t mit einen itliche r ge⸗ dnung im — te) Nr. 170 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Montag, 22. Juli 1940 Selbſtporträts der Plutokraten Nirgendwo ſonſt ſaßen die Herren Plutokraten ſo im Fettnäpfchen wie in England. London kannte von je⸗ her den größten Reichtum, den raffinierteſten Luxus und alles— Geſetzgebung ſowohl wie Brauch und Herkommen — war darauf abgeſtellt, dieſen Zuſtand zu erhalten. Das berühmte„Feſthalten an der Tradition“, die prunkvollen Aufzüge in mittelalterlichen Koſtümen bei allen möglichen Anläſſen und noch viele andere Dinge dienten nue dazu, die herrſchende Plutokratenkaſte dem„gewöhnlichen“ Volke in ihrem ganzen Glanze vorzuführen. Daß der große Reich⸗ tum und der raffinierte Luxus dieſer Kreiſe nur auf Koſten der breiten Maſſe möglich war, daß in London und in ganz England infolgedeſſen auch größte Armut und entſetzlichſtes Elend herrſchten— das ließ und läßt die Herren Pluto⸗ kraten kalt. Wie ſie immer wieder nur für ſich ſelber ſor⸗ gen, haben ſie jetzt wieder gezeigt, als ſie— man kann nicht oft genug auf dieſen Skandal hinweiſen!— zwar ihre Kinder nach Ueberſee verbrachten, aber dann, als die all⸗ gemeine Evakuierung der Kinder beginnen ſollte, einfach erklärten, es ſei nun kein Schiffsraum mehr vorhanden, die Aktion könne daher nicht weitergeführt werden. Als die Sprößlinge der Reichen in Sicherheit waren, war ſomit alles in Ordnung— das iſt echte Plutokratenmoral! Wenn man die Plutokratenkaſte richtig kennenlernen will, braucht man auch nur einen Blick in den Anzeigenteil der„Times“ zu werfen. Die„Times“ iſt ſo recht das Blatt der„feinen Leute“. Im Anzeigenteil offenbart ſich der ganze Abgrund des Plutokratencharakters in ſeiner reſt⸗ loſen Verkommenheit, wenn trotz der Furcht vor der ſtünd⸗ lich näher kommenden Abrechnung, ſozuſagen am offenen Sarge Englands, der Geiſt des Geſchäfts und des Profits ſeine ſchwarzen Blüten treibt. Alle Weſenszüge dieſer Aus⸗ beuter werden ſchon in den folgenden Inſeraten ſichtbar, die gar nicht einmal der Erfolg einer längeren Suche ſind, ſondern das Ergebnis eines ſchnellen kleinen Streifzuges, Laſſen wir die Herren Plutokraten ſelbſt ſprechen. Sie be⸗ ſorgen ihr Geſchäft ſo ſchamlos und unverhüllt, daß es gar nicht einmal nötig iſt, dieſe Anzeigen zu erläutern. Jede einzelne iſt ein jüdiſch⸗beredtes Zeugnis plutokratiſcher Gei⸗ ſtesverfaſſung in der Stunde der Entſcheidung: der Ab⸗ rechnung mit dieſen Paraſiten Europas. Aeußerſt zeitgemäß erſcheint beiſpielsweiſe folgende An⸗ zeige der„Times“:„Rettungsweſten in der für die Luftflotte vorgeſchriebenen Ausführung! Stützungsgurt für die Hochhaltung des Kopfes auch bei Bewußtloſigkeit über der Waſſeroberfläche in Rettungslage! Unbegrenzte Schwimmfähigkeit zugeſichert! Preis 55 Schilling. Beſichti⸗ gen Sie die Sonderausſtellung oder ſchreiben Sie wegen eines Proſpektes an Robinſon und Cleaver 156/178 Regent Street.“ In unmittelbarer Nachbarſchaft dieſer Anzeige ſteht eine andere mit dem Wortlaut:„Abgelegte Kleider und ähnliches brauche ich dringendſt für meine verzweifelt armen Gemeindemitglieder Bitte helfen Sie mir! Cecil Vincent, Vikar, Heilige Dreifaltigkeit, Hoxton.“ In den Anzeigenſpalten der„Times“ erſchien dieſer Tage auch folgende Anzeige:„Wenn Sie trotz allem in London bleiben müſſen, weshalb kommen Sie dann nicht wenigſtens auf den Einfall, ſicher und vergnügt in Pocche⸗ ſter Gate mit einzigartiger Ausſicht und den prachtvollſten Luftſchutzräumlichkeiten zu leben?!“ Die ſeltſame geiſtige Verfaſſung auf der engliſchen Inſel wird auch ſchlagartig beleuchtet durch dieſe Kurzanzeige in der„Times“:„Schriftſteller mit beſonderem Ruf als Hu⸗ moriſt ſucht eine Kriegsbeſchäftigung, die ſeinen literariſchen Fähigkeiten angemeſſen iſt.“ b Der unerſchöpfliche Reichtum Englands entlarvt ſich in dieſem Inſerat:„Nichtbenötigte künſtliche Zähne dringend verlangt. Bitte helfen Sie den Männern unſerer Streitkräfte und ihren Angehörigen. Auch Brillen würden äußerſt gern genommen.“ Seit Kriegsausbruch findet ſich in faſt jeder Ausgabe der„Times“ eine merkwürdige Anzeige mit der Unter⸗ ſchrift„Die Silber⸗Gnädige“ Es iſt eine der un⸗ zähligen Bettelanzeigen in der engliſchen Preſſe, fälſchlich Wohlfahrtsanzeige genannt. Was für eine Bewandtnis es damit hat, ſagt der Inhalt. Augenblicklich hat er dieſe Form:„Die Silber⸗Lady⸗Kantine iſt ein Treffpunkt der Rückgekehrten und Verwundeten und bietet ihnen Gelegen⸗ heit zum Ausruhen und zu Erfriſchungen. Wenn Sie ſehen Dauil auß den, erpelũa Roman von Axel Rudnlph. 