überall am Oberrhein— bei der Einbringung der Ernte ge⸗ jenſeits des niedrigen Daches der Bahnhofshalle hat ihm vorſichtig bewegt, ein Kraftwagen. 4 Mützenſchirm. err Banz, ſonſt belämmern uns bei der Uebernahme die gehen! Was iſt los, Hanf ſich der Eins⸗O, einen kurzen Blick auf das immer dichter ſeh's Ihnen an: die Fahrgäſte kommen!“ breitſchultrig, mit ergrautem Schläfenhaar und markan⸗ m, durchfurchtem Seemannsgeſicht iſt aus dem Karten⸗ 4 ner getreten und erwidert freundlich den Gruß ſeines“ Nr. 164 Neckar Bote(2. Blatt) Montag, 15. Juli 1940 Neues Leben im Eiſaß Zuiſchen Rhein und Vogeſen hat die Arbeit einen neuen Sinn bekommen.— Eindrücke von einer Fahrt durch deutſches Land am Oberrhein. NSG. Als der Großdeutſche Rundfunk meldete, daß auf dem Straßburger Münſter, dem ſtolzen Wahrzeichen deut⸗ ſcher Kultur am Oberrhein, die Hakenkreuzfahne gehißt wurde, da haben unwillkürlich die Herzen aller Deutſchen höher ge⸗ ſchlagen. Die Geſchichte des deutſchen Schickſalsſttomes iſt auch die Geſchichte dieſes ſchönen Landes zwiſchen Rhein und Vogeſen. Angezählte Fäden ſpinnen ſich ſchon immer von Ufer zu Ufer und feſte Bande des Volkstums umſchließen die Menſchen diesſeits und jenſeits des Stromes. Tauſende und Abertauſende Männer aus allen Gauen des Reiches haben in den Jahren vor dem Weltkrieg in elſäſſiſchen Garniſonen — in Straßburg, Colmar, Mühlhauſen und anderen Städ⸗ ten ihre Dienſtzeit erlebt, an die ſie noch heute mit Stolz und Freude zurückdenken. Es war daher nur zu begreiflich, daß bald nach der Beſitzung dieſes ſchönen deutſchen Landes durch unſere ſiegreiche Wehrmacht allerorts der Wunſch laut wurde, dieſes herrliche Stück deutſcher Erde wieder zu ſehen. Aus Gründen, die jedermann einſieht, kann die Einreiſe in das Elſaß heute noch nicht allgemein geſtattet werden. Noch iſt ein breiter Streifen längs des Rheinſtromes faſt menſchen⸗ leer und ausgeſtorben. Deutſche Organiſation und Hilfsbereit⸗ ſchaft haben jedoch bereits in unglaublich kurzer Zeit Brücken geſchlagen und zwar nicht nur in des Wortes eigentlicher Bedeutung, ſondern Brücken auch vor allem von der Todes⸗ ſtarre des Krieges zu neuem Leben in der größeren Gemein⸗ ſchaft aller Deutſchen. Wir hatten dieſer Tage Gelegenheit, bei einer Fahrt durchs Elſaß tiefe Eindrücke von dem neuen Werden und Keimen zu gewinnen, die wir in nachſtehenden Einzelbildern wiedergeben wollen. Zwei Welten und doch ein Land. Wie oft ſtanden wir in den vergangenen Kriegsmonaten an der Kehler Rheinbrücke und blickten von einem Beob⸗ achtungsſtand geſpannt hinüber zum jenſeitigen Ufer. Die Reichskriegsflagge und die Trikolore wehten hier nur wenige hundert Meter voneinander entfernt im Winde. Während aber hüben ſeit den Septembertagen des vergangenen Jahres nur die Kreisſtadt Kehl vollkommen von der Bevölkerung geräumt war, hatte man drüben nicht nur die Bevölkerung von Straßburg, einer Großſtadt von rund 180 000 Ein⸗ wohnern, ſondern auch die geſamte Landbevölkerung eines viele Kilomeler breiten Streifens evakuiert. Im Herbſt haben deulſche Soldaten den Bauern des Hanauerlandes— wie holfen und haben im Frühjahr wieder den Pflug bei der Neubeſtellung der Felder bis ans Ufer des Rheins geführt. Drüben aber hat in dieſer Zeit niemand daran gedacht, Hand anzulegen. Man hat vielmehr davon geträumt, das deutſche Volk aushungern und das Reich ohne Kampf zur Kapitulation zwingen zu können. Und man hat— das muß heute einmal feſtgeſtellt werden— die Wohnungen der Bau⸗ ern, die man in das Innere Frankreichs abgeſchoben hatte, demoliert und im übrigen in der Freizeit nach Herzensluſt gewildert. 5 8 Wenige Tage nach der Waffenruhe im Weſten iſt in Kehl wieder neues Leben eingezogen. Wer heute durch die Straßen dieſer Stadt ſchreitet, ohne ſie in den vergangenen Kriegs⸗ moftaten gekannt zu haben, der möchte kaum glauben, daß ſie zehn Monake lang von der geſamten Bevölkerung verlaſſen war. Die wenigen Spuren des Krieges waren in kurzer Zeit verſchwunden. Heute unterſcheidet ſich das Bild der Stadt kaum mehr von dem im Auguſt 1939. Daa a de., petpetia. Roman von Axel Rudnlph. g Die Fahrgäſte kommen! a Erik von Rendorp, der Erſte Offizier der„Perpetua“, nickt dem Signalgaſt, der die Bemerkung gemacht hat, flüchtig⸗zu. Er weiß Beſcheid. Das Pfeifen und Pruſten bereits geſagt, daß der Hamburger Schnellzug eingelaufen iſt. Er beugt ſich über die Schanzverkleidung der Kom⸗ mandobrücke und ſucht auf dem Vorſchiff nach dem Lade⸗⸗ meiſter. N „Hier, Nöttenbrock! Sehen Sie zu, daß wir klar kom⸗ 0 115 der Ladung! Nehmen Sie die beiden Autos in uke II!“ N 8 f „Geht nicht!“ brüllt eine Stimme durch das Raſſeln der Kranwinden zurück.„In Luke 1 kommen noch die hundert Kiſten Stückgut! Maſchinenteile!“ „Dann alſo durch Luke IVI Muß gehen!“ „Mal ſehen!“ Lademeiſter Nöttenbrock wendet ſich und läßt ein wuchtiges Donnerwetter über ein paar Stauer hinfahren, die irrtümlicherweiſe glauben, Feier⸗ abend machen zu können. Hoch am Ladegeſchirr pendelt, Aus der Zollhalle kommen langſam kofferbeladene, plaidbeſchwerte Fahr⸗ gäſte heraus. An der Gangway ſtehen der Zahlmeiſter und die Stewards zum Empfang bereit. „Die Fahrgäſte!“ Herr Banz, der Vierte Offizier, blutjung und wie aus dem Ei gepellt, kommt auf die Brücke und legt elegant ſalutierend die Rechte an den „Die Poſt müſſen wir diesmal durch Luke i nehmen, Veranlaſſen Sie das gleich.“ im Zwiſchendeck ſchon die Luken angelegt werden — will der Stauervize wiſſen. Der Bootsmann lei hochwichtige Anliegen. Der Oberſteward wo der Kapitän iſt. ſoll ich das wiſſen? Im Kartenzimmer Eins⸗O wiſcht ſich die Feuchtigkeit 5 elpinnen verſtaut, Nöttenbrock? in Oel oder Benzin in den ſennings darunterlegen! Und e blinden Paſſagiere mit⸗ wahrſcheinlich!“ von der Stirn.„ Sehen Sie gut nach, daß Autos iſt! Ein paar alt Sie, Bootsmann! Daß m Der Matroſe von der Deckwache nimmt Haltung an. „Die Fahrgäſte“„„ „Menſch, machen Sie bloß die Futterluke zu“, ärgert werdende Gewimmel an der Gangway werfend.„Ich „Wie ſteht's, lieber Rendorp?“ Kapitän Lohmann, 1 Sie nur die Liebenswürdigkeit haben wollen.. Dahn nicht beſtreiten! Erſten. zukehren. Wie anders aber iſt der Anblick jenſeits des Ufers. Bis tief ins Land hinein ſind die Felder verödet und leer. Wo im Hanauerland das Korn ſeiner Reife entgegengeht, ſind hier Diſteln und Dornen in die Höhe geſchoſſen. Als ein Akt ihrem Abzug alle Brücken zwiſchen dem Rhein und dem Stadt⸗ kern Straßburgs in die Luft ſprengten. Glaubten ſie damit etwa, den deutſchen Vormarſch hemmen zu können? Oder woll⸗ ten ſie nur dem deutſchen Elſaß einen Denkzettel hinterlaſſen? Das eine iſt ſo ſinnlos, wie das andere verwerflich iſt. In Straßburg laufen die Fäden zufſammen. Mährend der Chef der Zivilverwaltung, Gauleiter und Reichsſtakthalter Robert Wagner, in den erſten Tagen nach der Beſetzung von Elſaß in Colmar ſeinen Sitz hatte, ſind nunmehr alle Dienſtſtellen der zivilen Verwaltung in Straßburg vereinigt. Hier lauſen alle Fäden zuſammen. Die Eſſäſſer fühlen allenthalben, daß ihre Geſchicke von nun an in einer ſtarken Hand ruhen. Der Mann, der ſeit über 15 Jahren das Vertrauen des Führers im höchſten Maße beſitzt, der die nationalſozialiſtiſche Bewegung im Grenzgau ſeik nunmehr ſchon über ſieben Jahren an der Spitze des ſchönen Badnerlandes ſteht, ebnet nun auch der elſäſſiſchen Bevölkerung den Weg in eine glücklichere Zukunft. Im Weichbild des Straßburger Münſters beginnt lang⸗ ſam das Leben zu erwachen. Während anfangs nur Soldaten der deutſchen Wehrmacht und Männer der deutſchen Schutz⸗ polizei— neben endloſen Gefangenenkolonnen— die Stra⸗ ßen dieſer urdeutſchen Stadt belebten, öffnen ſich nun auch ſachte hier und dort einzelne Fenſterläden. Die erſten Rück⸗ kehrer, die mit Autos, Fahrrädern oder Fuhrwerken in der Heimatſtadt eintrafen, ſtehen um die Mittagszeit in lan⸗ gen Reihen vor den verſchiedenen Eſſenausgabeſtellen der NS.⸗Volkswohlfahrt und verſichern uns mit glückſtrahlenden Augen, daß ſie ſo viele Hilfsbereitſchaft nicht erwartet haben. Heute ſchon werden über 5000 Straßburger durch die Gemein⸗ ſchaftsküchen der NSV. verpflegt. Wieviele werden es mor⸗ gen ſein? Das neue Verwundetenabzeichen 2 troffen?