it N 9. * . 1 f 7 5 5 5 1 te Nr. 146 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Montag, 24. Juni 1940 barer, Oeutſchland ſchützt ſeine Jugend Auch das Alter wird betreut.— Ein Beſuch bei unſeren Rückgeführten im badiſchen Schwarzwald. NSG. Das koſtbarſte Gut, das eine Nation beſitzt, iſt ihre Jugend. Der Nationalſozialismus hat darum den Fra⸗ gen der Jugendführung, Jugenderziehung und Jugendpflege von Anfang an eine beſonders tatkräftige Förderung angedei⸗ hen laſſen. Während wir aus den angeblich ſo reichen pluto⸗ kratiſchen Ländern von namenloſem Kinderelend hören, iſt im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland auch im Krieg die Jugend- pflege und Jugendbetreuung durch die NSV. planmäßig wei⸗ tergeführt und ausgebaut worden. Im babeſchen Grenzgau iſt der NS. in der Betreuung der rückgeführten Volksgenoſ⸗ ſen eine e große und ſchöne Aufgabe erwachfen, und hier iſt es ſowohl unſere Jugend als auch das hilfsbedürftige Alter, die ſich der denkbar beſten und ſorgfältigſten Pflege erfreuen und die in den Heimen der NS. betreut werden, bis die Stunde der Rückkehr ins heimatliche Dorf wieder ge⸗ ſchlagen hat. Im hinterſten Bühlertal, dort wo die Schwarzwaldtan⸗ nen ragen und die Gertelbachfälle über die Granitblöcke rau⸗ ſchen, liegt, ſernab von allem Lärm und Verkehr, das N S V. Kinderheim Gertelbach, in dem 44 Kinder aus einem Dorf am Rhein liebevolle Unterkunft gefunden haben. Es waren arbeitsreiche Tage für die NS.⸗Frauenſchaft Bühl, als es hieß: Die Kinder aus X⸗dorf kommen ins Gertelbach⸗ Haus! Da mußte erſt alles geputzt und hergerichtet werden für den Empfang der kleinen Gäſte, aber als ſie dann in ihren Omnibuſſen ankamen, da war alles fir und fertig. Es befinden ſich in dieſem Kinderheim Gertelbach ausſchließlich Kinder im vorſchulpflichtigen Alter, alſo bis zu ſechs Jahren, die Allerkleinſten ſind neun Wochen alt. indie Säuglings⸗ und Krabbelſtation wird von einer Reichsbundſchweſter, einer „blauen Schweſter“ der NS. betreut, die noch Helferinnen zur Seite hat. Die größeren Kinder, die zuſammen einen Kin⸗ dergarten bilden, genau wie in ihrem Heimatdorf auch, ſtehen unter der Obhut einer Kindergärtnerin, die zugleich die Heim⸗ leiterin iſt und von einer Helferin und einer Vorſchülerin der NS.⸗Frauenſchaft in ihren mannigfaltigen Arbeiten unterſtützt wird. Die Kinder haben ſich ausgezeichnet eingewöhnt, ſie füh⸗ len ſich wohl in der kräftigen Luft da oben und es gibt kein Kind, das in den drei Wochen nicht zwei bis drei Pfund zu⸗ genommen hätte. Ein Blick auf den Speiſezettel erzählt uns von der kräftigen und geſunden Koſt, welche die Kinder be⸗ kommen. Nach einem genauen Tagesplan wickelt ſich das Leben im Kinderheim ab. Aufſtehen, Anziehen, Frühſtück, Turnen, Spielen, Eſſen, Schlafen, Spazierengehen, Waſchen und Bettruhe, das hat alles ſeine genaue Ordnung, eine Tat⸗ ſache, die ſich ganz beſonders günſtig auf die Kinder auswirkt. Bei ſchönem Wetter ſind die Kinder möglichſt viel im Freien. Für Schlechtwetter ſteht ein großer Spielſaal zur Verfügung. So verfliegen die Tage im Nu und am Sonntag kommen die Eltern zu Beſuch, die dann ihre helle Freude an dem guten Ausſehen ihrer Kleinen haben. Selbſtverſtändlich ſtehen die Kinder auch unter ärztlicher Betreuung. Die meiſten Kin⸗ der wollen garnicht mehr fort, ſo gut gefällt es ihnen im Kinderheim Gertelbach. Haben wir im Kinderheim Gertelbach die Zukunft un⸗ ſeres Volles, die Jugend, erlebt, ſo beſuchen wir jetzt die Alten im Kurhaus Breitenbrunn, unterhalb der Hornisgrinde. Hier haben ſie Aufnahme gefunden, die 70⸗ und 80⸗Jährigen aus dem Hanauerland, Bauern und Bau⸗ ersfrauen; ein Leben harter Arbeit hat ihre Geſichter geprägt. Hier, mitten im ſchönſten Schwarzwald, ſollen ſie einmal aus⸗ ſpannen. Insgeſamt 75 Rückgeführte aus dem Hanauerland wohnen zurzeit im Kurhaus Breitenbrunn, in den hellen, freundlichen Zimmern mit ſchönen Balkonen und der pracht⸗ vollen Ausſicht auf Täler und Matten aufs beſte unter⸗ gebracht. Die geräumige Diele dient dem Beiſammenſein, wenn's draußen mal regnet oder am Abend, wenn die alten Leute gerne gemeinſam ihre Volkslieder ſingen oder Rundfunk hören. Bei ſchönem Wetter geht's hinaus in die Schwarz⸗ waldnatur, wer halbwegs noch feſt auf den Beinen iſt, unter⸗ rimmt Srazſerzänge und Ausflüge in die herrliche Umgebung der Hornisgrinde oder des Mummelſees. Es gefällt den rückgeführten Alten ſehr gut hier oben auf dem Schwarzwald, den viele jetzt zum erſtenmal kennenlernen. Eine 80jährige Hanauerin erklärt uns wörtlich:„Das hätte ich nicht gedacht, daß ich in meinem Leben noch einmal ſo ſchön wohnen würde, wie jetzt.