e 4 F 47 eee Deingspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, n der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., in Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Pöeisliſte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. * Tages und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verklündblatt für den Stadtteil Mum. ⸗Seckhenbeim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— 40. Jahrgang vorbildliches Verhalten in NL ˖ f nterzeichnet! Oer deutſch⸗franzöſiſche Waffenſtillſtandsvertrag abgeſchloſſen— Einſtellung der Feindſeligkeiten nach Abſchluß des italieniſch⸗franzöſiſchen Waffenſtillſtandsabkommens DNB. Berlin, 22. Juni. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: f Am 22. Juni 18.50 Uhr deutſcher Sommerzeit wurde im Walde von Compiegne der deutſch⸗franzöſiſche Waf⸗ fenſtillſtandsvertrag unterzeichnet. Die Unterzeichnung nahmen vor auf deutſcher Seite als Beauftragter des Führers und Oberſten Befehlsha⸗ bers der Wehrmacht der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, Generaloberſt Keitel, auf franzöſiſcher Seite als Beauftragter der franzöſiſchen Regierung Ge⸗ neral Huntzinger. 5 Eine Einſtellung der Feindſeligkeiten iſt damit noch nicht verbunden. Sie erfolgt vielmehr erſt ſechs Stunden, nachdem die italieniſche Regierung dem deut⸗ ſchen Oberkommando der Wehrmacht den Abſchluß des italieniſch⸗franzöſiſchen Waffenſtillſtandsvertrages mit⸗ geteilt haben wird. Ueber den Inhalt des Waffenſtillſtandsvertrages kann zunächſt nichts bekanntgegeben werden. Die Kapitulation im Elſaß Unüberſehbare Beuke.— Ueber 500 000 Gefangene.— i Kriegshafen St. Nazaire genommen. Das Oberkommando Jührerhauptquarkier, 23. Juni. der Wehrmacht gibt bekannt: Die Schlacht in Elſaß⸗Lothringen hat, wie durch son- dermeldung ſchon bekannkgegeben, mit der Kapitulation der eingeſchloſſenen e Armeen am 22. Juni ihr Ende gefunden. Wieder iſt damit nach ſchweren Kämpfen durch die Tapferkeik unſerer Truppen und die kühne und enkſchloſſene Führung ein Sieg größten Ausma⸗ Ba s errungen, durch welchen die letzte noch voll kampfkräf⸗ ige Gruppe des franzöſiſchen Heeres niedergerungen iſt. Ueber 500 000 Gefangene, darunter die Oberbefehlshaber der III., V. und VIII. Armee und eine Anzahl anderer Ge⸗ nerale, und eine gewaltige noch nicht überſehbare Beute an Waffen und Kriegsmäkerial aller Art fiel in unſere Hand. i Das ſtärkſte Werk der Befeſtigungen von Straßburg, die Feſtung Mutzing am Oſtrand der Vogeſen, wurde geſtern genommen. Widerſtand leiſteten nur noch einzelne Ab- ſchnikte der Maginoklinie im Anterelſaß und in Lothringen und verſprengte Abteilungen in den Vogeſen. Er wird in kürzeſter Zeit gebrochen ſein. Im Küſtenbereich des Allankiſchen Ozeans ſtießen be⸗ wegliche Abteilungen bis in höhe von La Rochelle vor. Der franzöſiſche Kriegshafen 5. Nazaire wurde genommen. Bei der rieſigen Beute befinden ſich auch Panzerkraftwa⸗ gen, die ſchon zum Abkransport verladen waren. 3 Im Rhone Tal drangen unſere Truppen von Lyon und oſtwärts in ſüdlicher Richtung weiter vor. Sie er⸗ zwangen an den Ausgängen der Savoyiſchen Alpen ſüd⸗ weftlich Genf den Uebergang über die Rhone. Im Zuge der bewaffneten Luftaufklärung vor der franzöſiſchen Aklantikküſte zwiſchen St. Nazaire und der Gironde wurden insgeſamt fünf Handelsſchiffe zwiſchen 3600 und 10 000 Tonnen durch Bombenkreffer ſtark beſchä⸗ digt, ein Transporter von 10 600 Tonnen und ein weiterer von 4000 Tonnen verſenkk. 5 Angriffe von Kampf⸗ und Sturzkampfoerbünden rich · teten ſich im Laufe des 22. Juni in der Hauptſache gegen belegte feindliche Flugplätze im Raume nördlich von Bor⸗ deaux. hierbei wurden auf dem Flugplatz Rochefort zehn Flugzeuge in Brand geworfen, 20 Flugzeuge bei mehrma⸗ ligen Tiefangriffen durch Beſchuß zerſtört, eine Halle durch Bombentreffer vernichtet. i Die Verluſte des Feindes betrugen am 22. Juni insge- ſamt 49 Flugzeuge, davon 6 im Lufkkampf abgeſchoſſen, der Reſt am Boden zerſtört. Bier eigene Flugzeuge werden vermißt. ö Ein Unterſeeboot verſenkte aus einem Geleitzug heraus einen feindlichen Tanker von 16 090 Bruttoregiſterkonnen. In der Nacht zum 23. Juni flogen keine feindlichen Flugzeuge in deutſches Reichsgebiet ein. In den Kämpfen der letzten Jeit haben ſich durch ihr ühnem perſönlichem Einſatz aus⸗ gezeichnet: Der Oberleulnant und Ordonnanzoffizier einer Diviſion möllef, der Leutnant Glas in einem Infan⸗ terieregiment und der Leulnant Berndt von Buggen⸗ hagen in einer Beobachtungs abteilung. 8 2 Großer Transporter verſenkft Berlin, 23. Juni. Durch zuverläſſige Quellen erfahren wir aus dem Ausland, daß die Luftangeiffe auf die im Hafen von Bordeaux liege Transporkſchiffe äußerſt wirkungsvoll geweſen ſind. Außer anderen zum Teil ver ⸗ ſentten oder ſchwer beſchädigten Schiffen iſt auch ein 58000 onnen großer Transporter geſunken, wobei faſt 5000 Mann erkrunken ſind. 5 8 bes feindliches Montag, den 24. Juni 1940 Elſäſſer aus dem Konzentrationslager befreit Berlin, 23. Juni. Die aus dem Unterelſaß und den an⸗ grenzenden deutſch⸗elſäſſiſchen Gebieten von den Franzoſen verſchleppten und im Gefängnis von Nancy und in Kon⸗ zentrationslagern untergebrachten deutſchgeſinnten Elſäſſer wurden am 19. und 20. Juni 1940 von deutſchen Panzer⸗ truppen befreit. Angriffe auf die Oſtküſte Englands Brände in den Tankanlagen. Berlin, 23. Juni. Wir wir ergänzend zum Bericht des Oberkommandos der Wehrmacht vom 22. Juni erfatzren, wurden bei den 1 1190 auf die Oſtküſte Englands wie⸗ derum auch in den großen Tankanlagen von Thameshaven und an der humbermündung durch Bombentreffer größere Brände verurſacht. Weitere wirkſame Angriffe richteten ſich gegen eine Reihe oſtengliſcher See- und Flughäfen ſowie gegen Flak. und Scheinwerferſtellungen im Kampfraum. Im Seegebiet vor dem Humber erhielt ein großes im Ge⸗ leitzug fahrendes Handelsſchiff einen Volltreffer auf das Vorſchiff. Der Luftkrieg hat für England nun in vollem Ernſt be⸗ gonnen. Er verdrängt als Geſprächsthema die Befürchtun⸗ gen und Vermutungen über die Lage in Frankreich, über die ohnedies nicht viel Neues zu hören iſt. Auch die Erfolge der deutſchen Luftwaffe bleiben, ſoweit es geht, militäriſches Geheimnis der Engländer. Um nicht der deutſchen Führung Aufklärung zu geben, bringen die engliſchen Zeitungen keine Namen von bombardierten Orten und veröffentlichen auch nicht den Umfang der entſtehenden materiellen Schä⸗ den. Auch werden die Bekanntmachungen bei Fliegeralarm nicht mehr gebracht. London iſt bisher von Luftangriffen verſchont geblieben, aber es iſt klar erkennbar, daß die deutſchen Angriffe von Nacht zu Nacht umfaſſender werden und nicht nur Südengland und der Oſtküſte gelten, ſondern bereits Lincolnſhire und dem füdlichen Teil von Wales. Enaliſche Bomben auf Kirchen Berlin, 23. Juni. Bei einem der nächtlichen britiſchen Heberfälle auf, deutſches Reichsgebiet in den letzten Tagen traf eine der wie immer wahllos abgeworfenen Bomben in Duisburg, Fabrikſtraße 15, die dortige katholiſche Kirche. Dieſe und ein danebenſtehendes Wohnhaus wurden ſtark be⸗ ſchädigt. Mährend die deutſche Luftwaffe bei ihren zur Brechung des feindlichen Widerſtandes notwendigen Angriffen auf ver⸗ teidigte Städte in allen Fällen die Gotteshäuſer ſchont, wäh⸗ rend deutſche Soldaten im Operationsgebiet wiederholt Brände, die durch feindliche Beſchießung in franzöſiſchen Städten entſtanden waren, durch tatkräftiges Einſchreiten ſchnell zum Erlöſchen brachte, bombardierten die britiſchen Flugzeuge wahl⸗ und rücksichtslos kirchliche Stätten. And die⸗ ſes Volk wagt mit heuchleriſcher Gebärde zu behaupten, den Krieg zur Verteidigung chriſtlicher Kultur gegen die deutſchen Barbaren zu führen. r Italiens Bedingungen überreicht Am Sonntag 19.30 Ahr in einer Villa bei Rom. Um 19.30 Uhr wurden von den italieniſchen Bevoll⸗ mächtigten die Waffenſtillſtandsbedingungen überkeicht. Die Zuſammenkunft fand in einer Villa ungefähr zwanzig Kilometer von Rom entfernt ſtatt. Anweſend waren für Italien Außeminiſter Graf Ciano, Generalſtabschef Mar⸗ ſchall Badoglio, Generalſtabschef der Marine Admiral Cavagnari, Generalſtabschef der Luftwaffe General Pricolo ſtellvertretender Generalſtabschef des Heeres General Roattal auf franzöſiſcher Seite: General Hüntzinger, Botſchafter Roel, General Pariſot, Vizeadmiral Lelue und Luftbrigade⸗ general Bergeret. General Pariſot iſt ehemaliger Militär⸗ attaché an der franzöſiſchen Botſchaft in Rom. Der italieniſche Wehr machtsbericht Bombenangriff auf die Flottenbaſis von Alexandrien.