7 J 1 eee ee —— Nr. 152 Neckar ⸗Bote(2. Blatt) Montag, 1. Juli 1940 13 heruntergeholt Angriffe engliſcher Flieger auf deutſche Schlachtſchiffe— Im Abwehrfeuer deutſcher Seeſtreitkrüfte zuſammenge⸗ brochen Von Kriegsberichter Kurt Pieper IPK.) Der Vorſtoß der deutſchen Seeſtreitkräfte unter Führung des Flottenchefs, Admiral Marſchall, in den Nord⸗ atlantik war geglückt. In einem Gebiet, in dem die Eng⸗ länder glaubten, die Sesherrſchaft innezuhaben, waren am 8. Juni die deutſchen Seeſtreitkräfte, die der Gegner hier nicht vermutet hatte, überaus erfolgreich geweſen. Zſpei Schlachtſchiffe hatten den engliſchen Flugzeugträger„Glo⸗ rious“ und zwei Zerſtörer in den Grund geſchoſſen, andere Seeſtreitkräfte halten einen modernen U⸗Bootjäger ſowie einen Oeltanker von 10000 Tonnen und einen Transporter von rund 20000 Tonnen verſenkt. Nun hatten die Seeſtreit⸗ kräfte einen Hafen Mittelnorwegens angelaufen. In den erſten zwei Tagen dieſer Hafenzeit waren keine beſonderen Ereigniſſe zu verzeichnen. Aber dieſe ſcheinbare Ruhe die der Gegner den deutſchen Seeſtreitkräften gab. konnte die Aufmerkſamkeit unſerer kampferprobten„blauen Jungen“ nicht einſchläfern. War doch damit zu rechnen, daß der Eng⸗ länder wenigſtens den Verſuch unternehmen würde, ſich durch Flugzeugangriffe für die ihm am 8. Juni beigebrach⸗ ten Verluſte zu rächen. Das verriet ganz beſonders auch der Wunſch von Aufklärungsfliegern die am Nachmittag des zweiten Tages Hafen und Stadt überflogen von Flak⸗ artillerie und Jägern jedoch ſchnell zum Abdrehen gezwun⸗ gen wurden. Auch in Mittelnorwegen gibt es in den Sommermonaten keine richtige Nacht. Es herrſcht vielmehr in den Nachtſtun⸗ den noch die Helligkeit der Frühmorgendämmerung. In der auf dieſen Nachmittag mit dem Aufklärungsbeſuch folgenden Nacht hängen einige Wolken am Himmel. Sonſt aber iſt es ziemlich hell und klar. Es iſt inzwiſchen 1 Uhr geworden. Auf den deutſchen Schiffen hat ſich bis auf die Kriegswachen alles zur Ruhe begeben. Plötzlich gellen die Alarmglocken. „Fliegeralarm!“ In wenigen Sekunden ſind alle Mann auf ihren Gefechtsſtationen. Und ſchon ergießt ſich von den Flak⸗ waffen der Schiffe wie auch von der ſtarken Landflak ein Feuerorkan gen Himmel. Mit Blitzesſchnelle und größ⸗ ter Präziſion arbeitet jedes einzelne Geſchütz. Einen ſolchen Empfang hatte der Brite nicht erwartet. Zwar verſuchte er, ſeine l Laſt loszuwerden doch die Bomben fal⸗ len, ohne Schaden anzurichten, ins Waſſer. Das Sperr⸗ feuer ſſt ſo wirkungsvöll, daß der Gegner für den Augen⸗ blick ſeinen Angriff aufgibt und abdreht.„Fliegeralarm be⸗ endet!“ Auf den Schiffen tritt wieder Ruhe ein. Aber ſie ſoll nicht von längerer Dauer fein. Kaum zwei Stunden ſind vergangen, als wieder die Alarmglocken ertönen und derſelbe Feuerzauber von neuem beginnt Diesmal aber iſt das Sperrfeuer ſo wirkungsvoll, daß die engliſchen Flug⸗ zeuge nicht einmal zu einem Angriff kommen, ſondern er⸗ gebnislos wieder abdrehen wollen. Aber bei drei von den vier Flugzeugen, die dieſen Angriff flogen, bleibt es beim Wollen. Denn die Zeit, da die Flakwaffen der Seeſtreit⸗ kräfte wie die des Landes die feindlichen Flieger einkreiſten. haben deutſche Jagdflugzeuge eines etwa 30 Kilo⸗ meter vom Hafen befindlichen Fliegerhorſtes benutzt, um auf⸗ zuſteigen und nunmehr die Verfolgung des fliehenden Feindes zu unternehmen. Als ſie nach einiger Zeit zurück⸗ ehrten, können verſchiedene von ihnen mit dem Schwanz wackeln, das Zeichen dafür, daß ſie einen Gegner herunter⸗ geholt haben. Drei der Angreifer ſind in den Tiefen des Fjords verſunken. Glaubte der Engländer, nach dieſem erfolgloſen Angriff durch Entſenden einer größeren Anzahl von Flug⸗ 0 gen einen beſſeren Erfolg erzielen zu können ſo be⸗ ehrte ihn bereits die nächſte Nacht daß auch dies für ihn ein verhängnisvoller Irrtum war. Denn von den 15 Flug⸗ zeugen, die in der kommenden Nacht angriffen, konnten durch Flakwaffen wie vor allem auch durch Jäger nicht weniger als neun heruntergeholt werden. Als dann zwei Tage ſväter der engliſche„Aufklärer vom Dienſt“, der in den Nachmittagsſtunden erſchien ebenfalls von einem deutſchen Jäger abgeſchoſſen wurde gaben die Engländer ſeden wei⸗ teren Angriff, der ſie nur eine Reihe Flugzeuge ohne gering⸗ ſten Erfolg gekoſtet hatte auf. ö Beigleitet von mehreren Zerſtörern und Torpedobooten befand ſich am 21. Juni ein deutſches Schlachtſchiff auf der Fahrt von jenem mittelnorwegiſchen Hafen zur deutſchen Heimat. Die erſten 22 Stunden dieſer Fahrt waren ohne jedes Ereignis verlaufen Trotzdem aber herrſcht auf allen — Schiffen größte Aufmerkſamkeit. Zahlreiche Wolken am Him⸗ mel erleichtern feindlichen Flugzeugen eventuelle Angriffs⸗ abſichten. Unentwegt ſuchen daher die Ausguckpoſten auf dem Schlachtſchiff wie auf den begleitenden Booten den Him⸗ mel ab. Nicht umſonſt. Denn um die vierte Nachmittags ſtunde tauchen plötzlich vier engliſche Flieger auf, die ſofart zum Angriff anſetzen. Im gleichen Augenblick aber haben die Mannſchaften der ſchweren und leichten Flakmaſchinenwaf⸗ fen des Schlachtſchiffes und der Boote den Gegner gefaßt. Wieder fallen die Bomben wirkungslos ins Waſſer, gleich⸗ zeitig aber auch beginnt eines der Fluzeuge zu brennen. Es ſtürzt ab und verſchwindet im Atlantik. Kaum haben die drei anderen Engländer abgedreht, als auch ſchon deutſche Jäger erſcheinen und die Verfolgung aufnehmen. Von den Gegnern erreicht keiner mehr einen Heimathafen. Sie alle werden von unſeren Jägern erledigt. Wieder ha⸗ hen ſich die wachfreien Mannſchaften unter Deck begeben, Wieder aber ſoll die Zeit der Ruhe nur kurz ſein. Denn etwa eine halbe Stunde ſpäter iſt abermals Fliegeralarm. Diesmal haben die ſechs Engländer die Wolkendecke geſchickt auszunutzen verſtanden. Aber zum richtigen Angriff fehlt 1 der Schneid. Sie werfen vielmehr ihre Bomben aus aroßer Höhe aus den Wolkendecken heraus. Wirkungslos! Großzügiges Arbeitsprogramm— Grüngürtel an Stelle der Wirkungsvoll aber iſt das Abßehrfeuer der Seeſtreitkräfte. Drei von ihnen werden getroffen und ſtürzen brennend ins Meer. Einer von ihnen verſucht vergeblich ſeine Maſchine beim Abſturz noch einmal aufzufangen. Das Feuer aber hat bereits auf das Leitwerk übergegriffen, mitten im Abſturz bricht das Flugzeug auseinander und brennend ſtürzen die einzelnen Teile in den Ozean. Die beiden Flieger verſuchen ſich durch Fallſchirmabſprung zu retten doch vergeblich. Auch hier wird der Reſt der fliehenden Briten dürch unſere Jäger, die wie eine Windsbraut über ſie herfallen, erledigt. Noch einmal wiederholt der Engländer an dieſem Nach⸗ mittag ſeinen Angriff auf das Schlachtſchiff und die es be⸗ gleitenden Boote. Wieder vergeblich. Denn wieder iſt die Abwehr des Schlachtſchiffes und der Zerſtörer und Torpedo⸗ boote außerordentlich wirkungsvoll. Und wieder werden zwei engliſche Bomber brennend zum Abſturz gebracht. Und auch die Jäger laſſen ſich ihre Beute nicht engehen ſondern erhöhen die Zahl ihrer Abſchüſſe an dieſem Nachmittag auf ſieben. Dieſe vergeblichen Angriffsverſuche auf ein deutſches Schlachtſchiff dürften dem Briten bewieſen haben, daß die Flak⸗Maſchinenwaffen unſerer Seeſtreitkräfte eine nicht mißzuverſtehende Sprache reden. Denn der Verluſt von 13 Bomben⸗ und Torpedoflugzeugen denen auch nicht der ge⸗ ringſte Erfolg beſchieden war wird geeignet ſein, der eng⸗ liſchen Luftwaffe die Luſt zu ſolchen Unternehmungen et⸗ was zu nehmen. Beſter deutſcher Soldatengeiſt Deutſche Reiter kämpfen feindliche Batterie nieder— Ober⸗ leutnant macht 1000 Gefangene DNB. Unzählig ſind die tapferen Taten einzelner Offi⸗ ziere und Mannſchaften, die während des Feldzuges in Frankreich vollbracht wurden. Was die Truppe in den ſechs Kampfwochen, in deren Verlauf Frankreich bezwungen wurde, geleiſtet hat, wird dem deutſchen Volke im einzelnen in ſpäterer Zeit bekanntwerden. Nur als Beiſpiele ſollen einige beſonders kühne Taten bekanntgegeben werden, deren Träger zum Teil im OK W⸗ Bericht namentlich genannt wurden. 5 Der Chef einer Reiterſchwadron, Oberleutnant Frei⸗ herr von Boeſelager, hat beim Uebergang über die Seine dieſen in ſeiner Breite gewiß beachtlichen Fluß an der Spitze von wenigen Reitern in ſtarkem feindlichen MG⸗ Feuer ſchwimmen überquert. Er hat damit die Vorausſetzungen für die Bildung des Brückenkopfes geſchaf⸗ fen. Tags darauf iſt es Freiherrn von Boeſelager mit ſeiner Schwadron gelungen, zum Flankenangriff gegen einen mo⸗ toriſierten Gegner angeſetzt, in ſchneidigem Draufgehen überraſchend eine feindliche Batterie außer Gefecht zu ſetzen und damit weſentlich zu den Erfolgen ſeiner Divi⸗ ſton beizutragen. Obwohl von feindlichen Panzerwagen ein⸗ ekreiſt, gelang es ihm doch, ſeine tapferen Reiter ohne Ver⸗ uſte zur Diviſion zurückzuführen. 