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Die hier gefundenen Dokumenke ſind von ſolcher Bedeutung, daß ihre Veröfſenklichung ſchlechihin als die größte Senſation dieſer Arl bezeichnef werden muß. Sie enkhüllen mit einer geradezu beiſpielloſen Eindeutigkeit die zyniſchen Kriegs dusweikungspläne Englands und Frankreichs. Alles, was man deutſcherſeits über dieſe Pläne geahnt, kombiniert und durch bisherige Aktenfunde bereits beſtäkigt gefunden hakte, wird durch dieſe Dokumenle in ſeinen großen Juſammen⸗ hängen in geradezu erſtaunlicher Weiſe klargelegt. Infolge der eigenen Schwäche und aus Mangel an Einſatzbereit⸗ ſchaft Englands und Frankreichs ſollten die kleinen Völker Europas ſyſtemakiſch zur Schlachkbank geführt werden. Deulſchland wollte man auf zweifache Ark niederzwingen: 1. durch Abſchneiden von den ſchwediſchen Erzgruben oder durch ihre Vernichtung; ferner durch Vernichkung ſo⸗ wöhl des rumäniſchen Oels als auch der ſowjetruſſiſchen Oelquellen von Baku und Balum; 2. durch Hineinziehen Skandinaviens in den Krieg ge⸗ gen Deutſchland, wodurch man 10 Diviſionen gegen Deutſch⸗ land gewinnen wollte, und durch Hineinziehung von Ru⸗ mänien, der Türkei, von Griechenland und Jugoſlawien, wodurch man etwa 100 Diviſionen gegen Deutſchland mobil zu machen hoffte. Dies nannte man ſinnreich die Strategie der„Front d'uſure“(Abnutzungsfront) gegen die deulſche Armee. Bereits ſeit langem waren beide Aktionen beſchloſſene Sache. Nur die Unfähigkeit und Entſchlußloſigkeit der geg⸗ neriſchen Fahaung und das blitzſchnelle Juſchlagen der deut ſchen Armee hat dieſe Pläne vereitelt. Mit Recht hat General Gamel in im einem auf⸗ gefundenen Schreiben vom 12. Maf 1940 die ſtrengſten Vorkehrungen für die Geheimhaltung dieſer Doku⸗ mente des Generalſtabes angeordnet, denn, wenn eines dieſer„Dokumente in die Hand des Feindes fallen ſollte“, ſo würde das deutſche Oberkommando„allein ſchon hier⸗ durch politiſche Handhaben erhalten, die es gegen die Alli⸗ jerten auswerten würde.“ Ein wahrhaft klaſſiſches Dokument ſchlechten Gewiſſens! Der franzöſi⸗ ſche Generalſtab war ſich im Klaren über die kataſtropha⸗ len Folgen, die die Veröffentlichung dieſer Dokumente für die engliſche und franzöſiſche Politik haben mußte. Das Auswärtige Amt hat in ſeinem Weißbuch Nr. 6 eine Zuſammenſtellung dieſer Akten vorgenommen. In An⸗ betracht der ungeheuren Bedeutung wird aber bereits heute vor Erſcheinen des Weißbuches damit begonnen, der Oef⸗ fentlichkeit in einer fortlaufenden Folge dieſe Dokumente zur Kenntnis zu bringen. Ein Intrigenſpiel wird hiermit aufgedeckt, wie es die Welt bisher wohl kaum ge⸗ ſehen hat. Die Dokumente ſprechen für ſich ſelbſt. Dokument Nr. 1 Telegramm des Generals Weygand an General Gamelin vom 7. März 1940. „Der Luftmarſchall Mitchell, Kommandant der Luft⸗ waffe des mittleren Oſtens, der heute in Begleitung des Generals Jauneaud auf der Reiſe nach Ankara nach Beirut kam, hat mir mitgeteilt, daß er von London Anweiſun⸗ gen betreffend die Vorbereitungen für die etwaige Bom⸗ bardierung von Baku und Batum erhalten habe. Er hat mir ſeine Abſicht eröffnet, den Marſchall Cakmalk um die Erlaubnis zu bitten, Flugplätze erkunden zu laſſen, die in den Räumen von Diabekir, Erzerum, Kars und des Yan⸗Sees als Zwiſchenlandeplätze für Flugzeuge dienen könnten, die ihre Hauptbaſis in Djezireh hätten. Der Luftmarſchall Mitchell hat mich um die Erlaubnis gebeten, unſere Flugplätze in Diezireh auszukundſchaften, da die po⸗ litiſche Lage des Irak, deſſen Unabhängigkeit anerkannt iſt, nicht geſtattet, die Flugplätze dieſes Hoheitsgebietes ohne die Gefahr von Komplikationen zu benutzen. Ich be⸗ hre mich Ihnen zu berichten, daß ich dem Wunſch des Luftmarſchalls nachgekommen hin. Die Beſichtigung wird demnächſt von britiſchen und franzöſiſchen Offizieren, die beiderſeits in Zivil auftreten werden, durchgeführt werden. Es wird dabei der Eindruck erweckt werden, daß es ſich um Arbeiten betreffend die Ausbeutung der erdölhalligen Schichken dieſes Raumes han⸗ dele.— Wen gans“ 5 Dokument Nr. 2 Aufzeichnungen des Generals Gamelin vom 10. März 1940, — Pläne der Alliierten für die Schaffung neuer Fronten in Skandinavien und auf Jalbon. f „Mit Beginn der Feindſeligkeiten(30 November 1939) zwiſchen Finnland und Sowjetrußland haben die franzö⸗ Fiche und die britiſche Regierung ihren Willen zum Aus⸗ ruck gebracht, durch Lieferung von Fluggeng und Waffen Finnland wirkſame und raſche Hilfe zu bringen. Die erſten Materiglſendungen begannen am 20. Dezember. Sensationelle Funde verkannt werde. 8 5 Donnerstag, den 4. Juli 1940 Nr. 155 Das franzöſiſche Oberkommando hat ſich ſeinerſeits unver⸗ züglich damit befaßt, die Anſicht des Marſchalls Manner⸗ heim darüber in Erfahrung zu bringen, inwieweit, abgeſe⸗ hen von den Materiallieferungen und der Entſendung von Freiwilligen, die der Marſchall ſchon gewonnen hatte, fran⸗ zöſiſche Streitkräfte bei den Operationen eingeſetzt werden können. Zu dieſem Zweck wurde Kommandant Ganeval zu dem finniſchen Generaliſſimus entſandt. Er reiſte am 20. Dezember 1939 aus Frankreich nach Helſinki ab und kam am 20. Januar 1940 zurück. Seit dem 16. Januar ar⸗ beitete das franzöſiſche Oberkommando an dem allgemeinen Plan einer bewaffneten Intervention in Finn⸗ lan d. Dieſer Plan ſah insbeſondere die Landung alli⸗ terter Truppenkontingente in Petſamo vor. f „Gleichzeitig ſollten gegebenenfalls vorſichtshalber die Häfen und Flugplätze der nor wegiſchen Weſtküſte in die Hand der Alliierten gebracht werden. Der. Plan ſah außerdem vor, daß auf Grund der einmal gewonnenen Ergebniſſe die Operationen möglicherweiſe auf Schwe⸗ den ausgedehnt und die Erzgruben von Gällivara, der wichtigen Quelle für die Erzausfuhr nach Deutſchland, be⸗ ſetzt werden ſolllen. Durch dieſe Operalſon ſollte gleichzei⸗ tig eine neue Verbindung über Narvik— Lulea geſchaffen werden. Der Plan für die Operation bei Petſamo ſtimmte mit dem überein, den Marſchall Mannerheim dem Komman⸗ danten Ganeval dargelegt hatte. Bei den halbamtlichen Un⸗ terredungen mit dem britiſchen Oberkommando ſchien dieſes unſere Auffaſſung zu teilen. Bei den interalliierten Militärbeſprechungen vom 31. Januar und 1. Februar, die der Sitzung des Oberſten Rates vom 5. Februar vorangingen, verwieſen die Eng⸗ länder die Frage der unmittelbaren Hilfe für Finnland an die zweite Stelle. Sie zeigten ſich als entſchiedene Anhänger einer Unter⸗ nehmung gegen die Erzgruben Nordſchwedens, die wenig⸗ ſtens im Anfang den Uebertritt eines Teiles der beteiligten Skreitkräfte nach Finnland zur Nebenerſcheinung haben ſollte. Man verzichtete ſomik praktiſch auf die Unterneh⸗ mung in Petiſamo. Dieſe hatte nur noch ſekundären bezw. Evenkual⸗Charakter. Dieſe Anſicht erlangte im Oberſten Kat die Mehrheit. Die Vorbereikung der ſkandinaviſchen Expedition wurde ſofort in Angriff genommen, und fran⸗ zſiſch-engliſche Skreikkräfte ſtanden ſeit den erſten März⸗ agen zum Transport bereit. Die erſte Gruppe der franzöſiſchen Streitkräfte(eine Alpenjägerbrigade) ſtand am 26. Februar zum Verlaſſen der Garniſonen bereit und konnte vom 1. März an jederzeit eingeſchifft werden. Für den Fall eines plötzlichen Hand⸗ ſtreiches auf Petſamo hätte eine Vorhut ſchon viel früher entſandt werden können. Die Leitung der in Skandinavien beabſichtigten Ope⸗ rationen war dem britiſchen Oberkommando übertragen worden. Dies konnte anſcheinend nicht anders geregelt werden. Es bedarf auch der Erwähnung, daß die Teil⸗ nahme der franzöſiſchen Landſtreitkräfte an den nordiſchen Operationen gegenwärtig nur eine begrenzte ſein kann. Das franzöſiſche Heer iſt gezwungen, ſein Gros an der Nordoſtfront zu belaſſen, wo es dem Gros der deutſchen Kräfte gegenübertritt. Das franzöſiſche Heer iſt außerdem verpflichtet, an der Alpenfront und in Nordafrika die Sache gegen Italien zu halten. Das franzöſiſche Heer hat ferner eine Vorhut an der Levante. Es kann daher unter den gegenwärtigen Umſtänden nur beſchränkte Kontingente für außerhalb dieſes Bereiches liegende Kriegsſchauplätze zur Verfügung ſtellen. Die Eröffnung eines nordi Kriegsſchauplatzes bietet vom Standpunkt der Kriegsführung aus geſehen ein her⸗ vorragendes Intereſſe. Abgeſehen von 921 moraliſchen Vorteilen wird die Blockade umfaſſender, vor allem aber iſt es die Sperrung des Erztransporkes nach Deutſchland, auf die es ankommt. In dieſem Zuſammenhang wäre ein Vorgehen auf dem Balkan, wenn es mit der ſkandinaviſchen Unternehmung kom bi⸗ niert würde, geeignet, die wirtſchaftliche Abdroſſelung des Reiches zu verſtärken. a Deutſchland verfügt dann noch über einen einzigen Aus⸗ gang aus dem Blöckadering, nämlich über ſeine Grenze nach Sowjetrußland, wobei zu berückſichtigen iſt, daß die Ausbeutung der ruſſiſchen Rohſtoffquellen noch langer Friſten bedarf. Auf militäriſchem Gebiet wäre eine Aktion auf dem Balkan für Frankreich viel vorteilhafter als eine ſolche in Skandinavien: Der Kriegsſchauplatz würde in großem Maßſtabe erweitert, Jugoflawien, Rumänien, Griechenland und die Türkei würden uns eine VBerſtärkung von ungefähr 100 Diviſionen zuführen. Schweden und Norwegen würden uns nur eine ſchwache Unterſtützung von ungefähr 10 Diviſionen berſchaffen. Die Truppen. die die Deutſchen von der Weſtfront wegziehen müßten, um gegen unſere neuen Unternehmungen vorzu⸗ gehen würden ſich zweifellos in den gleichen Proportionen bewegen. Die Vorteile der Eröffnung eines Skandina⸗ vien⸗Kriegsſchauplatzes bleiben nichtsdeſtowe⸗ niger unbeſtreitbar. Jedoch dürfen die techniſchen Schwie⸗ rigkeiten, die ein ſolches Unternehmen mit ſich bringt, nicht ———— 9 Dokumente überführen die Kriegshetzer Auf den gleichen Feldern, auf denen Frankreich eine militäriſche Kataſtrophe ohne Beiſpiel erlitten hat, ha“ ben England und Frankreich auch eine ungeheure poli⸗ tiſche Niederlage erlebt. In dem kleinen Städtchen La Charite an der Loire ſind einem deutſchen Nachrichten⸗ trupp die politiſchen Geheimakten des franzöſiſchen Gene⸗ ralſtabes in die Hände gefallen. Das Intrigenſpiel, wie es bereits durch die erſten Veröffentlichungen aus dieſem über⸗ aus bedeutſamen Material enthüllt wird, iſt einfach teuf⸗ liſch. Ueberaus eindrucksvoll beſtätigen die Dokumente die Dringlichkeit und die Berechtigung der früheren deutſchen Warnungen vor den Kriegsausweitungsplänen der ehema⸗ ligen Alliierten. Von dem Spiel mit Garantieangeboten, das Churchill jetzt ſchamlos Irland gegenüber wiederholt, von dem Gerede über den Schutz neutraler Staaten, den England ſich anmaßte, iſt nun nichts mehr übrig geblieben. Nicht darum ging es England, die Neutralität kleiner Staaten zu ſichern, ſondern Englands Ziel war immer nur die Ausweitung des Krieges, wobei es die Vergewaltigung kleinerer Staaten geradezu leichtfertig in Kauf nahm. Nicht Finnland ſollte Hilfe gebracht werden, als England und Frankreich die Entſendung eines Hilfskorps vorbereitete, ſondern über Finnland wollte England nur nach Schwe⸗ den und Norwegen vorſtoßen, um Deutſchland von dem ſchwediſchen Erz abzuſchneiden, ſei es durch eine Be⸗ ſetung, oder auch eine Verwüſtung dieſer Gebiete. Noch größer aber war, wie man jetzt ſieht, die Gefahr, die den Balkanländern drohte. Dort vor allem wollte Eng⸗ land das Kriegsfeuer entfachen, denn während die ſkandi⸗ naviſchen Staaten zehn Diviſionen für England in Marſch ſetzen ſollten, erhofften