8 7 Vep Fahland fühlt unbehaglich, wie feſt und forſchend die Augen auf ihm ruhen. Da iſt es ihm denn geradezu eine Erlöſung, daß ihm dicht vor dem Verkaufsſtand Fräulein Evi Dahn in den Weg läuft. Eifrig ergreift er die Gelegenheit. i „„Guten Morgen, Fräulein Dahn. Darf ich fragen, wie Ihnen die Seefahrt bekommt?“ Ausgezeichnet.“ Evi Dahn betrachtet etwas verwun⸗ dert den Schiffsoffizier, der ſie mit ihrem Namen ange⸗ ſprochen hat, und plötzlich zieht eine Wolke von Unmut über ihr lebhaftes Geſichtchen.„Ach ſo! Sie ſind ja der Herr, der geſtern... Alſo, wenn Sie ſich etwa berufen fühlen, den Aufpaſſer zu ſpielen, ſo iſt das grenzenlos töricht von Ihnen!“ Um von der Brücke zum Speiſeſgal zu gelangen, muy Jep Fahland an dem Verkaufsſtand des Buch⸗ und Photo⸗ händlers Erdmann vorbei. Schon von weitem ſieht er Helga Lürſens Augen auf ſich gerichtet; große, peinlich ragende Augen, in denen ganz deutlich ein ſtarkes Miß⸗ trauen ſteht. Es iſt ja auch nicht zu verwundern, daß Helga Lürſen an den„Fahland“ nicht recht glauben kann. Gewiß gibt es Wunderſpiele der Natur, Doppelgänger, die ſich ähnlich ſehen wie Zwillinge, ohne ſich jemals ge⸗ ſehen und gekannte zu haben. Wenn Helga Lürſen dieſen Herrn Fahland in irgendeiner anderen Umgebung oder anderen Form getroffen hätte, etwa als Fahrgaſt dieſes ber irgendwo an Land in einem gleichgültigen Beruf, ſo hätte ſie ſich wohl zufrieden gegeben mit der Jeſtſtellung, daß hier eine ganz erſtaunliche Aehnlichkeit zwiſchen zwei Menſchen vorliege. Aber daß dieſer Doppel⸗ gäuger ausgerechnet auch Seemann iſt, genau wie Jep Boyſen, mit dem man daheim auf dem„Lunn“ als Kind geſpielt und der vor ſieben Jahren die rote Inſel ver⸗ laſſen hatte und zur See gegangen war, das geht denn doch etwas über die Glaubensfähigkeit eines geſunden, llaräugigen Helgoländer Mädchens!. „Aber mein liebes Fräulein] Ich habe durchaus nicht — die Abſicht, Sie zu bevormunden! Ich kann doch nicht da⸗ könnten, wie gierig dieſe Helden die Wohltaten annehmen, würden Sie ihnen, ich weiß das ganz ſicher, beſtimmt hel⸗ fen. Wir geben Hunderten dieſer Männer heißen Tee und warmes Eſſen. Bitte helfen Sie durch Geldſendungen an die Silber⸗Gnädige Betty Baxter.“ 5 Kein Volk der Erde iſt ſo unanſtändig, abgekämpfte Soldaten und ſeine Soldaten überhaupt, dem öffentlichen Bettel auszuliefern Die engliſche Plutokratie aber findet das noch großartig und verdienſtvoll. Das ſind ſie, die Plutokraten, die ſich Hort der Ziviliſation, Vorkämpfer der Kultur, Träger aller edlen Ideale der Menſchlichkeit nen⸗ nen. Das ſind die Ausbeuter und Kriegsverbrecher, das ſind die Paraſiten und Geldſäcke, das iſt die Schieberclique ohne Geſinnung, mit der zum Heil Europas, zum Segen von Frieden, Freiheit und echter Menſchlichkeit die deut⸗ ſche Wehrmacht nun die einzig mögliche Sprache ſpricht. Dabei waren dies nur fünf kleine Alltagsinſerate! In Scheinwerfer der Winſchaf. 1 Engliſcher Erdölmangel, deutſches Treibſtoſſwunder ö Der Angriff der italieniſchen Luftwaffe auf das wichtige Oelzentrum Haifa hat England an ſeiner verwundbarſten Stelle getroffen. England, das Deutſchland von ſeinen Erdöl⸗ bezügen im gegenwärtigen Krieg abſchnüren und den im modernen Krieg eine ſo große Rolle ſpielenden Treibſtoff unter die Diktatur der Weſtmächte bringen wollte, leidet be⸗ reits ſeit Wochen an einem ausgeſprochenen Treibſtoffmangel. Die Erklärung dafür iſt ſehr einfach. Im eigenen Land beſitzt England keinerlei Erdölvorkommen. Die Erzeugung ſynthe⸗ tiſcher Treibſtoffe iſt nicht über erſte Anfangsſtadien hinaus gediehen. Die Bezüge aus dem Empire ſind großenteils durch die Sperre des Mittelmeers erheblich erſchwert. Hinzu kommt, daß die regelmäßigen deutſchen Luftangriffe auf die britiſchen Oelraffinexien an der Themſemündung bereits zu einer weit⸗ gehenden Einſtellung dieſer Betriebe geführt haben und die zunehmende Verſenkung britiſcher Tankſchiffe durch deutſche 1 Boote den Erdölmangel von Tag zu Tag ſpürbarer werden läßt. Heute erfährt Großbritannien, wie gefährlich die An⸗ lage der Petroleumraffinerien an der Oſt⸗ und Südoſtküſte ſeines Landes iſt. In dem Londoner Hafengebiet, das ſeit der Beſetzung der Kanalküſte durch die deutſchen Truppen eine Gefahrenzone erſter Ordnung iſt, haben neben den bedeutend⸗ ſten Tankanlagen Englands