Nr. 176 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Mon tag, 29. Juli 1940 Auelle der Kraft Heß eröffnet die Große Deutſche Kunſtausſtenung Während die deutſche Luftwaffe engliſche Schiffe, Häfen, Flugplätze u. a. mit Bomben belegt und in heldenhaften Kämpfen den britiſchen Fliegern ihre Ueber⸗ legenheit beweiſt, während deutſche U⸗ und Schnellboote den frivol begonnenen Blockadekrieg zu einer täglich wachſenden Gefahr für das Inſelreich werden laſſen, öffnete in München die„Große Deutſche Kunſtausſtel⸗ lung 1940“ ihre Pforten. Kunſt iſt für das national⸗ ſozialiſtiſche Deutſchland keine einſame Inſel im Strom des Lebens. Kunſt ſchöpft aus dem Leben und gibt für das Leben. Darum ſchließen wir auch im Kriege unſere Kulturſtätten nicht, wie andere Völker es tun. Gerade im Lärm der Waffen und im Rüſtungskampf der Hei⸗ mat erweiſt ſich auch die Kunſt als eine Quelle der Kraft. In dieſem Geiſte iſt die Große Deutſche Kunſtausſtellung 1940 ausgerüſtet. Die Schau, die 1397 Werke von 751 Künſtlern umfaßt, iſt eine Krönung deutſchen Kultur⸗ ſchaffens in harter Kriegszeit. Sie iſt ein eindrucksvolles Zeugnis für den Kulturwillen des nationalſozialiſtiſchen Deutſchlands, den der uns aufgezwungene Krieg nicht lühmt, ſondern anfeuert und beſchwingt. Mögen es auch äußere Umſtände in dieſem Krieg, in dem wir um Sein oder Nichtſein der Nation ringen, dem Künſtler nicht immer leicht gemacht haben, Pinſel und Meißel zu führen. Das Ergebnis ſeiner Arbeit aber, die Deutſche Kunſtausſtellung 1940, zeugt von einem ſeeliſchen Schwung und einer hochſtrebenden Leiſtungskraft, auf die der deutſche Künſtler ſtols ſein dark. In einfachem und ſchlichtem, aber würdigem und weihe⸗ vollem Rahmen eröffnete der Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß, in Gegenwart zahlreicher führender Perſönlichkeiten aus Partei, Wehrmacht und Staat und in Anweſenheit vieler Träger klangvoller Namen aus den Kreiſen der Kultur, der Wirtſchaft und Wiſſenſchaft die Große Deutſche Kunſtausſtellung 1940 und übergab damit die Werke der zeitgenöſſiſchen Künſtler der Oeffentlichkeit. Nach ſeiner Ankunft vor dem Haus der Deutſchen Kunſt ſchritt der Stellvertreter des Führers unter den Klängen des Präſentiermarſches die Front der Ehrenkompanie ab und betrat dann, gefolgt von Reichsminiſter Dr. Goebbels und Reichsſtatthalter Reichsleiter General Ritter von Epp, das Ausſtellungsgebäude, vor deſſen Eingang der Staatskommiſ⸗ ſar für das Haus der Deutſchen Kunſt, Gauleiter Staats⸗ miniſter Adolf Wagner, und der Vorſitzende des Vorſtandes, Auguſt von Finck, den Stellvertreter begrüßten. In der Ehrenhalle, die in ihrer Würde den Geiſt dieſes Hauſes atmet, erwartete eine erleſene Verſammlung von Ehrengäſten den Stellvertreter des Führers. Das Feldgrau in den langen Reihen der Teilnehmer lenkte auch in dieſem Weiheraum die Gedanken auf den Ernſt der Zeit. An der Spitze der Ver⸗ treter des Auslandes nahm der italieniſche Generalkonſul Miniſter Pittalis an der Feierſtunde teil, mit ihm eine größere Abordnung des Münchener Faſeio. Beſonders ſtark vertreten war wiederum die Künſtlerſchaft. Aber auch von ihnen trug eine ſtattliche Zahl den feldgrauen Rock, viele ge⸗ ſchmückt mit den Ehrenzeichen des