Deingspreis Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., un Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Peeisliſte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verklindblatt für den Stadtteil Mm. ⸗Seckhenbeim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— 40. Jahrgang Wieder über Mitlelengland Erfolgreiche Bombenangriffe auf britiſche Flugplätze und Flugzeuginduſtrieanlagen. 5 FJührerhauptquartier, 26. Juni. kommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Weſten keine beſonderen Ereigniſſe. In der Nacht zum 26. 6. griffen unſere Kampfflugzeuge in Miktelengland mehrere Flugplätze und Anlagen der Flugzeuginduſtrie erfolgreich mit Bomben an. Nachkräglich wird bekannt, daß am 24. 6. auf der Höhe von Bayonne auf ein feindliches Transport- ſchiff von etwa 7000 Tonnen ein Bombenangriff unker⸗ nommen wurde, der heftige Detonationen und Brände zur Jolge hakte. Ein deutſches Unkerſeebook korpedierte ſüdweſtlich von Irland den bewaffneten britiſchen Dampfer„Saranac“ (12 000 BRTY) und zwei weitere bewaffnete feindliche Han⸗ delsdampfer. Von drei britiſchen Briſtol⸗Blenheim⸗Flugzeugen, die geſtern erneut verſuchten, den Flugplatz Stavanger ⸗ Sola anzugreifen, wurden zwei durch unſere Jäger ab⸗ geſchoſſen. Das dritte verſchwand, ohne zum Angriff zu kommen. Die Bombenwürfe britiſcher Flugzeuge in der Nacht zum 26. 6. in Nord und Weſtdeukſchland trafen keine militäriſchen Ziele und richteten nur geringfügigen ee an. Soweit bisher bekannt, wurden vier Perſonen getöket. Der italieniſche Wehr machisbericht Vergebliche engliſche Luftangriffe auf Neapel und in Oſtafrika. Ro m, 26. Juni. Der italieniſche Heeresbericht vom Mittwoch hat folgenden Worklauk: „Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannk: Nichts zu melden von den Fronten des Mukterlandes und Nordafrikas. In Oſtafrika vergebliche engliſche Luftangriffe auf ſwoſſen und Diredaug. Zwei feindliche Flugzeuge abge⸗ oſſen. Ein verſuchter d gegen Neapel iſt durch das Eingreifen unſerer Jagdflugzeuge und der Luftabwehr ver eitelt worden, die den Feind in die Flucht ſchlug.“ „Das Ganze: Marſch!“ N14. Die unverzügliche Blickwendung gegen England nach Abſchluß der glorreichen Kämpfe im Weſten entſpricht ebenſo einer Notwendigkeit des Krieges wie der grundſätz⸗ lichen nationalſozialiſtiſchen Haltung: niemals aulf den Lorbeeren eines Sieges ausruhen. Wenn ſich in den Tagen, in denen die Glocken zur Ehrung unſerer Gefallenen und der ſiegreichen Wehrmacht über Neülſche Lande tönen und die Hakenkreuzfahnen das Glück unſeres Sieges leuchtend verkünden, bereits alle Herzen und Sinne dem nächſten Abſchnitt des Krieges voll zuwenden, ſo iſt dieſe Tatſache Ausdruck unſeres Volkswillens, den unermeßlichen Dank, den wir dem Schickſal, dem Führer und ſeinen Soldaten ſchulden, durch verdoppelte Tatbereitſchaft wahr werden zu laſſen. Worte, unſer unermeßliches Glück zu faſſen, gibt es nicht. Unſeren Dank auszuſprechen, iſt ſelbſt die ſchönſte und ausdrucksreiche deutſche Sprache zu arm. Auch dann, wenn wir es könnten, es bliebe uns doch das höchſte Ge⸗ ſetz, dem wir alles Gewaltige der vergangenen Wochen und Monate verdanken: Der. Dank durch die Tat als Ausdruck unſerer Geſinnung. Je mehr und je tiefer wir uns den kommenden Auf⸗ gaben— ob militärischer, ob politiſcher, ob wirtſchaftlicher Natur— hingeben, deſto unvergeſſener lebt das Gedächt⸗ nis der großen Vorgänge dieſes ſiegreich abgeſchloſſenen Schickſalskampfes im Weſten in uns fort. Nie werden wir vergeſſen, wie wir vom erſten Tage der Offenſive an mit fiebernden Herzen ſtündlich unſere Soldaten ſuchten, ſie in unſeren Gedanken begleiteten, wie wir mit felſenfeſter Zu⸗ verſicht ihrer Tapferkeit, ihrer Kampfkraft und ihren Waf⸗ fen vertrauten, wie unſer ganzes Volk alle perſönlichen Sor⸗ gen in den Schatten des Geſamtgeſchehens ſtellte und nicht eine Sekunde an der Größe des kommenden Sieges zwei⸗ felte. Nie werden wir vergeſſen, daß jeder Name, den die Zeitungen mit dem Eiſernen Kreuz geſchmückt, als gefallen meldeten, für die ganze Nation Aufruf und Verpflichtung wurde, dieſes größten Opfers würdig zu ſein, und daß un⸗ ſere Volksgemeinſchaft in allen Stunden dieſes heroiſchen Kampfes nicht eine Sekunde die Gewißheit verlor, über Krieg, Zerſtörung und Opfer einem neuen, ſchöneren, freien Deutſchland entgegenzugehen. Deutſchland hat, weil es an den Führer glaubt, die herrliche Stunde des uneingeſchränk⸗ ten Sieges im Weſten erwartet, es iſt nicht plötzlich durch ſie überraſcht worden, wenn auch Umfang und Schnellig⸗ keit der militäriſchen Vernichtung des Feindes das Maß je⸗ der Vorſtellung überſtiegen. Es hat⸗ aber auch die Tatſache des Sieges mit ſo tiefer innerer Vewegung aufgenommen, wie nur jemals einen geſchichtlichen Vorgang. Jedesmal, wenn wir rückblickend den Vollzug des Welt⸗ gerichtes über unſeren weſtlichen Gegner verfolgen, er⸗ greift es uns wieder mit bezwingender Gewalt daß trotz aller Sieges zuverſicht, trotz allen Glaubens an Deutſchlands ewiges Lebensrecht, trotz allen Vertrauens auf die Waffen ⸗ kraft der deutſchen Armeen, trotz aller Sicherheit der unver⸗ brüchlichen deutſchen Volksgemeinſchaft, ſo ſtrahlend und vollſtändig, ſo groß und bedeutend, ſo entſcheidend und zu⸗ kunftweiſend der Sieg in keiner unſerer Ahnungen leben⸗ Das Ober- Donnerstag, den 27. Juni 1940 DRB Rom, 26. Juni., Das italieniſch⸗franzöſiſche Waf⸗ fenſtillſtandsabkommen hat folgenden Wortlaut: Artikel 1. Frankreich wird die Feindſeligkeiten ge⸗ gen Italien auf dem nationalen franzöſiſchen Boden, in Franzöſiſch⸗Nordafrika, in den Kolonien, in den Schutz⸗ und in den Mandats⸗Gebieten einſtellen. Auch die Feindſeligkei⸗ ten gegen Italien zur See und in der Luft werden von Frankreich eingeſtellt. Arkikel 2. Die italieniſchen Truppen werden nach In⸗ krafttrelen der vorliegenden Waffenſtillſtandskonvenkion und für die ganze Dauer derſelben auf ihren in allen Ope⸗ ralionsgebieten erreichten vorgeſchobenen Linien bleiben. Artikel 3. Auf den nationalen franzöſiſchen Terri⸗ torien wird die Zone zwiſchen den im Artikel 2 erwähnten Linien und einer in der Luftlinie 50 km davon entfernt liegenden Linie für die Dauer des Waffenſtillſtandes ent⸗ militariſiert. In Tuneſien wird für die Dauer des Waffenſtillſtandes die Zone zwiſchen der gegenwärtigen libyſch⸗tuneſiſchen Grenze und der auf einer angefügten Karte eingetragenen Linie entmilitariſiert. In Algerien und in den ſüdlich von ihm gelegenen Gebieten von Fran⸗ zöſiſch⸗Afrika, die an Libyen angrenzen, wird für die Dauer des Waffenſtillſtandes eine Zone entmilitariſiert, die zwiſchen der libyſchen Grenze und einer in 200 km parallel dazu verlaufenden Linie liegt. Solange die Feindſeligkei⸗ ten Italiens gegen das britiſche Imperium fortdauern und für die Dauer des Waffenſtillſtandes wird das Gebiet der Kolonie von Franzöſiſch⸗Somali in ſeiner ganzen Ausdehnung entmilitariſiert. Für die Dauer des Waffenſtillſtandes wird Italien be⸗ ſtändig das uneingeſchränkte Recht haben, den Hafen und die Hafeneinrichtungen von Djibuti ſowie die Eiſen⸗ bahn Djibuti—Addis Abeba auf der franzöſiſchen Strecke für jede Art von Transporten zu benutzen, Artikel 4. Die in Artikel 3 erwähnten zu entmilita⸗ riſierenden Zonen werden innerhalb von 10 Tagen nach Einſtellung der Feindſeliakeiten von den franzöſiſchen Truppen mit Ausnahme des unbedingt erforderlichen Per⸗ ſonals für die Ueberwachung und die Unterhaltung der Be⸗ feſtigungsanlagen, Kasernen, Lager und militäriſchen Ge⸗ bäude und der Truppen für die Aufrechterhaltung der in⸗ neren Ordnung, die die ſpäter erwähnte italieniſche Waf⸗ fenſtillſtandskommiſſion von Fall zu Fall beſtimmen wird, geräumt. Artikel 5. Unbeſchadet des aus Artikel 10 ſich erge⸗ benden Rechtes müſſen alle beweglichen Waffen und die dazu gehörenden Munitionsbeſtände in den zu entmilita⸗ riſierenden Zonen auf dem nationalfranzöſiſchen Gebiet und dem an Libyen angrenzenden Gebiet ſowie jene im Be⸗ ſitz der Truppen befindlichen Waffen, die, wie oben ange⸗ geben, die erwähnten Gebiete. räumen werden, innerhalb von 15 Tagen beſeitigt werden. Die in den Befeſtigungs⸗ werken eingebauten Waffen und die entſprechen⸗ den Munitionsbeſtände müſſen innerhalb der gleichen Zeit unbrauchbar gemacht werden. Für die eingebauten Waffen und für die dazugehörenden Munitionsbeſtände der auf dieſen Gebieten beſtehenden Feſtungsanlagen gilt das Gleiche wie für das nationalfranzöſiſche und das an das libyſche angrenzende Gebiet. Tuliens Waſenſilſſandebedingungen Nr. 149 e die Fe igkeiten zwiſchen Weltreich andauern, werden die militäriſchen und Scefeſtungen und Flottenſtützpunkte Toulon, Bizerta, Ajaccio, Oran(Merſe-el-⸗Kebir) bis zur Einſtellung der Jeindſeligkeiten gegen das genannke Im⸗ perium entmilitariſiert. Dieſe Entmilitariſierung wird in⸗ nerhalb von 15 Tagen und ſo durchgeführt werden müſſen, daß die geſamten militäriſchen und Seefeſtungen ſowie Flottenſtützpunkte in ihrer offenſiven und defenſiven Stärke unbrauchbar gemacht worden ſind. Artikel 7. In den zu entmilitariſierenden Zonen, militäriſchen und Seefeſtungen ſowie Flottenſtützpunkten werden ſelbſtverſtändlich die franzöſiſchen Zivilbehörden und die für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung not⸗ wendigen Polizeikräfte in Funktion bleiben. Außerdem werden die militäriſchen und Marinebehörden im Amt bleiben, die von der italieniſchen Waffenſtillſtandskom⸗ miſſion beſtimmt werden. Artikel 8. Die italieniſche Waffenſtillſtandskommiſ⸗ non wird kartographiſch die genaue Grenze der Gebiete der militäriſchen und Seefeſtungen ſowie Flottenſtützpunkte be⸗ zeichnen, die zu entmilitariſieken ſind, ſowie die Einzelhei⸗ ten der Durchführung der Entmilitariſierung beſtimmen. Die gleiche Kommiſſion hat das uneingeſchränkte Recht, in dieſen Gebieten Feſtungen und Stützpunkte ſowie die Durchführung der in den vorhergehenden Artikeln feſtgeſetz⸗ ten Beſtimmungen zu kontrollieren, ſei es durch Kontrollbeſichtigungen, ſei es durch ſtändige Abordnungen an Ort und Stelle. 5 Artikel 9. Die ganze zum nationalen Gebiet von Frankreich, zu Lande, zu Waſſer und in der Luft gehörende Wehrmacht wird innerhalb einer noch feſtzuſetzenden Friſt demobiliſiert und abgerüſtet, mit Ausnahme der zur Aufrechterhaltung der inneren Ordnung notwendigen For⸗ mationen. Die Stärke und Bewaffnung dieſer Formatio⸗ nen wird von Italien und von Deutſchland beſtimmt werden. In Bezug auf die Gehjete von Franzöſiſch⸗Nord⸗ afrika, von Syrien und Franzöſiſch⸗Somali wird die ita⸗ lieniſche Waffenſtillſtandskommiſſion bei der Feſtſetzung der Modalitäten für die Demobiliſierung und Abrüſtung die beſondere Bedeutung dieſer zur Aufrechterhaltung der Ordnung in dieſen Gebieten notwendigen Kräfte berück⸗ ſichtigen. Artikel 10. Italien behält ſich das Recht vor, als Garantie für die Durchführung des Waffenſtillſtandsab⸗ kommens die teilweiſe oder vollſtändige Ablieferung der geſamten Waffenbeſtände der Infanterie, Artillerie, ferner Panzerwagen, Tanks, Kraftwagen, Pferdegeſpanne und die dazu gehörenden Munitionsbeſtände zu verlangen, die gegen die italieniſchen Streitkräfte irgendwie eingeſetzt oder bereitgeſtellt waren. Die genannten Waffen⸗ und Material⸗ beſtände müſſen in dem Zuſtand ausgeliefert werden, in dem ſie ſich bei Abſchluß des Waffenſtillſtandes befinden. Artikel 11. Die Waffen, die Munitions- und Kriegs⸗ materialbeſtände jeglicher Art, die in den nichtbeſetzten franzöſiſchen Gebieten verbleiben, inbegriffen die Waffen⸗ und Munitionsbeſtände, die aus den zu entmilitariſierenden Zonen, Seefeſtungen und Flottenſtützpunkten entfernt wer⸗ den müſſen und ausgenommen jene Teile, die den noch zu⸗ gelaſſenen Einheiten belaſſen werden, werden unter ita⸗ lieniſcher oder deutſcher Kontrolle geſam⸗ melt und aufgeſtapelt. Die Herſtellung von Kriegsmate⸗ ie in den nichtbeſetzten Gebieten muß ſofort aufhören. 