— Weitere erfolgreiche Aktionen. i DB. Rom, 23. Juni. Der italieniſche Wehrmachtsbe⸗ richt vom Sonntag hat folgenden Wortlaut: „Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Un- e Luftwaffe ſetzt ihre Operationen in allen Abſchnitten des Mittelmeeres fort. Trotz heftiger Luftabwehr und krotz des langen Ueberfluges iſt ohne jeden 1 in der Nacht 125 22. Juni 115 e 55 1 55 e n 270 1927 yplen), wohin die engl e geflüchte m 8 glänzenden Akkion wirkſam mit Bomben belegt worden. Ebenſo wurde die Flottenbaſie von Biſerta mit Bomben belegt. Trotz des ſchiechten Welters ſind ferner feind⸗ liche Schiffe auf der Fahrl im weſtlichen Mittelmeer. das von den ununterbrochen und weitreichenden Erkundungs⸗ flügen im ee e überwacht wird, er⸗ reicht und bombardiert worden. Eines unſerer Flugzeuge iſt nicht zurückgekehrt. N 5 5 Zn Nordafrika ſind die Aktionen zu unſeren Gun⸗ ſten enkſchieden worden. Lebhafte keit unſerer Luftwaffe egen Panzerr und feindliche Formationen. Ein gro⸗ 5 s viermokoriges Flugzeug wurde abgeſchoſſen. Nr. 146 Der weltgeſchichtliche Akt Von Kriegsberichter Adolf Schmid. (P..) Aus den zwei Stunden, die urſprünglich als ausreichend erachtet wurden, um der franzöſiſchen Waffen⸗ ſtillſtandskommiſſion eine letzte fernmündliche Beſprechung mit ihrer Regierung zu ermöglichen, wurden mehr als dop⸗ pelt ſo viel. Immer wieder verſucht der im Salonwagen be⸗ findliche Leitet des franzöſiſchen Nachrichtenbetriebes die Verbindung herzuſtellen, und immer wieder reißt ſie ab, immer wieder werden Störungen zwiſchen Tours und Vor⸗ deaux gemeldet. Die franzöſiſchen Bevollmächtigten werden ſichtlich nervöser. Mit unendlicher Geduld wartet der Chef des Oberkom⸗ mandos der Wehrmacht, Generaloberſt Keitel, der Führer der deutſchen Abordnung in einer kleinen Niſche am Wald⸗ rand die Dinge ab. Es wird 16 Uhr, es wird 17 Uhr! Den Franzoſen wird nahegelegt, eine Funkverbindung aufzu⸗ nehmen, um die Lage zu klären. Da ſcheint die Telefonper⸗ bindung endlich zu klappen. Um den Fernſprecher im Wa⸗ gen ſcharen ſich die Mitglieder der Delegation. Armeege⸗ neral Huntzinger ergreift den Hörer Er ſpricht mit Bor⸗ degux. Seine Geſich ſind nicht zu erkennen, denn er wende: uns zu. Aber er redet lebhaft. Dann ſcheint er Unterſtügung zu bepökigen Er übergibt den Hö⸗ rer dem Botſchafter Noel.. plötzlich iſt die Verbindung wieder geſtört.. wieder Unruhe, Bewegung. Um 18 Uhr wird Geſandter Schmitt, der Vertreter des Auswärtigen Amtes, in den Wagen gebeten, wo ihm Ar⸗ meegeneral Huntzinger eine Mitteilung macht. Fünf Stun⸗ den ſind ſeit dem Ende der Ausſprache verfloſſen. Die Franzoſen wünſchen erneut eine Friſt. Generaloberſt Keitel ſetzt in einer in deutſcher Sprache gehaltenen ſchrift⸗ lichen Mitteilung eine ſolche bis ſpäteſtens 19.30 Uhr. Um 18.30 Uhr wird dieſe Mitteilung durch den Geſandten Schmitt im Salonwagen Armeegeneral Huntzinger über⸗ reicht. Vizeadmiral Le Luc, der läſſig im Seſſel ſitzend eine Zigarette raucht, erhebt ſich und ruft eiligſt den Dolntetſcher herbei. Die Franzoſen umdrängen den Ueberſetzer, wäh⸗ rend der Geſandte den Wagen verläßt und ruhig über den Platz zurückgeht und dem Generaloberſten den Vollzug mel⸗ det. Am Ende einer kurzen Beratung der Franzoſen in einem Nebengemach des Wagens werden die Deutſchen in den Hauptraum gebeten. Generaloberſt Keitel betritt ihn als erſter, ihm folgen die anderen Herren Gleichzeitig er⸗ ſcheinen von rechts auch die franzöſiſchen Delegationsmit⸗ glieder. Eine 10minütige Ausſprache findet noch ſtatt Dann erklären ſich die Franzoſen bereil zu un ⸗ ker zeichnen. Um 18.50 Uhr wird der Waffenſtill⸗ ſtandsvertrag zwiſchen Deutſchland und Frankreich un⸗ kerzeichnetl. Es iſt ein Augenblick von ſeltener Größe. Stehend werden die Anterſchriften geleiſtet. Die Franzoſen beginnen damit. Vizeadmiral Le Luc kann ſeine Bewegung nicht verbergen. Nach der Unterzeichnung bittei General⸗ oberſt Keitef die anweſenden Mitglieder der deutſchen und franzöſiſchen Waffenſtillſtandskommiſſion der beider ſei⸗ tigen Gefallenen ehrend zu gedenken, die ihre Treue zum Vaterland mit dem Tode beſiegelten. Eine Minute des Schweigens folgt. Dann verlaſſen die Franzoſen den Verhandlungswagen, um ſich nach Ita⸗ lien zu begeben, wo die Verhandlungen ebenfalls ſofort aufgenommen werden ſollen. 5 Mit der Unterzeichnung ſelbſt ſchweigen die Waffen noch nicht. Der Vertrag tritt erſt in Kraft, ſobald die franzöſiſche Regierung auch mit der italieniſchen ein Abkommen über die Einſtellung der Feindſeligkeiten getroffen hat. Sechs Stunden nach dem Empfang einer diesbezüglichen Mitteilung durch die italieniſche Regierung wird die Reichsregierung die Waffenruhe befehlen und die Franzo⸗ ſen durch Funkſpruch davon verſtändigen. Um 19,06 meldet Generaloberſt Keitel, Chef des Ober ⸗ kommandos der Wehrmacht, dem Führer, daß der Waf⸗ fenſtillſtandsvertrag unterzeichnet iſt. Die Waffenſtiuftlandsverhandlungen im Walde von Compiegne. Die franzöſiſchen Waenee, begeben ſich in den Verhand⸗ 2 1* 8 R 5 In Oſtafrite haben unsere Hubat(Eingeborenen ⸗ krupven) ein engliſches Flug zeug in Flammen abgeſchoſſen. Der Feind hal die Stadt Trapani(Sizilien) mit Bom⸗ den belegt und dabeſ ausſchließlich private Wohnhäufer ge⸗ troffen. 20 Tote und 38 Berwundele würden gezählt, dar⸗ unter Frauen und ginder und nut drei Milikärperſonen. Unſere Jagdflieger haben die feindlichen Flugzeuge ange⸗ griffen und zwei davon abgeſchoſſen.“ l Die Verhandlungen Von Kriegsberichter Adolf Schmid. (P..) Eine Nacht iſt über den Wald von Compiegne dahingegangen, in der es um den braunen Salonwagen 2419 d ruhig und faſt einſam war. Nur die deutſchen Poſten machten ihre Runde um den Platz, auf dem die deutſche Schmach verewigt werden ſollte und über dem geſtern die goldene Standarte des Führers aufgezogen wurde, zum Zeichen, daß unſere Soldaten die deutſche Ehre nicht unge⸗ ſtraft in den Schmutz ziehen laſſen. Bis in die beginnende Dämmerung des geſtrigen Tages hatten die Verhandlungen gedauert. Erſt in ſpäter Stunde verabſchiedete ſich der Chef des Oberkommandos der Wehr⸗ macht, Generaloberſt Keitel, als deutſcher Verhandlungs⸗ führer von den Franzosen, die zurückblieben, und mit ihrer Regierung telefoniſch in Verbindung traten; das großzü⸗ gige deutſche Entgegenkommen, das Gegenteil deſſen, wie man unſere Vertreter am 11. 11. 1918 behandelte, hat die Möglichkeit dazu geſchaffen. Es war ein langes Geſpräch, das General Huntzin⸗ ger mit Bordeaux hatte. Zum erſten Male konnte er dabei Bedingungen und Ort der Verhandlungen bekanntgeben. Als die franzöſiſchen Bevollmächtigten in der Frühe des geſtrigen Tages bei Tours die Grenze der von unſeren Truppen beſetzten Zone überſchritten haben, mögen ſie an Berlin oder Paris, an jeden anderen Ort gedacht haben, mur nicht an den Wald von Compiegne, den ihr Genera⸗ liſſimus Weygand, der Gehilfe Marſchall Fochs, ſo gut kennt. Heute, punkt 10 Uhr, kamen die Wagen der Franzo⸗ ſen dann wieder am Rondell vorgefahren. Für die Nacht war ihnen in Paris eine Etage in einem großen Hotel eingeräumt und ſelbſtverſtändlich jede Bewegungsfreiheit gelaſſen worden. Die Fahrt auf der großen Nationalſtraße von Paris nach Compiegne mag die Vertreter des ſranzö⸗ ſiſchen Volkes nochmals an ihre große Verantwortlichkeit erinnert haben. Die zerſchlagenen Kolonnen und Batterien, die durch Stahlhelme und Gewehre gekennzeichneten vielen Gräber der Poilus, die Zerſtörungen und Trümmerhaufen in den Städten und Dörfern, die ausgebrannten Häuſer⸗ fronten, die verlaſſenen Höfe und leeren Felder, die Flücht⸗ lings⸗ und Gefangenenlager an den Straßen ſprechen für jeden, der vorüberfährt, mehr als Worte. 