e eee e Bezugspreis Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., un Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. D ————̃—p— ů für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Tages. und Anzeigenblatt Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68 Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— 55* 40. Jahrgang Neue Luftangriffe Zwei einfliegende britiſche Flugzeuge abgeſchoſſen.— Am 29. Juli verlor der Feind insgeſamt 21 Flugzeuge. Berlin, 31. Juli. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die Schlechtw lage erzwang eine Einſchränkung der Tätigkeit erer Luftwaffe Trohdem wurden neben Auf⸗ klärungsf n an der Oſt. und Südküſte Englands die Flugzeugfabrik in Filton, ſowie die Hafenanlagen von swanſega und Plymoukh in der Nacht zum 31. Juli mit Bomben angegriffen. In der Nacht zum 31. Juli flogen nur wenige britiſche Ilugzeuge nach Weſtdeutſchland ein. Durch die Bomben⸗ . wurde Sach oder Perſonenſchaden nicht angerich⸗ el. Zwei einfliegende Flugzeuge wurden durch unſere Jä⸗ 957 abgeſchoſſen.— Wie nachträglich bekannt wird, ſind am 75 Juli insgeſamt 21 britiſche Flugzeuge abgeſchoſſen wor⸗ en. 47 Aden erneut bombardiert Volltreffer auf zwei Schiffe und ein Brennſtoffdepok. Engliſcher Bomber abgeſchoſſen Rom, 31. Juli. Der itkalieniſche Wehrmachtsberichk vom Mikkwoch hat folgenden Wortlaut:„Unſere Flieger in Oſt⸗ afrika haben den Hafen von Aden erneut bombardiert und dabei Volltreffer auf zwei Schiffe und ein großes Brenn⸗ ſtoffdepot erzielt. Alle unſere Flugzeuge ſind zurückgekehrt. Während eines vom Feind verſuchten Angriffes auf Aſſabß iſt ein Blenheim⸗Bomber von unſerer Luftabwehr abgeſchoſſen worden.“ England unter Blockade In drei Tagen 308 000 Tonnen für England beſtimmte Ware verſenkt. Berlin, 31. Juli. Deutſche U⸗Voote und Flugzeuge füh⸗ ren Schlag auf Schlag gegen die Flotte Englands, gegen die Rüſtungszentren und Hafenanlagen der Infel. Tag für Tag verſinken wertvolle Waren Lebensmittel aus Ueber⸗ ſee, in denen in den Städten des Landes bereits Mangel herrſcht, können die empfindlichſte Lücke nicht mehr ſchlie⸗ ßen. Wenn man bedenkt daß die Achſenmächte noch nicht einmal zum Hauptſchlag gegen England ausgeholt haben. ſo gewinnen die Wehrmachtsberichte von den empfindſamen Tonnageverluſten beſondere Bedeutung. Da leſen wir z. B. am 26. Juli 1940 von 63 000 BRT, am 27. Juli 1940 von 97 298 BRT. am 28. Juli 1940 von 60 000 BR für Eng⸗ land verloren gegangenen Schiffsraum. Man muß ſich nun borſtellen, welche Warenmenge dieſe Tonnageverluſte in ſich ſchließen, um zu ermeſſen wie ſchnell dadurch den Briten heute bereits klargemacht wird, wohin ein Blockadevorhaben auch einmal führen kann. Der Pfeil der Blockade iſt auf den Schützen zurückge⸗ ſprungen leberlegen wir: Die Regiſtertonne entſpricht einet Größe von 2.83 Kubikmetern, und iſt von Bruttoregiſtertonnen die Rede. ſo meint man darnit die Vermeſſung des geſamten Schiffsraumes einſchließlich der Maſchinen⸗, Wohn⸗ und Betriebsräume. Zieht man das Ge⸗ wicht der Beſatzung der Maſchinen, der Betriebs und Pro⸗ viantvorräte ab und rechnet man außerdem die nottvendi⸗ gen Ladezwiſchenräume als ladefreien Raum, ſo findet man, daß die Ladefähigkeit eines Schiffes etwa 140 v. H. der Bruktoregiſtertonnage beträgt. Ein Schiff von 1000 BR kann alſo etwa 1400 Tonnen Ware verladen. Unter Jugrundelegung dieſer Werte würde die Ver⸗ nichtung feindlicher oder dem Feind dienſtbarer Tonnage in den drei erwähnten Tagen neben dem Verluſt der werk⸗ vollen Schiffe die Verſenkung von 308 000 To. bedeuten. Zum Landtransport dieſer Mengen wären 342 Güterzüge von etwa 60 Waggons nötig wobei die Ladefähigkeil jedes Waggons mit 15 Tonnen angenommen wurde. i Man ſtelle ſich dieſe rieſigen Güterzüge vor und man wird wiſſen, in welchem Verhältnis die großmäuligen Re⸗ den der ſcheinheiligen britiſchen Führerſchicht zur wirklichen Kraftreſerve des„geflügelten Löwen“ ſtehen! Kataſtrophale Schwierigkeiten Die von der britiſchen-Plutokratie gewünſchte Fort⸗ etzung des Krieges wird durch die kataſtrophalen wirt⸗ chaftlichen Schwierigkeiten in Frage geſtellt, die ſich immer ſtärker bemerkbar machen. Die neulich mit großem Aufwand eingeleitete neue britiſche Ausfuhr⸗ kampagnedeollte hauptſächlich von der britiſchen 12 er. tilinduſtrie beſtritten werden, die in Friedenszeiten bekanntlich den großen Anteil an der britiſchen Geſamt⸗ ausfuht ſtellte Die Ausſichten hierfür werden jedoch von der Londoner Wirtſchaftszeitung„Financial News äußerſt eſſimiſtiſch beurteilt. da die wichtigſten Märkte für Eng⸗ and zum Teil völlig verſchloſſen ſind bezw. infolge des im⸗ mer größer werdenden Schiffs raumman gels kaum noch beliefert werden können Dieſe Schwierigkeiten ſpiegelt auch der Geſchäftsbericht des Shell⸗ Konzerns, des führenden britiſchen Oel Unternehmens, wider. Der Verluſt weiter Abſatzgebiete finanzielle Schwierigkeiten aller Art und die gewaltigen Gefahren, die heute britiſchen Oeltrans⸗ porten auf See drohen, haben bewirkt, daß für die ſonſt ſo ſuchten Aktien der großen 1 iften gegenwärtig aum noch Intereſſe beſteht. Dasſelbe gilt von den Aktien der großen Tee⸗Geſellſchaften, die rieſige Lagerbeſtände jn den Produktionsländern unverkäuflich liegen haben, wäh⸗ rend die Engländer ihr Nationalgetränk faſt ganz entbeh⸗ ren müſſen.. Donnerstag, den 1. Auguſt 1940 Im Auftrag des Reichsminiſteriums für 50 A Das Werk rechnet gründlich ab mit den verlogenen Behauptungen, daß England eine Demokratie ſei: Schon die Exinnerung daran, daß England bis zum Jahre 1918 das allgemeine und gleiche Wahlrecht nicht gehabt hat, und ferner der Umſtand, daß das britiſche Oberhaus ſchon durch ſeine Zuſammenſetzung mit dem Volke überhaupt nichts zu tun hat, muß größte Zweifel an der britiſchen„Demokra⸗ tie“ erwecken. Aber auch in England ſelbſt haben wiederholt Männer ihre Stimmen erhoben— John Ruskin und Tho⸗ mas Carlyle z. B.— die das britiſche Syſtem als Mam⸗ monismus gebrandmarkt haben. 415 Millionen Einwohner zählt das britiſche Weltreich darunter 45 Millionen allein in Europa. Die Zahl derer aber, die wirklich die Porteile dieſes Imperiums genießen umfaßt kaum 600 Familien. Kein Wunder alſo, daß die Trunk ſu cht zum National⸗ laſter der enaliſchen Arbeiterbevölkerung geworden iſt. England erſtickt an ſeinem Reichtum Geld iſt in die⸗ ſem Lande alles. Reichtum adelt und wird geadelt, und niemand frägt, wie er erworben iſt. Das britiſche Oberhaus iſt ein„Haus der Lords“ das Unterhaus aber eine Filiale der in der erſten Kammer dominjerenden konſervativen Partei So kommt denn auch der ſchwediſche Profeſſor Gu⸗ ſtav v Steffen einer der beſten Kenner des Inſelſnobs, um die Jeſtſtellung nicht herum, daß in England noch niemals eine Volksregierung oder eine Regierung durch das Volk zuſtandegekommen iſt und Berfhard Shaw ſpricht weni⸗ ger von der britiſchen Demokratie, dafür aber kreffend von der Oligarchie. Von den regierenden Herren aber ſagt er. daß ſie das Land ſehr ſchlecht regieren, weil ſie vom Volk ſo weit abgerückt ſind daß ſie ſeine Nöte nicht kennen, und ihre Macht nur dazu benutzen um ſich auf Koſten der arbeitenden Maſſen noch mehr zu bereichern. Obwohl die Armen im Lande eine Mehrheit von 91 beſitzen, bildeten ſie im Varlament nur eine gaanz kleine Minderheit. Die ti⸗fere Urſache dafür daß Enalands politiſches Le⸗ ben wahre Demokratie nicht kennt, iſt darin zu erblicken, daß es auch in der Wirtſchaft und im Geſellſchaftsleben De⸗ mokratie nicht kennt. England iſt ohne Zweifel das reichſte Land der Welt, aber zugleich ein Land mit einer obſolut einſejfjgen und ungeſunden Teilung des Vermö⸗ gens, Nach einer britiſchen Statiſtik beſaßen in den Jahren zwiſchen 1924 und 1930 76 Prozent der britiſchen Bepßlke⸗ rung über 25 Jahre weniger als 100 Pfund(2000 Mark). Die geſamten Erfparniſſe dieſer beträchtlichen Volksmaſſe machten nur 3.2 Prozent des Nationalvermögens aus Nur 1 Prozent der Bevölkerung beſaß ein Vermögen von mehr als 10000 Pfund. Und doch entfiel auf dieſe Gruppe 57.7 Prozent des geſamten Volksvermögens Ein weiterer erheb⸗ licher Teil, nämlich 25 Prozent, befand ſich in der Hand der Allerreichſten, von denen ein Erwachfener auf je 2000 Per⸗ ſonen kam. Um die Bedeutung dieſer Statiſtk zu erkennen, ſtelle man ſich vor daß 100 Engländer nebeneinander nach der Größe ihres Vermögens antreten. Dann beſitzt der eine Mann am rechten Flügel mehr Vermögen als die übrigen 99 zuſammen. Praktiſch iſt das engliſche Volk alſo, ſo grotesk das klingt, vom Volkswohlſtand ausgeſchloſ⸗ ſen. Und darum eben iſt England im wahrſten Sinne des Wortes eine Plutokratie. Verantwortung kennt die herrſchende Kaſte in England nicht. Die große Mehrheit