Krieges. ö Nach einem muſikaliſchen Auftakt begrüßte der Vorſitzende des Vorſtandes des Hauſes der Deutſchen Kunſt, Aug uſt von Finck, die Feſtverſammlung. In Ehrfurcht und tiefer Dankbarkeit gedachte er des Schirmherrn Adolf Hitler und wertete ſodann die Große Deutſche Kunſtausſtellung 1940 als ein Zeugnis deutſcher Schöpferkraft. Goebbels: Die Kunſt Beſitztum des ganzen Volles Sodann nahm der Präſident der Reichskulturkammer, Reſchsminiſter Dr. Goebbels, das Wort zu folgender Anſprache: i 8. ͤ v Wenn 1 9 in einem größeren Hauſe wohnt als du, ſo iſt das für dich noch kein Grund, dir von b jenem alles gefallen zu laſſen. Bismarck. ö Paule aul der„, erpetua Roman von Axel Rudalpb. 13 Beim unvermuteten Anblick dieſer Aufnahme hat Jep Fahland plötzlich einen Gedanken. Man müßte ſich ſo ein Bildchen ſichern. Beſchreibungen ſind immer unſicher, aber bielleicht wäre etwas Näheres über dieſen Baron Caſten⸗ ſkjold zu erfahren, wenn man ſein Bild der Polizeibehörde vorlegen könnte. Ganz geheuer erſcheint ihm der Mann nicht. Jep iſt ſogar, nach dem kurzen, aber heftigen Auf⸗ tritt zwiſchen ihm und Caſtenſkjold, entſchieden der An⸗ ſicht, daß es nötig iſt, dieſem„Baron“ einmal etwas näher auf die Finger zu ſehen. Nur hat er bisher keine Zeit gehabt, ſich mit dieſer Angelegenheit weiter zu beſchäftigen. Alſo das Bild! Jep überlegt noch, ob er den Photo⸗ graphen Erdmann einweihen ſoll, als Helga Lürſen durch die kleine Seitentür den Verkaufsraum betritt. Sie ſtutzt ein wenig beim Anblick Fahlands, beherrſcht ſich aber und fragt mit liebenswürdigem Geſellſchaftslächeln nach ſeinen Wünſchen. 8 Jep heuchelt die Abſicht, einige Photoaufnahmen ent⸗ wickeln und kopieren zu laſſen, kauft auch ein paar Film; rollen und lenkt dann das Geſpräch auf die ihn ſo lebhaft intereſſierenden Aufnahmen. Helga Lürſen zeigt ihm be⸗ reitwillig die Bildchen. Ausgezeichnete Bilder! Jep lobt und bewundert ohne Einſchränkung. Beſonders das hier — Donnerwetter! Eine tadelloſe Aufnahme, ſcharf und dabei wunderhübſch geſtellt. Im Hintergrund iſt ſogar, wenn auch etwas verſchwommen, der herankommende „Erſte“ zu erkennen. Jep Fahland weiſt nachdrücklich auf dieſe Tatſache hin und behält das kleine Photo in der Hand. 8 „Wie iſt das, Fräulein? Kann man das Bildchen kaufen?“ ä Anflug eines verwunderten Lächelns.„Nein, Herr— Fahland. Dieſe Bilder ſind doch Aufnahmen unſerer Fahrgäſte und natürlich unverkäuflich.“ 5 „Natürlich! Ich vergaß! Aber ſagen Sie mal, Fräu⸗ lein, Sie haben ſa doch den Film noch da, nicht wahr? Könnten Sie mir nicht einen Abzug von dieſem Bildchen machen. Es ſchadet dem Film doch nichts und ich möchte zu gern unſeren Erſten...“ f n Helga Lürſen hat ſich vorgebeugt, um das Bild zu betrachten, das Jep in ſeiner Hand hält. Plötzlich erfriert das Lächeln auf ihrem Geſicht zu eiſiger Ablehnung.