Vezngspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, u der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., in Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Feruſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. ages · und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verklündblatt für den Stadtteil Mbm.⸗Seckenbeim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— Cherbourg genommen.— Jührerhaupfquartier, 19. Juni. Das Ober⸗ kommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die franzöſiſche Wehrmacht löſt ſich immer mehr auf. Schnelle Truppen haben in der Normandie Cherbourg genommen, bei Rennes iſt die Bretagne erreicht, Le Mans nach Süden durchſchritten. Zwiſchen Orleans und Nevers Pacng es an vielen Stellen, die Loire zu überſchreiten. In urgund ſtoßen ſchnelle Truppen Lyon vor. Weſtlich von Mühlhauſen ſind Panzer⸗ und Mot⸗Dioi⸗ ſionen, von Belfort kommend, im Begriff, ſich mit den Truppen zu vereinigen, die über den Oberrhein angegrif⸗ ſen haben und die bei Münſter ſchon kief in die Vogeſen vorgeſtoßen ſind. Weiter nördlich iſt Nancy genommen und der Rhein⸗ Marne⸗Kanal öſtlich von Nancy in breiter Front über⸗ E ber In der Maginotlinie beiderſeits Diedenhofen lei⸗ et der Feind noch Widerſtand. Kampf- und Sturzkampfverbände wirkten durch An⸗ 0 auf Befeſtigungen, Jeldſtellungen, Eiſenbahnſtrecken, ruppenanſammlungen und Kolonnen mit, den Widerſtand des in Lothringen eingeſchloſſenen 8 zu brechen. Bor Cherbourg wurde ein Handelsſchiff von 10 000 Tonnen durch Bomben verſenkt. In England griffen deutſche Kampffliegerverbände Meine Flugplätze ſowie die Großkanklager an der hemſemündung mit Bomben ab und ſetzten dieſe in Brand. Hierbei zeichneten ſich beſonders die von Generalmajor Coeler geführten Fliegerverbände aus. Brikiſche Flugzeuge flogen auch in der Nacht zum 19. 6. in Nord- und Weſtdeutſchland ein, um wie bis⸗ her ihre Bomben über nichtmilitäriſchen Zielen abzuſtreuen. Dabei ſind etwa 18 Tote unker der Polizei und der Zivil⸗ bevölkerung zu beklagen, darunter eine Anzahl Perſonen, die ſich nicht in die Luftſchutzkeller begeben halten. Die Geſamtverluſte des Gegners in der Luft bekrugen geſtern ſechs Flugzeuge. Fünf deulſche Flugzeuge werden vermißt. 8 Der Leutnant in einem Schützenregiment Dietz hal eine wichlige Brücke durch kühnen Jugriff unverſehrt in unſere Hand gebracht. Sit aßburg wieder deuiſch! Auch Luneville und Toul genommen. Führerhauptquartier, 19. Jüni. Das Ober⸗ kommando der Wehrmacht gibt bekannk: Luneville und die Feſtung Toul ſind genommen. Die deulſche Flagge weht auf dem Straßburger Münſter. Die Waffenſchmiede Frankreichs Mit der Beſetzung von Le Creuzot ſind die dort befindlichen Werke der franzöſiſchen Rüſtungsfirmen Schneider und Co. in deutſche Hand gekommen. Die Werke von Schneider und Co. in Creuzot ſind die größten ihrer Art in ganz Frankreich. Das Produktionsprogramm dieſer Werke iſt außerordentlich weitreichend; ſo werden dort alle Sorten Gewehre, Maſchinengewehre, Geſchütze je⸗ der Art, Artilleriemunition und Bomben namentlich ſchwe⸗ ren Kalibers, hergeſtellt. Außerdem fabriziert Schneider⸗ Ereuzot Werkzeugmaſchinen, Eiſenbahnmaterial, Stähle der verſchiedenſten Art. Das Produktionsprogramm iſt ſo viel⸗ ſeitig, daß ſich dieſe Firma mit Recht als Lieferant für Krieasmaterial aller Art bezeichnen konnte. Das erfolgreiche Adler⸗Geſchwader DB Berlin, 19. Juni. Der geſtrige OKW⸗Bericht gab bedeutende Erfolge der deutſchen Luftwaffe gegen feindliche Transportſchiffe an der Loire⸗Mündung bekannt. Wie wir erfahren, iſt an dieſen außergewöhnlichen Erfolgen des 17, Jun das bekannte Adlergeſchwader unter Führung des Oberſtleutnant Loebel entſcheidend beteiligt. 2900 Soldaten in der Schweiz interniert Ganzer Generalſtab ging über die Grenze. DNB. Genf, 19. Juni. Wie die„Suiſſe“ erfährt, haben rund 2000 franzöſiſche Soldaten über den Col des Roches in der Nähe der ſchweizeriſchen Stadt Le Locle die Grenze überſchritten, wo ſie vom ſchweizeriſchen Grenzſchutz ent⸗ waffnet und interniert wurden. Unter ihnen befand ſich ein Generalſtab der Luftwaffe, der einen General und mehrere ſonſtige Offiziere umfaßte. 55 Wie ſehr die franzöſiſchen Truppenteile in Auflöſung begriffen ſind, beweiſen die einzelnen Erzählungen von flüchtigen Soldaten. Sie gehörten teilweiſe Truppenteilen an, die in der Gegend von Verdun und ſogar noch weiter im Norden kämpften und dann Befehl erhalten hatten, ſich nach Beſancon durchzuſchlagen. Bei ihrer Ankunft fanden ſie aber dieſe Stadt von franzöſiſchen Truppen bereits ver⸗ laſſen. Auch ſämtliche Eiſenbahnzüge und ſonſtige Trans⸗ portmittel waren evakuiert worden. Darauf ſetzten einzelne Soldaten ihren Marſch in der Richtung des Rhonetales fort, während die anderen verſuchten, ſich nach der Schweiz durchzuſchlagen, wobei ſie ſich ſtets im Gelände verſteckten, um den deutſchen Panzerwagen zu entkommen. An der Nordgrenze des Kantons Genf befinden ſich gegenwärtig keine franzöſiſchen Truppen mehr. Auch die franzöſiſchen Zollbeamten verſehen ihren Dienſt unbewaffnet. ſchon in Richtung auf Vorſtoß in die Vogeſen. „Der Kampf geht weiter“ Gibt Frankreichs Verteidigungsminiſter bekannk. Genf, 19. Juni. Der franzöſiſche Miniſter der nakionalen Verkeidigung ließ im Nachrichtendienſt Folgendes bekannt⸗ geben: b „Es beſteht noch kein Waffenſtillſtand. Verhandlungen haben noch nicht begonnen. Der Kampf geht weiter.“ Das franzöſiſche Blatt„Nouvelliſt“ ſchreibt zum Waf⸗ fenſtillſtandsgeſuch von Petain u. a.:„Es muß geſagt wer⸗ den: Frankreich wird nicht kapitulieren. Es verlangt nur einen Waffenſtillſtand. Sollten jedoch die Bedingungen des Gegners nicht annehmbar ſein, ſo werden wir ſie zurück⸗ weiſen müſſen. In dieſem Moment wird ſich Frankreich dann noch einmal aufrichten zum letzten Kampf. Frankreich wird leben, um wieder das Frankreich zu werden, das es früher war.() Von England aus will franzöſiſcher General den Widerſtand ſchüren. Kopenhagen, 19. Juni. Der franzöſiſche General De⸗ gaolle, der in der Regierung des Oberkriegshetzers Rey⸗ naud Chef des Militärkabinetts war, es dann aber vorzog nach England zu flüchten, hielt“ dort eine„kernige“ Rund⸗ funkanſprache, in der er u. a, ausführte: „Generäle, die ſeit vielen Jahren die franzöſiſche Armee befehligten, haben eine neue Regierung gebildet. Dieſe Re⸗ gierung behauptet, daß unſere Armeen beſiegt ſind, und hat Verhandlungen mit dem Feinde aufgenommen, um die Feindſeligkeiten einzuſtellen. Iſt aber das letzte Wort in dieſer Angelegenheit ſchon geſprochen? Iſt jede Hoffnung ſchon geſchwunden? Iſt die Niederlage wirklich endgültig? Nein(J). Ich ſage Ihnen, daß Frankreich nicht verloren iſt. Trotz aller unſerer Fehler gibt es noch genug Mittel, die uns eines Tages geſtatten werden, unſere Feinde zu zermalmen.() Ich, der General Degaolle, der ich mich ge⸗ genwärtig in London befinde, fordere alle franzöſiſchen Offiziere und Soldaten, die ſich auf britiſchem Boden be⸗ finden, oder die hier mit oder ohne Waffen eintreffen kön⸗ nen, auf, ebenſo auch die Ingenſeure und Facharbeiter der Rüſtungsinduſtrie, die ſich gegenwärtig hier befinden, mit mir in Fühlung zu treten. Was auch kommen möge, die Flamme des franzöſiſchen Widerſtandes darf nicht verlöſchen und wird nicht verlöſchen!“. Dem im Augenblick noch verhältnismäßig weit vom Schuß ſitzenden General Degaolle iſt alſo die Niederlage Frankreichs noch nicht groß genug. Und deshalb verſucht er die Poilus auch weiterhin zu einem ſinnloſen Widerſtand aufzuſtacheln, einem Widerſtand, der einzig und allein dem feinen Bundesgenoſſen England nützen könnte. General Degaolle will Frankreich für Churchill und seine Plutokra⸗ tenclique endgültig ins Verderben ſtürzen. Ihn kümmert es nicht, daß dieſer gleiche Churchill erſt geſtern abend dem „heißgeliebten“ franzöſiſchen Bundesgenoſſen den Fußtritt verſetzt hat, den bisher noch jedes Land erhielt, das ſich erſt einmal unter die Fittiche des Blutſaugers England begeben hatte. Was Reynaud wollte Franzöſiſche Armeen nach England ſchicken! Bern, 20. Juni.„Exchange Telegraph“ berichtet aus London, man erfahre, daß Paul Reynaud verſucht habe, die Regierung zu beſtimmen, zwei franzöſiſche Armeen zur Verteidigung der britiſchen Inſel nach England zu ſchicken und alle übrigen noch verfügbaren Streitkräfte ien Nordafrika zu konzentrieren. Gleichzeitig hätte die franzöſiſche Marine ebenſo wie die Luftflotte den Kampf an der Seite Großbritanniens fortſetzen ſollen. Der italieniſche Wehr machtsbericht Engliſche Kolonne in Oſtafrika aufgerieben. Ro m, 19. Juni. Der italieniſche Wehrmachksbericht vom Miktwoch hat folgenden Worklauk: a „Das Haupkquarkier der Wehrmacht gibt bekannt: Un⸗ ſere Marine⸗Erkundungflugzeuge haben ein feindliches A⸗ Boot verſenkt. Auf dem nordafrikaniſchen Kriegsſchauplatz iſt die Lage unverändert. In Oſtafrika iſt eine engliſche Kolonne, unkerſtützt von Panzerwagen, die in unſere Li⸗ nien einzudringen verſuchke, in einem wirkſamen Gegen angriff zerſtört worden. Anſere Luftwaffe hat punkte angegriffen und dabei drei Flugzeuge in Brand ge⸗ ſetzt. Feindliche Flugzeuge haben eine landwirtſchaftliche Siedlung mit Bomben belegt. Drei Frauen und einige Kinder wurden getötet. In der geſtrigen Nacht hat der Feind unter Bomben⸗ abwurf Luftangriffe auf Städte in den Provinzen. Ligurien und Piemonk ausgeführt. Opfer ſind keine zu beklagen. Der Schaden iſt ganz gering.“ Oeltanker nahe der engliſchen Küſte verſenkt. Newyork, 19. Juni. Wie verlautet, wurde der 14000 BRT große Oeltanker„Italia“ am 14. Juni in der Nähe der engliſchen Küſte verſenkt. 