Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poft Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., in Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Pvelsliſte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Feruſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. ages- und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verkiündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenhelm. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— 40. Jahrgang 5 8 1 Wieder Bomben auf England Deutſche Truppen bis oſtwärts Bordeaux vorgerückt.— U-Boot verſenkt 35 000 BRT. Jührerhauptiquartier, 27. Juni. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Den Beſtimmungen des Waffenſtillſtandsverkrages enk⸗ ſprechend rückten unſere Truppen bis zum Dordogne⸗Ab⸗ ſchnitt oſlwärks Bordeaux vor. Erkundungsvorſtöße ſchwächerer feindlicher Seeſtreit⸗ kräfte an der nordfranzöſiſchen Küſte in der Nacht vom 24. zum 25. Juni wurden mühelos abgewieſen. Ein Unterſeebook meldet die Verſenkung von 35 000 Tonnen feindlichen Schiffsraumes. In der Nacht vom 26. zum 27. Juni griffen deutſche Kampfflugzeuge erneut Hafenanlagen ſowie Werke der Flugzeuginduſtrie in Eugland mit Bomben an. Ein eigenes Flugzeug kehrte nicht zurück. Britiſche Flugzeuge ſetzten ihre Bombenabwürfe in Weſtdeutſchland auch in dieſer Nacht fort, ohne militä⸗ riſchen Schaden anzurichten. Mehrere Zivilperſonen wur⸗ den getötet oder verletzt. Zwei brikiſche Flugzeuge wurden durch Flakarkillerie, ein weiteres durch Jäger abgeſchoſſen. Beim Rheinübergang am 15. 6., bei den nachfolgenden Durchbruchskämpfen und bei der Erſtürmung eines Voge⸗ ſenpaſſes zeichnete ſich der Major Schüler an der Spitze des von ihm beſehliglen Infanterieregimenks durch per⸗ ſönlichen lapferen Einſatz aus. Britiſche Luſtpiraten Nach dem Inkrafttreten des Waffenſtillſtandsver⸗ trages nehmen die deutſchen Truppen nunmehr planmäßig die in den Vereinbarungen feſtgeſetzten Linien ein. Oſt⸗ wärts Bordeaux iſt das Gebiet der Dordogne erreicht. Von hier aus geht der Vormarſch weiter nach Süden in Rich⸗ tung Mont⸗de⸗Marſan und Orthez bis zu den Pyrenäen, womit dann die geſamte franzöſiſche Atlantikküſte in deut⸗ ſchem Beſitz ſein wird. der Endkampf mit Englan d tritt damit in ſein entſcheidendes Stadium. Einen kleinen Vorgeſchmack des bevorſtehenden Kampfes dürften die Eng⸗ länder inzwiſchen durch die Angriffe der deutſchen Luft⸗ waffe bereits bekommen haben. Dieſe gelten ausſchließlich militäriſchen Anlagen und Kriegsindu⸗ ſtrien, während die britiſchen Flieger bei ihren nächtlichen Einflügen auf deutſches Gebiet die wehrloſe Zivilbevölke⸗ rung zum Ziel ihrer Bombenabwürfe machen. Ja, die im⸗ mer wiederkehrende Bombardierung von Lazaretten, Kir⸗ chen und Bauernhöfen läßt die Vermutung zu, daß die Royal Airforce ſich bereits die rückſichtsloſen Piraten⸗ methoden zu eigen gemacht hat, vor denen, wie ein Londoner Blatt ſoeben ſchreibt, England nicht zurückſchrek⸗ ken dürfe. Wenn man in London glauben ſollte, auf dieſe Weiſe das deutſche Volk in ſeinem Kampfeswillen ſchwä⸗ chen zu können, ſo würde man ſich höchſt trügeriſchen Illu⸗ ſionen hingeben. Dieſe feigen nächtlichen leberfälle auf friedliche Ziviliſten beſtätigen nur die Auffaſſung, die wir ſchon immer von den britiſchen Kampf⸗ und Mordmethoden hatten und beſtärken uns in unterer Entſchloſſenheit, mit ſolchen erbärmlichen Machenſchaften gründlich aufzuräu⸗ men. Der Tag wird kommen, an dem das britiſche Volk mit Schrecken erkennen wird, wie verbrecheriſch ſeine Luftwaffe das Unheil über England heraufbeſchworer hat. Die Waffenſtiulſtandskommiſſionen Die franzöſiſchen Verkreter. Bern, 27. Juni. Der franzöſiſche Miniſterrat hat die Mitglieder der deutſch⸗franzöſiſchen und der italieniſch⸗ franzöſiſchen Waffenſtillſtandskommiſſionen bezeichnet: Der erſten Kommiſſion gehören an: Armeegeneral Hunzinger als Präsident, Admiral Michelier für Fragen der Kriegs⸗ marine, General Mouchard für die Luftfahrt, Carles, Prä⸗ fekt des Departements Nord, Aris, Inſpektor des Finanz⸗ weſens, Parodi, Generaldirektor für Arbeit und Handwerk, Berthelot, ſtellvertretender Generaldirektor der franzöſiſchen Staatsbahnen, de Peyrecave, Induſtrieller und Profeſſor Portmann. Der zweiten Kommiſſion gehören an: Admirgl 1 5 lat als Präſident, General Pariſot(Landheer). Genera Vbdit(Luftſtreitkröſte) Mouchet(Präfekt des ee Seealpen), Montarnel, Finanzinſpekteur Geten, Staa 152 Gourret, Direktor des Hafens von Marſeille, und Gannier, Botſchaftsrat. Großluſtangriff auf Malta 8 Der italieniſche Heeresbericht. 5 a DB. Rom, 27. Juni. Der italieniſche Heeresbericht vom Donnerstag lautet: f. „Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannk: An⸗ ſere ein ee eee haben in mehreren Wellen 77 75 b e tenziele neuerdings eine 2 2 1 f. Ale unſere Flugzeuge ſind in ihre Horſte zurückge ⸗ rt. 8 dafrika ſind die Luftangriffe gegen Depots 3 5. altederbolt worden. Alle Flugzeuge ind zurückgekehrt. Mari ben die engliſche 2 . bekeächllchen Erfolg e Jeindliche doe auf Maſſaua und Aſſab ind ohne jedes Ergebnis ge Unternehmungen Freitag, den 28. Juni 1940 DNB. Dem deutſchen Volle iſt es in den letzten Mo⸗ naten erſpart worden, alle die vielen Lügenmeldungen un⸗ ſerer Feinde zu hören. Jetzt aber iſt der Zeitpunkt gekom⸗ men, die damals von feindlichen Staatsmännern und Zei⸗ tungen gemachten Aeußerungen und Vorausſagen unter die Lupe zu nehmen und ſie im Lichte der inzwiſchen ein⸗ getretenen Tatſachen zu ſtudieren. Es ergibt ſich daraus: 1. wie wichkig es war, dieſe auf reine Agikation aufgebauten Lügenmeldungen im einzelnen nicht weiterzuverbreiten; 2. die verbrecheriſche Frivolitäl, mif der dieſe Lügner und falſchen Propheten den Ernſt ihrer eigenen Lage zu verſchleiern ſuchten; 3. die Tatſache, daß diejenigen Völker, die auf eine derartige verlogene und unſachliche Unterrichtung augewieſen waren, das Opfer von Verbrechern und politiſchen Scharlatanen wurden. Chamberlain— Petain Chamberlainrede 4. 4. 40:„Es war zu erwarten, daß der Feind die anfängliche Ueberlegenheit ausnützen würde, um zu verſuchen, Frankreich zu überwältigen, ehe wir die Mängel ausgeglichen hätten. Das iſt nicht geſchehen. Hitler hat den Omnibus verpaßt.“ Rede des franzöſiſchen Miniſterpräſidenken Marſchall Petain 17. 6. 40, 13.30 Uhr:„Schweren Herzens ſage ich Euch Franzoſen, daß der Kampf aufhören muß.— habe mich an den Gegner um die Bekanntgabe der Waf⸗ fenſtillſtandsbedingungen gewandt.“ 5 Polenfeldzug „Oeuvre“ 1. 9. 39:„An höchſter Stelle iſt man in Lon⸗ don und Paris ſehr zuverſichtlich, ſeit man hörte, daß die Deutſchen überall aufgehalten wurden. Obwohl die deut⸗ ſchen Truppen überall mit äußerſter Kraft vorwärts ſtürm⸗ ten, haben die polniſchen Waffen ihren Angriff gebrochen. Hitler, der für den erſten Tag ſeinen großen Erfolg haben wollte, wurde alſo enttäuſcht. Die polniſche Flugwaffe hat außerordentlich gut gekämpft.“ Os w 1. 9. 39:„An allen Fronten wurden die erwar⸗ teten Anfangserfolge erzielt. Die deutſchen Truppen erreich⸗ ten nördlich der Weſt⸗Beskiden die Linie Neumarkt—Su⸗ 9215 Sie überſchreiten die Olſa bei Teſchen. Sie dringen in ichtung Czenſtochau und nördlich Czenſtochau vor. Im Korridor erreichen ſie die Netze bei Nakel. Deutſche Kräfte kämpfen dicht vor Graudenz. Die deutſche Luftwaffe er⸗ ringt die Herrſchaft über den polniſchen Luftraum.“ * „Daily Expreß“ 4. 9. 39.:„Polniſcher Sieg. Polen feierte geſtern abend ſeinen erſten Sieg. Um 10.45 Uhr wurde von amtlicher Stelle in Warſchau bekanntgegeben, daß die polniſche Armee ſich einen Weg nach Oſtpreußen gebahnt habe und nun auf deutſchem Boden kampfe⸗ Os W. 4. 9. 39:„Das oberſchleſiſ Induſtriegebiet öird von den Polen überſtürzt kampflos geräumt. Bei Sieradg ehen die deutſchen Truppen über die Warthe und nehmen die ſtark befeſtigte polniſche Bunkerlinie. Erſtma⸗ lig erreichen deutſche Truppen auf dem Landwege durch den Korridor Oſtpreußen.“ 85 Amillicher polniſcher Heeresbericht, 5. 9. 1939:„Katto⸗ witz wird von Polen gehalten. Bei Rybnik erfolgreiche Ge⸗ genſtöße der Polen. Polniſche Kavallerie griff in Poſen im Abſchnitt Liſſa⸗Rawitſch den Feind an, trieb ihn über die deutſche Grenze, verfolgte ihn ſtürmiſch. Auf allen Fronten ſind die polniſchen Truppen zum Gegenangriff uͤbergegangen. Die Polen ſchlagen ſich wie die Löwen.