Bevölkerungs⸗ und Raſſentod kommen mußte. 3 Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., un Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Nr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. * Tages. und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— 8* 40. Jahrgang Bauernland Frankreich Aus der Takſache, daß in Frankreich noch 35 v. 9. aller Erwerbstätigen in der Landwirtſchaft beſchäf⸗ kigt ſind(in Deutſchland nur 28 v. H.), und aus der allgemein bekannten Liebe des Franzoſen, insbe⸗ ſondere des Großſtädters, zum ländlichen Leben, wird oft der Schluß gezogen, daß Frankreich auch heute noch in hohem Maße ein bäuerliches Land ſei. 1150 dieſer Schluß falſch iſt, zeigt nachſtehender Ar⸗ ikel. WPD. Iſt Frankreich an ſeinem Schickſal ſelbſt ſchuld, oder waren Außenſtehende allein der Anlaß dieſes Zufam⸗ menbruchs? Rückſchauend muß feſtgeſtellt werden, daß das franzöſiſche Volk in ſeiner Geſamtheit innerlich morſch war und der äußere Anlaß ihm lediglich den letzten Neſt gege⸗ ben hat. Ein Volk, das ſeinen Grund und Boden verläßt, ein Volk, das in ſeinem eigenen Bauerntum etwas Min⸗ derwertiges, nicht Notwendiges, etwas Zweitrangiges ſieht, braucht ſich nicht wundern, wenn es von der Bildfläche ver⸗ ſchwindet. Ein Volk, das in der Miſchung mit Minderraſſi⸗ gen das Ideal ſeiner Zukunftsentwicklung ſieht, iſt zum Raſſentod auch ohne Krieg verurteilt. Der Grundſtock der Vernichtung des franzöſiſchen Volkes wurde durch ſeine eigene Revolution im Jahre 1789 gelegt. Bis zu dieſem Zeitpunkt galt der franzöſiſche Boden als unteilbar Von da an aber wurde durch Geſetz die Teilbar⸗ keit der Bauernhöfe auf die Anzahl der Erben feſtgelegt, ohne daß dieſes Erbrecht durch Geldbeträge abgelöſt wer⸗ den konnte. Als Folgeerſcheinung entſtanden Millionen von Parzellenbetrieben, die keine Lebensmöglichkeit für die ein⸗ zelnen Familien boten. Deshalb gingen die Kleinbeſitzer zur Kinderbeſchränkung über, wanderten in die Städte ab und ließen das Land veröden. Wenn heute nicht nur ein⸗ zelne Bäuernhöfe, ſondern Hunderte, ja Tauſende von Dör⸗ fern ſeit Jahrzehnten in Frankreich ausgeſtorben ſind, ſa zu Steinruinen wurden, ſo zeugt das von einer Entwick⸗ lung, wie ſie in keinem Land der Welt ſo rapide vor ſich gegangen iſt. Daß Neger, Indochineſen und An⸗ ersfarbige heute Beſitzer von franzöſiſchen Bauern⸗ fete ſind, iſt eine Tatſache, die jeder Frankreichkämpfer eſtſtellen wird, die aber für einen Deutſchen unfaßbar iſt. Die Koloniſation des franzöſiſchen Bodens durch Fremd⸗ völkiſche iſt ein Steckenpferd der franzöſiſchen Politiker ge⸗ weſen, derſelben Politiker, die heute behaupten, daß nur in der Umkehr zu einer bodenverbundenen Politik Frank⸗ reich wieder geſunden könne. Das Hauptkontingent der Fremdvölkiſchen nach dem Kriege ſtellten Polen, Tſchechen, Armenier und Farbige jeder Schattierung. Es gab im Jahre 1938 in Frankreich mehr als 1000 Gemeinden, die nach franzöſiſchen Angaben als„koloniſiert“ bezeichnet wer⸗ den konnten In vielen Gemeinden überwog die Zahl der Fremden die der Franzoſen. Die Zahl der naturaliſierten Ausländer beträgt in Frankreich zurzeit eineinhalb Mil⸗ lionen. Darunter ein großer Teil aus Aſien und Afrika, ferner Juden und Zigeuner. i Die Folge des Bevölkerungsrückganges iſt eine uner⸗ hörte Vergreiſung des franzöſiſchen Volkes. Frank⸗ reich iſt heute bereits das an alten Leuten reichſte Land der Welt. 14 v. H. der Bevölkerung ſind älter als 60 Jahre. In einigen Departements iſt dieſer Anteil bereits auf 20 v. H. geſtiegen. Wenn man Vergleiche über die Bevölke⸗ rungsentwicklung Frankreichs und Deutſchlands zieht, ſo kann feſtgeſtellt werden, daß im Jahre 1800 Deutſchland noch eine Einwohnerzahl hatte, die mit rund 24.5 Millio⸗ nen niedriger lag als die franzöſiſche mit etwas über 28 Millionen. Bereits im Jahre 1870 hatte Deutſchland mit 40.8 Millionen Frankreich, das nur mehr 37.6 Millionen Einwohner zählte, überflügelt und im