30 Meter entfernt von der Granitplatte mit dem Na⸗ men Marſchall Fochs, über die der Salonwagen zu den Verhandlungen gefahren iſt, ſteht zwiſchen den Bäumen ein blau⸗ weißes Zelt, das den techniſchen Hilfskräften der franzöſiſchen Militärbevollmächtigten als Arbeits⸗ und Aufenthaltsraum zur Verfügung ſteht. Während General Huntzinger und die übrigen Delegierten ſofort den Salon⸗ wagen nach ihrer Ankunft beſteigen, halten ſich die beglei⸗ tenden Offiziere, die Dolmetſcher und die Ordonnanzen im Zelt auf, wo ihnen auch aus einer deutſchen Feldküche ein Mittageſſen verabreicht wird. Unter freiem Himmel, in einer Niſche des Tannenbe⸗ ſtandes neben dem blau⸗weißen Zelt rattern die Schreibma⸗ ſchinen der Deutſchen Vor einem kleinen Zelttiſch, der mit einer Karte und Arbeitsmappen belegt iſt, ſitzt Gene⸗ raloberſt Keitel Der Feldwebel an der Maſchine klappert den Text eines Protokolls herunter. Die Offiziere beſpre⸗ chen Einzelheiten der techniſchen Ausführung des Waffen⸗ ſtillſtandsvertrages. Im Wagen 2419 d taucht ab und zu die maſſige Geſtalt des Vizeadmirals Le Luc auf. Ein fran⸗ zöſiſcher Dolmetſcher mit Goldſtreifen an der Khaki⸗Bluſe⸗ hat den Ellenbogen aufgeſetzt und hält ſorgenvoll das Kinn in der Hand. Auf 11.30 Uhr iſt die Fortführung der Verhandlungen angeſetzt. Fünf Minuten ſpäter beſteigt Generaloberſt Keitel den Wagen und nimmt mit ſeinen Herren Platz. Sie ſitzen mit dem Rücken zu dem Schanddenkmal, das der Haß des Jahres 1918 ſetzte. Die n ſitzen in derſelben Rei⸗ henfolge wie geſtern Lebhafte Handbewegungen des Gene⸗ ral Huntzinger ſind zu ſehen. Dann eilt Vizeadmiral Le Luc barhäuptig und eilig über den Platz zum blauw den Zelt, von wo Dolmetſcher und Sbenotypiſtin zum Wagen befohlen werden. Der Kampf um die Auslegung der einzelnen Punkte beginnt wieder. Erläuterungen werden gewünſcht und gegeben. Um den Salonwagen auf dem Platz des Waffenſtillſtandes vom 11. November 1918 herrſcht eine geſpannte Ruhe, Die Stahlhelme der Poſten tauchen nur ſelten hinter den Büſchen auf, Nur halblaute Geſpräche werden von den Wenigen geführt, die Zeugen der Vorgänge ſind. Hier wird ein neues Blatt Weltgeſchichte geſchrieben. Protokolle werden von Hand zu Hand gegeben. Man ſieht, wie der lebhafte kleine General Huntzinger ſich mehrmals verbeugt, nach beiden Seiten ſpricht. Ihm gegenüber ſitzt Generaloberſt Keitel in völliger Ruhe, ab und zu den Schnurrbart ſtreichend. Mit geſchärften Ohren hören die Stenographen, gehen mit dem Stift über ihre Bogen. Punkt für Punkt der Bedingungen wird verleſen, durchge⸗ ſprochen, verleſen, durchgeſprochen, erläutert.... Das geht ſchon mehr als eine Stunde und noch kein Zeichen der end⸗ gültigen Uebereinſtimmung iſt feſtzuſtellen. Die nervöſen Bewegungen des Vizeadmirals Le Luc fallen auf. Er fährt ſich bereits mit beiden Händen über das Geſicht. Blaß und düſter ſitzt Botſchafter Noel auf ſeinem Platz. Es iſt eine angeſpannte, faſt ängſtliche Unruhe bei den Franzoſen zu beobachten. Man ſieht, wie ſie ſich an einzelnen Beſtimmun⸗ gen feſtklammern, ſie zu ändern verſuchen. Man glaubt an ihrer Bewegung feſtſtellen zu können, wie ſie die deutſche Loyalität, die Rückſicht auf die Ehre des geſchlagenen Geg⸗ ners nimmt, anerkennen. Die Beratungen ſind ſchon über die urſprünglich an⸗ geſetzte Zeit hinausgegangen, ungeſtört durch den Geſang der deutſchen Kriegsvögel, die gegen 13 Uhr über den Platz ihre ſchnellen Kurven fliegen. Da erheben ſich die Herren. Iſt es ſoweit? Nein, nur eine Pauſe. Die Vormittagsſitzun hat bis 13.40 Uhr gedauert. Einige Fragen ſind noch dur telephoniſche Rückfragen zu klären. In zwei Stunden gehen die Verhandlungen weiter. Das Ritterkreuz verliehen Berlin, 23. Juni. Der Führer und Oberſte Befehls⸗ haber der Wehrmacht hat auf Vorſchlag des Oberbefehls⸗ habers des Heeres, Generaloberſt von Brauchitſch, an fol⸗ gende Heeresangehörige das Ritterkreuz zum Eiſernen Kreuz verliehen: d Generalleutnant Loch, Kommandeur einer Infanterie⸗ diviſton; Oberſt Sodan, Kommandeur eines Infanterie⸗ regiments; Oberſt Landgraf, Kommandeur einer Pan⸗ rbrigade; Oberſtleutnant Sieberg, Kommandeur eines Panzerregiments; Oberſtleutnant Grauſer, Kommandeur eines Infanterieregiments; Oberſtleutnant Nickel, Komman⸗ deur eſnes en Major Zürn, Komman⸗ deur eines Infanteriebataillons; Major Jürgen, Kom⸗ mandeur eines Schützenbataillons; Oberleutnant Schulz, Stoßtruppführer in einem Infanterjeregiment; Unteroffizier Ritter von Ingram, Führer eines MG. ⸗Zuges. 7 14 1 27* NRitterlich und gerecht Begeiſterte Anerkennung in Italien. m,. 23. Juni. Die Unterzeichnung des deutſch⸗ iſchen Waffenſtillſtandes und die Abreiſe der fran⸗ zöſiſchen Bevollmächtigten nach Italien zum Abſchluß des italieniſch-franzöſiſchen Waffenſtillſtandsvertrages werden vom ganzen italieniſchen Volk als ein Ereignis von größ⸗ ter geſchichtlicher Bedeutung empfunden, als der Sieg der beiden verbündeten Revolutionen, die jetzt gegen den ge⸗ meinſamen, aber bereits iſolierten Feind England zum Enk⸗ ſcheidnugskampf antreten. Mit Worten größter Begeiſterung und Bewunderung ſpricht ganz Italien heute wieder von den unvergeßlichen Heldentaten und Leiſtungen der deutſchen Heere Den ſtärk⸗ ſten Eindruck mache ferner die amtliche deutſche Mitteilung, wonach die Einſtellung der Feindſeligkeiten zwiſchen Deutſchland und Frankreich an den vorherigen Abſchluß des italieniſch⸗franzöſiſchen Waffenſtillſtandes gebunden iſt. Dieſe Beſtimmung, ſo betonten„Popolo di Roma“ und die übrigen römiſchen Zeitungen, ſei von grundſätzlicher Ve⸗ deutung. Gerade damit werde wieder einmal die vollkom⸗ mene und loyale Solidarität bekräftigt und erhärtet, die die Achſenmächte verbinde. Im übrigen faßt„Popolo di Roma“ die allgemeine italieniſche Anſicht über den Ab⸗ ſchluß des deutſch⸗franzöſiſchen Waffenſtillſtandes in die Worte zuſammen:„Auf den Blitzkrieg iſt nicht weniger ſchnell der Waffenſtillſtand gefolgt. Der Vergleich der Waf⸗ fenſtillſtandsverhandlungen von 1918 mit den ſoeben abge⸗ ſchloſſenen fällt reſtlos zugunſten Deutſchlands und ſeines ritterlichen Edelmutes aus, Die franzöſiſchen Bevollmächtig⸗ ten ſind vom Führer mit der humanen und loyalen Art des Soldaten behandelt worden.„Meſſaggero“ ſchreibt:„An dieſem großen Tag muß die ganze Welt in erſter Linie mit Bewunderung das Ehrgefühl und den Geiſt der Laya⸗ lität und ſtrengen Gerechtigkeit, den das ſiegreiche Deutſchland gegenüber der nach harten Kämpfen geſchlage⸗ nen Nation bewieſen hat ebenſo hoch anerkennen wie die Schärfe ſeines Schwertes, das die gigantiſchen Schlachten blitzartig entſchieden hat. Die RKaſchheit, mit der Deulſchland auf den von Frank⸗ reich erbekenen Waffenſtillſtand eingegangen iſt, iſt beiſpiel⸗ los in der Geſchichte. Deulſchland hat nicht die grauſame Prozedur wiederholt, mit der es ſelbſt vor 22 Jahren behan⸗ delt wurde. Es iſt— wie das ſeiner Art und ſeinem Veſen enkſpricht— ſchnell und offen, vorgegangen, hat auch hier das Tempo beſchleunigt, um weitere Jerſtörung zu ver⸗ hindern. Der Vergleich zwiſchen der Methode von damals und dem Vorgehen von heute umgibt den deutſchen Namen mit einem Strahlenkranz von Edelmut. An dieſem großen Tag, den der Sieg über einen ſehr hartnäckigen, ge⸗ waltig gerüſteten und glänzend geſchulten Feind beſiegelt, jubelt das italieniſche Volk der kriumphierenden deutſchen Nation und ihrem Führer zu. Die deutſchen Heere,“ ſo fährt das Blatt fort,„haben in unerhört vorwärtsſtürmendem Tempo ein Kapitel übermenſchlicher Höchſtlei⸗ ſtungen und grandioſen Opfermutes geſchrieben. Der gewaltige Sieg iſt der Preis und die Krone der Selbſtver⸗ leugnung, der Diſziplin, der glaubensvollen Zuverſicht, mit denen Hitler die Kämpfer unter dem Hakenkreuzbanner er⸗ füllt, und alle Deutſchen ſind Kämpfer. Das Italien Muſſo⸗ linis und das Deutſchland Hitlers werden bis zum Ende ge⸗ meinſam im Geiſte brüderlicher Kameradſchaft weiter mar⸗ ſchieren.“ 5 Churchill hetzt gegen Petain Aufruf zur Organiſterung des Widerſtandes. DNB. Berlin, 23. Juni. Churchill iſt die Nachricht von der Unterzeichnung des Waffenſtillſtandsvertrages zwiſchen Deutſchland und Frankreich arg in den Magen gefahren. Er wollte es zunächſt gar nicht glauben, daß ſeine letzte Hoffnung, Frankreich werde weiter bluten, nun doch zer⸗ brochen iſt. Aber er iſt derart in den Gedanken verbohrt, bis zum letzten Franzoſen zu kämpfen, daß er ſogar jetzt noch mit echt britiſcher Sturheit verſucht, von den franzöſi⸗ ſchen Hilfsquellen doch etwas zu retten, Wie der Londoner Nachrichtendienſt mitteilt, hat er einen Aufruf zur„Organi⸗ ſierung des franzöſiſchen Widerſtandes“ erlaſſen. In dieſem Aufruf heißt es: Die britiſche Regierung„habe mit Erſtau⸗ nen und Trauer“ davon Kenntnis genommen, daß die Waf⸗ fenſtillſtandsbedingungen von der franzöſiſchen Regierung angenommen worden ſeien. Die engliſche Regierung rufe jedoch alle Franzoſen auf, die außerhalb der von den deut⸗ ſchen beſetzten Gebiete leben, ſich den engliſchen Streitkräf⸗ ten anzuſchließen. Mit dieſem unverſchämten Aufruf miſcht ſich der Häupt⸗ ling der engliſchen Plutokraten nunmehr offen in die fran⸗ zöſiſche Politik ein. Er hetzt das franzöſiſche Volk gegen ſeine rechtmäßige Regierung und ſpielt ſich ſelbſt als fran⸗ zöſiſcher Miniſterpräſident auf. Mit anderen Worten: Er kämpft jetzt gegen den bisherigen Verbündeten, der ſein tra⸗ giſches Schickſal zu ein im großen Teil der engliſchen Agita⸗ tion, Unfähigkeit und Treuloſigkeit verdankt. Ein letzter kümmerlicher Verſuch, doch noch ein paar Dumme zu fin⸗ den, die ſich für Englands Intereſſen opfern und dafür die Ehre haben, bei paſſender Gelegenheit im Stich gelaſſen zu werden. i Die Londoner Preſſe fährt inzwiſchen fort, den einſti⸗ gen Bundesgenoſſen zubeſchimpfen.„Reynolds News“ ſchreibt:„Frankreichs Volk nimmt an der ſchmachvollen Uebergabe keinen Anteil, die von den gleichen Männern ausgehandelt wurde, deren ee e( bereits dazu beigetragen hat, die Niederlage auf dem Schlachtfeld zu be⸗ ſchleunigen.