“ Gerne erzählen ſie uns von ihrer Heimat, ihrer Arbeit und ihrem Leben. Ein 77jähriger Schiffer berichtet uns von ſeinen Fahrten auf dem Rhein und den franzöſiſchen Kanälen 5 5 80jähriger Müller ſteckt voller Humor und weiß mit ſeinen urwüchſigen Späßen die ganze Geſell⸗ ſchaft zu unterhalten. Sie ſind überhaupt guter Dinge, die alten Leute, ſoweit nicht Altersbeſchwerden ſie drücken, und das Eſſen, das gemeinſchaftlich in dem ſchönen Speiſeſaal ein⸗ genommen wird, ſchmeckt ihnen ausgezeichnet. Das Heim für die Rückgeführten in Breitenbrunn ſteht unter der Aufſicht der NRSV., die Betreuung geſchieht durch zehn Schweſtern des Deutſchen Roten Kreuzes, die, ſelbſt Rückgeführte, ſich freiwillig zur Verfügung geſtellt haben. Die Geſunderhaltung des deutſchen Kindes und über⸗ haupt der deutſchen Familie iſt das oberſte Ziel der Arbeit der NS. Der Beſuch bei unſeren rückgeführten Kindern und Alten zeigt einen kleinen Ausſchnitt aus der ge⸗ waltigen Arbeit der ngtionalſozialiſtiſchen Volkswohlfahrt, die mit ihr unſeres Führers. Der Obſtgarten des e i 14 Miionen Obſtbäume in Baden.— Die wichtigſte Kultur⸗ pflanze des Sanden— Eine Fahrt durch das badiſche Obſtparadies. 1 NSG. Unter den Kulturpflanzen der Oberrheinlandſchaf nimmt ſowohl zahlen⸗ wie ertragsmäßig der Obſtbaum 5 erſte Stelle ein. Mit über 14 Millionen Obſtbäumen un eſträuchern ſteht Baden heute an der Spitze aller deutſchen Obſtlandſchaften. 5 f f f Es iſt ganz einerlei, wo man e ſtmals den badiſchen 80 matboden betritt, überall begegnet man auf 1 1 8 un Tritt geſunden und hochwüchſigen Obstbäumen, bald mäch⸗ tigen Rieſen entlang der Landſtraße, bald weiten geſchloſfeue Pflanzungen, die ſich über Täler und Höhen hinziehen 5 ſo das Bild der Landſchaft beſtimmen. Von dieſer Lan ſchaft, die im Frühling in der märchenhaften Pracht 5 1 5 Baumblüte einen bezaubernden Anblick bietet und ihrem 555 litätsobſtbau, der den Ruf Badens als. 8 Reiches“ begründet, ſoll hier berichtet werden, 19 1 5. Obſtkulturen und die durch ſie enkſtandenen Gewerbe un 1 5 duſtrien das Wirtſchaftsleben nicht nur der Bauern, ſo der Geſamtbevölkerung maßgebend beeinfluſſen. Die Erzeugungsgebiete des Landes. Teil dazu beiträgt zum großen Aufbauwerk Wenn auch die erſten Anfänge der Obſtkultur in Baden ſehr weit zurückliegen und— wie Funde aus jener Zeit be⸗ weiſen— die Römer die edlen Obſtarten hier eingeführt haben, ſo fand ihr intenſiver Anbau doch erſt im letzten Jahr⸗ hundert allerorts weiteſte Verbreitung, die ſich in jüngſter Zeit noch weſentlich ſteigerte, ſodaß wir heute drei große Erzeugungsgebiete zu unterſcheiden haben. In Nordbaden iſt die Bergſtraße das Anbaugebiet für Frühobſt, Main⸗, Tauber⸗ und Neckartal, ſowie das große Dreieck des Enz⸗, Pfinz⸗ und Kraichgauer Hügellandes das für Spätobſt. Mittelbaden mit ſeiner fruchtbaren Rheinebene, dem ſonnigen Weſtabhang der Schwarzwaldberge und ihren Tälern bilden mit den bekannten„Obſtdörfern“ Muggenſturm, Stau⸗ fenberg, Bühl, Achern und Oberkirch die Zentrale der deut⸗ ſchen Frühobſtkammer. Kaiſerſtuhl, Breisgau und Mark⸗ gräflerland ſind als Erzeugungsgebiete des Frühobſtes, die Bodenſeegegend als ſolche des Spätobſtes in Südbaden bekannt. Finden wir zwar in allen dieſen Erzeugungsgebieten große Mengen beſten Wirtſchafts⸗ und erſtklaſſigen Tafel⸗ obſtes aller Art, ſo überwiegt doch— durch geologiſche und klimatiſche Verhältniſſe, ſowie durch Einflüſſe beſonderer Wirt⸗ ſchaftsſtruktur für einen günſtigen Abſatz bedingt— in der Obſterzeugung des Landes das Früh o bſt, das in beſtimm⸗ ten Kulturen wie Erd⸗, Johannis⸗ und Himbeeren, Kirſchen, Zwetſchgen, Pflaumen und Pfirſichen eine hervorragende Stelle einnimmt. Bunte Bilder zur Zeit der Ernte. Jetzt, in den Tagen der Frühobſternte, herrſcht in den ſonſt ſo ſtillen, ſchmucken und anheimelnden Dörfern und Städtchen ein geſchäftliches Leben und Treiben. Auf den fruchtſchweren Feldern und ſaftig⸗grünen Wieſen, an ſonnigen Berghängen und geſchützten Talmulden ſehen wir ſchon zu früheſter Morgenſtunde viele Hunderte fleißiger Bauernhände auf Bäumen und an Sträuchern hantieren, auf Landſtraßen und deren