5 Ein anderes Beiſpiel: Der Erſte Ordonnanzoffizier einer Diviſion Oberleutnant Moeller traf mit einem Di⸗ viſionsbefehl gerade in dem Augenblick bei vorgeſandten Teilen ſeiner Diviſion ein, als dieſe am Nordrand des Foret d'Aumont auf einen überlegenen Gegner geſtoßen waren und nicht mehr vorwärtskamen. Schnell entſchloſſen ſetzte er ſich an die Spitze von 15 Radfahrern und Panzer⸗ jägern und drang mit dieſen wenigen Männern in den viele Kilometer tiefen Wald ein. Im feindlichen MG⸗Feuer fielen drei Mann, ſechs Mann blieben verwundet liegen; mit dem Reſt ſeines Spähtrupps kämpft Oberleutnant Moeller trotz dieſer Verluſte das feindliche MG⸗Neſt nieder. Darauf ſtieß ex durch den Wald weiter vor und ſah ſich am jenſeitigen Waldrande plötzlich vor weit überlegenen feindlichen Kräf⸗ ten, die dort raſteten, keines Angriffes gewärtig. Durch ent⸗ ſchloſſenes Auftreten gelang es ihm, die von Offizieren ge⸗ führte feindliche Truppe zum Niederlegen der Waffen zu veranlaſſen. Ergebnis: 1900 Gefangene! Eine ſeltene Tat der Geiſtesgegenwart und des raſchen Entſchluſſes beging der Leutnant Michael. Er geriet mit ſeinen als Spähtrupp vorgehenden Reitern mitten in den Feind hinein und ſah ſich von einem Senegal⸗ Schützenbataillon umringt, das ihn gefangennahm. Kurz entſchloſſen verhandelte er mit den ſchwarzen Franzoſen über eine Waffenſtreckung. Infolge ſeines überlegenen Auf⸗ tretens hatte er Erfolg. Er, der Gefangene, nahm mit ſeinen wenigen Männern unn das ganze feindliche Batafllon ge⸗ fangen. Der Gefreite Schiedlinger befand ſich als Ktad⸗ melder ſeines Regiments auf einer Meldefahrt, geriet in feindliches Feuer und wurde verwundet. Durch Werfen einer Handgranate erreichte er, daß ſich ihm, dem einzelnen deutſchen Soldaten ein Offizier und 80 Franzoſen ergaben. Wiederaufbau in Belgien Feſtungswerle Brüſſel, 30. Juni. Die deutſchen Militärbehörden in Belgien haben in 1 mit den belgiſchen Zi⸗ vilbehörden weitgehende energiſche Maßnahmen zum Wie⸗ dergufbau Belgiens eingeleitet. 5 Zur Inangriffnahme eines großzügigen Arbeitspro⸗ gramms iſt der Generalſekretär des belgiſchen Arbeitsmini⸗ ſteriums Verwilghen zum belgiſchen Kommiſſar für den Wiederaufbau beſtellt worden. Seine Hauptaufgabe wird darin beſtehen, der belgiſchen Bevölkerung Arbeit und Brot zu verſchaffen. Die deutſchen Behörden haben ihrer⸗ orlage von gro eits von den wichtigſten Stadtverwaltungen in Belgien die baus en Arbeits⸗ und Wiederaufbaupro⸗ grammen angefordert. V 8 5 2 Die Stadt Antwerpen hat bereits ein derartiges Programm ausgearbeitet, das unter anderem die Wieder⸗ herſtellung des Tunnels unter der Schelde, den Wiederauf⸗ bau der Schlachthäuſer und die Fe der alten Fe⸗ ſtungswerke vorſieht. An Stelle der alten Feſtungswerke wird ein Gürtel von Grünanlagen entſtehen. Bisher ſind bereits 1200 Arbeiter zur Durchführung dieſer Arbeit ein⸗ geſtellt worden. Auch die Stadt Lüttich iſt für den Wie⸗ deraufbau der Kanäle, der Häuſer und der Straßen ſoſpſe mik dem Bau von neuen Krankenhäuſern beauftragt wor⸗ den. Die Finanzierung und Ingangbringung dieſer Wieder⸗ aufbauarbeiten wird belgiſchen Intereſſenten auf dem freien Markte anvertraut werden. Der Wiederaufbaukommiſſar wird auch die Aufgabe haben, die belgiſchen Verkehrswege wieder herzuſtellen und die geſamte Induſtrie ſowie die Landwirtſchaft und Viehzucht unter den günſtigſten wirt⸗ ſchaftlichen Bedingungen zu koordinieren. Im Scheinwerfer der Wiriſchaft 90 000 neue Erbhöſe Im Gegenſatz zu England, das in den letzten Jahrzehnten ſeine Landwirtſchaft ſyſtematiſch vernachläſſigt hat und ſelbſt während des Krieges trotz aller Abwanderungsverbote eine kataſtrophale Landflucht erkebt, hat das neue Deutſchland die Blut⸗ und Bodenverbundenheit des deutſchen Volkes von Jahr zu Jahr verſtärkt. Das größte Siedlungswerk, die Auſiedlung im erweiterten deutſchen Oſten, wird nach Rückkehr der Front⸗ ſoldaten durchgeführt. Aber auch jetzt ruht die Neubildung deutſchen Bauerntums keineswegs. Nach den bisherigen Ergeb⸗ niſſen der Siedlungsſtatiſtik wurden, wie die Zeitſchrift„Wirt⸗ ſchaft und Statiſtik“ ſoeben mitteilt, 1939 798 neue Bau⸗ ernhöfße mit einer Geſamtfläche von 17900 Hektar errichtet. An beſtehende landwirtſchaftliche Kleinbetriebe wurde durch die Anliegerſtiedlung nach ebenfalls vorläufigen Angaben 5641 Landzulagen mit zuſammen 12000 Hektar ausgegeben. Zur Weiterführung der Bauernſiedlung in den nächſten Jah⸗ ren wurden ferner 46 900 Hektar zu Siedlungszwecken neu be⸗ bereitgeſtellt. Von 1933 bis 1939 iſt eine Fläche von insgeſamt 635000 Hektar für die bäuerliche Siedlung erworben und be⸗ reitgeſtellt worden. Am 1. Januar 1940 ſtanden bei den Sied⸗ lungsgeſellſchaften im Ganzen 107 300 Hektar Siedlungsland für die Neubildung deutſchen Bauerntums bereit. Damit ſteht für das laufende Jahr eine gegenüber den Vorjahren erwei⸗ terte Landreſerve zur Verfügung, die zur weiteren Bindung des deutſchen Menſchen an die Scholle beitragen wird. Ins⸗ geſamt wurden von 1933-39 90 000 neue Erbhöfe geſchaffen, durch die das einzigartige Werk der deutſchen Erzeugungs⸗ ſchlacht mit größtem Erfolg unterſtützt worden iſt. Deutſchland, der größte Jellwollproduzent der Welt Deutſchland hat den Siegeszug der Zellwolle, des jüngſten Kindes der ſynthetiſchen Textilfaſererzeugung, am ſtärkſten vorwärts getrieben. Seit 1937 ſteht es in der Pro⸗ duktion dieſer in ihrer Bedeutung heute voll erkannten Textil⸗ faſer an der Spitze der Zellwollproduzenten der Welt. Nach den Ziffern der amerikaniſchen Fachzeitſchrift„Kunſtſeide“ ſtellte Deutſchland 1939 41 Prozent der Zellwollprodulktion der Welt her. Den zweiten und dritten Platz in der Welterzeugung an Zellwolle belegen Japan und Italien. Auf die drei totali⸗ tären Staaten entfallen 1937 87 Prozent der Welterzeugung an Zellwolle. Dieſe hohen Produkttonsziffern beweiſen zur Ge⸗ nüge, daß Deutſchland dank der durch den 2. Vierjahresplan beſonders beſchleunigten Zellwollerzeugung, die durch eine hohe Kunſtſeidenerzeugung und durch die ſeit 1933 erheblich geſtiegene Erzeugung agrariſch gewonnener Fafern (Flachs, Hanf, Wolle) ergänzt wird, ſowie dank der unbehin⸗ derten Einfuhrmöglichkeiten für Baumwolle und Flachs aus dem europäiſchen Oſten, feinen Bedarf an lebenswichtigen Textilerzeugniſſen vollauf ſichergeſtellt hat. Die engliſchen Hoff⸗ nungen auf eine Abſchnürung Deutſchlands auf dieſem wich⸗ tigen Verſorgungsgebiet ſind damit ebenſo gründlich wie auf ernährungswirtſchaftlichem Gebiet geſcheiterk. Textile Verſor⸗ gungsſchwierigleiten, wie wir ſie im Weltkrieg erlebten, können ſich Dank dieſer weitſchauenden Verſorgungsmaßnahmen nicht wiederholen. Auch auf dieſem Gebiet iſt Deutſchland wirtſchaft⸗ lich gerüſtet. Es hat keinen Ueberfluß an Textilien, aber auch keinen Mangel.“ Auch die Nohſtoffbaſis für Zellwolle geſichert Deutſchland wartet heute nicht nur mit gewaltigen Pro⸗ duktionsziffern für Zellwolle und Kunſtſeide auf, es beſitzt in ihnen, wie die ſoeben veröffentlichten Geſchäftsberichte der Vereinigten Glanzſtoff⸗Fabriken und der J. P. Bemberg A.-G. gezeigt haben, nicht nur ein wertvolles Ausfuhrgut, es ſtehen ihm auch die Rohſtoffe für die Kunſtſeiden⸗ und Zell⸗ wollfabrikation in unbegrenztem Umfang im Inland zur Ver⸗ fügung. Das gilt ſowohl für das Holz, als auch für Schilf und Stroh, die gegenüber dem Holz den Vorteil haben, in ein⸗ jährigem Turnus immer wieder neu zu wachſen, während die Erneuerung des Holzes viele Jahre in Auſpruch nimmt. Da⸗ neben ſpielt, wie auf der in dieſer Woche abgehaltenen 1. Pflanzenbaulichen Reichstagung in Breslau unterſtrichen wurde, das Kartoffelkraut einen wichtigen Ausgangs⸗ punkt für die deutſche Zellwollproduktion. Schon die Hälfte des in Deutſchland anfallenden Kartoffelkrauts würde genügen, um unſeren Faſerſtoffbedarf vollauf zu decken. Neben der Viscoſe⸗ Baſis hat die moderne Faſerchemie im Verein mit der Textil⸗ induſtrie heute ſchon die Möglichkeit, aus den in beliebiger Menge verfügbaren anorganiſchen Grundſtoffen der Kohle und des Kalkes völlig neuartige Faſern, Geſpinſte und Fer⸗ tigwaren zu erzeugen, deren Siegeszug gerade jetzt in ihren Anfängen ſteht. Mit alledem ſteht Deutſchland heute am An⸗ fang eines neuen gewaltigen textilen Aufſtiegs, der keinerlei Konkurrenz zu fürchten braucht und Deutſchland weitgehend von den Rohſtoffmärkten der Welt unabhängig macht. a 23370 ͤ 000 Tonnen an einem Vortag Zwei F Schiffsgeſchütze gt 0 f 5 der Dampfer. * 7 Frank⸗Weltbild(M) ö erſen a 1 ze auf den britiſchen Transporter ene ee Lonnen) aus ebe der Dam Hier iſt das Ergebnis: Brennend ver⸗ BleppE aN Z ee 92 U r 0 G. Lao 910, 2 220 Ses ene . Waduen cleRNMOEIN 0 e e — 5—— Secu 75 Onofegne 501 5085 REMA ee 8 50 —ů INSEL N 9th 8 SENI 7 Seng.