19 Beſatzungsmitglieder wer⸗ den vermißt. Der Tanker gehöre der Texas⸗Comp. of Nor⸗ way. Weiter wird gemeldet, daß die Bundesſchiffahrtskom⸗ miſſion den Verkauf des US A⸗Frachters„Condor“ an eine engliſche Reederei genehmigte. feindliche Luftfloktenſtütz⸗ Leidensfahrt eines Flüchtlingsdampfers Syrakus, 19. Juni. Italieniſche Flüchtlinge, zum größ⸗ ten Teil Frauen, Kinder und Greiſe, die Aegypten an Bord des italieniſchen Dampfer„Calitea“ verlaſſen hatten und nach einer an erſchütternden Epiſoden reichen drama⸗ „tiſchen Fahrt in Syrakus gelandet ſind, erzählen erregende Einzelheiten über die Perflidie, die die Engländer ihnen ge⸗ genüber gezeigt haben. Wie Stefani meldet, wurde der Dampfer zunächſt ge⸗ zwungen, nach Malta zu fahren. Dort mußte er zwiſchen der Funkſtation und dem Pulvermagazin landen, d. h. alſo zwiſchen den beiden wichtigſten militäriſchen Zielen der In⸗ ſel. Die Engländer hofften dadurch, auf die italieniſchen Bomber einen Druck auszuüben angeſichts der Tatſache, daß auf dem Schiff große italieniſche Fahnen weithin ſicht⸗ bar gehißt worden waren. Aber an zwei Tagen trafen die italieniſchen Bomber trotzdem die militäriſchen Ziele, wobei ſte mit erſtaunlicher Genauigkeit den Dampfer verſchonten. Nach einigen Tagen ließen die britiſchen Behörden noch etwa 100 Malteſer von der angeblichen 5. Kolonne an Bord gehen und erlaubten endlich die Abfahrt des Schiffes. Dieſe plötzliche„Edelmütigkeit“ war jedoch nur eine Folge des empfindlichen Lebensmittelmangels auf der Inſel, der die britiſchen Behörden veranlaßte, die hungrigen Mäuler aus dem Konzentrationslager von der Inſel zu entfernen. Der Dampfer traf in der Nähe der Küſte der Inſel eine Menge engliſcher treibender Minen an, und es war ein Wunder, daß er ſchließlich wohlbehalten in Italien ankommen konnte. f Spaniſcher Paſſagierdampfer nach Gibrallar verſchleppk. Liſſabon, 19. Juni. Die ſpaniſche Schiffahrtsgeſellſchaft „Ibarra“, welche als Erſatz für die drei während des Bür⸗ gerkrieges verlorenen Schiffe von den Vereinigten Staaten von Amerika drei neue von insgeſamt 20 000 BRT gekauft hat, um den Paſſagierdienſt zwiſchen Spanien und Argen⸗ tinien wieder aufnehmen zu können hat der ſpaniſchen Re⸗ gierung mitgeteilt, daß das erſte der neuerworbenen Schiffe in der Meerenge von Gibraltar von den Engländern auf⸗ gebracht und in den Hafen von Gibraltar eingeſchleppt wurde. Die Regierung Spaniens legte hiergegen energi⸗ ſchen Proteſt bei der engliſchen Regierung ein. b 5 1 Ein neues Zeitalter „Das neue Europa auf dem Marſch“. DNB. Rom, 19. Juni. Die kurze Mitteilung über das 5 Juſammenkreffen in München und die gran⸗ ioſen Kundgebungen, mit denen der Führer und der Duce gefeiert wurden, haben in ganz Italien den tiefſten Ein⸗ druck und die größte Begeiſterung erweckt. Von den Enk⸗ ſcheidungen und Beſchlüſſen, die dieſe beiden wahrhaft euro⸗ päiſchen Staatsmänner in München gefaßt haben, wird all⸗ gemein der Beginn eines Zeitalters erwartet, deſſen Ge⸗ ſetze vom Nationalſozialismus und Faſchismus beſtimmk werden. Dieſe beiden Revolutionen werden, wie„Popolo di Roma“ betont, auch die Geſetze des Friedens in einem neuen Europa beſtimmen. Der Führer und der Duce hätten bei dem feierlichen Treffen in München den gemeinſamen Willen Deutſchlands und Italiens bekräftigt, bei dem Wie⸗ deraufbau Europas mit der gleichen Uebereinſtimmung zu e mit der ſie bisher den Kampf gegen den gemein⸗ amen Feind geführt haben. Unter der Ueberſchrift„Der Sieg einer Idee“ ſtellt „Meſſaggero“ feſt, daß die erſte Kriegsphaſe mit dem triumphalen Sieg der Achfenpolitik gegen die Koalition je⸗ ner Mächte ſchließt. die den Krieg mit allen Mitteln be⸗ trieben und vorbereitet haben. Die unvergleichliche Große der geſchichtlichen Vorgänge unſerer Zeit habe bereits in der ganzen Welt die Ueberzeugung gebracht, daß das neue Europa, frei von den namenloſen Ungerechtigkeiten, in de⸗ nen es erſtickt werden ſollte, auf dem Marſche ſei. Die Ideale und die praktiſche Tragweite der beiden repolutio⸗ nären Bewegungen des Nationalſozialismus und des Fa⸗ ſchismus und die vollkommen geſchloſſene Solidarität der beiden Regime ſeien kraft des Genies und des Willens der beiden großen Führer der Geſchichte in der Lage, die not⸗ wendigen Bedingungen und Vorausſetzungen für die neue Ordnung in Europa zu ſchaffen und zu ſichern. „Mit den Freunden bis ans Ende“. Unter der Ueberſchrift„Mit den Freunden bis ans Ende“ erklärt das„Giornale d'Italia“, die Begegnung Führer—Duce beweiſe, welcher Art die Solidarität zwi⸗ ſchen den beiden Völkern und Revolutionen ſei: Einheits⸗ front im Krieg vom Atlantiſchen Ozean bis zum Mittel⸗ meer, Einheitsfront des Friedens für die Niederwerfung einer gegen die jungen Völker gerichteten dreiſten und über⸗ heblichen Hegemonie. Jedermann begreife, ſo ſchreibt das Blatt, die ungeheure geſchichtliche und moraliſche Größe dieſer Zuſammenkunft Das Gegenſtück dazu bilde die um ſich greifende Zwietracht im Feindeslager wo Charchill es wage Frankreich des Vertragsbruches zu beſchaldigen, während es heute in der furchtbarſten Weiſe ſeine England⸗ hörigkeit büße. Umſo leuchtender erſcheint angeſichts einer derartigen moraliſchen Verworfenheit die ſittliche Größe der Aufforderung Adolf Hitlers an Muſſolini, in der die volle Solidarität der beiden Führer und Völker zum Ausdruck komme.. i * Deutſch-italieniſche Kriegswirlſchaftsfragen. Die Vorſitzenden des deutſchen und des italieniſchen e ee für die Regelung der deutſch⸗italie⸗ niſchen Wirtſchaftsbeziehungen haben in den letzten Tagen eine Zuſammenkunft gehabt, um eine Reihe die Kriegs ⸗ wirtſchaft betreffende Fragen zu erörtern. Ein Protokoll 58 das Ergebnis der Beſprechungen iſt unterzeichnet wor⸗ n. 5 Engliſche Gemeinheiten Der britiſche Oberkriegshetzer und Lügenminiſter Churchill hat wieder einmal eine Rede gehalten. Dies⸗ mal im Unterhaus des engliſchen Parlaments. Hatte er am Tage zuvor in einer Rundfunkanſprache noch ein paar Mitleidphraſen für Frankreich übrig, mit denen die Fran⸗ zoſen freilich auch nichts anfangen konnten, ſo überſchüttete er in ſeiner Unterhausrede den am Boden liegenden Bun⸗ desgenoſſen, der ſein Blut für den britiſchen Egoismus ver⸗ goſſen hat, mit einer Flut von Schmähungen und * orwürfen, wie eben nur ein ſo brutaler Henker wie Churchill es kann: Nicht der Mörder, der Ermordete hat ſchuld. Nicht England hat an dem„koloſſalen militäriſchen Desaſter“ ſchuld, ſondern die. franzöſiſche Führung trägt die Verantwortung dafür, daß nicht alle Engländer „erfolgreich weggebracht“ werden konnten. Nicht England iſt es, das ſeine vertraglichen Verpflichtungen nicht ein⸗ löſt, ſondern Frankreich, das ſich nicht blindlings be⸗ reiterklärt, für die Londoner Plutokraten reſtlos auszu⸗ bluten. Als Quittung für ſein immerhin tapferes Einſetzen er⸗ fährt der Bundesgenoſſe aus dem Munde des Oberkriegs⸗ hetzers:„Die Franzoſen werden ihre großen Gelegenheiten Und ihre Zukunft aufs Spiel ſetzen, wenn ſie nicht den Krieg gemäß ihrer vertraglichen Verpflichtungen fortſetzen, von denen wir ſie nicht freigeſtellt haben.“ Wir wiſſen von franzöſiſchen Offizieren, welche Verbit⸗ terung über die mangelnde engliſche Unterſtützung in der ganzen Armee geherrſcht hat. Wir wiſſen auch von Augen⸗ zeugen, wie es mit der Rettung der 100 000() Franzoſen, der ſich Herr Churchill in ſeiner Unterhausrede rühmt, tat⸗ ſächlich ausgeſehen hat, daß nämlich franzöſiſche Soldaten, die ſich auf engliſche Schiffe retten wollten, mit Kolben⸗ ſchlägen abgewehrt wurden. Für England iſt der Poilu immer nur der Landsknecht, der gut genug iſt, für die Londoner Geldſäcke zu bluten. Jetzt aber über den zerſchlagenen„Bundesgenoſſen“ die Peitſche beißender Vorwürfe zu ſchwingen, das iſt eine echt Churchill'ſche Gemeinheit! Hinter den Vorwürfen verſteckt ſich die plutokratiſche Gier, Frankreichs Flotte und ſeine Kolonien unter dem Schein des Rechts an ſich zu reißen. Hinter den durchſichtigen Vorwänden ſieht man wieder die 9 5 des Leichenfledderers, der ſich über ſein Opfer her⸗ macht.. Da macht Herr Churchill aus der Not eine Tugend und erklärt pfauenhaft aufgeblaſen, daß England nun allein kämpfe. Es iſt nicht weiter verwunderlich, daß W. C. dabei den„ſtarken Mann“ markiert und mit grotesken Re⸗ chenexempeln aufwartet.„Sieben Achtel aller Truppen hat England nach Frankreich geſchickt“, ſo erklärt Churchill. „350 000 von 400 000 Mann ſind wieder in England ein⸗ getroffen“. Wie ſtark dann die britiſche Armee wäre, könnte eine Aufgabe für den kleinen Fritz in der Schule ſein. So nebenbei erfahren wir, daß die„ſehr große Bomben⸗ waffe“ unaufhörlich„militäriſche“ Ziele in Deutſchland an⸗ greife, daß währenddeſſen„die britiſche Bevölkerung ſtark genug ſei, die Prüfung eines Luftbombardements auszu⸗ halten“. Wer Ohren hat zu hören, der kennt nun die„mi⸗ litäriſchen Ziele“ Churchills aus ſeinem eigenen Munde. Ganz ſicher ſcheint aber der„ſtarke Mann“ an der Themſe ſeiner Sache nicht mehr zu ſein; denn von der Sie⸗ Heietewißhen iſt nur die„Hoffnung“ auf einen Endſieg ge⸗ lieben. Und bange fügt er hinzu:„Ich glaube, daß nun die Schlacht in England bald beginnen wird.. Ja, Herr Churchill, ſie wird beginnen. Sie werden die Waffen Deutſchlands und Italiens, deſſen Flotte Sie ſich frech zu ſchmähen erlauben, zu ſpüren bekommen. Von den„höhe⸗ ren, ſonnenbeſchienenen Gefilden“, die Sie als Ihr pluto⸗ kratiſches Kriegsziel vorgaukeln, hat die Welt ſattſam ge⸗ nug. Sie verlangt nach einem Frieden der Gerechtigkeit. Das Schwert Deutſchlands und Italiens garantiert ihn. In einem ſchroffen Gegenſatz zu den Sprüchen Chur⸗ chills ſteht, wie in dieſem Zuſammenhange bemerkt ſei, eine Maßnahme der britiſchen Admiralität; ſie hat alle in ihrem Machtbereich fahrenden Handelsſchiffe, darunter auch holländiſche, polniſche und norwegiſche, die augenblicklich mit Kurs auf franzöſiſche Häfen unterwegs ſind, durch Funk angewieſen, ſich unverzüglich in britiſche Häfen zu begeben. Aus dieſer Anweiſung wird deutlich, daß Eng⸗ land ſeinen bisherigen Bundesgenoſſen Frankreich bereits abgeſchrieben hat und trotz gegenteiliger Propagandamel⸗ dungen und Reden des Lügenlords ſelbſt nicht mehr an die Möglichkeit einer Fortführung des Kampfes in Frankreich glaubt. Das ſchnelle Abſtoppen aller Zufuhren für Frank⸗ reich beweiſt erneut, wie England alle Länder ſofort von dem Augenblick an, in dem ſie ihre Aufgabe im englischen Kriegsplan nicht mehr ausführen können, auch wirt⸗ ſchaftlich im Stich läßt. Auch eine engliſche Gemeinheit! Uebrigens machen die Tiraden des Lügenminiſters längſt keinen Eindruck mehr auf die engliſche Oeffentlich⸗ keit. Auch wenn es Churchill nicht wahr haben will, es iſt doch ſo: die Erfolge der deutſchen Truppen und ihrer ge⸗ nialen Führung haben alle Träume der„hſiegesſicheren“ Briten zerſtört. Die Niederlage Frankreichs redet eine ſo eherne Sprache, daß auch dem Letzten jeder Optimismus vergangen iſt. Neutrale Beobachter melden, daß düſterſte Niedergeſchlagenheit über dem ganzen Lande liegt. Die Tatſachen ſind zu hart und nüchtern. Auch die engliſche Preſſe ſieht ſich gezwungen, ihnen Rechnung zu tragen, wenn ſie noch irgendwie Anſpruch auf Glaubwürdigkeit er⸗ heben will. Statt der üblichen Siegestrompeten fließt aus ihren Zeilen die Trauerflöte dunkelſter Depreſſion. Vor ſſeben Jahren, ſo ſchreibt beiſpielsweiſe„Evening Standard“ betrübt, hätten die Hitler⸗Trupps vor der Reichskanzlei in Berlin paradiert. Heute wehe die Haken⸗ kreuzfahne über Berlin, Wien, Prag, Warſchau, Oslo, Ko⸗ enhagen, Amſterdam, Brüſſel, Luxemburg und Paris. Bie jetzt, ſagt„Evening News“, habe England die Hitze der Kriegsflamme nur von fern geſpürt. Jetzt aber ſtehe der Feind an Englands Türſchwelle. Entmutigt bekennt das Blatt, die britiſche Bevölkerung habe den Glauben an einen raſchen Sieg längſt aufgegeben, und fragt mißtrauiſch, ob die eigenen Vorräte an Waffen, die Produktion und die Hilfe Amerikas genügten, um den Abwehrkampf zu führen. gie Regierung ſeji offenbar der Anſicht und das Volk müſſe mit. ihr gehen„bis zum bitteren Ende“. „Geſtern noch auf ſtolzen Roſſen., Heute Es dämmert auch in London— aber zu ſpät, um iich dem Schwert der Gerechtigkeit zu entziehen. 