ge * 8 liegt in zwei Hauptpunkten: ermöglicht. a Nr. 145 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Samstag, 22. Juni 1940 — 1918— Compiegne— 1940 Die Schmach von Compiegne iſt ausgelöſcht: an leichen Stelle, wo vor 22 Jahren die Wali deutsche 3 affenſtillſtandskommiſſion das Waffenſtillſtandsdiktat des franzöſiſchen Marſchalls Foch aus der Hand des Generals Weygand entgegennehmen mußte, hatte ſich am denk wür⸗ digen 21. Juni 1940 auf die Bitte der derzeitigen fran⸗ zöſiſchen Regierung die von ihr ernannte Waffenſtillſtands⸗ kommiſſton eingefunden, um die deutſchen Waffenſtill⸗ ſtandsbedingungen zu empfangen. Hier ſetzte vor 22 Jah⸗ ren Frankreich ſeinen Stiefel in das Genick Deutſchlands. Faſt 50 Jahre hatte man in Frankreich Haß und Rache gegen Deutſchland gepredigt, hatte man den Krieg politiſch und militäriſch vorbereitet. Hier, am 9. November 1918 in Compiegne, ſah ſich das kurzſichtige, blindwütige und über⸗ hebliche Frankreich am Ziel ſeiner Rache: der Vernichtung Deutſchlands. Aber die dieſes Diktat feſtſetzten, waren we⸗ der Staatsmänner noch Soldaten. Sie genoſſen die Stunde des Sieges, der weder ein politiſcher noch ein militärischer Sieg war, und legten damit den Keim zur unausbleiblichen Niederlage. Dieſe Niederlage ſtand für ſie am 17. Juni 1940 feſt, als ſich für ſie das zwingende Muß der Waffenniederle⸗ 91 2 ergab Sie haben das Ausmaß ihrer Niederlage am 1. Juni 1940 im Walde von Compiegne erkennen müſſen, als ihnen im Auftrage des Führers erklärt wurde, daß dieſer Akt des Waffenſtillſtandsdiktats vom 9. November 1918 kein Ruhmesblatt für Frankreich war. Der Sinn des Waffenſtillſtandsdiktates im Jahre 1918 war nach dem Wil⸗ len der damaligen franzöſiſchen Machthaber die Demüti⸗ gung, die Erniedrigung, die Machtlosmachung Deutſch⸗ lands. Sie haben dieſem Akt ein Denkmal gewidmet, deſſen Inſchrift die ganze galliſche Ueberheblichkeit zeigt. Ritter⸗ lichkeit, Takt, Würde, Kultur, Größe— Eigenſchaften de⸗ ren ſich die Franzoſen rühmen— waren weder im Com⸗ piegne des Jahres 1918 anzutreffen, noch in den ſpäteren Jahren feſtzuſtellen. Sie predigten Haß und zeugten Ver⸗ leumdung. Das große Frankreich der Freiheit ſtarb an ſei⸗ ner inneren Morſchheit, an ſeiner krankhaften Ueberheblich⸗ keit und an ſeiner engliſchen Abhängigkeit. Aus dem erniedrigten, zerſchlagenen und zerriſſenen Deutſchland des Jahres 1918 iſt das Deutſchland Adolf Hitle 5 der Einigkeit, der Kraft und der Ehre geworden. Frankreich hatte in den letzten 43 Tagen Gelegenheit, dieſes Deutſchland kennenzulernen. Im Walde von Compiegne traten die Vertreter Petains auch der politiſchen und militäriſchen Führung Deutſchlands gegenüber, ſie lernten den Führer der Deutſchen, Adolf Hitler, von Angeſicht zu Angeſicht kennen, Adolf Hitler, der Frankreich noch und noch die Hand zur Verſtändigung, ja zur Freundſchaft ent⸗ gegengeſtreckt hatte. Die Bedeutung des deutſch⸗franzöſiſchen Waffenſtill⸗ ſtandsaktes im Walde von Compiegne am 21. Juni 1940 1. Frankreichs militäriſche Vernichtung und politiſcher Zuſammenbruch läßt keinen Widerſtand mehr zu. 2. Das franzöſiſch⸗engliſche Militär⸗ bündnis und damit alle politiſchen und wirtſchaftlichen Ab⸗ machungen zwiſchen Frankreich und England ſind durch die Wucht der deutſchen Waffen zerſchlagen. Die Folgen des erſten Punktes, des völligen Zuſam⸗ menbruchz e ſind nicht von der Kriegserklärung Frankreichs vom 3. Sep Antwort auf den Brief Daladiers, des damaligen fran⸗ zöſiſchen Miniſterpräſidenten, vom 26. Auguſt 1939 hat der Führer am 27. Auguſt u. a. geſagt:„Ich kämpfe dann mit meinem Volk um die Wiedergutmachung eines Unrechts und die anderen um die Beibehaltung desſelben.“ Demgemäß enthalten die jetzigen deutſchen Forderungen„Schaffung von Vorausſetzungen für die Geſtaltung eines neuen Friedens, deſſen weſentlichſter Inhalt die Wiedergutmachung des dem Deutſchen Reich ſelbſt mit Gewalt angetanen Unrechts ſein wird.. Der Führer lehnt es grundſätzlich ab, den tapfe⸗ ren franzöſiſchen Gegner zu ſchmähen, wie es 1918 Frank⸗ reich gegenüber Deutſchland tat Er legte aber Wert darauf, daß die Deutſchland im Nopember 1918 in Compiegne an⸗ getane Schmach durch den jetzigen Akt ausgelöſcht wurde. Deutſchlands Waffenehre von 1914—1918 iſt wieder hergeſtellt. Der zweite Hauptpunkt des deutſch⸗franzöſiſchen Waffen⸗ ſtillſtandsaktes ergibt ſich aus dem Punkt 1 und 2 der deut⸗ ſchen Forderungen: Nerhinderung einer Wiederaufnahme des Kampfes, alſo Entwaffnung Frankreichs, und Sicherheiten, die Frankreich zu bieten hat, um die Weiter⸗ führung des Krieges gegen England zu gewährleiſten. Frankreich wird alſo klipp und klar erklären müſſen, daß es ſich aller ſeiner Verpflichtungen gegenüber England entledigt und ein Verhältnis zu Deutſch⸗ land ſchafft. das die Herbeiführung eines neuen Friedens Es entſpricht der ritterlichen und ſoldatiſchen Einſtel⸗ lung des Führers, daß er einem tapferen Gegner ſeine An⸗ erkennung nicht verſagt, daß er ſich frei hält von Schmä⸗ bungen und Erniedrigungen des Gegners. Das iſt das tember 1939 zu trennen. In ſeiner Compiegne des Jahres 1940. Frankreich hat bisher alle Chancen, die ihm der Führer bot, ausgeſchlagen. Es hat da⸗ für heute, nachdem die Waffen gegen Frankreich entſchieden haben, die Folgen zu tragen Angeſichts der völlig zerſchla⸗ genen franzöſiſchen Armee, angeſichts des nach Millionen zählenden Flüchtlingsſtromes und angeſichts der zerſtörten Städte und Dörfer in Frankreich und Belgien kann man Frankreich nur zurufen: Ihr habt es nicht anders gewollt, die Schuld fällt auf euch und auf England! Das forderte Frankreich! Die Waffenſtillſtandsbedingungen vom 9. November. 1918 Wp Das Wäldchen von Compiegne, in dem am 9. No⸗ vember 1918 Marſchall Foch den deutſchen Unterhändlern die harten Bedingungen des Waffenſtillſtandes diktierte, iſt heute in deutſchem Beſitz. Die deutſchen Heere haben in einem unvergleichlichen Siegeslauf die größte Militärmacht der Welt, die Frankreich unbeſtritten war, zerſchlagen, und der Marſchall Frankreichs, der einſtmals Verdun und damit Frankreich vor dem deutſchen Anſturm rettete, muß heute als Miniſterpräſident die Bekanntmachung der Waffenſtill⸗ ſtandsbedingungen von Deutſchland erbitten. Iſt es da ein Wunder, wenn wir uns der Bedingungen jenes 9. Novem⸗ bers 1918 gerade in den heutigen Tagen erinnern? Sie waren hart, dieſe Bedingungen, ja vernichtend. Wir wiſſen nicht, wie die Bedingungen ausſehen werden, die der Füh⸗ rer Großdeutſchlands, Adolf Hitler, und Benito Muſſolini heute dem geſchlagenen Frankreich ſtellen werden. Aber eines wiſſen wir, ſie werden den Lebensrechten des deutſchen und italieniſchen Volkes in vollem Umfange Rechnung tragen. Auch deswegen iſt es angebracht, ſich noch einmal heute der Bedingungen von 1918 zu erinnern. Sie lauteten folgen⸗ dermaßen: 1. Einſtellung der Feindſeligkeiten. 2. Räumung Frankreichs, Belgiens, Luxemburgs innerhalb 15 Tagen. 3. Freilaſſung der während des Krieges nach Deutſchland überführten Franzoſen, Belgier, Elſäſſer, Lothringer. 4. Auslieferung von 5000 Kanonen, zunächſt ſchweren, 30 000 Maſchinengewehren, 3000 Minenwerfern. 2000 Flug⸗ zeugen uſw. 5. Räumung des linken Rheinufers innerhalb 25 Tagen nach Unterzeichnung des Waffenſtillſtandsvertrages(ſpäter die Friſt um fünf Tage verlängert). Mainz Koblenz, Köln mit einem Brückenkopf von 30 Kilometer Durchmeſſer auf dem rechten Ufer werden durch Truppen der Entente beſetzt; auf dem rechten Rheinufer wird eine 30 bis 40 Kilometer tiefe neutrale Zone geſchaffen. 6. Auslieferung von 5000 gebrauchsfähigen Lokomotiven, 150000 Eiſenbahnwagen, 10 000 Laſtkraftwagen. Ausliefe⸗ rung der elſaß⸗lothringiſchen Eiſenbahnen mit ſämtlichem organiſch zu ihnen gehörenden-Perſonal und Material in⸗ nerhalb 31 Tagen. 0 7. Sofortige Auslieferung aller Kriegsgefangenen der Verbündeten ohne Recht auf Gegenfeitigkeit. 