WD F Frankreichs, liegt im tiefſten Frieden, eingspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mt. 1.60, u der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mmm breite Millimeterzeile 3 Pfg., u Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Ar. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verkülndblatt für den Stadtteil Mbm.⸗Secken heim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68 Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— 40. Jahrgang 6 1 2 . 5 8 1— 2 8 4. 5 41 5 Samstag, den 22. Juni 1940 Kebergabe der Waffenſtillſtandsbedingungen an die franz. Delegation DNB Im Wald von Compiegne, 21. Juni. Am 21. Juni 1940 15.30 Uhr empfing der Füh⸗ rer und Oberſte Befehlshaber im Beiſein der Ober⸗ befehlshaber der Wehrmachtsteile, des Chefs des Ober⸗ kommandos der Wehrmacht, des Reichsaußenminiſters und des Stellvertreters des Führers die franzöſiſche Abordnung zur Entgegennahme der Waffentilltands⸗ bedingungen. Die franzöſiſche Abordnung beſtand aus: General Huntzinger, Mitglied des franzöſiſchen Oberſten Kriegsrates, General der Luftwaffe Bergeret, Vi⸗ zeadmiral Le Luc, Botſchafter Noel. Den Akt der Uebergabe der Bedingungen nahm der Führer im Wald von Compiegne in dem gleichen Sitzungswagen vor, in dem Marſchall Joch am 11. 11. 1918 unter ent⸗ ehrenden Amſtänden den deutſchen Unterhändlern den Waffenſtillſtand diktierte. Die heutige Handlung im Wald von Compiegne hat begangenes Unrecht gegen die deutſche Waffenehre ausgelöſcht. Die Würde der Handlung gegenüber dem in Ehren geſchlagenen Gegner ſtand im Gegenſatz zu den ewi⸗ gen Haß ſäenden Baudenkmälern dieſer Stätte, an der einſt galliſche Niedertracht das unbeſiegte deutſche Heer ſchmähte. Die Präambel Im Auftrag des Führers verlas der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, Generaloberſt Kei⸗ tel, nachſtehende Präambel zu den Waffenſtillſtands⸗ bedingungen: i Im Auftrag des Führers und Oberſten Befehlsha⸗ bers der deutſchen Wehrmacht habe ich Ihnen folgende Eröffnung zu machen: Im Vertrauen auf die vom amerikaniſchen Präſi⸗ denten Wilſon dem Deutſchen Reiche gegebenen und von den alliierten Mächten beſtätigten Zuſicherungen hat die deutſche Wehrmacht im November 1918 die Waffen niedergelegt. Damit fand ein Krieg den Ab⸗ ſchluß, den das deutſche Volk und ſeine Regierung nicht gewollt hatten, und in dem es, trotz ungeheurer Ueber⸗ macht, den Gegnern nicht gelungen war, das deutſche Heer, die Kriegsmarine oder die deutſche Luftwaffe ir⸗ gendwie entſcheidend zu beſiegen. Schon im Augenblick der Ankunft der deutſchen Waffenſtillſtandskommiſſion aber begann der Bruch des feierlich gegebenen Verſprechens. Am 11. November Die weltgeſchichiliche Etunde Du Compiegne, 21. Juni. Im Wald von Compiegne, an der Stätte der kiefſten militäriſchen und politiſchen De⸗ mütigung des Deutſchen Reiches, hat das ſiegreiche chwert des nationalſozialiſtiſchen Großdeutſchland Adolf Hitlers an dieſem 21. Juni 1940 Geſchichte geſchrieben. An genau der gleichen Stelle und in dem gleichen Wagen unier ungleich würdigeren äußeren Amſtänden, die den geſchlagenen Gegner nicht demütigten, haben die Bevollmächtigten Frankreichs aus dem Munde des Bevollmächtigten des Oberſten Befehls- habers, des Chefs des Oberkommandos der Wehrmacht, Generaloberſt v. Keilel, die Bedingungen entgegengenom⸗ men, unter denen Deutſchland bereit iſt, einen Vaffenſtill⸗ ſtand zu ſchließen. f Der Wald von Compiegne, das grüne Tor zum Herzen überglänzt vom ſchönſten Sommerſonnenſchein. Auf der Straße Paris Soiſſons ziehen die Kolonnen der deutſchen Wehrmacht. An der Abzweigung zum Wald von Compiegne ſtehen Poſten. Rechts von dem Weg, der zum runden Platz, der eigent⸗ lichen Stätte des Geschehens führt, ſteht ein geraupuges Zelt. Es iſt für die franzöſiſche Delegation beſtimmi als Aufenthalt für ihre 8 Es hat direkte Telefonver⸗ bindung mit der franzöſiſchen Regierung in Bordeaux. Aus⸗ geſtattet iſt es mit bequemen Holzſeſſeln und einem großen Tiſch, auf dem eine Schreibmappe 195 Ein Standkalender igt das geſchichtliche Datum des 21. Juni 1940. Auf einem Lich in einer Ecke ſtehen eine Waſſerkaraffe mit Gläſern, weitere Schreibgelegenheiten, Aſchenbecher uſw. 5 Auf dem Denkmalsplatz, auf den die Abzweigung mün⸗ det, ſteht das Mal des Waffenſtillſtandsver⸗ trages vom 11. 11. 1918 mit der Reichskriegsflagge ver⸗ deckt und ſomit iſt ſymboliſch die Schmach an dieſem 21. Juni ausgelöſcht. Auf der kurzen Allee, die zu dem eigent⸗ lichen Platz der damaligen Verhandlungen führt, hat eine Ehrenkompanie des Führerbegleitbataillons mit zwei Zügen Heer und einem u d ele mit der Standarte des Führerbegleitbataillons Aufſtellung genommen. Mitten über den Platz führen zwei Schienenſtränge. Zwiſchen dieſen Schienenſträngen liegt leicht verhüllt der Gedenkſtein mit der hochmütigen Inſchrift:„Hier ſchei⸗ 1918 fing damit in dieſem Zuge die Leidenszeit des deutſchen Volkes an. Was an Entehrung und Erniedri⸗ gung, was an menſchlichem und materiellem Leid einem Volke zugefügt werden konnte, nahm von hier ſeinen Ausgang. Wortbruch und Meineid hatten ſich gegen ein Volk verſchworen, das nach einem über vier⸗ jährigen heldenhaften Widerſtand nur der einzig m Schwäche verfallen war, den Verſprechungen demokrati⸗ ſcher Staatsmänner Glauben zu ſchenken. Am 3. September 1939— 25 Jahre nach dem Aus⸗ bruch des Weltkrieges— haben England und Frank⸗ reich, wieder ohne jeden Grund, an Deutſchland den Krieg erklärt. Nun iſt die Entſcheidung der Waffen ge⸗ fallen. Frankreich iſt beſiegt. Die franzöſiſche Regierung hat die Reichsregierung ge⸗ beten, ihr die deutſchen Bedingungen für einen Waf⸗ fenſtillſtand bekanntzugeben. Wenn zur Entgegennahme dieſer Bedingungen der hiſtoriſche Wald von Compiegne beſtimmt wurde, dann geſchah es, um durch dieſen Akt einer wiedergutma⸗ chenden Gerechtigkeit— einmal für immer— eine Er⸗ innerung zu löſchen, die für Frankreich kein Ruhmes⸗ blatt ſeiner Geſchichte war, vom deutſchen Volke aber als tiefſte Schande aller Zeiten empfunden wurde. Frankreich iſt nach einem heroiſchen Widerſtand in einer einzigen Folge blutiger Schlachten beſiegt worden und zuſammengebrochen. Deutſchland beabſichtigt daher nicht, den Waffen⸗ ſtillſtandsbedingungen oder den Waffenſtillſtands⸗ perhandlungen die Charakterzüge von Sch mä⸗ hungen gegenüber einem ſo tapferen Gegner zu geben. Der Zweck der deutſchen Forderungen iſt es: 1. Eine Wiederaufnahme des Kampfes zu verhin⸗ dern, 2. Deutſchland alle Sicherheiten zu bieten für die ihm erzwungene Weiterführung des Krieges gegen England, ſowie 3. die Vorausſetzungen zu ſchaffen für die Geſtal⸗ tung eines neuen Friedens, deſſen weſentlichſter Inhalt die Wiedergutmachung des dem Deutſchen Reiche ſelbſt mit Gewalt angetanen Unrechts ſein wird. Nach Verleſung der Präambel verließ der Führer unter den Klängen des Deutſchlandliedes den Verhand⸗ lungsort. 10. Leiter der e Delegation, terte am 11. November 1918 der verbrecherſſche Hochmut des deutſchen Kaiſerreiches, beſiegt durch die freien Völker, die es ſich zu unterjochen anmaßte.