges ohne Vorbild, ſo wie es Adolf Hitler in ſeiner prophetiſchen Rede angekündigt hatte. Nacheinander ſeien die kleinen und großen Völker, die England an ſich gezogen hatte, ins Unglück geſtoßen worden, die Stunde Frankreichs habe geſchlagen. Die Stunde Englands rücke heran, das neue Europa erſtehe. Aeberwältigender Empfang München, die Hauptſtadt der Bewegung, iſt Mittel⸗ punkt gewaltigen hiſtoriſchen Geſchehens, auf das die Augen der ganzen Welt gerichtet ſind: der Führer und der Duce treffen in München zuſammen, um nach dem Schritt des Manſchalls Petain die Haltung der beiden Staaten zu überprüfen. über 100 000 Tonnen Schiffsraum verſenkt oder in Brand geworfen wurden. Südöſtlich von Paris wurde das fran⸗ zöſiſche Rüſtungszentrum Creuzot erreicht und die Fran⸗ zoſen damit ihrer großen Waffenſchmiede beraubt. Die nördlich davon gelegene Feſtung Dijon, die vor 70 Jah⸗ ren umkämpft war, iſt diesmal kampflos in unſeren Beſitz gefallen Sehr bedeutſam iſt auch der Fall der beiden Feſtungen Belfort und Metz. Die raſche Einnahme die⸗ ſer beiden ſchwer befeſtigten Orte kennzeichnet das Fort⸗ ſchreiten des Zuſammenbruchs in Oſtfrankreich yt 1 f* Der italieniſche Heeresbericht Neue Luftangriffe auf Malta, Korſika und Bizerka.— Jwei Oelkanker verſenkt.— Neun feindliche Flugzeuge vernichtet. DNB. Rom, 18. Juni. Der italieniſche Wehrmachtsbe⸗ richt vom Dienstag hat folgenden Wortlaut: „Das Oberkommando der itkalieniſchen Wehrmacht gibt bekannt: In der Nacht vom 16. zum 17. Juni ſind die Floktenbaſis von Bizerka, die militäriſchen Ziele von Malta und die Flughäfen von Korſika wirkſam mik Bomben belegt worden. Unſere A-Boote haben feindliche Tanker, darunker einen von großer Tonnage, verſenkt. Zn Nordafrika werden die Operationen an der Cyrenaika-Grenze forkgeſetzt. In Oſtafrika ſind zahl; reiche Luftoperakſonen mit Erfolg durchgeführt worden, wobei verſchiedene Flotkenſtützvunkte und milikäriſche Ziele im oberen Sudan mit Bomben belegt wurden. Alle unſere feln zeuge ſind zu ihren Stützpunkten zurückgekehrt. Drei eindliche Flugzeuge ſind am Boden zerſtört, ein Jagdflug⸗ zeug iſt im Luftkampf abgeſchoſſen worden. 5 Einige Einflüge der feindlichen Luftwaffe blieben ohne nennenswerten Erfolg. Ein fl e wurde von der Flat 1 Der Feind hat in der Nacht von geſtern die Luftangriffe erneuert, wobei nichtmilitäriſche Ziele ge⸗ troffen wurden. In Mailand wurden häuſer und ein Schweſternhoſpitz beſchädigt. Zwei Tote und einige Ber wundete bei der Zivilbevölkerung. In Ligurien hat eine Flakbatterie vier feindliche Flugzeuge abgeſchoſſen. Nr. 142 Der Empfang, den die Bevölkerung am Dienstagmit⸗ tag dem Führer und Oberſten Befehlshaber der Wehrmacht bereitete, als er unmittelbar aus dem Hauptquartier in München eintraf, war wohl die größte und über ⸗ wältigendſte Huldigung, die die Stadt der Bewe⸗ gung Adolf Hitler je zuteil werden ließ. In ihr drückte ſich zugleich die tiefe Dankbarkeit aus, die das ganze deutſche Volk in dieſer Stunde ſeinem Führer und ſeiner unver⸗ gleichlichen ſiegreichen Wehrmacht entgegenbringt, allen ſei⸗ nen Soldaten zu Lande, zu Waſſer und in der Luft, die weiter von Sieg zu Sieg ſtürmen. Schon in den frühen Morgenſtunden wurde durch einen im Rundfunk verbreiteten Aufruf des Gauleiters Adolf Wagner die bevorſtehende Begegnung des Führers und des Duce bekannt. Grenzenloſe Freude beherrſchte die Bevölkerung, Zeuge dieſes einzigartigen Geſchehens ſein zu dürfen. In fieberhafter Eile wurden alle Vorbereitun⸗ gen getroffen. Raſch waren die Straßen in ein wogendes Meer deutſcher und italieniſcher Fahnen verwandelt. Die Halle des Hauptbahnhofes ſchmückte ſich wie ein Feſtſaal. Das Prinz⸗Carl⸗Palais, in dem der Duce am 25. Septem⸗ ber 1937 Wohnung nahm, wurde empfangsbereit gemacht. Die Schuljugend, die Betriebsgemeinſchaften nahmen ge⸗ — ſchloſſen an den Einfahrtsſtraßen Aufſtellung. Die Gliede⸗ rungen der Bewegung marſchierten auf. If dichten Scha⸗ ren ſtrömte die Bevölkerung in die innere Stadt, und dann ſäumten die Maſſen wie lebendige Mauern die Anfahrts⸗ ſtraßen. Wieder und wieder wurden das England⸗Lied und Deutſchlands das Frankreich⸗Lied angeſtimmt. nationale Lieder ertönten. ſtiegen iſt, begri⸗ v. Epp mit tief nalhymnen, die von den Maſſen begeiſtert wurden, ſchritt der Führer die Front der Ehrenkompanie ab. Dann beſtieg er den Wagen zur Fahrt durch die Stadt nach ſeiner Wohnung. Sie geſtaltete ſich zu einem einzigen, gewaltigen, brauſenden Triumphzug. Immer wieder dankt 5 Führer, im Wagen ſtehend, den begeiſterten Volksge⸗ noſſen. Der Duce und Cianuo eingetroffen Der Duce traf in Begleitung ſeines Außenminiſters Graf Ciano nachmittags um 15 Uhr auf dem Münchener Hauptbahnhof ein. der Führer begrüßte den italieni⸗ ſchen Regierungschef auf dem Bahnſteig und geleitete ihn nach dem Abſchreiten der Ehrenformationen im Kraftwa⸗ gen zum Palais Prinz⸗Carl, wo der Duce während ſeines Münchener Aufenthaltes wohnt Der italieniſche Außenminiſter Graf Ciano wurde vom Reichsminiſter des Auswärtigen, v. Ribbentrop, und der ſtellvertretende Generalſtabschef des italieniſchen Heeres, General Roatta, vom Chef des Oberkommandos der Wehr⸗ e Generaloberſt v. Keitel, in das Palais Prinz Carl geleitet. Die Bebölkerung Münchens bereitete dem Duce Italiens bei ſeiner Ankunft und auf der Fahrt mit dem Führer durch die Straßen der Stadt einen unbeſchreiblich begeiſter⸗ ten Empfang. Beginn der Beſprechungen. Um 16 Uhr begab ſich der Duce, geleitet von Reichs⸗ miniſter des Auswärtigen v. Ribbentrop, vom Palais Prinz Carl zum Führerbau am Königlichen Platz. Führer begrüßte am Portal des Führerhauſes den Duce und Außenminiſter Graf Ciano. Unmittelbar darauf be⸗ gannen im Arbeitszimmer des Führers die Beſprechungen. Einigung Führer—Duce Ueber die Stellungnahme zu dem franzöſiſchen Waffen⸗ ſtillſtandsgeſuch. 5 Du. München, 18. Juni. Der Führer und der Duce 9 ſich heute in einer Beſprechung in München über ie Stellungnahme der beiden verbündeten Regierungen zu dem franzöſiſchen Waffenſtillſtandsgeſuch geeinigt. Begeiſterung um Führer und Duce Herzliche Verabſchiedung. N Nach Abſchluß der Beſprechungen im Führerbau traten der Führer und der Duce auf den Balkon des Führerbaues. Mit unbeſchreiblicher Begeiſterung und minutenlangen to⸗ ſenden Heilrufen grüßten die Tauſende und Abertauſende auf dem Königlichen Platz den Duce und den Führer, die nebeneinander auf dem Balkon des monumentalen Baues ſtanden. 