8 5—— obergruppenführer Opfer eines Fliegerangriffs. Dy Düſſeldorf, 19. Juni. Bei einem nächtlichen eng⸗ liſchen 1 erüberfall auf die innere Stadt Düſſeldorf wurde/ Obergruppenführer Weitzel tödlich getroffen. Obergruppenführer Weitzel fuhr während des Angriffs in die bedrohte Zone, als ihn ein Splitter einer Bombe traf. 2 Er prahit mit der Luftwaffe Sie ſollte für Einſatz in England geſchont werden. DNB. Berlin, 20. Juni. Kriegshetzer Churchill hat am Dienstagabend nach der Parlamentsſitzung nochmals eine Rede gehalten, und zwar über den engliſchen Rundfunk. Seinem Geſchwätz ging die auffallende Ankündigung vor⸗ aus, daß dieſe Uebertragung„auf allen Sendern mit Aus⸗ nahme der für Europa beſtimmten“ erfolgen werde. Herr Churchill glaubte alſo, daß es beſſer ſei, wenn die Völker des europäiſchen Kontinents einige Stellen ſeiner An⸗ ſprache nicht erfahren würden. Das war ſehr verdächtig, und es fällt nicht ſchwer, den Grund dieſer ebenſo außer⸗ gewöhnlichen wie törichten Vorſichtsmaßnahme zu finden. Der Häuptling der plutokratiſchen Kriegsverbrecher hat nämlich manches geſagt, was die Franzoſen in raſende Wut bringen muß und wird. Zunächſt wiederholte er ſeine üblen Beſchuldigungen gegen den franzöſiſchen Generalſtab, die er bereits vor dem Unterhaus vom Stapel gelaſſen hatte. Dann rühmt er die„Hilfe“, die England den franzöſiſchen Armeen in Flandern gewährt haben ſoll und dabei ent⸗ ſchlüpfte ihm folgendes Geſtändnis: „Gewiß, in der großen Schlacht in Flandern haben wir ſowohl durch Jagdflugzeuge als auch durch Bomber dem franzöſiſchen Heer dauernde Unkerſtützung gegeben. Aber rotz ſeder Ark von Druck wollten wir niemals zulaſſen, daß dork die geſamte Härte der königlichen Luftflofte des Muk⸗ kerlandes verbraucht werde. Anſere Jagdluftwaffe hälke leicht erſchöpft werden können, und dann würden wir uns gegenwärtig in einer ſehr ernſten Notlage befinden.“ Jeder Brite, dem nichts über den brutalen Egoismus geht, wird beifällig genickt haben, wenn es ihm auch nicht ganz wohl bei der Feſtſtellung war, daß die engliſche Jagdluftwaffe bei vollem Einſatz„leicht hätte erſchöpft wer⸗ den können“. Was aber ſagt der Poilu dazu? Iſt das nicht ein feiner Bundesgenoſſe, der die Armeen ſeines Freundes in Todesnot weiß und ſeelenruhig mit zuſieht, ohne mit allen verfügbaren Mitteln zu Hilfe zu eilen? Und was ſa⸗ gen die Belgier, deren König von dieſem gleichen Churchill beſchimpft wurde, nur weil er eben mangels ausreichender Unterſtützung nicht mehr weiterkämpfen konnte? Die Ant⸗ wort können wir uns ſparen. Schon wächſt in allen betro⸗ genen Ländern ein tief verwürzelter Haß gegen die Lon⸗ doner Plutokratenclique heran. Herr Churchill behauptet dann wieder einmal,„jedes einzelne engliſche Flugzeug und jeder einzelne engliſche Pi⸗ lot“ ſeien dem deutſchen Gegner„weit überlegen“ Wört⸗ lich:„Während der Kämpfe im Gebiet van Dünkirchen ha⸗ ben die britiſchen Flugzeuge unzweifelhaft die deutſche Luftwaffe geſchlagen und die örtliche Herrſchaft() in der Luft errungen, wobei ſie dem Gegner Tag für Tag Ver⸗ luſte von 3 oder 4:1 zufügten.“ i Aber, aber, ſo fragt das deukſche Volk, wenn die eng⸗ liſchen Flieger— laut Churchill— ſolche Uebermenſchen ſind, warum hakte das britiſche Oberkommando denn ſolche Angſt, daß ihre Luftwaffe bei vollem Einſatz„leicht hätte erſchöpft werden können“? Und noch ſo ein Widerſpruch, der beweiſt, wie ſchlecht der alte Hetzer lügt:„Jeder“ ſo ſagte er,„der die Photo⸗ graphien von der Wiedereinſchiffung(bei Dünkirchen) ge⸗ ſehen hat, entſinnt ſich daß ſie ganze Truppenmaſſen zeig⸗ ten, die an der Küſte gehäuft waren und ein ideales Ziel boten“ Darin liegt doch das intereſſante Eingeſtändnis, daß die Ver buſte des britiſchen Expeditionsheeres ver⸗ heerend geweſen ſind. Kurz vorher jedoch hat Churchill allen Ernſtes behauptet, ſozuſagen die ganze engliſche Ar⸗ mee ſei gerettet worden. Weiter erörterte Churchill lang und breit die bange Frage, wie es die böſen Deutſchen wohl anſtellen würden, wenn ſie tatſächlich nach England wollten. Man ſpürt die große Angſt vor der Invaſion und muß deshalb lachen wenn man dieſen aufgeſchwemmten Abenteurer ſo etwas wie„Endſieg“ ſagen hört und weiter:„Wir werden nicht nachlaſſen von unſeren Forderungen“— Wir auch nicht, Winſton Churchill! Churchill wünſcht Heckenſchützen DNB. Genf, 19. Juni. Nach einer Meldung aus Eng⸗ land verteilen die britiſchen Behörden Druckſchriften, die Anweiſungen enthalten für den Fall einer feindlichen In⸗ vaſion. Churchill macht alſo ſeine Ankündigung wahr, Eng⸗ land zu einer einzigen Feſtung zu machen. Kein Dorf und keine Stadt ſollen unverteidigt ſein. Daß die Zivilbevöl⸗ kerung, der obendrein der„Rat“ gegeben wird, die Woh⸗ nungen nicht zu verlaſſen, damit die Truppenberbegungen nicht geſtört würden, durch dieſe bedenkenloſen Maßnah⸗ men ſchwerſten Gefahren ausgeſetzt wird, macht den Lon⸗ doner Kriegsverbrechern kein Kopfzerbrechen. Sie denken nur an die Gefährdung ihres Plutokratenthrons. Ein revo utionärer Krieg „Die Demokratie für Belgien erledigt“. Brüſſel, 19. Juni. Die belgiſchen Blätter weiſen allge⸗ mein darauf hin, daß der Zuſammenbruch der engliſchen und franzöſiſchen Plutokratien gleichzeitig auch für Belgien das Ende des ganzen parlamentariſch⸗demokratiſchen Sy⸗ ſtems bedeute. In dieſem Zuſammenhang wird auch die gute Zuſammenarbeit mit den deutſchen Armeebehörden hervorgehoben und deren entgegenkommendes Verhalten in allen Fragen, die den ſozialen und wirtſchaftlichen Wie⸗ deraufbau Belgiens betreffen. Im„Soir“ ſchreibt der be⸗ kannte belgiſche Publiziſt Raymond de Becger u. a.:„Das Vertrauen des Volkes in die demokratiſchen Ideale iſt zu⸗ ſammengebrochen. Ein ganzes geiſtiges, politiſches und ſo⸗ ziales Gebäude iſt verſchwunden, ohne daß man ſeine Wie⸗ dererſtehung ſich vorſtellen kann. Es war nur dem Anſchein nach ſolid, und das Innere war verfault. Der geringſte Stoß mußte dieſes Gebäude in Staub verwandeln. Ohne Prophezeiungen machen zu wollen glauben wir, daß wir weder die Männer noch die Einrichtungen der Vergangenheit wiederſehen werden. Der gegenwärkige Kampf iſt mehr eine Revoluklion als ein Krieg. Jeder fühlt das im tiefſten Grunde ſeines Herzens, und es iſt ohne Zweifel das Gefühl, das den Beziehungen zwiſchen der Bevölkerung und der deutſchen Armee den Charakker der Korrektheit gibt. Die Armeen von 1789 brachten mit der franzöſiſchen Beſatzung das Ideal der Revolution. Die deutſchen Armeen führen das Ideal des Nationalſozialismus mit ſich. Die De⸗ mokratie der alten Mode iſt erledigt. Wir werden ein mehr autoritäres Regime kennenlernen, das gleichzeitig ſozialer und den Intereſſen des anonymen Kapitals weniger unter⸗ worfen iſt, das den wirklichen Werten Raum bietet und wo die Arbeiter einen größeren Platz haben werden als ehe⸗ mals!“ Abſchließend ſchreibt de Becaer, der tiefſte Sinn des gegenwärtigen Krieges beſtehe vielleicht in dem Marſch Europas zur Einheit. g. . 57* 4 8 Paris völlig befriedet Die Kathedrale von Amiens unverſehrf. Kopenhagen, 19. Juni. Unter der Ueberſchrift„Die Ha⸗ kenkreuzfahne weht über dem Triumphbogen in Paris“ bringt„Nationaltidende“ aus der Feder eines Sonderbe⸗ richterſtatters eine Schilderung von Ausſehen und Leben in der franzöſiſchen Hauptſtadt nach der deutſchen Beſetzung. Von ſeiner Rundfahrt durch das entvölkerte Paris, das wie ein halbvergeſſenes Muſeum wirke, erzählend, nennt es der Korreſpondent auffällig, wie wenig deut⸗ ſche Soldaten man zu ſehen bekam. Die Deutſchen ſcheinen, ſo ſchreibt er, ſich auch nicht eine Sekunde Ruhe gegönnt zu haben, ſondern ſozuſagen direkt durch die fran⸗ zöſiſche Hauptſtadt und weiter gefahren zu ſein— immer dem Feind auf den Ferſen. Es gäbe natürlich eine deut⸗ ſche Garniſon in Paris, aber ſie macht ſich nur in ſehr ge⸗ ringem Maße im Stadtbild bemerkbar. Paris ſcheine ſchon am erſten Tage nach dem Einzug der Deutſchen völli befriedet zu ſein. Nach den Eindrücken, die dieſer Be⸗ ſuch hinterlaſſe, ſei es nicht unberechtigt, damit zu rechnen, daß die Stadt in wenigen Tagen zu einem relativ not⸗ malen Ausſehen zurückkehren werde. Senlis, 30 km vor Paris, ſei die letzte Stadt vor der franzöſiſchen Hauptſtadt, wo die deutſchen Waffen eingeſetzt worden ſeien, von St. Denis an ſei auch nicht einmal eine einzige zer⸗ trümmerte Fenſterſcheibe zu ſehen geweſen. Da⸗ durch, daß Paris zu einer offenen Stadt erklärt wurde, ſei es von einer Vernichtung verſchont worden, die nur Frankreichs Unglück noch vergrößert hätte. Auf ſeiner Fahrt iſt der Korreſpondent auch durch Amiens gekommen, er berichtet, daß die berühmte Ka⸗ thedrale der Stadt völlig unbeſchädigt ſei, auch nicht einmal von einem Granatſplitter ſei ſie getroffen, ſagt er, während dagegen das Viertel von Bürgerhäuſern, das zehn Meter vom Sockel der Kirche gerechnet anfängt, völlig dem Erdboden gleichgemacht ſei. Hier hätten die deul⸗ ſchen Stukas eine Präziſionsarbeit geleiſtet, dis kaum übertroffen werden könne. Ueber die Erhaltung der Kathedrale von Amiens verbreitet ſich auch ein von„Ber⸗ lingske Tidende“ veröffentlichter Bericht, der den Titel trägt „Frontreiſe in den Fußſpuren des totalen Krieges“, in dem geſagt wird, während die Zerſtörungen relativ gering ſeien, hätten franzöſiſche Städte fürchterlich unter der Panzer⸗ offenſive gelitten. Dieſer Korreſpondent iſt auch in der Ka⸗ thedrale von Amiens ſelbſt geweſen, er ſtellt feſt, daß auch das Innere unverſehrt ſei. Alle Altäre ſeien unbeſchädigk, Ein paar Glasſcherben auf dem Boden ſtammten von eini⸗ gen kleinen quadratiſchen Fenſtern in der oberſten Wöl⸗ bung des Mittelbogens, die wohl der Luftdruck herausge⸗ ſchlagen habe. Dieſe Scherben und zwei weißgekalkte Mauer⸗ brocken ſeien alles, was an die Kämpfe erinnere. 5 Treffende chineſiſche Beobachtungen. peking, 19. Juni. Die chineſiſche Zeitung„Tſchen Pao“ ſchreibt, es ſei durchaus nicht unerwartet, daß Deutſchland ſiegreich war und Frankreich geſchlagen wurde. Das Blatt fuhr dann fͤrt: Wenn wir hier irgendiemanden auf der Straße fragen: Was wiſſen Sie von Frankreich?, ſo erhält man die Antwort:„Es gibt dort Champagner, Kognak, feine Seide und herrliche Moden!