“ Amllicher polniſcher Heeresbericht, 5. 9. 1939:„Ein pol⸗ niſches Bombengeſchwader hat Berlin bombardiert und iſt ohne Verluſte zurückgekehrt.“ „Oeuvre“, 5. 9. 1939:„Eine Atmoſphäre 95501. Freude verbreitete ſich auf die Nachricht hin, daß 30 pol⸗ niſche Flugzeuge ſich bang einfach 3 Berlin begeben hät⸗ ten, und daß ſie heil zurückgekehrt ſeien. Zum erſtenmal überflogen feindliche Flugzeuge Berlin.“ Os W., 5. 9. 1939:„Das oberſchleſiſche Induſtriegebiet wird von deutſchen Truppen beſetzt. Die Kämpfe ſpielen ſich weit von der deutſchen Reichsgrenze entfernt ab. Die polniſchen Flieger treten— mit Ausnahme einzelner Jä⸗ ger bei Lodz— nicht mehr in Erſcheinung.“ N 5* „Epoque“ S. 9. 1939:„Nirgends hat es einen deutſchen a e gegeben und nirgends eine polniſche Nieder⸗ lage. Große Hoffnungen ſind noch geſtattet.“ Ost W 8. 9. 1939:„Deutſche Truppen 25 155 60 km vor Warſchau. Der Narew bei Rozan und Pultufk wurde üÜber⸗ ſchritten. In der Provinz Poſen wurden weitere Gebiets⸗ teile beſetzt.“. „Epoque“ 12. 9. 1939:„Die Lage an der polniſchen Front beginnt ſich e der Polen zu beſſern.“ Og W 12. 9. 9:„Die große Schlacht in Polen geht weſtlich der Weichſel ihrem Ende entgegen. Unſere Trup⸗ pen ſtehen bei Modlin, Przemyfl und haben die Bahnlinie Warſchau—Bialyſtok überſchritten.“ * 5 Nr. 150 Amtlicher polniſcher Heeresbericht 13. 9. 1939:„Lodz iſt 5 polniſche Truppen wieder erobert worden.“ havas 13. 9. 1939:„An keiner Stelle iſt es gelungen, die polniſche Widerſtandslinie am Bug, an der mittleren Weichsel oder am San zu durchbrechen.“ OS W. 13. 9. 1939:„Der Führer beſucht die Stadt Lodz. Der deutſche Angriff bei Kutno ſchreitet vor, die einge⸗ ſchloſſenen polniſchen Armeen geraten in zunehmende Be⸗ drängnis. Die deutſchen Truppen ſtoßen weit öſtlich des San bei Rawa Ruſka und Tomaſchow über die Straße Lemberg Lublin hinaus vor. Nördlich Sandomierz wird bei Tarnopol die Weichſel an mehreren Stellen überſchrit⸗ ten.“ * Polniſche Botſchaft, Paris, 3. 9. 1939:„Der polniſche Rundfunk verkündet, daß Czenſtochau, das polniſche Natio⸗ nalheiligtum, in Flammen ſteht. Der Kreuzgang mit dem Bilde der Schwarzen Muttergottes wurde am 2. September durch die deutſche Luftwaffe mehrfach mit Bomben belegt.“ Erklärung des amerikaniſchen Journaliſten L. P. Loch⸗ ner, 5. 9. 1939:„Ich habe mich davon überzeugt, daß die polniſchen Behauptungen über die Zerſtörungen des Mut⸗ tergottesbildes von Czenſtochau frei erfunden ſind.“ * „Times“ 14. 9. 1939:„Die polniſche Luftwaffe iſt noch in voller Tätigkeit. Die deutſche Preſſe verſchweigt die Wie⸗ dereroberung von Lodz durch die Polen. Die deutſche Oef⸗ fentlichkeit wurde dagegen informiert, daß Herr Hitler bei 1 5 Frontfahrt der Stadt Lodz einen Beſuch abgeſtattet abe.“ Os w 14. 9. 19939:„Deutſche Truppen kämpfen vor den Toren Lembergs. Gdingen wird beſetzt. Die eingeſchloſſenen polniſchen Diviſionen verſuchen vergeblich nach Südoſten durchzubrechen. Lodz liegt weit außerhalb der Kampflinie. Die deutſche Luftwaffe greift trotz ſchlechten Wetters die Bahnlinien erfolgreich an und unterſtützt den Kampf gegen die bei Kutno eingeſchloſſenen Polen durch Bomben und N Die polniſche Luftwaffe iſt längſt ausgeſchal⸗ et. * Amklicher polniſcher Heeresbericht, 18. 9. 1939:„Der polniſche Widerſtand iſt nicht ſchwächer geworden. Die Mo⸗ ral des polniſchen Volkes und der Regierung zeigt ſich und wird bis zum Ende unangetaſtet bleiben.“ O W., 17. 9. 1939:„Die polniſche Regierung und die polniſche Heerführung, voran Marſchall Rydz⸗Smigly, flie⸗ hen nach Rumänien. Breſt⸗Litowſk iſt vollſtändig in deut⸗ ſcher Hand. Lublin wird genommen. Sowietruffiſche Trup⸗ pen marſchieren von der Düna bis zum Dnjeſtr in Oſt⸗ polen ein.“ * „Temps“, 18. 9. 1939:„Die nach Oſten vorſtoßenden deutſchen Truppen haben keinen ſichtbaren Fortſchritt ge⸗ macht. Die polniſchen Truppen kämpfen noch immer mit Erbitterung und halten ihre Stellungen.“ Os W., 18. 9. 1939:„Die Schlacht im Weichſelbogen iſt zu Ende. Die eingeſchloſſenen polniſchen Armeen kapitulie⸗ ren. 170 000 Gefangene ergeben ſich an der Bzura. Die Ge⸗ 1 Gefangenen im Weichſelbogen beläuft ſich auf * Franzöſiſche„Entlaſtungsoffenſive“ „Daily Expreß“, 5. 9. 1939:„Es iſt den franzöſiſchen Truppen gelungen, an mindeſtens 12 Punkten die deutſchen Linien zu durchbrechen.“ 8 Og W., 5. 9. 1939:„Im Weſten keine Kampfhandlun⸗ gen.“ 4 f Havas, 8. 9. 1939:„Teile des Weſtwalles wurden unter i engliſch⸗franzöſiſchem Feuer in die Luft ge⸗ prengt.“ Of W., 8. 9. 1939:„Das deutſche Hoheitsgebiet wurde auch geſtern nicht angegriffen.“ :* „Pekit Pariſien“, 12. 9. 1939.„Der Vormarſch der franzöſiſchen Truppen auf Saarbrücken geht beſtändig wei⸗ ter. Der Augenblick iſt zweifellos nahe, wo die Deutſchen e jenſetts Saarbrücken zurückverlegen müſſen.“ 3 Os W., 12. 9. 1939:„Oertliche Vorpoſtenkämpfe zwiſchen Saargemünd und Hornbach.“ 5 e 8 7 11 Rundfunk eon, 14. 9. 1939. Der franzöſiſche Vor⸗ marſch bei Saarbrücken hat bereits ein bedeutendes Aus⸗ maß angenommen.“ Os W., 13. 9. 1939:„Der ſüdoſtwärts von Saarbrücken gelegene Birnberg wurde im Gegenangriff durch unſere Vorpoſten wieder genommen.“ 5 0 „Daly skeich“ 17. 9. 1939:„Nazis ziehen ſich auf der gonzen Front zurück. Naziartillerie deckt den Rückzug an der Weſtfront.“ 7 Os W., 17. g. 1939:„Im Weſten erlitt der Feind bei einigen Stoßtruppunternehmungen in der Gegend den Saarbrücken erhebliche Verluſte.“ Norwegenfeldzug Reynaud 10. 4. 1940:„Die ſtrategiſche Lage der Alliier⸗ ten iſt durch den deutſchen Vorſtoß nach Skandinavien we⸗ ſentlich beſſer geworden. Hitler hat genau ſo geblufft wie Napoleon in Spanien.“ Os wW 9 4. 1940:„Alle militäriſch wichtigen Stützpunkte Norwegens befinden ſich feſt in deutſcher Hand. Narvik, Drontheim, Bergen, Stavanger, Chriſtianſand und Oslo wurden von ſtarken deutſchen Kräften beſetzt.“ Londoner Rundfunk 16. 4. 1940:„Wie leer und unſin⸗ nig erſcheint heute die plumpe Prahlerei Ribbentrops, Deutſchland würde dafür ſorgen, daß kein Engländer oder Franzoſe ſich während des Krieges in Norwegen halten könne.“ Oft W 2. 5. 1940:„Die Operationen in Norwegen ſind in Verfolgungskämpfe übergegangen. Die Briten räumen überſtürzt und in Auflöſung das Gebiet um Andalsnes. Unüberſehbare engliſche Vorräte ſind bei Dombaas in die Hände unſerer Truppen gefallen.“ * Londoner Rundfunk 29. 4. 1940:„Es wird den deut⸗ ſchen Truppen niemals gelingen, die Verbindung zwiſchen Drontheim und Oslo herzuſtellen.“ Os W 30. 4. 1940:„Die Landverbindung zwiſchen Oslo und Drontheim iſt an der Bahn ſüdweſtlich Stören zuſtande gekommen.“. Pariſer Rundfunk, 1. 5. 1940. Die Uebermacht der Al⸗ lierten erwies ſich insbeſondere in Norwegen. Zu Waſ⸗ ſer, zu Lande und in der Luft ſind ſie die Stärkeren. Aus Os W. Berichten 1. bis 8. 5. 1940: Fluchtartiger Besen der Engländer aus Andalsnes. Beutezahlen: 49 Heſchütze, 60 Granatwerfer, 355 Maſchinengewehre, 5300 Gewehre, 4,5 Millionen Stück Infanteriemunition. Die letzten Reſte des Widerſtandes in Süd⸗ und Mittelnorwe⸗ gen wurden nunmehr beſeitigt.. Londoner Rundfunk, 30. 5. 1940: Die Einnahme Nar⸗ viks iſt von ungeheurem ſtrategiſchem Wert für die Alliier⸗ ten. Von hier aus iſt die Wiedereroberung Norwegens möglich. Es iſt damit auch gelungen, den Deutſchen die Erzzufuhr zu ſperren. 5 OE R., 10. 6. 1940: Durch das Heldentum deutſcher Truppen wurden die alliierten Land⸗, See⸗ und Luftſtreit⸗ kräfte gezwungen, die Gebiete von Narvik und Harſtad zu räumen. Die Kapitulationsverhandlungen ſind im Gange. Weſtlicher Kriegsſchauplatz Parifer Rundfunk, 10. 5. 1940:„Der Vormarſch der deutſchen Truppen iſt vor den belgiſchen Abwehrſtellungen zum Stehen gebracht worden.“ Os W. 11. 5. 1940:„Das deutſche Weſtheer hat nach Ueberſchreiten der holländiſchen, belgiſchen und luxemburge⸗ n Grenze die feindlichen Grenztruppen in Holland und Belgien überall geworfen und iſt trotz Zerſtörung von ahlreichen Brücken und Sperren aller Art in raſch fort⸗ Sreitendem Angriff.“ 5 0 Sender Daventry 12. 5. 1940:„Der holländiſche Ober⸗ befehlshaber General Winkelmann hat erklärt, daß der deutſche Einfall in Holland bis jetzt geſcheitert ſei, und daß das deutſche Oberkommando ſich in ſeiner Einſchätzung der Kampfkraft der holländiſchen Armee ſehr verrechnet habe.“ Ogg W. 14. 