dieſer Plutokraten zieht es vor, 972 5 Neigungen und Vergnügungen zu leben, um das egieren einem winzig kleinen Reſt zu 1 10 ind, ge gaeß die Vermögen der britiſchen Oberſchicht 5 araus hervor, daß allein in einem einzigen Jahre, 1920 nämlich, zehn Vermögen vererbt worden find, deren jedes über 20 Millionen Reichsmark betrug. In Deutſchland wird es, nachdem die Juden ausgeſchaltet worden ſind, ſicher nur wenige derartige Vermögen geben, geſchweige denn, daß alljährlich eine ſolche Zahl zur Vererbung ge⸗ langt. Wie das Geld das geſamte Leben regiert, ſo natür⸗ lich auch den Schul⸗ und Univerſitätsbetrieb. Der Beſuch der 1 Schulen Eton und Harrow koſtet jährlich an die 0 000 Reichsmark, das Studium an den beiden Univerſi⸗ täten Oxford und Cambridge zumindeſten das Doppelte, Ein Beſuch der hohen Schulen der britiſchen„Demokratie iſt daher nur ſolchen Leuten möglich, die das Glück gehabt haben, ſich einen reichen Vater auszuſuchen. Von dem Kabi⸗ nett Chamberlain aber, das Deutſchland im September 1939 den Krieg erklärte, ſind nicht weniger als zwei Drittel ſämtlicher Miniſter durch Harrow und Eton gegangen. Ein weiterer Unterſchied zwiſchen England und dem europäiſchen Feſtland iſt der, daß England ein Land ohne Bauern iſt. Wohl hat es auch in England in alter Zeit einen Bauernſtand gegeben, damit aber iſt im Lauf, der Jahrhunderte gründlich aufgeräumt worden. Die briti⸗ ſchen Plutokraten haben die Bauern„gelegt“ und die Län⸗ dereien teils in Weideland zur Schafzucht, vor allem aber in Parks und Jagdgründe verwandelt. Selbſtverſtandlich läßt die Würde nicht zu, daß nun ein Lord ſich perſönlich um ſeinen Landbeſitz kümmert. Dafür ſind Pächter„gut enug“, 1 überhaupt drei Viertel engliſcher„Landwirte ächter find. i— So iſt alſo das wahre England durch das Regiment der Plutokraten ein Land der Gegenſätze, der Geldherrſchaft, des Elends und der Verantwortungsloſigkeit Bernhard Shaw, der unerbitterliche Kritiker der engliſchen Geſellſchaft, hat daher nur allzu recht, wenn er in ſeinem keit geworden. Nr. 179 Theaterſtück„Menſch und Uebermenſch“ einen füdiſchen R äuber und einen engliſchen Kapitaliſten ſich ver⸗ brüdern läßt„Ich bin ein Rauber“ ſagt der Jude zu dem engliſchen Gentleman,„ich lebe von der Beraubung der Reichen“ Und der erwidert ihm prompt:„Ich bin ein Gentleman, ich lebe von der Beraubung der Armen; reichen wir uns die Hand“ Dieſer füdiſch⸗plutokratif chen Allianz ſchlägt jetzt die Stunde der Abrechnung. Heuchler Halifax Eine nichtsſagende Erklärung über die engliſche Spionage⸗ kätigkeit in Fernoſt Stockholm, 31. Juli. Im britiſchen Oberhaus ſprach Außenminiſter Halifax über die Verhaftung britiſcher Staatsangehöriger in Japan. Der„fromme Biſchof⸗ ora⸗ kelte zunächſt ſalbungsvoll über die japaniſche Behauptung, wie er ſich ausdrückte, daß der Reuterkorreſpondent Cox Selbſtmord begangen habe, weil er ſich im Verlauf der Un⸗ terſuchung darüber klargeworden ſei, daß er einer Verur⸗ teilung nicht entgehen könne. Halifax erklärte hierzu, die britiſche Regierung könne dieſe indirekte Vorwegnahme einer Schuld keinesfalls akzeptieren. Es ſeien bereits ſeitens des britiſchen Botſchafters in Tokio energiſche Vorſtellungen beim japaniſchen Außenminiſter erhoben worden. Halifax ſelbſt habe den japaniſchen Botſchafter nicht im Zweifel dar⸗ über gelaſſen, daß die britiſche Regierung dieſe Verhaftun⸗ gen im ernſten Licht betrachte. Halifax erwähnte zum Schluß die amtliche japaniſche Er⸗ klärung, daß die verhafteten Perſönlichkeiten einen Teil des abritiſchen Spionagenetzes“ bildeten, das über das ganze Land verbreitet geweſen ſei, und kam mit der Ausrede, es ſei nicht nötig, hervorzuheben, daß dieſe Behauptung der japaniſchen Regierung jeder Grundlage entbehre.— Die Welt wird dieſen fadenſcheinigen Erklärungen des britiſchen Aub enminiſters keinerlei Glauben ſchenken. a Die Londoner Blätter unterſtreichen natärlich die heuch⸗ leriſche Erklärung des Außenminiſters und tun ſo, als könnten die Engländer überhaupt kein Wäſſerlein trüben. Dabei bringen fapaniſche Zeitungen gerade jetzt wei⸗ tere Enthüllungen über die Tätigkeit des Secret Service in Japan. Und der Sprecher des japaniſchen Außenamtes ver⸗ öffentlicht eine Erklärung, daß die Verhaftungen durchaus gerechtfertigt ſeien. Sie verfolgten den Zweck, jegliche Spionagetätigkeit innerßalb Japans zu verhindern. Ein eventueller engliſcher Proteſt ſei abſolut unbegründet. Der Sprecher weiſt abſchließend die engliſchen Behauptungen zu⸗ „ick deß die Verhafkungen ohne hinreſchende Beweiſe vör⸗ genommen en. Genügendes Beweismaterial befände ſich in den Händen de: Behörden, über das jedoch, da die Unter⸗ ſuchungen noch im Gange ſeien, nichts bekanntgegeben wer⸗ den könne. Churchill gegen internationales Recht Deutſches Seenok-Flugzeug von den Briten zur Landung gezwungen. Newyork, 31. Juli. Nach einer Aſſociated Preß⸗Mel⸗ dung aus London wurde ein deutſches Seenot⸗Flugzeug. deſſen Piloten man zur Landung gezwungen hatte, in einen engliſchen Hafen eingeſchleppt. Bei der Unterſuchung des Flugzeuges habe es ſich herausgeſtellt, daß es vollkom⸗ men unbewaffnet und lediglich für Hoſpitalzwecke eingerich⸗ tet geweſen ſei. 5 ie britiſchen Kriegsverbrecher vom Schlage Churchill und Duff Cooper ſcheuen ſich nicht, die in der Genfer Kon⸗ venkion feſtgelegte Sicherheit und Unverletzbarkeil der Ein- richtungen des Roten Kreuzes einfach zu brechen. Für ſie gilt kein internationales Recht, wie auch die Tatſache be⸗ weiſt, daß ſchon mehrfach deutſche Seenot- Flugzeuge. die der Bergung verunglückter Flugzeugbeſatzungen dienen und deuklich ſichtbar mif dem Roten Kreuz kenntlich gemacht . von den Fliegern der Royal Air Force beſchoſſen wor⸗ en ſind. * Er wollte den Krieg Das bekannte franzöſiſche Blatt„Action Francaiſe“ gibt eine Schilderung der Marſeiller Zeitung„Sunophore“ mie⸗ der, Es heißt darin daß Churchill im Januar 1939 in den Ferien an der Riviera war. Er ſei dort mit dem damaligen polniſchen Außer miniſter Beck oft zuſammen geweſen. Am 11 Januar 1939 habe eine reiche Amerika⸗ nerin auf ihren Schloß ein Frühſtück für die ausländi⸗ Abolonie gegeben. Auch Churchill war anweſend. dohl er damals nicht der Regierung ſeines Landes an⸗ gehörte, ſpiegelte er nicht, in überraſchendem Leichtſinn eine Erklärung über den Krieg abzugeben Er ſagte:„Wir werden mit Deutſchland Krieg führen“. Seine Gaſtgeberin. deren hohes politiſches Verſtändnis von allen ihren Freun⸗ den gerühmt wurde, antwortete 1„Wie können Sie etwas Derartiges ſagen. Sie ſind nicht bereit. Wie können Ste den Krieg ins Auge faſſen! Churchill antworteke: Das macht nichts. Während zweier Jahre werden wir kleine Maſſakers haben Nachher werden wir durch linſere Anſtrengungen den Krieg gewinnen.“ Einige Tage ſpäter begegnete ſie von neuem dem engliſchen Staatsmann in einem 1 das ebenfalls einer ausländiſchen Perſönlich⸗ ehört, 5 Churchill kam hier auf ſeine Erklärungen über den Krieg zurück und rlef angeſichts der diesmal verſtärkteren Einwände ſeiner früheren Gaftgeberin aus:„Der firi 10 Was auch immer ſei, ſo werden wir ihn führen. Es wir Leerliche Maſſaters geben, abet wir werden ihn gewin⸗ nen. Bomber klären England auf Nach den Anſtrengungen zu ſchließen, die die britiſche Regierung macht, um die Stimmung im Lande aufzsu⸗ möbeln, muß in England der Glaube an einen Kriegserfolg reſtlos geſchwunden ſein Ueberraſchend iſt das allerdings nicht. Tag für Tag kreuzen über England, das ſeit tauſend Jahren nicht weiß, was es heißt, Kriegsſchauplatz zu ſein, die Geſchwader deutſcher Flugzeuge. Ob man ihnen die Ge⸗ ſchoſſe der Abwehrkanonen oder eigene Jäger entgegen- ſchickt, unbeirrbar ſtauern die deutſchen Piloten ihren Kurs., hin nach den britiſchen Häfen und Flugplätzen, mitten hin⸗ ein in das engliſche Rüſtungszentum. Bomben auf Englandl Das Krachen der deutſchen Bomben verur⸗ 1 aber nicht nur materielle Schäden größten Ausmaßes, ondern zieht auch die Nerven der Engländer ſtark in Mit⸗ leidenſchaft, ſo daß heute ſchon im Auslande die Frage auf⸗ geworfen wird, ſo z. B. von dem militäriſchen Mitarbeiter der„Newyork Poſt“, wie lange England die pſychologiſche Wirkung der deutſchen Bombenangriffe überhaupt werde aushalten können. Was hat nun die britiſche Regierung in dieſer Situation zur Kräftigung des Widerſtandswillens einzuſetzen? Etwa militäriſche Erfolge an dieſer oder jener Front? Aber dieſe Erfolge wird gerade die britiſche Regierung am allererſten vermiſſen, denn wo die Waffen ſprechen, da erleidet Eng⸗ land nur Niederlagen. Oder vielleicht Erfolge in der Blok⸗ kade? Aber auch dieſe Waffe iſt England aus der Hand ge⸗ ſchlagen! Wer in England heute noch von der Blockade et⸗ was erwartet, der begeht