“ Fragen wir aber, was Deutſchland beſitzt, ſo lautet die Antwort:„Hervorragenden Geiſt! Deutſchland wird niemals kapitulieren, wird vor keinem Lande kapitulieren, ſelbſt in dem Falle, wenn es geſchlagen wird Deutſchland beſitzt eine hervorragende ärztliche Wiſſenſchaft, hochentwickelte Induſtrien und tadel⸗ los ausgebildet motoriſierte Truppenverbände.“ An dieſem Gegenſatz erkennen wir ſchon, warum Frankreich geſchla⸗ gen wurde und Deutſchland ſtets der Sieger bleiben wird. Weitere 200 Kampiſchiſſe Verdoppelung des ASA Flottenprograims. DNB. Waſhingior, 19. Juni Der Flottenchef, Ad⸗ miral Stark, forderte im Marineausſchuß des Abgeordne⸗ kenhauſes weitere vier Milliarden Dollar für ein zufätz⸗ liches, rund 200 Kampfſchiſſe umfaſſendes Programm Die Marine der As A, deren Tonnageraum zurzeit etwa 1.“ Millionen Tonnen umfaßt, würde, falls der Kongreß die Forderung bewilligt, um 1.25 Millionen Tonnen vermehrt werden. Starks Forderung kam völlig überraſchend, da am Montag in den Marineausſchüſſen beider Häuſer mit Bil⸗ ligung der Regierung zwei gleichlautende Vorlagen einge⸗ bracht worden waren, die 1.2 Milliarden Dollar für 84 weitere Kriegsſchiffe anforderten. Stark, der ſeine Forde⸗ rung in einer vertraulichen Sitzung begründete, bezeichnete in der anſchließenden öffentlichen Sitzung das neue Pro⸗ gramm angeſichts der Weltlage als unumgängliche Nol⸗ wendigkeit zur Verteidigung der Vereinigten Staaten und ihrer Inſelbeſitzungen, wie zur Verteidigung der Monroe Doktrin. Der Marineausſchuß hieß das zuſätzliche Flotten⸗ bauprogramm einſtimmig gut. Die Bewilligungen mußten jedoch von Fall zu Fall angefordert werden. Admiral Stark erklärte, die Durchführung des neuen Programms würde etwa ſieben Jahre beanſpruchen. N Das Repräſentantenhaus nahm mit 382 gegen 85 die be⸗ reits vom Senat einſtimmig gutgeheißene Entſchließung an, wonach die Vereinigten Staaten in eine Uebertra⸗ gung von Befitzungen einer nichtamerikaniſchen Na⸗ tion auf der weſtlichen Halbkugel auf eine andere nichtamerikaniſche Nation nicht einwilligen würden. Franzöſiſche Sabotage in Tanger. Tanger, 19. Juni. Die ſpaniſchen Behörden machten die Feſtſtellung, daß die Lebensmittelvorräte der internatio⸗ nalen Zone plötzlich völlig erſchöpft ſind, obwohl der ehe⸗ malige franzöſiſche Adminiſtrator beim Einrücken der ſpa⸗ niſchen Truppen erklärt hatte, daß alle Speicher gefüllt ſeien. Man vermutet Sabotage von franzöſiſcher Seite, um Spanien Schwierigkeiten zu bereiten. Die ſpaniſchen Be⸗ hörden unternehmen alles, um die Ernährung der Bevöl⸗ kerung ſchnellſtens ſicherzuſtellen. Franzöſiſches FSerpndge 12 8 ſpaniſchen Gewäſſern ver⸗ rie — Madrid, 20. Juni. Aus Aliciante wird gemeldet, daß in der vergangenen Woche ein ſpaniſches Schiff, das zehn italieniſche Flüchtlinge aus Oran an Bord hatte, kurz vor Einlaufen im Hafen von Alicante von einem franzöſiſchen Torpedobboot angehalten worden ſei. Da dieſe Intervention in ſpaniſchen Gewäſſern ſtattfand, wurde der Franzoſe von einem ſofort herbeigeeilten ſpaniſchen Küſtenwachtboot zur Umkehr gezwungen. Sevilla. Die franzöſiſchen Behörden in Marokko zahlen den Angehörigen der marokkaniſchen Soldaten in zahlreichen Fällen keine Unterſtützung mehr aus.. Entu nige ſame Die den mit! lung Klar daß geſch dem 2 licher ſeits Mack auf bens uns 5 ö — bring halte Reick unſer die n zeit! zur Fühl Das dafü⸗ 1 Wor glück hat wi e die 2 licher nach gen zelne nach im 1 7 E hlte alle 5 5 * Ss i eine Schande mit dem Jungen; knurrte Anna. Nie Oben der ee Die Jukun; der Tſchechen „Ein Glück, daß wir zur rechlen Zeit unſer Schickſal in die hände Adolf Hitlers gelegt haben.“— Kundfunkanſprache Dr. Hachas. rag, 20. Juni. Staatspräſident Dr. Hacha hielt Mitt⸗ wochabend eine Rundfunkanſprache an das tſchechiſche Volk, in der er u. 4. ſagte: Das Waffenſtillſtandsangebot Frankreichs, mit dem eines der größten Kapitel der Weltgeſchichte ſeinen Abſchluß ſindet, gibt mir Gelegenheit, an meine tſchechiſchen Mitbür⸗ er einige offene Worte zu richten. Ich weiß wohl, daß mein Entſchluß vom 14. März 1939 vom Führer eine endgültige Willensäußerung über das Schickſal der tſchechiſchen Länder u erbitten, von manchem Tſchechen mit gewiſſen Zweifeln aufgenommen wurde. Damals war das tſchechiſche Denken noch allzu tief in der Vergangenheit, insbeſondere in der Entwicklung der letzten 20 Jahre verankert, und nur we⸗ nige vermochten bereits damals zu ermeſſen, welch bedeut⸗ samen hiſtoriſ chen Wendepunkt wir durchleben. Die Ereigniſſe, die ſodann folgten, zeigten, daß der Weg, den ich im März des vorigen Jahres im Einvernehmen mit der Regierung betreten hatte, für die weitere Entwick⸗ lung des tſchechiſchen Volkes der einzig richtige war. Klar und deutlich wurde dadurch zum Ausdruck gebracht, daß das tſchechiſche Volk zu dem zurückkehrt, was ihm ſeine geſchichtliche Sendung gebietet: zur Freundſchaft mit dem deutſchen Reich. Auch in der kurzen Zeit, die uns von dem ſtaatsrecht⸗ lichen Wendepunkt des 16. März 1939 trennt, iſt unſerer⸗ ſeits in dieſen Belangen alles geſchehen, was in unſerer Macht war. Es wurde eine enge ſachliche Zuſammenarbeit auf allen Gebieten des wirtſchaftlichen und öffentlichen Le⸗ bens angebahnt. Wir dürfen uns jedoch nicht verhehlen, daß uns noch ſehr viel zu tun übrig bleibt. Trotz der Schwierigkeiken, die der Anfang mit ſich bringt, müſſen wir uns ſtändig das klare Ziel vor Augen halten: Eines der vollkommenſten Teile de⸗ Großdeutſchen Reiches zu bilden. Wir kun dies nicht unbelohnt, denn unſere Eingliederung in das Großdeutſche Reich hat für uns die mannigfaltigſten Vorteile im Gefolge. Schon die kriegs⸗ zeit hat gezeigt, was für ein Glück es für uns iſt, daß wir zur rechten Zeit unſer Ichickſal in die Hände des genialen Führers des deulſchen Volkes, Adolf hitler, gelegt haben. Das Los anderer kleiner Völker iſt ein anſchaulicher Beleg dafür. Für die Friedenszeit aber können wir feſt auf das Wort des Führers und Reichskanzlers vertrauen, daß der 5 ccgong des Krieges auch für unſer Volk eine glückliche Zukunft erheiſcht. Der Schritt Frankreichs hat den letzten und ſchlagendſten Beweis dafür erbracht, wie irrig die polikiſchen Vorſtellungen derjenigen wacen, die 20 Jahre hindurch der gedankenloſen Uebernahme weſt⸗ licher Richtlinien ſich hingaben. Die Neugeſtaltung der europäiſchen Vech ileniſſe, die nach em Endſieg der glorreichen deutſchen Truppen erfol⸗ gen wird, wird auch uns zum Vorleil gereichen Jeder ein⸗ zelne kann dazu beikragen, nicht nur durch das Streben nach beſtem Zuſammenleben mil den deulſchen Mitbücgeen zm Dieuſte der höheren gemeinſchaftlichen Ziele bes Groß- euſden iches sondern auch durch ehrliche Arbeit in ſei⸗ nem Beruf, welcher von jeher den Stolz eines ſeden Tſche· chen bildet. Zu dieſer Arbeit fordere ich euch alle von neuem auf in dem feſten Vertrauen auf eine glückliche Zukunft de⸗ tſchechiſchen Volkes, welche ihm der Friede im Verband des Großdeutſchen Reiches bringen wird. Der Flüchtlingsſtrom Hungersnot drohl. Genf, 19. Juni. Die franzöſi che Regierung hät durch Rundfunk der Bevölkerung den Befehl erteilt, dort zu blei⸗ ben, wo ſie ſich gegenwärtig gerade befinde. Es ſei un⸗ möglich, heißt es in der Rundfunkbekanntgabe, die Tau⸗ ende von Männern und Frauen vom Norden nach dem Süden Frankreichs zu transportieren. Wie von der franzöſiſch⸗ſpaniſchen Grenze gemeldet wird, herrſcht infolge der Zuſammenballung von Flücht⸗ lingen aus Nordfrankreich in den Grenzorten ſtarke Knapp⸗ heit an Lebensmitteln, die in Hungersnot über zugehen droht. Die Preiſe ſeien unerſchwinglich geworden. Milch werde in Biarritz, St. Jean de Luz und anderen Orten nur noch an Kinder abgegeben Der Präſident des franzöſiſchen Senats, Jeannenen, hat bei Irun die ſpaniſche Grenze überſchritten und ſeine Reiſe nach Liſſabon fortgeſetzt. Seines Vaters Frau Roman von Else dung-Llndemann 1 2— 1 33 Ach, er wußte gar nicht, was er da ſagte und wünſchte. Er hielt ſich die Ohren zu und warf ſich auf die Ottomane. So unglücklich war er und ſo vergraben in einen unerklär⸗ lichen Schmerz, der furchtbar weh tat, daß er nicht hörte, wie die Tür leiſe geöffnet wurde und Otti hereinkam. Sie trat zu ihm und rüttelte an ſeiner Schulter. „Mutti fragt, ob du nicht auch in die Küche kommen willſt, um den friſchen Kuchen zu probieren“, ſagte ſie und ſchrie ängſtlich auf, als der Bruder in die Höhe ſprang, ſie bei den Armen packte und anbrüllte: a „Wer iſt deine Mutti, du? Haſt es wohl vergeſſen?“ Mit zwei Sprüngen war er an ſeinem Bett, riß das Bild von der Wand, das über dem Kopfende hing, und hielt es der Schweſter vor die Augen. 5 5„Das iſt deine Mutter— und keine andere. Aber ich weiß ja ſchon lange, daß niemand mehr an ſie denkt, auch du nicht.“ 5 8 Erſtarrt, verſchüchtert durch Rolfs Anklagen, ſtand Otti vor ihm. Wie konnte er ſo etwas ſagen? Wußte er denn nicht, daß die neue Mutter ſehr oft mit ihnen non der Toten prach? f Nein, Rolf wußte es nicht, weil er nie dabei ge⸗ weſen war. 2 Verſtört kam Otti in die Küche zurück. 5 „Er will nicht ſagte ſie und mühte ſich, die Tränen zu unterdrücken. Karin ſah ſie an.„Was iſt dir, Kind? Was haft du? fragte ſie beſorgt. Da flüchtete Otti in ihre Arme und er⸗ 3 Badiſche Chronik Volk und Wehr Arbeitstagung der Kreisamtsliſter des Amts für Erziehung. AS. Dieſer Tage fand die zweite Kriegstagung der Kreisamtsleiter des Amts für Erzieher in Karlsruhe ſtatt. Zunächſt wurden organiſatoriſche und Perſonalfragen beſpro⸗ chen, wobei insbeſondere im Zuſammenhang mit den Ende Juni ſtattfindenden Fröbelfeiern die Stellung der Kinder⸗ gärtnerinnen im NSLB. behandelt wurde; eingehend zeigte zuletzt Oberregierungsrat Baumgratz wie das neue Be⸗ ſoldungsgeſetz für Volksſchullehrer als Grundlage, an der aber weitergearheitet werden müſſe, dienen kann. Im Mittelpunkt der Tagung ſtand das gerade durch den Krieg jedem Erzieher und jedem Volksgenoſſen deutlich ge⸗ machte Thema: Volk und Wehr als Aufgabe für Er⸗ ziehung und Unterricht. In eindringlicher Darlegung zeigte Gauamtsleiter Miniſterialdirektor Gärtner Weg unnd Ziel hierzu auf. Nachdem im letzten Herbſt die Lehrer die Richt⸗ linien für den wehrgeiſtigen Unterricht erhalten haben, ſollen nunmehr die vom Anterrichtsminiſterium fortlaufend in ee e egebenen„Dokumente, Reden, Berichte, Aufſätze zur Geſchichte der Gegenwart“ den Stoff für eine zeitnahen Unterricht in die Hand geben, der den Sinn, Eniſtehung und den Verlauf der gegenwärtigen Auseinander⸗ ſetzung zwiſchen dem nationalſozialiſtiſchen Reich und den plutokratiſchen Weſtmächten in den Kreis ſeiner Betrachtung ſtellt. Wie dieſe Forderungen in der täglichen Anterrichts⸗ arbeit der Volksſchule zielſtrebend erreicht werden können, wies dann Gauamtsleiter Gärtner an dem demnächſt erſcheinenden badiſchen Lehrplan auf, der nach den Reichsrichtlinien für Erziehung und Unterricht bearbeitet wurde. Von volksdeutſcher Not und volksdeutſcher Aufgabe ſprach der derzeitigen Geſchäftsführer des VD A., Pg. Hölsken. Der Schule kommt hier die große Aufgabe zu, das Bewußt ſein der Zuſammengehörigkeit aller deutſchen Schulen im Kinde lebendig zu machen und zu ſtärken. Die Opfer von Bromberg und die Todeszüge durch Polen ſtehen dabei als Mahner am Wege. Staatsminiſter Profeſſor Dr. Schmitthenner, der als Kriegswiſſenſchaftler der Aniverſität Heidelberg ſchon jahrelang ſeine Arbeit der wehrgeiſtigen Erziehung g vidmet hat, ſprach über den Sinn des gegenwärtigen Geſchehens: Im Vergleich von 1914 mit 1940 muß feſtgeſtellt werden, daß damals wohl ein Reichs ſtaat vorhanden war und glü⸗ des Seeliſchen nichl auseinandergenomn ö daß aber die Entſcheidung immer durch den Einſatz erfolgt. Zu dieſem Einſatz die Jugend und ſtark zu machen, iſt die Pflicht der Schule. an die Schule, di einem Worte zuſammenfaſſen laff Die ganze A aß f 1. 