elf Petroleumraffinerien mit einer jährlichen Verarbeitungskapazität von annähernd 2 Mil⸗ lionen Tonnen ihren Standort. Ein weiteres, im unmittel⸗ baren Aktionsbereich der deutſchen Luftwaffe liegendes Zen⸗ trum der Mineralölverſorgung und Treibſtoffeinlagerung bil⸗ det die Briſtol⸗Kanal⸗Zone. Bei Swanſea, direkt am Briſtol⸗ Kanal, befindet ſich Englands bedeutendſte Petroleumraffinerie mit einer jährlichen Verarbeitungskapazität von rund 2 Mil⸗ lionen Tonnen Rohöl. Der dritte Standort der britiſchen Petroleuminduſtrie an der Weſtküſte im Raum zwiſchen Liver⸗ pool und Mancheſter iſt ſeiner Struktur nach lediglich auf die Mineralölbelieferung der engliſchen Weſtküſte eingerichtet und lann unter den augenblicklichen Verhältniſſen zum Erſatz des broduktionsausfalls der Raffinerien an der Themſemündung und am Briſtol⸗Kanal nur in beſchränktem Umfang heran- gezogen werden. Deutſchland kann demgegenüber nach einer Aeußerung des Reichsbeauftragten für das Kraftfahrweſen, General von Schell, von ſich behaupten, daß ſein Treibſtoff auch für einen Krieg von zehn Jahren reichen würde. Abgeſehen von der reichen ſynthetiſchen Treibſtoffgewinnung im Inland, die noch in ſtändigem Steigen begriffen iſt, er⸗ hält es aus Sowjetrußland große Erdöllieferungen, die in pwirkſamſter Weiſe durch die Erdölbeſtände er 711 werden, die Deutſchland bei ſeinem ſiegreichen Vormarſch im Weſten in die Hände fielen. Schließlich iſt durch die italieniſche Kriegserklärung an die Weſtmächte der Strom des rumäni⸗ ſchen Petroleums von Weſteuropa nach der Donau und da⸗ mit nach Deutſchland abgelenkt worden. Das ſind die Gründe des in der Welt ſo viel erörterten deutſchen„Treibſtoff⸗ 8 ¹ wunders“. Sinnloſe Zerſtörung oder„rentable Vernichtung“ —— ͤ——.—————— für, daß ich zufällig von Ihrem Herrn Vater angeſprochen und Zeuge der— Abſchiedsſzene wurde.“ „Da haben Sie recht.“ Evi Dahn nickt beruhigend und zuckt dann die Schultern.„Vater iſt ein lieber, präch⸗ tiger Menſch, aber ſeine Sorge um mich iſt wirklich über⸗ flüſſig. Er iſt noch ein bißchen altmodiſch, wiſſen Sie. Ich glaube wahrhaftig, er zittert innerlich noch vor allerhand aſchgrauen Möglichkeiten bei dem Gedanken, daß ein er⸗ wachſenes Mädchen nach Amerika reiſt. Am liebſten hätte er mich wohl durch die Polizei zurückhalten laſſen. Aber das ging ja nun gottlob nicht.“: Evi Dahn reckt ſich im ſtolzen Bewußtſein ihrer Groß⸗ jährigleit, und Jep Fahland ſtimmt höflich in ihr trotziges Lachen ein. „Wir werden jedenfalls verſuchen, Ihnen die Seereiſe ſo angenehm wie möglich zu machen. Wenn Sie irgend⸗ einen Wunſch haben“ „Danke.“ Eva Dahn wirft den Kopf zurück und blickt den Offizier wieder mißtrauiſch an.„Mein Verlobter iſt ſchon oft über den Ozean gefahren und kennt ſich aus. Ich bin in ſeiner Obhut vollkommen geborgen.“ „Daran zweifle ich nicht, verehrtes Fräulein Dahn. Baron Caſtenſkjold macht den Eindruck eines Mannes, der in der Welt Beſcheid weiß. Das fiel mir ſofort auf.“ „Nicht wahr!“ ſagt Evi Dahn, erfreut über das Lob. „Viggo iſt überhaupt ein fabelhafter Menſch. Es iſt mir einfach unbegreiflich, wie Vater ſich Sorge machen kann.“ „Nun, Ihr Herr Vater wird ſeine Sorge aufgeben, wenn er gute Nachrichten von Ihnen erhält. Aber was ich fragen wollte: Ihr Herr Verlobter war früher in den Vereinigten Staaten?“ f „In Mittelamerika war er jahrelang. Auch in Bra⸗ ſilien.“. „In Nordamerika nicht?“ * iß ich ni. in, d aao 8 ellos „Das weiß ich nicht genau. Mag ſein, daß Vigg J getleidet. Er hal auch ktein unſympathiſches Geſicht. Aber auch dort war. Er iſt unerhört in der Welt herumgekom⸗ men. Aber von den Vereinigten Staaten hat er mir noch nichts erzählt. Warum fragen Sie danach?“ J „Nun, man kann ſich täuſchen. Mir war nur geſtern, als ich Baron Caſtenftjold ſah, als ob ich dieſen Herrn ſchon früher einmal geſehen hätte. Drüben in den Staa⸗ wollen. Praktiſch iſt die freventliche und ſinnloſe Güter⸗ vernichtung, für die die engliſche Volkswirtſchaft den Begriff der„rentablen Vernichtung“ gefunden hat, nichts anderes als eine engliſche Erfindung zu dem Zwecke, die Preiſe für ein im Ueberfluß vorhandenes Erzeugnis künſtlich hoch zu halten und damit den engliſchen Großkapitaliſten entſprechende Ge⸗ winne in die Taſche zu ſpielen Schon im 18. Jahrhundert vernich⸗ teten engliſche Handelskompanien in Indien einen großen Teil der ihnen von den Hindus und Javanern gelieferten Gewürz⸗ mengen, um auf