„Be⸗ Meine Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen! Der Feldzug gegen Frankreich iſt mit dem großartigſten Sieg unſerer Geſchichte beendet worden. Noch bleibt ein Feind übrig. Das deutſche Volk wird auch ihm gegenüber ſeine nationale Exiſtenz und ſeinen Lebensraum mit allen ihm zu Gebote ſtehenden Kräften verteidigen. Niemand bei uns zweifelt am endgültigen Sieg In dieſer weltgeſchichtlichen Situation ſoll nun die Große Deutſche Kunſtausſtellung 1940 in München eröffnet werden. Wie paßt beides zuſammen? Das deutſche Volk iſt in ſeiner Geſamtheit eine kämpfende Nation. Der totale Krieg iſt Wirklichkeit. Das Leben des deutſchen Volkes iſt ganz dem einzigen Gedanken des Krieges untergeordnet. Der einzelne Menſch iſt in ſeinen privaten Wünſchen und Intereſſen vollkommen zurückgetreten hinter das Geſamtintereſſe. Es gilt jetzt nur noch das Leben unſeres Volkes, und darum— gerade darum!— werden wir es ge⸗ winnen und für alle, Zukunft ſichern Was ſoll nun da, ſo könnte man fragen, die Eröffnung einer Kunſtausſtellung? Die Kunſt, ſo meint man vielſach, iſt doch lediglich eine Ver⸗ ſchönerung des Lebens, nicht aber eine Lebensnotwendigkeit— Das meint ja auch das Sprichwort, wenn es ſagt, daß im Waffenlärm die Muſen zu ſehweigen haben Wir Nationalſozialiſten vertreten demgegenüber einen anderen Standpunkt. Der Nationglſozialismus als Idee und Weltanſchauung erfaßt das Leben unſeres Volkes in ſeiner Geſamtheit, und gerade in dieſer totalen Lebens und Welt; auffaſſung iſt er ein Syſtem geworden, das eben deshalb auf allen Gebieten von Erfolg zu Erfolg ſchreitet. Darauf iſt auch das zurückzuführen, was vielleicht heute im Ausland als das deutſche Wunder bezeichnet wird Es bedeutet nichts anderes als die vollkommene Ausſchöpfung der deutſchen Volkskraft nach jeder Richtung und in jeder Beziehung zur Sicherung und zur Behauptung unſeres völtiſchen Lebens So haben wir Pationalſozialiſten auch ſeit je die Kunſt in den Dienſt des Volkes geſtellt. Sie war und tſt für uns kein Zeitver⸗ treib, ſondern eine unabdingbare Lebeusnotwendigkeit. Unſere Soldaten, die von Sieg zu Sieg ſchreiten, be⸗ ſchützen nicht nur die deutſchen Städte, unſere Fabriken, Felder und Menſchen, ſie beſchützen auch das erſte euro⸗ päiſche Kulturland, das Land eines Beethoven und Wagner, eines Schiller und Goethe, eines Dürer und Grüne⸗ wald. Man kann die Kunſt nicht nach Belieben und nach Zeitumſtänden einſetzen und auch wieder abſetzen. Sie iſt da, ſie iſt eine Daſeinsäußerung unſeres Volkes, ſie gehört zu unſerem nationalen Leben genau wie die Wirtſchaft oder die Politik. Darum haben wir auch ſeit Beginn des Krieges den größten Wert darauf gelegt, das deutſche Kulturleben voll⸗ kommen und ungeſtört in Gaug zu halten. Bei uns ſind im Gegenſatz zu den Ländern der feindlichen Plutokratien während des ganzen Krieges die Theater, Kinos, Schulen, 2 Univerſitäten und eine große Anzahl der Muſeen offen⸗ gehalten worden. Sie hatten die Aufgabe, dem Volk in dieſen ſchweren Zeiten Halt und Aufrichtung zu geben. Sie waren dazu be⸗ rufen, die nationale Moral unſeres Volkes zu kräftigen, zu heben und zu fördern. Ja, ſie ſind zu unſeren Soldaten an die Front gegangen und haben ihnen bis in die Bunker des Weſtwalls hinein eine Erinnerung an das Leben gebracht, das ſie verteidigen und in das ſie nach dem Frieden des Sieges wieder zurückkehren wollen und auch ſollen. 