halß iber⸗ huh⸗ ge⸗ mag kein ching tung erin⸗ zu⸗ kön⸗ ngen erſt imel ers rgen endg ichen ge⸗ auch wer der alte ſich Ifen. men. enen int 1 85 a u, a ch, arz⸗ ar⸗ nei, d M. noch reit, nde, 1. 4 754 5 Wanespreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Aanzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., em Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Pyeksliſte r. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Bernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages. und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mh. ⸗Secken beim Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle! Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— Verhalten der Engländer iſt ein Beweis dafür, da 40. Jahrgang Drei Handelsſchiffe verſenkt.— Luftangriffe in Südengland Berlin, 15. Juli. Das Oberkommando der Wehr⸗ macht gibt bekannt: Kampffliegerverbände griffen im Zuge der bewaffneten Aufklärung über dem Kanal britiſche Geleitzüge an und verſenkten drei Handelsſchiffe mit insgeſamt 17 000 BRT. Ein Zerſtörer, ein Hilfskreuzer und vier weikere Handels⸗ ſchiffe wurden durch Bombentreffer ſchwer beſchädigt und zum Teil in Brand geſetzt. Es kam wiederholt zu Luft- kämpfen zwiſchen deulſchen und britiſchen Jagdverbänden, in deren Verlauf vier britiſche Jäger vom Muſter Hurri⸗ cane und zwei eigene Flugzeuge abgeſchoſſen wurden. Im Laufe der Nacht zum 15. Juli griffen unſere Kampf⸗ flugzeuge Hafenanlagen, Flugplätze und Werke der Rü⸗ ſtungsinduſtrie in Südengland an. Die Wirkung der Bombenangriffe war an allen Zielen durch Brände und 9 8 Exploſionen, vor allem in Faversham weithin ſicht⸗ ar. zum 15. Juli in Nord- und Weſtdeutſchland wahllos Bom⸗ ben ab. Der enkſtandene Schaden iſt unbedeutend. Durch Flakartillerie wurden zwei britiſche Flugzeuge, durch Nacht ⸗ jäger wurde ein Flugzeug abgeſchoſſen. * 3400 deutſche Zivilinternierke aus Frankreich zurückgekehrt. DNB. Berlin, 15. Juli. Von den deutſchen Zivilinter⸗ nierten in Frankreich ſind bisher rund 3400 Perſonen nach Deutſchland zurückgekehrt. Etwa 1200 Perſonen befinden ſich noch in Frankreich und im unbeſetzten Gebiet, teilweiſe auch in überſeeiſchen Beſitzungen Frankreichs. Die Aufent⸗ haltsorte aller deutſchen Zivilinternierten ſind bereits mit⸗ geteilt worden. Wieder deutſches Geenotflugzeug beſchoſſen Ständige Mißachtung des Role ⸗Kreuz⸗ Zeichens. Berlin, 16. Juli. Unerhört ſchwer iſt der Dienſt der deutſchen Seenotflugzeuge. Sie ſind die Sanitäter des Meeres. Ihne Rückſicht auf Wetter und Wind ſuchen die Mitglieder der Seenotflugkommandos weite Räume nach notgelandeten Fliegern ab, nach Freunden und Feinden, Um ſie vor dem Tode des Ertrinkens zu retten oder ihnen die erſte Hilfe bei Verletzungen zu bringen. Die Seenot⸗ flugzeuge ſind völlig unbewaffnet und durch wei⸗ ßen Anſtrich mit rotem Kreuz weithin ſichtbar als ſolche ekennzeichnet. Aber hier, wie bei den Rote⸗Kreuz⸗Mann⸗ chaften auf dem Lande, kennen die Engländer keine Achtung vor der ſchweren Aufgabe der Seenotflieger und vor dem internationalen Zeichen des Roten Kreuzes. So berichtet die Mannſchaft eines deutſchen Seengt⸗ flugzeuges von einem Flug am 16. Juni, bei dem ſie die Aufgabe hatte, auf See zwei notgelandete engliſche Wellington⸗Flugzeuge und deren Mann⸗ ſchaft zu retten. Als, das Seenotflugzeug in die Nähe von der ihm angegebenen Poſition kam und 8 50 Meter herunterging, wurde es von engliſchen Minenſuch⸗ booten, die ſich in der Nähe aufhielten, durch Flak be⸗ ſchoſſen. Bei der geringen Höhe des Flugzeuges und den günſtigen Lichtverhältniſſen, die zu der Zeit des Be⸗ ſchuſſes herrſchten, war es ganz unmöglich, daß die feind⸗ lichen Schiffe das Rote⸗Kreuz⸗Zeichen überſehen konnten. Doch iſt das nicht der einzige Fall ſolch rechtswidrigen Verhaltens engliſcher Schiffe gegen deutſche Seenotflug⸗ zeuge, Der Flugzeugführer des angegriffenen Flugzeuges war bereits am 30. Mai bei der Durchführung einer Ret⸗ tungsaktion durch engliſche Flak beſchoſſen 1 ie in keiner Weiſe das Rote Kreuz achten und ſelbſt darauf keine Rückſicht nehmen, daß von den Seenotflugzeugen auch ihre 0 Kameraden aus Luft⸗ und Seenot gerettet werden ollten. Brandbomben auf Gtraßburg Aus geringer Höhe ein Lazarett angegriffen. Straßburg, 16. Juli. In der Nacht zum Freitag grif⸗ fen engliſche Flieger Straßburg an, wobei etwa 40 Brand⸗ bomben auf den Vorort Neudorf abgeworfen wurden Die Bomben fielen in etwa 80 Meter Entfernung von einem Feldlazarett nieder. Bei ſtark bewölktem Himmel flo⸗ gen die engliſchen Maſchinen nur in geringer Höhe, ſo daß ſie das roße Rote Kreuz auf dem Dach unbedingt erken⸗ nen mußten. Die Bomben trafen keinerlei militäriſche An⸗ lagen und richteten nur geringen Sachſchaden an. Auch dieſer engliſche Ueberfall auf den Straßbürger Vorort Neudorf trägt alle Kennzeichen der britiſchen Luft⸗ piraterie: Mißachtung des völkerrechtlich anerkannten Zei⸗ chens des Roten Kreuzes; die heimtückiſche Verwendung von Brandbomben, die beweiſt, daß der Angriff nur der Einſchüchterung und Beunruhigung der Zivilbevölkerung ge⸗ olten hat; das Fehlen eines mjlitäriſchen Zieles und ſchließlich— der geringe Erfolg der Aktion. Die„königliche“ Luftflotte, die unfähig war, das Gebiek Frankreichs zu ſchützen, ſolange es der Verbündete Englands war, ſam⸗ melt billige Lorbeeren durch feige Ueberfälle auf die feied. liche Bevölkerung, nur damit Duff Cooper neue„Siegesmel⸗ dungen“ erzählen kann. Ein Verfahren, das zeigt, wie ſehr dieſen verkommenen Brandſtiftern das Waſſer bereits bis zum Halſe ſtehen muß. Britiſche Flugzeuge warfen auch in der Nacht Wieder über dem Kanal 0 Dienstag, den 16. Juli 1940 Der italieniſche Wehrmachtsbericht Erfolgreiche U⸗Bool- und Luftangriffe. Dy Rom, 15. Juli. Der italieniſche Heeresbericht vom Montag hat folgenden Worklauk: „Das Haupfquartier der italieniſchen Wehrmacht keilt mit: Im weſtlichen Mittelmeer hat eines unſerer A-Boole einen feindlichen Jerſtörer und ein feindliches A⸗Boot ver ⸗ ſenkt. Nächtliche Luftangriffe des Feindes auf Tobruk ha⸗ ben weder Opfer noch Schaden verurſachk. In Oſtafrika hat unſere Luftwaffe den Seen und Luftfloktenſlützvpunkt von Aden wirkſam mit Bomben belegt. Bei einem Erkundungsflug im Luftraum von Buna ſind feindliche Truppenzuſammenziehungen mit Maſchinenge⸗ wehrfeuer beſtrichen und zwei Flugzeuge am Boden zer⸗ ſtört worden. Der Feind hat auf Aſſab vergebliche Luftangriffe unker⸗ nommen. Ein Flugzeug iſt abgeſchoſſon worden.“ „In taub, in Staub...!“ Der König von England nahm volle Deckung. Rom, 15. Juli. Wie„Meſſaggero“ erfährt, war König Georg von England am Freitag in der Nähe von Aſhford gerade dabei, Befeſtigungsanlagen zu beſichtigen, als deut⸗ ſche Vombenftugzeße die Gegend plötzlich angriffen. Die Wirkung dieſek Uebékraſchung war, ſo berichtet der Londo⸗ ner Gewährsmann, dem das Blatt den Bericht verdankt, „höchſt eindrucksvoll“. Der König warf ſich ſofort zu Bo⸗ den, um nicht von Bombenſplittern getroffen zu werden, und ſein Gefolge wurde von einem panikartigen Schrecken ergriffen. Duff Coopers Lügen⸗ und Kommentierzentrale, ſo wird weiter berichtet, machte den Verſuch, die Angele⸗ genheit zu verheimlichen. Trotzdem drung die Kunde davon an die Oeffentlichkeit, und was man von Mund zu Mund weitergab, trug dazu bei, in der Bevöllexung ganz Südoſtenglands eine regelrechte Panik hervorzurufen, zumal die Kopfloſigkeit des Königs und das Gebaren ſeiner Hof⸗ ſchranzen zu lawinenartig anwachſenden Gerüchten und phantaſtiſch ausgeſchmückten Erzählungen Anlaß bot. Auch wenn man ſich auf die knappe Meldung des „Meſſaggero“ beſchränkt, kann man verſtehen, wie jeder Eng⸗ länder, der nur ein bißchen Sinn für Symbolik hat, den letzten Reſt verliert, wenn er hört, daß der König, die Spitze des Empire, deſſen Perſon allein das Rieſenreich zuſam⸗ menhält, beim Herannahen deutſcher Flieger in den Staub ſinkt. Nichts kann einem deutſchen Fliegerangriff widerſte⸗ hen, ſagt dieſer Vorfall, auch nicht die Macht eines Königs von England. Wie ſoll wohl der gewöhnliche Engländer den Anforderungen des bevorſtehenden Endkampfes gewachſen ſein, wenn ſelbſt die höchften Herrſchaften beim Erſcheinen deutſcher Flugzeuge den Kopf verlieren und ſich ſo beneh⸗ men, daß nicht einmal Duff Cooper daraus ein Heldenlied dichten kann? Volle Deckung iſt die Parole, die der König dürch ſein Verhalten gegeben hat. Sie gilt für ganz Eng⸗ 115 1 n Staub, in Staub mit allen Feinden Großdeutſch⸗ ands Die Aoͤmiralität bedauert Liſſabon, 15. Juli“ Churchill ſieht ſich wieder einmal ge⸗ zwungen, einen Verluſt zuzugeben. Die britiſche Admirali⸗ tät bedauert nämlich, mitteilen zu müſſen, daß der Zer⸗ ſtörer„Escort“ im öſtlichen Mittelmeer verloren ging. Die„Escort“ wurde durch einen Torpedo getroffen und heſchädigt. Sie verſank, während ſie abgeſchleppt wurde. Zwei Matroſen kamen ums Leben. Der Zerſtörer„Escort“ war 1375 Tonnen groß und hatte eine Beſatzung von 145 Mann. Das 1934 erbaute Schiff entwickelte eine Geſchwin⸗ digkeit von 35.5 Knoten. Seine Bewaffnung beſtand aus vier 12⸗em⸗Geſchützen, acht Maſchinengewehren und aht Torpedorohren.