Nr. 157 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Samstag, 6. Juli 1940 Der Verrat an Frankreich Dritte Veröffenklichung aus den politiſchen Geheimakken des franzöſiſchen Generalſtabes. Die weitere Folge der Veröffentlichungen der an der Loire gefundenen Geheimakten des franzöſiſchen General⸗ ſtabes beweiſt u. a. Englands Verrat an Frankreich. Do⸗ kument Nr. 10 iſt folgendes Telegramm von Gene⸗ ral Gamelin an den britiſchen Luftmarſchall vom 15. 5. 1940: „Im Nachgang zu dem Erſuchen der franzöſiſchen Re⸗ gierung präziſiere ich, daß die Zahl der Jagdge⸗ ſchwader, deren unverzügliche Entſendung auf die Flug⸗ plätze der britiſchen Luftwaffe in der Champagne erforder⸗ lich iſt, 10 beträgt. Hierbei iſt zu beachten, daß im Falle des Kriegseintritts Italiens Frankreich gezwungen wäre, einen Teil ſeiner Jagdgeſchwader nach dem Südoſten Frank⸗ reichs und nach Tunis zu verſetzen. Wir werden das erfor⸗ derliche Bodenperſonal ſtellen.“ Neuer Ruf Gamelins nach Flugzeugen Im Dokument Nr. 11, einem Telegramm von Ge⸗ neral Gamelin an Winſton Churchill vom 16. 5. 1940, ruft Gamelin erneut mit folgenden Worten um Hilfe: „Ich erlaute mir, erneut an Sie heranzutreten, um die ſoforkige Enkſendung der 10 vorgeſehenen Jagdgeſchwader zu erbitten. Lage ſehr ern ſt. Natürlich würden dieſe zehn Geſchwader an der unteren Seine ſtakioniert werden, wo ſie Schutz haben und wo sie ſie leicht wieder zurück⸗ holen können.“ 5 Und zum zweiten Male erneuert Gamelin ſeinen Hilfe⸗ ruf, wie aus Dokument Nr. 12, einem Telegramm von General Gamelin an Winſton Churchill vom 16. 5. 1940 folgenden Inhalts hervorgeht:. „Ich erlaute mir, erneut auf die Takſache hinzuweiſen, daß zurzeit die weſentlichſte Aufgabe der britiſchen wie der franzöſiſchen Luftwaffe darin liegt, auf die Truppen einzuwirken under beſonderer Berückſichtigung der⸗ jenigen Punkle, die ſie zwangsläufig paſſieren müſſen.“ Die Bitte Gamelins um Einſatz der britiſchen Luft⸗ waffe wird wie aus Dokument Nr. 13 hervorgeht, zu einer dringenden Forderung, General Gamelin telegra⸗ fiert an Winſton Churchill am 17 5. 1940: „Unſere Armee Giraud wird ſeit heute vormiktag ſüd⸗ lich Maubeuge eingeſetzt. Die Kämpfe ſind ſehr ſchwer. Die Folgen können ſchwerwiegend ſein, und zwar nicht nur für Frankreich, ſondern auch für England. Die Richtung be⸗ droht namentlich die Verbindungswege der britiſchen Ar- mee. Ich fordere erneut den Einſatz der britiſchen Luft⸗ waffe in ſeder Weiſe als Beitrag zu der Schlacht. Ins⸗ beſondere wäre die Legung von magnekiſchen Minen in der Maas ſehr wirkſam, um Verſtärkungen und Nachſchub des Feindes zu ſtören.“ Sehr aufſchlußreich iſt Dokument Nr. 14, das Pro⸗ tokoll über die Sitzung des alliierten Oberſten Kriegsrates vom 22. Mai 1940 im Hauptquartier des inzwiſchen zum Oberkommandierenden ernannten Gene⸗ rals Weygand unter Teilnahme von Winſton Churchill und Miniſterpräſident Reynaud. Es heißt darin: a Gegen 12.00 Uhr kam Winſton Churchill im Großen Hauptquartier an. Paul Reynaud wird von Hauptmann de Margerie begleitet. Generaf Weygand empfing die beiden Premierminiſter im Kartenzimmer ſeines General⸗ ſtabes. Er erſuchte Oberſt Simon den Schlachtplan der alliierten Streitkräfte im großen⸗Zuge darzulegen. Oberſt Simon erklärte, daß ſich zwei franzöſiſche Divi⸗ ſionen unter dem Befehl des Generals Fagalde im äußer⸗ ſten Norden an der Schelde und im Seeland befinden. Ihnen folgen die belgiſchen Truppen bis ungefähr Oude⸗ narde. Das britiſche Expeditionskorps ſteht weiter im Sü⸗ den mit vier Diviſionen, zu denen drei Diviſionen in der Gegend von Arras kommen. Zwei britiſche Erſatzdiviſio⸗ nen befinden ſich im Raume von Lille. An ſie ſchließt ſich die erſte franzöſiſche Armee an, an deren Flanke ſich das Kavalleriekorps befindet. General Billotte, der Oberbe⸗ fehlshaber der franzöſiſch⸗engliſch⸗belgiſchen Armee im Norden liegt wegen eines ernſten Autounfalls im Lazarett. Er hat den Oberbefehl an General Blanchard abtreten müſſen. der ſeinerſeits von General Prioux erſetzt worden iſt.= S Genaſlaris fru N- Winſton Churchill erklärte, daß eine deutſche Panzerkolonne, die am Morgen des Vortages nach Abbepille aufgebrochen ſei, den Ort Etaples in Rich⸗ tung auf Boulogne paſſiert habe. Ein verwundeter eng⸗ liſcher Offizier, der dieſe deutſchen Streitkräfte vorbeifahren ſah, habe ſie auf 4 bis 5000 Mann geſchätzt. Ungefähr die Hälfte dieſer Truppeneinheit, die im Vordringen nach Nor⸗ den begriffen ſei, ſei gegen 16.30 Uhr von britiſchen Luft⸗ ſtreitkräften, die in Großbritannien geſtartet ſeien, ange⸗ griffen und ſo in Etaples aufgehalten worden. Zwei Gar⸗ debataillone— die beiden letzten noch in England verblie⸗ benen Einheiten der aktiven britiſchen Armee ſeien mit 48 Paks in Boulogne gelandet. Ihre Aufgabe ſei die Ver⸗ teidigung dieſer Stadt gegen etwaige deutſche Angriffe. Zur Verteidigung von Calais und Dünkirchen ſeien gleichfalls Maßnahmen getroffen worden. Man könne ſo⸗ mit annehmen, daß dieſe drei Häfen gegen einen Ueberfall, wie er ſich in Abbeville ereignet habe, geſichert ſeien. General Weygand beſtätigte die Angabe des Pre⸗ nlierminiſters. Er fügt hinzu, daß ſich in Calais drei fran⸗ zöſiſche Infanteriebataillone befänden, und daß der Kom⸗ mandant von Dünkirchen ein beſonders tüchtiger Admiral der über die erforderlichen Kräfte für die erfolgreiche rteidigung der Stadt verfüge. uf fuhr Oberſt Simon mit der allgemeinen Dar⸗ er Lage fort. Die Somme iſt offenbar enſeits Dar k überſchritten worden. Die Deutſchen beſitzen einige Brückenköpfe, einen davon in Peronne und einen anderen ſüdlich don Amiens. Eine franzöſiſche Armee unter dem Befehl des Generals Frere nimmt den Raum 5 95 der Oiſe und der Somme ein und zieht ſich ortſchreitend in der Richtung gegen Weſten zuſammen. Sie 3 Huntzinger. 5 5 ö Was die deutſchen Armeen anlangt, ſo haben ſie in der erſten Linie an den kritiſchen Punkten Panzer⸗ diviſionen aufgeſtellt. Hinter dieſen Einheiten folgen motoriſierte Diviſionen, hinter dieſen wieder die normalen Diviſionen, die auf Pferdekraft angewieſen ſind. Es hat Anſchein, als ob eine Anzahl Infanteriediviſionen im riffe ſei, ſich im Raume von St Quentin zur Vertei⸗ 2 feindlichen Uigung einzurichten. Auf eine Frage Winſton Churchills er⸗ klärt General Weygand, daß bereits große Maſſen feind⸗ licher Infanterie in Berührung mit der Armee Huntzinger ſtänden. „Mit neuen Kampfmitteln“ Er fügt hinzu: Vor unſeren Augen ſpielte ſich und ſpielt ſich noch jetzt ein erſter deutſch och her Angriff ab, der nach einer bisher unbekannten Formel mit neuen Kampf⸗ mitteln vor ſich gehe. Der General iſt der Anſicht, daß dieſem erſten Angriff eiene Offenſive klaſſiſchen Stiles mit ſtarker Artillerieunterſtützung folgen werde. Nach Löſung der erſten Frage werden wir uns ſonach mit einem zweiten Problem zu befaſſen haben, deſſen Löſung nicht minder ſchwierig ſei, umſomehr, als heftige Vorſtöße des Feindes gegen Süden, nämlich gegen die, in der Maginot⸗Linie ſtehenden Heeresgruppen zu erwarten ſeien.* General Weygand berichtete anſchließend in großen Zügen über die Ergebniſſe ſeiner Reiſe an die Fro nt. Der Oberkommandierende erklärt es für ausgeſchloſ⸗ ſen, von der engliſch⸗franzöſiſch⸗belgiſchen Hauptgruppe die ſich noch im Norden befindet und mehr als 40 Diviſionen umfaßt, zu verlangen, ſich einfach nach Süden durch⸗ zuſchlagen und den Anſchluß an die franzöſiſche Haupt⸗ armee zu finden. Ein derartiges Manöver ſei zum Schei⸗ tern verurteilt, und die beteiligten Truppen hätten mit ihrem ſicheren Verluſt zu rechnen. Die Lage verlangt im Gegenteil, daß die verfügbaren franzöſiſchen und engliſchen Streitkräfte unter dem Schutz des belgiſchen Hee⸗ res, das für ſie die Deckung gegen Oſten und gegebenen⸗ falls gegen Norden übernehme, im Raume von Cambrai und Arras und in der allgemeinen Richtung St. Quentin einen Angriff nach Süden vortragen und auf dieſe Weiſe den deutſchen Panzerdiviſionen, die ſich derzeit im Bezirk von St. Quentin⸗Amtens befinden, in die Flanke fallen. Gleichzeitig hat die franzöſiſche Armee des Generals Frere, die ſüdlich der Somme in der Gegend von Beauvais ſteht, nach Norden vorzuſtoßen und ſo den Druck auf die feindlichen Panzertruppen im Raume von Amiens, Abbe⸗ ville und Arras zu verſtärken. Das Weſentliche beſteht da⸗ rin, dieſe Truppen einem ſtändigen Druck auszuſetzen, ihnen nie die Initiative zu überlaſſen, ſondern ſie ſtändig in Be⸗ wegung zu halten, ihnen Verluſte beizubringen und ihre rückwärtigen Stellungen zu gefährden. Nur in dieſer Weiſe kann der Rückzug der in Belgien ſtehenden Heeresteile mit Erfolg durchgeführt werden. Bei König Leopold Am Vortage konnte General Weygand dieſe Frage lei⸗ der mit General Gort nicht beſprechen, da ſich dieſer außer Reichweite befand. Jedoch hat General Weygand eine lange Beſprechung mit dem König der Belgler und deſſen Generalſtab. Ueber die Aufgabe der belgiſchen Armee beſtehen nach dem Oberkommandierenden zwei Auf⸗ faſſungen. Bisher hat ſich der König für keine dieſer Auf⸗ faſſungen entſchieden. Die eine Auffaſſung, die General Weygand