Nr. 151 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Samstag, 29. Juni 1940 0 J 8 Nach 21 Jahren Der Triumph des Führers über Verſailles. NS. Seit dem Einzug unſerer heldenhaften Soldaten in Paris, ſeit der Hiſſung des Hakenkreuzbanners über Ver⸗ ſailles und ſeit der geſchichtlichen Stunde, die unvergeſſen und ehrfurchtheiſchend auf ewig im deutſchen Volk weiter⸗ leben wird, da die franzöſiſche Delegation um Waffenruhe bittend in Compiegne vor dem Führer und Feldherrn des Reiches, dem Sieger über Frankreich, ſtand, iſt die größte Schmach gelöſcht. die jemals einer Nation von Ehre in niedrigſter Weiſe zugefügt wurde. Im Wagen des Mar ſchalls Foch, über dem am 21. Juni die Standarte des Führers ſtand, wurde der Schlußſtrich unter das unwürdig⸗ ſte Kapitel europäiſcher Geſchichte gezogen, das widernatür⸗ lichſtes Unrecht zu ewigem Geſetz proklamieren wollte und Völkerhaß, Schmähung und Verſklavung über Europa ver⸗ hängte. Aus eigener Kraft hat das deutſche Volk das Joch abgeworfen und den Fluch gebrochen, der fortzeugend Bö⸗ ſes gebären mußte und vor die Zukunft Europas Riegel und Gitter eines Gefängniſſes legte, weil das Volk in Ket⸗ ten geſchlagen war, dem als ſchöpferiſch ſtärkſtem der Kon⸗ tinen am meiften verdankte. Mit Compiegne hat das deutſche Volk durch ſeinen erſten Kämpfer und Sprecher auch Verſailles begraben und elöſcht. Nachdem es die Feſſeln in jahrelangem gemein⸗ enn Kampf, unſagbaren Mühen und harter Entſagung, in Kühnheit und Gläubigkeit ohnegleichen Glied für Glied abgeſchüttelt hat, iſt in dem ſchickſalvollen Akt vor aller Welt ſichtbar nach der ehernen Sprache der Waffen die mo⸗ raliſche Sühne erfolgt. Was an Unehrenhaftigkeit, Schmä⸗ hung und Demütigung, was an Gehäſſigkeit und Brutalität, niedriger Rachſucht und höhniſcher Willkür nach beiſpiel⸗ loſem Wortbruch und Rechtsbruch dem unbeſiegten Heer und der Nation, die vier Jahre lang einer Welt trotzte, zu⸗ gemutet und aufgebürdet wurde, was an fürchterlicher Not Und geſchichtlich einmaligem Elend für lange Jahre aus Compiegne und Verſailles über das deutſche Volk kam— es iſt getilgt. Das, was wir Verſailles nennen und alle grauenhafte und unbeſchreibliche moraliſche und ma⸗ terielle Volksnot in ſich birgt, iſt kraft unſerer Gemeinſchaft und kraft unſerer Waffen, allein alſo dank dem Führer, der ſie aus dem Chaos und Nichts ſchuf, dank ſeiner Idee, die ſein Glaube war, und mittels der Partei, die ſeine Kraft war, für ewig überwunden. Ueberwunden, beſiegelt mit deutſchem Blut— als geſchichtliche Lehre aber unver⸗ geſſen. Zwanzig Jahre hintereinander ging unſer Volk durch den 28. Juni, an dem 1919 das vollendet wurde, waxs 1918 in Compiegne begann. Wir brauchen die Stationen dieſes Jahrestages nicht nachzuzeichnen, weil jeder Volks⸗ genoſſe ſie an ſich, an ſeinen Eltern und Kindern miterlebte, miterlitt und mitdurchkämpfte. Bitterſtes Elend, erſte Auf⸗ lehnung, blutiger Trotz und dann ſchließlich der heilige Schwur der Gemeinſchaft, aus dem die Taten gegen Ver⸗ ſailles aus der Allmacht des nationalſozialiſtiſchen Kämpfer⸗ tums erwuchſen, das wahrhaft Berge verſetzte und das Schickſal bezwang. Wenn ſich jetzt zum 21. Male der 28. Juni 1919 jährte, gibt es kein Verſailles mehr. Die gleichen Hakenkreuzfahnen, die über dem erſten Kampf gegen die Verſklavung von Verſailles ſtanden, flattern ſiegreich über Großdeutſchland von der Memel bis zur Moſel von der Nordſee bis an die Karawanken. Nach dem glorreichſten Sieg ſeiner Geſchichte, für den eben ſo lange gelitten und geſtritten, geopfert und geblutet wurde, wie das Schand⸗ diktat der Willkür in Kraft war, ſteht das Reich im Glanz ſeiner höchſten Kraft, Macht und Ehre über dem zerbroche⸗ nen Joch. Wilhelm Ritgen. Auch an der Schweizer Grenze Die Deutſchen machen der Landplage der franzöſiſchen Strafbakaillone ein Ende. DB Genf, 28. Juni. Eine wahre Landplage für die franzöſiſchen Bauern bildeten— ſo berichten Lauſanner Zeitungen— die ſich in letzter Zeit im franzöſiſchen Gebiet aufhaltenden franzöſiſchen Strafbataillone. Dieſe Strafba⸗ taillone beſtehen aus Soldaten, die eine militäriſche Strafe abzuſitzen haben oder die im zivilen Leben wegen eines ge⸗ meinen Verbrechens verhaftet worden waren. Sie werden vom franzöſiſchen Volksmund„die Vergnügten“ genannt und haben ihren Standort in Friedenszeiten gewöhnlich in den Kolonien. Seit einigen Monaten ſtanden einige die⸗ ſer Strafbataillone nun hinter der Maginotlinie. Mit dem zunehmenden Verfall der franzöſiſchen Armee löſten ſich die Einheiten, ſo berichten die genannten Zeitungen, in einzelne marodierende Haufen auf. Sie beſetzten die auf den Jura⸗ höhen einſam gelegenen Bauerngehöfte und taten ſich an den in Küche und Keller befindlichen Lebensmitteln gütlich, ſelbſtverſtändlich ohne den Beſitzer um Erlaubnis zu fra⸗ gen. Was nicht niet⸗ und nagelfeſt war, ließen ſie mitge⸗ hen. Zur großen Erleichterung der unter dieſen Räuber⸗ horden leidenden Bürger und Bauern zogen die Horben aber immer ſehr ſchnell ab, wenn die Ankunft deutſcher Truppen gemeldet wurde. 5 f 5 Die deutſchen Truppen haben nun gemäß der Klauſel des Waffenſtillſtandes ſämtliche franzöſiſchen Dör⸗ ſer an der Schweizer Grenze beſetzt. An den öffentlichen Gebäuden wurde die Hakenkreuzfahne aufgezogen. Das Le⸗ ben in dieſen Gegenden nimmt wieder normale Formen an. Die Arbeiter kehren in die Fabriken zurück und der Land⸗ mann auf das Feld. Deutſche Grenzpatrouillen ſind mit dem ſchweizeriſchen Grenzſchutz in Fühlung getreten. Wie mmer, ſo wird auch bei dieſer Gelegenheit das korrekte W der deutſchen Soldaten und Offiziere hervorge⸗ oben. 5 Zur 100⸗Jahrfeier des Kindergartens Die Pläne Friedrich Fröbels finden heute ihre Verwirklichung. NSG. Vom Nationalſozialiſtiſchen Lehrerbund, der zuſtändigen Berufsorganiſation der Kindergärtnerin⸗ neu, erhalten wir aus Anlaß der 100⸗Jahrfeier des Fröbel'ſchen Kindergartens nachſtehenden Beitrag: Friedrich Fröbel hat am 28. 6. 1840 die deutſchen Frauen und Jungfrauen zur Gründung eines Vereins:„All⸗ gemeiner deutſcher Kindergarten“ aufgerufen. Er hoffte, durch die Mitglieder dieſes Vereins genügend Beiträge zu erhalten, um Kindergärten nach ſeinen eigenen Gedanken einrichten zu können. Dieſe Ideen Friedrich Fröbels finden erſt in unſeren Tagen ihre Verwirklichung. Es erſcheint des⸗ halb weſentlich, ſich an dieſe Gründungsfeier zu erinnern. Zu Lebzeiten Fröbels(1782 bis 1852) hat es ſchon eine größere Zahl von Kinderſchulen oder Kinderbewahranſtalten in den deutſchen Ländern gegeben. Dieſe wurden von kirch⸗ lichen Vereinen oder aus fürſtlichen Stiftungen gegründet und unterhalten. Sie dienten dazu, Kinder der armen Bepbl⸗ kerung, die durch dis außerhäusliche Erwerbsarbeit ihrer Mütter ohne Aufſicht waren, vor Gefahren zu bewahren und ihnen dis während dieſer Zeit notwendige körperliche Pflege zuteil werden zu laſſen. Als Aufſichtsperſonen waren meiſt unausgebildete ehrenamtliche Kräfte tätig. 