1 Stundenlang hatte die Bevölkerun in nächſter Nähe dieſer weltgeſchichtlichen Baden ausgeharrt, und nun wurde ihre Geduld ſo herrlich belohnt. Noch einmal dankten der Duce und der Führer mit erhobener Rechten nach allen Seiten. Dann ſchloſſen ſich hinter ihnen wieder die Türen, während die ergriffene Menge in ſpontaner Be⸗ Salper die nationalen Hymnen der beiden verbündeten änder und die hinreißenden Kampflieder dieſes Krieges— das Engelandlied und das Frankreichlied— anſtimmten. Kurze Zeit ſpäter geleitete der Führer den Duce zur Abfahrt zum Portal des Führerbaues, wo er ſich angeſichts der Tauſende auf dem Königlichen Platz auf das herzlichſte von ihm verabſchiedete. Der Frankreich aufgegeben Die Welt unter dem Eindruck der Erklärung Petains, Aus aller Welt liegen Nachrichten vor, die den gewal⸗ tigen Eindruck des militäriſchen Zuſammenbruchs Frank⸗ reichs widerſpiegeln. In rieſigen Lettern unter Ueberſchrif⸗ ten wie„Frankreich beugt ſich“ verkündeten Sonderaus⸗ gaben der Newyorker Preſſe Petains Bitte nach den Bedingungen der Waffenniederlegung. Seit Reynauds Rücktritt war mit dieſer Entwicklung zwar gerechnet wor⸗ den, nichtdeſtoweniger war es doch eine gewaltige Ueber⸗ raſchung für viele, die aus dem von London zur Schau ge⸗ tragenen künſtlichen Optimismus noch glaubten Hoffnun⸗ gen ſchöpfen zu können. Wie bei anderen Hiobsnachrichten für die Weſtmächte verurſachte die Nachricht an der New⸗ horker Effektenbörſe ſofort empfindliche Kurs⸗ ſtünr ze, die naturgemäß insbeſondere Unternehmungen mit franzöſiſchen Rüſtungsaufträgen trafen. In Newyorker Wirkſchaftskreiſen wird unur erklärt, Frankreichs Waffenſtreckung habe die Frag bewaffnelen amerikaniſchen Inkervenkion erledi f kein vernünftiger Kaufmann würde ſich, wie hier betont wird, an einem bereits bankerotten Anternehmen bekeili⸗ gen. Das größte Blatt des Scripps⸗Howard⸗Konzerns, „Newyork World Telegram“, betont, daß eine Nation, die ſich unbezwingbarer Verkeidigungsanlagen und der beſten Armee der Welt gerühmt habe, zerſchmektert am Boden liege. In der Ueberſchrift„Was ſollen wir tun“ ſpiegelt ſich die ganze Ratloſigkeit der jüdiſchen„Newyork Poſt“. In 38 Tagen, ſo ſchreibt„Newyork Sun“, hätten Deutſchlands Armeen die erfolgreichſte Militärkampagne der modernen Geſchichte, wenn nicht gar aller Zeiten durch⸗ geführt. Es ſei ein vollkommen geplanter und vollkommen durchgeführter Feldzug geweſen, der mit unwiderſtehlicher Geſchwindigkeit und Gewalt ſein Ziel erreichte. Adolf Hitler habe die Staatsmänner der Weſt⸗ mächte auf jedem Gebiet, auf dem er ſie traf, mit ſeinen Plänen, Gedanken, Kalkulationen und Kampfweiſen über⸗ troffen. Die japaniſche Heffentlichkeit wurde in den ſpäten Abendſtunden durch Extrablätter über die neueſten euro⸗ päiſchen Ereigniſſe unterrichtet. Am Dienstag brachte die geſamte japaniſche Preſſe in ſenſationeller Aufmachung zahlreiche Meldungen über den franzöſiſchen Zuſammen⸗ bruch die Botſchaft Petains und die weiteren deutſchen Waffenerfolge. Im Vordergrund ſteht als letzte Nachricht die Zuſammenkunft des Führers mit dem Duce. Alle Blät⸗ ter bringen Bilder der beiden Staatsmänner und des Mar⸗ ſchalls Petain. Gegenüber dieſen weltbewegenden Nachrich⸗ ten nimmt ſich recht kläglich die Meldung aus, wonach der hieſige engliſche Botſchafter Craigie noch Montag nachmittag den Vizeagußenminiſter aufſuchte und erklärte, daß die Gerüchte über Frankreichs Waffenniederlegung grundlos ſeien.(1) Die Blätter bezeichnen allgemein die franzöſiſche Bitte um Waffenniederlegung als größtes Ereignis ſeit Ausbruch des europäiſchen Krieges und bringen ſpontan ihre Bewunderung für die deutſchen Leiſtungen und ihre Ueberraſchung über die ſchnelle Nieder⸗ lage Frankreichs zum Ausdruck. In Schanghai ſchlug die Senſation aus Europa ebenfalls mit größter Wirkung ein. Die Nachricht wurde von der geſamten Preſſe Dienstagmorgen unter Rieſen⸗ überſchriften wiedergegeben. Während die engliſche „Shanghai Times“ ſchreibt, daß Schanghai wie die ganze Welt zu beſtürzt ſei, um die Tragweite des Ereigniſſes zu erfaſſen, vertritt„Shanghai Mainitſchi“ die Anſicht, daß jetzt die verhängnisvolle Kriſe für England akut ge⸗ worden ſei. Frankreich ſei dadurch, daß es ſich in politiſche Abhängigkeit von England begeben habe, in dieſen Krieg hineingetrieben und überlaſſe jetzt ein iſoliertes England dem deutſchen Angriff. In Sofia hat ſich die Nachricht, daß Frankreich um Waffenruhe bittet, trotz der orthodoxen Pfingſtfeiertage wie ein Lauffeuer in der Stadt verbreitet und überall einen überwältigenden Eindruck hervorgerufen. Die Aufmerkſam⸗ keit der geſamten bulgariſchen Oeffentlichkeit gilt in dieſem Augenblick der Entſcheidung des Führers. Zu⸗ gleich wird als welthiſtoriſches Ereignis die Tatſache ver⸗ merkt daß England nunmehr zum erſten Male einem ſo mächtigen Gegner vereinſamt und ohne Bundes⸗ genoſſen gegenüberſteht. So ſchnell wie noch nie zuvor eine Nachricht von den Ereigniſſen auf dem Kriegsſchauplatz verbreitete ſich die Er⸗ klärung Petains in Schwedens Hauptſtadt. Die Spät⸗ abendblätter berichteten in rieſiger Aufmachung darüber. „Aftonbladet“ ſchreibt, die- Regierung Petain⸗Weygand habe jetzt die ſchwere Aufgabe, einen Ausweg aus dem Chaos zu ſuchen, in das die Politik der Weſtmächte ge⸗ 1 habe. In ſchwediſchen Militärkreiſen betont man, daß er franzöſiſchen Heeresleitung nach den neuen deutſchen Erfolgen keinerlei Möglichkeiten mehr bleibe. Die deutſche Armee habe einfach einzigartige und völlig un⸗ vorſtellbare Taten vollbracht. Petains Erklärung und die Meldung über die Zuſam⸗ menkunft zwiſchen dem Führer und dem Duce habe auch in Norwegen das allergrößte Aufſehen erregt: Nun⸗ mehr, ſo ſieht man hier ein, iſt allen engliſchen Beſchöni⸗ cen e und Verdrehungen entgegen an einem deut⸗ chen Sieg nicht mehr zu zweifeln. Die engliſche Pro⸗ paganda wird hier in politiſchen Kreiſen nur noch mit Lächeln verfolgt. In Kopenhagen entſtand um die Abendblätter, die Petains Erklärung bringen, ein ungeheures Gedränge von Käufern. Der däniſche Rundfunk berichtet in einer Sonder⸗ meldung darüber. Erneut iſt die däniſche Oeffentlichkeit durch dieſes Ereignis in Hebe verſetzt, das auch in den 0 Ausdruck kommt. „Frankreichs Widerſtand iſt gebrochen“— das iſt die Anſicht, die man nach Petains Erklärung überall in Hol⸗ land hört. Allgemein geht die Auffaſſung dahin, daß es ſich hierbei um mehr als den Zuſammenbruch einer Groß⸗ macht handele, ſondern darüber hinaus um den Zuſam⸗ menbruch eines Syſtems. Dieſe Meinung kommt im„Telegraaf“ klar zum Ausdruck. 5 Dieſes Blatt ſchreibt u. a., wenn man die Urſachen der franzöſiſchen Niederlage erkennen wolle, dann brauche man nur zu vergleichen, welchen Platz Adolf Hitler im Herzen des deutſchen Volkes einnehme und was dug das fran; 5 55 Volk an Geſlalten wie Reynaud und Konſorten 8 Die von Tag zu Tag merklich zunehmende Bewunde⸗ rung für Deutſchlands unüberwindliche Wehrkraft hat ſich 9977 0 55 110 mehr 5 5 Die Erinnerungen an die affenbrüderſchaft im Weltkrieg finden lebendi. druck. ſo B. auch in der ee e e eſprächen auf der Straße zum „Flaggen, die noch anläßlich der ändern oder unſeren Glauben, daß der England die höchſten Anſtrengungen gemacht habe, In der ungarhchen de Hakenkreuzfahne über dem die Schmach von Tr den müſſen. Wie immer beim Eintreffen ſenſationeller Meldungen, ſo-ſammelten ſich am Montag in Liſſabon vor den Zei⸗ bäuden dichte Menſchenmengen, um die Botſchaft ins he Volk und die deutſche Meldung über die Zuſammenkunft Führer—Duce zu leſen. da nun die ehe, auch an abe erdul⸗ Mit vol⸗ Menge über die Waffen⸗ ſtiſch dafür iſt hen die Franzoſen von der Maginotlinie erfolge der deutſche folgender Spruch: Die tſchen h hinten am Hoſenboden aus gezogen. Die Mitteilung des greiſen Marſchalls Petain, daß Frankreich die Waffen niederlegen müſſe, hat auch in Spa⸗ nien das größte Aufſehen erregt und beherrſcht völlig das Intereſſe der geſamten Oeffentlichkeit. Die Madrider Preſſe erſchien mit Sonderausgaben, die im Handumdrehen aus⸗ verkauft waren, und jeder Deutſche wurde ſpontan beglückwünſcht. Unter den Tauſenden von ſpaniſchen Beſetzung Tangers die Straßen ſchmücken, ſieht man viele Hakenkreuzfahnen der deutſchen Kolonie, und vor dem Sitz der Landesgruppen⸗ leitung der AO verſammelte ſich Spaniens Jugend und brachte dem befreundeten Deutſchen Reich begeiſterte Ovationen dar.