zebet ilig⸗ be⸗ uen, Bo⸗ mit griff der auch ger⸗ Es igſte rund r in die allen ens⸗ ſoll ſein, ſind kſten und wo Welt eiche die nicht lung leiß fen tſche nſch⸗ auch hat rün⸗ ſion. nem rden das ören tion, ran⸗ iefer Ville den dem der nne, eine itzen ſich efal⸗ auf Iden der rin⸗ chen man ler Nr. 172 Neckar ⸗Bote(2. Blatt) Mittwoch, 24. Juli 1940 Plutokratiſches Verbrechertum! Das plutokratiſche Verbrechertum enthüllt ſich jetzt in ſeiner ganzen Gewiſſenloſigkeit und Gemeinheit. Während die ganze Welt in Bewunderung für den Sieger Adolf Hit⸗ ler verharrt, der bei ſeinem letzten Appell an England den Verantwortlichen das Leid vorgehalten hat, das England notwendig treffen muß, wenn es nicht den von ihm herauf⸗ beſchworenen Krieg rechtzeitig beenden würde, ſcheint Chur⸗ chill geradezu darauf zu brennen, dem deutſchen Volk zu beweiſen, daß mit ihm und ſeiner Regierung trotz ausſichts⸗ loſeſter Lage Großbritanniens keine vernünftige Einigung zuſtande zu bringen iſt, wie ſie dem Führer in ſeinem Ap⸗ pell vorgeſchwebt hat. Nur Wahnſinnige oder hemmungs⸗ loſe Verbrechernaturen können ſich zu Schandtaten hinrei⸗ ßen laſſen, wie ſie die engliſche Luftwaffe als Antwort auf den letzten Friedensappell Deutſchlands begangen hat. Der britiſche Piratenbrauch, Wohnſiedlungen, Lazarette oder deutſche Seenotflugzeuge anzugreifen, iſt jetzt zum Syſtem erhoben. Erſt beſchimpft die engliſche Preſſe den Führer und Deutſchland und bezeichnet Hitler als einen Mann, der ſich nicht traue weiterzukämpfen. Jetzt werfen britiſche Flieger Bomben auf deutſche Städte, ſuchen Frauen und Kinder zu töten, glauben in ihrer Verblendung vielleicht ſogar noch, durch dieſe ſinnloſen, menſchlich allerdings tief bedauerlichen Angriffe den deutſchen Kampfwillen gegen England irgend⸗ wie ſchwächen zu können. Die„Times“ hat geſchrieben, die britiſchen Luftſtreitkräfte wären zur Offenſive übergegangen. Der Maſſenmörder Churchill ſieht, daß er verſpielt hat. So offenbart ſich die Geſinnung des Deſperados, der um ſeiner ſelbſt willen vom Morden und Brandſtiften nicht laſſen kann. Der Zweck iſt klar: dieſes in der militäriſchen Uniform ge⸗ tarnte Geſindel und ſeine Auftraggeber in London hoffen, das deutſche Volk durch planmäßigen Mordterror weich⸗ machen zu können. Dieſer ſyſtematiſche britiſche Mordterror iſt ein Amoklauf in das eigene Meſſer. Denn nähmen Chur⸗ chill und die anderen plutokratiſchen Kriegsverbrecher nur das Intereſſe und Wohl des britiſchen Volkes wahr, dann wäre es niemals zu dieſen wahnſinnigen Provokationen ge⸗ gen das machtvolle, England militäriſch weit überlegene Großdeutſche Reich gekommen. Das engliſche Volk aber muß die Sünden des England regierenden Banditen Chur⸗ chill ausbaden, der feige nach Kanada geflohen ſein wird, wenn ſeine Verbrechen die härteſten Folgen für ſein Land haben werden. Das plutokratiſche Verbrechertum iſt zweitens durch die Veröffentlichung weiterer auf dem Bahnhof von La Charite erbeuteter amtlicher franzöſiſcher Dokumente beleuchtet wor⸗ den. Die neuen Dokumente zeigen die plutokratiſchen Kriegsverbrecher als Würgeengel der kleinen Na⸗ tionen. Die nun aufgedeckte Tatſache, daß eine Aktion der Weygand⸗Armee gegen Saloniki, d. h. über Zrie⸗ chenland hinweg gegen den Balkan nur durch den ge⸗ waltigen deutſchen Gegenſchlag an der Weſtfront verhin⸗ dert worden iſt, die erneute Beſtätigung der engliſch⸗fran⸗ zöſiſchen Pläne durch Belgien hindurch ins Ruhrgebiet einzubrechen und Deutſchland durch die Aktion gegen Nor⸗ wegen das ſchwediſche Eiſenerz zu entziehen, ſie zerren mit Unerbittlichkeit die Borniertheit wie die eiskalte Ge⸗ wiſſenloſigkeit der Weſtmächte vor das Welttribunal der Geſchichte, das mit derſelben Brutalität, die die plutokrati⸗ ſchen Kriegsverbrecher gegen die kleinen Staaten ange⸗ wandt haben, die plutokratiſchen Piraten zur Verantwor⸗ tung ziehen wird Die Gewiſſenloſigkeit beim Pläneſchmie⸗ den, die zyniſche Nichtachtung, die man den kleinen Völkern gegenüber zeigt, die Mißachtung jedes Rechtsgrundſatzes, ſie beweiſen die Verworfenheit des plutokratiſchen Raub⸗ imperialismus. Engländer und Franzoſen taten ſo, als ge⸗ höre die Welt ihnen allein; wenn ſie vom Schutz der ſchwächeren Völker ſprachen, wenn ſie Rumänien und Griechenland Garantien gaben, ſo war das nichts weiter als eine abgrundtiefe Verlogenheit und Gemeinheit. Denn das Wohl dieſer kleinen Staaten galt ihnen keinen Pfifferling. Sie gaben mit der linken Hand Rumänien eine Garantie, mit der rechten Hand aber wollten ſie das Del, die Quelle des rumäniſchen Reichtums, in Brand ſetzen. Sie trieben ein frevleriſches Spiel mit dem Leben der fremden Völker, die zu ſchwach waren, ſich gegen ihre verbrecheri⸗ ſchen Kriegsausweitungspläne zu wehren. Sie wollten ihre Truppen in Saloniki landen Dau an det Der petua Roman von Axel Rudnlpb. 