5 Fröbel rief den deutſchen Frauen am 28. 6. 1840 zu: „Laßt uns unſeren Kindern leben“. In dieſem Wort hatte er ſeine neuzeitlichen Erziehungsgedanken zuſam⸗ mengefaßt. Er war jahrelang als Erzieher von Schulkindern tätig geweſen und hatte dabei die Erfahrung gemacht, daß es nicht ausreicht, dem Kind erſt vom 7. Lebensjahr an eine ſachgemäße Erziehung zukommen zu laſſen. Er fordert deshalb für das Kleinkind eine ſeiner jeweiligen geiſtigen Entwicklung angepaßte körperliche und geiſtige Erziehung. Er vergleicht die kleinen Kinder mit jungen Pflanzen, deren organiſches Wachstum durch die Pflege des Gärtners ſchon immer richtig geſtaltet wurde. Es ſei deshalb notwendig, daß die Heran⸗ bildung des Kleinkindes, ſeine Eingewöhnung in die Gemein⸗ ſchaft in„Kindergärten“ durch für dieſe Arbeit beſonders aus⸗ gebildete Erzieher und Erzieherinnen erfolge. Die Ausbil⸗ dungsſtätten für dieſe„Kindergärtnerinnen“, wie ſie Fröbel erſtmalig bezeichnet, ſollen als Mittelpunkt einen Kin der⸗ garten haben. In dieſen ſollen die jungen Mädchen auf ihren mütterlichen Beruf vorbereitet und den Müttern reiche Belehrungen gegeben werden. Dadurch erhofft Fröbel eine be und Bereicherung des deutſchen Familien⸗ ebens. Die Gründung des Vereins„Allgemeiner deutſcher Kin⸗ dergarten“ hatte nicht den von Fröbel erhofften Erfolg. Aus Mangel an Mitteln konnte deshalb zu ſeinen Lebzeiten keine größere Zahl von Fröbel'ſchen Kindergärten entſtehen. Seine Gedanken wurden ſowohl in den ſchon beſtehenden Kinder⸗ bewahranſtalten, wie auch in den neu zu gründenden Einrich⸗ tungen in den nächſten Jahrzehnten nicht verwirklicht. Fröbel's Wunſch, ſchon das Kleinkind als Glied des Volkes aufzufaſ⸗ ſen und demgemäß Volkskindergärten zu ſchaffen, wurde durch Einrichtung ſtreng konfeſſioneller oder klaſſenmäßig eingeteil⸗ ter Kinderſchulen ins Gegenteil gekehrt. Noch bis zum Jahre 1933 hat es in Deutſchland vorwiegend nur konfeſſionelle oder bürgerliche Kindergärten gegeben. Es war der NS.⸗Volkswohlfahrt vorbehalten, die Fröbel'ſchen Ideen über Kindergärten aufzugreifen und ſie nun ſchon ſeit ſieben Jahren in vielen hundert Kindergär⸗ ten zu verwirklichen. Allein im Gau Baden zählt man im Jahre 1940 über 600 Dauer⸗ und behelfsmäßige Kinder⸗ tagesſtätten. Nach dem Krieg wird ſich die Zahl der NSV.⸗Kinder⸗ tagesſtätten entſprechend der dann notwendig werdenden inten⸗ ſiven Aufbauarbeit noch weiter erheblich vermehren. Damit wird das Ziel, überall Kindergärten als Volkserziehungsſtät⸗ ten einzurichten, ſeine volle Verwirklichung finden. 5 f Gas! NSG. Bei Fliegeralarm den Hauptgashahnen zu! Eine erſte Voraussetzung, um Brände im Haus zu verhüten. Nach der Entwarnung, aber nicht vergeſſen, die kleinen Stichflämm⸗ chen an Bade Automaten, Heißwaſſer⸗Automaten, Eisſchränken uſw. wieder anzuzünden, ſonſt entſtrömt dort Gas, wenn auch nur wenig. Aber in ein paar Stunden ſtrömt doch eine Menge Gas aus. Das iſt gefährlich und koſtet Geld. Alſo beim Fliegeralarm etwas denken und nachher auch! 2 Oe Heimen endung der NE im Juli NS. Anfangs Juli beginnen verſchiedene NSV.⸗Ju⸗ heime in Baden ihre neuen Erholungszeiten. Wieder wird die erholungsbedürftige Jugend aus allen Tei⸗ len unſeres Gaues hinausziehen, um in friſcher Luft, bei kräf⸗ tiger Koſt und bei fröhlichem Spiel ſich zu ſtärken. Ins⸗ geſamt 360 Kleinkinder und Schulkinder kommen in die NSV.⸗ Kindererholungsheime Jagdhaus Bruckfelden,„Haus Wald⸗ friede“ Bonndorf, Kindererholungsheim Dr. Cron Heidel⸗ berg und die Erholungsheime in Friedenweiler, Bonndorf, Schönwald, Steinabad und Todtnauberg. Weitere 100 Schul⸗ kinder werden am 18. Juli in das Kinderſolbad Rheinfelden eingewieſen. Außerdem kommen 65 Schulkinder in das Jugenderholungsheim Gräfendorf im Gau Mainfranken, 60 Jungarbeiterinnen werden im Jugenderholungsheim Kohlers⸗ tal bei Calw und in der Penſion Görich in Neckargemünd, 50 Jungarbeiter im Erholungsheim der Landesverſicherungs⸗ anſtalt Baden in Schweigmatt Ferien und Erholung finden. Ueber 500 Kinder und Jugendliche haben ihre Erholungszeit bereits im Juni angetreten und kommen nunmehr friſch ge⸗ kräftigt und gebräunt in die Heimat zurück. i Ko J⸗Ferienwanderer im Schwarzwald NSG. Einen beſonders freudigen und eindrucksreichen Klang werden die Junitage für jene Gruppe von„Kraft durch Freude“⸗Ferienwanderern für immer behalten, die mit einer Gauferienwanderung(FW. 27) vom 22. bis 30. Juni in den Nordſchwarzwald und ins Murgtal gezogen ſind. Denn mitten in dieſe Zeit fiel die ſiegreiche Beendigung des Feld⸗ zuges in Frankreich und der Abſchluß des Waffenſtillſtands⸗ vertrages. Amſo dankbarer und froher ſind die Ferientage geſtaltet und umſo tiefer lebt in den Herzen Dank und Stolz für Führer und⸗Wehrmacht. Der Standplatz für dieſe Ferien⸗ wandergruppe, die erſte, die in dieſem Sommer im Zeichen „Kraft durch Freude“ hinauszog, iſt das ſchön gelegene Berg⸗ dorf Lautenbach, das ſich eine Wegſtunde oberhalb Gerns⸗ bach in einem prächtigen Waldwieſental in die Flanke der Teufelsmühle anſchmiegt und durch ſeine eigenartige Berg⸗ anlage mit ſchönen Fachwerkbauten beſondere Reize bietet. Unter Leitung eines erfahrenen und gebietskundigen Wander⸗ gruppenführers wird das ganze reiche Gebiet beiderſeits der Murg mit den vielen großartigen Felſengruppen, den weiten Wäldern und den intereſſanten Hochmooren der höchſten Lagen am Hohloh beſucht, die an die Tauſendmetergrenze reichen. Die Gruppe ſetzt ſich aus Teilnehmern der Städte Karls⸗ ruhe, Mannheim, Heidelberg und Haslach im Kinzigtal zu⸗ ſammen. Für die Monate Juli, Auguſt, September und Oktober iſt Lautenbach nochmals als Standplatz für Kdet.⸗Wander⸗ gruppen vorgeſehen und zwar vom 20. bis 28. Jul, vom 17. bis 28. Auguſt, vom 14. bis 22. September und vom 12. bis 20. Oktober(FW. 28 bis FW. 31). Zu den glei⸗ chen Zeitabſchnitten laufen ferner gleichartige Planungen mit Standplatz Neckarſteinach(FW. 22 bis FW. 25), für Neckar⸗Odenwold, mit Standplatz Todtnauer Hütte für Feldberg⸗Oſt(F W. 34 bis FW. 37), ſowie mit Stand⸗ platz Todtnauberg für Feldberg⸗Weſt(FW. 40 bis FW. 43) zu ſehr günſtigen Bedingungen, über die die Kdß.