engspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., n Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Pyoeſsliſte Ar. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mum. ⸗Sechen helm. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— 40. Jahrgang 8 3 Wieder über England Hafenenlagen und Nüftungswerke bombardiert.— Tank ⸗ lager in Flammen.— Briliſche Flugplätze erfolgreich an ⸗ gegriffen. Führerhauptquartier, 30. Juni. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannk: In Frankreich und auf See keine beſonderen Ereigniſſe. In der Nacht zum 30. Juni griffen deutſche Kampf⸗ flugzeuge Hafenanlagen und Rüſtungswerke in England und Schoktland mit Bomben an. An vielen Stellen wurden Exploſionen und Brände beobachtet. Zo beſonders in den Häfen von Cardiff und Briſtol, wo mehrere Tanklager in Flammen aufgingen. Flugplätze bei Lincoln, Noktingham und Vork waren das Ziel weiterer erfolgreicher Lufk⸗ Angriffe.— Briliſche Flugzeuge griffen bei Nacht in Nord⸗ und Weſtdeutſchland an mehreren Stellen nichtmilitäriſche Ziele mit Bomben au. Der angerichtete Sachſchaden iſt unbedeu⸗ tend. In einer weſtdeutſchen Stadt beſchoß ein britkiſches Flugzeug die zum Löſchen eines Hauſes eingeſetzte Jeuer⸗ wehr mit Maſchinengewehren. Bier feindliche Flugzeuge wurden durch Flakartiller ie abgeſchoſſen. Ein eigenes Flugzeug wird vermißt. * Bomben auf holländiſche Irrenanſtalt Neue Schandtat der britiſchen Luftwaffe. Berlin, 30. Juni. Bei den Bombenabwürfen der briti⸗ ſchen Flieger in der Nacht vom 26. zum 27. Juni iſt wieder eine unglaubliche Schandtat in Holland verübt worden. Auf die Irrenanſtalt Eindhoven, Provinz Nord⸗Brabant, wurden ſieben Bomben abgeworfen, die bedeutenden Sachſchaden anrichteten. Eine Schweſter iſt ſchwer verletzt worden, eine weitere Schweſter und drei arme Kranke wurden leicht verletzt. Die anderen Einſchläge töteten auf einer Wieſe eine Kuh und ein Pferd. Dieſer Nachtangriff zeigt deutlich, daß die britiſchen Flieger ohne Rückſicht auf jede Menſchlichkeit vorgehen. Das große Anſehen der briti⸗ ſchen Flieger, das ſie bei der holländiſchen Bevölkerung be⸗ ſaßen, ſchwindet mehr und mehr, ſeitdem man auch dort erkannt hat, daß nur die Angſt vor der deutſchen Luft⸗ waffe die RAF. beſtimmt, ihre Bombenflüge in die Nacht zu verlegen. Feiger Ueberfall auch auf däniſches Gebiet Kopenhagen, 30. Juni. Von einem neuen Ueberfall eng⸗ liſcher Flieger auf Dänemark berichtet Ritzaus Büro. In der Nacht zum Freitag war auf Fünen, Südweſt⸗Seeland und Laaland⸗Nyborg Fliegeralarm. Zehn engliſche Flug⸗ zeuge überflogen Fünen und warfen bei Nyborg Leuchrk⸗ raketen und eta 20 Sprengbomben ab. Menſchen wurden nicht verletzt. Es wurde nur geringer Materialſchaden an⸗ ichtet. Ein Brand, der entſtanden war, wurde von der ger Feuerwehr ſchnell gelöſcht. Wie Ritzaus Büro weiter erfährt, wurde kein militäriſches Ziel getroffen und ausſchließlich däniſches Eigentum vom Schaden betroffen. Der italieniſche Wehrmachtsbericht Neue Erfolge der Luftwaffe. f Du. Rom, 30. Juni. Der italieniſche Wehrmachlsbe⸗ richt hat folgenden Worklauk: „Das Hauplquarkier der Wehrmacht gibt bekannt: Be⸗ erkenswerte Täligkeit unſerer Kolonnen an der Grenze er Cyrengika; es wurden einige Punkte beſetzt und Angriffe feindlicher motoriſierker Verbände zurückgeſchla⸗ gen. Im Luftkampf wurden vier feindliche Flugzeuge ab⸗ geſchoſſen, einige Mitglieder der Beſatzungen wurden ge⸗ fangengenommen. Zwei unſerer Flugzeuge ſind nicht zu⸗ rückgekehrt. Während eines Fliegerangriffes auf den Flug⸗ hafen von Tobrak. bei dem nur unbedeutender Schaden angerichtet worden iſt, haben unſere ſofort ingreifenden Jagdflieger zwei feindliche Flugzeuge abgeſchoſſen, der Ab ⸗ ſchuß eines driklen Flugzeuges iſt wahrſcheinlich. Ein feindlicher Luftangriff auf den Flughafen von Maſſaua hat keinerlei Schaden verurſachk, ein feindliches Flugzeug wurde von Flakgeſchützen abgeſchoſſen. Heldentod Marſchall Balbos Ueber Tobruk mit einem Flugzeug abgeſtürzt. Das Hauptquartier der italieniſchen Wehrmacht gibt den Heldentod des Generalgonverneurs von Libyen, Marſchall Balto bekannt. g 88 Bei einer feindlichen Bombenaktion über Tobruk iſt am 28. Juni das von Italo Balbo geſteuerte Flugzeug