Jahre 1938 hatte Deutſchland bereits doppelt ſo viel Einwohner wie Frank⸗ reich. Die Bevölkerungszunahme, die im Jahre 1800 in Frankreich noch 0,4 v. H. betrug, ergab im Jahre 1833 nur mehr 0.04 v. H Daß ein Volk bei ſolch einer Entwicklung nicht mehr lebensfähig iſt, kann kaum beſtritten werden. Wer ſeinen Boden verläßt, verläßt ſeine n verſtädtert, hat keine Beziehungen mehr zum Lande, alſo auch kein Ver⸗ 5 1 mehr für die Notwendigkeit der Erhaltung des 1 das in Wirklichkeit der Blutquell ſedes Vol⸗ es iſt. Die ſtarke Verproletariſierung eines nicht mehr lebens⸗ ähigen Bauernbeſitzes führte in Frankreich zu einem auernſterben, das in dieſem Tempo in keinem Lande der Erde feſtzuſtellen iſt. Allein im Zeitraum von 1872 bis 1891 hatte Frankreich rund 3.5 Millionen Land⸗ fluch zu verzeichnen. Der Weltkrieg forderte von den ranzöſiſchen Bauern eine Million Tote und 320 000 Ver⸗ wundete, und unter der Volksfrontherrſchaft des Juden Blum ſind allein in dieſen zwef Jahren 180 000 Bauera⸗ nale vom Lande in die Städte abgewandert Die Per⸗ onalneueinſtellungen bei den franzöſiſchen Eiſenbahnen auf Grund der durch die Volksfrontregierung in Kraft ge⸗ tretenen 40⸗Stunden⸗Woche haben der franzöſiſchen Land⸗ wirtſchaft 80 000 Arbeitskräfte entzogen. So war es nicht verwunderlich, daß zu einem Bauerntod als Folge 155 1 woh Frankreich ſich bei Brotgetreide, bei ffleiſch. Butter und Eiern voll aus ſeiner Erzeugung verſorgen könnte, lediglich bei Futtergetreide und Jucker eine 10—15prozentige Aus⸗ landseinfuhr benötigt, iſt in Frankreich die Ernährungs⸗ wirtſchaft genau ſo wie die militäriſche Macht zuſammen⸗ ebrochen. Deutſchland, das ſich vor Ausbruch dieſes rieges nur mit 83 v. H. aus eigener Erzeugung verſorgen konnte, iſt dank der von Darre durchgeführten Erzeugungs⸗ ſchlacht in der Lage, auf längere Zeit durchzuhaſten. Daß ein Bauerntum, das moraliſch ſchon morſch iſt, au Ichlechtere Boden⸗ und Klimaverhältniſſe hat der deutſche ch ne wirtſchaftliche Leiſtungen hervorbringen kann, be⸗ Wee die unte chlehichen Ernteerträge. Trotz weſentlich Dienstag, den 6. Auguſt 1940 Immer wieder über England Luftangriffe auf Schiffswerft, Tanklager und Flat᷑· ſtellungen. 5 Berlin, 5. Aug. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die Luftwaffe klärte am 4. 8. über England, Schokk⸗ land und dem vorgelagerten Seegebiet auf. Hierbei wurde ein Handelsſchiff am Ausgang des St. Georg⸗Kanals, etwa 100 km ſüdweſtlich von Pembroke, verſenkt. In der Nacht zum 5. 8. griffen unſere Kampfflugzeuge die Schiffswerft Sheerneß, die Tanklager und Flakſtellun⸗ gen bei North⸗Killingholm ſowie Flakſtellungen bei Tha⸗ meshaven an. ö Einige britiſche Flugzeuge flogen in der Nacht in Weſtdeukſchland ein und warfen einige Bomben. Re⸗ ben geringfügigem Gebäudeſchaden wurde ein Bauern⸗ gehöfk im Kreiſe Borken in Brand geſetzt. Eine Zivilperſon kam ums Leben. Luftkampf in Nordafrika Vierzehn britiſche Flugzeuge abgeſchoſſen. Di. Ro m, 5. Aug. Der italieniſche Wehrmachtsbe⸗ richt vom Montag hat folgenden Wortlaut: „Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: In Nordafrika hat eine unſerer Kampf- und Jagdflaffeln einen heftigen Kampf gegen eine zahlreiche feindliche For⸗ mation aufgenommen, die verſuchte, unſere an der Cyre⸗ naika⸗Grenze in Bewegung befindlichen libyſchen Truppen zu bombardieren. Bei dem unſererſeits außerordentlich heftig geführten Kampf wurden zehn feindliche Flugzeuge, und zwar ſieben Glouceſter und drei Blenheſm, abgeſchoſ⸗ ſen. Außerdem wurden etwa ein Dutzend feindlicher Kraft. waägen getroffen und in Brand geſteckt. Ein weiteres eng⸗ liſches Jagdflugzeug iſt von unſeren Bombern abgeſchoſſen worden, die in der Nähe von Marſa Matruk eine wirkungs⸗ volle Bombardierung durchgeführt haben. Alle unſere Flugzeuge ſind zu ihren Stützpunkten zurückgekehrt. In Oſtafrika wurde unter Mithilfe der Bevölkerung ſtarker feindlicher Angriff auf Namaraputf an der nze des oberen Sudan am Rudolf⸗See zurückgewieſen. r rer Lu f e haf den Hafen von Ber⸗ berg bombardie und dabei einen Volltreffer auf ein Schiff erzielt. Ein feindlicher Luftangriff auf Maſſaug hal nur leichte Schäden im Hafen verurſacht und vier Tote und ewa 30 Verwundete, darunker 11 Askaris, gefordert. Zwei feindliche Flugzeuge wurden abgeſchoſſen, ein dritkles iſt wahrſcheinlich abgeſchoſſen worden. In Ca ala wurde ein feindliches Flugzeug von der, Flak abgeſchoſſen.