die Plutokraten in ihrer Verblen⸗ dung von den Balkanſtaaten die ſtattliche Zahl von hundert Diviſionen Kanonenfutter. Als größter Lump der franzö⸗ ſiſchen Diplomatie entpuppt ſich jetzt der franzöſiſche Bot⸗ ſchafter in Ankara, Maſſigli, der die Bombardierung der ruſſiſchen und der rumäniſchen Erdölfelder propagierte, und ſich dann beeilte, ſeiner Regierung und ſeinen britiſchen Kollegen nach einer Unterredung mit dem türkiſchen Außen⸗ miniſter Saracoglu mitzuteilen, daß bei einem ſolchen Vor⸗ gehen, das Neutralitätsverbrechen gegenüber der Türkel und dem Irak einſchließt, von türkiſcher Seite Einſpruch nicht zu erwarten wäre. Mit Entſetzen wird jetzt das tür⸗ kiſche Volk hören, in welch frivoler Weiſe hier mit ſeinen Inkereſſen und ſeinem Leben geſpielt worden iſt. In London und in Paris behandelte man alle dieſe grauſigen Projekte als eine Art Strategie der Abnutzung. Nun, Deutſchlands Kraft iſt durch dieſe verbrecheriſchen Pläne ganz gewiß nicht abgenutzt worden. Mehr jedoch als nur abgenutzt, nämlich völlig vernichtet iſt das Anſehen der Weſtmächte, und vor allem das Anſehen Englands. Die politiſchen Geheimdokumente des franzöſiſchen Gene⸗ ralſtabes ſind eine vernichtende Anklage gegen die Kriegs⸗ verbrecher, die durch ſie voll überführt werden. Die Schärfe des deutſchen Schwertes und die Schnelligkeit der deutſchen Truppen hat alſo nicht nur den Einbruch des Feindes in das Ruhrgebiet abgewehrt, ſondern zugleich iſt dadurch auch ein ungeheuerliches Verbrechen vereitelt wor⸗ den, deſſen Ausführung die britiſchen Plutokraten bereits in die Hand genommen hatten: die Verwicklung der Bal⸗ kanländer in den Krieg. Auf dem Gebiet der Seekriegsführung sind Operationen in der Oſtſee für uns praktiſch ausgeſchloſſen. Un⸗ ſere Verbindung geht über die Nordſee von Schottland nach Norwegen, dieſe Verbindungslinie iſt weſentlich länger als die der Deutſchen zwiſchen Stettin und der Südküſte Schwedens Unſere Verbindungslinie muß gegen die deut⸗ ſchen U⸗Boote und Bomdenflugzeuge verteidigt werden. Es bedarf der Erwähnung, daß die n in der der Bottniſche Meerbuſen eisfrei iſt, den Deutſchen für die Lan⸗ dung in Finnland die größten Vorteile bietet, und zwar nicht nur an der Südküſte, ſondern auch an der Weſtküſte und an der Oſtküſte Schwedens. Für die Landkriegführung iſt zu berückſichtigen, daß die norwegiſchen Häfen Nordnor⸗ wegens und insbeſondere Narvik nur einen geringen Um⸗ ſchlag beſitzen. Sie ſind für die Ausladung von Truppen und Nachſchub von größerer Bedeutung ſchlecht ausgerüſtet. Auf dem Gebiete den Luftkriegführung er⸗ ſcheint eine Hilfe für Finnland durch Entſendung von Bombenflugzeugen mit großer Reichweite als die am ra⸗ ſcheſten und am leichteſten zu verwirklichende Löſung, vor⸗ ausgeſetzt, daß man ſich wie bei einer Landung in Petſama, für die Eröffnung kriegeriſcher Operationen gegen S o w⸗ jetrußland entſchloſſen hätte. Eine derartige Unter⸗ ſtützung erſcheint als das einzige Mittel, Finnland bis zur Ankunft von Landſtreitkräften zu retten. Dieſes Mittel könnte jedoch nur von den Engländern angewandt werden, da unſere Luftwaffe noch nicht Bombenflugzeuge neuerer Art, die dieſer Aufgabe gewachſen wären, in genügender Zahl beſitzt. i. f Es bleibt zu berückſichtigen, daß die Landung in Petſamo unter den gegenwärtigen Vorausſetzungen anz anders zu beurteilen iſt, als vor zwei Monaten. Die Ruſſen haben in dieſer Gegend bedeutende Verſtärkungen erhalten. Sie ſind in breiter Front nach Süden über Pet ſamo hinaus vorgeſtoßen. Fliegerhorſte ſind eingerichtet worden. Möglicherweiſe iſt eine Luftverbindung mit Murmanſt hergeſtellt worden. Schließlich haben die Ruſ⸗ ſen die Küſte mit Verteidigungsmitteln geſtützt und vor allem ſchwere Artillerie herangebracht. Außer dem franzöſiſchen und polniſchen Kontingent (15 000 Mann) haben die Engländer die Entſendung von ſechs bis ſieben Diviſionen in Ausſicht genommen. 8 e ee eee Die geſamte Streitkraft umfaßt ſomit mindestens 150 000 Mann. Dieſer Voranſchlag, der alle britiſchen Trup⸗ pen der neuen Auslegung in ſich einſchließt, kann offenbar zurzeit nicht erhöht werden, wenn man die Schwierigkeiten des Transportes und die Umſchlagsmöglichkeiten der norwe⸗ giſchen Häfen berückſichtigt. Die Aus ſchiffung der Truppen erfordert ſchon an ſich bedeutende Zeit. Es handelte ſich um mehrere Monate. Gegenwärtig kön⸗ nen daher keine Beſchlüſſe über die Erhöhung dieſer Trup⸗ penzahlen gefaßt werden. In zwei oder drei Monaten wird die Lage an der franzöſiſchen Front zweifellos beſſer geklärt ſein, und wir werden daher in der Lage ſein, die Unterlagen für eine glänzende Verteilung zu liefern. Eigenhändige Bemerkung des Generals: Unſere ſkandinaviſchen Pläne müſſen mit Enkſchieden⸗ heil weiter verfolgt werden: Zur Retlung Finnlands oder doch mindeflens der Wegnahme des ſchwediſchen Erzes und der norwegiſchen Häfen. Wir bringen jedoch zum Ausdruck, daß vom Standpunkt der Kriegführung der Balkan und der Kaukaſus, durch die man Deutſchland auch des Petroleums berauben kann, weit einträglicher ſind. Jedoch hält die Schlüſſel des Balkans Italien in der Hand.“ Dokument Nr. 3 Telegramm des Generals Gamelin an General Weygand vom 12. März 1940. „Die in einem Brief 293— Cab, DN. beigefügte Note vom 7. März unterbreitet Ihnen die allgemeine Auffaſſung, die ich dem Miniſterpräſidenten bezüglich der Operationen im mittleren Orient und im beſonderen die möglichen Ope⸗ rationen im Kaukaſus vorgeſchlagen habe. Ich beſtätige Ihnen, daß meines Erachtens die Opera⸗ tionen im mittleren Orient von dem brikiſchen Oberkom⸗ mando und die Operationen im Kaukaſus von dem kürki⸗ ſchen Kommando geleitet werden müßten, da letztere be⸗ ſonders durch türkiſche Streitkräfte unter Mitwirkung der Luftwaffe und evll. alliierter Spezialkonkingente durchge⸗ führt werden. Sie können mit Marſchall Tſchakmak über dieſe Frage in Verbindung treten und an allen vorbereitenden Unter⸗ ſuchungen über den mittleren Orient teilnehmen. Ich über⸗ ende Ihnen durch Kurier eine zuſammenfaſſende Abhand⸗ lung über die Aktion im Kaukaſus.— General Gamelin.“ Dokument Nr. 4 Telegramm des franzöſiſchen Bolſchafters Maſſigli in Ankara an das Außenminiſterium in Paris vom 14. März 1940 „Im Laufe des Beſuches, den ich ihm geſtern gemacht habe, hat der Miniſter des Aeußeren mir aus eigener Ini⸗ tiative ein während der Nacht eingegangenes Telegramm vorgelegt, in dem der türkiſche Vertreter in Moskau über eine Unterredung mit dem Botſchafter der Vereinigten Staaten berichtete. Nach Anſicht dieſes letzteren wollen die Ruſſen ſich über die Gefahr einer Bom bardierung und eines Brandes in der Oelgegend bon Baku größte Sorgen machen, da die ſowjetruſſiſche Verwaltung amerikaniſche Ingenieure gefragt hat, ob und wie ein Brand, der durch eine Bombardierung hervorgerufen würde, ſich mit Erfolg bekämpfen ließe. Die Ingenieure ſollen geantwortet haben, infolge der Art und Weiſe, wie die Oelfelder bisher ausgebeutet worden ſeien, ſei der Bo⸗ den derartig mit Oel geſättigt, daß eine Feuersbrunſt ſich unverzüglich auf das ganze benachbarte Gebiet ausbreiten würde; es würde Monate dauer n, bis man ſie lö⸗ ſchen könnte, und Jahre, bevor der Betrieb wieder auf⸗ genommen werden könne. Was den Schutz der Bevölkerung angehe, ſo müſſe die Stadt zu dieſem Zweck um 50 km wei⸗ tergerückt werden.„Was halten Sie davon?“ ſagte Sara⸗ coglu zu mir. Ich habe geantwortet, moderne Bomben⸗ flugzeuge hätten zweifellos einen ausreichenden Aktions⸗ radius um Baku von Djezireh oder vom Nordirak aus er⸗ reichen zu können; es müßten aber dazu türkiſche und iraniſche Gebiete überflogen werden,„Sie fürchten alſo einen Einſpruch Jrans?“ antwortete der Miniſter. Deutlicher hätte er mir nicht klarmachen können, daß die Schwierigkeiten nicht von lürkiſcher Seite kommen wür⸗ den. Es wäre ungeſchickt geweſen, wenn ich ihn genö⸗ tigt hätte, ſich näher auszuſprechen, und ich bin deshalh nicht weiler auf die Aeußerung eingegangen. Sie iſt aber nichtsdeſtoweniger ſehr bedeulſam, und ſch geſtatke mir, Eure Exzellenz ganz beſonders darauf aufmerkſam zu ma⸗ chen. Ich habe überdies, auch meinem engliſchen Kollegen davon Mitteilung gemachl.— Maſſigli.“ „Der Kriegsplan für 1940“% Dokument Nr. 5.— Aufzeichnung des Generals Gamelin vom 16. März 1940.— Die Pläne der Schaffung neuer Fronten werden verkieft. „da die Auffaſſungen, die in dem„Kriegsplan für 1940“ dargelegt find, die Grundlage unſeres Vorgehens bleiben, empfiehlt es ſich, angeſichts der Unterzeichnung des ruſſiſch⸗finniſchen Waffenſtillſtandes feſtzulegen, welche Operationen auf kurze Sicht unternommen werden können, um fühlbare, wenn nicht entſcheidende Schläge gegen Deutſchland zu führen. i Zu Lande erſcheint es im Augenblick ſehr ſchwierig, außerhalb des unbeſetzten Gebietes weſentliche Reſultate zu erzielen. Deshalb muß Deutſchland gezwungen werden, aus ſeiner gegenwärtigen abwartenden Haltung herauszu⸗ treten. Das erſte, was nötig iſt, iſt eine Ve rſchärfung der Blockade. Neben den wirtſchaftlichen Ergebniſſen, die davon zu erwarten ſind, müſſen folgende Ziele ange- ſtrebt werden: g I. Es kann in Deutſchlands Intereſſe liegen, Hollan d und Belgien zu ſchonen, denn dieſe ermöglichen es ihm, die Wirkungen der Blockade weitgehend zu umgehen. Es liegt alſo auf der Hand, daß eine ſtrenge Kontingentierung der Einfuhr nach Holland und Belgien geeignet ſein könnte, Deutſchland dahin zu bringen, daß es kurzen Prozeß macht und in den Niederlanden und Belglen einfällt, da dieſe ihm dann in wirtſchaftlicher Hinſicht nur noch mä⸗ ßigen Nutzen brächten. Il. Bei den fkandinaviſchen Ländern liegen die Dinge anders. Belgien und Holland dienen Deutſchland hauptſächlich als Zwiſchenhändler nach außen, 15 Schweden Deutſchland einen unentbehrlichen Rohſtoff lie⸗ fert, nämlich das Eiſen. Es wird angeſtrebt werden, eine ſolche Verſorgung zu verbieten. Ein einfaches Verfahren würde darin beſtehen, zu erklären, die Lieferung gewiſſer weſentlicher Erzeugniſſe, wie B. des Eiſens, durch neu⸗ rale Länder, die an das Reich angrenzen, bedeute einen 1 Beiſtand in aller Form und würde zu Repreſſalien 2 führen. Schweden würde alſo nur noch unter Blockade⸗ drohung ſein Erz an Deutſchland liefern können; ebenſo würde Norwegen nur noch unter dem gleichen Riſiko die „Durchfuhr bewirken können. Falls die beiden Länder ſich fügen, ſo iſt. das Ziel er⸗ reicht; andernfalls wäre ihr Seehandel zu ſperren. Ange⸗ ſichts einer ſolchen Lage könnte es ſein, daß Deutſchland be⸗ ſchlöſſe darauf zu reagieren und in Schweden mit den Waf⸗ fen einzugreifen. Es müßle uns dann zur Abwehr bereit⸗ finden; zu dieſem Zweck muß in Frankreich und in Eng⸗ land eine erſte Staffel von Streitkräften bereitſtehen, um nach Skandinavien befördert zu werden, ſei es als Gegen ſchlag oder auch als Präventivmaßnahme. III. Die Abſchneidung der deutſchen Zufuhr an ruſ⸗ ſiſchem Del aus dem Kaukaſus wird zunächſt einmal die Frage einer Eröffnung von Feindſeligkeiten gegen die UdSSR ſein. Ferner ergibt ſich dabei das Problem der Mitwirkung oder wenigſtens der Zuſtimmung der Türkei. Die Abſchneidung der Lieferung rumäniſchen petro⸗ leums läßt ſich augenblicklich weder durch die Blockade noch durch militäriſche Operationen erreichen Wie alles, was im Orient vorgeht, kann dabei die ita⸗ lieniſche Haltung nicht unbepückſichtigt bleiben. Wie dem auch ſei, die Bombardierung der Petroleumanlagen von Baku und Batum aus der Luft würde Deutſchlands Verſorgung mit Treibſtoffen ganz erheblich behindern. Nach den zurzeit angeſtellten Ermittlungen würden dazu neun Fliegergruppen gehören. Das Kommando der franzöſiſchen Luftſtreitkräfte nimmt in Ausſicht, dafür vier Gruppen zu ſtellen, der Reſt wäre von der Royal Air Force zu ſtellen. Dieſe Gruppen, die ihre Baſis in Diezireh hätten, wo das Gelände dazu vorhanden oder in der Anlage begriffen iſt, im nördlichen Teil der franzöſiſchen Levante, müßten, wenn möglich, auch in der aſiatiſchen Türke i Stützpunkte haben. Das Kommando der franzöſiſchen Luftſtreitkräfte könnte ſchon jetzt, nachdem es 14 Tage bis einen Monat vorher die Warnung ausgeſprochen hatte, die Bombardie⸗ rungsoperationen in Transkaukaſien in Angriff nehmen. und zwar mit zwei Gruppen ſchwerer Bomber, die durch zwei Gruppen mittelſchwerer Bomber verſtärkt werden könnten; ſie wären, wie die Lage an der franzöſiſchen Front es zuläßt, aus dem Mutterland zu entnehmen. Die Operationen in der Luft ließen ſich auf folgende Weiſe wirkſam unterſtützen: 1. Durch Aktionen der Flotte, die auf die Stillegung des Verkehrs im Schwar⸗ zen Meer abzielten. Dazu wären grundfätzlich franzöſiſch⸗ britiſche Unterſeeboote zu betrauen. Ihre Durchfahrt durch die Meerengen würde die ausdrückliche oder ſtillſchweigende Zuſtimmung der Türken vorausſetzen und ſie würden eine Baſis an den Ufern des Schwarzen Meeres in Kleinaſien brauchen. 