in Flam⸗ men abgeſtürze Italo Balbo und die Mitglieder der Beſatzung ſind in den Niaſizen umgekommen. In Ehrfurcht und kiefer Verehrung ſenken ſich die Fahnen der italieniſchen Wehrmacht zum Gedächtnis an Italo Balbo, den Freiw n des Weltkrieges an der Alpenfront, den Quadrun der Revolntien, den Transozeanflieger und den Luftmarſchall, der im Kampfe gefallen iſt. 212 Mit Italien gedenkt auch das verbündete Deutſchland, ger 1 dem Italo Balbo noch im Auguſt 1938 einen mehrtägigen Beſuch abgeſtattet hat, ehrend des gefallenen italieniſchen Luft⸗ marſchalls. Italo Balbo wurde am 6. Juni 1896 in Quarteſana in der Provinz Ferrara geboren. Aus ſeiner Knabenzeit wird erzählt, daß er ſchon von je ein außerordentlicher Draufgänger geweſen ſei Im Jahre 1910, alſo als 14jähriger, ſchloß er ſich unter der Angabe, 20jährig zu ſein, Ricciokto Garibaldi . der in Albanien einen Aufſtand gegen die Türken vorberei⸗ Montag, den 1. Juli 1940 tete. die Heimat zurſckgekehrt betätigte ſich Balbo als Volksredner und Journaliſt; nebenbei war er Hörer an der Univerſität Ferrara. Am Weltkrieg nahm Balbo als Kriegs⸗ freiwilliger bei den Alpenjägern teil. Er trat dann zur Flie⸗ gertruppe über, wurde Tapferkeit ausgezeichnet. Studium, erwarb die Journaliſt in Üdine. 8 Im Jahre 1915 hatte Balbo Muſſolini kennengelernt, dem Reſerveoffizier Nach dem Doktorwürde und mehrfach durch Kriege beendete er ſein und wirkte alsdann als er ſich mit ganzem Herzen anſchloß. In kürzeſter Zeit ſchwang ſich Balbo zum Haupt des Faſchismus in Ferrara auf. An⸗ fang 1921 hatte er bereits die ganze Provinz, zwei Jahre ſpäter die geſamte Po⸗Ebene für den Faſchismus gewonnen. 1923 nahm Balbo an der Seite Muſſolinis, 5 und De Vecchis De Bonos an dem Marſch auf Rom teil, der Muſſolini an die Spitze des italieniſchen Staates führte. Im faſchiſtiſchen Italien wurde Italo Balbo zunächſt Generalkommandant der freiwilligen Sicherheitsmiliz, 1925 Unterſtaatsſekretär im Wirt⸗ ſchaftsminiſterium, ſodann Unterſtaatsſekretär in dem ſeinen Anlagen völlig entſprechenden Luftfahrtminiſterium und ſchließlich, nachdem er 1928 zum General befördert worden war, 1929 Miniſter für Luftfahrt. Als Luftfahrtminiſter hat Marſchall Balbo Großes für Italien geleiſtet. 5 Noch im gleichen Jahre unternahm er mit 61 Aufklärungs⸗ einheiten einen erſten Geſchwaderflug in das weſtliche Mittel⸗ meer. motorige Flugboote teilnahmen, und im Winter 1930/31 ein Flug über den Südatlantik mit 12 Großflugbooten. In An⸗ erkennung dieſer fliegeriſchen Großtat erhielt Balbo die Gol⸗ dene Medaille des internationalen Luftfahrtverbandes. 2 um. Seine Rettung hatte Balbo ausſchließlich ſeiner eigenen Energie zu verdanken, die es ihm ermöglichte, ſich 40 Sekunden Eine fliegeriſche unter Waſſer aus dem Führerſitz zu löſen. Großtat bildete auch der Nordatlantik⸗Geſchwaderflug vom Sommer 1933, an dem acht Staffeln von je 3 Flugzeugen teil⸗ nahmen. Nach der Rücklehr wurde das Geſchwader in Rom feſtlich empfangen, wobei Muſſolini Balbo den Marſchall⸗ ſta b überreichte. Seit November 1933 wirkte Italo Balbo als Gouverneur von Libyen, wo er nun den Heldentod für ſein Vaterland geftorben iſt. Zuſammen mit Balbo den Tod gefunden Die Beſatzung des Flugzeuges von Marſchall Balbo, die mit ihm am Himmel von Tobruk den Heldentod gefun⸗ den hat, ſetzte ſich zuſammen aus Major der Luftwaffe Ot⸗ tavio Frailich, Hauptmann der Luftwaffe Gino Capannini, Funkunteroffizier Guiſeppe Barti. An Bord des gleichen 08 befanden ſich aus dienſtlichen Gründen und fanden ebenfalls den Tod: Generalkonſul Enrico Caretti, Sekretär des Faſcio von Tripolis, Infanteriemajor der Re⸗ ſerve Claudio Brunelli, Generaldirektor des Fremdenver⸗ kehrsverbandes, Nello Quilici, Direktor des„Corriere Pa⸗ dano“, Alpinileutnant der Reſerve Liwo Balbo, Sekretär des Faſcio von Ferrara, und Leutnant der Luftwaffe der Reſerve Gino Florig. Balbos Heldentod Telegramm des Führers an den Duce. DNB. Führerhauptquartier, 30. Juni. Der Führer hat um Heldentod des Marſchalls Balbo an den Duce folgen⸗ 865 Telegramm gerichtet: „Duce! Soeben erreicht mich die Nachricht von dem Fliegertode Ihres Marſchalls Italo Balbo. Ju dem ſchwe⸗ ren Verluſt, der Sie, Duce, und mit Ihnen das ganze ita⸗ lieniſche