„Informaciones“ ſtellt heraus, mit welcher Ueberheblichkeit die Weſtmächte am 3. September an Deutſchland den Krieg erklärten. Die Urſache allen Uebels ſei London geweſen, das Frankreich in den Abgrund geriſſen habe, aber ſelbſt nicht in der Lage ge⸗ weſen ſei, ſeine wehrfähigen Männer zum Kriegsdienſt heranzuziehen und ſeine Arbeiter der Waffeninduſtrie vom Streik abzuhalten. Aber England habe jetzt zum letzten Male die Regiſter ſeiner ſchnöden Politik gezogen. Frank⸗ reich habe ſein Glück verſpielt und die Geſchichte werde die Schuldigen feſtſtellen. Die Geſchichte werde aber nicht nur urteilen, ſondern auch rächen. Die engliſche Inſel befindet ſich jetzt allein einem neuen Europa gegenüber. Der„Al⸗ cazar“ erinnert an die zahllofen Toten und die zerſtörten Städte in Frankreich und geißelt mit ſcharfen Worten und bitterer Ironie die Schuld Englands. Während Frankreichs Drama ſich dem Ende nähere, führe London weiterhin ein Leben der Unfähigkeit. Es amüſiere 1 im Zirkus und tröſte ſich mit der gleichen Mentalitä wie ſeinerzeit die Gegner des neuen Spaniens, die auch gemeint hätten, Francos Schwierigkeiten nähmen zu, je mehr Gebiet er erobere. Der Gott der Soldaten werde un⸗ erbittlich ſolche Feigheit und ſolchen Verrat beſtrafen. Churchill will weiterkämpfen Billige Phraſen eines alten Heuchlers. Genf, 18. Juni. Zu allem Unglück, das Frankreich ge⸗ troffen hat, muß es nun noch das heuchleriſche Mitleid Churchills über ſich ergehen laſſen. In einer Rundfunkan⸗ ſprache vergießt der alte Fuchs bittere Krokodilstränen Über„das tapfere franzöſiſche Volk, das in dieſes furcht⸗ bare Unglück gefallen iſt“. Wer iſt es denn, der auch den letzten Blutstropfen aus dem geſchlagenen Poilu heraus⸗ preſſen möchte? Wer iſt es, der auch den letzten Mann in Frankreich kaltblütig ſeinen plutokratiſchen Intereſſen op⸗ fern will?“ „Nichts kann unſere Gefühle für das franzöſiſche Volk enius Frankreichs wieder auferſtehen wird,“ ſagt der alte Heuchler. Es ſind dieſelben billigen Phraſen, die der gewiſſenloſe Oberhetzer den Polen, Norwegern und Holländern vorgeſetzt hat, nach⸗ dem ſie im Kampf für die Londoner Geldſäcke die Wucht des deutſchen Schwertes zu ſpüren bekamen. Die franzöſt⸗ ſchen Soldaten, unter denen ebenſo wie bei den verführten Norwegern und Holländern de Erkenntnis immer mehr wächſt, daß ſie von ihrer englandhörigen Regierung als unnützes Opfer für England preisgegeben wur⸗ 0 werden ſich für das Wortgeklingel Churchills bedan⸗ en. „Wir ſind jetzt diejenigen, die unter den Waffen ſtehen, um die Sache der Welt zu verteidigen,“ ſagt Herr Chur⸗ chill. Was dieſer Erzplutokrat unter„Sache der Welt“ verſteht, iſt hinlänglich bekannt. Es iſt die Sache der Geldſackclique, die dieſen Krieg heraufbeſchworen hat. Daß in dieſem Kampf England nun allein ſteht, iſt gut und richtig ſo. Nun worden die Briten, die ſich bislang im⸗ mer„ſiegreich zurückgezogen“ haben, den Krieg am eigenen Leibe zu ſpüren bekommen. Es wird ſich niemand mehr finden, der ihnen den Rücken deckt. Mit der Harknäckigkeit des geſottenen Sünders erklärk Churchill dann weiter, daß England den Krieg forkſetzen wird.„Wir ſind ſicher“ ſagk er,„daß ſchließlich alles zum guken Ende kommen wird.“ Jawohl, Herr Churchill, es kommt zum guten Ende, näm⸗ lich zu dem guten Ende, daß die Gerechtigkeit ſiegt über plutokraliſches Kriegsverbrecherkum, deren oberſter Verkre⸗ ter zu ſein Sie die Ehre haben! *. „Mit Blindheit geſchlagen“ Es dämmert doch an der Themſe. Die B. Bern, 18. Juni. Wie ſchweizeriſche Korreſponden⸗ ten aus London berichten, iſt dort die Stimmung anhaltend edrückt. In der Preſſe werden auf der einen Seite ſcharfe Vorwürfe gegen die verantwortlichen Männer laut, auf der anderen Seite bemüht man ſich, die briktſche Bereit⸗ ſchäft zum Weiterkämpfen zu betonen.„Daily Telegraph“ widmet den Franzoſen ein paar weinerliche Worte. Eng⸗ land habe doch immer Wort gehalten und Frankreich alle verfügbare Hilfe geliehen. Dieſe Hilfe habe aber nicht arö⸗ ßer ſein können, da nämlich die Reſerven nicht größer ge⸗ weſen ſeien. Die Bevölkerung Englands werde dieſe ſchwe⸗ ren Vernachläſſigungen allerdings nicht vergeſſen(das franzöſiſche Volk noch viel weniger!). Während des ganzen Krieges, ſo jammert dann das Blatt weiter, ſei das enaliſche Volk; über den wirklichen Stand ſeiner eigenen Stärke irre⸗ Raden worden. Man habe unter einem Schwall ſchöner eden bittere Tatſachen verborgen. Mit dieſen optimiſti⸗ ſchen Redensarten müſſe jetzt Schluß gemacht werden. Auch„Daily Expreß“ will den Franzoſen weismachen, daß um Frankreich zu retten. Als die höchſte Anſtrengung ſcheint dieſe Zeitung den ungeheuerlichen„Union⸗Plan“ anzu⸗ ſehen, in dem den Franzoſen vorgeſchlagen wurde, engli⸗ ſches Dominion zu werden. Daß Frankreich dieſes Angebot nicht angenommen habe, ſei ein niederſchmetternder Schlag. Niemand helfe jetzt noch England.„Daily Herald“ erklärt großſpurig, England folge„ſeinem Gewiſſen“ und kämpfe weiter. Frankreich habe aufgegeben. Ob dieſer Entſchlu richtig ſei, könne nicht beurteilt werden. 5 Wohl aber könne man jene Männer beurteilen, die Frankreich in den Krieg getrieben hälten. Sie ſeien genau wie diejenigen Englands mit Blindheit geſchlagen und mit Unzufriedenheit vollgeſtopft geweſen. 8 — Betiun Reitun Arttund Feuer auf booke italieniſcher Schiffe. Madrid, 18. Juni. Südlich der kanariſchen Inſeln wurde das italieniſche Schiff„Fortunata“ von einem franzöſiſchen Zerſtörer beſchoſſen. Die Beſatzung verließ das Schiff und erreichte das Land, obwohl ſie von den Franzoſen mit MG⸗Feuer verfolgt wurde. Auch der italieniſche Dampfer „Mahda“ wurde von einem franzöſiſchen Zerſtörer beſchof⸗ ſen und die Beſatzung beim Ueberſteigen in die Rettungs⸗ boote mit MG⸗Feuer belegt. In La Coruna trafen, aus dem Hafenort Muros kommend, die Ueberlebenden des griechiſchen Dampfers„Violando Goulandres“ ein, der 200 Meilen nördlich von Finiſterre verſenkt wurde. Ein Ret⸗ tungsboot mit dem Kapitän und ſieben Mitgliedern der Beſatzung iſt überfällig. Ferner trafen in La Corung 24 Mitglieder der Beſatzung des finniſchen Schiffes„Marga⸗ eta“(1860 BRT) ein, das auf dem Wege nach Green⸗ wood verſenkt wurde. 