rbeits⸗ önnen. jungen führt, fgabe Kriege eits⸗ b und Sol⸗ triebs⸗ treuen. en zu chafts⸗ ſind. on, an it mit igenen triebs⸗ ie dis Heim⸗ Uterin Stoß⸗ chtung E nur raden eiden⸗ t. Er Wenn rfüllt, Pider⸗ Kreuz Es iſt inheit, aſteht. t. Jo r ver⸗ auch das s am n das ungs⸗ autſche etzten, S zur itſchen gigan⸗ Welt⸗ tap⸗ r das des Jul e und ndern. ken— iſt bet mäßig Man⸗ je Abe ſchirr⸗ Schuh⸗ trotz dauer dere hierbe nenge⸗ t wer⸗ n. Die ufhän⸗ e ver⸗ ein, da geben. ke von len zu 1 Denngspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Pveisliſte r. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages · und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Berkündblatt für den Stadtteil Mm. ⸗Secken helm. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Hördle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— dierenden franzöſiſ 40. Jahrgang Briti Neueſter Flugzeugträger getroffen Von einem deurſchen Torpedo.— Erfolgreicher Bomben⸗ angriff auf militäriſche Anlagen in England. Führerhauptquartier, 4. Juli. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Ein Unterſeeboot unker Führung von Oberleutnank zur See Endraß erzielte einen Torpedotreffer auf den neueſten briliſchen Flugzeugträger„Illuſtrious“. Deutſche Kampfflugzeuge griffen am 3. 7. im Kanal und an der Nordſee britiſche Hafenanlagen, Küſtenbefeſti⸗ gungen, Flugplätze, Barackenlager ſowie Anlagen der Kü⸗ ſtungsinduſtrie an. so wurden der Truppenübungsplatz Aldershot, das Flugzeugwerk Reading und ſchwere Küſten⸗ bakterien bei Newhaven erfolgreich mit Bomben belegt. Bei einem Angriff auf einen britiſchen Geleitzug im Kanal erhielt ein großes Schiff zwei ſchwere Bombentreffer. Britiſche Flugzeuge warfen im Schutze kiefliegender Wolken im Laufe des geſtrigen Tages an mehreren Skel⸗ len Nord⸗ und Weſtdeulſchlands Bomben ab. Hierbei grif⸗ fen ſie in ſkrupelloſer Weiſe die Zivilbevölkerung an, wo⸗ bei in Hamburg-Barmbeck elf Kinder, drei Frauen und ein Mann getötet, elf Kinder und neun Frauen ſchwer verletzt wurden. Auch in der Nacht zum 4. 7. flogen einige feind⸗ liche Flugzeuge nach Belgien und Holland ein, ohne jedoch nennenswerten Schaden anzurichten. Sechs feindliche Flugzeuge wurden vernichtet. Vier deutſche Flugzeuge werden vermißt. Bomben auf Kinder Wie der Wehrmachtsbericht mitteilt, gelang es einigen engliſchen Fliegern, in ſehr großer Höhe bis nach Hamburg vorzudringen. Wie ſkrupellos Englands Methoden der Kriegführung ſind, geht daraus hervor, daß in Barmbeck — eine dichtbeſiedelte Wohngegend ohne jedes militäriſche Objekt— durch die Wolken Sprengbomben abgeworfen wurden. Friedliche Paſſanten und ſpielende Kinder wurden getroffen. 12 Kinder, drei Frauen und ein Mann ſind ge⸗ tötet, etwa 25 Perſonen ſchwer verletzt, davon die größte Zahl Kinder. Nachdem es den Engländern trotz wiederhol⸗ ter Verſuche nicht gelungen iſt, in Hamburg militäriſche Ziele in der Nacht wirkungsvoll anzugreifen, haben ſie jetzt ſogar bei Tage unſchuldige Kinder und friedliche Ziviliſten zum Angriffsziel gewählt. Die Stunde der Vergeltung rückt näher. England wird das ernten, was es geſät hat. Bei der ſehr großen Höhe und der dichten Wolkenſchicht mußte man ſich darauf beſchränken, Jäger zur Verfolgung einzu⸗ ſetzen. Brutaler engliſcher Gewalkakt gegen Frankreich DNB. Berlin, 4. Juli. Wie in London amtlich mitge⸗ teilt wird, ſeien am 3. Juli ſeitens der engliſchen Flokte Maßnahmen ergriffen worden, um alle franzöſiſchen Kriegsſchiffe, die ſich in britiſchen Häfen befinden, unter britiſche Kontrolle zu bringen. Im Verlaufe dieſer Opera⸗ tion ſeien zwei Opfer zu beklagen, die in der britiſchen Mil⸗ teilung nicht näher bezeichnet werden. Gleichzeitig ſei den franzaöſiſch gn daniſchen Häfen ein Ultimatum geſtellt worden. Die engliſche Auslaſſung be⸗ ſitzt die Anverſchämlheit, die nackte Brutalität dieſes zyni⸗ ſchen Piratenaktes mit der verlogenen und ſcheinheiligen Erklärung zu bemänteln, daß die Deutſchen entgegen ihren Waffenſtillſtandsabmachungen beabſichtigen, die franzöſiſche Flotte zum Kampf gegen England einzuſetzen. Die engliſche Regierung— ſo heißt es in der britiſchen Erklärung weiter— bedauere es, daß der franzöſiſche Admiral, der in Oran das Kommando führe, die An⸗ nahme jeder einzelnen der geſtellten