“ Im„Sunday Expreß“ lieſt man:„Frankreich hat ſich ſelbſt zum Tode verurteilt, indem es nicht gewartet hat, bis die Engländer vor der Schlacht in Großbritannien ſtehen würden.“ Man macht alſo den Franzoſen noch den Vorwurf, daß ſie Frankreich nicht völlig der Vernichtung auslieferten, nur um den Briten noch Zeitgewinn zu ſchen⸗ ken. Das ſagen die gleichen Leute, die ganze 10 Diviſionen aufs Feſtland ſchickten und, als es hart auf hart ging,„er⸗ folgreich“ zurückzogen.„Wir kämpfen um unſer Leben,“ jammert Garvin im„Obſerver“ und„wir ſind allein“. Das iſt ein Verzweiflungsſchrei. Angeſichts dieſer Angſt wirkt es nicht gerade überzeugend, wenn einige Sonntagsblätter er⸗ klären, der deutſch⸗franzöſiſche Waffenſtillſtandsvertrag hab den„Kampfwillen aller Bürger bloß verſtärkt“. 8 8 8 Laval und Marquet Staatsminiſter.. Genf, 23. Juni. Der frühere Miniſterpräſident Pierre Laval und der Bürgermeiſter von Bordeaux, Marquet, ſind, wie der franzöſiſche Rundfunk am Sonntag meldet, zu Staatsminiſtern im Kabinett des Marſchalls Petain ernannt worden. Marquet gehört der parlamentariſchen Gruppe der Neuſozialiſten an. Beide kamen ſchon bei der Demiſſion des Kabinetts Reynaud als neue Miniſter in Frage, und zwar Marquet als Miniſter des Innern und Laval als Juſtiz⸗ miniſter. Sie haben aber damals die Annahme des Parts . 1 0 s Porte⸗ feuilles abgelehnt. Daladier nach Spanien geflohen 8 rid, 23. Juni. Daladier, der als franzöſiſcher Miniſte Deutſchland den Krieg erklärte und ſich als einer der übelſten Hetzer betätigte, überſchritt die ſpaniſche Grenze bei Irun. Er befindet ſich zurzeit in San Sehaſtian. Daladier iſt der Mann, der in erſter Linie das Elend zu verantworten dieſer Krieg über Millionen Fran⸗ zoſen gebracht hat. In der Stunde des Zuſammenbruches läßt auch er, wie all die anderen Kriegsverbrecher, ſein Volk im Stich. 92 5 adtid, 23. Juni. hat, das 5 4 Gturmzeichen in Aegypten Offener Bruch zwiſchen dem ägyptiſchen König und dem britiſchen Botſchafter bevorſtehend. Rom, 23. Juni. Die Nachrichten aus Kairo lauten auf Sturm. Der offene Bruch zwiſchen dem ägyptiſchen König Jaruk und dem britiſchen Bolſchafter, Sir Miles Lampſon, ſcheint unmittelbar bevorzuſtehen, falls er nicht inzwiſchen ſchon eingetreten iſt. Mittelpunkt der ſchwerwiegenden Differenzen iſt immer nit ein Thema, wenn auch zahlreiche einzelne Streitpunkte aufgeſtellt werden könnten. Der Generalnenner heißt: Eng⸗ land will Aegypten in den Krieg mit Italien hineinziehen, aber Aegypten will nicht Der Ausgang der Kriſe iſt zwei⸗ felhaft. Die Verhältniſſe liegen ſo, daß das wirkliche und formale Recht auf Seiten des ägyptiſchen Königs iſt, die Macht aber auf britiſcher Seite liegt. Den mehrere hundert⸗ tauſend Mann britiſcher, auſtraliſcher, neuſeeländiſcher und indiſcher Truppen, die England in Aegypten und Paläſtina unterhält, kann der König nur eine ſchwache Armee von kaum einem Fünftel dieſer Stärke und ſein Recht aus dem engliſch⸗ägyptiſchen Vertrag entgegenſtellen. Dieſer Ver⸗ trag verpflichtet England, Aegypten zu helfen, wenn es an⸗ gegriffen wird, er verpflichtet aber nicht Aegypten, England zu helfen, wenn dieſes ſeinerſeits Krieg führt. Alle übrigen ägyptiſchen Verpflichtungen aus dem Vertrag beſchränken ſich auf das Durchzugsrecht der engliſchen Truppen. Die engliſchen Truppen dürfen ausſchließlich am Suez⸗Kanal bleiben, durch das übrige ägyptiſche Gebiet dürfen ſie ſich nur tranſitweiſe bewegen. Die Flugplätze dürfen ſie nur im Durchgang bynutzen, in den Häfen dürfen ſie ſich nicht ewig aufhalten. Sir Miles Lampſon und das britiſche Oberkommando gehen jetzt in ihren Forderungen über die Baſis des Ver⸗ trages weit hinaus. Sie weigern ſich, Kairo mili⸗ täriſch zu räum en und damit zu einer offenen Stadt zu machen, die dann keinem italieniſchen Luftangriff aus⸗ geſetzt wäre. Sie halten alle Flugplätze beſetzt und ver⸗ langen weiter die aktive Teilnahme der Aegypter am Krieg ſowie die paſſive Duldung der engliſchen Militärmaßnahmen in den ihnen vertragsmäßig verſchloſſenen ägyptiſchen Gebietsteilen. Sie verlangen die Entlaſſung des ägyptiſchen Generalſtabschefs Nasri Paſcha, der ſich ihren militäriſchen Befehlen widerſetzt. Nach einer Athener Meldung des„Popolo di Roma“ kam es auf einem Flugplatz bei Kairo zu einem blutigen Zuſammenſtoß zwiſchenengliſchen Piloten und ägyptiſchen Wachtruppen. die Aegypter ſchoſſen auf die Engländer, die das Feuer mit ihren Ne⸗ volvern erwiderten Es gelang den Aegyptern, die Englän⸗ der in die Flucht zu ſchlagen, die in Richtung Kairo flo⸗ hen und in einem Vorort, als ſie ſich gerettet hielten, von einer johlenden Volksmenge mit einem Steinhagel über⸗ ſchüttet wurden. Amtliche ruſſiſche Erklärung Törichte Gerüchte ſollen 855 deutſch⸗ruſſiſchen Beziehungen tören. DB Moskau, 23 Juni. In Moskau wurde folgende amtliche Verlautbarung verbreitet: „In letzter Zeit wurden in Zuſammenhang mit dem Einmarſch ſowjetiſcher Truppen in das Gebiet der baltiſchen „Staaten in verſtärktem Maße Gerüchte verbreitet daß an der litauiſch⸗deutſchen Grenze 100 oder 150 ſowjetiſche Diviſionen konzentriert ſeien, daß dieſe Konzen⸗ tration der ſowjetiſchen Truppen hervorgerufen ſei durch die Unzufriedenheit der Sowſetunion mit den Erfolgen Deutſchlands im Weſten, daß ſie die Verſchlechterung der deutſch⸗ſowjetiſchen Beziehungen widerſpiegele und das Ziel verfolge, einen Druck auf Deutſchland auszuüben. Die ver⸗ ſchiedenen Variationen dieſer Gerüchte werden in der letz⸗ ten Zeit faſt täglich von der amerikaniſchen, englischen. franzöſiſchen türkiſchen und ſchwediſchen Preſſe wiederholt. TASs iſt zu der Erklärung ermächtigt, daß alle dieſe Gerüchte, deren Torheit ſowieſo offenſichtlich iſt, in keiner Weiſe den Tatſachen entſprechen. In den baltiſchen Staaten befinden ſich in Wirklichkeit nicht 100 oder 150 ſowfetiſche Diviſionen, ſondern im ganzen nicht mehr als 18 bis 20 Dipiſionen. Dieſe Diviſionen ſind nicht an der litauiſch⸗ deutſchen Grenze konzentriert, ſondern in verſchiedenen Ge⸗ bieten der drei baltiſchen Republiken und haben keinen „Druck“ auf Deutſchland zum Ziel, ſondern die Schaffung von Garantien für die Durchführung der Beiſtandspakte der Sowjetunion mit dieſen Ländern, 5 In maßgeblichen ſowjetiſchen Kreiſen iſt man der An⸗ ſicht, daß die Verbreiter dieſer körichkten Gerüchte ein ſpe⸗ zielles Ziel verfolgen, nämlich auf die ſowjetiſch⸗deutſchen Beziehungen einen Schatten zu werfen. Jedoch dieſe Her⸗ ren geben ihre eigenen geheimen MWünſche als Wirklichkeit aus Sie ſind offenbar nicht fähig, die augenfällige Tatſache zu begreifen. daß die freundſchaftſſchen Beziehungen die ſich zwiſchen der Sowjetunion und Deutſchland im Ergebnis des Abſchluſſes des Nichtangriffspaktes entwickelt haben, durch keinerlei Gerüchte und minderwertige Propaganda geſtört werden können, denn dieſe Beziehungen ſind nicht auf die vorübergehenden Motive von Konjunkturcharakter begründet, ſondern auf die weſenklichen Skaaksinkereſſen der Sowjelunion und Deutſchlands.“ 2 Die As A-Küſtungsvorlagen angenommen. DB Waſhington, 23. Juni. Beide Kongreßhäuſer ver⸗ abſchiedeten mehrere ordentliche Haushaltsvorlagen u Sondervorlagen, die insgeſamt nahezu 4 Milliarden Dollar anfordern. Der Kongreß nahm u. a. endgültig die Sonder⸗ wehrvorlage an die 1777 Millionen Dollar vorſieht für den Baubeginn von 68 Kampfſchiffen, für die Anſchaffung von 3000 weiteren Armeeflugzeugen, für 3000 Rolls⸗Royce⸗Mo⸗ toren, die von Ford⸗Motoren gebaut werden, ſowie für den Ankauf von Tanks und ſonſtigem Kriegsmaterial. Ferner nahm das Abgeordnetenhaus eine auf vier Milliarden Dol⸗ lar bewilligte Flottenbauvorlage für den Bau von 200 Kriegsſchiffen aller Kategorien an. Der Vorſitzende des Marineausſchuſſes. Abgeordneter Vinſon, erklärte, das Ausbauprogramm werde ſieben Jahre beanſpruchen. 8 er 7 de H. i * Gtarhembergs Aktenmappe! Senſationelle Bente.— Dokumente abgründiger Verkommen⸗ heit.— Briefwechſel mit Daladier und dunklen Exiſtenzen. Von Kriegsberichter Leo Leirner. Etampes, im Juni.