2. Durch Aktionen zu Lan de, die nur durch die Türkei ausgeführt werden können, die übrigens durch gewiſſe Teile unſerer Levante⸗Truppen dabei unterſtützt werden könnten. An der Operation könnte ſich auf Betreiben Großbritanniens auch Iran beteiligen. f IV. Bei aller Berückſichtigung der Einwände, die im Laufe des letzten Kriegskomitees dagegen erhoben worden ſind, beſteht Intereſſe daran, das Minenwerfen auf den Flüſſen ſobald wie möglich in Angriff zu nehmen. Auf dieſe Weiſe würde ſich eine teilweiſe Lahmlegung des Binnentransportes Deutſchlands erreichen laſſen. Alles in allem braucht der ruſſiſch⸗finniſche Waffenſtill⸗ ſtand nichts an den weſentlichen Zielen zu ändern, die wir uns für 1940 ſetzen können; er muß uns aber dazu ver⸗ anlaſſen, schneller und tatkräftiger zu handeln. Durch eine Kombination von Blockademaßnahmen und getwiſſen militäriſchen Operationen können wir nicht nur die wirlſchaftliche Abſchnürung immer enger geſtalten, ſondern Deukſchland auch dazu veranlaſſen, aus ſeiner militärisch abwarkenden Haltung herauszugehen. Die Erfahrungen von ſechs Kriegsmonaten zeigen, daß die Neukralen Deutſchland fürchten. Ohne ihnen auch unſererſeits ebenſo drohend gegenüberzutrelen, müſſen wir jetzt unſere Kraft ſpielen laſſen. Wohlverſtanden muß das diplomatiſche und das militäriſche Vorgehen auf den gleichen energiſchen Ton abgeſtimmt werden. Gamelin.“ 5 a N* Nun, Deutſchland hat Gamelins Wunſch erfüllt e aus ſeiner„militäriſch abwartenden Haltung“ herausgetre⸗ ten. Das Ergebnis iſt bekonnf. 50000 Tonnen verſenf! ane a e 3. Juli. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Kapitänleutnant Schuhart fen mit ſeinem U-Boot 24 000 Brutto-Regiſter⸗Tonnen feindlichen Handelsſchiffs⸗ raum, darunter den britiſchen Dampfer„Athellaird“ (8900 BRT), verſenkt. Ein weiteres A-Boot hat weftlich des Nordkanals den bewaffneten englischen Dampfer „Aran-Dora-Star“(15 000 BRT)) torpediert. N Am 2. Juli griffen deutſche Kampfflugzeuge im Zuge der bewaffneten Aufklärung über der Kanalküſte einen Geleitzug an und verſenkten Jrachter von 12 000 BRZ ſo⸗ wie einen Frachter von 6000 BRT. Ein weiterer Frachter von 8000 BRT wurde durch Bombentreffer ſchwer beſchä⸗ digt. a 5 8 An der britiſchen Küſte warfen unſere Kampfflugzenge Bomben auf Anlagen der britiſe Rüſtungsinduſtrie, ins- beſondere in Neweaſtle. Im Laufe der Nacht zum 3. Juli führten mehrere Angriffe auf Hafenanlagen an, der Küſte Südenglands zu zahlreichen Bränden und Exploſionen. Bei Tage verſuchken drei briliſche Kampfflugzeuge vom Muſter Briſtol⸗Blenheim in Holland einzufliegen, wurden jedoch frühzeitig erkannt und zum Kampf geſtellt. Es ge · lang zwei dieſer Flugzeuge im Luftkampf abzuſchießen. Auch in der Nacht zum 3. Juli warfen feindliche Flug euge in Holland, Nord. und Weſtdeutſchland Bomben ab. ie zum größten Teil in freies Gelände fielen und daher nur geringen 9005 aber keinen Perſonenſchaden verur⸗ ſachten. Ein deutſches Flugzeug wird vermißt. 5 0 Die Wirkung der deutſchen Flak Wie der Bericht des OK W gemeldet hat, gelang es der deutſchen Flak, fünf feindliche Flugzeuge bei ihrem Ein⸗ flug vor ihrer Bombentätigkeit über deutſchem Reichsgebiet abzuſchießen. Es verdient hervorgehoben zu werden, dieſe Abſchüſſe in der Nacht zum 2. Juli zu verzeichnen ind. Obwohl die britiſchen Flugzeuge bekanntlich ihre N Bombardierung nichtmilitäriſcher Objekte aus gro⸗ ßer Höhe und unter dem Schutz der Dunkelheit durchfüh⸗ ren, können ſie ſich alſo dennoch der weitreichenden und treffſicheren Wirkung der deutſchen Flak nicht entziehen. 85 i N 8 Hinunter in den Luſtſchutzkeller! Britiſche Bomben auf Arbeiterbaracken 5 DNB. Berlin, 3. Juli. Wie notwendig es iſt, daß die Zivilbevölkerung bei Fliegeralarm im eigenſten Intereſſe unverzüglich die Luftſchutzkeller aufſucht, beweiſt folgender Vorgang: In einer der letzten Nächte belegten feindliche Flieger im Weſten des Reiches Arbeiterbaracken mit Bomben und Maſchinengewehrfeuer. Obwohl eine halbe Stunde vor Anflug der feindlichen Flugzeuge die Alarm⸗ ſtrenen ertönten, befolgte ein Teil der Belegſchaft den Alarm nicht, mit dem Ergebnis, daß verſchiedene Arbeiter getötet oder verwundet wurden. Dagegen blieben die Ar⸗ beiter, die den Luftſchutzkeller aufgeſucht hatten, völlig un⸗ verletzt. 5 Dieſe Verluſte hätten ſich bei Befolgung der L— vorſchriften unbedingt vermeiden lassen. Wie 00 an der Front bei Fliegerangriffen Deckung ſucht, ſo hat auch jeder Deutſche in der Heimal die Verpflichtung, ſich durch Aufſuchen des Luftſchutzkellers zu ſchützen. Dieſe e ac Platze, als es ſich immer wie⸗ er gezeigt hat, daß engliſche Flieger vo f i Zivilbevölkerung nicht abe credel. 72 7 8 1 Kämpfe in Oſtafrika Engliſcher Angriff verluſtreich zuſammengebrochen.— Der italieniſche Wehrmachksbericht. DnB Rom, 3. Zuli. Der italieni chtsberi hat folgenden Worklauk: F Das Haupkquarkier der Wehrmacht gibt bekannt: In O ſt afrika haben bedeutende engliſche Streikkräfte unſere Lager in Moeenna heflig angegriffen. Bei energiſchen Ge. geuaugriffen wurden ſie unler Jurücklaſſung von etwa 60 Geſchützen, Maſchinengewehren und Munition in die Flucht geſchlagen. Auf unſerer Seite nur ganz leichte Verluſfſe. Während eines anſchließenden Suftangriffes, der keinen Schaden Enxichlete, verſor der Jeind zwei Flugzeuge, die von den Flakgeſchützen getroffen wurden und brennend ab⸗ geſtürzt ſind. a Unſere Luftwaffe hal von neuem mit Erfolg die Flot⸗ ken- und Lufkflottenbaſen mit Bomben belegt. Feierliche Beiſetzung Balbos Kom, 4. Juli. Nachdem die geſamte Bevölkerung Tri⸗ polis im Laufe des Dienstag den im Kaſtell der Reſidenz des Generalgouverneurs von Lybien aufgebahrten ſterbli⸗ chen Ueberreſten Marſchall Balbos und ſeiner Kampfgefähr⸗ ten die letzte Ehre erwieſen hatte, fand am Mittwoch die feierliche Beiſetzung ſtatt. Auf dem Wege vom Kaſtell bis zur Kirche San Francesco, die Luftmarſchall Balbo ſelbſt vor einigen Jahren in einem der am dichteſten bevölke⸗ten Stadtviertel erbauen ließ, hatte eine ungeheure Menſchen⸗ menge Aufſtellung genommen, um dem toten Lufthelden und ſeinen Kameraden ihren letzten ehrerbietigen Gruß darzubringen. Nach dem Totenamt in der Kirche von San Francesco hielt Marſchall Graziani den faſchiſtiſchen Appell der Gefallenen. Die Feier, die ſich zu einer erhebenden Kundgebung der Anhänglichkeit der geſamten italieniſchen und grabiſchen Bevölkerung an den gefallenen Helden ge⸗ ſtaltete, fand mit der Beiſetzung in dem am Meer gelegenen Ehrenmal der Gefallenen ihren würdigen Ausklang. Vergeb ches Wei ben um Ir fand e Engliſches Garantieangebot!— Augſt vor deulſcher Beſetzung Neuyork, 3. Juli. Wie in führenden nationaliriſchen Kreiſen Reuyorks verlautet, hal die engliſche Regierung dem Iriſchen Ireiſtaat in den letzten Tagen ein Garankie⸗ angebot gegenüber einer angeblich drohenden deutſchen Invaſion vorgeschlagen, wobei Irland als Gegenleiſtung ſeine Verteidigung engliſcher Leitung anvertrauen ſoll. Das engliſche Garankieangebot baſiert im weſenklichen auf dem Verſprechen einer de e durch polniſche und tſchechiſche Truppenverbände, ſoweit ſich ſolche zurzeit auf engliſchem Boden befinden. 5 Südirlands Neutralität und ſeine angeblich mangelnde Rüſtungsbereitſchaft verurſacht, wie„Neuyork Times“ aus London berichtet, den engliſchen Regierungskreiſen ſowohk⸗ vom Standpunkt der Verteidigung Englands wie der Auf⸗ rechterhaltung der Verbindungslinien mit der Außenwelt wachſende Beſorgnis. Da nach Anſicht vieler militäriſcher Sachverſtändigen einem deutſchen Angriff auf Eng⸗ land wahrſcheinlich die deutſche. Ir⸗ lands vorausgehen werde, ſucht London nach einer For⸗ mel, die den britiſchen Truppen eine Beſetzung des bedroh⸗ 8 ten Landes ohne Verletzung der iriſchen Empfindlichkeit er⸗ möglichen werde. Ein Vorſchlag gehe dahin, polniſche und tſchechiſche Diviſionen aus Frankreich ſowie die unter Ge⸗ neral de Gaulle in Bildung begriffene„franzöſiſche Le⸗ gion“ zunächſt nach Nordirland zu entſenden, um dort einen Hilferuf de Valeras abzuwarten. Der Korreſpondent der„Neuyork Times“, der kürzlich in Irland war, ſtellte jedoch feſt, daß die iriſche Bevölkerung eine deutſche In⸗ vafklonsgefahr nicht ernſt nehme, dafür aber den Motiven derſenigen mißtraue, die Irland auf die Notwen⸗ digkeit einer Rüſtungshereitſchaft hinweiſen zu müſſen glaubten. Südirland ſcheine entſchloſſen zu ſein, lieber allein Widerſtand zu leiſten, als den britiſchen Streitkräf⸗ ten die Rückkehr auf den Boden Irlands und zu ſeinen Häfen zu geſtatten. Vielfach werde in Südirland ſogar er⸗ klärt, daß britiſche Truppen bei etwaiger Ueberſchreitung der Nordgrenze den gleichen Widerſtand antreffen würden wie die deutſchen, 8 5 Den Plutokraten in London fällt ſelbſt in dem Augen⸗ blick höchſter Bedrängnis nichts anderes ein. als das gleiche Welt bereits bis zum Nüllpunkt heruntergewirtſchaftet ha ben. Selbſt jetzt da ihre Inſel von Norden, Oſten und Sü den umſtellt iſt, da ſich auch nicht das kleinſte Volk mehr findet das ihnen Waffenhilfe leiſten möchte, kommt 5 don mit einem„Garantieangebot“. Daß ſie ausgerechnet das von ihnen jahrhundertelang geknechtete und ausge⸗ beutete Irland beſchützen wollen, iſt einer der beſten Trep⸗- penwitze der Weltgeſchichte. Rom. Die ſterblichen Hüllen des Luftmarſchalls Balbo 5 3 mit ihm zuſammen gefallenen Kameraden wer⸗ den Heimat übergeführt werden. Moskau. Wie der Moskauer Rundfunk bekanntgab, traf der ſowjetruſſiſche Dampfer„Majakowſki“, der am 15. 