“ „Es läßt ſich nicht leugnen, Herr Kapitän, daß man⸗ ches für dieſe Annahme ſpricht“, lächelt der Eins⸗O in dienſtlicher Haltung. Auch über Kapitän Lohmanns Ge⸗ ſicht zieht ſich ein leichtes Lächeln. So iſt nun der Ren⸗ dorp! Immer witzig! Kapitän Lohmann hat eine beſon⸗ dere Zuneigung zu ſeinem Erſten, eben weil der manchmal etwas herauskolkt, was, ſtreng genommen, an Frechheit grenzt. Auch jetzt nickt er ihm behaglich zu.. „Haben recht, Rendorp. Ueberflüſſige Frage. Wir können rechtzeitig in See gehen? Sehr ſchön. Wenn alles an Bord iſt, laſſen Sie Anker klarmachen zum Hieven.“ „Jawohl, Herr Kapitän.“. Auf dem Backbord⸗Pronenadendeck iſt es ſchwarz von Menſchen. Zweihundertfünfundachteig Fahrgäſte mit ihrem Handgepäck, Koffern, Hutſchachteln und Decken. Dazu die Freunde und Angehörigen, die ihre Lieben an Bord begleiten, um einen letzten Abſchied zu nehmen. Fröhliche Rufe, Abſchiedstränen, Gedränge, Durchein⸗ ander, Fragen. Die Stewards arbeiten fieberhaft. Schnappen Gepäckſtücke, geben Auskunft, geleiten die Paſ⸗ ſagiere zu den Kabinen. Ihre welßen Jacken tauchen überall auf. Dazwiſchen die dunkblauen Uniformen, die goldbetreßten Mützen des Zahlmeiſters und- der zum Empfang der Fahrgäſte kommandierten Schiffsoffiziere. „Herr Kapitän!“ wendet ſich mitten im Gedränge ein älterer, ſorgenvoll dreinſchauender Herr an Jep Fahland, den Zweiten Offizier.„Helfen Sie mir doch!“ „Sie wünſchen, den Kapitän zu ſprechen?“ „Es braucht nicht gerade der Kapitän zu ſein. Wenn iſt mein Name „Fahland. Womit kann ich Ihnen. 2“ „Es handelt ſich um meine Tochter.“ Herr Dahn macht eine kurze Bewegung zu der jungen Dame hin, deren Hand er krampfhaft in der ſeinen hält.„Sie iſt im Be⸗ griff, gegen meinen Willen...“ i „Du bemühſt den Herrn vollkommen nutzlos, Vati“, unterbricht ziemlich aufgeregt die junge Dame.„Wie oft ſoll ich es dir noch ſagen! Ich bin mündig, das wirſt du Weder du noch ſonſt jemand hat das Recht, mich von der Reiſe zurückzuhalten!“ f f Ein ſehr elegant gekleideter Herr, der neben dem Mädchen ſteht, miſcht ſich beruhigend ein.„Verehrter Herr Dahn, ich verſichere Ihnen nochmals, daß der Ent⸗ ſchluß Ihres Fräulein Tochter ohne mein. Zutun erfolgt iſt. Selbſtverſtändlich iſt Evi völlig frei in ihrem Tun und Laſſen. Wenn ſie es vorzieht, nach Berlin zurück⸗ „Ich denke nicht daran!“ ruft die junge Dame em⸗ pört.„Ich liebe Viggo und werde ihn heiraten, ob du ihn nun leiden kannſt oder nicht, Vater!“ 5 „Aber das iſt es ja gar nicht“, ſtöhnt Herr Dahn. „Durchaus nicht, Evchen! Grundſätzlich hab' ich ja gegen einen Heiratsplan gar nichts einzuwenden. Aber muß es denn ſo überſtürzt ſein? Mußt du desbalb nach der Verzweiflung mag es erſcheinen, daß die Franzoſen vor Baden aus den kleinſten Anfängen heraus aufbaute und „Alles in Ordnung? Die Fahrgäſte ſind einge⸗ Amerika fahren? den Schiffsoffizier. Fahrt am Rhein entlang. Eine Fahrt rheinaufwärts von Straßburg bis Rheinau, einem in der Höhe von Lahr gelegenen elſäſſiſchen Ort, ver⸗ mittelt uns unmittelbare Eindrücke vom erwachenden Leben in der ehemaligen vorderſten Kampflinie. Während wir uns an der Rheinauer Schiffsbrücke mit unſeren Pionieren unter⸗ halten, treten zwei Elſäſſer hinzu, die uns von ihrem Schickſal einen erſchütternden Bericht erſtatten. Der Brückenwärter, der vor faſt 30 Jahren in einem preußiſchen Regiment diente, hat ſein Haus, das in unmittelbarer Nähe eines von den Franzoſen geſprengten Brückchens ſtand, nur noch als Trüm⸗ merhaufen angetroffen. Ein Bekannter, der mit ihm jetzt als erſter des Ortes zurückkehrte, zeigt uns ſeine verwüſtete Woh⸗ nung, in der mehrere Monate lang ſchwarze Hilfsvölker Frank⸗ reichs lagen. Die Hitze des Nachmittags veranlaßt uns, in Matzen⸗ heim eine kleine Raſt einzulegen. Der Wirt, ein ehemaliger preußiſcher Gardegrenadier, erzählt uns mit Tränen der Freude in den Augen von dem Einzug der deutſchen Soldaten in ſeinen Heimatort, der zehn Monate lang die Laſt dieſes Krieges in ihrer ganzen Schwere ertragen mußte. Beim Ein⸗ zug der deutſchen Wehrmacht habe ihm ein deutſcher General die Hand gedrückt, dem er mit Stolz und Freude erzählen durfte, daß⸗er einſt zur„Garde“ gehörte. Minutenlang habe ihm daraufhin der General die Hand geſchüttelt. Zwiſchen Rhein and Pfälzer Wald. Auf ſchnurgerader Straße fahren wir dann von Straß⸗ burg in nördlicher Richtung weiter. Immer wieder treffen wir auf dem Wege elſäſſiſche Bauern, die in ihre Heimat zurückkehren. Es iſt gber nicht nur die Freude, nun nach Monaten der Trennung und des Fernſeins von der Heimat wieder Haus und Hof betrsten zu dürfen, die jetzt aus ihren Augen ſpricht. Es iſt vor allem das Glück, nun einer beſſeren Zukunft entgegenzugehen. Seit acht Stunden iſt ein weißhaariger Bauer ſchon mit ſeiner Frau, ſeiner Schwiegertochter und ſeinen Enkeln unter⸗ wegs. Bei Straßburg hat er das Grab ſeines Sohnes beſucht, der vor kurzen durch einen tragischen Unglücksfall ums Leben kam. Als er uns das Schickſal erzählt, treten ihm die Tränen in die Augen. Sein einziger Troſt ſei es, ſo verſichert uns der Vater, daß ſein Sohn wenigſtens nicht im Solde Frank⸗ Lichs gefallen ſei.. Nach dem Hagenauer Wald ſtoßen wir auf deut⸗ Strecke zwiſchen Sulz und Weißenburg, treten wir in ein Haus, das zwar nicht von der deutſchen Artillerie, umſo mehr aber von den Franzosen in monatelanger Einquartierung übel zugerichtel worden war. Kein Tiſch und kein Stuhl iſt mehr ganz und die Kſiche gleicht einem einzigen großen Schutthau⸗ fen.„Dar müſſen ſie uns bezahlen!“ ruft die Bänerin aus, Während ſie ihrs Fauſt drohend nach Weſten richtet. Schon ſſt die Sonne hinter den Bergen des Pfälzer Wal⸗ deg verſchwunden, als wir der Lauter entlang nach Lau⸗ tirkurg fahren. Nach Norden dehnt ſich in unheimlicher Stille der Bienwald, der in den vergangenen zehn Kriegs⸗ monaten Schauplaß ungezählter Spähtruppunternehmen un⸗ ſerer tapferen Soldaten war. Die geſchickt ausgebauten Stel⸗ lungen ſdlich der Lauter ſind verlaſſen und friedliche Ruhe hat hier wieder ihren Einzug gehalten. Reich und vielgeſtaltig waren die Eindrücke dieſes einen Fates. Sze gaben uns die Gewißheit, daß dieſes ſchöne Land n Oberrhein einer neuen Blüte, ſeine Bewohner aber einer Aüglich ren Zukunft entgegengehen. Friedrich Karl Haas. Rhe niemand!“ „Aber, Kind 5 „Kein Aber, Vater! Bitte, ich bin keine Durchgänge⸗ rin! Ich habe dir meine Verlobung mitgeteilt und dir freiheraus geſagt, daß ich mit Viggo nach Havanna reiſe! Ich bin volljährig und im Beſitz eines Reiſepaſſes und meiner Schiffskarte! Und ich laſſe mich nicht zurückhalten! Weder mit Güte noch mit Gewalt!“. „Das letztere dürfte auch wohl unmöglich ſein.“ Der mit höflichem Achſelzucken an den ihn fragend anblicken⸗ „Fräulein Dahn iſt in der Tat groß⸗ jährig, und ihr Paß iſt in Ordnung.“ erſtickt kuß.„Leb wohl, Vater, und beruhige dich! f Viggos Seite wohlgeborgen. Gleich nach der Ankunft drüben ſchreibe ich natürlich. Aber jetzt...“ Mit einer raſchen Bewegung läßt ſie den alten Herrn los und greift nach dem Arm ihres Verlobten.„Komm, Viggo! Zeig Ich bin an zu hindern?“ „Unter den von Ihnen ſelbſt zugegebenen Umſtänden Allerdings nicht“ lichetle Spuren des Krieges: In Ingolsheim, auf der elegante Herr an der Seite der jungen Dame wendet ſich „Selbſtverſtändlich. Machen wir alſo ein Ende.“ Eva“ Dahn legt raſch die Arme um den Hals ihres Vaters und ſeinen Widerſpruch in einem kräftigen Abſchieds⸗ „ 5 * 12 Sport und Spiel Einheimiſcher Sport Fußball. Fußballogg. 98 Seckenheim I.— Ilvesheim J 11. Hart und kampfbetont, aber jederzeit fair war das Lokaltreffen. Wenn man ſich am Schluſſe mit einem Unent⸗ ſchieden trennte, dann war dies nach dem Verlauf der Kampf⸗ handlungen gerecht. Auch dieſes Treffen machte von den üblichen Spielen beider Mannſchaften an früheren Spielen gemeſſen keine Ausnahme. Es wurde um jeden Zoll Boden zund um jede Aktion gekämpft. Das ſpieleriſche Niveau war nicht beſonders, es wurde viel gekickt, ſtatt geſpielt. Was aber erfreulich war, das bezeugt die Tatſache, daß man ſich hüben und drüben auf ſportliche Fairneß verlegte. Die erſte Halbzeit verlief torlos, trotz der beſten Tor⸗ ſchaneen, dann verſchaffte Walz durch fabelhaft getretenen Strafſtoß für Seckenheim die Führung. Kurz vor Schluß glich Ilvesheim aus und erzwang ſomit die gerechte Punkte⸗ teilung. ö Schiedsrichter Schmetzer⸗Waldhof ſchauern ſehr gut. ö 2. Mannſchaft 2: leitete vor 300 Zu⸗ 1 für Ilvesheim. Albert Schmich. Auswärtiger Sport, Fußball Länderſpiel: Frankfurt: Deutſchland— Rumänien Meiſterſchafts⸗Vorſchlußrunde: Stuttgart: SV. Waldhof— Schalke 04 Wien: Rapid Wien— Dresdner SC.