“ Unmittelbar an der Stirnſeite dieſes Schand⸗Steines weht jetzt die Führer⸗ ſtandarte Rechts von dieſem Stein ſteht an genau der glei⸗ chen Stelle wie 1918 der Wagen, in dem die Verhand⸗ lungen damals ſtattfanden und in dem heute die Vertre⸗ ter des beſiegten Frankreich die Bedingungen des Waffen⸗ ſtillſtandes empfangen. Es iſt ein normaler Speiſewagen der Internationalen Schlafwagengeſellſchaft, der völlig ſchmucklos geblieben iſt. Die Tür iſt mit ſchwarzem Leder bezogen. In der Mitte ſteht ein großer, rechteckiger Tiſch, auf ihm ſind weiße Schlachtenkarten mit dem goldenen Ho⸗ heitszeichen aufgeſteckt. Deu Führer wird mit dem Rücken zu dem Gedenk⸗ ſtein in der Mitte der Tafel ſitzen, rechts von ihm General⸗ feldmarſchall Göring, Großadmiral Raeder und der Reichsminiſter des Auswärtigen v. Ribbentrop, zu ſeiner Linken der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, Generaloberſt Keitel, der Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberſt v. Brauchitſch, und der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß. Auf der gegenüberliegenden Seite nimmt den Platz der 5 franzöſiſch. General Hun⸗ Lese n, ein. Zu ſeiner Linken wird der Konteradmiral e Luc, zu ſeiner Rechten der Botſchafter Noel und ne⸗ ben dieſem der General der franzöſiſchen Luftwaffe Ber ⸗ geret ſitzen. Auf dem zweiten Gleis bezeichnet ein weiterer Gedenkſtein die Stelle, wo 1918 der Wagen der deut⸗ ſchen Bevollmächtigten ſtand. In dem mit kegelförmigen Zypreſſen geſtalteten Rund iſt an dieſer Seite auch das Denkmal Fochs errichtet, mit dem Blick auf den Wa⸗ gen. An der Stelle, wo der deutſche Wagen ſtand, haben Run die Vertreter der in⸗ und Ausländischen Preſſe, die dieſer geſchichtlichen Stunde beiwohnen können, ihren Platz, während unmittelbar vor dem Wagen die Generali⸗ tät und Admiralität und die Ehrengäſte aus Staat und Partei den Führer erwarten. Man ſieht unter ihnen den Reichsführer„ Himmler, Reichsminiſter Dr. Lammers, Reichspreſſechef Dr. Dietrich, Reichsleiter Bormann, den Chef des Wehrmachtsführungsamtes, Generalmajor Jodl, Generalleutnant Bodenſchatz, die perſonuchen und müllra⸗ E— nur dazu angetan, uns erſt recht 145 Nr riſchen Adjutanten des Führers, Obergruppenführer Bruc⸗ ner Gruppenführer Schaub, Oberſt des Generalſtabes Schmundt ferner u. a. General Glaiſe⸗Horſtenau und den Gruppenführer Wolff. Vom Platz aus noch ſichtbar liegt im Wald in der Ver⸗ längerung des Gleiſes, auf dem der Wagen ſteht, die Halle, in der ſich der hiſtoriſche Wagen bisher befand. Die Vor⸗ derſeite dieſer Halle iſt aufgebrochen und mit einem Tuch in der Farbe des Steines verkleidet. Kurz vor 15 Uhr marſchiert die Ehrenkompanie auf. Die Spannung iſt auf den Höhepunkt geſtiegen. Um 15.15 Uhr trifft der Führer, von ſeinem Hauptquartier kom⸗ mend, im Kraftwagen am Denkmalsplatz ein. Er wird hier von Generalfeldmaärſchall Göring, Großadmiral Raeder, Generaloberſt p. Brauchitſch, Generaloberſt Keitel, dem Reichsminiſter des Auswärtigen v. Ribbentrop und dem Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, empfangen. Von ihnen gefolgt ſchreitet der Führer unter den Klängen des Präſenliermarſches die Front der Ehrenkompanie ab. Auf dem runden Platz angekommen, tritt er an den Gedenk⸗ ſtein und wirft einen Blick in die Runde dieſer hiſtoriſchen Stätte. Dann beſteigt er mit ſeiner Begleitung den Wagen. Wenig ſpäter, um 15.30 Uhr, erſcheint die franzö⸗ ſiſche Abordnung, die am Donnerstag die vorderſte deut⸗ ſche Linie bei Tours überſchritten hatte und von dem Ober⸗ quartiermeiſter des Heeres, Generalleutnant von Tippels⸗ kirch, nach Compiegne geleitet worden war. Die Bevollmächtigten Frankreichs übernachteten in einem Pariſer Hotel und am Morgen des 21. Juni wurden ſie nach Compiegne geführt. Hier wurden ſie von Oberſt⸗ leutnant Thomas, dem Kommandanten des Führerhaupt⸗ quartiers, zum runden Platz geleitet. Die Ehrenkompanie iſt ohne Spiel Gewehr bei Fuß ſtillgeſtanden. Als die De⸗ legation die Standarte paſſiert, legen die franzöſiſchen Offi⸗ ziere grüßend die Hand an die Mütze. Auf dem runden Platz angekommen, werden ſie an den Wagen geleitet. Am Eingang zum Wagen ſteht ein Offizier der Leibſtandarte Adolf Hitler. General Huntziger zögert eine Weile nach⸗ denklich, ehe er um 15.35 Uhr den Wagen betritt. Im Wagen haben ſich der Führer und ſeine Begleitung erhoben. Der Führer grüßt jeden der franzöſiſchen Bevoll⸗ mächtigten durch Erheben der rechten Hand. Dann nehmen die Teilnehmer ihre Plätze ein. Der Chef des Oberkomman⸗ dos der Wehrmacht, Generaloberſt Keitel, erhebt ſich dann und verlieſt auf Befehl des Führers und Oberſten Befehlshabers die Präambel zu den Waffenſtillſtandsbe⸗ dingungen. Anſchließend erfolgt die Ueberſetzung der Prä⸗ ambel durch den Geſandten Schmidt. Danach erheben ſich alle Anweſenden, und der Führer verläßt mit ſeiner Be⸗ gleitung um 15.42 Uhr den Wagen, während Generaloberſt 7 0 mit den franzöſiſchen Bevollmächtigten im Wagen verbleibt. Als der Führer die Allee zum Denkmalsplatz erreicht hat, meldet ihm der Chef der Ehrenkompanie:„Mein Füh⸗ rer, die großdeutſche Wehrmacht grüßt ihren Oberſten Be⸗ fehlshaber!“ Der Führer dankt, die Lieder der Nation er⸗ klingen. Der Tag der Abrechnung oo Der Zuſammenbruch der franzöſiſchen Wirtſchaft, der faſt an den Einfall eines Kartenhauſes erinnert, iſt kei⸗ neswegs ſo überraſchend, wie es auf den erſten Blick ſchei⸗ nen mag. Seit dem Weltkrieg haben die franzöſiſchen Poli⸗ tiker und Wirtſchaftler nichts, aber auch gar nichts getan, um die Wirtſchaft des Landes wieder auf geſunde Füße zu ſtellen. Im Gegenteil, durch Kürzung der Arbeitszeit in der Induſtrie, durch ſtillſchweigende Duldung einer geradezu kataſtrophalen Abwanderung vom Land in die Städte wur⸗ den Induſtrie und Landwirtſchaft von Jahr zu Jahr mehr geſchwächt und in ihren Grundlagen langſam aber ſicher er⸗ ſchüttert. Bei der fehlenden ſtraffen Organiſation in der franzöſiſchen Wirtſchaft konnte es nicht wunder nehmen, daß im Augenblick dieſes Krieges erſt recht ein beiſpielloſes Durcheinander und eine Syſtemloſigkeit ohnegleichen in der franzöſiſchen Wirtſchaft Platz griff. Auch aus wirtſchaftli⸗ chen Geſichtspunkten heraus war Petain gezwungen, um Wa jenſtillſtand zu beten. Wir Deutſchen aber können nur kopſſchüttelnd die gewiſſe Ungeduld zur Kenntnis nehmen, die Frankreich heute bereits befällt, weil es nach zwe. drei Tagen noch keine Gewißheit über die Waffenſtiuſtandsbe⸗ dingungen hat. In dieſem Zuſammenhang muß daran er⸗ innert werden, daß die Franzoſen Deutſchland 19418 nicht nur fünf Wochen auf eine Antwort bezüglich der Waffen⸗ ſtillſtandsbedingungen warten ließen, ſondern auch nach Abſchluß des affenſtilſtande⸗ noch den Hungerkrieg ge⸗ gen Frauen, Greiſe und Kinder Deutſchlands erbarmungs⸗ los fortletzten. Tauſende und Abertauſende deutſcher Men⸗ ſchen ſind nach dem Kriege dieſer Hungerblockade noch er⸗ legen. Darüber hinaus forderte Frankreich von dem hun⸗ gernden Deutſchland die Ablieferung von Tauſenden und bertauſenden von Milchkühen und Schweinen als Repa⸗ ration an Frankreich. Mit aller Gewalt wurde Deutſchland wirtſchaftlich geſchwächt. Der Wahnſinn der Reparationen ſtieß uns in die ärgſte Inflation, die uns ſpäter bereit⸗ willigſt zu hohen Zinssätzen gewährten Anleihen waren K 5 in den Ruin zu bringen. Und die gewaltige Arbeitsloſigkeit von ſteben Millionen Menſchen war ebenfalls eine Auswirkung der brutalen Unterdrückungspolitik, die in Verſailles diktiert worden war. Heute iſt der Tag der Abrechnung da. Und man wird auch von Deutſchland nicht Unmögliches verlan⸗ gen können, nicht verlangen können, daß alles das vergoſſen iſt, was uns an Schmach und Unterdrückung nach de s dem Weltkrieg von den ſogen. Siegern zugefügt worden iſt. . eee e,—— We 8 2 86 0 1 Wir rechnen ab! Was ſich auf dem Boden Frankreichs augen⸗ blicklich ereignet, iſt ein weltgeſchichtliches Drama unerhör⸗ ten Ausmaßes, eine Abrechnung in größtem Stil Frank⸗ reich iſt dabei der Schuldner und der Schuldige, den die Vergeltung mit aller Schärfe, aber auch durchaus zu Recht trifft. Seit Jahrhunderten gilt für das deutſch⸗franzöſiſche Verhältnis das Dichterwort, daß„der Frömmſte nicht im Frieden leben“ kann,„wenn es dem böſen Nachbarn nicht gefällt“. Frankreich iſt der„böſe Nachbar“. Immer und immer wieder hat es Streit und Krieg in deutſche Lande getragen, hat es ſeine Hand begehrlich nach deutſchem Ge⸗ biet ausgeſtreckt, hat es Deutſchland geſchwächt, wo es Ge⸗ legenheit dazu fand. Deutſchland niederzuhalten, damit es willen⸗ und machtloſes Objekt franzöſiſcher Raubgelüſte bleibe, war durch Jahrhunderte das Ziel der Politik dieſes „böſen Nachbarn“. Es war gerädezu eine fixe Wahnidee aller franzöſiſchen Staatsmänner(und der, die ſich dafür hielten!) geworden, daß die franzöſiſche„Sicherheit“ nur dann gewährleiſtet ſei, wenn das Franzöſiſche Staatsgebiet ſich bis zum Rhein erſtrecke und wenn auf der anderen Rheinſeite ein ohnmächtiges, in inneren Kämpfen ſich ſelbſt zerfleiſchendes