⸗uemmomk fucgss aun jomfes sde feu de Leden e Bezugspreis Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. . 9 ages. und Anzeigenblat für Mannheim ⸗Seckenheim 5 und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— 5* 40. Jahrgang Bewaffneter 18 000. BRT- Dampfer verſenkt.— Weitere Ergebniſſe des Luftangriffes auf den en hen Geleitzug.— Vickers⸗ Flugzeugwerke und Induſtrieanlagen bombardierk. Berlin, 25. Juli. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bef: 2 2* 22 9 3 Bei einem Vorſtoß gegen die engliſche Südkü ſt e verſenkte eines unſerer Schnellbooke ſüdlich Portland einen 18 000 BRZ großen bewaffneten feindlichen Handelsdamp⸗ fer durch Torpedoſchuß. Deutſche Kampfflugzeuge griffen krotz ſchlechter Welter⸗ lage den britiſchen Schiffsverkehr im Kanal und an der Küſte Oſt- Englands, ſowie Induſtrie anlagen in Südoſt- England und Schoktland an. Wie be⸗ reits bekanntgegeben, wurde dabei ein Geleitzug von fünf Handelsſchiffen mit einem Geſamtinhalt von 17000 BR vernichtet; außerdem erhielten drei weitere Handelsſchiffe ſo ſchwere Bombentreffer, daß mit ihrem Verluſt zu rech⸗ nen iſt. Angegriffen wurden ferner u. a. die Vickers⸗Flug⸗ zeugwerke bei Weybridge, wo auf dem Werkflugplatz vier feindliche Flugzeuge am Boden vernichtet wurden, In⸗ duſtrieanlagen bei Greal Barmouth und bei Glas go w. Im Verlauf der Angriffe auf die britiſchen Geleitzüge kam es verſchiedenklich zu heſligen Luftkämpfen zwiſchen un⸗ ſeren und britiſchen Jagdflugzeugen, in deren Verlauf ſechs feindliche Flugzeuge abgeſchoſſen wurden. In der Nacht zum 25. Juli fanden wieder feindliche Einflüge in Norddeutſchland ſtatt. Schaden wurde durch Bombenangriffe nicht angerichtet. Die Geſamtverluſte des Gegners bekrugen geſtern zehn Flugzeuge, davon wurden ſechs im Luftkampf, vier am Bo⸗ den vernichtet. Sechs eigene Flugzeuge werden vermißt. * Elf Handelsſchiffe verſenkt, drei beſchädigt 8 Berlin, 26. Juli. Die deutſchen Kampf⸗ und Sturzkampfflugzeuge er⸗ zielten am Donnerstagnachmittag und Abends wiederum einen bedeutenden Erfolg im Kanal. Rach den bisher vorliegenden Meldungen wurden aus einem durch See⸗ und Luftſtreitkräfte ſtark geſicherten britiſchen Geleitzug von 23 Schiffen elf Handelsſchiffe mit einer Geſamttonnage von 43000 Bac verſenkt und drei weitere Handelsſchiffe mit zuſammen 12000 Be in Brand geworfen oder ſo ſchwer beſchädigt, daß mit ihrem Total⸗ verluſt gerechnet werden kann. Außerdrm gelang es, einen modernen britiſchen Zer⸗ ſtörer in Brand zu werfen und einem anderen ſchwere Beſchädigungen beizubringen. Haifa wieder bombardiert Auch wieder Bomben auf Alexandrien.— Erfolgreiche Tä⸗ ligkeit der italieniſchen Luftwaffe in Nord- und Oſtafrika. Rom, 25. Juli. Der italieniſche Wehrmachtsbericht hat folgenden Worklauk: Uuſere Flugverbände haben den Marineſtätzpunkt Ale⸗ kzandrien und das Pekroleumzentrum von Haifa wir⸗ kungsvoll bombardiert, wobei Volltreffer erzielt und Lager ſowſe Raffinerien in Brand gerielen. Alle unſere Flugzeuge ſind zurückgekehrt. Ueber Malta 0 ein engliſches viermokoriges Flug⸗ zeug don unſeren Jagdflugzeugen angegriffen, gekroffen und ſchwer beſchädigt worden. In Nordafrika ſind bei einem Augriffsverſuch der feindlichen Luftwaffe auf Bar dia durch das Eingreifen unferer Jagdflugzeuge drei engliſche Flugzeuge abgeſchoſ⸗ ſen worden. Eines unſerer Flugzeuge iſt nicht zurückgekehrt. In Oſtafrika iſt ein feindliches Flugzeug bei einem Angriffsverſuch auf Maſſaua abgeſchoſſen worden. An⸗ ſere Flugzeuge haben Jüge und Lager auf dem Bahnhof von Ghedaref(Sudan) bombardiert. Eines unſerer U-Boole iſt nicht zu ſeinem Skützpunkt zurückgekehrt. * Kreuzer„San Giorgio“ überhaupk nicht getroffen. Rom, 25. Juli. Die von engliſcher Seite aus Kairo ver⸗ breitete Meldung, wonach am 16. Juli ein enaſiſcher Zer⸗ ſtörer Tobruk angegriffen, den italieniſchen Kreuzer„San Giorgio“ verſenkt und andere italieniſche Einheiten ſowie Hafendepots beſchädigt habe, wird von zuſtändiger italieni⸗ ſcher Seite als vollkommen falſch an Abrede geſtellt. Der genannte italieniſche Kreuzer ſei bei dem erwähnten An⸗ griff überhaupt nicht getroffen oder beſchädigt worden. Brikendampfer„Ella Roy“ durch A- Book verſenkt. Madrid, 25. Juli. In Vigo traf der ſpaniſche Fiſchdamp⸗ fer„Felix Montenegro“ mit Schiffbrüchigen des engliſchen Schiffes Ella Roy,(1000 BRi) ein, welches auf der Fahrt nach Cardiff mit einer Holzladung an Bord von einem U⸗ Boot torpediert worden war. 8. 8 Etjolgreicher Sandelskrieg Freitag, den 26. Juli 1940 55 Der Kampf um Moyale Wilde Flucht der britiſchen Truppen aus den Forts. Rom, 25. Juli. Der Korreſpondent der Agentur Stefani in Addis⸗Abeba berichtet ausführlich über die Aktionen der italieniſchen Wehrmacht, insbeſondere der Luftwaffe gegen Moyale(Kenia). In den Tagen vom 11. bis 16. Juli haben nicht nur die italieniſchen Bombenflugzeuge die Stützpunkte in Kenia und Britiſch⸗Suden mit Bomben belegt, ſondern auch die Jäger haben alle engliſchen Luftangriffe zurückge⸗ ſchlagen. Der Korreſpondent ſchildert die erfolgreichen Luftangriffe auf Wejir und Gabeit. Völlig überraſchend hatten die Italiener dieſe beiden engliſchen Flughäfen angegriffen und mit einem Hagel von Bomben belegt, der ſchweren Schaden anrichtete. Dann ſchildert der Stefani⸗Korreſpondent die verſchiedenen Phaſen, die zur Beſetzung von Moyale führten: Während die Engländer ſich darauf beſchränkten, ihre Kommuniquss in die Welt zu ſenden, bereitete das ita⸗ lieniſche Kommando im Stillen die Einnahme des befeſtig⸗ ten Ortes vor. Planmäßig fuhr ein Teil der italieniſchen Truppen fort, die Engländer frontal anzugreifen, die ſich auf das Fort Harrington ſtützten; inzwiſchen erreichte eine ſchnelle Truppenkolonne der Italiener den Straßenknoten⸗ punkt von Mandera und eine zweite Kolonne drang in feindliches Gebiet ein und erreichte Talaba und Tercali, in⸗ dem ſie ſo die andere Straße abſchnitten, die in die Nähe von Mayale führt. Gleichzeitig wurden das engliſche Fort Ilu und andere Poſtenſtellungen erobert, womit den Eng⸗ We jeder wichtige Verbindungsweg abgeſchnitten wurde. Es blieb ihnen nur noch die Flucht übrig. Hierzu ent⸗ ſchloß ſich dann das Oberkommando auch und überließ den Schutz des Forts Harrington nur den farbigen Truppen. In der Nacht zum 16. Juli gab das italieniſche Oberkom⸗ mando den Truppen Befehl zum langerſehnten Angriff. Der Feind war nicht auf einen derartigen Anſtürm gefaßt, verteidigte ſich aber hartnäckig. Die ſchneidigen italieniſchen Truppen durchbrachen die Verteidigung, und die italieniſche Fahne wehte auf den Zinnen des Forts Harrington, das von den engliſchen Truppen in wilder Flucht geräumt wurde. Damit war auch das Schickſal von Moyale beſiegelt. „Am folgenden Tage, ſo ſchließt der Stefani⸗Bericht, unter⸗ warf ſich die Bevölkerung der italieniſchen Regierung— für immer!“ Nückzugsrenner Churchill Nierkwürdiges Lob für W. C. Rom, 25. Juli. Der Churchill⸗Knecht Lord Beaverbrook hat in einer Rede einen Satz geprägt, der ganz das aus⸗ ſpricht, was wir ſchon immer geſagt haben.„Churchill“, ſo erklärte Beaverbrook,„iſt der Führer in einem großen Ren⸗ nen. Ich ſah ihn bei zwei Gelegenheiten: Während des Rück⸗ zuges aus Dünkirchen und zur Stunde des franzöſiſchen Zu⸗ ſammenbruches.“ Alſo ein volles Lob für den großen Strategen des„er⸗ folgreichen Rückzuges“, das wir nicht herabmindern wollen; denn auch im Laufen kann nur einer der Erſte ſein. Sie rühmen ſich auch noch. Madrid, 25. Juli. Die„Times“ bringt den traurigen deutſche Städte zu rühmen. Sie glaubt, daß dadurch die Mo⸗ ral der deutſchen Bevölkerung ſchwer beeinträchtigt ſei. Das Blatt iſt ſich aber klar, daß deutſche Ver geltungsmaß⸗ nahmen nicht auf ſich warten laſſen werden und fordert daher den Ausbau des Verteidigungsſyſtems. Dieſer Aus⸗ bau ſcheint allerdings ſehr beeinträchtigt zu ſein durch das Nebeneinander und Gegeneinander der verſchiedenen eng⸗ liſchen Behörden; denn das offtziöſe engliſche Blatt führt bittere Klagen über das Durcheinander der Abwehrmaß⸗ nahmen und fordert eine diktatoriſche Zuſammenfaffung. „Giornale d'Italia“ weiſt mit Recht darauf hin, daß die Aeußerungen der Londoner Blätter die täglichen Feſt⸗ ſtellungen des deutſchen Wehrmachtsberichtes beſtätigten, wonach die engliſchen Piloten es nicht auf militäriſche Ziele abgeſehen hätten. Wenn Deutſchland gegenüber dieſem Ver⸗ brechertum ſich immer noch Zurückhaltung auferlegt habe, ſo ſei dieſe Selbſtbeherrſchung der beſte Beweis für die in⸗ nere Stärke und den felſenfeſten Glauben an den Sieg. Ein Beruhigungserlaß Duff Cooper, Englands ſattſam bekannter Infor⸗ mationsminiſter, hat einen Erlaß von ſich gegeben, durch den er die Bevölkerung ermahnt, Ruhe zu bewahren, im⸗ mer noch ruhiger zu werden und ſich nicht von Panik er⸗ greifen zu laſſen. Das ſchönſte an dieſem Beruhigungs⸗ erlaß der Londoner Lügenzentrale iſt der Schlußſaz. Er lautet:„Ob ich arbeite, oder zu Hauſe bin, ich rühre mich nicht vom Fleck.