— DNB. Bern, 15. Juli. Wie Reuter aus London meldet, bedauert die Admitglität, mitteilen zu müſſen, daß das bri⸗ tiſche U⸗ Boot„Shark“ ſeit geraumer Zeit überfällig iſt und als verloren angeſehen werden muß. Das U-Boot „Shark“(670 Tonnen) gehört zu einer Klaſſe von U⸗Boo⸗ ten, die in den Jahren 1934/37 gebaut wurde. Es hatte ein 7.6⸗em⸗Geſchütz an Bord, ſechs Torpedorohre und ein MG. Anruhen in Gibraltar Rom, 15. Juli. In Gibraltar find, wie die italienische Preſſe meldet, zwei weitere Schiffe mit Gibraltar⸗Flüchl⸗ lingen angekommen, die Franzöſiſch⸗Marokko wieder ver⸗ laſſen mußten. Auch wurde ihnen von den britiſchen Be⸗ hörden die Erlaubnis verweigert, in Gibraltar an Land zu gehen. Dabei kam es zu heftigen Auftritten. Die Flücht⸗ linge gaben den britiſchen Behörden eindeutig zu verſtehen, daß ſie keine Macht der Welt mehr vom heimatlichen Bo⸗ den entfernen könne. und daß ſie entſchloſſen ſeien, dieſes ihr gutes Recht mit allen ihnen zur Verflügung ſtehenden Mitteln geltend zu machen, Die britiſchen Behörden ließen daraufhin alle Betriebe und Geſchäfte schließen, ſo daß das ganze Leben der Stadt ſtill ſteht. Man nimmt an, daß die Bevölkerung auf dieſe Weiſe gezwungen werden ſoll, die Stadt wegen Hungersnot zu verlaſſen. Polizei und Militär erhielten den Befehl, eventuelle Unruhen mit Gewalt zu unterdrücken. Polizei und Militär griffen bereits wieder⸗ 8 ein, um Anſammlungen zu zerſtreuen. Es wurden auch erhaftungen vorgenommen. Man befürchtet ein An⸗ ſchwellen der Unruhen.— i „Wann der deutſche Angrif f erfolgt. Churchill am Kundfunk.— Spannung und bange 8 Angewißgheit. 5 Nach den überſchwenglichen und zyniſchen Worten, mit denen das Oberhaupt der demokratiſchen Geldſackpolitiker, Herr Winſton Churchill, ſich nach dem feigen Schurken⸗ ſtreich von Oran ſtolz in die Bruſt warf und billige Trium⸗ phe feierte, iſt der britiſche Kriegsmacher wieder recht klein und ängſtlich geworden. Ueber ſeiner Rede mit der er am Sonntag am Rundfunk der ſtetig wachſenden Nervoſität in London entgegentreten wollte, laſtet zu ſehr das Gefühl dumpfer Spannung und banger Ungewißheit, als daß ſie ihren Zweck erfüllen könnte. Schon der Rückblick auf die ſchnöde Haltung, die England gegenüber den früheren Bun⸗ desgenoſſen eingenommen hat, klingt ganz anders, als man es in letzter Zeit von dem brutalen Zyniker gewöhnt war. Churchill findet für das geſchlagene Frankreich wieder die alte Phraſe der„Vorhutſtütze für die Freiheit und Men⸗ ſchenrechte“. Die blutigen Ueberfälle auf die franzöſiſche Flotte bezeichnet er jetzt heuchleriſch als die„traurig ſtim⸗ mende Phaſe in den Beziehungen zu Frankreich“. Um ſeine Schurkentaten zu bemänteln, verſteift ſich der dreiſte Schwindler ſogar zu der Behauptung,„ein Uebergang der Schiffe an Deutſchland“, den der Lügner heute als eont⸗ ſchloſſene Abſicht des Führers hinſtellt,„hätte auch die Ver⸗ einigten Staaten in Gefahr gebracht“. Es mag die herauf⸗ beſchworene Erinnerung an den 14. Juli des vergangenen Jahres ſein, als die franzöſiſche Armee am Tag des Na⸗ tionalfeſtes auf den Champs Elyſees übermütig paradierte, die den großmäuligen Prahler klein werden läßt. Die Unſicherheit über die weitere Entwicklung des Krie⸗ gez, Unruhe und Angſt klingen aus den Worten des Schuldbeladenen, wenn er bange erklärt:„Wann der deuk⸗ ſche Angriff erfolgt, wiſſen wir nicht, vielleicht aber ſchon heute abend, vielleicht in der nächſten Woche, vielleicht aber“ — ſtammelt er mit einem ſchwachen Hoffnungsſchimmer— „wird dieſer Angriff niemals kommen.“ Reſigniert gibt der ſonſt ſo geſchwollene Hetzer zu:„Wir müſſen uns vorbereiten, einen plötzlichen hefti⸗ gen Schock zu ertragen oder, was vielleicht noch eine härtere Probe iſt, eine unendlich lange Wache zu beziehen.“ Wie immer in ſolchen Situationen, bleibt das Verbrechen die letzte Zuflucht des Mordbuben. Mit einem Zynismus und einer infamen Herausforderung ohnegleichen proklamiert Churchill den Heckenſchüt⸗ zenkrieg, wie man es ſelbſt aus dem Munde dieſes vor nichts zurückſchreckenden Menſchen noch nicht vernomnien hat. Wörtlich erklärt er:„Hinter der re 9 ulären Armee haben wir mehr als eine Million Freiwillige für die lokale Verteidigung, die das heiße Verlangen ha⸗ ben, den Feind anzugreifen() und mit ihm ins Handge⸗ menge zu kommen(J), an welcher Stelle er auch immer erſcheinen möge.“ Wir wiſſen nun woran wir ſind! Die ganze Welt hat es erfahren, daß der gemeine Schandbube vor keiner Untat zurückſchreckt, um ſeine plutokratiſchen Geldſackintereſſen durchzuſetzen, daß er bereit iſt, dafür Volk und Städte zu opfern. Skrupellos fordert der Hetzer die Bevölkerung auf, jedes Dorf und jede Stadt zu ver⸗ teidigen und erklärt kaltſchnäuzig: Wir werden vorziehen, London in Aſche und Ruinen ſtakt es unterworfen zu ſehen. Nachdem alſo der Kriegshetzer auf dem Jeſtlande bis zum letzten Franzoſen gekämpft hat, iſt er nunmehr entſchloſſen, auf dem Inſelreich bis zum letz⸗ len Engländer zu kämpfen. Churchill iſt kaltblütig bereit, das Beiſpiel Warſchaus und Rokterdams an London zu wie⸗ derholen. Ob Churchill mit dieſer Ankündigung dem briti⸗ ſchen Volke„Vertrauen und Sicherßeit“ gibt, bleibt abzu⸗ warten. f i Die übrigen lächerlichen Marktſchreiereien über die „Ueberlegenheit“ der engliſchen Luftwaffe und Flotte, die er immer wie üblich ſeiner Rede anhängt, ſind durch Tat⸗ ſachen zu oft widerlegt, als daß ſie noch irgendwelche Wir⸗ kung haben könnten. Aus den Reden und Maßnahmen des britiſchen Verſorgungsminiſters klingt eine andere Muſik als aus den Worten Churchills über die„Macht der engliſchen Flotte, die fähig iſt, alle Verbindungen aufrechtzuerhalten“. Man kann auch kaum erwarten, daß dieſe Ausbrüche der in⸗ neren Unſicherheit Churchills dazu beitragen, daß das Herz eines jeden Franzoſen„vibrieren und entflammen“ wird, wie er hofft. In Frankreich hat man von Churchills großen Worten genug. Man wird nun eher zuſtimmen, wenn er am Schluß wieder die Trauerflöte des Peſſimismus bläſt 100 reſigniert erklärt,„wir wandern durch ein dunk⸗ les Tal“. 8 i 5 Es iſt Sache des engliſchen Volkes, zu beurteilen, mit welchem Recht Churchill ſelbſtbewußt behauptet:„Ich be⸗ finde mich an der Spitze einer Regierung, die alle Parteien und Staaten repräſentiert“. Es mag auch entſcheiden, ob dieſer Krieg für England kein Kampf von„lokalen Ober⸗ häuptern“, ſondern von Völkern iſt. Recht hat Churchill je⸗ denfalls, wenn er ſagt, daß es in ſedem Krieg um Weltan⸗ ſchauungen geht. 9 15 Verwundete in franzöſiſchen Lazareiten Namensnennung kläglich im Rundfunk.— Der Briefverkehr. Laut Ziffer 19 des Waffenſtillſtandsvertrages iſt eine deutſche Kontrollkommiſſion eingeſetzt mit der Aufgabe, die noch nicht transportfähigen lazarettkranken deutſchen Kriegs⸗ gefangenen im unbeſetzten Gebiet Frankreichs zu betreuen und ihre beſchleunigte Heimkehr vorzubereiten. Dieſe Kommiſſion hat ihre Tätigkeit nunmehr aufgenommen. Sie beſteht aus zwei Offizieren, einem Arzt, einem Delegierten und einer Oberin des Deutſchen Roten Kreuzes. Das Deut⸗ ſche Rote Kreuz hat Geldmittel zur Verfügung geſtellt, die es ermöglichen, die Verwundeten und Kranken mit allem Nötigen zu verſehen. Die Namen der in Lazaretten Zurückgebliebenen wer⸗ den durch Rundfunk laufend täglich im Anſchluß an en Nachrichtendienſt von 22 Uhr bekanntgegeben. Es ſind Vor⸗ kehrungen getroffen worden, die Heimkehr auf dem Luft⸗ wege, wenn nötig, durch Sanitätsflugzeuge, ſchnellſtens zu bewerkſtelligen, ſobald der Geſundheitszuſtand es erlaubt. In ders Zwiſchenzeit können die Angehörigen in Deutſch⸗ land auf ſicherem Wege mit den Verwundeten und Kranken in Briefverkehr treten. Der Brief, deſſen Umſchlag lediglich den Namen des Empfängers zu tragen hat, iſt in einen zweiten Umſchlag zu ſtecken, der folgende Aufſchrift haben muß: Kriegsgefangenenpoſt, gebührenfrei! An das Deutſche Rote Kreuz. Für Kriegsgefangene in Frankreich. Berlin SW., Blücherſtraße 2. Anglaubliche Roheit britiſcher Soldaten Berlin, 16. Juli. Die- belgiſche Krankenpflegerin Fer⸗ nande Vachaudez wurde zu Beginn des Feldzuges im We⸗ ſten von ihrem Heimatort Bouſſu bei Mons evakuiert und verſah am 28. Mai ihren Dienſt am Hilfspoſten Bois Blan⸗ nes und an dem Hoſpital Le Vaſſeur in Lille. An dieſem Tage wurde ſie Augenzeuge eines Vorganges, der eine furchtbare Anklage gegen die Verrohung dort kämpfender britiſcher. Soldaten darſtellt. Die Krankenſchweſter berichtet: „Neben einem zerſchoſſenen deutſchen Kraftwagen lagen zwei tote deutſche Soldaten. Dem einen war der Kopf zer⸗ krümmert und der andere hatte ſchwere Verletzungen am Körper. Die in der Nähe kämpfenden Engländer kamen zu den toten deutſchen Soldaten und ſprachen etwas unter ſich, was ich nicht verſtand. Daraufhin öffneten ſie den in der Nähe im Sträßenpflaſter eingelaſſenen Deckel eines Gullys und warfen die deutſchen Soldaten dort hinein. Auch in der Nähe liegende Waffen oder ähnliches, vermutlich Handgra⸗ maten warfen ſie in die Oeffnung hinterher. Alsdann ſchloſſen ſie den Deckel wieder.