(n. Verl.) Auswahlſpiel: Frankfurt: Frankfurt— Südweſt Tſchammerpokalſpiele: Ludwigshafen— Olympia Lampertheim „Neu⸗Iſenburg— Dunlop Hanau Ludwigsburg— VfB. Stuttgart VfR. Mannheim— SVg. Sandhofen FC. Neureut— Germania Durlach BfB. Waldshut— Freiburger FC. FT. ⸗SC. Freiburg— 08 Villingen Aufſtiegsſpiele: Eintracht Neu⸗Alm— FC. Eislingen SV. Spaichingen— SVg. Untertürkheim FC. Straubing— Wacker München Freunbſchaftsſpiele: Adlerwerke Frankfurt— FSV. Frankfurt Union Niederrad— Germania Schwanheim SVg. Cannſtatt— Stuttgarter SC. FV. Zuffenhaufen— SV. Feuerbach Stadtelf Eßlingen— Sfr. KAuttgart VfB. Mühlburg— FG. Rüppurr NB. Daxlanden— Karlsruher FV. BfB Waldshut— Freiburger FC 2:1(2:0). Das am Hochrhein mit Spannung erwartete Treffen zwiſchen dem VfB Waldshut und dem Freiburger FC endete mit einer großen Ueberraſchung. Einwandfrei und verdient konnten die Waldshuter, die ſchon ſeit einiger Zeit ihr gu⸗ tes Können mit Erfolg unter Beweis ſtellten, die Gäſte mit 2:1 beſiegen und damit aus dem weiteren Pokalwettbewerb ausſcheiden. Die erſte Halbzeit ſtand im Zeichen der Platz⸗ herren, die in der 15. und 30. Minute durch Weiler und Schmidt zu ihren beiden Erfolgen kamen. Erſt kurz vor Schluß gelang es dem FFC durch den Mittelſtürmer Müller, den einzigen Gegentreffer zu erzielen. Schiedsrichter Linder⸗ Lörrach. Deutſchland— Rumänien 9:3 Torreiches Länderſpiel in Frankfurt.— Der Nachwuchs f ſchlug ſich ausgezeichnet. Der dritte Fußball⸗Länderkampf zwiſchen Deutſchland und Rumänien konnte aus naheliegenden Gründen keinen ſo impoſanten Nahmen finden wie das letzte Frankfurter Län⸗ derſpiel gegen Portugal vör zwei Jahren, das 60 000 Zu⸗ ſchauer im erweiterten Sportfeld erlebten; aber die Tatſache; daß trotz der beſchränkten Verkehrsverhältniſſe am Sonntag über 40 000 Beſucher den Weg in den Frankfurter Stadtwald e ſtellt der Begeiſterung der lüddeutſchen Fußballfreunde och das beſte Zeugnis aus. Die Witterungsverhältniſſe waten faſt ideal, und das Spielfeld präsentierte ſich in erſt⸗ klaſſiger Verfaſſung, ſodaß die Vorbedingungen für einen erſt⸗ klaſſigen Kampf gegeben waren. Nach einem Vorſpiel, das die Frankfurter Stadtmannſchaft mit 2:1 gegen die Bereichs⸗ auswahl Südweſt erfolgreich ſah, führte der italieniſche Schiedsrichter Scorconi die beiden Natlonalmannſchaften ins Feld. Stürmiſch und herzlich war der Empfang, und nach der Wahl formierten ſich die Mannſchaften wie folgt: Deutſchland: Martines; Janes, Moog; Krüger, Kitzinger; Plener, Hahnemann, Walter, Arlt. 5 Numänien: David; Slivatz, Lengheriu: Moldovgenu, Juhaſz, Lupas; Orza, Ploeſteanu, Baratky, Reuter, Bogdan. 8 Aenderungen in der Mannſchaft hat es alſo auf beiden Seiten nicht gegeben, Rumänien nahm den Kampf mit ſeiner bewährten beſten Nationalelf auf, während auf deutſcher Seite mit Martinek, Krüger, Walter und Plener vier Neu⸗ linge ſtanden. 5 do G O D 8 do S do DH D d ο f Kupfer, Das Spiel „Der deutſche Anſtoß— Baratky hatte gegen Janes die Platzwahl gewonnen— brachte gleich einen wunderſchönen Angriff des rechten Flügels, wobei Plener ſcharf über das Tor ſchoß. Im Gegenſtoß erzielten die Rumänen die erſte Ecke, die Jaſſes wegköpfte. In der Folge ſah man ſaubere Zusammenarbeit im deutſchen Sturm. Fiederer und Hahne⸗ mann kamen zweimal in günſtige Schußſtellung, aber gegen die Torſicherung der Rumänen war vorläufig nichts zu machen. Es folgten die erſte deutſche Ecke und ein Janes⸗Freiſtoß aus 35 m Entfernung, aber auch hier zeigte ſich die rumäniſche Abwehr noch auf dem Poſten. Die Ueberlegenheit der deut⸗ Mannſchaft war jetzt unverkennbar, die Rumänen muß⸗ die Verteidigung verſtärken und hatten nur noch drei Mann im Sturm. Hahnemann, Plener und Walter, die ſich glänzend verſtanden, leiteten Angriff auf Angriff ein, und der rumäniſche Hüter David ſtand oft im Brennpunkt der Ereigniſſe. Auf der Gegenſeite kamen die Rumänen nur Fiederer, -Wwar die zweite deutſche Ecke fällig, in deden Verlauf in der 16. Minute das erſte deutſche Tor fiel. Nach famoſer Zu⸗ ſammenarbeit des ganzen Sturmes ſtand Hahnemann frei, den hart und flach geſchoſſenen Ball konnte David, am Boden liegend, nicht fe lten, das Leder nahm über den Körper des Torhüters hinweg Richtung Tor, und der an⸗ ſtürmende Plener brachte es ganz über die Linie. Die Rumänen waren durch den deutſchen Erfolg ſichtlich durch⸗ einandergekommen. Die deutſchen Angriffe wurden nun immer ſtürmiſcher, und ſchon nach 20 Minuten ſchoß der von Arlt und Fiederer ſehr ſchön freigeſpielte Hahnemann aus zehn Meter Entfernung unhaltbar das zweite Tor. Baratky kam bei einem der wenigen rumäniſchen Angriffe zum Schuß, traf aber nur das Außennetz. Kupfer und Kitzinger ſchalteten ſich immer wieder in den deutſchen Angriff ein. Arlt ſchoß aus vollem Lauf einmal knapp über das Tor, anſchließend ließ Fiederer nach einer fliegenden Kombination des deutſchen Sturmes eine Rieſenchance aus, aber ſchon wenige Minuten ſpäter wiederholte ſich eine ähnliche Zuſammenarbeit erfolg⸗ reich. Hahnemann war ſchön freigeſpielt worden, und gegen ſeinen harten Schuß hatte Rumäniens Torhüter kein Mittel. Es hieß 3:0 nach 25 Minuten! Die Rumänen blieben weiterhin in der Verteidigung und mußten ſich auf gelegent⸗ liche Durchbrüche beſchränken, die ſtets an Janes, Krüger und Moog ſcheiterten. Ein Freiſtoß von Baratky ging am deutſchen Tor vorbei. Auf der Gegenſeite verſchoß wiederum der freigeſpielte Fürther Fiederer. Dann war es Walter, der in einem Eckball von Plener hineinſprang und mit wun⸗ derbarem Kopfſtoß in der 33. Minute für Deutſchland das vierte Tor erzielte. Die Unſrigen ſpielten nun in der Folge etwas verhaltener, und ſo mehrten ſich die rumäniſchen Angriffe. Die Gäſte kamen noch zu zwei Eckbällen, die aber zu nichts führten, ebenſo konnte Baratky zwei Freiſtöße nahe der Strafraumgrenze nicht verwerten. Eine Minute vor der Pauſe mußte Hahnemann verletzt vom Felde. Bei Halb⸗ zeit lag Deutſchland ſicher mit 4:0 in Front, das Eckenver⸗ hältnis lautet 4:2 für Rumänien. Die zweite Halbzeit. In der zweiten Hälfte war Hahnemann wieder dabei aber eine Beinverletzung behinderte ihn in der Folge doe ſtark, ſodaß das deutſche Stürmerſpiel an Schwung und Fluß ſichtlich wieder verlor. Die Rumänen erholten ſich etwas, vor allem war es Bogdan, der ſich immer wieder energiſch einſetzte und die deutſche Abwehr durch Einzelvorſtöße be⸗ unruhigte. In der 53. Minute war! der erſte Gegen⸗ treffer fällig, als Kitzinger im Strafraum unfair wurde und Baratky den Elfmeterball unhaltbar einſchoß. Deutſchland antwortete mit ſtürmiſchen Angriffen, die innerhalb von zehn Minuten zu drei Torerfolgen und damit zu einem Stand von 721 führten. Zuerſt ſchoß Walter nach guter Vorarbeit von Arlt ein, dann lenkte der rumäniſche Ver⸗ teidiger Lengheriu bedrängt den Ball ins eigene Tor, und in der 65. Minute hieß es durch Fiederer nach rorzüg⸗ lichem Zuſammenſpiel 7:1. Die Rumänen gaben ſich nicht geſchlagen. Sie ſetzten ſich immer wieder ein, und da Janes und Moog etwas leichtſinnig wurden, häuften ſich die gefähr⸗ lichen Lagen vor dem deutſchen Tor. Einen harten Weitſchuß von Ploeteanu nahm Martinek anſcheinend nicht ernſt, aber das Leder rutſchte über die Fauſt des Wieners zum zweiten Gegentreffer ins Netz. Ein vermeidbares Tor. Als der ver⸗ letzte Kupfer ausſchied, ging Fiederer in die Läuferreihe zurück, aber das vermochte die Schlagkraft der deutſchen Elf nicht mehr zu beeinträchtigen. Walter ſchoß ein achtes Tor, dann wal wieder Baratky an der Reihe, der nach einem Handſpiel von Krüger eiten zweften Elfmeter einſchoß. 8:3 alſo, abet der Torreigen war noch nicht beſchloſſen. Eine von Plener famos getretene Ecke führte zu einem Lattenſchuß Hahne⸗ manns und das zurückprallende Leder köpfte Walter zum 9:3 ins Tor. In der Schlußminute war es dann noch einmal Walter, der ins Schwarze traf, aber Scorconi erkannte die⸗ en Trefſer nicht an. Ein torreiches Länderſpiel hatte ſein Ende erreicht. 