5. 40:„Der Oberbefehlshaber der holländi⸗ ſchen Truppen hat unter dem Eindruck der Kapitulg“ton von Rotterdam ſowie der bevorſtehenden Einnahme von Utrecht und Den Haag für die geſamte holländiſche Armee die Niederlegung der Waffen befohlen. Damit iſt am 5. Tage des gegen Deutſchland provozierten Kamnfes der hol⸗ kändiſche Staat zur Kapitulation gezwun e worden.“ Havas 14. 5. 1940:„Oberſtleutnant Tasnier hat erklärt: „Ich gebe mein Ehrenwort, daß ich ſoeben eine ganze Stunde mit Generaleutnant Denis zuſammen war, der mir erklärt hat, Brüſſel ſei keineswegs bedroht. Alle vorge⸗ ſchriebenen Bewegungen gehen mit methodiſcher Ordz vor ſich, und wir müſſen der Zukunft mit Vertrauen ent⸗ gegenſehen.“ Ogg B. 17. 5. 1940:„Nach dem Zuſfammenbruch ber ſüdlich Löwen gelegenen engliſch⸗franzöſiſchen Stellung ſind Freitag gegen Abend die deutſchen Truppen in Brüſſel ein⸗ marſchiert.“ Sender Davenktry 14. 5. 1940:„Die Niederlande und Belgien drohen für die deutſche Luftwaffe ebenſo verhäng⸗ nisvoll zu werden, wie Norwegen für die deutſche Flotte.“ Og W 13. 5. 1940:, Das Vorgehen des Heeres wurde durch Angriffe der Luftwaffe gegen Truppenanſammlun⸗ gen, Marſchkolonnen und Eiſenbahnen wirkungsvoll unter⸗ tützt. Im übrigen ſetzte die Luftwaffe ihren Großkampf um ie Luftüberlegenheit im weſtlichen Operationsraum mit fühlbarem Erfolg fort. Insgeſamt wurden am 12. 5. etwa 320 Flugzeuge vernichtet, davon 58 im Luftkampf, 72 burch Flak, die übrigen am Boden. Allein 25 Flugzeuge wurden bei einem britiſchen Angriff auf die Maasübergänge bei Maastricht durch die Flakartillerie zum Abſturz gebracht. Eine einzige Jagdſtaffel erzielte 16 Abſchüſſe. „Temps 14. 5. 1940:„Die franzöſiſch⸗belgiſchen Streit⸗ kräfte haben ſich auf einer als Auffangſtellung ſchon zu Friedenszeiten vorgeſehenen Waſſerlinie feſtgeſetzt.“ Of 14. 5. 1940:„In Belgien wurde geſtern auch der Turnhout⸗Kanal ſüdoſtwärts der gleichnamigen Stadt über⸗ Am und weiter ⸗ſüdlich die große Gette erreicht. Nördlich Namur ſtoßen unſere Panzerkräfte dem auf die befeſtigte Dyle⸗Stellung zurückgehenden Feind mit Panzern nach.“ Reuter 15. 5. 1940:„Die Lage in Nordbelgien iſt gün⸗ ſtig An der Maas halten die franzöſiſchen Truppen ſtand. Nach der Kapitulation Hollands hält der Gegenſchlag der Alliierten gegen den deutſchen Vormarſch mit ungeminder⸗ ter Gewalt.“ 1 5. On W 15. 5. 1940:„In Belgien haben unſere dem wei⸗ 0 Gegner ſcharf nachdrängenden Diviſionen die Dyle⸗ ellung erreicht. Zwiſchen Namur und Givet iſt der Ueber⸗ Wes über die Maas in breiter Front erzwungen. Auf dem tufer mit Panzern unternommene Gegenangriffe wur⸗ den zurückgeſchlagen.“ 5 Havas 17. 5. 1940:„In zuſtändigen britiſchen Kreiſen betrachtet man die militäriſche Lage voller Vertrauen. Eine gewiſſe Zahl deutſcher Kampfwagen, die jedoch nicht ſtark genug iſt, und die wie„verlorene Kinder“ operieren, konnte weit vordringen. Der Gegenangriff der Alliierten gegen die motoriſierten deutſchen Einheiten, die ſich durch ihr gefähr⸗ liches Vordringen in Gefahr gebracht haben, wird mit Kraft durchgeführt. Die deutſchen Tanks werden bald keine Brennſtoff und keine Munition mehr haben.“ Ogm 17. 5. 1940:„Franzöſiſche Panzerkräfte, die ſich weſtlich Dinant unſeren Panzern entgegenwarfen, ſind ge⸗ ſchlagen. Verbände des Heeres und der Luftwaffe verfolgen überall den nach Weſten zurückgehenden Feind.“ „Epoque“ 18. 5. 1940:„Die deutſche Luftwaffe verliert jeden Tag mehr von ihrem Vorſprung. Nirgendwo be⸗ herrſcht ſie jetzt die Luft.“ Ogk W 18. 5. 1940:„Die Luftwaffe griff Hauptſächlich die rückwärtigen Verbindungen und die mit dichten Kolon⸗ nen belegten Rückzugsſtraßen des Feindes in Belgien und Frankreich an. Unter der Wirkung dieſer Angriffe ging der Feind an verſchiedenen Stelle fluchtartig zurück.“ Havas-Hell 23. 5. 1940:„Nach Anſicht franzöſiſcher Mi⸗ litärkreiſe entwickelt ſich die Schlacht bei Cambrai unter außerordentlich günſtigen Bedingungen für die Franzoſen.“ Os W. 23. 5. 1940:„Auch geſtern wurden Ausbruchs⸗ verſuche feindlicher Panzerkräfte bei Cambrai in Zuſam⸗ menwirkung zwiſchen Heer und Luftwaffe unter ſchweren Verluſten für den Gegner abgewieſen. Im weſtlichen Artois ſind deutſche Truppen aus dem Durchbruchsteil heraus im Vorgehen nach Norden in allgemeiner Richtung Calais.“ Reuter 24. 5. 1940:„Die Scheldefront hat ſich anzwi⸗ ſchen ſolide gefeſtigt.“ OW 24. 5. 1940:„In Flandern durchbrachen unſere Diviſionen die befeſtigte Schelde⸗Stellung und ſtießen bis auf das Weſtufer der Lys vor.“ * Havas 25. 5. 1940:„Ueber den Ausgang der Schlacht in Flandern beſteht kein Zweifel.“ OH W 25. 5. 1940:„Der Ring um die belgiſche Armee, Teile der 1., 7. und 9. franzöſiſchen Armee und die Maſſe des engliſchen Expeditionsheeres wurde am 24. 5. erheb⸗ lich verſtärkt und iſt damit endgültig geſchloſſen.“ Eden kämpft mit Reden Angſt vor der Skunde der Entſcheidung. DNB. England zittert vor Angſt. Dieſen Eindruck hin⸗ terließ auch eine Rundfunkrede, die Anthony Eden, den Britannien ſich zum Kriegsminiſter der letzten Schlacht er⸗ koren hat, hielt. Durch krampfhaften Optimismus und bombaſtiſche Prahlereien verſuchte der Kriegsverbrecher dem engliſchen Volk Hoffnung zu machen, daß die ſchweren Stunden, die ihm jetzt dank dem unabläſſigen Wühlen und Hetzen der Politikaſter ſeines Schlages bevorſtehen, viel⸗ leicht doch noch glimpflich ablaufen könnten. Allzu viel Tröſtliches wußte er aber nicht vorzubringen. Noch nie ſei England ſo gut zur Verteidigung bereit geweſen, meinte Eden, womit er ſchließlich auch recht hat, denn ſeit 800 Jah⸗ ren drohte der Inſel auch nicht mehr die unmittelbare Ge⸗ fahr wie heute, noch nie ſtand England auch ſo allein wie heute Schwach war auch ſein Troſt mit der„äußerſt mäch⸗ tigen“ Luftwaffe. Sollte ſie nicht immer zur Stelle ſein— ſo ſchränkte der Weiſe die Vorſchlußlorbeeren ein— dann müſſe man ſich ſagen, daß ſie anderswo„gute Ar⸗ beit“ leiſte— wahrſcheinlich heimtückiſchen nächtlichen Bombenabwurf auf friedliche Ziviliſten. Für den Fall eines Angriffes auf die Inſel wußte Eden keinen anderen Rat als:„Dann müſſen wir Gegenangriffe machen.“ Offenbar ſtellt ſich dieſer Dandy, der nie Soldat war, das genau ſo einfach vor wie das Re⸗ den am Londoner Rundfunk. Was ſoll man von einem ſol⸗ chen Wicht halten, der nach all den„mutigen“ und„erfolg⸗ reichen“ Rückzügen die Weisheit von ſich gibt,„keine Schlacht kann gewonnen werden, wenn man auf der Ver⸗ teidigungsſtellund bleibt.“ Bisher hat England nur bewie⸗ ſen, daß es ſeine Bundesgenoſſen im Stich läßt und die eigenen Truppen ſchont. Bei dieſer Sachlage aber von be⸗ wieſenem„Offenſivgeiſt“ zu ſprechen, iſt eine Frivolität, wie ſie ſich nur dieſer bedenkenloſeſte aller britiſchen Kriegs⸗ treiber leiſten kann. „Alles geht einem günſtigen Ausgang ent⸗ gegen“— fürwahr, denn Mr. Eden wird zu den aller⸗ erſten gehören, die im Augenblick der Entſcheidung mit vollen Segeln ein anderes Geſtade aufſuchen, wo ſie ſich der Verantwortung zu entziehen hoffen. „England völlig unvorbereitet“ Waſhington, 27. Juni. Der amerikaniſche Senator Pitt⸗ mann, der Vorſitzende des Außenpolitiſchen Ausſchuſſes des Senats, gab vor der Preſſe eine Erklärung ab, in der er ſagte, es ſei ganz klar, daß Deutſchland die Vormacht Eu⸗ ropas erringen werde. Es ſei ebenfalls kein Geheimnis, daß Großbritannien zur Verteidigung ſeiner Inſel völlig unvor⸗ bereitet ſei. Alle Hilfe, die die Vereinigten Staaten Eng⸗ land geben könnten, würde das Ende nur verzögern. Der Senator begrüßte() dann Churchills Vorſchlag, den Sitz des engliſchen Königs und der geſamten Londoner Regie⸗ rung nach dem amerikaniſchen Kontinent zu verlegen, und ſagte, es ſei zu hoffen, daß dieſer Plan nicht durch nutz⸗ loſe Ermutigung zum Weiterkämpfen zu lange hinausgezö⸗ gert würde. Es liege klar auf der Hand, daß der Bundes⸗ kongreß die Genehmigung zum Eingreifen in den europäi⸗ ſchen Krieg nicht geben werde. England als Feind Europas Blockade auf Frankreich ausgedehnt. Genf, 27. Juni. Wie man aus London erfährt, wird nunmehr, nachdem Frankreich den Waffenſtillſtandsver⸗ trag mit Deutſchland und Italien unterzeichnet hat, die engliſche Wirtſchaftsblockade auf die beſetzte franzöſiſche Zone und die anderen von deutſchen Truppen beſeßten Hoheitsgebiete ausgedehnt. Handelsſchiffe, die nach Spa⸗ nien oder portugieſiſchen Häfen gehen, werden daran er⸗ innert, daß ſie Gibraltar anzulaufen hätten. 