Selbſtbetrug. Seit dem erſten Tage des Krieges hat Deutſchland auch nicht einmal die Le⸗ bensmittelrationen verkleinern müſſen, ſondern ſoweit Aenderungen erfolgten, ſind es Verbeſſerungen geweſen. So erfreuen wir uns jeder Vorteile, die nun einmal einer geordneten Haushaltsführung und einem Maßhalten bei vollen Scheuern innewohnen. England aber muß ſich von Woche zu Woche mehr einſchränken, weil auch der Schiffs⸗ raum, der für dieſen Inſelſtaat das Wichtigſte vom Wichtig⸗ ſten iſt, von Woche zu Woche geringer wird, dank der gewal⸗ tigen Erfolge unſerer Flieger und unſerer Kriegsmarine. Die Mittel. die nun die britiſche Regierung in dieſer Situation anwendet, zeigen ſo recht, wie ſehr dieſes durch das Regiment der Plutokraten ruinierte Land von allen guten Geiſtern verlaſſen iſt. Schickt da der britiſche Infor⸗ mations- und Lügenminiſter Duff Cooper„junge, an⸗ ziehende Frauen“ Trepp auf Trepp ab damit ſie die Haus⸗ frauen ausfragen, was ihnen— in den Zeitungen am be⸗ ſten gefällt. Daneben hat Duff Cooper noch ein Spezial⸗ korps von Leuten eingeſetzt die in den Bars, in den Knei⸗ pen und an anderen Unterhaltungsſtätten herumſchnüffeln und die Untertanen ſeiner Majeſtät kontrollieren ſollen. „Spottvögel Duff Coopers“ hat der Volkswitz dieſe Herren genannt. Einen beſonderen Erfolg ſcheint man ſich von dem Beiſpiel zu verſprechen, das einige Frauen im Alter von 16 bis 60 Jahren im Diſtrikt Jelvaſton gegeben haben, die ſich zur Unterſtützung der Heimatwehr in den Sattel ſchwingen wollen, um verdächtige Individuen ausfindig zu machen, damit die Polizei und die Heimatwehr ſie aufs Korn nehmen kann. Ferner iſt da ein ſogen. Gehirn⸗Truſt gebildet worden, dem ſieben„vornehme“ und verkalkte Herren angehören und die die Rekrutierung beſchleunigen und die ſehnlichſt erwartete Reform des Kriegsminiſteriums erleichtern ſollen. Sogar die Liebesbriefe aus längſt ver⸗ gangenen Maientagen haben in England plötzlich kriegs⸗ wichtige Bedeutung erlangt.„Eure alten Liebesbriefe hel⸗ fen den Krieg gewinnen“ verſichert der„Daily Erpreß“ allen Ernſtes, denn wenn ſie zu nichts weiterem zu ge⸗ brauchen eien, dann ſeien ſie doch vorzüglich als Roh⸗ material für Ladepfropfen geeignet. Dieſe Beiſpiele ließen ſich beliebig vermehren. Aber auch dieſe Auswahl läßt ſchon deutlich genug erkennen, mit wel⸗ cher Leichtfertigkeit die britiſchen Plutokraten ihren Krieg organiſieren Eines aber ſcheint man in England bei all diefen, Mätzchen vergeſſen zu haben, nämlich daß Kriege von Soldaten geführt und entſchieden wer⸗ den. Das aber wird Englands Schickſal entſcheiden! Gegen die Geheimniskrämerei Churchill ſoll Rede und Antwori geben. Genf, 31. Juli. Churchill hat die Rede, die im Unter⸗ haus angekündigt war, plötzlich abgeſagt. In einer ſo verzweifelten Lage, wie der augenblicklichen, iſt es ſelbſt für einen ſo abgefeimten Schwindler wie W. C. ſchwer. zu lügen und zu verdrehen, zu verſchleiern und mit leeren Worten zu drohen. Churchill hat es darum dem Außen⸗ miniſter Halifax überlaſſen, zu den letzten Fragen mit ein paar nichtsſagenden Worten vor dem Oberhaus den„ſtar⸗ ken Mann“ zu ſpielen Im übrigen aber hat der Gauner ſich mit einer raffiniert eingeleiteten Abſtimmung die Mög⸗ lichkeit verſchafft, ſich in einer„Geheimſitzung“ hinter ſorg⸗ ſam verſchloſſenen Türen zu verkriechen Trotz dieſer Ma⸗ növer bleibt aber das britiſche Volk nicht unterrichtet von der üblen Lage, in die es durch die Plutokratenclique ge⸗ bracht iſt. Die Maßnahmen der zuſtändigen Miniſter wer⸗ den trotz aller Lügen über die entſcheidenden Schläge der deutſchen Ü⸗Boote und Kampfflugzeuge auf die Flocte, auf ſeine Hafenanlagen und Rüſtungszentren ſo einſchneidend, daß ſich niemand über den wachſenden Mangel an Roh⸗ ſtoffen. über die immer knapper werdende Lebensmittel⸗ zufuhr im Unklaren iſt. 5 Umſo verbitterter iſt die Bevölkerung darüber, daß der Oberkriegsmacher Churchill ſich nun weigert, über die poli⸗ tiſche und militäriſche Lage Englands öffentlich Rede und Antwort zu geben. Auch die Londoner Zeitungen ſind er⸗ boſt über die Geheimniskrämerei ihrer Regierung. Zie wei ⸗ ſen darauf hin, daß das engliſche Parlament in den vier Jahren des Weltkrieges nur ſieben Geheimſitzungen abhielt, heute aber bereits in wenigen Monaten fün Geheimſitzun⸗ en halte. Die Blätter verlangen eine offene Ausſprache 5 Aber die ſchwebenden Probleme. Ein aufſchlußreicher Brief Newyork, 31. Juli. Die„Newyork Poſt“ veröffentlicht einen Brief des Redakteurs der Londoner„News Chro⸗ nicle“, Edward P. Montgomery, an einen engliſchen Freund in Newyork. In dieſem Brief, der unbeanſtandet die Londoner Ferie paſſierte, und die Ueberzeugung wei⸗ ter engliſcher Kreiſe ausdrückt, heißt es wörtlich: Niemand behauptet, daß es Hitler unmöglich ſein wird, England zu beſiegen denn er 17 ſchon viele andere Dinge vollbracht. welche wir alle für unmöglich hielten. Der Schreiber gibt im weiteren dann nur der Hoffnung Aus⸗ druck, daß es den Deutſchen„recht ſchwer“ gemacht würde. die Inſel zu beſetzen. England ſei gut vorbereitet: Der Sta⸗ Ae der Londoner Barrikaden genüge, um ganz Auſtralien einzuzäunen. 2 3 1 Flugzeuge, darunter aufhalten könnten. Sturzflug auf Dover Handelsſchiffe mit 32 000 Tonnen Schiffsraum und ſämtliche Hafenanlagen vernichtet Von Rriegsberichter Fritz Mittler PK) Frühmorgens iſt es leichter Dunſt begräbt am Ho⸗ rizont den wolkenloſen Himmel. Ein Tag, der ſchön zu wer⸗ den verſpricht. In dieſen beginnenden Tag fliegen wir Wir, die Stukaflieger. 50 und mehr Feindflüge haben die Flugzeugführer und Fliegerſchützen ſchͤn hinter ſich. Aber kein Einſatz dürfte ſo große Begeiſterung ausgelöſt haben wie dieſer. Verblaßt ſind plötzlich Angriffe in Polen das Trommelfeuer mit ſchwer⸗ n auf die Maginotlinie als an dieſem Morgen rze Flugbeſprechung vom Staffelkapitän folgenderma⸗ eingeleitet wurde:„Kinder, es geht gegen den 71 ſten Br die ku Ben die Pieranlagen, die Bauten ſtärkſtes Flakfeuer, wenn wir knapp vor dem Hafen einen langen Geleitzug mit großen„Pötten“ erwiſcht hatten und ſie mit unſeren Bomben beharkten. Nun räuchern wir dieſes Neſt aus. Ein wilder Geſang wird das werden, wenn wir das Geheul der berſtenden Flal⸗ Hier empfing uns jedesmal grangten mit unſeren Bomben erwidern. Der Kampf be⸗ ginnt. Noch kürzer erſcheint uns an dieſem Morgen der Sprung über den„Bach“. Die ſonſt ſo weißen Felſen von Dover heben ſich in dieſem Morgenwind kaum ab. Unſere ſchweren Jäger ſind bereits vorausgeflogen. Hurricans und Spitfires werden bei unſerem Beſuch wahrſcheinlich nicht auf ſich warten laſſen. Da ſteigen ſie auch ſchon auf. In dichtem Schwarm, wie Trauben hängen ſie in der Luft. Drei dicke Maſter liegen im Hafen. Der größte, ein etwa 20000 t⸗Dampfer, der nächſte mag etwa 10000 t haben und der dritte iſt ein 5000⸗Tonner.„Angriff“. Ueber dem Flügel kippen wir ab, ſtürzen mit größer und größer werdender Ge⸗ e dem Ziel entgegen, aus allen Rohren ſchießt die Flak. Unſer Ziel iſt der 10000 t⸗Dampfer, der mit den beiden anderen am Pier liegt. Breiter und breiter wird der ſchmale Damm. Deutlich ſind bald die Anlagen zu erkennen die für Ausladungen und für die Vorratsverſorgung von Kriegs⸗ ſchiffen beſtimmt ſind, und ſonſtige Kai⸗Anlagen, die in kei⸗ nem normalen Hafen fehlen. Dover iſt nur ein Hafen für Kriegsſchiffe. Ich ſtarre geſchwindigkeitstrunken auf dieſen großen Frachter, deſſen beide Schornſteine uns entgegenzuwachſen ſcheinen. Alle drei liegen vor Anker, ſtill und bewegungslos; ſie haben im Augenblick keine Möglichkeit, im Zickzackkurs und großer Fahrt unſerem„Weg“ zu entkommen. Da muß jede Bombe ſitzen— und ſie ſitzen auch. Haben Tod und Verder⸗ ben da unten entfacht. Die Hölle ſcheint ſich aufgetan zu haben. Feuerſäulen ſteigen hoch, ſpuken geſpenſterhaft in breiten Qualmwolken, die im Augenblick der Einſchläge ſich über die Schiffe legen. Neben und vor uns ſtürzen die anderen Maſchinen, bom⸗ bardieren die beiden anderen Schiffe, ſetzen ihre Bomben auf den Pier, reißen die Gleisanlagen auseinander, machen aus allen weiteren Anlagen Schutt⸗ und Trümmerhaufen. So ſchnell geht alles, daß es das Werk von nur wenigen Minu⸗ ten, oft nur Sekunden iſt. Aus meiner Maſchine kann ich nur einen Teil ſehen von dem was alles zerſtört iſt. Während wir bei unſerem Vernichtungswerk von der feindlichen ſchweren und leichten Flak mit erfolgloſem Feuer begleitet werden, tobt über uns ein ſchwerer Luftkampf zwi⸗ ſchen den Jägern. Einigen engliſchen Fliegern iſt es gelun⸗ gen, während wir über den Kanal zurückfliegen, uns anzu⸗ greifen. Auf die Maſchine des Staffelkapitäns hat es eine Hurrican abgeſehen aber der Engländer hat ſich verrechnet. Während er in einer eleganten Kurve den