ilfen öras, Her⸗ rfut⸗ icht Fub⸗ von 1. 0 Fut⸗ mitt, tklee, weise wer⸗ nter und aber ge⸗ etre⸗ nach man Bei bei darf lichk tem iebig chalt tarke uten teter Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Jages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feierkage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.—* 40. Jahrgang — Truppenlager in Scapa Flow bombardierk. Berlin, 17. Juli. Das Oberkommando der Wehr⸗ macht gibt bekannt: Die Tätigkeit der Luftwaffen war infolge der ſchlechten Wetterlage nur gering. Deutſche Kampfflugzeuge griffen in Nord⸗Scholtland die Hafenanlagen von Thurſo an und ſetzten ein Handels- ſchiff durch Bomben in Brand. An der Südſpitze von Scapa Jlow wurde ein britiſches Truppenlager erfolgreich mit Bomben belegt. Feindliche Einflüge nach Deutſchland fanden nicht ſtatt. Der italieniſche Wehrmachtsbericht Rege Tätigkeit der Luftwaffe.— Luftkampf über Malta.— Erweiterung des Erfolges in Kenia. DB Rom, 17. Juli. Der italieniſche Wehrmachtsbe⸗ richt vom Mittwoch hal folgenden Worklaut: „Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannk: Eines unſerer U⸗Boole hat im öſtlichen Mittelmeer ein gro⸗ ßes Tankſchiff verſenkl. Bei einem Luftkampf unſerer Jagdflugzeuge über der Inſel Malka ſind zwei feindliche Flugzeuge abgeſchoſſen worden. Eines unſerer Flugzeuge ſſt nicht zurückgekehrt. Der Hafen von Alexandrien(Aegypten) iſt von neuem und wirkſam mit Bomben belegt worden. In Nordafrika hat unſere Luftwaffe mit klar er⸗ kennbaren Ergebniſſen die Flughäfen und Schuppen von Marſa Madruk und Sidi Barram bombardiert. Alle unſere Flugzeuge ſind zurückgekehrt. Ein vom Feind verſuchler ſtar⸗ ker Angriff gegen unſere Skellungen nördlich der befeſtigten Anlagen von Capuzzo unter Einſatz von ekwa 50 Panzer⸗ wagen, die mit künſtlichem Nebel arbeiteten, iſt von unſe⸗ ren Truppen kühn abgeſchlagen worden. Feindliche Flug⸗ zeuge haben auf den Hafen von Tobruk von neuem Nachk⸗ angriffe unternommen, ohne irgendeinen Schaden anzurich⸗ ten. In Oſtafrika haben unſere Eingeborenen ⸗Truppen Ghezzan, in der Gegend von Kurmuk, beſetzt, wobei Waf⸗ fen und eine engliſche Fahne erbeutet wurden. Die Bevöl⸗ kerung hat begeiſtert unſere Herrſchaft anerkannt In K e⸗ nig iſt im Juge der im geſtrigen ſkalieniſchen Wehrmachls⸗ bericht verzeichneten Operationen in der Jone von Moyale die engliſche Stadt Moyale beſetzt worden. Feindliche Luft⸗ angriffe auf Agordat, Asmara und Aſſab haben nur ganz leichten Schuden angerichtet. Ein feindliches Flugzeug wurde heruntergeholt. 5 Eines unſerer A- Booke iſt nicht zu ſeinem Ausgangs- punkt zurückgekehrt. Himmelhohe Flammen aus Oeltanks Freude bei der arabiſchen Bevölkerung Haifas. Ro m, 17. Juli. Unter der arabiſchen Bevölkerung von Damaskus und Beirut hat die Bombardierung Haifas große Begeiſterung ausgelöſt. An den ſponkanen Kundge⸗ bungen und Amzügen beteiligten ſich bezeichnenderweiſe auch Franzoſen in Uniform, die mit der ſyriſchen Bevölke⸗ rung ihrer Wut über die engliſchen Känke Ausdruck geben. Araber, die aus Paläſtina in Damaskus eingetroffen ſind, berichten von wahren Freudenfeſten der Araber in den Bergen von Galiläa bis Hebron. Auf den Höhen an der Grenze zwiſchen Libanon und Paläſtina ſammeln ſich Menſchenmengen, um die Rauch⸗ wolken der brennenden Raffinerien zu ſehen. Allem An⸗ ſchein nach ſind die wichtigſten Teile der neuen Raffinerie, der einzigen in aller Eile ſoeben fertiggeſtellten Anlage im öſtlichen Mittelmeer, zerſtört worden, wenn die Raffinerie nicht völlig vernichtet iſt. Genaue Einzelheiten ſind nicht zu erfahren, doch lodern die Flammen aus den 50 Oel- tanks himmelhoch. Sollte der Weſtwind nach Oſten um⸗ ſchlagen was man befürchtet, ſo müßte die ganze Stadt ge⸗ räumt werden. Am meiſten gefährdet iſt das Judenviertel. Man nimmt an daß alle Oelvorräte am Endpunkt der Moſſul⸗Oellinie verloren ſind. Das Rohrnetz aus dem Irak nach Haifa ſcheint jedoch nicht getroffen zu ſein. Trotz der großen ſichtbaren Zerſtörungen muß die gekne⸗ 1215 Araberpreſſe den Schaden als bedeutungslos hin⸗ ellen. 8 Wie der Angriff erfolgte „ Intereſſante Einzelheiten über die bedeutſame Aktion italieniſcher Bombenflugzeuge gegen Haifa berichtet der Sonderkorreſpondent der Stefani⸗Agentur. Bei dem Angriff waren fünf Flugſtunden über offenem Meer zurückzulegen. Die italieniſchen Apparate mußten insbeſondere darauf bedacht ſein, nicht in Sicht⸗ weite der Inſel Eypern zu gelangen, um eine vorzeitige Entdeckung zu vermeiden Auf Grund der überragenden militäriſchen Bedeutung von Haifa wurden die italieniſchen Flugzeuge ſofort von zahlreichen längs der Küſte und auf den die Stadt beherrſchenden Hügeln aufgeſtellten Abwehr⸗ batterien unter heftiges Sperrfeuer genommen. Deſſen un⸗ geachtet gingen die italieniſchen Bomber zum Angriff auf die großen Petroleumtanks, den Hafen und Flugplatz über. wobef alle Ziele mit Bomben mittleren und ſchweren Ka⸗ libers voll getroffen und ſtärkſte Brände mit dicker Rauch⸗ entwickelung verurſacht wurden. Als die feindlichen Jäger zum Gegenangriff aufſtiegen, war es bereits zu ſpät, denn 75 5 Angriff der italieniſchen Bomber wer ſchon eendet.. N 5 eee e eee eee eee, 9 Luftangriffe in Scotland Donnerstag, den 18. Juli 1940 Bei dieſem Angriff— ſo betont der Sonderberichterſtat⸗ ter der Stefani— iſt die italieniſche Luftwaffe bis zu einem engliſchen Mittelmeerſtützpunkt vorgedrungen, der von der britiſchen Admiralität wegen der viele hundert Kilometer betragenden Entfernung von den italieniſchen Luftſtütz⸗ punkten als unerreichbar angeſehen wurde. Gleich⸗ zeitig haben die italieniſchen Flieger bewieſen. daß das Mittelmeer zu einemgroßen See geworden iſt, in dem ſie nach freiem Ermeſſen handeln und Angriffe bis zu den entfernteſten feindlichen Stützpunkten vortragen kön⸗ nen. Während ihres Rückfluges konnten die Beſatzungen der italieniſchen Bomber noch lange die Zeichen ihrer ſieg⸗ reichen Aktion in Geſtalt von hochlodernden Bränden be⸗ obachten. — Gibraltar erneut bombardiert Rauchwolken über„Hood“ und„Arc Royal“. Rom, 17. Juli. Wie aus La Linea gemeldet wird, wurde Gibraltar am Dienstag erneut bombardiert. Von dem bri⸗ tiſchen Schlachtſchiff„Hood“ und dem Flugzeugträger„Are Royal“, die bekanntlich kürzlich ſchwer beſchädigt im Hafen eintrafen, ſtiegen mächtige Rauchwolken auf, die vermuten laſſen, daß die Schiffe weitere Treffer erhalten haben. Am Montag war Gibraltar viermal bombardiert worden. In La Linea wurden zahlreiche Perſonen durch Splitter der britiſchen Flak verletzt. Die Geeſchlacht im Mittelmeer Italieniſchor Wehrmachtsbericht über die ſiegreichen Kampf⸗ handlungen gegen die britiſche Flotte. Ueber die große See⸗ und Luftſchlacht im Mittelmeer gibt das Hauptquartier der italieniſchen Wehrmacht nun folgende Einzelheiten bekannt: In der Frühe des 8. Juli war ein bedeutender Verband unſerer Flotte aus ſeinem Stützpunkt zu einer der üblichen Aufklärungsfahr⸗ ten im mittleren Mittelmeer ausgelaufen, die den Zweck haben, die Verbindungswege zur See freizuhalten, und die der Oeffentlichkeit nicht bekanntgegeben werden, damit nicht der Feind aus einer ſolchen Nachricht Nutzen ziehen kann. In einer zum e Seeſtreitkräfte günſti⸗ U⸗ gen Lage befanden ſich bote an verſchiedenen Stellen, die den Auftrag hatten, eventuell ſich zeigende feindliche Kräfte anzugreifen und Nachrichten über ihre Bewegungen zu geben. Ein ausgedehntes Netz der See- und Luftaufklä⸗ rung ergänzte ſchließlich die Vorbereitungen zur See, wäh⸗ rend andere Teile der Luftwaffe wie gewöhnlich über dem weſtlichen und öſtlichen Mittelmeer kreuzten. Sehr bald wurde gemeldet, daß im öſtlichen Mittelmeer ein engläſches Geſchwader, das aus Alexandrien aus⸗ gelgufen war und aus insgeſamt drei 31 000⸗Tonnen⸗Pan⸗ zerſchiffen, jedes mit acht 38,1⸗em⸗Kanonen, fünf Kreuzern und 15 Torpedobootjägern beſtand, nach Weſten fuhr. Faſt gleichzeitig wurde gemeldet, daß ein anderes eng⸗ liſches Geſchwader, beſtehend aus zwei Panzerſchif⸗ fen, der„Hood“ von 41.000 Tonnen, bewaffnet mit acht 38,1 em⸗Kanonen, und einem vom Typ Valiant von 31000 Tonnen, ebenfalls mit acht 38,1⸗em⸗Kanonen bewaffnet, aus dem Flugzeugträger„Ark Royal“, zwei Kreuzern und acht Torpedobootsjägern aus Gibraltar in Richtung auf die Balearen ausgelaufen war. Die Meſdund eines unferer unter Waſſer fahrenden U-Boote, das einen das Gros der feindlichen Streitkräfte begleitenden Torpedojäger ver⸗ ſenkt hatte, beſtätigte, daß das öſtliche Geſchwader ſich dem mittleren Mittelmeer näherte. Auf Grund dieſer Meldungen wurde folgender Ak⸗ tjonsplan ausgearbeitet: Während des gänzen 8. Juli müſſen Kampfflieger aus dem Aegäiſchen Meer und cs Libyen die aus Alexandrien kommenden Schiffe und das Geſchwader„Hood“, das noch weit weg war, beobach⸗ ten, une in der Lage zu ſein, es ſofort anzugreifen, ſobald es in den günſtigen Aktionsradius unſerer Kampfflugzeuge gekommen war, unſer Geſchwader in die geeignete Zone bringen, um die Begegnung mit dem Feind für den 9. Juli ſicherzuſtellen, dabei aber gleichzeit unſere geſamte Küſten⸗ linie, wo ſich die wahrſcheinlichen Ziele des Feindes befan⸗ den, umfaſſend. Am 8. Juli zwiſchen 19 und 20 Uhr griff die Luftwaffe mit gutem Erfolg in zehn aufeinan⸗ der folgenden Wellen die engliſche Flotte im öſtli⸗ chen Mittelmeer an. Nicht weniger als zehn oder zwölf ſchwere Bomben trafen den Gegner. An Bord eines Kreu⸗ zers entſtand ein Feuer. In der Nacht zum 9. Juli erreich⸗ ten unſere Schiffe die am Tage vorher beſtimmte Poſition. Am Morgen des 9. Juli verhinderte die ſchlechte Sicht auf dem Meer eine Kontrolle der engliſchen Formationen, die um 13.30 Uhr ihre Anweſenheit im Joniſchen Meer durch einen Angriff mit Torpedoflugzeugen auf eine Gruppe un⸗ ſerer Kreuzer, die bei der Aufklärung mit vorausgefahren waren, zu erkennen gaben. Der Verſuch wurde ſofort abge⸗ wehrt, fünf der neun angreifenden Flugzeuge wurden durch das Flakfeuer unſerer Kreuzer 1 Inzwiſchen lie⸗ ferten die Waſſerflugzeuge, die von unſeren Kreuzern zur Aufklärung katapultiert worden waren, genaue Angaben, die es dem Oberbefehlshaber ermöglichten, um 15.45 Uhr den Kontakt mit der feindlichen Arkillerie herzuſtellen. Die Gruppe unſerer Kreuzer, die ſich den entſprechenden Einheiten der feindlichen Formationen am nächſten befand, eröffnete zuerſt das Feuer, gefolgt vom Feuer der Panzerſchiffe„Ceſare“ und„Cavour“, das ſofort von den britiſchen Panzerſchiffen erwidert wurde. Trotz der gro⸗ ßen Entfernung— 26 km— wurde das Feuer raſch auf den Gegner gerichtet, und verſchiedene Treffer wurden auf hoben ſich jetzt die Kontrollſchiffe in die H Nr. 167 den feindlichen Schiſſem erzielt, von denen eines ſich uber den Bug neigte und das Feuer einſtellte. Auch das Feuer des Gegners war wirkſam. Ein Treffer aus einem 38,1 em⸗ Geſchütz traf eines unſerer Panzerſchiffe und explodierte in der Mitte, nahe dem Schornſtein, ohne indeſſen zu verhin⸗ dern, daß unſer Schiff mit gleicher Intenſität weiterfeuerte, da kein wichtiger Teil des Schiffes getroffen worden war. Während ſich der Kampf zwiſchen den größeren Schiffen entwickelte, gingen die Torpedobootsflottillen, die ſich in ungünſtiger Poſition befanden, mutig zum An⸗ griff vor, indem ſie dem Sperrfeuer der Panzerſchiffe, den Behinderungsverſuchen durch die Torpedobootsjäger und den Bombardierungen der Luftwaffe auswichen. Trotz der Gegenmanöver der Feinde, die unſeren Angriff zunichte machen und den