“ Dieſe Ausſagen der belgi⸗ ſchen Krankenſchweſter werden durch die Ehefrau des fran⸗ zöſiſchen Polizeibeamten Doepyedt aus Lille beſtätigt. Der Mann meldete den Vorgang nach dem Einrücken der deut⸗ ſchen Truppe, woraufhin die Leichen aus der Straßenkana⸗ liſation wieder entfernt und würdig beſtattet wurden. Dieſe menſchlich ſo verabſcheuungswürdige Handlungs⸗ weiſe der britiſchen Soldaten ſtellt eindeutig den Tatbeſtand der Leichenſchändung dar. ö „Vollſtändige militäriſche Zertrümmerung“ Parkeiamkliches Sowzelblatt über Frankreichs Niederlage. Moskau, 15. Juli. In der parteiamtlichen Zeitung „Bolſchewik“ veröffentlicht der bekannte militäriſche Publi⸗ ziſt Golubew einen 20 Seiten langen Artikel über die mili⸗ färiſchen Operationen an der Weſtfront. Darin wird der Ge⸗ ſamtablauf des Krieges im Weſten in ſeinen beiden großen Perioden vom 10. Mai bis zum Abſchluß des Waffenſtill⸗ ſtandes mit Frankreich eingehend dargeſtellt und gewürdigt. Eine vollſtändige militäriſche Zertrümmerung großer Staaten, wie ſie Frankreich im gegenwärtigen Kriege wi⸗ derfuhr, iſt ſo urteilt der Verfaſſer, eine in der Geſchichte feltene Erſcheinung. Die Kataſtrophe des Napoleo⸗ niſchen Frankreich von 1870/71 verblaſſe neben dieſer Niederlage. Für die Erfolge der deutſchen Waffen werden insbeſondere die Vorzüge der deutſchen Luftwaffe, die ma⸗ terielle und taktiſche Ueberlegenheit der deutſchen Tankein⸗ heiten, die raſche und 1 Ausbildung des Unteroffi⸗ ziers⸗ und Offizierskorps der deutſchen Armee ſowie die glänzende Organiſation des Nachſchubs hervorgehoben. Kurzmeldungen. 8 Neue Blüten britiſcher Angſtpſochoſe Wieder ein„deutſcher Fallſchirmjäger“. 8 Madrid, 15. Juli. Die Londoner Korreſpondenten der Madrider Zeitungen„ABC“ und„Ya“ ſchildern auch wei⸗ terhin die grotesken Angſtzuſtände in England und die ver⸗ zweifelten Maßnahmen, welche die engliſche Regierung zur Vermeidung einer Panik ergreift. Wie der dem Parlament vorgelegte Geſetzentwurf, wonach jeder Ziviliſt, der„durch ſein Verhalten die Entwicklung des Krieges ungünſtig be⸗ einflußt“, den Militärgerichten zugeführt wird, eindeutig be⸗ weiſe, nehme der Kampf gegen Defaitismus und freie Mef⸗ nungsäußerung täglich heftigere Formen an. Auch die Fallſchirmpſychoſe treibt weitere Blüten. So verhafteten mehrere Soldaten wieder einmal einen Eng⸗ länder als angeblichen„deutſchen Fallſchirmjäger“. Man fand bei ihm die Adreſſe eines Bauern, welcher daraufhin umgehend mit ſeiner geſamten Familie gleichfalls in Haft genommen wurde Sein Haus wurde von oben bis unten auf den Kopf geſtellt und völlig ausgeplündert Nachdem ſich endlich die Haltloſigkeit des Verdachtes herausgeſtellt hatte, wurde dem unglücklichen Opfer der engliſchen Fall⸗ ſchirmangſt ein offizielles Bedauern über den Vorfall aus⸗ geſprochen. Ferner wurden drei Perſonen, darunter ein Schweizer, verhaftet, weil ſie aus Spaß mit erhobenem Arm gegrüßt hatten! In Kent iſt ein Engländer zu 12 Pfund Sterling Strafe verurteilt worden, weil er erklärt hatte, daß man Pfundnoten bald für einen Schilling pro Zentner werde kaufen können. Reklametrick einer echt engliſchen Krämerſeele. Einem Gaſtwirt in einer kleinen Ortſchaft iſt es ge⸗ lungen, eine neue und beſonders geſchmackloſe Form der Reklame zu erfinden. Er ſtreute nämlich in der Stadt das . aus es ſei ihm gelungen, die Beſatzung eines ot gelandeten deutſchen Flugzeuges da⸗ durch gefangen zu nehmen, daß er ſie mit einer Kinder⸗ piſtole bedrohte. Die„Heldentat“ des engliſchen Schank⸗ wirts machte ſchnell die Runde und am Abend ſtrömten Hunderte von Leuten zu dem Wirtshaus, um Einzelheiten über das große Ereignis zu erfahren. Der Wirt aber, ſo örte man, ſei„gerade mal weggegangen“ und nur ſein ier ſei da, um die Wartenden zu tröſten. Als endlich die Wirtſchaft geſchloſſen werden mußte, war der Reſtaurateur noch immer nicht zurück, wohl aber der geſamte Vorrat an Getränken, der ſonſt für 14 Tage gereicht hätte, reſtl verkauft.— Ein typiſcher engliſcher Krämer! los aus · Tank gegen 12 Panzerwagen Heldenktat eines italieniſchen Unteroffiziers. Die italieniſche Preſſe bringt in zunehmendem Maße Berichte ihrer Kriegsberichterſtatter von allen Fronten, vor allem auch über den Krieg in Nordafrika. In Zuſammen⸗ ang mit den engliſchen Meldungen über die militäriſche age an der italieniſch⸗ägyptiſchen Grenze ſind beſonders einige Berichte beachtenswert, die ſich auf die Kämpfe an der Cyrenaika⸗Grenze beziehen. So ſchreibt„Meſ⸗ langere, über das Scheitern der engliſchen Angriffe auf das talieniſche Grenzforts Capuzzo, dieſes ſei am Anfang von Hafßen engliſchen Einheiten angegriffen und in eine ernſt⸗ hafte Kriſe gebracht worden. Capuzzo iſt nichts anderes ge⸗ weſen als ein Stützpunkt für die italieniſchen Vortrupps. Das italieniſche Kommando habe ſich dann aber entſchloſ⸗ ſen, möglichſt raſch die Beſatzung des Forts zu verſtärken und dem Feinde jede Offenſipmöglichkeit zu nehmen. Um den Panzerwaffen der Engländer Rechnung zu tra⸗ gen, habe man die Luftwaffe eingeſetzt, die im Tief⸗ flug gegen die motoriſierten Abteilungen vorgeſtoßen ſei. Das Auftauchen der Luftwaffe und das gleichzeitige Ein⸗ greifen der Infanterie habe den Feind dazu gezwungen, jeden offenſiven Verſuch wenigſtens bei Tage aufzugeben. Die italienichen Kolonnen hätten dagegen mit immer grö⸗ ßerer Kühnheit ihre Vorſtöße gegen den Feind vorgetragen. Capuzzo ſei anfangs nur von einem kleinen Tank unter dem Befehl eines jungen Unteroffiziers verteidigt worden. Dieſer Unteroffizier habe plötzlich in der Nacht die unförmigen Schatten von engliſchen Panzerkraftwagen und Tanks mittlerer Stärke geſehen. Es ſei kein Augenblick mehr zu verlieren geweſen, und ſo habe er ſich entſchloſſen, mit ſeinem Tank gegen den Feind vorzugehen. Der Bericht beſchreibt dann, wie es dem italieniſchen Panzerwagen ge⸗ lang, durch das Rammen des erſten engliſchen Tanks den feindlichen Angriff aufzuhalten und wie dann die Pak die übrigen Panzerwagen der Engländer nach mehrſtündigem Gefecht zurückgeſchlagen hat. Von den 12 engliſchen Ma⸗ ſchinen ſei zweifellos keine zurückgekehrt. — Die italieniſche Taktik gegen Malta Ein Sonderberichterſtatter der Agentur Stefani erklärt, daß die italieniſchen Jagdgeſchwader durch ihre fortgeſetzten Angriffe auf die Stützpunkte von Malta einem wohlüber⸗ legten Plan Rechnung trugen, der die ſyſtematiſche Vernichtung der dortigen engliſchen Luftſtreitkräfte zum Ziele habe. Die engliſchen Jagdflugzeuge verſuchten bei jedem Angriff die Abwehr, die aber ſtets erſt dann erfolge, wenn die italieniſche Luftwaffe bereits ihre Miſſion erfüllt habe. Bei jeder dieſer Abwehraktion verlören die Englän⸗ der einige ihrer Flugzeuge. Auch am Samstag nachmittag habe eine italieniſche Flugzeugſtaffel zahlreiche Beſchießun⸗ gen der Flugſtützpunktanlagen und der dort befindlichen feindlichen Flugzeuge unternommen, die der Feind durch verſchiedene Tarnungen unſichtbar zu Rachen verſuchte. Dieſe Beſchießungen ſeien mit Brandſpurmunition durchgeführt worden. Die aufgeſtiegenen engliſchen Jagdflugzeuge hät⸗ ten als einziges Ergebnis ihres Angriffes auf die italieni⸗ ſche Staffel den Verluſt von zwei eigenen Flugzeugen zu verzeichnen gehabt. Alle italieniſchen Flugzeuge ſeien ohne jeden Schaden in ihre Stützpunkte zurückgekehrt. giein Keparaturmaterial für die„Hood“. Algeciras, 15. Juli. Aus Gibraltar verlautet, daß das engliſche Schlachtſchiff„Hood“ ſchwere Beſchädigungen am Gefechtsmaſt aufweiſt. Infolge des Fehlens jeglichen Aus⸗ beſſerungsmaterials ergäben ſich große Schwierigkeiten, und es ſei damit zu rechnen, daß das Schiff längere Zeit in Gibraltar bleiben muß. Trauerfeier für 400 Polenopfer Poſen, 15. Juli. In Obornik bei Poſen fand eine erhe⸗ bende Trauerfeier für mehr als 400 Volksdeutſche ſtatt, die in den erſten Septembertagen des Vorjahres von ent⸗ menſchten polniſchen Truppen und Zivilbanden 0 und auf beſtialiſche Weiſe ermordet worden waren. 