%%.. 1 o OL eee ee .—. Oe eee en, Toto, 8 * 8 3 8 188 . dk Mus Gar eue 2 ö 75 17 1 1 W 9 Einheimiſcher Sport Fußball. 98 Seckenheim— Spyog. Sandhofen 1:3. Beide Mannſchaften waren ſtark mit jungen Kräften durchſetzt und hatten nicht die Durchſchlagskraft wie in Trotzdem bemühte man ſich das Be Anter Berückſichtigung aller Umſtände darf früheren Spielen. zu bieten. man mit den gebotenen Leiſtungen zufrieden ſein. Sandhofen ſtellte die beſſere Mannſchaft und darf 5 werden. Eine ſolide Deckung bildete das Rückgrat für ein ſchönes und raum⸗ ſind Vogel und Geörg, beides ſchnelle und gefährliche Stürmer. Seckenheim's junge Elf wehrte ſich nach Kräften, aber zu einem beſſeren Ergebnis wollte es ſelbſt bei allem Ein⸗ ſatz nicht reichen. Rach einem ſchönen Spiel beugte man ſich dem beſſeren Gegner und ſchied damit aus der Reihe der Teilnehmer an den Tſchammerſpielen der Jahres 1940 aus. Mit den Entſcheidungen des Schiedsrichters konnte Siegling⸗Saarbrücken bot jedenfalls eine ſchwache Leiſtung. Zuſchauer ca. 200. als verdienter Sieger angeſprochen greifendes Spielſyſtem. Die auffallendſten Spieler man nicht immer einverſtanden ſein. Ferner ſpielten: 2. Mannſchaft— 1. Mannſchaft Motorenwerke 5:5 1. Schüler— 1. Schüler Friedrichsfeld 0:0 * Den Antergau⸗Sieg errungen. Die Seckenheimer Jungmädelgruppe errang am geſtri⸗ Schöne Leiſtungen lührten zu dem ehrenvollen Ergebnis. Voll Stolz nahmen am Nachmittag bei der gen Sonntag den Antergau⸗Sieg. die Seckenheimer Jungmädel Siegerehrung ihre Ehrenurkunde in Empfang. ——— Auswärtiger Sport. Fußball Meiſterſchafts⸗Endrundenſpiele: Gruppe 1: Union Oberſchöneweide— Rapid Wien 13 Gruppe 3: 5 Schalke 04— Fortuna Düſſeldorf 17 Gruppe 4: SV Waldhof— Kickers Offenbach 4: Stuttgarter Kickers— 1. FC Nürnberg 2 Reichsbundpokal⸗Endſyiel Bayern— Sachſen a 3:1 Gau Südweſt: Stadtelf Mainz— Eintracht Frankfurt 06 Germania 94 Frankfurt— Rotweiß Frankfurt 0.1 Union Niederrad— FC Hanau 93 2:1 TS 61 Ludwigshafen— VfR Frankenthal 2:0 1. FC Kaiſerslautern— TS 61 Kaiſerslautern 612 Gau Baden Tſchammerpokalſpiele. VfR Mannheim— S 08 Käfertal n. V. Germ Friedrichsfeld— Vfe Neckarau TV 98 Seckenheim— Spogg Sandhofen Phönix Karlsruhe— Südſfern Karlsruhe Karlsruher JV— Germania Durlach FC Neureut VfB Mühlburg 1. FC Pforzheim— Germania Brötzingen Seines Vaters Frau Roman von Else Jung-Llndema nn d d en f N do N d i d d 42 Nun war er doch wieder nach Saſſenhofen gekommen, und dieſes Glück verdankte er einem launiſchen Zufall, einer Unachtſamkeit, die ihn gegen einen Kilometerſtein rennen ließ. N 5 Was für lächerliche Dinge waren es doch manchmal, die unerſchütterlich ſcheinende Beſtimmungen umſtießen. Rolf lag in ſeinem ſauberbezogenen Bett, das Hempel und Thiele-in die Nähe des Fenſters gerückt hatten. Wenn er ſich aufrichtete, konnte er hinaus in den Garten ſehen, wo die weiten Raſenflächen von Tag zu Tag grüner und die Wipfel der Bäume immer dichter wurden. Lauter und jubelnder wurde das Lied der Vögel. Morgens und abends ſangen die Amſeln. Es war ſchön, ganz ſtill zu liegen und ihnen zu lauſchen. Noch niemals war Rolf ſo glücklich geweſen, daheim zu ſein. „Vater wollte dich in ſeine Klinik nehmen“, hatte Sigrun ihm erzählt,„aber Mutti hat es nicht zugelaſſen.“ Darüber mußte er nun viel nachdenken. Und noch etwas anderes war geſchehen. Karin hatte ihm das heiß gewünſchte Handbuch der Maſchinenlehre geſchenkt, und nun ging es ihm ſtändig im Kopf herum warum ſie es ihm nicht ſelber gegeben, ſondern Otti beauftragt hatte, es ihm zu bringen. ö a Er wunderte ſich auch, daß ſie ſo ſelten zu ihm herauf⸗ kam und dann immer nur kurze Zeit blieb, nur ſolange, um zu ſehen, ob er gut lag, ob er alles hatte, was er brauchte, oder um ihm eine kleine Erfriſchung an ſein Bett zu ſtellen. Als er ſich für das Buch bedankte, hatte ſie gelächelt. „Freut es dich?“ „Ja, ſehr.. ich kann viel daraus lernen.“ Das Buch war herrlich. Rolf konnte ſtundenlang darin leſen und blättern, und wenn Stephan kam, der ihm regel⸗ mäßig jeden zweiten Tag die Schulaufgaben brachte, dann laſen ſie ſich beide darin feſt, bis Thiele klopfte und den Freund daran erinnerte, daß es Zeit zur Heimfahrt war. „Warum ſprichſt du nicht mal mit ihr?“ hatte Stephan geſtern gefragt.„Warum ſagſt du ihr nicht, daß du Ingenieur werden möchteſt? Sie hat ſo viel Einfluß auf deinen Vater, vielleicht ſetzt ſie es durch, daß du doch Technik ſtudieren darfſt.“ icht geſagt! Wie ſollte er das machen nach alldem, iſchen ihm und Karin ſtand? Ja, wenn er ihr von Sport und Spiel Deutſche Fußballmeiſterſchaſt Waldhof Gruppenmeiſter S Waldhof— Kickers Offen bach 40(2:0) vorſchlußrunde. mer Stadion vor zehntauſend Beſuchern gutes Spiel, in dem die Abwehr(Schneider!) dgusgezeſchnetes Schußvermögen beſtachen. Erb der drei Prachktore ſchoß waren die Spieler auf dem Feld. Der Südweſtmeiſter kämpfte ehrgeizig, aber leider zeitweiſe auch recht hart. war er den Badenern klar unterlegen Schneider und ſein hoch die erfolgreichſten Spieler, 8:0 hervor. ſich folgende Mannf Mondorf 5 1 Und beſtach durch ſaubere und genaue Arbeit. Führungstreffer führte. Mitte der Pauſe hatte bination das Endergebnis herſtellte. Bf Mannheim Sc Käfertal 322 n. Vg.(0:0), 22 Dieſes Pokalſpiel der erſten Hauptrunde kommen. Die Käfertaler gingen mit unbeugſamem Sieges Halbzeit ein mehr als ebenbürtiger Gegner. Ausgleich herzuſtellen. g über und nach einer vorbildlichen 8 5 en Kombination 0 Hörr abermals der Führungstreffer. Al Dex badiſche die Verlängerung hinüberretten. dem der VfR nun klar überlegen ſpielte. mute erzielte Langenbein dann den Siegestreffer für den VfR Karlsruher 35— Germania Durlach 22:3(0:1). Für eine Ueberraſchung in den Tſchammerpokalſpielen ſorgte auch der KFV, der ſich auf eigenem Platze von dem Bezirksligiſten Germania Durlach aus dem Wettbewerb werfen ließ. Dieſe Niederlage konnte auch Brecht, der wie⸗ der zu ſeinem alten Verein zurückgefunden hat und der beſte Spieler auf dem Platze war nicht verhindern. Schon nach 5 Minuten Spielzeit ging Durlach durch Spaier in Führung. Trotz leichter Feldüberlegenheit vermochten die Platzbeſitzer bis zur Pauſe nichts Zählbares zu erreichen. In der zweiten Hälfte glich der KF zunächſt durch Steimle und ſpäter durch Wiegand die erneute Führung von Dur⸗ lach aus. Die ſich nunmehr reſtlos einſetzenden Gäſte er⸗ zielten durch ihren Mittelſtürmer noch den ſiegbringenden dritten Treffer. Stuttgarter Kickers— 1. Fc Nürnberg 2:0(2:0) 8 In der Stuttgarter Adolf⸗Hitler⸗Kampfbahn gab es bor nur 6000 Beſuchern einen verdienten Sieg des württember⸗ aiſchen Meiſters über den Nürnberger Elub“ von dem man Anfang an ſo begegnet wäre wie Otti, dann hätte er zu ihr gehen und ſie bitten können: Hilf mir. Aber dieſen Weg hatte er ſich verbaut, und wenn er ihn jetzt ging, aus puxem Eigennutz und ohne, daß er Karin zugleich ſein Herz brachte, müßte er ſich ſelbſt verachten. Jämmerlich wäre das und unaufrichtig. Aber eines Abends war er doch nahe daran geweſen, es zu tun. Karin war zu ihm gekommen und hatte ſich gegen ihre ſonſtige Gewohnheit an ſein Bett geſetzt. „Ich möchte dir danken, Rolf“, hatte ſie geſagt und ihn ſehr herzlich angeſehen.„Du biſt jetzt immer ſehr freund⸗ lich zu Sigrun, und ſie iſt glücklich darüber. Wie leicht iſt zes doch, Freude zu machen und Liebe zu ſäen.“ Danach war ſie gleich zu etwas anderem übergegangen, als wünſchte ſie ihm das Gefühl der Beſchämung zu erſparen, das ihn bei ihrem Dank überfallen hatte. „Morgen wird Vater den Gipsverband abnehmen, dann werden wir den Knöchel fleißig maſſieren und ve⸗ wegen. In vierzehn Tagen kannſt du hoffentlich wieder zur Schule gehen.“ g „Muß ich dann in die Stadt?“ hatte er gefragt. „Nein.. du darfſt in Saſſenhofen bleiben.“ Auch das war ihr Werk geweſen, er wußte es, und doch hatte er nicht vermocht, ihr zu danken. Auf ſeinem Bett lag das Buch, das Karin ihm ſchenkte. Krampfhaft hatte er in ſeine Seiten geſtarrt, um nicht ihren Augen zu begegnen. Da hatten ihre Hände es ihm weg⸗ gezogen und lange darin geblättert. N Nach einer Weile hatte ſie gefragt:„Iſt deine Neigung für dieſe Dinge wirklich ſo groß... möchteſt du lieber Techniker werden als Arzt?“ i 5 f Wie leicht hätte er jetzt mit einem Ja, mit einer leiden⸗ ſchaftlichen Begründung ſeines Herzenswünſches antworten können! Auf halbem Weg war Kaxin ihm entgegengekom⸗ men, er hätte nur ihre Hand zu ergreifen und um ihre Unterſtützung zu bitten brauchen. Aber er hatte die Lippen nicht auseinandergebracht. g Was ſie dann noch mit ihm geſprochen hatte, wußte er nicht mehr deutlich. Nur an Bruchſtücke⸗ erinnerte er ſich. Vom Vater war die Rede geweſen, der ſein Werk gern einmal in die Hände des Sohnes gegeben hätte, und ob es denn gar ſo ſchwer wäre, ihm dieſen Wunſch zu erfüllen? Eri hatte nichts darauf ſagen können. Aber ſeine Augen hatten wohl ſo hilflos und verzweifelt geblickt, daß ſie ſich über ihn beugte und ſagte:„Quäle dich nicht damit, lieber Junge, wir haben noch ein ganzes Jahr Zeit, um uns darüber ſchlüſſig zu werden.