“ ein G Die heftigen Angriffe der italieniſchen Luftwaffe auf die militäriſchen Hauptſtützpunkte Großbritanniens im Su⸗ dan und Kenia werden von der geſamten römiſchen Preſſe ſtark hervorgehoben. Der Kriegsberichter der Ste⸗ fani unterſtreicht die im italieniſchen Wehrmachtsbericht vom Sonntag erwähnten Luftwaffenaktionen auf die Flughäfen von Haiya und Summit. Haiya iſt ein wichtiger Eiſenbahnknotenpunkt zwiſchen den Gebieten des engliſch⸗ägyptiſchen Sudan und Port Sudan. Im Tiefflug griffen die italieniſchen Bomber aus mehreren Richtungen Haiyg mit Bomben an, ſo daß einige hundert Meter weit macht wurden. Auch der Angriff auf Summit iſt eine be⸗ deutende Aktion, da die Engländer in der letzten Zeit den dortigen Flughafen ausbauen. Bei dem erſten Angriff auf dieſen Flughafen wurden die italieniſchen Bomber von oben von acht Jägern angegriffen. Heftiges Feuer der italieni⸗ ſchen Bomber ſprenate die engliſche Formation und zwan ſie zum Rückflug. Die italieniſchen Flieger führten darau einen zweiten Bombenabwurf aus. Hierbei ging eine Flug⸗ zeughalle in Flammen auf. Bei dem italieniſchen Angriff auf den Hafen von Zeila wurden neben den Hafen⸗ anlagen zwei Schiffe und ein Schlepper getroffen und ſchwer beſchädigt. Für England geſunken Stockholm, 5. Auguſt. Wie die Stockholmer Preſſe mel⸗ det, iſt der ſchwediſche Dampfer„Sigyn“(1972 BRT) ge⸗ funken. Die geſamte Beſatzung, über 20 Mann, iſt gerettet worden. Die Mitteilung des ſchwediſchen Generalkonſulats in London macht keine Angaben über die näheren Umſtände beim Untergang des Schiffes, auch der Ort wird nicht ange⸗ eben, 5 Madrid, 5. Auguſt. In Cadiz liefen die engliſchen Frachter„Pilotty“ und„Palacios“ ein, die 35 Schiffs⸗ brüchige anderer engliſcher Dampfer bisher unbekannten Namens, die im Atlantik von einem deutſchen U⸗Boot tor⸗ pediert wurden, an Bord führten. Bauer in den letzten Jahren bei Weizen einen Durch⸗ ſchnittsertrag von 20—21 dz je Hektar, der franzöſiſche aber nur einen ſolchen von rund 13 dz erzielt. In einem Wahl⸗ kreis um Ne ſind im Jahre 1924 nicht weniger als 25000 Bauernhöfe mit rund 50 000 ha Ackerboden brach gelegen. Meilenweit ſieht man verſtepptes Gebiet. Ruinenfelder ſtehen dort, wo früher blühende Dörfer waren. Eine nicht erſt in den letzten Jahren, ſondern ſeit Jahrzehnten ver⸗ ehlte liberale Wirtſchaftspolitik, die das franzöſiſche Volk 1 büßen muß. 1 die Urſache dieſer Entwicklung. In Deutſchland hat man frühzeitig erkannt, daß nur in einer Hilfe für das deutſche Bauerntum auch die Grundlage für die Lebensfähigkeit des deutſchen Volkes geſchaffen iſt. Der Bauer iſt kinderreich, er ſichert den Beſtand der Nation und 91 für das Wachstum eines Volkes auf 50 bl derte. Wer ſich von ſeinem Bauerntum löſt, geht als Volk zugrunde.„ — ſämtliche Gleisanlagen zerſtört und völlig unbrauchbar ge⸗ Nr. 183 Engliſche Humanität 5 Die freche Lüge über das durch die Luftwaffe Seiner Majeſtät„pulberiſierte“ Hamburg, die von London aus in die Welt gefunkt wurde, iſt ſchnell und kläglich zuſammen⸗ gebrochen. Weſentlich beigetragen hat dazu, daß den in Deutſchland weilenden Vertretern der Auslandspreſſe Ge⸗ legenheit gegeben wurde, ſich an Ort und Stelle davon zur überzeugen, daß Hamburg unverſehrt gen Himmel ragt und ſich ſogar des Wochenendes erfreuen kann. Solche Metho⸗ den kann freilich nur der anwenden, der nichts zu verber⸗ gen hat. Es überraſcht daher nicht weiter, daß die britiſche Regierung hartnäckig Reiſen in bombardierte Häfen ver⸗ weigert. Würde London Journaliſten zu dieſen Gebieten Zutritt gewähren, dann würde jeder, der Luft dazu hat, ſich davon überzeugen können, wie genau die deutſche Luft⸗ waffe zu treffen weiß, und daß ſie ausſchließlichmi lin a⸗ riſche Ziele angreift. Unangenehm überraſcht iſt London vor allem darüber. daß die neue Lügenkampagne ſo kurz von Atem war. Die Kritik an Duff Cooper iſt darum noch gewachſen. Dieſer Informationsminiſter iſt wohl das dümmſte Kamel aus dem Stalle Churchill. Immerhin bleibt noch die Frage, warum London überhaupt Lügen in die Welt ſetzt, deren Widerlegung unmöglich lange auf ſich warten laſſen kann. Zuverſicht iſt es gerade nicht, was dieſe Taktik verrät. Im Gegenteil: Gerade, daß London die Hoffnung hegt, den Krieg vielleicht mit Lügen gewinnen zu können, zeigt, wie verzweifelt die. Stimmung in England ſein muß. Die bri⸗ tiſchen Plutokraten wiſſen ſehr wohl, daß der Sieg Deutſch⸗ land gehört, und ihr einziges Beſtreben geht deshalb nur noch dahin, durch freche Lügen die Stunde der Abrechaung hinauszuſchieben. Aus gleichen Erwägungen heraus überſchüttet jetzt das Leib⸗ und Magenblatt der britiſchen Plutokraten, die„Ti⸗ mes“, ihre Leſer mit Vorſchlägen für die wirtſchaftliche und ſoziale Rekonſtruktion Großbritanniens und Europas. Alle Vorſchläge der Londoner„Times“ ſind durchtränkt von jener Heuchelei, die von dem engliſchen Weſen nicht zu tren⸗ nen iſt. Mögen die Plutokraten fortfahren, ihre eigenen Völker zu belügen— in Europa aber haben dieſe Herren ihre Rolle ausgeſpielt. Die Rekonſtruktion Europas iſt längſt im Gange unter der Führung Deutſchlands und Ita⸗ liens und mit der Front gegen England, gegen jenes Eng⸗ land, das Europa zu aller Zeit nur gehemmt, betrogen, ausgebeutet und verhetzt hat. Jetzt vergießt dieſes England. das Menſchen gegenüber Mitleid nie gekannt hat, Tränen darüber, daß ein Gorilla im Londoner Zoo wegen Futter⸗ mangels getötet werden muß. Wir Deutſchen ſind gewiß große Tierfreunde, ein Greuel aber iſt es uns, wenn bigotte Engländerinnen Tränen über dieſen Gorilla vergießen, während die gleichen Leute ſich daran begeiſtern, einen gan⸗ zen Kontinent auszuhungern. Eine derartige Heuchelei über⸗ ſch. ot einfach unſer Faſſungsvermögen. hrecken aller⸗ dings können uns derartige Drohungen nicht v ſerer gründlichen Vorſorge ſind wir gewiß die Letzten, die hun⸗ gern werden, haben wir volle Garantie, daß hierbei dies⸗ mal ſogar die Engländer den Vortritt haben. Wenn Eng⸗ land aber andere Völker in die Hungersnot treiben will, dann iſt das ein Verbrechen, für das London die Vera itk⸗ wortung zu tragen hat. Aber gerade der verbrecheriſche Charakter der britiſchen Kriegsführung wird den Sturz dieſer habſüchtigen Macht beſchleunigen. f Italiens Erfolge in Oſtafrika Britiſche Verkleinerungs⸗ und Täuſchungsmanöver. Rom, 6. Aug. In italieniſchen politiſchen Kreiſen weiſt man erneut auf die ſattſam bekannte engliſche Lügenpro⸗ paganda hin, die es, obwohl ſie ſich eigentlich von ihrer Er⸗ folgloſigkeit hätte überzeugen müſſen, noch unentwegt ver⸗ ſtand, die öffentliche Meinung über die wahre Lage zu täuſchen Dies gelte insbeſondere auch für die Lage in Afrika. Vor Kriegsbeginn habe die engliſche Propaganda hochtönend behauptet, daß Aethiopien eine leichte Beute für England ſei während heute, knapp zwei Monate nach Ita⸗ liens Kriegseintritt: die Tatſachen eine andere Sprache redeten. Der erſte Schlag, den Italien von Aethiopien aus ge⸗ führt habe, ſei die Beſetzung von Cafſala geweſen, der die von Allabat folgte. Nicht minder bedeutſam ſei ſodann die Beſetzung des vorſpringenden engliſchen Ge⸗ bietsdreiecks von Golbo geweſen ſowie die Einnahme von Moyale, der ein weiteres Eindringen in Kenia folgte. Die jüngſte Aktion dieſer Art ſei die Beſetzung von Mür⸗ muk geweſen. Dieſen italieniſchen Erfolgen komme weben einer geſchichtlichen eine große militäriſche Bedeu⸗ tung zu, weil der Feind, der hier ſeine Truppen zurückneh⸗ men mußte, in