⸗ Kreisdienſtſtellen Aufſchluß geben. Im Südſchwarzwald hat bisher Todtnauberg im Juli beſonderes Intereſſe gefunden. „So läuft in der Heimgt die KdF.⸗Arbeit ſyſtematiſch weiter, um in ermöglichen. m gebotenen Rahmen Ferientage zur Erholung zu W. Romberg, Gauwanderwart. 8300 Beamte halfen un ern Bauern NSG. Wie es die Beamtenſchaft des Gaues Baden als ihre Ehrenpflicht angeſehen hat, unſeren Bauern bei der Einbringung der Ernte tatkräftig zur Seite zu ſtehen, ſo hat ſie in dieſem Frühjahr zum erſtenmal in großem Umfange auch daran mitgearbeitet, die Beſtellung der Aecker. und Gärten durchführen und die erſetzen zu helfen, die mit der Waffe Volk und Reich ſchützen. Das Amt für Beamte der NSDAP., Gauleitung Baden, hatte ſich bei dieſer Aufgabe mit ſeinen ſämtlichen Kreis⸗ und Kreisabſchnittsdienſtſtellen führend eingeſchaltet. Freudig folgte auch die von ihm betreute Beamtenſchaft dem Ruf, bei der Frühjahrsbeſtellung zu helfen und ſo die Ernährungsgrund⸗ lage des deutſchen Volkes mit zu ſichern. Ueber 10 000 Be⸗ amte, davon faſt 600 weibliche Beamte, meldeten ſich zur Frühjahrsbeſtellung. 8300 von ihnen kamen mit 47000 Tage⸗ werken, alſo mit rund 400 000 Arbeitsſtun den, zum Einſatz. Eingerechnet iſt dabei auch die Zeit, die zur Beſtel⸗ lung eigener Aecker und Gärten in verſtärktem Maße in Anſpruch genommen wurde. Wenn man bedenkt, daß jetzt in der Kriegszeit mancher Beamte die Plätze von oft mehreren anderen Kameraden mit ausfüllen muß, dann iſt die Hilfeleistung bei der Frühjahrs⸗ beſtellung 11 bemerkenswerter. Dies veranſchaulichte auch ſchon die Mithilfe bei der Einbring ung der Ernte im Jahre 1939. Damals waren die Zahlenper⸗ hältniſſe ähnlich und ſomit ſechsmal ſo groß wie im Herbſt 1938. Nicht unerwähnt ſoll bleiben, daß dieſe zuſätzlichen Arbeiten während der eigenen und oft ſehr kurz bemeſſenen Freizeit geleiſtet werden. 5 8 5 2* 5 8 5 PS Hier erreichte ſie die Nachricht von der Waffenſtreckung Frankreichs. Diieſen Ort wird kein Panzerjäger, der dabei war, vergeſſen. r— ⸗„Grimm⸗Weltbild(M.) Ueberall wo ſich deutſche Soldat Wann iſt der Krieg zu Ende? PK.⸗Fremke⸗Welthild(M) ö che ten zeigen, werden ſie von der franzöſiſchen Zivilbevölkerur nach dem Verlauf der Waffenſtillſtandsverhandlungen gefragt. Hier 15 5 deutſcher Off zier der Bevölkerung von Le Mans Auskunft auf ihre Fragen. Alarm in der Waffenſtillfandsnacht Flakabwehr unter dem Englandlied.— Höllenkanz um eng⸗ liſche Bombenwerfer. Von Kriegsberichter Johannes Kies. (PS.).„Topp, was gilt's! Heute nacht kommen wieder die Bombenſchmeißer“— meint der Kamerad mit einem Augenblinzeln zu dem klaren, milden Sommerhimmel.„Ich möchte wetten, daß ſie uns die Waffenſtillſtandsnacht ver⸗ mieſen wollen“, und in Gedanken fügt er hinzu:„Als bb ſie's vermöchten...!“ Wie recht er hatte. Die kopf⸗ und planloſen Anflüge in unſer norddeutſches Küſtengebiet mit ihren infamen Bom⸗ benabwürfen auf die friedliche Bevölkerung ſind alles an⸗ dere als ein britiſches Ruhmesblatt, umſomehr, als ſie keinerlei militäriſche Erfolge bringen, und— im propa⸗ gandiſtiſchen Sinne— den Willen der Bevölkerung, mit dieſem elenden Spuk ein Ende zu machen, nur voch ver⸗ ſchärfen können. Heute, in dieſer hiſtoriſchen Nacht vom 24. auf den 25. 6. war es ſoweit. Mit der Sekunde, wo der Uhrzeiger von 1.35 auf 1.36 Uhr ſprang, band die groß⸗ deutſche Wehrmacht den Helm feſter zum Endkampf gegen den Alleinfeind England. Vorſichtshalber holten wir uns beim Poſten die Beſtä⸗ tigung, daß auf dem Leitſtand ein Rundfunkgerät vorhan⸗ den war. Da wir nicht Augenzeuge dieſes gewaltigen ge⸗ ſchichtlichen Ereigniſſes an der Front ſein durften, ſo woll⸗ ten wir doch wenigſtens mit dem Ohr dabei ſein. Der Bat⸗ teriechef, Kapitänleutnant B., muſterte uns mit freund⸗ lichen Augen. Hier unter der ſchweigenden Einſamkeit des norddeutſchen Himmels mit ſeiner grenzenloſen Fernſicht wird jede Abwechſlung willkommen geheißen. Der Tommy mit ſeinen blubbernden helltönenden Maſchinen gehört in dieſem Sinne ſchon zum Inventar, mit dem man ſich aller⸗ dings nur nachts zu beſchäftigen braucht. Die„Geſchäftig⸗ keit“ für britiſche Einreiſende wickelt ſich erſt ausſchließlich von 24 bis 4 Uhr ab. Wir lachen über dieſe Bemerkung und fügen hinzu, daß er auch„dabei mehr ins Geſchäft ſteckt als herauskommt“. Erſt in der vergangenen Nacht haben wie⸗ der zwei Engländer ihre verbrecheriſche Abſicht mit der to⸗ talen Vernichtung bezahlen müſſen. Zwei ſaubere Abſchüſſe unſerer Marine⸗Küſtenflak, auf die ſie ſtolz iſt: Der eine Burſche kommt auf uns zu, kriegt eine vor die Schnauze, dreht ab, bezieht wieder Schläge, verliert ſchnell an Höhe und wird ſchließlich von den leichten Waffen abgewürgt— ſtürzt in den Bach— aus war's..!“ Wir ſtehen und plaudern, da kommt ſchon der erſte vor⸗ bereitende Alarm. 0.35 Uhr! Zwei feindliche Maſchinen im Anflug gemeldet! Wir ſchauen uns an und denken, das hat mal wieder geklappt. Die Befehlsübermittler geben laufend die Meldungen weiter. An den Geſchützen herrſcht emſige Betriebſamkeit. Eben werden genaue Werte durchgegeben, da ſind auch ſchon Flugzeuggeräuſche auszumachen. „Alarm!“ Das Aufblitzen in der Ferne, das den Horizont wie bei einem Nachtgewitter ſchlagartig erhellt, wird grel⸗ ler. Schon tauchen die blitzenden Pünktchen der explodie⸗ renden Granaten auf. Da eilt auch ſchon das erlöſende Wort über den Draht:„Feuererlaubnis!“— rummms! Helle Feuerſäulen, die von einem berſtenden Krachen gefolgt ſind, machen uns für eine Weile taub. Gerade, daß wir noch das Gurgeln der enteilenden Granaten unterſcheiden können. Die Blickpunkte wandern jetzt auf uns zu, Scheinwerfer⸗ arme krallen ſich in den Himmel, wieder eine Salve dazwi⸗ ſchen, ſtärkeres Motorengeräuſch.„Der Feind dreht ab!“ Auf die Nachbarbatterie verlagert ſich jetzt der Schwerpunkt. Langſam gleitet der Feuerſegen den Himmel entlang. Ein fliegender Vorhang mit tauſend tödlichen Splittern, vor dem der Feind zurückſchreckt. Er ändert wieder den Kurs, und allmählich verſickert das Blubbern ſeiner Motoren. „1.35 Uhr“ ruft irgendwer. Wie ein freudiger Schreck fähr⸗ es uns in die Glieder, und mit einem langen Aufatmen ſchauen wir uns an: Jetzt, in dieſer Sekunde, iſt Waffen ruhe in Frankreich! Jetzt ſteht Großdeutſchland mit ſeiner gewaltigen Macht gegen den Alleinfeind England!!! Und mit einer läſſiaen Handbewegung meint einer:„Was kun Seines Vaters Frau Roman von Else Jung-Elndemann 41 „Wenn nur ein Auto käme!“ brummte Stephan.