8. Zurückziehung aller deutſchen Truppen aus Oeſterreich, Rußland Rumänien und der Türkei hinter die deutſchen Grenzen vom 1. Auguſt 1914. 9. Die Friedensverträge(und Zuſatzverträge) von Buka⸗ reſt und Breſt⸗Litowſk ſind aufgehoben, 10. Bedingungsloſe Uebergabe der Truppen in Deutſch⸗ Oſtafrika innerhalb eines Monats. 11. Auslieferung ſämtlicher U⸗Boote, Abrüſtung und als⸗ baldige Internierung„in neutralen Häfen oder in deren Ermangelung in Häfen der alliierten Mächte“ folgender Si Elſaß⸗Lothringens, Schiffe: 6 Panzerkreuzer, 10, Linienſchiffe, 8 Kleine Kreu⸗ zer, 50 Guam der modernſten Typen. 12. Ufammenziehung und Stillegung der deutſchen Luftſtreikkräfte. 85 e 13. Die Blockade gegen Deutſchland bleibt beſtehen. Deut⸗ ſche Schiffe dürfen weiter gekapert werden. Ein eigenartiges Zuſammentreffen. Dieſer Offizier wohnte bereits im Jahre 1918 während des Weltkrieges bei dieſen Quartiersleuten und hat auch heute dort wieder Quartier genommen. daten oder Sanitätsoffiziers. Verwundetenpfiege an der Front Schnellſte Hilfe.— Vom Truppenverbandplatz bis zum Feldlazarett. Von Kriegsberichter E. Bayer. NS.(P.). Je ſchneller dem Verwundeten Hilfe ge⸗ bracht werden kann, deſto beſſer iſt es— nach dieſem Grund⸗ ſatz iſt der ganze Sanitätsdienſt der Wehrmacht aufgebaut, und nach dieſem Grundſatz handeln auch die Soldaten und Aerzte der Sanitätseinheiten. Bei der Anlage der Verband⸗ plätze tritt noch die Forderung nach Sicherheit für die Verwundeten hinzu. Es iſt- nicht immer leicht, dieſe bei⸗ den Forderungen ideal zu vereinigen, denn, ſoll der Verwun⸗ dete ſchnell zur erſten Hilfeſtation, dem Truppenver⸗ bandplatz, gebracht werden, ſo darf dieſer nicht weit vom eigentlichen Kampffeld entfernt ſein. Meiſt bietet ein Platz hinter einem Steilhang gute Deckung, und wenn es möglich iſt, wird noch ein ſplitterſicherer Notunterſtand hergeſtellt, in dem die Verwundeten bis zu ihrem Abtransport Schutz vor Artilleriebeſchuß finden können. Jedenfalls wird alles getan, um den verwundeten Kameraden das unbedingte Gefühl der Sicherheit zu geben und zu gewähren. Es gibt auch in dieſem Kriege wieder Beiſpiele genug, die von der Tapferkeit der Soldaten mit dem Roten Kreuz berichten. Beiſpiele, die beweiſen, daß dieſe Männer unter Einſatz ihres Lebens bereit ſind, ihren Kameraden und auch dem Feind zu helfen. Wenn ein Angriff vorgetragen wird oder die eigene Truppe in der Verteidigung liegt, dann befin⸗ den ſich die Sanitätsſoldaten und Dienſtgrade genau ſo in der vorderen Front wie die kämpfenden Kameraden. Sie graben ſich zum Schutz gegen den feindlichen Beſchuß genau ſo ein, nur buddeln ſie noch ein zweites Deckungsloch neben ſich für die Verwundeten, die ſie bergen und verbinden. Oft müſſen ſie im feindlichen Kugelregen den Verletzten ver⸗ binden, um wirkſam helfen zu können und oft müſſen ſie mit ihren Tragbahren aus dem feindlichen Feuer her⸗ aus Vetwundete holen. And dann heißt es, den Kameraden manchmal vielleicht einen Kilometer oder noch weiter bis zum Truppenverbandplatz zu tragen, wo dann, wenn nötig, der Verband erneuert wird oder ein operativer Eingriff vor⸗ genommen wird. In vorbildlicher Form hat die deutſche Wehrmacht vor⸗ geſorgt, daß ſchnellſte Hilfe in wirkungsvoller Form geleiſtet werden kann. Schon jeder Soldat hat griffbereit jederzeit zwei Verbandpäckchen bei ſich. Oft kann es vorkom⸗ men, daß der Soldat ſich ſelbſt einen Notverband machen muß, wenn nicht ſofort ein Sanitäter zur Stelle iſt. Der leitende Arzt des Truppenverbandplatzes hat außer den notwendigen Hilfs⸗ und Verbandmitteln jederzeit in der Sanitätsoffizier⸗ faſche alle Inſtrumente zur Han d, um alle nötigen ärztlichen Handlungen und operativen Eingriffe vornehmen zu können. Iſt dieſe erſte Station der ärztlichen Hilfe in erſter Linie eine Durchgangsſtation der notwendigſten Verſorgung, ſo erſtreckt ſich die Hilfeleiſtung des Hauptverb andplat⸗ zes ſchon auf das Gebiet der operativen Eingriffe. Hier ſteht ein beſtausgerüſteter Operationsraum zur Verfügung. Hier verbleiben die Verwundeten, bis ſie transportfähig ſind, und werden von da aus an das Feldlazarett weitergeleitet, während die Leichtverwundeten, die in etwa drei Tagen wie⸗ der frontverwendungsfähig ſind, in einem in der Nähe liegen⸗ den, Leichtverwundetenſammelplatz untergebracht werden. Vof beſonderer Bedeutung iſt der ſichere Trans⸗ port der Verwundeten vom Truppenverbandplatz zum Haupk⸗ verbandplatz oder dem Feldlazarett. Darum wird auf die Auswahl des Halteorts der Transportwagen beſonderes Augenmerk gelegt. Die Wagen werden vom weiter hinten liegenden Wagefnhalteplatz jeweils bei Bedarf angefordert, kommen an, werden ſofort beladen und fahren ſchnellſtens wieder aus der Gefahrenzone. Dadurch ſind die Verwundeten und auch die koſtbaren Wagen möglichſt wenig dem Beſchuß ausgeſetzt. Beſteht der Truppenverbandplatz meiſt nur aus einem in natürlicher Deckung liegenden Platz oder einem ſplitter⸗ ſicheren Unterſtand, ſo ſtellt der Hauptverbandplatz ſchon ein richtiges Zeltdorf dar. Im Annahmezelt wickelt ſich die rein berwaltungsmäßige Erfaſſung der Verwundeten ab, die bereits beim Truppenverbandplatz erfaßt worden ſind und ihren Laufzettel mit Namen und ärztlichen Angaben, er⸗ halten heben. Im Aufnahmezelt werden die notwen⸗ digen Hilfeleiſtungen und Anterſuchungen vorgenommen, wäh⸗ rend im Operationszelt ſich die chirurgiſche Arbeit ab⸗ wickelt. Das Verwundetenzelt dient der Unterbringung der nichttransportfähigen Verletzten, und im Apothekerraum können alle notwendigen Medikamente hergeſtellt werden. Das Gaszelt iſt abgeſondert und dient der Unterbringung der Giftgaserkrankten oder»verletzten. Ein Blick in die Sanitätskompanien mit ihren Hilfs⸗ ſtationen zeigt, daß hier eine Arbeit geleiſtet wird, die den Begriff der Kameradſchaft zur Tat werden läßt. Freund und Feind wird gleichermaßen in der Not geholfen. Manch ein Soldat der eigenen Truppen und auch des Feindes verdankt ſein Leben der Opferbereitſchaft eines deutſchen Sanitätsſol⸗ Sie ſind oft die Retter in höchſter Not. Am Place de la Concorde in Parfs. Nach ihrem Einmarſch in Paris warten die deutſchen Truppen auf neuen Einſatz. Im Hin⸗ 5 tergrund die Vendome⸗Säule PK. ⸗Hellenthal⸗Weltbild(M) Blick auf die wichtige Handelsſtadtam Zuſammenfluß der Rhone und Saone. — 2 Lyon in deutſchem Beſitz 2 2 Blick vom Vogeſenkamm Das Elſaß in deutſcher Hand. (P. f.) Vor ſechs Tagen ſind die erſten Stoßtrupps am mittleren Oberrhein mit Hilfe von Sturmbooten in die Ma⸗ ginotlinie eingedrungen, heute ſtehen unſere Truppen weit in den Vogeſen, heute iſt faſt das ganze Elſaß in unſerer Hand. In harten Kämpfen mußten die zunächſt kleinen Fähren und Brückenköpfe nach Weſten, Süden und Norden ausgeweitet werden. Es war ein Vormarſch, der dem Feind alle nur denkbaren Vorteile bot und den Angreifer vor die Löſung ſchwierigſter Aufgaben ſtellte. Der breite Strom, der Rhein⸗Rhone⸗Kanal, das Sumpfgebiet der Ill und nicht zuletzt die Berge der Vogeſen erleichterten den Franzoſen ungemein die Verteidigung. Trotzdem iſt der hartnäckige Widerſtand in erbitterten Kämpfen in kurzer Zeit gebrgchen worden. Und ſchon am nächſten Tag konnte unſere öffen auffahrende Artillerie an den Einſchlägen der Granaten nachprüfen, wie ſie geſchoſſen und ihre Ziele erledigt hatte. Noch tönt in den Bergwänden der Donner der Geſchütze wider, aber wenn auch das Gelände die franzöſiſchen Stel⸗ lungen gleichſam zu Naturfeſtungen werden läßt und der Gegner ſich an den alten Stellungen des Weltkrieges feſt⸗ zuklammern ſucht, vor dem ungeſtümen Angriffsgeiſt un⸗ ſerer Truppen fällt ein Abſchnitt nach dem anderen. Die Franzoſen haben auf ihrem Rückzug nach polniſchem Muſter furchtbare Zerſtörungen angerichtet, bei denen in den meiſten Fällen eine militäriſche Notwendigkeit nicht vorlag. Sie vernichteten