10 dieſer Opfer des polniſchen Mordterrors, die in mühevoller Sucharbeit von der Zentrale für die Gräber ermordeter Volksdeutſcher zum Teil erſt in den letzten Wochen aus Maſſengräbern dicht vor Warſchau geborgen und überge⸗ führt werden konnten, wurden im Anſchluß an die Trauer⸗ kundgebung auf Wehrmachtswagen in die umliegenden Heimatorte gebracht und dort in der befreiten Heimaterde beigeſetzt. Mehr als 300 volksdeutſche Männer und Frauen aus dem Kreiſe Obornik, die in den erſten Kriegstagen um ihres Bekenntniſſes zum Deutſchtum willen den Leidens⸗ marſch in das Innere des ehemalige Polen antreten muß⸗ ten, werden noch bis heute vermißt. a Ruderboot an Wehr zerſchellt.— Vier Inſaſſen erkrunken. Magdeburg, 15. Juli. Am Sonntag ereignete ſich auf der Saale bei Bernburg ein ſchweres Bootsunglück. Ein mit ſieben Perſonen beſetztes Ruderboot wurde über das Wehr am Roſenhagen hinausgetragen und zerſchellte. Nur drei Perſonen konnten gerettet werden. Ein Ehepaar und zwei Kinder gab der Strudel nicht wieder her. 811 3 Rundfunkappell an das rumäniſche Volk. Miniſterpräſident Gigurkus hielt im rumäniſchen Rund⸗ funk eine Rede, in der er ſich mit den Aufgaben der Re⸗ ierung befaßte Die Rede war ein Appell an das rumäni⸗ che Volk, zur Arbeit der Regierung Vertrauen zu haben und ſie zu unterſtützen. Beſonders unterſtrich der Miniſter⸗ 0 die Belange der rumäniſchen Bauern, die die berwiegende Mehrheit des Volkes darſtellten und denen 5 85 mehr denn je geholfen werden müſſe. Hierzu ſei parſamkeit und Wirtſchaftlichkeit notwendig. Eine ehrliche und gerechte Verwaltung müſſe das rumäniſche Volk in ſei⸗ ner Arbeit unterſtützen. Der Miniſterpräſident beſchäftigte ch dann mit Spezialarbeiten, die ſeine Regierung vor⸗ abe und erwähnte ganz beſonders den notwendigen Stra⸗ enbau. i i 15—— 0 5 Verhalten der Deutſchen äußerſt korrekt. — Newyork, 15, Juli. Einer Agenturmeldung aus Madrid ufolge erklärte der US A⸗Botſchafter Bullitt in einem Ge⸗ ſpräch mit der Preſſe, das Verhalten der deutſchen Beſat⸗ zungstruppen in Frankreich ſei abſolut äußerſt korrekt. Bul⸗ lit fügte hinzu, er wiſſe von keinem einzigen Fall, wo ir⸗ gendein Amerikaner in Frankreich die geringſten Schwie · rigkeiten gehabt habe. CCCCCFVC .— * 5— fremden Familien unterzubringen Grenzland in der Feuerprobe Der Großeinſatz der Partei für die rückgeführten Saar⸗ pfälzer Von der erſten Stunde an war die Hilfe des Staa⸗ tes in finanzieller Hinſicht großzügig. Es gibt wohl keinen Volksgenoſſen von der Grenze, der dies nicht anerkannt hätte. Jedoch riefen die hundertfältig anders gelagerten Fälle immer wieder die von keinerlei Paragraphen und Ver⸗ ordnungen gehemmte Parteiorganiſation auf den Plan. Für ſie gilt nur ein Richtſatz, der der Hilfe, wo ſie nötig iſt. Keiner unter den Rückgeführten, der nicht wüßte, was die Männer und Frauen der Partei der NS⸗Frauenſchaften in den Bergungsgebieten, der NS⸗Volkswohlfahrt und der Deutſchen Arbeitsfront, was vor allem aber auch die Kreis⸗ leitungen ſelber für ihn getan haben. All dieſe Stellen der Partei erwarten keinen Dank. Die Anerkennung ihrer Ar⸗ beit ſoll die Treue zum Führer ſein, heute und für alle Zei⸗ ten. Ob es ſich um die erſte Unterbringung, die oft unter ſchwierigen Verhältniſſen vor ſich ging, um die Umſiedlung oder die Ermöglichung von Rückfahrten in die Heimat, um die Selbſtändigmachung der einzelnen Familien, oder um was ſonſt immer handelte, man kannte den Weg: er führte 3 Ur Partei und zu den von ihr geſchaffenen Einrichtun⸗ gen. Ihr wird freilich auch in die Schuhe geſchoben, wo es einmal unvermeidliche Unzufriedenheit und perſönliche Ver⸗ ärgerung gab. Es wiegt gering der gewaltigen Arbeit und der Pflicht gegenüber. Man ſtelle ſich nur vor, was es bedeu⸗ tet, über 600000 Menſchen von heute auf morgen in die, die nur das Not⸗ wendigſte mitnehmen konnten, zu kleiden, mit Schuhwerk zu verſehen und einigermaßen wohnlich zu beherbergen,— dazu noch in den erſten Tagen eines Krieges mit den uner⸗ ſcharfumgrenzten 1 läßlichen Beſtimmungen, denen unſer volkswirtſchaftlie Leben in einer Stunde unterſtellt wer⸗ den mußte, da für Sein oder Nichtſein zu entſcheiden war.“ Ein Sonderkapitel in der ganzen Arbeit der Partei war das der Verpflegung, das bei der Vielgeſtaltigkeit der deutſchen Küche mit zu den ausſchlaggebenden gehörte. der Partei ſchufen Gemeinſchaftsküchen, Partei und Stadt⸗ verwaltungen ſorgten für Gemeinſchaftsräume. Ständig war die wirtſchaftliche Umſchichtung und Eingliederung im Gange. Und mit der Einſchaltung in den großen Arbeits⸗ prozeß verbunden der Wohnungswechſel, das Eingewöhnen in neue Verhältniſſe und Lebensgewohnheiten. Der Einſatz des Heimatgaues— 5000 neugeborene Sagarpfülzer Auch dem Heimatgau ſelber erwuchſen gewaltige Aufga⸗ ben. Denn viele waren von vornherein wenige Kilometer über den Trennungsſtrich gegangen, der das ſchweigende Land von der„grünen Zone“ mit ihrem raſtloſen Schaffen im Schutze des Weſtwalls trennte. Und viele kamen nach den erſten Wochen wieder in den Heimatgau zurück, um hier wie auch anderwärts wieder die Arbeit in ihren Firmen auf⸗ zunehmen, die ſich mit dem Ausweichbetrieh wieder in das Wirtſchaftsleben eingeſchaltet hatten. Es iſt hier nicht der Raum, von dem vielfältigen Erleben und Arbeiten im ein⸗ zelnen zu berichten. Arbeitsmaßnahmen, die der Krieg mit ſich brachte, forderten vollen Einſatz. In der Kriegsinduſtrie wie bei einzelnen Baumaßnahmen ſtanden Hunderte von Männern aus allen Berufen, Rechtsanwälte und Hütten⸗ arbeiter, Bauern, Kaufleute, Unternehmer und Handwerker in einer Reihe Dann kamen die Wiedereinſchaltun⸗ gen in den Beruf, kamen neue Trennungen der Fami⸗ ien, die ſich kaum zuſammengefunden hatten. Saarpfälzer Grenzlandbauern führten ihre Pflüge über den Boden der Magdeburger Börde wie über fränkiſche Erde und über die, fruchtbaren Felder der Rheinebene, bis die erſten von ihnen heimgerufen wurden. Frauen und Mädel fanden Arbeit in Fabriken und Kontoren. Man findet Pirmaſenſer in Saarbrücken, in Stettin wie in Innsbruck. Im Mittelpunkt dieſer ganzen Entwicklung ſtand die Paxtei. Ihren Einſatz ſollen nür die nachſtehenden kurzen Beiſpiele verdeutlichen. Vom erſten 0 ſchwangere Frauen in Heimen und Kliniken unterzubrin⸗ gen. Bis heute ſind in den Bergungsgebieten über 5000 Kinder geboren worden, für die zur Exinne⸗ rung an ihre Geburtsſtunde in großer Zeit Sparbücher mit je 20 Mark durch Gauleiter Bürckel ausgegeben wurden und werden. Zu Weihnachten gedachte die Saar⸗ pfalz ihrer Brüder und Schwestern mit einer Weihnachts⸗ gabe. 23 000 Pakete nahmen ihren Weg zu den kinderreichen bedürftigen Familien. Der Gauleiter und ſeine Kreisleiter weilten, wo es nur immer möglich war, unter ihnen. Sie erlebten den 5. Jahrestag des Bekenntniſſes der Saar in Feierſtunden draußen. 5 g Die kulturelle Betreuung der Partei ermöglichte Fenn dene und kulturelle Veranſtaltungen. Eine Herd⸗ beſchaffungsaktion im Winter half vielfach mit, auch in den Kriegsheimat ein eigenes Heim zu ſchaffen. Die Gepäckſuch⸗ aktion leiſtete wertvolle Arbeit. Und nicht zuletzt trug die N allen voran das Gauorgan, dazu bei, die Ver⸗ 9 bindung aufrechtzuerhalten. Nahezu 50 000 Adreſſen wur⸗ den vermittelt. Neben allen dieſen Ein lmaßnahmen, die von der Par⸗ ei geleiſtet wurden, ſteht die Arbeit, die von den un be⸗ kannten Parteigenoſſen in den Bergungsgauen unermüdlich und oft mit dem Aufwand eigener Mittel voll⸗ bracht wurde. Sie waren in den Tagen der Not nicht nut Helfer und Kameraden, ſie waren ſelber ein Stück Heimat für viele geworden. Niemals wird eine Statiſtik ihre Arheit erfaſſen können, Trotzdem aber wird ſie Früchte tragen. Die ſchönſte Aufgabe ſteht dieſen Männern und Frauen heute bevor: ſie dürfen die Hunderttauſende von Händen ſchüt⸗ teln und den Heimkehrern ein frohes Wiederſehen in der Heimat wünſchen! Ihr ſchönſter Dank aber iſt das Bewußt ⸗ ſein, auch an ihrer Stelle dem Führer geholfen zu haben, den herrlichen Sieg zu erringen. Karl Heinz. Kurzmeldungen Bern. Wie aus Vichy gemeldet wird, hat Marſchall Pe⸗ tain den ſtellvertretenden Generalſekretär des allgemeinen Gewerkſchaftsbundes, Belin, zum Miniſter und Staats⸗ ſekretär für industrielle Produktion und Arbeit ernannt. Rom. Der italieniſche Kronprinz hat an den General- ſtabschef der Faſchiſtiſchen Miliz ein Telegramm gerichte in dem er ſeiner Genugtuung für die Velda ſtungen der Schwarzhemden⸗Bataillone Ausdruck gibl⸗ Madrid, 16. Juli. unbe Flugzeuge fünfmal Gibraltar und warfen— wie der Kor⸗ reſpondent der Madrider Zeitung„Informacianes“ n La Lineg mitteilt— zahlreiche Bomben über der Feſtung und den im Hafen liegenden Schiffen ab. In Gibraltar herrſcht ſtarke Nerooſität unter der Bevölkerung, die infolge der aus Marokko zurückgekehrten Evakuierten wieder ebenſo Zahl 8 reich 1. wie ſrüher. Der