Bedingungen verwei⸗ gert habe. Deshalb habe in Oran eine Aktion gegen die franzöſiſchen Schiffe unternommen werden müſſen. Die Operationen ſeien noch im 425 5 Zu dieſem neuen ungeheuerlichen Gewaltakt der briti ſchen Seeräuber erfahren wir folgende Einzelheiten: Am Mittwoch erſchien vor Oran, dem franzöſſſchen Kriegshafen in Algerien, ein engliſcher Flollenverband, beſtehend aus drei Schlachtſchiffen, einem Flugzeugträger, drei Kreuzern und einer leichten Flottille, und verlangte vom Komman⸗ n Befehlshaber die Auslieferung der dort liegenden franzöſiſchen Flolleneinheiten, andernfalls ſie angegriffen und verfenkl würden. Das Ultimatum war auf ſe des befriſtet. Der franzöſiſche Admiral wies das vorlagen.„ Wie verlautet, hatte der franzöſiſche Admiral von ſei⸗ „ uten und zu uterzugehen. Die in land liegenden franzöſiſchen Schiffe ſollten ſich ebenfalls die Ausfahrt erzwingen und entſprechend den Maffenffll 7 ſranzöſiſche Seeſchlacht Freitag, den 5. Juli 1940 Eine Entſcheidung des Führers Wie wir hierzu erfahren, hal der Führer nach er⸗ ſolgler Milteilung dieſer Vorgänge durch die franzöſiſche Waffenſlillſtandsabordnung an die deukſche Waffenſtill⸗ ſtandskommiſſion der franzöſiſchen Regierung die Genehmi⸗ gung erkeilt, ihre Schiffe dort, wo ſie ſich dem Jugriff der Engländer nicht entziehen könnken, zu verſenken. Dieſe Ent⸗ ſcheidung entſpricht dem Inhalt des Waffenſtillſtandsab⸗ ſommens, demzufolge es nicht die Abſicht der deutſchen Re⸗ gierung iſt, die franzöſiſche Flolte in deutſchen Beſitz zu bringen, ſondern lediglich zu verhindern, daß ſie weiterhin am Kriege gegen Deutſchland teilnimmt. Echt engliſche Hinter hältigkeit Die framzöfiſchen Kriegsſchiffe lagen ohne Dampf im Hafen Mehrere Einheiten vernichtet, der Reſt ins Mittelmeer durchgebrochen Zu dem gemeinen Ueberfall der britiſchen Flotte auf die franzöſiſchen Kriegsſchiffe im Kriegshafen von Oran er⸗ fährt DNB noch, daß beim plötzlichen Angriff der Englän⸗ der, der um 17.50 Uhr erfolgte, die franzöſiſchen Schiffe zum Teilohne Dampf waren und ſo im Hafen lagen, daß ſie ihre ſchwere Artillerie nicht zur Wirkung bringen konnten. Dieſe Umſtände kennzeichnen die ganze unfaire Hinterhältigkeit und bodenloſe Gemeinheit der Engländer. Sie eröffneten auf weite Entfernungen überraſchend das Feuer. Die Schlachtſchiffe„Provence“ und„Dun⸗ kergue“ ſowie der Floltenführer„Mogador“ wurden in Brand geſchoſſen und liegen brennend im Hafen von Oran. Das Schlachtſchiff„Brelagne“ iſt offenbar beim Auslaufe auf eine der von den Engländern gelegten magnetiſchen Minen in die Luft geflogen. Dem Schlachtſchiff„Straß burg“, fünf Floktillenführern ſowie einer Anzahl von Tor⸗ pedobooken und U-Booken, gelang es, kämpfend den Ring der engliſchen Schiffe zu ſprengen und ins Mittelmeer durchzubrechen. „Haſſenswerter Angriff“ Die franzöſiſche Darflellung. Genf, 4. Juli. In Clermont⸗Ferrand wurde am Don⸗ gegeben: „Am Morgen des 3. Juli iſt eine bedeutende britiſche Streitkraft, die vor allem drei mächtige Linienſchiffe um⸗ faßte, und die von der Nordſee gekommen war, vor der Reede von Mersle el Tebir, der Flottenbaſis von Oran, er⸗ ſchienen, wo entſprechend dem Waffenſtillſtandsabkommen ſich ein Teil der franzöſiſchen Flotte, namentlich die„Dun⸗ kerque“ und die„Strasbourg“, vor Anker befand. Der britiſche Admiral richteke an den franzöſiſchen Ge⸗ ſchwaderadmiral, Vizeadmiral Genſoul, die Aufforderung, ſich zu ergeben oder ſeine Schiffe ſelbſt zu verſenken. Der brifiſche Admiral gewährte eine Friſt von ſechs Skunden sch Entſcheidung. Ohne den Ablauf dieſer Friſt abzuwarten, chloſſen Waſſerflugzeuge der engliſchen Marine die Reede von Mersle el Tebir mittels magnekiſcher Minen. Da der franzöſiſche Admiral ſich weigerke, zu gehorchen, eröffnete die britiſche Flotte um 17.40 uhr auf die franzöſiſchen Kriegsſchiffe das Feuer. Angeſichts dieſes unqualifizierbaren Angriffs hat die franzöſiſche Regierung den neben der britiſchen Flotte auf der Reede von Alexandrien verankerten franzöſiſchen Ein⸗ heiten den Befehl gegeben, die Anker zu lichten und auf offene See zugehen, notfälls mit Gewalt. Darüber hinaus hat— da dieſer Angriff umſo haſſens⸗ werker iſt, als er von unſeren Berbündeken von geſtern be⸗ gangen wurde— die franzöſiſche Admiralität