immer unwirtlichere Gegenden zurückgewor⸗ fen werde, in denen die Waſſerverſorgung von dem Nach⸗ ſchub beſonders ſchwierig würde. i 5 Trotz dieſer 9 8 0 85 feſtliegenden Tatſachen ſetze der engliſche Nachrichtendienſt ſeine dreiſten Lügen fort und be⸗ haupte nunmehr, daß die Länge der Grenze ein Vorteil für den Gegner ſei, der allerdings nur ſchlecht ausgerüſtete und ſchlecht ausgebildete Truppen zur Verfügung habe im Ge⸗ genſatz zu England das über gut diſziplinierte ind trefflich ausgeſtattete Truppen verfüge. Außerd- t der engliſche Nachrichtendienſt, daß die Beſetzung von Caſſala, die in Italien als ein großer Sieg gefeiert worden ſei, die Italiener 500 Mann gekoſtet habe, während die Engländer 1 nur ein halbes Dutzend Mann verloren hätten. Dies eien, ſo unterſtreicht man erneut in den italieniſchen poli⸗ tiſchen Kreiſen, die Methoden der engliſchen Liigenpropa⸗ ganda, von der ſich 3 allerdings faſt niemand mehr einfangen laſſe, denn ſedermann müßte klar erkennen, daß es nicht gut möglich ſei, daß Italien bei einem ſſegreich durchgeführten Kampf 500 Mann verlor, während der ge⸗ ſchlagene Gegner nur ein halbes Dutzend verloren habe. 3 ů—— 7 r 1 Die pulveriſierte Hamburg⸗Lüge Nach 24 Stunden in USA erledigt. Newyork, 5. Aug. Die amtlichen Lügen Duff Coopers über die„Pulveriſierung“ Hamburgs ſind ſelbſt in Us A, wo man ſie begierig aufgegriffen hatte, nur gerade 24 ö alle Zeilungen die gen über die angeblichen„Erfolge“ der britiſchen Luftwaffe s, aber auch gar nichts Wahres iſt. Die amerikaniſchen Berichterſtatter beſtätigen einſtim⸗ mig, daß in Hamburg keinerlei Spuren von Zerſtörung zu ſehen ſeien. Sie widerlegen in ihren Meldungen auch ein⸗ wandfrei die verlogene Behauptung, daß die engliſchen Angtiffe ſich auf militäriſche Ziele gerichtet hätten. Ihre Feſtſtellungen beſagen, das Hamburger Straßenbild ſei in jeder Hinſicht normal, Hafen und Elbtunnel ſeien intakt, die Werft Blohm und Voß ſei abſolut unbeſchädigt. Die ausge⸗ zeichnete Ausſicht vom Turm der Michaeliskirche habe ge⸗ wiß keine„Pulveriſierung“ erkennen laſſen. Die Londoner Lügenzentrale hat alſo wieder einen neuen Reinfall erlebt. Der Welt iſt abermals he⸗ wieſen, daß Lug und Trug die einzige ſchmutzige Waffe dieſer plutokratiſchen Verbrecherbande ſind, die ſich der ge⸗ rechten Vergeltung entziehen zu können wähnt. Er darf nichts ſehen Zur gleichen Zeit, in der den Auslandskorreſpondenten das„pulberiſierte“ Hamburg gezeigt wurde, machte der Londoner Vertreter der Aſſociated Preß noch einmal den. Verſuch, von den Londoner Amtsſtellen die Erlaubnis zum Beſuch bombardierter engliſcher Häfen zu er⸗ halten Das Geſuch wurde jedoch mit der Bemerkung, daß man die Häfen„leider“ nicht zeigen könne, erneut abge⸗ wieſen. Um ſeiner Agentur wenigſtens etwas berichten zu können, veranſtaltete der Korreſpondent gezwungenerma⸗ ßen eine Umfrage bei den Behörden und engliſcheg Redak⸗ teuren, die wohl die Luftangriffe zugaben, im äbrigen aber den angerichteten Schaden lächerlich zu machen nerſuchten. Erſt vor wenigen Tagen hatte die Newyorker Zeitung „Picture Magazine“ auf die Beweiskraft einer Ortsbeſich⸗ tigung durch neutrale Journaliſten verwieſen. Das Blatt ſchrieb die Annahme, daß die deutſche Luftwaffe, im Ge⸗ genſatz zur RAF, ihre Aufgaben wirkungsvoll erfülle, werde dadurch beſtätigt daß die Engländer ſich weiger⸗ ten, neutrale Preſſevertreter nach den bombardierten Ge⸗ bieten zu bringen. Daß dieſe Möglichkeit nicht angewandt werde, ſpreche für ſich ſelbſt. Deutſchland dagegen hat nichts zu verbergen. Die„Heldentaten“ der könig⸗ lichen Luftwaffe auf deutſchem Gebiet-erſchöpſen ſich in Völkerrechtsbrüchen, in gemeinen Morden an Frauen, Kin⸗ dern und anderen Ziviliſten Das aber ſoll die Welt ehen⸗ falls wiſſen! „Feiertage im Kriege“ f Britiſche Betrachtungen. Stockholm, 5. Aug. Die Londoner„Sunday Times“ ſtellt tieffinnige Betrachtungen über das Thema„Feierkage im Kriege“ an. Die beiden kommenden Monate werden, ſo lieſt man da, ſicherlich„zu den kritiſchſten und entſcheidend⸗ ſten in unſerer Geſchichte gehören“. Wenn Großbritannien ſie überlebe, werde die Zeit richtig verwandt worden ſein. Im Augenblick ſei das Maximum an Anſtrenauna und Produktion nicht nur in den Munitionsfabriken, ſondern auch auf ſämtlichen anderen Gebieten zu erſtreben. Daher müßten alle Feiertage in das richtige Verhältnis dazu ge⸗ bracht werden. 