Zubringern begegnen uns unzählige Wagen und Mägelchen, hochbeladen mit kleinen und großen Spankörben, aus denen ein wonnig⸗ſüßer Duft entgegenſtrömt. Sie alle ſtreben den über das ganze Land verbreiteten Bezirks⸗ abgabeſtellen und Märkten zu, wo zur Zeit der Ernte täglich 2—300 Eiſenbahnwagen verfrachtet werden. Die Zentrale der deutſchen Frühobſtkammer. Die größte und als muſtergültig anerkannte Bezirks⸗ abgabeſtelle lernen wir in dem mitten im badiſchen Obſt⸗ paradies liegenden kleinen Städtchen Bühl kennen, wo in der neuerrichteten, über 3000 qm(einſchließlich Freigelände) großen Markthalle jährlich bis zu einer halben Million Zentner(]) Obſt umgeſetzt wird. Vor den Toren der Halle ſtauen ſich ſchon zu früher Morgenſtunde zahlloſe Wagen. Nach dem Wiegen geht's in die Halle, die bald gefüllt iſt. Eine Glocke ertönl. Die Abgabe, die nach genauen Beſtim⸗ mungen hinſichtlich der Höchſt⸗ und Mindeſtpreiſe für Sorte und Menge und des Aufkaufes erfolgt, beginnt. Eilig und kritiſch prüfend, ſchreiten die Händler die ſchier endloſe Front der Wagen ab, notieren Preis, Art und Sorte und haben im Nu ihre Käufe getätigt, ſodaß binnen kürzeſter Zeit das Angebot reſtlos abgeſetzt und die Abgabe beendet iſt. Wäh⸗ rend dann die Bauern, nachdem ſie ihren„Marktſchoppen“ getrunken, mit„gefüllten Taſchen“ heimwärts ziehen, bringen die Händler ihre Ware zum Bahnhof, wo ſchon zahlloſe, mit Kontrollnummern der Erzeuger verſehene Körbchen auf ihren Verſand warten, der von der Reichsbahn vorbildlich und neuzeitlich durchgeführt wird. Der„Deutſche Obſt⸗ expreß“— wie im Volksmund der täglich zur Erntezeit von Bühl nach Berlin verkehrende Obſtgüterſchnellzug ge⸗ nannt wird— bringt in zehn Stunden ſeine ſüße Fracht vom Oberrhein nach den norddeutſchen Verbraucherzentren. Nutzen und Wert der badiſchen Obſtkulturen. Iſt ſchon in dieſen Feſtſtellungen die große volkswirt⸗ ſchaftliche Bedeutung der heimiſchen Obſtkulturen, die in Pflanzung und Standraum, Düngung und Pflege allen For⸗ derungen neuzeitlicher Anbautechnik entſprechen, zu erkennen, ſo verdient in dieſem Zuſammenhang auch die Heidel⸗ beerernte beſondere Erwähnung, zumal ſie für viele hun⸗ derte Bauernfamilien im Schwarz⸗ und Odenwald eine zu⸗ ſätzliche und ſehr weſentliche Einnahmequelle darſtellt. Abſchließend ſei noch auf die Verwertungsformen des Obſtes verwieſen, denn Nutzen und Wert ſeines Anbaues tre⸗ zen nicht nur in der Verſorgung der Bevölkerung mit Friſch⸗ 'obſt zutage, ſondern auch in der Konſervenfabrikation, ſowie der Moſt⸗, Süßmoſt⸗ und Branntweinherſtellung. Und ſo beenden wir unſere Fahrt durch das badiſche Obſtparadies mit der Beſichtigung einer der vielen kleinen landwirtſchaft⸗ lichen Brennereien, in denen jenes„Chriſewäſſerle“ gewonnen wird, das unter dem Namen„Schwarzwälder Kirſchwaſſer“ ſich in aller Welt größter Beliebtheit erfreut. Wenn es auch nicht Aufgabe dieſer Zeilen ſein kann, einen erſchöpfenden Bericht über den badiſchen Obſtbau zu geben, ſo ſehen wir doch ſchon an unſerer kurzen Darſtellung, wie unſere Obſtbauern durch unermüdliche Arbeit— beſon⸗ ders hinſichtlich der Schädlingsbekämpfung— immer beſtrebt ſind, das Höchſt⸗ und Beſtmöglichſte aus ihren Kulturen her⸗ auszuwirtſchaften, um ſo die Selbſtverſorgung des deutſchen Volkes mit Wirtſchafts⸗ und Edelobſt ſicherzuſtellen. 3 Compiegne 1940. Das Mahnmal des Haſſes iſt mit der Reichskriegsflagge verdeckt. PK.⸗Pleißer⸗Weltbild(M) N Das Verfahren bei Kriegsschäden In der Bevölkerung beſtehen noch vielfach Unklarheiten über das Verfahren in Kriegsſchädenangelegen⸗ heiten. Hierzu wird amtlich mitgeteilt: Deutſche Staatsangehörige, die infolge von Kriegsereig⸗ niſſen Schaden an Leib oder Leben erleiden, ſowie deren Hinter⸗ bliebene erhalten auf Antrag Fürſorge und Verſorgung nach der Perſonenſchaden verordnung vom J. 9. 1939 (Reichsgeſetzblatt 1 S. 1623). Entſchädigungsanträge ſind an das zuſtändige Verſorgungsamt zu richten. Für Schäden, die durch Kriegsereigniſſe an beweglichen Sachen oder an Gebäuden und Grundſtücken innerhalb des Großdeutſchen Reiches entſtehen, gilt die Sachſchädenfeſtſtel⸗ lungs verordnung vom 8. 9. 