2 9 Jep blieb verſchollen. Helga Lürſen hatte ihre Lehr⸗ zeit auf Helgoland beendet und war dann zu ihrer weiteren Ausbildung noch zwei Jahre nach Hamburg in ein großes photographiſches Atelier gegangen. Die Stellung hier auf der„Perpetua“ hatte ſie nur angenommen, um einmal auf dieſe Weiſe eine große Seereiſe machen zu können. Und nun war auf einmal der verſchollene Jep Boyſen hier an Bord! All das geht Helga Lürſen noch einmal durch den Sinn, während die ſchmalen Papierſtreifen unter ihren Händen dahingleiten, und je länger ſie nachdenkt, um ſo ärgerlicher wird ſie. Daß Jep Boyſen ihretwegen die Heimatinſel verlaſſen hat, iſt natürlich törichtes Gerede. Wahrſcheinlich hat er es damals gar nicht ernſt gemeint mit ſeiner Werbung. Aber— grüßen könnte er doch wenig⸗ 5 wenn man ſich nach ſieben Jahren zufällig wieder trifft! 5 Jep hat augenſcheinlich den Wunſch, ſeine Jugend⸗ freundin nicht mehr zu kennen. Vielleicht ſchämt er ſich, weil er aus irgendeinem Grunde ſich einen falſchen Namen beigelegt hat. Vielleicht iſt ihm auch der Gedänke peinlich, daß er damals einer gewiſſen Helga Lürſen einen regel⸗ rechten Heiratsantrag gemacht hat. Helga lächelt bitter. So ein Dummkopf! Als ob man nicht längſt über dieſe alten Kindereien hinaus wäre! Als ob man etwa ver⸗ langte, daß er heute noch, nach ſieben Jahren, etwas übrig haben ſollte für ſie! Aber iſt es nötig, daß er ausgerechnet vor ihren Augen mit dieſer eingebildeten jungen Dame ſcharwenzeln muß? e s Helga Lürſen hat die Szene vorhin ſcharf genug be⸗ obachtet! Sie kennt Evi Dahn nicht, aber es ſteht bei ihr ſeſt, daß Jep Boyſen mächtig verliebt iſt in dieſe junge Dame. Wie eifrig er auf ſie zuſtürzte, als er ſie ſah! Wie angelegentlich er ſich mit ihr unterhielt! Ein Wunder ge⸗ radezu, daß der ſchwerfällige Jep Boyſen ſo freundlich lächeln konnte.. . Eiferſucht? Keine Spur! e ſt zentrüſtet verwahrt haben. wenn jemand ihr einen ſolchen und. Griechenland und die elga Lürſen würde ſich Saltanvolter ins Kriegsverderben ſtürzen. Kaltblütig ha⸗ ben ſie Belgien in das Elend des Krieges hineingetrie⸗ ben. Ihr Beitrag zur Rettung der Demokratie und der fcb war es, fremde Völker in namenloſes Unglück zu ürzen. Die plutokratiſchen Kriegsverbrecher in Frankreich ſind zur Strecke gebracht. Aber auch England wird den ſchwerwiegenden Folgen, die ſeine plutokratiſchen Diktato⸗ ren über das Land heraufbeſchworen haben, nicht entgehen und für ſein verbrecheriſches Spiel mit dem Schickſal ande⸗ rer Völker zu büßen haben. Noch glaubt Churchill, ſeine Rache⸗ und Mordgelüſte durch die nächtlichen Bomben⸗ angriffe auf deutſches Land, auf Frauen und Kinder aus⸗ toben zu können. Es ſind die letzten Verbrechen eines poli⸗ tiſchen Haſardeurs, der erkennen muß, daß das Spiel end⸗ gültig für ihn verloren iſt Deutſchland wird dafür ſorgen, daß durch die endgültige Vernichtung des verbrecheriſchen Plutokratismus in England Europa von einem Ausbeuter⸗ und Piratentum befreit wird, das ſeit Jahrhunderten die Geißel der europäiſchen Völker war. Hinaus mit Lügen⸗Neuter! Von Helmut Sündermann, Stabsleiter des Reichspreſſechefs. Seit vielen Wochen ſind nun ſchon die Brücken zwiſchen dem europäiſchen Kontinent und der engliſchen Inſel abge⸗ brochen. An allen Küſten, die einſt die Pforten Großbritan⸗ niens zu unſerem Erdteil waren, ſtehen die deutſchen Sol⸗ daten, im Mittelmeer die italieniſche Wehrmacht. Gemein⸗ ſam halten ſie die Piraten in Schach, die ſchon ſoviel Unglück über die Völker Europas gebracht haben. Gemeinſam be⸗ reiten ſie ſich auf den Endkampf vor, für den die Kriegs⸗ verbrecher nun auch noch ihr eigenes Volk zu opfern bereit ſind, nachdem ſie vorher Millionenmaſſen anderer Nationen für ſich kämpfen ließen. Die Entwicklung der Kriegsereigniſſe, die völlige Demas⸗ kierung der Schamloſigkeit, mit der die engliſche Politik den europäiſchen Krieg vorbereitete, zum Ausbruch trieb und ſchließlich auf Koſten anderer bisher führte, hat aber nicht nur eine militäriſche und machtpolitiſche, ſondern auch eine bedeutſame geiſtige Folge in Europa mit ſich gebracht: Es hat vielleicht noch niemals eine ſo eindeutige gemein⸗ ſame Meinung aller europäiſchen Nationen gegeben, wie es heute in Bezug auf die Beurteilung der engliſchen Politik und auf die Notwendigkeit einer Beendigung des Londoner Völkerbetruges der Fall iſt. Von der Straße von Gibraltar bis zum Schwarzen Meer gibt es heute wohl kein Volk mehr, das nicht— ſei es in ſchmerzlicher Weiſe durch eigene Erfahrungen, ſei es glimpflicher durch die Lehre der Ereigniſſe— davon über⸗ zeugt worden iſt, daß die Politik der Downing Street für alle, die auf ſie vertrauten, zur Enttäuſchung führte, und daß alle Prophezeiungen, Verſprechungen, alle Mitteilun⸗ gen und Nachrichten, die von London aus den europäiſchen ölkern zuteil wurden, ſich als gemeiner Schwindel und berechneter Betrug enthüllten. Nichts, aber auch gar nichts, was aus der Londoner Quelle den europäiſchen Völkern im Laufe des Krieges mit⸗ geteilt wurde, hat ſich als zutreffend herausgeſtellt. Der engliſche General Fuller hat einmal den„Krieg des Wortes“ als gleichbedeutend mit dem Krieg der Waffen zu der ihrigen erhoben Von aktionen während des Herbſtes 1939 bis zum Einſatz von Millionenſummen zur Beſtechung korrupter europäiſcher Preſſeorgane