teilt, beſteht darin, der belgiſchen Armee aufzu⸗ geben, ſich von der Schelde auf die Yſer zurückzuziehen und dabei die Deckung der franzöſiſch⸗britiſchen Streitkräfte, die auf St. Quentin vorgehen, zu übernehmen. Tatſächlich be⸗ findet ſich die belgiſche Armee zwiſchen der Scheldemün⸗ dung, Gent und Oudenarde in einer gefährdeten Lage. Die Unterſtützung, die ſie den übrigen Heeresteilen der Weſt⸗ front leiht, kann ebenſogut von der Mer aus mit Hilfe von Ueberſchwemmungen durchgeführt werden. (General Weygand hat übrigens das ſofortige Einlaſſen des Waſſers angeordnet). Die andere Auffaſſung wurde von General van Overſtraaten, dem Adjutanten des Königs Leopold, vertreten. Nach dieſer Auffaſſung hat die belgi⸗ ſche Armee in ihrer bisherigen Stellung zu verbleiben und ſich, wenn nötig, von den übrigen alliierten Streitkräften zu trennen. Ihre Aufgabe iſt, die Küſte in einem weiten Halbkreis zu ſchützen. Der Nachſchub kann in dieſem Fall über Oſtende und Dünkirchen geſichert werden. Zur Be⸗ gründung dieſes Planes wies General van Overſtraaten auf die Ermüdung der belgiſchen Truppen hin. Dieſe haben von Maastricht her ununterbrochene Märſche zurückgelegt. Der belgiſche General wies auch auf die Moral dieſer Truppen hin. die unter dieſem langen Rück⸗ zug natürlich gelitten hat. Von dieſen Truppen zuͤ verlan⸗ gen, urneut zurückzuweichen, und das nationale Gebiet faſt in ſeiner Geſamtheit preiszugeben, hieße die Truppe nach der Anſicht des Generals van Overſtraaten den Gefahren einer neuen Welle der Demoraliſierung auszuſetzen. General Weygand hat ſich dieſer Auffaſſung mit großer Entſchiedenheit widerſe zt. Er hat zu bedenken gegeben, daß die Streitkräfte der Alliierten eine Einheit darſtellten, daß die Franzoſen und Engländer den Belgiern in Belgien zu Hilfe gekommen ſeien und daß jetzt die Bel⸗ gier weiter an der Seite der Engländer und Franzoſen den Kampf fortführen müßten. Er hat hinzuge⸗ fügt, daß der Nachſchub für die Armee des Königs unter den von General van Overſtraaten vorausgeſehenen Um⸗ ſtänden unmöglich durchgeführt werden könne, und daß in dieſem Fall ſich die belgiſchen Streitkräfte ſehr bald ge⸗ die Diskuſſion nicht eingegriffen. Während der Dauer des Vortrages von General Wey⸗ gand ließen Mr. Winſton Churchill und General Sir John Dill vielfach ihre Zuſtimmung erkennen und zeigten durch Fragen und Unterbrechungen, daß ihre eigene Auffaſſung über die Schlacht genaueſtens mit der des Ge⸗ neraliſſimus übereinſtimmte, insbeſondere wo es ſich um die der belgiſchen Armee zugeteilte Rolle handelte. Der bri⸗ tiſche Premierminiſter wiederholte mehrfach, daß die Wie⸗ derherſtellung der Verbindung der Nord⸗Süd⸗ Armeen über Arras unerläßlich ſei; daß die engliſchen Streitkräfte unter General Gort nurmehr für vier Tage Lebensmittel hätten; daß der geſamte Nachſchub und alles Kriegsmaterial des britiſchen Expeditionskorps ab Calais längs der Küſte in Richtung St. Nazaire konzentriert ſei; und daß der Hauptgedanke des Generals Gort dahin ge⸗ gangen ſei, dieſe für ihn lebenswichtigen Verbindungswege offenzuhalten. Daher hat er ſich ſejt vorgeſtern in Bewe⸗ gung geſetzt, indem er auf ſeiner rechten Flanke eine An⸗ zahl Einheiten hinter dieſe Linie verlegt hat, um in Rich⸗ tung auf Arras und Bapaume vorrücken zu könne. Es handelt ſich hier um eine für die Zukunft des Krie es enlſcheidende Schlacht, denn die Verſorgung der engli⸗ n Streitkräfte über die Kanalhäfen iſt ſehr ſtark in Frage geſtellt, ſo daß unter dieſen Umſtänden das Gebiet um Cambrai und Sk. Quentin eine entſcheidende Bedeutung gewinnt 85 zwungen ſehen würden, zu kapitulieren. Der König hat in f 7 gefähr acht Divlſionen. Die britiſche Luftwaffe Generel Weygand ſtellte die volle Billigung feſt, die die britiſche Regierung und der britiſche Generalſtab ſeinen Plänen entgegenbrächten, und brachte dann ebenſo entſchie⸗ den und klar die zwei in ſeinen Augen entſcheidenden For⸗ derungen vor: 1. Es iſt von ausſchlaggebender Wichtigkeit für den Erfolg der beginnenden Schlacht, daß die britiſche Luftwaffe— und zwar Jäger wie Bomber— ſich vollauf int Kampfgebiet einſetze. Sie hat der franzöſiſchen Armee während der vergangenen Tage ſehr große Dienſte erwie⸗ ſen und hat ſo ſchon einen äußerſt wichtigen Einfluß auf den Geiſt der Infanterie ausgeübt, während ſie zugleich viele deutſche Marſchkolonnen auf dem Wege zur Front emp⸗ findlich geſtört habe. Daneben hat ſie umfangreiche Aktionen in beſtimmten Teilen Deutſchlands durchge⸗ führt und zwar namentlich im Ruhrgehiet und in Ham⸗ burg, Bremen und anderen Orten, wo ſie gute Erfolge in der Bombardierung von feindlichen Tanklagern und Raffi⸗ nerien erzielt habe. In Anbetracht der Wichtigkeit unſerer Zuſammenarbeit hält der Generaliſſimus es jedoch im Au⸗ genblick für erforderlich, daß die engliſche Luftwaffe vor⸗ läufig— nur für einige Tage— ihre Fernflüge einſtellt um dauernd und unmittelbar an der Front ſelbſt oder in der nächſten Umgebung zu wirken. Er fordert alſo, daß die britiſche Luftwaffe den Befehl bekomme, ihre An⸗ ſtrengungen in der Gegend der vorgeſehenen Aktionen zu vervielfachen. Der Vize⸗Luftmarſchall Pierce teilt hierauf ſeine An⸗ ſicht zu dem Thema mit. Er gibt zu bedenken, daß ein Teil der britiſchen Bombengeſchwader(namentlich die Welling⸗ tons), kaum bei Tage eingeſetzt werden kann, da die Flugzeuge zu exponierte Ziele darſtellen. Es ſcheint ihm äußerſt wichtig, daß andererſeits z. B. die Maasbrücken oder die Eiſenbahnknotenpunkte in einiger Entfernung von der eigentlichen Operationslinie bombardiert werden, da ſie deutſcherſeits für den Nachſchub während der Schlacht von Bedeutung ſeien. Nach einem Gedankenaustauſch zwiſchen ihm und Gene⸗ ral Weygand, an dem auch Miſter Winſton Churchill teil⸗ nimmt, kommt man überein, daß den Wünſchen des Gene⸗ raliſſimus entſprochen wird und die britiſchen Luftſtreit⸗ kräfte des Mutterlandes ausſchließlich in der Schlacht eingeſetzt werden. Die Bomber, die nicht immer (wie dies in den vorhergehenden Tagen der Fall war) in der Kampflinie ſelbſt genaue Ziele ausmachen können, wer⸗ den Verbindungen zwiſchen der Front und Maas zu ſtö⸗ ren verſuchen, während die Jäger(die, aus England kommend, kaum länger als 20 Minuten im Kampfgebiet ſich aufhalten können) ſich in aufeinanderfolgenden Wellen ablöſen werden. 5 5 Die Flüchklingskolonnen. General Weygand weiſt ſodann nachdrücklich auf die Gefahr für die nationale Verteidigung, die ſich zurzeit aus dem Flüchtlingsſtrom aus den Niederlanden, Belgien und Nordfrankreich ergebe, hin. Die auf den Straßen dich vor⸗ wärtsbewegenden Maſſen behindern die Bewegungsfreiheit der Truppen, geſtatten deutſchen Elementen ſich unter ſie zu mengen und üben überdies eine ungünſtige Wirkung auf den Geiſt der Truppe aus. Es iſt unbedingt erfor⸗ derlich, daß dieſem Zuſtrom Einhalt geboten wird, daß niemand mehr auf franzöſiſches Gebiet übertreten dürfe, daß die in Bewegung befindlichen Flüchtlingskolonnen von den großen Verkehrsſtraßen während gewiſſer Tageszeiten ferngehalten werden; ſie ſollen auf den Feldern la⸗ gern und nur mit gewiſſen Einſchränkungen weiterziehen dürfen. General Weygand zeigte ſich in dieſem Punkte ge⸗ genüber dem König der Belgier äußerſt firm, und er hofft, daß die alliierten Regierungen die gleiche Haltung einnehmen werden. J Die deutſchen Methoden Mr. Winſton Churchill und M. Paul Reynaud äußern ihre volle Billigung zu den von General Weygand vorge⸗ tragenen Geſichtspunkten. 5 Der Generaliſſimus leille dann kurz mit, daß er ſich während des Abends und in der Nacht mit drei Offizieren des Generalſtabes der Armee Giraud habe unterhalten kön⸗ nen, die ihm außerordentlich wertvolle Einzelheiten über die khoden geben können, und die auf ſeine Weiſung hin eine kurze Aufzeichnung vorgelegt haben, die verleſen wird. Mr. Winſton Churchill ſchließt daraus, daß un⸗ digen Kaltblütigkeit die Angriffe der deutſchen Panzer⸗ kräfte, ſelſt wenn ſie von Bombern unterſtützt werden, abgewehrt werden könnten, und daß es ſich jetzt darum handele, ſich überall, wo man ſich befinde, bis zum Letzten in den Stellungen zu halten. General Weygand fügt hinzu, daß man auch handeln müſſe und daß„wo man angreife, auch jemanden ſtöre“.. N f „Die Sitzung wurde um 13.15 5Uhr geſchloſſen. * 5 U 7 17.00 Uhr: General Weygand ſucht den Miniſterprä⸗ ſidenten auf und zeigt ihm an Hand einer mitgebrachten Karte die näheren Umſtände, unter denen ſich morgen die vorgeſehene Offenſive abſpielen wird. Paul Reyna ud macht ihm bei dieſer Gelegenheit von den Be⸗ richten Mitteilung, die hierüber in politiſchen Kreiſen um⸗ laufen und bittet ihn, allenthalben erneut Weiſung zu ge⸗ ben, damit das Geheimnis über die Operationen ge⸗ Tatſachen, die er im Laufe des Vormittags Mr. Churchill und M. Paul Reynaud mitgeteilt habe, eine günſtigere Entwicklung ergänzt werden. Die Armee des Generals Frere werde morgen zur Stützung der im Norden vorgeſehenen Operationen zahlreichere und bedeu⸗ tendere Einheiten aufweiſen als man es vor einigen Stun⸗ den annehmen konnte. i Schlußfolgerungen Es wurde Folgendes vereinbart: 1. Die belgiſche Armee zieht ſich auf die alte Mer⸗ Linie zurück und hält dieſe Linie. Die Schleuſen ſind ge⸗ inſton durch öffnet. ö 2. Die britiſche und die franzöſiſche Armee greifen im Südweſten in Richtung Bapaume und Cambrai an, und zwar ſobald wie möglich 3. Angeſichts der vitalen Bedeutu die beiden Heere und der Tatſach bindungen von der Befreiung dn Mac de nen end d und Nacht jede mögliche Hilfe. von der deutſchen Armee in der Schlacht angewendeklen Me⸗ ter Anwendung geeigneter Methoden und mit der notwen⸗ — beſtimmt morgen— mit un⸗ 5 wahrt bleibe. Der Oberſtkommandierende ſtellt feſt, daß die 5 * 0 5 85 17 13 255 1 3 0 3 55 5 5 ʒ f 55 7 4. Die neue franzöſiſche Armeegruppe, die auf Amiens vorſtößt, und die längs der Somme eine Front bildet, ſtößt nach Norden vor, um die Verbindung mit den in Richtung Süden Richtung Bapaume angreifenden britiſchen Divi⸗ ſionen aufzunehmen. 