5 i 5 Frankfurt— Südweſt 2:4 Den Auftakt zum Frankfurter Länderſpiel bildete ein Auswahltreffen zwiſchen einer Frankfurter Stadtmannſchaft und eiter Auswahl des auf die kommenden Bereichsſpiele ſeine beſondere Bedeutung hatte. Die Mannſchaften konnten leider nicht in den vor⸗ geſehenen Aufſtellungen ſpielen, folgende 22 Spieler nahmen an dem Kampf teil: Frankfurk: Nicker Lautz, Horchen⸗ han; Boettger, Lehmann, Heilig; Goehüch, Wirſching, Mül⸗ ler(Boes), Schmitt, Wörner. Süd weſt: Fiſcher; Müller, Keck; Roeßler, Emberger, Tſchatſch, Schreiner, Heldmann, Boes(Knopp), Trapp, Brückner. Das Treffen endete mit einem knappen, aber durchaus verdienten Sieg der Frankfur⸗ ter Stadtmannſchaft mit 2:1(1:1), die ſich doch weſentlich beſſer verſtand und die geſchloſſenere Manmſchaftsleiſtung bot. Mit etwas mehr Schußglück hätte das Ergebnis höher ausfal⸗ len können. In der erſten halben Stunde hatte Frankfurt eine klare Ueberlegenheit im Felde herausſpielen können, aber es gab nur einen Treffer in der 25. Minute durch Schmitt (eintracht). Kurz vor der Pauſe wurden die Angriffe der Bereichsauswahl, in der die Zuſammenarbeit etwas zu wün⸗ ſchen übrig ließ, etwas gefährlicher, und fünf Minuten vor Seitenwechſel konnte auch der ſchußgewaltige Mittelſtürmer Boes(Luftwaffe Frankfurt) einen Freiſtoß von der Straf⸗ raumgrenze einſenden. Die zweite Halbzeit, in der man Boes als Mittelſtürmer in der Stadtmannſchaft ſah, während der Rüſſelsheimer Knopp den Sturmführerpoſten in der Bereichs⸗ auswahl übernahm, begann mit einem Pfoſtenſchuß von Schmitt. Der Kampf flaute dann etwas ab, aber in der letz⸗ ten Viertelſtunde gab es noch eine ganze Reihe von intereſſan⸗ ten Kampfſzenen vok beiden Toren. Knopp, der ſchon vor⸗ ker einige gute Schüſſe gezeigt hatte, traf einmal die Latte. Dann gab es im Gegenſtoß durch Boes das ſiegbringende Tor für die Frankfurter. Zwei weitere Lattenſchüſſe für die Frankfurter waren noch in den letzten Minuten zu verzeichnen. Am die Fußbali⸗Meiſterſchaſt Schelle— SW. Waldhof 311. Der Vorſchlußrundenkampf um die deutſche Fußball⸗ meiſterſchaft zwiſchen Schalke 04 und SV. Waldhof hatte ſeite Anziehungskraft auf die badiſch⸗württembergiſche Fuß⸗ ballgomeinde nicht verfehlt. Rund 35 000 Beſucher wurden in der Stuttgarter Adolf⸗Hitler⸗Kampfbahn wen dienter Sieger hervorging. Erwartungsgemäß ſpielten die Weſtfalen doch reifer und zielſtrebiger als die zwar techniſch famoſen, aber noch zu jungen und unerfahrenen Waldhöfer. Schalke mit Szepan, Kuzorra und Tibulſki als überragende Spielerperſönlichkeiten konnte bei dieſem Treffen ſeine in vie⸗ en Großkämpfen erworbene Erfahrung entſcheidend in die Wagſchale werfen. Die Zuſammenarbeit in der Meiſterelf war auch diesmal ſchlechthin vollendet und riß die er ende zu heller Begeiſterung hin, aber oft wurde auch wieder das 0 übertrieben und der Ball auch dann noch hin⸗ und hergeſchoben, wenn ein herzhafter Schuß am Platze zeweſen wäre. Waldhofs Elf hielt ſich gegen den großen gelegentlich zu Vorſtößen. Nach einem Fehlſchuß von Baratky Hegner ausgezeichnet, aber es war ſchwer für den leichten V Bereiches Südweſt, das im Hinblick des großen Kampfes, aus dem der deutſche Meiſter als ver⸗ N Sturm, ſich gegen die ſtarke und ſchlagſichere Schalker Abwehr zur Geltung zu bringen. Gefähr lich waren die Waldhof⸗ Angriffe ſtets, doch im Straſcaum 15 es an Kraft unk am ſicheren Torſchuß. Im Feld ſpielte Badens Meiſter ein glänzende Rolle, aber ernſtlich in Gefahr war Schalke im Ver lauf der 90 Minuten eigentlich nie, wenn die Elf gegen Schluß auch deutlich Ermüdungserſchefnungen erkennen ließ Mit etwas mehr Schußglück— am Waldhoftor gab es ver ſchiedene Pfoſtenſchüſſe— wäre der Sieg Schalkes ſoga noch eindrucksvoller ausgefallen. Kuzorra und Szepan ware auch diesmal die Säulen in der Schalker Elf. Weiterhi tat ſich Füller als Außenläufer hervor. Klodt und ſeine be den Verteidiger waren nicht frei von Schwächen, aber ine geſamt machten ſie doch ihre Sache ſehr gut. Von den Stür mern wäre noch Schuh zu erwähnen, der gegen den ſtarkel Schneider oft erfolgreich war. Waldhofs Stärke lag ii der Abwehr. Fiſcher, Schneider, Bauder und Ramge taten ſig beſonders hervor. Im Sturm war der halblinks ſpielende Ex beſonders gefährlich. 5 f Schalke hatte eine große erſte Halbzeit und beſtadd durch ein ſauberes Zuſammenſpiel, das aber, wie geſagt, of übertrieben wurde. Waldhof- war in den Angriffen ſpärlicher aber dafür gefährlicher. Nach einem Pfoſtenſchuß Eppenhoff; ſetzte ſich in der 26. Minute Erb energiſch gegen Tibulſk durch und ſchoß unhaltbar den Führungstreffer. Die Freud Waldhofs dauerte nur wenige Sekunden. Nach famoſer Zu ſammenarbeit ſtand Kuzorra an der Strafraumgrenze frei un! ſchoß mit wohlgezieltem Schuß den Ausgleich. Fün Minuten vor der Pauſe ſorgte dann Szepan, nachdem Schul drei Waldhof⸗Abwehrſpieler ausgeſchaltet hatte, für da 2: 1 und bei dieſem Stand ging es in die Pa 8 Ji der zweiten Halbzeit wurde das Schalker Spiel etwa⸗ ſchwächer, und Waldhof kam beſſer als vor der Pauſe zul Geltung, aber die Stürmerleiſtungen der Mannheimer blieber unbefriedigend. Als Szepan ſich wieder ſtärker in den Sturm einſchaltete, kam Waldhof wieder in Nöte. Nach einem Pfo⸗ ſtenſchuß Kalwitzkis wurde es dann durch Schuh, der Schnei der umſpielte und hoch einſchoß, 3:1, womit das Endergebni: feſtſtand. Schiedsrichter Rühle(Merſeburg). * VfR. Mannheim— SVg. Sandhofen 21. Auch dieſes Pokalſpiel gegen ſeinen alten Widerſacher SVg. Sandhofen, konnte der badiſche Altmeiſter, VfR Mannheim, nur mit viel Glück gewinnen, denn ſeine beiden Treffer waren halb im Tore der Sandhöfer. Beiderſeitz war man in derzeit beſtmöglicher Aufſtellung angetreten, abe die Leiſtungen blieben, namentlich was das Stürmerſpiel an. belangt, weit hinter den Erwartungen zurück. Hüben und drü ben ging nichts zuſammen, ſodaß die Hintermannſchaft da Spiel beherrſchte. Beim VfR. glänzte die Verteidigung Kon rad⸗Jakob, während die Sandhöfer in ihrer Abwehr Schen kel⸗Streib ihre überragenden Kräfte hatten. Eine unglücklich Abwehr nützte der BfR. in der 25. Minute aus. Dannel brachte den Ball über die Linie. Vier Minuten ſpäter ver wandelte Sandhofens Rechtsaußen Wenk eine Vorlage vor Geörg zum Ausgleich, ſodaß es bei Halbzeit 1:1 ſtand. Ob gleich die Sandhöfer in der zweiten Spielhälfte mehr im An griff lagen als der VfR., mußten ſie doch dieſem den Sie; gestreffer überlaſſen. Eine ungeſchickte Rückgabe 1150085 Krä⸗ mer und lenkte das Leder in das verlaſſene Sandhöfer Tor Der BfR. hielt dieſen glücklichen Vorſprung bis zum Schluß bist von Lauer⸗Plankſtadt, der vor etwa 800 Zuſchauern amtierte Kriegsmeiſterſchaſſen im Schwimmen Bei den im Schwimmſtadion des Reichsſportſeldes 3 Berlin ausgetragenen Kriegsmeiſterſchaften im Schwin men war einer der ſpannendſten Wetthewerbe das 1090 m⸗Kraul der Frauen, in dem ſich Pollack⸗Berlir Groth⸗Breslau und Liſl Weber⸗Bayreuth die Spitze ſtre tig machten. Die Berlinerin ſiegte ſchließlich in 110,4 vo Groth in 111, während Liſl Weber(1:12,9) zum Schluß den dritten Platz noch an Karnatz⸗Düſſeldorf in 1:11,2 ab treten mußte.— Im 200 m⸗Bruſtſchwimmen der Frauen ſetzte ſich Fräulein Schmidt⸗Nürnberg, die mit 304,2 die beſte Vorlaufzeit erzielt hatte, ſofort an die Spitze und legte 100 m in der guten Zeit von 1.27, zu⸗ rück; ſie ſiegte in 3203.3 vor der erſt am Schluß ſtark auf⸗ kommenden Anni Kapell⸗München⸗Gladbach in 3:06 und der nur um Handſchlag zurückgebliebenen Berlinerin Buſſe (3:06,1). Gegen den glänzenden Endſpurt der Meiſterin konnten dieſe beiden nichts ausrichten. Eine gute Figur machte auch Grauthoff⸗Bochum als Vierte. Bei den Männern erwiſchte im gleichen Rennen der Hamburger Sttas den ſchnellſten Start, verlor aber bald die Spitze, da alle anderen mit Schmetterlingsſtil ſchnellere An⸗ fangsgeſchwindigkeit hatten. Köhne⸗Magdeburg wendete bei 50 Meter als erſter, hatte ſich aber zu ſtark verausgabt. Balke(Kriegsmarine Wilhelmshaven) übernahm die Füh⸗ rung bei 100 Meter in 114,8 und ſiegte in 2:43,8 vor Si⸗ tas in 2:49, dem jungen Erfurter Gold(2:52) und Köhne (2.53,3). Werner Plath⸗Berlin gewann ſeine zweite Mei⸗ ſterſchaft im 200 Meter⸗Kraul in der ausgezeichne⸗ ten Zeit von 216.2: dabei legte er die 100 Meter in 1:02 zu⸗ rück und war damit ſchneuer als der Sieger der 100 Mete! Kraulmeiſterſchaft Birr. Um den zweiten Platz kämpften Ul Schröder-Bonn und Laſkowſki⸗Stettin, von denen der Bon ner den ſchnelleren Anſchlag hatte. 