5 Das Plutokratenblatt kann in dieſer Beziehung ganz beruhigt ſein. Das richtige Verhältnis der Feiertage, wie e 117 die Kriegshetzer⸗ und Judenclique viele Jahrzehnte hin⸗ urch auf dem Rücken der von ihnen unterjochten Völker in Klubs und auf Golfplätzen zubringen konnte. wird ihr in ſolcher Eindeutigkeit beigebracht werden, daß ſie ein „Maximum an Anſtrengung“ gar nicht mehr nötig haben wird, da dann das Rad der Geſchichte ſchon längſt über ſie hinweggegangen ſein wird. 8 Tränen um einen Gorilla Aber Aushungerung der Opfer. ö Newyork, 5. Aug. Die Zeitung„Newyork Enquirer“ ſtellt in ihrem Leitaufſatz die Ironie der engliſchen„Huma⸗ nität“ bloß, die es fertigbringe in Preſſemeldungen tiefſte Betrübnis zu heucheln über die Notwendigkeit, einem im Londoner Zoo befindlichen Gorilla zur Einſparung der Un⸗ terhaltskoſten den Garaus zu machen, andererſeits ſich er⸗ dreiſte, den bekannten Schauſpieler Noel Coward nach SA zu ſenden, da mit er das US A⸗Volk bewege, ſeine Sa⸗ mariterdienſte auf England zu beſchränken und keinesfalls die Bevölkerung der Kriegsgebiete in die⸗ ſem Winter mit Lebensmitteln zu unterſtützen. Edward habe erklärt, im Intereſſe des britiſchen Sieges müſſe das USA⸗Volk hart werden und Herzen und Ohren ſchließen: denn wer Deutſchlands Opfer ernähre. ernähre Deutſchland ſelbſt. ö „Fürwahr“ ſo ſchließt der Aufſatz,„es macht ſich nicht bezahlt, Bundesgenoſſe Englands zu ſein. wie Polen, Bel⸗ gien, Norwegen und alle anderen Länder längſt herausge- funden haben. Ein Empire mit ſolcher Ethik verdient ein ⸗ fach nicht. daß es weiterlebt!“ Reynaud, Mandel, Rothſchild. Millionenſchiebungen mit behördlicher Erlaubnis Genf, 5. Auguſt. Wie ſehr die Regierung Reynaud Mandel die Inkereſſen jüdiſcher Finanzgewaltiger auf Ko⸗ ſten des Volkes vertrat, geht aus Einzelheiten hervor, die ſich der„Eclair de Nice“ aus Perpignan über die Flucht pro⸗ minenter Juden aus h berichten läßt. Danach hat ein gewiſſer Eduard Jonas die ſpaniſche Grenze mit 30 Millionen ausländiſchen Deviſen überſchritten. Er war im died einer ordnungsmäßigen Ermächtigung zur Ausfuhr dieſer Gelder. Zwei Tage ſpäter paſſierte ein Zug von un⸗ geb 15 Wagen mit etwa 75 Mitgliedern der Familie olſchild und Weyl die Grenze. Sie waren im Beſitz eines Tranſitviſums nach Marokko bezw. Südamerika und atten etwa 200 Millionen Franken in Gold und Deviſen bei ſicch. Von einem anderen Grenzpoſten der ſpaniſchen Grenze wurden der e eines ehemaligen einflußreichen Mitgliedes der franzöſiſchen Regierung und ſein Sekretär verhaftet. Sie hatten 50 Millionen Franken bei ſich. Dieſe beiden Perſönlichkeiten waren ee im Beſitz von ord⸗ nungsmäßigen Ausweispapieren, die erſt vor zwei Mona⸗ ten ausgeſtellt worden waren. Die ſpaniſchen Behörden lieferten die beiden Delinquenten, die nun Gegenſtand einer io 8 15, N 1 612 Die deuiſchen Flugblätter Liſſabon, 6. Aug. In verſchiedenen Orten Englands fan⸗ 2 gen der Behörden kaum ein einziges Flugblatt abgeliefert haften„5. Kolonne“ hielt. N Die Flugblätter zirkulieren aber unter der Oberfläche faſt überall in England, und die engliſche Poſt beförder! ohne es zu wiſſen zahlreiche Abſchriften dieſer Flugblätter. Ihre Wirkung iſt umſo größer, als die Unzufriedenheit mii der Geheimhaltung des britiſchen Lügenminiſteriums immer mehr einſetzt. * 7 Verdächtige Anwandlungen Die„Times“ macht in Sozialismus. DNB. Liſſabon, 5. Aug. England muß es ſehr ſchlecht gehen: In einem Artikel meint ausgerechnet das ſtockkon⸗ ſervative Leib⸗ und Magenblatt der britiſchen