1 un den 9 5 en in die Hände geſpielt worden war, wieder in Wladiwoſtok ein. Der zweite don den Engländern seinerzeit zurückgehaltene ſowjekiſche Dampfer„Selenga⸗ N wird Ende dieſer Woche in Wladiwostok erwartet. nun dum den englischen Konkrollbehörden zurückgehalten 1 a 5 Spiel zu wiederholen, mit dem ſie Englands Anſehen in der is Kriegsende in Tripolis bleiben und dann in die Pee — ou app died demaquig Anzcphiuch ueilel ueussquebu inv ae cpo susa inv öng ue:uezusg nd zegeim gel np ag qoßb avm uspoleblnv uezumealloß uneg noch 461 Sogß Inv eipine aeg ne guelnact gol euvgz did pn J pilog) sussia pzc eigonun pu zeug Bud cube ui) bunzaicß Tenbuniguse nd epic uezun aeg aseqn awoch age sb qog jgvanlusuuog abe ui eue sog use usp nnz ue uu quo aejog 200 ö ohpg usgebob usgieg ung nech gungeeauvuses nz ousegueba se gog uuns; 4e nv en geh pug eue ae hva ui usequnne a lauuifes pfanne un pon suv gun ſeppg 40 lv eqn Gini am eie pan joch utoa moz use in a0 40 dna eile oa ei beim duscht noa „ueqog uno dun eee ee eee Fh p uso usb mou zboſed gage cp ego so“ „Sagvq icpiu uslemeb uu paß ob 40g da ol joe 4s dap vu an!— eq qguvaoch zeqn nean zusqpoacdebsnvun sog Umegcpfeſd op apa sog 0g“ Ind ce ee nean eee eee eic „Ushef vl udo 1187 gg sbangeuuopz ae nig ggunses sog ang ui suenbiusa goa usuugz uslog ou anu i dganm uud uf susgeg seufeut usbuncpnoppuch usenet ze oui se gan uubg“ 8 1 uupg“ „ moet ugs ple Pag aeqo se uuegß gag uegzephhue quvaoch an in neben dee eben“ on se 4e go auge uaehnc ps used ur il pen 0 aba qa sobigancage seh sbanqeuu oz a0 Soc pute u beg eie uaheabeg eiu guebng eneu oi eganm nvag ale qvaeg ei inv gol bangeuuopz „Ipeanè agu Apiu use uvm zuunog quebng uebungg aeg J t ht een ubm uvaoc ce of eiu gie uvm evade ae Span ue i nden an Luvb Jiu ppoub va 30 8“ 5 Ang did onen guvquenvag daebog eule „eule— gun“ 0 ang zaegsznch zog ub zcpealnv gun L101 „ soi sda uh ne un usqppumelnv bucpia uebnzz dig inu jcnvag uch lelckgpfeg) elorsbunuqv og aeuupzcz ac gi“ usgusſpnane ae il genf aue nvags „0 ug an nuncksdungeseuz zog vu gg ueunubueb un i neh ehe eee ans“ uupbeg usgeidzeqn ne ost ueneg uteuse iu i Iich used banqeuuonz se dom geg g„eee eee; an on guvaoch ag cpi une ne eee eee oduedupib neesanieß espiof eu iu id elheabeg ps“ 8 Zang use; ute nu i Boeaeqn fpilebuen bz ein dae sv „ueppghaefun Jcpiu age— usg ⸗unich uequsbenegvu sn— sun ua uno aeqnaog“ Cuejoqzea pnaahpozg) „ich uueg uno ego— vg“ 1 . 3„ iu pngupflasaflche usgupohuse Ini piu ui- 5 ada hoasbunsavat 4e pi unebp ace eig eibneg„r aun— unzg“ „muutog nevg 1c dia gie p dog duo aun unos ici spang age og ao aeuegun cen age ug dulce“ 5„esp e jpg ufs“ eglunzebun zom Buncpfpageqen seuejec nvag „eh een Hege ule sſlegeg uu 4e go 45e ug 4e joch zauvzog)“ nb usnvug nc Söcpnneg pu esbpack ſcpilech uteuslla sdangeuuosg Inxz „usnlan ne bunbnhaog ane jpuckog sog a1 gan ueuufleg puquebnzz uuf be e dee nenen e e ben een e n eg ppb quvaog)— u iu ꝙpou zaqva ng gog rinuebie piu daegunq co Auuicgeg se ng gg an scpohadnvch 510 Aututozeg ono sog ng ute uda ufel bumbcprend egunach un vf se uuns ic dzupgach use ol anu i sd“ acanunz did lung wuplgupz age? „os va ng nufeut eis“ Actoß ueg gog bangeuuozz zol Ackgplebsnv usnenögu en ie na de ee ee pi— jboleb ia— qun usgeples svauſe aegada aiv Anu sd Uuvz uezueg uvaog ae si ushgebaza oagog Sou Uscaem gpg pi aeung puh e eg eee ee 0 ih e eppaieg noa epi use jvu ang gog Jasmsusqplunm 462 elusindaeg sig inv ine e bun bee in e N a: Jo uo ei an euuoz usnen odvag eule eo ds icaag usqpaog end uh gen zunun zen un Bub aebapusbſe und 5„nn ann enn“ unbeceg; opium iun pz dune dic auejec nvag F a0ledfephguch sog usqs 4 sog gun— eq ang bunbnlaeg ang jwfickpzsgesaſeg sequsspeadhgus ure gun ejuugz uogoz „ ueflog ue usuenvjeblnv eg c une usbufagne dpog adm usagog ud in Bangeuuozes usbuneb sonen Au se ona gpg usbodpaa ſophaimauvg aeg u nv meg usnau z nu i ed Bunzauvgz uequsbejqunab gun usquslheabcpang eg jeg jdomol— beg obꝛeuse aeg“ oui oi zen vl aaegsinch ae „zel azacpl nenv zu sog olan 41 82 Hangeuuong ei uunſgſegz uteuse jag usenuheunelnv jpuckg seguepeasno uabg usumoznes none useless ushime uoſeſg sno jou ꝙpqus eg ebieufe eg sgezleg Sueipvach saufen a uu ue ud ja cu avait oganlasa p uss egg sbufqzenv gun sv“ Gungelfrog 8) eue gaophuzeg ug uus 8 5 75 unzier! 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Dina ſchlief noch, auch von ihr würde ſie erſt ſpäter darüber hören. Aber ſie hatte in der Nacht den Wagen vorfahren hören. Es war gegen halb zwei geweſen, ein Beweis, daß die beiden nach Schluß der Oper noch mit Garand zuſammengeweſen waren. Und nun dies merkwürdig entſchloſſene Geſicht. Hatte Marleen ſich etwa beſonnen? Der Schwager? Nun ja! Mochte er einſtweilen ruhig bei ſeiner Einſtellung bleiben. Eines Tages würden ihm die Knie und der Eiſenkopf ſchon weich werden, wenn er keinen Ausweg mehr ſah. Garands Stunde würde ſchon kommen. Außerdem liebte der Schwager ſeine Tochter viel zu ſehr, als daß er ihr auf die Dauer wirklich im Wege ſein würde. Es kam alſo ganz auf Marleen an. Und wie es ſchien— Frau Helene hatte einmal gehofft, die Nachfolgerin der Schweſter zu werden, aber Ronneburg hatte nicht daran gedacht, ein zweites Mal zu heiraten. Sie hatte ſich damit abgefunden, ſich damit begnügt, wenigſtens die Rechte der Hausfrau ausüben zu dürfen. Gehörte es nicht auch zu dieſen Rechten, in einer ſo wichtigen und bedeutungsvollen Angelegenheit das zu tun, was man für richtig hielt? Auch n es dem ſtolzen Herrn Schwager gegen den Strich ging? 5 Sie nickte Marleen zu. „Du kommſt gerade recht. Ich habe eben eine ſehr ernſte Ausſprache mit deinem Vater gehabt, und es wird gut ſein, auch mit dir zu reden. Du biſt ja kein Kind mehr. Komm nur, ſetz dich!“. Marleen ſah den Vater an. Er ſchwieg mit unbewegtem Geſicht. Stumm ließ ſie ſich nieder. Die Tante legte die Hände zuſammen und fuhr fort: „Dein Vater hat mir einen ziemlich ſchonungsloſen, aber, wie ich zugeben muß, durchaus notwendigen Einblick in die Verhältniſſe auf Ronneburg gegeben. Es ſieht ſehr, ſehr böſe aus. Weit ſchlimmer, als ich es mir vorgeſtellt hatte. Die erſte Folge iſt, daß wir uns noch mehr als bisher einſchränken müſſen!“ ö Ruhig ſah Marleen ihr in die Augen. 5 „Nun, das wird zu ertragen ſein. Notwendigkeiten müſſen ertragen werden. Wer zu weich iſt, wird es ſchon lernen, hart zu werden. Das iſt nicht ſo ſchlimm.“ „Ja, aber mit dem Ertragen iſt es auf die Dauer nicht getan. Es iſt damit zu rechnen, daß es eines Tages über⸗ haupt keinen Ausweg mehr gibt. Was dann? Du biſt verſtändig genug, dir die Folgen ſelbſt ausmalen zu können und—“ a „Und zu wiſſen, daß deiner gutgemeinten Einleitung mit Sicherheit der Name Garand folgen wird!“ 5 Frau Helenes ſchmale Lippen mühten ſich, ein Lächeln zu formen. „Allerdings. Sieh mal, Marleen, du ſprachſt von Not⸗ wendigkeiten— es könnte ſein, daß der Name Garand ein⸗ mal eine Notwendigkeit für dich ſein wird. Das iſt natürlich nicht gut. Das geſunde Selbſtgefühl der Frau lehnt ſich auf gegen den Gedanken, einen Mann nur darum nehmen zu ſollen, weil er gewiſſermaßen der letzte Rettungsanker iſt. Es iſt beſſer, ſich von vornherein mit der angenehmen Seite der Angelegenheit vertraut zu machen, und wie die Dinge nun einmal liegen, wäre es doch ein Glück, wenn du in Verhältniſſe kämſt, wie Garand ſie dir bieten kann. Du ſollſt dich natürlich nicht ſo im Handumdrehen entſcheiden. Es wäre nur in feder Hinſicht beruhigend, zu wiſſen, daß die Sache nicht ganz hoffnungslos iſt.“ Marleen ſah gleichgültig zur Seite. g „Da müßte man eigentlich erſt mal hören, was Papa Ronneburg dazu ſagt.“ „Der gefällt ſich vorläufig in der Rolle des Zuhörers“, kam es mit hartem Ton vom Ffenſter her. „Gut“ ſagte Marleen entſchloſſen und wandte ſich der Tante wieder zu.„Es gibt da nicht mehr viel zu ſagen Wir— Garand und ich— ſind uns einig.“ „Ah! Wirklich? Das iſt ja ſehr erfreulich.“ „Einig darüber, daß Garand warten wird. Das iſt ſehr viel oder ſehr wenig, wie man es nehmen wird. Für mich jedenfalls iſt es ſehr viel. Und damit wollen wir das Thema vorläufig als erledigt betrachten.“ Sie ſtand wieder auf. „Haſt du mit meinem Vater noch etwas zu beſprechen?“ noch zu beſprechen geben ſollte.“. „Dann möchte ich noch mit dir reden, Vater. Ich werde dich nicht lange aufhalten.“ a 2 Er nickte ſchweigend und ging ihr voran. Die alte Standuhr im Arbeitszimmer holte zum Schlagen aus, als ſie eintraten. Marleen 1 dem Klange nach, als hörte ſie ihn zum erſten Male. ie oft mochte der hallende Stundenſchlag die Sorgen des Vaters begleitet haben? Stunde um Stunde derſelbe Klang. Stunde um Stunde dieſelben Sorgen. Man hatte ſie nur dunkel ge⸗ ahnt und gefühlt, aber niemals wirklich darum gewußt. Marleen ſtand vor dem alten, mächtigen Schreibtiſch. groß und aufrecht wie der Mann mit dem weißen Schläfen⸗ haar vor ihr, „Hab' ich es ſo recht gemacht, Vater?“ Ein ungewohnt weicher Klang war in ihrer Stimme.„Das iſt alles, was 65 im Augenblick tun konnte“, fuhr ſie fort.„Ich hätte arands Bemühungen gern ein klares, entſchiedenes Nein entgegengeſetzt, aber ich mußte erſt hören, wollte erſt mit dir ſprechen.“ Ein warmer Glanz in Ronneburgs Augen ließ ſeine Züge weicher erſcheinen. „Es iſt gut ſo. Wir werden ja weiter ſehen. Ich war mehr als überraſcht, als ich hörte, daß Garand ſich um dich bewirbt.“ ö ö „Und du haſt wirklich geglaubt— 2“ „Natürlich nicht. Nur wär ich im Augenblick etwas erſtaunt, da ich nicht die leiſeſte Ahnung davon gehabt habe. Und dann weißt du ja, Tante Helene verſteht es ausgezeich⸗ net, einem auf gemütvolle Art das Gruſeln beizubringen. Aber— eine Frage...“ f e it Ronneburgs Züge wurden plötzlich wieder undurch⸗ ichtig. „Nehmen wir mal an, es käme wirklich dahin, daß Garand, wie die Tante ſich ausdrückt, der letzte Rettungs⸗ anker für mich und für uns alle wäre— würdeſt du auch dann auf deiner Weigerung beharren?“ Wortlos ſtarrte Marleen den Vater an. Ihr war, als würde der Boden unter ihren Füßen mit einem Male weich und ſchlüpfrig. Ein nie gekanntes Gefühl der Angſt kroch lähmend in ihr hoch. Sie mühte ſich, in dem forſchenden Blick des Vaters zu leſen, aber vor ihren Augen ſchwamm und wogte alles. 5 i Mit einer ruckartigen Bewegung riß ſie ſich zuſammen. „Ja. Vater. Auch dann! Nie und nimmer werde ich Garands Frau, was auch immer kommen mag. Das iſt nicht Eigenſinn von mir. Es iſt der natürliche Inſtinkt, der ſich gegen Menſchen von Garands Art auflehnt.“ „Gut. Aber iſt das der einzige Grund?“ „Da braucht man nicht nach ſonſtigen Gründen zu ſuchen. Das Blut rebelliert einfach dagegen. Aber— ich weiß nicht— ich verſtehe nicht—“ „Doch, wir verſtehen uns ſchon. Trotzdem wiederhole ich: Iſt das wirklich der einzige Grund? Oder— iſt das Herz etwa nicht mehr ganz frei?“ N Wieder war es ſekundenlang ſtill im Zimmer. Dann kam ein leiſes Lachen von Marleens Lippen, und das ſpülte Angſt und Erregung mit einem Male wieder fort. 6 „Da kannſt du ganz beruhigt ſein, Vater. Auch nicht ein Quadratzentimeter davon iſt in fremdem Beſitz. Ich wüßte auch wirklich nicht—“ Sie überflog im Geiſt die Reihe ihrer männlichen Be⸗ kannten. Da waren vor allem die Sportkameraden, alles prächtige Kerle, an denen man ſeine helle Freude haben konnte. Aber was ſie mit ihnen verband, war eben Kame⸗ radſchaftsgefühl, nichts weiter. 5 Ronneburgs Blick war unwillkürlich zu dem Bilde ſeiner verſtorbenen Frau hinübergeglitten. Frau im braunen Haar treue Kameradin in guten und böſen Tagen Er ſchwieg, aber er ſah, daß Marleen ſeinem Blick gefolgt war. Sie murde plötzlich wieder ernſt. 0 „Du kannſt in jedem Fall unbeſorgt ſein, Vater; denn wenn ich dir wirklich mal einen Mann bringen ſollte, den ich liebe, dann wird es einer nach deinem Herzen ſein. Kannſt du dir das überhaupt anders vorſtellen?