2:20,2 und 2:20,3 wurd gezeitet. 7. Im Frauen⸗Kunſtſpringen war die Entſchei dung nach der Pflicht zugunſten von Gerda Daumerling Nürnberg entſchieden. Sie ſiegte mit 114,43 Punkten vo Hartſtein-Chemnitz mit 110,29 Punkten und Olga Eckſtein Erkenſchwinck mit 100,53 Punkten. Die 4 mal 100⸗Kraulſtaffel wurde eine Beul von Spandau 04 in 417,8 und Weſtfalen⸗Dortmund i 4½23,9, die die NSG Schreckenſtein⸗Stettin in 4:24,6 un Sg Berlin in 425,5 auf die Plätze 1— Bei de Vo W⸗Bruſtſtaffel 4 mal 200 Meter wurde Ti Altenburg Reichsſieger in 12:50,9 vor Frankfurt⸗Oder i 13.12,7 und Ewaſo⸗Wiener⸗Neuſtadt. Das Waſſerballſpiel im Kampf um den Platz konnte Hellas⸗Magdebürg mit 3:2(1:0) gegen Wei ßenſee 96 zu ſeinen Gunſten entſcheiden. Im weiteren Verlauf der Kriegsmeiſterſchaften im dritt Schwimmen gab es einen neuen deutſchen Rekord Bei der 1500⸗Meter⸗Kraulmeiſterſchaft gelang es Werne! Plath⸗Berlin in 13:18,9 den bisher von dem Berlinei Arendt gehaltenen deutſchen Rekord um eine Zehntelſekundet zu verbeſſern. Er gewann die 1500 Meter überlegen in 20:03,3 vor dem Berliner Feicht in 21:18,8 und Geyer⸗Erfun in 21:47, der als erſter in den anderen Läufen eingekommn war, Plaths Zwiſchenzeiten: 50 Meter 32 Sek., 100 Mete. 5 1 8 200 Meter 2.25, 400 Meter 5:06,7, 1000 Mete Bei den VoW⸗Wettbewerben konnte Poſeidol einbarungen mit den Weſtmächten 5* 8 Das Nitterkreuz für Adet DNB. Berlin, 14. Juli. Der Führer und Oberſte Be⸗ fehlshaber der Wehrmacht hat auf Vorſchlag des Oberbe⸗ fehlshabers der Luftwaffe, Generalfeldmarſchall Göring, dem General der Flieger Ernſt Udet das Ritterkreuz des Eiſernen Kreuzes verliehen. General Udet hat zunächſt als Inſpekteur der Jagdflie⸗ ger dazu beigetragen, die Grundlage für das Wiederer⸗ ſtehen ſeiner alten Waffe zu ſchaffen. Beſondere Verdienſte hat er ſich ſodann erworben als Chef des Techniſchen Am⸗ es und als Generalluftzeugmeiſter. Er hat der Flieger⸗ truppe eine Rüſtung geſchmiedet, die kriegsentſcheidend iſt. In der Heranbildung eines techniſchen Nachwuchſes vom Facharbeiter über den Techniker und Konſtrukteur bis zum Ingenieur und Forſcher wurde unter ſeiner Führung der Luftfahrtinduſtrie die Möglichkeit gegeben, den deutſchen Fliegern die ſchlagkräftigſte Waffe zum Einſatz gegen den Feind zur Verfügung zu ſtellen. Durch Anſpannung aller Kräfte gelang es dem General- luftzeugmeiſter, die für den Krieg notlwendige Produktion an Flugzeugen und Gerät ſo zu ſteigern und den Nach⸗ ſchub in einem Maße ſicherzuſtellen, daß die deutſche Luft⸗ waffe allen Gegnern überlegen wurde und ſich als ſtärk fle der Welt erwies. General Üdet hat ſomit ein enkſcheiden⸗ des Verdienſt am Erfolge unſeres Kampfes. Er iſt aber auch den Fliegern unſerer ganzen Luftwaffe ein leuchlen⸗ des Vorbild kämpferiſchen Wagemutes und ſteter Einſatz⸗ Vereitſchaft. Weitere Kitterkreuze Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht hat auf Vorſchlag des Oberbefehlshabers des Heeres, Ge⸗ neraloberſt von Brauchitſch, das Ritterkreuz des Eiſernen Kreuzes verliehen an General der Artillerie Friedrich Fromm, Chef der Heeresrüſtung und Befehlshaber des Erſatzheeres. General der Artillerie Fromm hat als Chef der Heeresrüſtung und Befehlshaber des Erſatzheeres im Oberkommando des Heeres ſeit Kriegsbeginn die perſonelle und materielle Rüſtung unſeres Feldheeres geleitet. Sei⸗ ner Verantwortungsfreudigkeit und der mitreißenden Schwungkraft ſeiner Perſönlichkeit iſt es gelungen. das Kriegsinſtrument zu ſchaffen, das den Anforderungen ſei⸗ mes Oberſten Befehlshabers entſprach und dem Führer er⸗ möglichte, auf weitem Raum zum Entſcheidungskampf in Nord und Weſt anzutreten. General der Artillerie Fromm hat ſomit ſtärkſten Anteil an den ſtolzen Siegen unſeres Feldheeres. Der deutſche Menſch Appelle mit Dr. Ley in Nürnberg. „Nürnberg, 14. Juli. Nürnberg ſtand am Sams⸗ )en zweier großer Veranſtaltungen, in deren Mit⸗ telpunkt Reichsorganiſationsleiter Dr. Robert Ley zu faſt Hunderttauſend Menſchen ſprach. Am Vormittag wurde ein die Betriebe Nürnbergs durch Lautſprecher erfaſſender Be⸗ kriebsappell durchgeführt. Am Nachmittag fand auf dem e ein großer Appell der Politiſchen Leiter ſtatt. An den Beginn ſeiner Ausführungen ſtellte Dr. Ley eine Betrachtung des geſchichtlichen Geſchehens ſeit Kriegs⸗ beginn. Er würdigte den Führer als Staatsmann, Völks⸗ führer und Feldherrn. Wir wiſſen, ſo ſagte Dr. Ley u. c. weiter, daß der deutſche Arbeiter Wünſche hatte und hat. Das iſt gut ſo, denn dieſe Wünſche ſind der Motor ſeines Schaffens, und ſie waren letzten Endes auch der Motor unſerer Repolution. Die Juden haben es ſeinerzeit nur ver⸗ Pe die Forderungen der Arbeiter bewußt in falſche ahnen zu lenken, und aus dieſer planmäßigen Umbiegung des geſunden Wollens deutſcher Arbeiter ſind dann jene Zu⸗ 1 85 und falſchen Lehren entſtanden, die die deutſche Arhei⸗ rſchaft vor dem Jahre 1933 in namenloſes Elend führten. Dr. Ley rechnete in ſcharfen Worten mit fener falſche Theſe ab, die mit dem Worte:„Alles, was Menſchenantlitz trägt, iſt gleich“ das Schickſal des de utſchen Menſchen unichtemachen wollte. Der deutſche Menſch kann beiſpiels⸗ zeiſe nicht unter den gleichen Verhältniſſen leben wie der Pole oder der Jude. Der Unterſchied der Raſſen bedingt auch einen Unterſchied in der Lebenshaltung. Wenn wir daran glauben, u den leiſtungsfähigſten Menſchen auf dieſer Erde zu gehören, und wir haben auf Grund unſerer Leiſtungen ein Recht das zu glauben, dann müſſen wir auch eine entſprechende Lebens⸗ Faltung haben. Die ganze internationale Solidarität war Achts weiter als ein gemeiner Betrug am deutſchen Men⸗ chen, war keine natürliche Ordnung, ſondern ein unnatürliches Thaos. Der Reichsorganiſationsleiter erklärte im weiteren Verlauf ſeiner Ausführungen, daß der Sozialismus keine ane ſondern der Ausdruck eines unbändigen Willens zum ampf und Sieg ſei. Der wahre Ssozialiſt iſt der ſtärkſte Kämpfer. Geſtändnis Hambros Norwegiſche Regierung wartete auf engliſche Beſetzung. Newyork, 14. Juli. Herr Hambro, Expräſident des nor⸗ wegiſchen Storthings, iſt wieder aufgetaucht. Er ſitzt, wie alle Kataſtrophenpolitiker ſeines Schlages, fern vom Schuß in Amerika. Anſcheinend hat ſich der England⸗Lakai noch nicht beruhigt, daß ihm der Streich, ſein Land und Volk an der Seite Großbritanniens in den Krieg zu führen, miß⸗ lungen iſt. In einem Interview mit der„Newyork Times“ macht Hexr Hambro ſeinem Anmut darüber Luft, daß ſein Komplott mit England durch das blißartige Zugreifen Deutſchlands ein ſo ſchnelles Ende gefunden hat. Damit gibt Herr Hambro entgegen ſeinen früheren Lügereien unfreiwillig zu, was die W duc ds 52 Weißbuch längſt erfahren hat, und geſteht, daß die neu⸗ trale“ norwegiſche Regierung ſchon ſeit kängerer Zeit Ber⸗ barung mit den chten getroffen hakte, um die Norweger den blutigen Händen der Londoner Plutokraten auszuliefern. Das norwegiſche Volk hat den Verrat der Hambro⸗Clique längſt durchſchaut. Flämiſche Arbeiter in Deutſchland Sie finden bei uns Arbeit und Brok. DNB Ankwerpen, 10. Juli. Die flämiſchen Zeitungen bringen in großer Aufmachung den Bericht über die Ab⸗ reiſe der erſten 1500 flämiſchen Arbeiter nach Deutſchland. Der Bahnhof Stuivenberg war mit den deutſchen Farben und dem Wappen Antwerpens geſchmückt. Vor den ver⸗ ſammelten Facharbeitern ſprach zuerſt im Namen des Bür⸗ germeiſters von Antwerpen der Leiter des Arbeitsbeſchaf⸗ fungsamtes, darauf der kommiſſariſche Oberbürgermeiſter Delius. Er erklärte u. a., daß die Arbeiter mit eigenen Augen feſtſtellen würden, wie ſchamlos ſie von der feind⸗ lichen Propaganda über die ſozialen Verhältniſſe ir Deutſchland getäuſcht worden ſeien. Sie würden ſich als Angehörige eines Landes mit alter Geſchichte und Tradi⸗ tion im weſensverwandten Deutſchland beſtimmt wohlfüh⸗ len, und dies um ſo mehr, als ſie in allen Dingen den deutſchen Arbeitern gleichgeſtellt ſeien. „Volk en Staat“ ſchreibt hierzu u. a.: In Belgien le⸗ ben Tauſende von Arbeitern, die ſeit Jahren nicht mehr tä⸗ tig waren, während ihre Führer ſie feige im Stich ließen und dazu noch die Unterſtützungskaſſen auf ihrer übereilten Flucht mit ſich gehen ließen Jetzt können unſere Arbeiter wieder ihr Brot verdienen, nicht mehr wie früher in Franr⸗ reich oder in Wallozien, ſondern bei unſeren ſtammver⸗ wandten Brüdern in inem Reich, in dem eine neue Ord⸗ nung verwirklicht wird. Sie werden nicht allein Arbeit und Brot für ſich und ihre Familien finden, ſondern auch den neuen deutſchen Geiſt kennen lernen. Sie werden feſtſtellen können, daß der ſo ſtark bekämpfte Nationalſozialismus den wahren Sozialismus vertritt, nicht im Klaſ⸗ ſen⸗ und Ständekampf, ſondern auf der Baſis der Zuſam⸗ menarbeit aller Werktätigen. Nach Entlaſſung aus der Wehrmacht Leichter Uebergang zum Zivilberuf.