Deutſchland liege. Wenn wir beklagen, daß Deutſchland zu einer Zeit, da andere europäiſche Staaten ſich ſchon zu Großmächten auf⸗ ſchwangen, nur„ein geographiſcher Begriff“ war, dürfen wir nicht vergeſſen, daß in allererſter Linie die auswärtige Politik Frankreichs dieſen Zuſtand herbeigeführt hatte und mit allen Mitteln zu erhalten ſuchte. Und wenn wir den unglückſeligen Dreißigjährigen Krieg als furchtbaren Aderlaß an der deutſchen Volkskraft beklagen und ebenſo den Frieden von Münſter, der im Jahre 1648 nicht nur wertvolle deutſche Gebiete vom Reich wegriß, ſondern auch durch Zerſtückelung des Reichsgebiets in unzählige Teile Deutſchlands ſtagtliche Ohnmacht auf ein paar Jahrhun⸗ derte feſtlegte— dürfen wir wiederum nicht vergeſſen, daß 4 KN 9 dies alles der Politik des„böſen Nachbarn“ Frankreich zu verdanken war. Und wer hat die geſegneten Fluren der Pfalz und ihre Dörfer und Städte verwüſtet? Wer hat die Brandfackel in die Stadt Heidelberg geworfen und dieſe kurfürſtliche Reſidenz mit ihrem prachtvollen Schloß zerſtört? Alles das fällt auf das Schuldkonto der Franzoſen, von deren Zer⸗ ſtörungswut und Raubgier im Weſten und Südweſten Deutſchlands noch zahlloſe ausgebrannte Ruinen ein zwar ſtummes, aber doch ein dringliches Zeugnis ablegen. Iſt nicht auch Straßburg, die uralte deutſche Stadt, über der jetzt wieder die deutſche Fahne weht, ein draſtiſches Bei⸗ ſpiel für die franzöſiſche Raubgier? Seit dem 13. Jahr⸗ hundert war Straßburg eine deutſche Freie Reichsſtadt. Das wundervolle Münſter, der Bau Erwin von Steinbachs, iſt eines der herrlichſten Werke deutſcher Baukunſt. Die ganze Stadt war ein deutſches Kultur⸗ und Wirtſchafts⸗ zentrum am Oberrhein, bis es im Jahre 1681— mitten im Frieden— franzöſiſche Truppen überfielen und raub⸗ ten. Ludwig XIV., der„Sonnenkönig“, hatte den Raub be⸗ fohlen. Erſt im Frankfurter Frieden 1871 erhielt Deutſch⸗ land die Stadt mit dem übrigen Elſaß wieder zurück. Aber 1918 riſſen es die Franzoſen wieder an ſich. weil ſie da⸗ mals die Macht dazu hatten. In Straßburg errichteten ſie dann den berüchtigten Rundfunkſender, der bald zu einer der giftigſten Lügenzentralen gegen alles deutſche Weſen wurde— ſelbſtverſtändlich führten Juden dabei das große Wort. In Straßburg alſo, der„wunderſchönen“, alten deutſchen Stadt! Jetzt aber iſt dieſer Spuk zu Ende. Die Hakenkreuzflagge flattert auf dem Münſterturm.... Doch zurück in die Geſchichte! Als das alte Reich zer⸗ fallen war arbeitete Frankreich den Beſtrebungen des deut⸗ ſchen Volkes nach Zuſammenſchluß der deutſchen Stämme in einem Nationalſtaat mit eiſerner Konſequenz entgegen. Ob Frankreich im 19. Jahrhundert Monarchie oder Repu⸗ blik war, ſpielte dabei keine Rolle— die Feindſeligkeit ge⸗ gen Deutſchland und gegen deſſen nationales und wirt⸗ ſchaftliches Aufblühen war der Grundton der Politik ſeiner Machthaber. Erſt nach einem flegreichen Krieg gegen Frankreich konnte Bismarck ſeine Reichsgründung durch⸗ führen. Und dem Zerſchlagen dieſes Reichs galt dann der Weltkrieg, der ſeine Wurzeln por allem in den franzöſi⸗ ſchen Revanchegelüſten und dem Neid der engliſchen Krä⸗ merſeelen auf Deutſchlands wirtſchaftliches Emporkommen hatte. Es führt eine gerade Linie von der Politik des Kar⸗ dinals Richelieu im 17. Jahrhundert über die Raubkriege des„Sonnenkönigs“ und die der franzöſiſchen Repolution, über Napoleon l und Napoleon III., über die franzöſiſche Republik der Poincare, Clemenceau und Genoſſen, bis zu der berühmten— Europakarte im Dienſtzimmer des dama⸗ ligen Finanzminiſters Reynaud, jener Karte, auf der im Jahre 1940 zu ſehen war, daß Frankreich das Ziel des jetzigen Krieges, den es zuſammen mit den engliſchen Kriegshetzern angezettelt hat, darin erblickte, Deutſchland in die Zuſtände des Jahres 1648 zurückzuwerſen. Ueber das Verhalten Frankreichs nach dem Weltkrieg brauchen wir nicht mehr viel zu ſagen, weil dieſe Dinge noch in guter Erinnerung bei uns ſind. Der Waffenſtill⸗ ſtand von Compiegne, das Schanddiktat von Verſailles, die ſchwarze Schmach am Rhein, der Ruhreinmarſch, die Aus⸗ plünderung Deutſchlands durch die ſogen.„Reparationen“, die vielen militäriſchen Bündniſſe Frankreichs, nur zu dem Zwecke, Deutſchland„in die Zange“ zu nehmen, die hoch⸗ mütige Zurückweiſung der Verſtändigungsangebote des Führers und ſchließlich die Kriegserklärung Frankreichs an Deutſchland— das alles ſind Dinge, die beweiſen, daß die Bahnen der franzöſiſchen Politik die gleichen geblieben ſind. Immer wollte Frankreich nur ein ſchwaches, ohn⸗ mächtiges Deutſches Reich neben ſich ſehen und immer ſchlug es zu, wenn es glaubte, Deutſchland erſtarke. „Deshalb mußte das deutſche Schwert das Werk des Führers ſichern— Frankreich wollte es ſo. Deshalb aber wird auch dieſer Krieg, den England und Frankreich gegen uns vom Zaune gebrochen haben, zur Endabrech⸗ nung mit der ſtändig gegen Deutſchland gerichteten Politik Frankreichs werden. Es muß Schluß gemacht werden mit der Politik des„böſen Nachbarn“, die den deutſchen Staat, das deutſche Volkstum, die deutſche Wirtſchaft und die deut⸗ ſche Kultur ſtändig bedroht hat, es muß Schluß gemacht werden mit jener franzöſiſchen Politik, die uns immer und immer wieder genötigt hat, zu den Waffen zu greifen und koſtbares deutſches Blut zu opfern für unſere Exiſtenz und unſere Freiheit. Wir rechnen ab. Rechnen ſo gründ⸗ lich ab, daß kein Poſten des franzöſiſchen Schuldkontos mehr unbeglichen bleibt. Rechnen ſo gründlich ab, daß es . Franzoſen mehr einfallen kann, ſich un deut⸗ chen Menſchen oder an deutſchem Gebiet zu vergreifen. Die utſche Freiheit und die deutſche Zukunft müſſen gegen Uebergriffe und Raubgelüſte der Franzoſen ein für alle⸗ mal geſichert werden. Das Großdeutſche Reich Adolf Hit⸗ 3555 wird dieſe hiſtoriſche Aufgabe mit aller Gründlichkeit 4 Lyon im Kampf genommen 700 neue Panzerkampfwagen erbeutel.— Widerſtand im Elſaßz und in Lothringen wird gebrochen.— Der Hark⸗ mannsweilerkopf in unſerem Beſitz.— Weiter erfolgreicher Einſatz der Luftwaffe. Jührerhauptquartier, 21. Juni. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die Bewegungen unſerer Truppen zur Beſetzung der Normandie, der Bretagne und des Raumes zwiſchen der Loire- Mündung und dem Bhonetal verlaufen planmäßig. Die durch Burgund vorſtoßenden ſchnellen Truppen haben Lyon im Kampf genommen. Bei der Eroberung von Ne- voy bei Gien fielen unſeren Truppen 700 neue Panzer- kampfwagen in die Hand. In Lothringen und im Elſaß iſt die Säuberung von Teilen der Maginol-Linie vom keilweiſe harknäckig kämpfenden Feind im Gange. Die im nördlichen Lothrin⸗ gen zuſammengepreßten Franzoſenreſte ſind durch unſeren Angriff in mehrere Teile zerriſſen. Einzelne eingeſchloſſene Jeindgruppen halten ſich noch im Weſtteil der Vogeſen. Der im Weilkrieg ſtark umkämpfte Hartmannsweilerkopf in den Vogeſen iſt in unſerem Beſitz. Die Luftwaffe ſetzte auch am 20. 6. ihre Angriffe auf die Rückzugsſtraßen des Gegners fort. Vor dem Pfäl⸗ zer Wald ſetzten unſere Stukas wiederum eine Reihe von Werken der Maginot-Linie außer Gefecht und halfen da⸗ mit den Widerſtand des hier noch kämpfenden Feindes zu brechen. Bei den Kämpfen im Elſaß, die zur Einnahme von des Heeres Kampf- und ziele vor La In der Nacht zum 21. 