“ Nun wiſſen es die Engländer anz genau. Nun können ſie abzählen, welches der vielen Rezepte, die ihnen in dieſen Tagen gegeben wurden, ſie befolgen wollen. Vor einigen Tagen hieß es, ſie ſollten ſpazieren gehen etzt ſollen ſie ſich plötzlich nicht mehr vom Fleck rühren. Wie kann man N wenn man an Ort und Stelle bleiben ſoll? Allmählich muß ja den Engländern ſchon ein wahrer Mühlſtein von blöden Ratſchlägen im Kop. gehen. Aber das ſpielt keine Rolle, ſie wiſſen feen s nun genau Beſcheid, wie ſie ſich in allen vorkommenden Fällen zu verhalten haben. Und dafür werden ſie Herrn Duff Coo⸗ per und der ganzen Churchill⸗Clique ſchon eines Tages den richtigen Dank ſagen. 5 5 Mut auf, ſich der engliſchen Luftangriffe auf unbefeſtigte Nr. 174 Im Spiegel der Zeit Haß und Unfähigkeit. und Unfähigkeit triumphieren in England. Haß Während die deutſche Wehrmacht England Schläge zufügt, die militäriſch bedeutſam ſind, während deutſche U⸗Boote die Gewäſſer rings um England zu einer Gefahrenzone erſten Ranges gemacht haben, ſo daß nunmehr wichtige Atlantikrouten geſperrt werden mußten, während deutſche Flieger die britiſche Rüſtungsinduſtrie vernichtend treffen und gleich ganze Geleitzüge verſenken, ſehen ſich die eng⸗ liſchen Flieger darauf beſchränkt, unter dem Schutz der Dunkelheit planlos Bomben über Deutſchland abzuwerfen. Bezeichnend iſt hier eine Meldung aus franzöſiſcher Quelle, in der beſtätigt wird, daß die Kathedrale von Chartres, ob⸗ wohl ſie mitten im Kampfgebiet liegt, keinerlei Schaden er⸗ litten hat. So verhalten ſich alſo deutſche Soldaten Got⸗ teshäuſern gegenüber. Die engliſchen Flieger dagegen ſuchen ſie Dorfkirchen und ſelbſt Friedhöfe und Kremato⸗ rien als Ziele für ihre Angriffe aus. Nicht genug damit rühmt ſich ein Blatt wie die Londoner„Times“ ſogar noch der Angriffe auf unbefeſtigte Städte und Dörfer, wobei ſie der„Hoffnung“ Ausdruck gibt, daß dadurch die Moral der deutſchen Bevölkerung ſchwer beeinträchtigt werde. Auch hier ſind die Engländer offenſichtlich blind. Gerade dieſe Kampfweiſe feſtigt das deutſche Volk in dem Bewußtſein, daß England niedergezwungen werden muß. Armer Duff Cooper! Duff Cooper— wir kennen ihn ſchon lange als einen der Hauptkriegstreiber und fanatiſchen Deutſchen⸗ haſſer— iſt zurzeit britiſcher Informationsminiſter. Als ſolcher hat er die engliſche Lügenpropaganda zu leiten, eine Tätigkeit, der er ſich mit viel Eifer, aber wenig Erfolg hin⸗ ibt. Er wird deshalb von der engliſchen Oeffentlichkeit tark angegriffen, wobei man ihm auch vorgehalten hat, daß er ſeinen Sohn nach Kanada geſchafft hatte, wahrend für die Kinder der ärmeren Leute bekanntlich„kein Schiffs⸗ raum mehr da iſt“. Jetzt zählt der Londoner Korreſpondent eines ſchwediſchen Blattes die Mißerfolge auf, die Duff Cooper allein in der letzten Zeit bei der Durchführung ſei⸗ ner Maßnahmen hatte. Zunächſt habe er die Pläne einer verſchärften Preſſezenſur beiſeite legen müſſen. Eine noch ſchlimmere Niederlage habe ſeine Kampagne mit der ſogen. „Schweigekolonne! erlitten. Nach dieſem Plan ſoll⸗ ten überall in England„vertrauenswürdige Perſönlichkei⸗ ten“ auserſehen werden, um der Regierung Nachrichten mündlich weiterzugeben für den Fall, daß die normalen Verkehrsverbindungen unterbrochen ſeien und keine Zei⸗ tungen mehr erſchienen. Da dieſe„vertrauenswürdigen Perſönlichkeiten“ in den kleineren Ortſchaften zumeiſt Gäſt⸗ wirte waren, hatte man ſozuſagen den Bock zum Gärtner gemacht und erreichte das Gegenteil von dem, was man wollte. Es fehlte nämlich nicht an greifbaren Beweiſen da⸗ für, daß die Gerüchte, die die Behörden auf Anweiſung Duff Coapers ſo energiſch bekämpften, nunmehr noch kräf⸗ tiger gediehen. Alſo armer Duff Cooper! Er hatte ſich alles anders und viel einfacher vorgeſtellt. Den ganzen Krieg ſo⸗ gar hat er ſich weſentlich anders gedacht. Jetzt erlebt er einen Reinfall nach dem anderen. In großen Dingen wie in kleinen. Aber ſchließlich geht es ja der ganzen engliſchen Politik ſo. Man erklärt eben dem Großdeutſchen Reich Adolf Hitlers nicht ungeſtraft den Krieg! Churchills Marionekten⸗Theater. In London treiben ſich bekanntlich alle möglichen emigrierten Kataſtrophenpolitiker herum, die wohl ſelber nicht mehr daran glauben, daß ſie noch irgend etwas er⸗ reichen können. Umſo eifriger bemüht ſich die plutokratiſche Churchill⸗Clique, die angeſtaubten Figuren aus der Mot⸗ tenkiſte der Vergeſſenheit hervorzuholen und ſie dem engli⸗ chen Volk und der Welt als ihre— nunmehr einzigen— erbündeten im Kampfe um den„Sieg“ zu präſentieren. Den Negus hat Churchill, wie man weiß, nach Char⸗ tum geſchickt, wo er warten ſoll, bis er ſich wieder in Abeſſinien betätigen kann.(Er kann lange warten) Und nun meldet die„Times“, daß die 9 5 Regierung mit dem ſogen.„polniſchen Votſchafter“ Graf Raczinſki Doku⸗ mente ausgetauſcht habe, die die„Exiſtenz einer engliſch⸗ pokniſchen Allianz“ beſtätigten und die„Notwendigkeit der Fortführung des gemeinſamen Kampfes bis zum Siege“ bewieſen. Dieſe Auslaſſung der„Times“ paßt in die Angſt⸗ ſtimmung Englands, in der letzten Stunde ganz auf ſich geſtellt zu ſein. Bezeichnend für die Illuſtonen, die man ſich in England pon dem Entſcheidungskampf macht, iſt es, wenn die Zeitung hinzufügt, die Dokumente ſeien eine„ſo⸗ lide Grundlage“ zur Errichtung einer„polniſchen Armee“ in Großbritannien. Den britiſchen Hetzern werden die Augen übergehen, wenn ſie jetzt noch hoffen, daß ihnen vor der Wucht des deutſchen Schlages polniſche Emigranten eine wirkſame Hilfe bringen könnten. Ebenſo lächerlich wirkt es, wenn Churchill dem Unterhauſe die Mitteilung machte, daß die britiſche Regierung„die neukonſtituierte tſchechiſche Regierung“ anerkannt habe. Wer denkt überhaupt noch an den Herrn Beneſch, an den abgefeimten kleinen Schramek, an die Judenfreunde und Deutſchen⸗ haſſer Jan Maſaryk, Slavik, Oſiſki und wie ſie alle heißen, die verſuchten, in der kurzen Geſchichte des Verſailler Affen⸗ ſtaates ihre traurige Rolle zu ſpielen. Die Politik Europas iſt über dieſe Marionetten hinweg längſt zur Tagesord⸗ nung übergegangen.— Churchill aber kramt ſie aus den ſchlupfwinkeln und Ecken ihres Emigrantendaſeins hervor und präſentiert ſie in einer langen Kabinettsliſte als unzer⸗ trennliche Verbündete Englands. Stolz berichtet der Lon⸗ doner Nachrichtendienſt, die„tſchechiſche Regierung“ in London entfalte eine beträchtliche Aktivität und habe be⸗ reits ihre erſte Kabinettsſitzung abgehalten. Der Führer der »tſchechiſchen Legion“ habe einen Miniſterpoſten echalten. 14 9 „Handgranaten in jedes Dorf“ Eine weitere Parole für den Heckenſchützenkrieg in England. Berlin, 26. Juli. Der Londoner„Daily Expreß“ vom 23. Juli ſchreibt:„Unſere Zeitung propagierte die Idee, daß in jedem Dorf ein Handgranatenlager angelegt wird. Nun unterſtützt das Parlamentsmitglied Sir Thomas Moore die⸗ ſen Vorſchlag. Es wird den Kriegsminiſter darum bitten, daß Handgranaten auf jeder Polizeiſtation gelagert werden, ſo daß ſie im Notfall von geeigneten Leuten benutzt werden können. Die Idee, daß dem Volk erlaubt wird, in dieſem Kriege zu kämpfen, gewinnt an Boden. Es wäre ja auch unnütz, wenn unſere Regierung die Völker Europas zur Revolte aufruft, wenn ſie nicht Vertrauen in ihr eigenes Volk hat.