bar⸗ Fuba langen, ſaftigen Seemannsflu Klar, Käppen!“ Nr. 166 Neckar ⸗Bote(2. Blatt) Mittwoch, 17. Juli 1940 Potitik des Selbſtbeirugs Alle, die Gelegenheit haben, Englands Verhalten im Kriege zu beobachten, ſind ſich einig darüber, daß die Nervoſität im Inſelreich außerordentlich groß iſt. Im Ve⸗ wußtſein der eigenen Unzulänglichkeit fürchtet man den Zugriff der deutſchen Wehrmacht. Daher auch waren die Plutokraten ſehr raſch bei der Hand. ihre K i nder und ihre— Rennpferde außer Landes zu bringen. Näm⸗ lich über den Atlantik hinweg nach Kanada. Nachdem ſie ſo das in Sicherheit gebracht haben, was ihnen am Her⸗ zen lag, ſind plötzlich für weitere Transporte Schiffe nicht mehr verfügbar, aber ſchließlich war auch vorher ſchon die Schiffsnot in England rieſengroß. Wenn trotzdem erſt jetzt die Transporte nach Kanada eingeſtellt worden ſind, dann deshalb, weil den Kriegshetzern die Bereitſtellung von Schiffen für den Abtransport der Kinder der breiten Volks⸗ maſſen zu ſchade iſt. Gerade dieſe Oekonomie aber iſt kenn⸗ zeichnend für das Weſen der britiſchen Plutokratie. Das einzige, was man für das Volk übrig hat, ſind gute Worte. So bemüht ſich der Oberkriegshetzer Winſton Chur ⸗ chibl erneut in einer Anſprache darum, den Engländern Mut zuzuſprechen. Darüber allerdings, ſo meinte Churchill, müſſe man ſich klar ſein, daß jederzeit ein deutſcher Angriff gegen England möglich ſei. Und was hat Churchill für die⸗ ſen Fall als„Troſt“ zu bieten? Nichts als Phraſen und Behauptungen des Inhalts, daß England über eine„beſte Verteidigungsanlage“ verfüge, die britiſche Luftwaffe der deutſchen überlegen und 500 000 Mann und eine Frei⸗ willigenarmee von einer Million ausreichend ſeien, den Schutz Großbritanniens zu gewährleiſten. Mit dieſen Ver⸗ ſicherungen bleibt Churchill ſeiner Politik des Selbſt⸗ betruges treu. Denn die Tatſachen ſprechen doch deutlich genug zugunſten der deutſchen Ueberlegenheit. Es vergeht nicht ein Tag, ohne daß die deutſchen OKW⸗Berichte nicht neue deutſche Erfolge im Kampf gegen England berichten können. Tag für Tag bahnen ſich die deutſchen Bomber ihren Weg nach England, gehen dort Hafenanlagen, Flugplätze und Rüſtungswerke in Flammen auf. Wo die deutſchen Staf⸗ feln jedoch in der Luft auf den Feind ſtoßen, da packen ſie ihn, ohne zuvor die Maſchinen zu zählen. Von der„beſten Verteidigungsanlage“ hätte Churchill jedoch überhaupt nicht ſprechen ſollen. Aehnlich großſprecheriſch hat einmal Frankreich die Unüberwindlichkeit der Maginotlinie geprieſen. Als dann aber der Tag der Entſcheidung gekom⸗ men war, ſind die deutſchen Diviſionen geradezu im Sturm durch dieſe Linien hindurchgefegt. Was aber die reguläre Armee und die teilweiſe mit Knüppeln und Beſenſtielen ge⸗ ſchulterten Freiwilligen betrifft, hat ſich die Elite dieſer Ar⸗ meen in Norwegen, in Belgien und in Frankreich bereits den Deutſchen zum Kampf geſtellt. Und in dieſen Schlach⸗ ten haben die Engländer alles verloren. Ihre Waffen, ihre Munition und die Ehre dazu. d Ein Mann, der ſein eigenes Volk anlügt, der kann es natürlich auch dem Ausland gegenüber mit der Wahrheit nicht genau nehmen. Es iſt eine freche Unterſtellung, wenn Churchill zu behaupten wagt, Adolf Hitler bedrohe auch die Sicherheit der Vereinigten Staaten. Das gleiche gilt von der Behauptung, nach den Beſtimmungen des deutſch⸗franzöſi⸗ ſchen uche ende en wäre die franzöſiſche Flotte in deutſche Hände gefallen. Und dabef haben in den Waf⸗ fenſtillſtandsbedingungen Deutſchland ſowohl wie Italien für jetzt und für die ſpäteren Friedensverhandlungenc auf jeden Rückgriff auf die franzöſſſche Flotte verzichtet. Durch Lügen aber kann ſich Churchill am allerwenigſten von der feigen Ermordung der franzöſiſchen Matroſen reinwaſchen. Un verantwortlich wie die Politik, die dieſer Oberhetzer Zeit ſeines Lebens getrieben hat, iſt auch der Plan, den er für die Verteidigung Englands entworfen hat. Wörtlich erklärte Churchill:„Wir werden jedes Dorf, jede Stadt ver⸗ teidigen. Das Häuſermeer von London kann eine ganze feindlichen Armee verſchlingen. Wir ziehen vor, London in Panile au der. perpetua“ 85 Roman von Axel Rudalpb. 5 3 2 „Hoppla!“ 8 „Verbitte mir das! Machen Sie gefälligſt die Augen auf, wenn Sie hier herumturnen]“ e 5 Der Matroſe, der verſehentlich im Vorübereilen den Zweiten Offizier angeſtoßen hat, guckt verwundert ſeinem Vorgeſetzten nach. Warum denn gleich ſo ärgerlich? Scheint ja ein angenehmer Vertreter zu ſein, der neue Zweite. Nicht mal Käppen Lohmann fällt es ein, ſo unbeherrſcht zu ſchimpfen, wenn jemand auf Deck mal ungeſchickt iſt. Fahland kümmert ſich nicht um den Mann, den er eben ſo barſch angefahren hat. Er haſtet der Brücke zu und hat kaum noch einen Blick für die Vorübereilenden. Sogar die Antworten, die er auf bie Fragen einiger Fahr⸗ gäſte gibt, klingen kurz und wenig liebenswürdig, Eine Dame macht ein enttäuſchtes Geſicht und beginnt die Reiſe mit der ärgerlichen Feſtſtellung, daß die Offiziere auf der „Perpetua“ keine erſtklaſſigen Kavaliere ſeien 5 Eben wird die Gangway eingeholt. Fahland verhält einen Augenblick den Schritt und hat einen wahnſinnigen Gedanken. An Land gehen! Noch könnte man mit einem ſchneidigen Sprung Wütend über ſich ſelbſt preßt er die Lippen zuſammen. Was ſind das für verrückte Ideen? ſertieren? Ein Offizier, der unter den Augen des Hrpitäns angeſichts der ganzen Beſatzung— ach, das iſt ja Wahnsinn] Paß auf deinen Dienſt auf, Jep Fahlandl „Der„Zweite“ reißt ſich zuſammen und überwacht pflichtgemäß das Loswerfen der Leinen. Unbewegt iſt ſein Geſicht. Aber im Innern trommeln die Gedanken Alarm. Helga Lürſen! Wie kommt Hela Lürfen hier auf die„Perpetua“? Da ſoll doch. Himmel, K nd Wolkenbruch ch Himmel, Kreuz u Die i enden in 1 1 gehen unter in den ſchmetternden Klängen der Wer eee „Muß i denn, muß i denn 8 1 8 Ablandswind! Einfaches, ungefährliches Ablegen vom Kai. Kapitän Lohmann ſchaut befriedigt von der Brücke herunter. f Der Maſchinentelegraph klingelt. „Heckleine klar?“ 3 ſeinen Kapitän bereit. ralkonſul und ein Herr Alonſo di Benhavides. Großes Tier in Havanna. Auch Herr Flatt— hier, Kabine 21. Trümmer und Aſche zu legen, als uns zu ergeben.“ Auch großmäulige Worte dieſer Art vermögen uns nicht zu ſchrek⸗ ken. Aehnlich hat man einſt, aufgeputſcht von London, in Warſchau und dann in Rotterdam geſprochen. Wir möchten annehmen, daß die Trümmer diefer Städte eine Warnung von ſolcher Wucht darſtellen, daß England ſich hü⸗ ten wird, Heckenſchützen ins Feuer zu ſchicken, denn darauf zielt Churchills Plan eben ab Daß Churchill jedoch wirk⸗ lich des Glaubens ſein ſollte, England könne auch unter den heutigen Umſtänden einen Krieg fahrelang aushalten, ver⸗ mögen wir nicht zu glauben. Haben nicht bereits zahlreiche verantwortliche Perſönlichkeiten Englands auf den Ernſt der Lebensmittelverſorgung hingewieſen? Auch der Erſte Lord der britiſchen Admiralität, Alexander, der kurz vor Churchill im Rundfunk ſprach, war weſentlich vorſichtiger, indem er ſeine ganze Hoffnung auf Amerika ſetzte. Die⸗ ſes Mißtrauen in die eigene Kraft hat wohl auch Churchill veranlaßt, nach dem Meuchelmord von Oran auch Frank⸗ reich einige freundliche Worte zu widmen, indem er dieſes Land mit dem Titel„Vorhutſpitze für Freiheit und Men⸗ ſchenrecht“„ehrte“. „Die Teufel von Calais“ Das Wort„Les diables de Calais“— die Teufel von Calais— iſt bereits ſechshundert Jahre alt. Es entſtand in dem Hundertjährigen Krieg zwiſchen England und Frank⸗ reich, der die Engländer nach der Schlacht bei Crecy in den Beſitz von Calais brachte, als ſie die durch die lange Be⸗ lagerung ausgehungerten Bürger von Calais vor die Wahl ſtellten,„ſich zu unterwerfen oder einander aufzufreſſen“, und drückte ihre ganze Verbitterung über die unmenſchliche Hal⸗ tung der Sieger aus. Im Weltkriege tauchte es wieder auf, al die Engländer Calais zu ihrem Stützpunkte ausbauten und drauf und dran waren, dieſen franzöſiſchen Torpfeiler des Aermelkanals nicht wieder zu verlaſſen. Schon 1914 bewies Churchills Ausſpruch nach dem Fall von Antwerpen:„So lange wir Calais behalten, iſt das verlorene Antwerpen ent⸗ behrlich“, welchen Wert England dieſem Brückenkopf auf franzöſiſchem Boden beimaß. Was die Geſchichte über Calais zu berichten weiß, gip⸗ felt in den großen Schlachten im Hundertjährigen Krieg zwi⸗ ſchen England und Frankreich. Als Karl VII. 1422 in Frankreich den Thron beſtieg, beſaß England den größten Teil des Landes. Als mit dem Aufkreten der„Jungfrau von Orleans“ das Waffenglück ſich den Franzoſen zuneigte, gab der Brite zwar die eroberten Plätze und Provinzen auf fran⸗ zöſiſchem Boden heraus, aber Calais behielt er feſt in ſeiner Hand. Erſt als der tapfere Franz von Guiſe 1558 den„ſchön⸗ ſten Edelſtein der engliſchen Krone“ für Frankreich zurück⸗ erobert hatte, atmeten die Bürger von Calais auf. Nach mehr als dreihundertfünfzig Jahren, zu Beginn des Welt⸗ krieges, erreichte England das zäh verfolgte Ziel, ſein Ban⸗ ner guf den Zinnen von Calais wieder aufzupflanzen. Für die„Verengländerung“ des Bezirks Calais können wir fran⸗ zöſiſche Kronzeugen in Anſpruch nehmen, die im Jahre 1917 feſtſtellen mußten:„Wer heute nach Calais kommt, gkaubt in England zu ſein.