6. unternahmen britiſche Jiug⸗ zeuge wieder zahlreiche Einflüge nach Nord und Weſt⸗ deukſchland, um dort ihre Bomben wie bisher auf nichtmi⸗ litäriſche Jiele abzuwerfen. Der angerichtete Sachſchaden iſt unerheblich, dagegen wurden wieder einige Zibilperſonen gelölet. Die Geſamtverluſte des Gegners in der Luft be⸗ trugen geſtern ſechs Flugzeuge, davon wurden allein vier durch Flak abgeſchoſſen. Zwei eigene Flugzeuge werden vermißt. Unſere Uu Bookwaffe meldet vier engliſchen Handelsſchiffen un Mail-Dampfer von 11000 BR 2 die Berſenkung von denen ſich ein Royal⸗ Bei den ſchnellen Durchbrüchen durch das Panzer⸗ und Betonbollwerk der Maginotlinie vollbrachten Infanterie und Pioniere in ſchwerem Kampf mit zähem Gegner Ruh⸗ meskaten, deren Würdigung einer ſpäteren Zeit vorbehal⸗ ten bleibt Durch ganz beſondere Kühnheit und Unerſchrok⸗ kenheit haben ſich in dieſen Kämpfen ausgezeichnet: Der Kommandeur eines Infanterieregimentks Oberſt Schwal⸗ be, der Bataillonskommandeur in einem Infankerieregi⸗ ment Major Wildermuth und der Oberleukinant in einem Infanterieregimenf von Kektelhodt. Vollendete Niederlage ſche Vormarſch in Frankreich gehe ſo ſchnell vor ſich, daß man ihn nicht mehr nach Städten, ſondern nur goch nach Provinzen verfolgen könne. An dleſen Ausſpruch muß man unwillkürlich denken, wenn man die Angaben des neueſten Wehrmachtsberichtes verfolgt. Die weiten Gebiete der Normandie und der Bretagne ſowie der große Raum wiſchen der Loire⸗Mündung und dem Rhonetal ſind von en vorſtürmenden deutſchen Truppen beſetzt. Das unge⸗ ſtüme Vorgehen kommt beſonders in der Einnahme der Stadt Lyon zum Ausdruck. Am Zuſammenfluß von Rhone und Saone gelegen, iſt Lyon mit 570 000 Einwoh⸗ nern die drittgrößte Stadt Frankreichs und eine der erſten Handelsſtäbte Europas, die durch ihre umfangreiche Textil⸗ und Seideninduſtrie in der ganzen Welt berühmt gewor⸗ den iſt. Lyon iſt ein Straßen und Bahnknotenpunkt erſten Ranges. Hier laufen die Verkehrsſtraßen aus der Schioeiz, dem Oberrheintal und dem Loirebecken zuſammen, und nach Süden bildet das Rhonetal die Pforte zum Mittel⸗ meergebiet. Lyon liegt ungefähr auf der Höhe der Drei⸗ länderecke, an der die Schweiz, Frankreich und Italien zu⸗ ſammenſtoßen. Von hier bis zur Mittelmeerküſte ſind es noch ungefähr 250 km. Ein großer Schlag iſt den deutſchen Truppen an der Loire bei Glien gelungen, wo nicht weniger als 700 neue Panzerkampfwagen erbeutet werden konnten. Der Kampf um den Reſt der Maginot⸗Linie dauert noch an. An verſchiedenen Stellen Lothringens leiſtet der Feind noch hartnäckigen Widerſtand, der jedoch angeſichts der kataſtro⸗ phalen militäriſchen Lage Frankreichs völlig ſinnlos iſt und dem Gegner nur blutigſte Verluſte koſtet. Im Laufe der deutſchen Operationen zeichnen ſich hier bereits mehrere Keſſel ab, die ſich ſtändig verengen und ſchließlich zur Ge⸗ fangennahme oder reſtloſen Niederkämpfung der einge⸗ ſchloſſenen Feindgruppen führen müſſen. Angeſichts der fortgeſetzten zielgenauen Angriffe der deutſchen Stukaver⸗ bände werden die franzöſiſchen Stellungen im Raume der Maginot⸗Linie einfach unhaltbar. Einige Teile der fran⸗ rängt worden. Die übrigen noch vorhandenen, ſchwer erſchütterten Truppenverbände ſetzen ihren Rückzug in Richtung Bordeaux nach der atlantiſchen Küſte zu flucht⸗ artig fort, ſtets bedrängt von den deutſchen Fliegern, von denen die Rückzugsſtraßen des Gegners unter wirkſames Bombardement genommen werden Gleichzeitig werden die Luftangriffe auf die noch in franzöſiſchem Beſitz verbliebe⸗ nen Atlantik⸗Häfen fortgeſetzt. Dabei konnten wieder meh⸗ rere Schiffe vernichtet werden. Auch die deutſche U: Boot⸗ 1 hat ihre Verſenkungsziffern wieder weſentlich er⸗ öht. a Wir ſtehen alſo vor der vollendeten Niederlage der franzöſiſchen Armee. Frankreich weiß, daß es den Kampf verloren hat, zumal England ſeinen„Bundesgenoſſen völlig im Stich gelaſſen hat. Marſchall Petain ſelbſt ſah 10 1185 der Feſtſtellung veranlaßt, daß im Gegenſaß zum ai 1918, wo 85 britiſche Diviſionen in Frankreich ſtan⸗ den, im Mai 1940 nur 10 Diviſionen vorhanden waren. Frankreich bleibt angeſichts ſeines vollſtändigen Nieder⸗ bruchs keine Wahl mehr. Es muß die Waffen niederlegen, rung an das franzöſiſche Volk ſelbſt geſagt hat, oder der deulſche Siegeszug wird bis zur Vernichtung der letzten Reſte der franzöſiſchen Armee durchgeführt. Ein ſpaniſches Blatt ſtellte dieſer Tage feſt, der deut⸗ s zöſiſchen Armee ſind auf Schweizer Gebiet abge⸗ wie es Marſchall Petain in ſeiner erſten Regierungserklä⸗ Ar meeſtab interniert Skändig neue Uebertritte in die Schweiz. Genf, 22. Juni. In Ergänzung der Meldungen, wo⸗ nach die Zahl der bis jetzt auf Schweizer Gebiet übergetre⸗ tenen und entwaffneten Truppen an die 40 000 Mann 955 trägt, wird aus dem Kanton Neuenburg gemeldet, daß am 20. Juni eine Autokolonne von 45 Wagen an der ſchwei⸗ zeriſchen Grenze eintraf, in denen ſich der ganze Stab des franzöſiſchen 45. Armeekorps unter dem Kommando des Generals Daille befand. Der Korpsſtab wurde interniert und in das Innere des Landes abtransportiert Andererſeits beri man, daß die Reſte der internierten zwei„polniſchen Diviſtonen“ noch mit zahlreichen motori⸗ ſiertem Heeresg und Panzerwagen verſehen waren. Unter den in den letzten beiden Tagen entwaffneten franzö⸗ ſiſchen Truppen befand ſich auch ein Regiment Spahis. Et⸗ wa 2000 Verwundete wurden in die Krankenhäuſer einge⸗ liefert. 8 Maſſenflucht nach Spanien Geſtürzte Größen, Juden und ehemalige gekrönke Häupter. Irun, 22. Juni. An der ſpaniſchen Grenze hält der Flüchtlingsſtrom gefallener Größen an. Manche in Irun eintreffende Autos tragen Aufſchriften, wie„Delegation franzöſiſcher Redakteure“,„Geſundheitsinſpektion Bor⸗ deaux“ uſw. In Kraftwagen mit Kennmarken aus Frank⸗ reich, Belgien, Holland und Polen trifft die jüdiſche Hoch⸗ finanz mit Troß und zahlreichem Gepäck ein und über⸗ ſchwemmt mit ihrer bekannten Arroganz die ſpaniſchen Badeorte. Ehemalige gekrönte Häupter ſuchen in Spanien Zuflucht mit großem Hofſtaat. Exkaiſerin Zita allein belegte mit ihren 40 Begleitern und Lakaien ganze Fluchten im Hotel„Londres“ in San Sebaſtian. Ein Begleiter des Chefredakteurs des„Petit Pariſien“ erklärte, daß die Räumung von Paris unbeſchreiblich war und nur vergleichbar mit Dantes Inferno. Schuld habe die antideutſche Stimmungsmache und Greuelpropaganda ge⸗ habt, welche eine wahre Panik unter der Bevölkerung aus⸗ löſte. In Bordeaux herrſche außer Knappheit an Le⸗ bensmitteln und Unterkunft größte Erbitterung gegen die Juden, die durch ihren Raſſegenoſſen Mandel bevorzugt behandelt wurden. Die Bevölkerung bedauere auch, daß die Grenze offen ſei, wodurch viele Schuldige entkommen ſeien, ſo auch Mandel ſelbſt. Infolge des immer größeren Zuſtromes von Flüchtlin⸗ gen verſchärſen die ſpaniſchen Behörden die Grenzkontrolle, Außerdem wurden neue ſpaniſche Truppeneinheiten an der franzöſiſchen Grenze zuſammengezogen. Aus Angſt vor der Verfolgung durch das betrogene franzöſiſche Volk nimmt der Grenzübertritt von Juden ſtändig zu. Sie reiſen nach Portugal, da die Aufenthaltserlaubnis nur für 72 Stunden gültig iſt. Angeſichts des ſtarken Andranges bleibt die Grenze bis 12 Uhr nachts geöffnet. Der frühere belgiſche Miniſterpräſident, van Zee⸗ land, der gleichfalls nach Spanien geflüchtet iſt, führte mit ſich: 670 000 belgiſche Franken, 200 000 franzöſiſche Fran⸗ ken, 172 000 Dollar und 40 000 Pfund Sterling, alles in Gold. van Zeeland hat ſich alſo die nötigen Deviſen in Gold reſerviert, um als Emigrant keine Not zu leiden.— Der Herzog von Windſor hat die franzöſiſch⸗ſpaniſche Grenze überſchritten und iſt in Barcelona eingetroffen, Journaliſten gegenüber weigerte er ſich eine Erklärung ab⸗ zugeben.— Auch Herr Daladier rückt aus. Irun, 21. Juni. Wie man hier erfährt, hat der frühere franzöſiſche Miniſterpräſident Daladier, der in leichtfertig⸗ ſter Weiſe dem Deutſchen Reich ohne jeden ſtichhaltigen rund den Krieg erklärté, wie ſo viele andere Prominente der Plutokratie das Einreiſeviſum nach Spanien bean⸗ tragt. Immer dasſelbe Lied! Die verantwortlichen Kriegs⸗ hetzer türmen und laſſen ihr Volk elend im Stich. 49000 Soldaten auf Schweizer Gebiet Bern, 21. Juni. Amtlich wird mitgeteilt, daß in der Nacht zum Donnerstag in der Gegend St. Urſanne alliierte Truppen in Stärke von 28 000 Mann— 16000 Polen und 12 000 Franzoſen— mit 7800 Pferden in die Schweiz über⸗ traten. Die Truppen, die entwaffnet wurden, werden im Landesinnern interniert. 