vom Kampf unberührte Ortſchaf⸗ ten und militäriſch bedeutungsloſe Ziele. Sie legten alle Alleen mit alten ſchönen Bäumen um, ſie richteten auf Kirchtürmen Beobachtungsſtellen ein und ſchoſſen von Käm⸗ men. Vor allem verfielen dieſe„Polen des Weſtens“ auf den letzten Witz des Verlierers, Hunderte von Brücken in die Luft zu ſprengen und wertvolle Kunſtbauten zu zerſtören. Oft blieb ihnen nicht die nötige Zeit, bei dem un⸗ geſtümen Vorwärtsdringen das vorbereitete Vernichtungs⸗ werk durchzuführen und die bereitliegenden Straßenſper⸗ ren auszubauen und zu befeſtigen. Der Weg vom Rhein durch die elſäſſiſche Tiefebene bis zum Fuß der Berge iſt überſät mit dicht übereinanderliegenden Sperren, für die man auch die letzten landwirtſchaftlichen Fahrzeuge aus den Bauernhöfen herangeholt hatte. Während am badi⸗ ſchen Ufer des Rheines die Felder bis dicht an die vor⸗ derſte Kampflinie ſorgſam beſtellt und nur die Dörfer un⸗ mittelbar am Fluſſe von der Zivilbevölkerung geräumt wurden, bietet das Elſaß in einer Breite von 30 bis 40 Kilometern ein troſtloſes Bild der Verwahrloſung. In den Weinbergen ſteht das Unkraut, die Reben wurden nicht ge⸗ ſchnitten und ſchicken ihre Kraft in die hoch emporgeſchoſſe⸗ nen wilden Triebe; Diſteln und Mohn breiten ſich aus, wo einſt auf fruchtbarem Boden hohes Getreide wogte und ſogar in einem von der Natur beſonders begünſtigten Klima der Mais gedieh. Zu Beginn des Krieges wurden über 700 000 Elſäſſer nach Südfrankreich weggebrocht, aber als am 10. Mai die große Offenſive im Weſten begann, mußten Zehntauſende von elſäſſiſchen Bauern ihre weit im Hinterland gelegenen Dörfer Hals über Kopf„aus Gründen der Sicherheit“ räu⸗ men. Bis auf wenige Gegenſtände des dringenden Bedar⸗ fes ließen ſie all ihr Ha) und Gut zurück. Die meiſten wer⸗ den wenig davon wiederfinden, nicht etwa weil die uner⸗ bittlichen Notwendigkeiten des Krieges hier ein Werk der Zerſtörung vollziehen mußten, ſondern weil die Soldaten der„glorreichen Nation“, als ſie die Stunde der Nieder⸗ lage herangekommen hielten, vielfach zu Plünderern wur⸗ den, marodierend ſich an dem Beſitz der Dorfbewohner ver⸗ griffen Als unſere Soldaten ins Elſaß einmarſchierten, leuchteten von den Anſchlagbrettern der Gebäude Plakate, auf denen den Plünderern die Todesſtrafe angekündigt wird. Es war ſofort zu erkennen, daß die Anſchläge erſt vor wenigen Tagen angeklebt worden waren. Erſt in letzter Stunde entſchloß man ſich angeſichts der zunehmenden Ver⸗ bitterung der zurückgebliebenen elſäſſiſchen FEC ene 1 Seines Vaters Frau Roman von Else dqung-Lindemann 34 Nun ſaß ſie hier in der Stille des Abends, in der freundlichen Geborgenheit ihres Heims, aber die Gedanken, die ſie ihrem Mann widmen wollte, irrten immer wieder zurück. Sie liefen durch den langen Flur ihrer Wohnung und pochten an eine Tür, pochten an ein ſtörriſches Jungen⸗ herz, das ſich noch immer mit aller Kraft gegen ſie wehrte. Es war um nichts beſſer geworden mit Rolf. Sie hatte vergeblich auf eine Wandlung gehofft. Karin ſeufzte und lehnte den Kopf müde gegen das Polſter ihres Seſſels. Was ſollte ſie tun? Wo war der Weg zu dieſem jungen Herzen, das litt und leiden machte und ſich immer unſeliger in ſeinen Trotz verrannte? Es war Karin ſchon lange klar geworden, das Irmgard Stiehler keinen guten Einfluß auf Rolf ausübte. Wenn er von einem Beſuch bei ihr zurückkehrte, waren die kleinen, ſehr kleinen Anzeichen einer Veränderung zum Guten wie fortgewiſcht. Aber durfte ſie ihm dieſe Beſuche verbieten? Ein ſolches Verbot hätte ihn nur noch verſtockter gemacht. N Wäre nur jemand dageweſen, bei dem ſie ſich hätte Rat holen können. Aber Hans, der einzige, mit dem ſie über Rolf hätte ſprechen mögen, durfte nichts wiſſen, durfte nicht einmal ahnen, welchen geheimen und zermürbenden Kampf ſie mit dem Jungen führte. Alles war gut, ſchön und reich, was ihr Daſein jetzt aus⸗ füllte, nur dieſes eine legte ſich immer wieder wie ein trüber, grauer Schatten darüber. Jede glückliche, warme Stunde mußte ſie mit einer ſchweren bezahlen, die Rolf ihr auf⸗ pürdete. 8 5 Da ſaßen die Mädchen. Das Licht der Lampe beſchien einen blonden und einen braunen Kopf. Ahnungslos gaben gie ſich ihren kleinen Beſchäftigungen hin, wußten nicht, was die Mutter dachte und daß ſie ſich um das dritte Kind ſorgte und mühte, das ſich ein paar Zimmer weiter vielleicht in eben dieſem Augenblick auch quälte und marterte? Als hätte Sigrun etwas gefühlt, ein leiſes Zittern, das vom Herzen der Mutter kam und ihr eigenes Herz berührte, ſchaute ſie auf und forſchte mit ernſten, ſorgenden Augen in dem Antlitz, in dem ihr jeder Zug vertraut war. Sie wußte nicht, was ſie zwang, leiſe aufzuſtehen, ſich mit vorſichtigen kleinen Schritten zu entfernen. Als ſie die Tür aufzuklinken verſuchte, öffnete Karin die Lider. 5 Bevölkerung hinüber. und der aus dem Elſaß ſtammenden Truppen zu dieſem Schritt. Auch in anderer Hinſicht haben die Menſchen des nun⸗ mehr befreiten Landes vor und während des Rückzuges des franzöſiſchen Heeres ein Schreckensregiment durchgemacht. Man trieb das Vieh zuſammen und brachte es in bunt zuſammengewürfelten Herden in das vermeint⸗ lich ſichere Hinterland. Der Transport wurde ſo ſchlecht vor⸗ bereitet, daß viele Hundert umgekommen ſind. Dabei kennt man meiſt nicht einmal die Beſitzer,. 24 Stunden vor der Offenſive wurden alle männlichen Bewohner des Elſaß zwiſchen 17 und 55 Jahren durch öffentlichen Aufruf auf⸗ gefordert, ſich in Beſancon und anderen altfranzöſiſchen Garniſonſtädten zur Muſterung zu ſtellen. In den Gymna⸗ ſien und Realſchulen des Landes mußten die Lehrer die Schüler der oberen Klaſſe geſchloſſen nach den Muſterungs⸗ plätzen außerhalb ihrer deutſchen Heimat führen. Die höhe⸗ ren Stäbe in Kolmar verließen zuſammen mit den flüch⸗ tenden Juden ſchon am erſten Angriffstag, am 15. Juni, die Stadt und brachten ſich in Sicherheit, während die Truppen Kolmar zur Verteidigung herrichteten und auf den Straßen Maſchinengewehre und Geſchütze hinter pro⸗ viſoriſchen Befeſtigungen aufbauten. Dieſe Entwicklung führte zu einer lebhaften Proteſtaktion der verzwei⸗ felten Bevölkerung, die in letzter Minute von Erfolg ge⸗ krönt war, zumal längſt nicht alle Stellungspflichtigen dem Ruf zur Waffe Folge geleiſtet hatten. Vorher aber hatte der marxiſtiſche Bürgermeiſter der Stadt, Edouard Ri⸗ chards, zuſammen mit dem Hauptſchriftleiter der Kolmarer „Neueſten Nachrichten“, Felſenſtein, einem polniſchen Ju⸗ den, das Weite geſucht. Edouard Richards war ſo verhaßt, daß er beinahe von den erbitterten Arbeitern gelyncht wor⸗ den wäre. Ihm maß man die Hauptſchuld bei, daß er trotz jahrelanger großzügiger Verſprechungen der künſtlich von Paris aus betriebenen Verarmung des Landes, der Ver⸗ legung vieler Betriebe nach Altfrankreich und der dadurch verurſachten großen Arbeitsloſigkeit Vorſchub leiſtete und ſeinen aus dem Reich eingewanderten jüdiſchen Freunden den größten Einfluß auf die Wirtſchaft des Landes in die Hand ſpielte. Nun geht die Schreckenszeit für die heimiſche Bevölke⸗ rung ihrem Ende entgegen. Die deutſchen Trup⸗ pen, denen die Bewohner auf dem Vormarſch Verpfle⸗ ung, Wein und Zigaretten anboten, und ſie mit Blumen ſchmückten, ſtehen nach harten Wochen auf dem Kamm der Vogeſenberge und blicken hernieder auf dieſes wunder⸗ ſchöne, reich geſegnete deutſche Land. Das Straßbur⸗ ger Münſter erhebt ſich als Wahrzeichen der alten deut⸗ ſchen Kultur dieſes Landes, Burgen und Schlöſſer künden eine ſtolze Vergangenheit— eine Entwicklung, die freilich oft genug durch kriegeriſchen Einfall vom Weſten her ge⸗ ſtört wurde. Der Blick unſerer tapferen deutſchen Soldaten geht voll Wehmut auf die zahlreichen Gräber der Toten des Weltkrieges, die auf den Bergen, die ſie vier Jahre heldenmütig verteidigt haben, gefallen ſind und die hier oben ihre letzte Ruheſtätte fanden. Heute wird der Schmerz um das Todesopfer der Vogeſenkämpfe von 1914 bis 1918 gemildert durch das ſtolze Bewußtſein, daß dieſe Kame⸗ raden nicht umſonſt gefallen ſind⸗- Der Hartmanns⸗ weiler Kopf, einſt der„Berg des Todes“, der zeitwweiſe täglich in härteſtem Beſchuß ſtand, von Hand zu Hand ging, der zu einer Granitfeſte ausgebaute Rehfelſen, das Schrat⸗ männle, der Bärenſtall und all die Gipfelſtellungen jenes jahrelangen Ringens, liegen jetzt im ſtrahlenden Sonnen⸗ ſchein, da die deutſchen Truppen die im Granatfeuer baum⸗ los gewordenen Hänge überwunden haben. Der Blick aber wendet ſich vom weiten elſäſſiſchen Land wieder nach vorn, bis die letzten Reſte der geſchlagenen Armeen im Keſſel der von allen Seiten heranrückenden deutſchen Truppen die Waffen geſtreckt haben — N P Rou r en und Le Havre, den jun⸗ Söhe 304 und dem Argonner Wald 118 freudig am 22. und 23. Juni Soldaten. Den Siegern von Paris, gen Kämpfern von der galt unſer Gruß! Wir für unſere verwundeten Wo willſt du hin?