5 So hat auch das unſterbliche Preußen gehandelt, als es in der Zeit ſeiner ſchwerſten nationalen Bedrängnis und Not neue Univerſitäten gründete. Heute iſt die Kunſt im national⸗ ſozialiſtiſchen Staat Beſitztum des ganzen Volkes. Wenn wir alſo jetzt die Pforten der großen Deutſchen Kunſtausſtellung 1940 in München im„Haus der Deutſchen Kunſt“ öffnen, 110 0 werden in dieſe weiten Hallen die Müt⸗ ter, Frauen, Geſchwiſter und Kinder unſerer Soldaten hinein⸗ ſtrömen, ja, dieſe ſelbſt, die Verwundeten und Urlauber unſe⸗ rer Wehrmacht werden vor den Bildern und Plaſtiken dieſer Kunſtausſtellung ſtehen und auch in ihnen den Wandel der Zeit deutlich erkennen können. Sie werden in ihnen nicht eine äſthetiſierende Spielerei ſehen, ſondern ein Ringen um die natürliche Geſtaltung des Lebensausdruckes unſeres Volkes auch auf dieſem Gebiet. Das iſt vor allem nötig in Kriegs⸗ zeiten, wie wir ſie jetzt durchleben. Wie nü 25 und not⸗ wendig erſcheint uns nun die Maßnahme, die der Führer vor drei Jahren mit der großen Säuberung des deutſchen Kunſtlebens vornahm. Wäre das damals nicht geſchehen, würde hier durch die deutſche bildende Kunſt auch heute noch jene entartete Typf⸗ ſierung des Menſchen und des Lebens gezeigt, die im ſchreiend⸗ ausliefern. Wenden Sie ſich doch an Fräulein Dahn! Sie wird Ihnen ſicher gern die Aufnahme überlaſſen.“ Eben nicht— denkt Jep ärgerlich. Der edle Baron hat ihm doch ſtreng verboten, ſich mit ihr einzulaſſen. Das kleine Fräulein kriegt's fertig und dreht mir ihre Kehr⸗ ſeite zu, wenn ich es noch einmal wagte, ſie anzuſprechen. Helga Lürſen hat bereits die unfertigen Aufnahmen mit einer entſchiedenen Bewegung dem Zugriff Jep Fahlands entrückt, aber er verſucht es doch noch einmal. „Seien Sie nett, liebes Fräulein, und machen Sie mir ſo einen Abzug. Es verſteht ſich wohl von ſelbſt, daß ich keinen Mißbrauch damit treiben werde.“ Mißbrauch?! Er wird abends in ſeiner Kabine das Bild anſchmachten! Vielleicht gar es auf jeder Wache bei ſich tragen, in ſeiner Brieftaſche!l An ſeinem Herzen! Helga weiß ſelber nicht, warum ſie der Gedanke ſo empört. Was gehen ſie Jep Boyſens Herzensgeheimniſſe an! Aber der Unwille iſt nun einmal da, und ihre Antwort klingt ſchär⸗ fer, als ihr bewußt wird:„Ich muß Ihre Zumutung ent⸗ ſchieden zurückweiſen, Herr Fahland!“ „Na, na— warum ſo kratzbürſtig? Ich habe doch nur höflich gefragt.“ f 5 5 „Ich bin nicht kratzbürſtig, Herr Fahland. Ich ver⸗ bitte mir nur...“ Helga macht eine halbe Wendung und lächelt einen eben an den Verkaufsſtand getretenen Herrn mit übertriebener Liebenswürdigkeit an.„Womit kann ich Ihnen dienen, Mr. Andrews?“ Abgeblitzt. Mit einem ärgerlichen Achſelzucken nimmt Jep ſeine Iſtullrierten und verſchwindet. Mr. Andrews ſieht ihm einen Augenblick nach und heftet dann einen 95 Blick auf das zornige Antlitz des jungen Mäd⸗ chens. 8 8 „Sie hatten eine Meinungsverſchiedenheit mit dem Offizier, Fräulein?“ dem Amerikaner zu erklären, warum ſie über Jep Fah⸗ lands Verlangen ſo empört iſt.„Ich werde gleich Ihre Filme herausſuchen, Herr Andreſws. Einen Augenblick mur.“ g „Es eilt nicht, Fräulein. Sagen Sie.. Ich bin nicht Zanz feſt in der deutſchen Sprache— was bedeutet das Wort, das Mr. Fahland vorhin äußerte? Kratzbörſteg?“ Helgas Geſicht wird hart vor Erbitterung bei der ſpielen!“ bricht es unüberlegt aus ihr hervor.„Hat ge⸗ cade Grund, hier an Bord das große Wort zu führen, der Herr— Boyſen!