5 Nach einer ſpäter eingelaufenen Mldun Nac ler i e g haben na 5 3 15 755 40 000 Mann esche körper von Frankreich her die Schweizer Grenze überſchritten. Der Zuſtrom dauert noch an.. 5 Der italieniſche Wehr machtsbericht Harte engliſche Verluſte in Nordafrika. DNB. Rom, 21. Juni. Der italieniſche Wehrmachts⸗ bericht vom Freitag hat folgenden Worklauf: „Im Laufe der Nacht zum 21. wurden die Flottenſtüß⸗ punkte Bizertka und Malta erneut heftig und zielſicher bom⸗ bardierk. Unſere Aufklärungsflugzeuge überwachen beſtän⸗ dig die Flotten und Luftflottenſtützvunkte am Mittelmeer. In Nordafrika ſind an der Oſtgrenze unſere Ope⸗ rationen dauernd im Gange. Obwohl die Operationen auf kaktiſche Gebiete beſchränkt ſind, verlor der Feind im gan⸗ Vn mehr als 10 Flugzeuge und rund 40 Panzerwagen. Im erlaufe der Nacht wurden heftige Bombardements ins⸗ beſondere über dem Flugſtützvunkt Marla Makrouh aus- geführt, wobei ſchwere Zerſtörungen und ausgebreitete Brände verurſacht wurden. In Oſtafrika wurden im Verlaufe eines ergebnis. loſen Einfluges gegen unſeren Luftſtützvunkt Lavello 3 engliſche Flugzeuge abgeſchoſſen. Der Jeind hat ſeine Ein⸗ flüge über unſerem nakionalen Hoheitsgebiet merklich ein geſchränkt. In der Nähe von Imperia fiel eine einzige Bombe auf freiem Felde nieder. Kurzmeldungen Berlin. Im Rahmen der vom Miniſterrat für die Reichsverteidigung angeordneten Aktion für, die geiſtige Betreuung der Hitlerjugend ſpricht der Leiter des raſſepoli⸗ tiſchen Amtes der NSDAP, Reichshauptamtleiter Dr. 9995 5 24. Juni um 8.00 Uhr morgens zur beutſchen ugend. Rom. Der König und Kaiſer, der eigens zu dieſem Zweck die Operationszone verließ, hat den ſowſetruſſiſchen Botſchafter Nikolas Cerrelkin an einem nicht näher bezeich⸗ neten Platz zur Entgegennahme feines Beglaubigungs⸗ ſchreibens empfangen. Madrid. Der ſpaniſche Ueberſeedampfer„Ciudad de Se⸗ villa“ wurde auf der Heimreiſe von Südamerika nach Cadiz von den Engländern zur Kontrolle in den Hafen von Gi⸗ braltar verſchleppt. Auch ein zweites ſpaniſches Schiff be. findet ſich in dem britiſchen Piratenneſt.— e er d/ e . ——— „Schlag aber erleide der Franzoſe Einbürgerung der Südtiroler Letzte Friſt für den Antrag: 30. Juni. Der Reichsführer/ Reichskommiſſar für die Feſtigung deutſchen Volkstums, gibt bekannt: e Auf Grund von Abmachungen, die im vergangenen Jahr zwiſchen dem Deutſchen Reich und Italien getroffen wurden, kann zurzeit jeder Volksdeutſche mit italteniſcher Staatsangehörigkeit in einem beſonders verkürzten und ge⸗ hührenfreien Einbürgerungsverfahren die deutſche Reichs⸗ angehörigkeit erwerben, wenn er aus dem ehemaligen Süd⸗ tirol ſtammt und jetzt im Großdeutſchen Reich lebt. Der Antrag auf Durchführung des Einbürge⸗ rungsverfahrens iſt ſchriftlich an die Einbürgerungsſtelle beim Reichsſtatthalter in Tirol und Vorarlberg(Innsbruck) zu richten. Dieſe Einbürgerungsſtelle läßt dem einzelnen Antragſteller ſodann durch eine örtlich zuſtändige Dienſt⸗ ſtelle die Formblätter vorlegen, die von ihm für den Er⸗ werb der Reichsangehörigkeit ſowie die Aufgabe der ita⸗ lieniſchen Staatsangehörigkeit ausgefertigt werden müſſen. Die Friſt für die Stellung des Einbürgerungsantra⸗ ges läuft mit dem 30. Juni 1940 ab. Jeder Volks⸗ deutſche italieniſcher Staatsangehörigkeit, der aus dem ehe⸗ maligen Südtirol ſtammt und die Reichsangehörigkeit er⸗ werben will, wird ſich daher, wenn er dies noch nicht ge⸗ tan hat, zweckmäßig ſofort ſchriftlich an die Einbürgerungs⸗ ſtelle beim Reichsſtatthalter in Tirol und Vorarlberg in Innsbruck wenden. Engliſche Vorwürfe an Frankreich Wie ſie den Bundesgenoſſen beſchimpfen. DNB. Berlin, 21. Juni. Dem Vorbild Churchills und anderer ehrenwerten Prominenten der britiſchen Plutokra⸗ tie folgend, wirft nun auch der„in einem engliſchen Süd⸗ hafen angekommene ſtändige Korreſpondent Reuters in Frankreich“ mit Dreck nach dem einſt ſo gefeierten Ver⸗ bündeten. Von ſeiner„Inſel“ aus beſchimpft er die ausge⸗ bluteten Franzoſen mit all der Niedertracht, deren nur ein Engländer fähig iſt. Voll tiefſter Empörung unterſucht er die Frage, warum ſich der Poilu für England„ſo ſchlecht“ geſchlagen hat und führt die Niederlage der Fran⸗ zoſen ſchließlich auf folgende Urſachen zurück: Auf die vom franzöſiſchen Oberkommando entwickelten falſchen militäri⸗ ſchen Theorien, auf eine durch ein„fatales Verfahren“ nicht zerſtörte Maasbrücke und ſchließlich auf den„unverant⸗ wortlichen Entſchluß“, die Hauptſtadt Paris nicht vertei⸗ digen zu wollen, wodurch das öffentliche Vertrauen einen ernſten Schlag erlitten habe. Alle Anordnungen, ſo meint Reuters ehrenwerter Korreſpondent, ſeien von primitipſter Natur gemeſen und hätten einen Mangel an jeglicher Or⸗ ganiſation verraten. 55 Mit ſolchen und ähnlichen Liebenswürdigkeiten kritiſtert dieſes Duff Cooper⸗Anhängſel das„alliierte Frankreich“, das als letzter Schinder vor dem britiſchen Imperiumskar⸗ ren zuſammenbrach. Schließlich ſucht man in dieſen Aus⸗ laſſungen des Briten nach einem einzigen Wort, aus dem vielleicht hervorgehen könnte, daß auch die Englän⸗ der nicht ſchuldlos an dem Zuſammenbruch ſind. Nichts davon, im Gegenteil,„durch das fatale Verſehen an der Maas konnten ſelbſt der Heroismus der britiſchen Expedi⸗ tionsarmee, glänzende taktiſche Manöver und pauſenlaſer Kampf nichts mehr einholen“. Nach der Feſtſtellung des Marſchalls Petain, daß im Gegenſatz zu dem Mai 1918, wo 85 britiſche Diviſionen in Frankreich ſtanden, im Mai 1940 nur 10 Diviſionen vorhanden waren, ſollten die Engländer doch lieber nicht mehr mit dieſer„heroiſchen Hilfe operieren und noch viel weniger mit dem„glänzen⸗ den taktiſchen Rückzugsmanöver“, über das den Franzoſen heute die Augen geöffnet ſind. Nicht durch den„unverant⸗ wortlichen“ Beſchluß, Paris vor der Zerſtörung vor Eng⸗ land zu bewahren, hat— wie der Reuterſchreiberling meinte— das Vertrauen der franzöſiſchen Oeffentlichkeit „einen ernſten Schlag“ erlitten, ſondern durch die feige und ruhmloſe Flucht der Engländer. Den ernſteſten durch die ſchmutzigen Auslaſſungen Duff Coopers und dieſes„ſtändigen Korre⸗ ſpondenten in Frankreich“, ein Schlag, der ſich ob ſolcher abgrundtiefen engliſchen Gemeinheit in Haß verwandeln Dürfte. a Deutſchland hilft den Belgiern. Brüſſel, 21. Juni. Die belgiſchen Blätter weiſen darauf hin, daß die deutſchen Militärbehörden in Uebereinſtim⸗ mung mit den belgiſchen Zivilbehörden die notwendigen Maßnahmen getroffen haben, um die notleidende Bevölke⸗ rung zu unterſtützen. belgiſchen Politiker die Staats⸗ und Unterſtützungskaſſen widerrechtlich mitgenommen haben, waren die Unterſtützun⸗ gen für Arbeitsloſe, für die Angehörigen der Soldaten und Alle anderen ſozialen Hilfeleiſtungen zunächſt eingeſtellt worden. 2 Die deutſchen Militärbehörden haben ſich nunmehr be⸗ reiterklärt, den Gemeinden die notwendigen Gelder zur Verfügung zu ſtellen. Sie haben, wie die belgiſche Preſſe betont, alles Mögliche getan, um der Notlage zu ſteuern, in die die belgiſche Bevölkerung infolge der ſkrupelloſen Po⸗ litik ihrer alten Regiexung geraten iſt. Die Aktion zur Wie⸗ derherſtellung des Wirtſchaftslebens wird von den deutſchen Militärbehörden mit der größten Energie durchgeführt. Wehrpflicht in ASA? Rieſenaufrüſtung.— 68 5 Kampfſchiffe, 87 000 Zivil- 5 piloten. 5 Waſhing ton, 21. Juni. Der demokraliſche Senalor Burke brachte im Sena eine Geſetzesvorlage ein, die die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht verlangt. Darnach würden alle männlichen Perſonen zwiſchen 18 und 65 Jah ren meldep lichung alle zwiſchen 21 und 45 aktiv dienſt⸗ pflichtig, alle zwiſchen 18 und 21 und zwiſchen 45 und 65 Jahren heimwehrpflichtig ſein. Der Senat nahm eine 1777 Millionen Dollar anfor⸗ dernde Sonderwehrvorlage an, die u. a. den Baubeginn von 68 Kampfſchiffen, den Ankauf von 3000 weiteren Ar⸗ meeflugzeugen, Erhöhung des Mannſchaftsbeſtandes der Bundesarmee um 95 000 auf 375 000 Mann vorſieht. Die Vorlage bewilligt 43.5 Millionen Dollar für 3000 Rolls⸗ Royce⸗Merlin⸗Flugzeugmotore die bei Ford⸗Motor⸗Co. be⸗ ſtellt wurden, ſowie 32 Millionen Dollar für die Bundes⸗ behörde für Zivilluftfahrt zwecks Ausbildung von 87 000 Zivilpiloten. 5 i. a Präſident Rooſevelt unternahm— Aſſociated Preß zu⸗ folge— Schritte zur Bildung eines Koalitionskabi⸗ netts, indem er dem Senat die Ernennung des Republi⸗ kaners Knox zum Marineminiſter und die Ernennung von Stimſon zum Kriegsminiſter zur Beſtätigung zuſandte. Knox war republikantſcher Vizepräſidentſchaftskandidat im 9 1936 und Stimſon Außenminiſter unter Präſident Hoover. i Da die nach Frankreich geflüchteten. Aus Baden und den Nachbargauen Hockenheim.