Volk getroffen hat, ſpreche ich Ihnen meine liefſte Anteilnahme aus. An der Bahre des Marſchalls wird neben dem italieni⸗ ſchen auch das deutſche Volk in Trauer ſtehen. Balbos Ta- ten für das junge römiſche Imperium werden auch bei uns unvergeſſen bleiben. Adolf Hitler. Telegramm Hermann Görings Miniſterpräſident Generalfeldmarſchall Göring richtete anläßlich des Heldentodes des Marſchalls Balbo an den Duce folgendes Telegramm: „Die Nachricht vom Heldentode meines Freundes Balbo hat mich aufs tiefſte erſchüttert. Ich kann es kaum faſſen, daß dieſe energiegefüllte, tragende Perſönlichkeit nicht mehr an der Spitze ſeines ſo verantwortungsvollen Wirkungs⸗ kreiſes ſteht. Die Perſönlichkeit des erſten Luftmarſchalls des Faſchismus war für uns alle in dieſer Zeit ein Garant des Sieges. In dieſer für Italien ſo überſende ich Ihnen, Duce, mein und meiner Luftwaffe tief⸗ ſtes Mitgefühl. Ihr Hermann Göring.“ 8 „Vorbild für die junge Generation“ Der Heldentod von Marſchall Italo Balbo hat in ganz Italien aufrichtige Trauer ausgelöſt, erfreute ſich doch der Generalgouverneur von Libyen in allen Bepölkerungskrei⸗ ſen größter Beliebtheit. Der Fliegertod des Luftmarſchalls beherrſcht auch vollkommen das Bild der Blätter, die unter⸗ ſtreichen, daß am Himmel von Tobruk ein herdiſches Leben ſeinen Abſchluß fand Unter Wiedergabe ausführlicher Schilderungen ſeines von ſtetem Kampfe erfüllten Lebens als Freiwilliger und Faſchiſt, als Quadrumvir und Ozean⸗ flieger betonen die Blätter, daß Balbo von einem glühen⸗ den Glauben an den Duce und an die faſchiſtiſche Idee be⸗ ſeelt war. In ihm war der Geiſt der faſchiſtiſchen Revolu⸗ tion perſonifizlert, ſo ſchreibt das„Giornale d Itakia ſei es als alter Kämpfer, ſei es nicht minder als kühner Flie⸗ ger über den Weltmeeren, der auch die phantaſtiſchſten Träume Wirklichkeit werden ließ, Marſchall Balbo war einer jener Führer, die der Tod dem faſchiſtiſchen Italien —— nicht zu rauben vermöge, ein Gefühl, das vor allem die italieniſchen Soldaten behe die in Libyen auf der Es folgten ein Flug nach Odeſſa, an dem 34 zwei⸗ e ile de 1 ö 10 1 Int Sommer 1931 ſtieß Balbos Flugzeug beim Start im Flughafen Neapel gegen ein unter Waſſer treibendes Hindernis und ſchlug tragiſchen Stunde . —— Neue RNitterkreuze des Heeres DNB. Berlin, 30. Juni. Der Führer und Oberſte Be⸗ fehlshaber der Wehrmacht hat auf Vorſchlag des Oberbe⸗ fehlshabers des Heeres, Generaloberſt von Brauchitſch, das Ritterkreuz zum Eiſernen Kreuz an folgende Heeresange⸗ hörigen verliehen. General der Infanterie Geyer, neral eines Armeekorps; Oberſtleutnant Raés gener, Kommandeur eines Infanterieregiments; Oberſtleutnant Rodt, Kommandeur einer Aufklärungsabteilung; Ober⸗ leutnant Voigt, Kompanieführer in einem Pionierbatail⸗ lon; Feldwebel Reinefarth, Zugführer in einem In⸗ fanterieregiment. Zeneral der Infanterie Hermann Geyer hat ſich Nommandierender Ge⸗ ſeit Beginn der Offenſive im Weſten als hervorragend tapferer Führer ſeines Korps erwieſen. Das perſönliche Eingreifen des Generals der Infanterie Geyer in den vor⸗ derſten Linien ſeiner Diviſionen hat zu den vielen taktiſchen Erfolgen des von dieſem kommandierten Armeekorps ge⸗ führt und auch weſentlich zur Eroberung Dünkirchens bei⸗ getragen. Oberſtleutnant Raegener hat bei Antwerpen unter rückſichtsloſem Einſatz ſeiner Perſon im feindlichen Feuer, durch tatkräftiges, ſelbſtändiges Handeln Hervorragendes geleiſtet. Seinem unaufhaltſamen Vorwärtsdrängen iſt es zu verdanken, daß Befeſtigung und Stadt Antwerpen ſchnell in deutſche Hand fielen und die weiteren Operatio⸗ nen gegen die Belgier dadurch raſch vorwärtsgetragen wer⸗ den konnten. Oberſtleutnant Rodt hat mit ſeinem Verband in den Kämpfen vom 10. Mai bis 4. Juni bei zahlreichen Fluß⸗ und Kanalübergängen außerordentliche Erfolge durch ſelb⸗ ſtändiges Handeln erzielt. So gelang es durch das rückſichts⸗ loſe Eindringen von Teilen ſeiner Aufklärungsabteilung am 25. Mai in Gent die Belgier ſo zu überrumpeln, daß ſie den Widerſtand aufgaben. Es iſt allein dem Schneid und der Initiative des Oberſtleutnant Rodt zu verdanken, daß mit nur 40 Mann Gent im Schach gehalten und etwa 5000 Mann Gefangene gemacht wurden. Von beſonders großer Wichtigkeit