4 3 1 N Vengspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poft Mk. 1.60, in der Geſchüftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Aazeigenpreiſe- Die 22 mm breite Millimeterzelle 3 Pfg., e Tertteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Anz für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Müm.⸗Seckenbeim. dgenblatt Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg KHürdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— 40. Jahrgang ende des Krieges im Weſien! Dienstag, den 25. Juni 1940 Die Waffenſtillſtandsverträge in Kraft getreten Die Alantikküſte beſetzt La Nochelle und Rochefort genommen.— Vordringen auf Grenoble und Chambery.— Weſtfäliſche Bauernhäuſer und ein Kriegsgefangenenlager mit britiſchen Bomben belegt. JFJührerhauptquarkier, 24. Juni. Das Ober⸗ kommando der Wehrmacht gibt bekannt: Am Aklanktik wurde die Küſte bis zur Gironde⸗Mün⸗ dung beſetzt, La Rochelle und Rochefort genommen, weiker oſtwärks die Gegend nördlich Poitiers erreicht. Unter der ungeheuren und ſtändig wachſenden Beute fiel hier ein großes Lager mit Arkilleriemunition in unſere Hand. In Elſaß⸗Lotkhringen haben ſich weilere ver⸗ 5 n feindliche Gruppen ergeben, weitere Werke in der aginotlinie wurden genommen. Südoſtwärts Lyon drin⸗ gen unſere Truppen, zähen Widerſtand des Feindes bre⸗ chend, auf Grenoble und Chambery vor. Deutſchen Schnellbooken gelang es in der Nacht zum 24. 6. im Seegebiet von Dungeneß einen bewaffneten engliſchen Dampfer von 3500 Tonnen und einen weiteren Dampfer von 5000 Tonnen durch Torpedoſchuß zu ver⸗ 1 Ein A-Boot meldet die Verſenkung von 23 500 Die Tätigkeit der Luftwaffe beſchränkte ſich geſtern auf Aufklärungsflüge über dem Nordſeeraum. Anſere Jäger ſchoſſen zwei britiſche Kampfflugzeuge bei Calais ab. Von etwa neun brikiſchen Flugzeugen, die am Nachmittag in die Niederlande einzufliegen verſuch⸗ ken, wurden ſechs durch Jäger und Flak abgeſchoſſen; unker dem Schutz der Wolkendecke gelangten zwei bis drei von ſieben Flugzeugen bis nach Weſtfalen, wo ſie bei dem kleinen Ork Wieſcherhöfen Bauernhäuſer mit Bomben be⸗ legten und die Bewohner mit Maſchinengewehren beſchoſ⸗ ſen. Hierbei wurden zwei Jivilperſonen ſchwer, vier wei⸗ kere leicht 9 e 8 5 a Bei Nacht ſetzte der Feind ſeine 95 über Nord. und Wefſtdeutſchland fort. Die an zahlrei Stellen auf nicht militäriſche Ziele abgeworfenen Bomben richteten Sach⸗ ſchaden an und erforderten wieder Todesopfer und Ver⸗ letzte unter der Zivilbevölkerung. Einige Bomben fielen in ein Kriegsgefangenenlager an der Oſtſeeküſte, wobei eine Anzahl Franzoſen getötet und verletzt wurden. * In den Kämpfen ſüdlich Toul in der Nacht vom 21. auf 22. 6. zwang der Oberleutnant Kloke in einem Infan⸗ kterieregiment, nur von zwei ZJugführern und 20 Mann ſei⸗ ner Kompanie begleitet, durch unerſchrockenes und energi⸗ ſches Handeln drei franzöſiſche Infankerie⸗ und zwei Ar⸗ killerieregimenter zur Uebergabe und Entwaffnung. Die Italiener greifen an Erfolge an der Alpenfronk.— In die franzöſiſchen Befeſti⸗ gungsſyſteme eingedrungen. DNB. Rom, 24. Juni. Der italieniſche Heeresbericht vom Montag hat folgenden Wortlaut: „Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannk: An der Alpenfront vom Mont Blanc bis zum Meer ha⸗ ben unſere Truppen am 21. Juni den Angriff begonnen. Gewaltige Verteidigungsayſagen in den Felſen der Alpen, dußzerordentlich ſtarke Abwehr von Seiten des Feindes, der entſchloſſen war, ſich unſerem Vormarſch zu widerſetzen, und die durchaus ungünſtigen Wetterverhältniſſe haben den forſchen Angriffsgeiſt unſerer Truppen nicht verringert. die überall beträchtliche Erfolge erzielt haben. Während mit kühnen Einzelaktionen unſere Abteilungen ſich einiger Be⸗ feſtigungswerke bemächtigf haben, wie z. B. des Forts Che. ndillet bei Briancon und Razel im unteren Roſak⸗Tal, haben unſere Einheiten in geſchloſſener Formation die Tal ſohle der Iſere, Arc, Gil, Übaye, Tinea und Veſubia er⸗ reicht, wobei ſie in die Befeſtigungsſyſteme des Gegners eingedrungen ſind und die geſamte feindliche Front im Rücken gefährden. Der Vormarſch unſerer Truppen geht auf der ganzen Front weiter. 8 95 8 Im unteren Tyrrheniſchen Meer hat ein A-Booljäger ein feindliches U-Boot verſenkt. Unſere Luftwaffe, die ſich im Verlaufe der Opera⸗ tionen zu Lande krotz der ſchwierigen Wetterverhällniſſe länzend bewährte, hat ferner am geſtrigen Tage ihre Of⸗ enſivaktion durch Bombenabwürfe auf den Flughafen Micabba(Malta) und das Arſenal von Biſerka fortgeſetzt. Zwei unſerer Jagdflugzeuge ſind nicht zurückgekehrt. In Nordafrika ſind die Bombenabwürfe auf die Stützpunkke von Marſa Matrak und Sidi Darram wieder- Par worden. Ferner wurde eine große Anſammlung von anzerwagen und engliſchen Nachſchubwagen ſehr wirkſam mit Bomben und anderen Sprengkörpern belegt. Alle un⸗ ſere Flugzeuge ſind in ihre Horſte zurückgekehrt. In Oſtafrikg ſind die Luftfloktenſtützvunkte von f Dſchibuti und Berbera und feindliche Truppen in Kenya 2 done belegt worden. Einige feindliche Einflüge über Maſſaua. Aſſab und Dire Daua blieben ohne 1 1 Am geſtrigen Nachmiktag hal der Feind auf die Ska 11 0 aged Bombenangriff durchgeführt, ohne mi⸗ itäriſchen Zielen Schaden 2355 ufügen. Hingegen wurden un zum Verkehr mit der franzöſiſchen Regierung in zur Verfügung. N DNB. Führerhauptquartier, 24. Juni. Heute, am Montag, dem 24. Juni, fand um 19.15 Uhr bei Rom die Ankerzeichnung des italieniſch⸗franzöſiſchen Waffenſtillſtandsvertrages ſtatt. um 19.35 Uhr erfolgte die offizielle Mitteilung darüber an die deulſche Reichsregie⸗ rung. Auf Grund deſſen iſt der deutſch⸗franzöſiſche Waffen⸗ ſtillſtandsverkrag in Kraft getreten. Das Oberkommando der Wehrmacht hat die Ein⸗ ſtellung der Jeindſeligkeiten gegen Franlreich an⸗ geordnet. Am 25. Juni 1.35 Ahr deutſcher Som⸗ merzeit tritt auf beiden Seiten Waffenruhe ein. Der Krieg im Weſten iſt damit beendet. Glorreichſter Sieg aller Zeiten Ein Aufruf des Führers.— 10 Tage Beflaggung. Sieben Tage Glockengeläute. DNB. Führerhauptquartier, 24. Juni. Der Führer hat folgenden Aufruf erlaſſen: „Deutſches Volk! Deine Soldaten haben in knappen ſechs Wochen nach einem heldenmüligen Kampf den Krieg im Weſten gegen einen kapferen Gegner beendet. Ihre Taten werden in die Geſchichte eingehen als der glorreichſte Sieg aller Zeiten. In Demut danken wir dem Herrgott für ſeinen Segen. Ich befehle die Beflaggung des Reiches für zehn, das Läuten der Glocken für ſieben Tage. Adolf Hitler.“ Auf dem europäiſchen Feſtland ruhen die Waffen! Da der Waffenſtillſtandsvertrag zwiſchen Frankreich und Deutſchland ſechs Stunden nach Mitteilung der Unterzeich⸗ nung des italieniſch⸗franzöſiſchen Waffenſtillſtandsverkrages in Kraft 3 iſt, ſind die Feindseligkeiten ſeit den erſten Stunden dieſes denkwürdigen 25. Juni eingeſtellt. Nach knapp ſechs Wochen heftigſter Kämpfe haben die Genialität unſeres Führers, die Tapferkeit und der Angriffsgeiſt unſe⸗ rer unvergleichlichen Truppen ſowie die Wirkſamkeit unſe⸗ rer Waffen dem europäiſchen Kontinent wieder den Frieden verſchafft. Deutſchland jubelt, kein Blut fließt mehr drüben im Weſten, Dank, Freude und Begeiſterung erfüllen unſer aller Herzen, die Glocken läuten, der Rundfunk krug be⸗ reits geſtern aben die frohe und herrliche Bokſchaft ins Land hinaus. Noch vermögen wir alle nicht die ganze Größe dieſer Skunde zu erfaſſen. Deutſchland auf der ſtolze⸗ ſten Höhe ſeiner Geſchichte! Und nun, nach dieſem gewaltigſten Sieg der Weltge⸗ ſchichte binden wir den Helm feſter, jetzt geht es zur letz. ken, größten Entſcheidung: in den Kampf gegen England! 