“ Aus dieſen wenigen Zeilen ſpricht klar und eindeutig der ganze verbrecheriſche Wahnſinn der Totengräber des britiſchen Imperiums.„Die Idee, daß dem Volk erlaubt wird, in dieſem Kriege zu kämpfen, gewinnt an Boden.“ Dieſen Satz gilt es feſtzunageln für die Zeit, wenn die Ver⸗ antwortlichen für einen irrſinnigen Heckenſchützen⸗ krieg Rede und Antwort ſtehen müſſen gegenüber ihrem eigenen ins Unglück geſtürzten Volk und gegenüber dem Weltgewiſſen.„Handgranaten in jedes Dorf“, dieſe Parole reiht ſich würdig den bekannten Aufrufen und Anordnungen an, durch die die engliſche Bevölkerung zu einem ebenſo ſinnloſen wie verbrecheriſchen Widerſtand aufgefordert und ermuntert werden ſoll im Dienſte der Mörderclique Chur⸗ chill, Duff Cooper uſw. Bomben auf Kirchen, Friedhöfe und Krematorien Berlin, 24. Juli. Wie der„Petit Dauphinois“ aus Cler⸗ mont⸗Ferrand meldet, hat die franzöſiſche Kathedrale von Cartres, obwohl ſie mitten im Kampfgebiet liegt, bei dem Bombardement Mitte Juni dieſes Jahres keinerlei Schaden erlitten. So verhalten ſich alſo deutſche Soldaten Gotteshäuſern gegenüber. Und die Engländer? Erſt am 23. Juli meldete der deuk⸗ ſche Wehrmachtsbericht, daß Flugzeuge der Royal Airforce bei einem ihrer nächtlichen Angriffe auf nichtmilitäriſche Ziele eine Dorfkirche durch Bombenangriffe beſchädigt ha⸗ ben. Nimmt man noch hierzu die Angriffe der lezten Nächte auf Friedhöfe und Krematorien, ſo ergibt ſich eindeulig⸗ daß die britiſche Luftwaffe keineswegs gewillt iſt, Skütten, die jedem anſtändigen Menſchen heilig ſind, zu ſchonen.— Und da wagt herr Halifax in ſeiner letzten Rundfunkan⸗ ſprache heuchleriſch und mit frommem Augenaufſchlag zu behaupten, die chriſtliche Lehre und der Glaube an Gott ſeien die Grundlage des britiſchen Weltreiches! a Holland iſt empört — wegen der engliſchen Luftangriffe. Amſterdam, 25. Juli. Ueber die nächtlichen Bomben⸗ überfälle engliſcher Flieger, wodurch die holländiſche Zivil⸗ bevölkerung ſchwer betroffen wurde, herrſcht hier große Empörung, umſo mehr. als die Engländer offenſicht⸗ lich nicht einmal verſuchten, militäriſche Ziele zu finden, ſondern ihre Bomben blindlings abwarfen. Beſonders große Verluſte waren in Ammersfoort zu verzeichnen, wo durch einen Volltreffer auf ein Wohnhaus eine fünf⸗ köpfige Arbeiterfamilie getötet wurde. Ferner wurde ein 5 durch einen Bombenſplitter getroffen und getötet. Der holländiſchen Zeitung„Telegraaf“ zufolge iſt die An⸗ zahl der Verwundeten in Ammersfoort ſehr groß. In der⸗ ſelben Nacht ſei bei Bergen ein Wochenendhaus durch eine Bombe getroffen worden, wobei zwei Perſonen getötet und drei ſchwer verletzt wurden. Panik in Gibraltar Die Schwierigkeiten der Evakuierung. Madrid, 25. Juli. Ein aus Gibraltar zurückgekehrter Ausländer ſchilderte ſeine dortigen Eindrücke. Die Zivil⸗ bevölkerung, ſo ſagte er u. a., die zunächſt nach ihrer Rück⸗ kehr aus Franzöſiſch⸗Marokko gegen jede nochmalige Eva⸗ kuierung proteſtierte, ſei nach den letzten großen Bomben⸗ angriffen von einer Panikſtimmun. befallen worden. Es gebe zwar noch immer zahlreiche Ziviliſten, die ſich hef⸗ tig gegen die Evakuierung ſträubten, da ſie allen Beteue⸗ rungen der engliſchen Behörden keinen Glauben ſchenkten, der größte Teil der Bevölkerung könne jedoch Gibraltar nicht ſchnell genug verlaſſen. Es ſtänden aber nur wenige Kriegsſchiffe und Transportdampfer zur Verfügung und vor den Einſchiffungsbüros ſehe man lange en e engen Alle Fremden würden ſtreng überwacht und dürften nur in beſtimmten Straßenzügen verkehren. Die Spionenfurcht in Gibraltar ſei außergewöhnlich groß und ausländiſche Ar⸗ beiter würden oftmals über lange Strecken mit verbunde⸗ nen Augen geführt. Während der letzten Bombardierung habe ſich auch herausgeſtellt, daß bei der geringen Wider⸗ ſtandsfähigkeit der Kreidefelſen die dort angelegten Schutz ⸗ räume unzulänglich ſeien. In Gibraltar ſeien nicht nur die Lebensmittel ſtreng pationiert, ſondern auch das Waſſer, da die Waſſerreſervoirs nicht ausreichten und die Waſſerleitung bei dem letzten Bombenangriff beſchädigt worden ſei. Das ilalieniſche Nachrichtenbüro Stefani meldet aus Algeciras, Nachrichten aus Gibraltar beſchrieben die 13100. tion dieſer Feſtung als kataſtrophal. Die notwendigſten Nah⸗ rungsmiltel würden außerordenklich ſpärlich. Das Handels ⸗ leben ſei gelähmt, und die Verſorgung der Jeſtung werde immer ungewiſſer, ſo daß eine Hungersnot bevorſtehe. Al⸗ les das ſchreibe man dem Eintritt Italiens in den Krieg und ſeiner ſtändigen Ueberwachung des Meeres zu. Täglich wie ⸗ derholen ſich die Flüge von Erkundungsflugzeugen unbe⸗ 7 kannter Nationalität, die ſiets eine heftige, aber ergebnis⸗ loſe Flakabwehr auslöſen. Die Affen verſchwinden Nach dem oben erwähnten Bericht aus Madrid werde die allgemein gedrückte Stimmung in Gibraltar noch durch die Feſtſtellung erhöht, 55 die berühmten Affen von Gi⸗ braltar langſam verſchwinden. Es beſteht nämlich die Ueber⸗ lieferung, England würde ſolange im Beſitz von Gi⸗ braltar bleiben, bis die dortigen Affen abwanderten. Da⸗ her werden die Tiere in der engliſchen Zwingburg ſorgſam gehegt. Der Aberglaube ſieht nun in dem Verſchwinden der be Vorzeichen für den bevorſtehenden Beſitzwechſel ibraltars. f Ausnahmezuftand in Zypern. f Rom, 25. Juli. Auf Zypern kam es, wie„Meſſaggero“ meldet, zu heftigen antiengliſchen Kundgebungen. Die Po⸗ lizei mußte eingreifen. Der Gouverneur von Zypern ſtellte das Polizeikorps unter militäriſches Oberkommando und verhängte den Ausnahmezuſtand über die Inſel. 5 Parade in Brüſſel Anvergeßliche Eindrücke von der Diſziplin der deulſchen Truppen. Brüſſel, 25. Juli. Vor dem königlichen Schloß in Brüſ⸗ ſel fand eine Militärparade ſtatt, an der ſich zahl⸗ reiche Einheiten der in und um Brüſſel liegenden deutſchen enteile beteiligten. Die Parade wurde von dem Ober⸗ er einer Armee abgenommen. Im königlichen ber dem Schloß und längs der Anmarſchſtraßen hatte ſich f befehls Park g 9 ein Teil der Brüſſeler Bevölkerung eingefunden, um dem glänzenden militäriſchen Schauſpiel beizuwohnen. Mehrere Flugzeuge kreiſten dauernd über dem Platz. Die Parade wurde eröffnet durch einige Abteilungen Jufanterie, die im wuchtigem Paradeſchrikt unter den Klän⸗ 7 entiermarſches vor der Ehrenkribüne vorbei⸗ get 2 9 zogen en voran wurden die Fahnen gekragen, die in den? n von Belgien und Frankreich kauſendfach mit ken. Maſchinengewehr⸗ und Geſchützabteilungen ſowie leichte Flak folgten den Fußkruppen. Der zweite Teil des Aufmar⸗ ſches wurde durch ein Trompelerkorps der Arkillerie eröff- net, das mit ſeinem an der Spitze reitenden Paukenſchlä⸗ ger die befſondere Bewunderung der Bevölkerung hervor⸗ rief. Es folgte eine Kavallerieaufklärungsabkeilung und eine Radfahrerſchwadron. Dann rakkerke ein Zug von Feldge⸗ ſchützen vorbei. Mit großer Aufmerkſamkeit verfolgten die Zuſchauer den Aufzug der berühmten Panzerabwehrge⸗ ſchütze, die ſich im Feldzug des Weſtens ſo großarkig be⸗ währt haben. Die Parade wurde abgeſchloſſen mik mokori⸗ ſierten Infanterieverbänden und Pionieren. Der Vorbeimarſch vermittelte der belgiſchen Bevölkerung einen tiefen Eindruck von der Stärke und Diſziplin der deut⸗ ſchen Wehrmacht. „Verbrecher“ „Tevere“ über Churchills Plan. Rom, 25. Juli.