war ferner das energiſche Zupacken der Aufklärungsabteilung nach Erreichen von Dixmuiden und beim Uebergang über die Yſer. Dadurch wurde den nachfol⸗ 1 0 Korps der Kanalabſchnitt geöffnet und die Möglich⸗ eit gegeben, auf Fournes weiter vorzudringen, eine Tat, die von ausſchlaggebender Bedeutung für die Kämpfe bei Dünkirchen wurde. Oberleutnant Voigt hat der Diviſion durch ſein über⸗ aus tapferes Verhalten den Weg in die ſehr zäh verteidigte Feſte Bergues, den Schlüſſelpunkt des Verteidigungsringes um Dünkirchen, geöffnet. Ohne Rückſicht auf den ihm be⸗ kannten Stuka⸗Angriff hat er ſich bis in die allernächſte Nähe an die Feſtungsmauer herangearbeitet. Sein weiteres blitzſchnelles Handeln zwang den Feind zur Uebergabe. Oberleutnant Voigt hat durch ſein unerhört kühnes Vor⸗ gehen der Truppe weitere Verluſte erſpart. Feldwebel Reinefarth hatte die Aufgabe, die Stel⸗ lung einer franzöſiſchen Batterie zu erkunden, die den deut⸗ ſchen Angriff aufhielt. Er begab ſich mit ſeinem Zug weik⸗ ausholend in die Gegend, aus der die Batterie feuerte, und gelangte in deren Nähe. Er hatte ſich hierbei viele Kilo⸗ meter von ſeiner Truppe entfernt. Beim weiteren Vor⸗ gehen auf die feuernde Batterie ſah er ſie in dem unüber⸗ ſichtlichen Gelände plötzlich auf etwa 200 Meter vor ſich, Er faßte ſofort den Entſchluß, die Batterie zu erobern, brachte zwei Paks und ein LMcg gewandt in Stellung und eröff⸗ nete ſchlagartig das Feuer. Darauf ergaben ſich die völlig überraſchten Franzoſen. Ritterkreuz für Kampfgeſchwaderführer Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht hat auf Vorſchlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Generalfeldmarſchall Göring, das Ritterkreuz des Eiſernen Kreuzes verliehen dem Oberſt Johannes Fink, Kom⸗ modore eines Kampfgeſchwaders. Oberſt Fink hat ſich mit ſeinem Geſchwader in den Kämpfen an der Weſtfront durch zahlreiche, beſonders er⸗ folgreiche Feindflüge ausgezeichnet. Er hatte bei der Nie⸗ derkämpfung der feindlichen Luftwaffe beim Durchbruch über die Maas und an der ſpäteren Abſchirmung der Süd⸗ flanke hervorragenden Anteil. Zuſammengefaßte Angriffe des Geſchwaders unter ſeiner perſönlichen Führung auf Flughäfen und Truppenlagen hatten durchſchlagende Er⸗ folge. Bei ſchwierigſter Wetterlage und im Nachteinſatz hat Oberſt Fink ſein Geſchwader in ſtets neuem Einſaß geführt und alle Aufträge mit einem Mindeſtmaß an Verluſten er⸗ folgreich ausgeführt.. f Der Führer am Eiffelturm Berlin, 30. Juni. Der„Völkiſche Beobachter“ veröffent⸗ licht in ſeiner Sonntagnummer ein Bild, das den Führer vor dem Eiffelturm in Paris zeigt. Unmittelbar neben ihm gehen auf der einen Seite Prof, Speer und Prof, Giesler, auf der anderen Seiſe Prof. Becker 9 ſondern als Soldat als Offizier 7757 Straße des Sieges marschieren„Lavoro Faſeiſta unter⸗ ſtreicht, daß er nicht als Marſchall oder Gouverneur von Libyen am Entſcheidungskampf Italiens teilnehmen wollte, ff und Kämpfer, als einer der Tauſende von Kriegsfliegern, der den Ruhm im Duell der Luft ſuchte. Sein Leben wie ſein Tod ſind für die junge Generation Vorbild und werden ihr auf dem Wege zum Siege voranleuchten. 8 8 9 0 0 8 3 8 8 Sti dlegte der Lüge Seit zehn Monaten ſteht die deutſche Wehrmacht im herausgefordert von den Plutokraten. Im Oſten, korden, im Weſten— überall haben in der Zeit die deutſchen Waffen Sieg auf Sieg erſtritten, zu Waſſer, zu Land und in der Luft. Vom erſten Tage dieſes von Eng⸗ land und Frankreich leichtfertig heraufbeſchworenen Krie⸗ ges an war die deutſche Wehrmacht dem Feind überlegen. Wo unſeren Soldaten ein Gegner gegenübertrat, wurde er vernichtend geſchlagen. Trotzdem haben die Feinde des deut⸗ ſchen Volkes ſich auch hier wiederum hartnäckig geſträubt, die Wirklichkeit anzuerkennen. Da es ihnen nicht möglich war, Waffenerfolge zu erzielen, haben ſie ſich Siege er⸗ logen und ſo durch die Verlängerung eines nutzloſen Wi⸗ derſtandes ihre Blutſchuld noch erhöht. Gewiß hat während des Weltkrieges die Politik der Lüge die Alliierten ſchließ⸗ lich nach Verſailles geführt. Dieſes Mal aber beſtand nicht die geringſte Ausſicht für die Wiederholung einer ſolchen Entwicklung, da das von Adolf Hitler geeinte und geführte deutſche Volk auch innerlich