22 Der Akt bei Rom Die Uebergabe der Waffenſtillſtandsbedingungen. DNB Rom, 24. Juni. Die Uebergabe der italieniſchen Waffenſtillſtandsbedingungen an die franzöſiſchen Bevoll⸗ mächtigten iſt, wie am Montag von unterrichteter Seite mitgeteilt wurde, in der Villa Inciſa, einem aus dem 17. Jahrhundert ſtammenden fürſtlichen Landhaus, erfolgt, das an der Via ⸗Paſſia liegt und 19 km von Rom entfernt iſt. Die franzöſiſchen Bevollmächtigten trafen am Sonntag um 19.28 Uhr vor der Villa ein, an deren Eingang eine Kompanie Carabinieri angetreten war. Sie wurden vom Protokollchef und einigen Beamten des Außenminiſteriums empfangen und ſofort in den Sitzungsfaal geleitet. Die be⸗ reits anweſenden italieniſchen Bevollmächtigten, an ihrer Spitze Graf Ciano und Marſchall Badoglio, erhoben ſich von ihren Plätzen und begrüßten die franzöſiſchen Be⸗ vollmächtigten mit dem römiſchen Gruß, die dann gegen⸗ über den italieniſchen Delegierten an einem langen Tiſch Platz nahmen. Sofort erhob ſich Außenminiſter Graf Ga⸗ leazzo Ciano, um mitzuteilen, daß auf Befehl des Duce Marſchall Badoglio die Waffenſtillſtandsbedingungen über⸗ geben werde. Dieſer erteilte General Roatta, dem ſtell⸗ vertretenden Generalſtabschef des Heeres, das Wort zur Verleſung der italieniſchen Waffenſtillſtandsbedingungen. Nach der Verleſung erklärte General Huntzinger, daß die franzöſiſchen Bevollmächtigten von den Bedingungen Kenntnis nähmen und darum bäten, ſie ihrer Regierung übermitteln zu können, um dann in der nächſten Sitzung ihre Beſchlüſſe vorzulegen. Die Sitzung dauerte insgeſamt 20 Minuten. Nach ihrem Abſchluß begab ſich Graf Ciano ſofort in den Palazzo Ve⸗ nezia zur e beim Duce. Eine neue Sitzung zur Entgegennahme der Antwort der franzöſiſchen Regie⸗ rung auf die in italieniſcher Sprache abgefaßten Waffen⸗ 15 tandsbedingungen war bis 13 Uhr noch nicht ange⸗ etzt. Den franzöſiſchen Bevollmächtigten, die Gäſte der ita⸗ lieniſchen Regierung ſind, ſteht eine direkte an ordeaux * In ſeinen für die italieniſche Wehrmacht beſtimmten ter der Zivilbevölkerung ote und 153 Berletzte gezählt. Rundfunkbetrachtungen zur Lage erklärte der Direktor des Ein Flugzeug wurde von unſeren Jagdfliegern abge-]„Telegrafo“ zu den italfeniſch⸗franzöſiſchen Waffenſtill⸗ ſchoſſen. 8 5 ſtandsbeſprechungen, daß man verhindern müſſe, daß Nr. 147 Schuld und Gühne Daß der greiſe Marſchall Petain als franzöſiſcher Miniſterpräſident aus der Niederlage und dem völligen Zu⸗ ſammenbruch der franzöſiſchen Armee die einzig mögliche Konſequenz ziehen, nämlich um Waffenſtillſtand bitten mußte, mag für ihn eine tragiſche Schickſalsfügung geweſen ſein. Aber vergeſſen wir nicht: ſchuldig an der heutigen Si⸗ tuation Frankreichs ſind ſeine eigenen maßgeben.⸗ den Politiker, ſind jene Leute, die ſich aus den Feſ⸗ ſeln der herkömmlichen, von ſturem Haß gegen Deutſchland getragenen Außenpolitik nicht zu befreien wußten und de⸗ ren politiſcher Weisheit letzter Schluß war, aus der fran⸗ zöſiſchen Außenpolitik einfach ein Anhängſel der engliſchen Außenpolitik zu machen. Dieſe Männer ſahen und wollten und konnten nicht ſehen, daß das neue Deutſchland auch ein neues Europa bedeutet. Sie hatten nicht Einſicht genug, eine Politik der Gegenwart, eine Politik der Realitäten zu betreiben, ſon⸗ dern hielten einfach an der Tradition feſt, die ſie die feind⸗ ſelige Einſtellung gegen Deutſchland als etwas ein für alle⸗ mal Gegebenes anſehen ließ. Zwar bemühte ſich das natio⸗ nalſozialiſtiſche Deutſchland unter Führung Adolf Hitlers bis zur letzten Stunde, Frankreich von dem Geſetz der Feindſchaft gegen Deutſchland zu befreien— aber die Fran⸗ „zoſen wollten nun einmal nicht. Alle Verſtändigungsange⸗ bote des Führers wurden zurückgewieſen und dafür das Band nach London nur umſo feſter geknüpft. Das fran⸗ zöſiſche Volk erntet nun die Früchte dieſer abwegigen Po⸗ litik ſeiner bisherigen„Staatsmänner“. Die verantwortlichen Leiter der franzöſiſchen Politik ſind ſtets nur allzu willig den Rattenfängern an der Themſe nachgelaufen, die das franzöſiſche Volk ins Ver⸗ derben geführt haben. Für die Skrupelloſigkeit der engli⸗ ſchen Kriegshetzer iſt es bezeichnend, daß ſie ihr Spiel auch jetzt noch nicht verloren geben, daß ſie nicht davor zurück⸗ ſchrecken, das franzöſiſche Volk fetzt gegen ſeine eigene Re⸗ gierung aufzuhetzen Erſt haben die Churchill und Genoſſeſt Frankreich in das Abenteuer dieſes Krieges hineingetrie⸗ ben, dann, als die Sache ſchief ging, hatten die Engländer nichts Eiſigeres zu tun, als zu verſuchen, ihre Truppen— ohne Rückſicht auf die Franzoſen— ſchleunigſt in Sicherheit zu bringen und jetzt, nachdem die Franzoſen doch wahr⸗ haftig genug nutzlofe Opfer gebracht haben, verſucht Lon⸗ don ſogar, die Leiſtungen der Franzoſen zu verkleinern und neue Opfer von ihnen zu verlangen Das ſind echt Churchill'ſche Unverſchämtheiten! Es iſt nicht unſere Aufgabe, die franzöſiſche Regierung gegen ihren bisherigen famoſen„Verbündeten“ in Schutz zu nehmen. Das mögen die Franzoſen ſelber tun. Der fran⸗ zöſiſche Miniſterpräſident Marſchall Petain hat ſich auch in einer Rundfunkanſprache bereits gegen Churchill geäußert. „Mit ſchmerzlicher Verblüffung“, ſo ſagte Petain, hätten die franzöſiſche Regierung und das franzöſiſche Volk die Worte Churchills gehört, die von der Angſt diktiert worden ſeien, von der Angſt um ſein— Churchills— Land. Chur⸗ chill laſſe ſich von den Intereſſen ſeines Landes leiten, nicht von den Intereſſen Frankreichs und noch weniger von der franzöſiſchen Ehre. Die franzöſiſche Fahne ſei ohne Flecken geblieben. Die franzöſiſche-Armee habe ſich tapfer geſchlagen Und ſchließlich, als ſie unterlegen ſei, habe ſie„in Unab⸗ hängigkeit und Würde“ um Einſtellung des Kampfes ge⸗ heten. Es werde nicht gelingen, die Franzoſen zu entzweien. Soweit der franzöſiſche Marſchall und Miniſterpräſident gegen den engliſchen Lügenlord Churchill. Was Petain ge⸗ ſagt hat, machte freilich in London keinen Eindruck: Chur⸗ chill ſteckt ſich jetzt hinter den ehemaligen franzöſiſchen Ge⸗ neral de Gaulle, der als fahnenflüchtiger Emigrant in Eng⸗ land lebt und, obwohl ihn die franzöſiſche Regierung für abgeſetzt erklärt hat, noch immer ſo tut, als ob er noch irgend etwas zu ſagen hätte. Mit dieſer höchſt fragwür⸗ digen Erſcheinung alſo macht der alte Gauner Churchill jetzt ſeine Politik, de Gaulle muß am engliſchen Rundfunk tö⸗ richte Reden an die Franzoſen halten und das Neueſte iſt, doß Churchill dem Emigranten de Gaulle den Befehl ge⸗ geben hat, eine— franzöſiſche Gegenregierung in England zu bilden. Alles das iſt ungemein charakteriſtiſch für die Verwor⸗ renheit der engliſchen Politik: immer iſt es Englands Be⸗ ſtreben geweſen, andere Völker für ſich kämpfen und bluten zu laſſen. Auch jetzt wieder, wo die Engländer fühlen, daß die Vergeltung für ihre politiſchen Sünden naht, auch jetzt verſuchen ſie noch, die Franzoſen aufzuputſchen, damit dieſe das Unheil von ihnen abwenden, was praktiſch bedeuten würde, daß die Franzoſen noch größeres Unheil auf ſich nehmen müßten! 3 Aber das Spiel Englands wird dieſes Mal nicht gelin⸗ gen. Die deutſche Abrechnung wird kommen und wird ſo gründlich ausfallen, wie ſie die engliſche Plutokratie ver⸗ dient hat. Und weder die Franzoſen noch irgend welche anderen Völker werden Luft dazu haben oder in der Lage ſein, das Schickſal, das England reichlich verdient hat, von den Engländern abzuwenden. Wie auf die franzöſiſche Schuld die Sühne folgte, ſo wird es auch den Engländern gehen: ihre Niederlage wird die Schuld für ihre verbreche⸗ riſche Politik ſein. Das deutſche Schwert wird dafür ſorgen. —— ͤ——.—. ñ— Frankreich gegenüber den itakicniſchen Forderungen Schwierigkeiten mache. Deshalb beſtehe auch die deutſche 3 Klauſel, daß die Feindſeligkeiten erſt ſechs Stunden nach der Unterzeichnung des Waffenſtillſtandes mit Italien eingeſtellt werden. Somit beginne dann auch die zweite Phaſe des Kampfes, namlich ſene der Brechung des engliſchen Wider⸗ ſtandes. Sicherlich werde Frankreich in eine Lage verſegt, 72 es nicht mehr das Unternehmen gegen England ſtören önne. Perſides Albion wurde der engliſch⸗franzöſiſche Einbruch in das Ruhrgebiet abgewehrt, Holland, Belgien, Nordfrankreich und die Ka⸗ nalküſte wurden von den deutſchen Truppen im Sturmlauf beſetzt In der Schlacht von Paris erlitt dann auch die Strategie des neuen franzöſiſchen Generaliſſimus Weygand einen furchtbaren Zuſammenbruch. Die dritte Kampfhand⸗ lung, die Schlacht in Elſaß⸗Lothringen, brachte nun die größte Kapitulation, die die, Weltgeſchichte kennt: 500 000 Offiziere und Soldaten der franzöſiſchen Armee mußten von der Maginotlinie aus in die Gefangenſchaft abmarſchieren. So haben deutſches Feldherrngenie, der un⸗ geſtüme Angriffsgeiſt deutſcher Soldaten und die Güte der deutſchen Waffen Frankreich völlig zu Boden geworfen! Was aber tut England in dieſer tragiſchen Stunde Frankreichs? Winſton Churchill hetzt und möchte Frankreich nun auch noch in einen Bürgerkrieg ſtürzen. Den britiſchen Plutokraten hat Frankreich noch nicht genug getan! Die „Regierung Seiner Majeſtät“ erklärt frech, daß ſie die von dem Murſchall Petain geführte franzöſiſche Regierung nicht mehr als rechtsmäßig anerkennen könne und maßt ſich da⸗ her an, über den Kopf dieſer Regierung hinweg die Fran⸗ zoſen aufzufordern, ſich den britiſchen Streitkräften anzu⸗ ſchließen. Deutlicher hätte London nicht dartun können, daß ihm andere Völker nur Sklaven ſind, gut genug dazu, für England zu kämpfen und zu bluten. Mit ſchmerzlicher Ver⸗ blüffung, ſo erwiderte der franzöſiſche Miniſterpräſident, Marſchall Petain, dem Oberhaupt der britiſchen Plutokra⸗ ten, hätten Volk und Regierung von Frankreich die Worte Churchills vernommen.