8 Indem das ſelbſt inzwiſchen zum Blockierten geworde⸗ ne England ſeine zur Erfolgloſigkeit verurteilten Blockade⸗ verſuche nunmehr auch auf das Gebiet ſeines ehemaligen Verbündeten ausdehnt, erweiſt es ſich immer mehr als Feind ganz Europas Das deutſche Schwert wird dafür ſor⸗ gen, daß die Pirateninſel dieſe Rolle bald ausgeſpielt ha⸗ ben wird. Arurbeitsloſe britiſche Botſchafter. Liſſabon, 27. Juni. Im Liſſaboner Hafen traf das ita⸗ lieniſche Diplomstenſchiff„Conte Roſſo“ ein mit dem eng⸗ liſchen Botſchafter in Rom, Percy Lorane, und 350 Eng⸗ ländern, ferner mit fünf Diplomaten der ſüdafrikaniſchen Union an Bord. Die engliſchen Paſſagiere betonten bei ihrer Ankunft, 1255 ſie ſowohl vor ihrer Abreiſe von Ita⸗ lien als auch an Bord von Seiten der Italiener eine Be⸗ handlung erfahren hätten, die zu keinerlei Klagen Anlaß ab. Der bisherige britiſche Botſchafter in Bordeaux, Sir Ronald Camperl, iſt mit ſeinen Mitarbeitern in Lon⸗ don angekommen. Der Korreſpondent der„Times“ erklärt, daß die Reiſe ſehr bewegt war. Die Beziehungen Bordeaux— London Frankreich nur noch durch einen Geſchäftsträger vertrelen. Genf, 27. Juni. Der franzöſiſche Außenminiſter Bau⸗ doin ſprach vor der Preſſe. Er bezeichnete ſeine Tätigkeit unter den gegenwärtigen Umſtänden als„ſehr delikat“ Baudoin umriß kurz die Stellung Frankreichs zu den Hauptmächten. Dabei kam er auch auf England zu ſprechen und erklärte, Churchills Haltung— der bekanntlich in ſei⸗ ner zyniſchen Unverfrorenheit dem geſchlagenen Frankreich „Verrat“ der engliſchen Sache vorgeworfen hatte— habe in Frankreich ein Gefühl ſchmerzlichen Erſtaunens hervor⸗ gerufen. Dieſe engliſche Haltung ſei noch unterſtrichen wor⸗ den durch die Abberufung des britiſchen Botſchafters. Der franzöſiſche Botſchafter ſei daraufhin zurückgetreten. Frank⸗ reich gedenke nicht, ihn unverzüglich zu erſetzen, wenn e⸗ f auch durch einen Geſchäftsträger vertreten bleibe. Keine Aenderung des Verhaltens der Türkei. Iſtanbul, 27. Juni. In der Vollſitzung des Parlaments erklärte Miniſterpräſident Saydam, der Eintritt Italiens in den Krieg habe keine Aenderung des Verhaltens der Türkei bewirkt. Die neue Lage ſei von der türkiſchen Re⸗ gierung reiflich geprüft worden, die den zuſtändigen Mäch⸗ ten mitgeteilt habe, daß die Türkei ſich nicht gezwungen fühle, in den Krieg einzutreten, ſolange ſie nicht ſelbſt an⸗ gegriffen werde. Die militäriſchen Vorbereitungen der Tür⸗ kei ſeien gegen niemand gerichtet, ſondern dienten allein der Aufrechterhaltung des Friedens. Frankreichs Afrikatruppen hinter Petain Tetuan, 27. Juni. General Weygand hat in einem Te⸗ legramm an den Chef der franzöſiſchen Afrikaſtreitkräfte, General Nogues, alle franzöſiſchen Offiziere zu Diſziplin, Gehorſam und Vertrauen auf Marſchall Petain aufgefor⸗ dert. Frankreich habe gegen einen überlegenen Gegner ge⸗ kämpft, aber die Waffen ſtrecken müſſen. Der Waffenſtill⸗ ſtand ſei hart, aber niemand, der nicht ſelbſt an den Schlachten teilgenommen habe, könne ſich eine Vorſtellung von der Lage in Frankreich machen. General Nogues ſandte dieſes Telegramm an die Oberbefehlshaber der Truppen in Marokko, Algier und Tunis. Er fügte eine Aufforderung an die Behörden in Franzöſiſch⸗Nordafrika hinzu, dem Be⸗ fehl der Regierung nachzukommen. Auch der Oberbefehls⸗ haber der Marokko⸗Truppen, General Franczios, der die Tagesbefehle der Generale Weygand und Nogues im Rundfunk verlas, hat bereits zu Gehorſam und Ordnung aufgefordert. Die flüchtigen Kriegshetzer Irup, 27. Juni. Wie hier bekannt wird, hat der Pluto⸗ kratenhäuptling Reynaud die ſpaniſchen Behörden um ein Durchreiſeviſum gebeten. Er will ſich angeblich nach Amerika begeben. Nachträglich erfährt man, daß der frü⸗ here Innenminiſter Jud Mandel an Bord eines briti⸗ ſchen Schiffes geflohen iſt, das von deutſchen Fliegern an⸗ gegriffen wurde. Auch die edlen Zeitungshetzer Perti⸗ 5 und Madam Tabouis ſind nach London ausge⸗ riſſen. Rothſchild aus Europa verduftek. Die größte ſchwediſche Provinzzeitung,„Göteborgs Mor⸗ genpoſten“, meldet aus Madrid, daß der franzöſiſche Ban⸗ kier Rothſchild Anfang dieſer Woche im Flugzeug nach den USA geflogen iſt. Sein Sekretär habe ein großes Aktien⸗ paket mit ſich geführt, das jetzt in Neuyork deponiert wer⸗ den ſoll. 0 Die Burenkundgebungen gegen Kricgsteilnah ene. Der Aufruf der Buren in Südafrika gegen die Englän⸗ der und gegen die weitere Teilnahme Südafrikas am Krieg nimmt, allen Nachrichten zufolge die in Rom eintreffen. einen immer größeren Umfang an. Die Kundgebungen in allen ſüdafrikaniſchen Städten gehen weiter. Beſonders groß iſt die Agitation im Oranſe⸗Freiſtaat und Transwal⸗ ie Preſſe der Buren und namentlich die Organe„Vader⸗ land“ und„Die Bürger“ ſtehen an der Spitze dieſer Be⸗ wegung und haben offen die Forderungen Hertzogs zur Einberufung des Parlaments und des Austritts Südafri⸗ kas aus dem Kriege unterſtützt. Zugleich greift auch die antiſemitiſche Bewegung, namentlich in Johannesburg und den kleineren Städten Transwals und des Oranſe⸗Staates um ſich. Große Erbitterung herrſcht auch unter den Einge⸗ borenen, weil England ihnen im Laufe der letzten Jahr⸗ zehnte Verſprechungen wegen der Verbeſſerung ihrer ſozia⸗ len Lage gemacht hatte und ſie damit gegen die Buren ausſpielte. Wie die Engländer Brüſſel verteidigen wollten. Brüſſel, 27. Juni. Wie man erſt jetzt erfährt, haben die Engländer bei ihrer Flucht im Walde von Soignes bei dem Brüſſeler Vorort Stockel eine große Menge Sprengſtoff und Munition zurückgelaſſen, die unzweifelhaft für die Vertei⸗ digung der Stadt Brüſſel beſtimmt war. Sie hätte genügt, um die geſamte Ortſchaft Stockel in die Luft zu ſprengen. Wie man weiß, iſt der Plan der Engländer, Brüſſel zu ver⸗ teidigen, durch den überraſchend ſchnellen deutſchen Vor⸗ marſch nicht mehr zur Ausführung gekommen. Exkönig Jogu in London eingetroffen. Kopenhagen, 28. Juni. Wie Reuter aus London mel⸗ det, iſt der Exkönig Zogu von Albanien mit ſeiner Gattin Geraldine und drei von ſeinen Schweſtern in der engliſchen Hauptſtadt eingetroffen. Damit iſt dieſer Operetten⸗Poten⸗ tat, der, wie erinnerlich, unter Mitnahme der Staatskaſſe ſein von ihm rückſichlos ausgepowertes Land verließ, nach Irrfahrten durch faſt ganz Europa glücklich an dem erwähl⸗ ten Sammelplatz aller geſtürzten Größen der reaktionären Plutokratie angelangt. Ob es ſich für ihn lohnen wird, dort 3 75 zahlreichen Koffer auszupacken, wird die Zukunft leh⸗ n. a Deutſchenhetze in Uruguay zuſammengebrochen. Montevideo, 28. Juni. Die deutſchfeindliche Propa⸗ ganda, die in Uruguay für ihre Zwecke einen günſtigen Bo⸗ den fand, hat jetzt vor aller Welt einen ſchweren Schlag erhalten. Die deutſche ſogen.„Fünfte Kolonne“ d. h. eine Anzahl deutſcher Bürger, die vor einiger Zeit wegen angeblicher Machenſchaften inhaftiert worden war L iſt freigelaſſen worden. Auf Grund einer Flut von deutſchfeindlichen Lügenberichten hatte man gegen die ver⸗ hafteten Deutſchen einen parlamentariſchen Unterſuchungs⸗ ausſchuß ins Leben gerufen, der aber, da er trotz eifriger Bemühungen gegen ſie nichts Belaſtendes finden konnte, wieder aufgelöſt wurde. Anſchließend wurden die ordent⸗ lichen Gerichte gegen die beſchuldigten Deutſchen eingeſetzt. Dieſe ſtellten nun feſt. daß alle Anklagen gegen die Fünfte Kolonne auf unwahren Angaben beruhen. Vor aller Welt iſt damit die tendenziöſe Deutſchenhetze in Uruguay zuſam⸗ mengebrochen. 