„Churchill iſt an allem ſchuld“, ſo er⸗ klärt„Tevere“, im Delirium ſeiner Phantaſtereien kenne er keine Vernunft, noch mache er vor irgendeinem Hinder⸗ nis Halt, und wenn er vor einem Abgrund ſtehe, ſtürze er ſich hinein und reiße alle, die ihm folgten, mit ins Verder⸗ ben. Mit gemeiner Hinterliſt wiſſe er alle zu täuſchen, da⸗ mit er ſo ſeine Anſchauungen durchſetze. Churchill ein ſkru⸗ pelloſes Individuum zu nennen, wäre zu wenig. Man müſſe ihm den einzig richtigen Namen geben:„Verbrecher“. Als Verbrecher habe er 154000 Mann auf dem Gewiſ⸗ ſen, die im Jahre 1915 bei Gallipoli den Tod fanden. Eben⸗ ſo habe Churchills Verbrechertum die norwegiſche ſowie ſpäker die belgiſche und holländiſche Tragödie zur Folge ge⸗ habt. Aus den gleichen Faktoren bereite ſich ſett die größte geſchichtliche Tragödie aller Zeiten vor: Englands und ſei⸗ nes Imperiums Untergang. Churchill habe ſich zugunſten Englands zu geben. Sein Plan ſei jedoch, wie „Tevere“ abſchließend betont, ein ganz anderer. Er be⸗ ſtehe in einem ſtets in Reichweite befindlichen Dampfer, mit dem er unter Mitnahme reichlicher Mittel beim erſten Mißerfolg das Weite ſuchen könne. Habe Churchill nicht ſelbſt immer davon geſprochen, daß er zur Fortſetzung des Kampfes nach Kanada gehen werde? Englands falſche Taktik Mangelnder Kampfgeiſt und geringe Disziplin der britiſchen Fremdenlegion. Rom, 25. Juli. Der diplomatiſche Mitarbeiter des ita⸗ lieniſchen Nachrichtenbüros Stefani erklärt, Eden, der engliſche Kriegsminiſter, habe ſich vergebens bemüht, vor dem Unterhaus ein günſtiges Bild der engliſchen Verteidi⸗ gungsmaßnahmen zu entwerfen; denn ſelbſt die Abgeord⸗ neten hätten ihre lebhafteſte Beunruhigung bekundet, wo⸗ zu allerdings auch genügend Grund vorliege. Eden habe auch auf die tſchechiſchen, norwegiſchen. holländiſchen und polniſchen Formationen angeſpielt. Es handele ſich dabei um Truppen, die reits Niederlagen bezogen hät⸗ ten, außerdem ha der franzöſiſche Generalſtab dieſe For⸗ mationen auf G ihres mangelhaften Kampfgeiſtes und ihrer geringen D slin nur wenig geſchätzt. Das brikiſche Empire verfüge noch über ein Dutzend gut ausgerüſteter und gut ausgebildeter Diviſionen; aber dieſe ſtänden in Aegypten, in Paläſtina, im Sudan und in Kenia, im Kampf mit den italieniſchen Streitkräften Li⸗ byens und Aelhiopiens. Es ſei abſolut unmöglich, ſie zur Verteidigung Englands einzuſetzen. Dieſe Teilung der Streitkräfte auf dem Schachbrett ſei ein ſchwerer Fehler geweſen, der heute nichl wieder gutzumachen ſei. Gleichermaßen falſch ſei es auch geweſen, eine ſo große Anzahl von See- und Luftſtreitkräften zur Verteidigung im Mittelmeer einzuſetzen, da dieſe nunmehr gleichfalls von England ferngehalten würden. So ſei die Zahl der briti⸗ ſchen Flugzeuge heute der der deutſchen Luftwaffe klar un⸗ terlegen, wobei die monatliche Produktion der britiſchen Flugzeugfabriken kaum ausreiche, um die Verluſte auszu⸗ gleichen. Bei dieſer Situation ſei es offenkundig, daß die blinde Intranſigenz der herrſchenden britiſchen Kaſte nur zur Kataſtrophe des Empire führen könnte. 1* N Hinter verſchloſſenen Türen Die Havanna⸗ Konferenz hat es eilig. Havanna, 25. Juli. Die Konferenz aller amerikaniſchen Staaten, die augenblicklich in Havanna verſammelt iſt, be⸗ rät üer hinter verſchloſſenen Türen in den einzelnen Ausſchüſſen Fragen der europäiſchen Kolonien und Wirt⸗ ſchaftsprobleme. Am 30. Juli ſoll die Schlußſitzung ſtatt⸗ finden, wenn es der US A⸗Regierung gelingt, die gewünſch⸗ ten Beſchlüſſe planmäßig durchzuſetzen. Die mexikaniſche Delegation brachte die Forderung ein, daß die Kapitalanlagen anderer amerikaniſcher Länder ſprich: der Vereinigken Staaten— ſo beſchaffen ſein müſ⸗ ſen, daß ſie nicht zum Auskaufen des betreffenden Indu⸗ riezweiges führen. Dieſe Forderung gründet ſich auf die lechten Erfahrungen Mexikos mit nordamerikaniſchen und engliſchen Petroleumgeſellſchaften, die nicht nur Mexikos Bode: chätze ausbeulelen, ſondern auch in früheren. ten nicht zögerten, mit Hilfe des allmächtigen Dollars An⸗ ruhen und Revolutionen anzuzetteln oder zu unterſtützen, ſofern ſie dadurch Ausſicht auf vorteilhafte Konzeſſionsbe⸗ ſtimmungen erhielten. immer den Mann der Plätze genannt und prahle jetzt damit, dem Krieg eine Aenderung“ 1 7 5 2 Bomben auf belgiſches Altersheim Von Kriegsberichter Herbert Sprang. (59. Wundervoll der Sommerabend an der belgiſchen Küſte. In voller Rotglut iſt die Sonne untergegangen. Noch ſteht ein ſchmaler, heller Strich am Himmel. Dunkle, ſchwere Wolken ſchieben ſich am Horizont hoch und bringen irgendetwas geſpenſtig Erwartungsvolles mit ſich. Die Menſchen ſtehen vor den Türen. Die Schwüle dieſes Som⸗ merabends läßt ſie nicht ſchlafen Die Poſten der Flak gehen auf und ab. Die Turmuhr der nahen Stadt ſchlägt 11 Uhr. Noch eine Stunde, dann iſt Wachablöſung. Ein fernes tiefes Brummen an der Kimm, dort, wo England liegt, kündet das Kommen eines Flugzeuges, und da:„Alarm, ein Tommy! Alarm!“ Schon blitzt ein Scheinwerfer auf, hat den Tommy mit dem erſten Strahl erfaßt; da belfert die Flak auch ſchon los. Haar⸗ genau liegen die Salven. Jetzt miſchen ſich auch andere ein. Die ganze Küſte wird lebendig. Der Tommy dreht ſchleu⸗ nigſt ab. Ein anderes engliſches Flugzeug fliegt an eine Bombe detoniert. Irgendwo auf freiem 1 Tommy, an die Batterien trauſt du dich wieder einmal nicht heran. Rumms! wieder eine B e. Ein irrer Schrei jagt durch die Stadt. Die Bombe iergänger getrof⸗ fen! Das Schreien verſtummt. wagen flitzt durch die nachtdunklen Straßen. 1 Wieder eine Bombe! Diesmal aber weit draußen auf See Ununterbrochen ſchießt die Flak. Ein Britenbomber ſinkt in die Fluten Die Flak verſtummt. Die Tommys haven für dieſe Nacht genug. Unſere Marinefla wieder einem gezeigt, daß da, wo ſie N 0 fü n Tommy nichts zu holen iſt. ch die Nacht der Einſchlag⸗ „Rumms! Feld. Ja, Unſer ſtelle der Bombe zu. Weiter und weiter jagen wir hinaets. Herrgott, die Bombe wird doch nicht ins Lazarett geſchla⸗ gen haben, das voller verwundeter belgiſcher Soldaten iſt. Weiter geht die Fahrt! Da, voraus Menſchen. Stimmen. Ein Auto hält. Wir ſtehen vor der Pforte eines belgiſchen Altersheimes. Wie oft ſind wir an den freundlichen Alten vorübergefahren, haben ihnen zugewinkt, wenn ſie in der Neugierde ihres Alters über den Zaun lugten. Jetzt iſt hier das Grauen eingekehrt. Ein alter Mann wird an uns vorbei auf einer Bahre ins Krankenhaus getragen. Er wimmert nur noch leiſe hin“ und wieder ſchmerzlich auf. Im trüben Schein einer La⸗ terne können wir für Augenblicke ſein Geſicht ſehen. Das Geſicht iſt ſchmerzvoll verzogen. In wenigen Stunden, viel⸗ leicht Minuten, aber in irrſinnigen Schmerzen, wird dieſes Opfer britiſchen Meuchelmordes vorm Herrgott als ger ſtehen. Und auch er, der 69jährige Frank V., ein Bel⸗ gier, wird nun für dieſes ganze gequälte, verratene Volk Anklage führen. 1 Aengſtlich und wirr redend, kaum mit dem Notdürftig⸗ ſten bekleidet, ſtehen die alten Männer, von denen keiner unter 65 Jahre alt iſt, um uns. Tröſtende Worte verſagen hier. Als wir heimfahren, pfeift unſer Fahrer die Anfangs⸗ töne des Liedes„Einſt kommt der Tag der Rache...“ vor ſich hin. Irgendwie muß er ſeine unbändige Wut los wer⸗ den. Drei Bomben ſind gefallen! Und was hat der Tommy erreicht? Eine Bombe iſt ins Waſſer, eine aufs freie Feld, eine auf das Altersheim gefallen. Zwei belgiſche Ziviliſten haben dran glauben müſſen. Ein britiſches Flugzeug mit voller Beſatzung iſt verbrannt! Dazu trifft ihn nun noch, ihn und die britiſche Fliegerei, der Makel der Feigheit, der Gemeinheit gegenüber dem einſtigen Bundesgenoſſen, es treffen ihn die Flüche belgiſcher Mütter, die aus Sorge um ihre Kleinen keinen Schlaf mehr finden können Es trifft ihn die Verachtung jedes anſtändigen Soldaten auf dieſer Erde. ö Uns ekelt vor dieſer feigen Mordbande. ee aus der Gemeinſchaft der anſtändigen europäiſchen Völker wird ſie das Schwert der deutſchen Wehrmacht treffen und ihr tauſendfältig all das heimzahlen, was ſie der Welt an Schmerz und Kummer zugefügt hat. Dann aber ſoll ſie nicht um Erbarmen winſeln politiſches Allerle! Die Jabokeure ſitzen noch immer in Rumänien. Der durch die Dokumente Nr. 30 und 31 aus dem ſech⸗ ſten Deutſchen Weißbuch in Rumänien zu einer traurigen Berühmtheit gelangte Monſieur Wenger hält ſich nach wie vor in Bukareſt auf und wohnt im Hotel, als ob ihn die ganze Sache nichts anginge. Ebenſo haben mit Aus⸗ nahme des Miſters Maſterſch ſämtliche anderen kompro⸗ mittierten Engländer und Franzoſen Rumänien noch nicht verlaſſen. Dies ſpricht für die Unverfrorenheit, mit der dieſe ſaubere Geſellſchaft nach wie vor verſucht, ihre dunklen Pläne in die Tat umzuſetzen. Iraniſche Preſſe warnk engliſche Oel⸗Intriganken. Die iraniſche Preſſe enthält dieſer Tage neben neuen ſcharfen Angriffen auf die engliſche Anglo⸗Jranian Oil Company die ernſte Warnung, es nicht ſoweit kommen zu laſſen, daß die iraniſche Regierung ſich gezwungen ſehe, „in Verfolg ihrer Demarchen bis zur äußerſten Grenze zu gaeen. die volle Ausübung ihrer legitimen Rechte ſicher⸗ Utellen“. Kurzmeldungen Volks ſchädling hingerichtet Du. Berlin, 25. Juli. Am Donnerskag iſt der am 31. Oktober 1911 in Roth bei Nürnberg geb And Mathold hingerichtet worden, 45 de ch 11 am 29. Mai als Volksſchädling zum Tode verur⸗ Mathold war ein vielfach vorbeſtrafter Verbrecher, der unter dem Schutze der Verdunkelung annähernd 20 Ein bruchsdiebſtähle in Bremen und Umgebung verübt hat. Rom. Auf Einladung der faſchiſtiſchen Regierung wer⸗ den ſich der rumäniſche Mintſterpräſident Gigurtu und der Miniſter für auswärtige Angelegenheiten, Manoilescu, am Samstag nach Rom begeben, um mit dem Duce und dem 1 des Auswärtigen Grafen Ciando zuſammenzutref⸗ Hitzewelle auch in Spanien. N Madrid, 25. Juli. Ganz Spanien wird von einer Hitze⸗ welle heimgeſucht, die in Sevilla eine Höchſttemperatur von 42 Grad im Schatten erreichte. Anklä⸗ den das Sondergericht in — In Madrid betrug die Höchſttemperatur 34.5 Grad, die niedrigſte 18.5 Grad. Auch in Cordoba wurden als Höchſttemperatur 42 Grad im W gemeſſen, die ſeit Jahren nicht mehr erreicht wurde. b 5 5 r der iii nichts“ vlutrot geworden. 