dieſe Weiſe den Ueberfluß aus dem Weg zu räumen und die Preiſe hoch zu halten. Im vergangenen Jahr hat England einen großen Teil der Kakabernten der weſtafrikaniſchen Goldküſte und Nigerias verbrennen laſſen, und nun zwingt es auch eine Reihe ſüdamerikaniſcher Länder infolge der Nichtabnahme der bisher bei ihnen gekauften Er⸗ zeugniſſe wo nicht zu einer völligen Vernichtung der betreffen⸗ den Handelsgüter, ſo doch, wie das Beiſpiel Mais zeigt, zu einer für ſie äußerſt unrentablen Verwertung. Es bedarf keines Hinweiſes, daß ein derartiges Vorgehen nicht nur dem geſunden Menſchenverſtand zuwiderläuft, ſondern auch jedem geſunden Wirtſchaftsgeſetz widerſpricht. Das kapitaliſtiſche Wirtſchaftsgefüge, das derartige Vernichtungsfeldzüge guthieß, hat abgewirtſchaftet, und aus der Klage um gewiſſenlos zer⸗ ſtörte Güter erhebt ſich heute die Anklage gegen ein Wirt⸗ ſchaftsſyſtem, das nur dem Eigennutz diente. Der Einſatz der Nn im Elſaß Der Chef der Zivilverwaltung begrüßte Ns⸗Schweſtern und Volkspflegerinnen der NS B. NSG. Dieſer Tage trafen 38 NS⸗Schweſtern, NSV⸗ Kindergärtnerinnen und Volkspflegerinnen aus dem Gau Baden in Straßburg ein, wo ſie vom Chef der Zivilver⸗ waltung, Gauleiter und Reichsſtatthalter Robert Wag⸗ ner, willkommen geheißen und in ihr neues Arbeitsgebiet eingeführt wurden. Gauamtsleiter Dinkel gab bei dem Empfang, der im Dienſtgebäude des Chefs der Zivilverwaltung ſtattfand und dem auch die Kreisamtsleiter der RSV im Elſaß beiwohn⸗ ten, einen kurzen Abriß der bisher von der NSV im El⸗ ſaß geleiſteten Arbeit, die zunächſt der Verpflegung und Un⸗ terbringung der elſäſſiſchen Bevölkerung galt. Nunmehr werden die NS⸗Sſtweſtern, die NSV⸗Kindergärtnerinnen und die Volkspflegerinnen der NSW überall im Elſaß ein⸗ geſetzt, um dieſe Arbeit nach der Seite der Geſundheits⸗ pflege, der Familjen⸗ und Kinderbetreuung zu vertiefen. Der Chef der Zivilverwaltung im Elſaß, Gauleiter und Reichsſtatthaltenr Robert Wagner, ſchilderte in ſeiner Anſprache die Zuſtände, welche die deutſche Verwaltung im Elſaß angetroffen habe. Die Bevölkerung des Elſaß, ſo be⸗ tonte er, iſt in ihrem Kern geſund und deutſchdenkend ge⸗ blieben. Groß iſt jedoch das Elend und die Vernachläfft gung, welche 22 Jahre franzöſiſcher Verwaltung uns hin⸗ terlaſſen haben. Hier findet die RSVein reiches Feld der Betätigung. Unſerer gemeinſamen Energie und unſerem Fleiß muß es gelingen und wird es gelingen, aus dieſem geprüften Elſaß wieder ein blühendes Land zu ma⸗ chen. Die Bevölkerung ſelbſt wünſcht Arbeit, Ordnung und Aufbau und nichts ſehnlicher als das, ſie wird auch nach Kräften mithelfen, dieſes große Ziel zu verwirklichen. Unſere verſtändnisvolle und von gegenſeitigem Vertrauen f getragene Arbeit und Betreuung wird dieſe Aufgabe be⸗ wältigen und zu einem guten Ende führen. Liebe zudem ſchwer geprüften elſäſſiſchen Volk und na⸗ tionalſozialiſtiſche Kameradſchaft bilden die richtigen Grundlagen für den Einſatz der NS V. a Als in jahrelanger Arbeit im Gau Baden bewährte Fachkräfte der NS werden dieſe NS⸗Schweſtern, NSV⸗ Kindergärtnerinnen und Volkspflegerinnen nunmehr den Kreisbeauftragten der NSW zur Seite geſtellt, wo es gilt, in kameradſchaftlicher Hilfe die Geſundheitspflege für Müt⸗ ter, Kinder und Familien zu verwirklichen und ſo die ge⸗ waltige Arbeit der NSW im Dienſt an der zurückgekehrten elſäſſiſchen Bevölkerung zu erleichtern. In Kindergärten und Kinderkrippen, als Sachbearbeiterinnen für das Hilfswerk „Mutter und Kind“! und überall, wo tatkräftige Hilfe nottut, wird nun dieſe volkspflegeriſche Arbeit im Elſaß ſpürbar werden, die getragen iſt von Idealismus und echtem natio⸗ nalſozialiſtiſchem Tatgeiſt. „Wir wünſchen dieſen tapferen Frauen und Mädchen Glück zu der ſchweren, aber ſchönen Arbeit, die ihrer nun im Elſaß martst. „Oh, ich kann mir ſchwer denken, daß es zwei Men⸗ chen wie Viggo gibt. Wer war der Mann, der ihm ähn⸗ lich ſieht? Hoffentlich ein Gentleman!“ „Selbſtverſtändlich.“ Jep Fahland lächelt in ſich hin⸗ ein bei irgendeiner fernen Erinnerung.„Er verkehrte mit Vorliebe in den beſten Kreiſen. Aber wenn Ihr Ver⸗ lobter, wie Sie ſagen, nicht in Nordamerika war, dann täuſcht mich wohl'eine Aehnlichkeit.“ „Erlauben Sie!“ Eine hohe Männergeſtalt ſchiebt ſich brüsk zwiſchen Fahland und Evi Dahn und mißt den Offizier mit einem ſcharfen, faſt beleidigenden Blick.„Wie kommen Sie dazu, meine Braut zu beläſtigen?“ „Aber Viggo! Der Herr hat doch gar nicht...