„Sonſt haben uns die Dinger oft zur Verzweiflung gebracht, jetzt läßt ſich keins blicken.“ Endlich überholte ſie aber doch eins. Die Dame, die am Steuer ſaß, hielt ſofort, als Stephan winkte, und erklärte ſich bereit, Rolf mitzunehmen und im Krankenhaus abzu⸗ liefern. Wieder mußte der Verunglückte die ſchmerzhafte Proze⸗ dur des Umladens über ſich ergehen laſſen, und da er Damen gegenüber von Natur aus ſchüchtern war, ſaß er etwas er⸗ ſchrocken und mit geſträubten Borſten auf dem Sitz neben der Lenkerin, deren Blick ihn mitleidig ſtreifte. „Pech gehabt, ja?“ fragte ſie. „Hm.“ „Tut's ſehr weh?“ „Es geht.“ Die Dame lächelte und fragte nicht mehr. Vor dem Por⸗ tal des Krankenhauſes hielt ſie an, und da waren auch ſchon die andern da. Stephan und Rudi hoben den Freund heraus, bedankten ſich bei der freundlichen Helferin der Not, was Rolf zu tun vergaß, und dann trugen ſie ihn hinein. Rolf ſtöhnte. Er hatte eine ungeſchickte Bewegung ge⸗ macht, aber es wax mehr die verhaßte Krankenhausluft, die dieſes widerwillige Stöhnen verurſachte. Deer dienſttuende junge Arzt unterſuchte ihn. Er war ſogleich intereſſiert, als Stephan ihm mitteilte, daß ſein Kamerad der Sohn Profeſſor Grothes wäre, den er ſelbſt⸗ verſtändlich kannte. Nicht perſönlich, leider, aber es gäbe keinen Mediziner, der die berühmtgewordene Grotheſche Darmnaht nicht kenne. Der Fußknöchel war gebrochen. Gottlob war es kein komplizierter Bruch, aber der Arzt ließ das verletzte Glied doch durchleuchten, um bei der Einrichtung des Bruchs ſicher zu gehen. Die vier Kameraden warteten ſo lange, bis Rolf ge⸗ ſchient und gegipſt in ſeinem Krankenhausbett lag. Dann durften ſie zu ihm und verſprachen, bis morgen in Quedlin⸗ burg zu bleiben. „Ich telefoniere gleich mit deinem Vater“, ſagte Stephan, „und auf jeden Fall bleibe ich bei dir, bis dich jemand abholt.“ Rolf redete ihm zu, mit den anderen weiterzufahren, aber davon wollte Stephan nichts wiſſen, und Rolf war ihm dankbar dafür. 5 5 ſchon die paar Engländer, die hier einfliegen. Erſpart bleibt ihnen das verdiente Schickſal nicht. n „Rundfunk andrehen.... bis zum nächſten Alarm!“, beſtimmt der Batteriechef. Schweigend, voll tiefer Ergriffen⸗ heit, ſcharen wir uns um den Lautſprecher, aus dem die vollen, mächtigen Töne der deutſchen Glocken in die Nacht ſchwingen. Eben erklingen die erhabenen Weiſen des nieder⸗ ländiſchen Dankgebetes in die ſternenüberſäte Nacht, da.. „Leuchtbombe im Südoſten“. Schnell ſind die Nachtgläſer an den Augen.„Da ſchwebt ſie dahin...!“ Der Engländer will ſich orientieren. Im nächſten Augenblick iſt der Magneſium⸗Leuchtkörper von den roten Pünktchen der feuernden leichten Flakmaſchinenwaffen eingekreiſt.„Flug⸗ zeuggeräuſch“, meldet jetzt das Horchgerät— In der Ferne lebt der Feuerkampf wieder auf, bewegt ſich in Sekunden⸗ ſchnelle auf uns zu:„Feuererlaubnis!“ Mit den eben an⸗ hebe n Marſchklängen des Englandliedes entladen ſich m on Blitzen die Geſchütze Der Endkampf beginnt gegen den einzig verbleibenden Feind Vor der ehernen Sprache dieſer gewaltigen Waffen wird auch er einſt kapitulieren müſſen.... I!— In den hellen Morgen hinein begleitet uns das vertraute Donnern deutſcher Motoren, die eben vom Englandflua zurückkehren! Zum Schrecken des Gegners Unſere Panzer und ihre Führer immer voran. Von Kriegsberichter Dr. Oeltze von Lobenthal. Von den Panzern kann man ſagen, daß ſie überall und nirgends zu finden ſind. Auf ihrem Vormarſch kreuz und quer durch Frankreich tauchten ſie mal weit vor den Linien des verdutzten Gegners auf, mal umklammer⸗ ten ſie durch ihre gewaltigen Marſchleiſtungen den Feind, ſo daß ihm nur noch die Kapitulation oder Vernichtung übrig bleibt. Ein drittes Mal ſtoßen ſie in die feindlichen Kolonnen hinein und machen eine rieſige Beute an Be⸗ triebsſtoff, Munition und Gefangenen. Bei beſonderen Kampfzielen wird auch oft genug zu Nachtmärſchen ange⸗ treten, völlig ohne Licht, mit größter Wachſamkeit vor dem Gegner und dem Gelände durch die Nacht gefahren, und am nächſten Morgen erſcheinen die deutſchen Panzer dort, wo ſie der Feind am wenigſten vermutet. Unter dieſen Umſtänden iſt es auch für einen Kriegsberichter ſchwer, be⸗ ſtimmte Panzereinheiten zu finden und ihre Führer zu ſprechen. Auf der Fahrt aus der Seine⸗Stadt Rouen, nordweſtlich zum Meer, ſah unſer Berichter, kaum 3 oder 4 Kilometer von der Küſte entfernt, vor einem Schloßpark das Zeichen des geſuchten Regimentsſtabs. Wenige Minuten ſpäter kam der Regimentskommandeur. Trotz aller unmittelbaren militäriſchen Aufgaben hatte er Zeit, einige Auskünfte über die Märſche und Leiſtungen ſeines Regimentes zugeben. Er ſpricht nicht gern von dem, was er ſelber geleiſtet hat. Dafür erwähnt er um ſo öfter den 11 Diviſionskommandeur, der der Truppe immer voran mar⸗ ſchierte. Wie groß der Anteil des Regimentskomman⸗ deurs an den Erfolgen dieſer Panzerdiviſion war, geht ſchon aus der Tatſache hervor, daß er zu den Panzerfüh⸗ rern gehört, die auf Vorſchlag des Oberbefehlshabers des Heeres vom Führer mit dem Ritterkreuz des Eiſernen Kreuzes ausgezeichnet worden ſind. Was ſich zu Anfang der Operationen in drei kurzen Tagen abgeſpielt hat, erſcheint uns heute wie„Lützows wilde verwegene Jagd“. Von der Ausgangsſtellung im ſüdlichen Belgien begann nachts, bei hellem Mondſchein, der Vormarſch Richtung Avesnes. Bei einbrechender Dunkelheit hatten die Panzer die erſte und zweite Linie des Feindes durchſtoßen und ſtürmten immer, immer wei⸗ ter in die Kolonnen des verdutzten Gegners hinein. Wer entgegenkam, wurde aufgefordert, die Waffen abzulegen und in der Richtung, aus der die Panzer kamen, abzumar⸗ ſchieren. Das Einſammeln der Gefangenen beſorgten dann die Kradſchützen. Bei Avesnes gab es eine Ver⸗ ſtopfung im franzöſiſchen Aufmarſch, wobei gleich ein Kampfwagenbataillon„vereinnahmt“ werden konnte.— Es war hart, hier zu liegen, ein Kranker unter Kranken in einem fremden Haus. Hatte er nicht immer den Atem an⸗ gehalten, wenn er durch Vaters Klinik gehen mußte? Waren ihm die Schweſtern, die Tag und Nacht mit Kranken zu tun hatten, nicht ſtets ein wenig unheimlich geweſen, als trügen ſie in ihren Kleidern und an ihren Händen die Spuren von Krankheit und Tod? Jetzt mußte er atmen, mußte ſich von einer Schweſter betten laſſen, und das Eſſen, das ſie ihm brachte, ſchmeckte nicht, weil er immer die Vorſtellung hatte, daß auch die Speiſen desinfiziert worden waren. Der Nachmittag, die Nacht, der Morgen, der darauf folgte, hatten ſich aus endloſen Stunden, aus ewiglangen Minuten zuſammengeſetzt. Geſchlafen hatte er nicht viel. Nun mußte Stephan bald kommen. Das war gut. Ob Vater ſich wohl freimachen würde, um ihn zu holen? Wenn er doch käme! An Karin wagte Rolf nicht zu denken. Alle mochten kommen, nur ſie nicht. Aber als Stephan erſchien, erfuhr er, daß es ſchon be⸗ ſchloſſen war, daß ſie käme. Mit dem Nachmittagszug würde ſie hier ſein, und Stephan freute ſich darauf, ſie von der Bahn zu holen. Rolf ſagte nichts. „Dummer Kerl!