“ Jetzt erſt ſah ſie die kleine Schreibmaſchine auf dem Schreibtiſch ſtehen. Ein Bogen war eingeſpannt. Ein paar loſe Blätter lagen daneben auf der Tiſchplatte. Offenbar hatte der Vater ſelbſt einen Brief zu ſchreiben begonnen. Früher hatte ſie ſeinen Briefwechſel erledigt, in letzter Zeit hatte ſie immer weniger zu tun gehabt. Das war ſicher kein Zufall(Fortſetzung folgt) — Schon 1422 war ein Nitroſprengſtof bekannt Deutſchland allezeit führend in der Technik. Schon im 15. Jahrhundert ſind in faſt allen euro⸗ päiſchen Heeren deutſche Ingenieure und Artilleriſten tätig geweſen, die über ihre Erfindungen viele umfangreiche Bücher mit wertvollen erläuternden Bildern verfaßt haben.— Das wichtigſte, grundlegende Lehrbuch dieſer Art iſt das 1405 in der Verbannung in Böhmen abge⸗ ſchloſſene zehnbändige Werk„Belli fortis“ d. h.„Der Kampfſtarke“ des fränkiſchen Edelmannes Konrad Kyeſer von Eichſtädt, das in der Univerſitätsbücherei zu Göttin⸗ gen aufbewahrt wird. Kyeſer, der ſeine Ausbildung in Italien, beſonders in Padug, erhalten hat, ſchildert dar⸗ in eine erſtaunliche Fülle von allerlei Maſchinen und Vor⸗ richtungen, darunter auch verſchiedentlich ſolche, die noch heute in Krieg und Frieden verwendet und dabei womög⸗ lich als etwas Neues angeſtaunt werden. So findet man in ſeinem Buche Darſtellungen und Beſchreibungen von Unterſtänden, Maskierungen, Stinkbomben, Pontons zum Brückenbau, Schwimmgürteln, Taucheranzügen, Waſſer⸗ leitungen, Brotkonſerven, hydrauliſchen Maſchinen, Krä⸗ nen und Aufzügen, Geſchützen und Revolverkanonen mit ſechs Läufen, Schießpulver, Raketen, Pulverminen, Höl⸗ lenmaſchinen und Luftkiſſen. Auch der„Feuerpüſter oder Philoneus“ wird dort behandelt; jedoch das intereſſanteſte ſind wohl ſeine Warmluftdrachenfeſſelballons, die im Maule eine Petroleumlampe mit Baumwolldocht trugen und mit denen man nachts Signale gab. In einer anderen kriegstechniſchen Handſchrift eines deutſchen Büchſenmeiſters, dem ſogenannten„Feuerwerks⸗ buch“, findet man im Jahre 1422 ſogar Angaben zur Her⸗ ſtellung eines dynamitähnlichen Nitroſprengſtroffes und des gekörnten Schießpulvers(Knollenpulvers), das be⸗ deutend beſſer als das alte ſtaubförmige war. Das Dyna⸗ mit wurde erſt in den Jahren 1880 und 1886 in Deutſch⸗ land wieder erfunden und patentiert. Was für eine Um⸗ wälzung in der Sprengtechnik hätte es wohl damals ge⸗ geben, wenn dieſe Erfindung in weiteren Kreiſen bekannt⸗ geworden wäre! Die Handſchrift eines anderen unbekannten In⸗ genieurs, der die Huſſitenkriege mitgemacht hat, iſt um 1430 entſtanden und wird in der Münchener Hof⸗ und Staatsbücherei aufbewahrt. Dieſer beſchreibt Wind⸗ und Waſſermühlen, Schleif⸗ und Bohrmaſchinen und Rammen. Eine Maſchine zum Ausvohren von hölzernen Waſſer⸗ leitungsrohren aus Baumſtämmen ſchreibt er den Nürn⸗ bergern zu. Beim Feſtungsbau benutzt dieſer Ingenieur eiſenbeſchlagene hölzerne Gleiſe, auf denen kleine Erd⸗ transportwagen laufen. Dieſe„Eiſenbahnwagen“ konnten mit der ganzen Ladung gekippt werden, waren alſo Vor⸗ läufer unſerer heutigen Waggonkipper. Um 1480 entſtand in Süddeutſchland eine Bilder⸗ handſchrift, das ſogenannte„Mittelalterliche Hausbuch“ das ſich heute im Beſitz der Familie von Waldburg auf Schloß Wolffegg in Württemberg befindet. In dieſem iſt zum erſtenmal das Spinnrad abgebildet und auch der Support, d. h. der bewegliche Halter für den Drehſtahl bei Drehbänken. Außerdem ſind in dieſem Buch noch be⸗ ſchrieben die techniſchen Einrichtungen von Metallgieße⸗ reien und Pulvermühlen, Bergwerks⸗ und Hüttenanlagen, Hebezeuge und Flaſchenzüge, Schraubenſchneidevorrich⸗ tungen, Zugbrücken, Gebläſe und Pumpwerke. Im Jahre 1550 überreichte der Nürnberger Mechani⸗ ker Hans Lobſinger(15101570), einer der bedeutendſten deutſchen Erfinder des 16. Jahrhunderts, dem Magiſtrat ein handſchriftliches Verzeichnis ſeiner Erfindungen. Lei⸗ der iſt dieſes Verzeichnis vor etwa 100 Jahren verkauft worden und heute nicht mehr aufzufinden, da es nicht ge⸗ druckt wurde. Lobſinger hatte beſonders einen Blaſebalg aus Leder erdacht, ſodann eine Windbüchſe, eine ſehr wirkſame Prägepreſſe für Metall und Leder, eine Metall⸗ hobelmaſchine und vieles andere, was erſt ſehr viel ſpäter, und teilweiſe ſogar im Auslande, wieder neu erfunden wurde... Sein Landsmann, Zeit⸗ und Zunftsgenoſſe Bertold Holzſchuher(1511—1566) beſchrieb 1558 in einem noch heute im Germaniſchen Muſeum zu Nürnberg aufbewahr⸗ ten großen Heft mit vielen Zeichnungen ſeine Erfindun⸗ * gen, die bisher jedoch noch ziemlich unveraunt geblieven ſind. Es handelte ſich hauptſächlich um einen umfang⸗ reichen Kriegswagen mit großen Laufrädern, dicken Boh⸗ lenwänden und ſtarkem Dach, der von acht Mann durch zwei Tretwellen mit dazwiſchen geſchalteten Zahnrädern fortbewegt wurde. 985. Außer dieſen iſt noch der aus Oeſterreich ſtammende Danziger Zeugmeiſter Veit Wulff von Senftenberg(1508 bis 1568) zu erwähnen, der mehrere bebilderte Werke, be⸗ ſonders über Sprengtechnik, verfaßte. In dieſen findet man Beſchreibungen von Höllenmaſchinen, Zeitzündungen, Selbſtſchüſſen unnd: ente, Warum der Drill erfunden wurde Soldaten und Waffen im Laufe der Jahrhunderte. Im Jahre 1718 wurde in der preußiſchen Armee der eiſerne Ladeſtock eingeführt— kein Geringerer als der Fürſt Leopold von Anhalk⸗Deſſau, der Alte Deſſauer, hat ihn er⸗ funden! Vorher hatte man Ladeſtöcke aus Holz. Kurz zuvor waren auch Papierpatronen erfunden worden. Nun könnte die abgepaßte Pulverladung mit einem Griff in den Lauf eingeführt werden: das bedeutete einen weſentlichen Zeit⸗ gewinn. Vor allem aber wurde durch den erſt mit der Ein⸗ führung des„ſtehenden Heeres“ ebenfalls erfundene„Drill“ die Exaktheit und e des Feuers weſentlich geſteigert, zumal nachdem auch der Vorderlader erfunden war. 5 Bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges hatte man oft nur von Fall zu Fall angeworbene⸗ Söldner, bei denen; begreiflicherwelſe eine ſtraffe Ausbildung nicht in Frage kam. Zwar blieb nach wie vor die Methode der Werbung beſtehen, an eine allgemeine Wehrpflicht dachte noch niemand, obwohl man ſchon in Preußen teilweiſe dazu überging, Truppen regel⸗ mäßig auszuheben. Die angeworbenen Soldaten würden auf Lebenszeit verpflichtet und ſo das ſtehende, exerziermäßig aus⸗ gebildete Heer geſchaffen.— Dieſe Berufsſoldaten konnten ganz anders nach einem allgemein gültigen Exerzierreglement aus⸗ gebildet werden als die wahllos zuſammengewürfelten Haufen des vorhergehenden Jahrhunderts. So entſtand der„preu⸗ ßiſche Drill“, zumal es ja bei den kleinen Armeen auf die Qualität ankam ö 1 f Die Erfolge der neuen Methoden waren erſtaunlich. So konnte der preußiſche Infanteriſt vier ſcharfe Schüſſe in, der Minute abgeben— ſelbſtverſtändlich als Salve, ohne zu zielen. Dabei wurde in Abteilungen, meiſt waren es acht Peletons auf ein Bataillon, auf Kommando geſchoſſen, ſo daß eine— man iſt geneigt zu ſagen: maſchinengewehrähnliche Feuertaktit erzielt wurde. enn die letzte Abteilung gefeuert hatte, war inzwiſchen die erſte ſchon wieder mit dem Laden fertig. Das ergab dann in der Minute bis 32 Salven bei einem Bataillon Auch die übrigen Waffengattungen erlebten im Laufe des 18. Jahrhunderts einige Neuerungen. Die ſchwere Kavallerie trug an Stelle des früheren Panzers den leichteren Küraß und um Teil noch den Eiſenhelm, als Waffen hatten ſie den allaſch, eine ſchwere, gerade Hieb⸗ und Stichwaffe, ferner Piſtolen und Karabiner. Als leichte Kavallerie gab es 1 und die Dragoner, die ſich allmählich aus berittener Infanterie zu Reiterregimentern entwickelt hatten. Sie hatten Gewehre und Säbel a. 175 Auch bei der Artillerie gab es im 18. Jahrhundert keine techniſchen Neuerungen, nur Verbeſſerungen. Es waren im weſentlichen taktiſche Ueberlegungen, welche ihre Weiterent⸗ wicklung beſtimmten, vor allem wurden Geſchütze von größerer Beweglichkeit konſtruiert. Daneben ging die Maſſierung der ſchweren Artillerie. Das zeigt deutlich ein Blick auf die Ge⸗ ſchichte des Siebenjährigen Krieges: bei Mollwitz ſtanden 851 öſterreichiſcher Seite 19, bei den Preußen 53 Geſchütze. Bei Torgau hatten die Oeſterreicher 360 Kanonen, während die Armee Friedrichs des Großen 276 Kanonen in die Schlacht führte. Die Reitende Artillerie führte Friedrich der Große ein. Eine Neuheit des 18. Jahrhunderts waren auch die tech⸗ niſchen Truppen: Ingenieure für den Feſtungsbau, Mineur⸗ und Pontoniertruppen; wenn auch im einzelnen derartige Ein⸗ richtungen ſchon ſeit langem beſtanden, waren ſie doch nicht ſyſtematiſch in das Geſamtgefüge des Heeres eingebaut. ö Eine Ueberraſchung dürfte es für manche bedeuten, daß auch die Zeit der napoleoniſchen Kriege auf dem Gebiet der Waffentechnik und Ausrüſtung keine weſentlichen Neuheiten brachte. Die Neuheit, die Napoleon in die Geſchichte der Kriegs⸗ kunde einführte und der er ſeine Siege zu einem roßen Teil verdankte, war eine grundſätzliche Aenderung der Taktik, nicht aber ihrer techniſchen Mittel. 5 Wuſtten Sie das ſchon? 5 Man nimmt heute an, daß Japan vor 100 Millionen Jahren aus dem Waſſer aufgetau t iſt. Es handelt ſich alſo um ein geologiſch noch ſehr unruhiges und„junges“ Land. g. ö. Bei Singapore konnten zwei Knaben eine Python fangen, die 4 Meter lang war. Sie lockten die Schlange in ein Fif her⸗ netz und machten ſie ſo kampfunfähig. f 1 ana qusqe ueueb ushejoc) gufseg onen zoggen apa gas 9! ou lee ue uh endes mpaegz uleg pppu gqvgeb gleg o a æmnv udbasa 82 aq ud din 0 1 ub“ „ueſpoglnv obup; ue 10 nn an e ecpgut u rennen NI eam cp esp J ue dom TTT up 3 hend de d Rondus ada 9119 1 N au b e J ungenadd zuuvroaun Mumie Deutſche Wieder aufbauarbeit Tatkräftige Maßnahmen in Belgien. Brüſſel, 3. Juli. Der Militärverwaltungschef in Bel⸗ gien, Regierungspräſident Reeder, hat einem Vertreter der „Brüſſeler Zeitung“ eine längere Unterredung gewährt, in der er ſich eingehend über die Aufgaben äußerte, deren Lö⸗ ſung durch deutſche Verwaltung in Belgien in Angriff ge⸗ nommen worden iſt. Der Wiederaufbau der belgiſchen Wirt⸗ ſchaft ſtieß auf bedeutende Schwierigkeiten, denn der Ueber⸗ blick über die Lage war durch die Außerkraftſetzung aller Verkehrsmittel erſchwert. Die belgiſche Verwaltung war nur ſchlecht durchorganiſiert und arbeitete uneinheitlich. Durch die tatkräftigen Maßnahmen der Deutſchen haben ſich die Verhältniſſe auf allen Gebieten gebeſſert, ja viel⸗ fach grundlegend gewandelt. So wurde die Unterſtützung der zahlreichen Arbeitsloſen durch Kredite an die Ge⸗ meinden geſichert. Viele Betriebe wurden unter Leitung der früheren Chefs oder von neuernannten Kommiſſaren in Gang gebracht. Die Erwerbsloſenzahl wurde durch ein großes Arbeitsbeſchaffungsprogramm verringert. Durch Notſtandsarbeiten der öffentlichen Hand und Sofortpro⸗ gramme in den einzelnen Gemeinden konnten bereits mehr Als 30 000 Mann untergebracht werden. Die Stromver⸗ ſorgung konnte zum größten Teil wieder aufgenommen werden. Auch die Waſſerverſorgung der Städte Brüſſel, Gent, Brügge und Oſtende wurde wieder in Gang gebracht. Die zum Erliegen gekommenen Kohlenze⸗ chen fördern wieder. Hilfsbereit ſetzte ſich die Or gani⸗ fation Todt bei der Wiederherſtellung des durch Brük⸗ kenſprengungen und Bombenangriffe ſchwer in Mitleiden⸗ ſchaft gezogenen Verkehrsnetzes ein. Die Ernährungs⸗ frage bereitet beſondere