“ Evis empörter Widerſpruch wird durch eine energiſche Hand⸗ bewegung unterbrochen.„Ich hörte zufällig den letzten Teil des Geſpräches“, ſagt Baron Caſtenfkjold ſcharf. „Scheine mich ja eines lebhaften Intereſſes von ſeiten dieſes Herrn zu erfreuen. Im Auftrag meines verehrten Schwiegervaters ine spe natürlich! Verſtehſt du das nicht, liebſte Eva? Der Herr ſoll auf uns auſpaſſen, wenn mög⸗ lich dich gegen mich beeinfluſſen. Das iſt doch klar!“ Evi Dahn ſchweigt erſchrocken und greift wie ſchutz⸗ ſuchend nach dem Arm ihres Verlobten. Fep Fahland hat ſehr große Luſt, dem Herrn Baron eine gute deutſche Ant⸗ wort zu geben. Abert keep, smiling! Höflichteit gegen die „Fahrgäſte iſt Dienſtpflicht. „Sie verkennen anſcheinend die Lage, Herr Baron. Es liegt mir völlig fern, Fräulein Dahn irgendwie beein⸗ fluſſen' zu wollen.“ g 5. 5 „Worum ich auch gebeten haben möchte. Dienſtlich haben Sie wohl mit meiner Braut nichts zu verhandeln, wie? Nun alſo! Im übrigen erſuche ich Sie, Fräulein Dahn in Ruhe zus laſſen!“ Nücken gewandt bat und mit dem lungen Mädchen davon⸗ gehl, gogantenvoll nach. Baron Caſteſiſkjold iſt tadellos dieſer unbeherrſchte Auftritt eben, dieſe brutale Grob⸗ heit... Hm, das paßt eigentlich recht wenig zu dieſem Herrn. Baron Viggo Caſtenſkjold! Alter Adel! Dazu noch erfahrener Weltreiſender! Wie iſt es möglich, daß wein ſolcher Mann ſo 5 N b 1 taktlos auftreten, wegen einer harm⸗ ten, ja. Aber vielleicht iſt da nur eine Aehnlichkeit, werden kann! — Maisbezüge ſtatt in Argefitinten in Süd⸗Rhodeſien decken zu Jep Fahland ſieht dem Baron, der ihm kurz den loſen Kleinigkeit einem Fremden gegenüber ausfallend Sport und Spiel Einheimiſcher Sport Fußball. Reckarhauſen 1— 98 Seekenheim 1 11. Hart war der Kampf, aber trotzdem hätte Seckenheim als Sieger hervorgehen müſſen, wenn man bei der Aktion etwas mehr Glück gehabt hätte. Umſtändehalber waren Lang und Erny nicht mit von der Partie, was nach der momentanen Lage als Schwächung angeſehen werden muß. Das von Schiedsrichter Pennig-Waldhof geleitete Spiel bot wenig Erfreuliches, denn man vergaß mehr als oft den ſportlichen Anſtand. Seckenheim war als Mann⸗ ſchaft betrachtet noch etwas beſſer als Reckarhauſen, aber zu einer geſchloſſenen Leiſtung reichte es auch hier nicht. Oie beiden Tore fielen bereits vor der Halbzeit und zwar brachte Walz die Seckenheimer durch einen fabelhaften Strafſtoß in Führung, worauf Reckarhauſen kurz vor Seitenwechſel bei einer ſchwachen Abwehr den Ausgleich erzwang. Die etwa 200 Zuſchauer ſahen ein kampfbetontes aber ſportlich wenig reizendes Spiel. A. Schmich. Alemannia Ilvesheim— Sportklub Käfertal 4:2. Der ſich noch vor kurzem gegen die Mannheimer Naſenſpieler ſo gut ſchlagende Labellenzweite Käfertal vermochte den derzeitigen Tabellenführer Friedrichsfeld nicht zu überflügeln. Er mußte in Ilvesheim am Samstag Abend gegen die durch Hannes Weber, Lohnert und Grimm verſtärkte Alemannia eine Riederlage hinnehmen. Bald nach Beginn des aufgeregten und übermäßig ſcharfen Kampfes ging Käfertal durch den Linksinnen Götz in Führung. Ilvesheim glich dann durch Löſchmann aus. 11. Durch einen Faulelfmeter, den Vogt verwandelte, holte ſich Käfertal die Führung wieder zurück. Halbzeit ſomit 2: 1 für Käfertal. In der 2. Hälfte war Käfertal in recht gefährlichen Vorſtößen, um den Sieg ſicher zu ſtellen, äußerſt aktiv. Ilvesheim aber wehrte alle Angriffe ab, wobei ſich dte Verteidiger Feuerſtein und vor allem Euwynk ſehr gut hielten. Auch Matt im Tor ließ ke nen Treffer des Gegners mehr zu, Erfolgreich war dieſes Mal der Ilvesheimer Linksaußen W. Herre. Er ſchaffte nicht nur den Gleichſtand, ſondern darüber hinaus auch die 3:2 Führung. Lohnert ließ dann noch ein 4. Tor folgen. Gegen Schluß gab es noch 2 Platzverweiſe, die einen Spieler Käfertals und Hermann Grimm trafen. Ausgerechnet den ſonſt fairſten und einen der beſten bei ſeinem Arlaubsſpiel! Mit Schiedsrichter Kretzler-Waldhof war man wenig zufrieden. Sein Verdienſt war es nicht, daß das Spiel nicht ausartete.