1939(Reichsgeſetzblatt J S. 1754). Der Antrag auf Feſtſtellung des Schadens iſt vom Geſchädigten bei dem Bürgermeiſter der Gemeinde einzureichen, in deren Ge⸗ biet der Schaden verurſacht worden iſt, oder falls dem Geſchä⸗ digten dies wegen der Kriegsereigniſſe nicht möglich iſt, bei dem Bürgermeiſter der Gemeinde, in der ſich der Geſchädigte aufhält. Ene Entſchädigung erfolgt grundſätzlich vorläufig noch nicht. Doch kann ausnahmsweiſe bereits jetzt eine vorläufige Entſchädigung, die die Verordnung als„Vorſchuß“ bezeichnet, gewährt werden, wenn die alsbaldige Beſeitigung des Schadens volkswirtſchaftlich geboten iſt, insbeſondere dann, wenn ohne ſie der wirtſchaftliche Untergang des Geſchädigten zu befürchten wäre und wenn außerdem eine Erſatzbeſchaffung unter den heu⸗ tigen Umſtänden ſchon durchführbar iſt. Die maßgebenden Beſtimmungen enthalten die Runderlaſſe des Reichsminiſters des Innern vom 24. 4. und vom 7. 6. 1940, abgedruckt im Miniſterialblatt des Reichs⸗ und Preußiſchen Miniſteriums des Innern, 1940 S. 827 und S. 1125. Anträge auf Gewährung eines Vorſchuſſes ſind in allen Fällen an die Sade Feſt⸗ ſtellungsbehörde zu richten, die hierüber bei Schäden bis zu einer gewiſſen Höhe ſelbſt entſcheidet, ſonſt aber den Vorſchuß⸗ antrag der vorgeſetzten Behörde vorzulegen hat. Beſonder⸗ heiten gelten für Beſchädigungen von Gebäuden. Hier können nach der Gebäudeſchädenverordnung vom 11. 12. 1939(Reichs⸗ geſetzblatt 1 S. 2399), die eine Durchführungsverordnung zur Sachſchädenfeſtſtellungsverordnung iſt, Vorſchüſſe für die be⸗ ſchleunigte Inſtandſetzung teilweiſe beſchädigter Wohngebäude gewährt werden. Ein beſonderer Runderlaß des Reichsarbeits⸗ miniſters vom 18. 12. 1939 enthält nähere Anweiſungen hier⸗ über(abgedruckt im Miniſterialblatt des Reichs- und Preußi⸗ ſchen Miniſteriums des Innern 1939 S. 2593). Fünſhundert Jahre Buchdrutk An der Wiege deiner Zeitung. Der 24. Juni jeden Jahres iſt ein Feſttag derer, die am Entſtehen dieſer und aller anderen deutſchen Zeitungen mit⸗ gewirkt haben. Die beweglichen Lettern, die dieſe Männer zu den großen und breiten Ueberſchriften einſchließlich derjenigen über dieſem Aufſatz zuſammenſetzen, ſind vor fünfhundert Jah⸗ ren erfunden worden von einem Manne, der Johannes Gens⸗ fleiſch zum Gutenberg hieß Da wohl ſein Geburtsjahr, aber nicht ſein Geburtstag bekannt iſt, feiert man dieſen am Johan⸗ nistag, eben am 24. Juni, am Tag der Sommerſonnenwende. Dies geſchieht in jedem Jahr. Es geſchieht nun zum fünf⸗ hundertſten Male im Jahr der großen deutſchen ende in zurückhaltender Form, aber mit um ſo größerer Beſinnlichkeit. Denn ein Deutſcher war es alſo, der die Grundlage aller modernen Kultur-Vermittlung geſchaffen hat. Erſt durch ſeine Erfindung der beweglichen Buchſtaben gelang es, Bücher und Schriften in dem Umfange zu verpiel⸗ fältigen, der moderne Uebermittlungen von Nachrichten, Mei⸗ nungen und Berichten„an alle“ möglich machte. Gutenbergs Erfindung muß in da⸗ maliger Zeit eine ähn⸗ liche n und in den 20 4 10 und ſeeliſchen eziehungen der Men⸗ ſchen zueinander be⸗ wirkt haben wie in unſeren e der Rundfunk, ohne den wir nicht in der Lage wären, beiſpielsweiſe das Geſchehen. Tage beinahe unmittel- bar mitzuerleben. Die ſchnelle, ja fieberhaft raſche Ausbreitung der Reformation und die Belebung von Handel und Wandel in jenen erſten entſcheidenden Jahrhunderten der mo⸗ dernen Zeit wären ohne die Erfindung Gutenbergs nicht denk⸗ bar geweſen. ie alle großen Männer und f. l alle ſchöpferiſchen Genies erſchien alſo auch er zur rechten Zeit, weil die Zeit ihn brauchte und der Stand der Entwicklung ihn ben 10 Der dies tat, war ein Deutſcher. Ihn zu ehren haben wir heute gerade Anlaß genug, da wir uns daranmachen, unſerem ganzen Erdteil aus ungeſchmälerter Volkskraft ein endlich menſchen⸗ würdiges Daſein und einen ungeſtörten Genuß ſeiner Kultur⸗ güter zu ſichern. „Die Drucker aller Sparten haben die Erfindung bis in die Gegenwart hinein weitergebildet und 1 5 ihren hohen Stand gebracht. Ihr Recht iſt es, auch in dieſer Zeit das fünfhundert⸗ jährige Exeignis 0 feiern, wenn dies auch in der ſchlichten Form unzähliger Betriebsappelle geſchieht, zu denen das Fach⸗ amt Druck und Papier der Deutſchen Arbeitsfront zuſammen mit der Wirtſchaftsgruppe Druck und anderen beteiligten Ver⸗ bänden aufgerufen hat. Aber die größte Druckerſtadt Deutſch⸗ lands, Leipzig, und die Wirkungsſtätte Gutenbergs, Mainz, werden das Gedenken in größerem Umfange begehen, und in Leipzig wird zum erſten Male der beſte deutſche Drücker mit dem neu ie Gutenberg⸗Ring geehrt werden. Alle zehn Zelte ſoll dieſer Ring nun