und zur Vernebelung des ganzen Kontinents mit Lügennachrichten aus ihren zahlreichen Londoner Gift⸗ küchen ſind ihnen auch auf dieſem Gebiete der Krieg⸗ führung alle, auch die unſauberſten Mittel recht geweſen. Ja, gerade die letzteren haben ſie bevorzugt Der traurigen Feigheit ihrer Flucht aus all den Län⸗ dern, die ſie zu ſchützen versprachen, ſteht würdig dieſer Feldzug der Lüge zur Seite, mit dem ſie Europa und die Welt über Tatſachen hinwegzutäuſchen verſuchten, deren Sprache allerdings zu durchſchlagend und in ihren Ergeb⸗ niſſen zu eindeutig wurde! Viele europäiſche Völker ha⸗ ben freilich dieſe von England organiſierte Verblendung ebenſo teuer bezahlt, wie ihre von den„Bundesgenoſſen“ verlaſſenen Armeen. Beweggrund untergeſchoben hätte. Wie käme ſie denn da⸗ zu? Was geht ſie Jep Boyſen alias Fahland an? 5 „Jep Boyſen kann von mir aus lieben und heiraten, wen er mag“, entſcheidet Helga Lürſens Frauenlogik. „Aber er hätte nicht gerade vor meinen Augen mit dieſer Fremden ſchön tun dürfen! Das iſt häßlich! Taktlos und frech iſt das!“ Es ſind keine freundlichen Gedanken, mit denen Helga Lürſen ſich an dieſem Abend in ihre Koje leat. Wundervoll läßt ſich die Reiſe an. Auf den ſonnigen Tag bei ruhiger See folgt ein ſternklarer, milder Sommerabend, wie geſchaffen zu Er⸗ holung und Fröhlichſein. Kapitän Lohmann, der heute am Abendeſſen im großen Speiſeſgal teilnimmt, hat ein leichtes Amt und braucht keine geſellſchaftlichen Fähigkeiten zu entfalten, um Stimmung zu machen. Die Fahrgäſte find in beſter Laune. Am Kapitänstiſch ſpeiſen heute der Ingenieur Flatt und der Generalkonſul Palleſen nebſt Frau; Menſchen, mit denen Kapitän Lohmann nicht gezwungen iſt, die üblichen Allerweltsgeſpräche über Wetter und Seemeilen zu führen. Die Unterhaltung iſt angeregt und harmoniſch. Ringsum an den kleinen Tiſch Lachen und Plaudern. Man merkt es ſchon an dem Schwung, mit dem die Stewards die Speiſen und Getränke ſervieren: Ueberall an Bord herrſcht zufriedene, heitere Reiſeſtimmuna— 5 Zwei⸗ oder dreimal gleitet Kapitän Lohmanns Blick hinüber zu dem Steuerbord⸗Ecktiſch, an dem Frau Renate Wilcox ſitzt. Auch dort ſieht man nur heitere Geſichter. Frau Renate ſcheint ſich vorgenommen zu haben, ihre Mit⸗ reiſenden zu bezaubern. Sie ſprüht von Geiſt und Witz. Ihr dunkles, melodiſches Lachen beherrſcht ihre ganze Um⸗ gebung. Selbſt von entfernteren Tiſchen blickt man diskrat bewundernd zu der ſchönen, temperamentvollen Dame hin⸗ Herr mit den wattierten Schultern, der ſie am Vormittag bei ihrem mißglückten Ausflug auf die Kommandobrücke begleitete. Ein Mr. Ralph Andrews aus New Pork. Wenigſtens bezeichnete ihn die Schiffsliſte ſo. Links von Frau Renate ſitzt Herr Benhavides aus Habana, von deſſen ringgeſchmückter Hand jedesmal, wenn er das Glas hebt, funkelnde Blitze ſchießen. Die gegenüberliegende „Tiſchſeite nehmen Baron Caſtenſkjold und Fräulein Dahn ein, und ganz am unteren Ende ſitzt noch ein überlanger, bezeichnet. Die engliſchen Kriegsmacher haben dieſe Theſe den primitiven Flugblatt⸗ Die Ergebniſſe der engliſchen Kriegführung waren ſo⸗ wohl im Krieg der Waffen wie im Krieg der Worte die gleichen. Nicht dasſelbe gilt aber von den Folgerungen, die daraus gezogen wurden. Es gibt heute zwar in ganz Europa nicht einen Soldaten mehr, der bereit und in der Lage wäre, zu Englands Gunſten eine Waffe zu erheben. Wohl aber— und das muß jetzt einmal mit aller Deut⸗ lichkeit feſtgeſtellt werden— gibt es imeuropäiſchen Preſſeweſen immer noch Organe und Perſönlichkeiten, die heute noch die Stirne beſitzen, wider beſſeres Wiſſen und Gewiſſen ſich als Handlanger der engliſchen Wort⸗ Kriegführung zum offenen Betrug an ihren eigenen Völ⸗ kern zu betätigen. Das Studium der europäiſchen Preſſe gerade in dieſen ſo entſcheidungsvollen Wochen enthüllt ein vielfach grauen⸗ volles Bild von der volksfremden Abhängigkeit vieler ihrer Erzeugniſſe, die, ohne ſede Rückſicht auf die ihren Völkern durch die ſtärkere Stimme der Ereigniſſe zuteil gewordene Aufklärung, immer noch mitten in Europa„Nachrichten“ von Herrn Churchills Gnaden ihren Völkern vorſetzen, als handle es ſich um ernſtzunehmende Mitteilungen! Es gibt Zeitungen, die es wagen ihren— freilich Betrug gewöhn⸗ ten— Leſern noch im Juli 1940 ganze Seiten voll von „Meldungen“ mitzuteilen, die von Reuter ſtammen— jenem engliſchen Lügenbüro, das den ſeltſamen Ruhm be⸗ ſitzt, ſeit Kriegsbeginn faſt ausnahmslos Nachrichten ver⸗ breitet zu haben, die ſich nachträglich(ja, manchmal ſchon ſofort, wie z. B. bei der„Wiedereroberung von Lodſch durch die Polen“ während des Einzuges des Führers in dieſer Stadt) teils als frei erfunden, teils als entſtellt, jedenfalls aber als Betrug erwieſen Es iſt hier nicht der Ort, um die ungeheure Schuld gro⸗ ßer Teile der europäiſchen Preſſe an dieſem Krieg und das Unglück zu unterſuchen, das gewiſſenloſe Kräfte über ihre Völker in der Zeit gebracht haben, als die großen Entſchei⸗ dungen noch nicht gefallen waren. Auf die Tatſache aber, daß Herr Churchill heute noch in manchen europäiſchen