5 Die weiteren Ereigniſſe haben gezeigt, daß alle dieſe Entſchlüſſe und Maßnahmen zu ſpät kamen. Der deutſche Siegeszug ging unaufhaltſam weiter. Folgen der Enthüllungen Kopenhagen, 4. Juli. Die Kopenhagener Preſſe beginnt am Donnerstag mit der Veröffentlichung von Dokumenten aus dem 6. deutſchen Weißbuch zur Kriegsſchuldfrage. Die vorauszuſehenden Wirkungen wurden, ſo heißt es in der Meldung von„Fädrelandet“, dann, daß 1. allen neu⸗ tralen Staaten Europas, wenn es noch nicht geſchehen ſein ſollte, endlich die Augen für die wahre Politik der Weſtmächte aufgehen würden, daß 2. nach der Entlar⸗ vung des türkiſchen Außenminiſters eine völige Revi⸗ ſion der Politik der Türkei eintreten werde, und daß 3. Deulſchland motraliſch geſtärkt vor den Augen der ganzen Welt daſtehe angeſichts des erbrachlen Nachweises für alle Behauptungen über die Kriegspläne der Weſtmächte. Das Drama von Flandern Dokument 15 iſt folgendes Telegramm Winſton Churchills an Miniſterpräſident Reynaud für General Weygand vom 24. Mai 1940: „General Gort telegraphiert, daß die Koordinierung mit den Armeen der drei verſchiedenen Nationen an der Nordfront weſentlich ſei. Er könne dieſe Koordinierung nicht bewirken, da er bereits im Norden und Süden kämpfe und ſeine Verbindungsſtraßen bedroht ſeien. Gleichzeitig höre ich von Sir Roger Keyes, das belgiſche Hauptquartier und der König hätten bis heute. 23. Mai, 3 Uhr nachmittags, keine Direktiven erhalten. Wie paßt das zu Ihrer Erklarung, Blanchard und Gort gingen Hand in Hand? Ich unterſchätze durchaus nicht die Schwierigkeiten für die Aufrechterhaltung der Verbindung, habe aber nicht das Gefühl, daß die Operationen im nördlichen Gebiet, ge⸗ gel das ſich der Feind konzentriert, wirkſam miteinander in Einklang gebracht werden. Verlaſſe mich darauf, daß Sie darin Abhilfe ſchaffen können. Gort ſagt ferner, jedes Vor⸗ rücken ſeinerſeits könne nur die Form eines Durch⸗ bruchsverſuchs annehmen, und er müſſe Entſatz von Süden her erhalten, da er zu einem ernſthaften Angriff nicht die erforderliche Munition habe.“ Beſchwerde Reynauds an Churchill In Dokument Nr. 16 führt Paul Reynaud bei Winſton Churchill am 24. Mai 1940 heftige Be⸗ ſchwerde wegen Räumung von Arras und Le Havre durch die britiſchen Truppen. Er telegrafiert: 1. General Weygand hat Ihnen vorgeſtern in meiner Gegenwart in Vincennes l einen Plan auseinanderge⸗ ſetzt, dem Sie wie auch Ihre Begleitoffiziere voll und ganz zugeſtimmt haben. 2. Dieſen Plan hatten Sie ſchriftlich zuſammengefaßt, General Weygand ſetzte Sie davon in Kenntnis, daß er dieſer Zuſammenfaſſung zuſtimme. 3. General Weygand kennt alle Schwierigkeiten der Lage, aber er iſt der Anſicht, daß es keine andere mögliche Löfung gibt, als die Durchführung dieſes Planes, ſelbſt auf die Gefahr hin, daß man ihn den Schwierigkeiten des Au⸗ genblicks anpaßt, indem man 3. B. den Marſch nach Süd⸗ weſten abbiegt und der rechte Flügel unterhalb von Amiens aufdie Somme hinſteuert. Er hat daher heute morgen den Befehl zur Durchführung dieſes Planes wiederholt. Die eingeſchloſſenen Armeen müſſen alſo den verzwei⸗ fellen Verſuch unternehmen, ſich mit den von Süden nach Norden marſchierenden franzöſiſchen Truppen zu vereini⸗ gen, indem ſie von der Somme aus, und zwar beſonders von Amiens aus, losbrechen. 4. Es iſt dringend erforderlich, die Armee Gort über Dünkirchen zu verproviantieren, da von beiden Divi⸗ ſionen Fagalde beſetzt wird. 5. Es iſt ſehr wünſchenswert, daß Sie in die Häfen Truppen entſenden, ſo wie Sie es bisher für Calais getan haben. 5 6. General Weygand hat zu ſeiner Ueberraſchung feſt ⸗ geſtellt, daß in Widerſpruch zu dieſem Plan die Stadt Ar⸗ . geſtern von den engliſchen Truppen geräumt worden l. 7. Die Verbindung des Generals Weygand mit der belgiſchen Armee iſt ſichergeſtellt. Er hat geſtern abend erfahren, daß die Belgier kleine Streifzüge zurückgewieſen haben und ihre Moral ausgezeichnet ſei.. 8. Die Unmöglichkeit, mit Blanchard, dem Oberbefehls⸗ haber der drei Armeen, nämlich der belgiſchen Armee und der Armeen Gort und Blanchard, direkt in Verbindung zu treten, geſtattet dem General Weygand nicht, Ihnen über die fehlende Verbindung zwiſchen Blanchard und Gort eine Antwort zu geben. Da er aber mit der belgischen Armee direkt in Verbindung ſteht, hat er die Ueberzeu⸗ gung, daß ſeine Befehle Blanchard und über ihn Gort er⸗ reicht haben. Der Beweis für die Zuſammenarbeit zwiſchen Blanchard und Gort ſcheint daraus hervorzugehen, daß in der vergangenen Nacht eine franzöſiſche Diviſion eine eng⸗ liſche Diviſion abgelöſt hat. 9. General Weygand erfährt ſoeben von dem Abſchub der ſchweren Einheilen der engliſchen Armeen aus Le Havre, was an der Front eine große moraliſche Verwir⸗ rung hervorruft. Wie ich jetzt, iſt auch er davon überraſcht. daß er nicht vorher davon in Kenntnis geſetzt wurde. 10. Sie werden, wie auch ich, die Meinung vertreten, daß ſich in dieſen ſchickſalsſchweren Stunden die einheitliche n mehr denn je zuvor durchſetzen muß und die Befehle des Generals Weygand ausgeführt werden müſſen.. 11. General Weygand iſt davon überzeugt, daß ſein Plan nur dann von Erfolg gekrönt werden kann, wenn die belgiſche Armee und die Armeen Blanchard und Gort von dem fanatiſchen Willen erfüllt ſind, einen Ausfall zu unter⸗ nehmen, der allein ſie retten kann. Wo bleibt die engliſche Luftwaffe? Dokument Nr. 17, ein Telegramm von General Weygand an den franzöſiſchen Militärattache in London vom 28. Mai 1940 lautet: 5. „Der Kommandierende Admiral in Dünkirchen betont die Notwendigkeit eines nachdrücklichen Schutzes durch Luft⸗ und Seeſtreitkräfte zur Sicherung des Nachſchubs und der teilweiſen Evakuierung der in der Verteidigung des Brük⸗ kenkopfes Dünkirchen kämpfenden Truppe. Ich zweifle nicht, daß dieſe Notwendigkeit von den bri⸗ liſchen Behörden verſtanden wird. Ich bitte jedoch, erneut bei ihnen vorſtellig zu werden, damit alles unkernommen wird, um dieſen Gedanken zu verwirklichen.“ Weygand„bittet inſtändig“ Dokument Nr. 18 enthält folgendes Telegramm von General Weygand an britiſches Oberkommando vom 30. Mai 1940. Bitte dem britiſchen Oberkommando ſofort Folgendes mitzuteilen:„Der Leiter der britiſchen Militär⸗ miſſion hat am 29. Mai dem General Georges mitgeteilt, daß die britiſche Regierung beabſichtige, den Kampf in Frankreich an der Seite der franzöſiſchen Armee fortzu⸗ ſetzen. Die Panzerdiviſionen und die 51. Diviſion verblei⸗ ben in Frankreich unter dem Befehl des franzöſiſchen Ober⸗ kommandos und werden ſobald wie möglich eine Verſtär⸗ 0 erfahren. Die britiſche Luftwaffe verbleibt in Frank⸗ peich. Der Oberkommandierende Weygand dankt dem briti⸗ ſchen Oberkommando für dieſen Beweis der Solidarität, er glaubt jedoch, die Aufmerkſamkeit der Generalſtabschefs auf die Lage der in Frankreich verbliebenen britiſchen Luftwaffeneinheiten lenken zu müſſen. Dementſprechend bleiben auf unſerem Staatsgebiet nur drei Jagdgeſchwader, alle anderen ſind nach England zurückgekehrt. Nach der Beendigung der Schlacht in Flandern ſind die zuletzt ge⸗ nannten Geſchwader außerſtande, in die neue Schlacht ein⸗ zugreifen, die möglicherweiſe an der Sommefront, in der Champagne oder an der Maas beginnt. Das ganze Gewicht der Schlacht fällt ſomit auf das franzöſiſche Heer, das Enormes aushalten muß. Der franzöſiſche Oberkommandierende bittet das briti⸗ ſche Oberkommando inſtändig, die Schwere dieſer Lage begreifen zu wollen, um alle Maßnahmen zu ergrei⸗ fen, damit ſofort ein erheblicher Teil der britiſchen Luft⸗ waffe, insbeſondere Jäger, als Bereitſchaft für die bevor, ſtehende Schlacht in Frankreich ſtationiert werden können.“ „Die franzöſiſche Nachhut darf nicht geopfert werden.