“ polterte Stephan los.„Anſtatt froh zu ſein, daß einer von deinen Leuten ſich um dich kümmert, machſt du ein Geſicht wie ein Märtyrer. Ich gäb' was drum, wenn ich hier liegen könnte, um mich von Frau Karin pflegen zu laſſen.“ „Bitte ſchön, tauſchen wir doch“, fauchte Rolf ihn an, „geht nur leider nicht.“ Stephan ſtand auf. Sein Geſicht war zornrot. „Wenn du nicht krank wärſt, würde ich dich jetzt wieder verprügeln“, ſagte er,„und ich wünſchte, Frau Karin käme auch endlich auf den Dreh, daß man ſo viel Bockigkeit und Niedertracht nur durch Prügel austreiben kann.“ Rolf drehte den Kopf zur Wand.„Wenn du mir nichts Tröſtlicheres zu ſagen weißt, dann laß mich bitte allein. Es iſt ſchon genug, daß ich in dieſem Kaff liegen muß und mich nicht rühren kann.“ a Scheußlich war das, aber noch ſchlimmer war der Ge⸗ danke an Karin, und daß es jetzt kein Ausweichen und kein Fliehen mehr gab. Sie würde kommen, würde an ſeinem Bett ſitzen und wieder unendlich gut zu ihm ſein. Er würde das verdammte Gefühl haben, ihr ganz und gar ausgeliefert zu ſein, weil er ja nicht aus dem Bett ſpringen und davon⸗ laufen konnte. N Ach, er ſah alles voraus, was geſchehen würde, wenn ſie da war. Sie würde wieder ein Engel ſein und ihn mit ihrer Güte und Geduld zur Verzweiflung bringen.. In Landrecies ſchliefen die franzöſiſchen Soldaten noch in den Kaſernen. Unſere Panzer haben ſie geweckt und ließen ſie auf dem Kaſernenhof kompanieweiſe antreten. Dazu gab es noch Zurufe der Bevölkerung, die unſere Truppen für— Engländer hielten! Am gleichen Tage ging der Vormarſch noch bis Le Cateau. An den nächſten beiden Tagen ging es, trotz ſtarker feindlicher Gegenangriffe un⸗ aufhaltſam weiter. Cambrai und Arras hießen die Kampfabſchnitte, mit denen das Panzerregiment zur Einkeſſelung des Feindes weſentlich beigetragen hat. Starke feindliche Abwehr- und Kämpfe mit Panzerkräften haben den Vormarſch zur Seine, ſüdlich von Rouen nicht aufhalten können. Die Franzoſen haben ſchon in dieſem Seine⸗Bogen den Ueber⸗ gang unſerer Truppen erwartet und alle Brücken hochgehen laſſen. Die Panzer haben aber eine blitzartige Wendung nach Nordweſten gemacht und ſind durch den Feind bis zum Meer, zwiſchen Fékamp und St. Valery, durch⸗ geſtoßen. Dabei haben ſie zwei große ſtrategiſche Gewinne erzielt: J. Rund drei Diviſionen, zwei engliſche und eine franzöſiſche, wurden bei St. Valery eingeſchloſſen, 2. die reſtlichen feindlichen Truppen ſind zwiſchen Kanal und Seine abgedrängt worden. Die Erfolgsquittung hat uns der Gegner ſelbſt ausgeſtellt, indem bei St. Valery rund 26 000 Engländer und Franzoſen kapituliert haben. Mit dieſen Stichworten hat uns der Oberſt den Vor⸗ marſch ſeines Panzerregiments ſkizziert, der ſich über ganz Nordfrankreich erſtreckt. Man muß ſchon einmal die Karte nehmen, um eine Vorſtellung von den Weiten dieſer nordfranzöſiſchen Ebene zu bekommen. Man muß ſich wei⸗ ter mit lebendigen, ſoldatiſchen Augen vorſtellen, wieviel Schweißtropfen, Nervenanſpannung und Mannesmut hinter dieſen Leiſtungen ſtehen. Sie ſind von jedem ein⸗ zelnen Mann, das betonte der Oberſt immer wieder, ge⸗ ſch worden. Er hatte dabei die Führung und das Vorbild eines Mannes, der ſchon im Weltkrieg als 24jäh⸗ i Garderegiment z. F. mit dem Pour⸗ hafft — f Stöcrron pb bdoss- BRT NEN 1 r se 10 — 2 5 D W„ —— N cs 44 A SEF FIELD ——— c os ο Stephan, der grobe Kerl, hatte vielleicht doch recht mit ſeinen Prügeln. 4 Karin war da, und es geſchah nichts von alledem, was Rolf gefürchtet hatte. Sie reichte ihm die Hand und ſagte: „Morgen kommt Thiele mit dem Wagen, dann bringe ich dich heim.“ Stephan hatte ihr wohl alles erzählt, denn ſie fragte nicht mehr, wie das Unglück paſſiert wäre und bemitleidete ihn auch nicht. Sie war da und nahm alles in die Hand. Sie ſprach mit dem Arzt und der Schweſter, ging für eine Stunde fort, um ſich ein Hotelzimmer für die Nacht zu ſuchen, und kam mit einer Tüte ſaftiger Apfelſinen zurück. Dann ſaß ſie neben ſeinem Bett, ſchälte die Früchte und ſchob die Stücke ihm und Stephan abwechſelnd in den Mund. Stephan fand das himmliſch. Wie ein hungriger Vogel ſperrte er den Schnabel auf, und man ſah es ihm an, mit welchem Behagen er ſich füttern ließ. „Wie ſchön, daß Sie da ſind“, ſagte er und ſtrahlte Karin hingebungsvoll an. Mit einem drolligen Gefühl, das ihn auf irgendeine Weiſe wurmte, beobachtete Rolf die beiden, die unge⸗ zwungen miteinander plauderten. Warum konnte er nicht mittun? Die Lippen waren ihm wie zugenagelt. Er lag in ſeinem Bett wie ein Stock. Aber weder Karin noch Stephan gaben ſich Mühe, ihn au⸗ ſeinem Schweigen herauszulocken. Wer war nun der Kranke? Wer hatte mehr Anspruch darauf, daß man ſich um ihn kümmerte, Stephan oder er? Als Karin dann beſtimmte, daß der Freund morgen mit ihnen im Auto heimfahren ſollte, ärgerte er ſich, obwohl das doch ein ganz naheliegendes Angebot war. Später waren ſie einen Augenblick allein. Da machte Rolf ſeinem Arger Luft. „Fehlt bloß noch, daß du dich ihr auf den Schoß hockſt und dir ein Küßchen geben läßt“, höhnte er. Stephan ſchaute verdutzt. Plötzlich begriff er, und ſein Geſicht verzog ſich zu einem breiten Grinſen. „Guck an du biſt doch nicht etwa eiferſüchtig? Man könnte es faſt annehmen.“ „Biſt ja blöd, Menſch!“ Rolf ſtrafte ihn mit einem verachtungsvollen Blick Er.. und eiferſüchtig! Wütend war er, weil er dieſe ekel⸗ hafte Anhimmelei nicht ausſtehen konnte. ( Fortſetzung folgt b e 22 CCC— —— Bei Knochenbrüchen braucht man feſte und gepolſterte Warum ſo ha ſtig? 74. e Verbände. Will man ein Gelenk verbinden, ſo muß die a N= FAA. 1 über dieſem gekreuzt werden und zwar ſo, daß die Haftlakeit iſt det ſchlimmſte Feind der Frau, bem 117 Kreuzung auf der Beugeſeite erfolgt. Sehr praktiſch ſind die Haus ſo leicht unterllegt, Was nützen alle 2 22 161 ö 1 5. 55 4 8 a mal die Hausfrau ſo leicht une 0 9 II DESG DS drei⸗ und viereckige Tücher, die man als Fußverband, als] Erfriſchungsturen und alle Pflege, wenn Handverband, als Kopfverband und Armſtütze uſw, ver⸗] dem Gleichgewicht gerät! 411 a 1 wendet. Zu Verbänden an Kopf, Kinn uſw. empfehlen Die haftige, ewig eilige Frau zerſtort langſam aber 27. 