5 Butter und Kanonen Beides fehlt England, nicht Deutſchland. DNB Berlin, 27. Juni. In einer Rede im Londoner Rundfunk hat Harald Nicholſon erklärt, daß Deutſch⸗ land heute als neues Argument die Legende von der Hun⸗ gerblockade verbreitet, während gerade die Deutſchen es ge⸗ weſen ſeien, die geſagt hätten, daß Kanonen wichtiger ſeien als Butter. Die Engländer würden jetzt durch den Druck ihrer Flotte nur zeigen, daß Butter dennoch wichtiger als Kanonen ſei, denn der Ozean ſtehe unter engliſcher Kon⸗ tolle. Nicholſon, einer der führenden Leute des britischen Informationsminiſteriums, hat offenbar die letzten Reden Churchills und verſchiedene Artikel der Londoner Preſſe nicht gehört und geleſen, wenn er von einer Legende der Hungerblockade ſpricht. Außer ihm iſt es der ganzen Welt bekannt geworden, daß Churchill eindeutig eine kommende Blockade ganz Europas angekündigt hat, natürlich ebenſo wie Nicholſon im Glauben, daß die Meere noch unter eng⸗ liſcher Kontrolle ſtünden. Letzteres iſt jedoch inzwiſchen zu einer für England recht gefährlichen Fiktion geworden. Deutſchland beherrſcht heute die europäiſche Ozeanküſte von der oberſten Spitze Norwegens bis zum Golf von Biscaya, und der Kriegseintritt Italiens hat die britiſche Kontrolle des Mittelmeeres mit einem 9 verſchwinden laſſen. Auch die Kontrolle des Ozeans iſt für England heute bereits eine höchſt gefährliche und ver⸗ luſtbringende Angelegenheit. Nichotſon hat anſcheinend noch gar nicht bemerkt, daß Deutſchland ſchon ſeit langer Zeit ſowohl Butter als auch Kanonen in aus⸗ reichendem Maße beſitzt. Umgekehrt hat man aber in reich⸗ lich ſentimentaler Aufmachung aus der engliſchen Preſſe er⸗ fahren, daß das engliſche Königspaar heroiſch den Ent⸗ ſchluß gefaßt habe, künftig nur noch Margarine zu eſſen, um dadurch Butter einzuſparen. Man weiß auch allgemein, daß England infolge ſeiner vollſtändigen Verdrängung vom europäiſchen Kontinent durch die ſiegreiche deutſche Wehrmacht 49 v. H. ſeiner ge⸗ ſamten friedensmäßigen Buttereinfuhr verloren hat, was immerhin 45 v. H. ſeines Geſamtverbrauches entſpricht. Es kommt daher nicht von ungefähr, daß ſich das engliſche Kö⸗ nigspaar der Margarine zugewandt hat. Da überdies Eng⸗ lands Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie infolge des Mangels an Erzen den Rüſtungsbedarf nicht mehr vollauf zu decken ver⸗ mag, dürfte es zweckmäßiger ſein, daß Nicholſon in ſeiner einſeitigen Rundfunkrede einmal die heute ſchon in ganz Europa bekannte Tatſache feſtſtellt, daß im Gegenſatz zu Deutſchland gerade England Butter und Kanonen fehlen. 1 . Nitterkreuze für tapfere Soldaten Berlin, 28. Juni. Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht hat auf Vorſchlag des Oberbefehlshabers des Heeres, Generaloberſt von Brauchitſch, an folgende Offiziere das Ritterkreuz zum Eiſernen Kreuz verliehen: General⸗ oberſt Ritter von Leeb, Oberbefehlshaber einer Hee⸗ resgruppe, Generaloberſt von Witzleben, Oberbefehls⸗ haber einer Armee, Oberleutnant Lingner, Kompanie⸗ 901 in einem Infanterie⸗Regiment, Leutnant Prochazka, ompanieführer in einem Infanterie⸗Regiment. Ritterkreuze für Offiztere ber Gruppe Nar vik Berlin, 28. Juni. Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht hat folgenden Offizieren der Gruppe Nar⸗ bvik das Ritterkreuz zum Eiſernen Kreuz verliehen: Oberſt Windiſch, Oberſtleutrnant Sorko, Major Staut⸗ ner, Maſor D n — 3 2 Schönbeck. Leutnant Schleebrügge, O hr Hauptmann Ein Träger des Ritterkreuzes ſpricht zur deutſchen Jugend Berlin, 28. Juni. Im Rahmen der„Aktion für die geiſtige Betreuung der Jugend im Kriege“ ſpricht am Montag, den 1. Juli, morgens 8 Uhr, der Hauptmann in einem Fallſchirmjägerregiment, Zierach, Träger des Rit⸗ terkreuzes. Anläßlich dieſer von ſämtlichen Reichsſendern übertragenen Rede finden für die werktätigen Jugendlichen Betriebsappelle und für die Schulen Morgen⸗ feienn ſtatt. 1 . Brandſtifter hingerichtet. Berlin, 27. Juni. Heute iſt der am 23. Oktober 1916 in Schmachtenhagen(Kreis Niederbarnim) geborene Stephan Policzuk hingerichtet worden, den das Sondergericht in Dortmund als Volksſchädling zum Tode verurteilt hatte. Policzuk hat auf einem Bauernhof, auf dem er nicht län⸗ ger arbeiten wollte, ein großes Wirtſchaftsgebäude vorſätz⸗ 5 5 Brand geſteckt und dadurch erhebliche Vorräte ver⸗ Richtet. Seines Vaters Frau Roman von Else dung-Elndemann 4⁰ Das war alles geweſen, was ihm der Vater zu ſagen vatte. Eine kühle Ermahnung ohne Bedauern, daß dieſe Fahrt der Auftakt war zu einer langen Trennung. Sie e würden ſich ſpäter wohl hier und da ſehen, aber es war keine Gemeinſamkeit mehr. Rolf fühlte, daß, wenn er⸗morgen den Fuß aus dem Hauſe ſetzte, ein ganz anderes Leben begann, daß er fortan auf ſich ſelbſt geſtellt ſein würde, und als es ihm zum Bewußtſein kam, ſchreckte er doch davor zurück. Ein wenig von dieſem Schreck und der Unſicherheit eines jungen Vogels, der im Begriff war, ſich vom Rande des ſchützenden Neſtes in das unbekannte Element der Luft zu ſtürzen, wax noch in ſeinen Augen, als er vor Karin ſtand. Was ſie ihm ſagte, war voller Wärme und Herzlichkeit, war ſo mütterlich beſorgt, daß ihm ihre Worte im Gegenſatz zu den kühlen und fachlichen des Vaters, Troſt gaben. Aber kaum fühlte er es, als er ſich auch ſchon wieder dagegen wehrte. Mit einem haſtig gemurmelten Dank für die kleinen Gaben, die ſie ſeiner Wäſche beigepackt hatte, zog er ſeine Hand aus der ihren, und ſein ſchneller Gang zur Tür glich Leiner Flucht. s Karin ſchaute ihm nach. Es war alles vergeblich. Dieſer große Junge mit dem Antlitz und der Geſtalt ihres Mannes gab ſich ihr nicht. ließ ſich niemals nahekommen. Er ver⸗ zieh es ihr nicht, daß ſie an ſeiner Mutter Platz ſtand. Fa⸗ natiſch beharrte er auf einem Trotz, den er für Treue hielt, und wußte nicht, daß er der Toten beſſere Treue halten würde, wenn er ſein Herz einer Liebe aufgetan hätte, die ihre beſte Kraft aus jenem mütterlichen Urquell ſchöpfte, an dem ſich alle wahren Mütter in einem großen Lieben einten. Die neue Frontwochenſchau 2Scharnhorſt“ und„Gneiſenaus“ ſiegreicher Kampf im Normeer.— Der Einbruch in die Maginotlinie.— Der Führer und der Duce in München.— Die hiſtoriſche Stunde von Compiegne. 2 Berlin, 28. Juni. Der unerwartete und ſiegreiche Vor⸗ ſtoß unſerer Flotte in das Nordmeer zur Unterſtützung unferer heldenhaften Narvik⸗Beſatzung gibt den Auftakt zu dieſer neuen Frontwochenſchau. Wir erleben an Vord der „Scharnhorſt“ und der„Gneiſenau“ den kühnen Angriff auf den engliſchen Flugzeugträger„Glorious“ und die ihn begleitenden Zerſtörer. Wir ſehen den vernichtenden Brand auf dem 9000⸗Tonnen⸗Tanker und ſind Augenzeugen, wie der 21 000⸗Tonnen⸗Transporter mit ſteil gen Himmel ra⸗ genden Bug in die Tiefe ſinkt. Aus dem Weſten haben die Kameramänner der Propa⸗ gandakompanien uns diesmal Kampfbilder aus vorderſter Front gebracht, wie ſie wohl einmalig ſind. Nach Vorberei⸗ tung durch Artillerie und Stukas gehen Pioniere und In⸗ fanterie gegen die ſtark erſchütterte Maginotlinie vor, mit Handgranaten und Flammenwerfern wird der letzte Widerſtand gebrochen. Dann dürfen wir mit einziehen in Straßburg, in Kolmar dürfen die Parade deut⸗ ſcher Truppen vor dem franzöſiſchen Siegesdenkmal in Verdun erleben. Packende Ausſchnitte werden dann gezeigt aus der be⸗ deutungsvollen Begegnung der Staatsoberhäupter der ver⸗ bündeten Länder Deutſchland und Italien in München. Dann folgt Paris. Nach der Ehrung am Grabe des Un⸗ bekannten Soldaten dürfen wir dabei ſein, wie die ſiegrei⸗ chen Truppen zur Parade über die Avenue Foch marſchie⸗ ren. Den Höhepunkt der Wochenſchau bildet die denkwürdige Begegnung im Walde von Compiegne. Durch dieſen Bildſtreifen iſt es dem ganzen Volk vergönnt, den Augen⸗ blick mitzuerleben, in dem in Anweſenheit des Oberſten Befehlshabers der deutſchen Wehrmacht jene Schmach von 1918 getilgt wird. Die Schandmale um den alten Speiſe⸗ wagen im Walde von Compiegne ſind verhängt mit der Reichskriegsflagge, das Standbild des verſtorbenen Geg⸗ ners, des Marſchalls Foch, der 1918 die heute von den Deut⸗ ſchen geübte Ritterlichkeit vergaß, ſteht unberührt, unbe⸗ ſchädigt unter der ſtrahlenden Sommerſonne, die auf dieſe hiſtoriſche Waldlichtung niederleuchtet. Mit dieſer neuen Frontwochenſchau iſt, darüber muß man ſich klar ſei, ein Höhepunkt erreicht. Dieſer Höhepunkt liegt wohl nicht in erſter Linie an der bewundernswerten Arbeit der ungenannten Kameramänner aus den Propa⸗ gandakompanien, ſondern an dem Stück deutſcher Geſchichte, ja, wir können wohl ſagen, der Wende deutſchen Schickſals, das hier für alle Zeiten feſtgehalten wird. Kurzmeldungen Die deutſch⸗ruſſiſchen Grenzverkragsverhandlungen. DNB. Berlin, 27. Juni. Zu den in Berlin ſtattfinden⸗ den Verhandlungen über den deutſch⸗ſowjetiſchen Grenz⸗ vertrag ſind der Leiter der Weſtabteilung im ſowjetiſchen Außenkommiſſariat, Alexandrow, und der ſowjetiſche Oberſt Leontjef in der Reichshauptſtadt eingetroffen. Zur Begrü⸗ ßung hatten ſich als Vertreter des Auswärtigen Amtes Ge⸗ ſandter v. Saucken und Vortragender Legationsrat