Torpedos ausweichen ſollten, kraf ein Tor⸗ pedo vom Geſchwader„Freccia“ einen feindlichen Kreuzer. Während der Annäherung ſchoß dieſe unſere Flottille außer⸗ dem drei engliſche Flugzeuge ab. die Flugzeu ge aus Sizilien und Apulien, die um 15.40 Uhr in Aktion traten, verfolgten ſie, indem ſie ununterbrochen ab⸗ wechſeind am Himmel über der Schlacht erſchienen. Aber die ſehr ſchwierigen Sichtverhältniſſe auf Grund des noch nicht ganz verzogenen Seenebels, vor allem auf Grund der erſten Erfolge der gegenſeitigen Einſchläge und der Ne⸗ belſchleier, mit denen ſich die Schiffe während der Manö⸗ ver bedeckten, verhinderten eine wirkſame Einmiſchung. Die feindliche Flotte änderte endgültig den Kurs und ent⸗ fernte ſich in ſüdweſtlicher Richtung, im Zickzack fahrend, um ſich nach Möglichkeit den Luftangriffen zu entziehen. Die Gruppe„Hood“ hatte inzwiſchen ihren Kurs fortgeſetzt und erreichte am Nachmittag die gleichen Poſi⸗ tionen. Während alſo im Joniſchen Meer die Schlacht wei⸗ tertobte, konnte die ſardiniſche Luftflotte ihre unerbittlichen Angriffe beginnen, die bis Tagesende dauerten. Einige ſchwere Bomben erreichten den Feind, und der Flugzeug⸗ träger wurde getroffen. Auf einem Schlachtſchiff breitete ſich gut ſichtbar ein Feuer aus. So ſchloß der 9. Juli mit einem bedeutenden Erfolg unſerer See⸗ und Luftſtreitkräfte, die ſich zum erſtenmal mit den in Maſſen zuſammengezogenen Kräften der Engländer gemeſſen hatten, Ein Erfolg, der ſich deutlich zeigte, als beide feindlichen Gruppen ſich in Richtung ihrer Ausgangspunkte entfernten und zeigten, daß ſie auf die Fortſetzung eines Duells verzichteten, das doch wohl wie man annehmen kann, ihr Ziel geweſen war. Die erſte Gruppe beſchränkte ihre Manöver auf den Schutz eines beſcheidenen Geleſtzuges von fünf Dampfern, der von Malta aus nach Alexandrien ſollte, während die Gruppe„Hood! in langſamer Fahrt ihren Kurs auf Gibraltar fortfegzte. Am 11. Juli nahmen die Flugzeuge von Sizilien und Libyen, die während des 10. nur einzelne Elemente hatten ausmachen können, den Kampf gegen die engliſchen Streit⸗ kräfte wieder auf, die in drei Gruppen geteilt und mit ver⸗ ſchiedener Geſchwindigkeit, zweifellos wegen der erlittenen Beſchödigungen und der daraus folgenden Havarien, wie⸗ der den Kurs nach, Oſten genommen hatten. Dieſe Aktionen wurden ununterbrochen während des 12. und 13. Juli fort⸗ geſetzt, an denen die Luftwaffen von Libyen und dem Aegäi⸗ ſchen Meer in Aktion traten, je nachdem die Entfernung der verſchiedenen Gruppen es erlaubte. Auf dieſe Weiſe flogen unſere Landflugzeuge kühn aufs Meer hin⸗ aus, über 600 km von ihren Baſen entfernt. Auch hierfür müſſen wir ihnen Anerkennung zollen. Nicht weniger als 40 Angriffe gingen unerbittlich auf den Feind nieder. Jahlreiche Bomben, darunter einige ſchwerften Kalibers, krafen die feindlichen Schiffe mit ſichk⸗ barem Erfolg. Zehn feindliche Jagdflugzeuge waren ver⸗ nichlet worden. 5 ö In der Frühe des 11. Juli traf die Gruppe„Hood“ wie⸗ der in Gibraltar ein, während in der Nacht zum 13. Juli die Seeſtreitkräfte von Alexandrien wieder dort eintra⸗ fen. Vom Feind ſind die von uns zugefügten Ver⸗ luſte noch nicht zugegeben worden. Aus den Zeugniſſen derer, die an der Schlacht teilgenommen haben, aus der ge⸗ nauen und unwiderlegbaren Dokumentation durch die Pho⸗ tographie, aus der Langſamkeit, mit der die Feinde einfuh⸗ ren, aus der ſchwachen Luftabwehr kann man mit Sicher⸗ heit annehmen, daß dieſe Verluſte nennenswert waren. In der Tat ſind ſicher ein Torpedobootsjäger und ein Trans⸗ portſchiff verſenkt worden. Zwei Schlachtſchiffe, vier Kreu⸗ Torpedobootsjäger ſind Flugzeugträger zeigt ein großes Leck am Bug. Während die„Ark Royal“ ſchon in Gibraltar ins Dock ging, wird die „Hood“ wegen Mangel an geeignetem Reparationsmaterial nach England geſchickt werden müſſen. Aus mit der Kontrolle im Mittelme. 5 5 DNB madrid, 17. Juli. Nach Valencia zurückgekehrte ſpaniſche Fiſcher berichten, daß die englischen Kontrollſchiffe täglich mehr und mehr aus dem Mittelmeer verſchwinden. Dafür hat jetzt ein ſtarker Verkehr italieniſcher Erkundungs⸗ flieger eingeſetzt. Während noch vor wenigen Wochen die engliſche Kontrolle in ſchärfſter Form durchgeführt wurde, 5 en zurückgezo⸗ gen, da ſie Luftangriffe befürchten. ü 0 er eee. P N 7 f . 12 25 „In Erwartung des Auwetters“ Eindrücke von der Panik in England. Rom, 17. Juli.„England iſt zurzeit eine belagerte Fe⸗ ſtung, die keine direkte Verbindung mehr mit der Außen⸗ welt hat.“ ſo ſtellt ein Sonderberichterſtatter der Stefani⸗ Agentur feſt. Poſt⸗ und Telefonverbindung zwiſchen der engliſchen Inſel und dem Feſtlande beſtehe nicht mehr. Vertrauenswürdige Nachrichten, die von Diplomaten oder Kapitänen neutraler Schiffe ſtammen, die aus Lon⸗ don zurückkehrten, berichten von einem geängfligten und be⸗ ſorgten England in Erwartung, daß jeden Augenblick das inwelter losbrechen könne. Der überlieferte briliſche Stolz bäume ſich auf bei dem Gedanken an eine Niederlage. Es herrſche maßloſe Wut gegen die Reglerungskreiſe, die Eng⸗ land in derartige kragiſche Umſtände gebracht haben. Es herrſche weiter ein regelrechter Terror auf Grund der poli⸗ zeilichen Unlerdrückungsmaßnahmen Churchills, in den Dör⸗ fern und Städten wimmele es von Soldaten und Keſer⸗ viſten, von denen aber die Hälfte keine militäriſche Ausbil- dung erhalten habe. England könne alles in allem auf etwa 10 bis 12 Diviſionen rechnen, die wirklich dieſen Na⸗ men verdienen. Alle Kraftwagen ſind beſchlagnahmt und im ganzen Lande in Hunderten von Autoſammelplätzen zuſammenge⸗ zogen worden. Die Flughäfen ſind in regelrechte ver⸗ ſchanzte Lager verwandelt worden. Alle Straßen⸗ und Verkehrsanzeiger ſind entfernt, alle Namen von Ort⸗ ſchaften und Bahnhöfen ausgelöſcht, alle Atlanten zerſtört und ſämtliche geographiſchen Karten von England aus den Buchhandlungen und Bibliotheken entfernt worden. Der größte Teil dieſer inneren Maßnahmen ſei jedoch, wie der Sonderberichterſtatter der Stefani weiter feſtſtellt, un⸗ nütz und würde im Augenblick des Angriffs gegen Eng⸗ land nur eine rieſige Unordnung auslöſen. Es ſei zu bemerken, daß die Luftbombardierun⸗ gen und Schiffsverluſte die Produktion der Kriegs⸗ materialfabriken ſchwerſtens beeinträchtigen. Be⸗ züglich der Luftwaffe genüge die neue Produktion kaum, um den Verbrauch und die Verluſte auszugleichen. Eben⸗ falls mache ſich der Lebensmittelmangel mehr und mehr fühlbar. Schließlich ſeien nicht nur innerhalb der führenden Schichten, ſondern auch innerhalb der Regierung ſelber die Meinungen über die Führung des Krie⸗ ges völlig uneinig. Infolgedeſſen beurteilen die Perſonen, die in letzter Zeit England verlaſſen haben, daß England, falls nicht noch ein Wunder einkrete, bereils die Parkie verloren habe. „Wenn 1000 deutſche Radfahrer..“ Allerlei aus dem engliſchen Unterhaus. Rom, 17. Juli. Wie Stefani aus San Sebaſtian mel⸗ det, wurde der ſchöne Anthony Eden— ſeines Zeichens bri⸗ tiſcher Kriegsminiſter— in der Unterhausſitzung mit pein⸗ lichen Fragen„wegen des Fortganges der Vorbereitungen zur Verteidigung des nationalen Gebietes“ beſtürmt. Der ſachverſtändige Herr beſchränkte ſich aber auf die Erklä⸗ rung,„die Regierung ſehe es als äußerſt unerwünſcht an, daß öffentliche Erklärungen über Einzelheiten des Vertei⸗ digungsplanes bekanntgegeben würden.“ Aufgrund weiterer Fragen ſah ſich Eden zu dem intereſſanten Eingeſtändnis genötigt, die Militärbehörden hätten zahlreiche Verteidi⸗ gungsanlagen, die an unzweckmäßigen Stellen errichtet wor⸗ den ſeien, wieder zerſtören müſſen.— Ein Abgeordneter meinte, wenn 1000 deutſche Radfahrer plötzlich in einer Ortſchaft auftauchten, hät⸗ ten die Freiwilligen(Heckenſchützen) keine Zeit, erſt die Mi⸗ litärbehörden um Rat zu fragen. Als ein weiterer Abge⸗ ordneter fragte, warum man denn überhaupt Verteidigungs⸗ vorbereitungen treffe, beendete der Sprecher ſchleunigſt die hochnotpeinliche Debatte über dieſes Thema. Dann wurde die nicht minder unangenehme Frage der [Kinderevakuierung kurz geſtreift, wobei der Un⸗ terſtaatsſekretär für die Dominien, Shakeſpeare, entſchuldi⸗ gend erklärte, die Regierungen von Kanada, Auſtralien und Neuſeeland hätten„ſowieſo“ nicht mehr als 20 000 Kinder aufnehmen wollen(J). Auf die Frage eines Labourabgeordneten, ob der Mi⸗ miſter für Ueberſeehandel, Shakeſpeare, wiſſe, daß die Eva⸗ kuierung vieler Kinder von Miniſtern und Ange⸗ hörigen des Kabinetts große Enttäuſchung hervor⸗ gerufen habe, gab der Miniſter bezeichnenderweiſe keine Antwort. England bringt ſein letztes Gold in Sicherheit ö Bereits 1.75 Milliarden Dollar Gold in USA. Berlin, 18. Juli. Die Londoner Plutokraten haben ſich auf das Schlimmſte vorbereitet. Was ihnen teuer und wert iſt, iſt in Sicherheit gebracht: mit den Rennpferden ſind die Kinder und die Sippſchaft der oberſten Drahtzieher über den großen Teich. Das Gold aber, dieſes ausgepräg⸗ keſte Symbol ihrer verrotteten Geldfackherrſchaft, begannen ſie gleich nach den erſten Kriſenzeichen allen Eventualitäten zu entziehen. Nach einer Meldung der Zeitung„Newyork Herald Tribune“ lagern in den Gewölben der Bundes⸗ reſervebank jetzt über 1.75 Milliarden Dollar ausländiſchen Goldes Der jetzt im Newyorker Hafen eingelaufene engli⸗ ſche Dampfer„Eaſtern Prince“ brachte noch 52 Millionen Dollar Gold der Bank von England mit. Es dürften die letzten Beſtände geweſen ſein, die auf der britiſchen Inſel aurückgeblieben waren. i Aulus Moyale„mit Erfolg zurückgezogen. Liſſabon, 17. Juli. Nach tagelangem vergeblichem Leug⸗ nen muß der amtliche engliſche Heeresbericht jetzt zugeben, Daß die Italiener die an der Grenze zwiſchen Abeſſinien und Kenia gelegene Stadt Moyale völlig eingenommen haben. Churchill macht aus der Niederlage natürlich wieder einen Sieg. Wörtlich heißt es nämlich:„An der Nordgrenze von A 5 2 die e 1 der N.— 15. Juli mit Erfolg zurückgezogen.