verliehen werden. Jeder, der deine eitung druckt, kann der Auserleſene ſein... H. G. Barbier von Sevilla. Zu Ende des Jahres 1808 hatte Napoleon l. durch ungeheure Anſtrengungen Spa⸗ nien niedergeworfen, ſein Ehrgeiz war aber noch nicht be⸗ friedigt, er wollte Sevilla in ſeinen Beſitz bringen. Ein von ihm abgeſandter Unterhändler mußte daher dem Gouverneur von Sevilla auch erklären, daß der Kaiſer, falls er den Platz durch Waffengewalt nehmen müſſe, die ganze Stadt raſieren laſſen werde. Die froſtige Schärfe und kalte Ruhe des Spaniers iſt bekannt. Der Gouver⸗ neur erwiderte auf die ausgeſprochene Drohung Napole⸗ ons, ohne eine Miene zu verziehen, dem Unterhändler: „Daran zweifle ich, mein Herr! Die Titulatur: Kaiſer von Frankreich, König von Italien und— Barbier von Sevilla wird ihrem Herrſcher ſchwerlich zuſagen!“ „Die Eier nicht...“ Auf einer Reiſe durch Holland begriffen, machte Kaiſex Joſeph II. einſt in einem kleinen Dorfe halt, wo er ſich in dem einzigen Gaſthaus ein paar Eier geben ließ. Als es ans Bezahlen ging, war Joſephs Erſtaunen nicht gering, als der Wirt für den kleinen be⸗ ſcheidenen Imbiß einen horrenden Preis forderte. Ueber⸗ raſcht fragte er den Wirt:„Sagen Sie mal, ſind denn hierzulande die Eier ſo ſelten?“ Mit einer höflichen Ver⸗ begung und feinem Lächeln erwiderte der Wirt uner⸗ ſchrocken:„Die Eier nicht, Majeſtät, aber die Kaiſer.“ Sport und Spiel Einheimiſcher Sport Fußball. SpC. Käfertal 1— 98 Seckenheim 1 5:2 5 1— 5 I 12 Die hohe Niederlage der Seckenheimer Mannſchaft iſt umſo bemerkenswerter, als das Reſultat vollauf zu Vecht beſteht. Käfertal zeigte kurzweg geſagt, vollendeten Fußball, dem Seckenheim nur Abwehr entgegenſtellen konnte. Das Spiel der Seckenheimer Elf wirkte direkt lendenlahm gegen die ſchnellen und zielſicheren Aktionen der Platzherren. 5 Dem Spiel, das von Kretzler, Waldhof gut geleitet wurde, wohnten etwa 150 Zuſchauer bei, die ein faieres und ſchönes Spiel zu ſehen bekamen. ch. Auswärtiger Spor: Fußball Meiſterſchafts⸗Endrundenſpiele: Gruppe 1: Wien: Rapid Wien— Union Oberſchöneweide 32 Gruppe 2: 5 Hamburg: Tod. Eimsbüttel— Dresdner SC. 03 Gruppe 4: Nürnberg: 1. FC. Nürnbg.— Kick. Offenbach 8:0 Meiſterſchaftsſpiele: Nordbaden: SV. Waldhof— Amieitia Viernheim Tſchammerpokalſpiele: Aſchaffenburg⸗Damm 1910— 05 Schweinfurt 318 Städteturnier: Frankfurt— Darmſtadt 11:5 Mainz⸗Wiesbaden— Ludwigshafen 55 Freundſchaftsſpiele: FSV. Frankfurt— Hanau 93 2:2 Rotweiß Frankfurt— Union Niederrad 4.4 SV. 98 Darmstadt— Sg. Sandhofen 2:4 TScö. Wixhauſen— Gf. Darmſtadt 2˙4 1. FC. Kaiſerslautern— VfR. Mannheim 4.1 Bf. Neckarau— VfR. Frankenthal 32 FV. Zuffenhauſen— VfB. Stuttgart 1 Sfr. Stuttgart— Stuttgarter SC. 2.0 Vf. Sindelfingen— S. Feuerbach 2:2 Stadtelf Eßlingen— Stuttgarter SC. 171 Deutſche Fußballmeiſterſchaft 1. JC Nürnberg— Kickers Offenbach 8:0(3:0). Durch einen Bombenſieg über die Kickers Offenbach wahrte der 1. FC Nürnberg ſeine Ausſichten auf den Sieg in der Gruppe 4. Der Südweſtmeiſter, der den Nürnbergern bekanntlich im Frankfurter Sportfeld eine knappe Nieder⸗ lage beibrachte, enttäuſchte in Nürnberg gewaltig, und die 10 000 Beſucher konnten es nicht verſtehen, wie der„Club vor 14 Tagen gegen dieſe Mannſchaft verlieren konnte. Die Nürnberger Elf, in der neben Sold diesmal auch Eiberger und Pfeiffer fehlten, lieferte zur Abwechflung, wieder ein⸗ mal ein glänzendes Spiel. Die Zuſammenarbeit ging ſchon vom Anſtoß weg nach Wunſch, und die Gäſte wurden gleich in die Verteidigung gedrängt, aus der ſie nur gelegent⸗ lich zu Vorſtößen kamen. Bei der Pauſe ſtand bereits der Sieg der Nürnberger feſt, aber ſie vermochten in der zwei⸗ ten Hälfte noch das Tempo zu ſteigern und den Gaſt in Grund und Boden zu ſpielen. Leider waren die Offenbacher keine guten Verlierer. Einige Gäſteſpieler brachten eine harte Note ins Spiel und ſchließlich zog ſich Mittelſtürmer Staab einen Platzverweis zu. Nürnbergs Sieg war ſelbſt in dieſer Höhe verdient, mit etwas weniger Schußpech— man verzeichnete noch einige Lattenſchüſſe— wäre das Ergebnis zweiſtellig ausgefallen. Der„Club“ bewies jedenfalls wieder einmal, daß er da iſt, wenn es darauf ankommt. Schon in den erſten fünf Minuten ließen Pfänder und Gußner klare Torgelegenheiten aus. Der„Club“ ſpielte eindeutig über⸗ legen und nach 23 Minuten ſchoß Pfänder das Führungs⸗ Seines Vaters Frau Roman von EITSe