(Tödlich verbrüht.) Durch Unfall iſt der 36jährige verheiratete Fabrikarbeiter Martin Siegel von hier ums Leben gekommen. Er hatte ſich auf ſeiner Arbeits⸗ telle ſchwere Verbrühungen zugezogen. Fohlenverſteigerungen in Baden. () Karlsruhe. Im Monat Juli finden jeweils 9 Uhr vormittags in Baden folgende Fohlenverſteigerungen ſtatt: 5. Juli Eppingen(Kaltblut); 8. Juli Großſachſen(Kaltblut); 9. Juli Heddesheim(Warmblut); 18. Juli Tauberbiſchofs⸗ heim(Kaltblut); 25. Juli Mosbach(Kaltblut). Die An⸗ meldungen für die Verſteigerungen Eppingen, Großſachſen und Heddesheim ſind ſofork an die Hauptgeſchäftsſtelle des Badiſchen Pferdeſtammbuchs, Karlsruhe, Beiertheimer Allee 19, einzuſenden. Die Anmeldungen für die Verſteigerung in Tauberbiſchofsheim und Mosbach müſſen bis zum 5. Juli bei den Bezirksgruppenfachwarten abgegeben und zum 12. Juli bei der Hauptgeſchäftsſtelle eingeſandt werden. Anmelde⸗ formulare ſind bei den Bezirksgruppenfachwarten und bei der Hauptgeſchäftsſtelle in Karlsruhe zu haben. Ludwigshafen a. Rh.(Schadenfeuer.) Im Lager⸗ raum einer Ludwigshafener Fabrik brach in den Vormit⸗ tagsſtunden— vermutlich durch Selbſtentzündung— Feuer aus, das nach dreiſtündiger Tätigkeit von der Feuerlöſch⸗ polizei gelöſcht werden konnte. Ueber die Höhe des Scha⸗ dens iſt noch nichts bekannt. Hornberg.(Im Betrieb tödlich verunglückt) In der hieſigen Steingutfabrik ſtürzte der 51jährige Fabrik⸗ arbeiter Chriſtian Moſer eine zwei Meter hohe Treppe her⸗ unter und blieb bewußtlos liegen. Im hieſigen Krankenhaus iſt der Verunglückte ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. Freiburg.(Einen Tauſender gezogen.) Ein Lehrling vom Kaiſerſtuhl, der ſich vorübergehend in Freiburg aufhielt, kaufte ein Los bei einem der braunen Glücksmänner und zog dabei einen Tauſender. 8 Oberkirch.(103 Jahre alt.) Am kommenden Sonntag kann Frau Maria Maſt, Witwe in Oberkirch, ihr 103. Lebensjahr vollenden. Die Jubflarin iſt am 23. Junt 1837 in. Sasbach bei Achern als Tochter des Landwirts Joſef Hauſer und deſſen Ehefrau Magdalena geb. Chriſt ge⸗ boren. Sie hatte fünf Geſchwiſter, wovon ein Bruder 90 Jahre alt wurde, während die übrigen, genau wie die Eltern ein Durchſchnittsalter von 70 Lebensjahren erreichten. 1863 verheiratete ſie ſich mit dem-Schuhmachermeiſter Jakob Maſt in Sasbach. Ihrer Ehe entſproſſen ſechs Kinder, wovon vier ziemlich früh geſtorben ſind. Die Jubilarin kann auf eine Nachkommenſchaft von ſechs Enkeln und ſieben Urenkeln blik⸗ ken. Ihr Mann iſt 1885 geſtorben. Seit 1906 wohnt ſie bei ihrem Sohn, Metzgermeiſter Theodor Maſt. Frankfurt a. M.(Vom Gerüſt geſtürzt.) Ein Maurer aus Schwanheim verlor auf einem Baugerüſt das Gleichgewicht und ſtürzte aus einer Höhe von acht Metern ab. Mit ſehr ſchweren Verletzungen brachte man ihn ins „Höchſter Krankenhaus. Gießen.(Vom Fuhrwerk überfahren.) Bei der 1 vom Heumachen wurde im Gießener Stadtteil ieseck eine Frau vom beladenen Fuhrwerk überfahren. Sie erlitt ſchwere Bruſt⸗ und Rippenquetſchungen und mußte in die Gießener Klinik überführt werden. Langen.(Tödlicher Sturz auf der Treppe.) Eine junge Frau ſtürzte nachts ſo unglücklich auf der Flur⸗ treppe, daß ſie einen mehrfachen Schädelbruch erlitt. Der eten herbeigerufene Arzt konnte nur noch den Tod feſt⸗ ellen. — 97 0 5(Von der Straßenbahn über⸗ fahren.) Ein 24jähriger Mann ſprang zwiſchen Neckar⸗ gartach und Heilbronn von der fahrenden Straßenbahn. Er kam dabei unter die Räder und wurde auf der Stelle getötet. ** Ein Erſtochener geländet. In der Nähe des Boots⸗ hauſes in Neuburg a. D. wurde von Badenden eine männ⸗ liche Leiche geländet. Der bisher noch unbekannte Tote iſt etwa 55 bis 60 Jahre alt. Die Leiche ſcheint ſchon längere Zeit im Waſſer gelegen zu haben. Die Sezierung hat erge⸗ ben, daß der Tote zwei Stiche erhalten hat. Es ſcheint dem⸗ nach ein Verbrechen vorzuliegen. Bombe auf Frankfurter Krankenhaus Berlin, 22. Juni. Der engliſche Rundfunk unterſtellt in einer ſeiner letzten Sendungen, daß in Deutſchland Kran⸗ kenhäuſer abſichtlich neben militäriſchen Objekten errichtet worden ſind, und daher käme es, daß auch ſolche Kranken⸗ häuſer von britiſchen Bomben getroffen werden. Am 19. Juni nachts gegen 2 Uhr hat ein britiſcher Flie⸗ 25 eine Bombe in der Vorſtadt Sachſenhauſen von rankfurt a. M. auf das Stadtkrankenhaus geworfen. Jeder, der Frankfurt a. M. kennt, weiß, daß weder in Sach⸗ ſenhauſen noch in weitem Umkreis davon militäriſche Ob⸗ jekte zu finden ſind. Da alle Perſonen, die ſonſt in dieſem der wiſſenſchaftlichen Forſchung und ärztlichen Verſorgung der Bevölkerung dienenden Inſtitut arbeiten, rechtzeitig die Luftſchutzräume aufgeſucht haben, wurde kein Perſonen⸗ ſchaden verurſacht. Jedoch hat die Bombe das Gebäude be⸗ ſchädigt und wertvolle Inſtrumente und wiſſenſchaftliche Ge⸗ räte zerſtört. 5 Dieſer Bombenabwurf beweiſt erneut, daß der britiſche Flieger nicht die Abſicht gehabt hat, ein milikäriſches Ziel anzugreifen. Vielmehr bombardierte er einfach einen erſt⸗ beſten großen Gebäudekomplex. Für dieſe neue völkerrechts⸗ widrige Tat gibt es keine Enkſchuldigung. Am 23. Juni H unr 1 in ullen deutſchen Fümth entern 1. BIE GSS II FSW ERK für das Drũtſcht Butt Rirũzæ deintitts kanten: bei den Tneutemuſfen in) allen Bicmfiftrllen dar 50 und des PRI Lalcale uud cui au Sammlung im Zeichen des Sieges NSKOV., HJ. und DRK. treten zur 1. Reichsſtraßen⸗ ſammlung an. NSG. Mit atemloſer Spannung varfolgt das deutſchg Volk den unaufhaltſamen Siegeslauf unſerer Wehrmacht in Frankreich. Für unſere Soldaten gibt es kein Halten mehr kein Einſatz iſt zu ſchwer, kein Opfer zu groß, heute gilt nul noch eines: Deutſchlands Sieg! Wir in der Heimat ſind in treuer Kameradſchaft mit unſeren tapferen Soldaten verbunden zu jeder Stunde. Wir zeigen dieſe Kameradſchaft Front— Heimat durch unſer Opfer für die 1. Reichsſtraßenſammlung des Kriegshilfs⸗ werkes für das Deutſche Rote Kreuz am 22. und 23. Junk. Die NS.⸗Kriegsopferverſorgung, die Hitler⸗Jugend und das Deutſche Rote Kreuz verkaufen an dieſen beiden Tagen hübſche bunte Blumen, die wir alle tragen im Gedenken an die Tap⸗ feren an den Fronten, auf den Schlachtfeldern. Denn jeder von uns weiß, daß das Deutſche Rote Kreuz unſeren ver⸗ wundeten Soldaten ſeine hilfreiche Hand reicht, daß es die Heimat iſt, auf die es hier ankommt! Auch die Heimat kennt den vollen Einſatz für das Ganze! Jetzt, in der Stunde der Entſcheidung und des Sieges, opfert jeder doppelt und zeigt ſich dadurch würdig der Heldentaten unſerer Wehrmacht. Im Kriegshilfswerk für das Deutſche Rote Kreuz zeigen wir, daß wir zu unſeren Soldat ſtehen! Wieder feindlicher Luftangriff auf Mannheim⸗ Ludwigshafen. Mannheim. In der Nacht zum Donnerstag wurden die Städte Mannheim und Ludwigshafen erneut durch feindliche Flugzeuge angegriffen. Der Angriff brach jedoch im Feuer der Abwehrbatterien zuſammen und der Gegner mußte, ohne ſein Ziel erreichen zu können, wieder abdrehen. Wie in allen anderen Fällen wurden auch diesmal die Bomben 118 abgeworfen und richteten, da ſie ausſchließlich außerhalb des Stadtgrenzen niederfielen, nur geringen Sachſchaden an. — Dunkelheits⸗Paſſierſcheine für berufstätige Jugendliche. Mit Rückſicht darauf, daß nach der Polizeiverordnung zum Schutze der Jugend Jugendliche ſich nach 21 Uhr im all⸗ gemeinen nicht mehr auf der Straße aufhalten dürfen, emp⸗ fiehlt das Jugendamt der DAF. den Betrieben, ſolchen Jugendlichen eine beſondere Beſcheinigung auszuhändigen, deren Arbeitszeit den Heimweg nach 21 Uhr erforderlich macht. — Der Johanni⸗Tag für den Bauern. Da der Johanni⸗ Tag(24. Juni) in der bäuerlichen Bevölkerung als ein wich⸗ tiger Lostag gilt, hat der Volksmund um ihn manche Regel geformt. So heißt es im Bauernſpruch vom Johanni⸗Wet⸗ ter: St. Johann kündet des Sommers Wetter an.