Re⸗ daktionen von den noch dort verbliebenen Kregturen ſeiner Beſtechungsfonds und ſeiner Judenſippſchaft offen oder verſteckt Handlangerdienſte geleiſtet werden, muß im In⸗ tereſſe der Völker, die mit ſolchen dunklen Machenſchaften immer noch weiter um die Kenntnis der wirklichen euro⸗ päiſchen Situation betrogen werden ſollen, mit allem Nach⸗ druck hingewieſen werden. Das Maß an europäiſchen Erfahrungen mit engliſchem „Nachrichten“ ſtoff iſt ſo übervoll, daß eine Zeitung, die es eute noch unternimmt, die Londoner Kloakenſtröme ihrer eſerſchaft zuzuleiten, ſich des Vorwurfes des bezahlten und abſichtlichen Volksbetruges nicht mehr wird erwehreß können. Wie es zum Programm der Plutokraten gehört, die Völker durch eine routinierte Lügenfabrikation vom Den⸗ ken abzuhalten und zum gefügigen Werkzeug ihrer blutigen Angriffspläne zu machen, ſo iſt es eine— auf den Nürn⸗ berger Parteitagen von Dr. Dietrich immer wieder vor aller Welt erhobene— Forderung des Nationalſozialismus, den unerhörten Betrug zu beenden, der von anonymen Kräften an den Völkern Europas durch einen ſchamloſen Mißbrauch der Preſſe ſeit über einem Jahrhundert began⸗ gen wurde— und in manchen Ländern heute noch began⸗ gen wird! 8 Wir wiſſen dabei, wie ſehr das vor über 50 Jahren ge⸗ Nee Wort Bismarcks, wonach„jedes Land auf die auer doch für die Fenſter, die ſeine Preſſe einſchlägt, irgendeinmal verantwortlich“ ſei, auch heute noch Geltungs⸗ kraft beſitzt. Viel mehr aber bewegt uns bei dieſer aktuellen Betrachtung gewiſſer europätſcher Preſſeverhältniſſe die Ueberzeugung, daß gerade die Völker, die durch eine jahrelange Verhetzung heute den Zuſammenbruch alles deſſen erleben, was ſie für wahr hielten, weil ſie ihren kor⸗ rupten Preſſejuden glaubten, jetzt ein Recht darauf haben, über und beneidet ihre Tiſchgefährten. Neben ihr ſitzt jener vor einem weiteren Mißbrauch, vor einer Fortſetzung dieſer verhängnisvollen Irreführung und damit vor Fehlurteilen bewahrt zu werden, die nur durch die Wiederherſtellung von Treu und Glauben im europäiſchen Nachrichtenweſen herbeigeführt werden kann. Dieſe Stunde aber bricht erſt an, wenn dem letzten Churchill⸗-Handlanger in den Redaktionen das Handwerk gelegt und die letzte engliſche Lügenmeldung aus den Spal⸗ ten europäiſcher Zeitungen verſchwunden iſt! 35 hagerer Herr von jenem amerikaniſchen Typ, dem es ſchwer anzuſehen iſt ob er dreißig pder fünfzig Jahre alt iſt. ö Der Tiſch iſt zu weit entfernt, als daß Kapitän Loh⸗ mann etwas von der Unterhaltung dort verſtehen kann, aber nicht ſo weit, daß er nicht feſtſtellen könnte, wie ſchön Frau Renate iſt. Die ſelbſtbewußte Schönheit einer reifen Frau, die auf jede jugendliche Aufmachung verzichtet, natürliche Anmut, die um ſo ſicherer wirkt, als ihr jede gewollte Poſe fehlt. Kapitän Lohmann hat, während er hinüberſchaut, ein Gefühl der Dankbarkeit. Nach dem Auf⸗ tritt auf der Brücke hat er insgeheim gefürchtet, Frau Renate werde irgendwie einen neuen Zuſammenſtoß pro⸗ vozieren. Angenehme Enttäuſchung: Frau Renate Wilcox befleißigt ſich einer untadelhaften Haltung. Kein Blick von ihr fliegt zum Kapitänstiſch hinüber. Auch die Herren ihrer Tiſchgeſellſchaft beachten den Kapitänstiſch nicht. Augenſcheinlich weiß niemand von ihnen, in welchem Ver⸗ hältnis Frau Wilcox einmal zu dem Führer der„Per⸗ petua“ geſtanden hat. Nur einmal während des Abendeſſens fliegt ein Schatten über das Geſicht des Kapitäns. Das iſt, als Herr von Rendorp, der Erſte Offizier, durch den Speiſeſaal kommt, um ſeinem Kapitän eine dienſtliche Meldung zu machen. Renate Wileox hält ihn ſofort mit fröhlichem Zuruf an, ſtreckt ihm weit über den Tiſch ihre ſchöne Hand entgegen. Natürlich bleibt Rendorp ſtehen und nimmt mit ſeinem liebenswürdigſten Lächeln die Unterhaltung auf. Kapitän Lohmann kann nicht anders, er muß gerade jetzt hinſehen. Ein bitterer, ſchmerzlicher Zug zeichnet ſich langſam um ſeinen Mund. Wie Renate den Eins⸗O an⸗ blickt! Das iſt nicht mehr die anmutige, natürliche Liebens⸗ würdigleit der Dame! Lohmann kennt allzugut jeden Zug ihres Geſichtes und weiß genau: Jetzt ſpielt ſie! Jetzt will ſie bezaubern, verlocken! Natürlich, der Rendorp läßt ſich einwickeln von dieſen Augen, die ihm ſo verheißungsvoll entgegenſtrahlen! Vielleicht weiß er ſelber nicht, wie zärt⸗ lich bewundernd er dieſe Blicke erwidert. Der arme Kerl! Man ſollte ihn eigentlich warnen! a Kapitän Lohmann reißt ſich gewaltſam von dem An⸗ blick los und beſchäftigt ſich mit ſeiner Mahlzeit. Warnen? Ausgeſchloſſen! Ja, wenn man nicht zufällig der geſchie⸗ dene Ehemann dieſer ſchönen Frau wäre! Und wenn es nicht gerade Rendorp wäre, um den es ſich handelt! Ein tüchtiger Offizier, der Rendorp, und noch dazu ein witzi⸗ ger, geiſtreicher Junge! i 8 tigen für die Heimkehrenden zu garantieren. Die Lager müſſen aufgefüllt werden. Für die Landwirtſchaft tau Im werden in unzerſtörten Nachbarorten Unterkunft finden. Opfer- und Einſatzbereitſchaft, wie ſie der Grenz ⸗ gau gewohnt iſt, werden ſich auch hierbei bewähren, bis der Neuaufbau vollzogen