“ Im Dokument Nr. 19, einem Telegramm von Ge⸗ neral Weygand an das Britiſche Oberkommando vom 2. Juni 1940 wird dringend gebeten, Flotte und Luftwaffe in Dünkirchen einzuſetzen, damit die franzöſiſche Nachhut nicht geopfert wird. Das Telegramm lautet: „Bitte ſofort beim britiſchen Oberkommando nachfolgender Mitteilung vorſtellig zu werden: „Admiral Nord hat heute morgen telegraphiert, daß außer den 25000 Franzoſen, die den Brückenkopf Dünkir⸗ chen verteidigen, noch ungefähr 22 000 weitere Franzoſen verbleiben. Alle Engländer werden heute abend abtranspor⸗ tiert. Da zu hoffen iſt, daß in der folgenden Nacht dieſe 22 000 Mann abtransportiert werden können, verbleiben morgen früh noch 25 000 Verteidiger. Aus dieſen Gründen hat Admiral Nord erklärt, daß er in Dünkirchen bleibe und die Sperrung der Hafeneinfahrt ausübe Er verlangt, daß ihm morgen— Montag— abend ſämtliche britiſchen Waſ⸗ ſer⸗ und Luftfahrzeuge zur Verfügung geſtellt werden, um die 25000 Mann abzutransportieren, die durch ihr Aus⸗ harren die Einſchiffung der letzten britiſchen Kontingente ermöglicht haben.“ zwecks Bitte in der dringendſten Form namens des Overrkom- mandierenden für die Erfüllung der Bitte des Admirals Nord einzutreten. Weiſet darauf hin, daß die Solidarität der beiden Armeen erforderk, daß die franzöſiſche Nachhut nicht geopfert werden darf.“ „Frage von Leben und Tod“ Dokument Nr. 20 enthält folgendes Schreiben des Generals Weygand an Paul Reynaud vom 3. Juni 1940: „Herr Präſident! Ich erlaube mir, Ihnen heute noch einen Brief zuzuleiten, den mir General Vuillemin geſchrie⸗ ben hat und den er als äu ßerſt dringlich bezeichnet. Dieſer Brief unterſtützt den dringenden Appell, den Sie Herrn Winſton Churchill zugshen ließen. Seine Schlußfolgerungen ſind keineswegs übertrieben. Sollen unſere Truppen nicht mil zu ungleichen Waffen morgen in die Schlacht gehen, ſo brauchen ſie die Anker ⸗ ſtützung einer ſtarken Jagdfliegerei. Keiner, der an den letz ten Schlachten keilgenommen hat, wird das beſtreiten. An⸗ ſere eigene Luftwaffe iſt nicht in der Lage, unſeren Trup⸗- pen dieſe unerläßliche Unterſtützung zu gewähren. In An- betracht des Ernſtes der Lage bitte ich Sie, noch einmal auf den engliſchen Premierminiſter einwirken zu wollen. Der Brief des Generals Vuillemin iſt bereits dem Oberbefehlshaber der britiſchen Luftwaffe in Frankreich und dem Chef der franzöſiſchen Miſſion beim britiſchen Luft⸗ fahrtminiſterium zur Kenntnis gebracht worden. Verzweiflungsſchrei nach Hilfe! Dieſem Brief Weygands lag ein Schreiben des Ober befehlshabers der Luftwaffe an Weygand bei, in dem es eißt:. 5 b Mit Schreiben Nr. 3906— 3/0— S. E. L. G. vom 31 Mai 1940 habe ich Sie gebeten, auf das Dringlichſte bei den oberſten britiſchen Behörden vorſtellig zu werden, um von ihnen einen maſſierten Jagdfliegerangruf ur Frankreich zu erhalten. Die Entwicklung der Ereigniſſe, bie zurzeit in Richtung auf ein Eingreifen ſtarker deutſcher Sonderverbände im Südoſten und die Möglichkeit des un⸗ mittelbar bevorſtehenden Kriegseintritts Italiens geht, ver⸗ ſtärkt noch den kritiſchen Charakter der Situation, die ich Ihnen beſchrieben habe. Ich beehre mich, meinen Gedan⸗ kengang zu dieſem Thema wie folgt darzulegen: Wenn der Feind, wie zu erwarten ſteht, binnen kurzem einen neuen maſſierten Panzer- und Luftwaffeneinſatz gegen die zur⸗ zeit im Aufbau befindliche neue Defenſipfront durchführt, ſo ſteht durchaus zu erwarten, daß er von neuem unſere Stellung eindrückt und einen ſchnellen und tiefen Ein⸗ bruch durchführt, den wir nicht mehr aufhalten können, wenn wir nicht in der Lage ſind, ſchon zu Be⸗ ginn des Angriffes die feindlichen Sonderkräfte durch einen maſſierten Einſatz der alliierten Jagdfliegerverbände aus⸗ zuſchalten. 5 5 Ein derartiger maſſierter Einſatz ſetzt die Anterſtützung mindeſtens der Hälfte der auf engliſchen Flughäfen ſtatio⸗ nierten Luftwaffe voraus. Wenn wir nicht von den ober⸗ ſlen britiſchen Behörden die geforderte Unterſtützung voll⸗ ſtändig und unverzüglich erhalten, ſo erſcheint es wahr⸗ ſcheinlich, daß die franzöſiſchen Kräfte geſchlagen werden und der Krieg für Großbritannien und Frankreich verlo⸗ ren geht. 2 Da der Feind ſich den Zeitpunkt des Angriffs ausſu⸗ chen kann, ſo kann die geforderte Unterſtützung nur dann als unmittelbar bezeichnet werden, wenn die britiſchen Jä⸗ gerverbände im voraus in Frankreich ſtationiert werden. Ich habe daher die Ehre, Sie zu bitten, bei den oberſten britiſchen Behörden vorſtellig zu werden, damit die Unter⸗ stützung nach folgenden Geſichtspunkten erfolgt. 1. Augenblickliche Entſendung von 10 britt⸗ ſchen Jagdgeſchwadern, die in der Gegend von Epreux⸗Dreux ſtationiert werden ſollen und zur Unterſtüt⸗ zung der Landkräfte weſtlich des franzöſiſchen Aufmar⸗ ſches zwiſchen der Linie Pontoiſe—Peronne und dem Meer eingeſetzt werden können. Dies würde mich in die Lage ver⸗ ſetzen, ſtärkere Kräfte für die übrige Front bereitzuſtellen, wobei auch die nach dem Südoſten zu kommandierenden Einheiten zu berückſichtigen ſind. a 2. Vorbereitungen für die ſtark beſchleunigte Entſen⸗ dung nach Frankreich von weiteren 10 Jagdge⸗ ſchwadern, die vom erſten Schlachttage ab auf dem ſchon von den Briten beſetzten Gebiet zu ſtationieren wären. Wenn tatſächlich der Feind den ſtrategiſchen Fehler machen ſollte, ohne vorherige erneute Offenſivhandlung ge⸗ gen Frankreich anzugreifen, ſo könnten dieſe Geſchwader noch am gleichen Tage auf ihre engliſchen Stützpunkte zu⸗ rückkehren. Außerdem würden ſie auf dieſe Weiſe vermut⸗ lich der planmäßigen Bombardierung der Jagdfliegerſtütz⸗ punkte in England entgangen ſein, mit denen der Feind ſicherlich ſeine Operationen gegen England einleiten wird. Ich möchke noch einmal beionen, daß es für Großbri⸗ a 1925 auch für Frankreich eine Frage von eben und Tod iſt, ob dieſe Forderungen unverzüglich erfüllt werden. i Kampfgeiſt bricht Befeſtigungen (Pat.) Kilometer um Kilometer rückt die Infanterie wei⸗ ter vor, treibt den Feind in ſchneller Flucht vor ſich her. Wo geſtern noch heiß gekämpft wurde, rückt in dichter Folge den Troß nach. Üngeſtört kann das vor ſich gehen, kein feindliche Flieger zeigt ſich. Die franzöſiſche Artillerie ſchweigt. Die Infanterieſpitze ſtößt mitunter auf MG.⸗Neſter, die ſchnell und in überlegener Art zum Schweigen gebracht werden. Die fran⸗ zöſiſche Befeſtigungslinie liegt verlaſſen da. Wir haben Ge⸗ legenheit, ſie in aller Ruhe zu beſichtigen. Mitunter deutet ein Kreuz mit einem deutſchen Namen und dem Stahlhelm des Gefallenen darauf hin, daß harter Einſatz nötig war, um den gut geſchützten Gegner zum Rückzug zu zwingen. Dig Stellung iſt in aller Ruhe gut ausgebaut und hervorragend im Gelände getarnt. Tief ſchneidet der Panzerabwehrgraben in die Erde ein. Steil ſteigt die zum Feind gekehrte Wand an. Ein ſchweres Hindernis für Panzer. Wo der Graben die Straßen quert, bilden aus ſchweren Eiſenbahnſchienen zuſam⸗ mengeſchweißte Hocker unüberwindliche Sperren. Die Schutz⸗ ſtellung iſt in ihrem mittleren Teil beſonders ſtark ausgebaut, eine Mauer, die die Dorfſtraße ein gutes Stück begleitet, zeigt zahlreiche mit Bedacht und Ueberlegung angelegte Schieß⸗ ase und einen Bunker mit einem Pakgeſchütz und einem Maſchinengewehr. Verſtreut im Gelände liegen ſtarke Bunker, Feldbefeſtigungen mit tiefen Laufgräben und Flak⸗ und Pak⸗ ſtellungen. Die Unterſtände ſind tief in die Erde hinein⸗ gebaut und gewähren Sicherheit gegen Splitterwirkung. Wenn man vor dieſen Stellungen ſteht, wird einem eins klar: Unſere Männer hätten unter ſolchen Umſtänden nicht nachgegeben, gegen eine zehnfache Uebermacht nicht. Aher hier lagen Menſchen, deren kämpferiſche Moral ins Wanken geraten iſt, die es eiſig überlief, als ſie ſahen, mit welchem Schneid ſich unſere Infanterie heranarbeitete, Männer mit Gewehren und Handgranaten, Männer mit einem Herz im Leibe, Männer, die nicht rechts und links ſchauen, nur vor⸗ wärts. Männer, die ihrer 115 hrung vertrauen, die wiſſen, wo⸗ für ſie kämpfen. Im Schu e- ihrer Befeſtigungen fühlten die drüben ſich zunächſt ſicher, aber ſie waren zu oft gezwungen zu fliehen, die weißen und ſchwarzen Franzoſen, und 0 taten ſie es auch hier, obwohl ſie wußten, daß es galt, die franzöſiſche Hauptſtadt zu ſchützen. 5 N Kriegsberichter Noecke r. Um die Deutſche Fuß⸗ ballmeiſterſchaft. Zwei Augenblicksbilder von den Spielen der Kriegsmeiſterſchaft des deutſchen Fußballſports, die vor rund 70000 Zu⸗ ſchauern im Berliner Olympia⸗Stadion abge⸗ wickelt wurden. Im Ene der Gruppe 1 ſiegte Rapid⸗ Wien über Union⸗Ober⸗ ſchöneweide mit 3:1 Toren, während ſich Sued 04 und Fortuna⸗ Dülſſeldorf in Gruppe 3 unentſchieden 1:1 trenn⸗ ten. Links: Der Schalker Torwart Klodt fängt einen Ball ab. Rechts: Der Wiener Torwart Raftl greift erfolgreich ein. Weltbild(M) 8* 5 5 8 in l 1 F N i auch in ihm. ſich in einem dankerfüllten Zaum erſten Male durfte en Nolf arbeitete. Als die großen Semeſte 2 8 2 3 S ae dee Artillerie auf Küſtenwacht ö An der Mündung der Gironde. PK....