“ fragte ſie. „Zu Rolf— ich will ſehen, was er macht.“ Nun ſchaute auch Otti von ihrem Vokabelbuch auf. „Ach, laß ihn bloß in ſeinem Zimmer hocken. Du weißt doch, wie eklig er werden kann, wenn man ihn in ſeinem Kram ſtört.“ Unſicher ſah Sigrun die Mutter an. Die nickte ihr liebe⸗ voll zu. „Geh nur, und frage ihn, ob er nicht auch zu uns kommen möchte.“ Sigrun lief davon, und Karin lauſchte ihren eiligen Schritten nach. Ihr Herz klopfte ein wenig bang, weil ſie wußte, daß auch ihr eigenes Kind um die Liebe des Stief⸗ bruders warb und ſich immer wieder ſeiner mürriſchen, oft ſo tief verletzenden Zurückweiſung ausſetzte. Nur ein einziges Mal hatte Sigrun die Mutter unter Tränen gefragt:„Warum kann er mich nicht leiden?.. Ich tue ihm doch nichts Böſes.“ 8 Nichts hatte ſie darauf erwidern können, weil ſie das unſchuldige Herz ihres Kindes nicht beſchweren durfte mit 5195 Laſt, die es nur tragen konnte, wenn es unwiſſend ieb. 5 Aber wie lange würde es das noch bleiben? Karin lauſchte. Langſam, ſehr langſam tappten ein Paar kleine Füße über den Gang. Als die Tür aufging und ſie in Sigruns blaſſes Geſicht ſah, wußte ſie, was ge⸗ ſchehen war. Mit einem Ruck ſtand ſie auf. Sie hörte noch, wie Otti fragte und ihr Kind ſtockend antwortete:„Er hat mich raus⸗ geſchmiſſen.“ Sie mühte ſich, Sigrun lächelnd zuzurufen, daßf ſie ſich nicht darüber grämen ſolle, dann ging ſie ſelbſt zu Rolf „Was iſt, Liebing? Die Tür war verſchloſſen, ſie mußte klopfen. Als keine Antwort kam, rief ſie:„Bitte, mach' auf, ich möchte mit dir ſprechen.“ 5 Stille.. Nach einer Weile näherten ſich Schritte, der, Schlüſſel drehte ſich im Schloſſe. Karin trat ein. 8 In dem ſchmalen Zimmer, in dem nur die Lampe über dem Arbeitstiſch brannte, lag dicker Zigarettenqualm. Mißtrauiſch ſchaute Rolf zu Karin auf. Jetzt würde ſie wohl ſchelten, daß er geraucht hatte, würde ihm ſagen, daß er noch viel zu jung wäre, um dieſem Laſter zu frönen. Alle Mütter ſagten das, er wußte es von ſeinen Schulkameraden. Aber es geſchah etwas ganz anderes. Karin ging bis zum Schreibtiſch vor, zog ſich einen Stuhl heran und ſetzte ſich. „Ich will dich nicht lange ſtören... ich ſehe, daß du Deutſche retien Charleroi Anerkennendes Schreiben des Bürgermeiſters. DB. Am 25. Mai 1940 war eine kleine Abteilung Flakartilleriſten bei einem Erkundungsauftrag in die Stadt Charleroi gekommen, in der ein großes Feuer den Hauptkern der Stadt aufs ſchwerſte gefährdete. Zur Be⸗ kämpfung des Brandes waren ſeitens der Zivilbevölkerung keinerlei Maßnahmen ergriffen worden. Die geflüchtete Feuerwehr hatte die modernen Feuerlöſchgeräte mitgenom⸗ men und nur einige alte Motorſpritzen zurückgelaſſen. Waf⸗ ſer war nur in geringer Menge vorhanden. Ungeachtet aller Schwierigkeiten wurde durch die Flakartilleriſten, denen ſich einige kleine Gruppen Soldaten einer Luftnachrichtenein⸗ heit und eines Pionierregiments angeſchloſſen hatten, ſofort energiſch die Bekämpfung des großen Feuers unternommen Binnen kurzer Zeit wurden die alten Spritzen inſtandgeſetzt, die Zivilbevölkerung zur Mithilfe mobiliſiert und die Be⸗ kämpfung des Brandes mit nur zwei Schlauchleitungen durchgeführt. Unter Einſatz ihres Lebens gelang es den deutſchen Soldaten, das Feuer auf einen beſtimmten Ge⸗ bäudekomplex zu lokaliſieren und aus den ſpäter reſtlos ab⸗ gebrannten Häuſern den größten Teil der wertvollſten Ein⸗ richtungsgegenſtände und Warenbeſtände zu bergen. Damit war eine rieſige Gefahr von der Stadt abgewandt und die ſelbſtloſe Einſatzbereitſchaft der deutſchen Soldaten hinter⸗ ließ bei der Bevölkerung ungeahnte Bewunderung. Seiner Anerkennung und ſeiner Hochachtung über die Opferbereit⸗ ſchaft deutſcher Soldaten gab der Bürgermeiſter und Schöffe der Stadt Charleroi mit nachſtehendem Schrei⸗ ben Ausdruck: 5 „Der Unterzeichnete, Rene Desgain, Schöffe der Stadt Charleroi, beſcheinigt, daß Herr Hauptmann Deventer mit ſeinen Soldaten in der Stadt Charleroi geblieben, um eine heftige Feuersbrunſt, die einen Teil der Stadt zu zerſtören drohte, zu bekämpfen. Der unterzeichnete Schöffe ſpricht ſeine Hochachtung aus für die Opferbereitſchaft, die Haupt⸗ mann Deventer und ſeine Soldaten unter dieſen Umſtän⸗ den gezeigt haben, und drückt im Namen der Stadt und der Bevölkerung ſeine lebhafte Anerkennung aus.“ Mit dieſem Schreiben werden die Greuelmärchen der Kriegshetzer aufs eindrucksvollſte widerlegt. Anekdote Gottfried Keller traf eines Tages in ſeinem Stamm⸗ lokal nur einen jungen Dichter ſtatt der von ihm erwarteten Freunde. Der junge Mann ſuchte Keller gleich feſtzuhalten mit den Worten:„Wollen Sie mir Ihre Geſellſchaft nicht wid⸗ men, verehrter Meiſter? Ich plaudere ſo gern mit geiſt⸗ reichen Menſchen!“„Dann geht es Ihnen akkurat ſo wie mir!“ ſagte Keller und verließ das Lokal. * König Heinrich IV. von Frankreich brauſte ſehr leicht auf und konnte dann andere Menſchen ungerecht und verletzend behandeln. Einmal machte ihm der ſpaniſche Ge⸗ ſandte Mitteilung über eine Maßnahme des Königs von Spanien. Heinrich ärgerte ſich hierüber ſehr, da ſie nicht zu ſeinen Plänen paßte, und rief unbeherrſcht:„Wenn Ihr König noch einmal ſolchen Schritt tut, greife ich zu den Waf⸗ fen, und dann wird man mich bald in Madrid ſehen!“ Der Geſandte erwiderte darauf unerſchrocken und ſchlagfertig: „Warum ſollten Sie nicht, Sire? Ihr Vorfahr Franz J. e auch dort!(Nämlich als Gefangener nach der Schlacht bei Paria!)“. — In einem Gefecht 1814 wurden verſchiedene Herren aus Blüchers Stab verwundet. Blücher hielt zunächſt auf ſeinem Platz aus, bis ſchließlich ein Schuß ſeinen Fuß traf. Soſort führte ihn Noſtitz hinweg. Es erwies ſich aber zum Glück, daß nur der Stiefel getroffen, der Feldmarſchall aber unverletzt geblieben war. Als Blücher das ſah, ſagte er be⸗ kümmert:„Schlimm genug! Wir haben bei der Armee mehr Doktors als Schuſters!“ arbeiteſt“, ſagte ſie und warf einen Blick auf die Zeichnung. die vor ihr lag,„ich möchte dich nur um etwas bitten. Aber vorher kannſt du mir auch eine Zigarette geben.. es ſpricht ſich beſſer bei einer Zigarette, und ab und zu rauchte ich auch ganz gern.“ Rolf ſtarrte ſie faſſungslos an. „Ja... jawohl. Hier.. bitte.“ Er wühlte unter den auf dem Tiſch ausgebreiteten Blättern eine Schachtel hervor, klappte den Deckel auf und reichte ſie Karin hinüber. Die Zündhölzer holte er aus der Hoſentaſche, ſtrich eins der Hölz⸗ chen an, brach es ab und war tödlich verlegen, als es ihm erſt beim dritten Verſuch gelang, die kleine Flamme an Karins Zigarette zu halten. Seine Finger zitterten. „Du kannſt dir ruhig auch eine anzünden, Rolf.“ „Nein, danke... ich möchte lieber nicht mehr rauchen.