“ daure, mein Herr. Ohne ausgeſprochene Einwilligung des Kunden darf ich ſelbſtverſtändlich keine Abzüge an Dritte 1 „Boyſen— ſagen Sie? War das nicht Mr. Fahland, der vorhin?“ „Ach, nichts von Belang.“ Helga verſpürt keine Luſt, Erwähnung des Wortes.„Er ſoll ſich nur nicht ſo auf; Nation erfüllt ſten Gegenſaßz zum Heroismus unſerer Front ſtande, dann allerdings müßten wir uns vor unſeren Soldaten ſchämen, und ſie würden nur mit Ingrimm feſtſtellen können, wie wenig es ſich mindeſtens auf dieſem Gebiet lohnte, für eine ſolche Heimat ſein Leben einzuſetzen. Aber heute iſt das anders. Heute präſentiert ſich auf der Großen Deutſchen Kunſtaus⸗ ſtellung 1940 in München die deutſche bildende Kunſt wieder als der ewige und unveränderliche Ausdruck unſeres deutſchen völkiſchen Lebens. 8 1397 Werke von 751 Künſtlern Drei große Ausſtellungen der deutſchen Malerei und Pla⸗ ſtik haben wir nun in dieſem feſtlichen Hauſe erlebt. Es iſt die vierte große deutſche Kunſtausſtellung, die heute zur Er⸗ öffnung kommen ſoll. Die Zahl der Ausſteller beträgt im Jahre 1940 751 gegen 767 im Jahre 1939, die Zahl der aus⸗ geſtellten Werke 1397 gegenüber 1323 im Jahre 1939. Die Ausſtellung zeigt einen repräſentativen Saal der Malerei, einen repräſentativen Saal der Plaſtiken, drei Säle ſind dem Kriegsgeſchehen gewidmet, ein weiterer Raum 1 18 dem Feldzug in Polen, eine Wand bringt Dar⸗ ſtellungen aus dem Gebiet der deutſchen Luftwaffe und eine Wand Landſchaften aus Norwegen. Nicht alle Ausſteller können in dieſem Jahre unter uns weilen. Viele von ihnen ſtehen als Soldaten bei der Wehrmacht und treten mit der Waffe in der Hand für Küper und Volk ein, ſo wie ſie im Frieden mit ihrer Kunſt Führer und Volk dienen. Der Führer ſelbſt, der ſonſt dieſe Aus⸗ ſtellung zu eröffnen pflegte, kann heute nicht unter uns wei⸗ len. Er hat mir die ehrenvolle Aufgabe übertragen, ihr ein Geleitwort mitzugeben. Die Kunſtfeſte, die ſonſt mit der Eröffnung dieſer Ausſtellung in München verbunden waren, ſind in dieſem Jahre verſtummt. Hier gilt's jetzt nur der Kunſt, einer echten leben⸗ bejahenden deutſchen Kunſt, die auch im Krieg und trotz des Krieges ihre ewige Daſeinsberechtigung behält. Sie ſoll den Menſchen Halt und Erbauung geben. Sie ſoll ſie ſtärken in dieſer Zeit erhöhter Sorgen und Nöte, aber auch ſtolzeſter kriegeriſcher Triumphe. In feſter Zuverſicht und unerſchütterlichem Glauben grüßen wir den Führer. Wir wünſchen ihm eine geſegnete Hand und unſerem Volke den Endſieg, für den wir alle arbeiten und leben. Im Anſchluß an die Rede des Reichsminiſters Dr. Goeb⸗ bels verkündet der Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß: „Im Namen des Führers eröffne ich die Große Deutſche Kunſtausſtellung im Kriegsjahr 1940. Ich eröffne ſie, indem ich den Führer grüße. Ich grüße ihn als den großen Förderer und Schützer der deutſchen Kultur. Adolf Hitler Sieg Heil!