— 2. Mannſchaften 22. W. Behr. Auswärtiger Sport Fußball Endſpiel um die Kriegs⸗Meiſterſchaft 1940. Schalke 04— Dresdner SC 1˙0 Um den dritten Platz. Rapid Wien— SW Waldhof nach Verlängerung 44 Gau Südweſt Städteturnier. Mainz⸗Wiesbaden— Offenbach 1 Darmſtadt— Ludwigshafen 2 Aufſtiegsſpiele. Germania 94 Frankfurt— Haſſia Bingen 3·1 VfB Offenbach— Adlerwerke Frankfurt 12 Olympia Lampertheim— TS 61 Kaiſerslautern 01 Weitere Spiele. Rotweiß Frankfurt— VfB Großauhei m(Pokal) 5:0 Opel Rüſſelsheim— Wormatia Worms(Pokal) 4:2 Eintracht Frankfurt— Spygg Neu⸗Iſenburg 5˙0 Sportfreunde Frankfurt— Union Niederrad 0·1 FSW Frankfurt— Alemannia Nied 3:2 SW Wiesbaden— FV 02 Biebrich 1:4 Boruſſia Neunkirchen— 1. FC Kaiſerslautern 8.3 Gau Baden Phönix Karlsruhe— Fc Neureut(Pokab) 32 VfB Mühlburg— VfB Knielingen 7•0 IV Ettlingen— Karlsruher JV 8 1·3 Gau Württemberg 5 a Aufſtiegsſpiele. SpVgg Untertürkheim— SpVgg Ludwigsburg 25 Sportfreunde Eßlingen— Eintracht Neu⸗Ulm 2 Weitere Spiele. VfB Stuttgart— Sportfreunde Stuttgart 4:0 SpVgg Cannſtatt— FV Zuffenhauſen 11 VfR Aalen— Bereichsnachwuchs i 1:3 SW Feuerbach— Stuttgarter SC 14 Gau Bayern* Aufſtßegsſpiele. IC l Lichtenfels— Würzburger Kickers 1 Schwaben Augsburg— Fc Kaufbeuren 75 Weitere Spiele. 1. FC Nürnberg— Neumeyer Nürnberg 623 Elſaß 5 Mülhauſen— Freiburg 5 5 13 Schalke wieder Meiſter Dresdner Sportclub mit 1:0 geſchlagen. Das Endſpiel um die Deutſche Fußball Krieg meiſter⸗ ſchaft ging im Berliner Olympiaſtadion vor 90 000 Beſuchern und im Beiſein des Reichsſportführers vor ſich. Schalke 04 ſiegte mit 1:0(1:0) und ſicherte e zum fünften Male den Meiſtertitel. Das einzige Tor fiel in der 28. Minute der erſten Halbzeit durch Mittelſtürmer Kal witzki. i Rieſiger Jubel empfing beide Mannſchaften, die 19 dem i. Schiedsrichter Stark in folgender Auſſtellung n en; f 5 8 VV 1 Schalke 0.4: Klodt; Bornemann, Hinz; Müller, T; Sc Burdenſki; Eppenhoff, Szepan, Kalwitzki, Kugdrräa, Uh. Dresdners C: Kreß; Pohl, Hempel; Strauch, Dzur, Schubert; Boiczek, Schaffer, Schön, Hofmann, Köpping. Das Spiel wurde in der erſten Hälfte von beiden Sei⸗ ten mit größter Vorſicht geführt. Das Hauptaugenmerk legte man auf die Deckung. Es war ein Meiſterſchaftskampf, der die Zehntauſende bei weitem nicht begeiſtern konnte, wie das vorangegangene Treffen zwiſchen Waldhof und Rapid. Ein flüſſiges Zuſammenſpiel ſah man im Verlaufe der erſten 45 Minuten nur ſelten, die Stürmer wurden, kamen ſie in die Nähe der Strafräume, ſtets ſehr ſchwell vom Ball ge⸗ drängt, und ſo wirkten alle Aktionen zerriſſen. Schalke hatte zwar techniſch ein leichtes Uebergewicht, aber es reichte gegen die energiegeladenen Dresdner nicht aus, eine klare Ueber⸗ legenheit herauszuſpielen. Nach 10 Minuten kam der Mei⸗ ſter zur erſten Ecke, die nichts einbrachte. Tibulfki verſchul⸗ dete zwei Freiſtöße, aber Hofmann und Dzur vermochten das gegneriſche Tor nicht in Gefahr zu bringen. In der 17. Minute lag bereits das Führungstor Schalkes nahe, als Kalwitzki Dzur umſpielte und den Ball über den herauslau⸗ fenden Kreß hinaus ſchob, auf der Linie ſtand aber der Verteidiger Pohl als Retter in höchſter Not. In der 28. Minute aber war dann das einzige Tor fällig. Ku⸗ zorra ſetzte ſich energiſch durch, leitete den Ball an Kal⸗ witzki weiter, der an dem herausſtürmenden Kreß vorbei ſicher einſchoß. Der DSC antwortete mit einigen Gegenſtö⸗ ßen, die aber nichts einbrachten. Auch die zweite Halbzeit wußte nicht zu begeiſtern. Schalke geſtaltete das Spiel immer mehr überlegen, ohne jedoch zu einem weiteren Treffer zu gelangen. * 1— Waldhof— Rapid Wien 4:4 Zweiſtündiger Kampf im Olympiaſtadion. 5 Das ſteinerne Oval des klaſſiſch ſchönen Olympiaſta⸗ pions auf dem Reichsſportfeld war zu Beginn des Endſpie⸗ les zwiſchen Rapid Wien und SV Waldhof um den dritten Platz mit rund 80000 Zuſchauern ſchon faſt gefüllt. Die Oſt⸗ märker hatten nach langer Pauſe wieder ihren hergeſtellten Mittelläufer Hofſtätter zur Verfügung, ſo daß Peſſer und Schors den Angriff verſtärken konnten. Der Sturm gewann dadurch an Zufammenhalt, zumal Peſſer auf ſeinem ge⸗ wohnten Poſten als Linksaußen ſpielte. Die Aufſtellun⸗ gen: Rapid Wien: Raftl; Wagner 2, Sperner; Hofſtätter, Skoumal; ſer. taftl; Wagner:? Kaſpirek, Fitz. Schors, Binder, Dworacek, Pef SV Waldhof: Fiſcher: Schneider, Siegel: Sättele, Bauder, Ramge; Eberhardt, Fanz, Erb, Günderoth Grab. Waldhof eröffnet den Kampf mit forſchen Angriffen, aber ſchon in der vierten Minute hat Rapid das Füh⸗ rungsktor geſchoſſen. Hofſtätter hatte das Leder an Skou⸗ mal gegeben; Dworacek, von dem Außenläufer aut bedient, ſetzte die Kugel ſcharf in die äußerſte Ecke des geaneriſchen Tores. Die Badener ſind durch den ſchnellen Erfolg des Gegners keineswegs erſchüttert, wenn auch der Tormann Fi⸗ ſcher ſofort