(P.). Eine oſtmärkiſche Diviſion, die vor einigen Tagen auf Orleans vorgeſtoßen iſt, kam bei ihrem Siegesmarſch an der Stadt Etampes vorbei, die, wie ſich nunmehr herausſtellt, für einige Zeit den Volks⸗ und Landesverräter Starhemberg beherbergt hat. Ohne dabei auch nur etwas zu ahnen, hat der Führer einer Betriebsſtoff⸗ kolonne, Hauptmann der Reſerve G., ſein Nachtquartier in der Wohnung eines geflüchteten Architekten namens Roland Robot bezogen. Dem Offizier fiel bei der Durchſuchung der Wohnung neben zahlreichem, die Tätigkeit der Emig ran⸗ len aus Deutſchland belaſtendem Material auch eine Aktenmappe in die Hände, die angefüllt iſt mit privaten Schriftſtücken Starhembergs. Zufall oder Fügung, wie man's nun nennen will, hat gerade einem O ſt märker jene Schriftſtücke in die Hände geſpielt, die uns hinabführen in das Inferno des Landes⸗ und Volksverräters größten Stils, der ſeinerzeit unſagbares Unglück über ſeine Heimat gebracht hat. Es muß ſchon eine panikartige Flucht geweſen ſein, die Starhemberg und ſeinen Treuhänder, den franzöſiſchen Ar⸗ chitekten, aus Etampes hinausgetrieben hat, da ſie ſo heikles Material uns haben zurücklaſſen müſſen. Wir blättern flüchtig die Schriftſtücke durch. Wir finden l einen Briefwechſel mit den übelſten Emigranten und eine Anmaſſe von Pro⸗ tektionsſchreiben Starhembergs für ſeine politiſchen Freunde. Wir finden, nicht zu unſerer Ueberraſchung, zahl⸗ reiche Rechnungen von Pariſer Schneidern und Amüſier⸗ Hotels. Das ſind fa ſchon in der ſeligen Wiener Heimwehr⸗ zeit die weſentlichſten Bauſteine für das Starhemberg'ſche Mitteleuropa geweſen. Ein ganz delikates Ding ſind die Briefe an Daladier, worin Starhemberg nach Be⸗ teuerung ſeines„glühenden Patriotismus“ bekennt:„Wir würden glücklich ſein, unſere Kräfte im Kampfe gegen Hitler⸗ Deutſchland einſetzen zu können.“(Brief an Daladier vom 20. 7. 39). Er legt darin auch ſeine Abſicht dar, eine öſter⸗ reichiſche Legion zu gründen. Herr Daladier hat dar⸗ aufhin ſehr hoffnungsvoll geantwortet, wie der in Abſchrift vorliegende Brief bezeugt. Starhemberg fand jedoch in Paris kein ihn ſehr er⸗ freuendes Milieu vor. In einer umfaſſenden Denkſchrift kommt eine Mißſtimmung über das öſterreichiſche Emigranten⸗ lager zum Ausdruck. Er klagt über„recht zweifelhafte Ele⸗ mente“. Außer mit Zernatto und Stockinger, mit denen ihn zengſte Zuſammenarbeit verbinden“, befindet er ſich im Wider⸗ ſpruch mit allen anderen Gruppen. Da ſind die roten Pro⸗ pheten, die Juden Ellbogen und Dr. Julius Deutſch, mit denen er zu einem Einvernehmen gelangen möchte. Starhem⸗ berg läßt ſich deshalb von dem Juden Deutſch beſcheinigen, daß er kein„Arbeitermörder“ ſei. Allein,„mit dem Duc le Bar ſind die Beziehungen ſtark getrübt“, geſteht er über ſei⸗ nen Verkehr mit Otto von Habsburg, der ſich neuer⸗ dings Duc le Bar nennt. Da iſt ferner ein geflüchteter tſche⸗ chiſcher Adliger namens Waſſitzky, der wohl auch einen politiſchen Salon in Paris aufgemacht hat.„Der Plan iſt“, ſchreibt Starhemberg,„in der Perſon des alten Waſſitzky einen neuen Maſaryk zu ſchaffen.“ Dann gibt es auch noch eine Megäre des politiſchen Pariſer Salons, Madame Jeanne,„die ehemalige Geliebte Her⸗ riots, über deren Unterbringung Herriot ſehr angenehm berührt iſt.“ So leſen wir wörtlich in Starhembergs Denk⸗ ſchrift. Madame Jeanne hat ein Pöſtchen erhalten bei der Clique um Starhemberg. Sie wird für ihre öſterreichiſche Propaganda monatlich mit 3000 Franken bezahlt. Die zu⸗ gehörige Madame Zuckerkandl hat ſeinerzeit Dollfuß perſön⸗ lich franzöſiſche Sammelgelder überbracht, meldet die Star⸗ hemberg⸗Denkſchrift weiter. Madame Juckerkandl iſt eine Schweſter der Gattin Clemenceaus. Die Kernfrage bleibt die Finanzierung dieſes kläglichen Intereſſenhaufens. Starhemberg erzählt, daß monatlich 100 000 Franken nötig ſeien. England, das aus propagandiſtiſch⸗taktiſchen Gründen den Gedanken einer„öſterreichiſchen Legion“ ſkeptiſch gegen⸗ überſtehe, würde nur einmalig 3000 Pfund bewilligen, für den Reſt müßte Frankreich aufkommen.„Baronin Zaſiſch“, ſagt Starhemberg weiter,„iſt die einzige Arierin in dem Komitee.“ Kurzum, was Starhemberg in der Seine⸗Stadt wiederfindet, jſt Syſtem⸗Oeſterreich, ſo wie er es ſeinerzeit als politiſcher Kanzlerredner propagiert hat. In welchen Abgrund, in welches Inferno innerer Zer⸗ krüttung hat ſich der Menſch begeben, der ſchließlich deim Feinde darum bittet, gegen ſein eigenes Volk kämpfen zu dür⸗ en? An einen Profeſſor Mark ſchreibt er am 14. Februar 1940:„Ich habe um Aufnahme ſin die franzöſiſche Armee nachgeſucht und ſchätze mich glücklich, däß mir dieſer Wunſch erfüllt wurde und ich als Leutnant in die fran⸗ zöſiſche Fliegerei übernommen worden bin. Ich halte dies für die würdigſte und zweckmäßigſte Form, unſerem Ideal zu dienen.“ Einem Kommerzienrat Enrico Sochorowſky ſchreibt er nach Nizza im Frühjahr:„. .. Ich betrachte meine Ein⸗ rückung garnicht als Beendigung meines Lebenslaufes, viel⸗ mehr als Beginn eines neuen Abſchnittes.“ Den Lebens⸗ lauf eines Verräters wollte Starhemberg der Welt in Buch⸗ form überreichen. Allein, es iſt nur das erſte Kapitel, das zugleich Einleitung iſt, entſtanden. Wie das vorgefundene Konzept zeigt, war es auf 13 Kapitel berechnet, ein Kapitel heißt:„Ueber mich ſelbſt— Familie⸗Jugend“, das 11. Kapitel„Wie bekämpft man Hitler und den Nationalſozialis⸗ mus?“, das 13. Kapitel„Gedanken über das künftige Europa“. Befliſſen hat Starhemberg der franzöſiſchen Regie⸗ rung Offerte in der Branche gemacht, wie man den Hitleris⸗ mus erfolgreich bekämpft. Er ſelbſt bezeichnet ſich als einen durch ſechs Jahre bewährten Fachmann darin:„Ich kenne Adolf Hitler, ich kenne den Nationalſozialismus, ich glaube zu wiſſen, wie man Adolf Hitler und den Nationalſozialis⸗ mus mit Erfolg bekämpft.“ Und zuguterletzt erfahren wir aus der Aktenmappe des Fürſten Ernſt Rüdiger Starhemberg noch, was uns beſchie⸗ den geweſen wäre, wenn nicht wir zufällig an Etampes vor⸗ bei nach Orleans marſchiert, ſondern Herr Starhemberg mit einer Emigrantenlegion etwa in Berlin eingezogen wäre. Das Schriftſtück, deſſen Autor nicht völlig feſtſteht, das aber in Paris entſtanden iſt, in eben denſelben Kreiſen, die die berüch⸗ ligte Reynaud'ſche Landkarte ausgearbeitet haben, legt die Grundlinien eines neuen Berfaikfes Diktates feſt. 1Deutſchland iſt Preußen!“ iſt der oberſte Grundſatz der Zer⸗ ſtückelungsſtrategen. Der Friedensplan aus der Aktenmappe Starhembergs ſtellt weiter als Grundforderung eine hundert⸗ ährige totale Kontrolle Preußen⸗Deutſchlands und der deut⸗ n Splitterſtaaten in Ausſicht. f Zum Schluß dieſer Friedensakte heißt es:„Außerdem haben in ſämtlichen deutſchen Ländern Eheſchließungen von ketzt ab die Erbringung eines Nee n itlich wie lturell einwandfreier Vergangenheit zur Vorausſetzung, um der„maßloſen Ueberbevölkerung von verbrecheriſchen Natu⸗ — zen“(Umſchreibung für die Deutſchen des Dritten Reiches) duf Jahrhunderte hinaus endlich Einhalt zu gebieten. Im übrigen darf Jahrhunderte lang eine Familie deutſcher Zunge nicht mehr als drei Kinder zur Welt bringen, um die vorgenannten Völker nicht abermals den Gefahren und Folgen von unzähligen Arbeitsloſen auszuliefern...“ Hun⸗ dert Jahre ſoll eine Reparationskommiſſion über der deut⸗ ſchen Induſtrie wachen...,„um endlich der deutſchen Raſſe zu ihrem eigenen Wohl ein für allemal Ruhe, Friedfertig⸗ keit und Reſpekt vor kulturellen Werten beizubringen.“ Für die Dauer eines Jahrhunderts iſt auf Todesſtrafe zu erken⸗ nen, wenn ein Deutſcher eine Waffe in ſeinem Beſitz hat. Das deutſche Rüſtungsmaterial müſſe bis auf die letzte Patrone an Polen und Tſchecho⸗Slowakei abgeführt werden. So lautet der Kommentar zur Reynaud⸗Karte vom neuen Europa, von der auch Leutnant Starhemberg vergebens träumte. Den Reſt feines diaboliſchen Völkertraumes wird dem Fliegerleutnant Starhemberg und ſeiner verruchten Clique wohl der Marſchſtiefel der Oſtmärker zerſtören, die an Orleans vorbeiziehend die aufgenommene Fährte des Volks⸗ verräters Starhemberg verfolgen werden. Engliſche Bomben auf den Bückeberg Engliſcher Anſchlag auf deutſche Weiheſtätte. Hannover, 23. Juni. Mitten im kerndeutſchen Land, fernab vom Lärm der Induſtrie, von den Werkſtätten, in denen Deutſchland die Waffen für ſeinen Lebenskampf ſchmiedete, liegt eine Weiheſtätte der friedlichen Arbeit. Ringsum nur wogende Felder, grünende Wieſen, hohe Bu⸗ chenwälder und ſchmucke Dörfer. Im Hintergrund das ſil⸗ berne Band der Weſer. Alles in allem eine ſchöne, beſchau⸗ liche Landſchaft. So ſehen wir den Bückeberg, zu dem in den vergangenen Jahren deutſche Bauern zu Hunderttau⸗ ſenden hinſtrömten Hier ſprach der Führer zu den gläubigen Maſſen. Und ſo war der Bückeberg der ſymbolhafte Aus⸗ druck für den Willen zur friedlichen Arbeit, den das natio⸗ . Deutſchland immer und immer wieder be⸗ onte. Auf dieſe jedem Deutſchen feierliche Stätte fielen in der Nacht zum 22. Juni britiſche Bomben. Ganz Deutſch⸗ land nimmt von dieſer Tatſache mit tiefſtem Abſcheu Kennt⸗ nis. Eine ſinnloſe Tat, ein ruchloſer Anſchlag gegen einen Ort, der ſeiner ganzen Zweckbeſtimmung nach nichts mit militäriſchen oder der Verteidigung dienenden Zielen zu tun hat. Man fragt ſich was die britiſchen Luftpiraten an die⸗ ſem Ort treffen oder zerſtören wollten, wenn nicht das Empfinden des deutſchen Volkes. Und das war wohl auch der Zweck, denn jeder, der die vom Reichsarbeitsdienſt ge⸗ ſchaffene Anlage kennt, weiß, daß es hier nichts zu zerſtö⸗ ren gibt, das nicht mit leichter Mühe wiederhergeſtellt werden könnte. Und nicht einmal das iſt gelungen. Eine Bombe richtete geringen Schaden an der Haupttribüne an, eine Reihe von Brandbomben fielen buchſtäblich ins Waſ⸗ ſer, nämlich in die Weſer, und lediglich ein kleines Arbei⸗ terwohnhaus in Hagenohſen wurde leicht beſchädigt. Sonſt kam nichts und niemand zu Schaden. Eine ſinn⸗ und nutz⸗ loſe gemeine Tat. Ein brutaler, durch nichts zu rechtferti⸗ gender Anſchlag gegen das Symbol der Arbeit und des Friedens! Deutſchland vergißt dieſen Anſchlag auf eine ihm teure Stätte nicht. Und eher als England es glauben will, wird die Vergeltung heranreifen. Die Vergeltung hat begonnen Wie Englands größtes und bedeutendstes Stickſtoffwerk 1 5 vernichtet wurde. 