unverzüglich allen Kriegsſchiffen, die ſich auf hoher See befinden, Wei⸗ ſung gegeben, die britiſchen Handelsſchiffe, die ſie kreffen, anzuhallen und auf jeden neuen Angriff mit Feuer zu untmorton“ 5. Beſehl der ſranzöſiſchen Regierung: Engliſche Schiffe und Flugzeuge werden bei Annäherung an die Küſte ohne weitere Warnung angegriffen. Rom, 5. Juli. Eine am Donnerstag 16.10 Uhr von Sle⸗ fani ausgegebene Reutermeldung beſagt, daß die franzöſi⸗ ſche Regſerung einen Bale eklaſſen hat, demzufolge es allen britiſchen Schiffen un; Flugzeugen verbolen iſt, die 20Meilen-Seezone der e der franzöſiſchen Gebiete in Europa und Ueherſee zu überfliegen oder iu durchfahren, a ſie ohne irgendeine Warnung angegriffen wer⸗ 5 n. 75 Wieder amerikaniſche Poſt geraubt zweimal in einer Woche von 1 eh der Eſipperflugboote Newgork, 5. Juli. Zum zweiten Male in dieſer Woche ch 125 von Aab dne amerikaniſche Elipper⸗ flugboot eine außerfahrplanmäßige Landung in Bermuda. wo e a. die Poſt von Bord holten. Der am Mittwoch aus Europa eingetroffene„Pakeeclipper“ mußte den größten Teil der 2100 Pfund ſchweren Poſtla⸗ dung beim brikiſchen Zenſor zurücklaſſen. Am Montag beſchlagnahmten die Engländer über 1000 Pfund Poſt des des Flugbootes„Americanelipper“. . Depreſſion der englischen Oeffen pie Ar E Wie glaubwürdiger zu machen. Nr. 156 „Größte Schufterei der Weltgeſchichte“ Zu dem feigen britiſchen Ueberfall auf die franzöſiſche Flotte im Hafen von Oran ſchreibt der Deutſche Dienſt: „Die heute vom Auswärtigen Amt veröffentlichten Do⸗ kumente über die Flandernſchlacht und die Meldung über die Seeſchlacht vor Oran fügen ſich non ſelbſt zu dem großen Thema„Englands Verrat an Frankreich“ zuſammen. Wird in den Dokumenten zur Flandernſchlacht in unge⸗ heurer Dramatik bewieſen, wie die engliſche Regierung und die engliſche Heeresführung die hilfeſuchende franzöſiſche Armee und die franzöſiſche Regierung kaltblütig im Stich ließen, wie unter den Augen Englands das franzöſiſche Heer ſich verblutete und Churchill nur ein eiskaltes engliſches In⸗ tereſſe kennt; die Rettung des eigenen Expeditionskorps, ſo zeigen die neueſten Meldungen über das unglaubliche Vor⸗ gehen Englands gegen die franzöſiſche Flotte die konſequente Fortſetzung dieſer Haltung, die nicht davor zurückſchreckt, den todwunden Bundesgenoſſen meuchlings zu erdolchen. Wie aus Meldungen erſichtlich iſt, hat man jetzt wehrloſe franzöſiſche Schiffe in britiſchen Häfen mit Mann und Maus verſenkt und gegen die in der Demobil⸗ machung begriffenen franzöſiſchen Kriegsſchiffe vor Oran das Feuer aus Kanonen und von Bombenflugzeugen er⸗ öffnet. Es iſt wohl die größte Schufterei der Weltgeſchichte, die Herr Churchill ſich hier leiſtet. Polen, Tſchechoſlowakei, Norwegen, Holland, Belgien mit all ihren erbärmlichen Erſcheinungen engliſchen Verrats verblaſſen in ihrer Nie⸗ derkrächtigkeit vor dem, was Britannien jetzt mit ſeinem Bundesgenoſſen Frankreich in deſſen kragiſchſter Skunde Stunde macht. Waren die Beſchießungen des beſiegten Bundesgenoſſen, der ſich für England opferte, ſchon an ſich widerlich, ſo findet die Verſenkung franzöſiſcher Schiffe in engliſchen und franzöſiſchen Häfen, der Mord an franzöß⸗ ſchen Matroſen, die die Befehle ihrer Regierung und ihrer Offiziere durchführen wollten, überhaupt keinen Vergleich mehr in der Geſchichte. Churchill erſcheint nicht nur vor uns, ſondern auch vor dem Urteil der Weltgeſchichte als der größte Schuft, der jemals exiſtiert hat. Vor ihm verblaſſen die Berbrechen, die in den Annalen der Geſchichte verzeich⸗ nek ſind. Es erhebt ſich die Frage, was das engliſche Volk zu dieſer einmaligen verbrecheriſchen Erſcheinung zu ſagen hat, Wenn im engliſchen Volk, was wir glauben möchten, noch ein Gefühl für Ehre, Anſtändigkeit und Ritterlichkeit vorhanden iſt, ſo dürfte dieſe Gemeinheit ſeines Premiers endlich den lange ſchon zurückgehaltenen Sturm der Ent⸗ rüſtung losbrechen laſſen. Nelſon hat die franzöſiſche Flotte in der Seeſchlacht bei Trafalgar beſiegt, Winſton Churchill läßt wehrloſe Schiffe ſeines franzöſiſchen Bundesgenoſſen in den Grund bohren. Es würde uns nicht wundern, wenn das engliſche Volk ſich beſinnen, das Furchtbare ſeines Nie⸗ derganges erkennen und Winſton Churchill kurzerhand jetzt