Skaffelkapitän angreifen will, gelingt es dieſem, die Hurrican ins Viſier zu kriegen und mit einer gutſitzenden MG⸗Garbe zu erwiſchen. Auch uns anderen kommt der Engländer für ein vaar Au⸗ genblicke in den Schußbereich. Ein pagr Feuerſtöße können einige Fliegerſchützen noch anbringen Aber er hat ſchon ge⸗ nug. Eine weiße Rauchfahne zeigt ſich mir, dann wird ſie ſchwarz. Noch einmal reißt der Pilot ſeine Maſchine hoch. Kippt dann in flachem Winkel nach unten in die Nebelfetzen an der Waſſeroberfläche ab. Schon ſpritzt das Waſſer auf. Int den Bach geſtürzt— erledigt für immer. Als wir dann wieder alle auf unſerem Flugplatz gelandet ſind, und allmählich die Beſatzungen melden, was alles ge⸗ troffen wurde, wiſſen wir: die drei vor Anker liegenden Dampfer mit insgeſamt 32 000 t Schiffsraum ſind reſtlos ver⸗ nichtet. Und ſämtliche kriegswichtigen Anlagen des Hafens erfolgreich mit Bomben belegt worden. Der erſte engliſche Hafen, den unſere Stukagruppe ausräucherte. Bald werden es mehr ſein. „Der furchtbarſte aller Luftangriffe“ Berlin, 31. Juli. Londoner Zeitungen veröffentlichen in größter Aufmachung ſenſationelle Schilderungen von den Luftkämpfen, die ſich am Montag über Dover abſpielten und die nach engliſcher Auffaſſung die ſchwerſte Luftſchlacht über England ſeit Kriegsbeginn überhaupt darſtellten. Aus den Berichten geht hervor, daß etwa 100 deutſche 55 Skukas, dieſen, nach britiſchen Stimmen,„furchtbarſten aller Luftangriffe“ gegen engliſche 5 durchführten und dabei zahlreiche Bomben abwarfen. bwohl den deutſchen Stukas raſendes Flakfeuer enkgegen⸗ geſchlagen ſei und die beiden erſten Maſchinen gekroffen worden ſeien, hätten ſich die deutſchen Flieger um die Ab⸗ wehr der engliſchen Flak überhaupt nicht gekümmert, ſon⸗ dern ſeien mit geradezu bewunderungswürdigem Mut und rößter Todesverachtung durch das Flakfeuer gebrauſt. In aſt ſenkrechtem Fluge ſeien ſie dann in Wellen von ſe acht Maſchinen auf ihre Ziele niedergeſchoſſen; und beim Ueber⸗ gang in die Horizonkalſtellung habe ſede Maſchine„Salven“ von ſchweren und leichten Bomben abgeworfen. Fürchter⸗ liche Exploſionen ſeien gefolgt und hätten alle Häuſer in der Nähe der Hafenanlagen in ihren Grundfeſten erſchükterk. Ueberall ſeien die Fenſterſcheiben entzwei gegangen, und aus dem Meer ſeien hohe Waſſerſäulen aufgeſtiegen. * 3 1* „Harte Schläge“ Newyork, 31. Juli. Sichtlich beeindruckt berichtet der Londoner Vertreter von Aſſociated Preß über die„harten Schläge“, die die deutſche Luftwaffe wiederum gegen Eng⸗ lands Küſten führte Am ſchwerſten ſeien die Städte der Oſtküſte oberhalb und unterhalb der Themſemündung ge⸗ troffen worden. Höchſt unbarmherzig ſei Englands Küſte auch an der engſten Kanalſtelle bombardiert worden.— Der militäriſche Mitarbeiter der„Newyork Poſt“, Fletcher Pratt, beſpricht ebenfalls eingehend die Bedeutung des deutſchen Luftkrieges gegen England, deſſen Erfolge trotz aller Zenſurſchleier zu erkennen ſeien. Während die deut⸗ aſchinen täglich und in wachſender Zahl England ſchen e würden die britiſchen Gegenoperationen omi⸗ nöſerweiſe nur Nachts durchgeführt. Der Verfaſſer froat . ob die Engländer neben dem materiellen Scha⸗ en auch die pſychologiſche Wirkung der Bombenanariffe Großkundgebung in Preßburg Tuka und Sano Mach würdigten die Bedeutung der Salz- burger Begegnung. Preßburg, 31. Juli. Die ſlowakiſche Hauptſtadt war der Schauplatz einer Großkundgebung, auf der Miniſterpräſi⸗ dent Dr. Tuka und Innenminiſter Sano Mach über die Be⸗ deutung der Salzburger Reiſe der ſlowakiſchen Staatsmän⸗ ner und der durch die Regierungsumbildung eingeleiteten neuen Aera der flowakiſchen Innenpolitik ſprachen. Weiter nahm der Führer der deutſchen Volksgruppe in der Slo⸗ wakei, Ingenieur Karmaſin, das Wort, der den Willen zum aufrichtigen Zuſammenleben der Völker dieſes Raumes im Geiſte Adolf Hitlers und des von ihm geſchaffenen neuen Europa unterſtrich. Viele Zehntauſende von Slowaken und Volksdeutſchen waren zuſammengeſtrömt, um immer wie⸗ der in ſtürmiſchen Kundgebungen ihr Einverſtändnis mit den Ereigniſſen der letzten Tage zu bekunden. Der Miniſterpräſident umriß die Aufgaben, die ſich die ſlowakiſche Staatsführung geſtellt habe. Er unterſtrich in dieſem Zuſammenhang die Notwendigkeit einer Verfaſ⸗ ſungsänderung, die Ausmerzung aller zerſetzenden Ein⸗ flüſſe in Politik und Wirtſchaft und den Kampf gegen die Korruption ſowie Verbeſſerung der ſozialen Lage des Bauern, Arbeiters und Angeſtellten. Sano Mach gab vor allem der Dankbarkeit des ſlowa⸗ kiſchen Volkes gegenüber dem Führer Ausdruck. Er umriß in großen Zügen die zur ſozialen Befriedung des Landes geplanten Maßnahmen und ſchloß ſeine Rede mit einem Gruß an Adolf Hitler, der von den Zehntauſenden mit enthuſiaſtiſcher Begeiſterung aufgenommen wurde. Rumäniens neue Politik Erklärungen Manoilescus vor der Preſſe. Bukareſt 1. Aug. Außenminiſter Manoilescu gab eine Preſſe⸗Erklärung ab. in der er u. a. betonte, daß der Miniſterpräſident und er in Deutſchland und in Italien eine ſehr gute Aufnahme gefunden hätten. Manoilescu un⸗ terſtrich beſonders, daß Rumänien auch weiterhin die Frei⸗ heit behalte, über die Geſtaltung ſeines Schickſals zu ent⸗ ſcheiden. Die politiſche und wirtſchaftliche Unabhängigkeit Rumäniens in dem im Werden begriffenen ſüdoſteuropäi⸗ ſchen Syſtem ſei vollkommen. Neben der Wirtſchaft liege die Hauptſorge der Achſenmächte in der Aufrechterhaltung des Friedens im Südoſten. Manoilescu betonte ſodann, daß hinſichtlich einer Ent⸗ ſpannung mit Ungarn und Bulgarien die rumäni⸗ ſche Regierung aus eigener Initiative entſchloſſen ſei ihre guten Abſichten für ein friedliches und freundſchaftliches Zuſammenleben mit einen Nachbarn unter Beweis zu ſtel⸗ len und zur Regelung der Minderheitenfrage radikale Lö⸗ ſungen mit neuen oder bereits hewährten Methoden zu ſu⸗ Man wolle einen Bevölkerungsaustauſ chen. mit den Nachbarſtaaten durchführen. Man werde alle Rumänen, die im Weſten und Süden außerhalb des Landes wohnen, gegen Austauſch entſprechender Volks⸗ gruppen nach Rumänien zurückführen wodurch Reibungs⸗ quellen beſeitigt und die nationale Struktur Rumäniens einheitlicher werde. Schließlich könne das alte Loſungswork der Nationaliſten.„Rumänien den Rumänen“ nicht ver⸗ wirklicht werden, wenn man nicht auch an eine energiſche Löſung der Judenfrage ſchreite, zu welchem Zweck man ernſte, gutvorbereitete Maßnahmen treffen werde. 3 General Schekoff wieder in Sofia. Sofia, 1. Aug. Dem Oberbefehlshaber der bulgariſchen Armee im Weltkrieg, General Schekoff, der am Mitt⸗ woch vormittag aus Deutſchland zurückkehrte, wurde auf dem hieſigen Hauptbahnhof von einer großen Menſchen⸗ menge ein überaus herzlicher und begeiſterter Empfang be⸗ reitet. In einer kurzen Anſprache erklärte General Schekoff,. 5 in Deutſchland ſeien ihm und dem bulgariſchen Volk auf⸗ richtige Freundſchaftsgefühle entgegengebracht worden. Die deutſch⸗bulgariſche Waffenbrüderſchaft ſei eine hiſtoriſche Tatſache. Er ſchloß ſeine Großdeutſchland und ſeinen Führer, in das die Anweſenden begeiſtert einſtimmten. a Kurzmeldungen Ein Ziel: ſiegen! Berlin, 31. Juli. lückwunſchtelegramm des Führers ntwort an den Führer gerichtet: „Ich danke Ihnen lebhaft für die Glückwünſche, die Sie mir anläßlich meines Geburtstages überſandt haben. Alle meine Energien und die des itälieniſchen Volkes ſind auf das eine Ziel gerichtet, das, welches Sie in Ihrem Tele gramm erwähnten: zu ſiegen! Muſſolini.“ telegraphiſch folgende Wirkſchaftsaufbau in Belgien. N Wie aus Brüſſel gemeldet wird, macht der wirtſchaft⸗ liche Aufbau Belgiens unter dem tatkräftigen Einſaz der deutſchen Militär⸗ und Wirtſchaftsbehörden immer größere Fortſchritte. So wurden in Gent und Umgebung weitere zwanzig Betriebe wieder in Gang geſetzt, die insgeſamt 4000 Arbeitern Verdienſtmöglichkeiten ſchaffen. In den gro⸗ ßen Kalkwerken bei Namur iſt mit dem Anfahren des erſten Ofens ein erfreulicher Start zu einem neuen Wirt⸗ ſchaftsleben gegeben. Der Vorſitzende des Propinzialrates von Antwerpen, Clerck, der zugleich die Funktion eines Gouverneurs der Provinz Antwerpen ausübt, teilte der Preſſe mit, daß ſich auch der Finanzmarkt, der vor dem Einzug der deutſchen Truppen kataſtrophal geweſen ſei, ſchon weſentlich gebeſſert habe. Durch Aufbauarbeiten der verſchiedenſten Art hätten bereits Tauſende von Erwerbs⸗ loſen in den Arbeitsprozeß eingeſchaltet werden können. Die Waſſerleitungen und das umfangreiche Stromnetz in Antwerpen und Provinz ſeien völlig wiederhergeſtellt. Spionenverhaftungen auch in Korea.. Tokio, 31. Juli. Neue Verhaftungen von„Mitgliedern eines ausländiſchen Spionagedienſtes“ werden aus Koree gemeldet. Die Armee in Korea gibt bekannt, daß in Zuſam⸗ menarbeit mit der Staatsanwaltſchaft eine Reihe Auslän⸗ der wegen Spionageverdachtes verhaftet worden ſeien. Britiſche Flakartilleriſten vor dem kriegsgericht. Algeciras, 31. Juli. Aus Gibraltar wird gemeldet, daß 7 zahlreiche Artilleriſten der engliſchen Flakbatterien wegen unmilitäriſchen, unentſchloſſenen Verhaltens bei dem letzten 1 Luflangriff vor das Kriegsgericht geſtellt worden ind. 5 5 f . 