„Praga— Warſchau— Modlin Fort(“ ſteht Zuf dem Rohr der ſchweren Feldhaubitze, das ſich drohend aus dichtem Gebüſch herauszeigt aufs Meer Schwere deutſche Batterien ſchützen die Grondemündung, riegeln die Ausfahrt vom Strom in den Atlantiſchen Ozean ab. F itzen am Meer? wird man fragen. Das gibt es Hilcht g en verteidigt doch die Marineartillerie. Aber Es ſtimmt. Schwere Batterien des deutſchen Heeres ſtehen Heute an der Küſte des Atlantifchen Ozeans. Dieſer unheim⸗ lich ſchnelle Vormarſch der Deutſchen in Frankreich hat manche alte Kriegsregel über den Haufen geworfen. Dazu gehört auch, daß die ſchwere Artillerie zu den Vorausabteilungen gehört, zu den Einheiten, die weit vor dem Gros der Truppen mar⸗ ſchierten. Die ſchweren Geſchütze rollten während des ganzen Vormarſches meiſt an der Spitze und ſchafften immer dort den Kameraden von den anderen Waffengattungen Luft, wo ſie es nötig hatten. So iſt es auch der Artillerieeinheit gegangen, die jetzt— ein ſtolzer Triumph— als Küſtenwacht ſteht an der Mündung der Gironde. Die Inſchrift auf dem Kanonen⸗ rohr ſagt mehr als viele Worte von ihrem harten Kampf im Polenfeldzug. Im Weſten ſind die Geſchütze wieder gerollt, unaufhörlich von Tag zu Tag, durch Holland, durch Belgien, an der Yſer, an der Lys, bei- Bergues und Dünkirchen, an der Somme, an der Seine, an der Loire, und nun zur Küſte des Atlantiſchen Ozeans. Faſt jeden Tag wurde geſchoſſen, in jeder Nacht die Stellung gewechſelt. So ging es während des ganzen Vormarſches. Und dann lam der letzte Auftrag für den Kampf auf Frankreichs Boden: Die Girondemündung iſt zu erreichen. der Schiffs⸗ und Zuverkehr, Poſt und Telegraph ſind zu ſper⸗ ren. Und wieder rollen die Geſchütze, wieder rollen ſie dem Meere zu, diesmal zum Atlantiſchen Ozean, weit unten im Süden von Frankreich in Richtung auf Bordeaux, dem letzten Zufluchtsort der franzöſiſchen Regierung. Rohan iſt das Ziel, der Badeort unmittelbar am Nordufer der Gironde⸗ mündung. 8 8 Panzerſpäher, Radfahrer, Nachrichtentruppen und unſere Artillerieeinheit, das ſind die Truppenteile, die als Voraus⸗ abteilung als erſte die Küſte erreichten. Noch war der Waffen⸗ flillſtand nicht geſchloſſen, noch war Krieg, auch mit Frankreich. Und nun gilt es, blitzſchnell zu handeln, um Bordeaux von ſeiner Verbindung zum Meer, zu deng letz⸗ ten großen Atlantikhafen Frankreichs abzuſchneiden. Und ſo gingen die Batterien in Stellung an der Küſte.„Wir haben alles ſchon gemacht“, meint Oberſtleutnant B. der Komman⸗ deur,„aber aufs Waſſer haben wir noch nie geſchoſſen.“ Direkt⸗ ſchießen kam wegen der beweglichen Ziele, auf die ſich unſer Feuer richten mußte, nicht in Frage. Wir mußten unſere Ge⸗ ſchütze direkt an der Küſte aufſtellen, ſelbſt auf die Gefahr hin, Daß wir die Stellungen durch das Mündungsfeuer dem Geg⸗ ner verraten würden. 80 Schiffe lagen in dem weiten Schlauch der Flußmündung, alle unter Dampf, bemüht, vor uns zu fliehen. 5 ſich in die Befeſtigung auf der gegenüberliegenden Seite be⸗ geben. Ein großer Ozeandampfer begann bei unſerem Ein⸗ treffen flußaufwärts in den großen Dockanlagen zu laden. Um 22 Uhr dampfte das Schiff los, begleitet von vier Torpedo⸗ bootszerſtörern. Jetzt war der Augenblick für unſere Batterien gekommen. Jetzt galt es zu zeigen, ob wir auch dieſer neuen Aufgabe gewachſen waren. Die Sicht war ſchlecht. Im Abend⸗ dämmern bei dieſigem Wetter waren die Konturen der Schiffe mur undeutlich zu erkennen. e Ein Warnungsſchuß rollte über das Waſſer. Kaum iſt er gelöſt, wird auch ſchon vom Fort das Feuer er⸗ widert. Das große Schiff, ein Hilfskreuzer wie ſich jetzt her⸗ ausſtellte, läßt, ebenfalls ſeine Geſchütze ſprechen. Von den Tor⸗ Her donnert Breitſeite nach Breitſeite zu uns herüber. Die Granaten fegen um unſere Feuerſtellungen her⸗ um, ſauſen über uns hinweg, ſchlagen in Royan ein. Aber auch unſere Geſchütze ſind nicht müßig, vor allem die drei Bat⸗ terien taſten ſich mit wenigen Schüſſen immer näher an ihr Ziel heran. 30 Meter vor dem großen Kaſten ein Schuß ge⸗ Mau in der Richtung des Mittelſchiffes. Der nächſte wird ſitzen! Der Franzoſe aus dem Fort ſchießt weiter, und auch ein Torpedobootszerſtörer draußen auf dem Meer verſucht, ſeine Breitſeiten anzubringen. Deutſche Bomber jedoch verjagen ihn. Das war der letzte Feuerkampf hier am ſübdlichen Zipfel der Atlantiſchen Kuſte, den deutſche Truppen während des Feld⸗ zuges beſetzten. Wenige Stunden ſpäter tritt der Waffenſtill⸗ tand mit Frankreich in Kraft. In Royan ſind viele Hotels in Reſervelazarette der fran⸗ zöſiſchen Armee umgewandelt. Hunderte von verwundeten eines Vaters Frau Roman von Else Jung-Llndemenn 8. Wenn ein junges Leben ſich plötzlich aufſchließen darf, wenn es Kräfte fühlt, die ſich regen wollen, und die nun nicht mehr gehemmt ſind, dann ſtürmt es vorwürts, um ſich ſeinen Platz zu erobern. Voller Glauben iſt es und Mut. Jeder Tag iſt angefüllt mit großen Ereigniſſen. Selbſt das Kleine, Nebenſächliche hat Bedeutung. Die Zeit jagt, man merkt es nicht. Das Morgen wird ſchon vom Heute Aungeduldig erwartet. Arbeit und Pflicht ſind nicht mehr Laſt, ſie ſind zu liebgewordenen Aufgaben geworden, die zu löſen man um jeden Preis bereit iſt. Hoffnung und Ehrgeiz tragen und begleiten ſie. a 5 Und Widerſtände? Der mutig Frohe lächelt über ſie, ſtemmt ſich dagegen und bricht ſie. Nur drauf! Das Leben iſt wieder gut und gibt dem Tapferen recht. Tage und Wochen, Monate und Jahre ſchleppen ſich nicht mehr dahin. Eine Kette von Erfüllungen ſind ſie ge⸗ N n, weil das, was man erſtrebt, geliebt und bejaht wird; de Tat, auch die geringſte, Sinn hat und innerſter, orener Neigung folgt. i ebte es Rolf, als er nach Berlin kam. So wurde l nit der Zeit immer deutlicher bewußt. Die große, regſame und fleißige Stadt umfing ihn, nahm ihn auf und zog ihn an ihr Herz. Der Pulsſchlag der Arbeit pochte nun Es war ein Glück, es nie gekannt hatte. Es löſte 855 8 fan den Vater. 5 un ganz er ſelbſt ſein, ein Freier, dem alle Wege zum Ziel offen C eſterferien begannen, dete, schrieb ſtes aber konnte er ſich nicht losreißen und blieb in Be im Walde liegt unſere Artillerie- in Stellung. Der Kommandant des Forts am rechten Girondeufer hatte Franzoſen ſind hier untergebracht worden. Wieder ſtoßen die Gegenſätze des Krieges hart aufeinander. Am Strande toben Kinder, die nichts wiſſen von Niederlage und Sieg, auf der Promenade ſpazieren elegante Frauen, deren einzige, Sorge ihr gutes Ausſehen iſt, auf den breiten Aſphaltſtraßen fahren Luxuslimouſinen entlang, dazwiſchen rollen Dienſtwagen mit franzöſiſchen Militärärzten, in den Hotelgärten ſitzen und liegen die Verwundeten mit bandagierten Beinen und Armen. Die Schmalſpurbahn führt am Strande entlang, vollbeſetzt mit Menſchen. Der Hafen iſt tot. In der Ferne liegen die Schiffe, die nicht mehr ausfahren können. An der Mole ankern verlaſſen Schaluppen und Motorboote. Zwiſchen ihnen flitzen die Wachſchiffe des deutſchen Heeres umher und kontrollieren die Fiſcherboote. Das Grau der deutſchen Uniformen wird geradezu ver⸗ ſchluckt von den bunten Farben der ſommerlich gekleideten Menge. Trotz der franzöſiſchen Verwundeten, trotz der deut⸗ ſchen Soldaten, trotz der Flüchtlinge, die mit ernſten, verſchloſ⸗ ſenen Geſichtern ihr hartes Los tragen, ſcheint der Krieg in Royan ſchon beinahe vergeſſen. Das Meer, der weiße Sand, die ſommerliche Sonne löſchen Tragik und Ernſi d Zeit aus laden— und ſchnell zurück. Der Unteroffizier ſchloß ſich an; aber auf dem Rückweg bekamen ſie noch verſchiedentlich, Feuer. Aber wir ſind da, das iſt die Hauptſache“, meint er auf gut Bayeriſch. Ja, dieſer Feldwebel hatte ohne Erlaubnis ſeines Stabsarztes gehandelt. Er hatte eine Tat ausgeführt, die man nicht befehlen, aber auch nicht verbieten kann. So iſt der Einſatz unſerer Sanitäter vorn an der Front. 5 2 7** + Ganitäter in vorderſter Linie Von Kriegsberichter Leo Schaller. (P.) Wir ſind im Abſchnitt einer bayeriſchen Infanterie⸗ diviſion, fahren vor in Richtung A.„Wird ſchwer ſein, Straßen ſind alle eingeſehen“, ſagt man uns bereits hinter T., rechts ab, dann in der Deckung bis auf die Höhe. Links f Ein Poſten nicht möglich, Straße liegt hält uns auf:„Weiterfahren unter Artilleriebeſchuß“. Alſo heraus aus dem Wagen, her⸗ ein in die Deckung. Da kommt ein Sanitätswagen in voller Fahrt die vom Feinde eingeſehene Straße herauf, fährt unter einen Baum und hält. Ein Feldwebel und ein Unteroffizier ſpringen heraus, ſchweißbedeckt ruft der eine:„Jetzt haben wir's geſchafft!