8 Von Kriegsberichter Nothelfer. s (PK.).„Aufgepaßt! gleich müſſen wir Englands Küſte ſehen.“ Damit ſetzt unſer Staffelführer und Kommandant, Hauptmann R., vom Führerſitz aus, ſeine Beſatzung ins Bild. Und ob wir aufpaſſen! Wir wollen ja heute Eng⸗ lands Kriegsinduſtrie einen vernichtenden Schlag verſetzen. Die Sicht iſt fabelhaft. Es wird ja nicht Nacht, denn der Horizont im Norden und Weſten glüht noch immer in allen Farben des Sonnenuntergangs, und von Süden leuchtet prall der Vollmond, Meer und Wolken mit ſeinem Silber⸗ licht übergießend. Plötzlich iſt ſie da— Englands Küſte. Backbord voraus, wie ein unendlich großes Kartenblatt, dun⸗ kelgrün, von Strand und Küſtenfelſen gelbgrau eingeſäumt. Wir haben genau den Punkt getroffen, den wir vor Stunden auf dem Kartentiſch feſtlegten. Ich weiß nicht, was ich mehr bewundern ſoll, die Flugkunſt und den Orientierungsſinn un⸗ ſeres Kommandanten oder die Präziſion unſerer Inſtrumente oder die Si Ausdauer unſerer Motore. Das alles iſt ſo reſtlos— deutſch. Wir ſpähen landeinwärts. Denn dort am Horizont muß unſer Ziel liegen. Da haben uns die Tommies gehört. Der erſte Scheinwerfer flammt auf. Er ſteht hart an den Küſten⸗ felſen. Aber das Mondlicht ſaugt ſeinen Schein auf, und ein⸗ zelne Wolkenfetzen brechen vollends ſeine Leuchtkraft. Jetzt müſſen wir bei allen Küſtenſtationen durchgemeldet ſein, denn mit einem Schlage zucken 50 und mehr Scheinwerfer auf, jede Bucht, jede Halbinſel, jede Mole, jeden vorſpringenden Felſen durch einen Lichtſtrahl markierend. Danke, danke, iſt ja nicht notwendig, ihr Herren von den engliſchen Flak. Wir wiſſen ja längſt Beſcheid. Spart euren Zunder, unſer Ziel iſt längſt erkannt. Da, plötzlich zucken weit landeinwärts, genau in unſerer Blickrichtung zum Angriffspunkt neue Lichter auf. Nicht weiß und dünn in die Höhe taſtend, nein, rot⸗, ſchwefelgelb⸗grün zum Himmel züngelnd. Das ſind Detonationen unſerer ſchwe⸗ ren Brocken. Das ſind unſere Kameraden, die vor uns an⸗ flogen. Das haut' hin, einmal, zweimal, dreimal, Tommie, das ſitzt, gleich werden wir nachkommen, Hochſpannung in der Maſchine. Menſch und Maſchine ſind eins. Nur ſchnell, noch ſchneller, denn eine Wolkenwand ſchiebt ſich unter uns heran. Nur ſie könnte uns noch den Erfolg verſperren.„Alles fer⸗ tig!“ ruft der Kommandeur.„Alles fertig, Herr Haupt⸗ mann!“, antworten wir. Scheinwerfer um uns, Flakfeuer unter uns und voraus. Wir fliegen an. Das Ziel, die Feuer⸗ brände, leuchten, Ballonſperren ſtehen unter uns. Die Bom⸗ ben löſen ſich, Sekunden noch bleibt die Stille— jetzt reißen mächtige Exploſionen die Erde auf. Hurra, unſere Bomben ſitzen im Ziel. Glühender Feuerſchein beſtätigt den Erfolg. Schon ſind wir wieder über dem Meer. „Wenn das alles iſt, ihr Tommies, was ihr uns ent⸗ gegenzuſetzen habt, dann gute Nacht“, meint mit Seelenruhe unſer Kommandant. Bis weit ins Meer hinaus verfolgt uns der Feuerſchein der zerſtörenden Brände in dieſem für England lebenswichtigen rieſigen Rüſtungswerk. Unſere Kampfgruppe hat damit ihre Aufgabe gründlich gelöſt. Mit dieſem wun⸗ derbaren Gefühl fliegen wir Kurs heimwärts. Ich traue meinen Ohren nicht, unſer Kommandeur, den ich noch kaum lachen ſah, ſummt eine frohe Melodie aus einer ganz anderen Welt vor ſich hin, die auch von uns die Spannung der letzten Augenblicke nimmt. Trotzdem find wir hellwach, denn ſo wenig uns die engliſche Flak mit dem . der Scheinwerfer anhaben konnte, ſo wenig ſol⸗ uns nunmehr enaliſche Nachtjäger überraſchen können. rheit unſerer Maſchine oder die Kraft und die olcale Nuudocliau Flieger alarm oder nicht? Verſchiedentlich iſt darüber Klage geführt worden, eg ſeien feindliche Bombenabwürfe erfolgt, ohne daß die Be⸗ völkerung rechtzeitig durch Fliegeralarm gewarnt ſei. Es iſt darin völlig zu Unrecht ein Verſagen der zuſtändigen Luftſchutzorgane erblickt worden. Von zuſtändiger militäri⸗ ſcher Seite erfahren wir hierzu, daß aus wohlerwogenen Gründen nicht in allen Fällen beim Einflug feind⸗ licher Flieger in deutſches Reichsgebiet ſogleich Flieger⸗ alarm gegeben wird, und zwar aus folgenden Gründen: Die immer wieder beſtätigten Beobachtungen der letz⸗ ten Wochen haben zweifelsfrei ergeben, daß oft Nacht für Nacht Einflüge einzelner feindlicher Flugzeuge in deutſches Reichsgebiet erfolgt ſind, die etwa zwei Stunden lang große Strecken über ganze Gaue hinweg im Rundflug abſtreif⸗ ten und manchmal überhaupt keine, manchmal erſt auf dem Rückflug Bomben abwarfen. Daraus ergibt ſich, daß im Falle der ſofortigen Alarmgebung Nacht um Nacht ganze Provinzen unnütz Stunden hindurch alarmiert werden, was eine unnötige Beunruhigung der Bevölkerung und einen beträchtlichen Produktionsausfall wichtiger Rüſtungsbe⸗ triebe zur Folge hat. Dadurch aber wird letzten Endes die Schlagkraft unſerer Wehrmacht und damit die Entſcheidung des Krieges, dort wo ſie nur fallen kann— an der Front — nachteilig beeinflußt. Einzig und allein auf die Erhal⸗ tung der militäriſchen Schlagkraft aber kommt es im Kriege an. Alle übrigen Geſichtspunkte müſſen dem zwangs⸗ läufig untergeordnet werden. Die Bevölkerung kann deſſen gewiß ſein, daß Flieger⸗ alarm in jedem Falle ſofort erfolgt, wenn der Einflug vie⸗ ler Flugzeuge oder ganzer Verbände feſtgeſtellt worden iſt. Fälle, in denen Fliegeralarm noch nach einem Bombenab⸗ wurf gegeben wurde, ſtanden unter dem Eindruck, daß die⸗ ſem Bombenabwurf noch ein größerer Luftangriff folgen würde. Alſo auch hier liegt nicht etwa ein Verſagen des Luftſchutzes vor. Im übrigen muß mit allem Nachdruck hervorgehoben werden, daß die Wirkungen der bisherigen Nachtangriffe nur deshalb verhältnismäßig gering waren, weil die Luftverteidigung des Reichsgebietes durchaus erfolgreich iſt. Wenn trotz aller beobachteter Vorſicht und aller Verhütungs⸗ maßnahmen hier und da Todesopfer zu beklagen ſind, ſo iſt dies in dieſem Falle ſehr zu bedauern. Wir müſſen uns aber ſchließlich auch darüber einmal in nüchterner Erwä⸗ gung klar werden, daß wir nun einmal in einem uns auf⸗ gezwungenen Kriege ſtehen, der für unſer ganzes, Volk die Entſcheidung über Sein oder Nichtſein bringen wird. In einem ſolchen Entſcheidungskampfe, der darüber hinaus das Schickſal der Welt auf lange Zeiten hinaus beſtimmen wird, geht es aber— entſprechend dem Weſen eines heu⸗ tigen totalen Krieges— nicht ohne jedes Opfer der zivi⸗ len Bevölkerung ab. Im Vergleich zu dem reſtloſen und bedingungsloſen Einſatz unſerer Wehrmacht erſcheint ein ſolches Mittragen aller Kriegserforderniſſe auch für uns in der Heimat als äußerſt gering. Vollends ein Vergleich mit den von der vollen Wucht des Krieges betroffenen Teilen Belgiens und Frankreichs belehrt uns darüber, daß die Leiden der dortigen Zivilbevölkerung trotz klarer Beſchrän⸗ kung unſerer Luftangriffe auf militäriſche Ziele unvergleich⸗ lich größer ſein müßen Wenn alſo nicht in jedem Falle beim Einflug feindli⸗ cher Flieger ins Reichsgebiet Fliegeralarm gegeben wird, ſo iſt das nicht auf ein Verſagen der zuſtändigen Luftſchutz⸗ organe, ſondern auf Gründe wohlerwogener Art zurück⸗ zuführen. Es gilt ſomit, ſich der ganzen Größe und Schwere der Zeit bewußt zu werden. Wir wollen nicht an Einrich⸗ tungen zweifeln, an deren beſtmöglicher Vervollkommnung die zuſtändigen Stellen ſeit langem genau ſo gewiſſenhaft gearbeitet haben, wie an der ſonſtigen, jetzt im Ernſtfall ſo überaus bewährten Wehrhaftmachung des Reiches. Das Gebot der Stunde iſt vielmehr heute für jedermann, ob an der Front oder im Hinterland, ſich innerlich ſtark zu ma⸗ chen für die bn rg der großen Aufgaben, die noch vor uns liegen und für deren Bewältigung notfalls jedes, auch noch ſo ſchwere Opfer gebracht werden muß. Taſchendiebin feſtgenommen. Unter dem Verdacht des Taſchendiebſtahls wurde die 39jährige K. Zeller feſtgenom⸗ men. Es konnten ihr bis fetzt 11 Fälle von Taſchendiebſtäh⸗ len nachgewieſen werden, die ſie in hieſigen Warenhäuſern und Eisdielen ausgeführt hatte. 