2 ö r 444 2 1 2. 28 Elſäſſer urteilen über die NS Anerkennung der Betreuten. Die NSW hat im geſamten Elſaß recht gemacht und beſte Aufnahme gefunden. guten Eindruck, ſt diejenige na⸗ 0 äſſern am meiſten bekannt iſt und die auch praktiſch erlebt wird. Seit drei Wo⸗ chen ſehen die ins Vaterland heimkehrenden Elſäſſer dieſes ſoziale Werk an der Arbeit. Das iſt noch nicht lange, aber es genügt ſchon, um ſich ein Bild zu machen, bezw. ein Ur⸗ teil zu fällen. Das tun auch die meiſten und deshalb iſt es intereſſant, d hten unſerer Landsleute zu hören. Allgemein fällt das Urteil über die NSW ſehr günſtig zahlreichen Gesprächen, die wir nun in dieſer ihrt haben, verſpüren wir die ehrliche Wohltaten der NSV. des N zung der Leute über die g iner jedoch iſt noch nicht im Bilde bezüglich beckes der NSW und glaubt, darin das Gleiche zu ſehen, e in den bisher bekannten Wohltätigkeitswerken. * ele. Zelt, dem man aus Barmherzigkeit etwas gibt, ben ſolche 1 wünſck 8 1 en, daf e Elfäſſer ſcheinen übrigens auch richtig zu urteilen über die NSW und deren idealen Zweck erfaßt zu haben. Das konnten wir den Geſprächen entnehmen, die wir mit Betreuten führten. Eine Arb eiterfrau hatte es richtig erfaßt. Sie lobte das gut zubereitete Mahl, das ſie ſtets er⸗ halten. Es iſt nicht irgendetwas, das man einfach da auf⸗ tiſcht und„das für einen Bettler gut genug iſt“, wie es früher der Fall war, ſondern es iſt ein ſchmackhaftes Eſſen, das man zudem von freundlichen Menſchen, die wie Freunde zu einem ſind, ausgehändigt bekommt. Man merkt direkt, d beſorgt ſind, es gut mit uns mei⸗ daß die Betreuer um uns nen. Zuerſt wollten oder konnten wir es nicht faſſen. Aber es war eben doch ſo. Dieſe Frau ſagte uns das in ſo einfacher, naiver und offener Art, wie ſie es empfand. Die anderen denken ſicher genau wie dieſe Frau. Die ganze Größe des NSV⸗ Wirkens werden wir aber erſt dann erfaſſen können, wenn wir ein⸗ mal in den Genuß der vielen anderen Einrichtungen der NS kommen. a 5 ä 5 Die NSE ſammelt Brotmarken Ueber 80 000 kg in einem Monat aus dem Gau Baden. NSG. Im Gegenſatz zu dem plutokratiſchen England, wo bekanntlich alle Lebensmittel von Tag zu Tag knapper werden, iſt es Deutſchland vom erſten Tag an gelungen, die Ernährung des Volkes auf allen Gebieten ſicherzuſtellen und jedem das Seine in gleichmäßiger Verteilung zukommen zu laſſen. Die ausgezeichnete Ernte des vorigen Jahres und eine weitſchauende, gut organiſierte Vorratswirtſchaft der Reichsregierung haben es ermöglicht, daß das unentbehrlich⸗ ſte Nahrungsmittel, das Brot, in reichlicher Menge vorhan⸗ den iſt. Das bedeutet natürlich nicht, daß wir mit dem Brot verſchwenderiſch umgehen ſollen oder nur das kleinſte Stück⸗ chen umkommen laſſen. Keiner kauft mehr Brot, als er braucht und auch das gekaufte wird ſtets ſorgfältig und ſachgemäß aufgehoben und verwendet. Brotmarken, die wir nicht verbrauchen, werfen wir ſelbſtverſtändlich nicht weg und wir übergeben ſie auch nicht dem Bäcker zu beliebiger Verwendung, ondern wir liefern ſie ab an die N S V, welche eine nützliche Verwendung dafür hat, die ſie z. B. kinderrei⸗ chen Familien zur Verfügung ſtellt. Dieſe Sammelaktion hat ſich auch bei uns in Baden ſchon ſehr gut eingeführt und welchen Umfang ſie annimmt, zeigen uns folgende Zahlen. In der Zeit vom 6. Mai bis 2. Juni 1940 wurden im Gau Baden von insgeſamt 57 063 Haushaltungen 81 720 230 Gramm Brotmarker geſammelt! Das iſt ein ſchönes Ergebnis, das uns zugleich aber auch ein Anſporn ſein muß, auf dieſem Weg fortzufahren und auch auf dieſem Gebiet nationalſozialiſtiſche Tatbereitſchaft zu zeigen. Jedes Gramm übriger Brotmarken liefern wir an Babiſche Chronir Heidelberg. Von der Univerſität.) Der ord. Profeſſor der klaſſiſchen Archäologie Dr. Arnold von Salis hat, wie die Preſſeſtelle der Univerſität Heidelberg mitteilt, einen Ruf an die Univerſität Zürich erhalten und zum Ok⸗ tober 1940 angenommen. Der Gelehrte, der ſeit 32 Jahren an Univerſitäten des Reiches, darunter zwölf Jahre in Hei⸗ delberg erfolgreich wirkte, kehrt damit in ſeine Heimat zu⸗ rück Mosbach.(„Gutleut häuſer“ ſchucz.) Die Gutleuthäuſer an der S ken- Dallau werden zurzeit neu here bei dieſer Häuſergruppe um al ikiſche Fachwerkbauten des Mittelalters, die als„Elendshäuſer“ galten, in denen, dt üblich war, die Seuchenkran⸗ ſonſtigen anſteckenden Krankheiten Behafteten f Die„Gutleuthäuſer“ wurden unter 3 geſtellt und gehören zu den wenigen Bauten die bis in unſere Tage erhalten ſind. U unter Denkmal⸗ nach Neckarbur⸗ Es handelt ſich Aeber 450 Jahre Gengenbacher Papierfabrikation Die Papierfabrik Gengenbach im Kinzigtal, die jetzt in eine Ührenfabrik umgewandelt wird, beſteht nach den An⸗ gaben der Firma ſeit dem Jahre 1579. Sie hat nicht nur eine rechts⸗ und wirtſchaftsgeſchichtlich intereſſante Entwicklung genommen, ſondern iſt auch bedeutungsvoll geworden für Unſere Kulturgeſchichte. „Durch die von dem Gelehrten Karl Theodor W ei ß, Mönchweiler, jetzt in Erfurt, gefundene Methode der Waßſ⸗ ſerzeichenforſchung iſt einwandfrei feſtgeſtellt worden, daß dis frühere„Bap byrmüllin“, wie es in den alten Gerichts⸗ und Ratsprotokollen heißt, ſchon vor dem Jahre 1486 be⸗ ſtanden hat. Die Papierfabrik iſt alſo 100 Jahre älter als bisher angenommen wurde und gehört ſomit zu den älte⸗ ſten Papierwerkſtätten in Baden. Der Nachweis iſt er⸗ bracht durch Waſſerzeichen, die man im Papier erkennt, Wenn man es gegen das Licht hält. In alten Schreib⸗ und Druckpapieren in einer Straßburger Handſchrift und in einem undatierten Wiegendruck kommen Gengenbacher Pa⸗ piere und Gengenbacher Waſſerzeichen als Urſprungsmarke vor. Es iſt das Wappen der alten freien Reichsſtadt, ein aufrechter leicht gekrümmter Fiſch in einem einfachen Schild. Gerade in den erſten 100 Jahren des Beſtehens der Gengenbacher Papiermühle hat ſie Bedeutendes für den Fortſchrirt der menſchlichen Kultur geleiſtet. Sie hat unter anderem nachgewieſenermaßen das Papier für einen Straß⸗ zurger Frühdruck aus der Gutenbergzeit geliefert. Der be⸗ kannte Buchdrucker Eg enolff hat nach ſeiner Ueberſied⸗ lung von Straßburg nach Frankfurt am Main ſein Papier don dem weit entfernten Gengenbach bezogen und ſpäter gar für ſeinen umfangreichen Verlag die Papiermühle käuflich erworben. Dies iſt ein beſonderes Zeichen für die Sitte der Gengenbacher Papiere geweſen. Ein ausgewan⸗ derter Papierm cher von Gengenbach iſt dadurch bedeutend geworden, daß er in Amerika die in der väterlichen Papier⸗ Kühle erlernte und geübte weiße Kunſt des Papiermachens anwandte und ſo in der neuen Welt zum erſten Papierma⸗ cher im Staate Ohio wurde. „0 0 Baden-Baden.(Von einem Neubau abge⸗ ſt ür 3.) Der ſeit über 50 Jahren bei der Firma Jul. Röß⸗ ler tätige 74jährige Blechnermeiſter Auguſt Bender ſtürzte aus noch unbekannter Urſache von einem Neubau ab. Er mußte ſchwer verletzt ins Städtiſche Krankenhaus verbracht werden. Breiſach.