Dr. Schliep ſowie der Botſchafter der UdSSR in Berlin, Schwarzew, am Bahnhof eingefunden. Rom. Wie die italieniſche Zeitſchrift„Oriente Moder⸗ no“ meldet, ſah ſich die engliſche Regierung gezwungen, einen Kredit für Paläſtina zu eröffnen, der diesmal bezeich⸗ nenderweiſe nicht nur ausſchließlich für militäriſche Zwecke, ſondern ſogar ausdrücklich auch für die Koſten der Unter⸗ drückung von Unruhen beſtimmt iſt.. IJrun. Die franzöſiſche Zeitung„Petit Gironde“ nimmt diejenigen⸗unter die Lupe, die nicht raſch genug über die ſpaniſche Grenze fahren können. Das Blatt erklärt, beß es auf dieſe Weiſe von einer internationalen Peſt befreit werde.. Madrid. In Bilbao traf der US A⸗Zerſtöcer„Dicker⸗ ſon“ ein, um amerikaniſche Flüchtlinge aus Frankreich auf⸗ zunehmen. Oslo. Der bekannte norwegiſche Völkerrechtler Haris Aal wandte ſich in einem viel beachteten Rundfunkvortrag gegen das von England ſkrupellos ausgeübte Syſtem der Rechtloſigkeit der Meere. Gerade Norwegen habe ebenſo wie alle anderen europäiſchen Völker vollſtes Intereſſe an einem auch für die See geltenden Völkerrecht. England ſei es, das ſich ſtets der Einführung eines Rechtszuſtandes zur See rückſichtslos widerſetzt habe. Die Jungen, es waren ihrer fünf, die ſich zu dieſer Oſter⸗ fahrt zuſammengefunden hatten, waren bei beſter Laune. Mit kräftigen Beinen ſtrampelten ſie die vorgeſchriebenen Tageskilometer herunter, kochten draußen ab und nächtigten in Jugendherbergen; denn zum Schlafen im Freien war es noch zu kühl. Mit dem Wetter hatten ſie Glück gehabt. Stephan, der das Fahrtenbuch führte, hatte bis jetzt nur zwei Regentage verzeichnet. Karfreitag und die beiden Oſterfetertage waren ſo ſonnig und warm geweſen, daß ſie alles überflüſſige Zeug in den Ruckſack ſteckten und nur im Hemd und kurzer Hoſe weiterfuhren. f f Rolfs Schweigſamkeit und deutliches Mißbehagen hatten die Kameraden anfänglich nicht beachtet. Als es ihnen unbe⸗ quem wurde, ſeine Verdroſſenheit mit ſich zu ſchleppen, be⸗ gannen ſie ihn zu hänſeln. Sie nannten ihn einen Trappiſten und fragten ihn, ob er das Gelübde ewigen Schweigens ab⸗ gelegt hätte, und als er ſie wütend anfuhr, keilten ſie ihn wie auf Verabredung mit ihren Rädern ſo ein, daß er abſteigen mußte. Hierauf machte ihm Stephan den Standpunkt tlar, was zur Folge hatte, daß es zu einer herrlich erfriſchenden und befreienden Prügelei kam, die alle Gegenſätzlichkeiten im Nu befeitigte. Noch grollend, und die arg mitgenommenen Glieder nicht ohne Schmerz bewegend, hatte ſich Rolf wieder auf den Sattel geſchwungen, und ſiehe da, nach einer Stunde war es beſſer mit ihm geworden. Fortan herrſchte Eintracht unter den fünfen, und die alte, gute Freundſchaft zwiſchen Rolf und Stephan hatte ſich durch dieſen Kräfteaustauſch aufs neue befeſtigt, was Stephan zu der Überzeugung kommen ließ, daß eine gehörige Tracht Prügel im richtigen Augenblick mehr erreichen konnte, als Liebe, Güte und Nachſicht. Faſt war er geneigt geweſen, dieſes Allheilmittel Frau Karin mitzuteilen, der er regel⸗ mäßig von allen ſehenswerten Orten, die ſie durchſtreiften, Aus Baden und den Nachbargauen 15 Heimkehr der Kehler Bevölkerung Der deutſche Sieg iſt der ſchönſte Dank für ihre Treue. NSG. Noch nicht ganz zwei Wochen ſind ſeit jenem Tag vergangen, an dem unſer Gauleiter Robert Wagner die Rückgeführten der Kreisſtadt Kehl in Gerhauſen bei Ulm be⸗ ſuchte und ihnen Dank und Anerkennung für ihre vorbildliche Haltung in den vergangenen Kriegsmonaten ausſprach. Zur Freude der Kehler Bepölkerung konnte der Gauleiter damals verſichern, daß ihre Rückkehr in die Heimat unmittelbar be⸗ vorſtehe. Nun iſt der Tag der Heimkehr herangekommen. Am Mittwoch trafen zwei Sonderzüge, aus Blaubeuren und Biberach kommend, in Kehl ein. Rund 1400 Männer, Frauen und Kinder ſind ihnen entſtiegen, um nach nahezu zehn Mona⸗ ten der Trennung erſtmals wieder heimatlichen Boden zu be⸗ treten. Am Donnerstag und Freitag folgen weitere Sonder⸗ züge. Am Freitagabend werden die Kehler wieder vollzäh⸗ lig in ihrer ſchönen Heimat am deutſchen Strom ſein. Welch ein Wandel hat ſich ſeit dem September 1939 hier am Oberrhein vollzogen. Unter der unmittelbaren Be⸗ drohung eines feindlichen Angriffes auf friedliches deutſche⸗ Land und ſeine friedliebende Bevölkerung haben die Kehler vor über neun Monaten ihre Heimat verlaſſen. Nun, da ſie auf Anordnung des Führers zurückkehren dürfen, hat die deutſche Wehrmacht das jenſeitige Ufer des Rheins in ihren ſicheren Schutz genommen, flattern vom Straßburger Mün⸗ ſter die Fahnen des nationalſozialiſtiſchen Reiches und kün⸗ den weithin in deutſches Land vom Sieg der deutſchen Waffen. Die Kehler Bepölkerung aber wikd dankerfüllten Her⸗ zens ihre vertrauten Straßen und Häuſer betreten, die auch während ihrer Abweſenheit im Schutze unſerer Wehrmacht keine Stunde verlaſſen oder aufgegeben waren. Wie überall im Reich, ſo wehen auch heute von den Häuſern der Kreisſtadt Kehl die Hakenkreuzfahnen ſieghaft leuchtend im Winde. Mit beſonderer Freude und Genugtuung wird gerade die Keh⸗ ler Bevölkerung dieſe Tage der Feier begehen. Die ganze Bevölkerung des Gaues Baden nimmt an ihrem Glück An⸗ teil und gedenkt in dieſer Stunde dankbaren Herzens der Opfer und Härten, die unſere Kehler in dieſen Monaten in ſelbſtverſtändlicher Einſatzbereitſchaft auf ſich nahmen. Wenn der Führer in ſeinem Aufruf an die Rückgeführten lobend hervorhob, daß„alle Betroffenen in vorbildlicher Weiſe der Anforderung des Krieges genügt haben“, dann hat er damit auch der Kehler Bevölkerung ſeine Anerkennung aus⸗ geſprochen. Die Opfer, die unſere Kehler in dieſen Kriegs⸗ monaten auf ſich nahmen, wurden nicht umſonſt gebracht. Der deutſche Sieg iſt der ſchönſte Dank für ihre Treue! Mosbach.(Zimmerbrand durch Spiritus⸗ kocher.) In einem Hauſe im Stadtteil Michelsrot entſtand, verurſacht durch einen Spirituskocher, ein Zimmerbrand, det durch raſches Zugreifen der Nachbarn keine größeren Aus⸗ maße amnahm. Die Frau, die an dem Gerät hantiert hatte, trug Brandwunden im Geſicht davon. Tauberbiſchofsheim.(Durch Blitzſchlag getötet.) Im benachbarten Uiſſigheim wurden zwei Landwirte vom Blitzſchlag tödlich getroffen. Hermann Berberich, im 63. Lebensjahre ſtehend, war mit ſeinem Sohn auf dem 7 vom Dungfahren, als der Blitz ihn an der Schläfe traf und feinen ſofortigen Tod herbeiführte. Sein Namensvetter Auguſt Ludwig Berberich, ebenfalls 63 Jahre alt, war mit Ha arbeiten auf dem Felde beſchäftigt und wollte beim Heran⸗ nahen des Gewitters ſeine Behauſung aufſuchen. Sierbel wurde er vom Blitz getroffen und war ſofort tot. () Pforzheim.(Eine unverbeſſerliche 3 Die kaum drei Wochen aus dem Zuchthaus entlaſſene ver ratete 48jährige Hilde Weidemann von hier entwendete in einem hieſigen Kaufhaus kleinere Gegenſtände im Werte von insgeſamt 5 Mark. Wegen Rückfalldiebſtahls erkannte die Strafkammer gegen die Angeklagte auf ein Jahr und ſechs Monate Zuchthaus und fünf Jahre Ehrverluſt. Ludwigshafen.(Krankentran sportwagen ge⸗ gen Straßenbahn.) In der Frankenthaler Straße geriet ein Krankentransportwagen auf der naſſen Fahr⸗ bahn ins Rutſchen und fuhr gegen einen entgegenkommen⸗ den Straßenbahnzug der Rheinhaardtbahn auf. Hierbei wurden ſieben Perſonen teils ſchwer, teils leicht verletzt. Der Triebwagen der Rheinhaardtbahn und der Kranken⸗ transportwagen wurden ſchwer beſchädigt. Oktweiler.