„Wir verſtehen die Angſt“, ſo fuhr Marſchall Petain dann fort,„die ſie diktierte. Churchill fürchtet für ſein Land die Leiden, die das unſere ſeit einem Monat überhäufen“. So verhält es ſich in der Tat. Und wenn Marſchall Petain weiter davon ſprach, daß Churchill ſich von den Intereſſen ſeines Landes leiten laſſe, nicht aber von den Intereſſen Frankreichs, noch der franzöſiſchen Ehre, dann können wir dieſe Feſtſtellungen dahin ergänzen, daß das„Intereſſe Englands“ nur eine Angelegenheit weniger britiſcher Plutokraten und daher eine Gefahr für ganz Eu⸗ ropa iſt. Drei Jahrhunderte hindurch hat England die Welt ge⸗ brandſchatzt und geplündert, die Völker gegeneinander auf⸗ gehetzt und für das britiſche Imperium, d. h. für die eng⸗ liſche Weltherrſchaft, aufgeopfert. Immer wieder war es den Drahtziehern in London gelungen, Länder zu finden, die bereit waren, für die britiſchen Geldſäcke in das Feld zu ziehen. Jetzt, da man in London vor der Schlacht von England zittert, ſieht ſich England plötzlich allein. Da⸗ her ſpeit man an der Themſe Gift und Galle gegen jedes Land, das, wenn auch in letzter Minute, die politiſchen Rea⸗ litäten unſerer Gegenwart reſpektiert. Mag England nun⸗ mehr auch das bisher mit ihm verbündete Frankreich ſchmä⸗ hen, weil es nach ſeinem militäriſchen Zuſammenbruch nicht den letzten franzöſiſchen Soldaten völlig nutzlos für Lon⸗ don aufopfern will. Auch durch Akte von dieſer Gemeinheit wird Churchill das Schickſal Englands nicht ändern. Die Stunde der Abrechnung iſt gekommen! Eng⸗ land muß jetzt einſtehen für ſeine Schandtaten und ſich zum Kampf ſtellen! Wie erbärmlich aber iſt der Kreis derer, die auch heute noch dieſem zur Seite ſtehen. Da iſt der franzöſiſche Gene⸗ ral dde Gaulle, der von London aus durch Rundfunkan⸗ ſprachen ſeine Landsleute auffordert, Landsknechtsdienſte für England zu leiſten, und der ſich dafür die Taſchen mit engliſchem Geld vollſtopfen darf. Da iſt weiter der ehema⸗ lige belgiſche Miniſter Jaſpar der gleichfalls nicht müde wird, von einem ſicheren Winkel aus andere zum Kampf bis aufs Meſſer aufzurufen. Da iſt ferner der jüdiſch ver⸗ ſippte frühere norwegiſche Storthingpräſident Hambro, der ſich für die ihm nach ſeiner feigen Flucht zuteilgewor⸗ dene britiſche Gaſtfreundſchaft durch Appelle zum uner⸗ ſchrockenen Widerſtand„revanchiert“. Alle dieſe Subjekte aber, die, als ihre Landsleute noch im Kampfe ſtanden, nur eine Sorge kannten, die nämlich, möglichſt raſch ihr eigenes Leben in Sicherheit zu bringen, haben ganz gewiß ſedes Recht darauf, im Namen der Völker, denen ſie entſtammen, zu ſprechen, verwirkt. Sie ſind ebenſo Verräter, wie das plutokratiſche England ſelbſt ein Land des Verrats iſt. 9101 Oder iſt nicht der Verrat fremder Völker das Leitmotiv der Geſchichte Englands? Haben die Briten ſchon im Weltkrieg keinen großen militäriſchen Ehrgeiz verraten, ſo erſt recht nicht in dieſem neuen, von England ganz be⸗ wußt herbeigeführten Waffengang. Diesmal haben die bri⸗ kiſchen Geldtäcke noch weniger Truppen als während des Weltkrieges nach Frankreich entſandt, nämlich nur ein Ach⸗ tel des damaligen Kontingents. Alſo nicht Hilfeleiſtung für andere Völker iſt von England zu erwarten, ſondern immer nur die Ausbeutung und die Aufopferung anderer Natio⸗ nen zugunſten Englands, das iſt die traditionelle britiſche Politik. Eine Politik allerdings, die durch die genialen Waffentaten des nationalſozialiſtiſchen Deutſchland nunmehr ein⸗ für allemal unmöglich geworden iſt. Schon die Tat⸗ ſache, daß England in der entſcheidenden Stunde allein ſteht, unterſtützt lediglich von ausgehaltenen Subjekten, zeigt, daß ein neues Europea im Werden iſt. Juden ſchieben Autos über die Grenze. Irun, 24. Juni. Der Flüchtlingsſtrom aus Südfrank⸗ reich hält an. Täglich überqueren 600 bis 700 Perſonen die Grenze bei Irun. Unter denen, die allen Grund haben, aus Frankreich zu türmen, befinden ſich ſelbſtverſtändlich ſehr viele Juden. Mancher von ihnen, der ſeinen Chauffeur nicht mit nach Spanien nimmt oder kein Benzin erhalten konnte, mußte ſeinen Kraftwagen ſelbſt über die internatio⸗ nale Brücke ſchieben. Natürlich bringen ſie große Mengen am Schmuck mit, auf dieſe Weiſe das Geſetz der Geldmit⸗ nahme umgehend. Andere wieder geben ſeelenruhig an, daß ſie über eine Million France bei ſich tragen. Uebereinſtim⸗ mend melden alle, die über die Grenze eilen, daß in A5 eine große Empörung gegen die Eng⸗ andet herrſche Einſatzbereit gegen England Beeſichtigungsfahrt des Großadmirals Raeder. Arie e ee, e eee n Gr ral Dr. h. c. er, in 3 8 25 21. 7 5 1 N 8 0 1 marine und die Marineanlagen im Bereich 0 ſchen, belgiſchen und nordfranzöſiſchen Küfte. 1 8 von ihrer Einſatzbereitſchaft gegen England zu überzeugen. Churchin gegen Frankreich Der neueſte Gaunerſtreich.— London erkennt die Regie rung Petain nicht mehr an. DB Berlin, 24. Juni. Kaum hat Churchill ſeinen Aufruf zur„Organiſterung des franzöſiſchen Wider tandes erlaſſen, da ergreift auf ſeinen Befehl der franzöſiſche Emi⸗ grantengeneral De Gaulle im Londoner Rundfunk das Wort, um in übelſter Weiſe gegen die franzöſiſche Regie⸗ rung zu hetzen. Der Verräter behauptete, der Waffenſtill⸗ ſtand ſei unterzeichnet worden, bevor alle Widerſtands⸗ mittel erſchöpft geweſen ſeien. Es beſtehe in Frankreich keine unabhängige Regierung mehr.„Dahe wird, übrigens zwangsläufig() im Einvernehmen mit der britiſchen Re⸗ gierung, ein franzöſiſches Nationalkomitee werden, das die Intereſſen des Vaterlandes und g kreich ein genen, Nati ſei One chloſſen, an der Sele Englands wefterg Anſchließend an dieſe Anſprache ließ Churchin um Rundfunk eine Erklärung verbreiten, in der es heißt:„Die Regierung 5. M. erklärk, daß ſie die Regierung von Bor⸗ dedux jetzt nicht mehr als die Regierung eines unabhängi⸗ gen Landes betrachlen kann. Die Regierung S. M. nimmt den Vorſchlag zur Kennknis, ein proviſoriſches franzöſiſches Nationalkomitee zu bilden, in dem die zum Kampf enk⸗ ſchloſſenen franzöſiſchen Elemente unler Einhaltung der in ⸗ ternationalen Verpflichtungen Frankreichs voll und ganz ver⸗ kreten ſind. Die Regierung S. M. erklärt, daß ſie ein ſol⸗ ches proviſoriſches franzöſiſches Nationalkomitee anerkennt und mit ihm in allen Fragen, die die Jortſetzung des Krieges belreffen, verhandeln wird.“ Damit iſt die Londoner Plutokratie zum offenen Kampfgegen Frankreich angetreten. Churchill bil⸗ det in England eine Art franzöſiſche Gegenregierung! Nach⸗ dem der ſaubere Unionsplan, der bekanntlich Frankreich zum engliſchen Dominien machen ſollte, geſcheitert iſt, ver⸗ ſucht er nun auf dieſem Wege, das franzöſiſche Volk zu zerſplittern, womöglich in einen Bürgerkrieg zu hetzen— und das iſt die Haupkſache!— ſo viel wie möglich an Gut und Blut für die britiſchen Intereſſen zu rauben. Ein welch feiner Bundesgenoſſe! s 5 Die franzöſiſche Regierung hat ſchon zu der erſten un⸗ verſchämten Einmiſchung des einſtigen„Freundes“ nicht mehr ſchweigen können. In einer Rundfunkanſprache nahm Miniſterpräfident Marſchall Petain zu dem Aufruf Churchills bereits wie folgt Stellung:„Die franzöſiſche Re⸗ gierung und das franzöſiſche Volk hörten mit merklicher Verblüffung die Worte Churchills. Wir verſtehen die Angſt, die ſie diktierte. Churchill fürchtet für ſein Land die Lei⸗ den, die das unſere ſeit einem Monat überhäufen. Chur⸗ chill läßt ſich von den Intereſſen ſeines Landes leiten, er läßt ſich nicht leiten von den Intereſſen unſeres Landes. Noch weniger läßt er ſich leiten von der franzöſiſchen Ehre.