“ willen in den Kampf und waren hauptſächlich in der erſten ö Nach torloſer erſter Spielhälfte brachte Vogt mit kernigem Schuß Käfer⸗ tal in Front, aher Langenbein vermochte bald darauf den Wieder ging Käfertal zum Abbe ang tmei⸗ ſter kam völlig aus dem Gleichgewicht und ſtand am Rande einer Niederlage. Doch in letzter Minute glückte dem Links⸗ außen Schwarz ein Torſchuß und der Via konnte ſich ſo in . 0 0 In den erſten 15 Minuten dieſer Verlängerung hielt Käfertal weiterhin ſtand, trotz⸗ In der 19. Mi⸗ Mit einem glatten und ſicheren Sieg über die Kickers Offenbach beſchloß Badens Meiſter SV Waldhof die Grup⸗ penſpiele und wurde, da gleichzeitig der Club in Stuttgart verlor, Gruppenſieger und Teilnehmer an der Meiſterſchafts⸗ Die Mannheimer lieferten im Mannhei⸗ wieder ein recht l durch ihre Sicherheit und der Sturm durch gute Zuſammenarbeit 1110 un überragenden recht Spieleriſch Sturm konnte ſich auch diesmal nicht zur Geltung bringen. Müller in der Verteidigung und die Läufer Harter und Abt waren Wie überlegen Waldhof den Kampf beherrſchte, geht auch aus dem Eckballverhältnis von Dem Schiedsrichter Freudenberger(Halberſtadt) ſtellten chaften: Waldhof: Fiſcher; Schneider, Siegel; Sättele, Bauder, Ramge: Siffling. Janz. Erb, Adam Günderoth. Offen bach: Göhlich; Müller, Keck; Abt Harter. Tſchatſch; Schreiner, Daniel, Feth. Piccard, Waldhof übernahm vom Anſtoß weg das Kom⸗ f Zuſammen⸗ it. Schon in der elften Minute ſchloß Erb ein Zuſam⸗ menſpiel mit einem prachtvollen 25⸗Meterſchuß ab der zum N Ife Halbzeit gelang Erb dann ein Alleingang über das halbe Feld, der durch den zweiten Treffer gekrönt wurde. Eine Viertelſtunde nach der Adam mit einem Bombenſchuß Erfolg und dann war es wieder Erb, der nach einer muſterhaften Kom⸗ hätte um ein Haar mit einer Rieſenüberraſchung geendet denn der VfR konnte faſt über die ganze Dauer der gegulären Spielzeit ge⸗ gen den Bezirksklaſſenverein SC Käfertal nicht zum Zuge Stelle wodurch Pfänder für Mannſchaften den Kampf auf: Luber, Kennemann, Carolin; Gußner, Pfänder rungstreffer nahe, aber Pfänder Fehler von Höchenberger das ö leere Tor nicht. machten ſich die a Kickers frei und nach knappem fer für die Stuttgarter. in die lange Ecke führte Stuttgart 110 Pfoſten, und Pfänder ſchoß knapp vorbei. vor der Pauſe verſchuldete Luber einen Conen verwandelte ſicher zum 20. war der Kampf ziemlich ausgeglichen. keine Chance mehr. Schwächen. Sold der noch verletzt erſchien, Außenſtürmer nur ſelten halten. in der Nürnberger Hintermannſchaft beſſer aber Halbzeit viele Chancen beſten Kräfte Sieg des Gaſtgebers. „Großer Gutenberg ⸗Preis⸗ in Mainz Das Straßenradrennen um den durchfahren hatten. Gutes ertungen waren Noll und Noß Meng in der vorl geſchieden war. Na ſiegte Noll im Spu (Wiesbaden), Fladung(Darmſtadt), Meier Krancher(Mainz) ausgeſchieden.— Das G fürt⸗Soſſenheim) 25 P., 3. Reubold 11P., 4. Klemenz(Offenbach⸗Bürgel) 6 P., VfL Neckarau— VfB Neckarau 1 Karin war ſo unendlich gut, ſie ſchien ja nur darauf zu warten, ihm helfen zu dürfen. Dann wurde er wieder mißtrauiſch. Warum tat ſie das alles für ihn? Hatte ſein Widerſtand ſie noch imme: nicht ermüdet? daß er jedem Schritt auf der Treppe entgegendeſchte, riß er das Bild ſeiner Mutter von der Wand und vekktefte ſich leidenſchaftlich in die geliebten Züge. Alle haben dich verlaſſen.. nur ich nicht. Alle lieben ſie.. aber ich hab' nur dich lieb. Wie war das, als Mutti lebte? Wie war das Gefühl, wenn ſie ihn in den Arm nahm und küßte? Er wußte es nicht mehr. fühlte es nicht mehr. Das kleine Bild in ſeiner Hand war tot. Keine Antwort kam von den lächelnden Lippen, kein warmer, lebendiger Hauch. Wenn Karin dann eintrat, um ihm bei ſeinen täglichen Gehübungen zu helfen, wenn ſie ihren Arm um ihn ſchlang, ihn zu ſtützen, mußte er das Verlangen unterdrücken, ſich feſter an ſie zu lehnen. Wenn er zuſehen mußte, wie zärtlich Otti und Sigrun zu ihr waren und wie Karin ihre kleinen Liebkoſungen er⸗ widerte, ſehnte er ſich plötzlich ſo heftig nach ihren weichen, kühlen Händen, daß er haſtig nach ſeinem Stock griff und aus dem Zimmer humpelte. 9 N Ein Jahr noch! Wie ſollte er es ertragen, nun er ſich nicht mehr ſicher war in ſeinem Gefühl? In dieſer Wirrnis, in der er nicht wußte, ob er noch haßte oder ſchon liebte, fuhr er Karin eines Morgens mit barſcher Stimme an, als ſie kam, um ihm den Fuß zu maſſieren. i 5 5 „Danke!... Iſt nicht mehr nötig. ich kann mir jetzt ſchon allein helfen.“ a 55 Da hatte ſie ihn angeſehen. mit einem Blick, ſo bis ins Innerſte verwundet, daß er ihn nie wieder vergeſſen würde. Dann hatte ſie ſich abgewendet und war hinaus⸗ gegangen..„ 5 Seit dieſem Tage war er nicht mehr für ſie vorhanden. Sie lebten zuſammen, aßen zuſammen, aber ihm war, als Seit dieſem Abend war die Verwirrung noch größer geworden. Sie riß ihn hin und her. a i f hätte ſie ihn aus ihrem Gedächtnis gelöſcht. Mußte ſie mit ihm ſprechen, ſchaute ſie über ihn hinweg. Sie ſprach außer⸗ (Nannheim) 1 P. 8. Kreß(Frankfurt) 1 P. 9. Müll (Wiesbaden), 10. Brühl(Wiesbaden 1——— Handball Gau Baden 19 17 Tg Ketſch— Poſt Mannheim f 5 Mr Mannheim— VfR Mannheim 113 TW Seckenheim— TW Friedrichsfeld 5 nach ſeinem hohen Erfolg über die Kickers Offen vach meyr erwartet hatte. Der„Club“ hatte erſtmals wſeder Sold zur 5 den Sturm frei wurde wäh⸗ vend Stuttgart im Sturm die Gaſtſpieler Schmid(Boruſſia Neunkirchen) und Kunz(Dec Prag) einſetzen konnte. So nahmen unter Leitung von Wingenfeld(Fulda) folgende Stuttgart: Höchenber⸗ ger, Gebhardt, Cozza; Ruf, Kindl, Weiler: Schmid Walz, Conen, Kipp, Kunz. Nürn berg: Agne: fande Schmitt. Hagen Kund.— Nürnberg begann den Kampf recht viel. verſprechend und ſchon in den erſten Minuten lag der Füh⸗ fand nach einem ſchweren i Langſam N Fehlſchuß von Kipp. der anfangs Mittelſtürmer ſpielte und überaus gefährlich war, fiel bereits in der 11. Minute der erſte Tref⸗ U Eine Vorlage von Kunz nahm der mit nach vorn gelaufene Außenläufer Weiler auf Ken ne⸗ mann wurde umſpielt und mit einem unhaltbaren Schuß 1 In der Folge hatte der Nürnberger Sturm wiederholt gute Toragelegenheiten, aber nicht eine einzige wurde verwertet. Gußner traf den Fünf Minuten Elfmeler, und In der zweiten Halbzeit 5 Beide Verteidigun⸗ gen erwieſen ſich als recht ſicher und ließen den Stürmern ne C Stuttgart blieb aber bis zum Schluß gefährlicher und verließ ſchließlich als verdienter Sieger den Platz Beim Club gab es anfangs in der Abwehr erhehiſche konnte ſeinen Nach der Pauſe klappte es 1 da war nichts mehr zu retten zumal der Sturm der in der erſten verpaßt hatte, immer ſchwäcker wurde. Die Kickers boten eine ſehr aute Geſamtleiſtung und hatten in Höchenberger, Gebhardt, Cozza und Kindl ihre be f Im Sturm waren die belden neuen Außen⸗ ſtürmer ſchnell und gefährlich aber auch der Innenſturm in dem Conen und Kipp verſchtedentlich die Plätze wechſelten, kam recht gut zur Geltung. Alles in allem: Ein verdienter 8575„Großen Gutenberg⸗ Preis“ wurde am Sonntag im Rahmen der Gutenberg⸗ Feſtwoche in Mainz durchgeführt. Am Start des 100⸗km⸗ Rennens waren 30 ſüddeutſche Amateurfahrer, die eine 17 em lange Rundſtrecke im Innern der Stadt ſechzigmal zu f Wetter und vorzügliche Aſphalt⸗ ſtraßen trugen zu einem glatten Verlauf des Rennens dem eine große Zuſchauermenge mit Intereſſe folgte, bei. Für eine flotte Fahrt ſorgten in erſter Linie die Frankfurter Noll, Noß und Reubold. ſowie der Wormſer Meng, aber 10 einer Sprengung des Feldes 35 es nicht. In den ſechs 0. ie erfolgreichſten Fahrer und zwiſchen beiden lag auch die Entſcheidung, 4 tzten Runde wegen eines Defektes aus⸗ ch einer Fahrzeit von 241784 Stunden rt mit zwei Radlängen vor Noß, Reu⸗ bold und dem Offenbacher Klemenz. Außer Meng waren Ua. noch Wagner(Stuttgart), Hofer(Offenbach), Schilling (Trier) und rgehnis: Großer Gutenberg⸗Preis von Mainz(100 km): 1. Hch. Noll (Frankfurt a. M.) 2.41:34 Std., 25 Punkte, 2. Noß(Frank⸗ (Frankfurt⸗Soſſenheim) 5 5. Soubuſta (Düſſeldorf) 6 P., 6. Speckhardt(Offenbach) 2 P., 7. Vg Wenn er ſich darauf ertappte, daß er auf ſie wartete, dem nur das Notwendigſte mit ihm. Begegneten ſie ſich in der Halle oder auf der Treppe, ſo glitt ſie an ihm vorüber, wortlos, grußlos, als wäre er kein Weſen aus Fleiſch und li 5——.