5 Arkikel 6. Italien 8 em Crit n N dig war. Das Schickſal hat es uns vergönnt, einen Triumph zu erleben, von dem die Geſchichte noch in Jahrtauſenden künden wird, und weil es der größte Triumph des deut⸗ ſchen Volkes iſt, dürfen wir ſtolz und glücklich ſein, an ihm ſoweit und ſoviel teilzuhaben, als wir ſelber Arbeit und Opfer für den vorangegangenen Kampf eingeſetzt haben. Beinahe Tag um Tag erlebten wir, daß in den Berichten des Oberkommandos der Wehrmacht altbekannte und mit Blut in das Buch der Geſchichte eingetragene Namen auf⸗ tauchten. Lüttich, Antwerpen, Namur, Verdun, Langemarck, Maubeuge, Somme und Marne, Sambre und Maas. Ganze Landſchaften, Schritt um Schritt mit deutſchem Blut von Hunderttauſender Gefallener getränkt. durchmaß die junge Wehrmacht des nationalſozialiſtiſchen Volksreiches in Kampf und Sieg. Auch ſie brachte ihren Blutzoll an den gleichen Stätten, wenn auch einen weit geringeren, wie wir dankba⸗ ren Herzens erfuhren, aber ſie erſtritt heute, wofür damals die Millionen vergeblich dahinſanken, den großen en d⸗ gültigen und totalen 7 59 Wieviel tauſend jun⸗ ger Soldaten im Weſten mag es geſchehen ſein, daß ſie an die Gräber ihrer Väter traten, wieviel Regimentern, daß ſu ein Werk, einen Wald, einen Hügel eroberten, an dem vor e Jahren des gleichen Regimentes Kampfkraft erfolglos verblutete! b Der Tag von Compiegne, der Betrug, Meineid und Verrat von 1918 löſchte, hat endlich den Gefallenen des Weltkrieges den Frieden gegeben, den ſie 1 1 ihr tap⸗ feres Leben und Sterben verdient haben: Deut chlan d hat geſie 5 gewaltigen Vorgängen, die das Waffenſchickſal entschied, aber in Erinnerung daran, daß im November 1918 die un⸗ beſiegte Front von innen erdolcht wurde, hat unſer Volk diesmal wieder gut 920 was es damals verſchuldete. 1840 erkämpften den Sieg, der ihren Die Soldaten von t. Zwar verblaßt der Heimat Anteil an den Vätern verſagt blieb, die Schaffenden in der Heimat aber tilgten durch doppelte Hingabe, unermüdlichen Arbeitsfleiß und ſtillen Verzicht den ſchwarzen 9. November 1918 wieder aus. Ein Sieg des geſamten deutſchen Volkes iſt Tatſache geworden, deſſen Größe uns immer noch wie ein Traum erſcheint. Obwohl die Fahnen über uns wehen und die Glocken über uns dröhnen, wird weitergekämpft und wei⸗ ter gearbeitet. Adolf Hitler läßt ſich das Geſetz des Han⸗ delns nicht eine Sekunde entreißen und beſtimmt den wei⸗ teren Ablauf der Dinge. Denn nun nimmt die Gerechtig⸗ keit ihren Lauf gegen England. Die den Krieg haben woll⸗ ten, erhalten ihn nun im vollen Umfang. Die Europa ver⸗ derben wollten, ſtehen nun der Front des ganzen Feſt⸗ landes gegenüber. Jetzt wird Englands Schuldbuch aufge⸗ ſchlagen, und wir wiſſen, es iſt Seite um Seite von end⸗ loſen Verbrechen angefüllt. Betrogene Völker, verratene Bundesgenoſſen ſtehen auf und klagen an Millionen ver⸗ hungerte und verarmte Menſchen fordern Vergeltung. Das ſeit Jahrhunderten um ſeine Einheit und ſeine Berufung ebrachte Europa will nun den Vollzug der verdienten trafe an England. Wir wiſſen, wenn wieder die Glocken läuten und die Fahnen wehen, dann wird dieſe Rechnung auf Heller und Pfennig beglichen ſein. Der Kampf geht weiter und Adolf Hitler führt uns an. Während die Waf⸗ fenträger der Nation den Helm feſter binden und zum neuen Schlage ausholen, nimmt die Heimat ihr Herz feſt in die Hände, ſammelt ihren Willen und ihre Kraft und verpflichtet ſich, nicht eine Stunde wankend zu werden, damit der Endſieg über England der Größe der geſchichtli⸗ chen Sendung unſeres Volkes entſpreche. „Das Ganze— Halt!“ lautete das Signal zum Abſchluß der Kämpfe im Weſten. Mit dem Signal„Das Ganze— Marſch!“ richtet ſich Deutſchland nunmehr gegen England. Artikel 12. Die Einheiten der franzöſiſchen Kriegsmarine werden in den ſpäter noch aufzufüh⸗ renden Häfen und unter der Kontrolle von Italien oder von Deutſchland demobiliſiert unk gerüſtet Ausgenom⸗ men bleiben fene( ren Einheiten, Für die Beſtimmungen der weiter oben genannten Häfen wird die in Friedenszeit übliche Verteilung der Schiffsein⸗ heiten maßgebend ſein Alle von den franzöſiſchen Heimat⸗ häfen weit entfernten Kriegsſchiffe, die evtl. für die Sicher⸗ ſtellung der franzöſiſchen Kolonialintereſſen nicht als not⸗ wendig erkannt werden, ſollen in die Heimathäfen zurück⸗ gebracht werden. Die italieniſche Regierung erklärt, daß ſie nicht die Ab⸗ ſicht hat, während des gegenwärtigen Krieges die Einhei⸗ t unter ihrer Kontrolle ſtehenden franzöſiſchen flotte zu verwenden, und daß ſie ebenfalls nicht die 2 hal, beim Abſchluß des Friedens auf die franzöſi⸗ ſche Flokte Anſp zu erheben. Während des Waffenſtillſtandes wird jedoch der zum Minenſuchen erforderliche franzöſiſche Schiffsbeſtand entſprechend den folgenden Artikeln verlangt werden kön⸗ nen. Artikel 13. Alle Minenſperren werden dem italieniſchen Oberkommando bekanntgegeben. Die franzöſi⸗ ſchen Behörden werden innerhalb einer Friſt von 10 Ta⸗ gen dafür Sorge tragen, mit ihrem eigenen Perſonal alle Eiſenbahn⸗ und Straßenunterminierungen, Minenfelder und ganz allgemein Minenanlagen entladen zu laſſen, die in den zu entmilitariſierenden Zonen, in militäriſchen und Seefeſtungen und Flottenſtützpunkten angelegt ſind. Arkllkel 14. Die franzöſiſche Regierung verpflichlet ſich, nicht nur an keinem Ort und in keiner Weiſe Feind⸗ ſeligkeiten gegen Italien zu unternehmen, ſondern auch zu verhindern, daß die Angehörigen ihrer Skreitkräfte und die franzöſiſchen Staatsangehörigen im allgemeinen das na⸗ tionale Gebiet verlaſſen, um irgendwo an Feindſeligkeiten gegen Italien teilzunehmen. Die italteniſchen Truppen werden jenen, die dieſer Be⸗ ſtimmung zuwiderhandeln und jenen im Ausland befind⸗ lichen⸗franzöſiſchen Staglsangehörigen, die gemeinſam oder einzeln feindſelige Handlungen gegen Italien unternehmen ſollten, die Behandlung zuteil werden laſſen, die den außer⸗ halb des Gesetzes Kämpfenden vorbehalten iſt. Artikel 15. Die franzöſiſche Regierung verpflichtet ſich zu verhindern, daß Kriegsſchiffe. Flugzeuge, Waffen. Kriegsmaterial und Munitionsbeſtände ſeder Art, die ſran⸗ zöſiſches Eigentum ſind oder auf franzöſiſchen Gebſeten vorhanden ſind oder irgendwo von Frankreich kontrolliert werden, in Gebiete des britiſchen Imperiums oder in an⸗ dere ausländiſche Staaten weitergeleitet werden. Artikel 16. Für alle Handelsſchiffe der fran⸗ zöſiſchen Marine beſteht ein Auslaufverbot bis zu dem Augenblick, zu dem die italieniſche und die deutſche Regie⸗ rung die teilweiſe oder vollſtändige Wiederaufnahme des ranzöſiſchen Seehandels zugeſtehen. Die franzöſiſchen Han⸗ elsſchiffe, die ſich beim Abſchluß des Waffenſtillſtandsver⸗ trages nicht in franzöſiſchen Häfen oder irgendwie unter der Kontrolle Frankreichs befinden, werden entweder zu⸗ rückgerufen oder neutrale Häfen anlaufen. Artikel 17. Alle aufgebrachten italieniſchen Handelsſchiffe werden ſofort mit der geſamten für Italien beſtimmten Ladung zurückgegeben, die ſie im Augenblick der Beſchlagnahme an Bord hatten. Ebenſo müſſen die nicht verderblichen Waren, die italieniſcher Herkunft ſind oder für Italien beſtimmt waren, und an Bord nichtſta⸗ lieniſcher Schiffe beſchlagnahmt zurückgegeben werden 5 e Arkikel 18. Für alle Flugzeuge, die ſich auf fran⸗ zöſiſchem Boden oder in irgendwie unker franzöſiſcher gon⸗ krolle ſtehenden Gebielen befinden, beſteht ſofortiges Skark⸗ verbot. Alle Flughäfen und alle Einrichtungen in dieſen Gebieten werden unter die ilalieniſche oder deutſche Kon⸗ trolle geſtellt. Die ausländiſchen Flugzeuge, die ſich in den obenerwähnten Gebieten befinden ſollten, werden den ita⸗ lieniſchen oder deutſchen Militärbehörden ausgehändigt. Artikel 19. Solange die italieniſche und die deutſche Regierung nicht anders beſtimmen, werden die Rund⸗ funkſendungen aller Art auf allen nationalen Ge⸗ bieten Frankreichs verboten bleiben. Die Bedingungen, un⸗ ter denen der Rundfunkverkehr zwiſchen Frankreich, Fran⸗ zöſiſch⸗Nordafrika, Syrien und Franzöſiſch⸗Somaliland durchgeführt werden kann, werden von der italieniſchen Waffenſtillſtandskommiſſion beſtimmt werden. Artikel 20. Verkehrsfreiheit des Warentranſits zwiſchen Deutſchland und Italien durch das nichtbeſetzte franzöſiſche Gebiet. Artikel 21. Alle italieniſchen Kriegsgefange⸗ nen und italieniſchen Zivilperſonen, die aus politiſchen oder Kriegsgründen oder irgendwie wegen Handlungen zu⸗ gunſten der italieniſchen Regierung interniert, verhaftet oder verurteilt worden ſind, müſſen ſofort in Freiheit ge⸗ ſetzt und den italieniſchen Militärbehörden übergeben wer⸗ dem. Artikel 22. Die franzöſiſche Regierung garantiert den guten Zuſtand alles deſſen, was auf Grund des vorliegenden Abkommens geliefert werden muß oder kann. Artikel 23. Eine italieniſche Waffenſtill⸗ ſtandskommiſſion, die dem italieniſchen Oberkom⸗ mando unterſteht, wird beauftragt, ſei es direkt, ſei es mit⸗ tels ihrer Organe, die Ausführung des vorliegenden Waf⸗ fenſtillſtandsabkommens zu regeln und zu kontrollieren. Sie wird ebenfalls beauftragt, das vorliegende Abkommen mit dem zwiſchen Deutſchland und Frankreich bereits abgeſchloſſenen in Uebereinſtimmung zu bringen. Artikel 24. Am Sitz der im vorigen Artikel erwähn⸗ ten Kommiſſion wird eine franzöſiſche Delegation eingeſetzt mit dem Auftrag, die Wünſche ihrer eigenen Regierung hinſichtlich der Ausführung des vorliegenden Abkommens vorzubringen und den zuſtändigen franzöſiſchen Behörden die Beſtimmungen der italieniſchen Waffenſtillſtandskom⸗ miſſion zu übermitteln. Artikel 25. Das vorliegende Waffenſtillſtandsabkom⸗ men wird im Augenblick ſeiner Unterzeichnung in Kraft treten. Artikel 26. Das gegenwärtige Waffenſtillſtandsab⸗ kommen bleibt in Kraft bis zum Abſchluß des Friedensver⸗ trages. Es kann von Italien in jedem Augenblick mit ſofor⸗ tiger Wirkung gekündigt werden, falls die franzöſiſche Re⸗ aierung die übernommenen Verpflichtungen nicht erfüllt. wurden, P(d0ß0ßhß0ßd000ßſß hd AAT T ĩé ͤ 4 ĩ ͤ. ¾%⅛ũàmd.] ͤ, 7ĩ⅛—m. ——.— „Hart, aber ritterlich“ Das Ausland zu den Waffenſtillſtandsbedingungen. Rom, 26. Juni. Obwohl die geſamte italieniſche Preſſe die Waffenſtillſtandsverträge Deutſchlands und Italiens mit Frankreich an erſter Stelle und in größter Aufmachung ver⸗ öffentlicht, richtet ſich das Hauptintereſſe der Oeffentlichkeit auf den entſcheidenden Endkampf gegen England.