5 Flüchtiinge an der Schweizer Grenze Rückſichtsloſe Sprengungen der Franzoſen. Genf, 18. Juni. Bei Verriere, dem Schweizer Grenzort gegenüber Pontarlier, trafen in den letzten Tagen Scharen von franzöſiſchen Flüchtlingen ein. Die meiſten ſind völlig erſchöpft und tragen Koffer und Gepäckbündel mit ſich. Zahlreiche Leute haben ſich kleine Handkarren beſchafft, auf denen ſie ihr Hab und Gut über die Grenze bringen. Die Schweizer Behörden haben angeordnet, daß vorerſt nur franzöſiſche Frauen, Kinder, Greiſe und Kranke über die Grenze gelaſſen werden dürfen. Auf franzöſiſcher Seite ſind die Zufahrtsſtraßen zur Grenze bereits in deutſcher Hand. Die franzöſi⸗ ſchen Truppen waren ſchon ſeit Tagen aus dieſer Gegend abgezogen, nachdem alle Brücken und wichtigen militäri⸗ ſchen Anlagen geſprengt worden waren. Dieſe Spren⸗ gungen verurſachten auch auf ſchweizeriſchem Gebiet zahl⸗ loſe Zerſtörungen, da die franzöſiſchen Militärbehörden die einfachſten Vorſichtsmaßnahmen verabſäumt hatten. Mon⸗ tagfrüh ſah man von Schweizer Seite aus die erſten deut⸗ ſchen Tanks und Panzerwagen, denen Motorradſchützen vorausfuhren. Die Zufahrt zur Grenze iſt von Schwei⸗ zer Seite durch ſtarke Abſperrmaßnahmen faſt unmög⸗ lich gemacht. Die ſchweizeriſchen Grenzwachen ſind durch Truppenabteilungen der Bundesarmee verſtärkt worden, die ihren Dienſt in feldmäßiger Ausrüſtung verſehen. Verriere war im deutſch⸗franzöſiſchen Krieg 1870 da⸗ durch berühmt worden, daß hier die flüchtige franzöſiſche Bourbaki⸗Armee in die Schweiz übertrat und entwaffnet wurde 22 Das Leben in Paris Höflichkeit und Ritlerlichkeit der deutſchen Soldalken.— Die Flüchtlinge kehren zurück. Newyork, 18. Juni. Mangels direkter Nachrichtenver⸗ bindung zwiſchen Paris und Newyork veröffentlicht die amexikaniſche Preſſe zum erſten Male Pariſer Stimmungs⸗ bilder, die von USA ⸗Korreſpondenten im Sonderflugzeug nach Berlin und von dort nach Newyork übermittelt wurden. Nach dem Bericht des Hearſtkorreſpondenten von Wiegand aus Paris ſind auf Grund von Schilderungen der amerikaniſchen Botſchaft Mitte voriger Woche beim Heranrücken der deutſchen Armeen rund 3 Millionen Pariſer in wilder Panik geflohen. Die Flüchtlinge ge⸗ langten jedoch wegen Mangels Transportmitteln nicht über die Parks und Wälder de Umgebung hin⸗ aus und kehren inzwiſchen größtenteils heim. Von einem deutſchen Bombenflugzeug aus beſichtigte von Wiegand dann das Pariſer Induſtrieviertel, wo dichte Rauchwolken aus den Munitionsfabriken, den Flugzeugwerken und an⸗ deren Anlagen emporſtiegen, die entweder geſprengt oder von den franzöſiſchen Truppen vor der Räumung ange⸗ zündet worden waren. In einem vom Sonntag datierten Bericht meldet ein Vertreter von United Preß, daß Paris allmählich wieder ein normales Ausſehen annehme. Lebensmittel ſeien reichlich vorhanden und würden ünbe⸗ ſchränkt verkauft. Tauſende zurückkehrende Ziviliſten träfen die Stadt zwar mit Soldaten gefüllt an, aber in ihren Woh⸗ nungen ſei alles beim Alten. Aus Geſprächen mit mehreren franzöſiſchen Bekannten ging hervor, daß ihre zurückkehrenden Verwandten alle möglichen deutſchen Grauſamkeiten befürchtet hätten, und daß ſie jetzt überraſcht und erleichtert feſtſtellten, daß alle Befürchtungen unbegründet geweſen ſeien. Die deutſchen Soldaten, ſoweit ſie dienſtfrei ſeien, be⸗ nähmen ſich wie Touriſten. Ueberall könne man ſie vom Montparnaſſe bis zum Montmartre ſehen; ſie beſtiegen den Eiffelturm und machten vergnügt Aufnahmen. Im Gegen⸗ ſatz zum erſten Beſetzungstag ſcheine eine deutliche Ent⸗ ſpannung eingetreten zu ſein. Unterhaltungen zwiſchen Deutſchen und Pariſern ſeien an der Tagesordnung. Die Deutſchen, mit Reiſeführern in der Hand, ließen ſich bera⸗ ten. Die Pariſer ſcheinen ſich allmählich mit der Lage ab⸗ zufinden. Ein Grund hierfür ſei ihre nie verſagende Neu⸗ gierde, und die deutſche Armee tue alles, ſie zu befriedigen. Ein weiterer Grund ſei, daß Höflichkeit mit Höflichkeit erwidert werde und daß das deutſche Militär durchweg höflich ſei. Milder Sonnenſchein trägt zur Belebung des Straßenbildes bei. Häufig beobachteten Spaziergänger Gruppen von deutſchen Soldaten beim Reparieren von Motorrädern, beim Reifenwechſel, Benzinabfüllen oder ir⸗ gendeiner der vielen tauſend Aufgaben, die eine Armee auf Rädern erfüllen müſſe. Der Berliner Vertreter des amerikaniſchen Nachrichten⸗ büros Aſſociated Preß, der Gelegenheit hatte, den deutſchen Vormarſch in Paris mitzuerleben, betont den Umſtand, da es gerade Oſtmärker waren, die als erſte einrück⸗ ten und auf allen öffentlichen und hiſtoriſchen Gebäuden der franzöſiſchen Hauptſtadt das Hakenkreuz hißten. Der Korreſpondent erinnert in dieſem Zuſammenhang an den Ausſpruch des damaligen Miniſterpräſidenten hinſichtlich N 2 der Zuverläſſigkeit der oſtmärkiſchen Truppen ſowie an des Führers Antwort am 30. Januar, daß Herr Daladier noch genügend Gelegenheit bekommen werde, die Oſtmärker ken⸗ nenzulernen. Paris ſchien am Tage des Einmarſches eine tote Stadt zu ſein, aus der 70 v. H. der Bevölkerung 99 5 ſei. Unvergeßliche Szenen hätten ſich am Grabe es Unbekannten Soldaten abgeſpielt, wo viele ältere Frauen bitterlich weinten. Als eine Gruppe aus⸗ ländiſcher Korreſpondenten in Begleitung deutſcher Armee offiziere ſich dem Grabmal näherten und die deutſchen Offi⸗ ziere mit entblößtem Haupt das Symbol des tapferen, dort beerdigten franzöſiſchen Soldatentums in andachtsvol⸗ ler Stille grüßten, ſei die Haltung der dort verharrenden Menſchenmenge etwas freundlicher geworden. 4 8 * 0 Re! and 5 3öſiſ dere ſchen muß Frau Waf gabe Schr mag, wege heute ſchaf verd ſucht aber Voll und trate eine Allii Offer eine ber Fo Wal! die g an d grüß zu se Wa kurze schen Bedi Wer zu v S p heute heute Waf ſten 2 Verl! halte weni die 5 der mun Stun geicht ſprac nerle hohle Ritte Gegr leere 1 Kette gen tung a 7 1 81 Wir haben es nicht vergeſſen Während der verbrecheriſche Plutokratenſöldling Reynaud mit Schimpf und Schande Bordeaux verlaſſen und würdig der anderen Söldlinge Englands ſich in feiger Flucht er iſt mit einem Flugzeug nach Amerika getürmt — der Verantwortung entzogen hat, ſah ſich der neue fran⸗ zöſiſche Miniſterpräſident Marſchall Petain vor die bit⸗ gere Aufgabe geſtellt, die Konſequenzen aus dem militäri⸗ ſchen Zuſammenbruch Frankreichs zu ziehen. Als Soldat mußte er ſeinem Volke das Eingeſtändnis machen, daß Frankreich angeſichts ſeiner kataſtrophalen Niederlage die Waffen ſtrecken und den ſiegreichen Gegner um Bekannt⸗ gabe ſeiner Bedingungen“ bitten muß. So ſchwer dieſer Schritt dem Retter Frankreichs von 1916 auch gefallen ſein mag, wir haben nicht den geringſten Anlaß, die Franzoſen wegen ihres Schickſals zu bedauern, denn was Frankreich heute widerfährt, das hat es durch ſeine haßerfüllte Feind⸗ ſchaft gegen Deutſchland ſelbſtverſchuldet. Es iſt ſein verdientes Schickſal. Nicht als ob wir von kleinlicher Rach⸗ ſucht gegenüber dem geſchlagenen Gegner beſeelt wären, aber wir haben nicht vergeſſen, wie übel dem deutſchen Volke Jahrhunderte hindurch durch Frankreich mitgeſpielt worden iſt Seit de 2 ige! Politik Frantr⸗ ö f Verſklavu kes und auf ung ſeiner In unzähligen die franzöſiſchen Herrſcher und Regierungen hen Schattierungen immer ihr einziges Ziel in her Niederhaltung Deutſchlands geſehen. Aber wir brauchen a1 igenheit zurückgreifen. Er⸗ itraum der vergangenen 22 von den Tagen des Waffenſtillſtandes bis in unſere jüngſte Zeit hinein. Als Deutſchland 1918 durch innere Schwäche und durch die Hungerblockade erlag f i em Vertrauen auf die 14 Punkte Wil⸗ ſons ſeinen helden n Widerſtand gegen eine Welt von Feinden aufgab, da ſah es ſich einem haßerfüllten, von ſa⸗ diſtiſcher Wut beſeelten Frankreich gegenüber, das ſich als Teſtamentvollſtrecker Richelieus betrachtete und die endgül⸗ lige Niederwerfung des deutſchen Volkes beſiegeln⸗ wollte. Nur ſo iſt die unritterliche, hochmütige und entwürdigende Haltung zu verſtehen, mit der die franzöſiſchen Generäle und Politiker dem ohnmächtigen Deutſchland gegenüber ouf⸗ traten. Man ließ es 5 Tage warten, ehe man ihm überhaupt eine Antwort zukommen ließ. Ueber vier Wochen ließen die Allfierten damals vergehen, die ſie mit einer verſtärkten Offenſive beantworteten, um ſich in der Zwiſchenzeit noch eine verſtärkte Poſition zu verſchaffen. Erſt am 8. Novem⸗ ber 1918 ließ ſich der damalige Marſchall von Frankreich, Foch, bereitfinden, die deutſchen Bevollmächtigten im Wald von Compiegne zu emmfangen. Foch ließ dabei auch die geringſte Höflichkeit vermiſſen und weidete ſich geradezu an der Demütigung der deutſchen Vertreter. Ohne jede Be⸗ grüßung fragte er nach einer Weile froſtigen Schweigens zu ſeinem Generalſtabschef General Weygand gewandt: Was wünſchen die Herren?