(Tödlicher Grubenunfall) Der 34 Jahre alte Andreas Wetter von hier wurde auf der Grube König in Neunkirchen von herabfallenden Kohlenmaſſen ſo ſchwer verletzt, daß er nach ſeiner Einlieferung ins Kran⸗ kenhaus ſtarb. Anſichtskarten ſchrieb. Daß es ihm nicht gelang, auch Rolf zu gleichem Tun zu bewegen, führte ihn oft in die Ver⸗ ſuchung, die Prügelkur noch einmal anzuwenden. Er ließ nur darum von dieſem Vorhaben ab, weil er an ſeinem Leibe noch ein paar ſchmerzhafte Beulen trug, die zu ver⸗ mehren es ihn nicht gelüſtete. Alles war gut gegangen auf dieser ſaſt zwolſtagigen Fahrt. Abgeſehen von einigen Reifenpannen und einem kräftigen Schnupfen, den ſich Rudi Minkner durch ein früh⸗ zeitiges Bad in der Ilſe geholt hatte, war nichts geschehen. was Stephan in ſeinem Tagebuch als ernſtlichen Zwiſchenfall zu verzeichnen gehabt hätte. „Da aber mußte Rolf auf der Rückfahrt kurz vor Quedlin⸗ burg durch Unachtſamkeit gegen einen Kilometerſtein fahren und ſo unglücklich ſtürzen, daß er mit einem Wehlaut liegen blieb und ſich allein nicht mehr aufrichten konnte. Stephan hatte geraſt. Während er Rolf den Schuh aus⸗ zog und den verletzten Knöchel vorſichtig unterſuchte, ſchimpfte er unausgeſetzt vor ſich hin. Verſtaucht oder gebrochen war das Fußgelenk, eher noch gebrochen! O du Kamel, du dämliches! Wo haſt du denn deine Augen gehabt? Fährt der Menſch gegen einen Stein. ſo blöd'! Nolf biß die Zähne zuſammen und ſcchmpfte auch. Vie andern ſtanden ein wenig belämmert um ihn und Stephan herum, bis dieſer zu dem Schluß kam, daß man auf alle Fälle den Verletzten nach Quedlinburg ſchaffen müßte. Unter Stephans Anleitung hoben ſie ihn auf ſein Rad, und dann ſetzte ſich eine Karawane in Bewegung, der man es nicht mehr anſah, daß ſie vor kurzem noch fröhlich durch den ſchönen Harz gefahren war. Rolf knurrte vor Schmerz. Der herabbaumelnde Fuß tat ſchauderhaft weh, und der Gedanke ans Krankenhaus, in das ihn die Kameraden bringen wollten, trug auch nicht dazu bei, ihm die Qual dieſes Weges zu erleichtern. Stephan und Rudi ſtützen ihn, die andern führten die Räder. Das Feſt der goldenen Hochzeit ſeiern heute die Eheleute Philipp Weißling und Anna Katharina geb. Bühler, Hauptſtr. 144. Von der Stadt Mannheim ging ihnen ein Geſchenk und Glückwunſchſchreiben zu. Unterſtützte ſtillgelegte Handwerksbetriebe werden nicht gelöſcht. In einem Rundſchreiben des Reichswirt⸗ ſchaftsminiſters vom 31 Mai 1940 an die Handwerkskam⸗ mern iſt unter anderem folgendes beſtimmt worden:„Wer⸗ den Handwerksbetriebe im Zuge kriegswirtſchaftlicher Maß⸗ nahmen ſtillgelegt, wird alſo kein Handwerk mehr bet ben, ſo wäre, falls der Handwerker ſelbſt die Löſchung nicht beantragt, der Betrieb gemäß Paragraph 13 der 3. HBO von Amts wegen zu löſchen, und zwar auch dann, wenn der Betrieb aus Mitteln der Gemeinſchaftshilfe des Handwerks nach der Stillegung unterſtützt wird. Da ſich aber aus der Löſchung in der Handwerksrolle wegen der Zugehörigkeit ſolcher Betriebe zu der Organiſation des Handwerks ſowie bei einer ſpäteren Wiederinbetriebnahme Schwierigkeiten ergeben könnten, habe ich nichts dagegen einzuwenden, daß bei allen ſtillgelegten Betrieben, die eine Beihilfe aus Mit⸗ teln der Gemeinſchaftshilfe erhalten, auf Antrag des 2 triebsführers von der Löſchung in der Handwerksrolle ab⸗ geſehen und lediglich in der Handwerksrolle ein Ruhens merk eingetragen wird. Soweit dere i yt ſind, iſt auf Antrag des Be merk nachträglich in einen 5 ſchen nsvermerk umzu⸗ nsverr wandeln.“ — Ladenſchluß des ambulanten Gewerbes. Die Verord⸗ nung über den Ladenſchluß vom 21. Dezember 1939 erfaßt nicht den ambulanten Gewerbebetrieb. In ſinngemäßer An⸗ wendung des Paragraphen 23 Satz 1 der Arbeitszeitord⸗ nung iſt jedoch das Feilbieten von Waren im ambulanten Gewerbe während der Zeit, in der offene Verkaufsſtellen auf Grund einer behördlichen Anordnung nach dem Paragraphen 1 der Verordnung über den Ladenſchluß geſchloſſen ſein müſ⸗ ſen, verboten. Die Ortspolizeibehörden können indes, da auch die Vorſchrift des Paragraphen 23 Satz 2 der Arbeitszeit⸗ ordnung entſprechend anzuwenden iſt, Ausnahmen zulaſſen. (Reichsarbeitsblatt Nr. 17, Teil 3, Seite 163.) Zucker auf Mar meladekarte Der Reichsminiſter für Ernährung und aLndwirtſchaft hat mit der am 1. Juli 1940 beginnenden Zuteilungspe⸗ riode eine weitere Verbeſſerung des Zuckerbezuges angeord⸗ net, um denjenigen Verbrauchern, die Obſt einkochen wol⸗ len, das Einkochen zu erleichtern. Zu dieſem Zweck wurde die bisherige Reichskarte für Zucker und Marmelade in eine Reichskarte für Zucker und eine Reichskarte für Marme⸗ die nützlichen Vögel bei ihrem Brutgeſchäft ſtört oder ſeine neugierige Naſe in die Baumwinkel ſteckt, wo es immer ſo piept, dauert gar nicht mehr lange, dann kannſt du in Kirſch⸗, Pflau⸗ men⸗, Bi für Mutter die Körbe vollpflücken. Die Vögel laß in Ruh, die dürſen wir nicht verjagen!“ der iſt ein Verbündeter der Gartenſchädlinge. Es rnen⸗ und Apfelbäumen munter umherklettern und „Hören Sie, wie es piept?“, lauſchte des Nachbars Söhn⸗ lein. Doch begnügte er ſich damit, das Piepkonzert von unten K anzuhören. Die Lehre durch den Gartenzaun hatte er ſich zu Herzen genommen, ſchon wegen der Ausſicht auf die ſchönen, roten Früchte! i Zinn. e Berufstätige Jugend in die Erntelager der HJ NSG. Es iſt eine Selbſtverſtändlichkeit, daß ſich die be⸗ rufstätige Jugend nicht von der Ehrenpflicht aus⸗ ſchließt, die in dieſem Sommer an alle Jungen und Mädel geſtellt iſt: dem Ernteeinſatz! Es gilt, den Bauern, denen die Hilfskräfte fehlen, der Bäuerin, die allein auf ihrem Hof ſteht, die Ernte bergen zu helfen. Da wollen auch un⸗ ſere Jungarbeiter aus den Betrieben, unſere Mädel aus den Haushalten und Fabriken nicht fehlen. Die Einſatzbereitſchaft dieſer Jungen und Mädel hängt aber nicht allein von ihrem guten Willen ab, ſondern zu einem großen Teil auch von den Betriebsführern. Wenn unſere Betriebsführer ſich heute die Sorge um ihre jüngſten Ge⸗ folgſchaftsmitglieder, um Lehrlinge, Jungarbeiter und Jung⸗ arbeiterinnen beſonders angelegen ſein laſſen, dann muß die Frage des Urlaubs unbedingt mit einbegriffen werden, denn jeder Betriebsführer weiß, wieviel von ſeiner Entſchei⸗ dung für die Urlaubswünſche ſeiner Gefolgſchaft abhängt. Es darf in dieſem Jahr keinen Jugendlichen geben, der ſeiner Ernteeinſatzpflicht nicht genügen konnte, weil ſein Urlaub zu Gunſten der älteren Betriebsmitglieder ſo gelegt wurde, daß ſeine Teilnahme än einem Einſatzlager unmöglich wurde. Die Haupteinſatzzeit beginnt mit dem 15. Juli und iſt am 3 1. Auguſt beendet. Dieſe Zeitſpanne iſt in drei Lager⸗ zeiten eingeteilt: 1. Lager vom 15. Juli bis 30. Juli, 2. Lager vom 1. Auguſt bis 15. Auguſt, und 3. Lager vom 16. Auguſt bis 31. Auguſt. Die Lager werden in engſter Zuſammenarbeit der Banne und Untergaue mit dem Reichsnährſtand vorbereitet und durchgeführt. Als Räume ſtehen Schulräume und Gemeinde⸗ häuſer zur Verfügung. Die Beſchaffung der Betten und Strohſäcke liegt in den Händen der Ortsbauernführer. Ebenſo wird für ausreichende Waſchgelegenheiten geſorgt ſein. Der Einſatz erfolgt im Bereich der Banne und Un⸗ tergaue. Wo aber in den Städten ein Ueberſchuß an Hilfskräften vorhanden iſt, wird dieſer an die rein ländlichen Banne abgegeben Dieſe Maßnahme ſoll eine zu ſtarke Be⸗ Höhere Ernten ſind aber nur möglich, wenn der Grund. waſſerſtand des Bodens in Ordnung iſt, zuvor haben Dün⸗ gung und Pflege nur den halben Wert. Deshalb auf Wie⸗ ſen⸗ und Weidenböden die Entwäſſerung zielbewufkt weiterführen! Naſſe Wieſen geben wenig und ſaures Futter was nur geringe Milchleiſtungen hervorbringt. 5 Die jährlich richtige und erfolgreiche Wieſendün⸗ gung muß vielſeitig und planmäßig ſein. Auch gehört zwj⸗ ſchen wirtſchaftseigenem Dünger und Kompoſt und Handels. dünger und Kalk gewechſelt. Auf Wieſen iſt durch Eggen und Düngen ſtets für ebene Bodenflächen zu ſorgen. Die Senſe ſchafft Eiweiß und damit Kraftfutter! Früher Schnitt bei jeder Mahd bringt viel Blatt und wenig Stengel; dieser gehört in den Gärfutterbehälter, dann hat man Eiweiß für den Winter. Nach dem erſten Schnitt iſt eine Stickſtoffdüngung not⸗ wendig. Richtiger Heuſchnitt auch in höheren Lagen ſichert eiweißhaltiges Rauhfutter für die Winterfütterung und er⸗ möglicht günſtige und frühzeitige Entwicklung eines guten zweiten Schnitts. Benützt aber womöglich Dachhütten und Schwedenreuter! Im Grünland liegen die größten Reſerven für eine er⸗ folgreiche Erzeugungs⸗ bezw. Milcherzeugungsſchlacht: In badiſchen Landesdurchſchnitt werden 45 dz⸗ha erzeugt, bei rich⸗ tiger Düngung, Pflege und Bewirtſchaftung aber 80 dz⸗hal Bei in Koppeln unterteilten Wieſen ſichert Mähen und Wei⸗ den den Dauererfolg, denn die Weide bringt ſtets höhere Maſſen und Eiweißerträge als die Wieſe. Bei Koppelweiden muß ein Teil auf Gerüſten getrocknet das erſte Grünfutter als Kraftfutterheu liefern und nach einem feſten Plan inten⸗ ſiv gedüngt werden. Wieſen einzäunen ohne zu düngen iſt eine halbe Sache. Bei Neuanlagen holt euch Rat bei der nächſten b gsſtelle. Viehzahl, Geſamtweidefläche und Koppelgröße müſſen aufeinander abgeſtimmt ſein. Nach der Gründüngung und einer Stickſtoffgabe gehört der Wieſe nach dem Abweiden wieder eine Stickſtoffdüngung, denn Stickſoff auf der Weide erzeugt Eiweiß. Fladen ſind zu verteilen und Geilſtelleſt abzumähen, ebenfalls das rückſtändige Futter wegen der Verunkrautungsgefahr! Die beſten Kühe folleg immer vorausweiden, altmelkende und Jungvieh hinterdrein In Gruppen weiden zu laſſen iſt ſtets am vorteilhafteſten! Sobald die Milchleiſtung nachläßt, müſſen die Koppeln ge⸗ wechſell werden, am bef man die Tiere nicht länger als 2—3 Tage auf einer Koppel weiden. 