5 N und Gruß an unſere Frauen ſich Binden, die man von beiden Seiten her eingeſchnitten ſicher ihre Friſche. Sle bekommt vorzeitig Runzeln f f hat, ſo daß nur die Mitte frei bleibt, die ſog. Schleuder. Geſicht, mude Augen, und ihte Ungeduld Fältchen im ger Elnn ſo aus Ihr habt euren Teil zu unſeren Waffen beigetragen. Da das Anlegen von Binden gelernt ſein will, wäre[ zeichnet häßliche Züge, die ſelhſt da⸗ hüh ſche ſte Geſicht ent. Pk.) Eigentlich ſollte das ein Brief an die Frau es notwendig, daß jeder Erwachſene, vor allem aber Haus ftellen.— werden, die mir die teuerſte iſt. Aber da dachte ich daran frauen ſich lurze Unterweiſungen geben laſſen. Und welchen Nutzen hat man von dleſet netyoſen daß man vielleicht einmal an alle unſere Frauen ſchreiben Haſtigkeit? Warum denn nut ſo durchs Lehen taſen! Iſt könnte, die daheim an uns hier vorne denken, zugleich im a 4 8 es nicht beſſer, ſich ſelhſt zu ſagen:„Ich brauche hoch Namen meiner Kameraden, die jetzt nicht ſchrelben können Obſt vor dem Eſſen f gat nicht ſo ſeht zu beellen, ich vetſäume ja nichts, und und im Namen derer, die vielleicht nicht die Worte finden, ,, 2 f I morge ag]⸗ um das auszudrücken, was ſie beim Gedenken an ihre fen E man die Kinder nach dem Obſt greifen af. 11 Anne Frauen bewegt. Ihr, unſere Frauen, ihr habt ja wie En im al e rauch Obſt na ch dem ben 6 4 wir Tage der großen Prüfung. Und vielleicht iſt es ſogar] fuchungen, Arundfatſch, wie Unter 0g f trade 5 noch ſchwerer für euch, tapfer zu ſein, denn ihr erlebt 851 ich a 1 165 en. as Obſt gehört zu den Nah ſie zu wu 7 Alltag. Unſere Stunden dagegen, jede von ihnen, ſind kungsmitteln, die äußerſt leicht verdaulich ſind. Genießt erfüllt mit neuem Erleben. man aber ein leicht verdauliches Gericht nach ſchweren, 5 N Ihr habt das dunkle Gefühl, daß wir in Gefahr ſind. dann wird die Verdauung erſchwert, es keit Bebelkeit auf. orrat für den Winte Wir ſind mitten drin und— es mag vielleicht merkwürdig Darum ſoll man das Obſt ſtets vor dem e, e, lern itt legt ſo relehl ich, ba 5 Es ſetzt abſolut en den Appetit herab, Hung von! 1 nen Hingen— es ſcheint uns alles gar nicht ſo gefährlich, wie man ſich das in ruhigen Stunden ausmalen mag. Alles glaubt, ſondern wirkt im Gegenteil ante 1. ift viel leichter, 1 man den Tatſachen ins Auge Bie, on alles viel einfacher, wenn man vor der Gewißheit ſteht.* ick 77 Wir werden von dem, was wir erleben, ige en d gute alte Fli enkiſte weitergeriſſen. Wir fühlten es, weil wir es erleben, daß J Haus en hat ſich noch aus alter Zeit 1 die Stunden groß ſind. Ihr habt weiter den Alltag mit die Fl Vorfahren ve. all ſeinen Sorgen, und ihr habt zu allem alltäglichen nämlich iſte lieferte das Ma⸗ die Eier einzeln zu burchleuchten. Die geuingſte Vel, in de⸗ Kleinkram noch die große Laſt der Sorge um uns. terial uit Ja, es iſt für euch ſchwerer, tapfer zu ſein, als für liſſen a Oh, wir können es uns ſchon vorſtellen, was ihr auch 4 f Hauf habt!— Da ſind die Kinder, len. 5 die Arbeit, da heißt es, den 2 it dieſem ganzen Krempel zu kein 5 10 51 Mann und Frau zugleich 8 85 1 großen 4 unſeren ern genommen, um die man 2 0. l die Front. hr habt uns unſer Ge an Hausſch mit wir hier kä kön 8 mit. Ihr 11 2. wir hier dre r 5 ſonſt im Har 3 a 7 Göring d n 7 Teil zu unſeren f loch e A be! 20 Mit dieſen nd unſeren 5 1 Beides zu ſeiner Zeit Zu b Mochenküchen zelle far N Zaun bon I. 7 * der oder Zu 5 8 3 SS W Höhen, in d einer d ür vo b; de ei 1 7 die Frau, an zugleich die Zuckermenge weit. 0 Wir ja 111 tiger Einteilung u t 5— . Streichmurſt 2 e Statlel berg. Welle Kriegs berichter K. G. v. He en Mal, der een , füt ie z Am a, 5 i Ane Eafüiſſe 22 E Her umi zue R. nen Fraß ß Sault deer nich ach Bega, Meme unter zie Naſſe Angi ae it ue und laßt ie e iam aun Beim rien her iment nan e Von Binden und Verbänden Oft genügt auch ein Schnellverband. Verbänden für erte Hilfe braucht man gewohnn eren 7 2— 2— 2 munzer⸗ 2 rf einm— Au Ze l enn... . Ful 2 578 um die Binde 255 2 fue 4 i Zucker maſſer Me i s geht 2 E 2 eden Fall Ben Saohann immt nan in au Jas . es abe 5 E 7 g Mugen Zucker fit asche TCC ͤ s Die Binde 1 Zu dieszæ Mictige Räßrarittef ſetuer gefun- S den mit zerlaſſenem eu un e is gen, de rlich bleibt. icht nene nander auf e. Heeg, nit Nef aue 5 3. cee der Seen lent, fender Luch beim Eimachen Laurutt eg darazf au, amt en Bec Den Zaßz ergultenen raſſen iegt num fitſi um 2 3 5 niger erwiesen, Heine Berlezun- Zune a Se ee e ee eee e eee ßT7ß0ÿ000d0 ̃ͤ TT.. K C CCCCCCCTTCCTCCVCCCCCCC——V——— er wee wee were Alem Sele ucker gelnucht nin weil em Suff de a. 5 ü. 2 chu be ſeruterende Eigenschaft de uckerz fen, uud die in den aber wit den fehr eg e e Pflaſter⸗ er- Fruchtſaten enthaltenen Lern taße nur i Heruung 7— i. 2 Landen wiel beſſer zum gie eee as Namtſchu wuit dem Jucker gelteren Beim Eimuem vun Frühen T——— eme, 1 1 Heftpflaster and auttſegtiſch egrãguertem Verband. in Sterit erangarz run FTT ner Teilchen 1 n. Se 5 auch als Abhel yftaßter bei Furumkeln bent taff green a derher Gläſer aner Hlechnaſen ſienugt Teiches eme. f anen erden, it wur an Mt. Vat wirtiart Saus wirt un Haben gen wicht durch Binden ch gen. 2 Salg eim Zürn. Nan aß der N auchmal Z Minuten geen, ackt in im meer zit ter un. CCC!!! 5 8 1 . 9 f N * Dtſ,s fettfreie n Bad iſt die richtige Reinigungskur für verſchmutzte gerufswãſche. Weil i lo ergiebig iſt. kann man es ſparſam gebrau⸗ chen bei normaler Geſchmutzuns reicht i Paket für 5 Eimer Waſſer. * port und Spiel Einheimiſcher Sport Fußball. Spiele um den Tſchammer pokal. Erſtmals greift mit dem morgigen Sonntag die Gau⸗ liga in die Spiele um den Pokal mit ein. In Seckenheim hat man eines dieſer wichtigen Spiele und zwar werden Seckenheim und Sandhofen die Klingen kreuzen. Die Gäſte haben in den letzten Spielen gegen namhafte Gegner be⸗ achtliche Erfolge herausgeholt und damit unter Beweis geſtellt, daß Sandhofen über eine ſpielſtarke Mannſchaft verfügt. Der Gegner wird eine kampferprobte und ſpiel⸗ freudige Mannſchaft ins Feld ſtellen, die der jungen Secken⸗ heimer Elf alles abverlangen wird. Auf jeden Fall darf ein recht intereſſantes Spiel er⸗ wartet werden. 