“ Darauf entſpann ſich eine kurze Debatte in ziemlich ſchroffen Formen, ob die Deut⸗ ſchen gekommen ſeien, um zu verhandeln oder nur um die Bedingungen entgegenzunehmen Der Sieger legte offenbar Wert darauf, dem am Boden Liegenden noch einen Tritt zu verſetzen. Von Verhandlungen war keine Spur. Auf ein Zeichen Fochs verlas General Weygand der gleiche Weygand, von dem das franzöſiſche Volk heute vergebens ein neues Wunder erwartet hat und der heute als Mitglied des Käbinetts Petain um die deutſchen Waffenſtillſtandsbedingungen gebeten hat— die ſchändlich⸗ ſten Bedingungen, die je einem Volk auferlegt worden ſind. Vergeblich verſuchten die deutſchen Unterhändler eine Verlängerung der auf 72 Stunden- bemeſſenen Friſt zu er⸗ halten, vergeblich ſuchten ſie im Intereſſe der Menſchlichkeit wenigſtens eine ſofortige Waffenruhe zu erreichen. Auch die Hungerblockaͤde wurde ſelbſt nach dem Waffenſtillſtand, der dann am 11 November endlich zuſtande kam, erbar⸗ mungslos fortgeſetzt. Ein Augenzeuge der entwürdigenden Stunden von Compiegne faßt ſeine Eindrücke in die be⸗ zeichnenden Warte zuſammen:„In den Beſprechungen ſprach man von deutſcher Seite ganz offen, fand aber kei⸗ nerlei Verſtändnis, nur tiefſtes Mißtrauen und vnver⸗ hohlenen, tief ſitzenden Haß. Keine Spur von Achtung oder Ritterlichkeiß wurde gegenüber dem unterlegenen tapfe cen Ber gezeigt. Dieſer ſollte den Kelch bis zur Neige eeren.“ 5 Und den Tagen von Compiegne folgte eine endloſe Kette von Erniedrigungen. Erpreſſungen und Demütigun⸗ gen ſchlimmſter Art. Verſailles, Ruhrbeſetzung, Ausbeu⸗ tung und Ausplünderung des deutſchen Volkes bis zum Weißbluten und als dann Adolf Hitler im Jahre 1933 den Kampf gegen die Versklavung Deutſchlands aufnahm, begann die Zeit der Einkreiſung und ſtändigen Bedrobuna. die ſchließlich mit der Kriegserklärung am 3. September 1939 ihren Höhepunkt fand. Aber diesmal haben ſich die Feinde Deutſchlands verrechnet, das deutſche Schwert hat zugeſchlagen und nun iſt die Stunde der Abrech⸗ nung gekommen. Wir haben nichts vergeſſen und denken nicht daran, falſches Mitleid mit Verbrechern zu empfinden, die das deutſche Volk bis aufs Blut gequält und aus bru⸗ talen egoiſtiſchen Intereſſen heraus den Kriegszuſtand ent⸗ feſſelt haben. Das plutokratiſche Syſtem, das wie eine Schmach auf dem freien Leben der Völker liegt, muß und wird endgültig zerſchlagen werden. Gegen Rooſevelts bedenkliches Spiel. DNB. Newyork, 18. Junj. Der frühere republikaniſche Präſidentſchaftskandidat Landon kritiſierte in einer for⸗ mellen Erklärung Rooſevelts Haltung zu den Weſtmächten und zu dem europäiſchen Kriege als„auf eigene Verant⸗ wortung unternommene Schritte in Richtung auf einen Krieg, für den die Nation völlig unvorbereitet iſt und den die überwiegende Mehrheit des US A⸗Volkes nicht billigt“. Landon ſchloß ſich dem Proteſt des demokratiſchen Sena⸗ tors Wheeler gegen Rooſevelts Spiel mit Amerikas Außen⸗ politik an und erklärte, was ihn beſonders beunruhige, ſei der Verſuch des Präſidenten, die Vereinigten Staaten an den Rand des Krieges zu führen, ohne ſich um die durch den Bundeskongreß verkörperte Anſicht der amerikaniſchen Nation zu kümmern. 8 i — 2228 2 0 Britiſche Leichenfledderei Frankreich ſollte britiſches Dominion werden! DNB. Berlin, 18. Juni. Wie Reuter amtlich bekannt⸗ gibt, hat England noch in letzter Minute verſucht, den zu⸗ ſammengebrochenen franzöſiſchen Bundesgenoſſen nicht nur zu weiterem Widerſtand, ſondern ſogar zu der Annahme eines Vorſchlages zu überreden, wonach Frankreich auf⸗ hören ſollte, als ſelbſtändiger Staat zu beſtehen und dafür die hohe Ehre haben dürfte, britiſches Dominion zu wer⸗ den. Der engliſche Botſchafter hat dieſen bodenlos frechen, in der ganzen Weltgeſchichte einzig daſtehenden Plan am Sonntag der franzöſiſchen Regierung in Bordeaux allen Ernſtes zu unterbreiten gewagt. In der britiſchen Regierungserklärung über dieſen „feierlichen Unjionsakt“ wurde, laut Reuter, vorgeſchlagen: „Die beiden Regierungen erklären, daß Frankreich und Großbritannien nicht länger zwei Nationen, ſondern eine franzöſiſch⸗britiſche Union ſein werden. Die Verfaſſung die⸗ ſer Union wird dafür Sorge tragen, daß die Organe der Landesverteidigung zuſammengelegt und eine gemeinſame äußere, finanzielle und wirtſchaftliche Politik betrieben werde Jeder franzöſiſche Bürger wird unverzüglich die britiſche Bürgerſchaft erwerben, ebenſo wie jeder britiſche Untertan Bürger von Frankreich werden wird. Während des Krieges ſoll es nur ein einziges Kriegskabinett geben, und alle Streitkräfte Großbritanniens und Frankreichs, zu Lande zu Waſſer und in der Luft, werden unter die Lei⸗ tung dieſer Regierung geſtellt. Dieſe Regierung wird dort arbeiten, wo ſie es am beſten kann. Die beiden Parlamente werden förmlich„aſſoziiert“ werden. Frankreich wird ſeine verfügbaren Streitkräfte im Felde, zu Waſſer und in der Luft zur Verfügung ſtellen.“ Das heißt mit anderen Worten: Frankreich ſollte po⸗ litiſch, wirtſchaftlich und ſtaatsrechtlich im britiſchen Em⸗ pire vollkommen aufgehen, nur noch ein Anhängſel der Londoner Plutokratie ſein! Hinter dieſem Ueberrumpe⸗ lungsverſuch verbarg ſich eiskalte Berechnung: Man wollte, wenn ſchon Frankreichs Armee zerbrach, wenigſtens Frank⸗ reichs Flotte und Frankreichs Kolonien erben! Alſo ge⸗ meinſte, niederträchtigſte Leichenfledserei. Das iſt Englands ſo laut geprieſene Moral: Erſt die Völker für ſich bluten laſſen, wenn es brenzlich riecht, im Stich laſſen, und wenn es ganz ſchief geht ſie auch noch unter Ausnützung der Notlage ausrauben, ja ganz verſchlucken. Kein Jude hat je ſeinen ärgſten Feind ſchlimmer übers Ohr gehauen. Unſere Zähne ſind ein lebendiger Teil des Körpers. Jede Vernachläſſigung der Zähne rächt ſich an unſerer Geſundheit. 