29 EH W⸗Mäſtereien in Baden NS. Im Jahre 1936 wurde die NS.⸗Volkswohlfahrt durch Generalfeldmarſchall Hermann Göring beauftragt, die Organiſation der Küchen⸗ und Nahrungsmittelabfallver⸗ wertung einheitlich im ganzen Reich durchzuführen. Seitdem ö le-„ Mefche Hu⸗ 8 hat ſich die Einrichtung des Ernährungshilfswerkez lade(wahlweise Zucker) aufgeteilt. Die Reichskarte für Lagen Ane und Abkransporze der überall, in den Großſtädten wie in den deiner ein⸗ Zucker wird wie bisher für eine Zuteilungsperiode(4 Wo⸗ e 1 5 8 3 geführt und bewährt, jeder Haushalt ſammelt ſeine Abfälle chen) die Reichskarte für Marmelade dagegen wird erſt⸗ 15 7 be 1 Fah enge en fielen 8 8 regelmäßig und es iſt auf dieſe Weiſe gelungen, durch die malig für vier Zuteilungsperioden(4 mal 4 Wochen), alſo n in ihrer Erſamtheit von dem Ernteeinſaß der Hitler⸗[ Verwertung bisher ungenutzter Küchen⸗ und Nahrungsmittel bis inſchließlich 20. 10. 1940 ausgegeben. wwe faßt, 5 muß aber das Ziel jedes kräftigen Jungen] abfälle ohne jede Inanſpruchnahme von Ackerland oder Dey Die Marmeladerationen können nur in den 1 e ee de e Bie n deen ſen zuſätzlich viele Tauſende von Schweinen zu mäſten und ſe auf den Beſtellſcheinen und den Kartenabſchnitten aufge- geſtellten Auf e ſtellen 9 eee ee e unſere Ernährungsgrundlage, vor allem auf dem Gebiet det drückten Zeiträumen bezogen werden. Dagegen ſteht es dem 9 8 5555. Fettverſorgung, zu verbeſſern. Rechnet man auf den Kopf der Verbraucher frei, den Zucker, den er unter Verzicht auf Nach diefen Tagen reſtloſen Einſatzes und froher Lager⸗ Bevölkerung ich 6575 Gramm Küchenabfälle, ſo e Marmelade im Umtauſchwege erwerben will,(450 Gramm gemeinſchaft werden die Jungen und Mädel wieder lh und geben die Abfälle von 100150 Einwohnern bereits daz . f f ö 1995 ſund, braungebrannt und arbeitsfreudig an ihre Plätze in Maſtfutter für ein Schwein. Wollte man die auf dieſe W 8 8 Woche 5 55 0 e 50 Rite zontor, Fabrik und Betrieb zurückkehren in ganz Deutſchland zuſammenkommende Futtermen hen. Soweit dem Verbraucher Obſt aus eigener 5 ö. man e FFT Ernte zur Verfügung ſteht, wird er ſich bei dem Bezug— B Erzeugt g gewinnen, würden dafür eit von Zucker von dem Ausfall einer eigenen Obſternte leiten ee 795 0b his M laſſen, d. h. nur ſo viele Marmeladerationen in Zucker um⸗ 3 11000 Meter breiten Ackerſtreiſen von Berlin bis Münch tauſchen, als er zum Einkochen unbedingt braucht. Darüber Mehr Futter auf Wieſen und Weiden In der Kriegszeit hat das Ernährungshilfswerk natürſ hinaus kann er auch, ſofern der Stand der eigenen Obſt⸗ Ein Wort an unſere badiſchen Bauern. an Bedeutung noch gewonnen. Auch im Gau Baden ernte dies notwendig erſcheinen läßt, die ganze Menge NSG. Im letzten badiſchen Bauernhof und landwirt- die NS. auf dieſem Gebiet raſtlos tätig geweſen, es gal, Zucker auf einmal umtauſchen. Diejenigen Verbraucher, die schaftlichen Betrieb wollen und müſſen wir mehr und nähr⸗ alle Abfälle der zuſätzlichen Schweinemäſtung reſtlos zuzuflſe kein eigenes Obſt ernten, und auf den Zukauf ange⸗ ſtoffreiches Futter, vor allem auch unſer Kraftfutter, erzeugen,[ ren. Nachdem erſt vor kurzem in Bretten(Kr. Karlsruße wieſen ſind, werden gut daran tun, Marmeladerationen in um den Kampf gegen die engliſche Fettblocade durch unſere Ale. ES W. Mäſterei eröffnet wurde, wird nunmehr am. Zucker nur im Rahmen der jeweils beſtehenden Einkaufs. Tat ſiegreich zu beſtehen. Dadurch ſteigert ſich die Leiſtung Juli die Inbettiebnahme der neuerſtellten 0 5 möglichkeiten von Obſt umzutauſchen. im Viehſtall und der Erfolg in der Milcherzeugungsſchlacht. Augen e ee en ee werden en —— 5 muß anders werden, wie es bisher vielfach der Fall war, Ae 55 u 5 e 5600 85 eie aß nämlich das Grünfutter gerade ſo ausreicht, vielleicht au e f o Nur mal anſehen! etwas Leiſtungsfutter 1 17 bereits 3857 im 81 Baden, ernährt mit 2 en, man früher achtlos ver⸗ NS.„Junge, was machſt du denn da oben?“ Linde⸗ ber außer Stroh jegliche Futtermengen aufgebraucht waren[ kommen ließ! Faun rief 89955 den en 5 e und die Milchleiſtungen von Woche zu Woche ſanken. PPP ˙ A aumes im Nachbargarten hinein. In den blätterſchweren 8 eſicherten ei Futterbaſis, die möglich ö„ Zweigen hangelte ein Dreikäſehoch, des Nachbars Söhnlein, 18 e ergibt beh ee 5 Marktberichte umher,„Das piept hier oben immer ſo!“„Ti eißt N VCC Mannheimer Wochenmarktpreiſe vom 27. Juni her.„ piept hier oben immer„Tia, weißt du futter und darüber hinaus der notwendige Bedarf an Eiweiß⸗ Von Sat itiſchen Amt wurden folge Veri denn nicht, daß dort ein Meiſenneſt mit Jungen ist?“„Will futterſtoffen. Das kann und muß auch jeder badiſche Bauer preiſe Ar ½ r 4 ſie mir ia nur mal ansehen Iſt ja unſer Baum„Ich will[kund Landwirt erreſchen, wenn ſein Futterbau in Ordnung iſt,[ koffeln, neue 16 Wirſing 2029, Weißkraut 13.18 Blunſen. ihn euch ja auch nicht wegnehmen. Komm mal schnell herunter, er ſeine Freſſer im Viehſtall mit ſchlechten Milchleiſtungen aus⸗ kohl Stück 10—50. Karotten Büſchel 1214 Gelbe Rüben ich werde dir etwas Intereſſantes erzählen!“ Das zog. Im gemerzt hat und nicht mehr Tiere hält als er auf Grund ſei⸗ 3035, Mangold 1820, Zwiebeln 15, Grüne Bohnen 5 Nu ſtand der Kleine vor dem Nachbarn.„Sieh mal, mein ner vorhandenen Futterflächen ernähren kant bis 70, grüne Erbſen 2528, Spargeln 45, Kopfſalat Stic Herlchen, die meiſten Singvögel, beſonders die Meiſen, ſind Dafür aber ernährt mit dem mehr und beſſer erzeugten[bre 12, Endivienſala. Stück 1620. Oberkoblrahen Stüc die beſten Freunde des Menſchen. Was meinſt du, wie dank⸗[ Futter eure guten Tiere e und über 9385 anze bis 1 Rhabarber 8 le, Tomaten 850 Radieschen Bit bar ſie uns ſind, wenn wir ihnen in unſeren Bäumen ein un- Jahr gleichmäßig! Stellt euch rechtzeitig einen F ttetplan el 7810, Rettich Stüc 10, Schlangengurken(are geſtörtes Neſt geben?! Das ſchädliche Ungeziefer, das das a 8.— 85 ch rechtzei 8 ei Futtberplc 5 Stück 35—55, Suppengrünes Büſchel 10. Peterſilie Büſchel J bent geziefer, auf und haltet ihn ein! Sparſam und vor allem richtig füt⸗ 8—10, Schnittlauch rirſ 5 Obſt bedroht, freſſen ſie ratzekahl weg. Schöne Aepfel und tern, heißt die Lofung. Kraftfutter zukaufen iſt keine Kunſt(Ananas) 60 Hei 9 8 0 5„ ee 1 1 1 gern, nicht? Na, ſiehſt du! Wenn die aber mit dem wirtſchaftseigenen Futter 12—15 Liter je Tag ren 3055, ane e 28. 0 18 Stüc 5 Wir Nich e, Saen 025 die häßlichen Maden und und Kopf Vieh ermelken, das iſt erſtrebenswertes Können Markenbutter 180. Weißer Käſe 25—35, Eier Stück 1013 Bürmer in bem ſt nach Belieben breitmachen, und und Leiſtung. Mehr und beſſeres Futter erhält man durch Backfiſche 4050, Rindfleiſch 91, Kalbfleiſch 116, Schweine⸗ manche Frucht müßten wir als ungenießbar fortwerfen. Die] beſſere Düngung und Pflege von Wieſen und Weiden fleiſch 92. 5 e e e e 0b 55. 260 O00 ha Dl e in Baden warten. 5 f affen es, daß dir die Mutter ſchöne, rote Früchte in i Mannheimer Getrei ßmar i. Sümt⸗ die Taſche ſtechen kann. Wer aber, wie du es eben 3*V*VV durchgreifende Steigerung e e vom 27. Juni. Sämt⸗ Formschönes 9 Schnell verkauft, Nannheimer Theaterſchau Sonlalummer Birke, 200 em zu verkaufen. e Möbelhaus Bühler, SäckingerstfaBe 16 18. Fernruf 47276 Schnell vermietet und beste Wegweiser hierzu ist ist alles, was die grobe Oeffentlichkeit wissen soll.— Der einfachste, billigste cles Beitungs-dnserat aller Syſteme werden repariert. Räheres 8 Urn, „Bad. Hof“ oder Tel. 23493. 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Sondermiete B 1 und für die NS.„Kraft durch Freude“, 9 gemeinde Mannheim, Platzgruppe Jugendgruppe i 1826 bis 1950: Uta von Naumburg. Schau 5 von Felir Dhünen. Anfang 19.30, Ende etwa 22 Uhr: Im Schwetzinger Schloßtheater: 1 Sonntag, 30. Juni: Die Entführung aus den Serail. Oper von Mozart. Anfang 14.30, ö 16.45 Uhr. f