1 190i den S Die E 9 3 onze und zum klaren, fachlichen Denken und Sprechen iſt erforder lich, denn die Vielſeikigkeit des Wehrweſens bedingt einen hoch⸗ gebildeten Nachwuchs; ideell und praktiſch kann und muß die Schule ihren Beitrag bei der Heranziehung dieſes Nachwuchſes leiſten: als Vorbild muß der Soldat und ſeine Tat ſtet⸗ vor Augen geſtellt werden, insbeſondere Clauſewitz und Moltke als Beiſpiele des gebildeten Offiziers. Der Sandkaſten al⸗ * Aufgabe des Er⸗ ſchloß Gauamt⸗⸗ Michelfeld. Sil den Kopf.) Im be⸗ nachbarlen Eichtersheim erhielt ein zehnjähriger Junge von einem Pferd einen Huftritl gegen den Kopf und mußte mit zu. tiſchen Heuwagen.) bedenklicher Verletzungen det Heidelberger Klinik zugeführt werden. 5 „Er weiß nicht, was er ſich ſelbſt damit antut, ent⸗ gegnete die junge Frau. * Grothe war glücklich. Wenn er am Morgen durch leine Klinit ging, weißgekleidet von Kopf bis Fuß, ſehr groß und grade und immer ein Stück voraus vor Arzten und Schweſtern, ſah man es ihm an, wie glücklich ex war. Wilke, der dicke, kleine Oberarzt, ſchmunzelte, wenn er ihn anſchaute Hätte keiner vor rund einem Jahr gedacht, daß der ſtille. ernſte Mann einmal hier ſo herumlaufen würde, heiter und aufgeſchloſſen und mit ſo langen, weitau⸗⸗ holenden Schritten, daß man ſich beeilen mußte, um ihm nachzukommen. Ja, ja, das war die Frau, die das vollbracht hatte, und man konnte es verſtehen. Alle, vom Oberarzt bi⸗ zum letzten Haufe war, lief alles herbei, um ſie zu begrüßen. Nur die kleine Schweſter Veronika war anfänglich wie vernichtet geweſen, bis auch ſie ſich von Karin Grothe be⸗ zwingen ließ und ihr anhing, als hätte ſie die eiferſüchtigen Regungen, die ſie einmal empfunden hatte. doppelt wieder gutzumachen. 5 Am Tage vor Weihnachten ſchleppte Thiele zwei große Körbe mit Gebäck, Apfeln, Nüſſen und Obſt in die Klit. Sie waren für alle Angeſtellten einzeln in bunte Papier⸗ ſäckchen gepackt und wurden von der Oberin in Empfang mmen. Das war Karins Spende für die treuen Nit⸗ arbeiter ihre⸗ Mannes, und jeder freute ſich, al⸗ wäre er reich beſchenkt worden. Als Grothe davon härte, lachte er. Ja, ſo war ſie, ſeine Karin. Wahin ſie ihren Juß etzte. ſtrömte Sonne über den Weg. Sie hatte auch ſein Leben wieder licht gemacht Die Arbeit war nicht mehr Betäubung oder nur Pflicht. Sie brachte Freude und Befriedigung und trug mit ihrer Verantwortung und ihrem Erfolg wieder jenen ſchönen tag bereichernden und lebenfüllenden Sinn in ſich, der jeder Krankenwärter, kannten und verehrten Frau Karin, denn ſie kam manchmal in die Klinik, und wußte man, daß ſie im Mosbach.(In die Mähmaſchine gera ten.) Der neunjährige Sohn der Witwe Flei im benachbarten Trienz geriet auf dem Heimweg vom Mähen mit einem Bein in die Kammräder der Mähmaſchine, die zum Teil zertrümmert wer- den mußte, um den ſchwerverletzten Jungen zu befrejen. Der Junge wurde ins Krankenhaus eingeliefert. () Pfoszheim.(Letzter Ausweg.) Eine 57/jährige Frau erhängte ſich im Hohbergwald, weil ſie von einem ſchwe⸗ ren Leiden keine Heilung ffiehr erhoffte. () Pforzheim,(Zwei tb dliche Unfälle.) In einem Neubau in der Frieſeheimer Straße ſtürzte ein Arheiter in⸗ folge Schwindelanfalls vom zweiten Stock in den Keller. Er zog ſich dabei einen Schenkelbruch und mehrere Rippenbrüche Der Mann ſtarb an den ſchweren Verletzungen im Stäb⸗ Krankenhaus.— Im benachbarten Eisingen ſtürzte ein ſiebenjähriger Junge in der Scheuer auf die Tenne. Der Junge ſtarb an den ſchweren inneren Verletzungen. (— Frickingen b. Ueberlingen.(Todesſturz vom Als der 44jährige Schmiedemeiſter Franz Taper Löhle mit Heuabladen beſchäftigt war, ſtützte er rück⸗ lings vom Wagen und erlitt ſchwere Verletzungen am Kopf ſowie am Rückgrat. Völlig gelähmt wurde Löhle in das Ueberlinger Krankenhaus eingeliefert, wo er wenige Tage nach dem Unfall ſtarb. Aus den Nachbargauen Kaiſerslaufern.(18 000 Mark unterſchlagen Wegen Unterſchlagung von etwa 18 000 Mark zum Nacht eines Saarbrücker Unternehmens wurde der 1910 geborene Auguſt Roh aus Saarbrücken von der in Kaiserslautern tagenden Strafkammer des Landgerichts Saarbrücken zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Neuſtadt a. d. Weinſtr.(Schwere Strafe für Verleumdung.) Der 48 Jahre alten Berta Disber ger geb. Fiſcher von hier war die Wirtſchaftskonzeſſion entzo⸗ gen worden. Die offenbar pathologisch veranlagte Frau ver⸗ leumdete und beleidigte daraufhin in zahlreichen Briefen an hohe und höchſte Stellen Beamte der Stadtverwaltung auf das ſchwerſte. Das Neuſtadter Amtsgericht ſtellte die völlige Haltloſigkeit der Beſchuldigungen feſt und verurteilte die Frau zu einer Gefängnisſtrafe von neun Monaten. Worms. urch, Gas vergiftet.) Ein hieſiger Ein⸗ hner f N men in der Küche ſeine 5 iegt Gas vergiftung vor. Ueber inde iſt noch nich kannt. — Diergenheim, Kr. Aalen.(Vom Blitz gekötet. Während der Feldarbeit wurde der 53jährige Landwirt un Schreinermeiſter Strobel, Vater von zwölf zum Teil noch unmündigen Kindern, von einem Gewitter übetraſcht und von einem Blitzſtrahl getötet. — Geradſtetten, Kr. Waiblingen.(Tödlicher Stur beim Kirſchenpflücken.) Der faſt bojährige Lanbwink Gottfried Seybold ſtürzte aus einer Höhe von vier Metern ab, weil die Leiter, auf der er ſtand, in ihrem oberen Teil 2 plötzlich zuſammenbrach. Der Tod trat auf der Stelle ein. — Euyach, Kr. Horb.(Tod infolge 3 Der 50 jährige Kriegsinvalide Bahn Nenner aus Cya wurde auf dem Felde von einem dem er wenige Stunden ſpäter erlag. n 1914 verloren an der Soldat fand fand er auf dem De Erkheim 1 germeiſter mitgeteilt. 7. 7 2 Er mei — eingedrungen war und 42 Leghühner totgebiſſen hatte. auf eine Gräl von Sevilla. In⸗ brach auf dem 255 8 5 * Und wa⸗ Aua hatte Karin au- ſeinem Heim gemacht! Ein feſſor am Abend in ſeinen Stuhl. Er verkroch ſich nicht mehr in ſein Arbeit⸗ zimmer wie früher, ſondern ſaß bei den Seinen und hörte ſich lächelnd die geheimni⸗ vollen Reden der beiden Mãdchen an.* 5 „Nate mal, Vater, was Sigrun und ich für dich zu a hnachten gearbeitet haben? l „Otti hat ganz was Feine⸗ für dich gemacht Nein, Sigruns Geſchenk iſt viel, viel ſchõner. So ging der kindliche, mit Liebe und gegenſeitiger An⸗ erkennung geführte Wettſtreit fort, bis der Vater beide auf ſeine Knie hob, Otti recht⸗ und Sigrun links. „Und was ſchenkt ihr Nutti? fragte er. Dann warfen ſie einen Blick zu Karin hinüber, neigten ſich an ſein Ohr und wiſperten lange und wichtig Ja, das war Weihnachten. Sein Duft, ſeine Vorfreude lagen ũber allen, und nur einer ſchloß ſich aus Nolf. War er zugegen pürte man inn kaum Nur Karin fühlte eine Boge von Mißtrauen und Abwehr, die von ihm au⸗ ging Die nahm ſie auf und fing ſie ab, damit die anderen nicht von ihr berührt wurden. Daß vor allem ihr Nann nicht⸗ davon merkte, war ihre grüßte Sorge. Sie hatte ihn bis jetzt in dem Glauben gelaſſen, daß alle⸗ gut wäre, daß auch Rolf ſich an ſie gewöhnt hätte und daß ſie nicht⸗ an ihm zu tadeln brauchte. l Aber damm geschah am Weihnacht⸗morgen etwas, wa⸗ dieſ⸗ Tauſchung faſt verraten hãtte Karin⸗ Bid, za in einein ſchõnen Mahagontrahmen auf Grothe Schrei tand. laa acrprocben aH dem Tennich 55 Lalcale uud chiau —Anteirſtützungen an eingezogene Gefolgſchaftsmitgtieder nicht lohnſummenſtenerpflichtig. Der Reichsfinanzminiſter gibt in einem Runderlaß vom 23. Mai, abgedruckt im Reichs⸗ ſteuerblatt Nr. 47, bekannt, daß bei der Feſtſetzung des Steuermeßbetre ür das Rechnungsjahr 1939(Paragraph 27 Gewerbeſteue etz) die Anterſtützungen an zur Wehr⸗ macht einberufene Gefolgſchaftsmitglieder in keinem Fall zur Lohnſumme zu rechnen ſind. Der Reichsminiſter des Innern wird die Gemeinden anweiſen, die auf Unterſtützungen der bezeichneten Art entfallende Lohnſummenſteuer für das Rech⸗ nungsjahr 1939 auf Antrag auch dann zu erſtatten, wenn die Feſtſetzung des Steuermeßbetrages gemäß dem Paragraphen 27 des Gewerbeſteuergeſetzes nicht beantragt worden iſt. — Was wird in der Verkehrskontrolle geprüft? Der Reichsverkehrsminiſter hat das NS. im Einvernehmen mit dem Reichsführer und Chef der Polizei und dem Korpsführer des NS. mit der Durchführung von Strg⸗ ßenverkehrskontrollen beauftragt, die nach den Weiſungen der Bevollmächtigten für den Nahverkehr vorzunehmen ſind. Bei allen Fahrzeugen wird Einſatz, Auslaſtung, Ladegut, Fahr⸗ ſtrecke und techniſcher Zuſtand(Reifen, Geſchwindigkeitsregler ſuſw.) geprüft. Bei Fernfahrzeugen wird außerdem kontrol⸗ Hert, ob die Genehmigung zur Fernfahrt erteilt iſt und ob die Ladung des Fahrzeugs mit ihr übereinſtimmt. Ueber die vorgenommene Kontrolle wird dem kontrollierten Fahrer eine Beſcheinigung ausgeſtellt. Verſtöße werden bei den Be⸗ vollmächtigten für den Nahverkehr angezeigt, 88 — Einxeiſeerlaubnis für Geſchüftsreiſen in die beſetzten Gebiete und nach Dänemark und Nordwegen. Grundfätz⸗ lich können nur außergewöhnliche Einzelfälle für die Reiſe⸗ genehmigung berückichtigt werden. Derartige, eingehend be⸗ gründete und möglicherweiſe durch entſprechende Unterlagen zu belegende Anträge ſind über die zuſtändige Induſtrie⸗ und Handelskammer an die jeweils zuſtändigen Stellen zu richten. Für Reiſen nach: 1. Dänemark: an das Auswärtige Amt, Berlin; 2. Holland: an die Zentralſtelle für Paſſier⸗ und Durchlaßſcheine heim Oberkommando der Wehrmacht, Ber⸗ lin W 35, Großadmiral⸗Prinz⸗Heinrich⸗Straße 15; 3. Bel⸗ gien und Luxemburg: an die Paſſierſchein⸗Hauptſtelle beim Oberkommando des Heeres, Berlin W 35, Bendlerſtraße 39; 4. Eupen und Malmedy: an den Regjerungspräſidenten in Aachen. Paſſierſcheine für Norwegen können noch nicht erteilt werden. SSO. Mordprozeß Höcky.