5 g 5 5 Italiens Verſorgung geſichert Deutſchlands größter Lieferant und Kunde. DN Berlin, 18. Juni. Eine der beliebteſten und häu⸗ figſten Behauptungen der Preſſe der Weſtmächte war bis⸗ her, Italien ſei bezüglich ſeiner Verſorgung mit kriegs⸗ und lebenswichtigen Rohſtoffen und Nahrungsmitteln völlig auf die Zufuhr durch die Meerengen von Gibraltar und Suez angewieſen. Es ſei demgemäß aufs ſtärkſte von der Beherrſchung dieſer Meerengen d. h. alſo von England und Frankreich, abhängig. Dieſe propagandiſtiſch immer von neuem in die Welt hinauspoſaunte Behauptung wird aber durch die Häufig⸗ keit, mit der ſie verbreitet worden iſt, nicht richtiger. Die Wirklichkeit ſieht nämlich ganz anders aus, und zwar ſo, wie es ſich die Weſtmächte abſolut nicht wünſchten. Wie Deutſchland, ſo hat auch Italien ſeit Jahren mit aller Ener⸗ gie und unter Einſpannung aller wirtſchaftlichen und poli⸗ tiſchen Kräfte eine Wehrwirtſchaftspolitik betrieben, deren Früchte heute im Kriege geerntet werden. Das aikt insbe⸗ ſondere für die italieniſche Außenhandelspolitik. Italien hat ſyſtematiſch an einer Verlagerung ſeines Außenhandels auf ſolche Länder gearbeitet, deren Produkte ihm auch in Kriegszeiten bei einer zeitweiligen Sperre der beiden Meer⸗ engen zur Verfügung ſtehen. Unter dieſem Geſichtswinkel iſt bemerkenswert, daß ſich der Anteil Deutſchlands am italieniſchen Außenhandel von 1929 bis 1938 ſtändig gehoben hat. Deutſchland war bereits im Jahre 1938 mit 27 Prozent an der Einfuhr der größte Lieferant und mit 19 Prozent Anteil an der Ausfuhr der bedeutendſte Kunde Italiens. Während ſich die Vereinigten Staaten in dieſem Zeitraum auf dem zweiten Platz halten konnten, ging der Anteil Englands und Frankreichs ſtetig zurück. Dieſes ſchon an ſich günſtige Ergebnis der Außenhan⸗ delsverlagerung hat im Jahre 1939 und 1940 weitere Fortſchritte gemacht. Vor allem haben ſich die Außenhan⸗ delsbeziehungen Italiens zumo großdeutſchen Wirt⸗ ſchaftsbereich noch enger geſtaltet, was den ſtärkſten Ausdruck im März d. J. in dem deutſch⸗italieniſchen Koh⸗ lenabkommen fand, auf Grund deſſen ſich Deutſchland ver⸗ pflichtet hat, Italien per Bahn den geſamten italieniſchen Kohlenbedarf, zu liefern. Die italieniſche Einfuhrſitugtion iſt alſo heute ſo, daß von dieſer Seite her Italien durch⸗ aus in der Lage icß einen Krieg, und zwar auch einen längeren Krieg zu führen Gleichgültigkeit NS. Lieber Volksgenoſſe, Du wirſt Augen machen, wenn durch einen Fliegerangriff Dein nicht entrümpelter Dachboden in Brand gerät. Dieſer Schadensfall iſt dann von Dir leichtfertig felbſt herbeigeführt. Die Bekümpfung durch Selbſtſchutzgeräte haſt Du verhindert oder wenigſtens erſchwert! And nun willſt Du eine Entſchädigung haben? Der Staat denkt nicht daran, Deine Gleichgültigkeit noch zu decken Es gibt nur einen Rat: Gründlich entrümpeln! Aus Baden und den Nachbargauen Heidelberg.(Im Neckar ertrunken.) Oberhalb des Wieblinger Stauwehrs fiel der neunjährige Hermann Berg⸗ doll aus dem Stadkteil Wieblingen beim Pflücken von Erd⸗ beeren in den Neckar und ertrank, ehe ihm Hilfe gebracht wer⸗ den konnte. Ringsheim.(Opf Mutz ſprang auf eine jedoch zwiſchen die Wagen u ſchwere Kopfverletzungen, die führten. 5 er der Arbeit.) Der Arbeiter Joh. 1 fahrenden Kippwagen auf. Er fiel id wurde überfahren. Mutz erlitt ſeinen ſofortigen Tod herbei⸗ ö Traditionsverbandsfüh⸗ skriegerführer ernannte an Stelle Traditionsverbandes des ehe⸗ Freiburg. rer ernannt.) des verſtorbenen Führer m (Zun J J Der ee 2 Seine, Marne, Kämpfern von der Champagne und dem Argonnerwald gilt unſer Dank! Spende am 22. und 23. Juni, am Tage der 1. Reichsſtraßen⸗ 10 A4 5* g des 8 miu n Mainz.(Schwerer Mainz und Harxheim ſtießen ein Laſtkraftwagen und ein Perſonenkraftwagen zuſammen. Fünf Perſonen wurden verletzt. Ein Inſaſſe des Perſonenkraftwagens ſtarb bald nach dem- Unfall in einem Mainzer Krankenhaus. Pfungſtadt.(GNKleinkind in der Modau ertrun⸗ ken.) Das faſt zweijährige Söhnchen der Metzgersfamilie Adam Nungeſſer ſtürzte in einem unbewachten Augenblich in der Nähe des Rathauſes in die mitten durch das Städt⸗ chen fließende Modau. Um die Suche nach dem Kind zu er⸗ leichtern, wurde die Modau oberhalb Pfungſtadts in die Sandbach umgeleitet. Erſt am Nachmittag gelang es einer Streife SA⸗Männer, die ſyſtematiſch den Bachlauf abſuch⸗ che mehrere Kilometer hinter Pfungſtadt Sheim im Bachbett aufzufinden. Jangenau, Kr. Ulm.(In der Kiesgrube er⸗ runken.) Der elfjährige Sohn des Gerbereiarbeiters Schleicher fiel in der Kiesgrube ins Waſſer und ertrank. Die Wiederbelebungsverſuche des herbeigerufenen Arztes waren ohne Erfolg. Spende des bulgariſchen Generals; Schekoff. Der bulgariſche General der Infanterie Schekoff, der im Welt⸗ krieg Oberbefehlshaber der bulgariſchen Armee war und mit dem Orden„Pour le merite“ ausgezeichnet wurde, hat gebeten, daß der ihm zukommende Ehrenſold als Träger des „Pour le merite“⸗Ordens für die Dauer des Krieges dem Deutſchen Roten Kreuz zugunſten verwundeter Soldaten überwieſen werde. ze Weibliche Feuerwehr. Der Kreis Krumbach in Bayern hat die einzige weibliche Feuerwehr. Sie befindet ſich in der Anſtalt Ursberg und zählt 75 Mitglieder, die es an Eifer ihren männlichen Kameraden gleichtun. ern Einbrecherjagd über den See. Kürzlich war in einem Wochenendhaus bei Niederpöcking eingebrochen worden. Als der Täter einige Tage ſpäter den Einbruch wiederholte, wurde er entdeckt, Um ſich der Feſtnahme zu entziehen be⸗ ſtieg er ein Paddelboot und ergriff damit die Flucht nach dem Oſtufer des Starnberger Sees. Der Ausreißer wurde aber von einem ſtaatlichen Motorboot überholt und in dem Augenblick von der Gendarmerie in Empfang genommen, als er das Ufer betrat. an Im Starnberger See ertrunken. Ein aus Prien am Chiemſee gebürtiges Mädchen mietete ſich in Starnberg ein Boot und fuhr damit auf den See hinaus. Wenige Stun⸗ den ſpäter wurde der leere Kahn mit den Kleidern des Mäd⸗ chens und deſſen Handtaſche angetrieben. Ob das Mädchen in das Waſſer geſtürzt iſt oder freiwillig den Tod in den Fluten geſucht hat, iſt noch nicht geklärt. 8 Beim Wellenreiten ertrunken— 2 Tote. Die beiden Bäckermeiſtersſöhne Richard und Jakob Käßmayer von Offen hauſen vergnügten ſich auf der Donau mit Wellenrei⸗ ten. Der Strick ihres Brettes zerriß und die beiden Knaben im Alter von 8 und 14 Jahren verſanken in die Tiefe. Der Unfall wurde von Paſſanten auf dem gegenüberliegenden Ufer wahrgenommen. e Das Meſſer in den Leib gedrungen. Ein ſchwerer Un⸗ fall trug ſich in einer Velberter Metzgerei zu. Bei der Arbeit drang einem 22 jährigen Metzgergeſellen das Meſſer ſo un⸗ glücklich in den Leib, daß eine Hauptader durchſchnitten 11 Der junge Mann ſtarb kurz darauf an innerer Ver⸗ Utung. * Vom abrutſchenden Baumſtamm getötet. Der Fuhr⸗ unternehmer Pepinghege in Beckum hatte die Abfuhr von gefällten Pappeln aus einer Weide übernommen. Als der ſchwer beladene Wagen mit einem Treckervorſpann in der weichen Wieſe ſteckenblieb, bat er den vorbeikommenden Fuhrmann Linnenbrink um Unterſtützung. Als die beiden Männer nun verſuchten, die eingeſunkenen Räder freizuma⸗ chen, rutſchte plötzlich ein ſchwerer Stamm vom Wagen und fiel ſo unglücklich auf den Unternehmer, daß er zu Tode ge⸗ 5 wurde. Linnenbrink trug einen Oberſchenkelbruch avon. an Iweikämpf Storch gegen Aal. Ein Radfahrer aus der Neidenburger Gegend beobachtete einen Storch, der erregt mit ſeinem Schnabel in das ſeichte Waſſer eines kleinen Fluſſes hackte, wo er in einem Aal eine