Jung- L. lade mann 35 Auf dem ſchmalen, vom Lampenlicht hell beleuchteten Antlitz des Jungen ſpiegelte ſich der Kampf ab, den Karins Worte hervorgerufen hatten. Daß ſie zu ihm wie zu einem Erwachſenen ſprach, hob ihn für Augenblicke über alle klein⸗ lichen Regungen hinaus. Deutlich fühlte er, daß er im Be⸗ griff war, ſich an einem Kinde zu verſündigen, weil er die Mutter damit hatte treffen wollen. Erbärmlich war das, und wenn er jetzt nicht ſo feig geweſen wäre, hätte er ſagen müſſen: Ja, du haſt recht. Aber es war nicht allein Feigheit, die ihn ſchweigen ließ. Wieder war es die überlegene Ruhe Karins, die ſeinen Widerſtand weckte. Sie ſchalt nicht, ſie tadelte nicht. Sie gab ihm nur auf, nachzudenken, ſich auf ſich ſelbſt zu beſinnen. Er hätte ſich vor ihr nicht ſo furcht⸗ bar zu ſchämen brauchen, wenn ſie heftig geworden wäre. Nun getraute er ſich kaum, ſie anzuſehen, aus Angſt, daß ſie ihm alle ſeine Gedanken von der Stirn ableſen könnte. Da fühlte er ihre Hand auf ſeinem Arm, dieſe feine, beſeelte Hand, die Stephan ſo ſehr bewunderte, und er hörte Karin ſagen:„Wenn du doch endlich deinen Haß überwinden wollteſt... warum haßt du mich denn gar ſo ſehr?“ Er zuckte zuſammen. Wie glühendes Eiſen brannten die Finger auf ſeinem Arm. Antworte.. ſo antworte doch, ſchrie eine Stimme in ihm. a „Ich weiß es nicht. ich muß es tun“, kam es tonlos von ſeinen Lippen. Leiſe zog Karin ihre Hand zurück, legte die Zigarette in die Schale und drückte ſie a. 3. „Niemand muß etwas tun, was er nicht will“, ſagte ſie ruhig und ſtand auf. Aber ehe ſie ihn verließ, ſtellte ſie noch eine Frage, die den verſtörten Jungen bis ins Innerſte traf: „Glaubſt du wirklich, daß dein Haß gegen mich das Andenken tor. Der gleiche Spieler erhöhte wenig ſpäler auf 2:0 Und kurz vor der Pauſe zeichnete Pfänder auch für das dritte Tor verantwortlich. Offenbach kam nur ſelten vor das „Club“-Tor, erreichte aber nichts zählbares. Ein 20⸗Meter⸗ Freiſtoß wurde von Tſchatſch knapp vorbeigeſchoſſen. Nach der Pauſe ſteigerte der Elub noch ſeine Leiſtungen, und da die Gäſte durch den Platzverweis von Staab noch empfind⸗ lich geſchwächt wurden, kam das hohe Ergebnis zuſtande. Gußner, Schmidt und Gußner erhöhten auf 6:0, Pfänder verwandelte einen Strafelfmeter und Schmitt beſchloß mit dem achten Treffer den Torreigen, nachdem zwei Abſeits⸗ tore der Nürnberger keine Anerkennung gefunden hatten. * Mainz⸗Wiesbaden— Ludwigshafen 311. In Mainz kam die Mainz⸗Ludwigshafener Kombination, die in der Hauptſache aus Spielern der Mainzer Bezirks⸗ klaſſe beſtand, zu einem überraſchend glatten Sieg über Lud⸗ wigshafen. Die Pfälzer waren im Feldſpiel zeitweiſe klar beſſer, aber die Stürmer ſchoſſen ſehr ſchlecht und hatten auch verſchiedentlich großes Pech. Der Mainz⸗Wiesbadener Sturm kam unter der Führung von Vetter(Biebrich) ſehr gut zur Geltung und nutzte die Schwächen in der Abwehr geſchickt aus. Schon nach einer halben Stunde führten die Gaſtgeber durch zwei Treffer ihres Rechtsaußen Münch(Mainz 05) mit 2:0. Ofer(Tura) holte dann ein Tor für Ludwigshafen auf, aber Vetter ſtellte durch ein drittes Tor den alten Ab⸗ ſtand wieder her. In der zweiten Halbzeit gab es bei aus⸗ geglichenem Feldſpiel noch zwei weitere Treffer für die Ein⸗ heimiſchen durch Vetter und Boos(Weiſenau). Stand des Städteturniers: Offenbach 3 13˙4 6·0 Frankfurt 4 20:11 62 Mainz⸗Wiesbaden 4 10:7 4:4 Ludwigshafen 0 11.14 4.4 Worms⸗Frankenthal 3 721 2˙4 Darmſtadt 40 8:20 0:8 SN SV. Waldhof— Amicitia Viernheim 611. Von ſeinen noch rückständigen Gruppe Nordbaden holte der S. N Waldhof die erſte Be⸗ gegnung mit Amicitia Viernheim nach. Die Viernheimer waren mit einer blutjungen Mannſchaft zur Stelle, die in dem einzigen Mann von der alten Garde, dem Verteidiger Fal⸗ termann, ihre Stütze hatte. Aber die ganze Mannſchaft hielt ſich mit nie erlahmendem Einſatz und Eifer ſtandhaft. Doch das techniſche Uebergewicht des badiſchen Fußballmeiſters war ſo groß, daß von den unzähligen Torchancen ſechs zwangsläufig zu Erfolgen führen mußten, von denen Adam, Hälfte bereits im erſten Spielabſchnitt Siffling und Erb die In der erſten Viertelſtunde der zweiten Halbzeit ſtellte Falle, wie alles Lug und ſchlauer Fang war, was anbrachten. kamen die Viernheimer merkbar auf und durch einen feinen Schrägſchuß von Rapp zum Ehrentor. Dann allerdings legte ſich der zeitweiſe matt ſpielende Waldhofſturm mehr ins Zeug und ſtellte in den letzten 20 Minuten durch Grab, Adam und 81 1 Kopfballtor von Bauder das Endergebnis von 1 her. 5 Badens Fechter für Jena. i Vom 5. bis 7. Juli finden in Jena die deutſchen. meiſterſchaften im Einzelſechten 9 55 5 N ehmen an dieſem Turner die. 5 (beide Tv. Lörrach), Dr. Knieß(Freiburger 1 (To. Villingen) und Stephan(To. Bruchſal) d W iter kerinnen Kahl(Mtv. e i (beide Tv. 46 Mannheim) teil.