“ Zu dieſen Kronzeugen gehört auch der Generaliſſimus Weygand, der in ſeiner„Geſchichte der franzöſiſchen Armee“ den Engländern beſcheinigt, daß ſie ſich in Frankreich wie Teufel aufgeführt haben. Die Franzoſen aber, die durch dieſen Krieg Englands das ſchwerſte, aber gerechte Leid ihres Landes und Lebens erfahren haben, ſie wären heute vielleicht beſſer daran, wenn ſie die kreffenden Worte des bei Verdun an der Spitze ſeiner Jäger gefallenen Oberſtleutnants Driant beachtet hätten:„England hat ſeine Geſchichte einer habgierigen und gewiſſenloſen Zunft von Geldleuten und Börſenjobbern anvertraut. Es hat keine Ideale mehr. Sollte Frankreich, niedergeworfen, Calais aus⸗ liefern müſſen, die Briten werden es nicht herausgeben, ihr Calais, das neue Haustor ihres Inſelreichs.“ Sie haben es unter der Wucht des deutſchen Schwertes ſchneller herausgeben müſſen, als ſie erahnten. K. F. L. „Backbordmaſchine langſame Fahrt voraus! Steuer⸗ bordmaſchine back!“ i s a „Aye, Käppen!“ Wieder raſſelt der Telegraph. Die Planken beginnen zu zittern. In die Weiſen der Bordkapelle miſchen ſich die Abſchiedsrufe der Reiſenden und Zurückbleibenden. Tücher⸗ winken, Armeſchwenken. Der Signalgaſt holt den„Blauen Peter“ ein. Langſam gleitet die Alte Liebe vorbei. Die Reiſe hat begonnen. Bis zum Feuerſchiff Elbe II bleibt Kapitän Lohmann auf der Brücke, ſetzt mit dem Eins⸗O den Kurs ab, nimmt die Meldungen der übrigen Offiziere entgegen und läßt ſich vom Funkoffizier die letzten Wetterberichte der Ham⸗ burger Seewarte bringen. Sehr ſchön. Vorläufig ſcheint keine Ausſicht vorhanden zu ſein, daß ſich das tadelloſe Wetter ändert. Als Elbe I] achteraus verſchwindet, über⸗ läßt Kapitän Lohmann ſeinem Erſten das Kommando und verfügt ſich ein Stündchen in ſeine Kabine. Röhr, der Meſſeſteward, hat ſchon das Abendeſſen für Im Speiſeſaal präſidiert heute abend der Dritte Offizier, Lorenzen. Es iſt wichtig, daß die Fahrgäſte gleich am erſten Abend in gute Stimmung kommen. Lorenzen kann das ausgezeichnet. Lorenzen, mit ſeinem trockenen Humor von der Waterkant, vermag die ängſtlichſten Gemüter zu überzeugen, daß man nur ſee⸗ krank wird, wenn man ſelber will. Außerdem iſt er ein bildhübſcher Menſch. Hochgewachſen, blauäugig, blond und— jung. So, wie ſich die Fahrgäſte einen Secoffi⸗ zier wünſchen. Lorenzen bekommt auf jeder Fahrt die ehrenvolle Aufgabe, den erſten Kontakt zwiſchen Fahr⸗ gäſten und Schiff herzuſtellen. 5 Aber das Eſſen, das der Meſſeſteward dem Kapitän liebevoll auftiſcht, wird trotzdem halb kalt. Erſt kommt der Schiffsarzt mit einem ganzen Rattenkönig von Fra⸗ gen und Wünſchen, die ſein„Hoſpital“ betreffen. Kaum iſt er gegangen, ſo erſcheint der Zahlmeiſter. „Die Kabinenliſte, Herr Kapitän.“ „Alle Fahrgäſte an Bord?“ „Jawohl, Herr Kapitän. Zwohundertfünfundachtzig, wie gemeldet.“ Was für Koryphäen „Schön. Geben Sie mal her. haben wir denn diesmal?“ d „Die beiden Staatskabinen haben der deutſche Gene⸗ iſt an Bord.“ „Flatt? Doch nicht der Schiffsingenieur?“ 5 „Jawohl, Herr Kapitän. Der Mann, nach deſſen 2 1 Die er ſie Kraſtprobe Das Miktelmeer nicht mehr von England beherrſcht. Die tendenziöſen Entſtellungen der engliſchen Admirali⸗ tät und der engliſchen Preſſe zu den See⸗ und Luft⸗Operatio⸗ nen im Mittelmeer werden, wie von maßgeblicher italieni⸗ ſcher Seite betont wird, durch die bereits auch dokumenta⸗ riſch belegten Tatſachen und angeſichts des wahren Sach⸗ verhaltes, wie er ſich mit Ende der Woche an Hand der ita⸗ lieniſchen Wehrmachtsberichte ergebe, vor aller Welt Lügen geſtraft. Die Weltöffentlichkeit, die heute bereits in weiten Kreiſen einzuſehen beginne, wie ſehr ſie durch die engliſche Lügenpropaganda irregeführt worden ſei, ſtelle am Ende dieſer Woche mit Recht feſt, daß die engliſchen Ziele, zob es ſich nun um den Zuſammenſchluß der im öſtlichen und im weſtlichen Mittelmeer liegenden engliſchen Seeſtreit⸗ kräfte oder um einen kombinierten Angriff auf die italieni⸗ ſche Küſte oder gegen italieniſche Geleitzüge handelte, nicht erreicht werden konnten. In der Tat ſei es der ita⸗ lieniſchen Flotte gelungen, die an Zahl und Feuerkraft überlegenen engliſchen Streitkräfte in Schach zu halten und durch wohlgezielte Volltreffer zum Rückzug zu zringen. Dieſes Ergebnis ſei ein erſter klarer Beweis dafür, daß das mittlere Mittelmeer praktiſch für die engliſchen Seeſtreit⸗ kräfte zu einem Sperrgebiet geworden ſei und daß die Ge⸗ wäſſer zwiſchen Italien und Libyen nicht mehr von England beherrſcht werden. Es beweiſe ferner, daß auch im Mit⸗ telmeer die engliſchen Kriegsſchiffe keineswegs mehr vor den ſchweren Schlägen eines entſchloſſenen und angriffsbe⸗ reiten Gegners ſicher ſeien, während Italien ganz im Ge⸗ genſatz zu den Behauptungen oer engliſchen Lügenpropa⸗ ganda ſeine Küſten mit ſeiner See- und Luftflotte zu ſchüt⸗ zen weiß. Im übrigen ſei⸗ wie gerade der heutige italieniſche Wehrmachtsbericht zeige, der Kampf noch nicht abgeſchloſſen, vielmehr ſetzten die italieniſchen See- und Luftſtreitkräfte auch weiterhin dem Gegner zu und gerade darin liege die ge⸗ ſchichtliche Bedeutung dieſes erſten italieniſch-engliſchen Zu⸗ ſammenſtoßes im Mittelmeer, der als erſte Kraft⸗ probe Italien mit berechtigtem Stolz erfülle. Todesmutiger Einſatz eines Leulnan's Immer wieder werden beſonders tapfere Taten einzel⸗ ner Offiziere, Unteroffiziere und Mannſchaften bekannt. In den letzten Tagen des Juni hatte eine unſerer Panzer⸗ diviſionen den Auftrag, ſich durch Handſtreich in den Beſitz der Feſtung Epinal zu ſetzen. Panzer und Schützen bra⸗ chen überraſchend in den Weſtteil der Feſtung ein und er⸗ reichten die Moſel Von den ſechs über dieſen Fluß führen⸗ den Brücken ſind fünf geſprengt, eine iſt noch unverſehrt. Der zur Flußerkundung vorausgeſandte Pionieroffizier, Leutnant Danzer, überblickt blitzſchnell die Lauge. Er weiß, daß es für das Gelingen des befohlenen Handſtrei⸗ ches von ausſchlaggebender Bedeutung iſt, den einen noch vorhandenen Uebergang vor der Sprengung zu retten. Kurz entſchloſſen ſpringt er an das Steuer eines auf der Straße ſtehenden franzöſiſchen Kraftwagens, fährt damit auf die unter feindlichem Artilleriefeuer liegende. Brücke. wirft ſich aus dem Fahrzeug, durchſchneidet die Zündlei⸗ tungen und beſeitigt die mit ihnen verbundenen Spreng⸗ ladungen. Nach getaner Arbeit ſpringt er, von heftigſtem Feuer verfolgt, an das Ufer zurück.„ Schon einmal hatte der Leutnant Danzer eine ähnliche Tat vollbracht. Durch Verhinderung der Sprengung einer über den La Baſſee⸗Kanal führenden Brücke hatte er den Vormarſch ſeiner Panzerdiviſion um Stunden beſchleunigt. Auch bei dem Handſtreich auf Epinal ermöglichte die toll⸗ kühne Tat des jungen Offiziers ſeiner Truppe die Ausfüh⸗ rung des ihr gewordenen Auftrages. Leider iſt der tapfere Offizier bei dieſer zweiten Gelegenheit ſchwer verwundet worden und kurz darauf im Lazarett ver. Sein Diviſionskommandeur hatte ihn für ſeine kühne Tat doch gleich mal herausknobeln, ob unſer neuen Entwürfen die„Perpetua“ gebaut wurde.“ zur Verleihung des Ritterkreuzes zum Eiſernen Kreuz vorgeſchlagen. 8 2 „Tüchtiger Mann. Muß ich kennenlernen. Bitten Sie Herrn Flatt doch morgen vormittag auf die Brücke.“ Kapitän Lohmanns Blick überfliegt die ſauber ange⸗ fertigte Kabinenliſte, und plötzlich tritt ein ſtarrer, abwei⸗ ſender Zug in ſein Geſicht. i s „Frau— Renate Wilcox?“ „Kabine 30, Herr Kapitän. Sehr elegante Dame. Engländerin. Reiſt mit Sekretär und Kammerzofe.“ „Hm. Sagen Sie mal, lieber Tibortius, iſt die Dame etwa— verwandt mit dem Liverpooler Reeder Wilcox?“ „Die„Golden Line“? Richtig, die iſt ja in Händen eines Mr. Wilcox.“ a „War. Herr Wilcox iſt meines Wiſſens vor drei Jah⸗ ren geſtorben. Seine Frau hat die Reederei geerbt.“ „Jawohl, jetzt erinnere ich mich.“ Wie Herr Kapitän in der chriſtlichen Seefahrt Beſcheid wiſſen! Da muß ich ich Fahrgaſt..“ „Wie ſieht die Dame aus? Dunkelhaarig? Schlanke“ „Ganz recht, Herr Kapitän. Außerdem hat die Dame, l wie ich bei der Aushändigung der Kabinenkarte feſtſtellen konnte, ungewöhnlich ſchöne, lange Hände.“ 5 „Dann brauchen Sie ſich nicht weiter zu bemühen. Es iſt die Inhaberin der„Golden Line“. Sonſt noch etwas „Ein Baron Caſtenſkjold. Kabine 74. Madame Didier, Witwe eines früheren franzöſiſchen Miniſters. Kabine 12. Sonſt gutes Durchſchnittspublikum“ Der Meſſeſteward Röhr guckt in die Kapitänskabine und macht ein vorwurfsvolles Geſicht. Nun, wo der Zahl⸗ mops glücklich fort iſt, könnte der Käppen doch wirklich dem guten Abendeſſen ein bißchen Ehre antun. Aber Paſtete und Braten ſind bereits ganz kalt geworden. Kapi⸗ tän Lohmann lehnt mit halb geſchloſſenen Augen in ſei⸗ nem Stuhl und ſcheint von der ganzen Herrlichkeit auf dem Tiſch nichts zu ſehen. Sein ſonſt ſo ſtraffes Geſicht ſieht alt und welk aus. 75 Eintönig klatſchen die Nordſeewellen gegen die Schiffswand. 3 f 8 e Kapitän Lohmann ſieht etwas ganz anderes vor ſich als die Schüſſeln und Teller auf dem Tiſchchen. Eine ſchlanke, hochgewachſene Frau mit wundervoll gepflegter Haut, dunklem Haar, nußbraunen, lebhaften Augen und Händen, die ein Meiſterwerk der Schöpfung darſtellen. Beſonderes?“ Hände, die Himmelsglück ſpenden und doch ⸗ſo bitter weh tun können! 5 Renate Wilcox! Einſtmals— Renate Lohmann! Die Vergangenheit ſteigt auf und geiſtert geſpenſtiſch durch den kleinen Raum. Eine bittere, ſchwere Vergan⸗ genheit. Alte Wunden bluten nach innen. 