iſt. Grenzland in der Feuerprobe Die Heimkehr— Die Partei erfüllt den Führerbefehl— Erſte Forderung: Warten auf die Abberufung Unſere Artikelfolge, die den einzigartigen Einſatz der Partei für die aus den gefährdeten Grenzgebieten zurückgeführten Volksgenoſſen in großer Zuſammen, faſſung ſchilderte, endet heute mit der Darſtellung der Vorbereitung und Durchführung der Heimkehr und Inſtandſetzung der geräumten Gebiete. Die von der Partei geſchaffenen und in vorbildlicher Gemein⸗ ſchaftsarbeit erfüllten Maßnahmen ſichern die ſchnellſte, aber auch die verantwortungsbewußte und bf Aer Letzten gründliche Erfüllung des Führer efehles. NS Von der beherrſchenden hiſtoriſchen Höhe des Spi⸗ cherer Berges reißt die Wucht einzelner Exploſionen Fon⸗ tänen empor. Pionierkommandos, die allenthalben in den Gebieten des früheren Vorfeldes zur Ausräumung der Mi⸗ nenfelder eingeſetzt ſind, nehmen die Sprengungen vor. Det Widerhall ſchwingt zitternd über der Stadt: wie ein Nach⸗ klang vom Donner der Geſchütze. Wie hier ſind im ganzen Grenzſtreifen die Pioniere bei der gefährlichen Arbeit, die verſeuchten Gebiete von der lauernden Gefahr zu befreien. Wo aber Männer in ſolda⸗ tiſcher Pflichterfüllung noch militäriſche Aufgaben zu erfül⸗ len haben, haben Frauen und Kinder nichts zu ſuchen— ſelbſt wenn es jim tiefen ſommerlichen Frieden einer Land⸗ ſchaft geſchieht. die ihnen Heimat iſt und die der Krieg ver⸗ ſchont hat! Als der Führer mit ſeinem Aufruf den Hunderttauſen⸗ den von Volksgenoſſen für ihre Opfer und ihre Haltung dankte und ſie zugleich die Freudenbotſchaft, die ſie alle mit ſehnſüchtigen Herzen erwarketen, vernehmen durften:„Die. Stunde der Rückkehr in die heimatlichen Städte und Dörfer iſt gekommen!“.— als ſie vernahmen, daß der Führer die, Anweiſung für die endliche wirkliche„Rückführung“ ge⸗ geben hat, daß er die Inſtanzen— Partei und Staat— be⸗ ſtimmt hat. die die Durchführung des Rücktransvortes zu übernehmen haben, daß der Wiederaufbau und die Wieder ⸗ herſtellung beſchädigter und zerſtörter Wohnſtätten und Orte veranlaßt wurde,— da begannen ſie zur Stunde in der Freude ihrer Herzen die Koffer zu packen. Da beherrſchte ſie, die 10 Monate das Brot der Fremde aßen, nur der eine Gedanke, ſo raſch wie möglich heimzukommen! Dieſer Wunſch fand jedes Verſtändnis. Wichtiger aber war und iſt die Verantwortung, die den mit der Rückführung be⸗ trauten Stellen erwachſen iſt, eine Verantwortung. die in letzter Konſequenz von der Partei getragen wirdl Keiner der Volksgenoſſen aus den freigemachten Gebieten der Saar⸗ pfalz, der nicht gewußt hätte, daß ſein Gauleiter ihn nicht eine Stunde länger als unbedingt notwendig, aus der Hei⸗ mat fernhält! Keiner, der nicht gewußt. hätte, daß nun alle Aufgaben mit reſtloſer Hingabe und Tatkraft in Angriff genommen würden. Keiner, der ſich aber auch bei einiger Beſinnung nicht geſagt hätte, daß man 600 000 Menſchen nicht von heute auf morgen in ein Gebiet zurückbefördern kann, das geſtern zum W Teil noch unmittelbares Kampfge⸗ biet geweſen iſt, das zehn Monate lang, ausgeräumt und nur militäriſchen Belangen dienend, des Feindüberfalles gewärtig war! Noch am Tage des Führerbefehls rief der Gauleiter die Kreisleiter, Oberbürgermeiſter und Landräte wie die Männer der Parteiorganiſationen zu einer Arbeits⸗ konferenz zuſammen und teilte ihnen den Abſchluß der not⸗ 1 Organiſationsarbeiten mit: Dank dieſer gewal⸗ orarbeit iſt der Gau Saarpfalz imſtande, dem Füh⸗ rerbefehl, der ungeheuer große Aufgaben umſchließt, augen⸗ blicklich die Ausführung folgen zu laſſen. Die ſe Befehlsausführung aber, das muß mit allem Nach druck geſagt werden, beginnt nicht damit, daß man Hunderk⸗ tauſende auf die Eiſen ahn ſetzt und nach Hauſe dampfen läßt! Zu ihr gehört zuallerforberſt die Sicherung der Lebens möglichkeit dieſer Hunberttauſende in jeder 1 gehört die Ausmerzung noch vorhandener Gefahren, ie Verpflegungsſicherſtellung, die ſanitäre Betreuung und niglaa aner.— 3 Wenn heute ſchon die erſten Familien aus dem Ber⸗ gungsgebiet des Gaues Südhannover⸗Braunſchweig in ihre Heimat in drei Sonderzügen heimkehren, dann ſpricht dieſe Tatſache nur für die hervorragend geleiſtete Arbeit der Partei und der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Stellen. Es kann aber kein Maßſtab ſein für die Schwierigkeiten. die andern⸗ orts noch eine Heimkehr unmöglich machen und ſie vielleicht noch auf Wochen hinauszögern können! Schließlich berühr⸗ ten ja die Fittiche eines ſchweren Kampfes das Land am Weſtwall. Und ſeine Geſetze machten nicht vor perſönlichen Wünſchen halt. „„Der Rückführungsſtab hat gewaltige Aufgaben zu er⸗ füllen. Nationalſozialiſten leiſten ſie. Das ſagt alles. Die Vorausſetzung zur Rückkehr war zunächſt die genaue Wohnorterfaſſung. Die zweite, weit größere Auf⸗ gabe iſt die Beſeitigung der Froſtſchäden vor allem in den Städten, die Inſtandſetzung der Waſſerleitun⸗ 770 und ſanitären Anlagens Bis zur endgültigen Behebung ieſer Einwirkungen eines ſtrengen Winters in vexlaſſenen Städten werden noch Monate vergehen. Es gilt jedoch