1 2 Urlaubsrückſtände im öffentlichen Dienſt werden abge⸗ golten. Der Reichsfinanzminiſter hat für den öffentlichen Dienſt Beſtimmungen über Urlaubsrückſtände erlaſſen. Unter den gegebenen Verhältniſſen haben ſich Urlaubsrückſtände aus den Urlaubsjahren 1938 und 1939 bei Angeſtellten und Ar⸗ beitern des öfentlichen Dienſtes ergeben, deren Abwicklung bis 30. Juni 1940 nicht mehr möglich iſt. Ausnahmsweiſe werden dieſe Rückſtände durch die Gewährung des Betrages abgegol⸗ ten, der während des Urlaubs fortzugewähren geweſen wäre. Das gilt nicht bei Einberufungen, wo der Urlaubsanſpruch durch Weitergewährung der Dienſtbezüge abgegolten iſt. Auch 5 im öffentlichen Dienſt finden während des Krieges ſolche Be⸗ ſtimmungen keine Anwendung, die eine verlängerte Urlaubs⸗ dauer für den in den Wintermonaten genommenen Urlaub vorſehen, 5 Höflichkeit auf den Kärtenſtellen. Gelegentlich ſeiner An⸗ weiſungen über die Durchführung des Kartenſyſtems für Lebensmittel in der Zuteilungsperiode vom 1. bis 28. Juli 1940 ſtellt der Reichsernährungsminiſter feſt, daß immer wie⸗ der aus den Kreiſen der Verbraucher Klagen über die Behand⸗ lung in den Kartenſtellen laut würden. Demgegenüber er⸗ innert der Miniſter an den Erlaß des Vorſitzenden des Miniſterrats für die Reichsverteidigung, Generalfeldmarſchall Göring, und macht es den Leitern der Kartenſtellen zur Pflicht, die das Publikum abfertigenden Beamten und Angeſtellten e höflichen und zuvorkommenden Behandlung anzu⸗ alten. 25 Mit Rückſicht auf Fliegergefahr Verſammlungsräume ſtän⸗ dig unverſchloſſen. Der eicheminiſter des Innern hat aus feuerpolizeilichen Gründen, insbeſondere mit Rückſicht auf mögliche Brandgefahren bei Fliegerangriffen eine Polizeiver⸗ ordnung über Verſammlungsräume bei Veranſtaltungen wäh⸗ rend des Krieges erlaſſen, die am 27. Juni in Kraft tritt. Darin wird beſtimmt, daß ſämtliche Türen eines Verſamm⸗ lungsraumes und ſeiner Zugänge während der Dauer einer Veranſtaltung ſtändig unverſchloſſen ſein müſſen. Die Türen dürfen zwar geſchloſſen, aber nicht zugeſchloſſen 11578 um die jederzeitige reibungsloſe e des Verſammlungsraumes 1 en Zu den Verſammlungsräumen im Sinne dieſer eſtimmung zählen alle Räume, in denen Gottesdienſte Konzerte, Lichtſpiel⸗ und Theatervorführungen oder ſonſtige öffentliche Veranſtaltungen aller Art ſtattfinden. Bei Kir⸗ chentüren bezieht ſich die Vorſchrift, ſie ſtändig unverſchloſſen zu halten, auch auf die Türen der Sakriſtei und eines an die Kirche anſtoßenden Kreuzganges. 25 .. 8„„„hender s ſchö e⸗ Die Deutſche Reichsbahn weiſt nochmals darauf z 2 2 8 erlichen Volksfeſtes Eine beſonders ſchön g Die Deutſch 1100 zn weilt nochmals darauf hin, daß 555 57 dhl 50 0 791 eines ſommerlichen V A„ gebracht es gef Reisende 5 2 e i egen ee Sonnwen umen un 0 anne kanze ratene Krone wird des denen. dpehl ich 219 el e„ A Bra z S eranf und auf einer Straße ausgeſtellt. Dann dreht ich olle. Ellen eine heren Wagenklaſſe Platz zu nehmen. Es blen Zwiſch 1 8 80 ene e Wen Reigen um ſie, es wird allmählich ein rechter. 8 8 vielmehr ee Umſtänden die Zuweiſun Zwiſchen üte und Reife ſtehend, i ie Sonnwendzei., beiſpielsweiſe an der Mittel⸗ 5 hſthöherer ſſe durch 8 Zugbegl in der 90 Nächte am kürzeflen ſind, die Tage hingegen 1 abend, und diesmal ſind 35—. ben ien die 43 5 Weit j ſſe durch das Zugl 1 5 5 1775 1 8 1 elbe die chen, die das feſt er iten, auch d 3 We! längſten ſich dehnen, heilige Zeit unſerer germ chen Vor⸗ ein die ichen eie„„. Flaſſen feine Pl en 77 1 ſich d i e 5. vorſorglich beſtellten Muſiker bezahle So harmlos ſolche an Nl n keine Ple mehr frei ſind. rn geweſen. Und mit Recht ſagt ein rheiniſcher Volks⸗ buchsloſe Sonnwendfeier war lien ſich eifrige Kanzel⸗ FECCCC0ãã ͥͤͥͤ Acc VVT kundler— Dr. A. Wrede— für die Gegenwart:„Immer noch b 0h Ante 80 1701 bemüßigt, dagegen ſonntägliche Be e 2— i er 1817 i ü nRergemö jcher 5 1 9 2 9985 8 F di or nick Bewinnauszug gilt der Johannistag als ein außergewöhnlicher Tag. Am Predigten zu halten. Das dürfte aber auf die Dauer nicht 5. 5 8 5 Vorabend desſelben flechten Kinder und Frauen in der Eifel Piel genützt haben; denn tief im Volke wurzelt die alte An⸗ Ohne Gewähr 3. Klaſſe 3. Deutſche Reichslotterie Nachdruck verboten Kränze aus Kamillen mit Donnerkraut oder aus weißen ſchantun daß i der Johan ne die ſegenverbreitende Auf Jebe gehogene Nummer ſiaß brei gleich hehe Gewinne gefallen, und Jar Jg Wucherblumen, im Kreiſe Adenau„Johansbloome' genannt. Goth 15 des Frühlings A da nes wohne“, die Men⸗ einer auf die Loſe gleicher Nummer in den drei Abteilungen J, II und Il Die än ie Zarz nz!“— 5 N nnis zotthe des Okuh 9 9 af vor Wetter 1 5 8 N des Abend b e ee 5 18 85 de ae ſchen und Vieh vor Krankheit, Zaus vor Wetterſchlag, 1. Ziehungstag h 21. Juni 1949 geworfen Jede Selte Eines ae e e e ee Getreide vor Hagel und die Scheunen e eilig 11 fei In der 1 wurden gezogen * 2 Daches z, einen Kranz he eziefer bewahre. De—Sonnwendzeit iſt heilige Ze. 759 1 damit Haus, Scheune und Stall gegen Blitzſchlag gefeit ſind.“ Mane 5 5 f l Wen 957 Len 5. 90550 1235 5 8 In eben jenen Gauen am deutſchen Rhein wird das e 0 31035 207548 Sonnwendfeſt ſeit alter Zeit einträchtiglich nach Brauch und 5 5 5 50 2 23201 41654 0 8 0) 1 Volks 0 i zie f 9 211. fallende. 4 3 5 1 0 e zu 300 106⸗ 4 1869 Volksglauben mit dem ziemlich genau zuſammenfallenden Wenn die Züge überfüllt ſind 125243 128953 133730 151195 160271 188312 18970 2218/ 24054) 299006 Johannistage betrachtet und begangen. Schon in alten Chro⸗ Maßnahmen der Reichsbahn zur Unterbrinau 301644 305146 305326 32 330914 332468 378834 381925 niken wird dies„hohe Feſt des Jahres“ lurzweg„Johanne⸗ Maßnahmen der Reichsbahn zur Unterbringung. 3 0 141 9 2 17 A 2 777 er ewinne z 00 Re 4 5 Mitſommer“ oder— niederländiſch—„Jans Middefümmer“ der Reiſenden 200% 25184 2576 923 29258 252% 36% 800 400 2 0 295 ge N 18 1 18 7 3 5 5—5 Dyieggffihrn 0 2 8 7 25 1 e e,, ſchluß des Frühlings und als Beginn der Reifezeit, der Zeit⸗ zige Kriegswirtſchaft durch die Deutſche Reichs⸗ 0 59111057 5 5 704 12 125000 anne die des ade 9 7 7 krönt und Hela t. Der 5 1 gswirkſe 00 e 5 tahren 128324 125721 131% 134275 136853 38533 139506 402% 14593 145230 14662 e belohnt Der n. die bekannten eee ene, ne 157532 158455 159751 154253 189803 1727103 177724 18077 185520 183853 110% Se der eb bringt 5 11 5 ſich, daß enſt notwendig gemacht. Eine ſtarke Beſetzung der 22 2855 10 225 20551 1 2957 5 25 5 25570 Spätlenzblüten und Frühſommerb en ſymboliſch ſtark ir tenden Reiſezüge iſt die Folge. Mit erhöhtem An⸗ 0 7 5 20 259 55205 be Branches keien Am Nieberthein J Fran enden Reiſezüge iſt die Folge. e An 277540 25165 285/ 288% 25504 35515 214428 32185) 325174 379219 3940 Vorderg olllichen Brauches kreten. Am Niederrhei drang iſt in den Sommermonaten zu rechnen. Die Unter⸗ 330048 337671 343913 348867 345710 345805 353439 354064 356243 368151 3701l5 kennt man den alten hübſchen Volksbrauch, am Johannistage bringung der Reiſenden in den Zügen und die Zuweiſung 372805 376690 381183 3512/2 392093 354213 11 55 8 eee 818 mit e 1 780 en ſind daher oft ſchwierig und vielfach un⸗ Aa dec en 1 gun 240 RM und ochten ſind, aufzuhängen. Sonuwendtag und Johanntstag). Zur Aufrechterhaltung der Ordnung in den der e 8 4 5 94 aum W um den 8[Beförderung von Reiſenden dienenden Zügen und zur Si. 8 1 e Fimiinelsſonn alle Kräfte ger Scholle, die b. den 5 Tzeln cherſtellung der Unterbringung einer möglichſt großen Zahl 145073 der Gewächſe be der 4 10 5 Verden 5 8 ſthnede 5 ze von Reiſenden auf Sitzplätzen iſt das Zugperſonal angeſpie⸗ 2088840 0 gierig eingeſogen werden. Nun ſchneidet man ſen, bei ſtarkem Andrang die Abteile der 1. und 2. Klaſfe 908 die„Donnerwurz“, ſteckt ſie in der Wohnſtube unter den Bal⸗ ese Ar Res rot 1 11 81 5 F 8 8 5 ebenfalls mit bis zu acht Reiſenden zu beſetzen. ſoweit die len überm„Herrgottswinkel“ oder hängt ſie im Flur und 8 E—— 1 Bauart der Wagen dies zuläßt. Die hierbei hindernden be⸗ 79057 88707 100310 125322 128166 152516 178829 an der Scheunentür auf, damit ſie Wetter⸗ und Dämonen⸗ 7770 e in fachen Fall 1 1 ſchaden Anden de Unter dem Namen Johanniskraut“ ver⸗ 1 Armſtützen 1 1 Fällen„ 2068 88, 40 65051 ee J ee 5 ffef ö 0 e 5. 8 und die in der 1. Klaſſe befindlichen loſen Armſtützrollen in 212572 Z413 253 274257 282837 25204 311848 328855 ſteht man in den verſchiedenen Gauen Großdeutſchlands viele 8 Gepäcknetze e gar 37 1 366266 3/285 3/5403 375851 376105 399383 39564 berſchiedene Gewächſe, am häufigſten vielleicht das auch in der“ n lätzen%%% ee volkstümlichen Heilkunde derwendete Fünffingerkraut. Auch rde ätzen in der nächſthöher en i hülfsbedürftige 300 NM. 4328 4456 86 9000 1997 72005. 