angeſichts der Nelſon⸗Statue am Trafalgarſqueare aufhän⸗ gen würde. s Der italieniſche Wehr machtsbericht Erfolgreiche Vorſtöße an der Cyrenaika⸗Grenze und in Oſtafrika— Feindliche Forts erobert Rom, 4. Juli. Der italieniſche Wehrmachtbericht vom Donnerstag hat folgenden Worklaut: „Das Haupktquartier der Wehrmacht gibt bekannt: An der Grenze der Cyrengika exreichte eine unſerer Kolonnen Muſſid, in der Zone von Sollum, unter Jurückwerfung kleinerer Panzerabteilungen, während unſere e eine feindliche Autokolonne angriff und zerſprengte. Weiter ſüdlich wurden wiederholte engliſche Angriffe gegen das befeſſigte Fort Capuzzo glatt abgewieſen. 8 Eines unſerer U-Boote iſt nicht zu ſeinem Sküßpunkt zurückgekehrt. In Italieniſch⸗Oſtafrika haben unſere Dubaks(Einge⸗ boxenentruppen) ein feindliches Fort bei Mojalo erobert und es krotz eines ergebnisloſen engliſchen Luftangriffes, womit der Gegner geantwortet hatte, behauptet. An der Sudangrenze haben unſere Geſchwader feindliche Kräfte bei Akobo und Gallabat bombardiert. Ein feindlicher Luft⸗ angriff auf Aſſab hat leichteren Schaden angerichtei. Graziani auch weiterhin Generalſtabschef des Heeres. Rom, 3. Juli. Marſchall Graziani behält, wie amtlich mitgeteilt wird, auch weiterhin die Funktionen des General⸗ ſtabschefs des Heeres bei. In ſeiner Abweſenheit können ſie von dem ſtellvertretenden Generalſtabschef, General Maatla, ausgeübt werden. f Falſche engliſche Friedenshoffnungen N Dummes Ablenkungsmanöver. DB Berlin, 4. Juli. Um einen Lichtblick in die tiefe ichkeit zu bringen, fahren gewiſſe Kreiſe der Londoner Eity fort, Nachrichten über angebliche deulſche Friedensfühler in die Welt zu ſetzen. So meldet die United⸗Preß aus London un⸗ ter Berufung auf eee Botſchafter, der na⸗ lürlich diskreterweiſe ungenannt. hätten einer Gruppe engliſcher Privatperſonen Friedens⸗ leibt, deutſche Agenten orſchläge unterbreitet. Die Agentur verſucht ſogar durch Wie bag er Worſhllge die Meldung Demgegenüber wird feſtgeſtellt, daß dieſe„ 5 n den A bis 3 erfunden iſt und ihren 1 offenbar Wünſchen gewiſſer Londoner Kreife hat, das engliſche Volk über die heffnungsloſe Lage Aae egen 85 — 5 1 7:7... * PPP 1 1 e PF e das br ö bereits zuſammenbrechen werde, wenn die erſten Schläge der deutſchen Waffen auf England nie- derpraſſeln werden.. 8 Senſationelle Funde. Weilere Veröffenklichungen der Dokumente des franzöſiſchen Generalſtabes. Dokument Nr. 6 bildet folgende handſchriftliche Aufzeichnung des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten Da⸗ ladier vom 19. Januar 1940: „General Gamelin und Admiral Darlan ſind zu bit⸗ ten, eine Denkſchrift über eine evenkuelle Intervention zur Zerſtörung der ruſſiſchen Oelfelder auszuarbeiten. Fall 1: Abſchneidung der für Deutſchland beſtimm⸗ ten Deltransporte im Schwarzen Meer. Es handelt ſich!“ vor allem um deutſche Schiffe. In dieſem Fall wird Ruß⸗ land nicht in den Krieg hineingezogen. Fall 2: Direkte Intervention im Kaukaſus. Fall 3: Ohne direktes Vorgehen gegen Rußland Maß⸗ nahmen treffen, um Selbſtändigkeitsbeſtrebungen der mo⸗ hammedaniſchen Bevölkerungsgruppen im Kaukaſus zu fördern 5 Dokument Nr. 2 Telegramm des franzöſiſchen Botſchafters Maſſigli in An⸗ karg an Außenminiſterium in Paris vom 28. März 1940 Bei den Verſuchen in meiner früheren Korreſpondenz die Haltung der Türkei der Sowjetunion gegenüber klar⸗ zustellen(vergleiche beſonders meine Depeſche Nr. 74 vom 24. Februar und meine Telegramme Nr. 433 bis 429 und 461) betonte ich daß es meiner Anſicht nach zwecklos ſei zu verſuchen, die Türken gegen die Sowjets aufzuhetzen, daß man aber andererſeits hoffen könne, es werde uns unter gewiſſen Umſtänden gelingen, ſie dahin zu bringen, daß ſie in unſerem Fahrwaſſer gegen Rußland Stellung nehmen. An dieſer Meinung, die ich vor dem Zuſammen⸗ bruch des finniſchen Widerſtandes ausgeſprochen habe, glaube ich heute nichts ändern zu müſſen. Der Moskauer Friede wird gewiß die türkiſche Vorſicht nur noch ſteigern. Gleichzeitig aber bleibt man hier bei der Ueberzeugung, daß die Rote Armee aus dem Krieg im Norden ſehr ge⸗ ſchwächt zurückgekommen iſt, was wiederum ausgleichend wirkt. Jedenfalls ſtelle ich keinerlei Annäherungsverſuche mit der Sowjetunion feſt, im Gegenteil, man gewöhnt ſich allmählich