8 Mulen in Flichllngstrom Ein Augenzeugenbericht wird zur furchtbarſten Anklage gegen die Kriegshetzer. Fallchirmjäger⸗Panit i Sonntag, den 16. Juni, abends 9 Uhr. Es iſt noch derſelbe gottvolle Sonntagshimmel. Im Laufe des Nachmittags kamen auf der Straße Sully—Beupron faſt ausſchließlich Flüchtlinge auf Fahrrädern. Ich wußte nicht. daß es auf der Welt ſo viele Fahrräder gibt, Viele zerſprengte Truppenteile zogen vorbei. Sie baten uns dringend, nicht auf der Straße zu übernachten, und halfen uns, die zwei Autos — wir hatten keinen Tropfen Benzin mehr— etwa 300 Meter abſeits an den Rand eines kleinen Wäldchens zu ſchieben. Hier notiere ich weiter. Geſtern nacht dauerte jenſeits der Loire⸗ brücke der Vorbeimarſch der Truppen ununterbrochen an. Es war geiſterhaft Gleich nach Beginn der Nacht erfolgte ein zweiter, umfaſſender Fllegerangriff auf die Brücke. Zahlreiche Bomben praſſelten in unſerer Nähe nieder. Die Brücke wurde beſchädigt, aber nicht zerſtört. Nur eine Zivilperſon ſoll verwundet worden ſein. Nach Mitter⸗ nacht übermannte mich die Müdigkeit. Das Wagenſteuer ließ ich nicht aus der Hand. 5 Beim Morgengrauen riß mich der Donner der Abwehr— Pic aus dem Schlaf Jeder rettete ſich, wohin er konnte. Die Tatſache, daß die Bomben mit großer Präziſion ſtets einige hundert Meter vor uns in der Nähe der Loirebrücke niedergingen und wir nie Maſchinengewehrfeuer erhielten, brachte einige Beruhigung unter die Flüchtlinge und nicht zu⸗ letzt auch unter die Soldaten. Nach einem neuen heftigen Fliegerangriff auf Truppen⸗ anſammlungen außerhalb des Städtchens Sully, ſüdlich der Loire, verbreitete ſich die Nachricht, daß drei Fallſchirm⸗ jäger abgeſprungen ſeien. Im Nu hatte die Panik⸗ ſtimmung wieder den pathetiſchen Höhepunkt des Vorabends erreicht. 5 Um 8 Uhr hatte ich, wie viele andere, keinen Tropfen Ben⸗ zin mehr. In dieſem Augenblick war ich zwiſchen einigen Bauerngeſpannen eingekerkert, die ruhig und unbekümmert um Kanonen, Drohungen der Offiziere und Fliegerbomben der Brücke zuſteuerten. Ich wurde, an einen Pferdewagen ge⸗ preßt, mitgezogen Aber 300 Meter vor der Brücke war Schluß. Mein Freund aus Orleans und ich faßten den Entſchluß, unſere zwei Wagen die Straßenböſchung hinunterrollen zu laſſen und zu Fuß einige Kilometer rückwärts zu marſchieren. Soldaten behaupteten, wir würden in den ſicheren Tod gehen, da uns die Deutſchen auf den Ferſen ſeien und unſere Artil⸗ lerie nicht weit nordwärts Sully Aufſtellung genommen habe. Wo aber Benzin herbekommen? Wir verſuchten, die Wagen zu ſchieben. Sie waren zu ſchwer beladen und die Steigung zu ſtark Auf der verzweifelten Suche nach Benzin kam ich etwa 300 Schritte rückwärts in dem Augenblick vor ein Haus, in dem ein erſchoſſener Fallſchirmjäger hineingetra⸗ en wurde. Ich ſah mir das Opfer an. Es war ein jünger, chöner Menſch. Kohlſchwarzes Haar, hohe Stirn, dunkle Haut⸗ farbe, ſcharfgeſchnittene Naſe. Er hatte einen Kopfſchuß in die linke Stirnſeite erhalten. Als ich zu unſerem Wagen zurückkam, goß mein Kumpan wei Kannen Benzin in meinen Wagen. Ich war ſtärr. Er atte ſie aus einem abſeits ſtehenden Munitionsauto geſtohlen und ſagte:„Es iſt nicht deinetwegen und meinetwegen, aber der Frauen und des Kindes wegen.“ Antoine belommt die Wut Gegen zehn Uhr waren wir einige Meter rückwärts ge⸗ kommen. Um dieſe Stunde ging die Wut mit Antoine— ſo hieß der Herr aus Orléans— durch Er eilte von Gruppe zu Gruppe und ſtiftete Aufruhr Mir blinzelte er mit den Augen zu. Das ſollte heißen, ſtartbereit am Wagen zu bleiben. Er und einige andere kräftige Männer, darunter auch Bauern mit Knüppeln, ſtellten ſich nun vor den dienſttuenden Offizier am Brückenkopf und brüllten und ſchrien lauter als Raſſeln der Räder und Motoren. Es entſtand eine Ver⸗ wirrung. In dem Augenblick ſteuerte ich links zwiſchen zwei Kanonen, gab Gas und war auf der Brücke. Viele hundert folgten meinem Beiſpiel. Antoine lief zu Fuß nach. Zwei Minuten, nachdem wir über den Fluß waren, er⸗ 105 te ein neuer Fliegerangriff. Wir flüchteten in eine Kapelle n der Nähe des Schloſſes. 4 g Wir waren jedenfalls die Letz'en geweſen, die die Brücke paſſiert hatten. Im Städtchen Sully, das bereits ſeit geſtern, abend ge⸗ räumt war, plünderte die Armee. Wir mußten raſch gehen. Das geſtohlene Benzin reichte bis hierher, f * Montag, den 17. Jun.— Zehn Uhr morgens. Wir ſind immer noch am Waldesrand einige Kilometer vor dem Städtchen La Motte⸗Beuvron, etwa vierzig Kilometer ſüdlich der Loire. 5 Geſtern abend ließ der Flüchtlingsſtrom hinter uns nach. Die Brücke bei Sully ſoll zerſtört ſein. Auf der Straße viele Soldaten. Sie flehten uns förmlich an, 90 auf der Straße u bleiben. Die 1 ſei zu groß. Nach ihren Ausſagen ätten es die⸗ feindlichen Flieger ſatt, mit Rückſicht auf die Flüchtlinge die Militärtransporte unbehelligt zu laſſen. Dieſe „Komödie“ habe lange genug gedauert. i Kurz darauf iſchten nicht ſehr weit von uns in nördlicher Richtung 1 Bomben nieder. Auf dem Wege hierher hatten wir beobachtet wie an dieſer Stelle in haſtiger Eile einige 1 Geſchütze aufgeſtellt wurden. Die panik⸗ artige Flucht der Soldaten, ſobald deutſche Flieger auftauch⸗ ten, gab uns zu denken. Schließlich müßten die Soldaten ja beſſer Beſcheid wiſſen als wir armſeligen Ziviliſten. Als wir unſere zwei Wagen über eine Wieſe an den Rand eines Wäldchens geſchoben hatten, machte ich mich mit meinem Begleiter auf den Weg nach dem Städichen La Motte Beuvron. Brot und Benzin war unſer ganzes Trachten. 3 Es gab weder das eine noch das andere. Die Stadt — von Soldaten und Flüchtlingen wie ein Ameiſen⸗ aufen. Als ich zwei Stunden vor einem geſchloſſenen Bäckerladen Schlange geſtanden hatte, erfolgte ein Fliegerangriff. Die Menſchenſchlange war wie weggezaubert, und am Bäckerladen ging für alle Zeit und Ewigkeit ein eiſerner Rolladen herunter. Ich ſtand hoffnungslos an die Mauer gedrückt. Neben mir ein Feldgendarm Es war ein Brigadier. Nach einer Viertel⸗ ſtunde öffneten ſich hundert Haustüren. 300 bis 400 Menſchen, beſonders Frauen, ſtürzten auf den Brigadler zu. Alle ſprachen 1 eder hatte mindeſtens zwei Fallſchirmiäger ab; ſpringen ſehen. Jeder in einer anderen Richtung. Erſt als der arme Brigadier geſchworen hatte, daß er allen auf das Wort laube und ſofork mit einigen Mann die ganze Gegend durch⸗ uchen werde, 1 5 die Hellſeher. Mir ſagte der Bri⸗ gadier leiſe ins Ohr:„Das dauert nun ſeit 48 Saunen und wiederholt ſich zehnmal am Tag. Stunde der Räumungsbefehl angeſchlagen.“ b Mein Freund kam mit leeren Benzinkannen die Haupt; ſtraße herauf. Wir gingen an unſeren Waldrand zurück. War⸗ ten wir bis morgen. Die Nacht war kalt und regneriſch. wie 5 Grab. gneriſch. Still 7 5 as Gott ſei Dank wird in einer ur eine einzige Nachtigall fang, aber ſchlecht. zu übernachten. Ein Poilu packt aus 7 angehöre, ſtets meinte, die Armee dürfte auf das, was ſie geleiſtet hat, nicht ſtolz ſein. 5 N Man kam nicht mehr durch die Straßen hindurch. edv über Nacht dieſes Heer von Flüchtlingen herkam, iſt mir ein Rätſel. Die Soldaten plünderten. Faſt alle Türen waren er⸗ brochen. Auf einem Platz verkauften Marokkaner die geſtohle⸗ nen Waren an die Flüchtlinge: Zigaretten, Flaſchenweine Schuhe, Socken, Nudeln, Fahrräder, Küchengeſchirr, Schokolade alles zum halben Preis. Das ſah aus wie ein Jahrmarkt. Drei geſchlagene Stunden erbettelten wir von Militärauto zu Militärauto einen Liter Benzin nach dem anderen. Gegen 9 Uhr hatten wir faſt zwanzig Liter geſammelt. So ſtolz, wie wir uns zu unſerem Feldlager außerhalb Beuvron aufmachten war ich in meinem Leben nur ganz ſelten. Punkt 12 Uhr geſchah ein Wunder Vierzon, Montag abend, den 17. Juni. Wir ſitzen am Eingang der Stadt Vierzon. Etwa 100 Kilo- meter ſüdlich der Loire. Vierzon liegt in einem Talkeſſel am Ufer des Cher. 8 Heute morgen, gleich nachdem wir uns durch das Städt⸗ chen La Motte⸗Beuvron durchgearbeitet halten, ſtießen wir auf eine endloſe Flüchtlingskarawane. Eine gleicht der anderen Hier war das Bild nur inſofern etwas neu, als auf Schritt! und Tritt ein verunglücktes Auto, hilflos wie eine Schildkröte, auf dem Rücken im Straßengraben lag. Viele Wagen waren ausgebrannt. Ringsumher in Feldern, Wäldern und auf den Wieſen kampieren aber Tauſende von Menſchen und warteten.. auf den Frieden. Mit 35 5 5 Ruhe führten die Bauern ihren Pferdewagen durch das Chaos. Links und rechts der Straße ein einziger Schrei: Brot, Waſſer, Benzin! Niemand gab. Nie⸗ mand hatte zu geben. Wir verteilten unſere Schokolade und Sardinen. Jetzt ging es verwältnismäßig ſchnell vorwärts. Rund 200 Meter ſede Viertelſtunde, Dann wieder eine halbe Stunde halt. Auch die Militärtransporte kamen nicht raſcher von der Stelle. Es herrſchte ein total verrücktes Durcheinander. Punkt 12 Uhr mittags geſchah ein Wunder: Zu beiden Seiten im Feld begann die Menſchenmaſſe an zu kanzen, zu ſingen und zu fohlen. Frauen drehten ſich, den Rock hoch⸗ haltend. auf einem Bein im Kreiſe herum. Männer ſchleuder⸗ ten die Mützen hoch. Die Soldaten verließen Wagen und Ge⸗ ſchütze, warfen ſich auf den Raſen und ſtreckten beide Beine und Hände von ſich. Viele umarmten ſich oder gaben ſich aus Freude ſchallende Backpfeifen. Das kam natürlich nicht plötzlich, ſondern ganz nach und nach, genau wie man ein Auto in Fahrt bringt. Erſter Gang, etwas Gas; dann zweiten Gang einſchalten, wieder etwas Gas; ſchließlich dritter Gang und Vollgas.