— Die Bezirke Hekdelberg 155 annheim im Bereich Baden ermitteln am 30. Juni in Heidelberg ihre Bezirksmeiſter im Mannſchaftsfechten. Handball Meiſterſchafts⸗Vorſchlußrunde: Lintforter SB.— SV. Waldhof Polizei Magdeburg— Sfr. Leipzig Neuſel bleibt Meiſter Nach zwölf Runden Punktſieger über Kölblin. Im Freiluftring des Berliner Eisſtadions Friedrichs⸗ hain verteidigte der deutſche Schwergewichtsbormeiſter Wal⸗ ter Neuſel(Berlin) ſeinen Titel erfolgreich. Er ſchlug im Beiſein einiger tauſend Boxſportanhänger den Herausforderer Arno Kölblin über 12 Runden nach Punkten. Es gab ei en ſchnellen, aber wenig dramatiſchen Kampf, in dem der Herausforderer ſein verbeſſertes Können nur in den erſten vier Runden zu zeigen vermochte, Bald verfiel Kölblin wie⸗ S O d Das.. das hätte ſie nicht ſagen dürfen! Weil die Frage Wahrheit war, bohrte ſie ſich in ihn ein wie ein körperlicher Schmerz. Seine Mutter! Als hätte ein greller Blitz ihre Geſtalt, ihr Antlitz und Weſen aus dem verwirrten Dunkel ſeiner Seele heraus⸗ gelichtet, ſah er ſie plötzlich vor ſich: zierlich und klein, weich und zärtlich in ihren Bewegungen, heiter und gut und immer voller Liebe. Keinem Geſchöpf hatte ſie ein Leid zufügen können. Aber ihr Bild ſchwand wieder. Ein anderes Geſicht ſtand vor ihm ruhig und klar, viel ſchöner als das der Mutter, mit Augen, die keinen Vorwurf kannten, nur Bitten und leiſe Mahnung. 5 a Haßte er es darum, weil es ſo ſchön war? Konnte er deshalb nie frei und offen in dieſe zwingenden Augen ſehen, weil er befürchten mußte, daß ſie jeden, auch den verſteck⸗ teſten Gedanken, durchſchauten? Was für eine gewaltige Waffe war doch die Liebe! Nicht deutlich, nicht mit dem erkennenden Blick des Ge⸗ reiften fühlte er das, denn dazu war er noch zu jung. Aber die geheimnisvolle Macht, die ein liebender Menſch aller Unliebe, allem Haß und böſem Willen entgegenſtellte, rührte ihn in dieſer Stunde dennoch an, und weil dieſe Macht ſtärker war als er, lehnte er ſich in ohnmächtigem Trotz gegen ſie auf. Ich will nicht... will nicht! Niemand muß etwas tun, was er nicht will. Sie hatte es geſagt.. ſie. die ihn mit jedem Tag aufs neue de⸗ mütigte. Weil dieſes Wort aus ihrem Munde kam, glaubte er nicht an ſeine Wahrheit. Ein Lug war es, eine klug ge⸗ Karin ſprach und tat. Auch ihre Schönheit und a auch die Zigarette, die ſie ſich von ihm ausgebeten hatte. Meiſterſchaftsſpielen der ö der in ſeinen alten Fehler, überließ dem Gegner die fesführung und damit auch den Sieg. Der anfangs ſchlecht zur Geltung, aber von der e Kamp⸗ Meiſter kaf fünften Runde a0 taute er auf und zwane den Gegner rch s. jelf gut Können und unermüdlichen 9 aner durch ein vielfalt Können und unermüdlichen Angriff zum Rückzug. ſeuſel ſpielte in dieſem Meiſterſchaftskampf 0 f 5 ſte zum größten Teil di Rolle, die man eigentlich dem Herausforderer zugeda 15 Nach zwölf Runden bekam Neufel den verdienten zugeſprochen, aber das Arteil fand beim allzu großen Anklang. 5 hakte. unktſieg Publikum Nee Wochenküchenzeitel Anregungen für die Zeit vom 24. bis 30. Juni 1940. Montag: morgens: Brotſuppe mit Buttermilch; mit⸗ kags: Reisgemüſe mit Gemüſeſoße, Rhabarberkaltſchale; abends: Rettichquark, Vollkornbrot, Butter, deutſcher Tee. Dienstag: morgens: Friſchkoſtteller, Vollkornbrot, Butter; mittags: Saure Herzkartoffeln, grüner Salat, abends: Grießklöße, Kirſchenkompott. Mittwoch: morgens: Milchmalzkaffee, Vollkornbrot, Marmelade; mittags: Gefüllte Ofennudeln, Hagemarkſoße; abends: Erdbeerpudding. Donnerstag: morgens: Obſtkaltſchale; mittags: Kohlrabi in Buttermilchſoße, Bratkartoffeln; abends: Peter⸗ ſilienkartoffeln, Speckſoße. Freitag: morgens: Heiße Milch, Brot, Marmelade; Grießſuppe, mittags: Geröſtete Kartoffelbrei, gedämpfter Fiſch, Dillſoße, Salat; abends: Weckkratzete, Salat. Samstag: morgens: Friſches Obſt, Vollkornbrot, Butter; mittags: Dicke Gemüſeſuppe; abends: toffelſalat mit Gemüſe gemiſcht, Schwartenmagen. Sonntag: morgens: Milchmalzkaffee, Hefezopf; mit⸗ tags: Einlauffuppe, Gelbrüben und Erbſen, Kalbsbraten, Backblechkartoffeln; abends: Rettichſalat mit Gurken gemiſcht, Vollkornbrot, Butter, Streichkäſe. * Warmer Kar⸗ Saure Herzkartoffeln 250 g Herz mit Suppengrün weich⸗ kochen, in dünne Streifen ſchneiden, 1,5 kg in der Schale gar⸗ gekochte Kartoffeln heiß abziehen und in Scheiben ſchneiden. 