— Wie's Wetter an Johanni war, bleibt es 40 Tage wahr.— Johan⸗ nistag dürr und heiß, dürſten im Sommer Kuh und Geiß.— Wenn Johannis tauft mit Waſſer, wird der Sommer immer naſſer.— Johannistag mit Blitz und Donner, verkündet gewitterreichen Sommer.— Nach der Bauernregel ſoll alſo am Johannistag ſchönes Wetter ſein, denn: Regen am Johannistag, naſſe Ernt' man erwarten mag,— Vor Johanni bitt' um Regen, nachher kommt er ungelegen.— Vor'm Johannistag, man keine Gerſte loben mag.— Tritt zu Johannis Regen ein, ſo wird der Nußwachs nicht gedeih'n.— Regnet's am Johanni⸗Tag, iſt der Haſelnüſſe Plag.— Stark beachtet wird auch im bäuerlichen Volk der Johannis⸗Wind, denn: Johannis⸗Wind über'm blühenden Feld, ernährt die ganze Welt.— Wenn um Johanni ein Lüftchen weht, treff⸗ lich das Korn zur Ernte geht. * Aus dem Gerichtsfaal. Todesſtrafe für den Walopark⸗Mör der Mannheim. Die 1. Große Strafkammer Mannheim hat in dem Mordprozeß gegen den 46jährigen Hilfsdreher Adolf Höcky aus Ludwigshafen folgendes Urteil aus⸗ geſprochen: Höcky iſt des Mordes, mit Vorſatz und Aeberlegung be⸗ gangen, gemäß Paragraph 211 a ſchuldig und wird zum Tode verurteilt. Außerdem werden ihm die bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit aberkannt. Weiter wurde gemäß dem Paragraphen 42 k die Entmannung des Angeklagten an⸗ geordnet. Die Koſten des Verfahrens hat der Angeklagte zu tragen, Neviſionsmöglichkeit wurde zugeſtanden. Die Schuldfrage wurde von der Strafkammer aus nachſtehenden Gründen bejaht: Das Alibi des Angeklagten iſt auf Grund der Beweisaufnahme auf der ganzen Linie zu⸗ ſammengebrochen. Ueber die Blutſpuren an ſeinen Klei⸗ dern konnte Höcky keine glaubhaften Erklärungen geben. Das Taſchenmeſſer, das zweifellos zur Tat benutzt worden war, wurde bei ihm bei der Verhaftung vorgefunden. Das Sachverſtändigengutachten von Profeſſor Göhringer weiſt mit aller Beſtimmtheit darauf hin, daß die Lackſchu he, die von Höcky zugegebenermaßen in der Mordnacht getragen wur⸗ den, kypiſche Waldparkboden⸗Beſtandteile aufwei⸗ ſen, daß ferner“ein Frauenhaar, das aller 8 lichkeit nach non der Getöteten ſtammt. in einem Schuh auf⸗ gefunden wurde und daß daraus der Schluß zu ziehen war, daß der Angeklagte trotz ſeines Leugnens damals im Wald⸗ park geweſen iſt. Erſchwerend fielen bei der Strafbemeſſung die aſoziale Veranlagung des Angeklagten, ſein abgrundtief ſchlechter Cha⸗ rakter und ſeine verwerflichen Neigungen ins Gewicht. Filmſchau. Der Bavaria⸗Film„Eine Frau wie Du“ nach dem bekannten Roman„Ich an Dich“ von Dinah Nelken wurde von dem genialen Regiſſeur v. Tourjansky unter Mitwir⸗ kung der Dichterin zu einem eindrucksvollen Filmwerk ge⸗ ſtaltet. Brigitte Horney, eine der vitalſten und erfolgreich⸗ ſten deutſchen Künſtlerinnen, ſetzt ihre herbe Anmut und ihre ganze ſchauſpieleriſche Kraft für die tragende Rolle als Leiterin der ſozialen Beratung eines großen Induſtrie⸗ werkes ein. So ſehr ſie in ihrem Werk der tröſtende und be⸗ ratende Schutzgeiſt ihrer Arbeitskameradinnen iſt, ſo iſt ſie für ſich ſelbſt, als die Liebe unter ſchickſalhaften Verkettun⸗ gen und Hemmungen von ihr Beſitz ergreift, von rührender Hilfloſigkeit und hätte beinahe Schiffbruch erlitten. Ihr Partner iſt Joachim Gottſchalk,mit dem ſie ſchon einmal in einem Film einen ungewöhnlichen Erfolg zu verzeichnen hatte. Die Gegenſpielerin iſt Charlotte Suſa; mit allen er⸗ laubten und unerlaubten Mitteln kämpft ſie um den Beſitz A des gleichen Mannes. Auch die übrigen Rollen des im übri⸗ gen mit viel Humor und Heiterkeit gewürzten Filmes zei⸗ gen eine hervorragende Beſetzung.— Sonntag morgen 11 Uhr findet wie bereits bekannt, für das Deutſche Rote Kreuz eine Wohltätigkeitsvorſtellung ſtatt.— Zu der großen Kriegswochenſchau wird das geſamte Tagesprogramm vor⸗ geführt. Gr. Hülfsmaßnahmen für die Kriegsopfer Bergünſtigungen für Kriegsteilnehmer und Kriegsbeſchädigte. Durch den Kriegszuſtand ſind auch auf dem Gebiete der Vergünſtigungen für deutſche Kriegsbeſchädigte Neuerungen zu verzeichnen. Für die Inhaber von Ausweiſen für Fahrpreis⸗ vergünſtigungen ſind die befriſteten Ausweiſe mit Rückſicht auf die gegenwärtigen Zeitumſtände auch für das Kalender⸗ jahr 1940 verlängert, ohne daß es dabei eines beſonderen Ver⸗ merkes bedarf, alſo ſämtliche für das Jahr 1939 ausgefertig⸗ ten Ausweiſe ſind auch für das Jahr 1940 als gültig an⸗ zuerkennen. Ferner gewährt die Reichsbahn eine Fahrpreisermäßigung von 50 Prozent zum Beſuch der in ärztlicher Pflege befind⸗ lichen verwundeten oder kranken deutſchen Kriegsteilnehmer. Berechtigt zur Inanſpruchnahme dieſer Fahrpreisermäßigung ſind Eltern, Ehegatten, Kinder, Geſchwiſter und Verlobte, auch Stiefeltern oder Stiefkinder und Adoptivkinder oder eltern. Ferner können auch die Großeltern, Enkelkinder, Schwieger⸗ und Pflegeeltern, ſowie Geſchwiſter der Ehefrau des Ktiegsteilnehmers dann die Ermäßigung in Anſpruch nehmen, wenn ſie die zuerſt genannten nächſten Angehörigen vertreten, weil dieſe nicht mehr leben oder aus Alters⸗, Ge⸗ ſundheits⸗ oder ähnlichen Rückſichten nicht reiſefähig ſind. Die Entfernung für die einfache Fahrt muß mindeſtens 50 Kilo meter betragen. Bei Benutzung von Eil⸗, Schnell⸗ und Fern ſchnellzügen muß der volle Zuſchlag bezahlt werden. Di erforderlichen Angaben zur Inanſpruchnahme der Ermäßigung ſind in einem der Fahrkartenausgabe vorzulegenden Antrag von der Polizeibehörde des Heimatortes der Angehörigen zu beſcheinigen. Auch für Angehörige, die zur Teilnahme an der Beerdigung verſtorbener deutſcher Kriegsteflnehmer fah⸗ ren wollen, wird dieſe Ermäßigung gewährt. Mannheimer Theaterſchau Samstag, 22. Juni: Miete B 26 und 2. Sondermiete B 13 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Platzgruppe 342 bis 347, 354 bis ge Frau Luna. Operette von Paul Lincke. Anfang 0. Ende gegen 22 Uhr. 5 Sonntag, 23. Juni. Miete A 26 und 2. Sondermiete A 13: Cavalleria ruſticana, Oper von Pietro Mascagni; hierauf: Der Bajazzo, Oper von R. Leoncavallo. Anfang 19, Ende 21.45 Uhr.(Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben). Montag, 24. Juni: Miete G 26 und 2. G 13 und für die NSG Sondermiete „Kraft durch Freude“, Kultur⸗ bt. 9 438 38. 432 430 bis 434, Klei⸗ von Otto Bielen. ——ä——4ñä Todes-Anzeige. Nach langem, schwerem Leiden verschied gestern meine liebe Frau, unsere gute Mutter und Großmutter Frau Anna Volk geb. Schreck Unnummmmun „„ 2 im Alter von 74 Jahren. NM. Schwarze. 5 5 8 1 3 Die trauernden Hinterbliebenen: 8 Inhaber: Karl Volk Amun: D Angenehmer Aufenthalt bietet das renovierte S 0 mit seinem schönen Garten und Terrasse. Blick nach der Bergstraße, Odenwald und Neckar. iim eee ene ohne Punkte ä— 3-4 Zimmer- halben Wohnung ankten; Dirndel-Klej der mit Küche und Zubehör ſofort zu vermieten N Anzuſehen von 2—4 Uhr nachm. Kunstseide und Zefir füt Herren-Hemden II. Wahl, Nleter 1.35, 95, 54 —— Weickum ſen., Hauptſtr. 113. Uumummmumummmſmmumumummmmmmmunen Ferner Mhm.-Seckenheim, 21. Juni 1940. Familie Philipp Volk 5 — Die Beerdigung findet am Montag, 24. Juni, 16 Uhr von der hiesigen Leichenhalle aus statt. 2 eschenk-Artikel Otto Löffler, Uhrmacher und Optiker Hauptstraße 118. 0 a. Abschnitt Iod. Amfliche Bekann machung der Stadt Mannheim. Berbot der Umwandlung von Wohnungen in Räume anderer Art. 2 Der Herr Reichsarbeitsminiſter hat eine Verord nung erlaſſen, nach der die Umwandlung von Woh nungen in Räume anderer Art, z. B. in Fabrikräume. Lagerräume, Werkſtätten, Dienſträume oder Geſchäfts räume, mit Wirkung vom 29. Mai 1940 ab in Manr heim der Genehmigung der Gemeindebehörde bedarf. Eine Umwandlung liegt auch dann vor, wenn Wohnungen ohne bauliche Aenderungen für andere als Wohnzwecke verwendet werden. Einer Umwand⸗ lung iſt gleichzuſtellen, wenn Wohnungen abgebrochen und an ihrer Stelle gewerbliche Räume neu errichtet werden. Der Antrag auf Genehmigung iſt bei der Gemeindebehörde C 1, 2 einzureichen. 