„Po⸗ polo di Roma“ ſchreibt hierzu:„Die italieniſchen Streit⸗ kräfte werden dieſen Krieg gegen Großbritannien mit der äußerſten Entſchloſſenheit führen“. Das Blatt macht in die⸗ ſem Zuſammenhang auf die deutſchen Luftangriffe gegen militäriſche Ziele auf der engliſchen Inſel aufmerkſam. Der Mailänder„Popolo d'Italia“ befaßt ſich gleichfalls mit England. Nach ſo vielen Jahrhunderten der Verſchwörun⸗ gen, Erpreſſungen und der mit dem Blut anderer geführten Kriege ſei jetzt England allein. Es ſuche vergeblich weiter nach Kanonenfutter. Nachdem es jetzt von einer Flut von Verwünſchungen überſchwemmt werde, entlohne es in Er⸗ mangelung anderer Hilfe Verräter, Banditen, Emigranten und Leute ohne Vaterland. Belgrad, 26. Juni. In politiſchen Kreiſen Belgrads er⸗ klärt man, daß die Waffenſtillſtandsbedingungen ſolda⸗ tiſch ſeien und für den beſiegten Gegner nicht uneh⸗ renhaft. Jeder unvoreingenommene Beobachter müſſe anerkennen, daß in dieſem Geiſte eine neue europäiſche Zu⸗ ſammenarbeit ſpäter möglich ſein werde.„Politika“ wür⸗ digt beſonders die Tatſache, daß nunmehr zwiſchen Deutſchland und Spanien eine Landverbin⸗ dung hergeſtellt ſei, die dem Handel der beiden Staaten nur nützlich ſein könne. Gleichzeitig berichten die jugofla⸗ wiſchen Zeitungen übereinſtimmend, daß man in Deutſch⸗ land wie in Italien mit Ungeduld auf die letzte Abrechnung mit England warte und daß ſchon alles für dieſen End⸗ kampf bereitſtehe. Budapeſt, 26. Juni. Die großen Budapeſter Zeitungen veröffentlichen den deutſch⸗franzöſiſchen Waffenſtillſtands⸗ vertrag im Wortlaut und unter gewaltigen Schlagzeilen. Magnarſag“ ſchreibt.„Der den Franzoſen bewilligte Waf⸗ fenſtillſtandsvertrag iſt großzügig und ritterlich.“ 1178 0 i Deutſch⸗belgiſche Zuſammenarbeit. Brüſſel, 26. Juni. Die Rückkehr der belgiſchen Wirt⸗ chaft zu normalen Verhältniſſen macht weitere Fort⸗ chritte. So iſt vor einiger Zeit die Brüſſeler Handelskam⸗ mer wieder eröffnet worden, und hat jetzt ein zentrales Auskunftsbürob eingerichtet, wo in engſter Zuſammenarbeit mit den deutſchen Militärbehörden eine Reihe von wich⸗ tigen Fragen erledigt wird. „Oeutſchland braucht die franzöſiſche Flotte nicht“ Kopenhagen, 26. Juni, Auch in Kopenhagen hat der Worfiaut det Waffenſtillſtandsverträge ſehr tarken Ein⸗ druck gemacht. Im Leitartikel führt„Politiken aus, es ſei chon angekündigt geweſen, daß die deutſchen Bedingungen art ſein werden, aber nit preche dieſer Eharakteriſtit.„Nakional a es ſei jetzt Frankreich unmöglich gemacht, den Kamyf wie⸗ der auffunehmen Immerhin babe de chland Rückſicht auf die en e des Gegners genom- men und z. B. nicht die Auslieferung der franzöſiſchen Flotte verlangt. a a 5 i Tidende“ ſchreibt, demütigend. Der Wortlaut ent⸗ Peinliche Begegnungen in den Vaikangärten Vatikanſtadt, 27. Juni. Durch den Waffenſtillſtand der Achſenmächte mit Frankreich hat die Atmoſphäre unter den nach der Vatikanſtadt übergeſiedelten früheren diplomati⸗ ſchen Vertretern in Rom eine ſtarke Trübung erfahren. Das einſtige gute Einvernehmen iſt in das direkte Gegenteil um⸗ Gion Der franzöſiſche Botſchafter und der engliſche eſandte ſind Feinde geworden und grüßen ſich nicht mehr. Die gleiche Haltung haben Mitglieder der franzöſiſchen Bot⸗ ſchaft gegenüber den Engländern eingenommen. Bezeich⸗ nenderweiſe nehmen auch die belgiſchen und polniſchen Ver⸗ treter eine analoge Haltung gegen den engliſchen Geſandten ein, da ſie in England den wahren Schuldigen für die Ka⸗ taſtrophe ihrer Länder ſehen. 5 Die Vatikanpolizei überwacht alle dieſe Perſönlichkeiten, deren Leben keineswegs mehr angenehm iſt, da ſie nicht mehr mit anderen Perſonen innerhalb und außerhalb des Vatikans, auch nicht telephoniſch in Verbindung treten kön⸗ nen. Ihr Leben muß ſich in dem kleinen Palais Santa Marta abſpielen. Die einzige Zerſtreuung bildet ein Nach⸗ mittagsſpaziergang in den Vatikangärten, wobei die nun⸗ 595 offenen Feinde bemüht ſind. ſich aus dem Wege zu gehen. England— Carthago 5 Gegen den Feind Nr. 1. Mailand, 26. Juni. Die Bilanz von zehn Kriegsmona⸗ ten ſchließe mit drei großen Siegen der Achſe ab, erklärt „Popolo d'Italia“, mit einem militäriſchen, einem politi⸗ ſchen und eittem geiſtigen Siege. Damit Europa endgültig ſeine neue Geſchichte beginnen und für lange Zeiten in ungetrübten und fruchtbaren Frieden eintreten könne, bleibe jetzt nur noch das letzte Hindernis niederzuwerfen: London! Es liege an London, ſelbſt zu entſcheiden, ob es das Schickſal Carthagos oder Jeruſaſems wünſche, oder ob die Ruhe in Europa in einer für England weniger kataſtro⸗ phalen Form erreicht werden könne. Die beiden Waffen⸗ ſtillſtandsverträge mit Frankreich ſeien für die Achſe die Erreichung eines großen Abſchnittes, ein bedeutſamer Schritt im Neuaufbau Europas und eine ungeheure Skär⸗ kung ihrer ſtrategiſchen Stellung gegenüber England. Der Krieg fee gegen dieſen Feind Rr. 1 weiter, bis der große Störenfried endgültig beſſegt ſei. Nichts könne England vor der verdienten Züchtigung bewahren, erklärt die Turiner„Gazetta del Popolo“. Wie der Führer weisſagend angekündigt habe, ſei der Krieg egen Frankreich„mit dem ruhmreichſten Siege abgeſchloſ⸗ en worden, den die deutſchen Waffen jemals erkämpft hat⸗ ten.“ Frankreich ſtehe jetzt vor dem ungeheuren Trümmer⸗ haufen Ae f 5 paren können, wenn es ſich nicht gegen ſeine eigenen In⸗ tereſſen zum Soldaten Oloßbrüinunens auf dem Kontinent ätte machen r Heute bezahle England dieſe Solda⸗ en, ebenſd wie alle ſeine anderen 3 Alliierten, mit Vorwürfen und beleidigender Kritik i Teildemobiliſierung in der Schweiz. DRB. Bern, 26. Juni. Mit Rückſicht den Ab des 10 0 ſtandes zwiſchen Hang tend n — Frankreich hat der Bundesrat über eine teilweiſe Demobil⸗ er Armee beraten und zugleich die Frage der chun s rbeitsheſchaffm üt demobiliſterte Soldaten, 5 5 finden ten. bergen. ſierte Soldaten, die keine rieges, den es ſich ohne weiteres hätte er⸗ Englands Luftkriegführung „Man kann nur den Kopf ſchütteln.“ Kopenhagen, 26. Juni. In einem Artikel des Kopenha⸗ gener Blattes„Faedrelandet“ zu den engliſchen Einflügen nach dem Kontinent wird unter beſonderer Bezugnahme auf die Bombardierung eines holländiſchen Marinelazaretts ge⸗ ſagt, man ſcheine engliſcherſeits die Ziele nicht mehr ent⸗ ſprechend den internationalen Anſtandsregeln, ſondern nach zufälligen Umſtänden auszuwählen. Welcher militäriſche Zweck zum Beiſpiel ſollte auch mit dem letzten mächtlichen Beſuch engliſcher Flieger in Dänemark verbunden ſein? Planlos fliege man ein über Jütland und Fünen, werfe einige Leuchtbomben und vollkommen überflüſſig auch Sprengbomben auf Wieſen und Felder ab mit dem Er⸗ folg, daß eine Kuh und ein Pferd als Schwerverletzte auf der Opferliſte der engliſchen Luftwaffe erſcheinen. Man könne nur den Kopf ſchütteln über dieſe merkwürdigen engliſchen Kriegsmaßnahmen. Die militäriſche Moral Eng⸗ lands ſcheine ebenſo anrüchig zu ſein wie es die politiſche ſei. Wehrloſer deutſcher Fiſcher beſchoſſen Berlin, 26. Juni. Der Kampf gegen nichtmilitäriſche Ziele bei engliſchen Einflügen in Nord⸗ und Weſtdeutſch⸗ land wird auch auf See betrieben. Der deutſche Fiſchkutter „Jan Hinnick“ iſt vom Fiſchfang in der Nordſee in ſeinen Heimathafen zurückgekehrt und berichtet folgendes Erleb⸗ nis:„Wir hatten den ganzen Tag gefiſcht und waren mor⸗ gens um 2.15 Uhr in Sicht der Küſte vor Anker gegangen. Ein Mann blieb auf Wache. Vorſchriftsmäßig wurde die Ankerlampe gehißt. Um 2.35 Uhr meldete der Wachthabende, ein Flieger komme im Tiefflug auf den Kutter zu, werfe Leuchtraketen und ſchieße mit Maſchinengewehren. Der An⸗ griff wurde kurz darauf wiederholt, worauf der Fiſcher den Befehl gab, ſofort die Ankerlampe zu löſchen. Der feind⸗ liche Flieger, der die Poſition des Schiffes nicht mehr aus⸗ machen konnte, flog in weſtlicher Richtung davon. Beim Ueberholen des Bobtes wurden fünf Einſchüſſe am Heck und an der Bordwand feſtgeſtellt.“ Der Umſtand, daß das Fahrzeug eine Ankerlampe führte, mußte, wie man in zu⸗ ſtändigen deutſchen Kreiſen erklärt, dem engliſchen Flieger ohne weiteres ſagen, daß er ein friedliches Fahrzeug vor ſich hatte. Es handelte ſich alſo um einen vorſätzlichen An⸗ griff auf ein nichtmilitäriſches Ziel. Wie das planloſe Bom⸗ hardieren nichtmilitäriſcher Landziele, ſo wird auch dieſer Vorfall zur Vergeltung gegen England gebucht. Vor der engliſchen Küſte korpedierk. Stockholm, 26. Juni. Der ſchwediſche Dampfer„Tilia Gorthon“ iſt nach einer Meldung der Stockholmer Preſſe vor der engliſchen Küſte torpediert worden. Die Beſatzung von 20 Manns iſt in die Rettungsboote gegangen. Man weiß jedoch noch nicht, ob es ihr gelungen iſt, an Land zu kommen oder ob ſie durch ein anderes Schiff gerettet wor⸗ den iſt. Der Dampfer war 1776 BRT groß. Nähere Ein⸗ zelheiten, insbeſondere auch über den Ort, wo das Schiff geſunken iſt, fehlen. Prag. Reichsprotekkor Frhr. v. Neurath und der tſche⸗ chiſche Staatspräſident Hacha haben aus Anlaß der ſiegrei⸗ chen Beendigung des Feldzuges an der Weſtfront Glück⸗ wunſchtelearamme an den Führer geſandt. Jugoflawiſches Frachtſchiff auf engliſche Mine gelaufen. Belgrad, 27. Juni.„Politika“ meldet aus Suſchak, daß das 5334 BRT. große Frachtſchiff„Labud“ der„Jagranſka Plovidba“ in der Iriſchen See am 20. Juni ſank. Die Be⸗ ſatzung konnte ſich an die friſchen Ufer retten. Das Schiff war von Südafrika nach Liverpool unterwegs. Wie man hört, lief es auf eine engliſche Mine. Aegypten am Scheideweg Nicht bereit, für England zu kämpfen. Rom, 26. Juni. Am Sonntag iſt— wie bereits gemel⸗ det— die ägyptiſche Regierung zurückgetreten. Das Kabi⸗ nett Ali Maher Paſcha, das ſeit Juli 1939 die Geſchäfte führt, ſah ſich gezwungen, ſeine Demiſſion anzubieten wegen der Unmöglichkeit, die Regierungsgeſchäfte in einem Lande zu führen, das von England zurzeit völlig militärisch beherrſcht wird. Von einer Uneinigkeit zwiſchen dem Kö⸗ nig und dem Kabinett kann keine Rede ſein, beide ſind ſich völlig einig in der Beurteilung der unhaltbaren Lage, in die Aegypten durch England gekommen iſt. Die Demiſſion iſt der äußere Proteſt Aegyptens gegen die engliſchen Machenſchaften, die Aegypten in den Krieg mit Italien führen ſollen. Die ägyptiſche Regierung ſowie der König berufen ſich den Engländern gegenüber darauf, daß der ägyptiſch⸗engliſche Vertrag von 1936 ledig⸗ lich enthalte, daß Aegypten den Engländern im Kriegsfall Verkehrsmittel und Verkehrsplätze zur Benutzung überlaſſen müſſe, daß aber der Vertrag nicht vorſehe, daß Aegypten an der„ Englands in den Krieg gegen Italien eintre⸗ ten müſſe. Das böſe Gewiſſen jüdiſcher Gauner. Liſſabon, 26. Juni. Die plutokratiſchen Verbrecher, die vom böſen Gewiſſen gejagt ſind, verſuchen, den ihnen zu heiß gewordenen Boden Frankteichs zu verlaſſen und ſind bereit, einen erheblichen Teil ihres ergaunerten Vermögens für ihre Rettung auszugeben. Die Preiſe die Autobeſſtzer, die noch über einen Reſt Benzin verfügen, für eine Fahrt von Biarritz bis zur ſpaniſchen Grenze oder den Fiſchern für Fahrten bis an die ſpaniſche oder portugieſiſche Küſte 1 werden, ſteigen ins Unwahrſcheinliche. Unter dem hinweis, daß er von den deutſchen Behörden geſucht werde, bot ein Jude einem franzöſiſchen Fiſcher eine iVertelmillion Franken für eine Reiſe nach Portugal an, ein anderer Gauner 10 Franken demjenigen, der ihm drei Koffer nach Spanien hineinſchmuggeln würde. Emigrantenzuwachs in London. f Stockholm, 26. Juni. Wie die engliſchen Blätter melden. hat der Emigrantenklüngel in London Zuſtrom aus Paris erhalten, und zwar ſollen Leon Blum, Ren tot und Paul⸗Boncour auf der Inſel eingetroffen ſein. Schanghai. Japaniſche Streitkräfte leiteten im Raume von Nanning(Provinz Kwangſi), wie das japaniſche Hauptquartier der Südching⸗Armee bekanntgibt, Operatio⸗ nen in Richtung der indo⸗chineſiſchen Grenze ein zwecks Unterbindung der Waffenlieferungen nach Achungking. f Tokio. Wie hier verlautet, wurde Admiral Suzuki zum Vizepräſidenten des geheimen Staatsrates ernannt. 