2 Hoffen wir auf ein gutes Abſchneiden und vor gllem einen ſchönen Sport. Es beſteht Veranlaſſung darauf hinzuwei⸗ ſen, daß für Pokalſpiele vergünſtigte Eintrittspreiſe für Mitglieder in Wegfall kommen. ch Große Ereigniſſe im Fußball Pferdeſport, Schwimmen und Waſſerſport heben ſich in dem umfangreichen Programm des ſportlichen Wochenendes ab. Im Fußbal wird mit dem Endſpiel um den Reichs⸗ bundpokal zwiſchen den Bereichsmannſchaften von Bayern und Sachſen in Augsburg einer der drei großen Wettbe⸗ werbe des Jahres abgeſchloſſen. Die Sachſen entſenden hierzu eine ſpielſtarke Elf, in der auch die beſten Kräfte des Bereichsmeiſters Dresdner Sc mitwirken und dem man auch die größten Erfolgausſichten einräumen muß. In der Meiſterſchaft können in den vier Spielen des Sonntags unter Umſtänden die weiteren Teilnehmer an der Vorſchluß⸗ runde, für die erſt der Dresdner SC bereitſteht. ermittelt werden. In der Gruppe 1 fällt vorausſichtlich die Entſchei⸗ dung im Rückſpiel Union Oberſchöneweide— Rapid Wien in Berlin Der Oſtmarkmeiſter braucht nur unentſchieden zu kämpfen. Aehnlich iſt die Lage in dem entſcheidenden Kampf zwiſchen Schalke 04 und Fortuna Düſſeldorf in der Gruppe 3, das ebenfalls in Berlin ſtattfindet. Schalke be⸗ nötigt noch einen Punkt, um Gruppenſieger zu ſein. In der Gruppe 4 iſt das Bruſt⸗an⸗Bruſt⸗Rennen ovn SV Waldhof und 1. FC Nürnberg höchſt intereſſant geworden. Beide haben vor dem letzten Spiel 6 Punkte, aber die Nürnberger ſind um 3 Tore voraus. Waldhof hat im Mannheimer Tampf gegen Kickers Offenbach aber beſſeye Ausſichten, mehr Tore zu erzielen, als der„Club“ in Stuttgart gegen zie dortigen Kickers. In den Bereichen ſind wieder eine An⸗ zahl von Freundſchafts⸗„Pokal⸗ und Rundenſpielen ange⸗ ſetzt. Den FS Frankfurt führt eine Gaſtſpielreiſe zu Wacker Wien. 5 Die 49. Internationale Frankfurter Regatta bildet das Hauptereignis im Ruderſport. Es kommt hier zu Kraftproben deutſcher und italieniſcher Spitzenkönner, denen die ganze Aufmerkſamkeit der Ruderfreunde gehört. Italien entſendet den berühmten Livorndb⸗Achter, den Trieſter Euro⸗ pameiſterſchafts⸗Zweier und eine Vierermannſchaft aus Va⸗ reſe. Neben den beſten ſüddeutſchen Mannſchaften werden der Berliner Doppelzweier Rüth Neuburger, die Achter vom Berliner RC und Ellida Wien, ſowie die Vierer von Vik⸗ toria Berlin, Berliner Ac und Ellida Wien gegen die Ita⸗ liener antreten. Weitere Regatten werden in Hannover und Berlin veranſtaltet, an der Berliner ⸗Frauenregatta nimmt auch ein ſtarkes Aufgebot des Kaſſeler Frauen RV teil. Gut beſetzt iſt auch die 10. Hanauer Kanu⸗Regatta mit über 100 Booten aus Hanau. Mainz, Offenbach, Frankfurt und Mannheim. 5 Im Lager der Schwimmer wird am Sonntag die Deutſche Kriegsmeiſterſchaft im Waſſerball mit drei Vor. rundenſpielen geſtartet. Es ſtehen ſich im Vor⸗ und Rück⸗ — EWS Wien, Hellas de Hannover und Weißenſee 96 der Vorrunde beſtreiten mit im Rahmen der deutſcken kampf gegenüber München 9 deburg Waſſerfreun drei S SV 98 die Endkämpfe. Im Galopprennſport erreicht die Hamburger Reunwoche mit dem Deutſchlandpreis der Dreijährigen 100 000 Mark), ihren Höhepunkt und Abſchluß. 14 Drei⸗ jährige ſind noch ſtartberechtigt, von denen man den Stuten Schwarzgold und Newa die beſten Ausſichten einräumt. Weitere Rennen veranſtalten Karlshorſt, Neuß und Leipzig. — 4 5 Vom Radſport intereſſiert im Hinblick auf die beur⸗ ſche Stehermeiſterſchaft ein gut beſetztes Dauerrennen in Nürnberg, wo Weltmeiſter Erich Metze erneut mit Loh⸗ mann, Merkens, Umbenhauer und Krewer zuſammentrifft. Gute ſüddeutſche Fahrer meſſen ſich bei den Aſchenbahn⸗ rennen in Ludwigsburg. Von den Straßenrennen des Sonntags verdient vor allem Rund um die Juraberge bei Nürnberg einen Hinweis, denn hier ſtarten auch unſere für München—Mafland in Ausſicht genommenen National⸗ fahrer. In Mainz wird der Große Gutenberg⸗Preis unter ſtarker Beteiligung aus Südweſtdeutſchland ausgerichtet. Wirtſchaftswoche Kriegswirtſchaft einſt und jetzt—Das Recht der Neuordnung Europas— Geſunde Kriegsfinanzen An dem größten Siege, den Deutſche je erfochten haben und der ſoeben durch den Waffenſtillſtandsvertrag dokumen⸗ tiert wurde hat auch die Organiſation der Kriegswirtſchaft ihren Anteil. Sie hildet einen reihungslos und aroßartig arbeitenden, ſinnreich durchdachten Apparat, der an keiner Stelle auch nur im geringſten verſagt. Wirtſchaft im Kriege! Ein Blick in die Zeitungen aus den Jahren 1914 bis 1918 zeigt einen gewaltigen Unterſchied. Da lieſt man von dem Standpunkt der„Militärs“ und dem ganz entgegengeſetzten Standpunkt der„Männer der Wirtſchaft“, wenn nicht gar der vielen berühmten„Wirtſchaftsführer“. Ein Tohuwa⸗ bohu von Meinungen über die Notwendigkeit kriegswirt⸗ ſchaftlicher Maßnahmen, über Verantwortlichkeit bei Fehl⸗ ſchlägen, über Kriegsziele uſw., wobei gerade bei dem letz⸗ teren Punkte von allen Parteien immer ſehr großzügig über⸗ ſehen wurde, daß man das Fell des Bären nicht verteilen ſoll, bevor man es hat. Eine wild entfeſſelte Meinungsflut vön Artikeln aller Art wäre im vorigen Kriege die Folge eines franzöſiſchen Waffenſtillſtandsgeſuches geweſen. Heute ſpürt man nichts davon. Heute gibt es keinen Standpunkt der Militärs, keinen evangeliſchen und keinen katholiſchen, keinen Standpunkt des Mittelſtandes und der Schwerindu⸗ ſtrie, ſondern heute gibt es nur einen einzigen Standpunkt, den deutſchen. Und der Mann, der dieſen Standpunkt ver⸗ tritt, der die Intereſſen des deutſchen Volkes wahrzunehmen hat, iſt einzig und allein Adolf Hitler. Er wird mit der Zu⸗ kunft des deutſchen Volkes gleichzeitig auch die Zukunft Eu⸗ ropas und der Weſt ſichern, indem er eine neue Ordnung een Eine neue Ordnung, nämlich eine Lebensordnun ür alle Völker Europas. die ſowohl politiſch wie militäriſ —— als auch wirtſchaftlich iſt, weil ſie eben nicht mehr die eir zelnen Teilabſchnitte der Lebensäußerungen eines Volkes 55 Auge hat, ſondern das Leben dieſer Völker ſelbſt in fe ganzen Totalität. 