(Augenzeuge der Kaiſerkrönung in Verſagilles.) Eiſenbahninſpektor a. D. Paul Kleiber feierte in beſter Geſundheit ſeinen 90. Geburtstag. Der ge⸗ bürtige Schleſier machte den Feldzug 1870/71 mit und war in den Reihen der Truppendeputation Augenzeuge der hi⸗ ſtoriſchen Stunden des 18. Januar 1871 im Spiegelſaal des Verſailler Schloſſes. Der Jubilar ſtand von 1872 bis 1919 im Dienſte der Reichsbahn in Elſaß⸗Lothringen. Ankerharmersbach.((Vom Starkſtrom getötet) Der 50 Jahre alte Arbeiter Joſef Riehle aus Biberach kam mit der Starkſtromleitung in Berührung und war sofort tot. Er hinterläßt Frau und vier Kinder. Singen a. 9.(Tot aufgefunden.) Das ſeit dem 15. Juli vermißte 2½jjährige Söhnchen der Familie die NS! Dau ad, der des petia⸗ Roman von Axel Rudalph. 11 Scharf ruhen die Augen Kapitän Lohmanns auf den Geſichtern der drei Offiziere. Ein ſtilles Wundern 45 dabei in ihm. Rendorp macht wieder einmal eine ſo ironiſch verblüffte Miene, daß Kapitän Lohmann einen Augenblick 15 ins Wanken gerät. Um Himmels willen, dieſer Ren⸗ orp bildet ſich doch wohl nicht gar ein, hier ſolle auf einen Flirt mit Frau Renate angeſpielt werden! Man önnte wahrhaftig ſeinen Geſichtsausdruck ſo deuten, und — verdammt auch!— wenn er etwa von Lorenzen und der Stewardeß nichts weiß, könnte er wirklich vermuten, es gälte ihm! 8 5 Lorenzen, dieſer Windhund, iſt ein wenig rot gewor⸗ den bei den Worten ſeines Kapitäns; Jep N aber, den die Sache doch wirklich nichts angeht, teht förmlich erſchüttert aus. Irgend etwas wühlt und kämpft in ſeinem an en Geſicht, das Kapitän Lohmann nicht enträtſeln kann. Er grübelt noch über dieſen ſonderbaren Ausdruck en nach, als der Dritte Offizier ſich räuſpert und n ſeinem Stuhl eine dienſtliche Haltung annimmt. i „Verzeihung, Herr Kapitän. Haben Herr Kapitän einen. einen beſtimmten Fall im Auge?“ Feſt liegen die Blicke der beiden Männer ineinander. „Nein“, ſagt Kapitän Lohmann langſam.„Einen beſtimm⸗ ten Fall nehme ich nicht an. Ich haffe und wünsche auch micht, daß ſich ein derartiger Fall auf meinen Schiff er⸗ eignet. Danke, meine Herren. Sonſt wäre im Augenblick Stuhlrücken. Kurze Verbeugung. Die drei Offiziere ind bereits an der Tür, als Kapitän Lohmanns Stimme noch einmal laut wird:„Was ich noch vergeſſen habe, . Herren: Ich halte es für notwendig, eine Neue teilung der Wachen vorzunehmen. Herr Lorenzen 0 von morgen ab ſeine Wachen mit Herrn Banz tauſchen.“ Stumm ſalutieren die Offiziere. Lorenzen iſt plötzlich Ernſt, Fahland, ich bin Ihnen verbunden, daß Sie Wörner wurde bei Moos als Leiche aus der Aach geborgen. „Und morgen trag ich Roſen oder Wunden.“ Der Eins⸗O pfeift zwiſchen den Zähnen halblaut die Hidalgo⸗ Ballade, bricht plötzlich ab und ſchlendert die Brücke ent⸗ lang zu Fahland, der die Wache hat.„Sie, Fahland, haben Sie ne Ahnung, was mit Käppen Lohmann los iſt? Er predigte ſehr hübſch, aber ich will ein Jahr lang keine Zigarre mehr rauchen, wenn ich weiß, auf was er eigent⸗ lich hinauswollte.“ „Wieſo, Rendorp?“ „Na, ſeien Sie ſo gut, Fahland! Unſer verehrter Käp⸗ pen verſammelt uns da hochoffiziell zu mitternächtlicher Stunde in ſeiner Bude, hält uns Moralvorträge über Dinge, die im Grunde ſelbſtverſtändlich ſind und doch jedenfalls uns nichts angehen! Herr! Dunkel war der Rede Sinn. Ich jedenfalls bin mir nicht bewußt, etwas Aehnliches ausgefreſſen zu haben, was der Käppen ſo zart andeutete.“ „Käppen Lohmann meinte auch Sie nicht bei ſeiner Moralpauke, Herr von Rendorp.“ „Alſo jemand anders. Etwa— Lorenzen?“ Der Erſte Offizier lacht plötzlich auf und tippt ſich an die Stirn. „Ich verkalke vorzeitig. Natürlich meint er Lorenzen. Nach⸗ tigall, ick hör dir trapſen. Der gute Jüngling hat doch an der kleinen, blonden Stewardeß ne Eroberung gemacht. Beneidenswert. Die Kleine— heißt ſie nicht Käthe?— iſt tadellos gewachſen“ „Ich glaube, das junge Mädchen, von dem Sie ſpre⸗ n, ift mit einem unſerer Matroſen verlobt.“ „Danke, lieber Fahland. Ich betrachte mich als ge⸗ rüffelt.“ „Herr von Rendorp, ich bin nicht dazu berufen, Ihnen Vorwürfe zu machen.“ 5 „Sie verſtehen es aber trotzdem ausgezeichnet. 00 m auf den Spurius gebracht haben. Hätte ſonſt die halbe Nacht über den verborgenen Sinn der Kapitänsrede nach⸗ gegrübelt, Alſo Lorenzen iſt der Hammel, der das einzige Schaf des armen Mannes hinüberlocken möchte auf die beſſere Weide. Wenn nicht Kapitän Lohmann als wach⸗ ſamer Cherub mit dem Moralgeſetzbuch vor der Paradies⸗ türe ſtände Finden Sie dieſe Fürſorge unſeres lieben Käppen nicht ein bißchen übertrieben, Fahland?“ *. 7 „Ich weiß nicht — dieſem Einwand nicht traute, ſelber zu wiſſen, was ſie tut. Aus den Nachbargauen Ludwigshafen.(Vorſicht beim Ueberſchrelten der Fahrbahn!) In der Maudacher Straße wurde ei 11 Jahre alter Knabe beim Ueberſchreiten der Straße von einem Perſonenkraftwagen angefahren und ziemlich ſchwer verletzt. Der Junge wurde in das St. Marien⸗Krankenhaus eingeliefert. Lebensgefahr beſteht nicht. „Bad Dürkheim.(Er h attees eilig.) Ein mit ſeinem Fahrrad aus einer Seitenſtraße der Mannheimer Straße kommender Radfahrer wollte dieſe noch vor einem Auto überqueren. Er wurde jedoch von dem Kraftwagen erfaßt und ſchwer verletzt. Der Verunglückte fand Aufnahme im Krankenkaus. Speyer.(Auf einen Laſtwagen aufgefah⸗ ren.) In Speyer mußte ein Laſtwagenführer ſein Fahr⸗ zeug vor einer über die Fahrbahn laufenden Frau abſtop⸗ 1. Ein hinterherfahrender Motorradfahrer rannte im 5 lick auf den Laſtwagen auf, ſtürzte und er⸗ ˖ und Kopfverletzungen. Er egelung der Grünkernernke 1940 in Würktemberg. Der Vorſitzende des Getreidewirtſchaftsverbandes Baden ordnet im Auftrage der HV der deutſchen Getreide⸗ und Futtermittelwirtſchaft die Erzeugung und Kontingentierung von Grünkern der Ernte 1940 ſowie die Verkaufspreiſe der Erzeugung und den Weiterverkauf durch Verteiler an. Nach dieſer Anordnung iſt u. a. in den Gemeinden der Landes⸗ bauernſchaften Baden, Württemberg und Bayern die Erzeugung von Grünkern nur den Betrieben geſtattet, die ein Grünkernkontingent beſitzen(Erzeugerſcheinſ. Die Zutei⸗ lung der Kontingente erfolgt über den Grünkernausſchuß der erzeugungsberechtigten Gemeinden, Dieſer Ausſchuß je⸗ der Gemeinde ſetzt ſich aus dem Ortsbauernführer, einem Grünkernerzeuger und einem Mitglied des Gemeinderates zuſammen. Die Erzeuger ſind verpflichtet, Grünkern von dem. an die Verteiler in Güteklaſſen einreihen zu laſſen. Für den Verkauf werden folgende Güteklaſſen und Erzeugerfeſtpreiſe feſtgeſetzt: Klaſſe 1a 54 Mark, 1b 50, 2a 46, 2b 42, Za 38, 3b 34 Mark alles je 100 kg. Für die Ver⸗ teiler beträgt beim Weiterverkauf von Grünkern der Ver⸗ teilerzuſchlag bei geſchloſſener Abnahme von Mengen bis zu 100 kg ortsüblicher Verteilerzuſchlag, von 1011000 609 3,50 Mark je 100 kg, von 1001—2500 kg 2,30 Mark je 1 eg und von 2501—5000 kg 2 Mark je 100 kg. Werden beim Weiterverkauf Vertreter in Anſpruch genommen, ſo beträgt die Proviſion von 101—1000 kg 1 Mark, von 10012500 kg. 75 Pfg., von 25015000 kg 50 Pfg., und über 5000 kg 30 Pfg. alles je 100 kg. — Wilſingen Kr. Münſingen.