“ Anders geht es ja auch gar . Aber einmal müſſen dieſe„Erfolge“ doch 5 ören. 5 7 n — Die Flüchtlingsfürſorge Das Deukſche Rote Kreuz eingeſetzt. DNB. Berlin, 17. Juli. Seit Wochen bevölkern die end⸗ loſen Flüchtlingsſtröme der belgiſchen und franzöſiſchen Zi⸗ vilbevölkerung die Landſtraßen Belgiens und Frankreichs Unbeſchreibliches Elend begleitet die heimkehrenden Män⸗ ner, Frauen und Kinder. Hier hat das Deutſche Rote Kreuz mit ſeinen motoriſierten Einheiten einen neuen Einſatz von der Wehrmacht zugewieſen bekommen. Tag und Nacht ſind die Transporteinheiten unterwegs, um von den verſchiede⸗ nen Sammelplätzen aus den Rücktransport der Flüchtlinge zu übernehmen. Schlecht iſt der Geſundheitszuſtand der Flüchtlinge. Aerzte, Helferinnen und Helfer des Deutſchen Roten Kreuzes ſind unermüdlich tätig, um auch in ſanilä⸗ rer Hinſicht das Los der Flüchtlinge zu beſſern und ſie vor den ärgſtan Schäden zu bewahren. So wirkt das Deutſche Rote Kreuz durch den Einſatz ſei⸗ ner motoriſierten Einheiten und durch die ſanitäre Betreu⸗ ung der Flüchtlinge in den belgiſchen und franzöſiſchen Ge⸗ bieten an der Wiederherſtellung normaler Verhältniſſe mit. Rücktransport der verwundeten deutſchen Kriegsgefangenen aus dem unbeſetzten Frankreich. DNB. Berlin, 17. Juli. Heute ſind die erſten Sani⸗ tätsflugzeuge von Deutſchland nach dem unbeſetzten Frankreich zum Rücktransport von noch dort befindlichen verwundeten deutſchen Kriegsgefangenen geſtartet. Noch 2200 Italiener in Konzenkrakionslagern. Rom, 17. Juli. 2200 Italiener befinden ſich, wie„Gior⸗ nale d'Italia“ meldet, noch heute, 18 Tage nach dem Waf⸗ fenſtillſtand mit Frankreich, in tuneſiſchen Konzentrations⸗ lagern. Dieſe Italiener, ſo ſchreibt die Zeitung, unter denen ſich ungefähr 15 Frauen und Kinder befänden, würden heute noch in franzöſiſchen Konzentrationslagern feſtgehal⸗ ten, in glühender Sonne und unter Verhältniſſen, die jeder Beſchreihung ſpotteten. Sie ſeien den Mißhandlungen far⸗ biger Soldaten preisgegeben. Franzöſiſche Offiziere maß⸗ ten ſich noch heute ein Recht an, über Leben und Tod die⸗ ſer Italiener entſcheiden zu dürfen, 18 Tage, nachdem ſich; die Edelmütigkeit Italiens in großzügigſten Waffenſtill⸗ ſtandsbedingungen gegenüber Frankreich geäußert habe. Deutſche Flieger mißhandelt Bon Franzoſen und Engländern. Berlin, 17. Juli. Die Reihe der bekanntwerdenden Fälle in denen in Gefangenſchaft geratene deutſche Sol⸗ daten von Franzoſen und Engländern mißhandelt wurden und unter Mißachtung jedes internationalen Rechtes durch Drohungen zu Ausſagen gezwungen werden ſollten, nimmt kein Ende. Faſt aus jedem Gefangenenlager, aus allen Teilen Frankreichs, kommen Berichte über dieſes völker⸗ rechtswidrige Verhalten. Kein Mittel blieb unverſucht, um die deutſchen Gefangenen zum Verrat militäriſcher Ge⸗ heimniſſe zu zwingen. Beſonders abgeſehen hatten es die Franzoſen und Engländer auf deutſche Flieger, die, hinter den franzöſiſchen Linien in Luftnot geraten, ſich einer Gefangenſchaft nicht mehr entziehen konnten. Ein Flugzeugführer berichtet, daß er und ſeine Kame⸗ raden die alle verwundet waren, nach ihrer Gefangen⸗ nahme ſofort von den franzöſiſchen Soldaten bedroht wur⸗ den Bei der Vernehmung würde er von einem Oberleut⸗ nannt mit Ausdrücken wie„Schweinehund“„Kindermör⸗ der“ und„Hitlerbonze“ beſchimpft. Gleichzeitig ſchlug der Offizier einige Minuten lang mit den Fäuſten auf ſeinen Kopf ein. Ermutigt durch dieſes rohe Verhalten des Oberleutnants, beteiligte ſich ein anweſender franzö⸗ ſiſcher Unteroffizier ebenfalls an der Mißhandlung. Als ſich der deutſche Flieger weigerte, die verlangten Ausſagen zu machen, wurde er weiter ins Geſicht geſchlagen, trotz ſeiner ſchweren Verwundung vom Stuhl geworfen und mit dem Stuhl in den Rücken geſtoßen. Immer wurde die Drohung wieder ausgesprochen, daß ihm nur noch kurze Bedenkzeit zur Ausſage gegeben würde, womit der Hin⸗ weis verbunden war, daß er dann, wenn er nicht antworte, erſchoſſen würde. Die Peiniger ließen erſt dann von dem deutſchen Flieger ab, als er, ermattet von der ſchwe⸗ ren Verwundung und entkräftet durch die dauernden Miß⸗ handlungen, zuſammenbrach und nicht vernehmungsfähig war. Aber erſt nach langem Zögern wurde er in ein La⸗ zarett in der Nähe von Reims gebracht, wo er zwiſchen ſchwarze Soldaten gelegt wurde. Völlig ausgeplündert Wie rückſichtslos auch die Engländer in Gefangen⸗ ſchaft geratene deutſche Flieger behandeln, zeigt folgender Vorfall: Die bei Vimy am 22. Mai bei einer Notlandung unverletzt gebliebenen Beſatzungsmitglieder eines deutſchen Flugzeuges wurden zunächſt einmal daran gehindert, ihren verwundeten Kameraden zu helfen, obwohl ſie bereits ent⸗ waffnet waren. Sie mußten zuſehen, wie die Verletzten ohne Hilfe und ärztliche Unterſtützung liegen blieben. Im Gefangenenlager von Vimy wurden die deutſchen Flieger vollkommen ausgeplünder: Sie mußten mit erhobenen Armen, das Geſicht zur Wand gekehrt, ſtehen bleiben, wäh⸗ rend ihnen ihr ganzes Eigentum abgenommen wurde. Die Abzeichen wurden von den Fliegerbluſen geriſſen, dann die ganze Fliegerkombination vom Körper gezerrt. Nach einer fürchterlichen Nacht wurden zwei Flieger, von denen die Engländer ſich die meiſten Ausſagen verſprachen, einen ganzen Tag lang in einen engen, schmutzigen Stall ge⸗ 5 errt und immer wieder mit der Bemerkung bedrängt, die gewünſchten Ausſagen zu machen, andern⸗ falls ſie erſchoſſen würden. Als der Flugzeugführer am nächſten Tage um ſeine Geldbörſe bat, ließ ſich der Verneh⸗ mungsoffizier dieſe bringen, nahm das reſtliche Geld her⸗ aus, berteilte es unter die anweſenden Soldaten und warf mit einer zyniſchen Bemerkung die Geldbörſe in eine Ecke. Schließlich wurden die deutſchen Flieger unter Bewa⸗ chung durch farbige franzöſiſche Truppen in ſtrenge Haft genommen. Erſt die vorrückenden deutſchen 210000 konnten ſie aus ihrer Notlage befreien. Feuerüberfall auf Nonnen „60 bauſten die Engländer in wen. Berlin, 17. Juli. Das Treiben der Engländer in Lö⸗ wen vor ihrer Flucht beſchränkte ſich ni t allein auf die Ze gingen ebenſo rückſicht 7 die Einwohner tung d . Gruppe von Nonnen. rſtörung von Häuſern umd hiſtariſchen Werten, ſie plün⸗ n nicht allein e Wohnungen und Geſchäfte, ſie 125 5 1 8 19900 en ee ohner der 8 97 elbſt vor. Zahlreiche Zivilp ien ſind von ihnen e 2 sene e b le en 1 en Weigerten ſie ſich, dann gingen die Engländer mit den bru⸗ talſten Mitteln gegen ſie vor. Verließen ſie aber ihre Woh⸗ en ee eee ahr aus, e la 1d vn ſſen wer 280 ergi 27 0 s auch einer N de. wie die Schwe er Marie⸗Anne zu verlaſſen. Garlig von den Urſulinen in Löwen erklärte, am 15. Mat gegen 5 Uhr morgens, bei dem Verſuch, die Rue de Mali⸗ nes zu überqueren, von engliſchen Soldaten beſchoſſen wurde. Dabei wurde eine der Schweſtern, Anna Thereſia Galis, eine Rumänin, ſo ſchwer verletzt, daß ſie bald darauf ſtar b. Eine zweite Schweſter, ebenfalls eine Ru⸗ mänin, erhielt einen Lungenſchuß. Zwei Kugeln zerſchmet⸗ terten den rechten Unterarm der Schweſter Garlig. Der Arm mußte amputiert werden. Weitere Schweſtern wur⸗ den leichter verletzt.„Während wir uns auf die Erde war⸗ fen“, ſo berichtet die Schweſter Garlig weiter,„wurden eine Frau und ein Kind, die aus der gleichen Richtung kamen wie wir, erſchoſſen. Das Kind war auf der Stelle tot, die Frau wurde ins Krankenhaus eingeliefert, wo ſie in der Nacht verſtarb.“ Ueber die äußeren Umſtände, unter denen die Beſchie⸗ ßung der Ziviliſten durch die Engländer vor ſich ging, berich⸗ tet Schweſter Garlig folgendes:„das Maſchinenge⸗ wehr, das auf uns ſchoß, ſtand nur 100 Meter von uns entfernt. Ich konnte leicht die Soldaten unterſcheiden, die es bedienten, ſo daß man alle Perſonen, die auf den Straßen waren, leicht erkennen und un eiden konnte.“ 5 Holitiſches Allerlei Der Friede in Güdoſteur opa Angarn hofft auf gerechte Regelung. Budapeſt, 17. Juli. Außenminiſter Graf Cſaky be⸗ ſchäftigte ſich vor den außenpolitiſchen Ausſchüſſen des Par⸗ laments mit der letzten Münchener Reiſe. Mit Nach⸗ druck unterſtrich er das dringende Erfordernis, den Frie⸗ den und die Ruhe in Südoſteuropa aufrechtzuerhalten Vor⸗ bedingung ſei allerdings, daß in abſehbarer Zeit die Grund⸗ lagen einer gerechten Regelung der noch offenen ſüdoſt⸗ europäiſchen Probleme gefunden werden. Unſere Freunde, ſo erklärte Cſaky weiter, ſtimmten in dieſer Grundauffaſ⸗ ſung mit der ungariſchen Regierung überein. Ein gutnach⸗ barliches Verhältnis zwiſchen den ſüdoſteuropäiſchen Staa⸗ ten herzuſtellen, ſei nicht nur ungariſches Intereſſe, ſondern das aller hier wohnenden Völker. Ungarn habe nicht die Abſicht, irgendjemanden unheilbare Wunden zu ſchlagen; es wünſche lediglich auf Grnud einer vernünftigen Verein⸗ barung verläßliche Freunde und nicht Feinde als Nachbarn zu haben. Nach einer eingehenden Darſtellung des gegenwärtigen Standes der Beziehungen Ungarns zu Deukſchland, Italien, Zugoflawien, Rußland und Rumänien betonte der Außen⸗ miniſter, daß Ungarn entſchloſſen ſei, ſeine politiſchen Ziel⸗ ſetzungen zu verwirklichen, und zwar im Einvernehmen und in Uebereinſtimmung mit ſenen Mächten, die der ungari⸗ ſchen Sache bereits ſo oft um Meilenſteine vorwärks gehol⸗ fen hätten. In dieſem Jufammenhang ſprach der Außenmi⸗ niſter von der Dankbarkeit der ungariſchen Nation gegen⸗ über den Achſenmächten. Die Wahlen in den Baltenländern DNB Moskau, 17. Juli. Die Wahlen in den baltischen Staaten hatten nach Meldungen der TAS aus Riga, Re⸗ val und Kowno folgendes Ergebnis: In Lettland beteiligten ſich an den Wahlen 1179 649, d. h. 94,7 v. H. der Wahlberechtigten. 97,6 v. H. der Wäh⸗ ler gaben ihre Stimme für die Einheitsliſte„Verband des werktätigen Volkes Lettlands“ ab. In Eſtland war die Wahlbeteiligung geringer. 81,6 v. H. der Wahlberechtigten nahmen an den Wahlen teil, 92/9 v. H. der Wähler ſtimmten für den„Verband des werktätigen Volkes Eſtlands“. Die höchſte Beteiligungsziffer weiſt Litauen auf, wo 1386 569, d. h. 95,51 v. H. der Wahlberechtigten an den Wahlen teilnahmen und 99,19 v. H. der Wähler für den „Verband des werktätigen Volkes Litauens“ ihre Stimme abgaben. Beziehungen Spanien— Chile abgebrochen Madrid, 17. Juli. Die ſpaniſche Regierung gibt in einer amtlichen Note den Abbruch der Beziehungen zu Chile be⸗ kannt. Dieſe Maßnahme wird damit begründet, daß Chile durch ſeine Volksfrontregierung den ſpaniſchen Vater⸗ landsverrätern ſtets alle Unterſtützung angedeihen ließ und gegenüber der nationalſpaniſchen Regierung immer eine feindſelige Haltung einnahm. Dieſe erreichte den Höhepunkt am 27 Juni, an welchem Tage auf dem größten Platz in Santiago de Chile in Anweſenheit des chileniſchen Staats- präſidenten mehrere Redner ſich in übelſter Weiſe gegen Spanien und ſeinen Staatschef, General Franco, auslie-⸗ ßen. Auf Vorſtellungen von Seiten der ſpaniſchen Regie⸗ rung wurde mit Ausflüchten geantwortet. ö Neue Operatonen der Japaner Tokio, 17. Juli. Japaniſche Seeſtreitkräfte begannen, dem Heeresbericht zufolge, neue Operationen in der Hangtſchau⸗Bucht und beſetzten mehrere Inſeln, die die Ausläufer von Ningpo und Schanghai bilden. Sie beſchoſ⸗ ſen am Mittwochmorgen an der Küſte der Provinz Iſche⸗ kiang die in der Hangtſchau⸗Bucht gelegenen Küſtenforts des Tſchönnhal⸗Gebietes. Nachdem die Forts. die die Ein fahrt nach Ningpo(150 Kilometer ſüdlich von Schanahn beherrschen, nach kurzer Kanonade zum Schweigen gebrach waren, ſetzten die Japaner eine Landungsabteilung aus. 2 Dieſe nahm die Befeſtigungen. Die Chineſen zogen ſich a. große Gegenwehr zurück. eee i e — — 1 1 S A Japanische Streitkräfte begannen ferner mit dem An,. riff auf Ehuanchau an der Südoftküſte der Provinz Fu“ bien. Eine weitere ſapaniſche Schiffseinheit beſetzte Pun⸗ 3 — ging 40 Meilen nördlich von Amo. 1 Nach einer Woche Pauſe erſchienen wieder 54 e ni ſche Flugzeuge in zwei Gruppen über dem Neun rungsviertel von Tſchum ak ing und einer Vorſtadt un warfen eine große Anzahl von Exploſiv⸗ und ab. 3 „Auffriſchung der Rü 5 5. 5 au einer neuen Weltordnung: 4. Schaf f N e e 5. A a 119 ee nale Erzie„gegenſeitige Anpaſſung der wen ent und der ilichen Kultur unde 7. Erhaltung und Fortent⸗ eee eee wicklung der japaniſchen oder Vamato⸗Raſſe. Brandbomben 5 2 2 2 * Neue Nitterkreuzträger Berlin, 18. Juli. Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht hat auf Vorſchlag des Oberbefehlshabers des Heeres, Generaloberſt von Brauchitſch, das Ritterkreuz zum Eiſernen Kreuz an folgende Heeresangehörige verliehen: Generalleutnant Endres, Kommandeur einer In⸗ fanteriediviſion; Generalleutnant Schaa l, Kommandeur einer Panzerdiviſton; Oberſt Sch wal be, Kommandeur eines Infanterieregiments; Major Böh mer, Komman⸗ deur eines Infanteriebataillons; Rittmeiſter Niemack, Kommandeur einer Aufklärungsabteilung; Hauptmann Frhr. v. Wolff, Kommandeur eines Schützenbataillons; Ober⸗ leutnant Frhr. v. Ketelhodt, Kompaniechef in einem Infanterieregiment; Oberteunant Cirener, Kompanie, chef in einem Pionierbataillon: Leutnant Naue, Kompa⸗ nieführer in einem Infanterieregiment: Oberbefldwebel Ge⸗ bauer Stoßtruppführer in einem Pionierbataillon. Generalleutnant Theodor Endres hat mit einem Höchſtmaß von Angriffsgeiſt und Entſchlußfreudigkeit und mit größtem Verantworkungsbewußtſein in teilweiſe ſelbſt geführten Vorſtößen entſcheidend zu der Waffenniederlegung eines Teiles der franzöſiſchen Armee beigetragen. Durch die Uebergabe von etwa 50 000 Mann kampfkräftiger Ver⸗ bände des franzöſiſchen Heeres blieben erhebliche Blutopfer erſpart. i lentnant Ferdinand Schaal hat in den ſchwe⸗ ren Abwehrkämpfen am 15. Mai ſüdlich Sedan, als ſeine Diviſion von vier feindlichen Elitediviſionen und ſtarken Panzerkräften angegriffen wurde, durch geſchickte Führung und perſönlichen Einſatz entſcheidend zu dem Abwehrerfolg beigetragen Oberſt Eugen⸗Felir Schwalbe hat durch ſeinen un⸗ erſchrockenen perſönlichen Einſatz ſowie durch ſeine entſchloſ⸗ ſene und hervorragende Führung entſcheidenden Anteil am Durchbruch durch die Maginotlinie am 14. Juli. Major Leopold Böhmer ſtürmte an der Spitze ſeinee Bataillons trotz ſtärkſter feindlicher Gegenwirkung die ſehr wichtige, das Gelände ſüdlich des Rhein⸗Marne⸗Kanals be⸗ heriſchende Höhe nördlich Vitrimont und verurſachte ſo den Zuſammenbruch des feindlichen Widerſtandes am Südufer des Kanals. Rittmeiſter Horſt Niemack hat ſeine Aufklärungs⸗ abteilung hervorragend tapfer, kühn und geſchickt geführt Entſcheidend war ſein am Mittag des 11. Juni gefaßter Entichluß auf die Marne bei Damery in den Rücken des Feindes vorzuſtoßen, als ein Vorkommen in der Front un⸗ möglich war. Dieſe mit äußerſtem Schneid durchgeführte Umfaſſung zermürbte den Feind und ermöglichte es der Füh⸗ rung, durch raſch vorgeworfene Kräfte weſentliche Teile des Gegners abzuſchneiden und ſchnell die Marne zu gewinnen. Hauptmann Hans Frhr. v. Wolff hat bei jedem Ein⸗ ſatz ſeines Bataillons höchſten perſönlichen Mut bewieſen Inſonderheii im Kampf um Chaumont am 14. 6. hat er in dem auf einer beherrſchenden Höhe liegenden ſtark ver⸗ ſchanzten Bergdorf im Häuſerkampf Heldenhaftes geleiſtet Oberleutnant Gerd Frhr. v. Ketelhodt ſtürmte am 14 Juni unter ſchwierigſten Umſtänden und im heftigſten feindlichen Artilleriefeuer die Fortanlage„Knop“ und ſchuf ſo die entſcheidende Vorausſezung für das Gelingen des Durchbruchs ſeiner Diviſion durch die Maginotlinie. Oberleutnant Willi Cirener erzwang am 19. Juni morgens in kühnem Vorſtoß unter höchſtem perſönlichem Einſatz den Cher⸗Uebergang bei Selles⸗ſur⸗Cher und brachte die dortige Brücke unverſehrt in eigene Hand. Durch feine Entſchloſſenheit und ſeine draufgängeriſche Tapferkeit ha er mit entſcheidenden Anteil an dem raſchen und verluſt⸗ loſen Uebergang der nachfolgenden Truppen über den Cher Leutnant Herbert Naue nahm am 15. Juni mit hervor⸗ Tagender Japferkelt im Handſtreich das nordweftlich von Verdun gelegene Fort Vacherauville. Er führte ſeinen Stoß⸗ trupp ebenſo unerſchrocken wie umſichtig. Die Erſtürmung des Werkes bedeutete die Erfüllung des der Diviſion ge⸗ ſtellten Kampfauftrages„Wegnahme der Nordweſtfront von Verdun“. 5 Oberfeldwebel Fritz Gebauer erzwang am 14. Juni in ſtärkſtem feindlichem MG⸗ und Artilleriefeuer aus Front und Flanke den Uebergang über den breiten und tiefen Panzerwagengraben„Nied“ zwiſchen Nonenwald und Werk⸗ gruppe 92. Erſt nach dem Gelingen dieſer verwegenen, trotz erheblicher Verluſte unbeirrbar durchgeführten Tat konnte Der Angriff der nachfolgenden Kräfte gegen die ſtarken Be⸗ feſtigungsanlagen der Maginotlinie in dieſem Abſchnitt Raum gewinnen. Roman von Axel Rudalph. 4 Ob ſie gewußt hat, daß Kapitän Lohmann die„Per⸗ petua“ fährt? Vielleicht nicht. Vielleicht nur ein böſer, heimtückiſcher Zufall. Oder— hat ſie eine beſondere Ab⸗ ſicht dabei? Hat ſie gerade die„Perpetua“ für ihre Reiſe gewählt, um ihn zu treffen, ihm zu zeigen, wie ſtolz und glücklich ſie geworden iſt? Renate Wilcox, geſchiedene Frau Renate Lohmann! Kapitän Lohmann öffnet die Augen und ſtrafft den Rücken.„Weg damit! Es gibt keine Renate Lohmann hier! Nur eine Frau Wilcox in Kabine 30. Ein Fahr⸗ ſt wie jeder andere!“ 8 5 Zum viertenmal ſchaut der Steward Röhr durch die macht ſich am Tiſch zu ſchaffen. 1 „Soll ich nachſervieren, Herr Kapitän?“ 8 „Nein, danke.“ Lohmann erhebt ſich und langt nach ſeiner Mütze.„Räumen Sie ab, Röhr. Ich hab keinen Appetit. Ich gehe auf die Brücke.“ e 5 Kapitän Lohmann ſetzt ſchweigend ſein Zeichen unter das Journal, das ihm der Wachhabende vorlegt. Ja, ja, es iſt alles in Ordnung. Barometer und Wetterberichte verſprechen eine gute Reiſe. Die„Perpetua“ macht vor⸗ treffliche Fahrt. An Bord iſt alles tadellos in Schuß. Dennoch iſt Kapitän Lohmann ſchlechter Laune. Sie wird nicht beſſer dadurch, daß er ſich ſelber einen Eſel ſchimpft. Das plötzliche Auftauchen Frau Renates trägt natürlich einen Teil zu der Mißſtimmung bei, aber Kapitän Loh⸗ mann fühlt, daß es nicht das allein iſt. Irgendein dump⸗ 8 fes Ahnen iſt da, ein e als l Gefühl, das ihn bedrückt. So, als könne jeden Augenblick aus dieſem Sonnenſchein, dieſer wundervoll ruhigen See Heraus ein Ungeheuer das Schiff anſpringen, eine lauernde 5 Nanll 4a¹ der„Per petua 1 Bayreuth fü Arbeiter und Arbe rinnen unſeres Gaues weren an den pielen teilnehmen. g NSch. Unter den zwölf Gauen, aus denen dies⸗ mal Arbeiter und 2 en an den Bayreuther Feſtſpielen teilnehmen, befindet ſich auch der Gau Baden. Jahrzehnte hindurch war der Beſuch der Bayreuther Feſtſpiele nur beſonders begüterten Kreisen möglich, ob⸗ wohl Richard Wagner ſich ſelbſt in kämpferiſchem Ein⸗ ſatz für eine engere Bindung des Volkes an die Kunſt ein⸗ geſetzt hatte. Als Revolutionär, der von dem Muſiker und Künſtler nicht zu trennen iſt, ſchrieb er im Jahre 1851:„Der ich nun als Künſtler und Menſch einer neuen Welt entge⸗ genſchreite!“ Mit dieſer neuen Welt hat er die durch die Einigung des deutſchen Volkes hervorgerufene Zeitenwende gemeint, wie die nationalſozialiſtiſche Revolution ſie uns geſchenkt hat. Aber Wagner hat nicht nur prophetiſch für die Volkwerdung gekämpft, er ſah auch den Augenblick vor⸗ aus, da„das Publikum unentgeltlich Zutritt zu den Vorſtellungen haben müßte“. Dieſe Zeit iſt nun mitten im gewaltigen Kriegsgeſchehen unſerer Tage gekommen. Die Bayreuther Feſtſpiele ſtehen in dieſem Jahr aus⸗ ſchließlich unter dem Zeichen des Sonnenrades der NSG „Kraft durch Freude“. Sie ſollen ein Dank der Nation ſein für unſere Soldaten, Arbeiter und Arbeiterinnen. Jeder Beſucher hat Fahrt, Unterkunft und Verpflegung und Ein⸗ tritt für eine Vorſtellung frei. Auf dieſe Weiſe wird es 18 000 Volksgenoſſen, die ſich um ihr Vaterland verdient ge⸗ macht haben, ermöglicht, einmal das große Bayreuther Er⸗ lebnis in ſich aufnehmen zu können. Zur Aufführung ge⸗ langen„Der fliegende Holländer“ und„Der Ring des Nibelungen“. Es iſt eine Selbſtverſtänd⸗ lichkeit, daß ſich die Aufführungen auf gewohnt hohem Ni⸗ veau befinden, ſo daß den Beſuchern nur künſtleriſche Höchſt⸗ leiſtungen geboten werden. Zum beſonderen Verſtändnis werden von Fachmän⸗ nern zu jedem Werk Einführungsvorträge mit muſikaliſchen Erläuterungen gehalten. Ferner ſtellt das Deutſche Volks⸗ bildungswerk allen Beſuchern eine Broſchüre zur Verfü⸗ gung, in der Wagners Werk und Perfönlichkeit in einer Reihe von Aufſfätzen beleuchtet wird. Außerdem gibt das Reichsamt Feierabend der NSG„Kraft durch Freude“ Text⸗ bücher heraus, die die genaue Inhaltsangabe ſowie einen Artikel„Wagner und Bayreuth“ enthalten, und bei denen an der betreffenden Stelle im Text die wichtigſten Motive aufgezeichnet ſind. Es iſt alſo dafür geſorgt, daß Volksgenoſſen aus den verſchiedenſten Gauen der Weg zur deutſchen Kunſt ge⸗ ebnet, und daß ihnen Wagner verſtändlich gemacht wird. Bekanntlich haben vor zwei Jahren und im vergangenen Jahr ſchon einige Kd⸗Vorſtellungen im Vihreuher Feſt⸗ ſpielhaus ſtattgefunden, zu denen die Beſucher beſondere Vergünſtigungen hatten. Wie ſich damals die Arbeiter für die Feſtſpiele aufgeſchloſſen zeigten und ſich begeiſtert über ihre Eindrücke äußerten, ſo wird auch in dieſem Jahr das Werk Richard Wagners in den Herzen aller Beſucher Wi⸗ derhall finden. b Weinheim.(Sechs Ferkel auf dem Trans⸗ porterſtickt.) Ein Landwirt aus Rimbach war mit Fer⸗ keln zum Weinheimer Schweinemarkt gefahren. Der Trans⸗ port der Tiere geſchah jedoch ſo leichtfertig, daß nach ſeiner Ankunft in Weinheim ſechs Ferkel erſtickt waren. Gegen den Tierquäler iſt Anzeige erſtattet worden. Neckarbiſchofsheim.(Kind überfahren.) Das vier⸗ jährige Söhnchen des Einwohners Sigmund wurde von einem Perſonenauto überfahren und erlitt ſchwere Verlet⸗ 1 5755 Es wurde ins Heidelberger Krankenhaus überge⸗ ührt. () Langenſteinbach bei Ettlingen.(Im 95. Lebens⸗ jahre geſtorben.) Im Alter von über 94 Jahren iſt unſer älteſter Einwohner Philipp Kronenwett geſtorben. Er war ein krefflicher Meiſter des Drechslerhandwerks. () Oberkirch.(50 fährige treue Dienſtleiſtung) Der Führer des Deutſchen Reiches und Volkes hat dem Eiſendreher Mathias Streif bei der Firma Eduard Ruch in Oberkirch das Treudienſt⸗Ehrenzeichen für 50 jährige treue Dienſtleiſtung verliehen. 5 5 a leute ſind im allgemeinen nicht abergläubiſcher als die Leute aus dem Binnenland, und Kapitän Lohmann gehört erſt recht nicht zu denen, die fortwährend nach Zeichen und Ahnungen ſchnüffeln. Gerade deshalb irritiert ihn dieſes merkwürdig ängſtliche Gefühl, das anſcheinend 175 80 nichts begründet iſt und das ſich doch nicht verjagen äßt. Schärfer als ſonſt kontrolliert Kapitän Lohmann heute ſein Schiff. Die Fahrgäſte, die einzeln und in Gruppen über das Deck ſpazieren oder von ihren bequemen Liege⸗ ſtühlen aus neugierige Blicke nach der Brücke werfen, ſehen den Kapitän dort oben hin⸗ und hergehen, ab und zu ge⸗ ruhſam nach dem Fernglas greifen und den Horizont muſtern. Beneidenswerter Poſten, da oben als Herrſcher zu ſtehen! Beſonders, wenn dabei ſo wenig zu tun iſt! Es gibt nur wenige Seebefahrene unter den Fahrgäſten der„Perpetua“, die wiſſen, daß dieſe anſcheinend ruhige Gemütlichkeit da oben auf der Brücke nur eine Täuſchung iſt, hinter der ſich augeſpannter Dienſt, immerwährende, verantwortungsvolle Arbeit verbirgt. 5 Jep Fahland, der Wache hat, wirft einen verwunder⸗ ten Blick auf ſeinen Kapitän. Was hat der„Alte“ denn heute für eine komiſche Arbeitswut? Jetzt läßt er den Ingenieur heraufholen und inſpiziert mit ihm gründlich Reiſetag? Nanu? Die„Perpetua“ iſt doch erſt vor der Ausreiſe von der Maſtſpitze bis zum Kiel überholt worden und alle Inſtrumente wurden dabei geprüft. Sie ſind natürlich auch in beſter Ordnung. Kapitän Lohmann nickt ſtumm zu der etwas erſtaunten, beruhigen⸗ den Feſtſtellung des Ingenieurs, aber ſeine Augen ver⸗ lieren den wachſamen Ausdruck nicht. Sie wandern un⸗ abläſſig umher zwiſchen Meer und Schiff, überwachen gleichzeitig den mit dem Sextanten peilenden Dritten Offi⸗ zier und die drei Leute, die unter Aufſicht des Boots⸗ mannes da unten im e eee ee ee Es gibt hunderterlei Dinge, die dem Auge des Kapitäns Gefahr, die um ſo verhängnisvoller iſt, als man ſie gar nicht kennt. Aberglauben? Lächerliches Zeug! Die See⸗ 7. nicht entgehen dürfen. Auch die kleinſten, von der abweichenden Vorfälle auf ſeinem Schiff muß er erkennen 3 () Pforzheim.