gegen die Verleumdungsſtücke des Feindes gefeit war. Zum Zeichen deſſen weht heute über dem Schloſſe von Verſailles, in dem vor genau 21 Jahren, am 28. Juni 1919, ein grauſamer Friedensvertrag unterzeichnet wurde, die deutſche Reichskriegsflagge. Und das bedeutet den Zuſammenbruch der Strategie der Lüge. Wenn man jetzt alle jene„Meldungen“, mit denen ge⸗ wiſſenloſe Agitatoren ihre Völker aufgehetzt und die Welt irregeführt haben, an den Tatſachen überprüft, dann ge⸗ winnen wir einen erſchreckenden Einblick in die Verlogen⸗ heit der feindlichen Propaganda. Es iſt eine grauſame JIro⸗ nie der Geſchichte, wenn Chamberlain am 4. April 1940 ſeinen Hörern bieder verſichert, das Schlimmſte ſei eigentlich ſchon überſtanden,„Adolf Hitler habe den Om⸗ nibus verpaßt“, indem er die anfängliche Ueberle⸗ genheit Deutſchlands nicht beſſer ausgenützt habe, während dann wenige Tage ſpäter jene gewaltigen Kampfhandlun⸗ gen ihren Anfang nahmen, die nun ſchon drei Monate lang die ganze Welt in Atem halten und zu einer einzigen De⸗ monſtration deutſcher Schlagkraft und Ueberlegenheit ge⸗ worden ſind. Aehnlich war der Gegenſatz zwiſchen den Ankündigun⸗ gen der Alliierten und den ſpäteren Tatſachen auch im Po⸗ lenfeldzug. Reichlich voreilig verſicherte das Pariſer „Oeuvre“ bereits am 1. September 1939, alſo am Tage des Kampfbeginns, die polniſchen Waffen hätten den deutſchen Angriff ſchon„gebrochen“, ja der„Daily Expreß“ feierte vier Tage ſpäter bereits einen erſten Sieg Polens, die Weg⸗ bahnung der polniſchen Armee nach Oſtpreußen. Und das an dem gleichen Tage, an dem erſtmalig deutſche Truppen auf dem Landwege durch den Korridor Oſtpreußen erreicht hat⸗ ten! Ein beſonderes Glanzſtück der Lüge war die in dem polniſchen Heeresbericht vom 5. September enthaltene „Mitteilung“ über die Bombardierung Berlins durch polniſche Flugzeuggeſchwader, exiſtierte doch zu dieſer Zeit kaum noch ſo etwas wie eine polniſche Luftwaffe. Wie⸗ derholt iſt der Lüge die Entlarvung geradezu auf dem Fuße gefolgt. So, wenn der amtliche polniſche Heeresbericht am 13. September 1939 von der Wiedereroberung von Lodz ſpricht, während das Oberkommando der deutſchen Wehr⸗ macht am gleichen Tage den Beſuch des Führers in Lodz melden konnte. Während England und Frankreich nicht in der Lage waren, Polen, das ſie durch ihre Garan⸗ tie in den Krieg geſtürzt hatten, mit Waffen irgendeine nen⸗ nenswerte Hilfe zu gewähren, verſuchten ſie ſtatt deſſen Po⸗ len durch Lügenmeldungen über einen„Einbruch in den deutſchen Weſtwall“ oder die Ankündigung des Falles pon Saarbrücken Luft zu ſchaffen. Die Tatſache aber, daß dieſe Lügentaktik immer wieder angewendet wurde, zeigt, daß die Alliierten nicht aus einer augenblicklichen Verlegenheit heraus handelten. Efne blühende Phantaſie kennzeichnete vor allem auch die Verichterſtattung der Alliierten über Norwegen. Unbekümmert um die ſchlimmen Erfahrungen in Polen be⸗ grüßte der damalige Miniſterpräſident Reynaud den deut⸗ ſchen Vorſtoß nach Norwegen, durch den wir die britiſch⸗ franzöſiſchen Pläne vereitelt hatten, geradezu als eine ſtra⸗ tegiſche Erleichterung. Hitler habe genau ſo geblufft, ſo er⸗ klärte Reynaud, wie Napoleon in Spanien. Uebertrumpft wurde Reynaud dann noch durch den Londoner Rundfunk, der ſich vier Tage ſpäter zu der Erklärung verſtieg, Nelſon werde im Grabe lachen. Der weitere Verlauf dieſes Feld⸗ zuges, in dem die britiſche Flotte aufs Haupt geſchlagen und das engliſch⸗franzöſiſche Expeditionskorps zu einer über⸗ ſtürzten Räumung genötigt wurde, dürfte dann jedoch, um im Bilde zu bleiben, dazu geführt haben, daß Nelſon ſich im Grabe herumgedreht hat.. 55 Genau ſo kläglich wie in dieſen Fällen iſt die feindliche Propaganda auch in den Kämpfen im Weſten an harten Tatſachen geſcheitert. Am 13. Mai verſicherte Ha⸗ vas, das franzöſiſche Oberkommando habe in Belgien eine Mauer hingeſtellt, die der deutſchen Walze Widerſtand lei⸗ ſten werde, während ein Oberſtleutnant Tasnier die ehren⸗ wörtliche Erklärung abgab, Brüſſel ſei keinesfalls bedroht. Wenige Tage ſpäter marſchierken die deutſchen Truppen durch Brüſſel, ſah die belgiſche Wehrmacht ſich zur Kapi⸗ tulation gezwungen! Ja, als danß das von den Franzoſen ſo heiß erſehnte