—— 5 e Nun hätte er froh ſein, hätte triumphieren können Aber er war nicht froh. Ihm war entſetzlich zumute. 8 VFFFPFPC * ö 7. —— 8— 8 7 83 ſchüßzeinſtellung vor“. ſie wäre geknackt worden * 2 5** 7 Die A⸗Bahn in der Maginot⸗Linie 25 Meter unter der Erde— Im 40⸗Kilometertemvo von Panzerwerk zu Panzerwerk Von Kriegsberichter Heinz⸗Dieter Pilgram (K.) Ein nebelfeuchter Morgen dämmert über lothrin⸗ giſchen Wäldern herauf. Die Sonne müht ſich, den Nebel niederzuſchlagen. Es iſt 7 Uhr morgens. Eine Wagenko⸗ lonne fährt durch ein D geſprengte Brücken Dorf, um einig herum, querfeldein auf ein Waldſtück zu und verſchwindet darin. Dieſer Wald hat es„in ſich“. Er verbirgt eines der ſchwerſten Feſtungswerke der franzöſiſchen Magiuotlinie⸗ Aeußerlich iſt nichts anderes zu erkennen als eine Reihe harmloſer Schießſtände und einige Betonbuden. Findet man aber die Pfade zwiſchen dem Drahtverhau und dem Buſchwerk, ſo ſteht man plötzlich vor ſchweren Betonklötzen, mächtigen Panzerwerken, die hier zu einer der größten Werkgruppen der ganzen Maginotlinie vereinigt ſind Die Wagenkolonne biegt auf den Schießplatz ein. Eine Gruppe franzöſiſcher Offiziere erwartet das Uebergabekommando. Eine kurze Beſprechung, ein Schriftſtück wird in deutſcher und franzöſiſcher Sprache ausgefertigt:„Der Vataillons⸗ kommandeur Oberſtleutnant V. erklärt auf Ehre, daß ſämt⸗ liche Waffen im Werk B. in den Räumen geblieben ſind.“ Unter der Fürung der franzöſiſchen Offiziere geht es in das Panzerwerk hinein. Zunächſt durch eine dicke Stahltür, dann über eine verſchiebbare Bodenplatte und wieder Jurch eine dicke Stahltür— ebenfalls mit MG⸗Schießſcharten ver⸗ ſehen. Nun eine Strecke an Sprengkammern vorbei, die dazu beſtimmt waren, den Eingang völlig zuzuſprengen, falls der Gegner doch einmal ſelbſt durch die zweite Stahltür Lingedrungen ſein ſollte. Von ferne hört man das leiſe Summen der Motoren, die die ganze Anlage mit eleklriſchem Vicht verſorgen. Wir ſtehen vor einer Gruppe Fahrſtüh⸗ len, rechts langſame, ſchwere Laſtenfahrſtühle. daneben kleine Munitionsfahrſtühle und links ein geräumiger ſchnel⸗ ler Perſonenaufzug. 75 m geht es hinab in die Tiefe. Und hier unten tut ſich ein Netz von kilometerlangen Gängen auf, durch elektriſche Lampen erleuchtet, aller⸗ dings nicht allzu hell Eine elektriſche Schnellbahn mit Mannſchaft⸗ und Gerätewagen ſteht zur Abfahrt bereit. Nicht etwa niedergeſchlagen und bedrückt, ſondern mit Stolz führen die franzöſiſchen Offiziere das deutſche Ueber⸗ nahmekommando durch ihr Werk. Nicht ein Panzerwerk allein wird übergeben, ſondern eine ganze Werkgruppe, in 75 Meter Tiefe verbunden durch kilometerlange Kanäle, Durch die die elektriſchen Bahnen ſauſen. Im 40⸗Kilometer⸗ tempo geht es von Panzerwerk zu Panzerwerk. Immer wie⸗ der heißt es umſteigen vom Zug in den Fahrſtuhl, der ans in die Panzerkuppeln bringt. Drei oder vier von dieſen aus mächtigen Betonklötzen herausragenden Stahlkuppeln ge⸗ hören fſeweils zu einem Werk. Die Hauptkuppel enthält die beiden Schnellfeuerkanonen, und zwar nicht nur vom Ka⸗ liber 7,5, ſondern guch Kaliber 10,5, ja ſogar 13.5. Neben der Hauptkuppel die Kuppeln mit den Zwillingsmaſchinen⸗ gewehren und die Beobachtungskuppeln, aus denen kleine Sehrohre emporragen, falls es einmal notwendig ſein ſollte, ee die wiederum Scherenfernrohre enthalten zu hließen. „Und nun führen Sie uns bitte die, direkte Ge⸗ Die deutſchen Uebernahme⸗ Offiziere ſind zum Erſtaunen der Franzoſen ſelbſt über lech⸗ miſche Einzelheiten außerordentlich gut unterrichtet. Das Geſchütz in der Panzerkuppel wird von dem 10 Meter tiefer als das Rohr sitzenden Kanonier indirekt gerichtet. Er erhält vom Beobachter lediglich die Richtwerte angegeben und ſtellt danach von unter her das Geſchütz ein, ohne den Gegner, den das Geſchützt in direktem Schuß„anſpricht“, zu ſehen. Und von der Zielgenauigkeit dieſer Aukage haben unſere Soldaten manche Koſtprobe erhalten. Im Hauptwerk ſind ſtändig 400 Mann, in den Nebenwerken, die nicht alle unter⸗ irdiſch mit dem Hauptwerk verbunden find, weitere 250 Mann. Das Hauptwerk verfügt über Schnellfeuerkanonen verſchiedener Kaliber, ſchwere Doppelmaſchinengewehre und an den Scharten leichte Maſchinengewehre. In den geräumi⸗ gen, durch kilometerlange Tunnel don den Panzerwerken getrennten Munitionshauptlagern liegen noch große Mengen MG, und Artilleriemunition. Außer den acht untereinander verbundenen Kampfblocks umfaßt das Werk noch ebenfalls in 75 Meter Tiefe große Kaſernenanlagen, ein elektriſches Kraftwerk für die Fahrſtühle, die Lichtanlage, die Ventila⸗ tion und die Bahnen. Werkſtätten ermöglichen das Beſei⸗ digen von Schäden. Für jedes MG und Geſchütz in den Panzerkuppeln lagert unten ein Erſatzrohr, das ſchnellſtens eingeſchoben werden kann. Verſchiedene Scharten ſind ſo ein⸗ gerichtet daß das MG raſch beiſeitegeſchoben und ein Schnellfeuergeſchütz in die Scharte eingefahren werden kann. Die Luft iſt trotz der Lüftungsanlagen feucht und ſtickig. Der Boden in faſt allen Räumen iſt glitſchig, vor allem in den Mannſchaftsräumen und Kaſernen. Strohſäcke Decken alles iſt feucht und kalt. Seit zehn Monaten ſitzen die Mann⸗ ieſer Werkgruppe. in dieſer Feſtung Es ung. Der Kreis der Mannſchaften, Ne dieſe neherrſchen, ſollte möglichſt kleingehalten werden. die erlöſt ſind ſie alle, daß es nun endlich hinausgeht in die friſche Luft.. 2 Fachmänniſch beſehen ſich unſere Plonieroffiziere das ſchaften hier in gibt keine N Werk Sie überlegen, wie ſie die Anlage geſtürmt hätten: ſie außer Gefecht zu ſetzen, wäre durchaus nicht unmöglich ge weſen. Den Beweis hat unſere Wehrmacht ſa an hberſchie⸗ denen Stellen der Maginotlinie erbracht. Aber das Eindrin⸗ gen? Ja, das wäre noch eine harte Nuß geweſen, aber auch Der Einſatz der Mädchen Aufruf der BDM. Keichsreferenkin. i Zum Werk der berufstätigen Mädchen wendet ſich die BDM⸗Reichsreferentin Dr. Jutta Rüdiger mit folgendem Aufruf an alle deutſchen Mädel: „In der Zeit des größten Schickſalskampfes unſeres Reiches darf keiner untätig bleiben, ohne ſein Anrecht dar⸗ auf zu verwirken, Angehöriger des deutſchen Volkes zu ſein. Der deutſche Mann greift zur Waffe, um unſer Reich zu ſchützen, du aber, deulſches Mädel, gehſt in die Muni⸗ Jonsſabrik, um unferen Kameraden die Waffen zu rei⸗ hen, greifſt zum Pfluge, um die Ernährung unſeres Vol⸗ 8 ae Aeberall, wo Arbeit wartet, packſt du zu. ege adelt den Mann das Schwert, dein Adel, deuk⸗ Mädel, iſt die Arbeit.“ ozialiſtiſche Jugendbewegung ſtellte ſeit 1 des Volkes hinein. Jede je die Mö Arbeit in vorbereitet und zugerichtet. bprägtes Hakenkreuz auf, unten die Jahreszahl ruht Aus Baden und den Nachbargauen Berufserziehungswochen für Stenokypiſtinnen. NSG. Von der DAF ⸗Gauwaltung Baden wird uns ge⸗ ſchrieben: Obwohl jährlich Tauſende Kurzſchrift und Maſchi⸗ nenſchreiben lernen, zeigt uns ein einziger Blick in den An⸗ zeigenteil der Tageszeitungen den großen Bedarf an tüch⸗ tigen Stenotypiſtinnen. Ueberall werden wirklich vollaus⸗ gebildete Mitarbeiterinnen benötigt, Meiſterinnen ihres Berufes. Meiſterſchaft aber erwirbt man ſich nur in ſtetem, unermüdlichen Bemühen. Die Deutſche Arbeitsfront führt daher neben den Grundlehrgängen in Kurzſchrift und Ma⸗ ſchinenſchreiben auch Berufserziehungs wo chen für Stenotypiſtinnen durch, bei denen die Arbeits⸗ kameradinnen in 10 Tagen, losgelöſt vom Alltag des Be⸗ triebslebens, durch erfahrene Betriebspraktiker eine umfaſ⸗ ſende Ausrichtung erhalten. Für die nötige Entſpannung ſorgt eine ſinnvolle Freizeitgeſtaltung. Die nächſte Arbeits⸗ woche im Gau Baden findet vom 28. Juli bis 7. Auguſt in der Bauernführerſchule„Scheibenhardt“ bei Karls⸗ ruhe ſtatt. Vorausſetzung für die Teilnahme iſt die Beherr⸗ ſchung einer Aufnahmegeſchwindigkeit von 140 Suben Kurzſchrift und 160 Anſchlägen(Zehn⸗Finger⸗Syſtem) zuf der Schreibmaſchine in der Minute.— Anmeldungen neh⸗ men die Abteilungen Berufserziehung und Betriebsführung ſämtlicher DAF ⸗Kreiswaltungen entgegen; ſie geben auch 2 5 über alle Einzelheiten Anmeldeſchluß iſt am 20. Juli d. J. Wanderausſtellung badiſcher Künſtler. In den Räumen des Maximilian⸗Muſeums in Augs⸗ burg iſt für die Dauer von vier Wochen eine Wander⸗ ausſtellung badiſcher Künſtler untergebracht, die in einer Auswahl von Gemälden und Plaſtiken eine Ueberſicht über das Schaffen der älteren und neueren Karlsruher Schule gibt und zum Beſten der im Felde ſtehenden jungen Künſt⸗ lergeneration dient. Die Ausſtellung, die bereits in Pforz⸗ heim und Stuttgart mit beſtem Erfolg gezeigt wurde, geht von Augsburg nach München und Wien und anſchließend daran in eine Reihe mittel⸗ und norddeutſcher Städte. Or⸗ ganifator iſt der Karlsruher Künſtler Dr. Hagemann. Heidelberg.