“ Franzöſiſche Erklärung gegen Churchill Wie der franzöſiſche Nachrichtendienſt meldet, liegt eine offiztelle Erklärung der franzöſiſchen Regierung vor, in welcher dieſe auf das nachdrücklichſte gegen die Erklärun⸗ gen von Winſton Churchill proteſtiert, in denen dieſer im Namen der britiſchen Regierung zur Unterzeichnung des Waffenſtillſtandes durch die franzöſiſche Regierung in Bor⸗ deaur Stellung nimmk. In dem franzöſiſchen Proteſt wird betont, daß die franzöſiſche Regierung und das franzöſiſche Volk einig ſeien hinſichtlich der Entſcheidungen, die ge⸗ fällt worden ſind. Es hätte keine andere Löſung gegeben. Bekanntmachung Petains „Es gilt, die Lehren zu ziehen“. Einer Stefanimeldung aus Genf zufolge hat die Regie⸗ rung von Bordeaux durch Radio bekanstgegeben, daß der Waffenſtillſtand mit Deutſchland unterzeichnet wurde, und daß die Verhandlungen mit Italien aufgenommen werden. Die Bekanntmachung enthält keine Klauſeln des Waffen⸗ ſtillſtandes und verſchweigt nicht, daß dieſe hart ſind. Sie betont insbeſondere, daß„die Regierung von Marſchall Petain fern von Drohungen und irgendwelchem Druck des Gegners ſich in voller Freiheit ausgeſprochen hat, nur der höheren Beſorgnis um die Ehre und die Intereſſen des Vaterlandes gehorchend“. Die Botſchaft unterſtreicht ſodann die verheerende militäriſche Lage, deretwegen Marſchall Petain die Bedingungen des Waffenſtillſtandes annehmen mußte. Abſchließend fordert die Botſchaft alle Franzoſen auf, ſich um die Regierung zu ſcharen. „Es gilt jetzt, die Folgen und die Lehren aus der ver⸗ lorenen Schlacht zu ziehen. Noch vordringender als die wirtſchaftliche und finanzielle Gefundung iſt die moraliſche Geſundung. Frankreich muß krotz der harten Bedingungen, die ihm auferlegt ſein werden, mit unermüdlicher Arbeit wieder aufgebaut werden.“ 5 Marſchall Petain hat in dieſer Botſchaft im Hinblick auf die militäriſchen Verantwortungen für die Annahme des Waffenſtillſtandes wiederholen laſſen, daß die eng⸗ liſche Hilfe ſich in den günſtigſten Augenblicken auf zehn Diviſionen beſchränkte, und daß außerdem das geſamte engliſche Expeditionskorps am Samstag nach Eng⸗ land zurückgeſchafft wurde. Englandhöriger Hetzgeneral abgeſetzt Rom, 24. Juni. In einer von Stefani wiedergegebenen amtlichen franzöſiſchen Mitteilung hat die Regierung Pe⸗ tain den General de Gaulle, der von London aus im Rundfunk wiederholt das franzöſiſche Volk zur Fortſetzung des ausſichtsloſen Kampfes und zum Ungehorſam gegen eine Regierung aufzuwisgeln geſucht hatte, abgeſetzt. In der amtlichen Tete e Verlautbarung heißt es noch, daß dieſe Abſetzung weitere Maßnahmen gegen dieſen ehe⸗ maligen General nicht ausſchließe. Mit der Abſervierung dieſes emigrierten franzöſiſchen Landesverräters, der im Auftrage Churchills die Politik ſeines ebenfalls nach Eng⸗ land emigrierten. Nan Miniſterpräſidenten und Günſt⸗ lings der britiſchen Plutokrateneligue Renaud forkſetzte, wurde die einzig mögliche Konſequenz gezogen. „Symbol der künſtigen Beziehungen“ „Newyork, 24. Juni. Die Newyorker Preſſe berichtet aus⸗ führlich über das hiſtoriſche Ereignis im Wald von Com⸗ piegne. In den Artikeln der Augenzeugen wird vor allem s ritterliche Verhalten der deutſchen Unterhändler und das Fehlen jeder von Haß diktierten Einſtellung hervor⸗ gebote. Beſonderen Eindruck hat ferner die Ehrung der eutſchen und franzöſiſchen Gefallenen durch Generaloberſt Keitel anläßlich der Unterzeichnung des Waffenſtillſtands⸗ vertrages gemacht. Dieſe Totenehrung wertet man in USA als bedeutſames Symbol für die künftigen Bezig⸗ bungen zwiſchen Deutſchland und Frankreich. 8 8 iel in die nahegelegene Schweiz zu flüchten Nachdem aber aus Frank⸗ reich die Wahrheit über die diſziplinierte und hilfsbereite „Haltung der deutſchen Beſatzung zu den Flüchtlingen ge⸗ drungen iſt, wird unter ihnen der dringende Wunſch laut, wieder in die Heimat zurückkehren zu können. Vielfach konnte den Geſuchen bereits entſprochen en. Frauen und Kinder ſind zum größten Teil ſchon wieder im fran⸗ zöſiſchen Grenzgebiet eingetroffen. Ein org ter Rück⸗ zug der internierten Zivilbevölkerung hat jedoch noch nicht eingeſetzt. 0 Weitere 1200 Franzoſen auf Schweizer Gebiet übergetreten. Bern, 25. Juni. In der Nacht zum Montag ſtellten ſich um Mitternacht 1200 franzöſiſche Soldaten an der Grenze am Col de Roches und erſuchten um ihre Internierung in der Schweiz. Sie bildeten die letzte Verteidigungslinie im Ge⸗ biet von Morteau und Les Villers, es waren Infanteriſten mit vielem Material. Um 6 Uhr morgens war ihr Grenz⸗ übertritt abgeſchloſſen. Als letzter überſchritt General Juet die Grenze. Dieſe Soldaten wurden vorläufig in Le Locle untergebracht, wo ſie den Abtransport ins Landesinnere abwarten. Die deutſch⸗ſowſetiſche Freundſchaſt Deulſche Stellungnahme zu halkloſen Gerüchten. 5 DNB. Berlin, 25. Juni. In Zuſammenhang mit der Zurückweiſung von Gerüchten, die auf eine Störung der deutſch⸗ſowjetiſchen Freundſchaftsbeziehungen abzielen, ver⸗ öffentlicht die Moskauer Preſſe am Montag an hervorra⸗ gender Stelle in einer Berliner Taß⸗Meldung eine Erklä⸗ rung, in der auch von deutſcher Seite auf die Hoffnungs⸗ loſigkeit dieſer Manöver hingewieſen wird ſowie auf die Un⸗ erſchütterlichkeit des deutſch⸗ſowjetiſchen Freundſchaftsver⸗ hältniſſes, das ſowohl auf wirtſchaftlichem wie auf politi⸗ ſchem Gebiet den beiderſeitigen Intereſſen und natürlichen Bedürfniſſen entſpricht. In einer weiteren Berliner Taß⸗Meldung wird betont, daß von unterrichteter Seite verlautet, daß die Aus wei⸗ ſung der beiden amerikaniſchen Korreſpondenten der „Newyork Herald Tribune“, Hill und Barnes, aus Deutſch⸗ land durch die Lügenmeldungen über die deutſch⸗ſowjeti⸗ ſchen Beziehungen verurſacht ſei, die die beiden Korreſpon⸗ denten verbreitet hätten. Neue Bewegung in Japan?— Rücktritt Konoyes. Fürſt Konoye überreichte dem Miniſterpräſidenten Yo⸗ nai ſein Rücktrittsgeſuch vom Amt des Präſidenten des Ge⸗ heimen japaniſchen Staatsrates. Zum Rücktritt des Fürſten Konoye bemerkt die halbamtliche Agentur Domei, allgemein nehme man an, daß Konoye entſchloſſen ſei, ſich„aktiv der Bewegung für eine neue politiſche Partei zur Verfügung zu ſtellen“ Konoye habe die Auffaſſungen in allen politi⸗ ſchen und wirtſchaftlichen Kreiſen Japans eingehend unter⸗ ſucht und ſei zum Ergebnis gekommen, daß der Weg für ſeine politiſche Bewegung nunmehr geebnet ſei. Es war Landesverrat was König Haakon und ſeine Regierung kaken. DNB. Oslo, 25. Juni. Der bekannte norwegiſche Publi⸗ ziſt Biktor Mogens beſchuldigt König Haakon und die ehe⸗ malige norwegiſche Regierung des Landesverrats. Nach eingehender dokumentariſcher Darlegung der Ereigniſſe bei der Flucht des Königs und der Regierung geißelt er in ſei⸗ ner Zeitſchrift„Utenikskronik“ den zyniſchen Verrat Eng⸗ lands einerſeits und die an verbrecheriſcher Tatbeſtände und Vaterlandsverräterei grenzende Rückſichtsloſigkeit der ehemaligen Regierung gegenüber Norwegen andererſeits. Dabei wird die traurige Rolle des ehemaligen Außenmini⸗ ſters Koht beſonders erwähnt. Dieſer habe am gleichen Tage, als Chamberlain im Parlament den engliſchen Rück⸗ zug aus Süd⸗ und Mittelnorwegen zugeben mußte, noch die Stirn gehabt, im engliſchen Rundfunk zu weiterem Wider⸗ ſtand aufzufordern. Am ſelben Tage aber, als Italien in den Krieg eintrat, und als nunmehr jede Ausſicht auf einen Sieg der Weſtmächte illuſoriſch geworden war, habe Koht zur „Fortſetzung des Kampfes mit norwegiſchen Truppen an anderen Fronten aufgerufen. Was Koht getrieben habe, ſei eine Politik des Wahnſinns, fährt der Verfaſſer fort, um dann auf die Rolle Nygaardvolds einzugehen. Deſſen Regierung ſei des Königs verantwortlicher Ratgeber und führe nun⸗ mehr im Gegenſatz zu den 9 des norwegiſchen Vol⸗ kes einen ideologiſchen Krieg, bobei ſie ſich nicht ſcheue, mit des Landes Exiſtenz als Einſatz zu ſpielen. Auch die Stel⸗ lung des Königshauſes habe dieſe Regierung aufs Spiel ge⸗ ſetzt. Es ſei tragiſch. daß der König dem verfaſſungswidrigen Rat dieſer Regierung gefolgt ſei und Norwegen in eine ähnliche Lage gebracht habe, die es ſchon früher in ſeiner Geſchichte erlebt habe, als die perſönliche Politik des Königs den Intereſſen des Landes entgegenſtanden. Damit ſpielt der Verfaſſer auf Ereigniſſe⸗des Jahres 1905 an. die zur Lö⸗ ſung der Perſonalunion mit Schweden führten. Der Verfaſ⸗ ſer ſchließt unter Bezugnahme auf den König und die Re⸗ ierung mit dem Satz:„Wenn es Landesverrat iſt, des andes Intereſſen für perſönliche Vorteile preiszugeben, dann iſt dies Landesverrat, und zwar vorſätzlicher.“— Dieſe Ausführungen finden hier große Beachtung, zumal Mogens zu den führenden Publiziſten Norwegens zählt und in wei⸗ teſten Kreiſen durch ſeine früheren Rundfunkvorträge be⸗ kannt geworden iſt. a 3 Kurzmeldungen Berlin. Der Führer hat dem Präſidenten der Portugte⸗ iſchen Republik, General de Fragoſo Carmona, anläßlich er 800⸗Jahrfeier der Unabhängigkeit Portugals drahtlich ſeine Glückwünſche übermittelt. i Berlin. Der frühere ſapaniſche Außenminiſter Sato traf nach Ablauf der japaniſch⸗italieniſchen Wirtſchaftsverhand⸗ lungen aus Rom kommend, in der Reichshauptſtadt ein. Rom.