2 — 2 1 8 nee. ö q Fünf Jahre Reichsarbeitsdienſt KRundfunkanſprache des Reichsarbeitsführers. Berlin, 27. Juni. In einer Feierſtunde des Rundfunks anläßlich der fünften Wiederkehr des Tages der geſetzlichen Einführung der Arbeitsdienſtpflicht ſprach am Mittwoch⸗ abend Reichsarbeitsführer Reichsleiter Konſtantin Hierl. Die hohe Bedeutung des Geſetzes vom 26. Juni 1935 als wichtiger Beſtandteil des großen nationalſozialiſtiſchen Erziehungswerkes unſeres Führers rechtfertige es, ſo führte er U. a. aus, dieſes Erinnerungstages auch heute inmitten des Ablaufs großer geſchichtlicher Ereigniſſe zu gedenken. Schon heute, nach nur fünf Jahren, krage dieſes Er⸗ ziehungswerk ſeine Früchle in dem Geiſt und der Haltung des jungen Volkes auf den Schlachtfeldern und in der hei⸗ malfront. Von den im Felde ſtehenden jungen Männern ſeien über 2 Millionen durch die Schule des Keichsar⸗ beitsdienſtes gegangen. Anſere Wehrmacht habe dadurch einen für die hohen Aufgaben des Soldaten im Kriege kör⸗ perlich und ſeeliſch vorbereiteten Erſatz erhalten wie keine andere Wehrmacht der Welt. Die Männer des Reichsarbeitsdienſtes waren die er⸗ ſten, erklärte der Reichsarbeitsführer weiter, die im Früh⸗ ſommer 1938 auf Befehl des Führers züm Bau des Weſtwalles den Spaten in die Erde ſtießen. Als dann der Krieg kam, da marſchierten 550 Abteilungen als Weg⸗ bereiter und Helfer der Soldaten mit nach Polen hinein. Unterdeſſen ſetzten 300 Abteilungen im Rahmen des Weſt⸗ heeres den Ausbau des Weſtwalles und ſeines Vorfeldes ort. f Um die über den Krieg hinwegreichende dauernde Be⸗ deutung des Reichsarbeitsdienſtes hervorzuheben, hat der Führer die Fortführung des Reichsarbeitsdienſtes auch während des Krieges befohlen. Dieſe Aufgabe mußte ge⸗ löſt werden, obwohl 60 v. H. unſerer Führer als Soldaten bei der Wehrmacht eingeſetzt ſind. Von unſeren während des Krieges neu aufgefüllten Reichsarbeitsdienſt⸗Abteilun⸗ gen ſind alle nicht für Erſatzzwecke benötigten für Wehr⸗ machtsaufgaben eingeſetzt. 0 Als Baukruppen, in der Nachſchuborganiſakion des Heeres oder der Bodenorganiſalion der Luftwaffe finden ſie Verwendung für Hilfsdienſte, die für die militäriſchen Ope⸗ rationen wichtig und unerläßlich ſind. An der Loire wie an der Weichſel, an der Küſte des Aermelkanals und in den norwegiſchen Bergen am Polarkreis ſind junge deutſche Arbeitsmänner am Werk. Ich habe bei meinen Frontbeſu⸗ chen feſiſtellen können, daß ſie überall mit jugendlicher Be⸗ geiſterung und Einſatzbereilſchaft bei ihren Arbeiten ſind und ich habe ihr Bewußtſein ſtärken können, daß auch ſie am Siege milarbeiten. Reichsleiter Hierl ging dann auf die Arbeits⸗ Dienſtpflicht der Mädchen ein, deren allgemeine Durchführung bei Beginn des Krieges durch Miniſterrats⸗ beſchluß ins Werk geſetzt wurde. In Vollzug dieſes Be⸗ ſchluſſes ſei die Stärke des weiblichen Arbeitsdienſtes ſeit Kriegsbeginn verdreifacht worden. Auch der Einſatz der weiblichen Arbeitsdienſtſugend diene im Kriege der Erfüllung von Kriegsaufgaben. Die 2000 weiblichen Ar⸗ beitslager ſind wichtige Stützen der Heimatfront. Sie ſen⸗ den ihre Arbeitsmaiden aus um den im Kriege doppelt ſchwer belaſteten Hausfrauen und Müttern beſonders auf dem Lande zi beton Die Mrheftemsgidon ſollen Hilfe brin⸗ gen nicht nur durch ihrer Hände Arbeit, ſondern auch mit ihren jungen Herzen, indem ſie Friſche und Frohſinn, Sonne und Wärme, Glauben und Zuverſicht hineintragen in manche durch Kriegsverhältniſſe bedrückte Familie. Dann erinnerte Reichsarbeitsführer Hierl daran, daß der. Reichsarbeitsdienſt ſeiner weſentlichen Beſtinmung nach kein Inſtrument des Krieges ſondern ein Inſtrument aufbauender Kulturarbeit iſt. Gewaltige Aufgaben auf den Gebieten des ſozialen und kulturellen Aufbaues werde der Genius des Führers dem deutſchen Volke nach dem Kriege weiſen. Noch iſt Krieg. Unſere Gedanken aber dürfen am heutigen Erinnerungstage vorauseilen in die Zeit nach dem Kriege, hin zu dem kommenden großen Friedenswerk, dem ja auch aller Kampf und alle Opfer dieſes Krieges dienen. Im Rahmen dieſes Aufbauwerkes zeichnen ſich für den Reichsarbeitsdienſt ſehr große und ſchöne Aufgaben ab. Als große nationalſozialiſtiſche Schule der Nation wurde der Reichsarbeitsdienſt geſchaffen, als ſolche hat er im Frie⸗ den und im Kriege gewirkt und dies iſt auch in Zukunft erſt recht ſein Sinn und Zweck. —.. Seines Vaters Frau 1 Roman von Else Jung-Llndemann 38 Eine große Unſicherheit war über Rolf gekommen. Die beiden Tage, die er noch daheim verbrachte, waren ſchrecklich. Er befand ſich auf einer ſtändigen Flucht vor Karin. Wenn der Gong zu den Mahlzeiten rief, hätte er ſich verkriechen mögen. Dann ſaß er bei Tiſch, als hätte er Kopf und Glieder eingezogen, und aß ſehr haſtig und ohne Appetit. Auch wenn er des Vaters Geſicht nicht ſah, fühlte er, daß, ſeine Augen mit ſtummem Vorwurf auf ihm ruhten. Schon jetzt kam er ſich vor wie ein Ausgeſtoßener. Ge⸗ hörte er noch zu den vier Menſchen, die ſo ganz eins ge⸗ worden, daß es immer ſchwerer wurde, eine ſolche Ge⸗ ſchloſſenheit von Liebe und gegenſeitigem Verſtehen zu er⸗ tragen? 5 ö Rolf war, als hätten ſie ſich alle gegen ihn verſchworen, als warteten ſie nur darauf, ihn endlich los zu ſein. Ich gehe ja ſchon... übermorgen braucht ihr euch nicht mehr über mich zu ärgern. Er hätte es ihnen ins Geſicht ſchreien mögen, daß er genau wüßte, was ſie alle dächten. Am ſchlimmſten war es, wenn Karin verſuchte, ihn zum Reden zu bringen, wenn ſie Fragen ſtellte, die er beant⸗ worten mußte, oder wenn Otti ihn anſtieß und in ihrer unausſtehlich naſeweiſen Art ſagte:„Habt ihr ſchon mal ſo einen muffligen Kerl geſehen? Du haſt wohl die ſchlechte Laune mit Löffeln gegeſſen?“ Fahnen war ſie ins andere Lager übergegangen, hatte die eigene Mutter vergeſſen und rief die Fremde mit dem ge beiliaten Namen, der ihr nicht gebührte. 5 Er ſelbſt redete Kar niemals an. Auch um das ver Wortkargheit, die verletzend geweſen wäre, wenn die Kluge die gebeime Urſache nicht ſchon längſt erkannt hätte. ſchickt. holenden Kränkungen zu leiden beginnſt?“ Er hatte ſie in In ſolchen Augenblicken haßte Rolf auch die Schweſter. Wahrhaftig, ſie hatte es ſich leicht gemacht. Mit fliegenden Wand gelehnt, und wenn man das Licht anknipſte, blitzte die traute Du hatte er ſich herumgedrückt, und weil er es nicht b 0 konnte er es nicht. Was ſollte er im Harz? Er war ſo A über die Lippen brachte, war er Karin gegenüber von einer ſein. nicht froh und würde den Kameraden nur eine Belaſtung Am heutigen Gedenktage möchte ich daher, io ſchloß Hierl, allen Führern und Führerinnen des Reichsarbeits⸗ dienſtes das Bewußtſein ſchärfen für die hohe Bedeutung unſerer Erziehungsarbeit. dem deutſchen Volk aber gebe ich die Verſicherung, daß der Reichsarbeitsdienſt ſo wie in den zurückliegenden fünf Jahren auch in Zukunft unbeirrt und geradlinig ſein Ziel verfolgen wird, nämlich die deut⸗ ſchen jungen Männer zu erziehen zu nationalſozialiſtiſchen Kämpfern und Arbeitern für ihr Volk, die fungen Mädchen zu volkbewußten Trägerinnen und Hüterinnen deutſcher Art und deutſchen Weſens. Das britiſche Schuldkonto wächſt! In einer Nacht 371 Bombenabwürfe auf friedliche Städte und Dörfer. g Berlin, 27. Juni. In London und ganz England wächſt die Unſicherheit und Nervoſität immer mehr. Alle beſchäf⸗ tigt die Frage, wie nun wohl die weitere Entwicklung des Krieges gegen England ſein wird. Die allgemeine Nervo⸗ ſität hat auch das britiſche Luftfahrtminiſterium ergriffen. Die der RAF gegebenen Angriffsziele laſſen auf ein völ⸗ liges Durcheinander ſchließen. 475 In der Nacht vom 20. zum 21. Juni wurden insgeſamt 371 Spreng⸗ und Brandbomben auf deutſches Heimatgebiet abgeworfen, 16 Zivilperſonen wurden getötet und 41 ver⸗ letzt. U. a. wurde ein Bombenangriff auf die Stadt Duis⸗ burg geflogen, durch den drei Häuſer und eine katholiſche Kirche ſchwer beſchädigt wurden. In der Stadt Rhynern, Kreis Unna, wurden zwei Häuſer zerſtört, ein Haus ſchwer beſchädigt. Auf viele kleine Orte wie z. B. auf Ahlen, Oelde, Weetfeld, Schmehauſen, Stadtlohn und Sterkrade wurden Bomben geworfen, durch die teils Schaden an Häuſern, teils aber nur Flurſchaden verurſacht wurde. In der Nacht vom 23. zum 24., 6.40 Uhr, iſt die RAF. ſchon dazu übergegangen, außer den üblichen Bombven⸗ angriffen auf kleine- und kleinſte Orte auf freiem Gelände ſtehende Gebäudekomplexe zu bombardieren. In der Nacht wurden z. B. zwei Bomben auf Schloß Styrun bei Mülheim⸗Ruhr abgeworfen, wodurch der Verwalter tödlich verletzt wurde. Es entſtand nur mäßiger Sachſchaden. Auf das Schloß Rheydt, das 3 Kilometer nordweſtlich der Stadt Rheydt liegt, wurden ſogar ſieben Bomben gewor⸗ fen, die aber keines der Gebäude trafen, ſondern nur Flur⸗ ſchaden anrichteten. 