(Tödlicher Unfall im Wein⸗ berg.) Im hieſigen Krankenhaus iſt die Einwohnerin Chriſtine Weißenbacher aus Dietlingen, die beim Dungtra⸗ gen im Weinberg innere Verletzungen erlitten hatte, ge⸗ ſtorben. Lahr.(Todesfall.) Im Alter von 90 Jahren ſtarb eine der angeſehenſten Alt⸗Lahrer Perſönlichkeiten, Frau Mina Waeldin Witwe des Lederfabrikanten Wgeldin, Toch⸗ ter des Lahrer Alt⸗Bürgermeiſters Flüge Viele Jahre war die Heimgegangene Präſidentin der Lahrer Ortsgruppe des Badiſchen Frauenvereins. Vier Kinder, 14 Enkel und 7 Urenkel trauern um die Verblichene. Oberſchopfheim bei Lahr.(Schadenfeuer.) Die Schreinerwerkſtätte und das Oekonomiegebäude von Hein⸗ rich Röderer wurden durch Feuer zerſtört. Das Vieh konnte gerettet werden. Die Brandurſache iſt noch nicht ermittelt. Odenheim.( Heuſchuppen niedergebrannt.) Aus noch unbekannter Urſache brach im Anweſen der Ge⸗ brüder Karl und Joſeph Klumpp Feuer aus. Der Heuſchup⸗ pen mit den geſamten Heuvorräten der beiden Landwirte fielen dem Feuer zum Opfer. Durch das raſche Eingreifen der Feuerwehr konnte ein Uebergreifen des Brandes auf die anderen Gebäude verhütet werden. (—) Gütenbach bei Donaueſchingen.(Blitzſchlag.) Bei einem Gewitler wurden durch einen Blitz vier Kühe und ein Farren getötet. Alt⸗Breiteckbauer Dilger, der in der Nähe weilte, wurde zu Boden geworfen, doch ſcheint er kei⸗ nen Schaden genommen zu haben (—) Riedböhrintzen Kreis Donaueſchingen.(Vom Blitz erſchlagen.) Bei einem Gewitter ſchlug der Blitz in eine Fichte, unter der zwei junge Landwirte, die gemäht ahr ſtehende Karl hatten, Schutz ſuchten. Der im 22. Leben e Alfred Burger war ſofort tot, wä in Kamerad Scheier chwere Verletzungen nkrug. () Singen a. 9.(Kind vermißt.) Seit Sonntag wird das zweieinhalbjährige Kind der Familie Wörner ver⸗ mißt. Man befürchtet, daß es in einem unbewachten Au⸗ genblick in die Aach gefallen und ertrunken iſt. (— Säckingen.(Der naſſe Tod.) Beim Baden im offenen Rhein iſt in Wallbach der 20 Jahre alte Egon Bäumle ertrunken. 5 Homburg.(motorradler gegen Omnibus.) Ein Motorradler, der mit einem Omnibus zuſammengeſto⸗ ßen war, erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß ihm ein Bein abgenommen werden mußte. a Sulzbach.(egen einen Prellſtein gerannt) Ein Motorradfahrer rannte auf der Straße nach Quierſchied mit voller Wucht gegen einen Prellſtein und mußte mit ſchweren Verletzungen dem Krankenhaus zugeführt werden. Groß⸗ Gerau.(Radfahrerin tödlich überfah⸗ ren.) Eine verheiratete, in der Siedlung an der Frank- fürterſtraße wohnhafte Frau wurde auf ihrem Fahrrad bei der Fahrt in die Stadt an einer Straßenkreuzung von einem Laſtkraftwagen erfaßt und auf der Stelle getötet. „E Blaubeuren.(Tödlich verunglückt) Ein elf⸗ jähriger Schüler, der hier bei ſeinen Großeltern zu Beſuch weilte, fuhr mit dem Fahrrad an einer Straßenkreuzung in einen Perſonenkraftwagen. Der Junge wurde ſo ſchwer verletzt, daß er bald nach der Einlieferung in das Kranken⸗ haus ſtarb. zu bringen. das Echolot und den Kreiſelkompaß. Gleich am erſten Stewardeß. Einen Augenblick nur, dann verabſchle — Seeburg, Kr. Münſingen.(Geiſtesge 0 en wär⸗ tiges Kind)) Ein zweieinhalbjähriges Kind fiel in einem unbewachten Augenblick in die Erms und wurde von dem Waſſer fortgeriſſen. Ein dreijähriger Spielgefährte holte raſch Hilfe herbei. wodurch es möglich war, das verun⸗ glückte Kind noch rechtzeitig aus dem Waſſer zu ziehen, ſo daß Wiederbelehunasverſuche Erfolo hatten. Landau.(Auf der Jagd angeſchoſſen.) Im Herx⸗ heimer Wald ſchoß ein Jagdpächter durch einen unglück⸗ lichen Zufall zwei junge Leute an, die an Unterarm und Kopf verletzt wurden. Beide mußten in das Krankenhaus überführt werden. Rohrbach bei Landau.(La ſt wagen anhänger rennt Hauswand ein“) In einer Kurve löſte ſich der beladene Anhänger eines Laſtwagens und ſauſte mit voller Wucht gegen die Front eines Wohnhauſes und durchbrach die Mauer. Dabei wurde das Mobiliar eines Schlafzimmers faſt vollſtändig zertrümmert. Perſonen ſind glücklicherweiſe nicht zu Schaden gekommen. Olterbach.(Aus dem Fenſter gefallen) Die Einwohnerin Laurg Hager ſtürzte beim Fenſterreinigen in den Hof hinab und trug ſchwere Verletzungen davon. Sie fand Aufnahme im Kaiſerslauterner Krankenhaus. 5 und beachten. Was iſt das zum Beiſpiel für ein Blick, den der Rudergaſt jetzt eben hinter dem Dritten Offizier her⸗ ſendet, der eine dienſtliche Meldung gebracht hat und nun wieder die Brücke verläßt? Kapitän Lohmann faßt unauf⸗ fällig den Matroſen ins Auge. Der Mann hat bereits wie⸗ der den Blick vorſchriftsmäßig geradeaus gerichtet, aber Lohmann läßt ſich in ſeiner Feſtſtellung nicht beirren: was da vorhin ſekundenſchnell in den Augen des Rudergaſtes aufblitzte, das war Haß! 5 Jürgen Voß, Vollmatroſe, gebürtig aus Hamburg, ſeit drei Jahren im Dienſt der Linie, pflichttreuer, zuver⸗ läſſiger Mann— ſtellt Lohmann in Gedanken feſt. Was iſt das für eine Feindſchaft zwiſchen dem Rudergaſt und dem Dritten Offizier? Dienſtlicher Aerger kann es nicht ſein. Gerade Lorenzen, der Dritte, iſt vorbildlich im Dienſtverkehr mit den Leuten. Schimpft nie. mer ruhig, höflich und gerecht. Dazu ein lieber Kerl, der wegen ſeiner unverwüſtlichen Laune bei der ganzen Beſatzung beliebt iſt. Und der Matroſe Voß iſt ſeinerſeits ein alter Fahrensmann bedächtig, ſtill, durch nichts aus der Ruhe 8 ingen. Wegen einer dienſtlichen Meinungsverſchie⸗ denheit oder eines ſcharfen Wortes würde er gewiß nicht ſo haßerfüllt ſeinem Vorgeſetzten nachſehen Kleinigkeiten!— denkt der Lake, und die Fahrgäſte der„Perpetua“ würden ſicherlich mitleidig lächeln, wenn ſie wüßten, über was für gleichgültige Sachen der als ein gutes, vertrauensvolles Verhältnis zwiſchen Offi⸗ zieren und Mannſchaft an Bord Unendlich viel, ielleicht alles kann davon abhängen im Augenblick der Gefahr Der Gedanke„Gefahr“ gibt Kapitän Lohmann förm⸗ lich einen Stoß. Mit Gewalt reißt er ſich von dieſer Ahnung los, tritt an die Backbordecke der Brücke und blickt hinunter. Da iſt Lorenzen. Er unterhält ſich m einer ſich die Land leicht an die Mütze legend. Vielleicht hat er ihr auch nur etwas Dienſtliches ag Nein, an 8 ee lä elt. e„e, ihre i 75 m rit⸗ e Kapitän da oben Gedanken macht. Aber nichts iſt wie 1 ü Ilvesheim. Für Tapferkeit vor dem Feinde wurde mit dem E. K. II ausgezeichnet Uffz. Oskar Hammann. Wir gratulieren. Vom Mannheimer ktunſtleben. Die Kunſthalle in Mann⸗ heim hat vor kurzem eine vielbeachtete Ausſtellung von Aquarelliſten der Gegenwart abgeſchloſſen, in welcher von Seiten der Leitung eine anſehnliche Auswahl von bezeich⸗ nenden Werken der Waſſermalkunſt, auch aus Privat⸗ und Sammlungsbeſitz vereinigt worden war. Die Ausſtellung iſt nunmehr abgelöſt worden von einer bis zum Herbſt 1940 ſtehenden neuen Schau farbiger Wiedergaben von Meiſter⸗ werken der Buchmalerei, welche das geſamte deutſche, flä⸗ miſche, franzöſiſche, iriſche Schaffen etwa zwiſchen dem 5. und 15. Jahrhundert in beſonders ſchönen Beiſpielen um⸗ faßt. Eine wertvolle Ergänzung zu dieſer Veranſtaltung der Kunſthalle bildet die von der Leitung der Mannhei⸗ mer Schloßbücherei in den Wandelgängen des Schloſſes aus den eigenen überaus wertvollen Beſtänden zuſammenge⸗ ſtellte Ausſtellung von ſchönen Bucheinbänden aus alter Zeit, die einen Ueberblick über etwa 4 Jahrhunderte euro⸗ päiſcher Buchkultur gewährt. Befugnis zur Betriebsſchließung. Der Reichskommiſſar für die Preisbildung hat die Preisüberwachungsſtellen ermächtigt, bei Zuwiderhand⸗ lungen gegen Preisvorſchriften ſchuldigen Einzelperſonen auf dem Gebiet, auf dem die Zuwiderhandlung begangen iſt, die Tätigkeit oder Betriebsführung bis zur Dauer von ſechs Monaten zu unterſagen.— Weiter iſt den Preisüberwachungsſtellen die Ermächtigung gegeben wor⸗ den, den unteren Preisbehörden(Landräte, ſtaatlichen Po⸗ lizeiverwaltern, Oberbürgermeiſtern) die Befugnis zur Betriebsſchließung bis zur Dauer von 14 Tagen zu übertragen. — Keine Erhöhung der Gebühren und Beiträge der Ge⸗ meinden. Der Reichsminiſter des Innern hat im Einver⸗ nehmen mit dem Reichsminiſter der Finanzen und dem Reichskommiſſar für die Preisbildung durch Erlaß vom 21. Juni 1940 die Gemeinden des Altreichs und der Reichsgaue der Oſtmark erſucht, Gebühren und Beiträge für ſolche Ein⸗ richtungen, die ſchon vor dem 1. September 1939 beſtanden haben und weder erweitert noch verändert worden ſind (zum Beiſpiel Müllabfuhr⸗, Straßenreinigungs⸗ und Kana⸗ liſationsgebühren uſw.), grundſätzlich nicht zu erhöhen. Das gilt auch dann, wenn die zurzeit geltenden Gebühren die Un⸗ koſten nicht decken Die Gemeinden dürfen dem Erlaß gemäß gebühren⸗ oder beitragspflichtige Einrichtungen während des Hrieges grundſätzlich nicht neu ſchaffen oder erweitern. Ausnahmen ſind nur zuläſſig, wenn die Neuſchaffung der Einrichtungen oder ihre Erweiterung unbedingt erforderlich iſt. Das wird insbeſondere dann der Fall ſein, wenn ſich Gemeinden während des Krieges durch große induſtrielle Neubautaz und damit verbundene Siedlungsvorhaben we⸗ ſentlich erweitern. Die Gebühren ſind in dieſen Fällen ſo feſtzuſetzen, daß ſie die Verwaltungs⸗ und Unterhaltungsko⸗ ſten der Veranſtaltung einſchließlich der Aufwendungen für die Verzinſung und Tilgung des aufgewendeten Kapitals decken. Es darf den Gemeinden darüber hinaus eine zuſätz⸗ liche Einnahme nicht entſtehen. * — Tränkt die Tiere! Der Sommer bringt Tage mit außergewöhnlicher Hitze. Dies gibt Veranlaſſung, ein gutes Wort an die Tierhalter zu richten. Tränkt während des Tages die Pferde! Ein kräftiger Schluck Waſſer erfriſcht die er⸗ ſchöpften Tiere. Vergeßt auch die Kettenhunde nicht! Es iſt eine bekannte Tatſache, daß Hunde, beſonders im Sommer, ſehr leicht von der Tollwut befallen werden können, wenn ſie nicht täglich friſches Waſſer erhalten. Leider wird das an heißen Tagen auf dem Lande vielfach überſehen. Auch die Stallhaſen brauchen Erfriſchung. Die Haſenſtälle bringe man möglichſt in den Schatten und ſetze ſie nicht direkt der Sonne aus. Durch das an ſich gutgemeinte dichte Verhängen der Ställe iſt die Ausdünſtung deſto drückender. Auch mit dem Geflügel habe man an heißen Tagen Erbarmen. Vögel in Käfigen brauchen ein Waſſerbad. 33 neue Ernteeinſatzlager des Bo M NSG. Mit dem Beginn dieſer Woche hat die Haupt⸗ einſatzzeit begonnen und zu den Lagern, die ſchon ſeit der Heuernte her dauernd in Betrieb waren ſind ſeit Montag 35 neue gekommen, in denen über 400 Mädel ſich zum Ernteeinſatz eingefunden haben. Ueberall da, wo die Bäue⸗ rinnen ſich hilfeſuchend an ihren Ortsbauernführer ge⸗ wandt haben, hat dieſer dafür geſorgt, daß ein Lager im Dorf eingerichtet werden konnte, und nun ſind die Mädel eingezogen. Manche Mädel ſind zum erſten Male draußen auf dem Land und ſie haben ſich oft gefragt:„Werde ich überhaupt da etwas helfen können? Ich verſtehe doch nichts von der Landarbeit.“ Aber da wiſſen die Kameradinnen zu tröſten.„Ich war im letzten Herbſt auch zum erſten Male draußen, als es ſo plötzlich ſein mußte. Erſt hab ich auch Angſt gehabt, aber dann ging es doch gut. Es gibt ſo viel zu tun, was Du kannſt, und was Du nicht kannſt, das lernſt Du eben. Und die Bäuerinnen wiſſen doch auch, daß wir alle aus der Stadt kommen und keine Landarbeiterinnen ſind!“ Und fröhlich ſind die Mädel in den Zug geſtiegen, der ſie an den neuen Arbeitsplatz bringen ſoll. 14 Tage bleiben ſie im Lager in ihrem Dorf, dann kommt die Ablöſung. Dann ſind ſie die Alten, die ſchon etwas„von der Land⸗ wirtſchaft verſtehen“ und die anderen die Neuen, die den erſten ſchweren Tag noch vor ſich haben. Und ſie wünſchen ſich nur eins: recht gutes Erntewetter, bei dem man auch ein wenig braun werden kann! Bezug von Seife und Waſchmitteln. Die Reichsſtelle für induſtrielle Fettverſorgung hat mit Anordnung Rr. 29 vom 29. 