(Der Tod auf der Straße.) Beim Ueberqueren des Bismarckplatzes lief ein 83 Jahre alter Mann in eine entgegenkommende Straßenbahn und wurde umgeworfen. Mit einem ſchweren Schädelbruch wurde er dem Krankenhaus zugeführt und iſt kurz darauf geſtorben. () Kehl.(Vor zehn Jahren.) Am 30. Juni 1930, alſo vor zehn Jahren, wurde zugleich mit der Pfalz der Brückenkopf Kehl als letzte Zone der franzöſiſchen Beſetzung geräumt. Gengenbach.(Waſſer auf Kirſchen führte zum Tode.) Ein 18jähriges Mädchen aus dem benach⸗ barten Haigerach trank nach dem Genuß von Kirſchen Waſ⸗ ſer und ſtarb nach qualvollen Schmerzen. Eine erneute Warnung! 8 5 Nordrach.(Tödlicher Unfall.) Der 72 Jahre alte Michgel Roth iſt beim Futterholen tödlich verunglückt. Auf der ſteilen Halde hatte ſich ſein Handkarren überſchlagen, wobei Roth ſo ſchwer verletzt wurde, daß nach kurzer Zeit der Tod eintrat. ( Radolfzell.(Siebzig Jahre Dampfſchiff⸗ fahrtsverkehr.) Am 1. Juni 1870 hatte die Badiſche Dampfbootverwaltung den täglichen Schiffsverkehr nach Radolfzell auf dem Unterſee aufgenommen. Die Probe⸗ fahrten mit dem Dampfboot„Mainau“ hatten einige Tage vorher begonnen. 5 Wie das Eiſerne Kreuz entſteht Pforzheimer Werkſlälten arbeiten im Aufkrage der Prä⸗ ſidialkanzlei des Führers. RSG. Im Auftrage der Präſidialkanzlei des Führers werden zurzeit in acht Pforzheimer Spezialfabriken alle Ehrenzeichen für beſondere Verdienſte im Kriege, insbe⸗ ſondere die Eiſernen Kreuze für unſere tapferen Soldaten an der Front hergeſtellt. Wir hatten dieſer Tage Gelegenheit, eine dieſer Werkſtätten zu beſichtigen und den Hergang der Erſtellung dieſer Ehrenzeichen kennenzuler⸗ nen. Schon gleich beim Betreten der freundlichen Fabrik⸗ räume gewinnen wir den Eindruck, daß wir uns im Mit⸗ telpunkt einer Induſtrie von beſonderer Eigenart befinden. Viele fleißige, geſchickte Hände arbeiten emſig an kleinen Werkſtücken. Sie ſägen, feilen und löten, ſie biegen? und klopfen, ſetzen Teile zuſammen, ſchmirgeln, ſchleifen und po⸗ lieren, bis ſchließlich die fertigen Gegenſtände in künſtleriſch vollendeter Form vor uns liegen. Daneben erdröhnt das Stoßen und Schlagen von Preſſen und Stanzmaſchinen in den Arbeitsräumen. Mit ihrer Hilfe wird das Material 0 Doch der wichtigſte Teil der Fertigung beruht auf kunſtfertiger Handarbeit, deren ſchöne Tradition eine der weſentlichſten Grundlagen der Schmuck⸗ warenherſtellung bildet. Hier ſind die Kräſfe zu finden, die mit viel handwerklicher Kunſt gediegene Arbeiten ausfüh⸗ ren können, wie ſie die Herſtellung des Eiſernen Kreuzes, erfordert.. 85 Etwa 40 Arbeitsgänge führen von der Herſtel⸗ lung der Einzelteile in präziſer Kleinarbeit über das rohe Werkſtück zu dem fertigen 1 in ſeiner ſchlicht⸗edlen Ausführung. Die Erteilung der Aufträge für die Eiſernen Kreuze, wie für alle Kriegsaus zeichnungen, erfolgt durch die Präſidialkanzlei des Führers. Sie läßt durch erſte Fach⸗ kenner die Ausführung der Aufträge und die fertigen Stücke prüfen. So iſt eine ſaubere, gediegene Werkarbeit unbedingt gewährleiſtet. Die Herſtellungsmetalle für die Kreuze ſind Eiſenblech für den Kern und Neuſilber für die aſſung der Kreuze. Die Auszeichnung der erſten aſſe beſteht aus dem vorderen Rahmen, dem Boden auf der Rückſeite, die zugleich die Broſche 59105 und dem ſchwarzen Kern, der zwiſchen dieſe beiden Teile gefaßt iſt. Der Kern weiſt in der Mitte der Vorderſeite ein ſcharf 75 0 1939. Die Prägungen des Kerns, wie auch die Profilierung der Faſ⸗ ſungen werden durch Einpreſſen in kunſtvoll gearbeitete Stahlmatrizen erzielt. Die aus weichem Eiſen geprägten Kerne werden einer beſonderen Oberflächenveredelung un⸗ terzogen und anſchließend ſchwarz lackiert. Die lackferten Kerne werden vorſichtig 1 7 Auf dieſe Weiſe wird ein weiches, tiefſchwarzes Matt erzielt, auf dem ein großer Teil der eindrucksvollen Wirkung des fertigen Kreuzes be⸗ Aus langen Neufilberſtreifen ſind inzwischen die lungen und Böden ausgeſtanzt und für das Zuſamm ſetzen vorbereitet. An einer kleinen Hilfsmaſchine wer 4 n und Sti e kleine Teilchen gefertigt, Böckchen, Ha 37 gend iſt der Angeklagte erheblich vorbeſtraft. che i Sve tändige bezeichnete ihn als einen haltloſen Men⸗ Vater na die Haustüre verſchloſſen fand, grube tot auf während der werden von geſchickten Frauen und Mädel auf die Boden⸗ platte aufgelötet, wo ſie die Broſche bilden. Die Faſſungen werden vor dem Zuſammenſetzen des Kreuzes veredelt. Durch Glühen, Beizen, Abkochen und Bürſten wird ihre Oberfläche für die letzte Verfeinerung, die galvaniſche Ver⸗ ſilberung, vorbereitet. Die Rückplatte erhält außerdem in einem feinen Sandſtrahlgebläſe noch eine zarte Krönung auf der Außenſeite. Sie bewirkt ein noch feſteres Haften des Silbers. Jetzt wandern all dieſe Teile zum galvaniſchen Bad. Reihenweiſe auf Drähten aufgehängt, werden ſie in die ſilberhaltige Flüſſigkeit getaucht, aus der ſich dann unter Einwirkung des elektriſchen Stromes eine edle Schicht feinen Silbers auf den Werkſtücken niederſchlägt. „Am nächſten Werktiſch ſehen wir einen Goldſchmied mit dem Zuſammenſetzen der K reuze beſchäftigt. Zwiſchen die Faſſungen wird der Kern gelegt und dieſe miteinander verlötet. Es iſt die heikelſte Arbeit an den Kreuzen. Unter größter Schonung des lackierten Kernes und der veredelten Faſſungen werden die Fugen geſchlof⸗ ſen. Vorſichtig reguliert die Atemluft das Gebläſe der Löt⸗ flamme, welche die mit ſeinſten Lötteilchen getragenen Fu⸗ gen gerade ſoweit erhitzt, um das Lot zum Fließen zu brin⸗ gen. Noch einmal wird das ganze Kreuz verſilbert und nach⸗ geſandelt und ſchließlich erhalten die Ränder mittels po⸗ lierter Stähle ihren hochfeinen Glanz. N Im Unterſchied zum E K! iſt die Ausführung der zweiten Klaſſe, ſowie das Ritterkreuz doppel⸗ ſeitig. Die Kerne ſind auf Vorder⸗ und Rückſeite geprägt. Die Rückſeite trägt die Jahreszahl des Stiftungsjahres 1813. Die Einfaſſungen tragen oben einen Ring, durch welchen das Band geſchlungen wird. Außer dem Eiſernen Kreuz werden in dieſem Betrieb auch andere Auszeichnungen des neuen Reiches ausgefer⸗ tigt, ſo z. B. das neue Kriegsverdienſtkreuz, Verwundeten⸗ abzeichen, Ehrenzeichen für Deutſche Volkspflege, Ehren⸗ kreuze der Deutſchen Mutter, Treudienſtehrenzeichen uſw. Schon im Weltkrieg ſind an dieſer Stätte Eiſerne Kreuze angefertigt worden. Auch heute entſtehen hier noch Orden für die verſchiedenen Länder der Welt. In den Geſenk⸗ ſchränken ſtehen Stahlſtempel und Stanzen für Rumänien, Bulgarien, Griechenland, für Jugoflawien, Holland, Spa⸗ nien, Italien, Schweden, ferner für Ueberſee: Venezuela, Panama, Columbien, Ecuador uſw. Durch jahrzehntelange Herſtellung dieſer Artikel ſtehen hier reiche Erfahrungen und alte gesch Fachkräfte zur Verfügung. Um junge, wehrfähige Männer zu erſetzen, ſtellt ſich auch in dieſem Herſtellungszweig die deutſche Frau dem Vaterland zur Verfügung. Die erfahrenen Goldſchmiede ſchulen Frauen und Mädchen auf die Her⸗ ſtellung von Eiſernen Kreuzen ein. Freudig ſind ſie alle am Werk. Sie denken dabei an unſere tapferen Soldaten im Feld, für die ihre Arbeit, die ſchlichten, aber gediegenen Kreuze beſtimmt ſind. Und alle ſind ſie erfüllt von Stolz und Freude im Bewußtſein, in dieſer großen Zeit einen Beitrag leiſten zu können für Führer, Volk und Vater⸗ land. N Curt Engel. Ludwigshafen.(Kind ertrunken.) Das vierjährige Söhnchen, Günther des Laſtkahnbeſitzers Ohmer iſt in Stadtprozelten, wo das Schiff vor Anker lag, vom 1 001 ausgerutſcht und in den Main gefallen. Es honnte nur no als Leiche geborgen werden. Edenkoben.(Wenig Gutes kam von oben.) Un Diedesfeld waren mehrere Jungens beim Kirſchenpflücken an der Maikammer—Kirrweilerſtraße. Einer der Buben wagte ſich zu ſehr hinaus. Der Aſt brach und der 5 fiel auf eine unter dem Baum ſtehende 76 jährige Frau, die zu Boden ſtürzte und einen doppelten Bruch des Unterſchen⸗ kels erlitt. Die Frau fand Aufnahme im hieſigen Kranken⸗ haus. Der Junge blieb unverletzt. Frankfurt a. M.(Der Trauring im Kuchen) In einem Frankfurter Vorort erhielt dieſer Tage eine Solda⸗ tenfrau einen Feldpoſtbrief, der aus einem Lazarett abge⸗ ſchickt war und deſſen Adreſſe eine der Frau unbekannte Hand geſchrieben hatte. Die Frau erſchrak, zumal ſie län⸗ gere Zeit von ihrem Mann keine Poſt erhalten hatte. Als gar beim Oeffnen des Briefes ein Trauring herausfiel, glaubte ſie ſchon, daß es der Trauring ihres gefallenen oder geſtorbenen Mannes ſei. In dem von einem Kameraden ge⸗ ſchriebenen Brief aber teilte ihr Mann mit, daß er eine Verwundung des rechten Armes erlitten habe und deshalb nicht ſelbſt ſchreiben könne.