„Popolo di Roma“ meldet aus Tetuan In hie ſigen arabiſchen Kreiſen laufen Nachrichten aus Aegypten ein über Unruhen unter der Kairoer Bevölkerung Einzel. Bur N noch. Es cheine jedoch daß ſchottiſche Füſiliere auf die Volksmenge geſchoſſen haben. Tokio. Der ſtelldertretende e e Tani forderte die britiſche Regierung auf ſofort wirkſame Maßnahmen zu unternehmen, um den Warentranſit von Burma und Hongkong nach dem noch von Tſchiangkaiſchek beherrſchten Gebiet unmöglich zu machen. N. 36 Spaziergänger beſchoſſen! Neue feige Verbrechen der Briten. . Mitten in den Sonnkagsfrieden eines harmloſen weſtfäliſchen Dorfes hinein fielen Bomben und Schüſſe. Hritiſche Flugzeuge griffen unter Ausnutzung einer heſon⸗ ders günſtigen Wetterlage dieſes Dorf, das nſcht die ge⸗ kingſte milikäriſche Bedeukung hat, an, warfen Bomben und beſchoſſen Spaziergänger mil Maſchinengewehren. Man ſieht, die britiſchen Methoden find genau ſo bru⸗ tal, ob ſie gegen Kolonialvölker, Inder oder Araber oder ob ſie gegen Deutſche angewandt werden. Wenn ſich die „humauen“ Briten nicht mehr anders zu helfen wiſſen, greifen ſie feige und hinterhältig die wehrloſe Zivilbevölke⸗ kung von der Luft aus an. Nun, wir werden ihnen dieſe Methoden austreiben, aber gründlich. Die ganze Gemein⸗ heit und Niedrigkeit des britiſchen Charakters kommt in dieſen Ueberfällen zum Ausdruck. Es iſt nur einem Glücks⸗ fall zuzuſchreiben, daß die britiſchen Luftpiraten einen ſo perhältnismäßig geringen Schaden und nur geringe Opfer an Menſchenleben verurſacht haben. Es muß aber klar feſtgehalten werden, daß die Briten durch derartige ver⸗ brecheriſche Luftkriegsmethoden mit kalter Ueberlegung eine moraliſche Beeinfluſſung der Bevölkerung erzielen wollen. Sie haben noch nicht begriffen, daß die Haltung des deut⸗ ſchen Volkes heute ſo iſt. daß derartige Mittel es nicht im geringſten zu bedrücken, wohl aber zu immer größerem Zorn gegen England aufzureizen vermögen. Im übrigen iſt dieſe„Heldentat“ keineswegs eine be⸗ ſondere Leiſtung. Man muß ſich darüber klar ſein, daß es eben Wetterlagen gibt, die einſeitig den Angreifer begün⸗ ſtigen und die Abwehrmittel hindern, voll eingeſetzt zu wer⸗ den. In Holland, wo dieſe Wetterlage nicht vorlag, haben die Engländer die volle Wirkſamkeit unſerer Abwehrwaffe zu ſpüren bekommen. Ueber Weſtfalen waren die Witte⸗ rungsbedingungen anders Eine durchbrochene Wolkendecke hegünſtigte die hinterhältige Annäherung der Angreifer. Tief herunterreichende Wolken ermöglichten den feigen e ehe die Abwehr voll zur Entfaltung kommen konnte. Engländer zerſtören Lazarett Wie die„Vorkämpfer der Humanität“ das Role Kreuz achten! DNB Berlin, 24. Juni.“ Die britiſchen Taktiker des „Rückzuges um jeden Preis“, den aber immer die Verbün⸗ deten bezahlen müſſen, üben eifrig noch eine andere, Hicht weniger zweifelhafte ſtrategiſche Kunſt: Den planloſen An⸗ griff auf nichtmilitäriſche Ziele! Und wenn die engliſchen Bomben bei den wahlloſen Angriffen auf reichsdeutſche Ortſchaften, in deren Nähe nicht die geringſten wehrwichti⸗ gen Anlagen zu entdecken ſind, auch ſonſt jades ſinnvolle Ziel verfehlen, ſo erreichen ſie doch eins. 1 Ste fefligen nicht nur in det deutſchen Berölkerung, ſondern auch im neutralen Ausland immer mehr die Ueber. zeugung, daß zur herſtellung eines dauerhafken geſicherlen Friedens in Europa der Kampf bis zur reſtloſen Vernich⸗ ſung eines ſolchen Gegners durchgeführt werden muß. Denn der Engländer ſchont mit ſeiner verderblichen Taktik weder Feind noch Freund— das haben bisher alle mit England Verbündeten erfahren müſſen, und das müſſen die Bewohner dieſer Länder auch käglich neu am eigenen Leibe werſpüren. 8 5 Sollten die Engländer bei ihren Ueberfällen auf nicht⸗ militäriſche Ziele im deutſchen Reichsgebiet im Schutze der Nacht, denen bedenkenlos auch Kirchen und Kranken⸗ häuſer zum Opfer fallen, ihr ſinnloſes Vorgehen noch mit ſchlechter Sicht entſchuldigen, ſo dürfte ſelbet dem zyniſch⸗ ſten engliſchen Propagandiſten bei den finnloſen Zerſtö⸗ rungsaktionen gegen holländiſche, belgiſche und franzöſiſche Ortſchaften keine Ausrede mehr einfallen, oder werden ſie ſogar die Stirn haben, auch noch für die wüſte Schandtat der engliſchen Luftflotte, die Zer⸗ ſtörung eines holländiſchen Marinelazaretts in Den Helder am hellen Tage, eine Entſchuldigung führen zu wollen. Die Klarheit des holländiſchen Augenzeugenberichtes duldet jedoch keine Ausrede. Da nützt kein Lügen, hier ſprechen Tatſachen, hier klagen Trümmer an, Trümmer eines holländiſchen Krankenhauſes, das kilometerweit ſichtbar un⸗ ter dem Zeichen des Roten Kreuzes ſtand. Der Bericht lau⸗ 5 5 „Das holländiſche Marinelazarett in Den Helder iſt am Freilag, den 21. Juni, von engliſchen Fliegern am hellen Tage bombardiert und vollkommen zerſtörk worden. Nur den glücklichen Umſtänden, daß das Lazarett vorher von den deutſchen und holländiſchen Verwundeken geräumt wor⸗ den war, iſt es zu verdanken, daß nur eine geringe Jahl von Toten und Verletzten zu beklagen iſt. Durch die in der Nähe des Lazaretts abgeworfenen Bomben wurde ein Arbeiter geköket, mehrere Zivilperſonen ſchwer und eine Seines Vaters Frau Roman von Else dung-Llnde mann — 36 Durfte er es auch heute noch? Ich liebe dich.. liebe dich ſo ſehr, ſprach ſein Herz, und es zog ihn mit aller Macht hin zum Vater. Er hätte ſich gern an dieſen ſchützenden Rücken geſchmiegt, hätte gern gebeten: Verzeih mir... und verſuche, mich zu verſtehen. Va wandte ſich der Vater um. Sein Geſicht war ernſt. „Ich habe mir übexlegt, daß es beſſer für dich und uns alle iſt, wenn du in dieſem Jahr nicht nach Saſſenhofen mit⸗ * kommſt“, ſagte er.„Ich werde für dich eine geeignete Unter⸗ kunft hier in der Stadt ſuchen, wo du einer beſchränkten Auf⸗ ſicht unterſtellt biſt. Die Oſterferien kannſt du dann mit deinem Freund Stephan verbringen, der mich vor einiger Zeit bat, ob du dich einer Fahrt durch den Harz anſchließen dürfteſt. Ich habe nichts dagegen, du kannſt mitfahren, und ich werde dir zu dieſem Zweck ſtatt des gewünſchten Buche⸗ ein neues Fahrrad ſchenken. Und nun geh, ich möchte allein 1 9 f 5 Niolf gehorchte. Wie ein Blinder, weil ihm Tränen den Blick verdunkelten, tappte er durch das Zimmer zur Tür. Als er im Gang war, ſchluchzte er auf. 85 In ſeiner kleinen Stube warf er ſich auf ſein Bett und weinte haltlos. 3 5 i Nicht nach Saſſenhofen.. nicht nach Saſſenhofen? Er konnte nur immer dieſes eine denken. Nun war auch er ausgeſchloſſen, verbannt... wie Tante Irmgard. Kein Frühling, kein Sommer in Saſſenhofen. In Keſhe anderer Perſonen leicht verletzt. Ein deuiſcher Sol⸗ dat zog ſich bei den Löſcharbeiten ſchwere Verletzungen zu. Das Lazarett liegt in der Nähe der alten Fähnrichſchule der holländiſchen Kriegsmarine. Auf dem Dach des Haupt⸗ gebäudes iſt ein etwa 10 Meter im Geviert großes Holz⸗ ſchild mit dem Roten Kreuz auf weißem Grund an⸗ gebracht. Vom Turm des Frontgebäudes weht die Rote⸗ Kreuz⸗ Flagge. Am Freitag nachmittag bei vollkom⸗ men klarer Sicht tauchte plötzlich eine Staffel von neun engliſchen Kampſmaſchinen vom Typ Vickers⸗Wellington und zwei Briſtol⸗Blenheim⸗Doppeldecker am Horizont auf. Kurz vor dem Flughafen löſte ſich die Staffel auf, die Flie⸗ ger ſtießen zum Angriff herab. Zwei der engliſchen Kampfmaſchinen überflogen das La⸗ zarett und warfen— obwohl das rote Kreuz deutlich zu er⸗ kennen war— mehrere Bomben ſchweren Kalibers und Brandbomben ab. Das Lazarett erhielt zwei ſchwere Tref⸗ fer, die ſofork das Gebäude in Brand ſteckten. Nach dem Bombenabwurf beſchoſſen die engliſchen Flieger im Tief⸗ flug mit mehreren Maſchinengewehren das Lazarett und die Umgebung. Hierbei wurden mehrere Zivilperſonen ge⸗ kroffen. Die Löſcharbeiten waren vergeblich. a Irgendeine Entſchuldigung für die engliſchen Flieger iſt nicht möglich, da die Abzeichen des Roten Kreuzes bei der vollkommen klaren Sicht deutlich zu erkennen waren, und da militäriſche Ziele in der unmittelbaren Umgebung des Lazaretts nicht vorhanden ſind— wenn man nicht gerade das uralte Wohnſchiff der holländiſchen Kriegsmarine, eine Fregatte aus dem 18. Jahrhundert, als militäriſches Ziel anſprechen will.“ 5 So achten die Vorkämpfer der„Humanität“ das Zeichen des Roten Kreuzes, und ſo achten die Beſchützer der kleinen Nationen das Leben ihrer ehemaligen Bundesgenoſſen. Reuter erzählt Fliegermärchen DNB Berlin, 24. Juni. Reuter⸗London behauptet, daß bei dem Luftangriff der Royal Air Force in der Nacht vom 21. zum 22. Juni eine Margarinefabrik bei Hamburg getroffen worden ſei, wobei 6000 Tonnen Walfiſchtran ver⸗ nichtet worden ſeien. Man werde mindeſtens zwei Tage brauchen, um die entſtandene Feuersbrunſt zu löſchen. Dieſe Erfolgsmeldung iſt frei erfunden. Reuter Angriff wie alle bisherigen bei Nacht erfolgte, und“ weiſt in Verbindung damit darauf hin, daß die deutſchen Flie⸗ ger noch niemals am hellichten Tage irgendwelche Erdziele in Großbritannien mit Bomben beworfen hätten. Wir ſtellen hierzu feſt, daß die deufſche Luftwaffe am 20. 