“ Ja, was denn? Und jetzt erzählen ſie kurz, ſie müſſen gleich wieder weiter zum Hauptverbands⸗ platz, im Wagen ſind Schwerverwundete. Nur eine kurze Zeit Schnaufpauſe. Es ſind hier Bayern, das hören wir gleich. Sie find mit ihrer Kompanie einer bayeriſchen In⸗ fanteriediviſion beigegeben, waren unter ſtarkem Artillerie⸗ feuer hier heraufgekommen. b Was ſchildern ſie uns noch alles in wenigen Minuten! Welch' ſchwere Arbeit leiſten unſere Sanitäter dort in den vorderſten Stellungen. Der Unteroffizier war ja zwei Tage vorn an der Aisne. Mit Trägern und Infanteriſten hatte er die Leicht⸗ und Schwerverwundeten von den Verwundeten⸗ neſtern mit Tragbahren oder allen möglichen ſonſtigen Hilfs⸗ mitteln wie Zeltbahnen, Säcken, Mäntkeln, oft auch auf den Schultern zum Truppenverbandsplatz der Diviſion zurückge⸗ bracht. Immer wieder im ſtarken Artilleriefeuer. Zwei Aerzte, die bei der kämpfenden Truppe weilten, wurden ſelbſt ſchwer verwundet; einige Stunden ſpäter hatte er die Be⸗ treuung ſchon wieder ſelbſt übernommen, die erſte Hilfe ge⸗ leiſtet, Notverbände angelegt. Wenige Kilometer Entfernung ſind es bis zum Wagenhalteplatz auf der Höhe. Weiter kom⸗ men die Wagen nicht vor, die Straßen liegen zu ſtark unter feindlichem Artilleriefeuer. Eine ſchwere Arbeit für die Krankenträger. Da ſetzt der nebenan ſtehende Feldwebel ein: „Es gab nur eine Möglichkeit; man mußte es wagen, mit dem Wagen trotzdem durchzukommen. Wenigſtens die Schwer⸗ verwundeten ſollten geholt werden, gleichzeitig wurden den Krankenträgern Erleichterungen geſchaffen“. Zweimal war er heute ſchon mit viel Glück durchgekommen, erzählt er weiter, wie oft hatte er trotz Fahne und Genfer Kreuz Feuer be⸗ kommen— es war gut gegangen. Mehrere Schwerverwundete, die ſchon einen Tag vorne lagen, konnten zum Verbandspl gebracht werden. Die 8 Diesmaf 5 s war ſeine dritte Fahrt. Diesmal kam er nur bis, zu einer Mühle kurz vor A. durch. Dann lagen die Einſchläge zu dicht. Krankenträger ſchafften die ver⸗ wundeten Kameraden auf beſſer gedeckten Wagen heran. Ein⸗ Franzöſiſches Arbeitsminiſterium ohne Arbeit. „Cette Maisop n'est pas un Höôtel“, verkünder ein Schild an einem beſcheidenen Hotel weit unten am Sandſtrand. Nur der Eingeweihte kann erkennen, daß dieſes Haus im Augen⸗ blick das franzöſiſche Arbeitsminiſterium beherbergt daß die Mädchen, die hier ſitzen, die Angeſtellten dieſer franzöſiſchen Behörde ſind. Als die franzöſiſche Regierung ihren Sitz nach Bordeaux verlegte, war es unmöglich, alle Dienſtſtellen in der Stadt unterzubringen. Für das Arbeitsminiſterium wählte nicht gewünſcht, weil ſie der Kranken Unruhe und Aufregung brachte.. 5 5 Zwei Tage vor dem Feſt kam ein Paket von Zuhauſe. Als er es in ſeinem Zimmer fand, hielt er die Spannung nicht aus, bis zum Weihnachtsabend aufzuheben. Er löſte die Schnüre und hob den Deckel ab. Obenauf lag ein Tannen⸗ zweig mit einem Zettelchen. Weihnachtsgruß aus Saſſen⸗ hofen' ſtand darauf von Sigruns ſteiler Kinderſchrift ge⸗ ſchrieben. 5 Seltſam rührte ihn das an. Viel Feines, Stilles lag in dieſem kleinen Zeichen, das Sigrun ihm ſchickte, und es wunderte ihn aufs neue, wie tief das Kind ihn verſtand. Als der würzige Duft des Zweiges ihn traf, war wieder das Heimweh da, und Sigrun ſtand vor ihm, ein ſchlankes, zier⸗ liches Mädel mit den ſtrahlenden Augen und dem hellen Haar der Mutter. a. Dreizehn Jahre war Sigrun jetzt alt, ein Kind noch und doch ſchon ausgeſtattet mit den ſchönſten Gaben der Frau, ein junges Weſen voller Liebe und Mütterlichkeit. Rolf ſah, daß alle ihm geſchrieben hatten, nur von Karin fand er nichts. Erſt ſpäter, als er die Geſchenke ein⸗ zeln herausnahm, entdeckte er ein Buch mit einer Widmung von ihrer Hand. Es war ein Wort von Carlyle, das ſie ihm auf die weiße Vorſatzſeite geſchrieben hatte: „Strecke deine Hand aus in Gottes Namen und wiſſe, daß das Wort ‚Unmöglich' da, wo Wahrheit und Erbarmen und die ewige Stimme der Natur befehlen, in dem Wörter⸗ buch des Mutigen keinen Platz hat; daß, wenn alle Menſchen ‚Unmöglich!' geſagt haben und alle geräuſchvoll anderswohin getaumelt ſind und du allein noch übrigbleibſt, dann erſt deine Zeit und Möglichkeit gekommen iſt. Nun biſt du an der Reihe. Handle und frage keinen Menſchen um ſeinen Rat, ſondern bloß dich und Gott.“ 2. Es war ein Wort, wie er es würde brauchen können in ſeinem Leben und in ſeinem Beruf. Er fühlte, was Karin ihm damit hatte auf den Wea geben wollen: du haſt dir ein Ziel geſetzt, dem nur Männer dienen können, die kühn genug ſind, das Unmögliche möglich zu machen. Wo andere auf- hören, da fange du an!. 8 Hieſes Wort und das Buch, das ſie ihm geſchenkt hatte — es behandelte in meiſterhaft geſchriebenen Lebensbildern Werk und Schickſal berühmter Erfinder und Konſtrukteure-: waren ihm die ſchönſte Weihnachtsgabeee. . 8— ů ů ů——— Und noch eins: ein kleines, ſelbſtgeſchriebenes Büchlein man als Zufluchtsort jenes Hotel am Rande von Royan. Zu arbeiten freilich hat das Miniſterium kaum noch etwas be⸗ kommen i Arbeitsminiſterium wurde arbeitslos. Seine Angeſtellten be⸗ kamen zwangsweiſe Urlaub am Atlantik. ö „Eh bien, c'est la guerre!“ meint achſelzuckend der Bürochef. Kriegsberichter Peter Wolffram. Anekdoten Die Fürſtin Bismarck ſtand, beſonders nach ſeiner Ent⸗ laſſung, als treue Weggenoſſin zu ihrem Mann, und ſie hegte einen beſonders ſtarken Groll gegen den jungen Kaiſer. Ein⸗ mal war ihre Freundin, die Baronin zu Putlitz, zu Beſuch in Friedrichsruh. Da hörte Bismarck zufällig, wie ſeine Frau zu der Baronin ſagte:„Das kann ich Ihnen verſichern, liebſte Freundin, wenn ich ſpäter einmal dem Kaiſer im Himmel be⸗ nahm der Fürſt ſeine lange Pfeife aus dem Munde, ſchaute ſeine Frau lächelnd an und ſagte:„Aber, liebe Johanna, bei dieſer Einſtellung dürfte eine ſolche Begegnung ſchwerlich zuſtande kommen!“ * In einer großen Geſellſchaft hatte Bismarck einmal die Frau des franzöſiſchen Geſandten als Tiſchdame. Die Dame glaubte, durch große Vertraulichkeit den Kanzler für ſich ein⸗ nehmen und dadurch vielleicht das eine oder andere Geheimnis aus dem Reich der hohen Politik erfahren und ihrem Mann mitteilen zu können. Sie redete Bismarck alſo zunächſt mit Exzellenz an, ging dann zu der Anrede„Herr von Bismarck“ über und ſagte endlich nur noch„Mein lieber Bismarck“. Der Kanzler merkte natürlich die Abſicht und ſagte mit dem liebenswürdigſten Lächeln, deſſen er fähig war:„Falls Sie es noch nicht wiſſen ſollten, gnädige Frau, mein Vorname iſt Otto!“ 8 0 Graf Zeppelin wurde einmal interviewt; der Zeitungs⸗ mann wollte vor allem etwas über des Grafen Werdegang wiſſen. Zeppelin gab die lakoniſche Auskunft:„Da iſt nich viel zu erzählen: Ich habe von unten angefangen und mich allmählich hochgearbeitet!“ 5 Ein Großherzog von Toskana beſchwerte ſich bei einem Geſandten von Venedig, ſeine Republik habe ihm einen Un⸗ terhändler geſchickt, der nicht gewußt habe, wie er ſich zu be⸗ nehmen habe. Der Geſandte entſchuldigte ſich:„Eure Hoheit wollen entſchuldigen. Wir haben in Venedig viele Narren!“ „Die haben mir auch in Florenz!“ ſagte der Großherzog. zu repräſentieren!“ 1. Bei Ludwig Thoma ließ ſich eines Tages ein Italiener melden, der auf der Durchreiſe war. Er habe ſo viel von Thoma geleſen und bitte um die Ehre, dem Dichter ſeine Aufwartung machen zu dürfen. Lächelnd nickt Thoma Ge⸗ währung. Es erwies ſich, daß der Italiener auch ſchriftſtel⸗ lerte. Er holte zum Beweis ſein Buch hervor und begann, eine Anzahl von Gedichten mit viel Stimmaufwand vor⸗ zuleſen. Endlich ſchwieg er und bat Thoma um ſein Arteil. „Vortrefflich, Signore!“ ſagte Thoma und klopfte ſeinem Gaſt anerkennend auf die Schulter.„Ihre Ausſprache iſt klanglich ſehr gut, auch die Reime ſcheinen mir vortrefflich gelungen. Leider kann ich über den Inhalt Ihrer Dichtun⸗ gen kein Urteil fällen, da ich kein Wort Italieniſch verſtehe! 5 8 In einer Geſellſchaft erzählte jemand, ein berühmter hol⸗ ländiſcher Maler habe mit einem einzigen Pinſelſtrich ein lachendes Kindergeſicht in ein weinendes verwandeln können. Der anweſende Wilhelm Buſch lächelte fein:„Das bedeutet doch nichts! Meine Mutter konnte das ſogar mit einem Beſenſtiel!“ 0 Ein reicher Protz wollte ſich einmal von Lenbach malen laſſen. Als er jedoch den verlangten Preis hörte, entſetzte er ſich:„Alle Wetter, wird es nicht billiger, wenn ich Ihnen die Farben zu dem Gemälde liefere?“„Nicht weſentlich!“ ſagte Lenbach.„Aber es iſt vielleicht am einfachſten, Sie malen ſich dann gleich ſelber!“ Wandte ſich um und ließ den an⸗ deren ſtehen. g Wie etwas Heiliges vertraute Sigrun es ihm an. „Mutti ſchenkte mir zu meinem letzten Geburtstag ein Heft. Alles, was darin ſteht, hat ſie ſich ſelbſt ausgedacht. Ich habe es dir wörtlich abgeſchrieben, weil ich dich lieb habe und damit du dich ebenſo daran freuſt wie ich.“ — Mit dieſem kleinen Buch und Karins Gedanken feierte ihm, als fähe er erſt jetzt die Frau, die er gehaßt und ge⸗ peinigt hatte, ganz klar. Sie war ein Menſch, wert, geliebt und verehrt zu werden; eine Frau von wunderſamer Rein⸗ heit und Güte und ihrem Kinde eine wahre Mutter. Was Karin in dieſem kleinen Heft in kurzen, tiefdurch⸗ dachten Ausſprüchen für ihr Kind niedergeſchrieben hatte, waren nicht nur Worte. Sie lebte ſie auch. Nichts hatte Rolf gefunden, was ihrem Leben und Handeln widerſprochen hätte. 25 N s Glückliche Sigrun! Glücklich, weil ſie ihr Kind ſein durfte, ihr eigen Fleiſch und Blut, Teil ihrer Seele und darum ihr vielleicht einmal ganz ähnlich im Weſen. ö In dieſer ſtillen Stunde, durch die er an Karins Hand gegangen war, zerbrach die Feſſel, die er ſich ſelbſt ge⸗ ſchmiedet hatte. Erſchüttert und in Sehnſucht fühlte er, daß ſein Herz bereit war, zu lieben. Staunend wurde er gewahr, leiblichen Schranken aufhob. Wo ein Kind ruft, da antwortet eine Mutter und fragt nicht, ob es ihr eigenes Kind iſt oder ruft ſie und geht ihm nach. Lange, lange— vielleicht immer bis es hinfindet zu ihrem Herzen. „Nein, lange war Karin ihm nachgegangen, doch nun hatte ſie aufgehört, ihn zu rufen, hatte ſich abgewandt und nicht gewollt, daß er heimkäme. N N Wie hätte es auch anders ſein können? So übermächtig iſt kein Menſch, daß er liebt und liebt und jahrelangen Haß ohne Gegenwehr erduldet. So groß iſt keiner, daß er ſich (täglich demütigen läßt. e Der junge Menſch, der vor ſeinem Tiſch ſaß, auf den die Gaben von Zuhauſe ausgebreitet lagen, vergrub das Ge⸗ n Händen. Nun, da ſein Herz eine Mutter rief, nicht, daß ſie ihn noch einmal hören u 5 de, auch ſeine Mutter zu werden. So hoff r nicht i 5 2 wi 'on Siarun. Dieſes Geſchenk mar von heſonderer Bedeutuna. Wo Ehe man ſich verſah, waren die Deutſchen da. Das gegnen ſollte, ſo werde ich ihm nicht die Hand geben!