5 Glaubt das britiſche Luftfahrtminiſterium wirklich, mit derartigen Methoden das deutſche Volk auf die Knie zwin⸗ gen zu können? Man ſcheint in London noch nicht begrif⸗ fen zu haben, daß mit den Methoden, wie ſie britiſche Flie⸗ ger gegen wehrloſe Araberdörfer angewandt haben, keine gleichen Erfolge im Kriege gegen Deutſchland zu erzielen ſind. Die deutſche Bevölkerung kann mit derartigen Mit⸗ teln nicht aus der Ruhe gebracht werden, denn ſie weiß, daß der Gegenſchlag der deutſchen Luftwaffe der engliſchen Bepölkerung tauſendfältige Schrecken bringen wird, wogegen die von einer unfähigen britiſchen Luft⸗ kriegsführung verurſachten nächtlichen Ueberfälle verblaſſen werden Das britiſche Schuldkonto wächſt! Italieniſche gewerbliche Arbeiter für Deulſchland. DNB. Berlin, 26. Juni. Vom 3. bis 10. Juni fanden in Rom deutſch⸗italieniſche Verhandlungen über die Anwer⸗ bung italieniſcher gewerblicher Arbeiter ſtatt. Die Verhand⸗ lungen, die in freundſchaftlichem Geiſt geführt wurden, führten zu dem Ergebnis, daß in nächſter Zeit weitere 20 000 italieniſche gewerbliche Arbeiter in Deutſchland zum Einſatz gelangen. Röm. Der Ausſchuß für öffentliche Arbeiten des Se⸗ nats hat einſtimmig den bereits von der faſchiſtiſchen und korporativen Kammer verabſchiedeten Geſetzentwurf über Wiedergutmachung von durch Kriegshandlungen verurſach⸗ ten Schaden genehmigt. Bukareſt. Der Stabschef der neuen„Partei der Nation“, Hofminiſter Jurdarianu, traf Anordnungen über die Mit⸗ gliederaufnahme in der Partei. Einſchreibungen können nur einzeln und perſönlich erfolgen. Juden werden nicht aufgenommen. Newyork. Unter der Schlagzeile„Die Vereinigten Staaten minieren den Panama⸗Kanal“ bringt„Newyork Daily News“ einen Bericht ihres Korreſpondenten aus Pa⸗ nama, in dem es heißt, die USA hätten vor beiden Ein⸗ gängen des Panama⸗Kanals Minen gelegt und ſchwerſte Eiſenbahnartillerie nach der Atlantikſeite der Kanalzone ge⸗ ——— Sie ließ ihn gewähren, weil ſie ſich vorgenommen hatte, ihn niemals zu zwingen. Aber welches Maß an Selbſt⸗ diſziplin und nie ermüdender Güte dieſer trotzige, in ſeinen Widerſtand verrannte Junge von ihr verlangte, ahnte nie⸗ mand. Keiner wußte, daß zuweilen Stunden tiefer Mutloſig⸗ keit über ſie kamen, daß ſie nahe daran war, den Kampf auf⸗ zugeben. Aber dann ſah ſie Rolfs Geſicht, dieſes verſchloſſene, immer etwas verquälte Antlitz, fühlte, daß der Junge litt, und ihr mütterliches Herz empfand Mitleid mit ſeiner Hilf⸗ loſigkeit. Vergeblich hatte ſie verſucht, ihren Mann umzuſtimmen, als er ihr ſeinen Entſchluß mitteilte, Rolf während des letzten Schuljahres in der Stadt zu laſſen. „Du biſt viel zu gut mit ihm geweſen“, hatte er ihr geantwortet,„und ſolange ich noch hoffte, daß Rolf mit der Zeit die Nutzloſigkeit ſeines törichten Widerſtandes einſehen würde, verhielt ich mich abwartend. Aber glaubſt du, ich hätte nicht bemerkt, daß du unter dieſen ſich ſtändig wieder⸗ ſeine Arme genommen und ihren Mund geküßt, damit er nicht widerſprechen ſollte.„Ich weiß, daß du dich niemals beklagt hätteſt, Karin, aber nun iſt es genug. Ich will dich nicht länger leiden ſehen, und vielleicht kommt der Junge eher zur Beſinnung, wenn er für eine Zeitlang all das ent⸗ behren muß, was ihm bisher ſelbſtverſtändlicher Beſitz ge⸗ weſen iſt. Vielleicht erkennt er dann auch, was fur emen Reichtum an Liebe, Wärme und Verſtehen du für jeden ein⸗ zelnen von uns in unſer verwaiſtes Haus getragen haſt.“ Karin glaubte es nicht. 1 9 * Das neue Rad war da. Es ſtand im Flur gegen die blanke Lenkſtange in ſeinen Reflexen auf. Zu anderen Zeiten hätte Rolf ſich darüber gefreut. Heute Wenn er von dieſer Fahrt zurückkam, waren alle ſchon in Saſſenhofen. Für ihn blieben nur die Schule und das . 0 Aus Baden und den Nachbargauen Schwanheim b. Eberbach.(Vom Blitz erſchlagen.) Auf einem Kartoffelacker wurde die 28jährige Hedwig Weber vom Blitz getroffen und auf der Stelle getötet. Die einige Schritte entfernt ſtehende Mutter kam mit dem Schrecken davon. () Ettlingen.(Neunfjähriger Lebensretter.) Der neunjährige Schüler Manfred Schott von hier rettete einen viereinhalbjährigen Jungen vor dem ſicheren Tode des Ertrinkens. Die Kinder verweilten gegen Abend in der Alb, als plötzlich größere Waſſermaſſen aus dem Albtal kamen und den Viereinhalbjährigen mit ſich riſſen, ſodaß er in den Wellen verſak. Manfred Schott brachte den ſchon Bewußt⸗ loſen an Land, wo er ſich alsbald wieder erholte. Lahr.(91 Jahre alt.) In Frieſenheim feierte der älteſte Einwohner Johann Kohler ſeinen 91. Geburtstag. Er ſtammt aus einer Weherfamilie und hat ſelbſt als einer der letzten Weber dieſes Handwerk in früheren Jahren aus⸗ geübt. 9 Ottenhöfen.(Schwerer Unfall.) Der Arbeiter Wilhelm Käshammer erlitt in einem Schotterwerk ſo ſchwere Verletzungen an beiden Händen, daß ſeine Ueberführung ins Krankenhaus Achern nötig wurde. O Hornberg.(Dem„Hornberger Schießen“ ein Denkmal geſetzt.) Das berühmte Hornberger Schie⸗ ßen Wurde hier nun auch im Straßenbild durch ein beſonderes Wahrzeichen verewigt. In der Adolf⸗Hitler⸗Straße wurde ein neuer Brunnen aufgeſtellt, auf deſſen Sockel die Figur eines Landsknechtes ſteht, zu deſſen Füßen ein Böller und eine leere Pulverkiſte zu ſehen ſind. Der Sockel zeigt die In⸗ ſchrift: Jedwedes Kind auf der weiten Erd“,/ Vom Horn⸗ berger Schießen ſchon hat gehört,/ Das Pulver ging aus zur ſchönſten Stund',/ Sodaß man nicht mehr ſchießen kund'. Der Brunnen iſt von einem Freiburger Künſtler geſchaffen und hat ſeinen Standort inmitten alter, maleriſcher Giebel⸗ häuſer und gegenüber dem ſtattlichen Fachwerkbau des Hotels „Adler“. Ungſtein.(Auto überſchlägt ſich.) Unterhalb Ungſtein kam ein Händler aus Maxdorf mit ſeinem Wagen zu weit auf die linke Straßenſeite ſo daß der Wagen in den Straßengraben fuhr und ſich überſchlug. Die drei In⸗ ſaſſen wurden nur leicht verletzt, während der Wagen ſtark heſchädiat wurde. 65 Jahre Hermannsdenkmal. Im Kriegsjahre 1940 ſind es 65 Jahre her, daß Ernſt von Bandel nach 37 jähriger kampfreicher Arbeit ſein Lebenswerk, das Denkmal des Be⸗ freiers Hermann im Teutoburger Wald, dem deutſchen Volk übergeben konnte. Faſt unüberwindliche Widerſtände tauch⸗ ten in all den Jahren der Erbauung auf und es gehöre ſchon die Beſeſſenheit wahrhaften Künſtlertums dazu, ein Werk ſolchen Ausmaßes zu vollenden. ** Todesſturz von der Kampenwand. Vom Hauptgipfel der Kampenwand ſtürzte der 16 jährige Goldſchmiedlehrling Max Mayer aus Roſenheim. Der jugendliche Kletterer war nicht angeſeilt. Einige Kameraden waren Zeugen des Un⸗ glücks, bei dem Mayer augenblicklich den Tod fand Birkenau.(Schwerer Sturz.) Beim Heuabladen ſtit zte der Schloſſer Florig ſo ſchwer vom Wagen, daß er mit Schlüſſelbeinbruch und Rippen verletzungen der Heidelberger orthopädiſchen Klinik zugeführt werden mußte. — Gerabronn.(nter den Heuwagen gakom⸗ men.) Beim Einfahren von zwei zuſammengekoppelten Heu⸗ wagen geriet der Sägereiarbeiter Johann Oberndörfer unter die Räder des hinteren Wagens und erlitt ſchwere Ver⸗ letzungen. — Crailsheim.(Infolge eines Wol enbruchs ertrunken.) Die 1Ajährige Landwirtstochter Roſa Merker badete zuſammen mit einer Freundin an einer ſeichten und ungefährlichen Stelle der Jagſt in Stimpfach. Als ſich das Mädchen etwas weiter vom Ufer entfernt hatte, wurde die Strömung infolge eines am Oberlauf der Jagſt nieder⸗ gegangenen Wolkenbruchs plötzlich ſo ſtark, daß das Mädchen vor den Augen ſeiner Freundin fortgeriſſen wurde und in den Wellen verſank. Ein auf die Hilferufe herbeigeeilter Mann fonnte, da er des Schwimmens unkundig war, keine Rettung bringen. — Mühlacker.(Vom Blitz getötet.) Werkmeiſter i. R. Gottlieb Schilling, der auf dem Heimweg von einem ſtarken Gewitter überraſcht wurde, ſuchte unter einem Baum an der Oetisheimerſtraße Schutz vor dem Platzregen. Plötz⸗ lich fuhr ein Blitz in den Baum, unter dem Schilling Zuflucht geſucht hatte, und tötete den Mann auf der Stelle. 7 Leben in einem fremden Haus. Er wußte noch nicht einmal, zu wem er kommen würde. a. Ohne Luſt, von einem beklemmenden Druck erfüllt, packte er ſeinen Ruckſack. Daß Karin ihm ſeine Wäſche und Strümpfe, den Trainingsanzug und die Decke zum Einpacken hergerichtet hatte, ärgerte ihn. Er wäre auch ohne ſie fertig⸗ geworden. Daß unter ſeinen Hemden eine Packung mit Schokolade und Keks lag und in einem Paar zuſammen⸗ gerollter Strümpfe eine Schachtel Zigaretten ſteckte, ver⸗ urſachte ihm Unbehagen, weil er ſich dafür bei Karin be⸗ danken mußte. 5 Warum hatte ſie das getan? Warum mußte ſie ſich ihm immer aufdrängen? Zornig warf er alles, wie es ihm unter die Hände kam, in den Ruckſack. Kein Stück würde er davon eſſen, keine 8 Zigarette rauchen. Mochten ſich die Kameraden darin eilen. 5 Das einzige, was ihn tröſtete, war, daß es morgen früh losging, und daß er dann der läſtigen Pflicht enthoben war, Karin einen guten Morgen zu wünſchen oder eine gute Nacht, und daß er nicht mehr darüber nachzuſinnen brauchte, wie er ihr am beſten ausweichen könnte. Wenn er nur ſchon den Abſchied hinter ſich hätte! Am Abend rief ihn der Vater zu ſich. Er gab ihm einen Geldſchein und einige Verhaltungsmaßregeln. „Fahrt nicht zu waghalſig und glaubt vor allem nicht. daß iht es eurem sportlichen Ehrgeiz ſchuldig ſeid, jeden Berg zu nehmen. 1 Lunge halten bei dir, da du zu ſchnell gewachſen biſt, ſolchen Anſtrengungen nicht ſtand. Bitte, de aran und ſei vernünftig. Sollte dir etwas Unvor⸗ hergeſehenes zuſtoßen— du brauchſt mich gar nicht ſo mit ⸗ leidig anzuſchauen, als ob dir nichts paſſieren könnte— ort benachrichtigt zu werden. Im übrigen halte 0 1 en ffen: du bekommſt auf eurer Fahrt ein ſchönes Stück Heimaterde zu ſehen; und wenn du außerdem durch dieſe erſte Loslöſung von zu Hauſe etwas mehr Abſtand von uns gewinnen und uns nicht mehr als deine Feinde, ſondern als deine beſten Freunde zu betrachten lernen würdeſt, ſollt⸗ es mich freuen.“ 5 ——.„ 1 olcale uud och au Zuchthaus für Feldpoſtmarder. Das Sondergericht ver⸗ urteilte den 34jährigen, aus Schretzheim gebürtigen Joh. Kolar wegen Unterſchlagung von Feldpoſtpäckchen und Pake⸗ ten zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus und zwei Jahren Ehr⸗ verluſt und den der Mithilfe beſchuldigten 21jährigen Mann⸗ heimer Heinrich Riebel zu anderthalb Jahren Gefängnis. Die in einem Mannheimer Großbetrieb beſchäftigten Leute hatten an der Poſteinlaufſtelle zu tun und haben die als un⸗ beſtellbar von der Front zurückgekommenen Päckchen für ſich behalten. Der Jüngere der beiden erhielt für ſeine Mithilfe durch Kolar Zigaretten und Schreibpapier, den endgültigen Lohn aber erſt vor dem Sondergericht. ** Todesfall. Im Alter von 61 Jahren ſtarb der Vor⸗ ſtand des Hauptbahnhofs Mannheim, Ludwig Meier, nach einer faſt 44jährigen Dienſtzeit bei der Deutſchen Reichsbahn. Der Verſtorbene war Inhaber des Goldenen Treudienſtehren⸗ zeichens. Der„Blumenpeter“ iſt tot. In der Heil⸗ und Pflege⸗ anſtalt Wiesloch, wo er ſchon ſeit“ vielen Jahren untergebracht war, iſt dieſer Tage Peter Schäfer, der„Blumenpeter“, im 65. Lebensjahr geſtorben. Er ſtammte aus Weinheim und galt lange als Mannheimer Original. * Fahnen bei Dunkelheit einziehen! In dieſen Tagen, da in Stadt und Land die Fahnen des Sieges wehen, iſt es notwendig, noch einmal auf den vom Reichs⸗ und preußiſchen Miniſter des Innern im Ein⸗ vernehmen mit dem Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda ergangenen Flaggenerlaß hinzuweiſen, der fol⸗ genden Wortlaut hat: Es iſt erneut beobachtet worden, daß die Reichs⸗ und Nationalflagge an allgemeinen Beflaggungstagen nachts nicht eingezogen wird und häufig über die angeordnete Beflag⸗ gungszeit hängen bleibt. Für die öffentlichen Gebäude iſt vorgeſchrieben, daß die Beflaggung um 7 Uhr morgens be⸗ ginnt und bei Eintritt der Dunkelheit endet. Dieſe Vorſchrift gilt auch dann, wenn die Beflaggung für mehrere Tage an⸗ geordnet worden iſt. Die Bedeutung der Flaggenhiſſung er⸗ fordert, daß die Bevölkerung ihr Verhalten der behördlichen Regelung anpaßt. Es ergeht daher die allgemeine Auffor⸗ derung, daß bei Beflaggungen auch auf den Privatgebäuden die Flaggen morgens 7 Uhr geſetzt und mit Eintritt der Dunkelheit wieder eingezogen werden. — Verkauf von Arbeitsſchuhwerk. Durch eine Anord⸗ mung 83 im Deutſchen Reichsanzeiger Nr. 143 