2 die Arnika und der Sonnwendgürtel gelten als Johannis⸗ e„ 5 e mit Kindern uſw. 10172 12 1 9171782427755 130046 181159 blumen, und noch viele andere teilen ſich— nunmehr in Hoch⸗⸗ erer dine berückſichtigt werden. 5 168705 Jetse dee Je glüte ſtehend— in Namen and Ruf des Johanniskrautes. Es darf von den deutſchen Volksgenoſſen erwartet wer⸗ N In der Pfalz iſt der„Beifuß“ ehedem ſo genannt worden, und den, daß ſie dieſer durch den Krieg bedingten Notmaßnahme 287573 290855 510 wenn eine alte„Hausviſttationsordnung“ von 1668 ſich gegen[das notſvendige Verſtändnis entgegenbringen, und daß auch 5 5 5 c die„abergläubiſche Verwendung“ ſolcher Kräuter am Johan⸗ die Reiſenden mit Fahrausweiſen 1. und 2. Klaſſe die durch e nistage wendet, ſo könnte damit die genannte Würzpflanze] die ſtärkere Belegung der Abdeile der Polſterklaſſe entſtehen⸗ e e e gemeint ſein. den Unbequemlichkejten willig auf ſich nehmen. Ebenſo.— 8 Wichtiger aber faſt noch als die einzelne Staude oder darf erwartet werden, daß füngere Reiſende die einen Sitz ⸗ 5 Blüte iſt fäſt überall das Blumengeflecht am Sonnwend⸗ oder platz innehaben, älteren Perſonen, insbeſondere Frauen die Kat toffelkäfer⸗Ouchtage. Johannistage. Meiſt iſt es aus drei, häufiger aus ſieben oder[ zufällig keinen Platz gefunden haben, ihren Sitzvlatz wenig⸗ neun verſchiedenen Pflanzen zuſammengeſtellt; und ſchon die ſteus zeitweilig zur Verfügung ſtellen, um dieſen Reiſen⸗ Kartoffelkäferſuchtag für Gruppe I. Treffpuntzt heut heiligen Zahlen— 3, 7, 9— deuten auf das hohe Alter des den allzugroße Härten zu erſparen. Montag R ittag 2 U Nathau i 0 5 dhe A ö ontag Rachmittag hr am Rathaus. Brauches, der bis in die germaniſche Zeit zurückreicht, hin. 8 1 5 55 an e n 55 1 Gewinde und werfen dieſe„Johanniskränze“ dann au 1 8 9 1 def fungen bend am 0 hinauf und ber che ſie Ortsbauernſchaft, Mhm.⸗Geckenheim. er Angebeteten zurück; abends am Johannisfeuer aber ſchauen 2 8 1— ſich beſde Liebesleute gegenſeitig über den abſinkenden Flam⸗ Sämtliche mit Tabak bebauten Grundſtücke men einander durch das Kränzlein an,„um zu ſehen ob ſie] müſſen innerhalb 2 Tagen mit den vorſchriftsmäßigen einander Treue halten und heiraten werden“. In Weſtfalen Tafeln verſehen ſein ſchmücken mancherorts die Mädchen einen Baum, auch nur— a 8 ö . bunt aus 1. Gu ente„ 90 1 5 Sämtliche Landwirte, die polniſche Arbeitskräfte „Johanniskrone“— über die Gaſſe, ſtellen ſich— mit gefüll⸗. 1. 5 len Flaſchen und einigen Gläſern wohlbewehrt— dazu und beſchäftigen, haben ſofort im Lager der Ein⸗ und Ver⸗ nötigen die Vorübergehenden zum Trinken; das ſoll allen kaufsgenoſſenſchaft 2 Formulare in Empfang zu nehmen, 5 fache. 5 Win ein alen wovon eines den Polen auszuhändigen iſt. Der Beſcheid aus ederſachſen gi Wirth in ſeiner„Anhaltiſchen 5 a f 4 Volkskunde“:„Allgemein war es Sitte, in der Nacht vor dem über das Heu und Strohkontingent iſt ebenfalls ab Ahnen age 55 900 fer ode 1955 dende helene enen zuholen und der Empfang zu quittieren. Kranz aus dem Giehelfenſter oder über der Tür herauszuhän⸗ ir Seckenheim b ähbi 5* gen. Sie muß vom Tau benetzt, alſo in der Nacht aufgehängt, 5 Der für eee ungeſetzte Mähbinder⸗Kurs desgleichen auch im Tau wieder hereingenommen werden Es findet jetzt in Mannheim bei der Firma Lanz am 26. werden dazu Feuerlilie, Johanniskraut, Klatſchroſe, Korn⸗ 6. 1940, vorm. 8/ Uhr ſtatt. Daſelbſt iſt ein Monteur blumen, Kamillen und andere Feldblumen, auch Aehren ver⸗ f ndhabun ir wandt, doch keinesfalls Raden, weil ſie den Blitz anziehen, zugegen, welcher die Handhabung der Bindeapperate und ebenſowenig Roſen; wenigſtens müſſen von dieſen zuvor bei Verwendung von Erſatzbindemitteln zeigt. . 1 e e 1 1 e Diejenigen Bauern und Landwirte, welche Ernte⸗ ei der genannten Aufzählung mit„Johanniskraut“ 1 ö ö 8; Hyperium perforatum,„Hartheu“ oder„Marige Bettſtroh“, ge⸗ hilſe durch BdM. u 951 1 der 15 Laas 5 8 meint; fehlt es in der Krone, ſo iſt nach anhaltiſchem Volks- 30. 8. benötigen, wollen dies ſofort im Lager der Ein⸗ glauben die Johanniskrone unwirkſam gegen den Blitzſchlag. und Verkaufsgenoſſenſchaft anmelden. Daſelbſt werden Das ift aber eine ihrer Hauptaufgaben, und man hängt ſie lügelringe für Junghennen abgegeben. darum auf dem Boden unters Dach. auch Geflügelring für Jungh geg Die Sonnwendkrone iſt auch mancherorts Mittelpunkt Der Ortsbauernführer. 4 Nerſorgung mit Zucker und Marmelade. Bei der nächſten Kartenausgabe erhalten die Ver⸗ ſorgungsberechtigten nicht mehr eine Reichskarte für Marmelade und Zucker, ſondern eine Zuckerkarte, auf die die bisherige Rormalmenge don 900 gr Zucker be⸗ zogen werden kann, und eine Karte für Marmelade. Die Letztere iſt auf 4 Zuteilungsperioden vom 1. 7. 1940 bis 20. 10. 1940 abgeſtellt. Auf ſie kann entweder Marmelade oder Zucker bezogen werden. Soweit der Verbraucher auf die letztere Karte Marmelade zu be⸗ ziehen wünſcht, kann dieſer auf Grund der an der Karte befindlichen Beſtellſcheine a— d, angebracht am linken und rechten Kartenrand, zuſammen mit dem betreffenden Kartenabſchnitt, der den gleichen Buchſtaben trägt, jeweils nur für einen Verſorgungsabſchnitt Marme⸗ lade beſtellen. Ein Vorgriff zum Bezug von Marme⸗ lade auf noch nicht fällige Abſchnitte iſt nicht möglich. In der Zeit vom 24. bis 29. 6. 1940 ſind deshalb für Marmelade nur der Beſtellabſchnitt a mit dem zugehörigen Eckenabſchnitt a abzugeben und vom Verteiler abzutrennen. Wird dagegen der Bezug von Zucker anſtelle von Marmelade gewünſcht, ſo ſind von dem Verteiler die am oberen und unteren Kartenrand angebrachten Beſtellſcheine für 450 er Zucker mit den daneben angebrachten Eckenabſchnitten, die das Datum und den gleichen Unterſcheidungsbuchſtaben tragen, ab⸗ zutrennen. In dieſem Fall können ſämtliche 4 Beſtell⸗ ſcheine 2— d für Zucker abgetrennt und ſämtliche Einzel⸗ abſchnitte entſprechend ihrem Aufdruck mit den vor⸗ geſehenen Zuckermengen ſofort in einer Menge beliefert werden. Der Gültigkeitsaufdruck der einzelnen Ab⸗ ſchnitte iſt dann nicht mehr maßgebend. Der Ver⸗ braucher kann dagegen aber auch den Zucker in Teil⸗ mengen kaufen. Ferner können die Beſtellabſchnitte A- d auch bei verſchiedenen Verteilern abgegeben werden. Die Verteiler werden darauf aufmerkſam gemacht, daß in jedem Fall die Beſtellabſchnitte für Zucker nur inſoweit abgeſchnitten werden dürfen, als es der Ver⸗ braucher ausdrücklich wünſcht. Ein Beſtellſchein für Marmelade oder Zucker hat nur Gültigkeit im Zuſammenhang mit dem anhängenden Eckenabſchnitt, der den gleichen Unterſcheidungsbuch⸗ ſtaben und das Datum trägt. Der Landrat des Kreiſes Mannheim — Ernährungsamt Abt. B Städt. Ernährungsamt Mannheim. Kathol. Mütterverein, Mhm. Seczenheim. Unſer Mitglied Anna Volk wurde in die Ewigzeit abgerufen. Beerdigung heute Montag Nachmittag 4 Uhr von der hleſigen Leichenhalle aus. Taglehn Zettel für Bauhandwerker zu haben in der Druckerei des„Neckar- Bote“. Neckar-Bote-Druckerei. 2 Wir Ausgabe von Seeſiſchen. Die nächſte Verteilung von See⸗ fiſchen findet heute Montag, den 24. Juni ab 10 Ahr in ſämtlichen zugelaſſenen Fiſch⸗Fachgeſchäften ohne die bisherigen Beſchränkungen ſtatt. Die Abgabe der Fiſche erfolgt ohne Rückſicht auf die Nummer des weißen Kundenausweiſes. Städt. Ernährungsamt Mannheim in jeder Gröhe Für die Woche vom 24.—30. Juni 1940 werden folgende Abschnitte der Lebensmittelkarten aufgerufen: Grcken 9 Normolverbraucher e ene Kinder bis zu 6 Jahren Kinder über 6 Jahre Proſpekte Fleischkarte Abschnitte IV Abschnitte IV Abschnitte IV Abschnitte IV Satzungen 1 5: 4 und 8 für Brot, die mit Geſchäfts berichte Brotkarte 4 8, 12, 16 eee e* versehenen Abschnitte für 5 Preisliſten, Broſchüren 885 5 Kindernährmittel und Abschn. über 100 K D* 5 2 . 85 8 11 5 Bu 4 für Butter für Handel, Induſtrie . Bu 4 für Butter Vereine und Private 2 f. Speck usw. 4 f. Speck usw. 5 N. f Fe 2 d für Butter 5 Abschnitt 4 8 5 ſowie alle Fettkarte Schnitt 4 nur für Quark a 5 Ie 4 f. Butter od. Margarine oder Margarine F Abschn. für je 5& und 10 a 4 f. Margarine a 4 f. Margarine 8 J ſonſtigen Oruckarbeiten aii 5 i A nur für Quark 4 nur für Ouark 3. gediegener er Sonst wie Vorwoche Sonst wie Vorwoche —— u. zweckentſprechender Druckerei des„Neckar⸗Bote“ Karte für Marmelade Abschnitt 4 Marmelade: je nach Bestellung entweder Marmelade. oder Zucker 5 und Zucker N Abschnitt 4 Zucker: 200 f Zucker 2 kährmittelkarte 5 Wie i der Vorwoche Städt. krntihrungsemi Mannheim Der Landret des Kreises Mannheim 7 krnühru . — ngsomt Ahl. 8.