0,5 Liter Herzbrühe mit zwei Eßlöffel Mehl ſämig kochen, mit Eſſig abſchmecken. Die Kartoffeln in die Soße geben, etwas geriebene Zwiebel und das Herz daruntergeben, noch⸗ mals aufkochen laſſen und mit gehackter Peterſilie verzieren. Gemüfeſoße: 375.9 Gemüſe wie Gelbrüben, Sellerie, Zwiebeln oder Lauch, Kohlrabi, Kraut, wie es die Jahreszeit bringt. Etwa 0,75 Liter Waſſer, 20 g. Fett, zwei rohe Kar⸗ toffeln, Kräuter nach Geſchmack, Salz. Gemüſe kleinſchneiden, in dem Fett anröſten, mit heißem Waſſer auffüllen, gar⸗ kochen, mit den geriebenen rohen Kartoffeln eindicken und alles durch ein Sieb geben. Wieder heiß werden laſſen und mit Kräutern abſchmecken. Deutſches Frauenwerk, Abt. Volkswirtſchaft⸗Hauswirtſchaft, Gau Baden. — Nationaltheater Mannheim Im Nationaltheater: Montag, 24. Juni: Miete G 26 und 2. Sondermiete G 13 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Ludwigshafen, Abt. 432 bis 434, 438: Klei⸗ nes Bezirksgericht. Luſtſpiel von Otto Bielen. Anfang 19.30, Ende nach 22 Uhr. Dienstag, 25. Juni: Miete E 26 und 2. Sondermiete E 13 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Ludwigshafen, Abt. 43 bis 45: Simone Boccanegra. Oper von G. Verdi. Anfang 19.30, Ende nach 22 Uhr. Mittwoch, 26. Juni: Miete M 26 und 2. Sondermiete M 13 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Platzgruppe 239 bis 244: Zum erſten Male: Uta von Naumburg. Schauſpiel von Mit haſtigem Griff riß er die Aſchenſchale vom Tiſch. öffnete das Fenſter und ſchüttete den Inhalt hinunter auf deiner Mutter ehrt, deren ganzes Leben Liebe war?“ Straße hinunter. Rolfs Blicke den Hof.. Felix Dhünen. Anfang 19.30, Ende etwa 22 Uhr. Donnerstag, 27. Juni: Miete D 25 und 1. Sonder⸗ miete D. 13: Abſchiedsabend für Erich Hallſtroem: Siegfried, von Richard Wagner. Anfang 18, Ende 22.30 Uhr. Freitag, 28. Juni: Miete C 26 und 2. Sondermiete C 13 und für die NS.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Platzgruppe 11 bis 12 und für die Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 46 bis 49, 55 bis 56, 61 bis 63: Die pfiffige Mag d. Komiſche Oper von Julius Weismann. Anfang 20, Ende 22.15 Uhr Zu Oſtern wurde Rolf in die Oberprima verſetzt. Sein Zeugnis war ſo gut, daß ihm der Vater eine Freude machen wollte und ihn nach ſeinen Wünſchen fragte. i „Es darf ſchon eine kleine Stange Geld koſten“, ſagte er freundlich, als er ihm das Blatt unterſchrieben zurückgab. Rolf machte eine überraſchte Bewegung. Er hatte einen Wunſch, ja, aber ob der Vater ihm den erfüllen würde? „Na, los. was iſt es denn?“ fragte Grothe,„ein neues Fahrrad oder eine Reiſe in den Sommerferien?“ Rolf wurde rot.„Nein, Vater, ich wünſche mir ſo ſehr das eben erſchienene Handbuch der Maſchinenlehre von Kramp.“ i Über Grothes Geſicht flog ein Ausdruck leiſen Argers. „Immer dieſe kechniſchen Bücher. Du haſt doch ſchon eine ganze Reihe davon, Junge?“. „Dieſes eine fehlt mir noc. es iſt ſehr wichtig.“ Sie waren nun gleich groß, die beiden, und ähnelten ſich ſo ſehr, daß Karin oft in dem Antlitz des Stieffohnes forſchte, als müßte ihr auch aus ihm endlich die Liebe entgegen⸗ ſtrahlen, die in den Zügen ihres Mannes immer aufleuchtete, wenn er ſie anſchaute. 5 Grothe ſchrieb ſich Titel und Verfaſſer des Buches auf. „Ich will es mir noch überlegen“, ſagte er,„du weißt, daß ich dieſe Neigung nur ungern unterſtütze, weil ſie dich von deinem eigentlichen Ziel ablenkt. In du deine Abſchlußprüfung, dann will ich Jahr Ausruhen gönnen, ehe du die Univerſität Heidelberg beziehſt- Hier— er entnahm ihr ein Blatt Papier—„habe ich ſchon die Fächer aufgeſchrieben, die du im erſten Semeſter belegen ſollſt. ollen, Erler in Heidelberg ein früberer Korvabruder von Rolfs Augen ſah, verebbte ſein Zorn, und müde ließ er die Langſam ging er zum Fenſter und ſtarrte der herabgelaſſenen Stores auf die folgten ihm und blieben an haften, an ſeinem breiten, noch ein kleiner Knabe ge⸗ Troſt gewährt hatte. kräftigen Rücken, der ihm, als er weſen war, Schutz · und CC . „ ere —— 11