neue Marnewunder nicht kommen wollte, erklärte der Pariſer Rundfunk am 3. Juni wider beſſeres Wiſſen, das Wunder habe nunmehr begonnen, der„Rück⸗ zug in Flandern entwickele ſich zum Sieg“ mit dem Ergeb⸗ nis, daß 14 Tage ſpäter ſogar die Feſtung Verdun von den deutſchen Truppen in einem Tag überrannt wurde. Jene Männer, die für dieſe Propaganda verantwortlich waren, ſind des Gewiſſens bar! Das, was ſie als Tatſachen verkündeten, waren Ausgeburten einer ausſchweifenden, kranken Phantaſie, Die Folge dieſer niederträchtigen Lügen⸗ ſtrategie war der moraliſche Zuſammenbruch der franzöſi⸗ ſchen Bevölkerung, die, während ſie von Siegen träumte, von dem Schlachtendonner überraſcht wurde. Dieſe Lügen⸗ taktik war es, die z. B. auch jenen Flüchtlingsſtrom her⸗ vorgerufen hat, jenen Zug des Grauens, der neues Elend über Millionen von Menſchen gebracht hat. So ſind alle Lügen unſerer Feinde zu ihrem eigenen Verderben ausge⸗ ſchlagen. 5 Die franzöſiſche Delegation, die zu der deutſchen Waffen⸗ ſtillſtandskommiſſion tritt, iſt in Wiesbaden eingetroffen Eiſenbahnverkehr Schweiz Frankreich wieder aufgenoni⸗ men. Der Poſt⸗ und Eiſenbahnverkehr zwiſchen der Schweiz und dem unbeſetzten Teil Frankreichs iſt wieder aufgenom⸗ men worden. Waffenniederlegung in Nordafrika. In wohlunterrichteten italieniſchen Kreiſen wird die Nachricht beſtätigt, daß der Oberkommandierende der franzöſiſchen Streitkräfte in Nord⸗ afrika, General Nogues, in Ausübung des Befehls des Gene⸗ raliſſimus Weygand ſeine franzöſiſchen Truppen in Marokko, . und Algerien angeordnet habe, die Waffen nieder⸗ egen. ** Verhinderter franzöſiſcher Zerſtörungsplan Ganzer Landſtrich ſollte in Wüſte verwandelt werden DRB Berlin, 30. Juni. Aus einem jetzt vorgefundenen Geheimbefehl franzöſiſchen Generalquartiers vom 8. Juni gel vor, daß die Truppen angewieſen waren, alle Lebensmittellager, auch die zivilen, zu zerſtören, Waſſerbe⸗ hälter und Pumpſtationen zu ſprengen, Futtermagazine zu vernichten, überhaupt alles, was zur Lebenshaltung wichtig iſt, zu vernichten. Ein ganzer Landſtrich ſollte vor dem Abzug der Alliierten in eine Wüſte verwandelt wer⸗ Alle Pferde und Rinder wurden planmäßig erſchoſſen, e, die von den Flüchtlingen mitgeführt wurden. De eh wollte man dann den Deutf 9 1 U U S* apparat konnte durch ſolche Maßnahmen getroffen werden, ſondern die allein Leidtragenden dieſes Zerſtörungswerkes waren die Tauſende und Abertauſende belgiſcher und fran⸗ 5 5 ö Franzoſen tagelang eh ohne Futter waren. Skrupellos waren ſie der Zufalls preisgegeben. Ja, nicht genug damit. utenden Truppen benutzten ſie noch zur Deckung Naubzüge bei den Verbündeten Ganze Schlöſſer von Briten ausgeraubt. DNB. Berlin, 30. Juni. Die alliierten Truppen der Weſtmächte, vorwiegend aber die Engländer, hatten es bei ihren Plünderungen und Zerſtörungen vor und während ihres Rückzuges aus Holland und Belgien beſonders auf die Schlöſſer abgeſehen, deren meiſt wertvolle Ausſtattung ihnen beſondere Gelegenheit zu Raubzügen gab. Mit aller nur erdenklichen Brutalität gingen ſie dabei gegen die in den Anweſen zurückgebliebenen Perſonen vor. Das Schloß Espieres war acht Tage lang von den Engländern beſetzt. Als ſie merkten, daß die Stunde der Flucht geſchlagen hatte, ſperrten ſie die Bewohner zwei Tage lang in Pferde⸗ ſtälle, um ungeſtörter plündern zu können, verluden das geſamte Mobiliar auf 15 Laſtwagen und ver⸗ ſchwanden. Alles, was ſie nicht mitnehmen konnten, zer⸗ ſtörten ſie vollſtändig. Ganz ähnlich trieben ſie es auf dem Schloß Ewersberg, dem Stammſitz der Fürſten Merode, wo ſie es beſonders auf die wertvollen Kunſtgegenſtände abgeſehen hatten. Ueber die Ausplünderung des Chateau de Boulains liegt von dem Bürgermeiſter des Ortes Echou⸗Boulains folgende amtliche Erklärung vor:„Der unterzeichnete Bürgermeiſter von Echou⸗Boulain, Laroque, erklärt in Gegenwart des Hausverwalters des Schloſſes von Boulains, Sandelis, und bekräftigt es durch ſeine Unterſchrift, daß das Chateau de Boulains durch die franzöſiſchen Truppen geplündert wurde, bevor die deutſchen Truppen eintrafen. Der ganze Inhalt des Kellers, die Wäſche und andere Dinge ſind ge⸗ ſtohlen und geplündert worden. Türen und Mäbel wurden zerſtört.