an den Gedanken, mit ihrer Feindſchaft rechnen zu müſſen, was aber nicht beſagen will, daß die türkiſchen Staatsleiter gewillt ſind, ſich in ein Abenteuer mit unge⸗ wiſſem Erfolg einzulaſſen. ——— 8 3 Die deutſchen Luftangriffe Britiſches Eingeſtändnis und amerikaniſche Beſtätigung. Bern, 4. Juli. Bei der Kommenkierung einer Verord- nung der engliſchen Kegierung, wonach bei Fliegeralarm der Verkehr und die Arbeit möglichſt weitergehen ſollen, gibt der„Daily Herald“ ausnahmsweiſe einmal der Wahr⸗ heit die Ehre. Er ſtellt nämlich feſt, es zeige ſich klar, daß das Jiel der deutſchen Luftangriffe nicht die Zivilbevölke⸗ rung ſei, ſondern die„Fabriken und Warenlager“. Dieſe für uns ſelbſtverſtändliche Tatſache iſt aber für die Briten keineswegs klar, was ſie bei ihren wahlloſen nächtlichen Bombenangriffen immer wieder beweiſen. i N In Widerſpruch zu den Londoner Lügenmeldungen, wonach angeblich deutſche Fliegerbomben in England nur Wohnhäuſer und Schulen treffen, berichtet auch die Zeit⸗ ſchrift„Iron Age“, daß die von der engliſchen Regierung in der letzten Woche bei den US A⸗Steel⸗Co. und der Beth⸗ lehem⸗Co. beſtellten 112 000 Tonnen Eiſenbahnſchienen für die Reparatur der durch Bomben beſchädigten Bahnkörper über das geſamte engliſche Eiſenbahnnetz verteilt werden ſollen und eiligſt geliefert werden müßten. Der durch ſeine Photographien von der japaniſchen Be⸗ ſchießung des amerikaniſchen Kanonenbootes„Panay“ im Vangtſe bekannt gewordene Zeitungsphotograph Norman Alley kehrte aus Europa nach Amerika zurück. Er erzählte den Vertretern der„Washington Times“ und des„Wa⸗ ſhington Herald“ ſeine Erlebniſſe in Deutſchland und auf den weſtlichen Kriegsſchauplätzen. Alley ſagte u. a., eins wolle er feſtſtellen und das ſei, daß er kein einziges Mal deutſche Angriffe auf Ziviliſten oder auf Flüchtlinge auf Landſtraßen geſehen habe, außer, wenn dieſe Flüchtlinge mit feindlichen Truppen vermiſcht geweſen ſeien. Die Franzoſen, Belgier und Holländer, die er geſpro⸗ chen habe, ſeien alle wütend auf die Engländer. Eine Nationalverſammlung in Frankreich Bern, 4. Juli. Habas meldet aus Vichy: Auf ihren nächſten Tagungen werden Kammer und Senat eine Entk⸗ ſchließung über die Einberufung der Nationalverſammlung anzunehmen haben. Die e eee ſoll die durch die Lage gebotenen Aenderungen der polikiſchen In⸗ n vornehmen und der Regierung die notwendige ukorikät zum Wiederaufbau des Landes geben. Franzöſiſche Kundfunkſendungen im unbeſetzten Gebiet. DNB Berlin, 5. Juli. Bei den Beratungen der deutſchen Waffenſtillſtandskommiſſion ſtand u. a. am Donnerstag die Frage des franzöſiſchen Rundfunks zur Erörterung. Die deutſche Waffenſtillſtandskommiſſion hat beſchloſſen, der franzöſiſchen Regierung zuzubilligen, die franzöſiſchen Rund⸗ funkſender im unbeſetzten Gebiet wieder in Betrieb zu neh⸗ men. Für die Sendungen trägt die franzöſiſche Regierung die volle Verantwortung. Eine Zenſur von deutſcher Seite findet nicht ſtatt. 8 5 „Zeichen des Verfalls Englands“ Die Ueberführung der Kroninſignien nach Kanada. Madrid, 4. Juli.„Informaciones“ berichtet unter der Ueberſchrift„Zeichen des Verfalls“ über den Abtransport der engliſchen Kroninſignien nach Kanada. Dieſe Ueberfüh⸗ rung, ſo ſchreibredas Blatt, habe ſymboliſche Bedeu⸗ tung. Englands Regierung fühle ſich tagtäglich anſicherer auf dem eigenen Boden. Die Nervoſität ſei unbeſchreiblich, und die Anzeichen der Hoffnungsloſigkeit unter der Arbei⸗ terſchaft und dem engliſchen Mittelſtand nehme zu. Ledig⸗ lich das Großkapital, das vorwiegend in füdiſcher Hand ſei, wolle den Krieg fortſetzen Das Schickſal des Landes liege ſomit bei Leuten, die ſich um das Geſamtwohl nicht küm⸗ merten, ſondern eigene Ziele verfolgten und ihre Geld⸗ ſäcke höher achteten als den Beſtand des britiſchen Reiches. Die Sympkome des Verfalls, deren Anzeichen nicht nur in Europa vorhanden e e 1 1 9 75 und ich in Kürze dermaßen häufen, daß Wir müſſen uns in der Tat Rechenſchaft darüber ab⸗ legen, daß, wenn die Regierung von Ankara von jetzt ab die Ueberzeugung hat, daß Deutſchland über die Weſt⸗ mächte nicht den Sieg davontragen wird, doch viele Men⸗ ſchen in der Türkei auch nicht davon überzeugt ſind, daß dieſe zurzeit einen endgültigen Sieg davontragen können. 