— Ich hatte das Gefühl, als ob alle Menſchen um mich wahnſinnig geworden wären. Ein Maſſenwahnſinn. In meinem Unterbewußtſein vollzog ſich der Vergleich mit dem erſten, zweiten und dritten Gang. Ich war jetzt im dritten und gab Vollgas. Die Straße war frei und ich ſauſte vorwärts. Oder bin ich verrückt ge⸗ worden? Nein, ich fahre! Ich überhole die Bauernwagen, die, ohne von dem Wunder ringsherum auch nur Notiz zu nehmen, in gleichem Schritte weitergehen. Ich bin wie der Wirklichkeit entrückt. Sogar mein Auto iſt jeder Schwerkraft enthoben Es fährt gar nicht, es fliegt. Plötzlich fällt mir meine Frau um den Hals und ſchreit: „Der Krieg iſt zu Ende!“— Sie hatte hinausgehorcht. Die Nachricht ging von Mund zu Mund: Der Waffenſtillſtand iſt unterzeichnet. 2 Ich halte, ſetze mich auf das Trittbrett meines Wagens und rauche eine Zigarette. Ich kann es nicht glauben, nicht faſſen. Alles iſt traumhaft, ſonderbar.. pſogar mein Wagen. Ich erkenne ihn nicht mehr. Karoſſerie und Kotflügel haben ganz andere Formen als bei der Abfahrt. Vor mir im Straßengraben lagen ſechs Poilus. Sie hatten ä 1 drei Gewehre, zwei Paar Schuhe und verbrannte rieſe, Hemden, Strümpfe und ſonſtige Wertſachen. Sie er⸗ zählten mir, die letzte ache an der Eiſenbahnbrücke von Orleans geweſen zu ſein. Sie hatten den Befehl, die Brücke im letzten Augenblick zu ſprenenn Die Zündſchnur hatten ſie aufgerollt, geſprengt haben ſie die Brücke nicht.„Wozu auch“, bemerkte einer der ſechs,„wir waren ganz allein, der Offizier war ſchon längſt weg. Da dachten wir. wir ballen die Brücke ganz, ſo braucht ſie nicht erſt neu gebaut zu werden“ Sie verbrannten das Gepäck, um wäyrend der letzten zwanzig Kilometer bis Vierzon leichter zu tragen zu haben Den Weg von Orleans her hatten ſie zu Fuß zurückgelegt. Ich lud vier der Poilus auf. Zwei kletterten auf die Kotflügel des Wagens aus Orleans, den ich getreulich nachzog, und ſo kamen wir mit dem letzten Tropfen Brennſtoff bis auf die Anhöhe am Eingang der Stadt Vierzon. Es war 2 Uhr. Die Sonne ſtand kerzengerade über der Cher und erhitzte den Tal⸗ keſſel, als ob ſie Brot drin backen wollte. Aus der Stadt herauf kam mit dem Backofenfeuer zugleich ein derartiger Geſtank von Benzin, daß die 0 in der Naſe ſteckenblieb. Zwei Dinge er⸗ fuhr ich: Erſtens, daß Pétain um Waffenſtillſtand bat und zweitens, daß am Güterbahnhof gratis Benzin verteilt wird. Mein guter Antoine und ich ließen alles ſtehen und liegen und liefen mit unſern geduldigen Fünfliterkannen hinab zum Güterbahnhof. Es gibt eben Dinge, die nur in der letzten Viertelſtunde eines verlorenen Krieges möglich ſind: Vor einer langen Reihe roßer Eiſenbahntankwagen drängten ſich aber Tauſende von enſchen. Soldaten ließen aus hundert Röhren und Spunden das 1 0 in alle Behälter laufen, die Männer, Frauen und Kinder hinhielten: Waſcheimer, Kübel, Weinfäſſer, Milchkannen. Bierflaſchen und Nachttöpfe. Von dem köſtlichen Naß, von dem erwarteten Manna, lief mehr zu Boden als in die Gefüße. Faſt jedermann rauchte. Ein Streichholz hätte genügt, und ganz Vierzon wäre in die Luft geflogen. Wir eilten mit unſeren vier vollen Kannen da⸗ von. Ich war von Kopf bis zu Fuß mit Benzin durchnäßt. Kaum auf der Talhöhe bei unſeren Wagen angekommen, erfolgte der Fliegerangriff. Wir flüchteten in einen Ziegen; 5 Mit angehaltenem Atem wartete ich auf die Bombe, die en Güterbahnhof neben der Cherbrücke trifft und das Benzin⸗ lager in Brand ſetzte. Die Bombe fiel nicht, nur einige Ma⸗ ſchinengewehrſchüſſe. Soeben hielten wir Kriegsrat. Es wurde. irgendeine Scheune außerhalb Vierzon aufzuſuchen und dort * Dienstag, den 18. Juni. Wir liegen auf einer Wieſe am Ausgang des Weilers 1 unweit Vierzon. Ich e ganze Nacht auf der Heubühne wie ein Gott geſchlafen. Einen halben Liter Milch für den kleinen Wurm haben wir erhalten. Eier oder 55 ein Huhn wollen uns die reichen Bauern nicht verkaufen. 11 15 rachte mein Hund eine fette Ente. Morgen gibt es eſteſſen. 5 en ganzen Tag über kamen Flüchtlinge an. In unſerem Bauernhof allein e über 8 a 7 Soeben hat unſer Familienrat einſtimmig den Beſchluß bela hier zu blieben, bis die Deutſchen kommen, denn die eutſche Armee ſcheint raſcher vorwärts zu marſchieren, als die fliehende Armee und wir. 5 s N Mittwoch, den 19. Juni Heute abend erlebte ich in der kleinen Schenke des Weilers eine Szene, die ich nie vergeſſen werde. 5 Ein älterer a— es kann ein penſionierter Bankbeamter oder ſo etwas ähnliches geweſen ſein— erklärte einigen Sol⸗ daten, daß die Radikalſoz aliſtiſche Partei, der er ſeit Lebzeiten für die Militärkredite geſtimmt habe, und Ein Soldat ſtand auf. Er war onnenverbrannt. glaubte, er wollte den älteren Herrn ein ach niederſtechen. irdiſchen Er braucht keinen Paſſierſchein.“ ſchenkt hätte. acht Millionen. viele Mütter un Er trat auf ihn zu und ſagte ruhig:„Lieber Mann! Sie tun mir und allen meinen Kameraden unrecht. Es hat uns nicht an Mut gefehlt. Ich ſtand drei Tage bei Amiens den Deutſchen gegenüber. Ich hatte ein franzöſiſches Gewehr mit der Jahreszahl 1871 und amerikaniſche Munition, die nicht hineinpaßte. Dieſer da war Maſchinengewehrſchütze. Er ſoll Ihnen mal sagen, ſeit wieviel Wochen das Rohr kaputt war. Wiſſen Sie, ſeit wann wir keinen Offizier und keine Feldküche mehr geſehen haben? Nein. Aber weil Sie ſo gelehrt ſind, können Sie uns vielleicht ſagen, wofür wir den Affen machten. Wenn Ihr uns Material in die Hand gebt, fangen wir morgen wieder an; aber nicht gegen die Deutſchen, ſondern gegen die Engländer, dieſe...“ 9 folgte der Name eines Haus⸗ tieres, das man mit Vorliebe zur Wurſtbereitung verwendet!) Der Soldat ſetzte ſich wieder. Er wiſchte ſich eine Träne aus dem Auge Die Deutſchen kommen! Donnerstagabend, den 20. Sn Heute morgen gegen 10 Uhr ſaß ich an einem Froſchteich in der Nähe der Straße nach Bourges und unterhielt mich mit zwei Waſchfrauen Währenddeſſen kamen von Bourges her die erſten deutſchen Truppen und zogen in Vierzon ein. Uns hatten ſie im Vorbeifahren freundlich Guten Tag zugewinkt. Kurz nachdem die deutſchen Truppen in der Stadt waren, ſchoſſen meilenweit im Umkreis franzöſiſche Soldaten wie Pilze aus der Erde Sie kamen aus Heuſchobern hervorgekrochen, aus Viehſtällen. Kellern. Hinterhöfen, aus der Dorfkneipe, hinter dem Wald hervor. Zuerſt waren es hundert, dann tauſend, dann konnte man ſie nicht mehr zählen Wer noch ein Gewehr hatte, zerſchlug es am Straßen⸗ graben. Die Soldaten warfen Patronentaſchen, Seitengewehre, Torniſter, Koppel, kurz alles, was der Soldat zum Kriegführen nützlich gebrauchen kann über die Gartenzäune und in den Froſchteich. Nach kurzer Zeit ſpielten alle Kinder mit Gas⸗ masken. Sehr höflich fragten die Soldaten die vorbeifahrenden deutſchen Radler nach dem nächſten Weg zum Sammellager Dieſe gaben freundlich ntwoͤrt, oft eine Zigarsete dazu. Allein ſchon wegen der Zigarette waren die Zivilisten ganz traurig, nicht auch in die Gefangenſchaft gehen zu dürfen 5 Als ſich gegen Mittag die Nachricht verbreitete, daß in den Gefangenen-Sammelſtellen zuerſt mal eine gute, warme Suppe verteilt werde kamen immer noch mehr franzöſiſche Soldaten aus ihren Verſtecken hervor Gegen Nachmittag waren ſchon mehrere Bauernhöfe, große Weideplätze und eine zweiſtöckige Schule mit Gefangenen überfüllt, und das alles bei Vierzon, 100 Kilometer ſüdlich der Loire im Jahre 1940. Endlich deutſche ordnung Paris, Sonntag den 23 Jun!. Geſtern, Samstag, abends 8 Uhr, bin ich glücklich in Paris gelandet Die 200 Kilometer Vierzon Orléans Paxis habe ich in acht Stunden zurückgelegt. Ueberall ſtrenger Ordnungs- dienſt An jeder Straßenkreuzung ein Soldat mit einem weiß; roten Winkel. Am Freitagmorgen gegen? Uhr begab ich mich in Viler⸗ zon zur Ortskommandantur Offen geſtanden, ich hoffte nicht, ſo raſch abreiſen zu können, noch weniger, Benzin zu erhalten. Heimlich hatte ich lediglich die Abſicht, einige Zigaretten zu etteln; im übrigen wollte ich ſehen, wie in Mittelfrankreich eine beſetzte Stadt eigentlich ausſieht. An den Mauern klebte ſchon eine gedruckte Verordnung in franzöſiſcher Sprache: Die 1775 iſt um eine Stunde vorgerückt, und nach 8 Uhr abends darf kein Einwohner ſein Haus verlaſſen. 5 Auf der Ortskommandantur war bereits Vollbetrieb. Vor dem Eingang ſtanden mehrere hundert Frauen, Männer und Kinder in kläglichem Zuſtand. Die Not, der Hunger, das Elend diefer Flüchtlinge ſchrien zum Himmel. Man prüfte meine Papiere. Franzoſe.s Im April krank⸗ heitshalber vom Militärdienſt entlaſſen. Alles in Ordnung. Ich bekam 10 Pakete Zigaretten. Wenn mich ein Menſch in dieſem Augenblick photographiert hätte. Die Offiziere fragten mich, ob ich nicht freiwillig Dol⸗ metſcherdienſte leiſten wolle. f 5 „Ich ſtand nun am offenen Fenſter des Erdgeſchoſſes. Vor mir auf der Straße die ſtets anwachſende Menſchenmenge. Hinter mir im Zimmer 3 Offiziere Meine Aufgabe war, alle aus der Menge kommenden Anfragen und Anliegen den Offi⸗ zieren zu überſetzen und dann ihre Antworten vom Fenſter herab den Leuten zuzurufen Das war ſehr praktiſch, denn viele hatten das gleiche Anliegen Die erſte Mittellung, die ich den Flüchtlingen zu machen hatte, war folgende: a „Wenn in der Menge eine ſchwangere Frau iſt, ſoll ſie nicht auf der Straße warten. Sie wird unverzüglich im Zim⸗ mer nebenan empfangen.“ Das hatte eine derart ee Wirkung, daß ſich die Nervoſität der Leute im Nus beruhigte. Dann kam dieſe Antwort auf hundert gleichlautende Fra⸗ gen:„Jeder Flüchtling darf ſo raſch als nur möglich nach Hauſe Es genügt, auf dem Bürgermeiſteramt eine gedruckte 1 auszufüllen, und dieſen Paſſierſchein hier abſtempeln zu laſſen.