vor der Rückführung Notein richtungen zu ſchaffen. In ſedem 10 1 0 zumindeſtens eine Waſſerzapfſtelle und eine biletteanlage vorhanden ſein. Dringende Dachſchäden müſſen ausgebeſſert werden. Kanaliſation, Gaszuführung und 2 müſſen inſtandgeſetzt und damit vor e allem auch die Vorausſetzungen für den Betrieb der Metz ⸗ gereien, Bcbreien, der Fe ee e ſo weiter geſchaf⸗ fen werden. Handwerker wur als erſte zurückge⸗ rufen. Sie müſſen ihre Werkſtätten zunächſt wieder ein⸗ richten. Aus allen Bereichen des Gaues iſt ihre Zahl ver⸗ ſtärkt So meldeten ſich ganze Handwerkerinnungen Maß n dem Ruf der Partei folgend, zum freiwilligen n den wiederzubeſiedelnden Gebieten: Meiſter, Geſellen un Lehrlinge mit 11 20 Handwerkszeug. Weiter wur⸗ den und werden die Lebensmittelgeſchäfte und ähnliche Unternehmen zurückgerufen. Sie haben über den Reichsnährſtand die Sicherung des Lebensmittelbedarfes n Sonderprobleme auf. Die dienſtverpflichteten örtlichen Bauernkommandos wurden zunächſt zur Ernteberaung er⸗ Allenthalben iſt die Partei an der Arbeit. Unter ver⸗ antwortlicher Leitung der Kreisleiter bereiten die Orts⸗ gruppenleiter mit den Bürgermeiſtern und Handwerker⸗ kommandos die Heimkehr vor. Dort, wo die Heimat im We⸗ ſten unter Feindbeſchuß gelitten hat, wird— nach dem Füh⸗ rerbefehl— Wiederaufbau und Wiederherſtel⸗ ug unverzüglich veranlaßt werden. Der Gauleiter ruft keene a dieſen Dörfern trotzdem zurück. Sle enſo wie draußen in den Bergungsgebieten die Hun⸗ derttauſende in diſziplinterter Ordnung den Ruf zur Heim⸗ erwarten, ob er nun morgen oder erſt in Wochen er⸗ ke 1 gen kann, 8 auch das Volk im Grenzgau dem 3. I 825 1 beſchleunigen zu helfen, Eine beſonders große aber au ſchöne Aufgahe übernahm die NS⸗Frauenſchaft des uf des Gau Gaues Saarpfalz, die in den wieder zu beſiedelnden Gebie⸗ ten mit ihren„Ar heitskommandos“ eingerückt iſt, . 15 958 12 W 1 80 0 195 en und ſon en Wohnhäuſer im Gemeinſchaftseinſatz zu ſäubern, zu lüften und wobnlich zu machen. Die Büraermeiſter in Ren i Vor, fern übergeben die Schlüſſel in derankwortungsdewußee Hände. Wenn am Türpfoſten ein Kreidekreuz kennzeichnet. daß hier fleißige Hände am Werke waren, warten Hunderte, ja gar Tauſende von Häuſern ſauber geputzt und vom . der letzten zehn Monate befreit, auf die Heim⸗ ehrer Die Hitler⸗Jugend iſt— ſoweit dies ohne Gefahr möglich iſt— eingeſetzt und reinigt die Straßen, beſeitigt Gras und Unkraut aus Höfen und Gärten, iſt über die ört⸗ lichen Bauernkommandos der Landesbauernſchaft mit in die Heuernte eingeſchaltet und findet ſonſt alle Hände voll Ar⸗ beit. Alle dieſe Kräfte werden auch zur Stelle ſein, wenn ſich der große Einzug ſelber vollzieht, wenn die Sonderzüge einlaufen, wenn die Gepäckſtücke entladen werden müſſen. Die Abteilungen der Techniſchen Nothife ſind im Großeinſatz in den freigemachten Gebieten tätig und ſchaf⸗ fen in engſter Verbindung mit den Handwerkern um Häu⸗ ſer, Städte und Dörfer wieder bewohnbar zu machen. Die Männer der Organiſation Todt ſind am Tagewerk, ja ſelbſt Kriegsgefangene ſind dieſer Tage in Saar⸗ brücken in langer Kolonne eingerückt, um Schäden beheben zu helfen, die, wie die ganze Verantwortung für dieſen Krieg, auf den Schultern jener Völkerverhetzer liegen, denen ſie ihr Vertrauen ſchenkten. Zu dem ragenden Kreuz auf der Spicherer Höhe, jenem Mahnmal von 1870. grüßen die Stahlhelme auf friſchen Gräbern hinüber. Die Tapferen, die hier im Angeſicht der waldumgrenzten Saargroßſtadt, der rauchenden Schlote und der dunklen[der ſchlafen ſind uns in allen Kleinlich⸗ keiten des Alltags das große Symbol: Sie ſind für die Hei⸗ mat gefallen, für u d für die ewige Sicherung vor einem kriegslüſternen, chau en Nachbarn. Ihre Gräber bergen die Letzten der Toten aus langen Geſchlechterrei⸗ hen, die ihr Blutopfer im Kampf zweier Völker bringen mußten! Das Wo; Zeiten einzul 7 uh de 1* Führers bürgt uns dafür. Es für alle en, iſt der tiefe Dank des Grenzlandes. a Karl Heinz. Vor der Entſcheidung Englands militäriſche Situation zur Stunde des Führer⸗ appells. Von Fregattenkapitän Mohr. Ng. Mit ſeinem letzten Appell an die Vernunft des Gegners hat der Führer nach ſeinen glorreichen Siegen und in der Gewißheit der bewieſenen Unbezwingbarkeit der Deutſchen Macht England noch einmal vor die Wahl geſtellt. Tod oder Leben Englands liegt jetzt in Churchills Hand. Die ganze Großzügigkeit des Führers und das ge⸗ ſchichtliche Maß des Verantwortungsgefühls des Siegers wird der Welt offenbar, wenn ſie ſich die militäriſche Si⸗ tuation vergegenwärtigt. Im letzten Kriege konnte trotz ſtarker Flotte der Sieg über England nicht erreicht werden, weil die geographiſch⸗ ſtrategiſchen Vorausſetzungen dafür fehlten. Der ſchmale Streifen der belgiſchen Küſte, den wir damals beſaßen und der nur zwei Stützpunkte bot, beide obendrein nur für leichte Streitkräfte bis zum Zerſtörer und für U-Boote ge⸗ eignet, konnte uns zwar— ſolange die Straße Dover Calais nicht wirklich geſchloſſen war— eine gewiſſe Erleich⸗ terung des U⸗Boot⸗Krieges verſchaffen, nicht aber den Ab⸗ ren für