(Hühnerdieb.) Einem hieſigen Bauern wurden von einem Iltis 13 Junghühner erwürgt und fortgeſchleppt. Als der Iltis dem Stall des Bauern einen zweiten Beſuch abſtatten wollte, wurde er gefangen. Auf der Brücke ausgerutſcht und ertrunken. Als der 22 Fahre alte Metzger„Kaver Gumpp in Grembeim bei Höchſtſtädt in Begleitung ſeines Vaters und Schwagers über die Donaubrücke ging, an der zurzeit Ausbeſſerungsarbeiten vorgenommen werden, glitt er kurz vor dem Ufer auf einem regennaſſen Brett aus und ſtürzte in die Donau. Obwohl ex ein guter Schwimmer wax konnte er ſich in den Strudeln nicht über Waſſer halten und ging vor den Augen von Vater und Schwager in den Fluten unter. Der„Nierenkranke“ mit den Speckſeiten. In der Ort⸗ ſchaft Wieden fiel einem Polizeibeamten ein junger Mann wegen ſeiner ungewöhnlichen Leibesfülle auf Auf Befragen erklärte der junge Mann, daß ſeine Dicke auf eine schwere Nierenerkrankung zurückzuführen ſei. Da der Wachtmeiſter mußte der„Kranke“ mit zur Polizei. Hier ergab ſich dann, daß zwei Speckſeiten die Ur⸗ ſache dieſer körperlichen Fülle waren, die ſich der junge * Mann„um die Nieren“ gelegt hatte. Der Mettmanner Amts⸗ richter erließ Haftbefehl, da ſich herausſtellte, daß die fetten Seiten aus einem Diebſtahl herrührten. Bienen töten eine Ziege. In einer Ortſchaft in Ober⸗ bayern ſetzten ſich dieſer Tage ſchwärmende Bienen auf eine in einer Wieſe angepflockte Ziege. Durch das Wehklagen des Tieres wurden in der Nähe arbeftende Leute auf ben eigenartigen Sammelplatz, den ſich die Bienen ausgeſucht hatten, aufmerkſam. Die arme Ziege wurde zwar durch Be⸗ gießen mit Waſſer von ihren Quälgeiſtern befreit doch war das hilfloſe Tier von den Bienenſtichen derart übel zugerich⸗ tet worden, daß es bald darauf einging. Bemühen Sie ſich nicht, lachte der Erſte,„Ihr Ge⸗ ſicht ſpricht Bände! Na, Geſchmacksſache. Ich für mein Teil bin der Anſicht, daß die kleine Käthe groß genug iſt, um Geiht mi nix an] Aber— was wollte der Käppen denn mit der Abänderung der Wachen? Hat Lorenzens Duleinea etwa zufällig dieſelben Freiſtunden wie er?“ „Ja. Ich nehme an, Kapitän Lohmanns Abſicht iſt, vorläufig ein allzu häufiges Zuſammenſein der beiden zu verhindern.“ N % Brrr.“ Herr von Rendorp ſchüttelt ſich.„Alſo mir haben ſie heute tatſächlich eine Portion Gehirnſubſtanz geklaut. Bin doch ſonſt nicht ſo ſchwer von Begriff, Hm. Wenn ich die Leute von Lorenzens Wache mir ſo durch⸗ rechne— da kann's doch eigentlich nur der Voß ſein.“ Rendorp hält inne und pfeift leiſe durch die Zähne.„Sieh da, ſieh da, Timotheus! Der Rudergaſt Voß alſo. Patenter Junge. Da verſteh' ich nun unſern Käppen noch weniger. Voß iſt ein Burſche, der ſich ſehen laſſen kann. Auch neben Lorenzen. Mir ſcheint, der braucht die Konkurrenz unſeres Dritten nicht zu fürchten. Wenn die Kleine ſich aber 15 dem für Lorenzen entſcheidet.. hol's der Geier, Fahland, aber ich würde mich an Stelle unſeres Kapitäns aus dieſer Angelegenheit draushalten. Nächſtens darf ich in St. Pauli nicht mal mit ner Maid bummeln gehn, weil die Holde zufällig eine Freundin eines unſerer oſen ſein könnte! Das iſt mir zu hoch.“ Derr von Rendorp iſt an die Schanze getreten—. beugt ſich plötzlich weit vor. Seine Augen funkeln vor Ver⸗ guügen.„Sehen Sie ſich mal die Dame an, Fahland, die es ſich da unten in dem Liegeſtuhl bequem macht! Frau Wilcox! Bei allen Göttern, ſie ſcheint die Abſicht zu haben, dieſe komantiſche Sternennacht an Deck zu genießen. Mut⸗ terſeelenallein. Und was für ein lauſchiges Eckchen ſie ſich ausgeſucht hat! Wie geſchaffen zum Flüſtern und Schwär⸗ men! Tja, lieber Fahland, ich hab ja glücklicherweiſe im Augenblick keinen Dienſt. Meine Anpweſenheit hier auf der Brücke iſt überflüſſig, nicht? Alſo, da wollen wir doch die gottgegebene Gelegenheit benutzen und Frau Renate Wilcox ein bißchen Geſellſchaft leiſten.“„ ZBioortſetzung folgt. Laleale uud oclraui 2 7 7 Jetzt ſammeln wir Pilze! em Hochſommer beginnt die eigentliche ch ſind in den Wäldern unſerer Hein en auch die erſten Steinpilze bereits aus dem 5 gekommen. Es iſt in den letzten Jahren, beſonders durch die Deutſche Geſellſchaft für Pilzkunde, viel aufklä⸗ rende Arbeit mit dem Ziel geleiſtet worden, die Kenntnis der eßbaren und giftigen Pilze zu verbreiten und den Pilzreich⸗ tum unſerer Wälder umfaſſender als bisher zu erſchließen. Beim Sammeln der Pilze beachte man folgende Grund⸗ regeln: Nimm grundſätzlich nur Pilze mit nach Hauſe, die Dir als eßbar bekannt ſind; denn nur genaue Kenntnis ſchützt vor Vergiftung! Stoße keine Pilze um, mitunter ſind ſie anderen Volks⸗ genoſſen willkommen! Vernichte aber bekannte giftige Pilze, zum Beiſpiel den Knollenblätterſchwamm! Drehe oder ſchneide die Pilze ab, damit ihr Fadengeflecht geſchont wird und ihr Nachwuchs erhalten bleibt. Wenn es die Zeit er⸗ laubt, putze die geſammelten Pilze noch auf dem Waldboden ab, damit alle Sporen Verbreitung finden. Sammle niemals an regneriſchen Tagen, da die Pilze dann leicht verderben und ſchädlich werden. Ein Tag nach einem warmen Regen iſt zur Pilzſuche dagegen ſehr geeignet, da die Pilze dann„aus der Erde ſchießen“ und meiſt in gro⸗ ßer Anzahl zu finden ſind. Vermeide beim Sammeln alte Pilze und ſolche, die von Maden zerfreſſen ſind. Verwerte die geſammelten Pilze ſtets am ſelben Tage oder breite ſie an einer trockenen und luftigen Stelle aus, : Friſche Pilze halten ſich in der Regel keinesfalls länger als 24 Stunden. Wähle zum Sammeln eine geeignete feſte Ver⸗ packung, zum Beiſpiel einen Korb. Ungeeignet ſind Taſche, Ruckſäcke, Netze und Tüten. Daß beim Sammeln von Pil⸗ 555 1 Flurſchaden angerichtet wird, iſt ganz beſonders zu beachten! 1 hilfe. Der Reichsſtand de eges möglich gemacht, in gewiſ⸗ Juli dieſes Jahres mit den Zah⸗ tr 31 Handwerks anzufangen. Die tershilfe iſt für ſolche ältere Handwerker gedacht, die für die regelrechte Altersverſicherung wegen ihres Alters nicht mehr in Betracht kommen und die gleichzeitig würdig und beſonders bedürftig ſind. Die Handwerkerorganiſation hat in längeren, ſorgfältigen Ermittlungen die zu unterſtützen⸗ den Handwerker bereits ausgewählt, ſo daß weitere Mel⸗ dungen zurzeit nicht berückſichtigt werden können. 1* . Wehrmachtpferde für Dransportunternehmen. Dring⸗ lichkeitsbeſcheinigungen züm Erwerb von Nutzpfepden, dle die Wehrmacht gelegentlich verkauft, werden für Transport⸗ unternehmen von den zuſtändigen Fahrbereitſchaften aus⸗ geſtellt. In erſter Linie werden die Unternehmen berückſich⸗ tigt, die in der An⸗ und Abfuhr bei Bahnhöfen und Waſſer⸗ umſchlagsſtellen eingeſetzt ſind. Beſonders berückſichtigt wer⸗ den Transportunternehmen, die bei Kriegsausbruch alle Pferde abgegeben kaben. 5 — Reiſen nach dem Sudetenland. Bei den Polizei⸗ und Deviſenſtellen werden immer wieder noch Geſuche um Er⸗ teilung von Einreiſeerlaubnis und um Deviſenzuteilung zum Beſuch des Sudetenlandes eingereicht. Solche Geſuche find überflüſſig. Der Sudetengau gehört zu Großdeutſch⸗ land und hat die deutſche Reichswährung. Reiſende bedür⸗ fen weder eines Durchlaßſcheines noch einer Deviſengeneh⸗ migung. Die Geſuche bilden nur eine unnötige Belaſtung der Deviſenſtellen. — Vorſicht bei Genuß kalter Getränke. Wie ſettens ber Krankenkaſſen feſtgeſtellt worden iſt, hat bei heißem Wetter ein nicht geringer Prozentſatz der Erkrankungen ſeine Ur⸗ ſache in Magen⸗ und Darmkatarrhen. Dies dürfte auf un⸗ vorſichtigen Genuß kalter Getränke oder Eis, aber auch auf den Genuß noch nicht ausgereifter Früchte, zum Teil auch auf zu un regelmäßiges oder zu raſches Eſſen zurückzuführen ſein. Es wird deshalb Vorſicht empfohlen. Umlliche Befannmachung der stadt mannßeim f Billigkeitsmaßnahmen auf dem Gebiet der Grundͤſteuer für den ſteuerbegünſtigten Neuhausbeſitz. Die Billigkeitsmaßnahmen für den ſteuerbegünſtigten Neuhausbeſitz werden auch im Rechnungsjahr 1940 weiter⸗ geführt. In Betracht kommen Wohngebäude, die in der Zeit vom 31. März 1924 bis 31. März 1934,ſowie Kleinwoh⸗ nungen(bis zu 75 qm Wohnfläche), die in der Zeit vom 1. April 1934 bis 31. März 1939 bezugsfertig geworden ſind, ſofern ſie mit öffentlichen Baudarlehen gefördert wur⸗ den. Die Maßnahmen beſtehen bei einem nach den beſtehen⸗ den Beſtimmungen ermittelten Ertragsfehlbetrag hinſicht⸗ lich der genannten Baudarlehen im Nachlaß von Zinſen oder in der Herabſetzung der Tilgung und, ſoweit darüber hinaus noch ein Bedürfnis anerkannt werden kann, im Er⸗ laß der Grundſteuer. Die Richtlinien für die Ermittlung des Ertrages der mit öffentlichen Baudarlehen erſtellten Wohngebäude ſind gegenüber bisher jetzt inſofern geändert worden, als die Zinſen aus den zur Finanzierung verwendeten Fremd⸗ und Eigenmitteln künftig aus den Urſprungskapitalien zu berechnen ſind. Ferner darf für Verwaltungskoſten bei mehr als 2 Wohnungen ein höherer Betrag als bisher 25 RM. je Wohnung angeſetzt werden, ſofern die Notwendigkeit für den höheren Anſatz von dem Gebäudeeigentümer nachgewie⸗ ſen wird und die beanſpruchte Erhöhung noch angemeſſen iſt. Bei Wohnungsunternehmen, deren Wohnungsbeſtand ſich auf mehrere Gemeinden erſtreckt, können neben den ört⸗ lichen Unkoſten für die Verwaltung