1 9 Anſprache mit einem Hoch auf Der Duce hat auf das Geburtstags⸗ rn en 2 Zuſchrift zu behelligen. 5 möglichſte von Küche und Bedienung zu verlangen. Herr Havanna⸗Konferenz Enkſchließungen mit Vorbehalten Argentiniens und Guatemalas. Havanna, 31. Juli. Die Konferenz der amerikaniſchen Außenminiſter nahm am Montag eine Reihe von Entſchlie⸗ ungen an. An erſter Stelle ſteht die ſogen.„Deklaration von Havanna“, die ſich mit der vorübergehenden Verwal⸗ tung europäiſcher Kolonien in Amerika befaßt. Hierin wird erklärt, daß, wenn Inſeln oder Gebiete in Amerika, die jetzt im Beſitz nichtamerikanif cher Nationen iind. in die Gefahr geraten, Gegenſtand von Gebietstauſch oder Souveränitätswechſel zu werden, die amerikaniſchen Natio⸗ nen„im Hinblick auf das dringende Gebot der kontinentalen Sicherheit“ und unter Berückſichtigung der Wünſche der Einwohner dieſer Gebiete unter beſtimmten Bedingungen eine vorläufige Verwaltung, einrichten können. Der Ver⸗ treter Argentiniens gab zu Protokoll, daß dieſe Deklaration ſich nicht auf die Falklandinſeln bezieht, da dieſe In⸗ ſeln Teile des argentiniſchen Gebietes ſeien, und der argen⸗ tiniſchen Souveränität gehörten. Einen gleichen Vorbehalt machte der Vertreter Guafemalas hinſichtlich des Belice⸗Ge⸗ bietes(Britiſch⸗Honduras). Eine andere Entſchſießung betrifft die„Tätigkeit, die vom Ausland gegen einheimiſche Einrichtungen gerichtet wird“ Dieſe Entſchließung erklärt, ſollte der Friede irgend emer amerikaniſchen Republik durch eine ſolche Tätigkeit be⸗ droht werden, dann werden, falls der betroffene Staat das wünſche, die amerikaniſchen Regierungen miteinander be⸗ raten. Jede Republik wird aber in dieſen Dingen indipiduell vorgehen. Eine weitere Entſchließung ſpeecht ſich für eine wirt⸗ ſchaftliche Zuſammenarbeit der amerikaniſchen Staaten aus: zum Schluß wird darin geſagt, die amerikaniſchen Slagten ſeien bereit, den Handelsverkehr mit der ganzen Welt wie⸗ der aufzunehmen. Endlich beauftragt eine Entſchließung den in Rio de Janeiro tagenden Ausſchuß, einen Vertrags⸗ entwurf auszuarbeiten, der es den amerikaniſchen Natio⸗ nen ermöglicht, die Achtung der in Panama heſchloſſenen Sicherheitszone durchzuſetzen, ferner einen Vertragsent⸗ wurf, in dem alle Vorſchläge über die Neutralität kodiftziert werden ſollen. Scharfe Kritik Ein Leitartikel des Blattes„El Debate“ in Montevideo wendet ſich in ſcharfen Worten gegen die Politik der USA. In blutigen ungleichen und ſtets ungerechten Kriegen hät⸗ ten die Vereinigten Staaten Nachbargebiete annektiert, darunter Gebiete freier Länder wie Mexiko und Porto Rico mit Ausdehnung der Herrſchaft auf das Karibiſche Mee, was die harmloſen Kanzleien Südamerikas zu vergeſſen ſchienen. Langſam aber ſicher hätten USA teilweiſe oder Janz Cuba 1899, Panama 1914, Santo Domingo 1913, Haiti 1915, Nicaragua 1920, Coſtarica 1917, Guatemala und Mexiko 1914 beſetzt. Seit 150 Jahren nützten die US alle geeigneten hiſtoriſchen Augenblicke in einer beſtimmten ö ichtung aus. Die Havanna⸗Konferenz beweiſe, daß die Und die Gelegenheit zur weiteren territorialen Ausdeh⸗ nung auf Koſten der amerikaniſchen Kolonien der durch den Jegenwärtigen Krieg geſchwächten Nation nicht verſäumen Wollten. N Die Lehre, die daraus zu ziehen ſei, ſei folgende: Wenn der iberiſche Kontinent einer unabhängigen Zukunft entge⸗ genſehen wolle, müſſe er die ausgeſtreckten Hände Europos und Aſiens ergreifen Zum erſten Male ſei der herriſchen Macht der USA der Akarmruf des Südkontinents begegnet. Unzweifelhaft ſei daß ſeine Lebenskraft und ſein Eatſchluß, mächtigen europäiſchen und aſiatiſchen Freundſchaften Gel⸗ tung zu ver chaffen, in Havanna andere Bedingungen ge⸗ ſchaffen habe als in den vorhergehenden Konferenzen trau⸗ rigen Andenkens. 8 Auch in der braſiſſaniſcheg Preſſe nehmen die ablehnen⸗ den Stimmen gegenüber den Plänen einer Unterjochung des ſüdamerikaniſchen Handels unter nordamerikaniſchen Intereſſen zu. Ein Blatt in Rio de Janeiro erinnert an die Worte des Reſchsminiſters Funk, wonach die Han⸗ lsbeziehungen mit Südamerika nur durch die engliſche Blockade unterbrochen ſeien und ſpäter wiedechergeſtellt würden. Dem habe der Havanva⸗Panamerikanismus nur den Vorſchlag einer Auslieferung aller Waren Südameri⸗ kas in die Hände jüdiſch⸗nordamerikaniſcher Manipulanten entgegenzuſtellen. Paul ali der„ Perpetua. Roman von Axel Rudalpb. 16 Jep Fahland verſchwindet im Kartenraum und macht ſich an die Arbeit. Als Kapitän Lohmann nach kurzer Zeit die Rechnung in Händen hält und das Ergebnis prüft, ſchwindet der letzte Schatten eines Zweifels in ihm. So fix und ſicher ein gekoppeltes Beſteck aufnehmen, das kann nur ein tüchtiger Schiffsoffizier! Es beſteht wirklich kein Grund, Fahland perſönlich mit der lächerlichen anonymen Kapitän Lohmann erörtert in Ruhe noch ein paar dienſtliche Fragen mit ſeinem Zweiten und legt zu leichtem Gruß die Hand an den Mützenſchirm. 5 „Danke Fahland. Gute Wache.“. N Jep beobachtet mit innerer Unruhe das Geſicht ſeines Kapitäns, während er vorſchriftsmäßig den Gruß erwi⸗ dert. Auch er atmet auf. Kapitän Lohmanns Antlitz iſt gleichmäßig freundlich und gelaſſen wie immer. Der brave Mr. Andrews ſcheint alſo wirklich das Maul gehalten zu haben. 5 8 f i Im Speiſeſaal ſind die Bullaugen hell erleuchtet. Ihr Schein ſpiegelt ſich zitternd im dunklen Waſſer zu beiden Seiten des Schiffes. Trotz des ſchönen Abends iſt das Deck faſt leer. Faſt alle Fahrgäſte ſind nach dem Abendeſſen unten geblieben, denn ein bekanntes Trio, das ſich auf einer Konzertrundreiſe nach Amerika befindet, gibt heute einige Nummern zum beſten. Kapitän Lohmann iſt eben im Begriff, ſelber den Speiſeſaal aufzuſuchen, um an dem muſikaliſchen Genuß teilzunehmen, als ihn dicht vor der Haupttreppe der Reſtaurateur Schiller anhält. Herr Schiller befindet ſich in gelinder Verzweiflung. Er iſt ja Kummer und Elend ge⸗ wöhnt. Die verehrlichen Fahrgäſte pflegen oft das Un⸗ Schiller und ſeine Leute haben nachgerade ein wahres die Unvernunft und Hartnäckigkeit ſelber, obwohl wir ihr alle die Unmöglichkeit ihrer Forderung klargemacht haben.“ Aus Baden und den Nachbargauen Abſchluß in Bayreuth Bokſchafter Alfieri und Dr. Ley bei der Schlußaufführung. Bapreuth, 1. Aug. Der italieniſche Botſchafter Alfieri wohnte am Mittwoch der die Bayreuther Kriegsfeſtſpiele abſchließenden Aufführung der„Götterdämmerung, bei. Reichsleiter Dr. Ley empfing den hohen Gaſt am Eingang des Feſtſpielhauſes und hieß ihn im Namen des Führers auf das herzlichſte willkommen. Vor Beginn der Aufführung begrüßten auch Frau Winifred W̃ agner und Gaulei⸗ ter Wächtler Botſchafter Alfieri. Vor Beginn des dritten Aufzuges begaben ſich Bot⸗ ſchafter Alfieri, Reichsleiter Dr. Ley und Reichsminiſter Dorpmüller, der gleichfalls der letzten Aufführung bei⸗ wohnte, von Frau Winifred geführt, auf die Bühne. Dr. Ley übermittelte Frau Winifred Wagner, Generalintendant Tietjen und allen auf der Bühne verſammelten Künſtlern, den Mitgliedern des techniſchen Perſonals und den Bühnen⸗ arbeitern ſeinen herzlichſten Dank für die Durchführung der Bayreuther Kriegsfeſtſpiele. Auch Botſchafter Alfieri er⸗ griff das Wort zu einer kurzen Anſprache, in der er ſeiner Freude Ausdruck gab dieſer letzten Vorſtellung der Bay⸗ reuther Kriegsfeſtſpiele beiwohnen zu können, und zwar nicht nur deshalb, weil dieſe Vorſtellung einen ho⸗ hen künſtleriſchen Genug für ihn bedeutete, ſondern weil ſie auch einen überzeugenden Beweis der ſozialen Arbeit in Deutſchland auch während des Krieges darſtelle. Generalintendant Tietjen erwiderte namens der Künſtlerſchaft, daß es allen ein tiefes Glück geweſen ſei, für deutſche Arbeiter und Soldaten während des Krieges ſpielen zu dürfen. Aus der Gauhauptſtadt (). Ein Kalb ſchwarzgeſchlachtet. Die 26jährige Metz⸗ gersehefrau Frieda Marggrander aus Linkenheim hatte in ihrem Metzgereianweſen ein Kalb ſchwarzgeſchlachtet. Sie er⸗ hielt dafür in Verbindung mit Uebertretung der einſchlägigen kriegswirtſchaftlichen Vorſchriften vom Amtsgericht Karlsruhe einen Monat Gefängnis, 40 Mark Geldſtrafe, ſowie eine Werterſatzſtrafe von 81,560 Mark. Heidelberg.(Bei Dacharbeiten verunglückt.) In die hieſige Klinik wurde der Landwirt Otto Neff aus Elſenz eingeliefert, der beim Ausputzen der Dachrinne ſchwer verunglückt war. Lauffen.