große Flottenoperationen. Im Norden riegelte ie vom Hauptſtützpunkt der britiſchen Flotte in Scapa Flow leicht zu überwachende Enge zwiſchen den Shetlands und Bergen die Deutſche Bucht ab. Norwegen und Dane⸗ mark waren neutral, eine weitreichende Luftwaffe exiſtierte noch nicht. Das alles iſt heute anders. Deutſchland hat eine neue Kriegsmarine und vor allem die ſtärkſte und mo⸗ dernſte Luftwaffe der Welt. Von Drontheim bis Bordeaux hat Deutſchland neue ſtrategiſche Stellungen bezogen, und vom Nordmeer bis zum Atlantik ſpannt ſich der Bogen, in deſſen Brennpunkt die britiſchen Inſeln liegen. Im Mittel⸗ meer iſt das weſtliche Becken bereits ein italieniſches Meer. Gibraltar hat unter dem Einfluß des italieniſchen Krieges und der Haltung Spaniens als„nichtkriegführende Macht ſeine alte Bedeutung als Torwächter am Eingang des Mit⸗ telmeers eingebüßt. Die britiſche Flotte im öſtlichen Mittel⸗ meer beſitzt angeſichts der Bedrohung durch die italieniſche Luft⸗ und U⸗Bootwaffe keine volle Bewegungsfreiheit mehr. Der Seekrieg, den England bequem aus der Ferne und un⸗ ter geringſtmöglichem Einſaß an Material und Person auch diesmal wieder zu führen gedachte, iſt für die Briten eine äußerſt ernſthafte Angelegenheit geworden. Die bri⸗ tiſche Seeſtrategie, ſeit dem Weltkriege auf Fernblockade und Schutz des eigenen Handels eingeſtellt, hat unter der deutſchen Waffenwirkung Schiffbruch erlitten. Auch die langjährige traditionsgebundene Politik Groß⸗ britanniens als Kingmacht die weſtlichen, nördlichen, öſt⸗ lichen und ſüdöſtlichen Nachbarn Deutſchlands in ſein Sy⸗ ſtem einzugliedern, iſt durch des Führers Politik und die deutſchen Waffen unwirkſam geworden und zerſchlagen, Das britiſche Inſelreich muß ſich umſtellen, und zwar gründlich umſtellen. Es weiß dennoch keinen Ausweg aug der in Umklammerung und Gegenblocka de gewandel⸗ ten Lage und ahnt die nahende Kataſtrophe. Aber noch glauben ſeine verantwortungsloſen Staats⸗ männer, das Volk beruhigen zu können, indem ſie auf die angeblich täglich ſtärker werdende Verteidigung des Lan⸗ des und vor allem auf die britiſche Seemacht hinweiſen, die in ihren Augen noch alles vermag. Dieſe aber hat bereits ſehr ſtarke Einbußen erlitten. Mit ziemlicher Sicherheit kann angenommen werden, daß alle Werften mit Repa⸗ raturſchiffen überfüllt ſind. Dieſe Werften aber, die gleichzeitig das Neubauprogramm der Flottenverſtärkung durchführen ſollen und die Aufgabe haben, den Verluſt an Handelsſchiffstonnage auszugleichen, liegen zum größten Teil im Bereich der deutſchen Luftwaffe. Dazu kommt, daß Italien im Mittelmeer ſtarke Flottenteile bindet. Noch verhängnisvoller aber wirkt ſich die deut ſche Gegenblockade aus. Mehr denn je zuvor iſt das eng⸗ liſche Mutterland abhängig von überſeeiſchen Zufuhren, von Nahrungsmitteln für das Leben der Bevölkerung, von Rohſtoffen für die Produktion kriegswichtiger Güter, nicht zuletzt vom Oel für den Antrieb ſeiner Schiffe und Fahr⸗ zeuge aller Art. Alles dies muß ſich um ſo ſtärker auswir⸗ ken, als das geſamte Material ſeiner Expeditionsarmee verloren gegangen iſt und erſetzt werden muß. Wie aber ſoll England ſeine Zufuhren aufrechterhalten, wenn ſeine rößten und für die Verſorgung des Landes wichtigſten Häfen unter deutſcher Waffenwirkung ſtehen? Die Sperrung des Kanals und der Ausfall ſämtlicher Zufuhren aus Skandinavien und den Oſtſeeländern muß Fangslänli für die Hauptſtadt und die wichtigſten In⸗ uſtriezentren in Süd⸗ und Mittelengland eine kataſtro⸗ phale Lage herbeiführen. London allein nahm in normalen 70 etwa 40 v H. der Geſamteinfuhr des Landes auf. ieſe Lage muß ſich zwangsläufig verſchärfen in dem Um: fange, wie auch die ſüd⸗ und weſtengliſchen Häfen unter unſere Blockadewirkung gelangen.— Dennoch wird dieſer wirtſchaftliche Druck allein England nicht auf die Knie zwingen. Zu ihm tritt die militäri⸗ ſche Macht, und dieſe iſt heute ſchon nicht nur in den Gewäſſern um die britiſchen Inſeln, ſondern auch im Mit⸗ telmeer für England nur allzu deutlich fühlbar. Das Schwergewicht der Kriegführung gegen England aber liegt im Kanal. Im Kanal kann das ſchwere Schiff, das für die großräumige Seekriegführung ſeinen Wert behalten wird, nicht den Ausſchlag geben; denn die Seeräume ſind be⸗ Eu Und ſtehen vollkommen unter der Wirkung der uüftwaffe und der Kleinkriegsmittel des Seekrieges. Damit fällt ein weſentlicher Beſtandteil 1 britiſchen Seemacht für die Verteidigung der Inſeln fort. 5 5 Nicht mehr aus der ſicheren Ferne eines Scapa Flow kann die engliſche Flotte wirken. Deutſchland hat dieſes bequeme Inſtrument einer veralteten Seeſtrategie unwirksam gemacht und verbietet ſeine Anwendung. Heute diktiert Deutſchland des Geſetz des Handelns. Der Kanal hat auf⸗ ehört, der„Graben“ zu ſein, der die britiſchen Inſeln vom Festland trennt.. Das iſt die Lage Englands zur Stunde der Entſchei⸗ dung. Deutſchlands überlegene Macht, ſeine gewaltigen, 192 Kampfmittel oder aber der Geiſt feiner nen ehrmacht und ihrer genialen Führung zu ennzeichnen, erübrigt ſich. Das deutſche Volk kennt ſie ebenſo genau wie die ganze Welt. Des Führers Rede vom 19. Juli hat für keinen, der hören kann, einen Zweifel gelaſſen. 