Schwierigkeiten, aber auch hier hat die deutſche Verwaltung mit der Aufſtellung eines auf weite Sicht geplanten Geſamtprogramms aufbauend einge⸗ griffen. a a Zeeland erholt ſich ſchnell Amſterdam, 3. Juli. Unter der Ueberſchrift„Zeeland erholt ſich ſchnell“ berichtet„Het Volk“ aus Midelburg über Aufbaupläne, die Errichtung wirtſchaftlicher Betriebe und Fortſchritte bei der Normaliſierung des täglichen Le⸗ bens. Ganz Midelburg werde wieder normal mit Waſſer, Gas und elektriſchem Licht verſorgt. Jetzt ſehe man, daß die Gemeinde⸗Waſſer⸗ und Elektrizitätswerke nicht ſonderlich di⸗ rekten Schaden genommen hätten. Das kleine Induſtrie⸗ zentrum Sas⸗van Gent habe in den fünf Kriegstagen viel gelitten. Eine Textilfabrik und eine Weberei ſeien verwü⸗ ſtet. Der Plan zum Bau von 42 vernichteten Wohnhäuſern wurde in Den Hagg eingerichtet. Die Verkehrsverbindungen ſeien zwar noch beſchränkt, doch könnten jetzt ſchon wieder Autobuſſe benutzt werden. Auch der Betrieb der Mühlen ſei wieder aufgenommen. Nur noch drei Fabriken lägen in Dieſem Induſtrieplatz ſtill, doch arbeite man hier mit gro⸗ zem Vertrauen an dem Wiederaufbau des flandriſchen In⸗ Duſtriezentrums. Oslo, 3. Juli. Vor acht Tagen wurde in Norwegen eine Wiederaufbauanleihe aufgelegt, die ſchon in der erſten Woche gute Erfolge aufzuweiſen hat. Wie das nor⸗ wegiſche Telegrammbüro erfährt, ſind bis jetzt ſchon meh⸗ rere Millionen Kronen gezeichnet worden. Der Ausſchuß für die norwegiſchen Kriegsgefangenen Hat eine beſondere Abteilung„Arbeitshilfe der Frontſoldaten“ eingerichtet, welche nach der nun er⸗ An Freilaſſung der in Schweden internierten norwegi⸗ ſchen Soldaten vor allem die Aufgabe hat, die früheren Frontſoldaten wieder in den Arbeitsprozeß einzugliedern. Die erſten nach der völligen Besetzung Norwegens durch deutſche Truppen in Oslo eingetroffenen Zeitungen aus Nordnorwegen berichten von der ſtarken Wiederauf⸗ bauarbeit und vor allem von einer erſprießlichen Zuſam⸗ menarbeit auf wirtſchaftlichem Gebiet. So meldet die in Sypologer erſcheinende„Lofotpoſten“, daß die lange geplante Heringsölfabrik jetzt endlich mit ihrer Produktion beginnen könne, nachdem die deutſch⸗norwegiſchen Verhandlungen zu einem guten Reſultat geführt haben. Außerdem ſei der nordnorwegiſche Kleinwalfang wieder voll in Gang ge⸗ kommen. 5 Die Beratungen der Waffenſtillſtandskommiſſion DNB. Wiesbaden, 3. Juli. Die Beratungen der deut⸗ ſchen Waffenſtillſtandskommiſſion in Wiesbaden nahmen ihren Fortgang. Zur Erörterung ſtand unter anderem die Frage der Demobilmachung der franzöſiſchen Armee. Seines Vaters Frau 1 Roman von Else qung-Llademann 45 In Heidelberg wollte es jetzt ſchon Frühling werden, jetzt, wo in anderen Gegenden noch Schnee lag oder ein eiſiger Wind um kahle Bäume pfiff. In Heidelberg begannen die Bäume ſchon leiſe zu knoſpen, und die Luft war ſehr lau. Frau Häusler, Rolfs Wirtin, ſteckte jeden Morgen den Kopf zum Fenſter hinaus, ſchnupperte und prophezeite zuver⸗ ſichtlich, daß es heuer ein zeitiges Frühjahr gäbe. Dann klopfte ſie an die Tür ihres Zimmerherrn und wich nicht, bis ihr eine verſchlafen klingende Stimme antwortete. „Es iſt ein Jammer mit dem Menſchen“, klagte ſie ihrer Tochter Roſel täglich das gleiche Lied,„ſo ein netter Junge war er, als er zu uns kam, und jetzt verbummelt er ganz.“ oſel ſeufzte.„Ach ja, haſt ſchon recht, Mutter.“ Die Nächte machte er zum Tag. Die Bücher, die auf dem Regal in ſeiner Stube ſtanden, rührte er nicht an. Die Kollegs ſchwänzte er und— er trank wohl auch mehr, als ihm gut war. Aber das wäre in Roſels Augen alles noch nicht ſe ſchlimm geweſen, wenn der hübſche, blonde Menſch, der ihr ſe 9 5 gefiel, ſich nicht mit der roten Franzi berumtreiber Wollte.—— 5 Die hatte bald geſchmeckt, daß es bei dem jungen Medizinſtudenten nicht ganz ſtimmte, daß er irgendeinen Kummer hatte. Sie erfuhr es auch ſehr ſchnell, daß ſein Monatswechſel nicht knapp bemeſſen war, und ſo war ſie vom langen Tobele, dem Schwaben, zu dem noch längeren, aber dreimal beſſergeſtellten Grothe hinübergewechſelt. Seeitdem hatte die brave Roſel noch eine viel größere faßte, und Rolf vor ihr warnte, hatte er ſie angeſchrien: ſie lle ſich gefälligſt nicht um Dinge kümmern, die ſie nichts an⸗ gen. Er wüßte ſchon, was er täte. 8 haltungen zu machen, hatte ſich die bis in die Nacht aus⸗ gedehnten Zechgelage verbeten. Da war der Heißſporn ſofort Wut auf die rote Franzi, aber als ſie ſich einmal ein Herz Auch Mutter Häusler hatte einmal gewagt, ihm Vor⸗ N 5—* Badiſche Chronik Wiederaufnahme des Reiſezugverkehrs Karlsruhe Baſel. Ab Mittpoch, den 26. Juni 1940, wurde der Reiſezug⸗ verkehr auf der Strecke Karlsruhe Offenburg Freiburg Baſel DRB. nach dem Fahrplan ab 1. April 1940 wieder voll aufgenommen. Die Schnellzüge D 1/ D 2, D 42% D 43, D 269/ D 270 verkehren wieder bis und ab Baſel DRB. Verkehr nach und von dem Wieſe⸗ und Wehratal ſowie Ober⸗ rhein muß noch bis auf weiteres von Weil a. Rh. über Lör⸗ rach— Schopfheim ſowie umgekehrt geleitet werden. Bahnhof Baſel Dy B. bleibt zunächſt noch für örtlichen und Umſteige⸗ verkehe geſperrt. Aus dem Odenwald. Zurzeit ſind alle verfügbaren Hände bei der Ernte der Waldbeeren beſchäftigt. Neben gutem Be⸗ hang der Himbeeren und Erdbeeren, die vielfach von den Schulkindern als freudig begrüßte Gabe für die benachbarten Lazarette geſammelt wurden, haben nun die Heidelbeer⸗ Sammler einen ſehr ſtarken Behang im Walde einzuheimſen. Nach den bisherigen Ergebniſſen darf man im Odenwald mit einer Rekordernte rechnen, während die Brombeeren anſchei⸗ nend unter dem ſchweren Winter erheblich gelitten haben. Buchen.(Rechen ins Auge geſtoßen.) Ein in Schloßau zur Kur weilender Junge ſtieß beim Heurechen der Ehefrau des früheren Braumeiſters Hölle in Ernſttal mit dem Rechen ſo unglücklich ins Auge, daß mit deſſen Verluſt gerech⸗ nnet werden muß. () Pforzheim.(Er dürfte kuriert ſein.) In einem Nachbarort wurden vor kurzem mehrere Zuchthühner geſtoh⸗ len. Der nun inzwiſchen ermittelte Dieb wurde zur Strafe mit je einem der geſtohlenen Hühner unter dem Arm durch den Ort geführt. () Baden⸗Vaden.(70. Geburtstag.) Der Ge⸗ ſchichtsforſcher Staatsarchivrat a. D. Dr. phil. Otto Heine⸗ mann in Baden⸗Baden vollendet am 5. Juli das 70. Lebens⸗ jahr. Geboren in Berlin war er an der Landesbibliothek und dem Provinzialmuſeum ſowie am Staatsarchiv in oſen und an den Archiven in Magdeburg, Stettin und Wiesbaden tätig. Der Jubilar iſt u. a. korreſpondierendes Mitglied der Geſellſchaft für Pommer'ſche Geſchichte und Altertumskunde zin Stettin. () Steinmauern b. Raſtatt.(Tödlicher Anglücks⸗ a ll.) Bei der Feldarbeit ſtürzte der 53jährige Franz Frank 10 unglücklich von ſeinem Wagen, daß er ſich eine innere Ver⸗ letzung zuzog, die nach einigen Stunden infolge innerer Ver⸗ blutung ſeinen Tod herbeiführte. Freiburg.(Berufung an die Uniyverſität.) Der Dozent für mittelalterliche und neuere Geſchichte an der Univerſität Göttingen, Dr. Hans⸗Walter Klewitz, iſt zum beamteten ao. Profeſſor an der Univerſität Freiburg ernannt worden. Gleichzeitig wurde ihm die Stelle eines Direktors am Hiſtoriſchen Seminar an der Freiburger Univerſität über⸗ tragen. OJechtingen a. K.(Im Rhein ertrunken.) Der 17jährige Alois Bohn wollte zuſammen mit anderen jungen Burſchen ſchwimmend den Rhein überqueren. Dabei wurde er von einem Stromwirbel erfaßt und fortgeriſſen. Der Junge ertrank in den Fluten. O Schopfheim.(Geiſteskranker deckt ein Haus a b.) In der kleinen Ortſchaft Kaſtel herrſchte in einer der letzten Nächte große Aufregung. Ein 19jähriger Burſche war kurz nach Mitternacht auf das Dach eines Nachbarhauſes ge⸗ tiegen und begann einzeln die Ziegeln a1 und auf ie Straße zu werfen. Gutes Zureden half nichts. Mit merk⸗ würdiger Schnelligkeit ſetzte er ſein Zerſtörungswerk fort und deckte in ganz kurzer Zeit an die 2000 Ziegel ab. Perſonen, die ihn daran hindern wollten, bewarf er mit Ziegeln. Schließlich griff die Gendarmerie ein und nahm den anſchei⸗ nend ſeiner Sinne nicht mehr mächtigen Burſchen feſt. Er wurde noch in der Nacht zur ärztlichen Beobachtung nach Frei⸗ burg gebracht. Dem Beſitzer des Hauſes entſtand großer 1 1 da das offene Haus unter ſtarken Regenfällen ſehr litt. (— Konſtanz.(Vor 40 Jahren: der erſte Zep⸗ pelin⸗Aufſtieg.) Am 2. Juli 1900 erfolgte von Fried⸗ richshafen aus der erſte Aufſtieg eines Zeppelinluftſchiffes, das durch Dipl.⸗Jng. Kübler und Ing. Ludwig Dürr erbaut worden war. Das Luftſchiff hatte eine Länge von 128 Meter und einen Durchmeſſer von 11,7 Meter und wurde von zwei je 15pferdigen Daimlermotoxen angetrieben. Durch eine tech⸗ niſche Störung war das Luftſchiff gezwungen, nach 18 Minu⸗ tan bei Immenſtaad au landen. 5 a N 7 in ſein Zimmer gelaufen und hatte begonnen, ſeine Koffer zu packen. 5 f „Wenn Sie mich nicht haben wollen, ziehe ich aus“, hatte er geſagt, und weil Frau Häusler immer noch hoffte, er würde in ihrem anſtändigen Hauſe eher zur Beſinnung kommen als in irgendeiner ſturmfreien Bude, hatte ſie klein beigegeben.. Es war ein Jammer mit dem Menſchen. Das blieb der Witwe tägliches Klagelied, und wenn es gegen Abend drüben in Rolfs Stube losging mit Singſang und Gelächter, mit Trinken und Rauchen, dann drehte ſie wütend das Radio auf, um ſo wenig wie möglich von dem Tumult zu hören. Heute waren die Studenten ſchon um die Dämmerſtunde gekommen. Frau Häusler hätte ſie am liebſten nicht ein⸗ gelaſſen, aber ſie hatten ſie einfach beiſeitegedrängt, waren in e f 1 geſtürmt, und bald darauf war die Hölle miohor lag 5 „Ich ſchreib' an die Eltern. Wenn das ſo weitergeht, verkommt der Junge, und unſereins hat nichts getan, um das Unheil aufzuhalten“, ſagte ſie erboſt. Sie mußte ſich ſetzen, weil ihr die Knie zitterten. Roſel zuckte die Achſeln. Mutter.“ Eine halbe Stunde ſpäter klingelte es an der Flurtür. Als Roſel öffnete, ſtand eine vornehm gekleidete Dame vor ihr. „Ich bin Frau Grothe“, ſagte jene freundlich,„mein Sohn wohnt doch noch bei Ihnen?“ „Ja... ja.. er wohnt hier“, ſtammelte das junge Mädchen und war ſo erſchrocken, daß ſie die Dame nicht gleich hereinzubitten wagte. i „Iſt er daheim?“ fragte Karin. 5 Da kam Frau Häusler aus der Küche. Haſtig bat ſie die Beſucherin in die gute Stube, knipſte das Licht an und ſchob ihr einen Plüſchſeſſel zu, den ſie überflüſſigerweiſe noch „Uns geht das alles nichts an, einmal mit dem Zipfel ihrer Schürze abwiſchte. Sie hatte gelauſcht und wußte, wen ſie vor ſich hatte. Aus den Nachbargauen Alzey.(Drei Laſtkraftwagen Liebesgaben.) Drei Laſtkraftwagen vollgefüllt mit Liebesgaben aller Art fuhren dieſer Tage vor dem hieſigen Reſervelazarett vor. 20 Mädel in Winzerkleidung überreichten den überraſchten Feldgrauen über 800 Flaſchen Wein, 100 Flaſchen Trauben⸗ ſaft, 450 Zigarren, 70 Päckchen Tabak und zahlreiche Körbe mit friſchem Obſt, die alle von der Einwohnerſchaft der Nachbargemeinde Nieder⸗Saulheim geſpendet worden waren. Gernsheim a. Rh.(Den Verletzungen erlegen,) Vor zwölf Wochen war an einer Wan der 20 Jahre alte Ludwig Büttel aus Pfungſtadt, Sohn eines Schloſſermebe ſters, ſchwer verunglückt. Nunmehr iſt der junge Mann im Darmſtädter Stadtkrankenhaus ſeinen Verletzungen erlegen. Frankfurt a. M.