wieder bei einem Eckball von Rapid die Gefahr vor ſeinem Gehäuſe bannen muß. Der Gegenſtoß der Mann⸗ heimer bringt in der 10. Minute den Aus al eich. Einen von dem rechten Verteidiger Schneider vorgelegten Ball erwiſcht Günderoth knapp vor der Wiener Torlinſe, und der nach innen gelaufene Grab kann aus ſicherer Stel⸗ lung heraus einſchießen. Rapid kommt langſam ſtärker auf. Hofſtätter erzwingt eine zweite Ecke, wobei Fiſcher ſich er⸗ neut auszeichnet. In der 16. Minute haben die Wie⸗ ner zum zweiten Male die Führung erkämpft, als Dwora⸗ ckk eilten überraſchenden und unhalkbaren Schuß bosläßt. Einen dritten Eckball von Rapid macht Fiſcher wieder un⸗ ſchädlich, dann vergibt Erb eine nicht wiederkehrende Gele⸗ genheit, als er freiſtehend an dem herausſtürzenden Raftl vorbei das Leder ins Aus ſetzt. Waldhof erkämpfte ſich in dem Felde wieder klare Vorteile, aber die Vorſtöße von Ra⸗ pid ſind immer weitaus gefährlicher. Hüben und drüben fallen weitere Ecken, Fiſcher lenkt viel bejubelt einen Fret⸗ ſtoß von Binder über die Latte. Den Eckball verwandelt Schors mit einem Prachtſchuß zum drittey Treffer für Rapid. Auf der anderen Seite endet ein ſchneller Vor⸗ ſtoß von Grab mit einem Eckabſchlag für Waldhof, wobei Eberhardt die Kugel mit dem Kopf zum zweiten Tor in der 38. Minute eindrückt. Rapid hat einiges Glück, als Erb wenig ſpäter mit einem gutgemeinten Schuß nur die Jatte trifft. Gegen Schluß der erſten Hälfte hat Fiſcher nacheinander zwei ſchwere Kaliber von Dworacck und Peſ⸗ ſer zu halten, doch gegen einen Nachſchuß des Rechtsaußen Fitz reicht ſelbſt ſein bewieſenes großes Können nicht mehr aus. Der 4:2 Pauſenſtand iſt für Rapid nicht unver⸗ dient, aber zahlenmäßig zu hoch ausgefallen. Im zweiten Abſchnitt gaben die Mannheimer den Ton an. Die junge Mannſchaft hatte ſich nun völlig gefunden, ſie ſtand das Tempo beſſer durch als die merklich nachlaſſende Rapid⸗ Elf. Das wechſelvolle, ſehr ſchnelle Spiel war durchſetzt von herrlichen Kampfbildern, Die auf beiden Seiten angewandte Härte blieb ſtets im Rahmen des Erlaubten. Bald nach Wie⸗ derbeginn erzielte Schneider mit wuchtigem Freiſtoßſchlag die fünfte Ecke für Waldhof. Doch im Gegenanariff muß Fi⸗ ſcher einen Scharfſchuß von Binder abwehren. Kritiſch ſieht es, einen Augenblick vor dem Tore der Badener aus, aber Siegel kann noch in letzter Sekunde den Ball von der Linie wegſchlagen. Die ſechſte Ecke leitete das dritte Tor für Wald⸗ hof ein. Im Rapid⸗Strafraum haben ſich Freund und Feind zuſamengeballt Fanz Erb und Günderoth bringen 90f meinſam das Leder über die Linie. Mehrmals iſt Waldhof dem Gleichſtand ſehr nahe, aber einmal hält Raftl das an⸗ dere Mal verſchießt Eberhardt. Doch in der 22. Minute hat Rapid ſeinen Vorſprung dann endgültig eingebüßt. Erh iſt einer Vorlage ſeines Mittelläufers Bauder nachgeiagt Ba⸗ dens Angriffsführer umſpielt noch Wagner und ſetzt an dem herauslaufenden Raftl vorbei den Ball in die Maſchen. Die Oſtmärker ziehen noch einmal ſchärfer an, aber Schors trifft nur die Latte. Waldhof kommt zur neunten, Rapid aleich im Anſchluß zur ſiebenten Ecke. Eberhardt und Fanz ſtoßen dann durch, holen die zehnte Ecke heraus. Als der Schuß von Eber⸗ hardt gehalten worden iſt, pfeift der Münchener Schiedsrich⸗ ter den Kampf ab denn zweimal ergebnisloſe 5 Minuten ſind verſtrichen. 5 Es bleibt beim 4:4. Die insgeſamt 30 Minuten Verlängerung mit einer kur⸗ 1 5 Pauſe ändern nichts an dem Stand, beide Sturmreihen ießen Ermüdungserſcheinungen erkennen. In der 118. Mi⸗ nute erhielt Wiens Außenläufer Skoumal Platzverweis Mit dem Ergebnis konnten beide Mannſchaften zufrieden ſein. 8 Rapid in der erſten Hälfte leichte Vorteile ſo machte ies Waldhof durch eine vorzügliche zweite Halbzeit wett. Beiderſeits ſah man hervorragende Mannſchaftsarbeit, wo⸗ bei Waldhof noch eine Idee beſſer gefiel als Rapid. Hervor⸗ uheben iſt die gute Leiſtung des Waldhofmittelläufers 89 uder, der dem ſchußgewaltigen„Bimbo“ Binder keinen erfolgreichen Torſchuß geſtattete. Babiſcher Fußball Phönix Karlsruhe— JB Neureut 3:2(1:0). 