— Familienunterhalt weiterhin verbeſſert.— Wirtſchaftsbeihilfe neu gefaßt. Der Reichsminiſter des Innern und der Reichsfinanz⸗ miniſter haben die Ausführungsbeſtimmungen für den Ein ⸗ ſatz-Familienunterhalt neu zuſammengefaßt und dabei weitere Verbeſſerungen angeordnet. Vor allem wird der Uebergang in das Zivilleben nach der Entlaſſung aus der Wehrmacht. auch durch eine entſprechende Verbeſſerung des Familienunter⸗ halts erleichtert. Der aus dem Wehrdienſt Entlaſſene iſt ſpäteſtens zwei Wochen nach ſeiner Entlaſſung dem Unter⸗ nehmer gegenüber verpflichtet, ſeine Arbeit im Betrieb wie⸗ der aufzunehmen. In der Regel wird daher nach Ablauf der erſten 14 Tage ſeit der Entlaſſung die Gewährung von Fa⸗ milienunterhalt nicht erforderlich ſein. Aber auch ſoweit ein Beſchäftigungsverhältnis vor der Einberufung nicht beſtanden hat oder inzwiſchen, z. B. durch Stillegung des Betriebes, ge⸗ löſt iſt, hat der Entlaſſene ſich ſo rechtzeitig um den Einſatz ſeiner Arbeitskraft zu bemühen, daß er unmittelbar nach Ab⸗ lauf der erſten 14 Tage ſeit der Entlaſſung Arbeit aufnehmen kann. Seine Meldung beim Arbeitsamt hat er der Stelle für den Familienunterhalt nachzuweiſen. Den Angehörigen der Soldaten, die aus dem Wehrdienſt in Ehren entlaſſen werden, wird, ſoweit ſie für den Familien⸗ unterhalt in Betracht kommen, zur Sicherung des notwen⸗ digen Lebensbedarfs Familienunterhalt fortgewährt. Nach der jetzigen Neufaſſung ſind zugunſten der Angehörigen die Friſten dieſer Fortige währung verlängert worden. Nimmt der Soldat nach der Entlaſſung eine nicht⸗ ſelbſtändige Beſchäftigung auf, oder iſt er zunächſt arbeitslos, ſo wird Familienunterhalt in jedem Falle für zwei Wochen ſeit dem Entlaſſungstage, darüber hinaus bis zum Tage der erſten Lohn⸗ oder Gehaltszahlung, längſtens jedoch für einen Monat ſeit Ablauf des Entlaſſungstages fortgewährt. Iſt der Entlaſſene nach Ablauf des erſten Monats noch unverſchuldet arbeitslos, ſo kann Familien unterhalt bis zur Beendigung dieſer Arbeitsloſigkeit, längſtens 227 jedoch bis zur Dauer eines weiteren Monats, fortgeſetzt were den. Iſt der Soldat Unternehmer eines Gewerbebetriebes oder Betriebes der Land⸗ und Forſtwirtſchaft oder üht er einen freien Beruf aus, ſo wird Wirtſchaftsbeihilfe zur Fort⸗ ſetzung des Betriebes oder freien Berufs oder allgemeiner Familienunterhalt im Rahmen der gleichen 8 gewährt. Die Wehrmacht gewährt dem entlaſſenen Soldaten ſelbſt auf die Dauer von 14 Tagen die Wehrmachtgebührniſſe weiter. Während dieſer 14 Tage bekommt der entlaſſene Soldat infolgedeſſen für ſeine Perſon keinen Familienunter⸗ halt. Leiſtungen des Familienunterhalts, die er ſchon wäh⸗ rend der Einberufung bekam, z. B. Mietbeihilfe oder Siche⸗ rungsbeitrag für die Lebensverſicherung, werden jedoch fort⸗ gewährt. Nach Ablauf der erſten 14 5 bekommt auch der Soldat ſelbſt Familienunterhalt für den Uebergang. Bei Ent⸗ laſſung der Reichsarbeitsdienſtpflichtigen und der Gleich⸗ geſtellten gilt entſprechendes. In Haushalten ohne Ehefrau, z. B. wenn die Ehefrau verſtorben iſt, iſt bei Bemeſſung des Familienunter⸗ halts der Kinder nunmehr ſo zu verfahren, als ob das erſte berechtigte Kind Haushaltsvorſtand wäre. Dieſes Kind er⸗ hält ſomit Familienunterhalt nach den für die Ehefrau eines Einberufenen geltenden Vorſchriften. Wenn zur Fortfüh⸗ rung des Haushalts und zur Erziehung und Pflege der Kin⸗ der eine nicht familienunterhalts berechtigte Perſon erforder⸗ lich iſt, bekommt auch ſie Familienunterhalt. Die Beſtimmungen über die Wirtſchaftsbeihilfe ſind grundlegend neu gefaßt worden. Wirtſchaftsbeihilfe wird entweder 5 Fortſetzung des Betriebes oder freien Berufs oder zur. des Betriebs oder freien Berufs gewährt. Vorausſetzung iſt, daß die Erhaltung der wirtſchaftlichen Lage des Einberufenen gefährdet iſt. Außerdem iſt die 155 wirtſchaftsbeihilfe für einberufene Bauern und Landwirte, in deren Betrieb eine dauernde Erſatzkraft nicht eingeſtellt wird, zu erwähnen. Wirtſchaſtliches aus Baden 8 Heinrich Lanz AG. Mannheim. 8 Das Geſchäftsjahr 1939 brachte der Heinrich Lanz AG. Mannheim die erwartete Umſatzſteigerung. Die in den letzten Jahren in der Landwirtſchaft immer ſtärker werdende Ten⸗ denz der Entlaſtung menſchlicher Arbeitskraft durch groß⸗ zügigen Einſatz techniſcher Hilfsmittel mit dem Ziel der Pro⸗ duktionsſteigerung verſtärkte ſich ſeit Kriegsbeginn weiter. Die 1939 durchgeführten Arbeiten im Sine einer Kapazitäts⸗ erweiterung wirkten ſich günſtig aus. Der Auslandsumſatz zeigte in den erſten neun Monaten 1939 eine fortſchreitende Entwicklung. Der kriegsbedingte Verluſt der Ueberſeemärkte wird durch erhöhte Ausfuhr nach neutralen Ländern möglichst 5 ausgeglichen. 2 Bei einem Rohüberſchuß von 55,59(46,22) Mill. Mart und ao.⸗Erträgen von 0,88(0,50). Mill. Mark verbleibt ein⸗ ſchließlich 229 028(360 095) Mark Vortrag ein Reingewinn von 1, Mill.(929 027) Mark, woraus Pack 10 Prozent Dividende ausgeſchüttet werden ſollen, von denen auch diesmal 2 Prozent in den Anleiheſtock gehe ein. Keine Spinnſtoffſammlung 5 Die in. einigen Zeitſchriften angetündigte Spinnſtoff⸗ ſammlung findet nicht ſtatt. J ͤ u a Aus Baden und den Nachbargauen Walldürn.(Als Leiche geländet.) Bei Laudenbach wurde dieſer Tage eine Leiche geländet. Die von der Gen⸗ darmerie angeſtellten Erhebungen haben ergeben, daß es ſich um den ſeit dem 26. Juni als abgängig gemeldeten 51jäh⸗ rigen Landhelfer Karl Löhr aus Hardheim handelt. O Freiburg.(Ueber 15 000 Mark unterſchla⸗ gen.), Die 27jährige Elſe K. hatte ſich wegen Untreue zum Nachteil eines größeren Freiburger Geſchäfts vor Gericht zu verantworten. Sie hatte die Lohnliſten zu führen und die Ge⸗ hälter und Löhne auszuzahlen. Dieſe Vertrauensſtellung miß⸗ brauchte die Angeklagte, indem ſie in der Zeit von März 1939 bis Mai 1940 von der Bank angeforderte Mehrbeträge ver⸗ untreute und damit die Schulden eines Freundes bezahlte. Insgeſamt hat die K. 15 400 Mark unterſchlagen. Sis erhielt ein Jahr Gefängnis und 500 Mark Geldſtrafe. Freiburg.(Ehrloſe Geſellen in jüdiſchen enſten.) Die Freiburger Strafkammer hatte ſich mit wet ehrloſen Geſellen zu befaſſen, die als Mittelsmänner jüdiſcher Konſortien in der Schweiz zum Deviſenſchmuggel Der eine erhielt drei Jahre Zuchthaus, 6000 Mark fe oder weitere zwei Monate Zuchthaus und fün Jahre rluſt. Die beſchlagnahmten 13 184 Mark und 8 Schweizer Franken werden eingezogen. Der zweite Angeklagte muß ſeine Tat mit einem Jahr drei Monaten Zuchthaus und 1000 Mark Geldſtrafe büßen. Die Geldſtrafe und 20 Tage Zuchthaus gelten durch die Unterſuchungshaft als verbüßt. Murg b. Säckingen.(Kind ertrunken.) Das achtjährige Töchterchen des Sparkaſſenkaſſierers E. Brutſche wagte ſich beim Baden zu weit in den zurzeit Hochwaſſer füh⸗ renden Rhein hinaus, geriet in die Strömung und ertrank, ehe Hilfe gebracht werden konnte. O Schopfheim.(Oekonomiegebäude nieder⸗ gebrannt.) In dem Anweſen des Landwirts Grether brach Feuer aus, dem die landwirtſchaftlichen Gebäude mit der geſamten Heuernte und den Geräten zum Opfer fielen. Von dem Wohnhaus wurde der Dachſtuhl und das obere Stockwerk zerſtört. Allmaunsweier.(Pferdefuhrwerk gegen Triebwagen.) Auf der Kreisſtraße zwiſchen Allmanns⸗ weier und Langenwinkel ereignete ſich ein folgenſchwerer Ver⸗ kehrsunfall. Die Pferde eines landwirtſchaftlichen Fuhrwerkes ſcheuten und wollten im Galopp in einen nach links abbiegen⸗ den Feldweg einſchwenken, als aus entgegengeſetzter Richtung der fahrplanmäßige Zug der Mittelbadiſchen Eiſenbahn kam. Das Fuhrwerk ſtieß mit ſolcher Heftigkeit gegen den Trieb⸗ wagen des Zuges, daß dasſelbe in der Mitte auseinander⸗ geriſſen wurde. Der auf dem Wagen ſitzende 68jährige Landwirt Karl Gleichert wurde heruntergeſchleudert und ſo ſchwer verletzt, daß er bald nach der Einlieferung in das Be⸗ zirkskrankenhaus Lahr ſtarb. () Donaneſchingen.