regelt der Reichsbeauftragte für Lederwirtſchaft die Verteilung von Ar⸗ beitsſchuhwerk. Es darf vom Fabrikanten an Händler nur gegen Beſtellſcheine ausgeliefert werden. Der Händler darf auch nur gegen Beſtellſcheine verkaufen. Für den Verkehr mit handwerklich hergeſtelltem Arbeitsſchuhwerk gelten dieſe Beſtimmungen nicht. Die Reichsſtelle erläßt hierfür beſondere Vorſchriften. In einer erſten Durchführungsbeſtimmung zur Anordnung 83 wurde an gleicher Stelle des Deutſchen Reichs⸗ anzeigers bekanntgemacht, was unter Arbeitsſchuhwerk zu ver⸗ ſtehen iſt. Es iſt ſchweres Berufsſchuhwerk mit Lederſohle, Gummiſohle oder Holzſohle. Als Beiſpiele ſind aufgeführt Feuerſchuhe, Grubenſchuhe, Landarbeiterſchuhe, und unter Spezialarbeitsſchuhen ſind genannt Anfallverhütungsſchuhe, Bergſchuhe, Knobelbecher, Fiſcherſtiefel. Zum Arbeitsſchuh⸗ werk mit Holzſohle rechnen auch Pantinen. * — Bereitſtellung zuſätzlicher Brennholzmengen. Um die Brennſtoffverſorgung der Bevölkerung für den bevorſtehenden Winter ſichern zu helfen, wird im Reichsminiſterialblatt der Forſtverwaltung Nr. 23 vom 14. Juni 1940 eine Bekannt⸗ machung über zuſätzlichen Brennholzeinſchlag im Forſtwirt⸗ ſchaftsjahr 1940 veröffentlicht. Die Geſamtmenge des auf⸗ zubringenden Brennholzes wird beſtimmt. Die Aufbringung erfolgt durch Holzeinſchlagsfeſtſetzungen(Umlagen). Die Oſt⸗ mark wird in dieſe Amlagen nicht einbezogen, trotzdem wird in der Oſtmark eine Steigerung der Brennholzaufbringung verſucht werden. Der Einſchlag ſoll möglichſt bis zum 30. September, er muß auf jeden Fall bis zum 31. Oktober 1940 beendet ſein. Der Einſchlag hat zuſätzlich zu erfolgen, d. h. die für das Forſtwirtſchaftsjahr 1940 erteilte Amlage an Nutzholz einſchließlich des normalerweiſe anfallenden Brenn⸗ holzes darf durch dieſen Sonderhieb keinesfalls berührt wer⸗ den. Zum zuſätzlichen Brennholzeinſchlag kann grundſätzlich der Waldbeſitz aller Beſitzarten von 50 Hektar aufwärts her⸗ angezogen werden. Die Art der Durchführung der zuſätzlichen Brennholzhiebe bleibt den gegendkundigen Forſtdienſtſtellen überlaſſen. »nach ausgegeben. Haftpflichtverſicherung für Kraftfahrzeuge Auch bereits Verſicherte müſſen die Mindeſtverſicherungs⸗ ſumme erreichen Pflichtverſicherungsgeſetz für* [ter vom 7. November 1939 hat den Ve herungs⸗ g mit Wirkung vom 1. Juli 1940 ab eingeführt. Von em Tage an darf es kein in Betrieb befindliches Kraft⸗ g geben, das nicht gegen Haftpflicht verſichert iſt. Der srungspflicht unterliegen lediglich nicht: Kraftfahr⸗ zeuge, deren Höchſtgeſchwindigkeit 6 Kilometer je Stunde nicht überſteigt; ſelbſtfahrende Arbeitsmaſchinen, die zur Leiſtung von Arbeit(nicht alſo zur Beförderung von Per⸗ ſonen oder Gütern) beſtimmt und geeignet ſind die nicht mehr als 20 Kilometer Höchſtgeſchwindigkeit je Stunde haben und die vom Reichsverkehrsminiſter als ſolche be⸗ ſtimmt ſind; maſchinell angetriebene Krankenfahrſtühle und noch einige Typen von Anhängern. Die Halter aller ande⸗ ren Kraftfahrzeuge l(einſchließlich Anhänger) dagegen ſind verpflichtet, für ſich und den berechtigten Fah⸗ rer eine Haftpflichtverſicherung zur Dackung der durch den Gebrauch des Fahrzeuges verurſachten Sach⸗ und Perſonen⸗ thäden abzuſchließen und auch aufrechtzuerhalten. Dies kann aber nur bei einer im Deutſchen Reich zum Geſchäfts⸗ betrieb zugelaſſenen Verſicherungsgeſellſchaft geſchehen. Dieſe wiederum kann den Abſchluß eines ſolchen Haft⸗ pflichtvertrages lediglich in ganz beſonderen Ausnahmefäl⸗ len ablehnen. Bei ſeinem Beginn iſt dem Verſicherten ko⸗ ſtenlos eine Verſicherungsbeſtätigung auszuhändigen, ſo daß in Zukunft ein Kraftfahrzeug nur dann zuge⸗ lafſen wird, wenn der Nachweis einer ausreichenden Haft⸗ pflichtverſicherung erbracht wird. Für bereits beſtehende Verſicherungen werden derartige Beſtätigungen nach und ö Endet eine Kraftfahrzeughaftpflichtver⸗ ſicherung aus irgendwelchen Gründen letwa weil der Ver⸗ ſicherte die Prämien nicht mehr entrichtet hat), ſo iſt der Halter des Fahrzeuges verpflichtet, unverzüglich das Num⸗ mernſchild entſtempeln zu laſſen und den Kraftfahrzeugbrief der Zulaſſungsſtelle abzuliefern. Auch die Verſicherungs⸗ geſellſchaften ſind verpflichtet, eine entſprechende Anzeige zu erſtatten. ü Eine Haftpflichtverſicherung iſt lediglich dann im Sinne dieſer neuen Beſtimmungen als ausreichend anzuſehen, wenn ſie folgende Schäden erfaßt: Für Perſonenſchäden be⸗ trägt die Mindeſthöhe der Verſicherungs⸗(bezw. Haftpflicht) Summen bei Perſonenfahrzeugen bis zu 6 Plätzen 100 00⁰ Mark, mit 7—10 Plätzen 150000 Mark uſw. bei zur Perſo⸗ neubeförderung beſtimmten Anhängern bis zu 80 Plätzen für jeden Platz 8000 Mark, bei Güterfahrzeugen, Zug⸗ und Arbeitsmaſchinen einſchließlich der Anhänger 100 000 Mark, Für Sachſchäden beträgt die Mindeſthöhe den zehnten Teil der Mindeſtverſicherungsſumme für Perſonenſchäden. Wer alſo bereits eine Haftpflichtverſicherung laufen hat, muß ſich durch Einſicht in ſeine Poliee überzeugen, daß dieſe Mindeſt⸗ beträge verſichert ſind; andernfalls iſt Nachverſicherung vor⸗ zunehmen. 8 Um den mit dieſer Pflichtverſicherung bezweckten Schutz der Verkehrsopfer wirkſamer zu geſtalten, iſt die Unter⸗ lafſung des Abſchluſſes einer derartigen Haftpflichtver⸗ ſicherung unter Strafe geſtellt. Mit Gefängnis oder 15 Haft und Geldſtrafe wird beſtraft, wer vorſätzlich oder fahrläſſig ein haftpflichtverſicherungspflichtiges Fahr- eug auf öffentlichen Wegen oder Plätzen gebraucht oder Keinen Gebrauch geſtattet, wenn für dieſes Fahrzeug der oben geſchilderte Verſicherungsſchutz nicht beſteht. Aus der badiſchen Wirtſchaft HV. der Badiſchen Beamtenbank e GmbH. Karlsruhe. In der 18. HV. der Badiſchen Beamtenbank e GmbH., Karlsruhe, bemerkte Direktor Lips zur Gewinnverteilung von 2 Prozent, daß es nicht im Sinne der Genoſſenſchaftsbank liege, möglichſt hohe Gewinne zu erzielen. Die Vorteile für die Mitglieder lägen vor allen Dingen in der Gewährung von Leiſtungen und Krediten zu beſtmöglichſten Bedingungen. Die HV. genehmigte einſtimmig die vorgeſchlagene Gewinn⸗ verteilung. Danach werden wie im Vorjahre der geſetzlichen Rücklage und der Sonderrücklage je 50 000 Mark überwieſen Kraftfahr⸗ 7 (nachdem vor Feſtſtellung des Gewinns bereits 90 000 Mark Rückſtellungen vorgenommen wurden), der Angeſtelltenunter⸗ ſtützungskaſſe ein von 35 000 Mark i. V. auf 50000 Mark erhöhter Betrag zugeführt. Der Zugang an Einlagen hält im Jahre 1940 an; bis Ende Mai wurde bereits der Ge⸗ ſamtzugang des vergangenen Jahres erreicht. Badiſche Perſonalnachrichten: Ernannt: zu Hauptlehrern die Lehrer: Karl Graß(Karls⸗ ruhe) in Etzenrot, Kurt Knittel(Karlsruhe) in Wolfarts⸗ weier, Karl Brecht an der ländlichen Berufsſchule für Kna⸗ ben in Eubigheim, Hermann Bauer in Lengenrieden, Franz Boos in Grünsfeld; zum Studienreferendar: Wilhelm Salo⸗ mon aus Kaſſel; zum Beamten auf Lebenszeit: Hauptleh⸗ rer Auguſt Schweizer in Hugswejer. Ins Beamtenverhältnis berufen: Der Anwärter für den gewerblichen Schuldienſt Hugo Gilgin an der Gewerbeſchule in Säckingen als a. p. Tech⸗ niſcher Lehrer.— Ernannt: Studienaſſeſſorin Dr. Annelieſe Mayer zur Studienrätin an der Haus⸗Thomaſchule, Ober⸗ ſchule für Jungen, in Lörrach. * Landfrauen und Erntekindergarten Die NS.⸗Volkswohifahrt im Dienſte der deutſchen Familſe und der Volksgeſundheit. )jwer und umfangreich Bauersfrau. Vom iſt ſie tätig, im He heute, in einer Zei Pflichtenkreis der La ſie muß mit ihrer ganzen Kraft helfen, die Ernährung unſeres Volles in der Kriegszeit zu ſichern. Dabei iſt ſie aber auch Haus⸗ frau und Mutter ihrer Kinder! Vor allem in der arbeits⸗ reichſten Zeit des Jahres, in der Erntezeit, fällt es oft recht ſchwer, alle dieſe Pflichten miteinander zu vereinigen. Jetzt, wo es gilt, Heu und Korn, Kartoffeln, Feld⸗ oder Fut⸗ terpflanzen heimzubringen und zwar gut und raſch heimzubrin⸗ gen, da kommt oft das Wohl der Familie etſt in zweiter Linie und den Kindern drohten früher nicht ſelten die Gefah⸗ ren der Vernachläſſigung. Wie oft hat man gerade in dieſer Zeit in der Zeitung geleſen:„Großbrand durch ſpielende Kin⸗ der!“ oder:„Kind ertrunken“— das alles waren Opfer an Leben, Geſundheit und materiellen Werten, die durch un⸗ beaufſichtigte Kinder entſtanden ſind, durch Kinder, deren Mütter vor lauter Arbeit nicht imſtande waren, nach dem Rechten zu ſehen. Hier hat die NSV. durch die Schaffung der Ernte⸗ kindergärten gründlichen Wandel geſchaffen. Hier im Erntekindergarten ſind die Kinder unter der Obhut der Kin⸗ dergärtnerin gut aufgehoben und die Bauersfrau kann ohne Sorgen um ihre Kleinen der Arbeit nachgehen, die alſo durch dieſe Einrichtung weſentlich erleichtert wird. Im Kindergar⸗ ten ſpielen und ſingen die kleinen Pfleglinge nach Herzensluſt, es herrſcht dort ein fröhlicher Betrieb, der die meiſten Kin⸗ der ſehr raſch eingewöhnt. Daneben ſtehen aber auch wich⸗ tige erzieheriſche und geſundheitsför dernde Aufgaben, die der Erntekindergarten zu erfüllen hat und die ihn auf dem Lande ganz beſonders unentbehrlich machen. Gerade auf dem Lande, wo im Elternhaus oft die nötige Zeit fehlt, iſt es der Kindergärtnerin vorbehalten, die erſte geiſtige und charakterliche Formung der kleinen Seelen vor⸗ zunehmen. Das geſchieht natürlich keineswegs durch irgend⸗ welche langweiligen Belehrungen, ſondern etwa durch Kinder⸗ lieder, Kinderreime, oder die ſchönen alten Märchen, die alle einen ethiſchen Kern haben und erzieheriſche Werte ſo ver⸗ mitteln, wie ſie der Vorſtellungswelt des Kindes angepaßt ſind. 8 Auch die Geſundheitsbetreuung der Kinder auf dem Lande, ſo wie ſie im Erntekindergarten verwirklicht wird, erfüllt außerordentlich wichtige Aufgaben.