6. viele Male bei Tage die britiſchen Kriegshäfen in ihren Floltenſtützpunkten erfolgreich mit Bomben belegt hat. Die Royal Air Force hat derartige Verſuche in den erſten Monaten des Krieges ebenfalls gemacht, jedoch ha⸗ ben die britiſchen Flieger ſehr bald dieſe Tägesflüge aufge⸗ geben. Wir erinnern an einen Angriffsverſuch auf Wil⸗ helmshaven im Dezember 1939, wo durch die wirkſame deutſche Abwehr 36 britiſche Bomber abgeſchoſſen worden find. Nach dieſen Mißerfolgen hat dann die britiſche Luft⸗ waffe mit der unfairen Methode der planloſen Nachtan⸗ griffe begonnen. Die deutſche Luftwaffe hat ihre Nachtangriffe bis zum 20. 6. nur auf britiſche Flughäfen und Heeresſtützpunkte geflogen. Erſtmalig in der Nacht vom 19. zum 20. 6. wurde, wie im OKW⸗ Bericht bekanntgege⸗ ben, mit der Vergeltung begonnen.. Die Angriffsart und zeit ſowie auch die Angriffsziele werden allein von der deutſchen militäriſchen Führung be⸗ ſtimmt, und das deutſche Volk ſowohl als auch die Feinde eingeſetzt werden, die ihnen beſtimmten Ziele zu ſeder Ta⸗ ges- und Nachtzeit vernichtend kreffen. Nicht gegen Zivilperſonen Eine aufgewärmtie engliſche Greuelenke. DNB. Berlin, 24. Juni. Der„Evening Standard“ vom 22. 6. 1940 erklärt in ſeinem Leitartikel, der ſich mit der Geſtaltung des auf England zu erwartenden deutſchen An⸗ griffes befaßt, daß„Hitler gegen die Zivilperſon als Teil ſeiner Strategie Krieg führt“. Alſo wieder einmal der übliche Anwurf, daß Deutſchland die Zivilperſonen be⸗ kämpfe, obwohl aus den Bevölkerungskreiſen derjenigen Länder, die durch die Schuld Englands die Kraft der deut⸗ ſchen Waffen ſpüren mußten, unzählige Beweiſe dafür vor⸗ liegen, daß der Krieg nur gegen die bewaffnete Macht des Feindes geführt wird.. s Als Antwort auf dieſe erneute Hetze des„Evening Standard“ laſſen wir den bisherigen Pariſer Korreſpon⸗ denten des Schweizer Blattes„Vaterland“ ſprechen, der un⸗ ter dem 20. 6. 1940 in einem Leitartikel„Der Zuſammen⸗ bruch eines Volkes“ bemerkt:„Zur Ehre der deutſchen Waffen ſei ausdrücklich geſagt, daß die Flieger nur militäriſche Ziele beſchoſſen, daß die deutſchen Pan⸗ zerwagen ſogar feindliche Tanks und Kanonen unbehelligt ließen. ſoweit ſie in den Flüchtlingskolonnen ſtanden. der Stadt ſollte er bleiben. Warum nur?... Was hatte er denn verbrochen? Rolf rührte ſich nicht, er war wie gelähmt. Des Vaters unerſchütterlicher Wille, ihn Medizin ſtudieren zu laſſen, ſtand wie eine Wand vor ihm, gegen die ein Anrennen un⸗ möglich ſchien. Sie war ihm ſo nahegerückt, daß er ſie faſt körperlich zu fühlen glaubte, und mit verzweiflungsvollem Mut, der ihn eine ungeheure Anſtrengung koſtete, warf er ſich dennoch dagegen. 5 a „Ich kann nicht Mediziner werden, Vater wenn du's mir doch glauben wollteſt.“. Grothe warf das Blatt, das er in der Hand hielt, auf den Tiſch. g. g „Man kann, was man will!“ erwiderte er ſcharf,„es wäre ſehr gut, wenn du dieſes Wort zum Leitſpruch deines Lebens machen würdeſt, denn du willſt noch ſehr vieles nicht, mein Sohn. Du willſt auch deine Mutter nicht anerkennen; oder glaubſt du, daß ich in all dieſen Monaten blind ge⸗ weſen bin? Niemals hat ſie auch nur mit einem Wort über dich geklagt. Immer war ſie voller Güte und Verſtehen für dich, und du dummer, unreifer Junge vergalteſt ihr Liebe mit Trotz, Ablehnung und Gehäſſigkeit. Ich habe gewartet und gewartet, habe mich nicht eingemiſcht, weil ich hoffte, daß es ihr gelingen würde, dich von der Aufrichtigkeit ihrer Liebe zu überzeugen, die ſie auch für dich empfindet, obwohl du ſie weiß Gott nicht verdienſt. Ich habe bis zum heutigen Tage nicht mit dir über dein Verhalten geſprochen, weil deine Mutter mich gebeten hat, es nicht zu tun. der Stuhllehne feſthalten mußte. „Sie iſt nicht meine Mutter“, ſchrie er auf,„ſie iſt deine Fraul.. Du haſt mich nicht gefragt, ob ich ſie zur Mutter haben will, und du haſt kein Recht, von mir zu verlangen, daß ich ſie lieben ſoll, weil du ſie liebſt.“ knüpft an ſeine Verlautbarung die Bemerkung, daß dieſer des Reiches wiſſen, daß die deulſchen Flieger dort, wo ſie Rolf war totenblaß. Er zitterte ſo heftig, daß er ſich an Baden und den Nachbargauen (Todesfall.) In Detmold verſchied im der letzte Friedens⸗ und erſte Kriegskomman⸗ n 2. badiſchen Grenadierregiments Nr. — td. D. 5 5 ralleutnan Freiherr von Diepenbroick⸗Grüter, r des Ordens Pour le merite⸗ 5 5 Schwetzingen.(Ende der Spargelzeit.) Mit dem Juni iſt der Schwetzinger Spargelmarkt eingeſtellt wor⸗ 5 Spargelabgabeſtelle hat ihre Tätigkeit be⸗ endet. Dank der günſtigen Witterung war die Ernte in die⸗ ſem Jahr bezüglich Qualität und Quantität ausnehmend gut. Wolldürn.(Vom Nad geſtürzt.) Ein Radfahrer, der noch einen Knaben bei ſich hatte, kam auf der Straße nach Rippberg zu Fall. Der mitfahrende Knabe erlitt einen Schenkelbruch und mußte ins Krankenhaus eingeliefert werden. () Ettlingen.(Unter Naturſchutz.) Der Mezlin⸗ ſchwander Hof auf Gemarkung Burbach wurde unter Natur⸗ ſchutz geſtellt. 5 W Pfozheim.(Ein weichherziger Vater.) Ein hieſiger Einwohner erhielt vom Richter eine Geldſtrafe in Höhe von 100 Mark, weil er ſeine in einer Erziehungsanſtalt Unlergebrachte Tochter anläßlich eines Beſuches einfach wieder mit fach Hauſe nahm und dadurch gegen das Jugendwohl⸗ fahrtsgeſetz verſtoßen hat. a () Tiefenbronn be Pforzheim.(Tödlich verun⸗ glückt.) Schmiedemeiſter Konrad Joſt, ein Mann Mitte der 60er Jahre, wurde beim Heuabladen durch den Seilhaken tt an den Kopf getroffen, daß er mit einem ſchweren Schädelbruch in das Pforzheimer Skädtiſche Krankenhaus ge⸗ bracht werden mußte. Dort iſt Joſt nach kurzer Zeit ver⸗ ſchieden. ) Lörrach.(Patronen 225 den. Auch die gehören nicht in Kin⸗ derhand.) In der Strafgerichtsſitzung des Einzelrichters beim Amtsgericht Lörrach wurde ein Kaufmann zu einer Geldſtrafe von 60 Mark verurteilt, weil er einem 15jährigen Jungen Patronen für ein Flobertgewehr verkauft hatte. Der Junge hat damit allerhand Anfug getrieben und auch einen ſeiner Kameraden tödlich getroffen. Der Kaufmann hatte gegen einen Strafbefehl von 30 Mark Einſpruch erhoben mit der Begründung, er habe den Jungen nach dem Alter gefragt. Dies wurde von dem Jußgen beſtritten. Das Gericht erhöhte die Strafe, weil der Angeklagte nicht einſehen wollte, wie leichtſinnig ſein Patronenverkauf an einen Jugendlichen war. O., Herbolzheim.(Ihren Verletzungen e rle gen.) Die durch einen Verkehrsunfall ſchwer verunglückte Frau des Krankenwärters Franz iſt in der Freiburger Klinik dem ſchwe⸗ ren Schädelbruch, den ſie erlitten hatte, erlegen. Vom Blitz getötet. Der 53 jährige Schreinermeiſter Franz Strobel wurde beim Klee⸗Einholen auf dem Felde in Dirgenheim bei Nördlingen von einem Blitzſtrahl getroffen und getötet. Er war Vater von 13 Kindern. e An der Laderampe totgedrückt. In Riedling bei Do⸗ nauwörth wurde der Lageriſt Max Gerſtmeier beim Aus⸗ weichen vor einem Laſtwagen ſo heftig an eine Laderampe e daß er nach kurzer Zeit den ſchweren Verletzungen erlag. * Im Bach ertrunken. Das fünfjährige Bauerstöchter⸗ chen Erna Wieſinger von Prammelsberg, das bei ſeinem Onkel, dem Bauern Spranger in Grabmühl bei Hunderdorf zu Beſuch weilte, tummelte ſich mit einer Kameradin auf einer Wieſe und geriet in den vorbeifließenden Bach. Die Kleine mußte ertrinken, obwohl Hilfe ſofort zur Stelle war. un Fünf Perſonen auf einem Floß in Todesgefahr, 17 2 Zurufe wurden zwei Soldaten am Ufer des Rheins be Duisburg darauf aufmerklam gemacht, daß auf dem Waſſer ein Bretterfloß mit einem Erſswachſenen und vier Kindern hilfslos abwärts trieb. Ohne Bedenken ſprangen die Soldaten ins Waſſer ſchwammen an das Floß heran und dirigierten es zum Ufer Es war auch die höchſte Zeit, denn die ſchwa⸗ chen Planken drohten jeden Augenblick auseinander zu fal⸗ len. Wie ſich herausſtellte, hatten die Kinder im Alter von 610 Jahren auf dem Bretterfloß geſpfelt, das an einem Buhnenkopf befeſtigt war. Der Strom riß die Befeſtigung ind noch im letzten Augenblick ſprang der Erwachſene uf das Floß(Er koünte es aber nicht mehr aus den Strom ingen, zumal er ſellſt nicht ſchwimmen konnte. ** Nach einer Trauerfeier tödlich verunglückt. Als der 66 jährige Bauer Joſef Meier von Wolfſteinerau bei Adlko⸗ fen mit mehreren Kriegskameraden nach einer kirchlichen Trauerfeier für einen Gefallenen nach Hauſe ging, wurde er beim Ueberqueren der Straße von einem Motorrad an⸗ gefahren und zur Seite geſchleudert. Auf dem Transport ins Krankenhaus ſtarb er. * Drei Kinder vom Blitz getötet. Die ſchweren Gewitter, die in den letzten Tagen verſchiedene jugoflawiſche Gebiete heimgeſucht haben, forderten auch unter der Bevölkerung Opfer. In dem kleinen flowakiſchen Dorfe Andrejewieg ſchlug der Blitz in eine Gruppe von Hirtenbuben ein, die unter einem alleinſtehenden Baume Schutz geſucht hatten. Drei Kinder wurden getötet, während vier weitere mit dem Schrecken davonkamen. Im Oberbanat traf der Blitz in der Nähe von Groß⸗Kikinda eine Hanffabrik und vernichtete 80 Waaaons Hanf. NEN —— Grothes Augen weiteten ſich. Er hob die Hand, als wollte er feinen Sohn ins(Geſicht ſchlagen, aber als er in mir, iſt mir bei der Zuſammenſtellung des Studienplanes behilflich geweſen. Er verſprach mir, dir in allem mit ſeinem Rat zur Seite zu ſtehen, denn er iſt nicht nur ein vorzüg⸗ licher Lehrer der Phyſiologie, ſondern auch ein liebenswerter Menſch, in deſſen Haus du jederzeit willkommen ſein wirſt.