jetzt auch die an zentra⸗ ler Stelle entſtehenden Verwaltungsaufwendungen ange⸗ meſſen berückſichtigt werden. Auf die Einreichung vorgedruckter Anträge zur Er⸗ langung der Billigkeitsmaßnahmen für das laufende Rech⸗ nungsjahr wird im allgemeinen verzichtet. Die Gebäude⸗ eigentümer erhalten ohne beſonderen Antrag die gleichen Zinsnachläſſe und Tilgungsermäßigungen, die auch für das Rechnungsjahr 1939 gewährt worden ſind. Nur diejenigen Gebäudeeigentümer haben entſprechenden Antrag bis ſpä⸗ teſtens 1. Auguſt 1940 bei der Stadtkaſſe Mannheim ein⸗ zureichen, die für das Rechnungsjahr 1940 etwa wegen An⸗ ſatzes der Urſprungskapitalien oder wegen nachgewieſener höherer Verwaltungskoſten mit einem gegen 1939 höheren Nachlaß rechnen, oder die im Jahre 1939 keinen Antrag geſtellt hatten, aber für das Jahr 1940 einen Nachlaß wünſchen. Antrag nach Vordruck können auch diejenigen ſtellen, denen nach den bisher geltenden Vorſchriften kein Nachlaß bewilligt werden konnte, denen aber jetzt bei Zu⸗ grundelegung der Urſprungskapitalien ein Nachlaß ein⸗ geräumt werden kann. Die Stadtkaſſe— Hypothekenabtei⸗ lung— kann die Stellung eines neuen Antrags verlangen, wenn Gründe vorliegen, die einen geringeren Nachlaß als im Vorjahr rechtfertigen. Für die Anträge ſind aus Erſparnisgründen behelfs⸗ mäßig geänderte Vordrucke des Rechnungsjahres 1939 zu verwenden. Vordrucke ſind bei der Stadtkaſſe(N I, Erdgeſchoß) zum Selbſtkoſtenpreis von je 10 Rpf. erhältlich. Auskünfte, namentlich auch darüber, ob ein neuer Antrag Ausſicht auf Erfolg hat, erteilt die Stadtkaſſe— Hypothe⸗ kenabteilung— N 2, 4, 2. Obergsſchoß. Wer einen beſonderen Antrag für das Rechnungsjahr 1940 nicht bis ſpäteſtens 1. Auguſt 1940 eingereicht hat, gibt damit zu erkennen, daß er auf einen höheren Nachlaß als im Jahre 1939 ausdrücklich verzichtet. Die Grundſteuer 1940 des ſteuerbegünſtigten Neu⸗ hausbeſitzes wird ohne beſonderen Antrag neben dem Zins⸗ nachlaß und der Tilgungsermäßigung erlaſſen, ſoweit dies zur Deckung des nach Abzug der Zinſen für das Eigenkapi⸗ tal noch verbleibenden Fehlbetrags erforderlich iſt und ſo⸗ weit die Steuermehrbelaſtung gegenüber 1936 durch Zins⸗ nachlaß und Tilgungsermäßigung noch nicht ausgeglichen iſt. Weitergehender Grundſteuernachlaß muß beſonders be⸗ antragt werden. Mannheim, den 13. Juli 1940. Der Oberbürgermeiſter. 1916 Wir rufen alle Mädel! Der Frauenhilfsdienſt für Wohlfahrts⸗ und Krankenpflege — ein Ehrendienſt am deutſchen Volke. NSG. Im April 1938 rief die Reichsfrauenführerin Gertrud Scholtz-Klink die deutſchen Mädel zwiſchen dem 18. und 30. Lebensjahr zur Ableiſtung des zweijährigen Frauenhilfsdienſtes für Wohlfahrts⸗ und Krankenpflege auf. In dieſen zwei Jahren haben Tauſende von Frauenhilfs⸗ dienſtmädel in unermüdlichem Einſatz die geſtellten Aufga⸗ ben erfüllt und haben ſich in der Arbeit bewährt, daß ſie aus der Wohlfahrts⸗ und Krankenpflege nicht mehr wegzu⸗ denken ſind. 6062 Mädel ſtanden im April 1940 in der Ar⸗ beit, davon waren 2599 im Geſundheitsdienſt, 2351 in der Wohlfahrtspflege und 1072 in der Kinderpflege eingeſetzt. Der Frauenhilfsdienſt für Wohlfahrts⸗ und Kranken⸗ pflege iſt ein Ghrendienſt am deutſchen Volk. In der heutigen Zeit fühlt ſich jeder zum Ehrendienſt aufgeru⸗ fen. In weit ſtärkerem Maße als vor dem Krieg ſind alle Kräfte eingeſpannt, und es iſt darum für die Fachkräfte der Wohlfahrts⸗ und Krankenpflege beſonders notwendig, durch die Hilfe von Frauenhilfsdienſtmädel für die wichtigeren pflegeriſchen Arbeiten frei zu ſein. 5 Es iſt natürlich durchaus dem Wunſch und der Neigung der Mädel überlaſſen, ob ſie in die Wohlfahrts⸗ oder in die Krankenpflege eingeſetzt werden wollen. Die Reichsfrauen⸗ führerin hat es nun ſeder Mitarbeiterin der NS⸗Frauen⸗ ſchaft zur Pflicht gemacht, in den kommenden Wochen ein Frauenhilfsdienſtmädel zu werben und wir ſind überzeugt davon, daß es gelingen wird, wieder viele Mädel für die Arbeit zu gewinnen. Die Meldungen zur Ableiſtung des Frauenhilfs⸗ dienſtes für Wohlfahrts⸗ und Krafte nehmen die je⸗ weils zuſtändigen Kreis⸗ oder Gauabteilungsleiterinnen „Hilfsdienſt“ entgegen. Marktberichte i N rktpreiſ 5 i. Vom Mannheimer Wochenmarktpreiſe vom 25. Juli. Von Statiſtiſe en Amt wurden folgende Verbraucherpreiſe für Statiſtiſchen A ae 15 Blumenkohl Stück 2050, 16 ppen 1 Büſchel 8, Peterſilie Büſchel 8, Schnittlauch Büſchel — — Gedenktage 26. Jul 1835 Der Geolog und Vulkanforſcher Alphons Stübel in Leipzig geboren. a Der Forſchungsreiſende Eduard Pechuel⸗Loeſche in Zöſchen bei Merſeburg geboren. 9— Albert Forſter, Gauleiter der NSDAP in Danzig, in Fürth geboren. N Der Anthropolog Johannes Ranke in Solln bei Mün⸗ chen geſtorben. a 5 5 f Untergang des deutſchen Segelſchulſchiffs„Niobe“ im Fehmarn⸗Belt. Sonnenaufgang 5.36 Monduntergang 13.03 1840 1902 1932 Sonnenuntergang 21.26 Mondaufgang 23.52 Für Schriftleitung und Anzeigen verantwortlich i. V.: Bruno Back, Mhm.⸗Friedrichsfeld. Marſch⸗ Danksagung. herzlichen Dank sagen. alle Kranz und Blumenspenden. Für die Beweise der Anteilnahme an unserem schweren Verluste möchten wir auf diesem Wege Besonderen Dank Herrn Vikar Schmitt für seine tröstenden Worte, sowie für Im Namen der Hinterbliebenen: Frau Anna Rlumb geb. Treiber Ma nnheim-Sectenheim, 26. Juli 1940. Gtunden⸗ frau ſtiefel (Gr. 42) zu verk. Seckenbeimer Schléßgchen Angenehmer Aufenthalt bietet das 5 oder ** Mädchen für 3 Stunden vormittags, mögl. 4—6 Mal möchentl. geſucht, Guter Lohn. Fahrt wird bezahlt Schtwindſtr. 9 (am Flugplatz). Kloppenheimerstr. 37, 3. Stock. Hlelnzeng⸗ Einmachtöpfe am Lager vorrätig. Kar! Herdt, Baumaterialien⸗ Handlung, Breiſacherſtr. 2. Aiunuumumumumm Samstag Abend ab 7 Uhr im großen Saale Inhaber: H. Schwarze. mit seinem schönen Garten und Terrasse. Tunz- Musik (Kapelle Mayer). a Telefon 43647. r eee l Versorgung mit Kohle. Nachweiſung der Verbrauchergruppe III (gewerbl. Betriebe, Anſtalten uſw.) über den Brennſtoffverbrauch 1938/39. Mit Rundſchreiben Nr. 41/40 vom 11. Juli 1940 hat der Herr Reichskohlen⸗ kommiſſar angeordnet, daß von den Ver⸗ brauchern der Gruppe III der Rachweis über die Höhe ihres Kohlenverbrauchs im 5 1938/39 zu fordern iſt.“ Die in age kommenden Verbraucher werden zur Vorlage ihrer Rechnungen oder ſon⸗ ſtiger Rachweiſe jeweils ſchriftlich auf⸗ gefordert. Von der ſchriftlichen Auf⸗ forderung an bis zu dem erbrachten Rach⸗ weis ruht die Lieferung durch die Kohlen⸗ händler. Die Kohlenlieferungen dürfen Ausgabe von Seefiſchen. Die nächſte Verteilung von Seefiſchen findet heute Frei⸗ tag, den 26. Juli, in ſämtlichen zugelaſſenen Fiſch⸗Fachgeſchäften ohne die bisherigen Beſchränkungen ſtatt. Die Abgabe der Fiſche erfolgt ohne Rückſicht auf die Nummer des weißen Kundenausweiſes. Städt. Ernährungsamt. durch den Händler erſt wieder aufge⸗ nommen werden, wenn die Nachweiſe über den Verbrauch dem Wirtſchaſtsamt vorgelegen haben. Ueber die Wiederauf⸗ nahme der Lieferunb erhalten die Kohlen⸗ händler jeweils beſondere Mitteilung. Städt. Wirtschaftsamt Mannheim-Stabt Kohlenfſtelle. 4 Wirischaft„Zur Furnhalle“ Morgen Samstag Abend von 7 Uhr ab Tanzmusik. Klierzu ladet treundlichst ein 8 Ernest Rudolph u. Fran. Landjugend ID. Heute Freitag 20.30 Ahr Busammenkunfk 785 im„Löwen“ Veſtloſes Erſcheinen ift Pflicht. eee bezogen haben, können auch das Bindegarn können dasſelbe dann von mir beziehen. Betr. Einnähgarn. 2u 0 der Druckerei des Neckar- Bote. auf Bezugſchein heute und morg Ein⸗ und Verkaufsgenoſſenſchaft abgegeben. l Ferner wird daſelbſt die feſtgeſetzte Oelfrucht“ Anbaufläche für 1940— 1941 bekannt gegeben. Der Fachſchafts vorſitzende Alex. Schmich, Mehl⸗ und Getreidehandlung f Der Oitsjugendwart. Oreſchmaſchinen⸗Bindegarn Diejenigen, welche von mir das Mäh⸗Bindegarn Oreſchmaſchine beziehen. Alle andern, welche kein Mäh⸗Bindegarn bezogen haben und Bindegarn zum Dreſchen benötigen, müſſen ſich vom Ortsbauernfühten eine Beſtätigung zum Bedarf ausſtellen laſſen und Tabakpflanzerfachſchafl — Das diesjährige Einnähgarn kann vorläufig uu, 1 0 abgegeben werden. Dieſelben werdend n im Lager der La ndwirtſchaftliche“