6. 1940 beſtimmt, daß Unternehmen, die gewerbsmäßig Seifenerzeugniſſe und Waſchmittel als Verkaufsſtelle(Betriebe des Einzelhandels wie Drogerien Apotheken, Seifenſpezialgeſchäfte, Verſandgeſchäfte, Friſeure, Kolonialwarenhändler), als Lieferſtelle(Betriebe auf der Stufe des Großhandels wie Großhandlungen, Einkaufsvereinigungen und ähnliche Unternehmen) oder als Herſteller in den Verkehr bringen, dieſe Waren künftig nur gegen Bezugſcheine beziehen und liefern dürfen. Die Bezugſcheine(Sammelbezugſcheine für Berkaufsſtellen und Groß⸗ bezugſcheine für Lieferſtellen) werden von uns ausgeſtellt. Grundlage für die Ausſtellung der Bezugſcheine ſind die Abſchnitte der Reichs⸗ ſeifenkarten und Bezugſcheine über Seifenerzeugniſſe und Waſchmittel. Die 5 dem Sammelbezugſcheine werden über diejenigen Mengen ausgeſtellt, die ſich aus N den abgelſeferten Abſchnitten und Einzelbezugſcheinen ergeben. verteiler im Beſitz der ſeit 1. 10. 1939 ausgegebenen Abſchnitte und Bezugſcheine ſind, aber ſowohl eine zu große Belaſtung der Einzelhändler mit ordnen und auf⸗ kleben der Marken für dieſe Zeit, als auch eine zu umfaſſende Inanſpruchnahme der Aemter vermieden werden ſoll, werden vorerſt nur folgende Abſchnitte uſw. zur Ablieferung aufgerufen: 1. alle Abſchnitte der roten und gelben Seifenkarten mit dem Buchſtaben] (gültig geweſen im Juni 1940); 2. alle Abſchnitte der roten Seifenkarten ohne Buchſtaben; 8. alle Bezugſcheine einſchl. der der Innungen. Die unter 1 und 2 genannten Abſchnitte ſind aufzukleben; für Mannheimer Ablieferer ſtehen dazu Vordrucke zur Verfügung, die bei den Zweigſtellen des Er⸗ nährungs⸗ und Wirtſchaftsamtes abgeholt werden können. Dle Abſchnitte ſind ſo aufzukleben, daß auf jedem Bogen 250 Abſchnitte enthalten ſind. Die unter 8 ge⸗ nannten 1 d ſind nach Warenſorten zu bündeln. Quittungen über Vorab⸗ ebenfalls einzureichen, damit ſie gutgeſchrieben werden können. f mit lieferungen ſin Die Bezugſcheine werden über einen ungefähren Monatsbedarf ausgeſtellt; dte unter 1 aufgeführten Abſchnitte werden dabei voll angerechnet Von den unter 2 und 3 aufgeführten Bezugsnachweiſen und den Quittungen über Vorablieferungen wird ½ als Monatsbedarf errechnet und in Bezugſcheine umgetauſcht. Die Ablieferung erfolgt: für den Landkreis bei den Bürgermeiſterämtern, für die Stadt Mannheim bei den Zweigſtellen des Ernährungs⸗ und Wirt⸗ ſchaftsamtes mit der Maßgabe, daß für die Innenſtadt die Ablieferung in der Markenabrechnungsſtelle Plankenhof zu geſchehen hat. Die Ge⸗ ſchäftsſtunden ſind von 8—12 und 14.30— 17 Uhr feſtgeſetzt. Die abzu⸗ liefernden Marken und ſonſtigen Bezugsnachweiſe ſind in Markenabliefe⸗ rungsſcheinen zuſammenzuſtellen, zu denen Vordrucke auf den genannten Einlieferungsſtellen erhältlich ſind. „ Uuoeeber die Ablieferung der Abſchnitte der gelben und roten Krichsſeifenkarten mit den Buchſtaben A H folgt ſpätere Bekanntmachung. ö Die von den T 5 1 1 5 Verlobungskarten „„ Huſtindig dafür it für den N i Vermählungskarten das Wirtſchaftsamt Mannheim. L 4, 15. 5 5 i für die Stadt Mannheim: die Seifenſtelle des Wirtſchaftsamtes, L 2. ga, Gratulationskarten 85 2. Stock, Zimmer 4. Die zum Umtauſch vorgeſehenen Sammelbezugſcheine ſind mit einer Aufstellung Beſuchskarten 8 übet Watenart und menge zu verſehen. Der Landrat des Kreiſes Mannheim D Wgcaeant- Städt. Wirtſchaftsamt a Mannheim. Ausgabe von Ssefschen. Die nächſte Verteilung von Seefiſchen findet heute Donnerstag, den 18. Juli ab 15 Ahr in ſämtlſchen zugelaſſenen Fiſch⸗Fachge⸗ ſchäften ohne die bisherigen Beſchränkungen ſtatt. Die Abgabe der Fiſche erfolgt; ohne Kückſicht auf die Nummer des weißen Kun⸗ denaus weiſes.* lädt Ernährungsamt. N Oeffentliche Erinnerung. Die nachſtehend aufgeführten, aus Monat Juni 1940 her⸗ rührenden Gebühren werden bis ſpäteſtens 18. Juli 1940 zur Zahlung an die Stadtkaſſe fällig; Gemeindegerichtsgebühren, Miet⸗ einigungsamtsgebühren, Tiefbau⸗ amtsgebühren, Feuerverſicher⸗ ungsgebühren, Desinfektions⸗ gebühren, Baugebühren, Orts⸗ gerichtsgebühren. An dieſe Zahlungen wird erinnert. Wer nunmehr nicht bis zum 22. Juli 1940 Zahlung leiſtet, hat nach den Vorſchriften der bad. Gemeindebetreibungsordnung eine Verſäumnisgebühr in Höhe von 2 v. H. der Schuldigkeit zu entrichten. Der Schuldner hat außerdem die hohen Koſten verbundene Kaen en zu erwarten. ine beſondere Mahnung jedes einzelnen Säumigen erfolgt nicht. Stadtkaſſe. Da die Klein⸗ Guterhaltener ſchwarzer gun herd (links) mit neuem Schiff zu verkaufen. Ilvesheim, Ringſtraße 214. ren Bezeichnung ſeines Stückes, Nationaltheater Mannheim „Seine Freundin— meine Frau“. Mit einem leichten Sommerſtückchen ſchließt das Natio⸗ nalthegter ſeine Spielzeit, die an Luſtſpielen und luſtſpiel⸗ ähnlichen Gebilden beſonders reich war. Der Verfaſſer von „Seine Freundin— meine Frau“ entzieht ſich einer nähe⸗ a a indem er es„eine viel leicht heitere Begebenheit“ nennt. Wenn er ſich auch he⸗ müht, dem Stück und ſeinem nicht ganz neuen Vorwurf einen tieferen Sinn zu geben, ſo merkt man doch die Ah ſicht und wird— nicht verſtimmt, weil dieſe Abſicht zu deutlich, ja eine faſt moraliſierende iſt. Und da man auch ſonſt um dieſe Zeit von einem Schwank nicht mehr viel er⸗ wartet, läßt man unbeſchwert von Anſprüchen die Irrun⸗ gen der„unverſtandenen“ Frau Irma, die auf beſtimmte Wirkungen berechneten Sentimentalitäten Karl Hillerz die biedere Zuverläſſigkeit Franz Kepplers(Irmas Gal⸗ ten), die Dialoge, denen manches treffende Wort unter⸗ läuft, die verſchiedenen Situationen einſchließlich der Wie⸗ derholungen und die glückliche Entwirrung über ſich er⸗ gehen, lacht und lächelt mit dem fröhlich auf Heiterkeit ge⸗ ſtimmten Publikum und freut ſich mit ihm über die ſo ein⸗ fache und radikale Löſung des Problems. Freut ſich umſo mehr, als unter der Regie Hans Beckers, der ſelbſt den guten, geſchäftigen Gatten gab, ein flottes, leichtes Spiel unter der Mitwirkung bekannter Künſtler des Mannheimer Enſembles über die Bretter ging. Herzlicher Beifall bewies, daß das Stückchen dem Publikum gefallen hat. Cornel Ser. 5 Bauer, nutze deine Felder! Erhöhte Futtergewinnung durch intenſiven Zwiſchen⸗ fruchtbau. NSG. Der Zwiſchenfruchtbau ſchafft reiche Futterbe⸗ ſtände auf ſonſt kahlen Stoppelfeldern. Man unterſcheider überwinternde Zwiſchenfrüchte und ſolche, die noch im Herbst des Ausſaatjahres genutzt werden können. Der Zwiſchen⸗ fruchtbau verkürzt die Winterfütterung, weil dadurch Grün⸗ futter bis zum Winter und ſchon im zeitigen Frühjahr vor⸗ handen iſt. Außerdem werden die Vorräte an Gärfutter und Heu vermehrt und damit eine Steigerung der Leiſtung in der Viehhaltung und eine Einſchränkung des Bedarfs an Kraftfutter erzielt. Von den Sommerzwiſchenfrüchten iſt der Grünmais als Grünfutter bereits in 10 Wochen nach der Saat nutzbar, während er als Gärfutter nach 16 Wo⸗ chen in der Milchreife zu verwenden iſt. die Sonnen⸗ blumen eignen ſich vorwiegend zum Einſäuern zuſammen mit Mais, nach 12 Wochen Wachstums bei Bildung der Knoſpen. Der Markſtammkohl, der als hochwertige Futterpflanze zum Grünabfüttern bis tief in den Winter reicht, bringt einen Hektarertrag von 400 dz mit 1.5 bis 1,8 Prozent Eiweiß, gedeiht überall, iſt froſthart und trok⸗ kenheitswiderſtandsfähig. Gut bewährt ſich auch ein Ge⸗ menge von Futtererbſen, Wicken und Acker boh⸗ nen zur Verwendung als Grün⸗ und Gärfutter. Der Er⸗ trag ſchwankt zwiſchen 180 bis 200 dz pro Hektar bei 2 bis 2,2 Prozent Eiweißgehalt. Das Weſterwoldiſche oder Welſche Weidelgras wird als Grünfutter zum Fül⸗ len des Gärfutterbehälter oder als Heu genutzt. Der Ertrag beläuft ſich auf 150 dz grüne Maſſe pro Hektar mit etwa 1,5 Prozent Eiweiß. Die Stoppelrüben liefern bei ausreichender Düngung bis zu 300 dz pro Hektar Rüben ud Blätter. Ihre Ausſgat hat Ende Juli bis Anfang Auguſt zu erfolgen. Als Düngung iſt Jauche ſehr gut zu verwen⸗ den, zur Vorfrucht gibt man etwas Thomasphosphat und 2 dz eines 20proz. Stickſtoffdüngers. Ohne Düngung gibt die Stoppelrübe keine Erträge und raubt den Boden aus. Die Winterzwiſchenfrüchte, beſonders Fut ter rübſem und ⸗raps, bringen Mitte April das erſe Grünfutter Ihr Ertrag iſt etwa 120 bis 180 dz grüne me und rund 18 Prozent Eiweiß. Sie ſind für alle Böden in nicht zu rauhen Lagen geeignet. Ende April bis Anfang Mai iſt die Nutzungszeit des Futterroggens, deſſen Ertrag ca. 130 bis 180 dz Grünmaſſe pro Hektar aufweiſt. Der Wickroggen wird Anfang bis Mitte Mai als Grün⸗ futter und ſpäter zur Gärfutterbereitung und Heugewin⸗ nung genutzt. Ein. hochwertiges Grünfutter ſtellt das Landsberger Gemenge dar, das ebenfalls Anfang bis Mitte Mai ſchnittreif iſt und auch ein ausgezeichnetez Heu und Gärfutter bietet. Wer von Mitte April bis Ende Mai ſchon dauernd Grünfutter ernten will, ſät von jedem det beſchriebenen Arten ein Stück an. Dabei iſt immer daran zu denken, daß überſtändig werdende Zwiſchenfrucht in den Gärfutterbehälter gehört oder als Heu geworben wird. Es gibt für alle Klima- und Bodenverhältniſſe geeignet Zwiſchenfruchtpflanzen. Wenn ſie in die Fruchtfolge plan mäßig eingeſchaltet, die Anbauregeln und Bedingungen beachtet werden, dann iſt die Gewinnung von zuſätzlichem Futter geſichert. EE — werden in jeder Ausführung angefertigt in der Druckerei 2 des„Neckar⸗Bote⸗ * 1 + Gewinnauszug Ohne Gewähr 4. Klaſſe 8. Deutſche Reichslotterie Nachdruck verboten Auf ſede gezogene Nummer ſind drei gleich hohe Gewinne gefallen und zwar ze einer auf die Loſe gleicher Nummer in den drei Abteilungen 1, II und t 1. Ziehungstag 16. Juli 1940 In der Vormittagsziehung wurden gezogen 3 Gewinne zu 10000 RM 266498 3 Gewinne zu 5000 RM 398892 3 Gewinne zu 4000 RM 342430 6 Gewinne zu 3000 RM 356898 366404 1 8 Hewinne zu* 78 Gewinne zu 500 RM. 25473 35838 42525 5841 88476 91767 11708 1252⁴ 158255 178523 185033 18778 196542 19845/ 20508 204758 20857/0 228/50 A 28281 258392 285275 337633 369865 37 08 858%% i 276 Gewinne zu 400 RM 2427 4238 901 18461 18078 30% Sade 35504 58003 60994 62662 78814 82725 gs 880 87500 97e d de, ee 115622 116993 117616 132055 132176 138116 137522 139792 14770 157570 ö 158854 166252 168678 173524 1783/2 180987 187 185765 17087 1972] 25 196851 197972 199573 202511 204991 2055/ 27104 213882 215970 220058 281055 232761 244009 2275 2450 970 285585 29500 2007 7 272556 779452 779496 258 28430 2 313043 317621 336101 34016 341358 344316 350008 351922 368079 7 35 375111 385427 385465 398841 395565 397505 8 Außerdem wurden 498 Gewinne zu je 300 NM und 6612 Gewinne zu je 150 RM gezogen. In der Nachmittagsziehung wurden gezogen 3 Gewinne zu 25000 RM. 22528 5 8 ewige 1 3000 9 222325 122716 5 6 Gewinne zu 8 25 13 Gewinne zu 2000 RM. 39190 774% 125276 21 218968 245050 221 9 5 85 1000 RM. 75587 88458 778“ 35585 155769 167310 27800 121, 352301 8 5 5 4 9840 60 Gewinne zu 500 RM. 303 23981 26035 29402 49869 64902 9/717. K 10⁴⁵⁵7 134247 158528 217926 850022 26077 277811 84532 301959 304569 34009 350108 353948 389589 390973 5 5 306 Gewinne zu 400 RM. 11 55 8732 7821. 