(Fünf Jahre Zuchthau; für Totſchlag.) Der Vorarlberger Armin Mathis aus Hohenems ſtand vor dem hieſigen Gericht, weil er im Januas d. J. den 29jährigen Karl Kreuſel aus Donaueſchingen wäh⸗ rend einer geſellſchaftlichen Veranſtaltung aus Eiferſucht er. ſtochen hatte. Das Gericht nahm Totſchlag an und verurteilte den Täter unter Berückſichtigung ſeiner beſchränkten Zurech⸗ nungsfähigkeit zu fünf Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt. (—) Donaueſchingen.(DLurch Hufſchlag getötet) Der 33jährige Joſef Ganter von hier erhielt auf der Staat⸗ lichen Fohlenwejde bei Sinsheim a. d. E. einen Hufſchlag, an 1 2 2 2 — . 22 S N — 5 inder. und drei unmündige * Pon einem Baumſtrunk erdrückt. Als die Landwirts⸗ nahegelegenen Waldteil mit dem Entrinden von Baumſtäm⸗ met beſchäftigt war, geriet plötzlich ein Langholzſtamm in Bewegung und rollte auf einen entwurzelten Baumſtrunk zu. tiefe Baumloch und erdrückte ſie. ** Von einem Ochſen ſchwer verletzt. Die Bauersfrau Magdalena Schmitt in Mindelheim wurde von einem Ochſen, der einem Fuhrwerk vorgeſpannt war, derart an die Wand gedrückt, daß die Wagendeichſel mit voller Wucht der Frau in den Unterleib drang. Die Verunglückte liegt mit ſchweren Verletzungen im Krankenhaus, doch hofft man ſie am Leben erhalten zu können. 8 f * Beim Böllerſchießen ſchwer verunglückt. Bei einer Be⸗ erdigung in Lalling(Bayern) bediente beim herkömmlichen Böllerſchießen der 62jährige Einwohner Joſef Füller den Böller. Dabei ging ein Schuß los und verletzte Füller am rechten Arm derart, daß dieſer wahrſcheinlich abgenommen werden muß. Auch an einer Hand, an der Bruſt und im Ge⸗ ſicht trug der Verunglückte Verletzungen davon. 2 5 Fer Ein Blick . deſſen Folgen er 5 Der Verunglückte hinterläßt Frau tochter Maria Feldmeier von Haibach(Bayern) in einem Dieſer ſchleuderte die in der Nähe ſtehende Feldmeier in das 7 5 af die Erkennungsmarke überzeugt den Sach. f hearbeiter von der Identität des 2 hinhabers. Nach Ausſtellung des Enklaſſungsſcheins darf den che dene ee. 0 8 Neckar · Bote Druckerei.. An dieſe Zahlungen wird erinnert. Kriegsbeſchädigte erlernen Berufe der Landwirtſchaft. Den Erfolgen der Heilung entſprechend, hat das OK W. im Einver⸗ nehmen mit dem, Reichsernährungsminiſter angeordnet, daß diejenigen Soldaten, die wegen ihrer Kriegsdienſtbeſchädigung zur Entlaſſung kommen und früher einen Beruf in der Land⸗ wirtſchaft ausübten, zuſammengefaßt werden Die erſten Kurſe für ſolche Verwundeten wurden von der Staatlichen Verſuchs⸗ und Forſchungsanſtalt für bäuerliche Werkarbeit in Pommritz durchgeführt. Viele von wieder praktiſch tätigen Kriegsbe⸗ ſchädigten aus dem Weltkriege ſind dazu als Lehrkräfte gewon⸗ nen worden. So wird es möglich ſein, in allen Wehrkreiſen entſprechende Kurſe einzurichten. Darüber hinaus wendet ſich die Landwirtſchaft auch an Kriegsverſehrte aus anderen Tätig⸗ leitsgebieten, ſoweit ſie ebenfalls genötigt ſind, ihren einſtigen Beruf aufzugeben. Sonderpoſtwertzeichen für das„Braune Band“. Die Deut⸗ ſche Reichspoſt gibt auch zum diesjährigen Rennen um das „Braune Band von Deutſchland“ eine Sondermarke zu 42 Rpf. plus 108 Rpf. Zuſchlag heraus. Die Marken werden in der Staatsdruckerei Wien in brauner Farbe auf Papier ohne Waſſerzeichen in Bogen zu 50 Stück gedruckt. Das Markenbild zeigt einen beſpannten Kampfwagen und enthält die Inſchrift: „Das Braune Band von Deutſchland“. Der Zuſchlag von 108 Rpf. fließt je zur Hälfte dem Kulturfonds des Führers und dem Kuratorium der Reichsorganiſation des Braunen Bandes zu. Die Marken werden vom 20. Juli an in München, einige Tage ſpäter bis Ende Auguſt bei den Poſtämtern am Sitze jeder Reichspoſtdirektion abgegeben.- Liuftſchutz⸗Amtsträger muß nicht in den Luftſchutzkeller. Wie der Reichsminiſter der Luftfahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe klarſtellt, brauchen die Amtsträger des Reichs⸗ luftſchutzbundes bei Fliegeralarm den Luftſchutzraum nicht aufzuſuchen, ſoweit die Erfüllung ihrer Aufgaben der Be⸗ treuung der Bevölkerung im Selbſtſchutz und der Beratung der Betriebe im erweiterten Selbſtſchutz ihre Anweſenheit auf Straßen, in Wohnungen oder Betrieben notwendig macht. 15. Juli.. 1099 Erſtürmung Jeruſalems(1. Kreuzzug 109699). 1291 Rudolf J., Graf von Habsburg, deutſcher König, in Speyer geſtorben. 1606 Der Maler Rembrandt Harmenſz van Ryn in Leiden geboren. 5 1831 Der Bildhauer Reinhold Begas in Berlin geboren. 1890 Der Dichter Gottfried Keller in Zürich geſtorben. 1918(bis 17.): Angriffsſchlacht an der Marne und in der Champagne. Todesſtrafe gegen Verdunkelungseinbrecher. Mannheim. Sondergericht Mannheim wurde der 22jährige Kurt Wer auf Grund der Vo m⸗ tückegeſetzes zweimal zum Tode ſowie zu einer Geſamtzucht⸗ hausſtrafe von 15 Jahren verurteilt. Die bürgerlichen Ehren⸗ rechte wurden ihm für dauernd aberkannt. Der Angeklagte verlor ſchon im Alter von kaum ſechs Jahren den Vater. Seine Mutter verſagte in der Erziehung völlig: Schon in der Jugend machte ſich Kentiſcher ſtrafbar. Dem Angeklagten lagen 19 Straftaten, darunter zehn Diebſtähle zur Laſt. Die meiſten Straftaten beging er unter Ausnutzung der Kriegs⸗ verhältniſſe. Ohne feſten Wohnſitz trieb er ſich in ganz Deutſchland herum, ſtahl Bargeld, Ausweispapiere und Fahr⸗ ſcheinhefte, ſtieg in teuren Penſionen ab, ſchlich ſich in das Vertrauen der Eltern von Urlaubern, die er unterwegs gründ⸗ lich ausfragte, gab ſich als Vorgeſetzter aus der auf Arlaub weile, ließ ſich von Soldaten⸗Eltern verpflegen und lohnte das entgegengebrachte Vertrauen mit Andank und Diebſtäh⸗ len. Als er unter Ausnutzung der gegen Fliegergefahr ge⸗ troffenen Verdunkelungsmaßnahmen in der Nähe von Kon⸗ ſtanz einen Einbruch verüben wollte, wurde er überraſcht und geſtellt und am nächſten Tage nach abenteuerlicher Flucht feſt⸗ genommen. Par Bom 0 77* 2** Der Bäuerin gilt unſere Hife Bd M. ⸗Erntehilfelager in allen Teilen des Gaues. NSC. Ernteeinſatz heißt die Parole, auf die die geſante Hitler⸗Jugend in dieſem Sommer ihre Arbeit eingeſtellt hat, und Tausende von Jungen und Mädeln ſtehen bereit, ihren Einſatzdienſt zu leiſten. Durch die Abſtellung Kriegsgefan⸗ gener für die Landarbeit iſt der Einſatz der Jungen nur noch in geringer Zahl notwendig, und die Hitler⸗Jugend wird ſich anderen Aufgaben zuwenden. Für die Mädel gilt jedoch nach wie vor die Loſung„Die Bäuerin braucht Deine Hilfe!“. Zwar hat auch ſie durch die Einſtellung der Kriegsgefan⸗ genen in Hof und Stall einige Entlaſtung, aber es bleibt in Haus und Garten und bei der Betreuung ihrer Kinder noch genug Arbeit für vier Hände. Das erfahren wir immer wie⸗ der in den Dörfern, in denen ſchon jetzt die Erntelager belegt ſind, wie zum Beiſpiel in Neckarbiſchofsheim. Seit Wochen ſchon löſen ſich die Mädel dort ab. Stadtmädel ſind es aus Mannheim und Heidelberg, die eine Woche ihres Urlaubs drangeben, um einmal richtige Bauernarbeit kennen zu lernen. Da ſtehen ſie vor mir, richtig braun gebrannt, halß naß, halb trocken, denn der Regen hat ſie auf dem Feld über⸗ raſcht, die Ackererde klebt ihnen noch an Händen und Schuh⸗ werk. Das Heu ſei ſchon drin, nun hätten ſie im Tabak ge⸗ arbeitet. Das macht Spaß, aber auch ſehr müde und man ſpürt ſehr genau, wo der Rücken ſitzt. Nun ja, das iſt kein Wunder, wenn man nur gewohnt iſt, vor der Schreibmaſching zu ſitzen und nun plötzlich ſtundenlang in gebückter Haltung die langen Tabakreihen häufelt. Aber das wiſſen die Bäuerin⸗ nen auch und erkennen es auch an.„Wiſſen Sie, ich bin zu⸗ frieden mit den Mädels, wenn ſie auch nicht gleich alles kön⸗ nen, dafür ſind ſie aus der Stadt. Hauptſache, ſie bringen einen guten Willen mit. Zwei habe ich nun ſchon gehabt, erſt die kleine flinke Heidelbergerin und jetzt das Mannheimes Mädel, und ich nehme auch das nächſtemal wieder eine!