„Landkinder ſind doch geſund“, heißt es meiſtens. Und doch iſt bei näherem Zusehen die Geſundheitsführung gerade auf dem Lande ein ſehr wichtiges und notwendiges Kapitel. Manches Kind macht im Erntekindergarten zum erſtenmal Bekanntſchaft mit der Zahnbürſte, ganz zu ſchweigen vom Händewaſchen vor dem Eſſen. Ebenſo ſteht es mit der Ernährung. In den arbeits⸗ reichen Sommermonaten iſt im ländlichen Haushalt der Speiſe⸗ zettel oft einſeitig. Der Kinderkörper verlangt jedoch abwechſ⸗ lungsreichere Koſt, wenn nicht Störungserſcheinungen imm kör⸗ perlichen Aufbau⸗ und Entwicklungsprozeß entſtehen ſollen. Eine dem kindlichen Organismus angepaßte Nahrung macht den Aufenthalt im Erntekindergarten beſonders wertvoll. In gewiſſen Abſtänden erfolgt außerdem eine ärztliche Un⸗ terſuchung aller Kinder, die zuweilen überraſchende Kraul heitserſcheinungen zutage fördert. So dient der Erntekindergarten der NSW. nicht nur det Landfrau, indem er ihr die ſchwere Arbeit erleichtert und. iht die Sorge um die Kinder abnimmt, er arbeitet mit im Dienst an der Familie und der deutſchen Volksgeſundheit und erfüllt ſo wichtige Aufgaben in großer und ſchwerer Zeit. NSG. iſt das Tagewerk der Muſik der Inſekten Im Juni laſſen allenthalben auch die Inſekten ihre Stimmchen ertönen. Die Bienen ſummen ihren Arheits ſang, die Hummeln in tieferen Tönen desgleichen. Wirkliche Muſikanten aber, die nicht bei der Arbeit, ſondern beim Nichtstun ſich hören laſſen, ſind die Heuſchrecken und die Heimchen. Sie ſind die Geigenſpieler des Feldes und dez Gartens. Unermüdlich laſſen ſie ihre feinen Stimmchen er⸗ tönen. Meiſt benutzen ſie ihre Flügel zur Erzeugung der Töne, oft aber hat es ganz den Anſchein, als ob ſie beſon⸗ dere Organe dazu haben. Die Männchen ſind es immer, die dieſe Muſik bereiten, und zwar ſtets in den höchſten Tönen. Die Haus⸗ und Baumgrillen ſingen nur nachts. während die ſchwarze Feldgrille auch am Tage muſtziert. Sehr kunſt⸗ voll iſt der Singapparat der Heuſchrecken eingerichtet. Viele dieſer Muſikanten haben ein ſehr ſcharfes Gehör, ſie ver⸗ ſtummen ſofort mit ihre Geſange, wenn ſich Schritte ihrem Sitze nähern, andere wieder ſcheinen taub zu ſein denn ſie bleiben ganz gleichmütig ſitzen. Im allgemeinen klingt uns die Muſik der Inſekten ziemlich monoton in den Ohren Wir glauben immer nur einige gleiche Töne herauszuhöxen Bis jetzt hat man dieſe Töne muſikaliſch noch nicht feſtgelegt Wichtig für Nückgeführte. Die bevorſtehende Heimkehr der Rückgeführten in die freigemachten Gebiete der bisherigen Kampfzone veranlaßt uns auf folgendes hinzuweiſen. Die Rückgeführten müſſen ſich in der für ihre Wohnung zuſtändigen Zweigſtelle des ſtädt. Ernährungs⸗ und Wirtſchaftsamts von der Lebensmittelverſorgung in Mannheim abmelden. Dabei ſind ſämtliche Lebens⸗ mittelkarten vorzulegen. Ueber die Abmeldung wird eine i erteilt, die am neuen Wohnort vor⸗ zulegen iſt. Daneben darf die polizeiliche Abmeldung nicht unterlaſſen werden. Beim Wegzug von Mannheim ſcheiden die Rück⸗ geführten aus der hieſigen Brennſtoffverſorgung aus. Vor dem Wegzug muß ſich deshalb jeder Kückgeführte bei ſeinem Kohlenhändler in der Kundenliſte ſtreichen laſſen— damit unnötige Fuhrleiſtungen— wie ſie leider verſchiedentlich vorkamen— vermieden werden. Außerdem müſſen die Heimkehrer bei der ſtädt. Kohlenſtelle L 2, 9 a, III. Stock, Zimmer 1 und 2 eine Beſcheinigung erheben, in der beſtätigt wird, daß ihre Familie aus der hieſigen 1 aus⸗ geſchieden und daher am neuen Wohnort kohlenbezugs⸗ berechtigt iſt.. Städt. Ernährungs⸗ und Wirtſchaftsamt. Verſammlungs⸗Kalender. Fußballvereinigung 1898. Heute Donnerstag Abend Training zu den bekannten Zeiten für alle Aktiven. Anſchließend Spieler⸗ verſammlung. 2 A. Eierverteilung. Auf die zur Zeit gültige Reichseierkarte werden ab ſofort bis 30. Juni 1940 auf Abſchnitt d 3 Eier für jeden Verſorgungsberechtigten aus gegeben. B. Rulſruf bon Iultermiſteiſcheinen. Für nichtlandwirtſchaftliche Tierhalter kommen zur Verteilung auf Abſchnitt 8 der Futtermittelſcheine für Pferde je Pferd bis zu 210 kg Pferdefutter der Pferde im Wonat Juli 1940. nitte 6 der Futtermittelſcheine für für die Verſorgun 1 Auf die Ab Schweine je Schwein bis zu 28 kg Schweinefutter für die Verſorgung der Schweine in den Monaten Juli, Auguſt und September 1940. Abſchnitt 8 der Futtermittelſcheine für Pferde und Abſchnitt 6 der Futtermittelſcheine für Schweine werden hiermit aufgerufen. Die Futtermittelſcheine find alsbald zwecks Abtren⸗ nung der genannten Abſchnitte den ſeitherigen Futter⸗ mittellieferanten einzureichen. Der Landrat des Kreiſes Mannheim — Ernährungsamt Abt. B Städt. Ernährungsamt Mannheim. Ferkel zu verkaufen. Haupt. In Ausgabe von Seefiſchen. Die nächſte Verteilung von See⸗ fiſchen findet heute Donnerstag, 27. Juni ab 15 Ahr in ſämtlichen zugelaſſenen Fiſch⸗Fachgeſchäften ohne die bisherigen Beſchränkungen ſtatt. Die Abgabe der Fiſche erfolgt ohne Rückſicht auf die Nummer des weißen Kundenausweiſes. Städt. Ernährungsamt Mannheim 5 5 50 oder Tel. 23493. ...... 2—— Achtung, Feld poſt! Die Feldgrauen freuen ſich, wenn Hüh⸗ aller Syſteme Räheres Zürn, „Bad. Hof“ 2— Habe abzugeben, ſolange Vorrat reicht; Gerſte, Maisſchrot Konzentrat, Schnitzel Milchteiſtungsfutter ie täglich ihre Heimatzeitung, 1 (Amid⸗Miſchfutter) Pferde⸗Miſchfutter.„Neck ar⸗Boie erhalten. Sie können für nut Das beſtellt. 0 RM. 1.50 für den Monat die Ver Mäh ⸗Bindegarn kann abgeholt werden. 8 innig geſtalten und Freude bereite Mex. Schmich. 535 14940 0 2 * 2 6 Nr. Nam DS müſoh werden repatier.* — ̃ bindung zwiſchen Heimat und Flom Fuüng hende geſchloſffenen taube fordert geradezu dieſe ernennen neee eee elne f ua uch som spaise ioc usbnzz udn ur gun dung cn u! as een e e ehe et een ne eee e 00 usg opang gubc zeufel eipnag ages eig eqnvib me usufef djancd zi buleg gun gus bie seu 40 „e„duvavg)— 86“ „uses pz“ quis zslen cp 5neg qun zen susspaozig inv quboch eig eib 40 pn ada gunzeß ueeullgab qa usqaeg ueufe 6o]l gquvaog) voc dunvag sog diaet mis eneag guse digg zeqnuesuig oi dog susezozgz Fusagz uu anu vl uejeic aqa unzg“ „Ach ne sjputeiu se in nov“ „dap jochen sneaeg unu se uusm gun“ inv se aepp uebnzz naue ug „ich uso jpc ne chu zupa uv une hof ueugelno geg Uegſpaa and pi uvm gog uallvz usagg ꝙæmuu uegog eig“ gem ꝙpou gun use ad eſcktupg„e bangeuu oz ussejavzß sog wnapgz“ Ab gehn aqui noa ed qvaeg gupquepap zes obiaaeu ehulpag oled inv 4e go uepug uegusmunmchhnea ing guvbc ei eh ien echt ee een ee ee eee ee „used uc bangauu oz Neeb dapgg“ udesnpzch ne zva gun inv Suggjck guvavg) gui uud zequvuleuf aqungeg aue pig dag ue 8 „esazduv se sie ue“ „envusb of sog 10 uelligz“ ca pu eiongg 4 „Jai usage aeqnaog uus die een e een ee een en eee eme nei uogpſpl ene gupflaeg;— gun pouiplach uda nv og ugufeut eic di did ueugenbusuue snaäng seg jagt aule zusgebeb zegusbejog) ag jg uv zog uezuvg ne od ue Hangeuuozz usseiapzcß vl ss din iusble— ung“ „be eee weg e nee e eg ang „Lanlogs“ aol quvaboch aan;„ue euvg nd ueugg negusbejac) uu iqid vujc usempas“ J ple! sicca ogichlgng dag uennſp id mung go ueenbz „ Ua Spina 0— aun biqupzlaea a0 I euung sags“ Actoz us guvzoch eiquvc ujeppg uezseag uieuse qs uuns seule eigoiee o vun uvm dag uud leqada anz usjeullgeb qzog ze uv ge pnvazoqoq uoa ojogß use oer need Aha adule ahi pn jan ue sana aeutuneusqezg ug ge use uezn unc ne pog suebie cpo god usgunzeg ed aun sjuuog ueinvoz sah pi 40 uu (usjoqaea pnaqqpozg) ue Miene uehogequn gun gicsbssboſ ed ozuogzuvg Ustpinhnt uieuze aun uang gagieh zum uus use ocduudg 80 5018 uebi un go zog aun zuuu un avm enn usch ne ohe ac usuuvbag usſpſpe a0 a snp eeavbig eng en opa Hunuqpfejch ou ich use gol zdmequn bub 18 „iu ahead aue ou ann eie usgeß ae pu uecheſun jou uu p eig use uebi neige unn avoyck ue unuesgegaz uteagg ui og agg g“ i gde eig 4e Dig ang Ing bangeuuoze uss jau aao uso! gpg us u ou sun an gog uellog uspogß jauvaoch ase duzeſe dasguv user suff aecpeq usch un oneapbig rag! 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Ich— ich werde warten.“ Sie fuhr ſich mit der Hand über die Stirn. „Mir ſcheint, Sie werden ſehr lange warten müſſen. „Ich habe Zeit.“ Plötzlich beugte er ſich noch einmal herab. Groß und Gesch ſah Marleen ſeine Augen wieder über ihrem eſicht. 5 „Ich habe Zeit, Marleen Ronneburg.“ a Knapp trat er dann zurück. Da richtete ſich auch Marleen auf.. „Das iſt gut! Ich hoffe, daß ich Sie nicht daran zu erinnern brauche.“ Sie ſtand auf und reckte die jungen Glieder. „Wir verſtehen uns alſo. Es iſt wirklich gut, daß ich mitgekommen bin, nicht wahr?“ Es iſt in jedem Falle gut.“ Dina kam überraſchend ſchnell, als Marleen nach ihr rief. Sie ſchien unbefangen und war ſofort bereit, nach Hauſe zu fahren. In der Diele wandte Marleen ſich noch einmal an Garand. „Sind Sie ein nachſichtiger Gläubiger, Herr Garand?“ Er verſtand den Sinn der Frage offenbar nicht. Dann flackerte es plötzlich wieder in ſeinen Augen auf. „Es kommt ganz darauf an, weſſen Gläubiger ich bin.“ „Augenblicklich der meine. Ich ſchulde Ihnen den Be⸗ trag für das Abendeſſen. Sie werden mir erlauben, ihn von meinem nächſten Taſchengeld zurückzuerſtatten.“ „Aber Marleen!“ wandte Dina an Garands Stelle ein. Marleen ließ ſich nicht beirren. „Lieber wäre es mir allerdings, wenn meine Kuſine den Betrag einſtweilen für mich auslegen würde. Biſt du dazu in der Lage, Dina?“ 55 Die Kuſine ließ ein leiſes, nicht ganz freies Lachen ören. 5„Ganz und gar nicht. In meiner Kaſſe ſieht es augen⸗ blicklich faſt ebenſo troſtlos aus wie in dey deinen. Leider!“ „Alſo werden Sie warten müſſen, Herr Garand. Es hat doch Zeit, nicht wahr?“ Er ſtand mit rotem Kopf und eingezogenen Mund⸗ winkeln vor ihr. „Es hat Zeit. Garand kann unter Umſtänden ein ſehr nachſichtiger Gläubiger ſein.“ „Unter Umſtänden... Alſo nur, wenn er will?“ Sehr richtig. Wenn er will!“ In tiefen Zügen atmete Marleen die feuchte Nachtluft ein, als ſie aus dem Hauſe traten. Garand begleitete die Damen bis zum Wagen. Ein kurzer Abſchied im nächtlichen Sprühen, dann zog der Motor an. Eine Weile herrſchte Schweigen zwiſchen den Kuſinen. Nun ließ Dina ein nachdrückliches Gähnen hören. „Alſo hätten wir eine Stunde nutzlos geopfert.“ ful Durchaus nicht. Sie hat ihren Zweck vollſtändig er⸗ üllt. „Das verſtehe ich ſo wenig, wie ich dich verſtehe. Du machſt dir anſcheinend eine ganz falſche Vorſtellung vom Leben, weil du es noch gar nicht richtig kennengelernt haſt. Es iſt natürlich eine ſchöne Sache, auf die ſogenannte große Liebe zu warten, aber man kann ſich dabei ſehr leicht kalte Füße holen. Und wie die Verhältniſſe auf Ronneburg nun einmal liegen... Ich ſedenfalls würde mich keinen Augen⸗ blick beſinnen, Garand zu nehmen.“ „So nimm ihn doch!“ a Dina ſah in das Dunkel hinaus und ließ ſich langſam in das Polſter zurückſinken. Nach einer Weile erſt kam ihre Stimme mit ſeltſamem Klang aus der Ecke: f„Erſtens will er nicht mich, ſondern dich. Und dann— ich habe mich ſo halb und halb ſchon in anderer Richtung feſtgelegt.“ „Ah! Alſo doch die ſogenannte große Liebe?“ „Vielleicht. Vielleicht hat ſie aber auch einen ſehr ſoliden Hintergrund. Indeſſen, um bei dir und Garand zu bleiben: War es nicht ſinnlos, mit ihm in die Wohnung zu fahren, wenn du glaubſt, ihm keine Ausſichten machen zu können?“ Im Gegenteil. Du weißt, daß ich es liebe, den Dingen klar ins Geſicht zu ſehen. In dieſem Falle war es ganz 4. beſonders notwendig. Und ich weiß nun, woran ich mit Garand bin.“ 2. Ein blaſſer Sonnenſtrahl kam ſchüchtern zwiſchen grauen Wolken hervor und lief lautlos über den Kaffeetiſch hin. Für einen kurzen Augenblick traf ſein dürftiger Schein zwei Frauenhände, die reglos auf der Tiſchplatte lagen. Hagere, ſehr kühle Hände. Kühl wie die Frau, der ſie ge⸗ hörten, und die mit kaum ſichtbarer Erwartung die Wirkung ihrer Worte beobachtete. Der Gutsherr von Ronneburg hatte eine heftige Ant⸗ wort auf den Lippen. Aber er bezwang ſich. Die Linke ſchwer auf die Tiſchkante geſtützt, lehnte er ſich in ſeinen Stuhl zurück. Auf dem Tiſch ſtand Marleens geleerte Kaffeetaſſe. Zur Seite ein unberührtes Gedeck. Dina war nicht zur gewohnten frühen Kaffeeſtunde erſchienen— wie immer. Ronneburg war überzeugt, daß die Mutter ihr den Kaffee ans Bett brachte, wenn ſie den ſausherrn außer Sicht wußte. Das Töchterchen mußte doch ausſchlafen! Anfangs hatte er wiederholt eine mißbilligende Bemerkung darüber gemacht, aber die Schwägerin hatte immer eine Entſchul⸗ digung bereit. Einmal fühlte Dina ſich nicht wohl, ein andermal war es am Abend zuvor ſehr ſpät geworden. Mit ſchweigendem Groll war Ronneburg ſchließlich darüber hin⸗ weggegangen. Mit einem Ruck erhob er ſich jetzt und trat ans Fenſter. Noch immer die hohe, aufrechte Geſtalt, noch immer der Mann, der dem Leben unbeugſam die Stirn bot. Aber er war ſtark gealtert. Das Schläfenhaar war faſt weiß ge⸗ worden, zwei tiefe Falten liefen von den Mundwinkeln ab⸗ wärts. Mit einer harten Bewegung wandte er ſich nach der Schwägerin um. „Ein neuer Wagen— haſt du eine Ahnung, was der koſtet?