“ Ein Schwarm Menſchen löſte ſich los und eilte zum Bür⸗ germeiſteramt. Eine große Anzahl Flüchtlinge hatte unterwegs das ende rad verloren, als altes Eiſen liegenlaſſen, oder an fliehende Soldaten abtreten müſſen. Jeder dieſer radloſen Radler erhielt loſtenlos ein Fahrrad. Er mußte nur nachweiſen, daß er hun⸗ 1 Kilometer oder mehr zurückzulegen hatte. Das war ein Hallo 5 Ich teilte noch viele Dinge mit: Brot 3 es noch vor 12 Uhr— Für die Milch der Kinder wird ab morgen geſorgt ſein— Wer einigermaßen untergebracht iſt, ſoll nicht über⸗ ſtürzt abreiſen, damit nicht alle am gleichen Tag zurückkehren und die Kataſtrophe, die jeder miterlebt hat, vermieden wird. Und anderes Unterdeſſen kam der Menſchenſchwarm verdreifacht vom Bürgermeiſteramt zurück. Man könne noch keine Scheine zur Verfügung ſtellen Es dauert noch drel, vier Tage, bis die gedruckt ſind Uebrigens war es zwölf Uhr und das Bürger⸗ 5* meiſteramt ſchloß N Eine Pauſe. Die Offiziere unterhielten ſich leiſe. Die Gaſſe war ſchwarz von Menſchen. 5 Ein Offizier übergab mir einen beſchriebenen Zettel und bat mich, den Text der Menge bekannt zu geben. Auf dem 5 Zettel ſtand: 5 s „Jeder Flüchtling kann ab Dieſe Worte wirkten, als ob ich Gegen Abend war ich heiſer wie eine Krähe und ane wie ein Bär Die Herren dankten mir und fragten, ob vielleicht auch irgendeinen Wunſch hätte Schüchtern und ohne den 1 offnungsſchimmer ſagte ich:„Ja, wenn i Benzin hätte. würde ich gerne morgen nach Paris fahren. Auf der Stelle erhielt ich einen Gutſchein über 50 Liter. Ich war derart verblüfft, daß ich wahrſcheinlich nicht dankte 50 Liter! Das war mehr als ich brauchte. Ich konnte 20 Liter an meinen treuen Gefährten aus Orleans abtreten. 1 dankte mir, als ob ich ihm die Kirche von Notre⸗Dame ge⸗ Am Samstag in der Früge brachen wir auf. Wenn die deutſche Regierung dieſe Not lindert, und dleſe der na 8 Kinder abends in ſtillem Gebete danken. a—en be. 8 5 2 3 * auſe befördert, werden viele, 1 6* 4 ſofort in ſeine Heimat zurück. 8 einen Sack voll Goldſillke 4 vom Fenſter herab ausgeſchüttet hätte. „ 5 ä Aufbauarbeit im deutſchen Elſaß Ein Querſchnitt durch ein rieſiges Aufgabengebiet der NS NSG. Wir fahren durch die ſommerlich prangende Ebene zwiſchen dem Rhein und den Vogeſen, durch das deutſche Elſaß. Die Juliſonne liegt über den Dörfern mit ihren Fachwerkhäuſern, über den Städten mit ihren Toren und Türmen. Noch ſtehen wir alle unter dem ge⸗ waltigen Eindruck des deutſchen Waffenſieges, der dieſes ſchöne Land am Oberrhein wieder deutſch machte. Kaum drei Wochen ſind es her, daß hier noch gekämpft wurde, als die deutſchen Truppen im Durchbruch durch die Maginotlinie Das Land in Beſitz nahmen.„Gefallen am 16. Juni 1940“ kündet uns die Inſchrift eines ſchlichten deutſchen Solda⸗ rabes in der Nähe des Rheins. Kaum drei Wochen— und ſchon wurde hier durch die NS⸗Volkswohlfahrt eine gewaltige Aufbauarbeit geleiſtet! Schwierige Probleme aller Art tauchten auf, mit dem Tage, da das Elſaß wieder in deutſche Verwaltung genommen wurde. Tauſende von Menſchen wurden hier angetroffen, ohne Ob⸗ dach, ohne, Nahrung, ohne Kleidung, ohne Arbeit, ohne Ein⸗ kommen. Viele Taufende kommen täglich in ihre Heimat zurück aus dem Innern Frankreichs, wohin man ſie ver⸗ ſchleppt hatte, aus dem Heer, wo ſie zu franzöſiſchen Sol⸗ daten gepreßt wurden. galt für die Partei zunächſt Rur die eine einzige Aufgabe: Helfen! Rieſenaufgaben ſind zu Ueberall, wo wir hi Elſaß, leuchtet uns ar ansparenten, auf Schildern und Tafeln das u annte Zeichen entgegen: RSV— Na⸗ tionalſozialiſtiſche Volkswohlfahrt! Sie hatte Rieſenaufga⸗ ben zu löſen, die in kürzeſter Zeit, zum Teil unter den ſchwierigſten Umſtänden bewältigt werden mußten und be⸗ wältigt wurden. In Schlettſtadt treffen wir einen ba⸗ diſchen Kreisamtsleiter der NS, der uns erzählt, wie er ſeine Aufgaben angepackt hat. Da wurden zunächſt einmal 10 000 Betten aus Baden herübergeholt, zum Teil unter recht ſchwierigen Transportverhältniſſen, denn die Fahrt ging ja mitunter durch zerſtörte Gebiete, die meiſten Brücken ſind von den Franzoſen in ihrer ſinnloſen Zerſtö⸗ rungswut vernichtet worden, ſo daß oft große Umwege ge⸗ macht werden mußten. Ferner hat man Bettzeug beſchafft, Geſchirr und andere unentbehrliche Dinge. Da es ſich hier zum einen ländlichen Kreis handelt, mußte ferner der zuröck⸗ gekehrten Bevölkerung Gelegenheit geboten werden, wieder an ihre landwirtſchaftlichen Arbeiten Zu gehen, alſo wurden Pferde und Wagen beſorgt, denn die Franzoſen ha⸗ ben der Landbevölkerung alles, aber auch alles weggenom⸗ men, meiſt ohne Auittkung— in echt franzöſiſcher Raubgier! Schlimm ſtand es mit der ſtädtiſchen Bevölkerung, die frü⸗ her meiſt in den verſchiedenen Induſtrieunternehmungen be⸗ ſchäftigt war, Heute ſtehen alle Fabriken ſtill, es fehlt an Strom, zum Teil ſind auch die Maſchinen zerſtört worden, die Menſchen ſind arbeitslos. Hier galt es für die Verpfle⸗ gung zu ſorgen, insgeſamt wurden bisher rund 700000 g Lebensmittel herangeſchafft im Wert von etwa 1,5 Millionen Mark, Mehl, Zucker, Fleiſch, Brot, Teigwa⸗ ren, Salz, Grieß, alles wurde auf Gutſcheine an die Ein⸗ zelnen abgegeben und die Maſſe der Menſchen, die bisher zurückſtrömt, wird mit jedem Tag größer, in kurzem wer⸗ den etwa eine halbe Million Elſäſſer auf dieſe Weiſe von der NS betreut werden. Schließlich waren auch auf dem Gebiet der Geſundheitspflege raſche Maßnahmen notwendig, NSV⸗Schweſtern und Volkspflegerinnen wur⸗ Den überall eingeſetzt, wo die Hilfe dringend wurde. In Mühlhauſen der großen Induſtrieſtadt, herrſcht auf allen Straßen und Plätzen wimmelndes Leben von Men⸗ ſchen und Fahrzeugen. Hier hat die NS in der Mühl⸗ hauſer Gießerei eine Küche eingerichtet, die ſeit ihrem 1 ommen bei unſerer Fahrt durchs 1 Beſtehen ſchon über 150 000 warme Eſſenportionen für die. Bevölkerung der Stadt ſelbſt ſowie in 35 umliegende Ort⸗ ſchaften ausgegeben hat. Tag und Nacht werden die großen Herde geheigt, um die rieſige Arbeit bewältigen zu können. Hier iſt die Verpflegungsgruppe Oeſterle aus der Stadt der Reichsparteitage mit ihren bewährten Kräf⸗ ten eingeſetzt, um die Organiſation binnen weniger Tage auf die Beine zu ſtellen. In der Küche ſelbſt werden täglich etwa 4— 5000 Eſſen ausgegeben, das die Bevölkerung z. T. mit nach Haufe nimmt, zum Teil gleich an Ort und Stelle verzehren kann. 15 Feldküchen verſorgen die in derſchiede⸗ men Stadtteilen eingerichteten Aue Babel, ſowie die rings um Mühlhausen liegenden Ortſchaften mit warmem Eſſen. Wir beſuchen die in der Drouot⸗Schule eingerichtete Außenſtelle, die in einem ausgeſprochenen Arbeiterviertel liegt und täglich allein 1200 Eſſen ausgibt. Schließlich ſtat⸗ ten wir noch dem Mühlhauſener Bahnhof, einem pompöſen modernen Bau, einen Beſuch ab. Hier hat ſich der NS V= Bahnhofsdienſt in zwei blitzſauberen Räumen ein⸗ gerichtet, Betten ſtehen hier bereit, um die mit der Bahn aus der Richtung Belfort kommenden Flüchtlinge aufzuneh⸗ men; mit allem Nötigen verſehene Korbwägelchen für die Säuglinge fehlen ebenfalls nicht.. i Aeberall Ns B- Küchen und Flüchtlingsheime. In Kolmar wurde ebenfalls eine NSV⸗Küche ein⸗ gerichtet, die täglich 800 Menſchen mit warmen Eſſen ver⸗ ſorgt, insgeſamt müſſen im Kreis Kolmar 6000 Perſonen betreut werden und bald ſchon wird ſich dieſe Zahl verfünf⸗ facht haben! Die NSV⸗Küche befindet ſich in einer ſehr ſchönen ehemaligen Volksküche, die im Jahre 1907 erſtellt wurde, alſo noch aus der deutſchen Zeit ſtammt. Das fran⸗ zöſiſche demokratiſche' Regime der„Gleichheit und Brüder⸗ lichkeit“ hat indes dieſe Küche geſchloſſen gehabt, weil ſich die Parteien und der Stadtrat über die Koſtenfrage nicht eini⸗ gen konnten! In Kolmar hat die NSW auch eine Näh⸗ ſtube eingerichtet, in der ehrenamtliche Hilfskräfte aus der Stadt Kinderwäſche, Bettdecken, Handtücher herſtellen für Die zurückgekehrten Bewohner der zerſtörten Gebiete, ganze Stapel von verſandfertigen Wäſcheſtücken liegen bereit, bald wird man draußen im Land die Wirkung dieſer wertvollen Arbeit berſpüren. Zum Schluß ſuchen wir noch das Flüchtlingsheim auf, das die NS in Kolmar er⸗ öffnet hat. Es befindet ſich in einer Villa in einem großen, in ihrer derzeitigen Form beſtehen. ſziplin und eine organiſatoriſche Arbeit, die heute, im Zei⸗ Aus Baden und den Nachbargauen Auenheim bei Kehl.(Seltenes Familienfeſt.) Die diamantene Hochzeit konnten die Landwirtseheleute Ja⸗ kob Hamm 2 begehen. Der Jubilar iſt 85, ſeine Frau 82 Jahre alt; beide erfreuen ſich noch guter Geſundheit. Bötzingen.(Von einem Laſtkraftwagen tot⸗ efahren.) An einer Straßenkreuzung des Ortes kam as acht Jahre alte Söhnchen des Gerbereibeſitzers Fritz löſch unter einen mit Steinen beladenen Laſtkraftwagen. Der ſchwerverletzte Junge wurde in die Klinik nach Freiburg gebracht, aber alle ärztlichen Bemühungen waren vergeblich. Brombach bei Lörrach.(Selbſtmord auf den Schi enen.) Ein 82jähriger Mann warf ſich beim Heran⸗ nahen eines Triebwagens vor die Räder des Zuges. Der Tod trat auf der Stelle ein. 5 Hauſach i. G.(Vom elektriſchen Strom getö⸗ e t.) D fjähr Tochter des Sägers Mathias Storz in Oberbrechttal benützte im Keller eine Hängelampe. Das Mädchen erhielt einen elektriſchen Schlag und wurde ſo⸗ fort getötet. Als die Großmutter dasſelbe aufheben wollte, erhielt ſie ebenfalls einen Schlag, der aber leichterer Natur war. (— Dona Der 33 Jahre hielt auf der chingen.(Durch Hufſchlag getötet.) alte Joſef Ganter aus Donaueſchingen er⸗ Staatl. Fohlenweide bei Sinsheim a. d. E. einen Hu g, an deſſen Folgen er ſtarb. Der Verun⸗ glückte hinterläßt eine Mitwe und drei unmündige Kinder. () Donaueſchingen.