(Sechs Jahre Zuchthaus we⸗ gen Diebſtahls während der Verdunkelung.) Wegen ſchweren Diebſtahls unter Ausnutzung der Verdun⸗ kelung verurteilte das Sondergericht Frankfurt den 28jäh⸗ rigen Peter Hänf zu ſechs Jahren Zuchthaus. Von der Ver⸗ hängung der beantragten Sicherungsverwahrung und auch einer Ehrverluſſſtrafe nahm das Gericht Abſtand mit Rück: 9105 darauf, daß der rückfällige Angeklagte in ſeiner Jugend urch die Beſetzung ſeiner Heimat, Kaiba d nach dem Weltkrieg allerhand Schwierigkeiten hatte. Als ſich der Angeklagte vor Jahren wieder auf deutſchen Boden begehen hatte, zog er ſich mehrere Strafen wegen Diebſtahls zu. Vor vier Jahren entwendete er zum Beiſpiel in einem Bauern⸗ hof im Badiſchen 1650 Mark. In einem Bauerngut in Nie⸗ derhöchſtadt ſtahl er 27 Mark. Im Dezember vorigen Jah⸗ res hatte H. eine zweieinhalbjährige Zuchthausſtrafe ver⸗ büßt. Er bekam nun einen Poſten als Schwerarbeiter und verlor eines Tages ſeine Lebensmittelkarte. Er bekam Kenntnis davon, daß in einem Häuschen am Hainerweg in Frankfurt Lebensmittel lagerten. In der Nacht zum 7. März brach er dort mit einem Brecheiſen ein und enk⸗ wendete für über 100 Mark Waren, darunter viele Lebens⸗ mittel. Vor Gericht bekannte H., daß er zur Nachtzeit ein⸗ drang und daß die vor dem Häuschen ſtehende Laterne ab⸗ geblendet war. Es unterlag demnach keinem Zweifel, da der Angeklagte die zur Abwehr der Fliegergefahr getroffe! nen Maßnahmen ausnutzte, um zu ſtehlen. Hanau a. M.(Glück im Unglück.) Auf dem Bahn⸗ hof Steinheim ereignete ſich abends gegen 10 Uhr ein auf⸗ regender Vorfall. Ein Zuginſaſſe wollte während der 129 5 von einem Wagen zum andern überkletternz plötzlich verlor er den Halt und ſtürzte zwiſchen den Wagen auf das Gleis. Ehe der Zug zum Halten gebracht werden konnte waren bereits 15 Wagen über den leichtſinnigen Menſchen gegafe gen, der ſich flach auf die Gleisunterlage drückte und ſo einem ſchrecklichen Tod entging. Er kam mit einem Arme bruch und Rippenprellungen davon. Frankenlhal.(den Verletzungen erlegen.) Der 42jährige verheiratete Buchhalter Ernſt Walther, der, wie berichtet, in der Nacht zum 1. Juli die Kellertreppe hin⸗ abgeſtürzt war und ſich dabei einen ſchweren Schädelbruch zugezogen hatte, iſt im Städtiſchen Krankenhaus ſeinen Verletzungen erlegen. Frankenthal.(Eine ſchöne Tat.) Die Gefolgſchaft des Frankenthaler Brauhauſes verzichtete auf ihren dies⸗ jährigen Betriebsausflug und überwies den dadurch einge⸗ ſparten Betrag von 1500 Mark der Soldatenbetreuungs⸗ ſtelle Frankenthal. Kaiſerslautern.(Einbrüche im eroberten Ge⸗ biet.) Der bereits vorbeſtrafte 1920 geborene Heinz Rue⸗ ter aus Saarbrücken hatte zuſammen mit einem bereits ab⸗ geurteilten Komplizen in dem zu Beginn des Jahres er⸗ oberten franzöſiſchen Gebiet Einbrüche verübt. Verſchloſſene Wohnungen erbrachen ſie mittels Stemmeiſen. Die Zweite Strafkammer des Landesgerichts Saarbrücken in Kaiſers⸗ lautern verurteilte ihn zu eineinhalb Jahren Gefängnis. — Aalen.(Schwere Bluttat.) An der Unterfüh⸗ rung beim Bahnhof, an der vor etwa zwei Jahren ein ähn⸗ liches Verbrechen verübt worden war, erſchoß der 59jährige verheiratete Kaufmann Eugen Walter aus Aalen die 48⸗ jährige ledige Mario Gaiber. Der Täter konnte ſofort am Tatort feſtgenommen werden. Kind in heißer Lauge verbrüht. In einem Zimmer in Kettwig, in dem ein zweijähriges Kind ſpielte, war ein Behälter mit heißer Lauge auf den Boden geſtellt worden. Im Spiel mit ſeinem Kinderwagen vertieft, kam das Kind an den Behälter und ſtürzte hinein. Das Geſchöpfchen trug ſo e Verbrühungen davon, daß der Tod kurz darauf eintrat. 0 ** Beim Arbeiten in die Donau gefallen. Der verhei⸗ ratete Zimmermann Xaver Lommer rutſchte bei Arbeiten an der Donau bei Straubing auf einem Brett aus, fiel in den Fluß, wurde von den Fluten mitgeriſſen und mußte ertrinken. ——— „Bitte, nehmen Sie doch Platz, Frau Profeſſor. ach Gott, ich bin ja ſo froh, daß Sie gekommen find, Eben hatte ich noch zu meiner Tochter geſagt, wir müßten es Ihnen ſchreiben.“ Unwirſch drehte ſie ſich zu Roſel um, die ſie am Rock zupfte und ihr verzweifelte Zeichen machte. „Laß doch, Mädchen, ich muß Frau Profeſſor darauf vor⸗ bereiten, daß es mit ihrem Sohne ganz ſchlimm ſteht.“ Karin lächelte.„Ich weiß es ſchon, Frau Häusler, des⸗ halb bin ich gekommen. Es wird das beſte ſein, wenn ich gleich zu ihm gehe.“ 5 f Nein, das wollte die Witwe nicht.„Ich ruf' ihn lieber heraus. Her hat Freunde bei ſich, es geht ein bißchen wild ba drüben zu, verſtehen Sie?“ N 8 „Man hört es“, ſagte Karin,„aber gerade deshalb möchte ich ſelbſt hinübergehen.“ Frau Häusler machte eine hilfloſe Gebärde.. „Wenn Sie durchaus wollen...? Ich kann nichts dafür, Frau Profeſſor, das müſſen Sie mir glauben. Ich führe ein anſtändiges Haus, und wenn ich Ihren Sohn nicht ſo gern hätte, würde ich ihm ſchon längſt gekündigt haben.“ Ja, ja, natürlich. Karin erhob ſich, und Roſel, führte ſie durch den Gang. 55 N „Sie treiben es wieder toll, aber die andern haben ihn dazu verführt. Seien Sie nicht gar zu böſe mit ihm“, bat ſie, ehe ſie anklopfte. 8 Karin ſchüttelte den Kopf.„Gewiß nicht“, ſagte ſie und lächelte dem Mädchen beruhigend zu. Blauer Qualm, johlendes Gelächter ſchlugen ihr ent⸗ gegen, als ſie eintrat. N 5. „Ihre Frau Mutter iſt gekommen, Herr Rolf“, ſchrie Roſel in den Lärm und ſah im gleichen Augenblick ein ent ſetztes Geſicht aus dem Rauch auftauchen.„ Jäh verſtummten die Stimmen. Ein l 5 ſtak in einem dichten Nebel, der erſt wich, als Fenſter aufriß. N. ſprangen in die Höhe. Hacken klappten aneinander 8 5 . 85 — Sonnenaufgang 5.10 i lde, Was Falcale Nuudocliau Ihren 83. Geburtstag feierte geſtern Frau Marg. Kreutzer, Zähringerſtr. 23, hier. Unſere beſten Wünſche. 3 a Kraftrad gegen Laſtzug. An einer hieſigen Straßenkreu⸗ zung ſtieß ein Motorradler mit einem Laſtzug zuſammen. Der Fahrer des Kraftrades erlitt hierbei erhebliche Verletzun⸗ gen am Bein und mußte dem Städtiſchen Krankenhaus zu⸗ geführt werden. Schuld an dem Anfall iſt der Motorradler, der übermäßig ſchnell gefahren war. a — Gebührenermäßigung für Kleiderpakete Einberufener. Die von der Deutſchen Reichspoſt den zum Heeres dienſt Ein⸗ berufenen zugeſtandene Gebührenermäßigung für Pakete mit Kleidungsſtücken(im Höchſtfall 50 Pfg. ohne Rückſicht auf Gewicht und Entfernung) gilt auch für Pakete von den nach den beſetzten weſtlichen Gebieten eingezogenen Männern der Organiſation Todt an ihre Angehörigen. Auf den Paketen und Paketkarten muß ein Dienſtſtempelabdruck der Abteilung der Organiſation Todt und der Vermerk„Kleidungsſtücke“ angebracht ſein. — Keine Feldpoſtſendungen mit friſchem Obſt. Seit Beginn der Obſternte werden in großen Mengen Feldpoſtſen⸗ dungen mit friſchen Kirſchen und Erdbeeren ins Feld ver⸗ ſandt. Die Sendungen kommen ſelbſt bei guter Verpackung ſchon völlig aufgeweicht zu den Poſtſammelſtellen. Ihre Wei⸗ ter⸗ oder Rückſendung iſt zwecklos, da der Inhalt meiſtens ſchon verdorben iſt. Friſches Obſt und andere leicht verderb⸗ liche Lebensmittel eignen ſich nicht zur Aufnahme in Feld⸗ poſtſendungen; ſie gehen der Volksernährung verloren und beſchädigen andere Poſtſendungen. — Gebührenerlaß für ſtudierende Kriegsbeſchädigte. Durch einen ſoeben ergangenen Runderlaß hat der Reichs⸗ erziehungsminiſter die wiſſenſchaftlichen Hochſchulen des Rei⸗ ches angewieſen, allen Soldaten, die durch eine im gegenwär⸗ tigen Kriege erlittene Wehrdienſtbeſchädigung körperlich er⸗ heblich beeinträchtigt worden ſind und daher Verſehrtengeld beziehen, vom zweiten Trimeſter 1940 ab vollen Gebühren⸗ erlaß zu gewähren, und zwar ohne jede Anrechnung auf die für den Gebührenerlaß feſtgeſetzte Höchſtſumme. Die Betref⸗ fenden müſſen dazu den Beſcheid des Wehrmachtsfürſorge⸗ und F über Gewährung des Verſehrtengeldes vor⸗ egen. — Telegraphendienſt mit den Niederlanden. Der öffent⸗ liche Telegraphendienſt zwiſchen Deutſchland und den Nie⸗ derlanden iſt wieder zugelaſſen. Privattelegramme werden mit denſelben Einſchränkungen wie vor dem 10. Mai wieder angenommen. Auskünfte erteilen die Telegramm⸗Annahme⸗ ſtellen. Die Wiederaufnahme des Telegraphendienſtes mit Belgien und Luxemburg wird noch bekanntgegeben. Fahrt 2. Klaſſe 3 Die Unterbringung der Reiſenden in den Zügen WPD. Die Erfüllung der Aufgaben für Kriegsführung und lebensnotwendige Kriegswirtſchaft durch die Deutſche Reichsbahn haben die bekannten Einſchränkungsmaßnahmen im Reiſezugdienſt notwendig gemacht. Eine ſtarke Beſetzung der verkehrenden Reiſezüge iſt die Folge. Mit erhöhtem An; drang iſt in den Sommermonaten zu rechnen, Die Unter⸗ bringung der Reiſenden in den Zügen und die„ uweiſung von Sitzplätzen ſind daher oft ſchwierig und vielfach unmög⸗ lich. Zur Aufrechterhaltung der Ordnung in den der Beförde⸗ rung von Reiſenden dienenden Zügen und zur Sicherſtel⸗ lung der Unterbringung einer möglichſt großen Zahl von Reiſenden auf Sitzplätzen iſt das ugbegleitverſonal ange⸗ wieſen, bei ſtarkem Andrang die Abkeile der 1. und 2. Klafſe ebenfalls mit bis zu acht Reiſenden zu beſetzen, ſoweit die Bauart der Wagen dieſes zuläßt. Die herbei hin ⸗ dernden beweglichen Armſtützen ſind in ſolchen Fällen hoch⸗ zuklappen und die in der 1. Klaſſe befindlichen loſen Arm⸗ ſtützvollen in den Gepäcknetzen unterzubringen. Bei der Zu. weiſung von Sitzplätzen in der nächſthöheren Kalſſe ſollen hilfsbedürftige und ältere Perſonen, Frauen, Mütter mit Kindern uſw. in erſter Linie berückſichtigt werden. Es darf von den deutſchen Volksgenoſſen erwartet werden daß ſie diefer durch den Krieg bedingten Notmaßnahme das not. wendige Verſtändnis entgegenbringen, und daß auch die Rer⸗ ſenden mit Fahrausweiſen 1. und 2. Klaſſe die durch die ſtärkere Belegung der Abteile der Polſterklaſſe entſtehenden Unbequemlichkeiten willig auf ſich nehmen. 5 Ebenſo darf erwartet werden daß jüngere Rei ⸗ ſende, die einen Sitzplatz innehaben, älteren Perſo⸗ nen, insbeſondere Frauen, die zufällig keinen Platz ge⸗ funden haben ihren Sitzplatz wenigſtens zeitweilig zur Ver⸗ fügung ſtellen, um dieſen Reiſenden allzu große Härten zu erſparen. Dieſe Aufforderung ergeht nicht nur an junge Männer, ſondern auch an die Mädchen. 