5 5 Viele glauben noch immer, daß das Reich von den müde gewordenen Alliierten den Frieden erhalten wird, den es braucht; viele glauben—, und die deutſche und die italie⸗ niſche Propaganda bemühen ſich, ſie davon zu überzeugen — daß trotz der von den Regierungen in Paris und Lon⸗ don bekräftigten Entſchloſſenheit der Krieg durch einen Kompromißfrieden ſein Ende nehmen wird. Dann müßte man hier natürlich darüber nachdenken, was die Zukunft bringen könnte in dem Falle, in dem bei einem Künftigen Frieden der die Völker Frankreichs und Englands in den Zuſtand der Unzufriedenheit und Entmutigung laſſen würde, die Türkei einem Rußland gegenüber allein da⸗ ſtünde, das ſich die Lektionen des Finnenkrieges zu Nutze gemacht haben würde, um ſeine militäriſche Macht zu ſtärken. Die Regierung kann dieſen Geiſteszuſtand nicht voll⸗ ſtändig ignorieren, daher rührt auch zu einem großen Teile ihre augenblickliche Vorſicht. Ob wir uns morgen in einer wenn auch beſchränkten Aktion auf der Weſtfront entſchie⸗ den durchetzen, oder ob eine deutſche Offenſive in großem Stile gegen unſere Verteidigung zu Lande oder in der Luft zuſammenbricht, ſtets werden wir die Türken mutiger und unternehmungsluſtiger finden. Es muß aber leider hinzugefügt werden, daß der Zu⸗ ſtand unſeres öffentlichen Lebens unabhängig von jedem militäriſchen Geſichtspunkt aus hier einige Unruhe hervorgerufen hat; die letzten Sitzungen im Parlament haben einen niederſchlagenden Eindruck hinter⸗ laſſen. Man hat ſicherlich zu der Entſchloſſenheit Ew. Ex⸗ zellenz und der Regierung, die Lage zu beſſern und die franzöſiſche Moral nicht ſinken zu laſſen, Vertrauen, aber es gibt Menſchen, die dem Einfluß der deutſchen und italie⸗ niſchen Agenturen und Rundfunkſendungen ge⸗ genüber nicht unempfindlich geweſen ſind und die noch nicht ſicher ſind, ob ſie nicht in ihren Hoffnungen, die auch bei uns die gleichen ſind, getäuſcht werden. Man muß den Mut haben, es auszuſprechen, daß die Türken in der ge⸗ genwärtigen Stunde nicht das Gefühl von unſe⸗ rer unwiderſtehlichen Ueberlegenheit ha⸗ ben, wie groß auch ihre Sympathien für uns ſein mögen, die Ueberzeugung der meiſten läuft darauf hinaus, daß ihr Schickſal mit dem Schickſal der Weſtmächte verbunden iſt; die Regierung iſt gewiß zur Einhaltung der mit uns ein⸗ gegangenen Verpflichtungen feſt entſchloſſen, aber in der öffentlichen Meinung herrſcht keine ſolche Geiſteshaltung, die ſie zur Ergreifung von Initiativen ermutigt, die über das Riſiko hinwegführen. Ein Luftangriff auf Baku von Djezireh aus bringt eine Ueberfliegung türki⸗ ſchen Gebietes von nicht einmal 200 km mit ſich, und zwar handelt es ſich um die Ueberfliegung des Bergmaſſivs, das ſich zwiſchen dem Van⸗See und dem Ourmiah⸗See er⸗ ſtreckt, d. h. in Kurdenland, das infolge der ſehr ſtrengen Polizei⸗Operationen, die die türkiſche Armee dort vor zwei oder drei Jahren durchgeführt hat, ſtark entvölkert iſt. Es würde keinerlei wichtige Siedlungsgruppe überflogen wer⸗ den und die Flugzeuge könnten ſehr gut unbemerkt paſſieren. Sollten ſie beobachtet werden, dann höchſtens von vereinzelten Polizei⸗ oder Gendarmeriepoſten. Außer⸗ dem könnte durch eine Wendung nach Weſten und einen Querflug durch den nördlichen Teil des Iran die Ueber⸗ fliegung des türkiſchen Gebietes gänzlich vermieden wer⸗ den(und noch mehr, wenn die Skarkbaſis nicht in Dfezi⸗ reh, ſondern im Irak läge.) Wenn ich dieſe kalſächliche Lage mit der Bemerkung Saracoglus vergleiche, die in meinem Telegramm Nr. 529 enthalten iſt, komme ich zu dem Schluß daß eine vorhe⸗ rige Benachrichtigung der kürkiſchen Regierung und die Bitte um deren Genehmigung— wenigſtens um die mo⸗ raliſche Genehmigung— zur Ueberfliegung ihres Gebietes ſie unnütz in Verlegenheit bringen ließe. Man ſollte ſie, wenn nicht vor die vollendete Tatſache, ſo doch wenigſtens vor ein Ereignis ſtellen, das gerade einkritt und den Seit⸗ punkt für ihre Benachrichtigung über das, was geſchieht, abwarten(Ich meine damit ihre offizielle Benachrichtigung, denn die verkraulichen Beziehungen, die wir mit ihr wie mit dem Oberkommando unterhalten, würden es ja verbie⸗ ken, daß ſie ganz im unklaren gelaſſen werden). Die Ope- ralion muß bereits im Gange ſein, indem man ſich im voraus entſchuldigt, wenn Flugzeuge