83860 24042, Dios, 995 70005 30844 34840 36360 42027 5050 52088 53539 60335 64059 68552 11845 87/15 91023 96534 99836 11384 115858 le 147857 1505 135887 3984 14125 146831 180224 81365 153050 15775 87785 15754 180289 182612 185905 192884 193574 195520 20000 2 2725/5 282845 f 239005 241% 5500 237711 257010 22 tenſihre Kleider karte nher int norbe gun, „ ee „ 8 le scktuvg eig egehocp zan cc ee due eue ue ene Abu Ane ue a en eee eine deaf 8s bupzeß jpzuseſg gun Jene emag ze ub nung Sgateu anogaegeiqi zehee „ebe ez ee e big“ „ uelloj uegeb eggs edueßjo! ur eee en en neee eee e“ Uespoaqaezun Act eignut ueenbe oho ppi aa Ulaehupfunz aue 0 gg see ne Luv uss dene Ilegigz effects 400 uegunegerq uc aegpbu ei oganm nvagog uod uspogneflel uu usg un omi anu azehou eie zal dhe awpock ue a1 uslen 1920 uozapnmun cs un ane! av meg pu dig uenom zuupdlebur 461 u1 ag on Taco uelumoznecppu anz ang use noc aba jugoctob 8e a8 ben eee een ung eue ae Speck 400 Used ne 4e uupgeg uuvg Zaun svg wang aach awoc us eicdbun a ig nee Nun geickvcß 0 golpl ahne nene ga0lof a val udenozgg „ Aegean een e gd use uind oog 8 eden nee ee un b eu; de— unzs“ Tee l e eee e e eee „usnninesnv ueſpag uezlag ppu bunheig emu auen ue une ug u Solusgel aumoz 6 dee be ieee Siänzvu gala bunnegabulſd and eg oled dic“ eee eee„usſuugz Uelfoiiea uu ind dpi ei gv uelang ne uzecpilaea egnviß pg“ aneh i ae eng of usgel nd pi ace Unegdecegz ecpinpzzue aufe sho zqn pid% 4 uus ab uuflock ehqusebn uoponſig eig duct gv uv ug! gv ups „Uig sbaatgejun jesa pi va Maß equesleqav iqu pics aue eee ende een ehe uehnuteg ilae dp Sa Lcbieneta eig ap o bn piu uiebuplurz gun ei“ 1 uupbeg„anqeuuose ufejnpag vg“ eee eme ee bene ee eee eiae Tena ul ese ne Büci en dene uss ae aeg piu sog wa qus bunu age— ofienpg sbupz ne ug abqus so Bupsurz i ug fo uu oblaqnpenb aq neo uneeeeenehueg euneebnu ee dun epo 430 e aeg u! endend eee en ene eee een en eig we pi gf oi ue cd aas zeſgageu age ul Ummon neee avock ue bunbecteg zart zun go gun Inqfene ue up jon uegel nd uunvz oil esch! 4 „ ie ee einne bangauuozz Uleinpag“ auc ze uf uegisacpfsbungaecteg at eee pine ute in ei en dei dun ehnvz 4⁰ eb eee Ketund sog ang Bungegungz aufe nee leg aeqnusbeb une uepnbegteg 46e lego Uelpugung enen eee en en e eee eee avgagg oe uo oh une e ee e 2 2 2 8 5 8 12 6 — — Jana autuined oe anz euch 510 uv aſccaß gun anzlsnvch uobus us un 152 Uebe; ee een ee ue eine an unc ed an e ebvg sog gag pgung ueaba uegzung and zeſſu uo uind in 1 danqc uenpſspo i dune bee „ eee e gel se up ſcqplu piu npqplog) sa eile obülnag bupſurz ueuze idnpczzqn zpuune Acppune J invavg eq sn 3005 Jaehlnueb snoch 251 Sostef enge zu ang ueeha pzc ⸗qvo Buuvpz us vaue dug uc zh g on usuueag ne pig Jaeaga se uu o bunznegag ꝙpig ⸗Bus svg uegtueglegz ang uoavg bunu aufs 10 ga hoc un uin gol Ppnac asſduung ict uit usuupbeg usſpipe 10 0 Genpfeb Sog zcpiehela oil a0 Aphaiaqupg eig inv Dun poanle eign guvaoch jeraol n bungenleg ause sgespgz seag! 85a! og Apqzued adm 8c) Ain cpil enlpcplach szene zd 0 b apg usqebne ne e eee zu apc uje spazea dhe son apm udſecmeb usejavscz ue Uepgig use zo gun ae uſgocmeg gauze abt usgunqplaea qususspub ound u einc ue zog 4e quviſ aszpck eue usgeſeb eusponſ ng mog leg an ohjvg aun snoch sog e pquebnzz obiuegz „aeg eig usſapgz“ Snbaeg guvaoch hbuvack uefoiphusbang us bog 4e eig Tee use asag og ute qob quvavg oeh scheine ei aszoag d bunch zwa usbogß 200 ut Ibu e e lab iu sog aogß no lelnpc add uleule 0a Ipnlebusnvag telnpcg objuegz uepieg uehunbaceg use ueno d anbei een eqnazdd ug! mpg zquvaebuun i a jgodgo 465 ehen ane uescpen 400 zueſpnf eq goljg aun bienngng meg inv bub enz gun moſzasuulnv 4s dan Y ulg uebogz une guvavgh 4b. nech neue eee een bo aeſeig gun api seo saufe upp ehheig ue gupzlegq aeg l een ee eue usbufcend Magz“ sid np une teibpngg uc! du en 9a eq and sig desen 8e gun „i ub unc am so aba. 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Sause nee ud Avi d reo 10g feige lpillurg uesoozsunz 1 Wer biquequ dau Sead uskuvb gag inavanog eig Jolgec uegoguv megel nv ofat i sung utocjol ud aKaavche uegugl aoausatchp! eo ihn gun envag Tann gun eingg ma sog uollv; uf nog usjen usqobenvajech mund uva neue eg 1 bisupduv brusal ausge 80 oe ugegud 100 Inv gog jag Uellvr usbeh jahusbun gun usllopluv eipagog aufe einog üvu gpg ue ce pn ata eduezusc bigupfluv sgeatqzog zee Jun dicpnatsnzz gun Jpnhnvzz gun Bungusallplaogz uegog usbneuz gun izezupcz egen ag ba dune oi olnvch eit zu uus pn uepnvaqzeg ibuzgegun Dabgaeg zei dane; 8 8 85 3 2 Anu zn usgqnozd vg die uche usul g g q uadzeiſmuvg ede ue uu uensgughog ut zeußogz zeilen) eue 1 ii usbunzze Sgupjchlinsagonch ole ie iu ogg Noc asqeb uellezezug uscphuglzec eue 8 goa ah uelliabeg Ibu pou eingg reg 4 ueſjogneusdodiue uogol svar usppoachlobenv sog jdupogz Hog zaheznoch io ea uogſeunea lavgegz uefohuglrac uteg gien zgvösn vie) odiunzliegn ego ic F z nag 100 nano i — ug noi ui dvund logo uefnag ou ung u io di a pnpagob uje bac ueg udg oi use edupf o Anbn log icbiu on dien! og uspoc log 5 aa aqneahaeumac nochn sid in! 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Zo neige ed sig use ig beg envie 218 uajgnlenvaeg quvch i iu uhu ueljen 510 flat gu buchngog rezlect mat uuns ujehlompzanzs ge ol ogich og imm kus un di ujelnpg gun udututvine at usgufgq Uofaiquszemuog ur deen uebes jennbbur usbeſ gun obpoaug oques za de ehe enemies gun obulfggclleeingz oh mat usuelius usunpqngg used leg leneqtbisg uenoiugne aun usage ne din ure; eee ee ne en iu So en ige gun oe e eee dee uolloz ne ueobufzquse lan pen kogvatbung aun Jellbalgeic) sog lun vues uegogß nog un zog ou uoggoan ueglogno usjvgeb e ee idee ee ee ne ig eee enge 100 ueqiecbtun vez oi usbobahuv reg usbuvlcß obunf gun ieqnp! „ Sijqunad Münch ie ꝙæpou usgasan een e a lenpjqueneg eig uvm gcpeng id hog uud inzs eden lagnlebenv ijgung an agents 100 uspoag ne gun neger even due ene ear 0 jeig gun ijeſnpqeduv ind üegꝛeat 91 obollcß 55nljp! aof Saequcgeg— Anbnzz buvzuzz keag nd dguch Tic neus din uaflae od— olle ic ada ueſpnvag ueivmoc 910 up una ena jpmufe pou gal uvm unos enz Inv uaupone mung Oui 3. usbuyg Jun uenpic ud um en ujegung sgach ze suv of udugau zi uefa neuen igel 100 och ed luufdeg ue ee eee dee ten ee e be ee een e ie 10, nent ehe en egen ice a uguugz giedg eee eee enn ee ele! degoas Bungigenz;z ank aquabunng eu itonvag deuvjlch eig uud vu Ipiu icq da eee en were enge ego eg lee adde un d une eee ee eunhlden ing enn arfat Josie enge; 4 Igozusſang gun jgozunach Bui ie eee enden ner at useuvjld 1908 8 zug ooo ug joue wou iat ueyl dune zeqmeſgeg 510 ins ven Sic) iopoglog Acdo⸗kzonvcß dousgnvgz Ackoggo zz toünvig cd d dn usb zreg ing ogig zeug eic eg uno ee ai usbuvhlg aljo ene ehen eee e ene en hann iwivlgdog uegag ug uf ieder nee un eue ed mo Pie fei) uad ipleb ue mf pon uoungz uscpg egit en eee ee eee ee nue eee ge; 510 aun ugugagchlngz ueigei oi nn up iges sagana loilegav odefun mojt Bun reiehen zd odo mogcpon eng ie geen ie garen eee bueno Sog ugnoch, uegeqnof neue iu log gun Bunjpranugh) ie ub uhu n inc ute mu ode leg nes uses eon em ung, hella ed kun gos ue bon ohen Aunz uehn! ouupzgeich ee is meg sn dog ueopogtehbgß ue; old lag ueuapalge ne n nog ng rd un neden neufe! ie eh ue ene mee umme uniscpogg sog Jun Unggagzag usbuvjlgßz reg ueduniipzac Pigpncong Bungjog z sn fcllogß sog og uogord nk zo logz udneguvnohap um nu usezpucich uogieg ug u 41 bug Injbuduuocg ofat F Hog uv uogbocß usugpogzj uogjeg uv eit gun mnscpogz eld usain dag usgſarcklaoganf Sscphgus J Socpjgungd gun noed Sogusbungcpanc ivpuo zz ug eg nog ute ſeig uz F udo aun inmocg ui ouch e igel hg zog bogen ind uomo) ugufsel kocht gun Saemumocg geg ohn obuvb ee een eee ing ud Tudegggagg nzuzongaoch ai eee e ehhecusun use uv dig in bungohlpgz dublband— iel ue e uh un bene uns un neodsnug a0 „So, nun können Sie gleich übertragen. Wenn Sie den erſten Brief fertig haben, geben Sie ihn mir gleich herüber.“ Mit raſchem Blick überflog Marleen die Schreib⸗ maſchine. Das Syſtem war ihr fremd, aber es dauerte nur Augenblicke, bis ſie ſich damit vertraut gemacht hatte, und bald konnte ſie Seiler den erſten Brief überreichen. Sie hatte eben erſt den Bogen für den zweiten ein⸗ geſpannt, als Seiler ſich vernehmen ließ: „Das haben Sie wirklich nett gemacht.“ Sie wandte ſich um. „So habe ich die beiden Sätze nämlich gar nicht diktiert“, fuhr Seiler fort. „Ich bin im Anfang nicht ganz mitgekommen“, ent⸗ ſchuldigte ſich Marleen,„und da habe ich die beiden Sätze, um nicht erſt noch einmal fragen zu müſſen, nach Gutdünken formuliert.“ „Wirklich nett. Man iſt leider immer noch an das üble alte Kaufmannsdeutſch gewöhnt.“ Marleen hatte den dritten Brief zu ſchreiben begonnen. Sie war ganz in ihre Arbeit vertieft und überhörte das Klopfen an der Tür. Garand hatte ein paar Minuten draußen vor dem Hauſe gewartet und dann, um nicht auf⸗ zufallen, ſeitlich unter der Straßenlaterne Aufſtellung ge⸗ nommen. Er war überzeugt, ſich nicht getäuſcht zu haben. Die Dame war beſtimmt Marleen geweſen. Seine Unruhe war von Minute zu Minute gewachſen. Weit über eine halbe Stunde war Marleen nun ſchon bei Seiler! Oder oben bei ſeiner Mutter. Beides war ſa ſo 5 5 dasſelbe. Gewißheit mußte man auf jeden Fall aben. Jetzt betrat er das Kontor. „Ich fuhr gerade vorbei und ſah Licht bei Ihnen. So fleißig noch? Ich ſtöre hoffentlich nicht?“ Ein aufſchlußreiches Lächeln lag breit auf ſeinem Geſicht. Seiler bemerkte es nicht. ö „Durchaus nicht.“ Damit ſtreckte er die Hand aus, ohne ſich zu erheben.„Kommen Sie nur, wir ſind gleich fertig!“ Garand hatte einen raſchen, forſchenden Blick durch das Zimmer gleiten laſſen. Der Druck im Halſe lockerte ſich merklich. Hier am Schreibtiſch Seiler— dort das Mädel an der Schreibmaſchine— Gott ſei Dank! Von Marleen keine Spur! Wenn ſie nicht oben bei Seilers Mutter ſaß! Marleen war unwillkürlich zuſammengezuckt, als ſie Garands Stimme hörte. Jetzt fiel auch ſein Name. Ein hartes Lachen drängte ſich ihr auf die Lippen, aber es wurde nicht hörbar. Ja, ja, mein Herr Garand, es geſchehen Dinge Garand ſah, wie das„Mädel an der Schreibmaſchine“ plötzlich mit einer ihm nur zu gut bekannten Bewegung den braunen Kopf in den Nacken warf, wie die Lampe ſekunden⸗ lang ein ebenſo bekanntes Profil beleuchtete. Dann ſenkte ſich der Kopf, die Hände flogen über die Maſchine. „Na, na!“ Das war alles, was Garand im Augenblick hervor⸗ brachte. a Er ſah nicht Seilers verwunderten Blick. Mit ſchweren Bewegungen trat er ein paar Schritte ins Zimmer hinein. „Was iſt denn das? Fräulein— Fräulein Marleen?“ Marleen ließ die Hände ſinken. „Jawohl, Herr Garand: Marleen Ronneburg! Aber — Sie müſſen entſchuldigen— Herr Seiler wartet auf ſeinen Brief.“ Wieder ſenkte ſich ihr Kopf. Aufreizend klang das Klappern der Maſchine durch das Zimmer. Garand ſtand wie angewurzelt. Ein dunkles Rot färbte ſein Geſicht. Mit Anſtrengung wandte er den Kopf zu Seiler hin. Wieder zwang er ein Lächeln auf ſeine Züge, aber es war ſo fremd und haltlos wie der Blick, mit dem er Seiler anſah. Langſam ging er dann zu einem Stuhl und ließ ſich darauf nieder. Seiler hatte ſich in ſeinen Stuhl zurückgelehnt. „Aha!“ ſagte er kurz und mit gedämpfter Stimme. Ein drohendes Aufblitzen in Garands Augen ließ es ihm geraten erſcheinen, eine weitere Bemerkung zurück⸗ zuhalten. Er begann von Geſchäften zu ſprechen, aber Garand gab nur einſilbige Antworten. Marleen hatte ihren Brief beendet und kam herüber. „So“, ſagte ſie, Garand die Hand reichend,„nun kann man Sie vorſchriftsmäßig begrüßen.