Korreſpondent erlebte die Loft angriffe als Augenzeuge. N 115 eking. Die Zahl der japaniſchen Bevölkerung in N 5 bal ſeit e China⸗Konfliktes raſch abche nomen. Vor dem Krieg lebten dort nur 42 000 niche San ee rtig beläuft ſich die Zahl der paner auf 302 000. i 55 Die Frauen Tage an galt es 2 e v Sonntag überflogen unbekannte et 22 60 ur 0 E len l. ut iat eit die lte it⸗ her t⸗ en, e⸗ en 5. l. 1 Deutſch⸗Przemyſl gegründet Die öſtlichſte Grenzſtadt deutſcher Hoheit. DNB Krakau, 15. Juli. Generalgouverneur Reichsmini⸗ ſter Dr. Frank nahm durch einen feierlichen Akt die Erhe⸗ bung des auf dem Weſtufer des San gelegenen Teiles von Hedi zur kreisfreien Stadt vor, die hinfort den Namen Deutſch⸗Przemyſl trägt. Der Chef des Diſtriktes Krakau, Gouverneur Dr. Wächter, hieß den Generalgouverneur in der öſtlichſten Grenzſtadt deutſcher Hoheit willkommen, wo⸗ bei er als Dolmetſch. der Gefühle der Bevölkerung ihrem Stolz und ihrer Freude über den Beſuch des Generalgou⸗ verneurs Ausdruck gab. Er erinnerte an die reiche geſchicht⸗ liche Vergangenheit von Przemyſl, das ſchon ſeit vielen Jahrhunderten einen deutſchen Charakter trage. Generalgouverneur Dr. Frank erklärte ſodann in einer Anſprache im Namen des Führers die Stadt Deutſch Przemyſl für gegründet und berief Oberbürgermeiſter Pg. Hahn als Stadthauptmann an die Spitze der Stadt. In ſeinen Ausführungen wies er auf die hiſtoriſche Bedeutung dieſer Stunde hin, in der das natio⸗ Ralſozialiſtiſche Reich Adolf Hitlers an der Grenze des deut⸗ ſchen Intereſſengebietes im Oſten eine Stadt errichtete. Er wünſche dieſer, daß ſie gedeihen möge und daß ſie im Rah⸗ men des Generalgouvernements ein würdiger Eckpfeiler na⸗ tionalſozialiſtiſcher Aufbauarbeit ſei. Die deutſch⸗ruſſi⸗ ſche Jütereſſengrenze teile das bisherige Przemyſl zu beiden Ufern des San, und die Gründung einer deut⸗ ſchen Stadt mit deutſchem Stadtrecht am weſtlichen Ufer ſei bedeutſam für die Stabilität dieſer Intereſſengrenze und ein Beweis dafür, daß Deutſchland hier Verhältniſſe von Dauer ſchaffen wolle. Am Schluß ſeiner Anſprache übergab der Generalgouverneur die Urkunde über die Errichtung der Stadt Deutſch-Przemyſl, indem er auf die ſtolzen Auf⸗ gaben hinwies, die dieſe für das nationalſozialiſtiſche Reich Adolf Hitlers im Dienſte der Gemeinſchaft zu erfüllen habe. Mit einem Siegheil auf den Führer ſchloß der Stadt⸗ Hauptmann der kreisfreien Stadt Deutſch⸗Przemyſl die Kundgebung. Flamen in der Mark Die Ereigniſſe in den Niederlanden und Flandern laſſen die Erinnerung daran auftauchen, daß die Flamen auch an Der deutſchen Koloniſation des Oſtens bis in den baltiſchen Raum und in die Gebiete der Donau und Theiß ihren wohl⸗ gemeſſenen Anteil haben. Aber auch an der Erſchließung heutiger Kerngebiete des Deutſchen Reiches haben ſie mit⸗ gewirkt, gerufen durch deutſche Fürſten und Kirchenfürſten, vor allem den Kurfürſten Albrecht den Bären. Die eigene Heimat wilde zu eng und konnte ihre Bewohner nicht mehr alle ernähren; die Sturmfluten der Nordſee riſſen immer wieder große Stücke der Küſte hinweg. So führte der Man⸗ gel an Land, aber auch religiöſe Begeiſterung für den Kampf gegen die heidniſchen Völker des Oſtens, verſtärkt durch den alten germaniſchen Wandertrieb, Tauſende nach Oſten. Das alte flämiſche Auswandererlied„Naer Ooſtland willen wy kryden“— durch die Jahrhunderte lebendig geblieben und zum deutſchen Volkslied geworden— legt heute noch Zeugnis dafür ab. 5 In der Mark Brandenburg und Provinz Sachſen iſt es vor allem der Fläming, der nicht nur mit ſeinem Namen für die. 1 des frühen Mittelalters zeugt. Sie waren es, die hier Urwald und Sumpf in fruchtbares Acker⸗ und Wieſenland verwandelten. A ne ſie, was ſte ſuchten, als ſie die Heimat verließen: Beterfeld, beſſeres Feld, das heutige Bitterfeld, Schoonfeld, ſchönes Feld, das heutige Schönfeld. In anderen Namen lebt die flämiſche Heimat fort, ſo in Brück(Brügge), Genthin und Gentha (Gent) oder in der Vorſtadt von Jüterbog namens Damm, die an das flämiſche Damme bei Brügge erinnert, in dem de Coſters Ulenſpiegel geboren wurde. Auch die Zuſammen⸗ letzung einer Reihe von Namen weiſt auf ihren niederdeutſchen Arſprung hin wie Rohrbeck(beek gleich Bach). Selbſt bei Orten, die inzwiſchen in das Weichbild Groß⸗Berlins hinein⸗ gewachſen ſind, hat der flämiſche Urſprung des Namens große Wahrſcheinlichkeit für ſich, ſo bei Dahlem(Talheim), Lichterfelde oder Lichtenrade(lichte Rodung). Auch Urkun⸗ den erbringen den Beweis flämiſcher Anſiedlung, wie die An⸗ liedlungsverträge von Kühren oder Groß⸗Wuſterwitz. Im Fläming jedoch dem„kleinen Flandern in Deutſchland“, pat ſich die flämiſche Eigenart in Sitten und Bräuchen, Tracht und Sprache am längſt' 8 5 bre fte ache am längſten, zum Teil bis zum heutigen 5 Dauile au de. er petua Roman von Axel Rudalph. 2 Herrn Dahns Geſicht ift ſo ehrlich bekümmert, daß Jep Fahland es nicht übers Herz bringt, ihn kurzerhand mit einer Höflichkeitsphraſe ſtehenzulaſſen. Außerdem iſt da noch etwas anderes, das ihn innerlich lebhaft beſchäf⸗ igt. Dieſer elegante Herr, der da eben mit dem jungen Mädchen davongezogen war, weckte eine vage, dumpfe rinnerung in ihm Kennen? Nein, er kannte den Herrn ſchwerlich. Aber irgendwann und irgendwo mußte er n ſchon einmal geſehen haben. „Wie ſagten Sie vorhin, Herr Dahn? Wie war der Name des Herrn?“ a f „Ein Baron Caſtenſkjold. Viggo Caſtenſkjold. Er mit aus dem Däniſchen, ſoviel mir bekannt iſt“ Sonſt weiß ich recht wenig. Leider. haft ice ſo, Caſtenſkjold.“ Jep Fahland ſucht krampf⸗ aft in ſeinen Erinnerungen, findet den Namen aber nicht. e. Langgezogener Trompetenton. Fremde von Bord. ep Fahlanch Keiche dem bedrückten alten Herrn die Hand 1 1 d verabſchiedet ſich. Fühlt ſeine Hand festgehalten. .„Das Mädel“, murmelt Herr Dahn betrübt.„Tun Sie mir die Liebe, Herr, und haben Sie ein Auge auf meine Evi während der Reiſe.“ „Soweit es in meiner Macht ſteht, gern, Herr Dahn. Sie dürfen verſichert ſein, daß es 5 555 9285 an Bord an nichts fehlen wird. In die Privatangelegen⸗ * der Fahrgäste mich einzumiſchen, geht allerdings ber meine Befugniſſe.“ e 8 Rufe. Tücherſchwenken. Letzte Küſſe. ird mit dem Strom über die Gauen e e und kurz brüllt die Sirene am Schornſtein auf. Jep e noch ein wenig in Gedanken, erwiſcht den vor⸗ bereilenden Zahlmeiſter am Rockärmel. 4 „Moment mal, Herr Tibortius! Wiſſen Sie zufällig, welche Kabine der Fahrgaſt Caſtenfkjold hat?“. * Aus Baden und den Nachbargauen Heidelberg.(„Der Uhrmacher von Straß⸗ bur g!.) Ein gebürtiger Heidelberger, der in Landau an⸗ ſäſſige Paul Ginthum, hat für eine Oper„Der Uhrmacher von Straßburg“ den Text geſchrieben und der Profeſſor an der Muſikhochſchule Stuttgart, Hans Brehme, hat ihn in Muſik geſetzt. Die Oper wurde nun vom Preußiſchen Staats⸗ theater Kaſſel zur Uraufführung angenommen und wird gleich danach vom Deutſchen Opernhaus Berlin als Erſt⸗ aufführung herausgebracht werden. Ihr liegt die bekannte altelſäſſiſche Sage vom Schickſal des Meiſters zu Grunde, der die erſte aſtronomiſche Uhr für das Straßburger Mün⸗ ſter baute. Neckargemünd.(Jugendlicher Lebensretter) Ein vierjähriges Kind fiel an einer tiefen Stelle in die El⸗ ſenz. Der 11jährige Sohn Karl des Friedrich Ludwig ſprang kurz entſchloſſen nach und rettete das Kind unter eigener Lebensgefahr vom Tode des Ertrinkens. Freiburg.(Zuchthaus für Deviſenſchteber.) Vor der Freiburger Strafkammer hatten ſich die 51 Jahre alte Joſefine Wuhrmann Wwe., der 34jährige Walter Erne, der 32jährige Johann Vögtlin und der 40jährige Paul Ger⸗ ber wegen Deviſenſchiebung zu verantworten. Die Ange⸗ klagten hatten gemeinſchaftlich in Teilbeträgen nicht weni⸗ ger als 95 000 Mark ins Ausland verſchoben. Die Angeklagte Wuhrmann wurde zu zwei Jahren Zuchthaus, 20 000 Mark Geldſtrafe und drei Jahren Ehrverluſt, Walter Erne und Johann Vögtlin zu je drei Jahren Zuchthaus, je fünf Jah⸗ ren Ehrverluſt und je 20 000 Mark Geldſtrafe, Paul Ger⸗ ber zu einem Jahr ſechs Monaten Sefängnis und 5000 Mark Geldſtrafe verurteilt. Die Geldſtrafen ſämtlicher An⸗ geklagten gelten durch die Unterſuchungshaft als verbüßt. Freiburg.(Von der Univerſität.) Die Preſſe⸗ ſtelle der Univerſität Freiburg teilt mit: Dozent Dr. Hans Walter Klewitz aus Göttingen wurde zum planmäßigen a. o. Profeſſor für mittelalterliche Geſchichte und zum Direktor am hiſtoriſchen Seminar der Univerſität Freiburg ernannt. — Profeſſor Dr. Fritz Roedemeyer wurde unter Berufung in das Beamtenverhältnis zum Direktor des Inſtituts für Rundfunkwiſſenſchaft an der Univerſität ernannt. Renchen.(Grimmelshauſen⸗ Woche.) Auf den 17. Auguſt d. IJ. entfällt der 264. Geburtstag von Johannes Chriſtof von Grimmelshauſen. Die Stadt Renchen plant eine Grimmelhauſen⸗Woche, die Mitte Auguſt durchgeführt werden ſoll. Gütenbach bei Donaueſchingen.