“ Sie ſie war ſchuld.. Vaters Frau! Seine geballten Fäuſte ſchlugen in die Kiſſen. Nun hatte ſie erreicht, was ſie wohl ſchon immer wollte: daß er aus dem Hauſe kam, daß keiner mehr da war, der ihr einen Vorwurf machte und ihr das Leben verleidete. Nun hatte ſie ihm auch das Herz des Vaters geſtohlen, hatte ihn ganz einſam gemacht. Nein. Tante Irmgard war noch da. Er würde zu ihr gehen, und ſie, die alles, was er jetzt erlebte, an ſich ſelbſt erfahren hatte, würde ihn vekſtehen. a 8 „Die Fahrt mit den Kameraden, die er ſich ſo ſehr ge⸗ 3 2 3 ihn 1 5 mehr. Er würde immer nur an Saſſenhofen denken müſſen, das er in dieſem Jahr nicht 2„ Sie aber würden da ſein.. Karin. und Otti.. und Sigrun. Alle würden erleichtert ſein, daß ſie ihn nicht mehr zu ſehen brauchten.. und ſie am meiſten. f Wie er ſie haßte! Er konnte ihr jetzt nicht bei Tiſch gegenüberſitzen., konnte nicht. Haſtig ſtand er auf, ſchob das verwühlte Bett zurecht, ging zum Waſchbecken und kühlte ſeine Augen. Bevor der Gong zum Eſſen rief, ſchlich er ſich durch den Flur, vorbei an der halboffenen Küchentür, hinter der er Karins Stimme hörte, und als er die Treppe erreicht hatte, lagte er die Stufen hinab, als hätte er Angſt, daß ihn jemand och im letzten Augenblick zurückrufen könnte. 5——— Gortſetzung ſolgt? ————ů— uud claus Den 89. Geburtstag feiert Haſenzahl Wtw., Raſtatterſtraße 31. des„Reckar⸗Bote'. Die beſten Wünſche. Mit dem E. K. II ausgezeichnet wurde ſpringer in Holland. 8 Nicht aufſpringen! Beim Aufſpringen auf eine Straßen⸗ bahn kam in der Kronprinzenſtraße eine 15⸗Jährige zu Fall und trug ernſte Verletzungen im Geſicht und an den Beinen davon. Schülerin vermißt. Seit 15. Juni 1940 wird die Schü⸗ lerin Liſelotte Fiſcher, geb. am 26. Mai 1925 zu Mannheim, zuletzt in Mannheim wohnhaft, vermißt. Das Mädchen hat ſich am genannten Tage aus ihrer elterlichen Wohnung ent⸗ fernt und irrt vermutlich umher. Beſchreibung: Etwa 1,55 m groß, ſchlank, rechte Schulter etwas höher, dunkelblondes, ge⸗ locktes Haar, Bubikopf, bleiches Geſicht, linke Hand verſtüm⸗ melt, ſchlendernder Gang. Sie iſt bekleidet mit dunkelblauem Rock mit Reißverſchluß, blauer Bluſe, mit hohen braunen Stiefeln. Perſonen, die ſachdienliche Mitteilung über di Vermißte machen können, wollen ſich bei der Kriminalpolizei Mannheim oder der nächſten Polizei⸗ oder Gendarmerie⸗ ſtation melden. * — Feldpoſtpäckchen. der Verſendung der wieder zugelaſſenen 2 Reichspoſt folgendes mit: Feldpoſtpäckchen können vorläufig nur an ſolche Heeresangehörige verſandt werden, zu deren Feldpoſtanſchrift ſchon bisher außer der Feldpoſtnummer eine Ortsangabe gehörte. Es kommen alſo im allgemeinen nur Feldpoſtpäckchen an Heeresangehörige im Inland, im beſetzten Oſtgebiet und im Protektorat Böhmen und Mäh⸗ ren in Frage. Der bisherigen Feldpoſtanſchrift eines Sol⸗ daten ohne Ortsangabe darf mithin nicht kurzerhand ſein jeweiliger Standort vom Abſender zugeſetzt werden, nur um die Abſendung von Feldpoſtpäckchen möglich zu machen. Derartig unrichtig beanſchriftete Sendungen würden die Empfänger nicht erreichen, ſondern gelangen an die Abſen⸗ der zurück. Die Angabe eines Luftgaupoſtamts in der An⸗ ſchrift gilt, worauf nochmals hingewieſen wird, nicht als Beſtimmungsort i Aebereignung von Volkswohnungen Neben der Förderung der Kleinſiedlung hat die Reichs⸗ regierung ſeit Jahr und Tag auch die Errichtung billiger Wohnungen, ſogenannter Volkswohnungen, durch Hergabe von Reichsmitteln und ſonſtigen Vergünſtigungen gefördert. Auch dieſe Volkswohnungen werden wo die Umſtände dies zulaſſen, im Flachbau errichtet. Es iſt nun immer wieder der Wunſch an das Reichs⸗ arbeitsminiſterium herangetragen worden, die Uebereig⸗ nung errichteter Volkswohnungen, ſofern ſie die Form von Ein⸗ und Zweifamilienhäuſern haben, an die Bewohner als Eigenheime zuzulaſſen. Dieſem Wunſche iſt nunmehr durch einen Exlaß des Reichsarbeitsminiſteriums entſprochen wor⸗ den. Die Uebereignung der Volkswohnungen ſetzt voraus, daß der künftige Erwerber ſich während einer dreiiährigen Probezeit bewährt hat. Weiter muß ein Teil des für die Volkswohnungen bewilligten Reichsdarlehens zurückgezahlt werden. Der Erwerb des Hauſes kann aber auch durch einen Kaufanwartſchafts⸗ und Mietvertrag geſichert werden. Selbſtverſtändlich iſt daß beim Abſchluß des Uebereignungs⸗ vertrages Sicherungen wegen ſpekulativer Veräußerungen durch den Bewerber vorgeſehen werden. heute Frau Katharina Die Hochbetagte iſt für ihr Alter noch ſehr rüſtig und eifrige Leſerin Rudi Emmerich für tapſeres Verhalten als Fallſchirmab⸗ Zur Beſeitigung von Zweifeln bei r Verſend 5 1 Feldpoſtpäckchen mit Feldpoſtnummer und Beſtimmungsort teilt die Deutſche Die geſchilderte Maßnahme wird dazu beitragen, die Bo⸗ denſtändigkeit des deutſchen Arbeiters zu fördern und ihm die Freude am eigenen Beſitz zu verſchaffen. — Verpackung von Auslandspaketen. Die Deutſche Reichspoſt wird die Verwendung von widerſtandsfähigen Papiergeweben oder ähnlichen Stoffen ſtatt Packleinwand als Umhüllung für Pakete nach dem Auslande während der Kriegszeit nicht beanſtanden, wenn die ſonſtige Verpackung der Sendung den Vorſchriften entſpricht. Die geſicherte An⸗ bringung der Paketanſchrift und der amtlichen Klebezettel muß jedoch gewährleiſtet ſein. Zweckmäßig wird die An⸗ ſchrift auf einem entſprechend breiten mit der Verpackung feſt verbundenen, mitzuverſchnürenden ſtarken Papierſtrei⸗ fen oder auf einem ſtarken, möglichſt feſt auf der Verpackung zu befeſtigenden Schilde oder auf einer angehängten Fahne ifen, das Schild oder die Fahne ſo 1 1 gen der amt⸗ 25 eine angebracht und der S ſie genüg eingerichtet bezettel bieten. lichen Bek Verſchnür dung von Auch für die Hilfs bedürftigen Kohlenvorrat im Sommer. Nach Mitteilung des Reichsbeauftragten für das Winterhilfs⸗ werk des deutſchen Volkes wird die Kohlenverſorgung der vom WoHW. betreuten Volksgenoſſen in Anlehnung an die allgemeine Bevorratung der Haushaltungen mit Hausbrandkohle bereits in dieſem Sommerhalbjahr durchgeführt. Die Kohlenverſor⸗ gung wird wiederum nicht durch Naturalleiſtungen, ſondern durch Erteilung von Wertſcheinen erfolgen. In dieſem Zuſam⸗ menhang haben der Réichsinnen⸗ und der Reichsarbeitsminiſter durch gemeinſamen Erlaß die nachgeordneten Stellen angewie⸗ ſen, mit dem WH W. in der Kohlenverſorgung der Hilfsbedürf⸗ tigen engſtens zuſammenzuarbeiten. So gehört die Gewährung der erforderlichen Mittel zur Sicherung des Kohlenvorrats zu den Pflichtleiſtungen der öffentlichen Fürſorge, ſoweit der Hilfsbedürftige die Koſten nicht ſelbſt tragen kann. Die Miniſter erſuchen die Fürſorgeverbände, ſchon jetzt entſprechende Vor⸗ ſchüſſe, gegebenenfalls in Form von Gutſcheinen, zu gewähren, es ſei denn, daß die Belieferung mit Winterkohlen durch Naturalleiſtungen des Fürſorgeverbandes oder durch Maß⸗ nahmen des WHW. im Einzelfall ſichergeſtellt iſt. Die Arbeit der NK O im Kriege NSG. Mit Kriegsausbruch hat ſich eine ſolche Fülle von neuen Aufgaben für die Kriegsopferorganiſation der Partei(NSK OV.) ergeben, daß dieſe ſchon in Friedenszei⸗ ten wichtige Einrichtung jetzt beſonders im Vordergrund des Intereſſes ſteht. Die wichtigſten Aufgaben der NSK OV. lie⸗ gen auf dem Gebiet der Betreuung; insbeſondere in der Sorge um die Opfer des Weltkrieges und des jetzigen Kamp⸗ fes um die Erhaltung der Lebensrechte des deutſchen Volkes. Soweit es ſich um die Betreuung der Opfer des Weltkrie⸗ ges handelt, gelten in erſter Linie die im Verſorgungsgeſetz und ſeinen Ergänzungen niedergelegten Beſtimmungen. So weit es ſich um den jetzigen Einſatz handelt, haben Fürſorge und Verſorgung ihren geſetzlichen Niederſchlag in folgenden Geſetzen gefunden: 1. Wehrmachtfürſorge⸗ und Verſorgungs⸗ geſetz, 2. Einſatzfürſorge⸗ und Verſorgungsgeſetz, 3. Perſonen⸗ ſchaden verordnung, 4. Einſatz⸗Wehrmacht⸗Gebührnisgeſetz, 5. Einſatz⸗Familienunterſtützungsverordnung.