— Die Zeugenvernehmung. Mannheim. Im Mordprozeß Höcky wurde in die Zeu⸗ genvernehmung eingetreten, die das Bild eines brutalen, rück⸗ ſichtsloſen, ſadiſtiſch veranlagten Triebmenſchen ergab. Ein Zeuge, der viele Jahre neben dem elterlichen Hauſe des An⸗ geklagten wohnte, bekundete, daß das Verhältnis zwiſchen Höcky und ſeinen Eltern ſehr ſchlecht geweſen ſei; den Vater habe er einmal bei einer Auseinanderſetzung geſtochen und der Mutter habe er die kärgliche Rente geſtohlen. Der Be⸗ triebsleiter eines Ludwigshafener Werkes, in dem der An⸗ gellagte heſchäfligt war, gab an, daß Höckys Leiſtungen un⸗ befriedigend waren, ſodaß er entlaſſen werden mußte. Dur eine weitere Zeugenausſage wurde herausgeſtellt, daß Höcky e meiſtens nur von den Frauen lebte. Eine Zeugin, die als Nachbarin die Ehefrau des Höcky gepflegt und ſich der Kinder angenommen hatte, ſchilderke die ehelichen Verhältniſſe des Angeklagten. Danach hat der Angeklagte ſeine Frau häufig geſchlagen, wobei er ſie oft auch mit dem Kohlenhaken miß⸗ handelte. Die verängſtigte Frau habe die Axt verſtecken müſſen, weil ſie fürchtete, daß der Angeklagte ſie damit er⸗ ſchlagen würde. Noch während ſeiner Ehe hatte Höcky Am⸗ gang mit zahlreichen Frauen. Einige Zeuginnen beſtätigten die ſtändigen Geldforderungen des Angeklagten. Von einer ehemaligen Hausangeſtellten hatte Höcky erhebliche Geld⸗ mittel gefordert und erhalten. Als ſie nichts mehr heraus⸗ rücken wollte, bedrohte er ſie mit Erſchießen und Erſtechen. Ein Zeuge hat Höcky mit der Ulmer dreimal wenige Tage vor dem Mord ſpät abends geſehen. Die 78jährige Mutter des Angeklagten, deren Erſcheinen Höcky nicht im geringſten berührte, verweigerte die Ausſage. * Gedenktage 20. Juni. i 1622 Tillys Sieg über Herzog Chriſtian von Braun⸗ ſchweig bei Höchſt. 5 i i 1849 Der Echriftſteller Franz von Schönthan in Wien geb. 1868 Der Maler und Baumeiſter Richard Riemerſchmid in München geboren. ö Sonnenaufgang 5.02 Sonnenuntergang 21.50 Fürſorge für Verwundete und Hinterbliebene Beihilfen bei Amſtellung der Lebenshaltung. 7 Bid eichsinnenminiſter im Einvernehmen mit dem OKW̃ egelung getroffen. Im Falle des Todes eines Einberufenen wird den Hinterbliebenen Familienunterhalt für einen beſtimmten Zeitraum weitergewährt. Der dann eintretende Uebergang vom Familienunterhalt zur Verſorgung wird für die Hin⸗ terbliebenen vielfach eine Umſtellung ihrer Lebenshaltung zur Folge haben. Die ſoziale Fürſorge hat den Hinterblie⸗ benen hierbei die erforderliche Hilfe zu leiſten. Wenn auch die Verſorgungsgebührniſſe ſo bemeſſen ſind, daß ſie einem ausreichenden Lebensunterhalt ſicherſtellen, ſo bleiben doch die Hinterbliebenen häufig für eine längere Zeit zunächſt mit Ausgaben belaſtet, die ihre Urſache in der Lebenshaltung vor dem Tode des Einberufenen hatten, nunmehr aber über den Rahmen der Verſorgungsleiſtungen hinausgehen. Das iſt insbeſondere der Fall, ſolange den Hinterbliebenen keine Wohnung nachgewieſen werden kann, die nach der Höhe der Verſorgungsbedürfniſſe angemeſſen wäre. Auch ſind nicht ſelten Verpflichtungen abzu⸗ tragen, die vor dem Tode des Einberufenen eingegangen wurden und damals den wirtſchaftlichen Verhältniſſen der Familie entſprachen. Wie der neue Erlaß vorſchreibt, iſt die f derartigen Fällen zuſätz⸗ eine Fürſorgeſtelle verpflichtet, in lich zu den ſonſtigen Leiſtungen der ſozialen Fürſorge einmalige und erforderlichenfalls laufende Beihilfen als Uebergangsbeihilfen zu vähren. Insbeſondere kommen auch Mietbeihilfen in racht. Die Uebergangsbeihilfen sind ſo lange zu gewähren, bis die Hinterbliebenen ihre Lebenshaltung ſo weit umgeſtellt haben, daß ſie ihren Un⸗ terhalt aus den Verſorgungsgebührniſſen und dem ſonſtigen Einkommen beſtreiten können. Die Beſtimmungen des Erlaſſes gelten ſinngemäß zu Gunſten von Hinterbliebenen, die keinen Familien⸗ unterhalt bezogen haben und deren Einkommen ſich in⸗ folge des Todes verringert, ferner zu Gunſten von Wehr⸗ dienſt⸗ und Einſatzbeſchädigten, die wegen Dienſtunkähig⸗ keit aus dem Wehrdienſt entlaſſen ſind und infolge ihrer Verletzung zunächſt kein Arbeitseinkommen haben oder ge⸗ genüber der Zeit vor der Einberufung ein geringeres Ar⸗ beitseinkommen erzielen, ſo daß ſie eine allmähliche Um⸗ ſtellung ihres Lebensverhältniſſes vornehmen müſſen. Das ſiebente badiſche Jugendgruppen⸗Erntelager eröffnet. NSG. Die badiſchen Jugendgruppen konnten nun in Bonndorf, Kreis Neuſtadt i. Schw., ihr ſiebentes dies⸗ jähriges Erntelager eröffnen. Dieſes Lager iſt in der Bonn⸗ dorfer Jugendherberge untergebracht und kann 20 Mädel und junge Frauen der Jugendgruppen der NS.⸗Frauenſchaft und der Werkfrauengruppen der DAF. oder ſonſtiger Partei⸗ gliederungen zur Anterſtützung der überlaſteten Landfrau in ſchöner Gemeinſchaft laufend aufnehmen. 1 Das deutſche Volkslied Die erſten Volkslieder waren Heldengeſänge, in ihnen klirrten die Schwerter und Schilde ſauſten die Speere, wi⸗ derhallte das Getümmel des Kampfes. Lieder haben ſich auch gewandelt. Im Oſten des Reiches war eine alte kirchliche Melodie heimiſch, die dem Volke derart gefiel, daß ein unter⸗ legter weltlicher Text zum Volkslied wurde, das heutige Aennchen von Tharau. Im Weſten des Reiches ſangen die Mädchen ein Lied vom Röslein, das der Knabe brach. Das Lied fiel Goethe in die Hände und war der Vorwurf zum be⸗ kannten Heideröslejn. Liebesverlangen und leidendes Ver⸗ zichten, die Wehmut und Verträumtheit ſpielt in den Volks⸗ liedern die Hauptrolle. Aber auch der derbe Scherz kommt zu ſeinem Recht, vor allem in den Zunftliedern, in denen der 80 den Schneider, der Schneider den Leineweber, 18 en anderen verſpottet. In anderen Liedern wieder lingt die Melodie der Arbeit auf, im„Pickepicke Haberſtroh“ das Klatſchen der Dreſchflegel und im„Weberla, Werberla, wick, wick, wick“ das Klappern des Webſtuhles. Der ſchöne alte Tanz unſerer Ahnen hat zu liedmäßigen Woxrtunterlegungen oft Anlaß gegeben. Die vielen Schlum⸗ perlieder, die in den verſchiedenſten Arten im Volke vorhan⸗ den ſind, ſind oft voll derber Selbſtverſpottung. Hier eine Probe:„Wenn i ham geh, geh i ums Haus rum. beim Kam⸗ merfenſter klopf i an, wenn mei Fraa fregt, wer draus iſt, og i: Jumpeduedl Def Mann!“ Die vielen volkstümlichen Verſe, dle heute noch in unſerem Volke leben, zeigen, wie allumfaſſend die Voltspo ie iſt, wie ſich das ganze Leben eines Volkes darin wider 1 und ſeine innerſten Emp⸗ indißigen zum Ausdruck gelangen. Wien Volkslieder ſind e Begleiter des e er Wiege bis zum Grabe, dikvfen nicht verlorengehen. Der Ernteeinſatz der HJ Die Vorbereitungen in vollem Gange. NSG. Ueberall in unſerem Gau ſind die Vorbereitungen im Gange, die dem Ernteeinſatz der Hitler⸗Jugend gelten. In allen Dörfern und Gemeinden, die eine größere Anzahl von Hilfskräften brauchen, werden Lager eingerichtet, in denen die Jungen oder die Mädel gemeinſam wohnen werden. Die Be⸗ ſchaffung von den für ein Lager geeigneten Räumen macht jedoch in manchen Orten größte Schwierigkeiten und iſt oft überhaupt unmöglich, weil die in Frage kommenden Räume bereits für andere Zwecke dringend benötigt werden, ſodaß eine Gemeinſchaftsunterbringung nicht erreicht werden kann, In dieſen Dörfern, deren Bauern aber die Hilfe unſerer Jun⸗ gen und Mädel trotzdem dringend brauchen, darf der Einſatz nicht an der unlösbaren Lagerfrage ſcheitern, ſondern dort wird der Einzeleinſatz in Anwendung kommen. Das heißt, der Junge, der in ein ſolches Dorf kommt, wird ganz und gar in die Hausgemeinſchaft des Bauernhofes aufgenom⸗ men. In dieſen Fällen ſtellt der Bauer nicht nur die Ver⸗ pflegung, ſondern auch eine Schlafkammer, ſodaß der Junge ganz mit zum Hof gehört, auf dem er arbeitet. Es wird auch in dieſem Fall von den Bauern dafür Sorge getragen, daß die Anterbringung der Helfer und Helferinnen gut it. Sorge dafür, daß Deine Spende der Leiſtung deutſcher Soldaten würdig iſt. Spende ein Vielfaches zur 1 1 Reichsſtraßenſammlung am 22. und 23. Juni. 0 Nationaltheater Mannheim Erſtaufführung:„Kleines Bezirksgericht“. Herr Swoboda hat ſich vom ſtändigen Beſucher der Verhandlungen eines kleinen Bezirksgerichts in Wien zum Hilfsdiener„emporgearbeitet“, der die Zeugen aufruft und dem Richter die Akten zuträgt. Dabei hat er ſich ſo viele juriſtiſche Kenntniſſe angeeignet, daß er im Kaffeehaus der Eliſabeth Pieringer Sprechſtunden für minderbemittelte Klienten abhält. Hier hat er ſeinen Gratiskaffee, während er bei der Delikateſſenhändlerin Hopfſtangl, ebenfalls gra⸗ tis, ſein„Kabinett“ hat. Das ging gut, ſolange beide Frauen Freundinnen waren. Als aber beide ſich verkrachten und vor Gericht eine Serie von Beleidigungsklagen durchfochten, kom Swoboda zwiſchen zwei Stühle, da er beiden gutge⸗ meinte Ratſchläge erteilt hatte. Um maſſive Verbalinfurien zu verhindern, hat er Frau Pieringer empfohlen, die Frau Hopfſtangl eine„Aphrodite“ zu nennen, und dieſer wieder als„Schimpfwort“ für die Feindin„Bachantin“ beige⸗ bracht. Der Richter entſcheidet denn auch, daß Aphrodite als Name der Göttin der Schönheit keine Beleidigung ſei. Wie Herr Swoboda wieder in den Genuß ſeiner früheren Rechte bei beiden Frauen und von noch mehr kommt, bil⸗ det dann den Reſt des Spieles. Es wird vom Verfaſſer be⸗ ſcheiden„Heiteres Volksſtück“ genannt, und das iſt von vornherein ſympathiſch. Auch in der Auswertung des recht humorvollen, mancherlei Möglichkeiten bietenden Stoffes zeigt ſich dieſe Beſcheidenheit, die auf knallige Effekte im allgemeinen verzichtet und lieber einen ſtillen, ſchmunzeln⸗ den Humor, der nicht alles deutlich ausſpricht, vielmehr dem Zuſchauer erſt allmählich zum Bewußtſein kommt, das Stück tragen und durchdringen läßt. Dieſer feineren Art von Humor, die aus Lebensweisheit quillt, hat ein ſo bedeutender Darſteller wie Ernſt Lang⸗ heinz auch hier als Swoboda zu ſeinem vollen Recht ver⸗ holfen. Langheinz hat es ja nicht nötig, mit groben Mit⸗ teln zu arbeiten; eine knappe Geſte, ein Blick, ein Ton ge⸗ nügen bei ihm, um treffend zu charakteriſieren. So wurde man dank ſeiner Kunſt den warmen, unaufdringlichen Hu⸗ mor des Stückes erſt richtig gewahr. De beſte Charakter⸗ darſtellerin, die wir in den letzten Jahren am Mannheimer Theater ſahen, Hanſi Thoms, hatte zwar nur die be⸗ ſcheidene Rolle der putzenden Gerichtsportiersgattin, aber ſie konnte ſelbſt dieſer nebenſächlichen Figur ſopiel Farbe geben, daß wieder ein kleines Kabinettſtückchen der Dar⸗ ſtellungskunſt daraus wurde. Eliſabeth Funke und Tilla Hohmann ſtellten die beiden befreundeten Fein⸗ dinnen ſehr natürlich und glaubhaft hin. Joſeph Offen⸗ bach war als Horvath der perſoniftzierte Neid, ebenfalls eine pſychologiſch fein erfaßte Leiſtung. Heinz Evelts Talent zur Komit konnte man erneut mit Schmunzeln feſt⸗ ſtellen, Klaus W. Krauſe war ihm ein ebenbürtiger Kumpan. Der Fleiſchhauer Wolfgang Jarnachs war zu elegant. Friedrich Hölzlin gab den Bezirksrichter als weiſen, gütigen, menſchenkundigen alten Herrn. 