„Anbei ſchicke ich Dir auch Deinen Trauring zurück, aber backe ihn nächſtens nicht wie⸗ der in den Kuchen hinein. Er wäre beinahe verloren gegan⸗ gen und befand ſich gerade in einem Stück Kuchen, das ich einem Kameraden abgeſchnitten hatte. Ich weiß, daß Du mir eine Freude machen wollteſt, aber der Ring gehört an Deine Hand!“ Der Schreck der Frau. der beim Leſen der Zeilen ſchnell gewichen war, wandelte ſich in Erſtaunen, denn sie hatte gar nicht gewußt, daß ihr Ring, den ſie beim Ku⸗ chenbacken vor mehreren Wochen abgeſtreift und ſeitdem nicht hatte wiederfinden können, verſehentlich in den Kuchen⸗ teig geraten war. 8 5 N riedberg.(Beim! Kirſchenpflücken verun⸗ 1 t) In Rodheim vor der Höhe(Taunus) ſtürzte der Battermeiſter Treutel beim Kirſchenpflücken von der Leiter und erlitt innere Verletzungen und einen doppelten Bein⸗ bruch. Er mußte ins Krankenhaus überführt werden.— In der Rodheim benachbarten Gemarkung Ober⸗Rosbach ſtürzte ein Landwirt beim Kirſchenabmachen ebenfalls von einer hohen Leiter und verletzte ſich erheblich. — Roltweil a. N.(Erſt ins Gefängnis, dann in die Heilanſtalt.) Die Strafkammer Rottweit ver⸗ urteilte den 25 Jahre alten in Zürich geborenen Walter Hipp wegen fünf Verbrechen des Rückfallbetrugs und einer Unterſchlagung zu einer Geſamtſtrafe von zwei Jahren Ge⸗ fängnis. Drei Monate Unterſuchungshaft wurden ange⸗ rechnet. Nach Verbüßung der Strafe wird der Angeklagte zur Beſſerung einer Heilanſtalt zugeführt. Trotz ſeiner Ju⸗ er ärztliche ſchen und Pfychopathen.*. Beim Kellerausſchachten erſtickt. Ein 17⸗Jähriger in Hilden war dabei, den noch nicht pöllig ausgebauten Keller ſeines Elternhauſes weiter auszuſchachten. Während er die Erdmaſſen durch ein kleine proviſoriſche Seffnung ins Freie Alte, wurden dieſe dor von ſeinem Vater wegbefördert. Plötzlich 1755 der junge Mann mit Arbeiten auf. Als der . e fand er ſeinen Sohn am Boden des Kel⸗ lers liegend vor. Nur noch ſchwache Lebenszeichen gab er von ſich. Der Arzt konnte das Leben des Verunglückten nicht mehr retten. Aus Mangel an Sauerſtoff war der Junge in dem Erdloch erſtickt. Todesſturz vom Hausdach. Als ein 36 jähriger Mann in Pottenſtein(Bayer. Oſtmark) nachts nach Hauſe kam und rſchlo. ö verſuchte er über das Da zu klettern um in ſein Wohnzimmer zu gelangen. Dabe ſtürzte der Mann ab. Die Verletzungen, die er erlitt warer ſo 1 daß er nach kurzer Zeit ſtarb. 5. f In der Jauchegr Beck in Erlabrunn bei efunde Afrikaforſcher 90 Jahre alt. Hier feierte der bekannte Arzt und Afrikaforſcher Dr. med. Hermann Wohlers ſeinen 90. Geburtstag. Aus dieſem Anlaß wurde ihm von einer Abordnung des Kolonialkriegerbundes ein Ehrenbrief über⸗ reicht. Dr. Wohlers ging als junger Arzt nach Südafrika und war dort 48 Jahre lang tätig. Zuhälter kommt ins Zuchthaus. Der 32jährige Konſtan⸗ tin Werner aus Ludwigsburg, der ſich während vier Wo⸗ chen von ſeinem Verhältnis, einer Dirne, 450 Mark geben ließ, erhielt zwei Jahre Zuchthaus und zwei Jahre Ehr⸗ verluſt. 8 * Einbeziehung der Meiſterſöhne in die Rentenverſicherung. Die Zeitſchrift der Akademie für Deutſches Recht teilt in ihrem neuen Heft 13 mit, daß ſich der Ausſchuß für Sozialverſiche⸗ rung in ſeiner Sitzung vom 10. Juni 1940 mit der ſozial⸗ verſicherungsrechtlichen Stellung der ſogenannten Meiſterſöhne beſchäftigt hat. Für dieſe hat das Geſetz bisher keine Rege⸗ lung gebracht, ſo daß ſich hier eine Lücke ergibt, die auch durch die Rechtſprechung nicht geſchloſſen werden kann. Der Aus⸗ ſchuß hat es daher für notwendig gehalten, daß künftig die Sozialverſicherungspflicht auch auf die Meiſterſöhne erſtreckt wird. In einem Gutachten, das bereits dem Reichsarbeits⸗ miniſter und den beteiligten Stellen zugegangen iſt, hat er ausführliche Vorſchläge über die Einbeziehung der Meiſter⸗ ſöhne in die Rentenverſicherung gemacht, wobei die Frage der Kranken⸗ und Arbeitsloſenverſicherungspflicht vorläufig noch offen bleibt. Kampf gegen angeborenes Siechtum. Der Reichsinnen⸗ miniſter hat den Hebammen die Verpflichtung auferlegt, dem Geſundheitsamt Anzeige zu erſtatten, wenn ein neugeborenes Kind verdächtig iſt, mit beſtimmten ſchweren angeborenen Lei- den behaftet zu ſein. Der Reichsgeſundheitsführer hat die Meldepflicht auch für Aerzte eingeführt. Ferner ſind von allen Aerzten Kinder zu melden, die mit einem dieſer Lei⸗ den behaftet ſind und das dritte Lebensjahr noch nicht voll⸗ endet haben. Der Reichsinnenminiſter führt in ſeinem Erlaß aus, daß beabſichtigt iſt, in dieſen Fällen mit allen Mitteln der ärztlichen Wiſſenſchaft eine Behandlung der Kinder durch⸗ zuführen, um ſie davor zu bewahren, dauernden Siechtum zu verfallen. Zu dieſem Zweck werden beſondere Anſtalten oder Abteilungen an beſtehenden Anſtalten errichtet. Krankenverſicherung für den Werkehrendienſt. Zwiſchen dem Frauenamt der Deutſchen Arbeitsfront und den Kranken⸗ kaſſenorganiſationen iſt eine Vereinbarung über die Kranken⸗ verſicherung der im Werkehrendienſt eingeſetzten Frauen ge⸗ troffen worden, der der Reichsarbeitsminiſter zugeſtimmt hat. Der Werkehrendienſt bezweckt die Arbeitsplatzablöſung zu⸗ gunſten der Arbeiterinnen, die ſonſt keinen oder nur unzu⸗ reichenden Urlaub bekommen würden, durch Studentinnen und Frauen, die ſich für dieſen Zweck zur Verfügung ſtellen. Er Umfaßt weiter die Geſtellung von Arbeitskräften für die Land⸗ wirtſchaft. Die eingeſetzten Frauen ſind ehrenamtlich tätig, die Zeit des Einſatzes ſchwankt zwiſchen einer bis vier Wochen. Die im Werkehrendienſt eingeſetzten Frauen werden bei dem geſetzlichen Träger der Krankenverſicherung gegen Krankheit verſichert, bei dem die verſicherungspflichtigen Beſchäftigten des Betriebes verſichert ſind. Die Vereinbarung gilt ab 1. Juli 1940.* Anterſlützung der Polizei durch die örtlichen Parkeigliederungen. Die Aufgaben der Ordnungspolizei ſind während des Krieges in der Heimat und in den beſetzten Gebieten auf ein Höchſtmaß angeſtiegen, und alle Kräfte ſind bis zum äußerſten eingeſpannt. Große Such⸗ und Fahndungsaktio⸗ nen und Aktionen zur Kataſtrophenbekämpfung, z. B. Hoch⸗ waſſer, Waldbrände, Großbrände uſw. können daher bei Auftreten evtl. nicht mit der nötigen Schnelligkeit erfolg⸗ reich durchgeführt werden. Der Reichsführer„/ und Chef der deutſchen Polizei hat daher in einem Runderlaß vorbeugend angeordnet, daß die Ordnungspolizei während des Krieges bei Großaktionen durch die örtlichen Parteigliederungen un⸗ terſtützt wird. Dieſe Unterſtützung ſollen vor allen Dingen die SA,/ das NSKK, NSF und der NS⸗Reichskrieger⸗ bund leiſten. Durch dieſen Erlaß wird die Erhaltung von Volksvermögen und Volksleben für die Dauer des Krie⸗ nes unbedingt ſichergeſtellt. Wie ſieht es in Straßburg aus? () Kehl. Seit über neun Monaten iſt Straßburg eine tote Stadt. Von den etwa 200 000 Einwohnern ſind nur wenige Hunderte zurückgeblieben, Polizei, Feuerwehrleute, einige mie, denen die Pflicht oblag, die Stadt während der Evakuierungszeit in Ordnung zu halten. Sauberer iſt Straßburg in dieſen neun Monaten nicht geworden, denn ſchon in zwei Jahrzehnten fränzöſiſcher Verwaltung war für die Verſchönerung der Stadt herzlich wenig getan worden. Anter den Neubauten waren die meiſten häßliche Käſten und im Innern der Stadt ſah es teilweiſe troſtlos verkommen und vernachläſſigt aus. Mit der faſt vollſtändigen Räu⸗ mung Straßburgs erfolgte im Oktober v. J. von den Fran⸗ zoſen auch die Sprengung der Eiſenbahnbrücke und der Verkehrsbrücke, nachdem an dieſer ſchon vor Jahren beim Brückenzugang auf franzöſiſcher Seite verſchieb⸗ bare Betonſperren angebracht worden waren. Unſere Pio⸗ niere haben dieſe natürlich ſchnell aufgeſprengt und auch durch Bohlenbelag den Verkehr über die von Kehl nach Straßburg führende Rheinbrücke ermöglicht, Die Stadt ſelbſt hat in ihrem Innern vom Krieg wenig zu ſpüren bekommen. Einige Außenbezirke ſind allerdings durch die Brückenſprengungen am ſog. Kleinen Rhein und an der Ill mitgenommen. Wie die Denkmäler der Stadt, ſo hatte auch das Mün⸗ ſter Schutz gegen Fliegerangriffe erhalten. Von ſeinem Turm weht weithin ins Land ſichtbar die deutſche Reichskriegsflagge. Es war keine leichte Arbeit für den deutſchen Soldaten, die Hiſſung vorzunehmen. Etwa zehn Meter unterhalb der Turm⸗ ſpitze hört die im Innern heraufführende Leiter auf und der Soldat mußte mit der im Winde flatternden Fahne die letz⸗ ten zehn Meter auf einer außerhalb des Turmes zur Spitze führenden Leiter emporſteigen, um die Flagge aufſtecken zu können. Es iſt übrigens ein Badner geweſen, dem dieſer Auftrag zuteil wurde. Hierbei werden wir unwillkürlich an Goethes Schilderung in„Wahrheit und Dichtung“ erinnert, worin der Dichter erzählt, wie er während ſeiner Straßburger Tage mehrfach den Münſterturm beſtieg, auf einen ſchmalen Vorſprung hinaustrat, um ſich ſelbſt mit der Zeit jedes