während ihres Flu ⸗ ges genötigt ſind, kürkiſchen Luftraum zu benutzen. Weit entfernt davon, die türkiſche Regierung zu ver⸗ letzen, wird unſere Reſerve gerade der Erleichterung ihrer Aufgabe dienen. Sollte die Sowjetregierung einen Proteſt erheben, dant iſt es wichtig, daß Ankara erklä— ren kann., mit der Angelegenheit nichts zu tun gehabt zu haben. Wenn eine Ueberfliegung ſtattgefunden hat, dann wäre es nicht einmal ſchlimm, wenn wir einen direk⸗ ten Proteſt erhielten.. Sollte ſich die Angelegenheit verſchlimmern, und ſollten die Sowjets durch Kriegshandlungen darauf reagieren, ſo wäre es kalſächlich notwendig, daß die kürkiſche Regierung imſtande wäre, vor der großen Verſammlung zu erklären, daß die Initiative zum Angriff Moskau zur Laſt fällt. In dieſem Falle muß die Uebereinſtimmung der öffenkli⸗ chen Meinung und des Landes mit der kürkiſchen Regierung ſichergeſtelll ſein. Die Frage des Schwarzen Meeres und der Erleichterungen, die die Schiffahrt in ſeinen Ge⸗ wäſſern bei dem verkappten Mitwirken der Sowjets für die Verſorgung Deutſchlands bietet, hält weiterhin meine Aufmerkſamkeit feſt. Nach den Beſtimmungen der Meeres⸗ konvention ſind die alliierten Mächte als Kriegführende nur berechtigt, Kriegsſchiffe ins Schwarze Meer zu ſchicken, wenn es ſich um die Erfüllung einer Entſcheidung des Völ⸗ kerbundes oder um Anwendung eines im Rahmen der Völkerbundspakte abgeſchloſſenen, in Genf N Rund die Türkei bindenden Beiſtandsvertrages handelt, oder wenn die Türkei ſelbſt als kriegführende Macht oder ſich von einer Kriegsgefahr bedroht Fühlende an die alli⸗ ierten Mächte einen Hilferuf ergehen läßt. Zurzeit iſt keine dieſer Bedingungen erfüllt. Unſer Eintritt ins Schwarze Meer kann demnach, wie Ew. Exzellenz bemerken, nur auf Grund einer wohlwollen⸗ den Entſcheidung der Türkei erfolgen, die— darüber müſ⸗ ſen wir uns klar ſein— den von ihr in Montreux über⸗ nommenen Verpflichtungen widerſprechen würde und die daher einen Proteſt von einer Macht, welche die Konven⸗ 28 regiſtrierten daß gegenwärtig keines e oder Italien, der Konvenkion beigelreken iſt, hervorrufen könnte. Die zuletzt genannten Mächte könnten in dieſem Falle ſehr wohl das deulſche Spiel betreiben. Obendrein würde die Sowjekunion ſelbſt in dem Falle, wo keinerlei kriegeriſche Handlungen gegen ihr Land oder ihre kfriegs⸗ und Handelsſchiffe gerichtet ſind, bei einer Oeffnung der Meerengen den alliſerten Kreuzern eine feindſelige Mani⸗ feflation ankündigen und ſelbſt Gegenmaßnahmen ergrei⸗ fen. Die Möglichkeit des Ausbruchs von Feindſeligkei⸗ ten als eine Folge unſerer Initiative iſt alſo keineswegs ausgeſchloſſen, und dieſer Umſtand würde uns verpflichten, uns wie in dem bereits unterſuchten Falle mit den Rück⸗ wirkungen zu befaſſen, die die geplante Initiative vom Standpunkt der türkiſchen Verteidigung haben könnte. Es würden ſich alſo die gleichen Vorſichtsmaßregeln und Fri⸗ ſten zwangsweiſe ergeben, die die Operationen gegen Baku mit ſich zu bringen ſcheint. Wie ſollte übrigens die Kontrollaktion auf dem Schwar⸗ zen Meer ausſehen? Die Zahl der deutſchen Han⸗ delsſchiffe, die in den bulgariſchen Häfen Zuflucht ge⸗ nommen haben, iſt ziemlich beſchränkt(es ſind ſcheinbar acht). Das direkte Vorgehen einer alliierten Kreuzfahrt ge⸗ gen die Schiffahrt unter deutſcher Flagge würde alſo von kurzer Dauer ſein. Die angehaltenen Schiffe müßten zu einem Flottenſtützpunkt gebracht werden, um dort kontrolliert zu werden und die beſchlagnahmten Wa⸗ ren auszuladen. Wo ſollte dieſer Stützpunkt ſein, wenn nicht in einem türkiſchen Hafen? Diskrete Erleichterungen wären unzureichend. Das hieße aber, daß die Türkei direkt mit der Aktion der Alliierten verbunden wäre und Deutſch⸗ land ſie mit Recht als kriegführende Macht anſe⸗ hen könnte.. Die türkiſche Regierung iſt nach meinem Dafürhalten zurzeit aus den eingangs dargelegten Gründen nicht bereit, ſo weit zu gehen. „Ich komme zu dem Schluß, daß bei der gegenwärtigen Lage und nach einer von den Experten feſtzuſetzenden Friſt die Operation gegen Baku am leichteſten zu or⸗ ganiſieren iſt— und zwar in dem Maße, in dem wir die türkiſchen Bedenken berückſichtigen könnten, außerdem würde ihr Erfolg derartige Konſequenzen haben und die ruſſiſche Aktion derart lähmen, daß die