(Wieder ein Opfer des Neckars.) Im Neckar ertrank anſcheinend infolge eines Schlaganfalles der Jejährige Walter Schmid, der hier bei ſeiner Großmutter zu Beſuch weilte. Bad Rippoldsau.(Im Steinbruch tödlich ver⸗ unglückt.) Der 36jährige Arbeiter Joſef Harter ſtürzte im Granitbruch mit einer ſich loslöſenden Geſteinsmaſſe etwa 15 Meter tief ab und wurde dabei ſo ſchwer verletzt, daß der Tod alsbald eintrat. (—) Unadingen.(Opfer einer alten Unſitte.) Der auf dem Heimweg von Donaueſchingen befindliche Bauer Franz Roſenſtiel von hier hatte ſich mit ſeinem Fahrrad an einen Laſtwagen mit Anhänger angehängt. Als der Wagen zwiſchen Hüfingen und Döggingen einem anderen Fahrzeug auswich, kam Roſenſtiel zu Fall und wurde überfahren. Der erſt 38jährige verheiratete Mann war ſofort tot. Ludwigshafen.(Zuchthaus für einen Rück⸗ falldie b.) Vor dem Amtsgericht hatte ſich der 29jährige verheiratete Valentin Schneider aus Ludwigshafen wegen Einbruchdiebſtahls zu verantworten. Schneider iſt wegen des gleichen Delikts ſchon oft und ſchwer vorbeſtraft. In Lud⸗ wigshafen arbeitete Schneider bei einem Elektriker, neben deſ⸗ ſen Werkſtätte ſich das Warenlager einer Lebensmittelgroß⸗ handlung befand. Anerklärlicherweiſe war die Verbindungstür zwiſchen Lager und Werkſtatt nicht verſchloſſen. In der Mit⸗ tagspauſe ſuchte Schneider mehrfach das Lager heim und ſtahl daraus ſechs Kiſten Kernſeife, ſechs Kiſten Bodenwachs u. a. m. Das Gericht verurteilte Schneider zu einem Jahr ſechs Monaten Zuchthaus und zwei Abnehmer der geſtoh⸗ lenen Waren wegen Hehlerei zu je zwei Monaten Gefängnis. Weftere angeklagte Abnehmer, denen eine Hehlerei nicht nach⸗ gewieſen werden konnte, wurden nur wegen verbotenen An⸗ kaufs bezugsſcheinpflichtiger Waren zu Geldſtrafen verurteilt. Da iſt nun dieſe Mrs. Wilcox! Seit zwei Stunden ſchon tyranniſiert ſie die halbe Bedienung. Hat erſt den Oberſteward an ihren Tiſch zitiert. Was ſie will? Nun, nichts Geringeres als einen ſtändigen Platz am Kapitäns⸗ tiſch! Jawohl! Herr Schiller hat ſeine ganze Beredſam⸗ keit aufgewendet, der Dame in liebenswürdigſter Form auseinanderzuſetzen, daß nach dem Bordreglement die Gäſte am Kapitänstiſch jeden Tag wechſeln müſſen, damit niemand ſich zurückgeſetzt fühlt. Er hat ihr verſprochen, dafür zu ſorgen, daß ſie gleich morgen mit am Kapitäns⸗ tiſch ſpeiſen kann. Alles umſonſt. Die Dame beſteht dar⸗ auf, einen ſtändigen Platz am Kapitänstiſch einzunehmen. „Ich kann doch nicht das Bordreglement umſtoßen, Herr Kapitän!“ ſchließt er verzweifelt.„Frau Wilcox iſt „Herr von Rendorp auch?“ 5 „Ja, den hat ſie auch kommen laſſen. Herr von Ren⸗ dorp war ein bißchen kurz angebunden. Hat ihr knapp und etwas dienſtlich erklärt, daß ihr Verlangen der Bord⸗ ordnung zuwiderlaufe und alſo unerfüllbar ſei. Vielleicht hätte er etwas konzilianter ſein können, der Herr von Rendorp. Seine kurze Ablehnung hat die Dame erſt recht aus dem Häuschen gebracht. Nun ſagen Sie bloß, Herr Kapitän, was ſoll ich da machen? Es geht doch nun einmal Richt N „Selbſtverſtändlich geht es nicht“, ſagt Kapitän Loh⸗ mann ruhig.„Wir werden die Dame morgen an den Tiſch bitten. Ordnen Sie das, Herr Schiller, und ſorgen Sie für ein paar Tiſchnachbarn, die Frau Wilcox genehm ſein können. Im übrigen aber bleibt natürlich die Bordord⸗ nung beſtehen.“ 4 5 „Unterſcheidungsſignal W. A. Q. T. Sehen Sie mal nach, Rendorp, was der Amerikaner drüben für ein Kahn iſt. Scheint der„Harlington Line“ anzugehören.“ Vom Signalmaſt weht bereits das Unterſcheidungs⸗ zeichen der„Perpetua“. Kapitän Lohmann ſchaut durch ſein Glas hinüber zu dem mit Gegenkurs aufkommenden Dampfer, von deſſen Topp unter dem Sternenbanner die bunten Wimpel flattern. Der Erſte Offizier hat bereits den Virtuoſentum darin erlangt, die merkwürdigſten Wünſche zu erfüllen. Aber was zu toll iſt, iſt zu toll! 3 8 Finger am Regiſter des internationalen Signalbuches. Worms.(Geh. Medizinalrat Profeſſor Dr. Heidenhain 1.) Der langjährige Direktor des Städti⸗ ſchen Krankenhauſes zu Worms, Geh. Medizinalrat Profeſ⸗ ſor Dr. Lothar Heidenhain iſt im 80. Lebensjahr geſtorben. Faſt drei Jahrzehnte wirkte Medizinalrat Dr. Heidenhain am Städtiſchen Krankenhaus zu Worms und erfreute ſich als Arzt und Chirurg größter Wertſchätzung. Seit 1925 lebte er im Ruheſtand. Beſonders um die Krebsforſchung hat er ſich verdient gemacht. Lampertheim.(Radfahrerin vom Laſtauto er⸗ faßt.) Auf dem Wege nach Mannheim wurde eine Radfah⸗ rerin, die ſich beim Herannahen eines Laſtkraftwagens auf ihrem Rade unſicher fühlte und abſprang, vom Anhänger des Laſtzuges erfaßt, zu Boden geworfen und am Unterkör⸗ per überfahren. Mit ſchweren Verletzungen mußte ſie ins Kranken haus überführt werden. Landau.(Deutſchlands älteſter Ehren bür⸗ germeiſter.) Hier feierte Deutſchlands älteſter Ehrenbür⸗ germeiſter, Konrad Schlitt, Ehrenbürgermeiſter der Stadt Bergzabern, ſeinen 93. Geburtstag. Konrad Schlitt ſtammt aus Altenburg(Heſſen). Seinen Wohnſitz hat er ſeit 1876 in Bergzabern. Er war Feldzugsteilnehmer von 187071. Kaiſerslautern.(Schutzmann angefahren.) Durch einen Motorradfahrer wurde ein auf dem Dienſtgang ſich be⸗ findlicher Polizeibeamter angefahren und verletzt. Auch der Motorradler kam zu Fall und zog ſich Verletzungen zu. Neunkirchen. Der Reifen platzte.) Einem Motor⸗ radfahrer platzte in Elversberg der Reifen, durch der Len⸗ ker die Herrſchaft über das Rad verlor. Er rannte gegen eine Hauswand und erlitt Verletzungen im Geſicht. Frankfurt a. M.(Dieb ſpringt aus dem Fen⸗ ſte x.) In der Elbeſtraße wurde ein Einbruchsverſuch un⸗ ternommen, wobei es der Dieb offenbar auf die Ladenkaſſe abgeſehen hatte. Bei dem Verſuch, hinter dem Rücken der Ladeninhaberin in das Geſchäft zu gelangen, wurde der Täter geſtellt, worauf er efligſt die Flucht ergriff. Er ſprang gus dem Fenſter überkletterke das Gartengeländer und enk⸗ kam durch ein Haus in die Niddaſtraße; dort flüchtete er in Richtung Neues Theater weiter. Ueber den Täter gaben ein Verfolger und die Geſchäftsfrau folgende Beſchreibung ab: Ein noch junger Mann, etwa 1.68 m groß, ſchmale Figur, tiefliegende Augen, dunkelblondes, nach hinten zurückge⸗ kämmtes Haar Er trug einen blauen, kombinierten, ſtark verwaſchenen Schloſſeranzug, graue Turnſchuhe und eine braune Patſchmütze. Vertrauliche Mitteilungen nimmt jede Polizeiſtelle entgegen. Frankfurt a. M.(Seinen Meiſter beſtohlen.) Ein 30 jähriger verheirateter Angeklagter hatte eine gute Stelle bei einem Handwerksmeiſter in Fechenheim gefunden. Eines Tages wurde er unter dem Verdacht des Rückfall⸗ diebſtahls verhaftet, weil er ſeinem Meiſter 200 Mark geſtoh⸗ len haben ſollte. Nach anfänglichem 7 gab der Ver⸗ haftete zu daß er den Diebſtahl ausgeführt hatte. Er war dabei ganz raffiniert zu Werke gegangen. Als er wußte, daß der Meiſter nicht in ſeiner Wohnung war ſandte er zu der Ehefrau einen Jungen und ließ ihr beſtellen, daß ſie ſofort zu einer bekannten Familie kommen ſollte. Als die Frau, die glaubte es könnte etwas paſſiert ſein, beſtürzt davon⸗ geeilt war, erſchien der Angeklagte, der einige Zeit zuvor einen Hausſchlüſſel entwendet hatte, öffnete die Wohnung und ſtahl aus einer unverſchloſſenen Kaſſette 200 Mark, mit. ülden bezahlte. Der rückfällige Täter wurde von ner Frankfurt zu zwei Jahren Zuchthaus en Ehrverluſt verurteilt. () Todesfall. An den Folgen einer im Weltkrieg erlittenen Verwundung iſt, erſt 42 Jahre alt, der Kreishand⸗ werkswalter der Deutſchen Arbeitsfront, Pg. Heinrich Bürkle, geſtorben. Er war Träger des Eiſernen Kreuzes und anderer Auszeichnungen. (J) Jähes Ende. Der 60 jährige Gärtner Chriſtian Lang von Durlach wurde auf dem Fahrrad vom Herzſchlag ge⸗ troffen und ſtürzte tot zu Boden. () Ein ordentlicher Brocken. Ein hieſiger Einwohner fand im Hardtwald einen Butterpilz mit einem Gewicht von 600 Gramm. Eine alpiniſtiſche Leiſtung. Zwei Mitgliedern der Bergſteigergruppe Kempten des Deutſchen Alpenvereins, Fritz Strauß und Herbert Faber, iſt die erſte Begehung der Grot⸗ tenkopf⸗Südweſtwand gekungen. Die Wand zählt mit zu den ſchwerſten Felsklettereien und hat ſchon viele Verſuche ab⸗ geſchlagen. Die Kletterzeit betrug fünf Stunden; der mittlere Wandteil— etwa 140 Meter— iſt äußerſt ſchwierig. Die geſamte Wandhöhe iſt 350 Meter. Eine alte Lehrerfamilie. Dieſer Tage konnte in Auer⸗ hach(Bayer.. die Sberlehrerin Anga Schönhuber ihr 40 jähriges Berufsjubilaum begehen. Die Jubilarin entſtammt einer alten Lehrersfamilie in Töging an der Alz. Seit 200 Jahren wirkten dort Bruder, Vater, Großvater und Urgroßvater als Lehrer. „Dampfer„Jefferſon, Heimathafen New York, Har⸗ lington Line, Herr Kapitän.“ „Nanu?“ Lohmann ſetzt einen Augenblick das Glas ab und hebt es dann wieder an die Augen.