(Fünf Tiere vom Blitz erſchlagen.) Bei einem Gewitter wurden durch einen Blitz vier Kühe und ein Farren des Breiteckbauern Alfred Riesle getötet. Alt⸗Breiteckbauer Dilger, der in der Nähe weilte, lag bewußtlos am Boden; doch ſcheint er kei⸗ nen Schaden genommen zu haben. (—) Waldshut.(Jugendlicher Brandſtifter.) Vor dem Waldshuter Jugendgericht hatte ſich der 16jährige L. R. wegen Brandſtiftung im Hauſe der Witwe Hermann Ebner zu verantworten. Der Angeklagte, der kein Freund von Arbeit iſt, verſuchte ſich von ſeinen als Lehrling oblie⸗ genden Pflichten zu drücken. Dabei kam er auf den Ge⸗ danken, ein Haus anzuzünden. Dank des frühzeitigen Ein⸗ greifens der Feuerwehr konnte der im Dachſtock liegende Brand nur die oberen Stockwerke zerſtören. Trotz Leugnens ſah das Gericht vorſätzliche Brandſtiftung als erwieſen an und erkannte gegen den Jugendlichen auf ein Jahr und ſechs Monate Gefängnis. Schifferſtadt.(Gefühlloſe Mutter muß ins Gefängnis.) Das Reichsgericht hat die von der 38 Jahre alten Katharina Hammer geb. Bug aus Schiffer⸗ ſtadt gegen das Urteil des Landgerichts Frankenthal vom 31. ds. Mts. eingelegte Reviſion als unbegründet ver⸗ worfen. Nunmehr iſt die Beſchwerdeführerin wegen Kin⸗ desmißhandlung rechtskräftig zu vier Monaten Gefängnis verurteilt worden. Die Angeklagte, eine rohe und gefühl⸗ loſe Frau, hatte am 26. März ds. Is. ihren dreijährigen Sohn in übelſter Weiſe mißhandelt. Sie hatte den Jungen an den Haaren frei in die Höhe gehoben und in dieſer Stellung mit Fauſtſchlägen in den Rücken und Fußtritten bearbeitet. Wie das Gericht weiter feſtſtellte, hat die rohe Mutter ihr Kind ſchon früher mißhandelt, wobei ſie meiſt von ihrer„Spezialität“, dem Hochheben an den Haaren, Gebrauch machte. Verſchiedentlich hatte Frau Hammer ihrem Kind auch die Kehle zugedrückt. Zahlmeiſter Tibortius iſt ein Gedächtniskünſtler. Man kann ſich immer darauf verlaſſen: Eine Stunde vor Abgang hat er die Namen und Kabinennummern ſämt⸗ licher Fahrgäſte im Kopf. Sie bleiben dort, bis die Reiſe zu Ende iſt und neue Fahrgäſte kommen. Dann verſinken ſie ebenſo prompt und ſicher wieder in Vergeſſenheit. Auch jetzt braucht er keine Sekunde nachzudenken. Caſtenſkjold? Baron Caſtenſkjold? A⸗Deck, Ka⸗ bine 74.“ 8 „Und ein Fräulein Eva Dahn?“ N „Jawohl. Auch A⸗Deck. Kabine 72. Iſt was los mit den beiden?“. „IJ wo! Bekannte!“ lügt Fahland. Der Zahlmeiſter haſtet ſchon weiter. Auch Jep Fahland ſetzt ſeinen Rund⸗ gang über das Deck fort, alle zwei Schritte von Menſchen aufgehalten die irgendeine Frage, einen Wunſch haben. Das Durcheinander von Fahrgäſten und Gepäckſtücken hat ſich bereits gelichtet. Im Vorſchiff werden die Luken ge⸗ ſchloſſen, und der Lademeiſter läßt das Ladegeſchirr in Ordnung bringen. Kreiſchende Winden, raſſelnde Ketten, dazwiſchen Kommandorufe. Einzelne Fahrgäſte kommen bereits wieder aus den Kajütniedergängen und eilen zur Reling, um nicht den feierlichen Augenblick der Abfahrt zu verſäumen.— „ Jep Fahland inſpiztiert das Promenadendeck, gibt Auskünfte, beantwortet Fragen, erteilt kurze Inſtruttio⸗ nen an Stewards und Matroſen. Nun iſt er an der „Ladenſtraße“. Die kleine Blumenhändlerin iſt eben da⸗ 1 1 1 5 5 1 den Körben zu nehmen i Uundeln. Auch der Buch⸗ und Photohä N ſeinen Stand bereits eröffnet. 98 1 5. „Jep?!“ Fahland fährt herum. Hinter den ausgelegten An⸗ =fichtskarten, Büchern, Zeitungen und Ppotoartiteln ſtar⸗ ren ihn ungläubig, weit aufgeriſſen zwei Augen an. Hellgraue, ſonderbar klare Mädchenaugen, 5 „Nu fallt de Hemel del! Kenn b 1 5 ö ft mich denn nicht mehr, „Als er den Helgoländer Dialekt hört, zuckt es eine Sekunde lang in Fahlands hagerem Geſicht. Im nächſten 7 Quierſchied.(Kind flel in kochendes Waſſer.) Das dreijährige Kind Elfriede Bläute aus Fiſchbach fiel beim Spielen in einen mit kochendem Waſſer gefüllten Waſchbottich und verbrühte ſich derart, daß es einige Stun⸗ den nach der Einlieferung ins Knappſchaftskrankenhaus Quierſchied ſtarb. Heppenheim a. d. B.(Beim Stammholzfahren verunglückt.). In Nieder⸗Liebersbach i. O. verunglückte der Landwirt Georg Geiß beim Stammholzfahren im Walde ſchwer. Er mußte in die Heidelberger Univerſität überführt werden. Geiß war erſt vor kurzem aus der Wehrmacht enr⸗ laſſen worden. Bürſtadt.(Kampf mit Einbrechern.) In letzter Zeit find an verſchiedenen Stellen in Bürſtadt nachts unter anderem auch während des Fliegeralarms, Junghühner ge⸗ ſtohlen worden. Auch in der Nacht zum vergangenen Sonn⸗ tag gegen 2.30 Uhr, wurde wieder verſucht, aus dem Anwe⸗ 2 Die Ein⸗ Gernsheim, Rhein.(Erhängt aufgefunden.) Ein ungefähr 30 Jahre alter Mann, der ſeit Anfang Fuli ver⸗ mißt wurde, wurde jetzt in der Hammeraue erhänat aufge⸗ funden. Es liegt offenbar Freitod vor. — Goldburghauſen, Kr. Aalen.(Vom Blitz getrof⸗ fen.) Die Bäuerin Babette Eger wurde, als ſie in Be⸗ gleitung von zwei weiteren Frauen bei einem Gewitter auf dem Heimweg war, vom Blitz getroffen und war ſofort tot. Ihre Begleiterinnen kamen mit geringfügigen Ver⸗ letzungen davon. — Balingen.(mit dem Motorrad gegen Laſt⸗ wagen.) An einer Brücke bei Frommern ſtieß der Stra⸗ ßenwärter Albert Wentſch mit ſeinem Motorrad mit einem Kraftwagen zuſammen. Er hatte einen Laſtwagen über⸗ holen wollen und ſo das entgegenkommende Auto über⸗ ſehen. Wentſch wurde ſo ſchwer verletzt, daß er trotz raſcher ärztlicher Hilfe im Kreiskrankenhaus Balingen bald darauf verſchied. Das Auto wurde beſchädigt, ſein Lenker kam mit dem Schrecken davon. Kind durch Wärmeflaſche verbrüht. Während des Heidelbeerpflückens hatte eine funge Frau in Vreden ihr wenige Wochen altes Kind in einem Kinderwagen abgeſtellt. Nach einiger Zeit wurde die Beerenſucherin durch lautes Schreien ihres Kindes aufmerkſam und mußte feſtſtellen, daß ſich der kochendheiße Inhalt der Wärmeflaſche über das Kind ergoſſen hatte. An den Verbrennungen iſt das Kind nach einigen qualvollen Stunden geſtorben. a»Von der Dampfwalze überfahren. Auf der Reichs⸗ ſtraße Luttertal kam die Dampfwalze einer Göttinger Bau⸗ firma die Artillerieſtraße herunter und führte zwei Anhänger und einen Wohnwagen mit ſich. Vor der Einmündung des Wagenzuges in die Landſtraße ſprang der Arbeiter Ernſt Thiele aus dem Wohnwagen heraus, um zu ſehen, ob die Straße frei ſei. Thiele lief dabei unmittelbar vor der me walze her auf den Fußſteig, kam zu Fall, geriet unter die Walze und war ſofort tot. 8 un Füſſen ehrt den Sieger von Narvik, Bürgermeiſter Frank erließ eine Entſchließung, nach welcher zu Ehren des Stegers von Narvik und ehemaligen Standortälteſten in Füſſen(Allgäu) die innere Kemptenerſtraße in„Eduard Dietl⸗Straße“ umbenannt wird, err Kind in der Jauchegrube ertrunken. Zur Mittagszeit fiel das 1½¼ Jagre alte Kind der Landwirtin Anna Bauch in Neuburg a. D. in einem Nachbaranweſen in die Jauche⸗ grube und mußte erſticken. Bald nach dem Unglück wurde das Kind von der alten Großmutter gefunden. 5 en Selbſtmord aus Gram über den Unfall der Frau. Die Ehefrau Maria Schwegler aus München, die ſich mit ihrem Mann in Inzell zur Erholung befand. wurde auf dem Weg u ihrem Gatten ins Krankenhaus von einem jugendlichen adfahrer überfahren und verletzt. Der Mann nahm ſich den Verkehrsunfall ſeiner Frau ſo zu Herzen. daß er ſeinem Leben freiwillig ein Ende machte. Der Lebensmüde litt ſchon ſeit längerer Zeit an einer ſchweren Kopfkrankheit. e Die verhängnisvolle Zigarette. In Kaufbeuren reichte während der Fahrt der Begleiter dem Fahrer eines Laſt⸗ kraftwagens eine Zigarette, weshalb dieſer vermutlich das Steuerrad losließ, ſo daß der Wagen an einen Baum fuhr. Während ſich der Mitfahrer ſo ſchwere Verletzungen zuzog, daß ſeine Verbringung in das Krankenhaus dere warf kam der Fahrer 1 0 Schrecken davon. Der Laſtkraft⸗ wagen wurde durch den Anbrall ſchwer beſchädigat. Augenblick aber zwingt er ein höflich erſtauntes Läch auf ſeine Züge.„Wohl ein Irrtum, mein Fräulen: Das Hochdeutſche ſcheint das junge Mädchen am Ver⸗ kaufsſtande geradezu außer Faſſung zu bringen. Ihr Geſichtchen iſt mit einemmal puterrot geworden. „Wieſo? Biſt du nicht. Sind icht Jepp Boer ft ch ind Sie nicht Jep „Bedaure. Der Vorname ſtimmt allerdings. ſonſt heiße ich Fahland.. a. „Du machſt Spaß, Jep!“ „Fahland“, verbeſſert noch einmal der Zweite Offti⸗ zier mit Nachdruck.„Entſchuldi Si i ä g Bin in Bien f ſchuldigen Sie mich, Fräulein. Die hellgrauen Mädchenaugen blicken faſſungslos dem raſch davonſchreitenden Schiffsoffizier nach. Einen Augenblick kämpfen Verlegenheit und Mißtrauen ihrem Geſicht, dann fährt ſie wie eine Bö auf den C zu, der eben, einen Stoß friſcher Zeitungen im Arm, den Stand betritt.