fette Beute entdeckt atte. Aber der Gegner ſetzte ſich härtnäckig zur Wehr. Nach langem Kampf gelang es Adebar ſein Opfer auf die Wieſe zu zerren. Als der Radfahrer hinzukam, flüchtete der ermattete Storch und ließ ſeine Beute, einen zwei Pfund ſchweren Aal. zurück. Immer weitere Opfer des Polenterrors geborgen. Poſen, 18. Juni. Eine der letzten Bergungsfahrten der Zentrale für die Gräber ermordeter Volksdeutſcher führte die Suchkolonne bis an die Vorſtädte Warſchaus, wo die Grabſtellen zahlreicher dorthin verſchleppter Volksdeutſcher aus dem Warthegau und Danzig⸗Weſtpreußen vermutet wurden. Den Nachforſchungen der Ermittlungszentrale ge⸗ lang es. in der Umgegend von Blonie 12 Ermordete zu bergen, Unter ihnen befand ſich in einem Maſſengrab auch die Leiche des bekannten, mit dem Kopernikus⸗Preis ausgezeichneten Volkstumsforſchers der ehemaligen mittel⸗ polniſchen Volksgruppe Albert Breyer der den Po⸗ lenfeldzug in den Reihen der polniſchen Armee mitzuma⸗ chen gezwungen wurde und dabei auf tragiſche Weiſe den Tod fand Breyer ſoll auf dem Poſener Ehrenfriedhof ſeine endgültige Ruheſtätte finden. Ein fettkreies Waſchmittel mit fettlöſender Wirkung- das ift il! Die Gerufskleidung kann noch ſo verſchmiert, verölt, verkruſtet lein, ini löſt alles, reinigt gründlich und ſpart Seifenkartchen. 5 irdiſchen dem nörd den Orten Kalkutta, 8 ras (G ſte), Habanna Am 5 render g, mithin bis zu den l higarft (Sibirien), Obdorſk am N 1920 Nord⸗ küſte von Island, 1 Hope und Fort Yukon(Kanada). Für Orte geht zwar die Sonne für ehige 3 i doch lur wenige Bogengrad E, herrſcht oder ein helle ſelbſt um den Ort de In Finnland, Norw egen! bleibt 10 Nacht über ſo he kann und ſe im nördlichen Deutſchl ei Zuffallend. Erſt in Orten, d ſüdlicher Grad geographiſcher Breite lieg gen, gibt es keine eigen itlichen„Hellen Nächte mehr. Die Grenzlinie geht in Europa etwa über die engliſche Süd⸗ küſte, Lille in ee ich, Koblenz, Pl auen im Vogtland, Gleiwitz und Kiew. Der mittägliche Hoͤchſtſtand der Sonne in unſeren Gegenden beträgt etwa 68 Bogengrad. *. Amzugsbeihilfen bei Freimachung von Wohnungen Wie feſtgeſtellt wurde, werden Wohnungen in 1 Zahl von Einzelperſonen mit oder 9995 Halsaligete lte benützt. Auch ſind die Fälle nicht ſelten, in denen kleine Familien eine für einen een Bedarf zu große Wohnung haben. Um dieſe Wohnungen für Familien, die keine eigene Wohnung oder eine unzureichende Woh⸗ nung haben, iysbeſondere für kinderreiche en frei⸗ zumachen, iſt t die Stadt nach Prüfung des einzelnen Falles bereit, ſolchen Perſonen, die die zu großen Wohnungen aufgeben, ſei es, daß ſie eine kleinere Wohnung nehmen, ſei es, daß ſie zu Verwandten oder in Heime ziehen oder ſich in Untermiete begeben, eine Beihilfe(in erſter Reihe zu den Umzugshoſten) zu gewähren. Beihilfe kann auch bei Umzug nach auswärts gegeben werden. Anträge ſind bei der Stadt Abt, Wohnungsfürſorge, N 2, 4 III. Stock, Zimmer 3, zu ſtellen.— Im Zuſammenhang damit wird auf die ſtädtiſche Wohnungstauſchſtelle, C 1, 2 aufmerkſam gemacht, bei der zum Tauſch geſtellte Wohnungen zu er⸗ fahren ſind. * — Teilzahlungsgeſchäfte im Einzelhandel mit Spinnſtoff⸗ waren. Der Reichskommiſſar für die Preisbildung hat in einem Erlaß vom 16. Mai 1940 ſeinen Erlaß von. Oktober 1939 über Teilz. von S ſto und nteffe varen erläutert. Danach dürfen die Teilzah⸗ lungszuſchläge nur„je Monat“ berechnet werden, ſodaß eine Bere echnung von Teilzahlungszuſchlägen jeweils nur nach Ab⸗ lauf eines 5 en Monats ſtatthaft 5 Bei vorzeitiger Zah⸗ f e über die Zwecke der Agel 19 8 dieſer Kost en kreffen Wei berſpatete, d. h. nach den im Teilzahlungsvertrag vorge eſehenen Terminen erfolgenden Zahlung dürfen Verzugszinſen nur in der geſetz⸗ lichen Höhe berechnet werden.— Der neue Erlaß des Preis⸗ kommiffars iſt im„Mitteilungsblatt des Reichskommiſſars für die Preisbildung“ vom 10. Juni 1940 veröffentlicht. dem Aus Gerichtsſaal. Verhe 0 Oefſentl e der 2 der eingehen mit aller Entf t und fortgesetzt di beteuert. De 6 3 Bewachung gehaltene Höcky benimmt ſich f und muß verſch denklie ch zur Ordnung ge⸗ rufen werden. Seine Mutter gibt ihm kein gutes Zeugnis; er neigte ſtets zu Streit und Verbrechen, ein laſterhafter Lebenswandel iſt nachgewieſen. Blutflecken auf ſeiner Wäſche kann er nicht aufklären. Das vorgefundene Taſchenmeſſer, an dem man Menſchenblut feſtſtellte, will er nie beſeſſen haben Auf den Vorhalt, daß bei ihm gefundene Haare und Stoff⸗ faſern von der E rmordeten und deren Kleid ſtammten, äußerte 5 ſich erregt, mit dem Verlangen einer genauen Prüfung. Das Beſtreben des Angeklagten geht dahin, ſich für die Stun⸗ 5 der Mordtat ein einwandfreies Alibi zu beſchaffen. Trot dem verwickelt er ſich häufig in Widerſprüche. Der als Sach⸗ verſtändiger geladene Profeſſor Dr. Müller, Direktor des Inſtituts für Gerichts! medizin an der Univerſi tät Heidelberg, ſtellte feſt, daß die Ulmer bei Verübung der Tat bei vollem Bewußtſein war. Ein auf dem Mantel der Ermordeten 1 0 8 Ae kann nach Farbe und Beſchaffenheit von Angeklagten herrühren. Die Unterſuchung der am 1 925 t des Alge klagte n haftenden Erde und Pflanzenteilche ſtimmten mit dem 8 und dem Pflanzenwuchs des Wald⸗ parks überein.— t ie Verhandlung wird fortgeſetzt. Die Dienſtbroſche 1 55 Arbeitsmalden RA Zur neuen e des NSG. Mit der Durchführung der Arbeitsdienſtpflicht für die weibl iche J Ju 192110 im September vorigen Jahres war die Erz heiteru 100 des Reichsarbeitsdienſtes für die weibliche Jug jend auf 100 000 Arbeitsmaiden verbunden. Lin. derar⸗ alen Au 1 9 5 der Organiſation brachte zwangsläufig eine bedeutende Erhöhung der Zahl der Führerinnen mit ſich. Dieſe war bereits im Hinblick auf die Arbeitsdienſtpflicht vorbereitet und wurde noch verſtärkt durch die mit Kriegs. beginn einsetzende verkürzte Führerinnenausbildung. Die in kenſive e der Tätigkeitsbereiche im Arbeits⸗ dienſt für die weibliche Jugend machte eine ſeufeſtlegung der Dienſtgrade notwendig Die Dienſtran ar dn ung im Reichs sarbeitsdienſt für die weibliche Jugend iſt folgende: Arbeitsmaid, e Jungfüührerin. Maiden⸗ hauptführerin, 1 8 sführeri Stabsoberführerin und Stabshauptführerf Als e gelten Kragen kordel, Aermelabzei⸗ chen und Dienſtbroſche. An der Dienf roſche ſind die ein⸗ zelnen Dienſtränge klar zu erkennen. Die Unterſchiede kom⸗ den einmal im Materiaf und zum anderen durch den Rand der Broſchen zum Ausdruck. Das Motiv in der Mitte Hakenkreuz und Aehren— iſt als Symbol des Reichs⸗ arbeitsdienſtes unverändert geblieben. —„Feldpoſt“ an Arbeitsdienſtmäunner. Die Gebühren⸗ vergünſtigungen der Feldpoſt galten bisher für Angehörige des Reichsarbeitsdienſtes nur an die im e für Zwecke der Wehrmacht eingeſetzten geſchloſſenen Verbände und Einheiten. Nun ſind dieſe Vergünſtigungen auch den Abteilungen des Neichsarbeitsdienſtes zugeſtanden worden, die außerhalb des Operationsgebiekes für Zwecke der Wehr⸗ macht eingesetzt ſind. Zur Unterſcheidung von den übrigen Einheiten erhalten alle Abteilungen, denen die Gebühren⸗ vekgünſtigungen zugebilligt worden iſt, Feldpoſtnummern. Ein⸗ heiten und Verbände des Reichsarbeitsdienſtes, die keine Feld⸗ poſtnummer führen, haben alſo