“ Sie ſchien ganz unbefangen, aber Garands Lächeln war fraglos gezwungen. Seiler ließ einen forſchenden Blick vor einem zum anderen gehen. Er verſtand nicht, was ſich hier abſpielte, aber er hielt es für zweckmäßig, die Szene ſi ſchnell wie möglich zu beenden. „Schön, Fräulein Ronneburg“, ſagte er, nachdem er den Brief kurz überflogen hatte.„Ich bin zufrieden. End. gültigen Beſcheid laſſe ich Ihnen noch zukommen, ich habe noch ein paar andere Bewerbungen vorliegen. Und hier“ — er zog die Geldbörſe und ſchob Marleen ein Zweimark⸗ ſtück zu—„eine Entſchädigung für die Arbeit.“ „Aber ich habe doch gar nicht wirklich gearbeitet“ wandte Marleen ein.„Es war doch nur eine Probe.“ „Wenn ſchon! Sie haben drei einwandfreie Briefe ge⸗ liefert, die ich ſonſt ſelber hätte ſchreiben müſſen. Es iſt nur recht und billig, daß Sie dafür entſchädigt werden.“ Garand ſtand, ohne ſich zu rühren. Erneut hatte ſich ſein Geſicht mit einem dunklen Rot überzogen, als Seiler das Geld auf den Tiſch legte. Der Kragen wurde ihm plötzlich zu eng. Er wagte nicht, Marleen anzuſehen. Starr war ſein Blick auf das Geldſtück gerichtet. Würde Marleen es annehmen? Würde ſie das Geld wirklich nehmen? Zutrauen konnte man es ihr ſchon. Da erſchien eine kraftvolle, ſichere Mädchenhand über der Schreibtiſchplatte. Ohne zu zögern, nahm ſie das Geld⸗ ſtück auf. Eine jähe, zornige Erregung drohte Garand zu erſticken. Aber er beherrſchte ſich. Nur jetzt keinen Fehler machen! Nur jetzt nicht ſich gehen laſſen! 0 „Das erſte Geld, das ich mir ſelbſt verdient habe“, ſagte Marleen mit vergnügtem Geſicht.„Aber wie ſehen Sie denn aus, Herr Garand? Sie ſind ja ganz entſetzt!“ Sein Geſicht verzog ſich zu einem krampfhaften Lächeln. „Kann ſchon ſein. Aber man muß ſich an Ueberraſchun⸗ gen gewöhnen. Man muß auch eine an ſich— entſchuldigen Sie— eine an ſich tolle Idee begreifen lernen, wenn man den Menſchen verſtehen will. Ich— bewundere Sie, Mar⸗ leen Ronneburg!“ 5 ſehen Sie!“ erwiderte Marleen, noch immer Sie hob das Geldſtück in die Höhe, hielt es zwiſchen Daumen und Zeigefinger der rechten Hand. Ein voller Blick traf Garand. „Dieſe zwei Mark, Herr Garand, ſind mir mehr wert als aller Luxus der Welt! Ich hoffe, Sie werden auch das verſtehen.“ Er lachte rauh und gepreßt auf. „Man wird ſich Mühe geben. Obwohl kaum zu be⸗ ſtreiten iſt, daß— aber Herr Seiler fängt langſam an, nervös zu werden. Ich denke—“ Marleen verabſchiedete ſich. Garands Hand war heiß und feuchter noch als ſonſt. „Ich habe meinen Wagen draußen ſtehen“, ſagte er. „Darf ich Sie nach Hauſe fahren?“ „Danke“, lehnte ſie ruhig, aber beſtimmt ab.„Ich habe mein Rad bei der Großmutter ſtehen.“ „Toll! Einfach toll, dieſe Idee!“ erregte er ſich aufs neue, als ſie gegangen war. Aber es war ein erhebliches Maß von Verlegenheit in dieſer Erregung. Seiler ſah ihn mit einem prüfenden Blick von der Seite an. „So ſieht das Mädel eigentlich nicht aus“, ſagte er langſam und vorſichtig. N „Wie?“ fuhr Garand herum.„Wie meinen Sie das?“ „Daß ſie für eine Liebelei zu haben wäre.“ „Iſt auch kein Gedanke daran. Wenn das etwa eine kleine Anzüglichkeit ſein ſoll— ganz unberechtigt wäre ſie ja nicht, wie wir ruhig zugeben wollen—, mes kann nämlich vorkommen, daß einem die Dummheiten gewiſſermaßen über Nacht vergehen, müſſen Sie wiſſen.“ N „Hm... Wie es ſcheint, hat ſie es überhaupt nicht nötig, in Stellung zu gehen.“ „Hat ſie auch nicht. Ihr Vater iſt der Beſitzer von Gut Ronneburg. Und vor allen Dingen— alſo Seiler, Sie müſſen mir einen Gefallen tun, Sie dürfen ſie nicht einſtellen.“ Seiler zuckte die Achſeln. (Fortſetzung folgt.) Profeſſor mit 214 Strafmandaten Der Mann, der nicht bezahlen wollte.— Zerſtreut und ſehr vergeßlich.— Die Verkehrsregelung war ihm ein Greuel. Vergeßlichkeit iſt ſchon manchem zum Verhängnis geworden. So auch einem angeſehenen Mann aus Mailand, den ſeine Zerſtreutheit nicht nur viel Geld koſtete, ſondern ihn obendrein noch manchen Aerger bereitete.. „Nein, das wird mir endlich zu dumm! Ich denke gar nicht mehr daran, auch nur einen Centime zu be⸗ zahlen. Ich habe es ſatt, gründlich ſatt!“ Ein älterer, würdig dreinblickender Herr war es, der auf dieſe Weiſe ſeine Entrüſtung einem Poliziſten gegenüber kundgab, der ihn aufgefordert hatte, eine Polizeiſtrafe zu bezahlen, weil er die Verkehrsvorſchriften für den Uebergang über eine Straße nicht beachtet hatte. Der alte Herr aber ließ ſich nicht einſchüchtern. Er proteſtierte ſtürmiſch weiter. Als er aber gerade wild mit der einen Hand herumfüchteln wollte, oh, Mißgeſchick, da fielen ihm, der über und über mit Paketen beladen war, dieſe ſamt und ſonders zu Boden. Der Mann vergaß auch, ſie aufzu⸗ heben, weigerte ſich fortgeſetzt, und kramte aufgeregt in ſeinen Taſchen, aus denen er ganze Bündel von Zetteln „hervorzauberte“. Mit ſachkundigem Blick entdeckte das Auge des Geſetzes ſofort: Du lieber Himmel, das waren ja lauter Polizeiſtrafzettel. Der Poliziſt ſammelte erſt ſorgſam alle Pakete auf und nahm ſie unter den Arm. Dann wandte er ſich an den Feſtgeſtellten:„Wollen Sie nun zahlen oder nicht, Mann?—„Nein, keinesfalls“, lautete die hartnäckige Antwort. Nun machte der Beamte kurzen Prozeß:„Jetzt wird es mir aber zuviel; folgen Sie mir zur Wache zur Feſtſtellung Ihrer Perſonalien, wenn Sie die Strafe nicht gutwillig bezahlen wollen.“ Der Herr folgte ihm, wenn auch etwas widerwillig Auf der Wache angekommen, wurde er nun einem Verhör unterzogen, bei dem die Beamten doch die Köpfe ſchüttel⸗ ten. Nein, darauf waren ſie denn doch nicht gefaßt, das hätten ſie nicht gedacht! Es ſtellte ſich nämlich heraus, daß der wunderliche, ebenſo vergeßliche wie dickköpfige Kautz ein bekannter Gelehrter, ein Profeſſor der Philo⸗ ſophie im Ruheſtand war. Schon ſeit mehr als Jahres- friſt wohnte er in Mailand, aber mit der dortigen Ver⸗ kehrsregelung hatte er ſich immer noch nicht abfinden können. 1 Nicht weniger als 274 Strafen hatte er im Laufe dieſes einzigen Jahres ſchon bezahlen müſſen, die eine Geſamtſumme von mehr als 600 Lire ergaben. Auch auf der Polizeiſtation erklärte er zunächſt abermals ener⸗ giſch, nicht zahlen zu wollen, es ſei aber das letzte Mal, von morgen ab würde er ein neues Leben beginnen. Er würde einfach keinen Fuß mehr aus dem Hauſe ſetzen und nicht mehr ausgehen. Man redete dem aufgeregten Herrn Profeſſor gut zu und ſiehe— es half. Er zog ſchließlich ſeine Geldbörſe und zahlte doch die Strafe. Darauf händigte man ihm ſeine vielen Pakete wieder aus, und kopfſchüttelnd verließ der Gelehrte die Wache. Kleine Geſchichten Ein Großherzog von Toskana beſchwerte ſich bei einem Geſandten von Venedig, ſeine Republik habe ihm einen Unterhändler geſchickt, der nicht gewußt habe, wie er ſich zu benehmen habe. Der Geſandte entſchuldigte ſich: „Eure Hoheit wollen entſchuldigen. Wir haben in Venedig viele Narren!“ b „Die haben wir auch in Florenz!“ ſagte der Groß⸗ herzog.„Aber wir ſchicken ſie nicht in die Fremde, um unſeren Staat zu repräſentieren!“ *. Als Goethe Staatsminiſter war, geſchah es des öfte⸗ ren, daß ein junger Referendar mit klirrenden Sporen ir den Sitzungen erſchien. Goethe ſah ſich das eine Weile an Schließlich ärgerte er ſich aber und ſagte daher einma während einer Sitzung: 5 5. „Ach, Herr Referendar, reiten Sie doch bitte einma) in die Regiſtratur und holen Sie mir die Akten ir Sachen 3.“ 1 5 Von Stund an ließ der Referendar die Sporen zu Hauſe. i 5 5 PFF . Es geht auch ſo Ferien zu Hauſe. Dieſen Sommer heißt es eimal: zu Hauſe bleiben! Zehren wir alſo von den Erinnerungen und verbringen wir den Urlaub nach dem Rezept:„Wozu in die Ferne ſchweifen...“ Auch das hat ſeine Reize und kann unſeren Nerven ſehr wohltun!— Wenn du ſchwimmen willſt, brauchſt du ja nicht unbedingt an die See zu gehen. Im Flußbad kannſt du dich ebenfalls tummeln und kannſt hier deine Luft⸗ und Sonnenbäder nehmen. Oder treibe in den Ferien deinen Sport, den du ſo liebſt! Denke auch daran, daß dein Gärtchen, dein Balkon, deine Blumen auf dich warten. Genieße ſie einmal in Ruhe, ja faſſe den Urlaub als Ruhekur auf und entſpanne dich durch Liegen im Freien und durch Lektüre! Und wenn die Sonne lockt, dann einen Tagesausflug nach einem Stückchen Erde machen, das du ſchon ſeit Jahren aufſuchen wollteſt! Eine kurze Eiſenbahnfahrt bringt einen ja ſchon weit hinaus, und auch eine beſcheidene Tageswanderung kann, recht ge⸗ noſſen, zu einem hellſchwingenden Rhythmus für Leib und Seele werden. Seit vielen Jahren wollteſt du auch ein⸗ mal deine Geburtsſtadt aufſuchen, mit der dich ſo viele heimatliche Erinnerungen verbinden. Jetzt iſt die beſte Gelegenheit! Nimm den Ruckſack auf den Rücken und mache deine Heimatſtadt zum Ziel etwa einer Zweitage⸗ wanderung! g Ferien zu Hauſe!— Auch die vielgeplagte Mutter ſollte davon etwas verſpüren!— Wie wär's, wenn Vater und Kinder ihr nach Möglichkeit das Geſchirreinigen und Einkaufen, Kochen und Anrichten abnehmen würden, da⸗ mit auch die Mutter einmal das ſüße Nichtstun üben und den Käfer beobachten kann, der den Halm erklimmt, dem Winde lauſchen kann, der in den Bäumen rauſcht, oder im Liegeſtuhl an einem ruhigen Plätzchen ein gutes Buch leſen kann, um dann einen gedeckten Tiſch vorzufinden? Vielleicht laſſen ſich die üblichen Flick⸗ und Putzarbeiten für acht bis vierzehn Tage zurückſtellen, und das Eſſen läßt ſich einfacher kochen. Es geht alles, wenn man für einander einſpringt, und derartiger Liebesdienſt ſchlägt neue Brücken zwiſchen den Herzen. Mann und Kinder ſollten in der Ferienzeit alſo wetteifern, auch einmal der Mutter zu dienen und ihr dieſen und jenen geheimen Wunſch an den Augen abzuleſen. Dann hätte auch ſie, die immer Fleißige, ihren verdienten Anteil an der Ferienzeit. Es iſt eine alte Weisheit: Erholung iſt vernünftig angewandte Ausſpannung und ſomit ein Stück Lebens⸗ kunſt. Wer ſeinen Urlaub zu Hauſe verbringt, kann dieſes Ziel unter Umſtänden beſſer erreichen und mehr Kraft für Beruf und Arbeit ſammeln als ſo mancher andere, der weit weg war, aber der Gier des Zuviel nicht widerſtehen konnte und abgehetzt oder über Wetter und Menſchen ver⸗ ärgert zurückkehrt. So wird es gemacht Fliegen, Weſpen und Ameiſen ſind in den Speiſekammer ungern geſehene Gäſte. Ein gutes Mittel, um ſie fernzuhalten, beſteht darin, die Speiſekammer blarv zu ſtreichen, weil blau für ſie dunkler iſt als die Nacht. An die mit blauer Drahtgaze geſchützten Fenſter werden noch Tomatenblätter oder Pflanzen geſetzt, deren herbe Geruch die Inſekten vertreibt. a Aus alten Inletts laſſen ſich noch recht brauch bare Teppiche für einen Luftſchutzkeller anfertigen. Da es im Keller meiſt recht kalt iſt, kann man einen ſolcher Bodenbelag gut gebrauchen. Die Inletts werden ausge bürſtet, in mehreren Lagen aufeinandergelegt und dann in Karos abgeſteppt. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß man für dieſen Zweck nur Inletts verwendet, die zu nichts weiter nütze ſind. f Keſſelſtein, der ſich beſonders gern in Waſſer⸗ keſſeln aus Aluminium oder Eiſen anſetzt, kann zwar nich, reſtlos entfernt, aber doch vermindert werden, wenn man rohe Kartoffelſchalen in den Gefäßen längere Zeit aus⸗ kocht. 1„„ Um das Auslaufen der Farben beim Waſcher bunter Stücke zu verhindern, wird bei Verwendung des Einheitswaſchmittels für Feinwäſche der Waſchlauge oden fonſt dem erſten Spülwaſſer eine halbe Taſſe Speiſeeſſig ein Löffel Weineſſig oder einige Spritzer Eſſig⸗Eſſenz zu 85 geſont 8