„Herr Erdmann] Einer der Offiziere hier an Bord heißt doch Jep Boyſen, nicht wahr?“ „Nicht daß ich wüßte.“ Herr Erdmann betrachtet ver⸗ wundert ſeine aufgeregte Gehilfin.„Boyſen? Nee, ſo heißt beſtimmt keiner von unſeren Offizieren.“ „Doch! Der da!“ 5 f 7 Fahland iſt etwas entfernt wieder in Sicht gekom⸗ men, und Herr Erdmann folgt mit den Augen erſtaunt der ausgeſtreckten Hand des Mädchens. „Das iſt unſer Zweiter. Neuer Mann. Aber Boyſen heißt er beſtimmt nicht, ſondern Fahland. Warum inter⸗ eſſiert der Sie denn ſo mächtig, Fräulein Lürſen?? „Weil er. ich glaubte, es ſei ein alter Bekannter 1995 mir„, ſtottert Helga Lürſen.„So eine Aehnlich⸗ 2 5 5 5 5 8 1 „Aehnlich ſehen ſich viele Leute. Haben Sie die Photo⸗ alben nicht au 0 15 5—— „Nein.“ Helga Lürſen holt ſchuldbewußt die hübſch gebundenen Alben unter dem Ladentiſch hervor und wid⸗ met ſich ihrer Arbeit. Ein paar Fahrgäſte N reits um den Stand und muſtern kaufluſtig die Auslagen. 91 9 855 Fortſetzung des Geſprächs iſt vorläufig nicht zu enken. VFUUVTTTTTTTT 52 8 8 Foltale Ruud och au — Umbau von Perſonenkraftwagen zur Erreichung der Bewinklung. Der Reichsverkehrsminiſter wendet ſich im Reichs⸗ verkehrsblatt Nr. 29 energiſch gegen die ſich einbürgernde Methode, Perſonenkraftwagen nur deshalb umzubauen, um die Vorausſetzungen für die Bewinklung zu ſchaffen, ohne daß dieſe Wagen dann auch wirklich als Güterladeraum zur Ver⸗ fügung ſtehen. Er kann es nicht billigen, daß hierfür Material und Arbeitskraft aufgewendet werden(3. B. Entfernung der hinteren S 6„ Anbringung eines Brettes hinter den vorderen Sitzen bis zur halben Höhe des Kraftfahrzeuges uſw.). So hergerichtete Wagen bleiben Perſonenwagen ſowohl im Sinne des allgemeinen Verkehrsrechts als auch der beſonderen Be⸗ winklungsvorſchriften. Dagegen findet ſeine Billigung der Umbau von Perſonenkraftwagen, durch den der zur Ver⸗ fügung ſtehende Güterladeraum vergrößert wird, ſofern der Umbau gemäß den Votſchriften der Straßenverkehrszulaſ⸗ ſungsordnung geſchieht(insbeſondere Beachtung der Bau⸗ und Betriebsvorſchriften und Umſchreibung des Fahrzeuges in den Wahrzeua panieren). 52 Schützt die Ernte vor Feuer! Erlaß des Chefs der Deutſchen Polizei. Der Reichsführer 7 und Chef der Deutſchen Polizei gibt folgenden Erlaß heraus: „Die Sicherung der Keichsernährung gerade im Kriege verlangt von allen, die die Ernte einbringen helfen, daß nicht durch Unvorſichtigkeit oder Fahrläſſigkeit das Ernke⸗ gulf in Brandgefahr gebracht wird. Volksgenoſſen, beachtet daher die Brandverhütungsvorſchriften genaueſtens! Bei der Aufſtellung von ungedroſchenem Getreide, von Stroh, Heu unde anderen leicht entzündlichen Ernteerzeug⸗ niſſen auf offenen Lagerplätzen ſind die räumlichen Ent⸗ fernungen von Häuſern, Bahngleiſen, Straßen uſw. einzu⸗ halten. Alle elektriſchen Lager, Sicherungen, Schalter, An⸗ laſſer und Motoren müſſen in Ordnung ſein, geflickte Si⸗ cherungen ſind nicht zuläſſig. Bei Dreſcharbeiten mit Elektromotoren iſt beſonders auf die Lagerung der Kabelleitung von der Steckdoſe bis zum Motor zu achten. Die Zuleitungen dürfen mit leichtentzündlichen Stoffen nicht in Berührung kommen. Bewegliche Verbrennungs⸗ motoren von Dampfmaſchinen(Lokomobilen) müſ⸗ ſen von Scheuern und Schobern ſo weit entfernt ſein, daß eine Brandgefahr durch Funkenflug ausgeſchloſſen iſt. Bei ungünſtiger Windrichtung iſt der Betrieb einzuſtellen. Funkenfänger, Rauchkammern und Aſchenkaſten müſſen in Ordnung ſein! Selbſtentzündung von Getreide und Holz iſt zu vermeiden! Ungleichmäßiges Zuſammen⸗ ſacken der Ekntelager, Entweichen von Dampf und bran⸗ diger Geruch ſind bereits Zeichen der Ueberhitzung. Volksgenoſſen, die ihr die Ernte einbringen helft, achtek düf alle Gefahren und ſtellt alle Mängel ab, die unſerer Ernte gefährlich werden können! Wer ſich durch Fahrläſſig⸗ keit am deutſchen Ernkeget verſünsigt, hilft dem Feind! Feldfutterbau ſchafft eiweißhaltiges Futter Ein wichtiger Hinweis der Landesbauernſchaft Baden. . NSG. Eine größere und nährſtoffreichere Futtererzeu⸗ gung auf jedem Hof verbeſſert die Fütterung, und damit ſteigt auch die Leiſtung im Viehſtall. Durch intenſiven Feld⸗ futteranbau ſind dazu die notwendigen Vorausſetzungen ge⸗ geben; er hat jetzt und in alle Zukunft das Kraftfutter für den Hof zu liefern. Wer Luzerne auf geeigneten Böden anbauen hann, für den iſt der bite Fut kein Problem mehr, denn ſie iſt die wertvollſte Fubterpflanze unſerer Heimat. Ihr hoher Gehalt an Eiweiß und Mineralſtoffen ſtellt ſie in die Reihe hochwertiger Kraft⸗ futtermittel. Luzerne macht uns auch frei von ausländiſchen Futtermitteln. Höchſte Leiſtungen im Viehſtall, geſunde Kno⸗ chen bei der Aufzucht und kerniges Fleiſch liefert die Füt⸗ terung von Luzerne. Als Vorfrucht iſt ſie unerreicht, auch ſind ihre Boden⸗ und Klimaanſprüche geringer als man an⸗ nimmt., Viele Böden ſind noch luzernefähig oder können lu⸗ zernefähig gemacht werden, auch die leichten Sandböden der Rheinebene, wenn man nur für eine genügende Kalk⸗ züifuhr Sorge trägt. Stoppelkalkung iſt ſehr zu empfehlen, dazu eine kräftige Kali⸗Phosphat⸗Düngung und etwa 2 Dop⸗ pelzentner Kalkſalpeter auf den Hektar. Die Heuwerbung iſt nur auf Kleeböcken auszuführen. Die höchſte Kunſt im Luzernebau übt aber aus, wer es fertig bringt, ſich recht⸗ zeitig von einem vergraſten, überalteten, lückenhaften Lu⸗ zerneſchlags durch Umpflügen zu trennen. Die Rotklee⸗Erträge können nicht befriedigen, da⸗ gegen ſind Rotklee⸗Grasgemiſche in ihrer Er⸗ tragsleiſtung kaum zu übertreffen. Rotklee ſollte daher nur noch in einem Gemiſch mit 1900 Weidelgras oder Glatthafer, etwas Knaulgras oder Lieſchgras angebaut werden. Dadurch wird Ertrag und Sicherheit weſentlich er⸗ höht, das Nährſtoffverhältnis richtiger und wertvoller. L u⸗ zerne⸗Grasmiſchungen erlauben auch auf nicht ausgeſprochen luzernefähigen Böden den Anbau dieſer wertvollſten Futterpflanze. Graskleemiſchungen mit wechſel⸗ wieſenartigem Charakter bei einer 4—6⸗jährigen Nutzungs⸗ dauer ſind für graswüchſige Gebiete von ausſchlaggeben⸗ der Bedeutung zur Steigerung der Futtererträge. 0 Das größere Reich braucht mehr Menſchen 7 Von Prof. Dr. Walter Groß, Leiter des Raſſenpolitiſchen Amtes der NSDAP. In der großen Entwicklung geſchichtlicher Epochen trat neuen Gegebenheiten auch immer eine neue politſche Lehre gegenüber. Die Menſchen mußten ein neues Staatsideal, eine neue Geſinnung und Geſittung ſchaffen, die es fertig⸗ bringt, neue Aufgaben zu löſen und neue drohende Gefah⸗ ren zu überwinden. In dieſer Entwicklung ſtellt unſere Zeit eine neue Epoche dar, weil jetzt plötzlich etwas auftaucht, was alle früheren Zeiten nicht gekannt haben: Die Sorge um den„Rohſtoff Menſch“. Das war in den hinter uns lie⸗ genden Zeitläufen der einzige Rohſtoff, den es ſelbſtver⸗ ſtändlich immer gab. Ob man auf Preußen oder auf Frank⸗ reich in der Revolution oder auf andere Völker der Ge⸗ ſchichte ſieht, ihre Staaten hatten ſich immer um tauſend Dinge zu ſorgen, aber von der Sorge um das Vorhanden ſein des Menſchen ſelbſt wurden ſie nicht berührt. Trotz der ungeheuren Sterblichkeitsziffern waren jene Zeiten in ihrer Primitivität, Anſpruchsloſigkeit und Natür⸗ lichkeit ebenſo fruchtbar, daß ſie ſich ungeheuer regenerierten und wertmäßig geſehen nicht die Gefahr der Degeneration beſtand. Denn das Leben in jener Natürlichkeit, der Man⸗ gel an Humanität führten dazu, daß ſich der Blutſtrom der Völker immer wieder von ſelber reinigte, wie ein Fluß und ein See ſich reinigt und den Bodenſatz ausſcheidet. Das andere aber, das Völker zerſtört: der Einbruch fremden Blu⸗ tes, iſt jenen Zeiten auch fremd geweſen; denn die Ver⸗ miſchung einer Raſſe mit fremden Menſchen iſt in großem Ausmaße nur dort möglich, wo die Bevölkerung der Erde in Bewegung gerät, niemals aber dort, wo die primitiven Völker örtlich gebunden auf ihrem Boden ſitzen. Im vorigen Jahrhundert ſteht nun mit einem Male eine ganz neue ge⸗ ſchichtliche Situation vor den Völkern auf. Sie haben ihre Grenzen im Kampf geſichert, ſie haben ihre innere Ord⸗ nung durch Verfaſſungen, durch ſoziale Maßnahmen, durch eine Aenderung der Staatsformen geſichert, und ſie haben ihre Ernährung geſichert durch die Weltpolitik und ein Wett⸗ rennen nach Kolonien und Abſatzmärkten. Nun wer⸗ den ſie plötzlich bedroht in ihrer Subſtanz. Die Frage iſt jetzt: wer erfindet zuerſt eine Staatslehre, und wer ſchafft zuerſt die Kraft, um dieſe überragende Gefahr zu erkennen und mit derſelben Energie anzupacken, mit der man die anderen Dinge zu ihrer Zeit angepackt und überwunden hat. Das iſt die Aufgabe des Nationalſozialismus. Das iſt der Grund dafür, daß wir die Schlagworte von„Blut und Raſſe“ und von„Blut und Boden“ in die deutſche Welt hineingeſchrieben haben. Wir