Plutokraten⸗ kaſte, die„Times“ es ei jetzt() notwendig, in die wirt⸗ ſchaftliche und ſoziale Rekonſtruktion Großbritanniens und Europas zu denken. Die alte Tante„Times“ ergeht ſich dann in Vorſchlägen die uns irgendwie bekannt vorkom⸗ men, wenngleich wir ſie beſtimmt noch nicht aus England wahrgenommen haben So ſchreibt das Blatt, man müſſe beſonders den Lebensſtandard gewiſſer Volksgrunpen he⸗ ben, Pläne für einen geregelten Verbrauch ausarbeiten und die Erneuerung der Bevölkerung ermutigen. Die Erfah⸗ rung des Verſailles⸗Europo habe gelehrt daß keine politi⸗ ſche Konſtruktion bon Dauer ſein könne. wenn die ſoziclen und wirtſchaftlichen Grundlagen nicht gut ſeien. Der erſte Schritt zur Schaffung einer neuen Ordnung in Europa müſſe ſein, die Hungrigen zu nähren, die Bedürftigen zu kleiden, und denjenigen ein Heim zu ſchaffen, die kein Dach über dem Kopf hätten Abſchließend empfiehlt die Times“ ſelbſtverſtändlich England als den„natürlichen Führer beim Wiederaufbau Europas“ Man iſt geneigt, dem Dornröschen ein ermunterndes „Guten Morgen“ zuzurufen, Aber die„Times“ tut ja nur ſo, als ob ſie geſchlafen hätte. Zur Durchführung aller dieſer Dinge, die das Blatt jetzt aufzählt, hätten die engliſchen und franzöſiſchen Plutokraten nach Verſailles hinreichend Zeit und Gelegenheit gehabt, wenn ſie es nur gewollt hätten. Doch das iſt niemals ihre Abſicht geweſen, ebenſowenig wie ſie auch jetzt ernſthaft erwägen, ſelbſt nur für England ir⸗ gendwelche ſozialen Maßnahmen durchzuführen. Höchſt⸗ wahrſcheinlich muß man dem engliſchen Volk, daß in einen idiotiſchen Heckenſchützenkrieg hineingetrieben werden ſoll, erſt ein Zuckerbrot hinwerfen, damit es gehorſamer ver⸗ blutet. Doch das intereſſiert uns nicht ſehr. Was uns aber brennend intereſſiert, iſt das Wohlergehen des europäiſchen Kontinents. Ihm gilt das Bemühen der Achſenmächte, die die Völker Europas bereits als die wahrhaften Führer beim Wiederaufbau erkannt haben. Auch ein verlogener Leit⸗ artikel der„Times“ kann daran nichts mehr ändern, er wirkt nur niederträchtig und iſt darüber hinaus aufſchluß⸗ reich für die Stimmung des engliſchen Volkes Der Retter Griechenlands Vier Jahre aukoritäre Regierung Mekaxas. Akhen, 5. Aug. Ganz Griechenland feierte mit großer Begeiſterung die 4. Wiederkehr der Regierungsönderung. Präſident Metaxas nahm den Vorbeimarſch von 100 000 Mitgliedern der nationalen Jugend ab. Am Mittag über⸗ brachten Mitglieder des Großen Komitees von Athen dem Chef der Regierung ihre Glückwünſche und vermittelten den Dank des helleniſchen Volkes für die ungeheure Arheit, die die Regierung Metaxas geleiſtet hat. Am Nachmittag fand ein großes Feſt im Stadion ſtatt. Am Abend nahm Metaxas einen Vorbeimarſch der Organiſationen ab. Die Preſſe ſteht ausnahmslos unter dem Eindruck des Tages und macht ſich zum Dolmetſch der dankbaren Gefühle des helleniſchen Volkes. In einer Bolſchaft betonte Mekaxas, daß die Neukrali⸗ tät Griechenlands aufrichtig gegen ſedermann ſei; Griechen ⸗ land habe beſchloſſen, keinerlei Verletzungen ſeiner Grenzen zuzulaſſen. Das Land fühle die wirtſchaftlichen Rückwirkun⸗ gen des Krieges. Am ihnen enkgegenzutreten. müſſe ſich das rung ſcharen. 2 Mit Recht betrachtet das griechiſche Volk Metaxas als den Retter, den nationalen Lenker des Landes, dem allein es zu verdanken iſt, daß Griechenland nicht mehr das frü⸗ here Land der ewigen Revolutionen, Putſche und des in⸗ neren Zwieſpaltes iſt, ſondern ein Land der Arbeit und Einigkeit— Metaxas, der 1871 auf der Inſel Ithaka ge⸗ boren wurde, und 1899 die Kriegsakademie in Berlin beſuchte iſt kompromißlos ſeinen Weg ſowohl als Soldat, wie als Politiker gegangen. Er ſcheute ſich nicht, ſich auch den namhafteſten Politikern zu widerſetzen wenn er der Ueberzeugung 1. daß die geführte Politik nicht die ge⸗ eignete für das Land war Er wurde verbannt, doch führte er ſeinen Kampf unermüdlich weiter. Begnadigt kehrte er close jedoch nicht in die militäriſche