“ Rolf war ſehr unbehaglich zu Mute. Was wollte ſie von ihm? Verſtohlen ſchaute er zu Karin hinüber. Er ärgerte ſich, daß er ſich auf einem heimlichen Wohlgefallen ertappte, weil ſie rauchte. „Ja“, begann Karin zu ſprechen,„ich hätte dich gern um etwas gebeten, was mir ſehr am Herzen liegt, und ich möchte einmal von Menſch zu Menſch mit dir reden. Mit deinen faſt ſiebzehn Jahren gehörſt du ja ſchon zu den Erwachſenen, und deshalb wirſt du mich auch verſtehen.“ Der große Junge rutſchte unruhig auf ſeinem Stuhl hin und her. Er wußte wirklich nicht, was er antworten ſollte. „Ja“, ſagte er,„ja, ich denke doch, daß ich es verſtehe.“ Karin tat, als benkerkte ſie ſeine Unruhe nicht und ſprach weiter. 5 „Es handelt ſich um Sigrun. Sie hat dich wohl vorhin geſtört, und darum haſt du ſie ſo heftig aus dem Zimmer gewieſen?“ Rolf wurde glühend rot.„Hat ſie mich verpetzt?“ fragte er biſſig. 5 „Nein, ſie war nur ſehr erſchrocken, weil ſie mit dem Wunſch zu dir gegangen war, dir etwas Liebes zu erweiſen. Sie liebt dich nämlich, Rolf, und fühlt, wenn auch noch nicht ganz klar, daß du ſehr allein biſt. Da iſt es dann ſchwer für das Kind, gerade weil es die Gründe nicht kennt, die dich in dieſe ſelbſtgewählte Einſamkeit treiben, deine Abwehr zu ver⸗ ſtehen. Sieh einmal, Rolf, wenn du ganz ruhig und unvor⸗ eingenommen denkſt, wirſt du mir recht geben, daß du Sigrun nicht für etwas verantwortlich machen kannſt, an dem ſie keine Schuld trägt. Daß du mich ablehnſt, iſt eine Angelegenheit, die nur wir zwei miteinander abzumachen haben, ünd ich bitte dich heute darum, es Sigrun nicht länger ühlen zu laſſen, daß du ſie, nur weil ſie mein Kind iſt, nicht eden anl. A wor geit ſchö! ſpar Erfe Sche mit jeder heiß kom! Abe groß ten! Fra leben meh! zuf orb was die über und det f wiſſe ganz gibt ſchöl nicht hobe Fra etwa es i! ſiche: Käſt Bew ſönl Erfo ſchle gefü der jung ſie muß ſie n — ſtänd weſe Mer der 2 d qauis att Die Schule des Lebens Das iſt die Zeit der Großmütter. Wenn man in Arbeit und Sorgen Großmutter ge⸗ worden iſt, dann hat man gewöhnlich gute und ſchlechte Zeiten hinter ſich. Jahre, in denen man aus dem vollen ſchöpfen konnte, wechſelten mit jenen ab, die die Frauen ſparſam und erfinderiſch machten, und die Summe dieſer Erfahrungen war dann gewöhnlich ein unerſchöpflicher Schatz an kleinen Kniffen und guten Ratſchlägen, das meiſt mit manchem teuren Lehrgeld bezahlte Rüſtzeug einer jeden Großmutter.„Wolln mal Großmutter fragen!“ ſo heißt es doch dann und wann in jeder Familie, und ſelten lommt es vor, daß Großmutter nicht zu helfen wußte. Aber wie wenig profitieren wir im allgemeinen von dem großen Erfahrungsſchatz, der in guten und ſchlechten Zei⸗ ten mühſam geſammelt worden war. Beſonders als junge Frauen glaubten wir, in einer ganz anderen Zeit zu leben. Großmutters Erfahrungen waren wohl doch nicht mehr geeignet, in unſeren Tagen noch einmal Anwendung zu finden. Wir ließen ſo manches mahnende Wort an uns vorübergehen, weil wir glaubten, nicht nötig zu haben, was ein langes Leben vor uns gelehrt hatte. Wie iſt es nun doch anders geworden. Jetzt iſt ſie da, die Zeit der Großmütter. Wir ſind nun gar nicht mehr überlegen und fortſchrittlich, ſondern ſitzen bei Großmutter und kommen aus dem Staunen nicht heraus. Immer fin⸗ det ſie eine Löſung, wenn wir Jungen nicht mehr weiter⸗ wiſſen. Sie lebt förmlich auf, weil ſie noch einmal ihre ganze hausfrauliche Wefsheit auskramen kann. Immer gibt es für ihre verarbeiteten Hände etwas zu tun. Die ſchönſten Sachen entſtehen aus alten Reſten, die wir gar nicht mehr beachtet hatten. Was ſie aber auch alles aufge⸗ hoben hat. Und jetzt auf einmal verſtehen wir die alte Frau und ihre Gewohnheiten, die wir früher manchmal etwas komiſch fanden.„Will gleich mal nachſehen“, heißt es immer, wenn wir- nach etwas fragen, und wir können ö ſicher ſein, daß Großmutter in irgendeinem ihrer vielen Käſtchen entwas findek, was den Zweck erfüllen kann. Jetzt begreifen wir plötzlich, daß dieſes Sammeln und Bewahren der kleinen und kleinſten Dinge nicht eine per⸗ ſönliche Eigenart, ſondern der Weitblick eines durch viele Erfahrungen gereiften Menſchen war.„Vorſorge für ſchlechte Zeiten“ bedeuten von jetzt ab Großmutters prall gefüllte Truhen und Schubladen. Und nun gehen wir wie⸗ der zu der Lehrmeiſterin in die Schule, die das Leben der jungen Generation für ſchwere Zeiten zur Seite ſtellt. Die Großmütter nehmen es uns nicht übel, daß wir ſie jetzt erſt„entdeckt“ haben, daß es erſt ernſt werden mußte, ehe ihre Mahnungen Gehör bei uns fanden. Denn ſie müßten nicht Großmutter ſein, wenn ſie dafür kein Ver⸗ 9 der Aelteren zugänglich zu machen. mit ihren kleinen Kräften zu bewähren. ſtändnis hätten. In ihrer Jugend iſt es nicht anders ge⸗ weſen. Immer gelang es erſt einer ſchweren Zeit, die Menſchen in den alltäglichen Dingen für die Erfahrungen L. Ballnet. Sie wollen ſich bewähren 8 Kinder helfen ſo gern! 8 Unſere Kinder haben den feſten Willen, ſich im Kriege Das Beiſpiel unſerer Soldaten hat ſie alle erfaßt; irgendeine Möglich⸗ keit des Einſatzes gibt es für jedes Kind. Am nächſten liegt er im Elternhaus. Die Mutter, die jetzt oft allein die Familie, führt, und deren Arbeitslaſt ſehr angewachſen iſt, wird die Hilfe der Kinder wohltuend empfinden. Es gilt, ihnen die Arbeiten zu übertragen, die ſie auch wirklich leiſten können, und die ihnen Freude mache l. Die großen Jungens eignen ſich heſonders zu Kraftar eiten. Auch die Erledigung von Botengängen iſt richtige Jun⸗ gensarbeit. Die Mädel ſind für Haus⸗ und Küchendienſt geeigneter. Wenn man ſie dazu verſtändnisvoll führt und ſie nicht zwingt, können ſie ſehr gut Handreichungen über⸗ nehmen. Die größeren Töchter werden der Mutter auch gern beim Kochen zur Hand gehen, und ſchließlich iſt die Betreuung der kleineren Geſchwiſter eine der ſchönſten Aufgaben für die älteren Geſchwiſter. Vielleicht bitten die Kinder ganz von ſelbſt darum, auch einmal an einem freien Tag, an einem Sonntag oder in den Ferien außerhalb des Hauſes helfen zu dürfen. Die Hilfe bei den Kleinen der Nachbarin wird viel Gewinn bringen. Auch eine Ueberwachung der Schulaufgaben klei⸗ nerer Kinder kann für das eigene Schulleben nur von Vorteil ſein. Bald wird wieder die Zeit kommen, wo alle Kräfte zur Hilfe auf dem Lande gebraucht werden. Auch Kinder können hierbei ſchon wertvolle Dienſte leiſten. Immer kommt es darauf an, daß das Kind mit Luſt und Liebe bei der Sache iſt. Die Zahnpflege der Kinder Auch das in der Entwicklung ſtehende Kind iſt auf ein geſundes Gebiß angewieſen. Deshalb iſt es Pflicht der Eltern, ihre Kinder zur vernünftigen Zahnpflege anzu⸗ halten und kranke Zähne behandeln zu laſſen. keine Mutter zufrieden geben. Mit dem Troſt„es ſind ja bloß Milchzähne“ darf ſich Alle Organe des Kindes müſſen in Ordnung ſein, alſo auch die Zähne. Werden die Milchzähne zulfrüh entfernt, ſo erhält der Kiefer an den Lücken nicht den genügenden Wachstumsdruck und die hinter der Lücke ſtehenden Zähne wandern ein beträchtliches Stück nach vorn. Wollen nun die bleibenden Zähne durch⸗ brechen, ſo iſt ihr eigentlicher Platz ſchon verſperrt und ſie müſſen dann an einer falſchen Stelle, vielleicht ſogar außer⸗ halb des Zahnbogens, durchbrechen. Es iſt bekannt, daß von den ſchlechten Zähnen eines Menſchen häufig ſchwere Krankheiten entſtehen. Um nun dieſer Gefahr vorzubeugen, iſt eine regelmäßige Zahnpflege der Kinder angebracht. a Brauchen wir eine Kinderwaage? Viele Kinder ſind zwar ohne Waage aufgewachſen und dabei gut gediehen und manche junge Frau glaubt deshalb, ſie brauche es auch nicht anders zu machen als die früheren Generationen. Man darf dabei aber nicht vergeſſen, daß die Ernährung des Neugeborenen in den erſten Monaten durch Muttermilch früher viel ſelbſtverſtändlicher und faſt jeder Mutter in ausreichendem Maße möglich war. Im all⸗ gemeinen konnte alſo auf die Waage gut verzichtet werden, weil die Natur die erforderliche Nahrungsaufnahme und das Wachstum des Kindes ſelber regelte. Heute dagegen iſt es vielen Müttern nicht