keinen Anſpruch auf die Ge⸗ bührervergünſtigung der. Verewigung oltzelwidtiget Gebäude. Das der Bauverwaltung, herausgegeben vom Deut⸗ ſchen Finanzminiſterium, Heft 24, berichtet über eine Ent⸗ ſcheidung des Preußiſchen BG. vom 23. Juni 1939(4 C, 100, 38) unter obiger Ueberſchrift. In dem betreffenden Fall war eine baufällige Lehmfachwerkſcheuer mit großem Auf⸗ wand an Material und Arbeitskräften wieder inſtand geſetzt worden ohne baupolizeiliche Genehmigung. Die Baupolizei verlangte Niederlegung der Scheuer und das OVG. be⸗ ſtätigte dieſe Verfügung. Erſchwerend kam noch hinzu, daß die Scheuer auch nicht den vorgeſchriebenen Abſtand von der Keine Zentralblatt reibt Straße innehielt. Oeutſche örderung de Sueben lerne fliegen! wuchſes für die N is G. Zur Förde Auf 5 affe wird folgender Ap richte hen 4 üiſſe in ns und der deutung e eine che Fl ie ge deut ische Polen, 7 Geiſt, der 11 lb rufen wir 4 end ir ab Soldatef punkt noch l 8 1 pflicht entfällt durch die Anna ihme bei der Luftwaffe. A kunft über Einſtellungsbedingungen und Einſtellungsverfahren erhältſt Du bei allen Wehrerſatzdienſtſtellen. Haſt Du aber Luſt, deutſcher Junge, als Freiwilli zur Luftwaf affe zu kommen, ſo haſt Du die Wahl: Als Kri frei 9 das fliegende Perſonal(Fl lugz zeugführer, Bt für die Fall er— aktive und Bordſch tze) und 5 lang ger dienender Freiwillig alle Waffengattu 1 der Guftwefß funker, B. ö truppe oder teroffizier el hn für Fl Flak 5 richten⸗ und Fallſchirm trüppe). Auch 3 55 Freimliger kannſt Du, wenn Di ein tüchti biſt, Offizier Weiden d elde Dich bei der Wehre ſtelle, dort erfährſt Du alles wei itere. * Das geheimnisvolle Johanniskraut An Wegen und trockenen Stellen fällt dem Spaziergän⸗ ger im Juni eine hohe Pflanze mit kleinen Blättern und gelben Blüten auf, die vom Volke Johanniskraut, auch Frauenkraut, genannt wird. Hält man eines ihrer Blättchen gegen das. ſo erſcheint es wie getüpfelt oder durch⸗ löchert. Dem Volke iſt das Johanniskraut eine ſeltſame und mil beſonderen Kräften begabte Pflanze. Der Teufel, nei⸗ diſch und voller Mißgunſt auf die Heilkräfte der Pflanze, kommt des Nachts, ſo. eine alte Sage, und durchſticht mit Nadeln ihre Blätter. Daher kämen die vielen Löcher in dieſen. In Wirklichkeit ſind es kleine Oeldrüſen, die über die Blätter verteilt find und ſie an dieſen Ste llen durchſichtig machen wie ein Oelfleck ein Stück Papie r. Preßt oder zer⸗ man die Blüten und Blätter der Pflanze, ſo erhält man einen dunkelroten Saft, das St. Johannisblut, in man⸗ chen Gegenden Alfblut(Elfenblut) gel Heiß en, welcher Name weit zurückweiſt in vorchriſtliche Zeit. Dieſes Johannis kraut hat, ſo ſagte der Volksglaube, eine ſtarle Wirkung gegen Hexerei und Zauberweſen, ſowie gegen den Ursprung der Zauberei überhaupt, gegen den Teufel. In Tirol pflückt man ſich, wenn man einen langen Weg vor ſich hat, Johanniskraut vor Sonnenaufgang oder vor dem Abendgeläut und legt es in die Schuhe; man wird dann nicht ermüden. Intereſſant iſt in dieſem Zuſammenhang, daß bereits Plinius erwähnt: wer Beifuß bei ſich trägt, werde auf der Reiſe nicht müde. Auch Grimm ſchreibt dem Beifuß Kräfte zu(Schutz vor dem Teufel, vor den böſen Geiſtern, vor Feuer), die nach anderen Quellen dem Johanniskraut eigen ſein ſollen. Beim Tanz um die Sonnenwendfeuer mußte wan einen Kranz aus Johanniskraut tragen und am Niederrhein flochten die Kinder Johanniskränze und warfen ſie auf die Dächer, damit ſie dem Haus Segen bringen ſollten. ö Kar toffelkäfer⸗Suchtage. Kartoffelkäferſuchtag für Gruppe II. Treffpunkt heute Mittwoch Nachmittag 2 Uhr am VNathaus. Verloren von Raſtatterſtr. Aniſſche Beaunmacung der etadt Maunheln. Verbot der Umwandlung von Wohnungen in Räume anderer Art. Der Herr Reichsarbeitsminiſter hat eine Verord⸗ nung erlaſſen, nach der die Umwandlung von Woh⸗ nungen in Räume anderer Art, z. B. in Fabrikräume Lagerräume, Werkſtätten, Dienſträume oder Geſchäfts⸗ räume, mit Wirkung vom 29. Mai 1940 ab in⸗ Mann⸗ heim der Genehmigung der Gemeindebehörde bedarf. Eine Umwandlung liegt auch dann vor, wenn Wohnungen ohne bauliche Aenderungen für andere als Wohnzwecke verwendet werden. Einer Umwand⸗ bis Ottenhöferſtr. Gipſer⸗Hoſe. Abzugeben Oftenhöferstr. 3. lung iſt gleichzuſtellen, wenn Wohnungen abgebrochen 4 und an ihrer Stelle gewerbliche Räume neu errichtet halben werden. Der Antrag auf Genehmigung iſt bei der Punktzahl: Gemeindebehörde C 1, 2 einzureichen. Die Genehmigung kann mit der Auflage gegeben werden, daß für den für gewerbliche Zwecke beanſpruch⸗ ten Naum neuer Wohnraum geſchaffen oder der Ge⸗ meinde ein entſprechender Geldbetrag für dieſen Zwech Tolle bestickt, rosa, weiß, bleu Grund, II. Wahl NMeter 4.90, 3.50 nur 4 Punkte zur Verfügung geſtellt wird. 6 Lavable-, Zuwiderhandlungen gegen dieſe Beſtimmungenſſ Margo. und werden mit Geldſtrafe und mit Haft oder mit einer Mattorepe⸗Drtok dieſer Strafen heſtraft, Die Verpflichtung zur Erhal⸗. tung oder Wiederherſtellung des Wohnraumes wirds 165 durch die Strafe nicht aufgehoben. nur 4 punkte Tamtschule Hammer. Hilfsarbeiterinnen NMhm.-Seckenheim Achernerstraße 31. sowie e Lehrmädchen am 20. u. 26. Juni 1 u i a ö für Bügelei gesucht. abends 8 Uhr. Vorazustellen Anmeldungen erbeten. Einzelstunde jederzeſt. Wrmittags 11—1 Uhr. Färberei Kramer, Seckenheimer Landstr. 270. 1 Wegen Einberufung bleibt mein Geschäft ab morgen Donnerstag, 20. Juni bis auf weiteres Schnell verkäauft, Schngl vermieiet ist alles, was die große Mannheim, 17. Juni 1940. Der Oberbürgermeiſter. Waschstoffe geschlossen. Oeffentlichkeit wissen 5 2 59— Der e We 8 billigste undbeste Weg Albert Möll, Weiser hierzu ist Weinhandlung. lebhafte Dessins. II. Wahl, Neter 1.45, 1.10,—.90 nur 4 Punkte Linefte und Kleider-Leinen echtfarb. gestreift und genoppt II. Wahl. Nleter 1.90, 130 1.10 nur 4 Punkte Zum möglichst sofortigen Eintritt JIechniker für Rohrleitungspläne(Einzel- und Zusammenstellungs-Zeichnungen) gesucht. 8 8 Angebote mit Lebenslauf, Zeugnisabschriften, Fuchs Bild und Gehaltsansprüchen erbeten an N 5 Mannheim an den Planken Deutsche Steinzeugwarenfabrik, Mannheim Friedrichsfeld. 2 8. 2 5 Wir n Preisliſten, Broſchüren, Proſpekte, Geſchäfts berichte, Gatzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, Vereine und Private nötigen 2 Druckarbeiten in gediegener Ausſtatlung. Ve char Bote- Druckerei 5 n Nur heute Mittwoch einmalig der wundervolle, neue Terra-Film: dg n Vom u fehl au Fedde Arbeiten wir um zu leben? Leben wir um zu arbeiten? Die Antwort gibt Ihnen der heutige Film, den niemand vergessen wird. Außerdem letztmals: Die große Kriegs- Wochenschau Berſammlungs⸗Kalender Fußpallasre nigung 1898. 7 5 Abend Training für alle Aktiven. Anſchließend Spielerverſammlung. Mannheimer Theaterſchau Mittwoch, 19. Juni: Nachmittags⸗Vorſtellung, Schlller⸗ miete B 3: Was kam denn da ins Haus 7 Komd⸗ „die von Lope de Vega, deutſch von Hans Schlegel. An⸗ fang 14.30, Ende 17 Uhr.— Abends: Miete M 25 und 1. Sondermiete M 13 5 in Blau, 2 lh — Juni: 8 e heim, Platz 66 bis 69, 181 10 184, 360 bis 3938, 544 bis 580, 920 17 115 Nr. 1 bis 600, 15 freiwillig Nr. 1 idelio, Oper von hoven. Anfang 15 30. Ende nach 22 Uhr. 2 —