“ Da Rolf ſeine Weihnacht, und als er es aus der Hand legte, war ein fremdes. Wo ein Kind ſich verſchließt und verſtockt, da „Aber wir ſchicken ſie nicht in die Fremde um enſeren Staat daß Mutterſein eine Gnade der ewigen Urkraft war, die alle N Ae ee 0 Sport und Spiel Einheimiſcher Sport Fußball der 1. Klaſſe. korgen iſt Feudenheim hier zu Gaſt, um das fällige Kriegsmeiſterſchaftsſpiel zu erledigen. Feudenheim ſtellt eine junge und ſchneidige Mannſchaft ins Feld, die den Secken⸗ heimer Spielern einen ſchmiſſigen Gegner abgeben wird: Dem ſpieleriſchen Können nach zu werten, treffen zwei gleichwertige Mannſchaften zuſammen, die beſtimmt ein ſchönes Spiel liefern werden. Wir wünſchen dem Spiel einen angenehmen und fairen Verlauf. ch Sport⸗Vorſchau Das umfangreiche Wochenend⸗Sportprogramm weiſt als Hauptereigniſſe die Länderkämpfe gegen Ungarn und Italien in der Leichtathletik, im Kegeln, im Tennis und im Radſport, ferner die Kriegsmeiſterſchaften im Fechten und das Meiſter⸗ ſchafts⸗Endſpiel im Handball auf. b Im Fußball ſtehen in den ſüddeutſchen Bereichen die Tſchammerpokalſpiele der 2. Hauptrunde im Vordergrund. In Heſſen und Südweſt lauten die Paarungen wie folgt: SV. Kaſſel— Hermannia Kaſfel, Sport Kaſſel— Germania Fulda, 1860 Hanau— FSV. Frankfurt, Eintracht Frank⸗ furt— Rb. Bad Homburg, Germania 94 Frankfurt— SV. Niederflorſtadt, Rotweiß Frankfurt— VfB. Groß⸗ auheim, Wormatia Worms— Opel Rüſſelsheim, 1. FC. Kaiſerslautern— Eintracht Kreuznach. Im Frankfurter Pokal⸗ wettbewerb treffen ſich weiter Hertha⸗Weißblau— Rotweiß, FSV.— Nied und Niederrad— Fechenheim. Darmſtadt und Mainz⸗Wiesbaden tragen in Darmſtadt ein zum Südweſt⸗ Städteturnier zählendes Spiel aus. Von den Spielen im Reich ſind der Meiſterſchaftskampf zwiſchen Schalke 04 und Mülheimer SV. in Erfurt ſowie das Städteſpiel Poſen— Berlin in Poſen zu erwähnen. Im Handball erreicht die Spielzeit mit dem Meiſter⸗ ſchafts⸗Endſpiel, das in Halle Polizei Magdeburg und Lint⸗ forter SV. zuſammenführt, ihren Höhepunkt. Zwei aus⸗ geglichene Mannſchaften dürften ſich hier gegenüberſtehen und es iſt unmöglich, den Sieger vorauszuſagen. In der Leichtathletik ſteigt mit dem Ländertreffen Angarn— Deutſchland in Budapeſt der erſte internationale Großkampf des Kriegsjahres. Auf deutſcher Seite fehlen viele bekannte Spitzenkräfte, aber die Mannſchaft iſt doch noch ſo ſtark, daß ein gutes Abſchneiden gewiß iſt. Von bekann⸗ ten füddeutſchen Athleten machen Gleim, Kerſch und Mun⸗ ding(Frankfurt), Storch(Fulda), Kaindl und Koppenwallner (München) und Eitel(Eßlingen) die Reiſe nach Budapeſt mit. Einen Länderkampf gibt es auch im Tennis, und zwar die Begegnung Deutſchland— Italien in Berlin. Göpfert, Koch, Buchholz, Gies und v. Metaxa wollen ver⸗ ſuchen, die Ende April in Rom erlittene 1:5⸗Niederlage wett⸗ zumachen. Da Henkel und Menzel fehlen, wird das nicht leicht ſein. Im Lager der Waſſerſportler iſt es nach der gro⸗ ßen Frankfurter Regatta wieder etwas ſtiller, zumal Würz⸗ burg nicht veranſtaltet. Jugendregatten mit guter Beſetzung gibt es in Frankfurt und Würzburg. Die beſten Kanufahrer von Baden und Südweſt treffen ſich in Mainz bei den Be⸗ reichsmeiſterſchaften. 16 Vereine aus Mannheim, Frankfurt, Winz. Morms und Darmſtadt gaben 150 Meldungen ab. Bei den Ringern fällt in Ludwigshafen im zweiten Kampf zwiſchen Siegfried und Rb. München⸗Neuaubing die Entſcheidung in der ſüddeutſchen Mannſchaftsmeiſterſchaft. Den Vorkampf gewann München mit 4:3 Punkten. Im Rädſport iſt die Fernfahrt München— Mai⸗ land(600 km), die mit einem deutſch⸗italieniſchen Ländertref⸗ fen verbunden iſt, hervorzuheben. 5 Der vierte Länderkampf ſteigt in Leipzig und führt die Kegler Deutſchlands und Ungarns zuſammen. D Schrecken des Feindes Junkers und die deutſche Luftwaffe— Vom Weltkriegsflug⸗ zeug zum Sturzkampfbomber— Zu den einzigartigen Er⸗ folgen in der Entſcheidungsſchlacht In den einzelnen hervortretenden Phaſen dieſes Krieges ſind neben anderen bekannten Flugzeugtypen wie Meſſerſchmitt, Heinkel und Dornier die Junkers⸗ Flugzeuge in den Vordergrund gerückt. Wir erwäh⸗ nen Rur die Luftransporter und den Schrecken unſerer Feinde, die Sturzkampfflugzeuge vom Muſter Ju 87. Wir geben nachfolgend eine Ueberſicht über den Bei⸗ trag der Junkers Flugzeug⸗ und Motorenwerke zur Entwicklung der überlegenen deutſchen Luftwaffe. NSG. Die erſten Flugzeuge, die Junkers vor dem Welt⸗ krieg gebaut hat und die darauf in den ſich immer mehr ſteigernden Luftkämpfen noch am Schluß des Weltkrieges eingeſetzt werden konnten, waren ausſchließlich für den kriegsmäßigen Einſatz gedachte Flugzeugmuſter, die die Vor⸗ züge der Junkers⸗Bauweiſe für den Kriegsflugzeugbau in höchſtmöglicher Potenz verwertet hatten. Die Ganzmetall⸗ ausführung ergab nicht nur eine Verminderung der Brand⸗ gefahr und, was man beiſpielsweiſe im Holzflugzeugbau nicht kannte, völlige Splitterfreiheit; ſie eigneten ſich über⸗ haupt infolge ihrer robuſten Bauart in hervorragender Weiſe gerade für die Luftwaffe. Die von Junkers ange⸗ wandte aufgelöſte Bauweiſe brachte eine Gefahrenverminde⸗ rung bei Schußverletzungen mit ſich und ermöglichte ein⸗ fache und billige Austauſcharbeit ganzer Bauteile und leichte Reparatur auch ohne Ueberführung des beſchädigten Flug⸗ zeuges in die Heimat. Die Beendigung des Weltkrieges 1918 brachte für Jun⸗ kers auch den vorläufigen Abſchluß der Entwicklung von Kriegsflugzeugen. Bis zum Jahre 1935 legten die Junkers⸗ Werke den Hauptwert auf die Entwicklung von Verkehrs⸗ flugzeugen, die in der berühmten Ju 52 und Ju 90 ihren Höhepunkt fanden. Trotz der bahnbrechenden Arbeit auf dieſem Gebiet vernachläſſigte Junkers den Bau von Kampfflugzeugen keineswegs. Da in Deutſchland während der Zeit der Wehrknebelung bis zum Jahre 1933 dieſe Ent⸗ wicklung nicht durchgeführt werden konnte, erfolgte der Bau und die praktiſche Weiterentwicklung von Kampfflugzeugen in ausländiſchen Zweigwerken. Viele ausländiſche Luftwaf⸗ fen wurden in dieſen Jahren mit Junkers⸗ Kampfflugzeugen beliefert. Das änderte ſich grundlegend im Jahre 1933 mit der Machtübernahme durch den Nationalſozialismus. Der Führer hatte ſich nicht nur während der Kampfjahre mit Vorliebe ſelbſt des Flugzeuges bedient, ſondern er hat ganz klar die Bedeutung der Luftwaffe für die Zukunft voraus⸗ geſehen und in Hermann Göring, dem letzten Kom⸗ mandeur des Igadgeſchwaders„Richthofen“ und heutigem Generalfeldmarſchall und Oberbefehlshaber der Luftwaffe, den Mann gefunden, der aus dem Nichts heraus die neue Luftwaffe ſchaffen konnte. Gleich nachdem im Jahre 1933 Hermann. als Reichsluftfahrtminiſter die Leitung der geſamten deutſchen Luftfahrt in die Hand nahm wurden eit hasen die Vorbereitungen für den Ausbau der neuen deutſchen Luftwaffe getroffen. Um für alle Fälle bei wichtigen Entſcheidungen zur Luft nicht wehrlos dazuſtehen, war es notwendig, zunächſt einmal ſo ſchnell wie möglich die von dem Generalfeldmarſchalk Göring als„Riſiko⸗Luftflotte“ bezeichneten Verbände aufzu⸗ ſtellen und ihnen ein Flugzeugmaterial in die Hand zu geben, das ſchon eine Erprobung hinter ſich hatte Das als Verkehrsflugzeug ſo außerordentlich bewährte Muſter Ju 52 wurde in ein behelfsmäßiges Kampfflugzeug umgewandelt. Schon im Jahre 1933 wurden die Vorarbeiten für den Großreihenbau dieſes Muſters geſchaffen. Auch die bewährten einmotorigen Frachtflugzeuge Ju 33 und Ju gehörten zu den erſten Flugzeugmuſtern der deutſchen Luft⸗ waffe. Als am 10. März 1935 Hermann Göring der Welt be⸗ kanntgab, daß Deutſchlands Luftwaffe wieder⸗ erſtanden ſei, und als am 16. März 1935 der Führer dem deutſchen Volk die Wehrfreiheit wiedergegeben hatte, da bil⸗ deten vor allem die dreimotorigen Ju 52 den Kern der neuen deutſchen Kampfverbände. Am 19. März brauſten ſie zum erſten Male über die Reichshauptſtadt Berlin. Obwohl es ſich bei dem Muſter Ju 52 als Kampfflugzeug bewußt nur um einen Behelf handelte, ſo waren trotzdem die Leiſtungen dieſes Behelfsflugzeuges denen der Kampfflugzeuge der an⸗ deren Luftmächte durchaus ebenbürtig. Noch heute bilden die Junkers⸗Flugzeuge Ju 52 als Transporter und Sani⸗ tätsflugzeuge einen wichtigen Teil der deutſchen Luftwaffe. Bei der Eingliederung der Oſtmark, des Sudetenlandes, bei der Schaffung des Protektorats Böhmen und Mähren, fer⸗ ner in Polen, Norwegen und letzthin im ⸗Einſatz im Weſten war die Ju 52 eines der beſten ſtrategiſchen Hilfsmittel. In der Zwiſchenzeit war aber die konſtruktive Entwick⸗ lung weitergetrieben worden. So konnten ſchon bald Ver⸗ bände der jüngen deutſchen Luftwaffe mit dem neuen zwer⸗ motorigen Kampfflugzeug Junkers Ju 86 zum erſten Male ausgerüſtet werden. Dieſes Muſter bildete bald einen großen Beſtandteil der deutſchen Kampfverbände. Da⸗ nach erhielt die deutſche Luftwaffe mit dem Muſter Ju 87 den erſten ausgeſprochenen Sturzkampfzweiſftzer mit automatiſcher Sturzflugbremſe. Das Muſter Ju 828 wurde in größeren Verbänden bei der„Legion Condor“ jn Spanien eingeſetzt und konnte dort ſeine überragenden Lei⸗ ſtungen beweiſen. In den Kämpfen in Polen. Norwegen und namentlich jetzt im Weſten haben gerade dieſe Sturz; kampfflugzeuge Junkers Ju 87 durch Angriffe auf Punkk⸗ ziele wie Bahnanlagen, Bunkerſtellungen und dergleichen entſcheidend in die Kampfhandlungen eingegriffen und ein⸗ zigartige Erfolge erzielt. M. L. Gedenktage 7. Juli. 1807 Friede zu Tilſu zwiſchen Frankreich und Rußland. 