„Der ſtoppt ja ab!“ 7 5 „Scheint was von uns zu wollen, Kap'tän!“ „Langſame Fahrt!“ raſſelt der Maſchinentelegraph. Drüben auf dem herangleitenden Amerikaner ſinken die bunten Flaggen, aber der Signalbuchwimpel bleibt. Jetzt fliegen neue Bälle drüben am Maſt empor, entfalten ſich zu farbigen Fähnchen. „F. Q.— Schicken Sie ein Boot. Krankheit an Bord“, buchſtabiert Kapitän Lohmann. Der Signalgaſt der„Per⸗ petua“ hat bereits den Antwortwimpel vorgeheißt.„Sig⸗ nal verſtanden.“ d ö Drüben gleiten ſchon wieder die Wimpel auf 176 nieder. Auf der Brücke der„Perpetua“ entziffert man mit Hilfe des Signalbuchs raſch das neue Heiß.. „Medizinvorrat durch Unfall unbrauchbar. Schickt Medikamente gegen Diphtherie.“ „Schlamperei verdammte bei dieſen Amerikanern ärgert ſich der Erſte Offizier.„Wir ſtoppen, Kapitän?“ „Selbſtverſtändlich.“ Lohmann ſtellt bereits den Ma⸗ ſchinentelegraphen und gibt die entſprechenden Anweiſun⸗ gen.„Benachrichtigen Sie den Doktor, Rendorp. Soll mitnehmen, was irgend entbehrlich iſt. Und Fahland... Hier, Fahland! Klar bei Bootsmanöver! Backbordwache! Boot II!“ Die Pfeifenſignale ſchrillen. Das Boot wird bereits ausgeſchwungen. Der amerikaniſche Dampfer drüben hat nun vollends geſtoppt, treibt nur noch langſam durch die eigene Fahrtgeſchwindigleit vorwärts. An Deck drängen ſich die Fahrgäſte, neugierig, zum Teil auch ein bißchen ängſtlich. Die Pfeifenſignale, das haſtige Rennen der Matroſen, dazu das Stillſtehen der Schiffsmaſchinen, das i alles erzeugt eine unſichere, bängliche Stimmung. Aber Lorenzen, der gewandte Dritte Offizier, ſchiebt ſich auf einmal, anſcheinend gänzlich unabſichtlich, durch die Grup⸗ pen der Fahrgäſte, grüßt, lächelt, ſteht jedem Rede und Antwort. Fortſehung folgt. , Dank der Heimat an die Front Zut 5. Hausſammlung für das Deutſche Rote Kreuz. Nun ſtehen wir wieder in einer Woche, an deren Schluß wir durch ein Opfer beweiſen werden, daß die deutſche Heimat für ihre Soldaten zu opfern bereit iſt. Wieviele Beiſpiele empfindlichſter perſönlicher Opfer ſind in den vergangenen Monaten gebracht worden! Der Arbeiter, der Bauer, das Alter, die Jugend, ſie ſtanden mit ihren Gaben oftmals vor⸗ bildlich vor der Gemeinſchaft ihres Blockes, ihrer Orts⸗ gruppe. Oder iſt das nichts, wenn ein alter Rentner auf ſeine Zuſatzrente verzichtet und ſie dem Kriegshilfswerk gibt? Wenn ein Arbefter das Geld für all ſeine Ueberſtunden zur Ver⸗ fügung ſtellt! Wenn der einfache Bauernburſche, das Mäd⸗ chen bei einem Bauern 10 bezw. 15 Mark dem überraſchten Amtswalter in die Liſte eintragen! Wenn ein altes Mütter⸗ chen ein Sparbuch mit 87 Mark bringt, das ſie dem ein⸗ zigen Sohn ſchenken wollte, der nun in Flandern begraben liegt! Endlos iſt die Reihe, wenn wir genauer auf die Opfern⸗ den ſchauen. Sie alle wollen unſeren Soldaten die Liebe und Dankbarkeit zeigen, mit der ſie ſich ihnen verbunden füh⸗ len, darüber hinaus aber ihre unverbrüchliche Treue beweiſen, Führer und Volk gegenüber. Das Lob der Heimat aus dem Munde des Führers hat uns alle unbändig ſtolz gemacht. Wir werden unſere Ein⸗ ſatzbereitſchaft im Schickſalskampf der Nation erneut bewei⸗ ſen bei der 5. Hausſammlung für das Deutſche Note Kreuz am 3. und 4. Auguſt durch ein ſpürbares Opfer als Dank der Heimat an die Front. Neugier, die tödlich wirkt Am Fenſter durch Splitter getötet, als er dem Luftangriff zuſchauen wollte. Aus dem Beobachtungsmaterial des Reichsluftſchutzbun⸗ des über die bisherigen engliſchen Luftangriffe auf das zivile Leben in Deutſchland ſind weitere Einzelheiten hervorzuheben. Im Umkreis von etwa 500 m um die Einſchlagſtelle wurden die Scheiben der Fenſter, die, entgegen der Vorſchrift, geſchloſſen waren, zertrümmert. Daraus ergibt ſich, daß kein Mittel zum Schutz der Fenſterſcheiben mehr Erfolg verſpricht, als wenn man ſie bei Luftangriffen geöff⸗ net und vorhandene Roll- und Klappläden geſchloſſen hält. Der Streukegel der Splitterbomben war außerordentlich flach, ſodaß bei den Einſchlägen auf das Straßenpflaſter noch in etwa 20 m Entfernung von der Einſchlagſtelle Splitter⸗ beſchädigungen an den Häuſern 5 em über dem Erd⸗ boden zu beobachten waren. Daraus ergibt ſich die Not⸗ wendigkeft, auch die nur wenig über die Erdgleiche ragenden Fenſter von Luftſchutzräumen ausreichend zu ſichern, weil ſonſt allzu leicht Splitter in den Luftſchutzraum eindringen können. Ferner wurde im Augenblick des Fliegeralarms mitunter das elektriſche Licht eingeſchaltet, obwohl die Fenſter nicht verdunkelt oder obwohl ſie geöffnet waren. Dieſe Ge⸗ dankenloſigkeit birgt größte Gefahren in ſich. Es liegt auf der Hand, daß in keinem Augenblick die Verdunkelung wich⸗ tiger iſt als wenn die feindlichen Flugzeuge im Anflug ſind, ſodaß Fliegeralarm gegeben werden muß. Durch einige ver⸗ antworkungsloſe Nolksgenoſſen kann der ganze Erfolg der Verdunkelung in age geſtellt werden. Die ſchärfſten Stra⸗ fen ſind für einen ſolchen, manchmal unbewußten Verrat nicht zu hoch. ö Es wurde ſodann beobachtet, daß die Sprengſtücke Eiſenträger, Wände und Schränke und noch die gegenüber⸗ liegende Wand bei einer Einſchlagsentfernung von Io m vom Hauſe zerſchlugen. Daraufhin ſollte man ſich die Split⸗ terſicherung vor den eigenen Luftſchutzraumfenſtern anſehen. In einem Falle wird als Urſache des Luftangriffes all⸗ gemein ein Trecker angeſehen, der im Scheinwerferlicht ohne Verdunkelung pflügte. Hier gilt die Parole, daß Licht das ſicherſte Bombenziel iſt. Allgemein bezeichnend iſt ſodann der Fall eines Man⸗ nes, der das Aufſuchen des Luftſchutzraumes als feige be⸗ zeichnet hatte; er wurde durch Bombenſplitter auf der Stelle getötet. Hier folgte ſehr ſchnell eine ernſte Belehrung. Wer das Schickſal herausfordert, beweiſt keinen Mut, ſon⸗ dern nur Dummheit und Verantwortungsloſigkeit. Hervor⸗ zuheben aus der Fülle der Beobachtungen iſt endlich noch folgender Fall: Durch Einſchlag einer Bombe 3 m von einem Hauſe entfernt wurde das Haus innen und außen vollſtändig zerſtört. Nur der Keller blieb er⸗ halten, die Inſaſſen wurden nicht verletzt. Perſonen in einzelnen Häusern wurden verletzt, weil ſie nicht den Luft⸗ ſchutzraum aufgeſucht hatten. Immer wieder war die gleiche Feſtſtellung und gleiche Erfahrung zu machen: Wer im Luft⸗ ſchutzraum ſitzt, iſt geſchützt, auch wenn das ganze Haus zer⸗ ſtörr wird; wer in der Wohnung bleibt, ſpielt mit dem Leben. Ein junger Mann ſtand während des Bomben⸗ angriffes am Fenſter, um dem„Schauſpiel“ eines Luft⸗ angriffes zuzuſehen. Der Mann wurde durch Splitter einer einſchlagenden Bombe ſofort getötet. Dieſes Tatſachenmaterial des Reichsluftſchutzbundes ſpricht eine eindeutige Sprache. Mögen alle Volksgenoſſen es be⸗ ung ausdrücken und die die herzigen. Lebenstüchtigkeit und Berantwortungsfreude Der Beruf der Arbeitsdienſtführerin als modernſter Frauenberuf. NSG. Lagerführeri unſerem Gau dem Landvolk helfen und auf den Höfen, Aeckern und Feldern die fehlenden Hände zu erſetzen ſuchen. Sie ler⸗ nen bei ihrer Arbeit und in ihrem Lager einen Beruf kennen, der einer der modernſten Frauenberufe überhaupt iſt. Sie ſehen die Lebenstüchtigkeit, den Frohſinn und die ſtarke Ver⸗ antwortungsfreudigkeit dieſer jungen Maidenführerinnen, die den Geiſt des Lagers beſtimmen und alle ſelbſt„von der Pike auf“ in der Arbeit des Reichsarbeitsdienſtes ſtehen und ſo genau die kleinen Sorgen und Nöte aller Maiden wiſſen. Alle Maiden können bei Eignung Reichsarbeits⸗ dienſtführerin werden. Sie müſſen geſund ſein und Füh⸗ rereigenſchaften beſitzen, die ſich in ihrer klaren Weltanſchau⸗ ihnen anvertrauten jungen Mai⸗ den mitreißen können. Die Führetin iſt mehr die Kameradin als die Vorgeſetzte der Maiden, und aus dieſem karerad⸗ ſchaftlichen Verhältnis formt ſich dann die Haltung und die Einfatzbereitſchaft eines ganzen Lagers. Es gibt zwei verſchie⸗ dene Führerinnen⸗Laufbahnen. Da iſt einmal die Ausbil⸗ dung der Führerinnenanwälrterin, die etwa 17 bis 20 Jahte alt iſt, die ihr Dienſthalbjahr wie jede andere Arbeitsmaid ableiſtete und dann im Lager blieb, um ſich lang⸗ fam von Führerinſtufe zu Führerinſtufe weiter zu entwickeln. Ihre Ausbildungskoſten, der Beſuch von Reichsarbeitsdienſt⸗ ſchulen uſw. werden durch den Staat getragen. Nach einer ſolch umfaſſenden Vorbereitung wird die Führeranwärterin dann nach etwa zwei Jahren als Führerin eingeſetzt. Doch auch die Maiden, die ſchon eine abgeſchloſſene Berufsausbil⸗ dung hinter ſich haben und die in einem Alter zwiſchen 20 und 35 Jahren ſtehen, können Arbeitsdienſtführerin werden. Zumeiſt kommen dieſe Mädel, die als Probedienſtfüh⸗ rerin eingeſetzt werden, aus ſozialen Berufen, oft haben ſie auck ein Hochſchulſtadium hinter ſich und werden als Aerztin und Juriſtin eingeſetzt. Dieſe Probedienſtführerinnen werden durch eine Kurzausbildung erfaßt und nach einigen Monaten planmäßig eingeſtellt. So groß die Aufgaben der Arhbeitsdienſtführerin ſind, ſo vielſeitig ſind ſie auch. Neben der Lagerführerin und ihrer Vertreterin, die die Leitung des Arbeitseinſatzes und des ge⸗ ſamten Dienſtbetriebes haben, die die Maiden erziehen und betreuen, die die Schulung, den Sport, das Singen und die Feierabendgeſtaltung durchführen, haben die Wirtſchaftsgehil⸗ finnen und die Verwalterinnen im Lager wieder andere Auf⸗ gaben. Daneben gibt es andere Einſatzmöglichkeiten in den Bezirks⸗ und Gruppenleitungen und in⸗ den Schulen des Reichsarbeitsdienſtes, ſodaß tatſächlich jede Führerin eine ihrer Begabung gemäße und ſie befriedigende Einſatzmöglichkeit findet. 