2 übrigen Darſteller fügten ſich dem Ganzen gut ein. Freund⸗ licher Beifall wurde am Schluß Stück und Spiel zuteil. Cornel Serr. Amtliche Bekanntmachung der Stadt Mannheim. Mehrere Betr.: Anhänger von Laſtkraftwagen g 2 9 und Pesſonenteaftoagen. filfSarbeiterinnen Die bei der Zulaſſungsſtelle für Kraftfahrzeuge beim 5 N Polizeipräſidium Mannheim gemeldeten Anhänger für Laſt⸗ und Perſonenkraftwagen müſſen bis ſpäteſtens 1. Juli 1940 bei der Kraftfahrzeugabnahmeſtelle in Mannheim(Schloß rechter Flügel) zwecks Rachprüfung und Aushändigung des Anhängerſcheines vorgefahren ſein. Die Anhänger können im beladenen oder un⸗ beladenen Zuſtande vorgefahren werden. Rach dem 1. Juli 1940 muß mit der Sicherſtellung nicht zugelaſſener An hänger gerechnet werden. Anhänger, die bis heute nicht der zuſtändigen Lehrmädchen für Bügelei gesucht. Vorzustellen vormittags 111 Uhr. Färberei Kramer, Seckemeimer Landstr. 270. — Zulaſſungsſtelle gemeldet ſind, ſind umgehend zi melden. Eine Verwendung nach dem 1. Juli 1940 iſt ſtrafbar. Mannheim, den 17. Juni 1940. Der Polizeipräſident— III 2/9. Zum möglichst sofortigen Eintritt Iechniker Zum Austragen von Zeitschriften aller Art Wird zuverlässiger Bote für Seckenheim sofort gesucht. Angebote u, Nr. 654 an die Geschäftsstelle ds. Bl. ist das Rechte zum Scheuern erbeten. und Patzen! eee 5 für Rohrleitungspläne(Einzel- und Schdne ole Kopfiooſ 3 Zusammenstellungs-Zeichnungen) f 1 verloren 5 gesucht. Fer E v. Waſſerturm i 5 zu verkaufen. bis Kloppenh. Angebote mit Lebenslauf, Zeugnisabschriften, Daſelbſt. e 5 5 5 Bild und Gehaltsansprüchen erbeten an zwei Frauen Hau ite. 0 a Kandel dewerbe, Maüstrie Deutsche Stenzeugvarenfabrik,„ae Zuhertecen e Mannheim- Friedrichsfeld. geſucht. bringt schnellstens angefertigt in. Moppenhelmerstr. 39. Gewinn! Neckar- Bote Druckerei. Verſammlungs⸗Kalender N Fußballvereinigung 1898. Das für heute Abend angeſetzte Training fällt umſtändehalber aus. Die übliche Spiel erverſammlung dagegen findet um 9 Uhr im Vereinslokal ſtatt. * Parteiamtliche Mitteilungen. Jungvolk. Am Samstag tritt das Fähnlein 47/171. in tadelloſer Aniform zur Beſichtigung durch den Bannführer um 14 Uhr am Heim an. Am Freitag 19 Uhr Führerdienſt, Mannheimer Theaterſchau Donnerstag, 20. Juni: Für die NSG.„Krafk durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Platzgruppe 61 64, 66 bis 69, 181 bis 184, 360 bis 393, 501 bis 510, 541 bis 580, 620, Gruppe D Nr. 1 bis 600, Gruppe G freiwillig Nr. 1 bis 900: Fidelio. Oper von , boven. Anfang 19.30. Ende nach 22 Uhr. Frettag, 21. Junt: Miete F 26 und 2. Sondermlets F 13 und für die NSG.„Kraft durch Freubel, 1 gemeinde e 16 16 bis 19 22 9 Der fliegende Holländer. 9715 „ Achard Woofer. rang 19.30, Ende Legen 2840 M Sonntag, 28. Juni: Miete A 26 und 2. Sondermiete A 13: Cavalleria ruſticana, Oper von 1. Mascagni; hierauf: Der Bajazzo, Oper von. 5 Anfang 8. 21.45 Uhr.(Eintausch von Gutſcheinen aufgehoben).. No Juni: Miete G 26 und 2. Sondermiete G 13 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, N gemeinde Ludwigshafen, Abt. 432 bis 434, 438: Klei- nes Bezirksgericht. Luſtſpiel von Otto Bielen. Anfang 19.30. Ende etwa 22 Uhr. Die 1 40 0 25 Mr. „ e nn Anekdoten Bakterien als Lebensförderer 5 N e usagg uecppg seſfei ue gan guvaivg Sn pelle menge Inv asl opinneg ache ar een ei pack eigne 3 ai geg aug „enz ich ue aint gui Aae eee luer ee eee eie been baue pog iS ungen uns“:juuog usbof auvaoch ne vaußs en eiu Bine o Bund so Ic hand bund sog 100 „I uoavg noa Luvb ſpou gun jog fag„undi“ ue ze use uv uus ellnu nd usaghgup zu sog noguenvaß vl u Teer nem em fbzunejchf va Buic opea sog eie uspogz“:usbol nd un usbgu usgebaeqnuig gun usgenlnv osſpg 18 Aussen seuze jan; aeg aun zuuu squpaog) mut nezcpnugez gapqpeab no; ug eee eee endend e dun a „Bubi si chpüfeg se en digg puguebnz uueſeig u! aer ueuezaenene Gunbüpenegz aufe zuzun mug moleig pnv Inuoß szugupzhaegz gploq die uejanſ ene ufeug injcz Sui Je sig uo usgel ejqnoib di mugvuzegn gungans did fte eden ine eee ben eee e ee eee „Hunzainz aun fiegnemuünzegun zeuse nu ucgdo ive sog so iüpſzaeuunv ie gan eee weed ne bub Ude Uuvbecq ogungbaesuic un eheckozaemlung epic eig eqn bunbeceg ea zun nut pi aan]! gun ei eee„ cpgeneig“ een ee ee ang ben ae een cn eignm ei n upp ue in uv eee en „esnohu aged un aui oz juezupgoch usage zu anu eis aun og“ uebng ueufel Inv ujsſppg sebnpuppu solfſej ul uesplas uundg Puqusbnzz ueule an u ahezungzea Iꝙpllag) ue oog usgupgzea cpu ug u gog bejuupzae 20 „ icin Sm gem 6— vg“ ushel ng ulehigncegz mul pogel ug eugo ne pech spa uit eum 210 obo svanſe 4 goa habeg 3 41% v„ibo 4 sda Au igel no qua une une aufe il gag Beef) biuem uz epi aas uaeijnqpe saquvabg) 2h eagle binga ol aun aeule obuch usguspnageg 40 uda pi on go ieabegun abb aun Lupb zcpiu 82 ach— dignm uegnd usbunl usg z0un nog ueneu aul usgogz uses used sog nevq jeqpuiaod e ue uelpomeb inv Uebe aun uanjc guuog u: uaegjeluaog usqueſlea gun ue fed ueunzg uche ane eee a i e ee e echſag abu ͤ ee neee wee e nee ee e Jung aun quiea]! 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Wiſſen Sie, wie Sie in dieſem Augenblick aus⸗ en?“ 2 5 Langſam kehrte ihr Blick zu ihm zurück. „Nun?“ „Wie eine richtige kleine Rebellin.. Marleen ſann dem Wort nach. Ihr war, als hätte es den unſichtbaren Ring, der ſie auf unbegreifliche Weiſe eingeengt, eingeſchnürt hatte, mit einem Male geſprengt. Sie war im Augenblick ganz wach, war wieder ganz ſie ſelbſt. N Rebellin! Hatte Garand überhaupt das richtige Ver⸗ ſtändnis für das Wort? Er hatte keine Veranlaſſung, gegen irgend etwas zu rebellieren. Höchſtens dagegen, daß gewiſſe Dinge ſich nicht ſchnell genug entwickeln wollten. Aber er hatte das Richtige getroffen. Sie ließ ſich leicht zurückſinken. -Es gibt Dinge, gegen die ein geſunder Menſch ein⸗ fach rebellieren muß.“ „Zum Beiſpiel?“ Sie ſah ein eigenartiges Licht in Garands Augen auf⸗ glimmen. „Zum Beiſpiel das unausſtehliche Saxophon dort hinten“, erwiderte ſie gleichmütig. Er ſah zur Seite. Die Muſik ſchwieg. Mit einem unſchwer zu deutenden Lächeln wandte er ſich Marleen wieder zu. „Sie kommen um eine Wenigkeit zu ſpät. Es iſt ſchon vorbei. Sie ſehen: Es hat nur dann Zweck, ſich aufzu⸗ lehnen, wenn es zur rechten Zeit geſchieht. Sonſt—“ Marleen richtete ſich auf. Soniſt Ein feſter Blick aus den waſſerhellen Augen des Mannes begegnete dem ihren. „Sonſt kommt man eben zu ſpät. Was ſich übrigens manchmal als durchaus erfreulich erweiſt. Man erkennt ſehr oft erſt hinterher, wie gut es war, ſich nicht aufgelehnt zu haben gegen Dinge, die wünſchenswert und— unab⸗ änderlich ſind. Es kommt alles, wie es kommen ſoll und muß. Und zum Schluß iſt man ſelbſt davon überzeugt, daß alles in beſter Ordnung iſt und daß man es eigentlich gar nicht anders hat haben wollen.“ Marleens Lippen ſchwangen leicht, aber ſie hielt ſeinem Blick ſtand. Ha!“ Das war alles, was ſie erwiderte. Ein hartes, ganz kurzes„Ha!“ Es klang wenig„damenhaft“. Und es ſagte Garand, was es ſagen ſollte:„Ein kleiner Irrtum! Marleen Ronneburg wird ſchon zur rechten Zeit rebellieren und ſich nach Bedarf zur Wehr ſetzen. Unabänderliche Dinge zwiſchen Ihnen und ihr— ſo meinten Sie es doch?— gibt es nicht, Verehrteſter!“ Ein leiſes Rot überzog Garands rundes Geſicht. Er legte die leicht nach außen gebogenen Spitzen ſeiner flei⸗ ſchigen Finger zuſammen. „Legen Sie Wert darauf, noch weitere Beiſpiele zu nennen?“ Marleen ließ ſich wieder zurückſinken. „Wir wollen es bei dem einen bewenden laſſen.“ Sie ſah auf die Armbanduhr. Fünf Minuten hatte Dina bleiben wollen. Fünfundzwanzig waren daraus ge⸗ worden. Es par Zeit, den Verlauf des Abends ſelbſt in die Hand zu nehmen. Vor allem war erſt einmal feſtzu⸗ ſtellen, ob Dina die Zeche bezahlen würde. Es war an⸗ zunehmen, da ſie Garands Vorſchlag ſofort zugeſtimmt hatte. Sie ſchien ja auch über ein durchaus nicht knapp bemeſſenes Taſchengeld zu verfügen, obwohl ſie und ihre Mutter von Marleens Vater abhängig waren. Marleen ſah zur Seite. Da kam Dina herüber, ſehr langſam und mit geſchmeidigen Bewegungen. Sie ſchien zu wiſſen, daß ſie Auffehen erregte. Marleen ſtutzte plötzlich. In Garands Augen war es ſekundenlang aufgeflammt, als er Dina herankommen ſah. Oder hatte ſie ſich getäuſcht? Lächelnd trat Dina an den Tiſch. „Ich bin doch nicht zu lange geblieben?“ „Auf jeden Fall kommſt du gerade zur rechten Zeit, ich möchte nämlich gehen“, erwiderte Marleen ruhig. „Die Kleine iſt doch nicht etwa müde?“ „Das nicht. Aber wenn wir noch bleiben, könnten die Ausgaben den Etat“ überſchreiten.“ Garand lachte leiſe auf „Wenn das Ihre einzige Sorge iſt!“ SS „Die einzige nicht, aber die nächftliegende.“ Man verſuüchte ſie umzuſtimmen, aber ſie blieb feſt. Garand verbarg ſeine Enttäuſchung und winkte den Kellner heran. Jetzt war der Augenblick gekommen. Würde Dina zahlen? Sie dachte nicht daran, ſie ließ Garand die Rechnung begleichen, als wäre es eine Selbſtverſtändlichkeit. Für Sekunden wurde Marleens Geſicht hart. Sie fühlte ihre Schläfen leiſe klopfen. Als man aufſtand, hatte ſie ihre Sicherheit wieder. Ihr habt euch beide in Marleen Ronneburg verrechnet! dachte ſie. Die Bogenlampe auf dem Vorplatz ſchwamm wie ein blaſſer Mond im feuchten Dunſt. Die Wagendecke glänzte vor Näſſe. Ein paar Schritte vor der bereits gelichteten Wagen⸗ reihe blieb Garand plötzlich ſtehen. „Müde ſind wir nicht, der„Etat“ iſt auch nicht mehr gefährdet— wir ſollten eigentlich bei mir noch einen Likör trinken und eine Zigarette rauchen. Einverſtanden, meine Damen?“ Er ſah Dina dabei an. Sie ſchwieg und wagte nur einen halben Blick zu Marleen hin. Jetzt war mit Sicherheit eine von deren bekannten Offenheiten zu erwarten. Da kam ſchon Marleens Antwort: „Einverſtanden!“ Klar und feſt hatte es geklungen. Dina glaubte nicht recht gehört zu haben. Sie wechſelte einen raſchen Blick mit Garand, dann wurde ſie plötzlich lebhaft. „Du biſt herrlich vernünftig, Kleine! Man hätte jetzt doch nicht ſchlafen können.“ Ein Zug tiefer Befriedigung erſchien auf Garands Ge⸗ ſicht. Marleen ſah es nicht, ihr Blick war groß und feſt in die dunſtige Nachtferne gerichtet. Man ſtieg ein. Wenige Minuten ſpäter hielt der Wagen vor Garands Villa. „Nicht ganz neuzeitlich,“ ſagte er wie entſchuldigend, als ſie dem ſeitlich gelegenen Hauseingang zuſchritten.„Die Elterg haben ſchon hier gewohnt. Aber ich werde bauen. Zum Frühjahr vielleicht. Draußen in Weſtend, unmittelbar am See. Wundervolle Gelegenheit zum Schwimmen.