“— So hauſten die Engländer und Franzoſen in dem Land ihrer Verbündeten. Lüge und Wahrheit Gegenüberſtellung über den Jeldzug in Norwegen. „Die Unfähigkeit, die Wirklichkeit zu ſehen, wie ſie iſt, iſt ebenſo ein Zeichen der Schwäche wie das Fehlen des Mutes zur Wahrheit.“ In welch verhängnisvollem Alls⸗ maß das feindliche Ausland, ſeine politiſchen und militä⸗ riſchen Leiter, Rundfunk und Preſſe, aber auch viele ſoge⸗ nannte Neutrale dieſe Unfähigkeit und Schwäche bewieſen, das zeigt eine Zuſammenſtellung, die Werner Picht auf Grund amtlichen Materials vorgenommen hat. Sie iſt im Verlag E. S. Mittler und Sohn, Berlin, jetzt erſchienen und hält den Berichten des OKW, wie dies bereits für den Krieg in Polen durch den gleichen Verlag geſchah, eine Sammlung von Auslandsmeldungen über die gleichen Er⸗ eigniſſe gegenüber. Das Ergebnis iſt geradezu erſchütternd. Während die Berichte des deutſchen OKW ein ihrer ruhigen und ſachlichen Klarheit Zeile für Zeile durch die Tatſachen beſtätigt wurden, offenbart ſich in dieſer Gegenüberſtellung zugleich die ganze Verlogenheit, Niedertracht und Einfalt der feindlichen Propaganda und ihrer neutralen Nachbeter, aber auch eine verhängnisvolle Unkenntnis des wirklichen Geſchehens, die zwangsläufig zur Kataſtrophe führen mußte. Einen überzeugenderen Beweis dafür, wie recht die na⸗ tionalſozialiſtiſche Staatsführung daran tat, das deutſche Volk vor dieſem Wuſt' an bge eumten Lügen, großmäuli⸗ gen Aufſchneidereien und törichten Illuſionen zu bewah⸗ ren, als dieſe Gegenüberſtellung kann man ſich kaum den⸗ ken. Vor den eigenen Völkern und vor der Geſchichte wer⸗ den ſich die Verantwortlichen ſelbſt zu rechtfertigen haben. Die Abtretung Beſſarabiens und der Nordbukowina. Bukareſt, 30. Juni. Hier fand ein Miniſterrat ſtatt, über den eine amtliche Mitteilung ausgegeben wurde. Durch dieſe Mitteilung wird dem rumäniſchen Volk bekanntgege⸗ ben, daß ſeine Regierung in die Abtretung von Beſſarabien und der Nordbukowina eingewilligt habe. Weiter wird mit⸗ geteilt, daß die Städte Czernowitz, Kiſchinew und Acker⸗ man(Cetatep Alba) von den Rüſſey beſetzt wurden. Zur Rückgliederung Beſſarabiens und der nördlichen Bukowing 5. an Rußland. (Eißner⸗Wagenborg⸗M.) Sabotage im Aufer ag Londons Die Rickman-Bande in Schweden verurkeilt. DNB. Stockholm, 30. Juni. Die Sabotageclique des Engländers Rickman wurde von dem Stockholmer Stadt⸗ gericht zu ſchweren Zuchthausſtrafen verurteilt. Der Hauptattentäter, Alfred Fredrik Rickman, wurde zu acht Jahren Zuchthaus, Erneſt John Biggs zu fünf Jahren Zuchthaus, Fräulein Johanesſon zu drei Jahren ſechs Ma⸗ naten Zuchthaus und der Angeklagte Behrich gle'„falls zu drei Jahren ſechs Monaten Zuchthaus verurteilt. Aus dem Urteil geht hervor, daß Rickman von einem Repräſentanten einer fremden Macht Geld zu der Abſicht entgegengenommen hatte, um den Krananlagen in Oxe⸗ löſund Schaden zuzufügen und dadurch dem Erzexport Hin⸗ derniſſe in den Weg zu legen. Dieſe Sabotagehandlung ſollte durch Behrich ausgeführt werden, der auch zweimal in Oxelöſund war, jedoch dieſe Tat nicht ausführen könnte. Danach haben Rickman und andere ſeiner Clique Dre fund beſucht, ſchließlich aber Auftrag erhalten, die Sabotage nicht auszuführen. In der Begründung wurde feſtgeſtellt, daß Rickman insgeſamt 35 000 Kronen für die Durchführung ſeiner Sabotagetätigkeit erhalten hat. Rund 16 500 Kronen wurden von dieſem Betrag noch auf dem Bankkonto der ſchwediſchen Sekretärin Rickmans beſchlagnahmt. Hemmungsloſe bruiſche Wut Aufforderung zu rückſichtsloſen Maßnahmen. Stockholm, 28. Juni. An der panikartigen Angſt, die dus ganze britiſche Volk beherrſcht, haben auch die hochtra⸗ benden Reden in London nichts geändert. Sie haben im Gegenteil hinter den phraſenhaften Verbrämungen die ver⸗ zweifelte Lage, in der ſich England befindet, noch nieder⸗ drückender gestaltet. Churchill befindet ſich, ſo ſchreibt ſelbſt der Londoner„Daily Expreß“, heute in einer Situation, die von Deutſchland geplant worden ſei. Es gebe jetzt, ſo fährt das Blatt dann fort, für das bri⸗ kiſche Verhalten nur eine Möglichkeit: England dürfe kei⸗ nerlei rechtliche Einwände dulden, auch keine„Arkigkeiten“ des internationalen Rechtes, die England ſeiner Vorkeile