möglich, ihr Kind längere Zeit zu nähren. Es muß zuſätzliche Nahrung gegeben werden, und ſchon ſtellt ſich bei jeder Mahlzeit des Kindes die 0 ein, ob das Kleine auch ſatt geworden iſt. Eine Mutter kann unter der Ungewißheit, ob ſie noch genügend Nahrung für das Kind hat, ſeeliſch ſehr leiden und auch geſundheitlich ſo beeinträchtigt werden, daß ihr Körper dem Kind bald alle Nahrung verſagt. Es iſt deshalb ſchon allein zur Beruhigung der Mutter unbedingt notwendig, das Kind regelmäßig zu wiegen. a 5 f In der erſten Zeit reicht die Küchenwaage aus. Wenn die Schale der Küchenwaage nicht groß genug iſt oder das Kind aus anderen Gründen ſchlecht darin liegt, kann man ein kleines Körbchen, das mit Kiſſen oder Tüchern ausge⸗ polſtert wird, auf der Waage befeſtigen und das Kind dar⸗ in wiegen. Man darf natürlich nicht vergeſſen, das Ge⸗ wicht des Körbchens abzurechnen. Später muß man dann eine richtige Baby⸗Waage haben. Ihre Anſchaͤffung iſt recht koſtſpielig. In vielen Städten gibt es Stellen, Droge⸗ rien, Apotheken, Sanitätsgeſchäfte uſw., wo Waagen ver⸗ liehen werden. Iſt eine Säuglingsfürſorgeſtelle oder eine Mütterſchule in der Nähe, dann kann das Kind, ſobald es ins Freie darf, auch dort ohne Entgelt von Zeit zu Zeit gewogen werden. Verkauf aus dem Schaufenſter Es erhebt ſich öfter die Frage, ob der Kaufmann ver⸗ pflichtet iſt, auf Verlangen des Kunden eine beſtimmte Ware aus dem Schaufenſter zu nehmen. Zivilrechtlich beſteht keine Verpflichtung für den Kaufmann, und das nicht einmal dann, wenn der Kunde eine beſondere Be⸗ zugsberechtigung vorzeigt. Denn die Warenausſtellung im Schaufenſter ſtellt nach herrſchender Rechtſprechung kein verbindliches Angebot dar, ſondern ſoll den Verbraucher lediglich dazu auffordern, ſeinerſeits ein Vertragsangebot an den Kaufmann zu machen. Allerdings hat— ohne daß daraus der Käufer ein Recht herteiten könnte— die Wirtſchaftsgruppe ihre Mit⸗ glieder aufgefordert, keine Waren in das Schaufenſter zu ſtellen, die im Geſchäft nicht erhältlich ſind. Dieſer Grund⸗ ſatz entſpricht der Aufgabe, die gerade jetzt das Schau⸗ fenſter zur Aufklärung der Verbraucher erfüllen muß. Die Schaufenſter ſollen nur wirklich vorhandene Waren zeigen, ſofern die Dekoration nicht deutlich einer allgemeinen Idee unterſtellt iſt. Es ſoll alſo mehr Verbrauchsaufklärung und Verbrauchslenkung in den Vordergrund treten an Stelle der reinen Abſatzwerbung. Aber dieſe Aufforderung, das ſei noch einmal betont, ändert nichts an der rechtlichen Lage, wonach der Käufer keinen Anſpruch auf die im Schaufenſter ausgeſtellten Waren hat. Gut angezogen— ohne Punkte Trachtenſpenzer aus Reſten. Der ſchöne, für Damengröße 42 paſſende Spenzer iſt aus weißen und hellblauen Leinenreſten gearbeitet. Nach den Schnittüberſichten mit Maßangaben in Zentimetern wird der naturgroße Papierſchnitt hergeſtellt. Figur l Vorderteil, II= ſeitlicher Vorderteil, III Rückenhälfte, IV= ſeitlicher Rückenteil, v Aermelhälfte(die Punkt⸗ linien bezeichnen die vorderen Aermelränder). Beim Zu⸗ ſchneiden ſind überall die Nähte zuzugeben. Vorderteil und Rücken ſind aus weißen und hellblauen Reſten zuſammengeſetzt. Auf dem weißen Grund wird über Stramin, bei welchem drei Kreuzchen einen Zenti⸗ meter meſſen, die Kreuzſtichſtickerei in hellrot, hellblau und mittelbraun ausgeführt. Innerhalb der Pfeile wiederholt ſich das Muſter. Man begrenzt die Kanten mit roten Kreuz⸗ ſlichreihen. 5 Die Aermel ſind eben⸗ falls, wie erſichtlich, weiß und hellblau zuſammen⸗ geſetzt. Auf dem weißen Mittelſtreifen wird die Kante eingeſtickt. Nach dem Sticken ſetzt man Vor⸗ derteilen und Rücken die blauen Seitenteile an, ſchließt die Nähte, unter⸗ legt die Vorderränder mit geraden Stoffſtreifen, ar⸗ beitet rechts ſechs Knopf⸗ löcher ein und ſetzt links Knöpfe auf. Beim Aermel ſchließt man die Naht, rollt ihn unten ſchmal ein, umhäkelt ihn rot mit einer Runde feſter Ma⸗ ſchen und einer Runde wechſelnd ein Stäbchen, ein Pikot, leitet hier eine rote Luftmaſchenſchnur hindurch, zieht den Aermel entſprechend zuſammen und ſetzt ihn, oben einge⸗ reiht, in die Armrundung. Halsausſchnitt und unte⸗ rer Spenzerrand werden ſchmal eingerollt und rot umhäkelt. F. D. N 1 1 Zeichnung: Hanneſen— M. Das Loch im Handtuch Zugegeben, die Löcher in den Hand⸗ und Spültüchern waren beängſtigend groß. Früher hätte jede Frau ein ſolches Tuch beiſeitegelegt, um es gelegentlich für irgend⸗ einen Zweck zu verwenden. Heute dagegen iſt ſie darauf bedacht, Werte zu erhalten.„Aber wie“, fragt die Nach⸗ barin die Frau, die in einer Nähſtuhe des Deutſchen Frauenwerks vor ſolchen Tüchern ſitzt.„Ach ſo, Sie ſind heute zum erſtenmal hier in unſerer Nähſtube. Sie wiſſen noch nicht, daß es für uns gar keine Probleme gibt. Hier wird alles wieder heil, oder es erhält eine neue Zweck⸗ beſtimmung. Wenn eine von uns picht mehr weiterfindet, ſo weiß beſtimmt die Nähſtubenleiterin oder eine andere Kameradin noch einen guten Rat. Meine Handtücher zum Beiſpiel kann ich nicht mehr haltbar genug ſtopfen, aber flicken kann ich ſie noch. Das„Wie“ haben wir ſchon mehr⸗ mals hier ausprobiert. Sehen Sie einmal zu!“ Schnell wickelt die Frau bei dieſen Worten etwas Twiſt über zwei Finger, ſchneidet ihn oben und unten durch und legt ihn glatt und deckend über das Loch. Dann ſetzt ſie ſich an eine Nähmaſchine und näht mit großen Stichen über den aufgelegten Twiſt hin und her. Das Loch iſt verſchwunden und das Handt! eder gebrauchsfähig. Sauber und gut ſieht der und außerdem iſt er haltbar. Mit etwas man es auch. aus Was tun mit ausgedienten Filzhüten? Wie oft werden alte Filzhüte fortgeworfen. Ob Da⸗ men⸗ oder Herrenhut, beide laſſen ſich mit Geſchicklichkeit und einigem Nachdenken wieder nutzbar machen. Wie— das ſollen einige kleine Anregungen zeigen. Ein alter Filzhut ergibt zwei Kinderſchuhe. Um aus der runden Kopfform ein möglichſt glattes Stück zu erhal⸗ ten, dämpft man den Hutkopf über kochendem Waſſerdampf und zieht ihn glatt. Die Größe der Sohle zeichnet man nach einem paſſenden Straßenſchuh auf Papier ab, heftet den Schnitt auf den Filz und ſchneidet ihn aus. Dann macht man ſich ebenfalls nach einem Muſter den Schnitt des Oberteils und ſchneidet den Filz danach. Dieſes Stück näht man hinten zuſammen und zieht dabei an der Spitze leicht ein. Dann wird das Oberteil auf die Sohle entwe⸗ der mit Steppſtich oder einem Lanzettenſtich angenäht. Schließlich fertigt man aus einem ungefähr zehn Zentime⸗ ter langen und einem Zentimeter breiten Filzſtreifen eine Knöchelſpange an, die man in der Mitte des Oberteils an⸗ näht. Wer den Schuh recht feſt und haltbar machen will, nimmt die Sohle doppelt oder legt eine Einlegeſohle ein. Einfach iſt das Anfertigen einer Damenhand⸗ taſche aus einem Filzhut. Zuerſt wird der Rand abge⸗ ſchnitten und dann die Form gedämpft, damit ſie ſich in die Taſchenform bringen läßt. Erſcheint die Taſche in der Form zu groß, wird ſeitlich eine Falte eingeplättet. Oben bekommt die Taſche einen Reißverſchluß, der innen mit un⸗ ſichtbaren Stichen eingeſetzt wird. Mit Seidenreſten läßt ſich die Taſche abfüttern. Einen Anhängeſtreifen ergibt ſchließlich der abgeſchnittene Rand oder eine zur Farbe der Taſche paſſende Seidenquaſte. Ueberhaupt laſſen ſich aus altem Filz auch andere Beu⸗ tel oder Taſchen anfertigen, wenn aber der Filz zu gar nichts mehr nütze iſt, dann gibt er immer noch herrliche Einlegeſohlen für den Winter. An die Oefen denken So verſtändlich es nach dieſem beſonders kalten Win⸗ ter wäre, ganz vergeſſen dürfen wir unſere treuen Oefen in dieſem Sommer nicht. Im Gegenteil, er verlangt ge⸗ rade jetzt Aufmerkſamkeit. Es iſt ja eine bekannte Tatſache, daß der gut gereinigte Ofen viel beſſer heizt und auch Brennmaterial ſpart. Deshalb müſſen wir ſo früh wie möglich einen Töpfer beauftragen, den Ofen nachzuſehen. Nun ſind allerdings alle