3 Den Engländern ſchwant etwas von der überzeugenden Gewalt der deutſchen Idee einer Neuordnung Europas Sie verſuchen ihr daher etwas entgegenzuſtellen. Solche Hinter⸗ gründe waren bei dem Vorſchlag einer Union an Frankrei zweifellos vorhanden. Den deutſchen Ideen vom Lebens raum und Wirtſchaftsraum verſuchte Herr Churchill ſeine Union entgegenzuſetzen. Aber welch ein Kontraſt! Allzu deutlich erkennt auch der Dümmſte, daß dieſe Pläne nur da⸗ rauf abzielten, Frankreich um ſeine Flotte und um ſein Kos lontalreich zu betrügen. Raubſucht und Habgier, die her⸗ vorſtechenden Weſensmerkmale des von England errichteten Empires und der von ihm„gemanggten“ Weltwirkſchaft laſſen ſich nicht verleugnen. Die engliſche Bulldogge, die wü⸗ tend über jeden herfällt, der ihren Zorn und Neid erweckt, wird niemals zum Schäferhund werden, der eine Herde in Ordnung zu halten und zu ſchützen weiß. Wie England ſeine Herrſchaft auffaßt, geht mit aller Klarheſt auch aus dem Aufruf an die Kolonien hervor. Alle Ausgaben für oe ziale Zwecke, für den eigenen Wirtſchaftsausbau der Kolo⸗ nien ſind zu unterlaſſen. Alles Geld alle Rohſtoffe, ale Waren und alle Waffen braucht England. Das iſt der Sin der engliſchen Herrſchaft. Alles für die engliſche Plutokratie. Die übrige Welt mag ſehen, wo ſie bleibt. Es ſſt wahrlich Zeit, daß die Welt eine Neuordnung erfährt. Die Neuord⸗ nung Europas kann aber nicht durch einen Kuhhandel zu⸗ ſtandekommen, ſie kann nur der beſtimmen, deſſen Geiſt ite Grundgedanken entſtammen. Ein weſentlicher Teil der Kriegswirtſchaft iſt die Finanz⸗ wirtſchaft. Auch dieſe iſt trotz ungeheurer Ausgaben in heſter Ordnung und geſund. Die finanzwirtſchaftlichen Ab⸗ handlungen über die Kreditgebarung des Reiches haben in den letzten Jahren die Aufnahme von neuen Reichsanleihen und ⸗krediten, die in ihrer Höhe durch den wirtſchaftlichen Wiederaufbau und die Rüſtungsausgaben bedingt waren, faſt ausſchließlich in den Mittelpunkt der Betrachtung ge⸗ ſtellt. Dagegen wurde es weniger beachtet, daß das Reich in er gleichen Zeit auch all den Verpflichtungen nachgekommen iſt, die ihm aus den planmäßigen Tilgungen, Einlöſunngen und Abrechnungen von Verbindlichkeiten laufend erwachſen ſind. Aus einer Arbeit des Statiſtiſchen Reichsamts t in der Zeit von der Machtübernahme bis Ende des Jahre als 9,24 Milliarden Mark geleiſtet hat. gungen auf die fundierten Schulden und Steueragutſcheine ſind nicht dadurch finanziert worden daß man kurzfriſtigs Schulden in entſprechender Höhe aufgenommen hat. Die Entwicklung der ſchwebenden Schuld ſteht mit dieſen Tilgun⸗ gen in keinem Zuſammenhang. Sie hängt, wie beſonders ge⸗ zeigt wird, von der Durchführung beſtimmter Aufgaben ab zu deren Finanzierung ſich das Reich der unverzinslichen Schatzanweiſungen, im Jahre 1938/39 beſonders der Liefer⸗ ſchätzunweiſungen, bediente Wie man allein aus dieſen An⸗ gaben erſieht, macht uns die Finanzierung des Krieges keine Schwierigkeiten, im Gegenſatz zu dem reichen Enaland, oo der Staat di roßen Geldſäcke möglichſt ſchonen will. er Ferkelmarkt vom 27. Juni. Notierungen: San bis ſechs Wochen 6—13, über ſechs Wochen 1433, äufer 35—56 Mark. Marktverlauf: mittel. Mannheim Folge 26 Zum zeitoertreib Silbenrätſel: Aus den Silben: ab— au— be— be— be— beer— »lock— brief— bü— da— del— ders— die— e— e— e— ed— ein— er— erd— far— feu— flüg— frau— ha— haus— he— il— ken— le— ler— lin— ling— low— man— mer— nem— nim— öl— pfla— ran— reh— ries— ru— rük— ſatt— ſchrei— ſe— ſenf— ſtand— ſtand— ſter— wai ſind 21 Wörter zu bilden, deren letzte und erſte Buch⸗ ſtaben, beide von oben nach unten geleſen, ein Sprich⸗ wort ergeben. Bedeutung der Wörter: 1. Verſicherte Poſtſendung, 2. Raum eines Wohnhauſes, 3. Stadt in Thüringen, 4. Rechtsnachfolger, 5. Gruppe der Inſekten, 6. Kletterpflanze, 7. Wildbraten, 8. Zwiſchenraum, 9. Ehemaliger Reichs⸗ kanzler, 10. Isländiſche Liederſammlung, 11. Haſenſtadt in Jütland, 12. Holzbau, 13. Malermaterial, 14. Haus⸗ mittel, 15. Erfriſchung, 16. Südſeeinſel, 17. Weibliches Säugetier, 18. Ausdruck a. d. Beamtenlaufbahn, 19. Klein⸗ beerige, gute Rebenſorte, 20. Standesangehörige, 21. Storchvogel. * 25. 1 Heu bin Fluid, zunbringt und Ste ich debel i die Hand schneiden- e Vef binden Sie das? Am besten mi dem proleiischen Schnellſerbond Flenscplost. elostisck. Er stert nicht bei der Arbeit, stillt dos Blut und fördert dle Hellong. Schon for IS Pf. gibt es eine kleine Packung 8 Ss Die Beſuchskarte. 8 Rudi Hanſens, Geldern. Welchen Beruf hat der Herr? 3 Auflöſungen aus vyriger Nummer: Das Schlüſſelwort: Lech, Eifel, Chile, Iller, Inn.— Filchner.— Silbenrätſel: 1. Abtei, 2. Montblanc, 3. Lut⸗ teroth, 4. Elefant, 5. Bonifatius, 6. Eritrea, 7. Navigation, 5 75 8 Mag gausr 1 eee 8. Lachmöve, 9. Irtiſch, 10. Edgar, 11. Gaſtwirtsgewerbe, 12. Tarantella, 13. Urſel, 14. Nebel, 15. Salzſäure, 16. Nachweis— Am Leben liegt uns nichts, an Ehre alles. 2 Wörter und! Buchſtabe: Schlafſgal, Paſſa⸗ gier, Schuhladen, Startſchuß, Barometer, Seemeile, Blut⸗ orange, Gasrohr, Fußtritt, Bergamotte, Natronlauge, Magdeburg= Saltomortale. Fabelhafte Miſchung: Ale, Tran, Lateran. Scherzfragen: Schornſtein, Ratſchlag, Beiſpiel, Grünſpan. ö Vorſetzrätſel: Inland, Nachbar, Barkaſſe, Ein⸗ band, Rhönrad, Eisleben, Irmgard, Teekanne, Sonntag, Cambridge, Hamburg, Abſicht, Freiſchütz, Tannhäuſer, Sekunde, Einmiſchung, Iffland, Nordſee, Imbiß, See⸗ fahrt, Tonfilm, Andenken, Landjahr, Luftſchiff, Einfall, Slevogt= In Bereitſchaft ſein iſt alles. Zur Desinfeklion und Wundverſorgung gebraucht man die ſeit über 10 Jahren ärztlich erprobte und bewährte Sepſo⸗Tinktur, die in allen Apotheken und Drogerien in Fläſchchen zu fünfundfünfzig Pfennigen und in Tupfröhrchen zu neunundvierzig Pfennigen erhältlich iſt. Sie desinfiziert wie Jod⸗Tinktur und wird ge⸗ nau ſo angewandt. Sepſo⸗Tinktur findet nicht nur bei Hieb⸗, Stich⸗, Biß⸗, Schnitt⸗ und Schürfwunden Anwendung, ſondern auch bei Ent⸗ zündungen in der Mundhöhle und des Zahnfleiſches ſowie zur Des⸗ infektion von Pickeln und Inſektenſtichen. Infolge ihrer großen Tiefen⸗ wirkung erweiſt ſie ſich ferner bei Prellungen, Quetſchungen und in allen Fällen, in denen eine geſteigerte Durchblutung des Gewebes erwünſcht iſt, als ſehr brauchbares Behandlungsmittel. 1 gebogen Sie vor! Trilysſa 0 krweiſe Dich des Opfers der Joldaten mit dem neuen Wirkstoff Schötzt ald ern shff 985 würdig! Hod: es wird gesund und 4 Fchön. 0 98 2 * 2 N 8 N 8 g I 9%„ kriegshllfswerk lür bas — ̃. 3.04* 8 5 5 Deutſche Rote freuz rel F N Ein fettfreies Waſch⸗ mittel mit fettidſen⸗ Die Aufga⸗ ben der NS. Volkswohl. Der Wirkung- das wannichalnge ift ipal! die Gerufs⸗ und wichtige, daß es die Eh⸗ cenpflicht eines jeden Volksge⸗ noſſen ſein muß, mit allen nur erdenk lichen Mitteln zum Gelingen wäãſche kann noch ſo verſchmiert, ver⸗ ölt, verkruſtet ſein, iu löõſt alles, reinigt gründlich und ſpart dieſer volks⸗ 3 erhaltenden[ Seifenkärtchen! Aufgaben bei⸗ 90 a zukragen. 375 cn 7 r Lachende Jugend zu Dir ins Haus! Darum ſpendet Freiplätze! Zum Wochenende“ u. Zum Zeitvertreib Nr. 26 erſcheinen als Beilage. Pl Nr S. Für die auf dieſer Seſte erſcheinenden Anzeigen iſt der Verlag der vorllegenden Zeitung nicht zuſtändig. Verantwortlich für die Schriftleitung Kurt Winkler, für Anzeigentefl Carl Görg. Verlag Sonntagsblatt Deutſcher Provins⸗Verleger⸗ ſämtlich in Berlin SW 68, Lindenſtraße 101/102.