berauben(). England dürfe nicht vor rückſichtsloſen Maß⸗ nahmen zurückſchrecken, ſei es auf dem Schlachtfelde oder zu Haufe. Wann, ſo fragen wir, hat England jemals rechtliche Einwände reſpektiert, oder ſich gar„Artigkeiten“ des inter⸗ nationalen Rechtes erlaubt? Wann jemals ſind die britiſchen Piraten vor„rückſichtsloſen Maßnahmen“ zurückgeſchreckt? Weder den engliſchen Einfallsgelüſten in Dänemark und Norwegen, noch bei den Angriffsplänen auf Belgien und Holland hat man davon etwas geſpürt. Nur haben damals die britiſchen Räuber dieſe verbrecheriſchen Abſichten ver⸗ ſteckt im Dunkeln ausgeheckt, die„Daily Expreß“ in der Verzweiflung jetzt offen bekanntgibt. Stockholm, 26. Juni.„Folkets Dagblad“ rechnet ſehr ſcharf mit der kriegshetzeriſchen Politik Churchills ab. Das Blatt erklärt u. a., Churchill ſtehe jetzt vor ſeiner Lebens⸗ aufgabe, deren Notwendigkeit er oft genug in der letzten Zeit propagiert habe, nämlich mit der Waffe die mitteleuro⸗ päiſche Großmacht Deutſchland, den gefährlichſten Konkur⸗ renten der britiſchen Hegemonie, zu vernichten. Dieſer Auf⸗ gabe könne Churchill nun nicht mehr ausweichen. FIroniſch bemerkt das Blatt dazu, es ſei nicht allen vergönnt, im Alter erleben zu dürfen, worauf man die Arbeit ſeiner beſten Jahre gerichtet habe. Allerdings habe ſich Churchill als„großer britiſcher Staatsmann“ vielleicht vorgeſtellt, der Kampf würde anderswo als im„Old England“ vorſich⸗ gehen. Auch die Form des Kampfes habe er ſich wahrſchein⸗ lich weſentlich anders vorgeſtellt. Kurzmeldungen Die britiſchen Kanalinſeln geräumt. Genf, 30. Juni. Die an der Küſte der Bretagne liegen⸗ den britiſchen Kanalinſeln ſind evakuiert worden. Ungefähr 50 000 Einwohner der Inſelgruppe wurden nach England, Schottland und Wales gebracht. Die Inſeln wurden offf⸗ ziell als offenes Gebiet erklärt und demilitariſiert. Biarritz ohne„ſalomoniſche Naſen“ Madrid, 30. Juni. Der Sonderberichterſtatter der Ma⸗ drider Zeitung„M“ unterſtreicht als hervorſtechendes Merk⸗ mal der deutſchen Beſetzung, daß mit einem Schlag die graße Menge„ſalomoniſcher Naſen“ und in wandernde Betten verwandelte Kraftwagen vom Straßenbild von Biarritz verſchwunden ſeien. Zurück blieben lediglich die⸗ ausgeplünderten Juwelierläden und die leeren Schaufenſter der Warenhäuſer, die einen traurigen Anblick böten. * Zuſammenſtöße zwiſchen e und ea Truppen der Orienkarmee. Genf, 30. Jun. Die Zeitung„Petit Dauphinois“ in Grenoble veröffentlicht folgende Nachricht:„Entſprechend des mit Deutſchland und Italien abgeſchloſſenen Waffen⸗ ſtillſtandsvertrages erhielt General Mittelhauſer geſtern von der franzöſiſchen Armee im Nahen Orient, die unter ſeinem Befehl ſtehen, den Auftrag, zu demobiliſieren. Eng⸗ liſche Truppen verſuchten dieſe Demobiliſierung zu ſtören. Dabei kam es zwiſchen franzöſiſchen und engliſchen Solda⸗ ten zu ſchweren Zwiſchenfällen. Der franzöſiſche Oberkom⸗ miſſar in Syrien proteſtierte energiſch in einer beſonderen Erklärung gegen die Abſichten der engliſchen Regierung, der Ausführung der von der Regierung in Bordeaux gege⸗ benen Anordnung Schwierigkeiten zu bereiten. Wieder ein kleines Teilgeſtändnis Churchills. DNB. Genf, 30. Juni. Nach einer Reuter⸗Meldung wurde in London amtlich mitgeteilt, daß das britiſche U⸗ Boot„Crampus“ als verloren angeſehen werden müſſe. Es handelt ſich um ein erſt 1936⸗37 fertiggeſtelltes Minen⸗ Unterſeebobt von 1520 Tonnen Waſſerverdrängung, das 55 Mann Beſatzung hatte. Polniſche Mörder zum Tode verurteilt. DNB. Poſen, 30. Juni. Das Sondergericht von Hohen⸗ ſalza verurteilte nach mehrtägiger Verhandlungsdauer vier Polen wegen ſchweren Landfriedensbruches in Tateinheit mit Mord zum Tode. Wie die Beweisaufnahme ergab hat⸗ ten ſich die Angeklagten im September in beſtialiſcher Weiſe an wehrloſen Volksdeutſchen im ehemaligen Polen bergangen„wei Volksdeutſche, die unter den Qualen der Verſchleppung unterwegs zuſammenbrachen, wurden von den Banditen kurzerhand ermordekl. Bei anderer Gelegen⸗ heit hatten ſich die Angeklagten an der Mißhandlung von Deutſchen und der Plünderung deutſcher Häuſer maßge⸗ bend beteiligt. Außer den vier Todesurteilen verhängte das Sondergericht gegen eine Reihe weiterer Angeklagter hohe Zuchthausſtrafen. a 5 5 7 7