— Aus dieſen Ge⸗ ſetzen und Verordnungen ergeben ſich die Leiſtungen der Volksgemeinſchaft an die verwundeten Frontkämpfer, die Hinterbliebenen der Gefallenen an alle durch Kriegshand⸗ lungen zu Schadeſ gekommenen Zivilperſonen und an die Angehörigen der zur Wehrmacht eingezogenen Volksgenoſſen. Die umfaſſende Fürſorge und Verſorgung, die der national⸗ ſozialiſtiſche Staat aufgebaut hat, ſtellt an Volk und Reich ſo große, aber auch ſo ſorgfältig zu beachtende Anforderun⸗ ——— gen, daß ſie nur in engſter Juſammenarbeit zwiſchen der Wehrmacht und den der Wehrmacht unterſtellten Verſor⸗ gungsämtern einerſeits und der NSDAP. andererſeits ſchnen und erſchöpfend gelöſt werden können. 5 Es iſt darum auch kein Zufall, daß bereits im Septem⸗ ber 1939 das Oberkommando der Wehrmacht und das Haupt⸗ amt für Kriegsopfer der NSDAP.(NSK OV.) gemeinsam eine Anordnung erlaſſen haben, in der die Einzelheften engſter Zuſammenarbeit angeordnet und bis ine kleinſte geregelt werden. Partei und Wehrmacht ſind ſich darüber einig, daß nur in engſter und ſorgfältigſter Zuſam⸗ menarbeit eine erſprießliche Leiſtung zugunſten der Betrof⸗ fenen erreicht werden kann. Sie fordern nicht nur dieſe Zu⸗ ſammenarbeit, ſondern ſtellen ſie auch ſicher. Insbeſondere wird gefordert, daß bei der nachgehenden Fürſorge für Be⸗ ſchädigte die Wehrmachtfürſorge⸗ und Verſorgungsdienſtſtellen, die zuſtändigen Dienſtſtellen der NS OV. zur Zuſammen⸗ arbeit heranziehen. Dabei wird der NSK& OV. als beſonders wichtiges Aufgabengebiet die Beratung der Beſchädig⸗ ten zugewieſen. Di die Dienſtſtellen der NSK OV. gelten gſſo als Bevollmächtigte im Sinne des Paragraphen 144 des Wehrmachtfürſorge⸗ und Verſorgungsgeſetzes. Außerdem he⸗ treut die NSK OV. ſchon ſeit Jahren die in der Kampfpeit zu Schaden gekommenen Angehörigen der SA. und deren An⸗ gehörige. Bei Ausbruch dieſes Krieges wurde zwiſchen SS. und NSK OV. eine inhaltlich gleichlautende Vereinbarung ge⸗ troffen, wonach die NRSK OV. die zu Schaden gekommenen SS.⸗Männer der SS.⸗Verfügungstruppe, der SS.⸗Toten⸗ kopfverbände uf betreut. Dasſelbe gilt ſelbſtverſtändlich 1 — uſw. auch für die Angehörigen gefallener SS.⸗Männer. Ein im Kriege ſehr wichtig gewordenes Arbeitsgebiet der NSK OV. iſt die Abteilung Arbeitsbeſchaffung. Si hätte bereits in den Jahren ſeit 1933 eine umfangreiche Tätigkeit bei der Eingruppierung der Kriegs⸗ opfer in den Arbeitsprozeß und der Sorge um Ein⸗ ſatz der Kriegsopfer an der richtigen Stelle zu finden. Noch war dieſe Arbeil keineswegs abgeſchloſſen, als neue Aufgaben geſtellt wurden. Zu dieſen Aufgaben gehört insbeſondere die Fer Verhinderung der Entlaſſung von Kriegsopfern bei Betriehs⸗ einſchränkung; ſofortige Unterbringung bei Stillegungen; Für⸗ ſorge bei Arbeitsplatzwechſel infolge erhöhter Kriegsbeanſpru⸗ chung; Umſchulung auf Neuberufe; Unterbringung der Kin⸗ der Schwerbeſchädigter einſchließlich der Betreuung bei Pflicht⸗ und Landjahreinſatz. Es iſt unmöglich, das gewaltige Aufgabengebiet der NSKOV. auch nur annähernd hier aufzuzeigen. Schon die hier gegebenen Hinweiſe laſſen erkennen, daß das Aufgaben⸗ gebiet nicht nur umfaſſend, ſondern auch gerade heute beſon⸗ ders wichtig iſt. Jeder, der im Kriege alſo beim Einſatz für die Allgemeinheit zu Schaden gekommen iſt, ſoll das Be⸗ wußtſein haben, daß für ihn und ſeine Angehörigen von der Volksgemeinſchaft nach beſten Kräften geholfen wird. An der Erfüllung dieſer Aufgabe iſt das Kriegsopferamt der Partei(RSK OV.) maßgeblich beteiligt. Es verdient in dieſem Zuſammenhang hervorgehoben zu werden, daß zwiſchen NS OV. einerſeits und den Dienſtſtellen ſowohl der Wehr⸗ macht, als auch der Fürſorgeſtellen des Staates, der Städte und Landgemeinden andererſeits in vorbildlicher Weiſe zu⸗ ſammengearbeitet wird. Gerade durch dieſe vorbildliche Zu ſammenarbeit wird den zu Schaden Gekommenen ein Höch maß an Fürſorge gewährleiſtet. 1 Wer Rat und Hilfe ſucht, wendet ſich an die zuſtändigz Dienſtſtelle der NSK OV. und, wo dieſe nicht bekannt i, an die Ortsgruppe der NSDAP., die ihm die Anſchrift der zuſtändigen Kameradſchaft der NSK OV. mitteilt. Sonnenuntergang 2151 Monduntergang 12007 Sonnenaufgang 5.04 Mondaufgang 24.52 Landw. Ein⸗ und Pertaufsgenoſsenſchaft Führer, Volk und Vaterland der gute Vater, unser und Onkel! Willi Walter im blühenden Alter von 28 Jahren. In tiefer Trauer; Käthe Walter geb. Ehret Mannheim-Seckenheim, 24. Juni 1940. Am 18. Juni starb in treuer Pflichterfüllung für mein lieber Mann, lieber Bruder, Schwager nebst Kind und Angehörige. Mannheim⸗Seckenheim. Beſtellungen auf Apfelwein werden in unſerem Lager entgegengenomen. Tag⸗ mädchen per 1. Juli Wegen Einberufung ist mein Geschäft ab heute bis auf weiteres geſucht. geschlossen. Vorzuftell 8 f 10n 811 fr Fümund Nürtbwelt b e und Installations- Geschäft, Reu⸗Oſtheim, Offenburgerstraße. paul Martlnufer 9. K Mannheim⸗Seckenheim. Ausgabe von Wertgutſcheinen für Kohlen 1940— 41. Gruppe A und B vormittags von 9—10 Uhr 5 5. 5 E„ F nachmittags„ 2—3 1 Die Ausgabe findet am Donnerstag, den 27. Juni im Rathaus, 3. Stock ſtatt. Die Zeiten ſind genau einzuhalten. Der Ortsbeanftragte. r h. Maschinen aller Syſteme werden repariert. Wir drucken Preisliſten, Broſchüren, Näheres Zürn, „Bad. Hof“ ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, oder Tel. 23493. 2 a —ů Vereine u. Private nötigen Oruckſachen . iin zweckentſprechender Ausſtattung. gummi⸗ 5 51 ecken e er Ausſtattung stempel Druckerei des„Neckar⸗Bote“. liefert 2 5 3 85 Neckarbote-Druckere! Geſchäftsberichte, Proſpekte, Satzungen, 32 357743 Gewinnauszug 3. Klaſſe 3. Deutſche Reichslotterie. Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer ſind drei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den drei Abteilüngen 155 II und III 2. Ziehungstag 5 22. Juni 1940 In der Vormittagsziehung wurden gezogen 3 Gewinne zu 100000 RM. 18384 3 Gewinne zu 10000 RM. 298611 9 Gewinne zu 5000 RM. 97798 125324 239093 6 Gewinne zu 4000 RM. 135769 231280 5 Gewinne zu 3000 RM. 117928 354439 3 Gewinne zu 2000 RM. 287886 24 Gewinne zu 1000 RM. 4/61 7450 31119 36382 36491 40374 112849 243203 65 Gewinne zu 500 NM. 5581 69/2 107405 115846 122887 155418 158957 173555 181904 184144 2107/5 211940 217613 280578 283945 24J837 251245 284969 293813 315242 321853 397408 312 Gewinne zu 300 RM. 4372 8975 9626 19345 20774 29714 30711 396861 41874 47715 7 57764 6077/7 sls 61098 6824 69762 72080 84322 90782 92211 93754 9793 109141 114276 114462 12062 126803 1297790 130533 132866 138384 14684] 147341 14834 152459 11845 16440! J663 10 167033 Je 994] 17074 179175 181896 182701 182852 187/248 190114 leide 192835 202088 203837 207981 20941] 219185 222589 233782 284421 235812 244257 24587] 251090 251124 251167 251777 208! 2777 259208 259289 264/55 269589 278135 278768 279519 282593 283686 297857 298684 298895 312921 318844 319283 327551 928 331445 335288 341065 343236 344339 344491 345328 3514 353985 365680 366870 366938 370256 371551 372920 379423 386007 394015 395587 395975 Außerdem wurden 507 Gewinne zu je 240 RM und 6561 Gewinne zu je 120 RM gezogen. Ohne Gewähr In det Nachmittagsziehung wurden gezogen 9 Gewinne zu 3000 RM. 35338 100052 114332 85 18 Gewinne zu 2000 RM. 45852 70102 235741 254845 268572 282890 21 Gewinne zu 1000 RM. 60089 82850 18795 3J1177 343558 3/9214 397750 69 Gewinne zu 500 RM. 773 6876 29142 47817 6321 119253 136646 156918 165470 166551 184992 186707 198418 215239 219141 220372 222455 252492 280402 289409 342192 346664 3635/4 5 258 Gewinne zu 300 RM. 8921 15464 19282 2279 23868 27850 28277 39400 41891 44991 48677 51246 51785 56991 58565 61992 88102 69384 77334 83251 99980 117400 118047 118617 123625 12542 131784 1 17 1 9 275059 103 284058 285216 288309 304821 306502 311641 319/55 321717 326114 3307/59 340407 342133 348172 359392 367221 358419 369469 3/2027 3784% 395820 3975/3 399942 Außerdem wurden 486 Gewinne zu je 240 RM und — 6639 Gewinne zu je 120 RM gezogen. bie große Luftwaffen-Illdstrierte zeigt im neuesten Heft: Hölle Dönkirchen/ Luftwaffe gegen Panzerverbände in der Schlacht vor Paris/ Bilder von der italienischen Luftwaffe/ Feillschirmlandung der Helden vor Narvik/ Bericht eines Ritter- kreuzträgers/„Sperrgörtel Wasser“ u. v. d. Beiträge 8 Oberall für 20 Pfg., sonst dorch Verlag Scherl, Berlin S 68 122 8 rern . n — 12———⏑— l!) 1242 — 12 een ee een E.