wiſſen, daß es ſich nicht um etwas Zuſätzliches handelt, ſondern daß hier die große Auf⸗ gabe unſeres Jahrhunderts, wenn nicht Jahrtauſends uns geſtellt iſt, die gelöſt werden muß, wenn die ganze euro⸗ päiſche Entwicklung noch eine Fortſetzung erfahren ſoll und die dann erſt recht gelöſt werden muß, wenn das deutſche Volk aus den Früchten des Krieges Nutzen ziehen will- Ver⸗ geſſen wir alſo nicht die Anzeichen des völ⸗ kiſchen Verfalls, die das vorige Jahrhun⸗ dert mit ſich brachte. Die darin liegende Gefahr iſt mit dem Siege auf dem Schlachtfelde und mit dem Sieg der Diplomatie nicht erledigt, ſondern ſie ſteht als fordernde Aufgabe genau ſo wie vor dem Kriege mitten im Krieg auch nach dem Kriege vor uns, nach dem Kriege ſogar doppelt fordernd. Ich brauche nicht zu ſagen warum: weil wir Menſchen verlieren werden, weil wir Geburtenausfälle erleiden und weil wir— das iſt vielleicht das wichtigſte— nach dem ge⸗ wonnenen Kriege einen unendlich viel größeren Bedarf an Menſchen haben werden, als wir ihn vor dem Kriege oder im Kriege gehabt haben. Denn dann heißt es die Macht ſichern! Das geht nicht mit Papier oder mit Aetherwellen, ſondern dazu ſind Menſchen notwendig, Menſchen, die Ge⸗ wehre tragen können, die den Spaten handhaben können, Menſchen, die als Kaufleute draußen ſitzen, Menſchen, die überall da, wo die deutſche Flagge weht, ſie gleichzeitig re⸗ präſentieren und verteidigen. Das alles muß das deutſche Volk nach dem Kriege können. Es muß gleichzeitig die Er⸗ nährung ſicherſtellen, muß ſich Zufälligkeiten von außen ge⸗ genüber ſichern, muß gleichzeitig die gewaltigen Aufgaben im Inland wiederaufnehmen und vollenden. Denn wir wol⸗ len nicht nur mächtig, wollen nicht nur an Ruhm und Ehre und Preſtige auf der einen und an Getreide und Speck auf der anderen Seite reich ſein: ſondern wir ver⸗ geſſen auch nicht, was der Fuhrer uns als ewige LVeyre ins Herz gebrannt hat: daß für uns Deutſche die Machterſt die Vorausſetzung für die geſchicht⸗ lächen Taten iſt und daß vor uns auch eine geiſtige, künſtleriſche und eines Tages auch wieder religiöſe Welt liegen wird. Das alles benötigt wieder Menſchen, Menſchen, die Zeit haben, Menſchen, die etwas geſtalten können, Menſchen, die nicht wie wir vom frühen Morgen bis zum ſpäten Abend das Notwendigſte ſchuften müſſen: auf der einen Seite Brot und auf der anderen Seite Granaten, die wir brauchen, da⸗ mit wir das Brot uns ſichern. Das alles aber kann nicht geſtaltet werden von einem Volke mit den tiefen inneren Anlagen, wie ſie das deutſche Volk beſitzt, wenn es ſich ſein ganzes Leben lang in einer freiwillig übernommenen Fron⸗ arbeit abrackert, um weiter nichts zu erreichen, als daß es epiſtiert. Der deutſche Menſch will mehr; er will etwas ge⸗ ſtalten, er will wieder Zeit und Muße haben, um die in⸗ — 3 9 e sreichend ſchen unſeres Blutes zu haben, und es m Mittwoch: feln; abends: Buttermilch, Obſt, Vollkornbrot. neren Werte und alle großen Schätze der deutſchen Menſchheit ſchenken 3 u können Win werden viele 96, um innerhalb der Grenzen unſeres 5 di de Zahl von Men⸗ ſeres Bl. üſſen vom Führer an der Spitze bis zum allerletzten Hirten im letzten Dorfe dieſe Menſchen wirkliche Deutſche, d. h. Menſchen unſeres Blutes ſein und damit innerlich verwandt und zueinander gehörig. 1 1 1 au 78 7 Heimat NS. Auf dem Bahnſteig ſtand eine Gruppe lebhaft plaudernder Menſchen, meiſt Frauen, Kinder und ältere Män⸗ ner. Sie hatten alle Koffer und Pakete bei ſich, und aus ihren Augen las man erwartungsvolle Vorfreude.„Die Rück⸗ geführten kehren heim“, ſagte ein Einheimiſcher, zum Bahnſteig hinüberweiſend.„Ja— der Krieg“, ſeufzte eine Frau,„meine beiden Buben haben ſeit dret Wochen nicht mehr von ſich hören laſſen...“„Da machen Sie ſich nut keine unnützen Sorgen“, fiel ein tiefer Baß ein,„bei dem Marſchtempo kann die Feldpoſt mit dem beſten Willen nich immer gleich nachkommen.— Uebrigens haben auch unſerg Soldaten nicht jeden Tag Zeit zum Schreiben..“ Die Frau nickte bedächtig. Ja, ſie hatte eigentlich gar keinen Grund zum Jammern! Die beiden Jungen waken immer mit vornedran geweſen— ſie würden auch jetzt wieder ihren Mann ſtellen und ſich durchhauen.„Eigentlich muß ich auf die zwei Prachtkerle ſtolz ſein“, dachte ſie bei ſich. And dann gingen ihre Augen ajeder hinüber zu den Volks⸗ genoſſen aus der Saarpfalz.„Die haben eigentlich noch ein größeres Opfer gebracht“, ging es ihr durch des Sinn. Haus und Hof verlaſſen, die Söhne auch draußen Und beim Anblick der Rückgeführten, die ihr Los ſo tapfer ge⸗ tragen hatten, war ihre Sorge ganz weg. Ihre Gedanken blieben bei Gruppe da drüben, die auf den Zug wartete, der ſie wieder der Heimat zuführte. Heimat! Der Führet und ſeine Soldaten haben ſie Tag und Nacht beſchützt. Und dort, wo die Zerſtörung eines Hauſes, eines Dorfes unver⸗ meidlich war, läßt der Baumeiſter Großdeutſchlands ſchon wieder neue erſtehen. i Da kommt Leben in die Gruppe. Der Zug kündet ſich au. Im Nu ſind alle Koffer und Pakete zuſammengerafft, dis der der „Menſchen ſchauen ſich mit freudig leuchtenden Augen an, und dann geht's an's Abſchiednehmen. Da ſind die QOllartiergeber, die die oft nicht leichten Tage durch ihre Liebe erträglicher machten, da iſt der oder jener Volksgenoſſe, den man in dieſen Monaten ſchätzen und lieben gelernt hat. Die Wagen füllen ſich. An den Fenſtern hängen die Kinder in dichlen Trauben. Mancher Mutter ſtehen die hellen Tränen in der Sti. In dieſer Abſchiedsſtunde fühlen alle, wie groß dieſe Stunde der Heimkehr eigentlich iſt, wie gewaltig die Kraft des Führers ſein muß! Und wie ſich der Zug langſam in Bewegung ſetzt, löſt ſich plötzlich ein„Sieg Heil!“ auf den Führer aus der Menge. Hakenkreuzwimpel wehen aus den Fenſtern, die Kinder haben das Saarlied angeſtimmt. So fährt der glückhafte Zug durchs reife, ſommerliche Land nach Weſten, heim nach der Heimat, die Tag und Nacht mit tau⸗ ſend Stimmen gerufen hat, und die die Heimkehrenden wie neugeſchenkt ins Herz ſchließt. A. Sch. Nochenküchenzettel Dienstag: morgens: Malzkaffee, Butterbrote; mit⸗ tags: Dunkle Zwiebelſuppe, Königsberger Klops, Salzkartof⸗ feln; abends: Kräuterquark, Schalkartoffeln, Erdbeerblät⸗ tertee.. morgens: Gebrannte Mehlſuppe, Voll⸗ kombrot; mittags: Bauernſuppe, Heidelbeerkuchen; abends: Heiße Wurſt, Kartoffelſalat, Pfefferminztee. Donnerstag: morgens: Obſt, Vollkornbrot; mittags: Sagoſuppe, Kartoffelklöße, Gulaſch; abends: Aufgebratene Kartoffelklöße, Salat, Spitz⸗ wegerichtee. Freitag: morgens: Kinder: Kakao, Marmeladebrote, Erwachſene: Malzkaffee, Marmeladebrote; mittags: Grünkern⸗ grützeſuppe, Salatplatte, gedämpfte Kartoffeln: abends: Rel⸗ kichſalat, Käſebrote, Brombeerblättertee. Samstag: morgens: Kinder: Haferflockenbrei, Mar⸗ meladebrote, Erwachſene: Malzkaffee, Marmeladebrote. mit⸗ tags: Kerbelſuppe, Wirſinggemüſe, Bratwurſt, Sonntag: morgens: Malzkaffee, Schneckennudely mittags: Geröſtete Grießſuppe, Blumenkohl, Kalbſchnitzel, Salzkartoffeln, Buttermilchſpeiſeß abends: Belegte Brote, Tee oder Obſtſaft. * eidelbeerkuchen mit Hefeteig: Zutaten: 200 g Mehl, 60 1 B Priſe Salz, 50 g 1 8 ein Achtelliter Milch, 10g Hefe. Zum Belegen: 1 kg Heidelbeeren, drei Eß⸗ löffel Weck⸗ oder Zwiebackmehl in 30 g Butter geröſtet, 80 9 Zucker. Zubereitung: Mit den angegebenen Zutaten bereitet man einen Hefeteig, mit dem man eine Kuchenform belegt, ſtreut das in Butter geröſtete Weckmehl darauf, ebenſo die gewaſchenen Heidelbeeren und bäckt den Kuchen 45 Mina ten. Nach dem Backen beſtreut man ihn mit Zucker. Buttermilchſpeife: 0,75 Liter Buttermilch wird mit 80g Zucker und Vanillezucker tüchtig geſchlagen, die gewaschenen Früchte(Erdbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren oder Heidel⸗ beeren) daruntergemengt und die Speiſe gut gekühlt zu Tiſch gegeben. Danksagung. Mannheim-Seckenheim, 16. Juli 1940. Für die vielen Beweise aufrichtiger Anteilnahme anläßlich des Heimganges unseres lieben Entschlafenen sagen Wir hiermit unseren herzlichen Dank. Besonderen Dank der Kameradschaft ehem. Soldaten, dem kath. Kirchenchor, den kath. Schwestern für ihre liebevolle Pflege, sowie für die vielen Kranz- und Blumenspenden. 0 Die trauernden Hinterbliebenen; Familie Philipp Volk. 1. Kortoffein 2-3 Timmerwohnung ee mit Bad Freiburgerſtr. 9 von ruh. 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Anfang 20, Ende 22 Uhr. D 14 und für die NSG Kraft durch Freude, Kulturge meinde Mannheim, Platzgruppe 534—540:„Sein! Freundin— meine Frau“, Luſtſpiel von Bern⸗ Freitag, 19. Juli, Miete F 28 und 2. Sondermiete 14 und für die NScg Kraft durch Freude, Kulturgemei Mannheim, Abt. 2672/0:„Seine Freundi meine Frau“, Luſtſpiel von Bernhard Herrma Müsle mit verſchiedenem Salzkartof⸗