5 Das Schickſal eines unſterblichen Werkes. 50 Jahre Cavalleria Ruſtican. Pietro Mascagnis Leidensweg. Eine der volkstümlichſten und berühmteſten Opern der Welt, Mascagnis„Cavalleria Ruſticana“, begeht in dieſem Jahre ihren 50. Geburtstag. Ende der achtziger Jahre lebt in einer italieniſchen Stadt ein armer Muſiklehrer.„Pietro Mascagni“ iſt an ſeinem Türſchild zu leſen. Mascagni, ein junger Mann von 24 Jahren, ſeit einem halben Jahr verheiratet mit einer hübſchen, jungen Frau und, ſolange er daran denken kann, ohne Geld. Mehr ſchlecht als recht leben ſie von den Klavierſtunden, mit denen er ſich kümmerlich durchſchlägt. Frau Sorge iſt täglicher Gaſt in dem beſcheidenen möblierten Zimmer, und wenn zwei Monate vergangen ſind, müſſen ſie wieder umziehen; denn Pietro kann kaum den Lebensunterhalt, geſchweige denn die Miete erſchwin⸗ gen. Freunde und Verwandte nehmen das Paar auf, aber immer nur für kurze Zeit, und dann beginnt wieder das unſtete Nomadenleben. Das nervenzerreibende Wan⸗ dern von Wirtin zu Wirtin, von Zimmer zu Zimmer Es iſt ein freudloſes Daſein, aber wenn er allein iſt, wenn er mit ſeiner Gefährtin an einem Tiſch zuſammenſitzt, dann vergißt er die drückenden Verhältniſſe, vergißt Jam⸗ mer und Hunger und träumt ſich und anderen etwas vor Er iſt überzeugt davon: ich bin ein begabter Menſch, ein junges Genie vielleicht, ich würde es weit bringen. Würde, — wenn man nur aus dieſem Elend herauskäme! Wie weit hat er es ſchon gebracht? Im Alter von 17 Jahren hat er ſeine Oper geſchrieben, voller Erwartung hat er ſie zu einem muſikaliſchen Preisausſchreiben eingereicht! Fünf Stunden nach dem Schlußtermin iſt ſie angekommen, und die⸗ hohen Herren haben ſie nicht einmal angeſchaut In der Tür ſeines Zimmers ſtand damals ſeine Wir⸗ tin: wenn ſie nicht in 24 Stunden die rückſtändige Miete von vielen Wochen bekomme, ſolle er das Zimmer räumen. Aber ein Pfand hinterlaſſen, bitte, oder..! Was ſoll ern ihr geben? Er beſitzt ja nichts, was Wert hat— außer der Partitur ſeiner Oper. Und die liefert er als Pfand aus! Die geht der Welt zwiſchen ſchmutziger Wäſche und alten Zeitungen verloren. 5 a Und nun, im Sommer 1890, befindet er ſich in der gleichen Lage wie damals. Nein, ſie iſt noch tauſendmal ſchlimmer, denn ſeine Frau erwartet ein Kind, und mor⸗ gen, in der zwölften Stunde, muß er die Wohnung räumen, muß er— zum wievielten Male ſchon?— beraus und weiß nicht, wohin! In dieſer düſteren Stimmung erblich! die unſterbliche Cavalleria das Licht der Welt. Sp abends, bei mitleidigen Menſchen, die das Paar für vier zehn Tage aufgenommen haben, in einer fremden Um gebung, lieſt Mascagni das einaktige Libretto durch. Wie bühnenwirkſam es iſt! Raſch ſind ein paar Notenlinien auf einem Blatt gezogen, der Stoff feſſelt ihn, läßt ihn nicht mehr los, Tag und Nacht nicht, weiter und weite geht die Kompoſition. Aber in die Freude, die der Auf bau der muſikaliſchen Linien ihm macht, miſchen ſich di Zweifel, Depreſſionen, Minderwertigkeitsgefühle.„Ol dieſe Oper gut genug iſt, daß ich ſie einſenden lann? Mein Gott, mir iſt ja ſchon ſo viel fehlgeſchlagen, ſo viel Soll nun ausgerechnet dieſer phantaſtiſche Verſuch voy Erfolg gekrönt ſein?“ 5 Als er wenige Wochen ſpäter das Manufkript voll endet hat, brütet er ſtundenlang vor ſich hin, dann reiß er die Schreibtiſchſchublade auf und wirft es hinein. Ha ja doch keinen Sinn! Soll es da ruhen.. verſchimmeln meinetwegen! Lieber ſende ich den vierten Akt einen großen Oper, die ich vor Monaten begann, zu dem neuen Preisausſchreiben ein 8 Aber nun iſt es ſeine Frau, eine kleine, ſchwache Frau, Kameradin ihn aus,„die große Oper hat erſt recht kein Ausſicht auf Annahme. Die Cavalleria iſt doch wenigſtenz ein abgeſchloſſenes Werk!“ Mascagni ſitzt ſchweigend am Tiſch und ſtiert vor ſich hin, wie ein Selbſtmörder ſchau! er aus, der Pietro. Da nimmt die Frau, die 48 Stunden vor ihrer Niederkunft ſteht, die loſen Blätter der Parti- tur an ſich, ſteckt ſie auf eigene Fauſt in einen Briefumſchlag und trägt ſie nachts, während er ſchläft und nichts von ihrem Vorhaben⸗ahnt, in ſtrömendem Regen zur Poſt. Mascagni iſt außer ſich vor Scham und Wut. Mach ſeiner Frau heftige Vorwürfe und empfängt nach einige Tagen die Nachricht, daß ihm das Inſtitut den erſten Preis? zuerkannt habe! Er ſolle nach Rom kommen und mit dem Verleger Sinzogne ſprechen.„Ihre Oper iſt hübſch, ſehr hübſch ſogar“, begrüßt dieſer ihn,„aber ihr fehlt noch den nötige Schuß Theaterblut. Eine ſzeniſche und muſikaliſch Umarbeitung— und ſie iſt aufführungsreif.“ Kaum Mascagni mit dieſem Beſcheid nach Hauſe zurückgekehrt 5 75 nigſt noch einmal nach Rom kommen, um die Einſtudie rung ſeines preisgekrönten Werkes zu überwachen. Und eine S Geldanweiſung folgt dem Brief auf den JJ 3 3 die ihm den Weg zum Ruhme zeigt, die ihn hochreißt. N entſchloſſenem Handeln:„Du biſt verrückt!“ zankt ſeine 1 trifft ein Brief des Teatro Conſtanza ein, er möge ſchlenn