“ Im Lager oben herrſcht Ordnung und Sauber⸗ keit, die Mädel haben es geputzt, ehe ſie früh am Morgen zu ihren Bauern ins Dorf gegangen ſind. Wenn ſie abendg ins Lager zurückkommen, bleibt ihnen noch Zeit, ihre Sachen in Ordnung zu bringen, und zu ſchreiben, oder ſie ſingen ge⸗ meinſam, leſen oder haben Heimabend. Oder ſie gehen auch mal ganz früh zu Bett, wenn der Tag anſtrengend und ſchwer war. Die Tage vergehen ihnen viel zu ſchnell, aber der Arlaub geht zu Ende und in der Stadt wartet der alte Arbeitsplatz. Aber an den freien Sonntagen wollen ſie ſich auf die Räder ſetzen und wieder herauskommen zum helfen. „Idi, kommt nur, Arbeit gibt es genug“, ſagen die Bäuerinnen. Und genau ſo iſt es in all den anderen Dörfern, in denen bereits jetzt, in der Vorerntezeit, Lager belegt ſind, ob in Michelsheim oder Strümpfelbrunn, in Nichters⸗ heim oder Gemmingen, ob in den Dörfern Bin au, Guttenbach und Nobern im Odenwald oder in Ra ch, Schollach und Ewatingen hoch droben im Schwarz⸗ wald, überall iſt das gleiche gute Verhältnis zwiſchen den ar⸗ beitsfreudigen Mädeln und den verſtändnisvollen Bäuerinnen, die nun ſchon eine wertvolle Hilfe im Ernteeinſatz des Bd M. ehen, entſtanden. a Wenn jetzt die Haupterntezeit einſetzt, dann ſtehen noch viele Lager zur Aufnahme der eingeſetzten Mädel bereit, denn überall im Land warten Bäuerinnen auf fleißige Hände, die ihnen helfen. 5 5.20 Sonnenaufgang 5.2 1.50 Sonnenuntergang 21.41 Monduntergang Mondaufgang 17.54 Amlliche Benanntmachung dor gladt mannheim. Billigkeitsmaßnahmen auf dem Gebiet der Grundſteuer für den ſteuerbegünſtigten Neuhausbeſitz. Die Billigkeitsmaßnahmen für den ſteuerbegünſtigten Neuhausbeſitz werden auch im Rechnungsjahr 1940 weiter⸗ geführt. In Betracht kommen Wohngebäude, die in der Zeit vom 31. März 1924 bis 31. März 1934,ſowie Kleinwoh⸗ nungen(bis zu 75 qm Wohnfläche), die in der Zeit vom 1. April 1934 bis 31. März 1939 bezugsfertig geworden ſind, ſofern ſie mit öffentlichen Baudarlehen gefördert wur⸗ den. Die Maßnahmen beſtehen bei einem nach den beſtehen⸗ den Beſtimmungen ermittelten Ertragsfehlbetrag hinſicht⸗ lich der genannten Baudarlehen im Nachlaß von Zinſen oder in der Herabſetzung der Tilgung und, ſoweit darüber hinaus noch ein Bedürfnis anerkannt werden kann, im Er⸗ laß der Grundſteuer. Die Richtlinien für die Ermittlung des Ertrages der mit öffentlichen Baudarlehen erſtellten Wohngebäude ſind gegenüber bisher jetzt inſofern geändert worden, als die Zinſen aus den zur Finanzierung verwendeten Fremd⸗ und Eigenmitteln künftig aus den Urſprungskapitalien zu berechnen ſind. Ferner darf für Verwaltungskoſten bei mehr als 2 Wohnungen ein höherer Betrag als bisher 25 RM. je Wohnung angeſetzt werden, ſofern die Notwendigkeit für den höheren Anſatz von dem Gebäudeeigentümer nachgewie⸗ ſen wird und die beanſpruchte Erhöhung noch angemeſſen iſt. Bei Wohnungsunternehmen, deren Wohnungsbeſtand ſich auf mehrere Gemeinden erſtreckt, können neben den ört⸗ lichen Unkoſten für die Verwaltung jetzt auch die an zentra⸗ ler Stelle entſtehenden Verwaltungsaufwendungen ange⸗ meſſen berückſichtigt werden. Auf die Einreichung vorgedruckter Anträge zur Er⸗ langung der Billigkeitsmaßnahmen für das laufende Rech⸗ nungsjahr wird im allgemeinen verzichtet. Die Gebäude⸗ eigentümer erhalten ohne beſonderen Antrag die gleichen Zinsnachläſſe und Tilgungsermäßigungen, die auch für das Rechnungsjahr 1939 gewährt worden ſind. Nur diejenigen Gebäudeeigentümer haben entſprechenden Antrag bis ſpä⸗ teſtens 1. Auguſt 1940 bei der Stadtkaſſe Mannheim ein⸗ zureichen, die für das Rechnungsjahr 1940 etwa wegen An⸗ ſatzes der Urſprungskapitalien oder wegen nachgewieſener höherer Verwaltungskoſten mit einem gegen 1939 höheren Nachlaß rechnen, oder die im Jahre 1939 keinen Antrag geſtellt hatten, aber für das, Jahr 1940 einen Nachlaß wünſchen. Antrag nach Vordruck können auch diejenigen ſtellen, denen nach den bisher geltenden Vorſchriften kein Nachlaß bewilligt werden konnte, denen aber jetzt bei Zu⸗ grundelegung der Urſprungskapitalien ein Nachlaß ein⸗ geräumt werden kann. Die Stadtkaſſe— Hypothekenabtei⸗ lung— kann die Stellung eines neuen Antrags verlangen, wenn Gründe vorliegen, die einen geringeren Nachlaß als im Vorjahr rechtfertigen. Für die Anträge ſind aus Erſparnisgründen behelfs⸗ mäßig geänderte Vordrucke des Rechnungsjahres 1939 zus verwenden. Vordrucke ſind bei der Stadtkaſſe(N 4, Erdgeſchoß) zum Selbſtkoſtenpreis von je 10 Rpf. erhältlich. Auskünfte, namentlich auch darüber, ob ein neuer Antrag Ausſicht auf Erfolg hat, erteilt die Stadtkaſſe— Hypothe⸗ kenabteilung— N 2, 4, 2. Obergeſchoß. N g Wer einen beſonderen Antrag für das Rechnungsjahr 1940 nicht bis ſpäeſtens 1. Auguſt 1940 eingereicht hat, gibt damit zu erkennen, daß er auf einen höheren Nachlaß als im Jahre 1939 ausdrücklich verzichtet. Die Grundſteuer 1940 des ſteuerbegünſtigten Neu⸗ hausbeſitzes wird ohne beſonderen Antrag neben dem Zins⸗ nachlaß und der Tilgungsermäßigung erlaſſen, ſoweit dies zur Deckung des nach Abzug der Zinſen für das Eigenkapi⸗ tal noch verbleibenden Fehlbetrags erforderlich iſt und ſo⸗ weit die Steuermehrbelaſtung gegenüber 1936 durch Zins⸗ nachlaß und Tilgungsermäßigung noch nicht ausgeglichen iſt. Weitergehender Grundſteuernachlaß muß beſonders be⸗ antragt werden. Mannheim, den 13. Juli 1940. Der Oberbürgermeiſter. Ausgabe von Seefiſchen Die nächſte Verteilung von Seefiſchen findet heute Montag, 15. Juli in ſämtlichen zuge⸗ laſſenen Fiſchfachgeſchäften ohne die bisherigen Beſchränkungen ſtatt. Die Abgabe der Fiſche erfolgt ohne Rückſicht auf die Nummer des weißen Kundenausweiſes. Städt. Ernährungsamt. Ortsbauernſchaft, Mhim.⸗Geckenheim. Anträge auf Genehmigung zum Mahlen von Brotgetreide für die Zeit nach dem 28. Juli 1940 können auf dem Rathaus, Zimmer 6 geſtellt werden. Dabei iſt der bis⸗ herige Mahlſchein vorzulegen. Wir drucken Preisliſten, Broſchüren, Proſpekte, Geſchäfts berichte, Satzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, Vereine und Private nötigen Druckarbeiten in gediegener Ausſtatlung. Veckaœ · Bot᷑e · Druckerei Oeffentliche Exinnerung. Zur Zahlung an die Stadthaſſe Mannheim waren bezw. werden Für die Woche vom 15.—2 1. Juli 1940 werden folgende Abschnitte der Lebensmittelkarten aufgerufen: fällig ſpäteſtens am: 15. 7, 1940: Gebäudeſonder⸗ Schwer- u. Schwerstarbeiter Normalverbraucher e kinder bis zu 6 lohren kinder über 6 Jahre ſteuer und Grundſteuer, Rate für 5 8 Juli 1940. 15, 7. 1940: die von den Arbeit⸗ Fleischkarte gebern an den Lohn⸗ und Gehalts⸗ „ Abschnitte III. Abschnitte III Abschnitte III Abschnitte III zahlungen im Juni 1940 ein⸗ behaltene Bürgerſteuer. 5 20. 7. 1940: Gemeindegetränke⸗ ſteuer für Juni 1940. 20. 7. 1940: die bis dahin fällig werdende Vergnügungsſteuer. 20. 7. 1940: die auf Grund von Stundungen, Steuerbeſcheiden und Forderungszetteln bis dahin fällig werdenden Steuerzehlungen und Säumniszuſchläge. Fettkarie Wird eine Steuerzahlung nicht rechtzeitig entrichtet, 0 iſt nach den Vorſchriften des Steuerſäumnis⸗ eſetzes mit dem Ablauf des Fällig⸗ 2 keitstages ein einmaliger Zuſchlag (Schwerarb.) Schwerstarb.) 3, und 7 für Brot, die mit 5 37 15. versehenen Abschnitte für N Brofkarte 8 g 3.7 3. 7. 11 Kindernahrmittel und Abschn. über 100 g a 3 bis 2u 3 Jahr. v. 36 Jahr. V„ Kleinsk.. Kk. 3 3 (auch der SV2 Karte) 5 Bu 3 für Butter Abschnitt 3 für Käse(auch der SV 4 Karte) (. d. S 5 82, 3 Karte) 2 f. Speek usw. 3 f. Speck usw. 3 für Käse Abschnitt 3 für Speck usw. (auch der SVI Karte) Abschn. über je 5 g und 10 f Butter oder Margarine Abschn. 2 der SVI Karte für Butter oder Margarine a 3 und b2 für Butter o. Marg. a 3 für Butter Od. Margarine (auch d. SVS u. SV Karte) He ee für Butter od. Margar.“ Abschn. 3 der SV Karte für Butter oder Margarine Bu 3 für Butter z für Käse 0 Säumniszuſchlag) in Höhe von 2 v. H. des cue nden Steuer⸗ Karte für Marmelade betrages verwirkt. Der Schuldner hat außerdem die mit hohen Koſten verbundene Zwangsvollſtreckung zu je nach Bestellung entweder Marmelade oder Zucker Abschnitt 3 für 250 f Zucker Zuckerkarie erwarten. ne beſondere Mah⸗— 5 jedes einzelnen Säumigen! erfolgt nicht. Stadtnaſſe Nährmittelkarte Im übrigen wie in der Vorwoche N 23, N 32 und N 33 für je 125 f und N 24 für 25 2 Kaffee-Ersatz oder Kaffee- Zusatzmittel 3 td 5 5 Tlerkarſe Abschnitt e für 2 Eier in der Zeit vom 18.—25. 7. 1040 5 Rees Städt. Ernährungsemt Monnheim · Der lendtet des kreises Mannheim · krndjnrungs ami Abi. B.