türkiſche Regierung bei einem guten Ausgang der Operationen ſich gerade durch unſeren Erfolg dazu ermutigt fühlt, uns die notwendigen Erleichterungen unbekümmert zuzugeſtehen, bis die Opera⸗ tionen der Schiffskontrolle auf dem Schwarzen Meer unter günſtigen Umſtänden vor ſich gehen können. N Dokument Nr 8 i Briliſch-franzöſiſcher Operationsplan für den Luftangriff auf Bakum und Baku vom 5. April 1940. „Der franzöſiſch⸗britiſche Luftangriff auf das Kaukaſus⸗ Petroleum richtet ſich ausſchließlich gegen die Raffinerien und die Hafenanlagen von Batum— Poti— Grozuy— Baku. Es kann damit gerechnet werden, daß innerhalb der erſten ſechs Tage 30 bis 35 v. H. der Kaukaſus⸗ Raffinerien und der Hafenanlagen zerſtört ſein werden. Das verwendete Flugzeugmaterial bilden etwa 90 bis 100 Flugzeuge, die aus ſechs Fliegergruppen und drei briti⸗ ſchen Geſchwadern zuſammengeſtellt werden. Die franzöſi⸗ ſchen Gruppen werden ſo ausgeſtattet, daß ſie Baku an den vorgeſehenen Daten angreifen können. Sie ſetzen ſich aus zwei Gruppen Farmen 221 und vier Gruppen Glenn Marten, die mit Erſatztanks ausgerüſtet ſind, zuſammen. Sie können bei jedem Feindflug insgeſamt 70 Tonnen Bomben auf etwa 100 erkundete Raffinerien abwerfen. Feindliche Gegenwirkung und die vermutete Anweſenheit deutſcher Jagdflieger werden die Wirkſamkeit die⸗ ſer Operationen in erheblichem Maße vermindern.“ Für Ende Juni 1940 vorbereitet! Dokument Nr. 9 iſt folgender Bericht des Generals Weygand an den Oberkommandierenden der franzöſi⸗ ſchen Luftwaffe vom 17. April 1940. 5 5 Die Vorbereitungen für die Bombardierung der Oel⸗ felder des Kaukaſus ſind ſo weit forkgeſchritten, daß ſich die Friſt, innerhalb deren dieſe Operation durchgeführt werden kann, abſchätzen läßt Politiſche Vorausſetzungen: Die Einhaltung einer Friſt iſt hier nicht geboten. Die Unternehmung braucht nicht zum Gegenſtand einer Vereinbarung mit den Türken gemacht zu werden, deren Abſchluß ſich im übrigen als un⸗ möglich erwieſen hat. Der franzöſiſche Botſchafter in der Türkei hat der Regierung über dieſe Frage genau berich⸗ tet. Gegenwärtig kann von einer Genehmigung für die Ueberfliegung türkiſchen Staatsgebietes nicht die Rede ſein, noch weniger von der Bereitſtellung von Flug⸗ plätzen, die als Sprungbrett dienen könnten. Auch ſonſtige Hilfe nicht zu erwarten. Der Materialtransport für den eſamten Bedarf geht über die Eiſenbahn Aleppo—Niſſi⸗ ine. Eine vorherige Demarche für die Benutzung dieſer Strecke, ſoweit ſie türkiſches Staatsgebiet berührt, iſt nicht erforderlich, da unſere früheren Vereinbarungen uns in dieſer Beziehung ſede Freiheit laſſen. Bei det Schätzung der Friſtey ſind zu berückſich⸗ tigen: a) Die Herrichtung der Flugplätze: In dieſer Jah⸗ reszeit iſt nur geringe Arbeit erforderlich, ihre Dauer wird auf 14 Tage geſchätzt. b) Arbeiten auf der Eiſenbahnſtrecke und zur Aufſtellung der Depots(Weichen, Schienen, Draht⸗ leitungen); Dauer: 14 bis 20 Tage. c) Transport von Be⸗ triebsſtoff, Munition. Truppen und Wagenparks nimmt für die franzöſiſchen Streitkräfte 56 Züge in Anſpruch. Dies bedeutet bei Annahme von vier Zügen in 24 Stunden eine Friſt von 14 Tagen. Ebenſo lange Zeit iſt für die eng liſchen Truppen erforderlich. Insgeſamt werden ſomit 30 Tage benötigt. Berückſichtigt man, daß a) und b) gleich⸗ zeitig ausgeführt werden können, ſo ſind mindeſtens 45 bis 50 Tage nötig, vorausgeſetzt, daß das Eiſenbahnmaterial und der britiſche und franzöſiſche Nachſchub unverzügli Zeit berückſichtigt werden, die für die Inſtandſezung und die Anreiſe der Bombenflugzeuge erforderlich iſt. Bezüglich der franzöſiſchen Geſchwader iſt zu bemerken, i inſatzbereit iſt. Der Vizeluftmarſchall und Kommandeur der britiſchen Luftwaffe im mittleren Orient war, als er über die von ihm für erforderlich gehaltenen Friſten befragt wurde, um 1 Antwort ſeh r v 5 legen, da er ſelbſt ſeine Flugzeuge noch nicht erhalten hat. Die Vorſicht gebietet daher die Ausführung der Opera. tion erſt für Ende Juni oder Anfang Juli in Ausſicht iu ehmen, beſonders wenn man an die abſoluke Notwendig ⸗ eit denkt, das Unternehmen erſt durchzuführen, wenn alles (ion unterzeichnet hat oder. wie 3. B. die Sowſekunion bereit iſt. .. 5 8 n Marſch geſetzt werden. Außer dieſen Friſten muß auch die 1