(Sühne für Totſchlag.) Der Armin Mathis aus Hohenems ſtand vor dem hieſigen Gericht, weil er im Januar ds. Is. den 29 Jahre alten Karl Kreuſel aus Donaueſchingen während einer geſellſchaft⸗ lichen Veranſtaltung aus Eiferſucht erſtochen hatte. Das Gericht nahm Totſchlag an und verurteilte den Täter unter Berückſichtigung ſeiner beſchränkten Zurechnungsfähigkeit zu fünf Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt. Ludwigshafen a. Rh.(G½andtaſchendieb verur⸗ teilt.) Der 29 Jahre alte verheiratete Karl L. aus Lud⸗ wigshafen a. Rh. befand ſich im Februar d. J. in einem Mannheimer Tanzlokal. Als er ſich unbeobachtet glaubte, nahm er aus der Handtaſche eines Mädchens, das gerade tanzte, einen Zehnmarkſchein. Der Diebſtahl war jedoch be⸗ merkt worden und nun folgte für L. das dicke Ende nach. Der Strafrichter des Amtsgerichts Ludwigshafen a. Rh. verurteilte ihn unter Einſchluß einer bereits früher gegen ihn verhängten Strafe wegen Diebſtahls zu fünf Monaten und zwei Wochen Gefängnis. Edenkoben.(mit dem Fahrrad tödlich verun⸗ glückt.) Der Penſonär Heinrich Höffner aus Roſchbach iſt auf der Staatsſtraße mit ſeinem Fahrrad ſo ſchwer verun⸗ alückt, daß er im Krankenhaus ſeinen Verletzungen erlag. Neckarſteinach.(ind vom Starkſtrom getßtet.) Beim Spielen im Garten berührte ein 27 Jahre altes, 15 Beſuch weilendes Mädchen mit ſeinem Händchen die Erd⸗ eitung des Rundfunkgerätes. Es erhielt einen elektriſchen Schlag und ſank tot um. Es ſtellte ſich heraus, daß ſich der Stecker der Erdleitung in der Steckdoſe der Lichtleitung befand. 2 Mörlenbach i. O.(Kind von einem Laſtzuguber⸗ fahren.) Em Eifer des Spieles rannte in der Ortsſtraße ein 2½ Jahre alter Knabe in einen Laſtzug hinein. Er wurde von dem Anhänger erfaßt und auf der Stelle getötet. Hohenzollern kommt zur Reichspoſtdirektion Stuftgark. Am 1. Oktober wird das Gebiet von Hohenzollern mit den badiſchen Exklaven Dichtenhauſen und Wangen ſowie den württembergiſchen Exklaven Jettkoven und Wirnswei⸗ ler vom Bezirk der Reichspoſtdirektion Karlsruhe abge⸗ trennt, dem es ſeit 1934 nach Auflöſung der Oberpoſtdirek⸗ tion Konſtanz angehörte, und der Reichspoſtdirektion Stuttgart zugeteilt. Neue Sendezeit für die bäuerlichen Frühſendungen Ab Montag, den 15. Juli, bringen die deutſchen Reichs⸗ ſender ihre Sendungen für den Bauern nicht mehr um 6.00 Uhr früh, ſondern in der Zeit von 6.50 bis 7.00 Uhr. Dieſe Neuregelung wurde von der b auf Anregung des Reichsnährſtandes über den Reichsrundfunk⸗ arbeitsring der NSDAP durchgeführt, da ſich aus den bis⸗ herigen Erfahrungen ergeben hat, daß die bäuerlichen Hö⸗ rer mit Rückſicht auf die durch die Feldarbeit bedingte Ar⸗ beitseinteilung um 6.50 Uhr eher in der Lage ſind die für ſie beſtimmten Sendungen zu hören. Da dieſe Sendungen im Hinblick auf, die Sicherung unſerer Ernährung eine kriegswichtige Aufgabe erfüllen, werden die Volksgenoſſen Wieder Sportbetrieb im Elſaß. Der Sportbetrieb im Elſaß wird mit ſofortiger Wirkung wieder aufgenommen. Schon am kommenden Sonntag ſteigt in Mühlhauſen ein Fußball⸗Städteſpiel zwiſchen Mühlhauſen und Freiburg. Bis zu einer endgültigen Regelung bleiben die elſäſſiſchen Sportvereine BPPCCCCCCGCTCbCbCTbTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTbTGTCTGTGTGTCTGTGTbTCTVTVTVTVTCTGTCT(TCT(TCT(TVTTT ſchattigen Park und bietet Flüchtlingen, die ihre Heimat noch nicht aufſuchen können, einen wohnlichen Aufenthalt. Weiter geht unſere Fahrt durch Städte und Dörfer. Da und dort ſind die deutlichen Spuren des Krieges und der n zu ſehen, andernorts liegt der tiefſte Friede über orf und Landſchaft. Ueberall aber begegnen wir dem Zei⸗ chen der NS, Männer und Frauen, die dem gewaltigen Aufbauwerk die wertvollſten und unentbehrlichſten Dienſte leiſten, unermüdlich Tag und Nacht. In dieſem Zeichen er⸗ lebt die elſäſſiſche Bevölkerung die erſte Berührung mit der Partei und ſie ſpürt, wenn ſie es auch noch kaum in Worte faſſen kann, den ungeheuren Wandel, der hier vor ſich gegangen iſt. Unter der franzöſiſchen Herrſchaft eine maßloſe Vernachläſſigung, ſchlimmſtes Elend wohin man blickte und ſchließlich noch die Schrecken des Krieges— heute planmäßiger Aufbau, ſofortiger, in ſelbſtverſtändlicher Pflichterfüllung geleiſteter Sozialismus der Tat, ſtraffe Di⸗ chen des Sieges im deutſchen Elſaß ihre ſchwerſte, aber — auch ihre ſchönſte Bewährungsprobe alänzend beſtanden hat! * Den vermißten Sohn im Film geſehen. Ein ſeltſames Erlebnis hatte vor wenigen Tagen ein Solinger bei einem Kinobeſuch. Als in der oſchenſchau auch Ausſchnitte aus einem franzöſiſ Befangenenlager gezeigt wurden, er⸗ kannte der Solinger plötzlich ſeinen Sohn, der im Weſten gekämpft hatte und ſeit einiger Zeit vermißt wurde. Seine Freude, daß der Junge noch am Leben war, war natürlich groß. Sie wurde jedoch übertroffen durch die dem Kinobe⸗ ſuch bald folgende Mitteilung des jungen Kämpfers, daß er bereits ausgeliefert ſei. ** Das Eiſerne Kreuz in drei Generationen. Als jetzt der Leutnant in einer MG⸗Kompanie Rudolf Grüter aus Bünde das EK II. bekam, erhielt damit in ununterbrochener Reihenfolge die dritte Generation dieſe ehrenvolle Auszeich⸗ nung. Der Vater des ſoeben Ausgezeichneten erhielt das EK 2. Klaſſe im Weltkriege, der Großvater im Kriege 1870, 871. aun Seine Geliebte und ſich ſelbſt erſchoſſen. In den ſpäten Abendſtunden erſchoß auf einem Gartenland gegenüber dem Wanne⸗GEickeler Bahnhof nach einem kurzen Wortwechſel der 60 jährige Invalide Julius Krüger die 1894 geborene und geſchiedene Frau Ida Stein. Dann richtete er die Waffe gegen ſich ſelbſt und tötete ſich durch einen Kopfſchuß. Zwiſchen Krüger und der Stein beſtand ſeit etwa drei Jah⸗ ren ein Liebesverhältnis. Krüger drängte auf eine Heirat, die aber von der Stein nicht gutgeheißen wurde. n Straßenbahnwagen entgleiſt— Zwei Tote. Nachts gegen 11.30 Uhr geriet in der Ludwigsſtraße in München infolge falſcher Weichenſtellung ein Skraßenbahnzug in das abzweigende Gleis anſtatt geradeaus weiterzufahren. Bei der hohen Geſchwindigkeit entgleiſte der Anhänger in der Kurve und ſtürzte um. Er! begrub zwei Perſonen unter ſich. die von der Feuerſchutzpolizei nur als Leichen geborgen werden konnten. Weitere fünfzehn Fahrgäſte, die ſich im Anhänger befanden, erlitten Verletzungen. e Glänzende Bergſteigerleiſtung. Den Salzburger Berg⸗ ſteigern Franz Palaore und Franz Spitzberger gelang es, die zwiſchen der Südwand und dem Südoſtpfeiler des Berch⸗ tesgadener Hochthrons(Untersberg) ſtark überhängende ſo⸗ genannt„Gelbe Wand“ zu durchſteigen. Dieſe 350 Meter hohe, bis zum oberſten Gipfel völlig geſchloſſene Wand mit ihren gelben Felſen galt bisher als unbegehbar. Schon die Einſtiegüberdachung forderte von den Kletterern ihr ganzes techniſches Können. Der folgende ſchwere Ueberhang brachte ſie in eine größere Höhle, von der aus ſie nach rechts wieder in die Wand querten. Dann arbeiteten ſich die beiden über brüchiges Geſtein höher, in dem die Mauerhaken nur wenig faßten. Schließlich aber konnten ſie nach harter Arbeit den Gipfel erreichen. 8 * Im Alter von 105 Jahren geſtorben. In Mainſtock⸗ heim ſtarb im Alter von 105 Jahren Frau Magdalena Rauch⸗ bar, die älteſte Frau Mainfrankens. Sie war in ihrem lan⸗ gen Leben nie ernſtlich krank. An dem Zeitgeſchehen nahm die Hochbetagte noch regſten Anteil. 5 ** Seine Frau und drei Kinder getötet. In Hilfarth ſpielte ſich eine furchtbare Familientragödie ab. Ein 40 fäh⸗ riger Stuhlflechter tötete ſeine Frau und ſeine drei unmün⸗ digen Kinder im Alter von 1 bis 5 Jahren. Dann verſuchte er Selbſtmord, indem er ſich die Pulsadern aufſchnitt. Der Mann, der dem Krankenhaus in Erkelenz zugeführt wurde, gibt an, die Tat im Einverſtändnis mit ſeiner Frau began⸗ gen zu haben. 69 jähriger Lebensretter. Eine mutige Tat vollbrachte der 69 Jahre alte penſionierte Oberladeſchaffner Raver Fi⸗ ſchermeier in Solnhofen. Er ſah, wie ein 5 jähriger Knabe in die Altmühl fiel, ſprang kurz entſchloſſen mit voller Kiei⸗ dung dem Kind nach und konnte es im letzten Augenblick retten. Zum vierten Mal ſchon hat Fiſchermeier einen Men⸗ ſchen vor dem ſicheren Tod bewahrt. Der Marſch in die neue Zeit Sum Wochenſpruch der NSDAP. 1„Es mag kommen, was will, wir werden die Kiefer zuſammenbeißen, die Köpfe klarbehalten und weiter marſchieren.