“ Das Licht flammte in der Diele auf, man legte ab. Verſtohlen betrachtete Dina die Kuſine. Irgend etwas an Marleen war ihr neu. War das Mädel wirklich vernünftig geworden? Zweifellos ſah ſie aus wie ein Menſch, der feſt entſchloſſen war, ſeinen Weg zu gehen. Gut ſo! Garand öffnete eine der Türen. „Mein Arbeitszimmer. Bitte!“ f Marleen hörte ihre Schritte nicht mehr. Der dicke Teppich verſchluckte jeden Laut. Der Luxus der Einrichtung war herausfordernd— wie der Mann, der mit der Sicher⸗ heit und dem Selbſtbewußtſein des Beſitzenden mitten im Zimmer ſtand. Marleen hob den verſchwimmenden Blick zu den Wänden auf. In breite Goldrahmen gefaßte Bilder ſahen herab. Frauen, ſchöne Frauen. Immer wieder Frauen. Blonde, braune, nachtſchwarze. „Sie lieben ſchöne Frauen?“ ſagte Marleen, das Blitzen des Türgriffes eines eingelaſſenen Schrankes be⸗ merkend. „Soll man nicht? Es iſt alles nur Symbol, alles nur Gleichnis für eine. Einmal wird es nur eine ſein, die alles beherrſcht: Herz und Denken, den Mann und das Haus. Soll es nicht ſo ſein?“ Er öffnete die gegenüberliegende Tür. Marleen ſah in ein zweites, kleineres Zimmer. Sie fühlte Dina dicht hinter ſich ſtehen. Das ſchien ihr unerträglich wie der Anblick dieſes Zimmers. Rotes Licht einer Stehlampe glühte ge⸗ dämpft über einem kleinen Tiſch, über farbigen Kiſſen. In gläſerner Vitrine lockten Leckerbiſſen. Likörflaſchen blinkten. Alles ſchien für dieſe Stunde vorbereitet. Marleen glaubte den Atem des Mannes zu ſpüren. Der ließ mit heißem Drängen fühlen: Alles iſt für dich da. Für dich und mich. Du biſt klug, Marleen Ronneburg! Du wirſt begreifen, was es heißt, in Fülle und Luxus leben zu können. Dinas Stimme fiel mit einem eigenartigen Beiklang in die Stille: „Wundervoll! Sie verſtehen zu wohnen. Fehlt nur noch die richtige Frau. Eine, die den Luxus zu ſchätzen weiß und zu ihm paßt.“ ö (Fortſetzung folgt.) Was deutſche Helden vollbringen Von Kriegsberichter K. G. von Stackelberg. Pe. Jeder Tag, jede Stunde hier im Weſten, in die⸗ ſem gewaltigen Geſchehen auf rieſenhafter Front bringt Taten, die groß genug ſind, um ſpäter in den Schulbüchern der Jugend zu ſtehen. Von Einzelheiten zu berichten, heißt ohnehin nur Epiſoden zu ſchildern, heißt, kleine Licht⸗ punkte im großen leuchtenden Gemälde hervorzuheben. Da iſt ein Unteroffizier, der für ſeine Tat das Ritter⸗ kreuz bekam. Er vollbrachte nicht mehr und nicht weniger, als daß er am hellen Vormittag über die Maas ſchwamm, obgleich das andere Ufer vom Feinde beſetzt und mit MG. geſpickt war, von drüben ein Boot holte, damit Waffen wieder zurück über den Fluß transportierte und dann hin⸗ tereinander mit ſechs Mann 17 feindliche Bunker, einen nach dem anderen, aushob und ausräucherte. Man braucht zu dieſer Tat kein Wort hinzuzuſetzen. Man muß es ſich Rur vorſtellen, was es heißt, über einen Fluß zu ſchwim⸗ men, der etwa 80 Meter breit iſt und deſſen anderes Ufer mit feindlichen Bunkern, Maſchinengewehren und Scharf⸗ ſchützen beſetzt iſt. Da iſt der Feldwebel eines Pionierbataillons, das zu einer Panzerdiviſion gehört. Die Panzer ſtürmen auf Boulogne. Die Pioniere waren mit der Spitze an der Stadt. Allen voran ſtürmte der Feldwebel, eine Sturm⸗ leiter auf dem Rücken und einen Mann mit einem Ma⸗ ſchinengewehr als Begleiter, auf die Zitadelle der Stadt zu. Die Zitadelle iſt ein altes Mauerwerk, deſſen helle Wände ſich etwa haushoch emporrecken. Im toten Winkel der Mauer ſetzt der Feldwebel ſeine Sturmleiter dort an, wo eine kleine Breſche durch Beſchuß in die Zitadelle geſchlagen war. Der Feldwebel erklärte die 300 Mann ſtarke franzöſiſche Beſatzung für gefangen. Sie hatte ſich auch wirklich bereits ergeben, als von einem Baum herab ein Franzoſe dem Feldwebel in den Rücken ſprang und ihn übermannte. Man ſchleppte den Deutſchen vor den Kom⸗ mandanten. Dieſer wollte ihn erſchießen laſſen.„Hinter mir kommen 1000 deutſche Panzer. Wenn mir ein Haar gekrümmt wird, dann ſind alle erledigt!“ ſagte ſehr ruhig der Feldwebel, und darauf kapitulierte die Zitadelle von B. mit ihrem Kommandanten und 300 Mann. Ein Panzerleutnant ſollte für ſeinen Kommandieren⸗ den General Quartier machen. Er kam in ein Schloß, das die vorderſten Panzer gerade erreicht hatten. Es ſchien ihm für den Gefechtsſtand günſtig zu liegen, weil es ſo⸗ weit vorne war, denn unſere Panzer rückten ja mit einem wilden Tempo vor. Als der Leutnant in den Eßraum des Schloſſes trat, traf er dort auf eine gut gedeckte Tafel, an der ein franzöſiſcher General und drei Generalſtabsoffi⸗ ziere ſaßen.„Ah“, winkte der General ſehr freundlich zu, als der Leutnant verdutzt in der Tür ſtehenblieb,„voila, les hollandais!“„Nix, hollandais“, antwortete ſchnell gefaßt der deutſche Leutnant,„wir ſind Deutſche, und ich erkläre hiermit die Herren als Gefangene!“ Der gleiche General eines Panzerkorps, für den hier der Offizier Quartier machte, begegnete eines Tages ſeiner vorderſten Aufklärung, die vorrückte, während er ſelbſt von vorne zurückkam.—„Fahrt zu— hier könnt Ihr vor⸗ wärts, wie die Natur beſchaffen iſt; bis 20 Kilometer vor⸗ aus habe ich ſelbſt ſchon aufgeklärt— da iſt kein Feind zu ſehen!“ rief er ihnen zu und brauſte vorbei. Das ſind nur einige Beiſpiele, einige Taten, wie ſie täglich hier vollbracht werden, von Schützen, Offizieren, von Generalen. Man macht keine großen Worte davon, und wenn man ſie nicht gerade ſelbſt erlebt, dann hört man ſie ſo nebenbei und beſtimmt nicht von denen, die ſie ſelbſt vollbrachten, denn über ſich ſelbſt ſpricht man nicht! Die Taten der einzelnen, der Einſatz eines jeden, das Helden⸗ tum von Millionen einzelnen vereinigt ſich zu dem großen gewaltigen Bild des Erfolges, vor dem die Welt ſteht. Die Millionenzahl ſolcher Soldaten, eingeſetzt von ihrem großen Führer, der das Ziel beſtimmt, garantiert der Heimat den Sieg und Deutſchland die Zukunft. Die Heimat dankt ihren tapferen Soldaten! Zeige Dich der großen Zeit würdig. Opfere mit Freuden am Samstag, den 22., und Sonntag, den 23. Juni. Friedrich an die Krämer in London Englands älteſte Tradition: Verrat— Das Ehrgefühl Preußens ſiegte NS. Der große Krieg der als der Siebenjährige in die Geſchichte einging, ſtand in ſeinem ſechſten Jahr. Eng ⸗ land und Preußen waren verbündet und Fried⸗ Lich II. hatte viele Opfer für England gebracht. Eng ands König, Georg II., war im Oktober 1760 geſtorben. Sein Enkel wurde als Georg III. König. Er machte ſich die An⸗ ſichten ſeines Erziehers Lord Bute zu eigen der ein erklärter Gegner Friedrichs war. Die Flkatad chats beziebemaen zwi⸗ ſchen den beiden Staaten erkalteten merklich, Lord Bute brachte es fertig, ſich weit in die politiſchen Geſchäfte einzu mengen. Er wollte einen Sonderfrieden mit Frankreich schließen, denn England hatte in Amerika, in Indien und in Afrika entſcheidende Erfolge über die Franzoſen e und da meinte es, der Krieg in Europa ginge es nun nichts mehr an. Das verbündete reußen ſollte verbluten——. Um zu einem e Frieden 1 kommen. wollte Eng⸗ land ſeinen Verbündeten, Friedrich II. zwingen Schleſien an Oeſterreich abzutreten. Friedrich II. war flammend empört über dieſe engliſche Niederträchtigkeit und weigerte ſich ent⸗ ſchieden, An den ihm befreundeten engliſchen Miniſterpräſt⸗ denten Pitt, deſſen Einfluß unter den Wühlereien Lord Butes allerdings ſchon im Schwinden war, ſchrieb der preußiſche König am g. Juli 1761ſeinen Brief den er dergeſtalt einleitete: 5 5 „Folgende Betrachtungen habe ich bei mir angeſtellt: wie, ſagte ich zu mir ſelbſt, iſt es möglich, daß die engliſche Na⸗ tion mir Gebietsabtretungen an meine Feinde vorſchlägt. während ſie mir doch durch beglaubigte Akte, die noch vor⸗ handen und die jedermann bekannt ſind, meine Beſitzungen garantiert! Wie laſſen ſich zwei ſo entgegengeſetzte Dinge miteinander vereinigen?“ Friedrich fährt dann, nach Schil⸗ derung politiſcher Dinge, wie folgt fort:„Ich bin nicht im⸗ mer glücklich geweſen, und welcher Menſch könnte über For⸗ tuna verfügen! Indeſſen bin ich, trotz der Ueberzahl meiner Feinde, noch im Beſitz eines Tefles von Sachſen, und ich bin feſt entſchloſſen denſelben nur unter der Bedingung heraus⸗ zugeben, daß die Oeſterreicher, die Ruſſen und die Franzo⸗ ſen mir alles zurückgeben, was ſie mir genommen haben. Zwei Triebfedern ſind es, die mein Handeln be⸗ immens die eine iſt das Ehrgefühl, und die andere das Wohl des Staates, den der Himmel mir zum Regieren gegeben hat. Dieſe ſchreiben mir zwei Gebote vor, einmal, nie etwas zu tun, worüber ich zu erröten hätte wenn ich meinem Volke Rede ſtehen müßte, und ſodann, für meines Vaterlandes Heil und Ruhm den letzten Tropfen meines Blutes hinzugeben. Mit ſolchen Grundſätzen weicht man ſeinen Feinden nie, mit ſolchen Grundſätzen hielt Rom ſich aufrecht gegen Hannibal nach der Schlacht bei Cannge, mit ſolchen Gründſätzen behauptete ſich die große Königin Eli⸗ ſabeth gegen Philipp II. und die unüberwindliche Flotte, mit ſolchen Grundſätzen hat Guſtav Waſa Schweden aufgerichtet und den Tyrannen Chriſtian aus dem Lande gejagt. Das ſind die Vorbilder, denen ich zu folgen entſchloſſen bin. Nach ein paar minder wichtigen Sätzen heißt es weiter: „Der König von England hat nur zu wählen die Entſchei⸗ dung liegt bei ihm— zwei Wege ſtehen ihm offen: entweder, er denkt bei den Friedensver udlungen nur an In⸗ tereſſen Englands und vergißt diejenigen ſeiner Bun⸗ desgenoſſen, oder, wenn er ſeine Verpflichtungen. ſein ge⸗ gebenes Wort und ſeinen Ruhm zu Rate zieht, ſo verbindet er mit der Sorge für die Intereſſen ſeiner Nation die För⸗ derung des Wohles ſeiner Bundesgenoſſen.“ Mit Bitternis fügt der König noch hinzu, daß es für ihn ſchmerzlich ſein werde, zu denken, daß er als Bundesgenoſſe Frankreichs Er⸗ werbungen gemacht habe, als Bundesgenoſſe Eng⸗ lands aber von feinen Feinden ausgeplün⸗ dert werde. l Der Brief konnte nicht mehr viel wirken. England trieb ſein verräteriſches Spiel weiter, freilich ohne Glück zu haben, denn Preußen ging aus dem Siebenjährigen Krieg gefeſtigt und als junge, ſtarke Großmacht hervor, mit der die Welt nun zu rechnen hatte! Praktiſch erklärt. Auguſt der Starke hatte einen Adju⸗ tanten namens Kyau, der ebenſo geiſtreich wie originell war. Als ihn einmal der König bei Tiſch fragte, wie es wohl käme, daß aus den Zöllen ſo geringe Einkünfte flöſſen, nahm Kyau aus einem vor ihm ſtehenden Kühlge⸗ fäß ein Stück Eis, gab es ſeinem Nachbar und bat ihn, es herumgehen zu laſſen. Als das anfangs ſehr umfangreiche Eisſtückchen dann zum König gelangte, war es nür noch ein winziger Reſt.„Auf ſolche Weiſe, Majeſtät“, erwiderte Kyau,„werden die Zölle zu Waſſer.“ Und der König ver⸗ ſtand ſeinen Adjutanten. 8 s