Schwindelgefühl abzugewöhnen. Die Spuren des Krieges, die in den Straßen Straß⸗ burgs da und dort aufgeſtellt geweſenen ſpaniſchen Rei⸗ ter find ſchon beſeitigt, dald dürfte auch die von den Fran⸗ zoſen ebenfalls lahmgelegte Strom⸗ und Waſſerverſorgung wieder in Betrieb geſetzt werden und dann wird neues Leben in die altdeutſche Stadt Straßburg einkehren. ö 9 70. Geburtstag der Poſttfarte In dieſen Tagen feiert die Poſtkarte ihren 70. Geburts⸗ tag. Erſt 20 Jahre nach Einführung der Briefmarke hat ſie ſich durchgeſetzt. Ihre Vorläufer waren die gedruckten Ge⸗ ſchäftskarten, die ſeit 1865 in Preußen zugelaſſen waren. Ab 1. Juli 1870 wurde dann von Generalpoſtdirektor Stephan behufs Erleichterung des brieflichen Verkehrs die Korreſpon⸗ denzkarte eingeführt. Die erſten norddeutſchen Poſtkarten wur⸗ den in Berlin am 25. Juni 1870 ausgegeben, und allein an dieſem Tage wurden über 45 000 Stück abgeſetzt. Die Poſt⸗ karte fand bald Eingang auch in alle ausländiſchen Poſtver⸗ waltungen. Das Aufkommen bebilderter Karten führte zur weiteren Verbreitung. In unſerer Zeit ſind die amtlichen Sonderpoſtkarten mit Abbildungen beſonders beliebt gewor⸗ den. So wurde neben der Freimarke auch die Poſtkaxte zum Ausdruck politiſcher Willensbildung. Ferner gibt es ſeit 1925 Bildpoſtkarten mit Bildwerbung für Bäder, Kurorte uſw. Seit ihrer Einführung im Jahre 1925 ſind 154 Auflagen erſchienen, deren jede acht bis neun Karten zu etwa 50 000 Stück zähl: Dem früheren Reichspoſtamt ſind Poſtlarten zugegangen, die beweiſen ſollten, was ein findiger Kopf alles auf einer Poſt⸗ karte unterbringen kann. So enthielt eine Karte mehrere Ge⸗ dichte mit insgeſamt 4255 Wörtern. Ungeahnte Möglichkeiten ergeben ſich für den Kurzſchriftler. So ſchrieb ein engliſcher Stenograph einmal 33 663 Wörter auf eine Poſtkarte. Die Er⸗ wartungen, die an die Erfindung der Poſtlarte geknüpft wur⸗ den, ſind durch die Entwicklung weit übertroffen worden. Unter den 7,9 Milliarden Briefſendungen der Deutſchen Reichs⸗ poſt im Jahre 1938 befanden ſich mehr als 1,8 Milliarden Poſt⸗ karten. Sie ſtellen nach den Briefen und Druckſachen den größten Teil der Briefpoſt. Die Zahl der auf der ganzen Erde im Jahre 1937 beförderten Poſtkarxten betrug 6,3 Mil⸗ liarden Stück von 47,7 Milliarden Briefſendungen. i Mannheimer Theaterſchar Im Nakionalihealer: Montag, 1. Juli: Miete B 27 und 1. Sondermiete B 14 und für die NSG Kraft durch Freude, Kulturge⸗ meinde Mannheim, Platzgruppe: Jugendgruppe Nr. 1826 1950:„Uta von Naumburg“, Schauſpiel von Fe⸗ lix Dhünen. Anfang 19.30, Ende etwa 22 Uhr. Dienstag, 2. Juli: Für die NSG Kraft durch Freude, Kulturgemeinde Ludwigshafen Abt. 53—54, 101105, 111113, 401414, 418429, 432434, 438, 471502, Gruppe F Nr. 815—817 und Gruppe B:„Simone Boccanegra“, Oper von G. Verdi. Anfang 19.30 Ende nach 22 Uhr. e Mittwoch, 3. Juli: Miete A 27 und 1. Sondermiete A 14 und für die NSG Kraft durch Freude, Kulturgemeinde Mannheim Platzgruppe 594—600 und Kulturgemeinde Ludwigshafen Abt. 4142:„Frau Luna“, Operette von Paul Lincke. Anfang 19.30, Ende gegen 22 Uhr. Donnerstag, 4. Juli: Miete D 26 und 2. Sondermiete D 13 und für die NS Kraft durch Freude, Kulturge⸗ meinde Mannheim, Platzgruppe 264266, 291293: „Martha“, Oper von Friedrich Flotow. Anfang 19.30, Ende gegen 22.30 Uhr. . Oelzuteilung. In der Zuteilung von Oel ergeben ſich ab 1. Juli 1940 folgende Aenderungen: 1. Speiſeöl wird ab 1. 7. 1940 an Kleinverteiler nicht mehr auf Grund von Kontingentbriefen geliefert. Die Kleinverteiler haben bei der Ablieferung von Beſtellſcheinen, von Einzelabſchnitten der Reichsfett⸗ karten, von Reiſemarken und von Einzelbezugſcheinen über Margarine in unſeren Zweigſtellen bezw. den Bürgermeiſterämtern anzugeben, welchen Anteil der insgeſamt nachgewieſenen Fettmengen ſie jeweils in Form von Margarine oder Speiſeöl beziehen wollen. Gemäß dieſem Wunſchs werden für Margarine und Speiſeöl getrennte Bezugſcheine ausgeſtellt, wobei anſtelle von 100 Teilen Margarine nur 80 Teile Speiſeöl bezogen werden dürfen. „Iſt die beantragte Speiſeölmenge geringer als 25 ke, ſo wird nur ein Bezugſchein erteilt, da dieſe Menge von einem Lieferanten bezogen werden muß. Für größere Mengen können 2 Bezugſcheine verlangt werden; in dieſen Fällen iſt der Bezug von 2 Lieferanten zuläſſig. „ Großverteiler dürfen Speiſeöl an Kleinverteiler nur gegen Vorlage von Bezugſcheinen liefern; Vorſchuß⸗ lieferungen dürfen nicht erfolgen. 5. Die Großverteiler haben die Kleinverteiler auf Grund der erhaltenen Bezugſcheine im Rahmen der ihnen zur Berfügung ſtehenden Speiſeölmenge zu beliefern. Reicht die dem Großverteiler zur Verfügung ſtehende Menge Speiſeöl zur Belieferung der Kleinserteiler nicht aus, ſo hat der Großverteiler unverzüglich dem Milch⸗ und Fettwirtſchaftsverband Baden in Karls⸗ ruhe die geſamte Gewichtsmenge der unbelieferten Bezugſcheine zu melden. Der Milch⸗ und Fettwirt⸗ ſchaftsverband kann dem Großverteiler entweder die dieſem fehlende Speiſeölmenge zuweiſen oder be⸗ ſtimmen, daß die Fehlmenge durch Margarine erſetzt wird. Falls Margarine nicht verfügbar gemacht werden kann, wird Butter geliefert. 5 5 7. Großverbraucher, die in einer Kartenperiode weniger als 10 kg Speiſeöl verbrauchen, müſſen das Speiſeöl von einem Kleinverteiler beziehen. Großverbraucher mit einem Umſatz von mehr als 10 Kg je Kartenperiode verfahren nach Ziffer 2— 4 dieſer Bekanntmachung. Der Landrat des Kreiſes Mannheim — Ernährungsamt Abt. B Städt. Ernährungsamt Mannheim. 55 Bezug von Für die Woche vom 1.— 1. Juli 1940 werden folgende Abschnitte der Lebensmittelkarten aufgerö 1 5 Karte Kindernährmitteln. Schwer- u. Schwersterbeiter Normalverbraucher Zusatzkarten Kindler bis zu 6 lIahren Kinder über 6 jahre Auf die zum Bezug von Kindernährmitteln lauten⸗ l Fleischkarte den Abſchnitte der Reichs⸗ Abschnitte 1 Abschnitte J Abschnitte J Abschnitte J brotkarte für Kinder bis zu 6 Jahren(J) können ab 1. Juli 1940 bis auf weiteres anſtelle von Kin⸗ dernährmitteln auch Grau- pen, Grieß und Hafer⸗ Brotkarte (Schwerarb.) 178. 9. 13 8 Sellwerstarb.) 2 0 1 und 5 für Brot, die mit versehenen Abschnitte für Kindernährmittel oder Reis- flocken oder Graupen, Grieß oder Haferflocken 15 5, 9 u. Abschn. über 100 g flocken bezogen werden. Die Bu 1 für Butter 1 für Käse 3 nur für Quark Fe a f. Butter od. Margarine FI und 2 für Marmelade F 3 für Kunsthonig F 4 für Kakaopulver oder 50 fg Schokolade F 5 für Kakaopulver Abschn. 1 d. SVaKarte f. Butt. o. Marg. Bu 1 und Bu 5 für Butter Abschnitt 1 für Käse Abschnitt 3 nur für Quark Abschnitt 1 für Speck usw. Fe 1 für Butter o. Margarine Abschnitt 1 der SVI Karte für Butter oder Margarine bis zu 3 Jahr. v. 3-6 Jahr. Kleinstk.„ Klk. Bu 1 für Butter 1 für Kdse 3 nur für Quark F 8 für Kunsthonig F 4 für Kakaopulver oder 50 F Schokolade F 5 für Kakaopulver Verteiler werden hiermit zur Abgabe ermächtigt. Die Abgabe von Teigwaren auf dieſe Abſchnitte iſt nicht geſtattet. f Oer Landrat 8 des Kreiſes Mannheim Ernährungsamt Abt. B.) i Städt. Ernährungsamt 3— e 2 Karte für Marmelade 8— Zuckerkarte * 1 f. Speck usw. I f. Speck usw. Fetfkarte a 1 und b für Butter oder Margarine 4 1 U. b f. Butter od. Margarine 2 je nach Bestellung entweder Marmelade oder Zucker Abschnitt 1 für 250 f Zucker . NI N38: entweder 150 f Nährmittel N 1 U. N2) oder/ Dose bzw, 2 kleine Dosen Kondensmilch oder %% Dose Obst und Gemüse- Konserven(N2 und N3) zur Räumung der Restbestände. Anspruch auf ö Lieferung von Kondensmilch usw. besteht nicht, Nährmittel können in jedem Fall bezogen werden. 4 für 25 g Nährmittel 11 N20 für 25 f Teigwaren 21 N22 für Sago usw. oder Reisflocken de 25 9) 8 23 für 125 g und N 24 für 25 g Kaffee-Exsatz oder Kaffee-Zusatzmittel 25 N20 für je 25 8 Reis— N38 für 750 g Mehl 1 5 Beſuchskarten 5 5 5 8— N Eierkarte Abschnitt a 3 Eier in der Zeit vom 2.13. 7. 1940. 8 5 5 8 Verlobungskarten i f Süllig bis Vermählungskarten 257. 040 Mährmittelkarie N N N N N Gratulationskarten * werden in jeder Ausführung Für die Zeit tigt in d 5 angefertigt in der bis 31. 7. 40 auf Zusatzkarte(rot) für Kinder von 2—8 fahten: Abschnitt K für 500 Seifsnpulver 5 auf Zusatzkarte(rot) für Kinder bis zu 2 Jahren: Abschnitte E für 100 f Feinseiſe un d 500 f Seifenpulver auf Abschnitt 3 der grauen Karte 1 Stück Rasierseffe(ür die Zeit bis 30 9 1940) Die Abschnitte der Seikenkarte dürfen nur vom Kleinverteiler abgetrennt erden, lose Abschnitte sind Ungültig. 0 auf gelbe Karte: Abschnitte K 1 Stück Einheitsseife und 250 f Selfenpulver 5 5 i Ah f. Juli 1940 Druckerei. Seite des„Neckar⸗Bote⸗ — Städt. Erntihru u. Wirtschalisom! Mannheim Der Lonelrcat des Kreises Mannheim Ernährungsemt Abt. B. u. Wirtschaftsamt