Handwerker oft auf Monate im voraus beanſprucht, und dieſe Tatſache erfordert von uns allen Rückſicht und Verſtändnis für die andern. Da⸗ mit der Töpfer möglichſt allen Anforderungen gerecht wer⸗ den kann, werden wir nur das Notwendigſte von ihm machen laſſen. Wir haben es ja im vergangenen Winter ausprobieren können, welcher Ofen und welches Zimmer ſich am beſten heizen und bewohnen läßt. Da wir uns im kommenden Winter auch wieder auf ein Zimmer be⸗ ſchränken, werden wir auch nur dieſen einen Ofen nach⸗ ſehen laſſen. Hat er Mängel, die ſeine Heizfähigkeit ver⸗ ringern, dann dürfen ſie nicht beſtehenbleiben. Das gleiche gilt übrigens für den Küchenherd. * 9 9 Umgang mit Küchenkräutern Vor der Blüte ernten. Es gibt eine ganze Reihe Kräuter, die vor der Blüte geerntet werden müſſen, und jede Hausfrau muß ſelber ſehr genau auf die richtige Erntezeit achten. Denn eine allgemeine Erntezeit kann man hier nicht mit Beſtimmt⸗ heit angeben. Sie richtet ſich zu ſtark nach den örtlichen Witterungsverhältniſſen und nach der Lage des Kräuter⸗ gärtchens bzw. der Käſten, wenn die Kräuter im Fenſter⸗ kaſten oder auf dem Balkon gezogen werden. Folgende Kräuter müſſen vor der Blüte geerntet werden: Eſtragon, Liebſtöckel, Beifuß, Bohnenkraut, Salbei, Zitronenmeliſſe, Dill, Pimpernelle, Fenchel; etwas ſpäter(auf keinen Fall aber ſpäter als Juli) folgen: Baſilikum, Rosmarin und Majoran. f Von den aufgezählten Kräutern ernten wir Stengel und Blätter und verwenden ſie friſch oder getrocknet. Zum Trocknen werden die Kräuter— natürlich genau ſortiert — gebündelt und aufgehängt. Wenn man mehr Platz zur Verfügung hat, kann man die Kräuter auch auf mit Papier belegten Horden ausbreiten und ſie an einem ſchattigen, windſtillen, am beſten ſtaubfreien Ort trocknen. Das Trock⸗ nen in der Sonne zerſtört ihre Duft⸗ und Geſchmacksſtoffe. Vorteilhaft iſt es immer, zum Trocknen nur Teile von einwandfreien und geſunden Pflanzen zu verwenden und nur bei trockenem Wetter zu ernten, damit Blätter und Stengel nicht verderben, dumpfig oder ſchimmlig und da⸗ durch wertlos werden. 8 8 Ein Seifenverbraucher ohne Seifenkarte: der Kalk im harten Waſchthaſſer. Et frißt Seife! Einige Bandvoll Penko- 30 Minuten vor Beteitung der Waſchlauge im feſſel verrührt- verhindern dieſen Verluſt. 4 Sport und Spiel Einheimiſcher Sport Fußball. Während der heißen Jahreszeit will man ſich ſchein⸗ bar auf Samstagsabendſpiele verlegen, denn auch das fäl⸗ lige Kriegsmeiſterſchaftsſpiel zwiſchen Käfertal und Secken⸗ heim findet heute abend ſtatt. Es verſpricht ein ſchönes Spiel zu werden, denn es wer⸗ den ſich zwei techniſch gut durchgebildete Mannſchaſten gegenübertreten um Sieg und Punkte zu erobern. Seckenheim geht mit ſeiner jungen Mannſchaft in die⸗ ſen ſchweren Kampf und hofft auf ein gutes Abſchneiden. Vorher ſpielen die unteren Mannſchaften. ch Um den Jubiläumspokal des MT. Mannheim. Die Mannheimer Turngeſellſchaft war der erſte Ve⸗ rein, der vor 20 Jahren das Handballſpiel einführte. Aus dieſem Anlaß ſtifteten ſie einen Pokal, der in dem Einrun⸗ denſyſtem ausgetragen wird. Als erſte Begegnung tritt nun der Turnerbund Jahn hier gegen den Bruder⸗Verein 98 Seckenheim am Sonntag mittag um 3 Uhr an. Da Lokal⸗ treffen immer intereſſante Begegnungen ſind, wird es ſeine Zugkraft auf das Publikum nicht verfehlen. Angwärfiger Spor! Der kommende Sonntag ſtellt trotz des Krieges wieder einmal in recht eindrucksvoller Weiſe die Stärke und Breite des deutſchen Sports heraus. Es gibt auf vielen Gebieten— voran in den volkstümlichen Ballſpielen— reizvolle Treffen, von denen wir den Schwergewichtskampf um die deutſche Boxmeiſterſchaft zwiſchen Neuſel und Kölblin, die Bereichs⸗ meiſterſchaften der Schwimmer und die zahlreichen Regatten der Ruderer hervorheben möchten. 5 n Dag bunte Sonntagsprogramm im Fußball gipfelt in vier Gruppenendſpielen um die Deutſche Meiſterſchaft, die alle ſehr viel zu beſtimmen haben. In der Gruppe 1 findet das erſte Endſpiel zwiſchen Rapid Wien und Union Oberſchöne⸗ weide ſtatt, in der Gruppe 2 wird beſtimmt einer der vier Endſpielgegner in dem Treffen zwiſchen Tod. Eimsbüttel und Dresdner SC. ermittelt, wobei der Sachſenmeiſter mit einem Punkt Vorſprung die beſſeren Ausſichten hat. Von ebenſo gro⸗ ßer Bedeutung iſt das zweite Zuſammentreffen von Meiſter Schalke mit Fortuna Düſſeldorf in Dortmund, das mit einem Sieg oder AUnentſchieden den Gruppenſieg von Schalke herbei⸗ führen kann. In der ſüddeutſchen Gruppe fällt die Entſchei⸗ dung erſt am 30. Juni, aber das Treffen von 1. FC. Nürn⸗ berg und Kickers Offenbach hat dennoch ſeine Reize. Freund⸗ ſchafts⸗, Pokal⸗ und Rundenſpiele mannigfacher Art ergänzen die fußballſportliche Karte. Im Bereich Südweſt ſind die Stadteſpiele Frankfurt— Darmſtadt und Mainz⸗Wiesbaden — Ludwigshafen hervorzuheben. In Heſſen gehen die Be⸗ zirksmeiſterſchaftsſpiele von Kaſſel und Friedberg weiter. Im Handball werden in den zwei Spielen der Vor⸗ ſchlußrunde ſchon die Endſpielteilnehmer feſtgeſtellt. Süd⸗ deutſchland hat mit dem deutſchen Altmeiſter SV. Waldhof noch ein gutes Eiſen im Feuer, aber in Lintfort wird gegen die Brüntgens⸗Mannſchafk ſchwer zu gewinnen ſein. Polizek Magdeburg und Sfr. Leipzig ſind die Gegner des zweiten Spieles. Der Ruderſport veranſtaltet Regatten in Berlin⸗ Grünau, Bremen, Dresden, Kaſſel, Heidelberg und Hanau. Die Kaſſeler Veränſtaltung iſt den Frauen vorbehalten und in erſter Linie aus den Bereichen Heſſen, Südweſt und Nieder⸗ ſachſen beſchickt. In Heidelberg und Hanau meſſen ſich die beſten Kräfte der Hitlerjugend. Die erſte Klaſſe iſt beſonders in Berlin⸗Grünau und Bremen, wo jeweils zwei Tage ge⸗ kämpft wird, ſtark vertreten.. Die Schwimmer nehmen ihre erſte Sichtung vor den deutſchen Titelkämpfen in den Meiſterſchaften der Bereiche vor. Sehr ſtarke Felder kamen für die Südweſtmeiſterſchaft in Höchſt zuſtande. Wie weit der in großer Streitmacht an⸗ tretende Nachwuchs in die etwas gelichteten Reihen der alten Garde einbrechen kann, muß abgewartet werden. Im Lager der Berufsboxer ſteigt endlich nach lan⸗ ger Verzögerung die Schwergewichtsmeiſterſchaft zwiſchen Wal⸗ ter Neuſel und Arno Kölblin in Berlin. Man darf geſpannt ſein, ob Kölblin nach ſeinem guten Qualifikationskampf gegen Lazek ſich den Titel zurückerobert, den er ſeinerzeit in einem dramatiſchen Gefecht an Neuſel verlor. Im Rahmenprogramm treffen ſich u. a. der deutſche Mittelgewichtsmeiſter Beſſelmann und der Ludwigshafener Halbſchwergewichtler Mayer. Einen Hinweis ienen noch die Tiſchtennismei⸗ ſterſchaften vo veſt in Wiesbaden und im Rad⸗ ſport die Steherrennen in Erfurt. Wirtſchaſtswoche Die deutſche Kriegswirtſchaft— Muſter und Vorbild künf⸗ tiger Wirtſchaftsgeſtaltung für die ganze Welt Es wäre falſch, die deutſche Kriegswirtſchaft lediglich als eine zweckgeſchaffene Einrichtung und Organiſation unſerer Wirtſchaft zu betrachten, die kein anderes Ziel hat, als uns den Krieg gewinnen zu helfen, und die dann nach dem Siege wieder in die Ecke geſtellt würde. Das war die engliſche Art. Die. deutſche Kriegswirtſchaft iſt etwas ganz anderes. Sie iſt nicht nur Zweckorganiſation, ſondern ſie iſt eine hö⸗ here Stufe der bisher ſchon durchgeführten Neuorganifa⸗ tion unſerer Wirtſchaft nach nattonakſozialiſtiſchen Prin⸗ zipien und Grundſätzen. Je weiter der Krieg fortſchreitet und je ſichtbarer der Zuſammenbruch der alten liberaliſti⸗ ſchen Wirtſchaft wird, um ſo mehr kommt der deutſchen Kriegswirtſchaft die Bedeutung einer Muſter⸗ und Modell⸗ wirtſchaft zu, nach der ſich einmal die doch unerläßlich not⸗ wendige Neuordnung der wirtſchaftlichen Beziehungen der Völker ausrichten kann und muß. 4 Der letzte Halbjahresbericht zur Wirtſchaftslage des In⸗ ſtituts für Konjunkturforſchung(Ife Hanſeatiſche Verlags⸗ anſtalt, Hamburg), iſt in dieſem Zuſammenhang in der gan⸗ zen Welt zu beachten, der unter dem Titel„Neun Monate deutſche Kriegswirtſchaft“ ſoeben erſchienen iſt. Hier haben die Staatsmänner und die Völker der Welt Gelegenheit, ſich über den wirklichen Stand der deutſchen Wirtſchaft zu informieren. Der in der ganzen Welt bekannte Name des Inſtituts für Konjunkturforſchung bürgt dafür, daß ſie eine wahrheitsgemäße und fundierte Darſtellung erhalten. Was zeigt dieſer Bericht? I:. Deutſchland hat in dieſem Krieg keine Schwierigkeiten im Arbeitseinſatz gehabt. Während 1914 im erſten Kriegsmonat faſt ein Viertel aller deutſchen Induſtriear⸗ beiter arbeitslos wurde und dieſe Arbeitsloſigkeſt erſt nach vielen Monaten wieder beſeitigt werden konnte, gab es diesmal einen ſolchen„Kriegsſtoß“ nicht. Der Bedarf an Arbeitskräften aller Art iſt heute größer denn ſe. Nichts be⸗ weiſt wohl beſſer, daß die deutſche Wirtſchaft auf vollen Touren läuft. . 