“ Adolf Hitler. NSG. In dieſen Tagen wurde das ſtolze Wort geſpro⸗ chen, daß in der Reihe der großen Feldherren der Welt⸗ geſchichte Hannibal in ſeinen numidiſchen Reitern, Cäſar in ſeinen Legionen und Napoleon in ſeinen Garden diejeni⸗ gen Männer fand, die bedingungslos bereit waren, mit ihrem Blut für den überragenden Mann an ihrer Spitze einzutreten. Adolf Hitler aber war es zum erſten Male in der Weltgeſchichte vergönnt, hinter ſich nicht eine Schar auf Leben und Tod ergebener Männer zu finden, ſon⸗ dern hinter ſich das geſamte von ihm geeinte Volk zu wiſſen. Nicht Einzelne ſind es, die bereit wären, für ihn das Leben einzuſetzen, ſondern jeder in unſeren Reihen weiß, daß er— wenn es ſein müßte— ohne Be⸗ denken das eigene Ich für den Führer in die Breſche wer⸗ fen würde. Im Vertrauen auf dieſe hinter ihm ſtehende, unvorſtell⸗ bare gewaltige Kraft konnte Adolf Hitler den Weg gehen, den er gegangen iſt. Er wußte, daß— wenn es die Stunde forderte— die im deutſchen Volk ruhenden Kräfte zum reſt⸗ loſen Einſatz bereit ſein werden. Dieſes Bewußtſein aber ließ ihn zuverſichtlich dem Tag entgegenſehen, an dem die Auseinanderſetzung mit dem weſtlichen Plutokratismus kom⸗ men mußte, ſo oder ſo. 5 Dieſe Stunde iſt gekommen. Und nun haben wir nach des Führers Geheiß Mann für Mann die Zähne zuſam⸗ mengebiſſen, haben den Kopf klarbehalten, ſind weitermar⸗ ſchiert und werden weitermarſchieren, ganz gleich, ob wir das Ehrenkleid des deutſchen Soldaten tragen dürfen oder ob wir in der Heimat unſerer Arbeit nachzugehen haben. So wie die marſchierende Truppe in Flandern und auf Frank⸗ reichs Erde zu übermenſchlichen Leiſtungen emporwuchs, ſo tut auch die Heimat ihre Pflicht, wenn auch der Tag nichts anderes bringt als Arbeit, Arbeit und nochmals Arbeit. Noch zeichnen ſich die großen Ziele unſerer Europa und der Welt dienenden Pläne erſt am Horizont ab. In end⸗ loſen Kolonnen aber marſchiert das großdeutſche Volk die⸗ ſen Zielen entgegen. Unter Adolf Hitlers Führung werden ſie erreicht werden, weil es keine irdiſche Macht mehr gibt, die ſich an Stärke und Schlagkraft mit der Entſchloſſenheit des deutſchen Volkes und mit der Geſchloſſenheit, mit der ſich 80 Millionen Deutſche um den Führer ſcharen, zu meſ⸗ ſen vermag. * — Alle Arten von Gerufswaſche immer mit dem fettlölenden in waſchen. Durch ſeine reinigende Wirkung iſt u das gegebene . meittel, Seife zu ſparen. 1 .. Zalcale Nuudocliau Vom anderen Wetter Ob Sommer, ob Winterszeit, das Wetter bleibt immer ein gleichmäßig beliebtes Geſprächsthema, und doch iſt ge⸗ rade beim Welter„dem einen ſein Uhl dem anderen ſein Nachtigall“. Was den Sommer anbelangt, ſo ſcheint die Sonne eben zu ſtark oder aber es regnet zu lange. Es könnte aber auch wärmer ſein oder mehr regnen. Im großen und ganzen würde das ganze Jahr über der Nagel auf den Kopf ere wenn das Wetter anders wäre, als es eben iſt. Aber auch das ſchlöſſe wieder die Gefahr in ſich, daß das noch lange nicht allen paſſen würde. Um aus dieſem Di⸗ lemma herauszukommen, müßte man das Wetter ſchon auf Flaſchen ziehen können. In ausreichendem Maße könnte dies nie der Fall ſein, und ſo müſſen wir uns halt mit dem Zu⸗ ſtand abfinden, daß für den einen gutes Wetter ſchlecht und für den anderen ſchlechtes Wetter gut iſt. Es kann unter dieſen Umſtänden auch gar nicht ausbleiben, daß die Wetter⸗ meinungsverſchiedenheiten ins Infinitum weitergehen. Je nach der Richtung, der man angehört, werden ſie Beglückung auf der einen Seite und Seufzer auf der anderen Seite aus⸗ löſen. Nur ändert dies an der Geſchichte nichts. Das iſt übrigens das Gute an den Dingen, daß wir nichts ändern können, denn gelänge dies, dann käme eine Unzufriedenheit in die Welt, die nicht auszudenken wäre. So heißt es eben, ſich fügen und mit den Dingen, ſo wie ſie ſind. abfinden. Auch in Bezug auf das Wetter. Wie geſagt, beim Wetter gibt es Richtungen. Wir gehö⸗ ren der Richtung an, die das Wetter, wie es gerade iſt, für richtig hält. Unſere Tante Emma hingegen mag kein Ge⸗ witter leiden. Sollte am Sonntag aber die liebe Schwieger⸗ mamma kommen, dann gäb's doch ein Gewitter(natürlich im übertragenen Sinne). Damit wären wir alſo bei dem Wet⸗ ter angelangt, das bei uns zu Hauſe herrſcht, das wir in un⸗ ſeren vier Wänden ſelbſt beſtellen, das uns auch in unſerer Tagesarbeit begleitet, kurzum in uns ſelber liegt. Gewiß bringt das Schickſal manchmal ſchwarze Wetterwolken mit, aber es iſt noch lange nicht alles Schickſal, was ſchwarze Wet⸗ terwolken ſchafft, ſondern wir ſelbſt ſind es, die ſich um nich⸗ tiger Dinge wegen des Wetters verderben, alſo die gute Laune des Tages. Wer aber die Kunſt verſteht,„fünf gerade ſein zu laſſen“, der wird ſich die gute Laune nicht verbittern, ganz von ſebbſt das richtige Wetter haben und nicht nach einer Wetter zu fragen brauchen. d. hohe Gefängnisſtrafe für einen Fahrradmarder. Vom hieſigen Strafgericht erhielt der 19 Jahre alte Karl Beckerle aus Mannheim zwei Jahre Gefängnis zudiktiert. Beckerle hatte am Strandbad ein Fahrrad geſtohlen, dieſes beim Leihamt verſetzt und den Pfandſchein verkauft. Für die hohe Strafe fiel ins Gewicht, daß das Fahrrad heute faſt das einzige Verkehrsmittel des Schaffenden iſt und Erſatz nur fehr ſchwer beigebracht werden kann. Mit Rückſicht hier⸗ 8 auf iſt ſeitens der Geſetzgeber nunmehr eine ſtrengere Be— ſtrafung der Fahrraddiebe vorgeſehen. 0 Beurlaubung von Familienvätern Bei Rückkehr ihrer Familien in die freigemachten Gebiele Gefolgſchaftsmitglieder aus den geräumten Gebieten, deren Familien jetzt in die alte Heimat zurückkehren, müſſen vielfach noch aus kriegswirtſchaftlichen Gründen eine zeit⸗ lang an ihrem bisherigen Arbeitsplatz verbleiben. Der Reichsarbeitsminiſter empfiehlt, dieſe Gefolgſchaftsmitglie⸗ der, ſoweit ſie bei dem Umzug und der Wiedereinrichtung des Haushaltes von ihren Familien dringend gebraucht werden, auf ihren Antrag in ihrem jetzigen Betrieb für die hierzu notwendige Zeit von etwa einer Woche zu beurlau⸗ ben. Dabei wird bei Beſtehen eines Urlaubsanſpruches be⸗ zahlter Urlaub zu gewähren ſein. Auch kann in beiderſei⸗ tigem Einvernehmen bezahlter Urlaub unter Anrechnung auf einen demnächſt fällig werdenden Urlaubsanſpruch be⸗ willigt werden. In ſonſtigen Fällen iſt das Gefolgſchafts⸗ mitglied wenigſtens von der Arbeit freizuſtellen. 1 Abſchluß der Metaliſpende am 31. Juli Die Metallſpende des deutſchen Volkes zum Geburtstag des Führers im Kriegsjahr 1940, die bekanntlich ein außer⸗ ordentlich günſtiges Ergebnis brachte, wird nunmehr end⸗ gültig zum 31. Juli 1940 abgeſchloſſen. Sofern alſo noch der Wunſch beſteht, Ablieferungen vorzunehnſen, wird zebeten, dieſe bis zum vorerwähnten Zeitraum durchzuführen. Bis Anfang Juli waren von dem Geſamtergebnis der Metallſpende etwa 80 v. H. der Menge bereits auf den Hüt⸗ ten eingetroffen. Es iſt anzunehmen, daß bis Ende Juli ſämtliche Reſte aus der Metallſpende abgeliefert und ver⸗ laden ſein werden. Sollte dies in dem einen oder anderen Falle noch nicht geſchehen ſein, ſo werden ſämtliche Stellen, bei denen noch Material liegt, alſo beiſpielsweiſe die Orts⸗ gruppen oder die Gemeinden, gebeten, eine entſprechende Meldung an die nächſthöhere Dienſtſtelle, die Kreisleitung oder das 8 eld Wirtſchaftsamt, abzugeben, die ſodann ihrerſeits die Meldung an die Reichsſtelle für Metalle in Berlin mit größter Beſchleunigung weiterleiten. Die verblei⸗ benden Reſtmengen e ebenfalls unverzüglich *** Verſicherungen bei Einberufung Was der Handwerker hiervon wiſſen muß. WPD. Wenn der ſelbſtändige Handwerker oder ſein Gefolgſchaftsmitglied zum Wehrdienſt einberufen wird, gibt es mancherlei zu regeln. Eine Frage, in der immer wieder Unklarheiten auftreten, iſt die, welche Wirkungen die Ein⸗ berufung zum Wehrdienſt auf die Sozialverſicherungen und auf andere abgeſchloſſene Verſicherungen hat. 1. Angeſtelltenverſicherung. Einberufene Handwerker, die ihrer Altersverſorgungspflicht durch Anſchluß an die An⸗ geſtelltenverſicherung genügen, brauchen gemäß dem Paragra⸗ phen 1267 der Reichsverſicherungsordnung keine Beitragsmar⸗ ken zu kleben. Die Zeit der Erfüllung der Wehrpflicht gilt als Erſatzzeit. Trotz Nichtzahlung der Beiträge werden den einberufenen Handwerkern für die Zeit ihrer Einberufung Steigerungsbeiträge gewährt. Die Hö. he der Steigerungsbei⸗ träge wird ſpäter feſtgeſetzt. Das gleiche gilt für einberufene Gefolgſchaftsmitglieder, die angeſtellten⸗ und invalidenverſiche⸗ rungspflichtig ſind. Trotzdem das Arbeitsverhältnis zwischen Handwerksmeiſter und Gefolgſchaftsmitglied durch die Ein⸗ berufung des Letzteren nicht gelöſt iſt, ſind Sozialverſiche⸗ rungsmarken nicht zu kleben. 2. Lebensverſicherung. Sehr viel ſelbſtändige Handwerker haben ſich durch Abſchluß eines Lebensverſicherungsvertrages von der Angeſtelltenverſicherungspflicht befreit. um auch fung die Lebensverſicherung aufrechtzuer⸗ während der Einberuf g N halten, muß nach einer Anordnung des Reichsaufſichtsamtes für Privatverſicherung vom 3. November 1939 RMBliV. S. 2246— ein Sicherungsbetrag geleiſtet werden, der im Rahmen der Familienunterſtützung vom zuſtändigen Stadt⸗ oder Landkreis als Beihilfe gewährt wird. Der Differenz⸗ betrag zwiſchen Sicherungsbeitrag und dem vollen Prämien⸗ beitrag wird geſtundet. Es iſt zu empfehlen, dieſen Differenz⸗ betrag wenn möglich aus eigenen Mitteln zu entrichten, denn der geſtundete Betrag muß entweder nach Beendigung der Einberufung nachgezahlt werden oder aber die Verſicherungs⸗ dauer wird verlängert bezw. die Verſicherungsſumme herab⸗ geſetzt, was wiederum dazu führen kann, daß der Lehensver⸗ ſicherungsvertrag nicht mehr von der Angeſtelltenverſicherungs⸗ pflicht befreit. Es iſt daher notwendig, daß der Handwerker, der einen Einberufungsbefehl erhalten hat, ſich mit ſeiner Ver⸗ ſicherungsgeſellſchaft in Verbindung ſetzt, um alles weitere zur Aufrechterhaltung der Verſicherung zu beſprechen. 