5 Eine wahre Pokalſtimmung herrſchte auf dem Phönix⸗ platz im Wildpark, wo Phönix den tüchtigen Bezirksligiſten Neureut nach härteſtem Kampf aus dem Tſchammerpokal verdrängen konnte. Durch Lore von Sturmführer Sommer⸗ J medy wieder deutſch“. Die Zuſchläge fließen dem Kultu latt kurz vor der Pauſe und von Bingert führte Phönix in der 51. Minute 2:0, obwohl Neureut bis zu dieſer Zeit die beſſeren Torgelegenheiten hatte. Schließlich ſchaffen die Neu⸗ reuter durch zwei Tore ihres vorzüglichen Linksaußen den verdienten Ausgleich. Die Platzbeſitzer blieben aber dennoch die glücklicheren Sieger, als Linksaußen Meyer 15 Minuten vor Schluß in ſchöner Weiſe den entſcheidenden dritten Treffer anbrachte. Zwei Minuten vor Schluß mußte Schiedsrichter Möſſinger(Durlach) den rechten Verteidiger von Neureut noch vom Platz verweiſen. Bei Phönix wirkte ſich vor allem die Beteiligung der Urlauber Sommerlatt und Reeb ſowie des Gaſtſpielers Gaukel⸗Heilbronn günſtig aus. 1200 Zuſchauer. Fußball in Güdweſt Darmſtadt— Ludwigshafen 2:3(0:2). In der Südweſt⸗Städterunde kam Ludwigshafen auch im Rückſpiel zu einem knappen Erfolg gegen Darmſtadt, aber auch diesmal ſchlugen ſich die Darmſtädter ausgezeich⸗ net, und die Entſcheidung zugunſten der Pfälzer fiel erſt fünf Minuten vor Schluß. In der erſten Halbzeit mußte Darmſtadt trotz guter Feldleiſtung bereits zwei Tore hin⸗ nehmen. Das erſte erzielte Lebkücher, das zweite Albert durch verwandelten Handelfmeter. In der zweiten Hälfte beſorgte Ludwigshafen ein Eigentor, und zehn Minuten vor Schluß, als die Gäſte einen Spieler durch Platzverweis verloren hatten, ſchoß Seibert den Ausgleich für Darmſtadt. In der 85. Minute kam aber dann Ludwigshafen durch Lukas zu einem dritten Erfolg, der den Sieg bedeutete.— Der Stand im Städteturnier iſt nun folgender: 1. Offenbach 4 16: 5 8: 0 2. Frankfurt 4 20:11 6: 2 3. Ludwigshafen 5 14:16 6: 4 4. Mainz⸗Wiesbaden 6 1317 4: 8 5. Worms⸗Frankenthal 3 7 15 2: 4 6. Darmſtadt 6 17.25 2:10 Die erſten Aufſtiegsſpiele Die Fußballaufſtiegsſpiele zur Bereichsklaſſe wurden am Sonntag in beiden Gruppen des Bereiches Südweſt ge⸗ ſtartet. In der Gruppe Oſt gab es zwei Frankfurter Siege. Die traditionsreiche Germania 94 Frankfurt bezwang die kampfkräftige Elf von Haſſia Bingen mit 311(2:0), wobei das beſſere Schußvermögen des Frankfurter Sturms den Ausſchlag gab. Scharbacher und Siebert ſchoſſen bis zur Pauſe zwei Treffer, nach Wiederbeginn erhöhte Leichum auf 3:0, erſt dann war den Gäſten durch den in den Sturm gegangenen Verteidiger Brück der einzige Gegentreffer vergönnt.— Zu einem bemerkenswerten Erfolg kam die BSc Adlerwerke Frankfurt, die beim VfB Offenbach mit 2.1(0:1) die Oberhand behielt. In der erſten Halbzeit legte Offenbach durch den Linksaußen Glaſſen ein Tor vor, das Frankfurt nach der Pauſe durch einen von Duſſeck verwan⸗ delten Elfmeter ausglich. Die Entſcheidung fiel in der 5 Schlußminute, als dem Frankfurter Mittelſtürmer Schrade 1155 einem ſchönen Alleingang ein unhaltbarer Schuß ge⸗ ang. Im einzigen Spiel der Gruppe Weſt unterlag Olympia Lampertheim mit 0:1(0:0) gegen die TSG 61 Kaiſerslau⸗ tern. Beide Mannſchaften waren ſtark verjüngt, aber die Leiſtungen waren doch durchweg gut. Die Gäſte hatten das Glück auf ihrer Seite und ſchoſſen ſechs Minuten vor Schluß durch ihren Halblinken Rohmer das Tor des Tages, 5 5 2 Spörf in Kürze Bei den deutſchen Keglermeiſterſchaften in Halle fielen bereits am Samstag zahlreiche Entſcheidungen. Meiſter auf Bohle wurde Heel(Lübeck), während bei den Senſoren Stei⸗ ner(Berlin) ſiegreich blieb. Senformeiſter auf der interna⸗ tionalen Bahn wurde der 71jährige Pfälzer Lu tz(Fran: kenthah. Die Frauenmeiſterſchaft auf Aſphalt holte ſich wieder Frau Wicklein(Erfurt). f Vereinsmannſchaftsfahren. Die Südweſtmei ſte r ſchaft im Vereinsmannſchaftsfahren über 100 km wurde in 50 entſchieden und vom Radf. Verein Frankfurt⸗ oſſenheim in 275126 Stunden vor dem RScc Offen bach⸗ Bürgel und dem RV 83 Frankfurt gewonnen. l Die Nationalfinniſchen Spiele die als Erſatz für die aus⸗ fallenden Olympiſchen Spiele in Helſinki durchgeführt wer⸗ den, wurden jetzt in der finniſchen Hauptſtadt eröffnet. Am erſten Tage war der Marathonlauf über die verkürzte Strecke von 35,5 km das wichtigſte Ereignis. Der Europa- meiſter von 1938. Muinonen ſieate in 2:14.14 Stunden — 8 5 Sondermarken zur e von Eupen⸗Mal⸗ medy mit dem Reich. N Aus Anlaß der Wiedervereiniaung des Gebietes von Eupen⸗Malmedy mit dem Reich aht die Deutſche Reichs⸗ poſt zwei Sondermarken zu 6 Ryf.. 4 Rpf. Zuſchlag Oe Merten dee e ee Die Markenbilder zeigen Anſichten der Städte Eupen u Malmedy und enthalten die Inſchrift„Eupen⸗Mal⸗ fonds des 1 1 5 Wofſänteen 1 177855 die Mar befallen Poſtämtern abaegehen. 5 5 N Weltbild(M). JCC0bCGCT0TꝙT0T„0ſ 8 8