“ Das Lied der Deutſchen und das Horſt⸗Weſſel⸗Lied gaben der weihevollen Feierſtunde einen würdigen Ausklang. Nach dem Feſtakt traten unter ſachkundiger Führung von Direktor Kolb vom Haus der Deutſchen Kunſt die Ehrengäſte, an ihrer Spitze der Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Dr. Goebbels und der Staatskommiſſar für das Haus der Deutſchen Kunſt, Gauleiter Staatsminiſter Adolf Wagner, einen Rundgang durch die Ausſtellung an, die eine einzig⸗ artig eindrucksvolle Demonſtration des ſchöpferiſchen Lebens⸗ willens des deutſchen Volkes und einer der ſtärkſten Beweiſe für die innere Sicherheit und Siegesgewißheit iſt, von der Führung und Volk in dieſem Ringen um die Exiſtenz der ind. CCCCCCĩðV:udwDv Wußten Sie das ſchon? Bei den Totenfeiern in Guadelupe in Mexiko werden Masken aus großen Totenköpfen getragen, die die Leichen⸗ wärter aufſetzen. Bei den Tahua⸗Indianern in Peru herrſcht noch das Mutterrecht. Alle Steuerangelegenheiten beſtimmen die Frauen. Ohne ſie wird nichts unternommen, die Männer ſind nur die ausführenden Organe. * In Prijedor in Bosnien hat ein Kutſcher 56 Stunden hindurch ohne Unterbrechung Karten geſpielt und die meiſten Spiele gewonnen. Weltrekord! * Wenn ein Kind zur Welt kommt, enthält der kleine Kör⸗ per 75 Prozeit Waſſer. Auch der erwachſene Menſch hat im Durchſchnitt einen Waſſergehält von 70 Prozent. „Ach was, Fahland! Jep Boyſen heißt er in Wirk⸗ ichkeit!“ Helga wird plötzlich ſehr rot im Bewußtſein, wider ihren Willen etwas ausgeplaudert zu haben, was chließlich einen Fremden nichts angeht.„Bitte, Mr. An⸗ drews, hier ſind Ihre Abzüge.“ „Thank you.“ Mr. Andrews zahlt den kleinen Betrag, teckt die Filmabzüge ein und marſchiert geradewegs auf die Funkbude zu. Vier Stunden ſpäter hält er die Antwort auf ſeinen Funkſpruch in Händen und überſetzt ſich ſelbſt zum dritten⸗ nal die Chiffreworte in normales Engliſch. Mr. Andrews ieht ſehr vergnügt dabei aus. Ja, der General Zufall! Was der ſo alles zuſtande bringen känn. Der ſelige Nat Pinkerton iſt ein Waiſenknabe gegen dieſen größten aller Detektive! In beſter Stimmung läßt Mr. Andrews ſich von dem Steward einen Martini bringen. „Well, ich hoffe ernſtlich, daß unſere Unterhaltung bier nicht belauſcht werden kann, Sir?“ „Keine Angſt, Herr Andrews. Hier hört uns nie⸗ mand.“ Jep Fahland betrachtet heimlich beluſtigt ſeinen Beſucher, der einen fragenden Blick nach den Kabinen⸗ vänden geworfen hat.„Schießen Sie ruhig los. Was jaben Sie mir denn ſo Hochwichtiges mitzuteilen?“ „Oh, es handelt ſich eigentlich nicht um eine Mittei⸗ ung, ich wollte nur eine alte Bekanntſchaft erneuern, Mr. Boyſen!“ Keine Miene zuckt in Jeps Geſicht. Nur etwas fahl ſt es plötzlich geworden. Sie irren ſich, Herr Andrews. Mein Name iſt Fah⸗ „Mag ſein. Damals, als ich das Vergnügen hatte, Sie kennenzulernen, nannten Sie ſich jedenfalls Mr. Boy⸗ en. Erinnern Sie ſich nicht? Auf der Potomac'!“ Jep ſchaut in das ſarkaſtiſch lächelnde Geſicht ſeines Zegenüber und fühlt, daß alles Leugnen hier keinen Zweck ſat. Der Mann da weiß, wer er iſt. Einen Augenblick ang würgt er etwas hinunter, dann begegnet er feſt und uhig dem Blick des Amerikaners. a „Was wollen Sie von mir?“ „Nichts Beſonderes, Mr. Bohſen. Nur eine Bekannt⸗ chaft von der ⸗Potomac' erneuern, wie ich bereits ſagte.“ „Nein“, ſagt Jep hart.„Das iſt gelogen, Sir. Auf er ‚Potomac! waren Sie nicht!“ f „Vorzügliches Gedächtnis“, nickt Andrews.„Nun ja, and N lach einem ſolchen Erlebnis— ich meine, nach dem ver⸗ 11 ſängnisvollen Untergang der Potomae „Ich will jetzt wiſſen, was Sie von mir wünſchen!“ ———— 8 9 d. 3 5