5 Die Deutſche Reichsbahn weiſt nochmals darauf hin, daß es den Reiſenden nicht geſtattet iſt, eigenmächtia in den Ab⸗ teilen einer hoheren Wagenklaſſe Platz zu nehmen. Es bleibt vielmehr unter allen Umſtänden die Zuweiſung von Plätzen in der nächſthöheren Klaſſe durch das Zuabegleit⸗ perſonal abzuwarten, wenn in der dem Fahrausweis ent⸗ ſprechenden Klaſſe keine Plätze mehr frei ſind. Sonnenuntergang 21.48 Mondaufgang 5.31 Monduntergang 21.10 Geſund und leiſtungsfähig Vorbildliche Betreuung der berufstätigen Jugend. NS. Die weitaus meiſten Mädel zwiſchen 14 und 21 Jahren ſind— ſo weit ſie nicht zur Schule gehen— heute in das Berufsleben eingeſchaltet. Wie auf allen anderen Gebie⸗ ten verlangt die Kriegsarbeit auch von dem berufstätigen Mädel den Einſatz aller Kräfte und Fähigkeiten. Dieſen Ar⸗ beitseinſatz ſo zu lenken, daß die Mädel beſtmögliche Arbeit leiſten und doch gleichzeitig ihre Geſundheit und Spannkraft erhalten, iſt eine dringende Forderung der Gegenwart. Vor allem muß darauf geſehen werden, daß die Mädel eine geregelte Berufsausbildung erhalten. Es genügt nicht, die ſchulentlaſſenen Mädel etwa als ungelernte Arbeiterinnen beliebige Hilfsdienſte verrichten zu laſſen, ſondern ſie müſſen für ihren Beruf ſo vorgeſchult werden, daß ſie als Facharbei⸗ terimnen auch größeren Aufgaben gewachſen ſind. „Die von der Hitler⸗Jugend betriebene Berufs⸗ aufklärung weiſt ſchon vor der eigentlichen Berufsbera⸗ tung den Schulentlaſſenen die Wege zu den verſchiedenen Be⸗ rufen. Die Berufsſchule ſorgt dann neben der praktiſchen Ar⸗ beit für eine gründliche und vielſeitige Ausbildung der Ju⸗ gend. Die zuſätzliche Berufsſchulung der Deutſchen Arbeits⸗ front beſteht auch im Kriege unverändert weiter. Gleichzeitig wird dafür geſorgt, daß die Arbeits⸗ kraft der Jungen und Mädel im vollen Maße er⸗ halten bleibt. Trotz der durch den Krieg bedingten Mehrarbeit beſteht das Jugendſchutzgeſetz weiter. Nach wie vor arbeiten die Jugendlichen grundſckglich nicht länger als acht Stunden am Tage, für genügende Nachtruhe und Frei⸗ zeit iſt Sorge getragen, und ein ausreichender bezahlter Ur⸗ laub iſt geſichert, und auch dafür iſt geſorgt, daß dieſer Arlaub eine wirkliche Erholung wird. In den Erholungshei⸗ men der NSV. für berufstätige Mädel in Kohlerstal und Neckargemünd wird dafür geſorgt, daß die Mädel wieder Kraft und Freude an den Arbeitsplatz mitbringen, wenn die Urlaubswochen zu Ende ſind. Für das Erholungslager in Laufenburg, das der Obergau Baden vom 5. bis 16. Juli für die erholungsbedürf⸗ tigen Mädel aus allen Berufen eingerichtet hat, gilt auch nur ein Grundſatz: Die Mädel ſtärken zu neuem vollen Einſatz. Natürlich müſſen auch die Mädel ſelbſt dazu beitragen, ihre Kräfte zu erhalten. Vorträge und Lehrgänge! über eine weckmäßige Geſundheitsführung greifen hier helfend ein. Wie ſtark das Intereſſe für dieſe Fragen unter den Jungarbeiterin⸗ men iſt, beweiſt die Tatſache, daß bereits 80 000 berufstätige Mädel an längeren Kurſen über Geſundheitsführung teil⸗ genommen haben. In das politiſche und wirtſchaftliche Geſchehen unſerer 1 705 führen Jugendbetriebsaben de und Appelle ein. Dazu kommt der Einſatzdienſt für unſere Soldaten, Fami⸗ lienhilfe, Kochen, Schneidern und Nähen für die NSW. Gerade dieſe außerhalb des Arbeitslebens liegenden Hilfe⸗ leiſtungen bringen dem berufstätigen Mädel die Gewißheit, daß es nicht allein ſteht, ſondern gemeinſam mit der geſamten deutſchen Jugend über ſeine Alltagspflichten hinaus in das Leben unſeres Volkes eingegliedert iſt. Der Betriebsobmann im Krieg Garant der Betriebsgemeinſchaft. NSG. Im Schickſalskampf der Nation ſteht die Front der Arbeit neben der Front der Waffen. Die wichtigſte Zelle des Arbeitslebens iſt der Betrieb. Jeder einzelne Betrieb muß eine Kampfgemeinſchaft ſein. In dieſer Gemeinſchaft hat der Betriebsobmann eine beſonders wichtige Auf⸗ gabe. Im Krieg iſt ſeine Verantwortung weſentlich größer geworden. Der Betriebsobmann iſt das ſoziale Gewiſſen des Betriebes. Im Vordergrund ſeiner Aufgaben ſtehen die Stärkung der Betriebsgemeinſchaft durch Sicherung des ſozia⸗ len Friedens und die Erhaltung und Steigerung der Lei⸗ ſtungsfähigkeit und Schaffensfreude der Gefolgſchaft. Zur Erfüllung dieſer Aufgaben iſt eine enge Zuſammenarbeit mit dem Betriebsführer ebenſo notwendig wie eine kameradſchaft⸗ liche Hilfe für die Gefolgſchaft, deren Vertrauen ſich der Be⸗ triebsobmann erwerben muß. Er hat insbeſondere dafür zu ſorgen, daß jede Spannung zwiſchen Betriebsführer und Ge⸗ folgſchaft vermieden wird. Zu dieſem Zweck muß er ebenſo den Betriebsführer von der Notwendigkeit berechtigter An⸗ regungen und Wünſche der Gefolgſchaft wie andererſeits die Gefolgſchaft von der Wichtigkeit von Anordnungen des Be⸗ triebes überzeugen. Der Betriebsobmann iſt ſomit weder Syndikus des Unternehmens noch Gewerkſchaftsſekretär, ſon⸗ dern der Garant der Betriebsgemeinſchaft. Er iſt weder ein Inſtrument des Betriebsführers noch der Ge⸗ folgſchaft, ſondern der Beauftragte der NSDAP. im Be⸗ trieb! 57 dieſer Eigenſchaft hat der Betriebsobmann die höchſte Aufgabe zu erfüllen. Die Durchführung der welt⸗ anſchaulichen und politiſchen Ausrichtung der Betriebsgemein⸗ ſchaft. Im Kriege ſoll ſich die in den Friedensjahren durch⸗ geführte Erziehungsarbeit bewähren. Darüber hinaus muß die weltanſchauliche Ausbildung mit aller Eneraie und unter Berückſichtigung der beſonderen Erforderniſſe des Krie⸗ ges velſtärkt werden. Durch gut geſtaltete Betriebsappelle und Gemeinſchaftsveranſtaltungen des Betriebes wird dieſe politi⸗ ſche Erziehung vorangetragen. 5 Der Betriebsobmann muß ferner über alle ſozlalpoliti⸗ ſchen Maßnahmen Beſcheid wiſſen. um ihre reibunasloſe Durchführüng im Betrieb zu erleichtern und ſeinen Arbeits⸗ kameraden mit Rat und Tat zur Seite ſtehen zu können. Wenn die Deutſche Arbeitsfront ſozialpolitiſche Anregungen gibt oder eine wichtige Aktion in den Betrieben durchführt, hat er ſich mit aller Kraft für dieſe ihm geſtellte Aufgabe einzusetzen. Eine ſeiner wichtigſten ſozialen Pflichten im Kriege iſt die Sorge für die einberufenen Arbeits⸗ kameraden. Die Verbindung zwiſchen dem Betrieb und ſeinen Wehrmachtsangehörigen, zwiſchen Arbeitern und Sol⸗ daten, kann nicht eng genug ſein. Ebenſo muß der Betriebs⸗ obmann die Familienangehörigen der Einberufenen betreuen. Am alle politiſchen und ſozialen Aufgaben erfüllen zu können, muß der Betriebsobmann mit den verſchiedenſten Dienſtſtellen enge Fühlung halten. Außerhalb des Be⸗ triebes iſt gute Zuſammenarbeit mit dem Ortsobmann und dem Kreisobmann der Deutſchen Arbeitsfront ſowie dem Orts⸗ gruppenleiter der NSDAP. notwendig. Ebenſo ſoll der Be⸗ triebsobmann die Verbindung mit den Behörden(z. B. Ar⸗ beitsamt, Gewerbeaufſichtsamt, Ernährungsamt, Wirtſchafts⸗ amt) aufrechterhalten, die für ſoziale Fragen zuſtändig ſind. Er muß bei jeder im Betrieb auftauchenden Frage wiſſen, an welche Stelle er ſich zu ihrer Bereinigung zu wenden hat. Innerhalb des Betriebes iſt engſte Zuſammenarbeit mit dem Betriebsführer, dem Vertrauensarzt und ſeinem eigenen Mitarbeiterſtab nötig. Zu den Mitarbeitern des Betriebs⸗ obmannes gehören die Zellen⸗ und Blockobmänner ſowie dis Betriebswalter und warte, Geſundheits⸗, Berufs⸗ und Heim⸗ ſtättenwalter, Jugendwalter und ⸗walterin, Frauenwalterin und KdF.⸗Wark. Nicht zuletzt ſteht an ſeiner Seite der Stoß⸗ truppführer, der dem Betriebsobmann für die Ausrichtung und den Einſatz der Werkſchar verantwortlich iſt. Der Betriebsobmann kann ſeiner großen Aufgabe nur dann gerecht werden, wenn er ſelbſt jederzeit ſeinen Kameraden Vorbild iſt. Seine perſönliche Haltung iſt von entſcheiden⸗ dem Einfluß auf die Haltung der Betriebsgemeinſchaft. Er muß ſich in ſelbſtloſem Dienſt für den Betrieb einſetzen. Wenn jeder Betriebsobmann ſeine Pflicht voll und ganz erfüllt, dann iſt jeder deutſche Betrieb eine Zelle härteſten Wider⸗ ſtandswillens im Daſeinskampf der deutſchen Nation. Volk, hilf Dir ſelbſt! Ss. Das Kriegshilfswerk für das Deutſche Rote Kreuß⸗ iſt eine Angelegenheit erſter politiſcher Ordnung. Es il das beredte Symbol unſerer politiſchen und ſozialen Einheit, eine gewaltige Realität, wie ſie in der Welt einzig daſteht. Für dieſes Ideal aber müſſen Opfer gebracht werden. Je größer die Opfer ſind, die der einzelne gibt, deſto mehr ver⸗ teidigt er den Beſtand der Gemeinſchaft und damit auch ſeine eigene Exiſtenz. Aus dieſem Grunde wendet ſich das Kriegshilfswerk für das Deutſche Rote Kreuz, welches am 6. und 7. Juli ſeine 4. Hausſammlung veranſtaltet, an das ganze deutſche Volk: Heute, in Deutſchlands entſcheidungs⸗ voller Zeit, heißt es: Volk hilf dir ſelbſt! Nach dem glorreichen Sieg über Frankreich iſt die deutſchg Wehrmacht angetreten zu neuem Waffengang, zum letzten, entſcheidenden Schlag gegen England. Von Narvik bis zur ſpaniſchen Grenze reicht die eiſerne Klammer der deutſchen Front. Die Welt hält den Atem an und blickt auf das gigan⸗ tiſche Ringen zwiſchen zwei Völkern, zwiſchen zwei Welt⸗ anſchauungen. Das Deutſche Rote Kreuz ſteht im Dienſt unſerer tap⸗ feren Soldaten. Das Opfer für das Kriegshilfswerk für das Deutſche Rote Kreuz iſt eine ſtolze Herzensangelegenheit des deutſchen Volkes! Denkt alle daran: Am 6. und 7. Ju Hausſammlung für das Rote Kreuz! 5 Die Wäſche ſchonen! Wed. Spare Punkte! Sortiere deine alte Wäſche und Kleidung; viele Sachen laſſen ſich gewiß auf„Neu“ ändern. Benutze in Küche und Speiſezimmer ſtatt Tiſchdecken— wenn möglich— Wachstuch oder ähnliche Decken. Eine Gummiſchürze oder buntgemuſterte Schürze iſt bet der Hausarbeit praktiſcher als eine weiße. Handtücher mit zwei Aufhängern kann man gleichmäßig f und doppelſeitia benutzen. Kremple die Aermel beim Händewaſchen auf. die Man⸗ ſchetten oder Bündchen bleiben dadurch länger ſauber. Nähe aus abgelegten großen Handtüchern praktiſche Abe trockner für Beſtecke und Töpfe. So bleiben die Geſchirr⸗ tücher geſchont. Benutze beim Anziehen der Schuhe ſtets einen Schuh⸗ löffel. Bevorzuge beim Einkauf gute Qualitätsware, die trotz des zunächſt höheren Preiſes durch eine längere Lebensdauer doch die„billigſte“ Ware ſein wird. 8 5 Reinige Raſierklingen nie in Handtüchern und ander Wäſcheſtücken; Meſſerſchnitte im Gewebe laſſen ſich hierbek nie vermeiden. 5 5 Bewahre naſſe oder feuchte Wäſche niemals zuſammenge⸗ ballt im Wäſchekorb auf. Dieſe muß vorher getrocknet wer⸗ den zur Vermeidung ſchwer zu entfernender Stockflecken. Die g Behälter müſſen luftdurchläſſig ſein.. Wäſcheleinen und Drähte ſind immer vor dem Aufhän⸗ gen der Wäſche zu fäubern. Nur unbeſchädiate Drähte ver⸗ wenden. 5 5 Die Hitze bei der Heißmangel darf nicht zu ſtark ſein, da ſonſt die Gewebe ausdörren und ſchneller verſchleißen. Beim Entflecken können ſich leicht Gewebeſchäden ergeben. In beſonders ſchwierigen Fällen iſt es richtiger, Flecke von fanßtundiger Hand in einer Reinigungsanſtalt entfernen zu aſſen. 1 Zum möglichst sofortigen Eintritt zur Anfertigung von Einzel- und Zusammenstellunęszeichnungen, insbesondere für Rohrleitungen, einfache Maschinenteile usw. gesucht. 5 Angebote mit Lebenslauf, Zeugnisab- schriften, Lichtbild und Gehaltsansprüchen erbeten unter Nr. 693 an die Geschäftsstelle cis Blattes: 8 5 der eine ſucht, will der andere los ſein und beiden wird für wenig Geld durch eine kleine Anzeige geholfen im „Nechaur- Bote. Maschinen aller Syſteme werden repariert. Näheres Zürn, „Bad. Hof“ oder Tel. 23493. 1 — Techniker essere Himbeergeiſt(50 /ig) Deutſch. Weinbrand Kognab) Diverſe Liköre Deutſcher Sekt Rot⸗ und Weißweine Apfel⸗ u. Traubenſaft Eliſabethen⸗ a u. Roßbacher Sprudel Limonade— Himbeerſaſt georg Nöser, Lebensmittelhaus. 7 GBerſchnit in der Streusiebflasche macht im Nu die Hende rein! Verſammlungs⸗Kalender 1 Fußballvereinigung 1898. Heute. Donnerstag⸗Abend Training und Verſammlung wie üblich. Mannheimer Theaterſchau. Donnerstag, 4. Juli: Miete D 26 und 2. Sondermes D 13 und für die NSG Kraft durch Freude, Kulturge⸗ meinde Mannheim, Platzgruppe 264266, 291— 298: „Martha“, Oper von Friedrich Flotow. Anfang 19.30, Ende gegen 22.30 Uhr. 5 Freitag, 5. Juli: Miete F 27 und 1. Sondermiete 14:„Kleines Bezirksgericht“, Luſtſpiel von Otto Bielen. Anfang 19.30, Ende 22 Uhr. Samstag, 6. Juli: Außer Miete, Abſchiedsabend Guſſa 5 Heiken:„Madame Butterfly“, Oper von G. Puc⸗ cini. Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben. Anfang 19.30 Ende gegen 22 Uhr.. N Sonntag, 7. Juli: Miete C 27 und 1. Sondermiete E 14 und für die NSG Kraft durch Freude, Kulturgemeinde Mannheim, Platzgruppe 88—90, 339341: Abſchieds⸗ abend Rr 1. Kapellmeiſter Dr. Ernſt Cremer:„Der fliegende Holländer“ von Richard Wagner. Ein⸗ tauſch von Gutſcheinen aufgehoben. Anfang 19.30, Ende Ihr. 5 5 5