“ a Frau Helene Armbrecht hob die Schultern. „Es wird wohl zu erſchwingen ſein. Nötigenfalls kann man es ſich ja auch leicht machen. Ein paar hundert Mark zur Anzahlung werden aufzubringen ſein, und der Reſt kann in Raten gezahlt werden. Es wird einem doch ſo bequem gemacht.“ Ronneburg ſchob die Hände in die Taſchen. Durch ſeine Stimme ſchwang Erregung. „So! Und wenn man ſchon von vornherein weiß, daß man die Raten nicht aufbringen kann? Daß man ſich damit nur eine neue Schlinge um die Füße legt? Aber auf eine Sorge mehr kommt es ja nicht an, nicht wahr? Die Haupt⸗ ſache iſt, daß die Damen ihren neuen Wagen bekommen!“ Frau Helene verzog die Lippen. „Wie du das nun wieder ſagſt! Als ob wir dafür könnten, daß auf Ronneburg nicht alles nach Wunſch geht. Es, wird ja auch mal wieder beſſer werden. Man ſchränkt ſich gern ein, wenn es ſein muß, aber man ſoll wenigſtens nach außen hin den Schein wahren. Das ſind wir in erſter Linie den Kindern ſchuldig. Wir haben an ihre Zukunft zu denken und können ſie und uns nicht ſo ganz und gar von aller Welt abſchließen. Es iſt auch mehr als peinlich, Garand immer wieder bitten zu müſſen, ſeinen Wagen zur Ver⸗ fügung zu ſtellen. Mein Vorſchlag iſt alſo durchaus be⸗ rechtigt.“ Ronneburg ließ mit knapper Bewegung die Rechte durch die Luft gleiten. 8 6„Kurz und gut: es iſt gar nicht daran zu denken. Ueber⸗ aupt—“ „So laß doch wenigſtens den alten Wagen ein bißchen auffriſchen.“ lenkte Frau Helene ein.„Dann kann man ſich zur Not vorläufig damit begnügen.“ „Ich habe ihn ſeit dem Herbſt nicht verſteuert und kann auch daran fürs erſte nicht denken. Sonderausgaben können wir uns einfach nicht mehr geſtatten. Ich habe dich ſchon wiederholt darauf aufmerkſam gemacht und möchte es heute mit allem Ernſt und allem Nachdruck wiederholen: Wir müſſen noch ſparſamer wirtſchaften. In jeder Hinſicht. Mehr noch— wir müſſen uns aufs äußerſte einſchränken. Was nach der Atempauſe werden ſoll, die ich mir mit Mühe und Not geſchaffen habe, weiß ich ohnehin nicht.“ Die Schwägerin griff nach dem Kaffeelöffel. i(Fortſetzung folgt) So hetzten die Kriegsverbrecher. Der Haßgeſang des Poilus Kronzeuge der maßloſen franzöſiſchen Hetze: das amtliche Maginotlied.— Des Führers Soldaten beantworten die Gemeinheit. 1 ö Von Kriegsberichter Dr. Thormann. (PK.) Hart an der Durchgangsſtraße liegt in dem klei⸗ nen Weindorf am Rhein die Sorfſchule. Noch vor wenigen Wochen, als der Lehrer den kleinen Abe⸗Schützen das Ein. maleins an die Tafel ſchrieb, hätte ſich dieſes Schulhaus nicht träumen laſſen, daß es einmal einen Diviſions⸗Ge⸗ fechtsſtand in ſeinen Mauern bergen würde und ſein ge⸗ räumiger Holzkeller zur Gefangenenſammelſtelle werden würde. Da ſtehen ſie nun in ihren braunen Khakiuniformen, die Kämpfer der„Grande Nation“, den Mantel um die Schulter gehängt, die Geſichter zum Teil noch verzerrt unter dem Eindruck des Kampfes. Was ſie noch an Waf⸗ fen oder Meſſern mit ſich führen, wird ihnen abgenommen. Während ein paar Leichtverwundete verbunden werden, erfolgt die Durchſicht der Brieftaſchen. Bilder von daheim, von Frau und Kindern, Briefe erzählen von Leid und Freude. Tiefſte Niedergeſchlagenheit ihrer Heimat wechſelt mit eitlem Gerede vom baldigen Sieg. Sie wiſſen nichts vom Einzug der deutſchen Truppen in Paris, ahnen nicht, daß die deutſchen motoriſierten Truppen bereits im Rücken der Vogeſenfront ſtehen. Es iſt, als ob man ihnen die Augen verbunden hat, um ſie blind in den ausſichtsloſen Kampf gegen die deutſchen Waffen zu ſchicken. Ja, die Kriegsverbrecher taten alles, um den Poilu. in einen abgrundtiefen Haß gegen Deutſchland und ins⸗ ö beſondere gegen den Führer zu hetzen. Davon gibt das Lied von der Maginotlinie, das ſich in der Brieftaſche eines Pyrenäenſchützen findet, unwiderlegbares Zeugnis. Dieſes von Gemeinheit derart ſtrotzende Lied, daß man ſich die Wiedergabe verſagen muß, iſt gedruckt in Bergerac und trägt den Zulaſſungsvermerk der Zenſur vom 22. März 1940. 8 l Es hat den herausfordernden Titel: „Komm Hitler, zur Maginot⸗Linie“ Alles, was an verhetzenden Phraſen und Gemeinhei⸗ ten in der Weltöffentlichkeit von den franzöſiſchen und engliſchen Lügenminiſtern in dem letzten Jahre ausgeſtreut wurde, iſt in dieſem Liede in konzentrierter Form zuſam⸗ mengefaßt worden. 5 Wie oft hatte der Führer ſeine begrenzten Forderun⸗ gen an die Welt geſtellt, wie oft betont, daß Deutſchland nichts von Frankreich wolle als eine aufrechte Nachbar⸗ ſchaft beider Völker. Aber das ſtörte dieſe verjudeten Ver⸗ brecher nicht, um den Poilus von den Welteroberungs⸗ plänen Hitlers auch in dieſem Lied zu erzählen. Mit den gemeinſten Ausdrücken werden von den Kriegshetzern die niedrigſten Inſtinkte in dem franzöſiſchen Soldaten auf⸗ geſtachelt, wobei die Perſon des Führers immer wieder in nicht zu wiederholenden Ausdrücken in den Schmutz gezogen wird. Nun, die aufgehetzte Begeiſterung, mit der die Poilus vielleicht dieſes Lied von der Uneinnehmbarkeit ihrer Maginot⸗Linie in den Bunkern heruntergebrüllt haben, wird wohl ſchnell geſchwunden ſein. Ja, ihr Poilus, die ihr hier als Gefangene mit zerriſſenen Röcken und Uni⸗ formſtücken, mit verſtörten Geſichtern vor uns ſteht, es il anders gekommen, als ihr es euch im Schutze eurer für uneinnehmbar gehaltenen Maginot⸗Linie gedacht habt. Vielleicht habt ihr jetzt Zeit, zu erkennen, wie ſehr ihr irregeführt wird, als ihr ſangt:„Sei vorſichtig Hitler.., die Engländer ſind ſchon gelandet“. Gewiß, ſie find ge⸗ landet, aber Hitlers Soldaten haben ſie hinweggefegt, ſchneller, als ſie kamen. Ihr werdet vielleicht jetzt Ge⸗ legenheit haben, mit den Tommies nach Berlin zu kom⸗ men, aber nicht, wie ihr es in eurem namenloſen Haß geſungen habt, um„Hitler nach Paris mit zuſammen⸗ geketteten Füßen zu holen“, ſondern geſenkten Hauptes als Gefangene werdet ihr den Marſch nach Berlin antreten. Jawohl, ihr Verblendeten, die Soldaten Adolf Hitlers ſind ſchon über die Welle eurer ſtärkſten Forts geſtiegen. So werdet ihr nicht mehr die Möglichkeit haben,„allen unterdrückten Völkern eure Freiheit“ zu bringen, die nichts anderes als die Tyrannei der Plutokraten iſt. Bald wird auch auf dem letzten Feſtungswerk eurer Maginot-Linie die Fahne mit dem Hakenkreuz flattern und der Traum von eurem Sieg über die nationalſoziali⸗ ſtiſche deutſche Wehrmacht wird verweht ſein wie der Klang eures Haßliedes im kühlen Morgenwind dieſes Junitages Alter franzöſiſcher Soldat Was er vom deutſchen Soldaken hält. Wenige Stunden vor dem geſchichtlichen Augenblick, da am 25. Juni in der Nacht um 1.35 Uhr das alte Soldaten⸗ ſignal„Das Ganze Halt“ geblaſen wurde, hatten wir, ſo meldet der Sonderberichterſtatter des DNB, in dem Pa⸗ riſer Vorort St. Denis ein Geſpräch mit einem alten fran⸗ Se Weltetiegg enmeßmer: Das war ein ſilberlockiger reis von etwa 66 Jahren, braungebrannt, mit friſchen Wangen und waſſerhellen Augen. Er trat an unſeren a en. als wir einen kleinen aufgeweckten Pariſer Jungen, einen Enkel, nach dem Wege fragten. Einige Schritt von dem Fahrzeug entfernt, gewiſſermaßen in vorgeſchriebenem Abſtand, blieb er ſtehen, riß die Knochen zuſammen, legte die Linke an die Hoſennaht, die Rechte mit hochgewinkel⸗ tem Ellbogen, geſchloſſenen Fingern und angelegtem Dau⸗ men an die Stelle, wo während ſeiner Dienſtzeit ein wenig ſchief ſein Käppi geſeſſen haben mochte. Er trug einen alten khakibraunen Militärrock, im Knopfloch das verſchliſſene Bändchen der Ehrenlegion, auf der Bruſtſeite eine lange Reihe ſchmaler, leicht verſchmutzter Bändchen ſeiner eko⸗ rationen. Vielleicht, wir haben ihn nicht darnach gefragt, war ihm die ſo zur Schau getragene Erinnerung an den Weltkrieg ein Troſt in dieſer Stunde des pollſtändigen mi⸗ litäriſchen Zuſammenbruches der Grande Armee, der er ſo lang angehört hatte. a N urz, knapp, militäriſch gab er die erbetene Auskunft, ohne ſeine ſtramme Haltung auch nur eine Sekunde gufzu⸗ geben Immer richtete er ſeine Antwort, wer ihn von uns auch fragte, an den uns führenden Offizier, obwohl drei Uniformträger im Wagen ſaßen. Das war gerade der rich⸗ tige Mann für uns, ihn als alten Soldaten nach ſeinen Eindrücken von den Waffenträgern des nationalſozialiſti⸗ ſchen Deutſchland zu fragen Erſt als ihm unſer Maſor be⸗ deutet hatte, bequem zu ſtehen, gab er ſeine ſtramme Hal⸗ tung auf. Mit echt franzöſiſcher Lebhaftigkeit, beredtem Mienenſpiel und erklärenden Geſten verſuchte er darzu⸗ ſtellen was ihn, den alten Soldaten, ſchon lange bewegt haben mochte. 5 e „Ich kenne den deutſchen Soldaten, denn ich habe ihm vier Jahre gegenüber gelegen, oftmals länger als mir lieb war. Ich habe die größten Schlachten des Weltkrieges mit⸗ gemacht, ich war unter denen, die nach einem mörderischen, tagelangen Trommelfeuer auf die deutſchen Linien ſtürm⸗ ten, von denen wir glaubten, daß ſie kein Lebeweſen mehr bargen, und die uns, als wir nahe genug herangekommen waren, mit einem Hagel von Handgranaten und einem wü⸗ tenden MG⸗Feuer empfingen. Sie haben um jeden Meter gekämpft, auch als ſie zahlenmäßig weit unterlegen waren, keinen Nachſchub, keine Verpflegung und keine Munition mehr hatten. Selbſt dann noch haben ſie oftmals mit der blanken Waffe ihre Trichter verteidigt und ſind lieber ge⸗ ſtorben, als daß ſie ſich ergaben.“ 1 Auf unſere Frage, worin er denn den Unterſchied zwi⸗ ſchen dem deutſchen Soldaten von 1914 und 1940 ſehe, weiſt er auf eine vorbeimarſchierende Kolonne:„Sehen Sie ſelbſt, welche kräftigen, gefunden, wohlgenährten Burſchen, welche Ausrüſtung, welches Material, welche Waffen! Ich kenne ſie jetzt nur vom Sehen, aber ich habe mich mit ihnen unterhalten, und glauben Sie mir altem Soldaten, daß ich ſchon erkennen kann, was in der Uniform ſteckt, welcher Geiſt ihren Träger erfüllt.“ 1 Ueber die Urſache des völligen Zuſammenbruches der ſranzöſiſchen Armeen aber ſchweigt er umflorten Blickes. Mit einer verächtlichen Geſte weiſt er über die Schulter nach Paris, dem Sitz der Plutokratenclique von Englands Gnaden, Auch unſere tröſtliche Verſicherung, daß der fran⸗ zöſiſche Soldat von 1940 ein tapferer Gegner war, kann die Schleier der Trauer nicht mehr von ſeinem Geſicht ziehen. Stumm nimmt er wieder militäriſche Haltung ein, grüßt und ſieht uns mit feuchten Augen nach, bis der Wagen ſeine Fahrt fortſetzt. 5 9 „Wer kann mir etwas über die Weſtfalen ſagen?“ f „Ich, Fräulein,“ meldet ſich Marga.„Der Weſtfale hat blaue Augen, blondes Haar und die beſten Schinken!“ 9 4