3. Krankenverſicherung. Die einberufenen ſelbſtändigen Handwerker, die ſich bei einer geſetzlichen Krankenkaſſe(Orts⸗ kränkenkaſſe, Innungskrankenkaſſe) gegen Krankheit verſichert haben, brauchen während ihrer Einberufung keine Beiträge be⸗ zahlen. Die Beitragspflicht ruht. Die Mitgliedſchaft bei der Krankenkaſſe bleibt jedoch erhalten. Die Familienangehörigen werden von den Krankenkaſſen in vollem Umfange wie bis⸗ her betreut. Eine Unterrichtung der Krankenkaſſe von der Ein⸗ berufung iſt ſelbſtverſtändlich erforderlich. Wird der Ge⸗ ſelle einberufen, ſo darf, da das Arbeitsverhältnis weiter⸗ läuft, eine Abmeldung bei der zuſtändigen Krankenkaſſe nicht erfolgen. Der Krankenkaſſe iſt jedoch innerhalb; drei Tagen ſchriftlich die Einberufung auf einem beſonderen Meldefor⸗ mular, das bei der Krankenkaſſe zu haben iſt, zu melden. Bei⸗ träge brauchen für den einberufenen Geſellen ebenfalls nicht entrichtet zu werden. Iſt der einberufene ſelbſtändige Hand⸗ werker bei einer privaten Krankenverſicherung verſichert, ſo kann er das Ruhen ſeiner Verſicherung für die Zeit der Ein⸗ berufung beantragen. Während der Zeit der Einberufung ſind dann keine Beiträge zu zählen, wie auch kein Anſpruch auf Leiſtungen beſteht. Nach Beendigung der Einberufung wird die Verſicherung wieder in Kraft geſetzt. Sind auch die An⸗ gehörigen des einberufenen Handwerksmeiſters gegen Krank⸗ heit bei der privaten Krankenverſicherung verſichert, ſo müſ⸗ 22 entſprechende Beitragsteile für dieſe unterhaltsberechtigten Angehörigen weiter entrichtet werden. Die Beitragsteile wer⸗ den aber im Rahmen des Familienunterhalts als Beihilfe gewährt. Ein entſprechender Antrag iſt an den Leiter des zuſtändigen Stadt⸗ oder Landkreiſes zu richten. Wenn der Unterhaltsberechtigte Angehörige neben dem Familienunter⸗ halt Einkommen hat, das zur Aufrechterhaltung des Ver⸗ ſicherungsanſpruches ausreicht, ſo iſt von der Gewährung einer Beihilfe ahzuſehen. 4. Anfallverſicherung. Wenn der Betrieb des Handwerks⸗ meiſters während ſeiner Einberufung weitergeführt wird, ſind auch Beiträge zur Berufsgenoſſenſchaft weiter zu entrichten. Wird der Betrieb eingeſtellt, ſo ſollen die Beiträge geſtundet und ſpäterhin ſoll geprüft werden, ob die Voraus⸗ ſetzung für eine Niederſchlagung gegeben iſt. Zweckmäßig wird der zuſtändigen Berufsgenoſſenſchaft die Einſtellung des Be⸗ triebes und die Einberufung des Handwerksmeiſters ſofort mitgeteilt. Wurde bei einer privaten Verſicherungsgeſellſchaft eine Unfallverſicherung eingegangen, ſo empfiehlt es ſich, das Ruhen der Verſicherung für die Zeit der Einberufung zu be⸗ antragen. Nach Entlaſſung aus dem Wehrdienſt lebt die Ver⸗ ſicherung dann wieder auf. 5. Arbeitslofenverſicherung. Bei den zur Wehrmacht ein⸗ berufenen verſicherten Gefolgſchaftsmitgliedern ruht auch die Boftragspflicht zum Reichsſtock für Arbeftseinſatz(früher Arbeitsloſenverſicherung), Das Ruhen der Beitragspflicht wirs ſelbſt daun nicht berührt, wenn der Handwerksmeiſter beiſpielsweiſe ſeinem einberufenen Geſellen geldliche regel⸗ 6. Sonſtige Verſich n. Bei allen übrigen Verſſche⸗ rungen, die der einberufene Handwerker eingegangen iſt, z. B. Feuerverſicherung, Diebſtahl⸗ und Einbruchverſicherung, Haft⸗ pflichtverſicherung uſch., empfiehlt es ſich, erſt einmal zu prü⸗ fen, ob die weitere Aufrechterhaltung der Verſicherung zweck⸗ mäßig und notwendig erſcheint. Iſt das nicht der Fall, ſo iſt das Ruhen der Verſicherung bei der Verſicherungsgeſell⸗ ſchaft zu beantragen. Die Verſicherung kann dann zu einem ſpäteren Zeitpunkt wiedet aufgenommen werden. Erſcheint di- weitere Aufrechterhaltung der Verſicherung notwendig, ſo müſſen die Verſicherungsprämien aus eigenen Mitteln ent⸗ richtet werden. dieſer Verſicherungen werden im Allgemeinen nicht gewährt, tahmen können eintreten, wenn beſondere Verhä In dieſem Fall können nach den Unt tungs⸗ en laufend Beihilfen zur Erhaltung des Beſitzſtandes nach Lage des Einzelfalles gewährt werden. Die Beihilfen ſind beim Stadt⸗ bezw. Landkreis zu beantragen. Verſtärkt die Gärfuttergewinnung! Ein Wort an unſere badiſchen Bauern. NSG. Möglichſt das erſte Grünfutter, ſaftreiches Gras, junger Klee, Landsbergergemenge uſw. muß nach ſeiner Her⸗ richtung und einem neuen ſäurefeſten Anſtrich in den Gärfut⸗ terbehälter. Dann haben wir das nötige eiweißreichs Kraftfutter im Winter. Nur unbedingt ſauberes Fut⸗ ter, Rübenblatt uſw. gehört vom Acker, Wieſe bezw. von der Senſe ſofort in den Silo. Wickenroggen, Mais u. a. ſperriges Futter, häckſelt man zuvor kurz. Eiweißreiches Fut⸗ ter, wie junges Gras, Stoppelklee, Luzerne dritter Schnitt, Grummet, Erbſen⸗, Wicken⸗ und Hafergemenge, Inkarnatklee, Weidelgrasgemenge ſoll nur mit Säurezuſatz, beiſpielsweiſt Amaſil, nach genauer Anwendungsvorſchrift eingeſäuert wer⸗ den. Das Füllen der Behälter iſt möglichſt nicht zu unter brechen, andernfalls muß mit naſſen Säcken abgedeckt und kräftig beſchwert werden. Auf keinen Fall darf man aber länger als drei Tage an einem Behälter einlegen. Der ge⸗ füllte Gärfutterraum muß beſonders am Rand gut feſtgetre⸗ ten und dann ſofort luftdicht abgeſchloſſen werden. Erſt nach vier Wochen iſt die erſte Entnahme möglich; täglich ſoll man mindeſtens 5 Zentimeter Futterſchicht herausnehmen. Bef Zwiſchenpauſen in der Entnahme deckt man beſonders bei wärmerer Witterung mit feuchten Säcken ab. Silofutter darf nicht gefroren oder zu kalt verfüttert werden. Auch behelfsmäßige Einſäuerung iſt möglich! Es genügen, wo keine Behälter vorhanden ſind, in feſtem Boden mindeſtens 1,5 Meter breit, 2 Meter tief und beliebig lange Erdgruben, die ſeitlich mit leichteren Brettern ausgeſchalt werden. Auf ihren Boden legt man eine 30 Zentimeter ſtarke Lage Spreu und Kurzſtroh. Hier wird das Futter mit alten Säcken abgedeckt, worauf noch eine mindeſtens 30 Zentimeter hohe Eisdecke kommt. Itniſſe 2 7 2** 2 Jagd und Fiſcherei im Juli Im Juli wird es etwas ruhiger mit dem Abſchuß der Rehböcke. Der Boch iſt feiſt geworden und tritt nur dann aus, wenn es ihm beliebt. Der Monat Juli iſt für den Rehbock das, was für den Rothirſch der Monat Auguſt iſt: Feiſtzeit! Gegen Ende des Monats dagegen ändert ſich das Bild. Dann tritt nämlich das Rehwild in die Brunft. Der Jäger ſoll ſich aber trotz dieſer ſchwierigen Umſtände nach wie vor be⸗ mühen, die Abſchußdöcke noch vor der Brunft zur Strecke zu bringen. Die Rothirſche haben jetzt ſchon ſtark geſchoben. Die guken Hirſche beginſten Mitte Juli ſſtitk dem Fegen. Dis gilt nicht für die geringen Hirſche und die Damſchaufler, be denen es noch etwas länger dauern wird. Das Schwarzwild hat jetzt normalerweiſe gute Zeiten. Führende Bachen ge⸗ nießen zwar keine Schonzeit mehr, aber man wird es ſich lange überlegen müſſen, ehe man ein führendes Stück ſchießt. Wildäcker, Salzlecken und Suhlen ſind inſtandzuhalten, ſie ſind ſehr wichtig für ein Revier. Der Dachs hat nun ab 1. Juli Schußzeit. Man darf ihn dort nicht ſchonen, wo man eine gute Niederwildjagd und Auer⸗ und Birkwildbeſtände haben will. Man wird ihn mit Erdhunden jagen oder im Anſitz am Bau erlegen. luſtig, und das iſt gut ſo bei den vielen Gefahren, denen ſis ausgeſetzt ſind. Das Flugwild führt ſeine Jungen. Der Jäger hat alſo alle Veranlaſſung, auch in dieſer Hinſicht alles zu tun, um das Jungwild zu ſchützen. Vor allen Din⸗ gen ſind die wildernden Katzen zu erledigen, wo und wam man ſie triffk. Für die Inhaber von Waſſerwildrevieren 0 der li noch inſofern von Bedeutung, als am 16. Jul die weidmänniſcher Genuß ſein. Der Fiſcher braucht im Monat mehr zu beachten. Die Beißluſt der Ueberfülle an Nahrung nachgelaſſen. Schle⸗ 0 in den 172 iſt in vollem Betrieb. Die Spinnfiſcherei il zurzeit ebenfalls ſehr kohnend. Der Huchen beißt jetzt ſchlecht, Forellen ſteigen eifrig nach der Kunſtfliege. Auch die Tipp- fiſcherei mit natürlichen Ködern(Heuschrecken uſw.) iſt im Tul ſchan mpalich hk 2— Sonnenuntergang 5 Mondaufgang 20.34 zul keine Schonzeiten echte hat infolge der Sonnenaufgang 5.24 Monduntergang 4.30 abtransportiert werden. mäßige Anterſtützung gewährt. 5 .— 46 Mannheimer Theaterſchau 1 Timmer Nur ein Tag 1 und Küche evt. gegen Tauſch. Zu erfragen in der Geſchäftsſt. d. Bl. Guterhaltener moderner Kinder⸗ kaſtenwagen u verkaufen. 85 erfragen in der eſchäftsſt. d. Bl. Heute Mittwoch Abend 8.20 Uhr Harry Piel Menschen— Tiere Sensationen Ein Zirkusfilm von ganz großem Aus mag, mit dem Prädikat Volksbildend“ und Künstlerisch“ wertvoll. erdem; Die Kriegs Wochenschau PALASI Flelnzeng⸗ Einmachtöpfe am Lager vorrätig. 5 a 6 Kar! Herdt, für Handel, Gewerbe und Industrie Baumaterialien⸗ werden in jeder Ausführung angefertigt Handlung, 5 Breiſacherſtr. 2. Bruckarbeiten in der„Nechkuarbote- Druckerei“. Reklame, die treibende Kraft, die immer wieder Amſatz ſchafft! NMalionaltheaker Mannheim: Mättwich, 17. Juli, Miete M 14 und für die NScd Kraft durch Freude, Kulturge⸗ meinde Mannheim, Platzgruppe 264266, 621—5623 „Seine Freundin— meine Frau“, Luſtſpiel von Bernhard Herrmann. Anfang 20, Ende 22 Uhr. Donnerstag, 18. Juli, Miete D 28 und 2. Sondermiel D 14 und für die NSc̃ Kraft durch Freude, Kae meinde Mannheim, Platzgruppe 534—540:„Seine Freundin— meine Frau“, Luſtſpiel von Berne hard Herrmann. Anfang 20, Ende 22 Uhr. 1 Freitag, 19. Juli, Miete F 28 und 2. Sondermiete 8 14 und für die NS Kraft durch Freude, Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 267—270:„Seine Freundin meine Frau“, Luſtſpiel von Bernhard Herrmann. Anfang 20, Ende 22 Uhr.. 5 b meinde Mannheim Abt. 49—51, 245—259„Sein: Freundin— meine Frau“, hard Herrmann. Anfang 20, Ende 22 Uhr. Sonntag, 21. Juli, Miete H b 14, Letzte Vorſtellung der Spielzeit 1939/0: Zum letzten Male:„Seine 0— meine Frau Luſtſpiel von Bernhard Herrmann. Anfang 20, Ende Uhr. a N. — Die Schleppfiſcheres 28 und 2. Sondermiete Beihilfen für die Fortführung; 1 im Niederwildrevier iſt nach wis vor junges Leben. Die Haſen ſind immer noch vermehrungs⸗ chußzeit für Wildenten beginnt. Die Jagd auf Jung-. enten in den warmen Juli⸗ und Auguſttagen kann ein große M. 28 und 2. Sondermiete