5 Die Genehmigung kann mit der Auflage gegeben? werden, daß für den für gewerbliche Zwecke beanſpruch⸗ ten Raum neuer Wohnraum geſchaffen oder der Ge- meinde ein entſprechender Geldbetrag für dieſen Zwech zur Verfügung geſtellt wird. 1 Zuwiderhandlungen gegen dieſe Beſtimmungen werden mit Geldſtrafe und mit Haft oder mit einer dieſer Strafen beſtraft. Die Verpflichtung zur Erhal⸗ tung oder Wiederherſtellung des Wohnraumes wird durch die Strafe nicht aufgehoben. Mannheim, 17. Juni 1940. Der Oberbürgermeiſter. Ausgabe der Lebensmittelkarten für die Zeit vom 1. Juli bis 28. Juli 1940 Lebensmittelkarten die J. Juli bis 28. Juli 1940 werden Haushalte mit den Anfangsbuchſtaben: am Montag, 24. Juni 1940 am Dienstag, 25. Juni 1940 am Mittwoch, 26. Juni 1940 am Donnerstag, 27. Juni 1940 am Freitag, 28. Juni 1940 Die Lebensmittelkarten ſind in den bereits bekannt⸗ gegebenen Zweigſtellen abzuholen. Für die Dauer der allgemeinen Kartenausgabe werden neben den bekannten Zweigſtellen noch folgende beſondere Ausgabeſtellen errichtet: Für die Quadrate L— O im Hauſe N 2, 4 Für den Stadtteil Käfertal⸗Süd im vom die Die für Kartenperiode ausgegeben für —Erdgeſchoß— Ortsgruppenheim, Rüdesheimerſtr. 44 Für die Siedlung Schönau im Gaſthaus„Zur Schönau“, Danziger Baumgang 101 Für die Siedlungen Atzelhof und Sonnenſchein Im Siedlerheim, Speckweg 174. Die Lebensmittelkarten für die Verſorgungsberechtig⸗ ten dieſer Gebiete ſind deshalb in dieſen Ausgabeſtellen abzuholen. Bei der Abholung iſt der rote Perſonalausweis für die Abholung der Lebensmittelkarten vorzulegen. Ohne Vor⸗ zeigen des Perſonalausweiſes werden die Lebensmittel⸗ karten ͥ nicht abgegeben. 5 Die Aus gabeſtellen ſind an ſämtlichen Ausgabetagen von 8—12 Uhr und von 14.30—17 Uhr geöffnet. Für die Siedlungen Schönau, Atzelhof und Sonnenſchein kann die Ausgabe nur in der Zeit von 8—13 Uhr erfolgen. Mit Rückſicht auf die Inanſpruchnahme der Zweig⸗ ſtellen durch die Ausgabe der Lebensmittelkarten können Auträge auf Ausſtellung von Bezugſcheinen für Spinnſtoff: waren und Schuhe in der Zeit vom 24. Juni bis 28. Juni nicht entgegengenommen werden. Die Verſorgungsberechtigten werden dringend erſucht, die Beſtellabſchnitte bei den einſchlägigen Geſchäften bis ſpäteſtens Samstag, 29. Juni abzugeben, damit die recht⸗ zeitige Zuteilung der Waren ſichergeſtellt iſt. Dabei weiſen wir beſonders darauf hin, daß auch der Beſtellabſchnitt 5 der Eierkarte bei den einſchlägigen Geſchäften abgegeben werden muß, da ſonſt die Belieferung mit Eiern für die nächſte Kartenperiode nicht möglich iſt. 5— Den Einzelhändlern iſt es nicht geſtattet, den Beſtell⸗ abſchnitt 6 der Eierkarte ſchon jetzt abzutrennen. Außer⸗ dem dürfen die zur Verteilung kommenden Eier erſt ver⸗ kauft werden, wenn dieſe durch uns aufgerufen ſind. Der Beſtellabſchnitt 5 der Eierkarte kann auch bei einem Hühnerhalter zur Belieferung abgegeben werden. 12 Der Hühnerhalter darf aus ſolchen Beſtellungen auf die einzelnen Abſchnitte der Eierkarte nur jeweils die Anzahl von Eiern an die Verbraucher abgeben, die in den Tages⸗ zeitungen aufgerufen werden. Wie bereits bekannt gegeben, werden Lebensmittel⸗ karten nur noch in Reiſemarken umgetauſcht, wenn die Ver⸗ ſorgungsberechtigten glaubhaft nachweiſen, daß die Reiſe⸗ marken für eine längere Reiſe innerhalb des Verſorgungs⸗ abſchnitts benötigt werden, oder daß der größte Teil der Mahlzeiten in Gaſtſtätten eingenommen wird. Für kürzere Reiſen können die allgemeinen Lebensmittelkarten verwen⸗ det werden. Die Verſorgungsberechtigten werden deshalb gebeten, unbegründete Anträge auf Umtauſch zu unter⸗ laſſen. Im übrigen können beſtellſcheingebundene Abſchnitte der Fettkarte nur dann umgetauſcht werden, wenn der Be⸗ ſtellſchein ſich noch an der Karte befindet. a Städt. Grnährungs⸗ und Wir iſchafts amt. Pferdeer gänzung. Im Vollzug der Pferdeergänzungsvorſchrift vom 13. Auguſt 1938 werden auf Anordnung der Wehr⸗ erſatzinſpektion Mannheim die Pferde⸗ und Beſpann⸗ fahrzeug⸗Beſitzer im Bezirk der Stadt Mannheim hiermit aufgefordert, alle nach der letzten Pferde⸗ muſterung eingetretenen und bis 15. Juni 1940 ein⸗ tretenden Veränderungen im Beſtand ihrer Pferde⸗ und Beſpannfahrzeuge durch Zu⸗ und Abgang in der Zeit vom 16. bis 30. Juni 1940, alle künftig ein⸗ tretenden Veränderungen jeweils innerhalb 2 Wochen nach Eintritt der Veränderung bei mir anzumelden und zwar: a a) die in der Innenſtadt einſchl. Luzenberg, Reckar⸗ ſtadt, Wohlgelegen, Schwetzingerſtadt, Reuoſtheim, Lindenhof wohnhaften Meldepflichtigen im Bat⸗ haus N 1, Zimmer 46. 5 b) die in den Vororten wohnhaften Meldepflichtigen bei den Gemeindeſekretartaten. Vordrucke werden an den koſtenlos abgegeben. Verletzungen der Anmeldepflicht werden nach§ 34 des Reichsleiſtungsgeſetzes mit Geldſtrafe bis zu 150 Reichsmark oder mit Haft, in ſchweren Fällen mit Gefängnis und Geldſtrafe oder mit einer dieſer Strafen beſtraft. Mannheim, 12. Juni 1940. Der Oberbürgermeiſter. Turnerbund„Jahn., Mhm.-Jeckenhelm. 1 Unserer Turnschuester ELSA SCHUSSLER 0 und ihrem Bräutigam zur heutigen 0 Vermahlung die herzlichsten Glücdl- genannten Stellen und Segenswünsche. Der Turnrat. 5 Pund frauen! Morgen Sonntag Abend 8 Ahr Zuſammenkunft im„Löwen“. 1 Oie Ortsabteilungsleiterin. Taglohn- Zettel für Bauhandwerker (nach vorgeschriebenem städtischem Muster) zu haben in der Druckerei des„Neckar- Bote“. ö 5 VI d. Frauenkarte — 6 3 Damen- in großer ö in is kril usw egen Einberufung ee, ist mein Geschäft Farben. Paar; ab heute bis auf weiteres n Herm: geschlossen. ä Inſerieren Karl Baumann Fuchs bringt Schlosserei, Mannheim Gewinn! Villingerstraße 18. an den Planken 1 — Wieder Feuerzeuge Otto Löffler, Uhrmacher und Optiker Hauptstraße 118 — 8 Fuß ballvereinigung 98, hm. Seckenheim. 5 Heute Abend 6.45 Uhr findet in Käſertal das fällige Kriegsmeiſterſchaftsſpfiel zwiſchen N Käfertal Seckenbeim tatt. f Abfahrt per Rad 5.45 Uhr. Vorher ſpielen die 2. Mannſchaften. Abfahrt per Rad 4.15 Uhr. Die Leitung. Turnerbund„Jahn“, E. B., Mhm.⸗Seckenheim. Morgen nachmittag 3 uhr im Wörtel Pokalſpiel Turnerbund„Jahn“— Turnverein 1898 Zum Beſuch ladet freundlich ein. 0 Der Leiter. * ö Verſammlungs⸗Kalender Liedertafel. Heute Sängerbund 1865. Samstag abend 8.30 Uhr Probe. Heute Samstag abend 8.30 Uhr Probe. Gottesdienſt⸗ Ordnung. Evangel Kirche: Sonntag, 23. Juni(5. Sonntag nach Trinitatis), ½ 9 Uhr Chriſtenlehre(Vikar Schmitt). ½ 10 Uhr Hauptgottes dienſt (Vikar Schmitt). 11 Uhr Kindergottesdienſt(Vitzar Schmitt) An die Bevölkerung von Mannheim! Der Polizeipräſident als örtlicher Luftſchutzleiter gibt folgendes bekannt: In der letzten Zeit wurde beobachtet, daß bei Luftangriffen oder Fliegeralarm beſonders auf der »Rückſeite der Gebäude die Fenſter oft taghell beleuchtet waren. Dies kommt zweifellos daher, daß viele Bewohner bei offenem Feuſter ſchlafen und dann in der Eile das Ver⸗ dunkeln vergeſſen. Es ſteht einwandfrei feſt, daß feindliche Flieger überall dort ihre Bomben abwerfen, wo ſie einen Lichtſchein ſehen. Daher muß erreicht werden, daß die Ver⸗ dunkelung in Mannheim eine vollſtändige iſt. Entgegen allen Ermahnungen und Belehrungen halten ſich Bewohner während des Fliegeralarms immer noch vor und in der Haustüre auf, um die Vorgänge in der Luft zu begeben. Ein ſolch leichtfertiges Verhalten kann den Be⸗ treffenden leicht die Geſundheit oder das Leben koſten. Dagegen haben Schutzräume, auch behelfsmäßig hergerichtete, faſt ausnahmslos auch bei ſchweren Bombentreffern ſta gehalten. Es wird ferner darauf aufmerkſam gemacht, daß nach jedem erfolgten Angriff, oder wenn ein ſolcher zu vermuten war, Speicher und Böden nach Entſtehungsbränden abzu⸗ zu warten. Bei dem Angriff am 5. 6. 40 konnten überall dort die Brandbomben ohne größeren Schaden gelöſcht wer⸗ den, wo ſogleich tatkräftig zugegriffen wurde. Jeder Volks genoſſe hat im Intereſſe der Allgemeinheit die Pflicht, da⸗ für zu ſorgen, daß Verſtöße der o. a. Art gegen die Luft⸗ ſchutzdiſziplin vermieden werden. In Zukunft werden die Schuldigen unnachſichtlich der Beſtrafung zugeführt. — zu beobachten, anſtatt ſich pflichtgemäß in die Schutzräume ſuchen ſind. Es iſt falſch, damit bis nach der Entwarnung