8 Auch für die Sicherung des Berufes der Reichs⸗ arbeitsdienſtführerin iſt in großzügiger Weiſe geſorgt. Neben einer ausgezeichneten Gehaltsordnung, freier Station und Kleidung ſteht die freie Heilfürſorge und die Verſorgung aus⸗ ſcheidender und beſchädigter Führerinnen, die Hinterbliebenen⸗ fürſorge uſw. Außerdem ſorgt eine gute Urlaubs⸗ und Frei⸗ zeitordnung dafür, daß die Führerinmen ſtets leiſtungsfähig und friſch für ihren Dienſt ſind, der zu den ſchönſten gehört, den man ſich denken kann. 0 Sie dürfen mithelfen, des Führers Jugend zu erziehen und gleichzeitig können ſie die Not ſteuern, indem ſie überall dort zupacken und ihre Maiden dort einſetzen, wo die Hilfe gebraucht wird. Für alle die Koſten, die der Staat für Aus⸗ bildung und Sicherung der Führerinnen trägt, verpflichtet ſich dieſe ihm auf drei 1 Falls ſie jedoch vor dem Ablauf der drei Jahre, zu denen ſie ſich verpflichtet haben, ſich ver⸗ heiraten, iſt ein Ausſcheiden aus dem Dienſt auch vorher mög⸗ lich. So wachſen in den Führerinnen des Reichsarbeitsdienſtes junge Frauen heran, die ſchon in ihrer Jugend ein gut Stück Lebenserfahrung beſitzen und die verantwortungsfreudig und klar ihre fraulichen Aufgaben ſehen. f — Gedenktage 1. Au guſt. 1798 Seeſchlacht bei Abukir; die franzöſiſche Flotte wird durch den britiſchen Admiral Nelſon faſt ganz ver⸗ nichtet. 1914 Kriegserklärung des Deutſchen Reiches an Rußland: Beginn des Weltkrieges. 1915 Einnahme von Mitau(Lettland) durch die Deutſchen unter General Otto v. Below. 1936 Eröffnung der 11. Olympiſchen Spiele in Berlin durch den Führer(bis 16. Auguſt). 1938 Dr. Ley verkündet das Volkswagen⸗Sparſyſtem. 1939 Polen bricht die Wirtſchaftsgemeinſchaft mit Danzig * Sonnenuntergang 21.17 Monduntergang Sonnenaufgang 5.45. Mondaufgang 3.16 neren Rauchgenuß verkneifen. Er iſt daran nicht geſtorben. 19.00 Für Nichtraucher NS.„Fein, wenn man ſo bequem fahren kann!“ lehnte ſich Birkelbohm wohlig in ſeine Abteilecke, ſeiner ihm gegen⸗ überſitzenden Frau fröhlich zunickend.„Nur.... Frau Bir⸗ kelbohm drohte dem Gatten neckiſch mit dem Finger:„Ich weiß ſchon, was dir noch fehlt. Aber nichts zu machen, mein Lieber, wir ſitzen hier im Nichtraucherahteil!“ „Schade, ſchade!“ Birkelhohm ſtrich ſich wehleidig über die Bruſttaſchenwölbung, die die Konturen des Zigarren⸗ vorrats verriet.„Tja, da heißt es eben meiden und leiden!“ Im Eiſenbahnabteil ſaßen außer dem Ehepaar zwei Frauen und ein Mann. Eine der Frauen meinte:„Aber bitte, mein Herr, wenn Sie rauchen wollen.. Mich ſtört das nicht! Wenn die anderen Herrſchaften..„Durchaus nicht!“ ſchwenkte der männliche Fahrgaſt genehmigend die Hand,„mir macht das nichts aus.“ And die letzte Frau: „Mein Mann raucht ſelber. Daran bin ich gewöhnt!“ Mit verbindlichem Dankesnicken des Kopfes holte Birkelbohm ſeine Zigarrentaſche heraus, und gleich darauf war aus ihm ein fideler Schornſtein geworden. Zum Dank für die allgemeine Erlaubnis erzählte er nette Witze, über die alle herzlich lach⸗ ten. Da rollte die Abteiltür zurück. Der Zugſchaffner ſah faſt ſtrafend über die Kneiferflügel auf Birkelbohm:„Mein Herr, das iſt hier ein Nichtrauberabteil!“„Weiß ich, Herr Schaffner“, tupfte Birkelbohm die Aſche feiner Zigarre in ein Paäpiertütchen,„aber die Herrſchaften hier haben mir bereits Abſolution erteilt. Niemand ſtößt ſich an meiner Zigarre!“„Darauf kommt's nicht an! In Nichtraucher⸗ und Frauenabteilen iſt das Rauchen grundſätzlich verboten, auch dann, wenn die Mitreiſenden ihre Zuſtimmung geben. Dieſe Vorſchrift müſſen wir peinlichſt beachten. Was nun, wenn auf der nächſten Station ein Fahrgaſt zuſteigt, der den Rauch nicht vertragen kann?“ „Dann rauche ich auf dem Seitengang meine Zigarre zu Ende, und die Nuß iſt geknackt!“ „Sehen Sie ſich das Schild dort an, mein Herr! Rau⸗ chen unterſagt! Es ſind ja genügend Abteile für Raucher vorhanden. Warum ausgerechnet immer da, wo es nicht ſein ſoll?“ Birkelbohm mußte ſich im Nichtraucherabteil den fer⸗ Zinn. Der Sternenhimmel im Auguſt Im Laufe des Auguſt beginnt die Abnahme der Tages⸗ länge bemerklich zu werden; der tägliche Bogen der Sonne wird immer kürzer, wenn auch die durch ihre Strahlen ver⸗ urſachte Hitze gerade jetzt in den Hundstagen ihren Höhe⸗ punkt erreicht. Menn nun nach Sonnenuntergang in der Däm⸗ merung die erſten Sterne ſichtbar werden, dann fällt hoch im Südoſten das Dreieck Deneb⸗Wega⸗Atair auf, tief im Südweſten funkelt noch der untergehende Antares; in mäßiger Höhe über dem weſtlichen Horizont iſt Arktur zu ſehen, wäh⸗ rend tief im Norden Capella leuchtet. Ein bis zwei Stunden ſpäter hat der Sternenhimmel ſeinen vollen Glanz entfaltet; freilich ſchmücken ihn keine Planeten, denn Jupiter und Saturn gehen erſt gegen Mitternacht auf. Als erſtes wird der Stern⸗ freund nach dem Himmelswagen ſuchen, der im Nordweſten zu finden iſt; die Verlängerung der Deichſellinie trifft ge⸗ rade auf den ſchon ſehr tief ſtehenden Arktur. Den ſüdweſt⸗ lichen Himmel zieren keine auffälligen Sternbilder; dort ſind Herkules, Ophiuchus und Schlange. Dagegen ſtehen fetzt Wega, etwas tiefer Atair. Am ſüdlichen Horizont funkeln die Sterne der Schützen, mehr ſüdöſtlich ſteigen Steinbock und Waſſermann empor. In halber Höhe im Oſten ſteht das Viereck des Pegaſus, an ihn ſchließt ſich die Andromeda an. Am nordßſtlichen Horizont geht der Perſeus auf, in deſſen Nähe der Ausſtrahlungspunkt der um Mitte des Monats zu erwartenden Perſeiden liegt. Dieſer Sternſchnuppenſchwarm pflegt der ſchönſte und eindrucksvollſte im ganzen Jahr zu ſein; er trifft ſe nach Umſtänden zwiſchen dem 10. und 15. Auguſt ein. Leider wird in den in Frage kommenden Tagen der Mond ſchon ziemlich hell ſcheinen, ſodaß der Eindruck ab⸗ geſchwächt wird. 8 Die großen Planeten ſind teilweiſe am Morgen⸗ himmel zu ſehen; dort erſcheint Merkur Mitte des Monats, während Venus den ganzen Auguſt hindurch zwiſchen 2 und 3 Uhr aufgeht. Jupiter und Saturn kommen, wie oben ſchon bemerkt, gegen Mitternacht über den öſtlichen Horizont hin⸗ auf; ſie kommen am 15. in Konfunktion, zwei weitere Kon⸗ junktionen ſtehen im Laufe des Winters bevor. Eine ſo lange Nachbarſchaft dieſer beiden Planeten iſt ein ganz ſeltenes Ereignis, das zum letztenmal vor beinahe 250 Jahren(näm⸗ lich 1682) vorkam. Ueber ein halbes Jahr lang können ſich die beiden nicht trennen. Mars bleibt im Auguſt völlig unſichtbar, denn er kommt am 30. in Konjunktion mit der Sonne. f Der Mond iſt im mittleren Monatsdrittel am Abend⸗ himmel zu ſehen; am 3. Auguſt iſt Neumond, am 10. erſtes Viertel, Vollmond am 17. und letztes Viertel am 25. Auguſt. DRS Aus techniſchen Gründen erſcheint die Beilage„Der Familienfreund“ in der Samstag⸗Ausgabe. eee, Eier⸗Verteilung. Auf die zur Zeit gültige Reichseierkarte werden auf den Abſchnitt a zur Lieſerung in der Zeit vom 7 bis 25. 8. 1940 zwei Eier für jeden Verſorgungsberechtigten auf⸗ gerufen. Soweit Kleinverteiler ſchon im Beſitz der Ware ſind, können die Eier auch ſchon vorher abgegeben werden. Der Landrat des Kreiſes Mannheim — Ernährungsamt Abt. B— Städt. Ernährungsamt Mannheim. tag, f tflogen Abzug Aus gabe Vans e von Geefiſchen. ſofort zu mieten Konsfahzersff. 8, Die nächſte Verteilung von geſucht.. Seefiſchen findet heute Donners⸗ Zu erfragen in der BEE ag, ab 15 Ahr in ſämtlichen zugelaſſenen Fiſch⸗Fachgeſchäften ohne die bisherigen Beſchränkungen ſtatt. Die Abgabe der Fiſche erfolgt 1 Fahrrad am Lager vorrätig ohne Rückſicht auf die Nummer des N 3 .. ſtehen geblieben. Kar! Herdt, d Städt Er 3 t Abzuholen bei eee Städt. Ernährungsamt. 5 Handlung, hrung Bächle, Breiſacher ftr. 2. EEE Wellenſttiich grün, Rr. 43994, 1 oder 2 Geſchäftsſt. d. Bl. Steinzeug⸗ Damen- Leichter, zweirädr. zu verkaufen. 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Für Schriftleitung und Anzeigen verantwortlich i. V.: Brund Back, Mhm.⸗Friedrichsfeld hoch im Süden fumfktten ßefler Miſchſtraßenwofken Deffeb und