1815 Zweite Einnahme von Paris. 5 1854 Der Phyſiker Georg Simon Ohm in München geſt. 1855 Der Schriftſteller Ludwig Ganghofer in Kaufbeuren eboren. 1868 der Maler nud Radierer Karl Bauer in Stuttgart eboren. 5 ö 1872 Der Schriftſteller Hans Heinrich Ehrler in Mergent⸗ heim geboren. Sonnenaufgang 5.12 Mondaufgang 7.50 Sonnenuntergang 21.47 Monduntergang 22.26 i 8. Ju li. 1531 Der Bildhauer Tilman Riemenſchneider in Würzburg geſtorben. 1838 Ferdinand Graf v. Zeppelin in Konſtanz geboren. 1890 Der Dichter und Präſident der Reichsſchrifttumskam⸗ mer Hanns Johſt in Seerhauſen i. Sa. geboren. 1927 Der preußiſche General Max Hofmann in Bad Rei⸗ chenhall geſtorben. 5*— Sonnenaufgang 5.13 Sonnenuntergang A 0 Mer(gang 9.06 Monduntergang 22.58 Folge 27 Jum Jeitoertreib Silbenrätſel. Aus den Silben: a ar bahn bahn bein eu dag de dem des di eee fe ha hoch hol in ir kö kum la land li licht mar mi mo mu na nig nin nord on on renn ri rie rup ſi tal te ti ti tie tſchitſch un zaun ſind 18 Wörter zu bilden, deren Anfangs⸗ und Endbuchſtaben, von oben nach unten geleſen, einen Sinnſpruch ergeben. 1. Stirnſchmuck, 2. Blutgefäß, 3. Bezeichnung für un⸗ echten Schmuck, 4. großſtädtiſches Beförderungsmittel, 5. Laufvogel, 6. Sportſtätte, 7. Vogel, 8. Erhöhung des Meeresbodens, 9. bekannter ſüdſlawiſcher⸗ Politiker, 10. nordiſcher Frauenname, 11. Naturerſcheinung, 12. euro⸗ päiſche Inſel, 13. Entdecker des Radiums, 14. Maler des 16. Jahrhunderts, 15. Streupulver, 16. Shakeſpeareſche Frauengeſtalt, 17. Heilmethode, 18. geologiſcher Vorgang. 3 6 N tragen die le/ Hochpragung Verſchmelzungsaufgabe. 1. Piſa— Schule, 2. Arco— Siam, 3. Lid— Harke, 4. Leim—Lade, 5. Barke—Aſe, 6. Rad Laune, 7. Kino—Liſa, 8. Iris— Tube, 9. Gattin— Sold, 10. Reck—Heim, 11. Birne Lohn. Jede der vorſtehenden Wortgruppen iſt ſo zu ver⸗ ſaben 98. daß nur ein Wort entſteht. Die Anfangsbuch⸗ taben der gefundenen Wörter nennen, aneinandergereiht, einen deutſchen Komponiſten. Die Wörter bedeuten: 1. künſtleriſche Darbietung, 2. italieniſcher Komponiſt, 3. Wappenkunde, 4. Denkmünze, 5. Verzierung, 6. altes Ge⸗ fährt, 7. Stadt in Griechenkand, 8. römiſcher Kafſer, 9. 1 1 Bayern, 10. wiſſenſchaftlicher Beruf, 11. Stadt am Neckar. * Der Zwiſchenbuchſtabe. 1. Matte, 2. Schmied, 3. 99 8975 Emme, 5. Magd, 6. Bitte, 0 a 7. Neu. Die obenſtehenden Wörter ſind mit den unten alpha⸗ betiſch geordneten zu je einem geographiſchen Hauptwort zu verbinden, und zwar mit Hilfe eines Zwiſchenbuch⸗ ſtabens.— Bei richtiger Löſung ergeben die Zwiſchenbuch⸗ ſtaben, fortlaufend geleſen, den Namen eines ſchleſiſchen Badeortes. Au— Berg— Burg— Elle— Feld— Horn— Tal. Unentbehrlich. Zehn von den erſten hat ein jeder * Und das zweite hat man auch— a Die erſten, die ſind angeboren, Das zweite trägt man, weil es Brauch. Will dir des Rätſels Löſung nun belieben, Mußt du das zweite auf das erſte ſchieben, Zerlegung. 8 f Aus den Buchſtaben des Sprichwortes: Hat der Baue Geld, ſo hat es die ganze Welt, ſind acht Wörter von folgender Bedeutung zu bilden: 1. baumreiches Gelände (4 Buchſtaben), 2. Stand(4 Buchſtaben), 3. Ueberbleibſel (4 Buchſtaben), 4. Teil von Muſikinſtrumenten(5 Buch⸗ ſtaben), 5. gute Laune, Gemütlichkeit(7 Buchſtaben), 6. alter deutſcher Männername(3 Buchſtaben), 7. Wild 3 Buchſtaben), 8. Beſitzgier(4 Buchſtaben). Jeder Buchſtabe darf nur ſo oft verwendet werden, wie er im Sprichwort vorkommt. Die Anfangsbuchſtaben der gefundenen Wörter nennen ein berühmtes deutſches Bauwerk. 8 Der inhaltsvolle Satz. Du mußt jeden Tag auch deinen Feldzug gegen dich ſelber führen.— In dieſem Satz ſind 9 Wörter enthalten mit der nachſtehenden Bedeutung. Die Buchſtaben der zu ſuchenden Wörter ſtimmen mit den Buchſtaben des Satzes überein. Die Anfangsbuchſtaben der Wörter nen⸗ nen den Verfaſſer des Saar einen deutſchen Denker. 1. innerarabiſches Sultanat, 2. Einfall, 3. Durchlaß, 4. Schiffswinde, 5. Verkehrsmittel, 6. oſtſchweizeriſche Warenniederlage, 7. Vorſteher, 8. Kochgelegenheit, 9. Er⸗ guß eines deutſchen Stromes in die Nordſee. Organiſiere dein Sparen Man muß zugeben, daß die Zahl der Mens die Zukunft große Summen zurücklegen können, nicht groß iſt. Aber man kann auch, wenn man ſparen will, ſeine Bedürfniſſe etwas einſchränken, ohne dabei zu darben. Kein Menſch wird 15 mehr ſo töricht ſein, das erübrigte Geld wie zu Urgroß⸗ aters Zeiten zu Hauſe aufzuſtapeln, it es dort br Wir haben ja feat bender„ wie die Sp ind Banken, die für die Sicherheit b Zinſen zahlen. Wer ſo. ſchafft Arbeit und Brot und ann auch ſein Sparziel im Alter erreichen. f Es kann allerdings oft lange dauern ehe auf dieſe Art eine Summe erſpart wird, die zur Sicherung des Alters und 85 Verſorgung der Familie ausreicht. Außerdem lehrt die tatiſtik 18 nur die Vülfte aller Menſchen das 45. und nur ein Drittel das 60. Lebensjahr erreichen. Für die eine Hälfte war es alſo ganz unmöglich, jahrzehntelang zu ſparen, um ihre Familie vor Not und Elend zu bewahren. Sie hätten ein anderes Sparſyſtem wählen müſſen, das dieſe Möglichkeit auch berückſichtigt; die moderne e Durch ſie gelangen wir zu einem organiſierten Sparen. Die Lebensverſicherung erinnert und zwingt uns dazu, regelmäßig ſſen 3 n, die für Meg. rgen und uns noch dazu durchaus nichts geſagt. Umſtellrätſel. 2 e. Schwiele— Kain— Inſel— Mahl— Heer— Erle— Saum— Urne— Hela— Rat— Stab— Rebe. Aus vorſtehenden Wörtern ſind durch Umſtellen der Buchſtaben neue Wörter zu bilden, deren Anfangsbuch⸗ ſtaben im Zuſammenhang einen niederſächſiſchen Dichter nennen. 85 Neue Wörter: ö Kate— Kuli— Para— Koma— Band— Auto—- Aſter— Wette— Kaſſe— Ar— Rate— Art. Jedem Wort iſt ein Buchſtabe einzufügen, ſo daß Wörter anderer Bedeutung entſtehen. Die neuen Buch⸗ ſtauben ergeben die Bezeichnung einer Ferienzeit. Zuſammenſetzrätſel. Jedem der nachfolgenden Wörter ſind drei zuſammen⸗ hängende Buchſtaben— dem letzten Wort iſt nur ein Buchſtabe— zu entnehmen, die, im Zuſammenhang geleſen, ein Zitat aus Parſifal ergeben: Tagedieb, Katafalk, Telra⸗ mund, Kundry, Eiſenach, Heloten, Teheran, Ortwin, Sen⸗ nerin, Weihrauch, Meineid, Rheinpfalz, Aſchenbecher, Ke⸗ ramik, Tangente, Hörſelberg, Strafgericht. 5 Gesunde und blendend weise Zöhne durch starkwirk⸗ ame Zohnpflege mit 22ʃ2 2 Bf. 85 Auflöſungen aus voriger Nummer: Silbenrätſel: 1. Einſchreibebrief, 2. Diele, 3. Ilmenau, 4. Erbe, 5. Netzflügler, 6. Efeu, 7. Rehrücken, 8. Abſtand, 9. Bülow, 10. Edda, 11. Randers, 12. Block⸗ haus, 13. Oelfarbe, 14. Senfpflaſter, 15. Erdbeereis, 16. Hawai, 17. Eſelin, 18. Ruheſtand, 19. Riesling, 20. Edel⸗ frau, 21. Nimmerſatt.— Feuer und Waſſer ſind gute Diener, aber böſe Herren. Beſuchskarte: Handlungsreiſender. Die .— Schluß des redaktionellen Teils. unſere Spareinlagen zu 1 ſo daß dieſe Zahlungen zu einem ordentlichen und ſtän ider Poſten unſeres Haushalts⸗ etats werden. Einen ganz beſonderen Vorzug bietet die Lebens⸗ verſicherung dadurch, daß ſie dem Verſicherten das beruhigende Bewußtſein gibt, gerade für den 2 Fall ſeine Ange⸗ hörigen verſorgt zu haben: Da die deutſchen Lebensverſiche⸗ rungsgeſellſchaften auch im Kriegsſterbefall die volle Verſiche⸗ fung ene auszahlen, tritt der Vorteil einer Lebensverſiche⸗ rung heute beſonders deutlich zu Tage. Auch der Wunſch, die im Alter geſicherte 0 zu erleben, gibt immer neue Lebensimpulſe, ſo daß es nicht übertrieben erſcheint, zu be⸗ haupten. die Lebensverſicherung wirkt lebensverlängernd. Damit iſt jedoch gegen das Sparen bei der Sparkaſſe m Gegenteil: eines iſt ſo wichtig wie das andere, beides muß. und auf die Sate Aſparen oder verſichern“ kann die Antwort nur lauten: ver⸗ ſichern und ſparen. Zum Wochenende u. Zum Zeitvertreib Nr. 27 erſcheinen als Beilage. Pl.⸗Nr. 8. ür die auf dieſer Seite erſcheinenden Anzeigen iſt der Verlag der vorliegenden eitung nicht zuſtändig. Verantwortlich für die Schriftleitung Kurt Winkler, für Anzeigenteil Carl Görg. Verlag Sonntagsblatt Deutſcher Provinz⸗Verleger, b ſämtlich in Berlin SW 68, Lindenſtraße 101/102. — Werbe Mitglted der 8p. 5 7 stete sochgeme ße Anwenelung von E UK Uf O 1 3 iet die notöcliche Grundloge jeder erfolgreichen Hout. ond Schõn. deitspſtege⸗ Toben 20— 5 D bdtzen stets 1 benutzen!