2. Die Ernährungswirtſchaft. Mit einer gegen⸗ über 1933 um 15 v. H. geſttegenen Agrarprodukkion ging Deutſchland in den Krieg. Die Verſorgung der Landwirt⸗ ſchaft mit Düngemitteln und Saatgut iſt im Kriege fast überall genau ſo wie im Frieden. Auswinterungsſchäden ſind durch eine entſprechende Ausdehnung der Anbaufläche von Sommergetreide und beſonders von Hackfrüchten wett gemacht. Die Gemüſeanbaufläche wird tatſächlich um 25 5 H. geſteigert werden. Deutſchlands Brotgetreidereſerven ſind zu Beginn des zweiten Kriegsjahres ebenſo groß wie bei Kriegsbeginn, die Vorräte an Butter, Käſe und Eiern ſogar weſentlich höher. An Schweinefleiſch ſind ſehr hohe Küßhlhausbeſtände vorhanden. 3. Die gewerbliche Wirtſchaft. Die Erzeugung es Jahres 1939 iſt mengen⸗ und wertmäßig ein neuer Re⸗ kord trotz der vier Kriegsmonate. Die Wiedereingliederung Oſtoberſchleſiens bedeutet eine wertvolle Erweiterung der Rohſtoffbaſis und der Produktionskapazitäten. Schon bei Kriegsbeginn war die induſtrielle Kapazität Deutſchland 8 größer als die Frankreichs und Englands zuſammen. In⸗ zwiſchen ſind neue rieſige Kapazitäken in Norwegen, Hol⸗ land, Luxemburg und Belgien hinzugekommen, ganz abge⸗ ſehen von der Wirtſchaft des Protektorats und des General⸗ gouvernements, deren Zuſammenarbeit mit der Wirtſchaft des Reiches immer reibungsloſer funktioniert. Dazu fom⸗ men weiter die ſtraffe Lahn⸗ und Preisregulie⸗ rung, die außerordentliche Flüſſigkeit der Kredit⸗ märkte mit der Senkung des Effektivzinſes am Kapftal⸗ markt und einem niedrigeren Geldmarktzins als jemals ſeit der Währungsſtahiliſierung. Die öffentlichen Finan⸗ zen ſind in Ordnung. Die Steuereinnahmen des Reiches betrugen im letzten Vierteljahr 1939 rund 6,3 Milliarden Mark gegen 4,7 Milliarden Mark in der Vergleichszeit des Vorjahres. Schließlich hat ſich auch der deutſche Außen⸗ handel trotz 927 Abſchneidung von den überſeeiſchen Märk⸗ ten außerordentlich leiſtungsfähig erwieſen. Die Umſtellung auf den europäiſchen Wirtſchaftsraum iſt in vollem erfolg⸗ reichem Fortſchreiten. Das deutſche Wirtſchaftsſyſtem mit ſeiner Ausſchaltung aller ſozialen Reibungen und der dadurch ermöglichten Leiſtungsſteigerung auf allen Gebieten, mit ſeiner ſhſtema⸗ tiſchen Förderung der einheimiſchen Nahrungs⸗ und Roh⸗ ſtoffproduktion und mit der einheitlichen Lenkung der GEr⸗ zeugung, der Inveſtitionen und des Verbrauchs hat ſich dem Wirtſchaftsſyſtem unſerer Gegner als turmhoch überlegen gezeigt. Marktberichte Mannheimer Ferkelmarkt vom 20. Junf 1940. Notierun⸗ gen„Ferkel. bis ſechs Wochen 7—15, über ſechs Wochen 90 bis 35, Läufer 40—46 Mark. Marktverlauf: ſehr ſchleppend⸗ Gedenktage 2 2. Juni. 1527 Der italieniſche Staatsmann und Philoſoph Niecolo di Machiavelli in Florenz geſtorben. 1767 Der preußiſche Staatsmann und Gelehrte Wilhelm v. Humboldt in Potsdam geboren. 1861 Der Admiral Graf v. Spee in Kopenhagen geboren. 1919 Gründung der Univerſität Köln. 2 3. Juni. 1804 Der Induſtrielle Johann Friedrich Auguſt Borſig in Breslau geboren. 1916 Erſtürmung des Panzerwerkes Thiaumont von Ver⸗ dun durch die Deutſchen. 1933 Errichtung von Reichsautobahnen von der Reichsre⸗ gierung beſchloſſen. 1939 Franzöſiſch⸗türkiſcher Pakt.— Sandſchak Alexandrette kommt zur Türkei. Sonnenaufgang 5.03 Monduntergang 8.53 Sonnenuntergang 21.51 Mondaufgang 23.42 5 9 31 Folge 25 Jumeitoertreib Silbenrätſel. Aus den Silben: a— ab— be— bel— blanc— bo— e— e— ed— fa— fant— ga— gar— gaſt qt— ir— la— lach— le— lut— mö— mont— na— nach— ne— ni— on— ran— re— ri— roth— ſän— ſalz— ſel— ta— te— tei— tel— ti— ti— tiſch— tre— ur— us— vi— we— weis— wer— wirts kind 16 Wörter zu bilden, deren erſte und letzte Buch⸗ da ben, beide von oben nach unten geleſen, ein Wort von Widelm Kube ergeben. Die Wörter bedeuten: 1. Teil des Tosters, 2. Berg in der Schweiz, 3. bekannter Maler, 4. Dickhäuter, 5. Papftname, 6. italieniſche Kolonie, 7. Schiffs⸗ führung, 8. Schwimmvogel, 9. Fluß in Sibirien, 10. männ⸗ Acher Vorname, 11. Geſchäftszweig, 12. italieniſcher Volks⸗ Al, 13 abgekürzter weibl. Vorname, 14. dieſige Luft, 15 ätzende Flüſſigkeit, 16. Begründung. 68 Rezept zum Braun werden: Allmählich an die Sonne, gewöhnen vnd langsam braun Werden, Mit Nie. Creme Das ist am vernönftigsten. Wer aber unbedingt länger in der% Sonne bleiben und schneller braun werden will, der braucht Nived- Ultra- Ol mit dem verstärkten Lichtschutz. Das Schlüſſelwort. Füſſen liegt am 3 7 4 5 Hohe Acht, höchſter Berg der 7 21 Santiago, Hauptſtadt von 4 5 2 3 Kempten liegt an der 23 3 78 Am Septimer in Graubünden entſpringt der 266 Das Schlüſſelwort iſt der Name eines deutſchen For⸗ ſchungsreiſenden 12 3 4 5 6 7 8. 2 Wörter und ein Buchſtabe. Den Wörternz Schlaf— Paß— Schuh— Star— Bar— See— Blut— Gas— Fuß— Berg— Natron— Magd— ſoll je eines der nachfolgenden Wörter angefügt werden. Dieſe Wortpaare ſind 5 einen neu zu ſuchen⸗ den Buchſtaben zu verbinden, ſo daß neue Wörter ent⸗ ſtehen. Die 0 enbuchſtaben nennen, aneinandergereiht, 73 7 eine zirſenſiſche Attraktion. Aal— Aden— Auge— Burg Eile— Gier— Meter— Motte— Ohr— Range— Ritt— Schuß. 5 Scherzfragen. Welcher Stein ſtrebt ſtets nach oben? Welchen Schlag wird man oft loben? Welches Spiel kann manchmal nützen? Welchen Span kann man nicht ſchnitzen? 0 Vorſetzrätſel. Land, Bar, Kaſſe, Band, Rad, Leben, Gard, Kanne, Tag, Bridge, Burg, Sicht, Schütz, Häuſer, Kunde, Miſchung, Land, See, Biß, Fahrt, Film, Denken, Jahr, Schiff, Fall, Vogt. Vor jedes der Wörter iſt eine der nachſtehenden Sil⸗ ben zu ſetzen, ſo daß neue ſinnvolle Wörter entſtehen: ab— an— bar— cam— ein— ein— ein— eis— frei — ham— iff— im— in— irm— land— luft— nach— nord— rhön— ſe— ſee— ſle— ſonn— tann— tee— ton.— Bei richtiger Löſung ergeben die Anfangsbuch⸗ ſtaben der neuen Wörter, in der angegebenen Reihen⸗ folge geleſen, ein Zitat aus Shakeſpeares„Hamlet“. Fabelhafte Miſchung. Das erſte rinnt angenehm durch die Kehle, Das Zweite erfreut des Eskimos Seele. Das Ganze, wenn du's geſchüttelt haſt, Erhebt ſich in Rom als ſtolzer Palaſt. Auflöſungen aus voriger Nummer: Silbenrätſel: 1. Daune, 2. Inder, 3. Elle, 4. Verdi, 5. Edelmut, 6. Rabe, 7. Nurmi, 8. Unhold, 9. Notar, 5 9 AC. * 7 8 Ge, Stete sochgemöße Anwendung von E UK UT O1 3 ist die nototliche Srundloge jede: erfolgreichen Hout. und Schõn. heitspflege. Toben 20 10. Ferſe. 11. Tſumeb, 12. Harke, 13. Erlau. 14. Baron, Norden, 19 Menſchen über die 15. Termite, 16. Dietrich, 17. Emmaus, 18. Marne.— Tiere. Verwandtſchaft: Rippe, Lippe. Berſerker. Die Vernunft hebt den Alles ren net: „Zum Wochenende“ u.„Zum gettvertreib⸗ Nr. 25 erſcheinen als Beilage. Pl.⸗Nr. S. Für dle auf dieſer Sekte erſcheinenden Anzeigen iſt der Verlag der vorliegenden Zeitung nicht zuſtändig. Verantwortlich für die Schriftleitung Kurt Winkler, für Anzeigenteil Carl Görg. Verlag Sonntagsblatt Deutſcher Provinz⸗Verleger, ſämtlich in Berlin SW 68, Lindenſtraße 101/102. ———— — 7 .—˖⅛V¾‚‚——9. e. opens Pr rerrrren N re e r eee eee eee* re ö