Karriere, ſondern ent⸗ chloſſen, als Politiker ſeinem Vaterlande zu dienen. Hier wurde ihm immer überzeugender klar, daß das demokra⸗ tiſch⸗parlamentariſche nicht das geeignete Syſtem für das Land war. Schon im Jahre 1933 ſtellte er die Forder ing nach ſofortiger Wiedererrichtung der Monarchie, die im November des Jahres 1935 auch in Erfüllung ging. Aber die Bemühungen des Königs, die parlamentariſchen Par⸗ teien miteinander auszuſöhnen, blieben erfolglos Hier griff wieder der entſchloſſene Soldat, der bereits im Februar 1936 als Kriegsminiſter das Land vor einem Militärputſch bewahrte, ein In der Nacht des 3 zum 4. Auguſt 1936 be⸗ ſeitigte er alle Parteien und proklamierte die autoritäre Staatsführung Eharakteriſtiſch ſind die Worte, die der Mi⸗ niſterpräſident an ſenem nationalen Tage, an dem er die Staatsführung übernahm an das griechiſche Volk richtete. Er gab keine Verſprechungen und machte dem griechiſchen Volke keine Vorſpiegeſungen. wie dies bei den parlamen⸗ tariſchen Parteien üblich war, ſondern er forderte im Ge⸗ genteil vom ganzen Tote Opfer und nur Opfer zum Wie⸗ deraufbau der Nation Rückſichtslos gegen ſede Anfeindung und in unermüdlicher Arbeſt ſind vier Jahre zationalen Aufbauwerkes vergangen Die Stärkung der beiden Grund⸗ J 4 Vergebliche Hausſuchungen in England. 5 den, wie hier bekannt wird, umfaſſende Hausſuchungen nach den von deutſchen Fliegern abgeworfenen Flugblättern mit Auszügen aus der letzten Reichstagsrede Adolf Hitlers ſtatt. In den Bezirken, über denen dieſe Flugblätter abgeworfen worden waren, hatte die Bevölkerung trotz Strafandrohun⸗ Die Hausſuchungen waren faſt ohne Ergebnis, man verhaf⸗ N tete nur einige Perſonen, die man für Mitglieder der ſagen⸗ Volk auch weiterhin geeint und diszipliniert um die Regie ⸗ Die britiſche Rache an Japanern Will England den Bruch? Tokio, 5. Auguſt. London fährt fort mit ſeinen Rache⸗ maßnahmen wegen der Verhaftung von Agenten des Secret Service in Japan. So wurde in Singapur der Direktor der ſapaniſchen Nachrichtenagentar Eaſtern News und Ver⸗ treter von Domei, Kobayaſhi, feſtgenommen. In Rangun Pete die britiſchen Behörden drei japaniſche Geſchäfts⸗ eute. Ein im japaniſchen Außenamt eingetroffener Bericht des Generalkonſuls in Singapur beſtätigt die Feſtnahme des dortigen Domei⸗Vertreters Kobayaſhi durch die briti⸗ ſchen Behörden. Drei Poliziſten und ein Vertreter des Secret Service drangen danach in die Privatwohnung Ko⸗ bayaſhis ein, verhafteten ihn und durchſuchten ſtundenlang alle Räume, wobei ſie auch die Privatkorreſpondenz be⸗ ſchlagnahmten. Auch das Domei⸗Büro wurde unterſucht. Der ſapaniſche Generalkonſu in Hongkong teilte mit, daß die Verhaftung des japaniſchen Geſchäftsmannes Ya⸗ naguchi von den Engländern mit der lächerlichen Behaup⸗ tung begründet wird, Yanaguchi habe„den öffentlichen Frieden und die Volksintereſſen gefährdet“. Aus Schanghai wird dazu och gemeldet, daß der verhaftete Japaner in ein Konzentrationslager gebracht wurde. Die engliſchen Scher⸗ gen ſchnüffelten nicht nur in den Briefſchaften, ſondern auch in den Geſchäftsbüchern Yanaguchis herum. Zuſammenarbeit mit ASA? Wie verlautet, hat der japaniſche Botſchafter in Lon⸗ don ſich bemüht, in einer Unterredung mit Außenminiſter Halifax die ſofortige Freilaſſung der Verhafteten zu er⸗ reichen, um eine ernſte Wendung in den ſchon geſpannten Beziehungen zwiſchen beiden Ländern zu verhüten. Die Freilaſſung der verhafteten Japaner ſei jedoch mit dem Hin⸗ weis abgelehnt worden, daß es ſich um eine Angelegenheit der„ordentlichen Gerichte“ handele. Außerdem habe man ſogar mitgeteilt, daß Vorbereitungen für weitere Ver⸗ haftungen ſapaniſcher Staatsangehöriger auch in den britiſchen Kolonien getroffen worden ſeien. Auf die Bemerkung des Bolſchafters Schigemitſu, daß alle Bemühungen für eine Regelung der Beziehungen zwi⸗ ſchen beiden Ländern ſcheitern könnken, habe Halifax nichts erwiderk.„Tokio Nitſchi Nitſchi“ ſchreibt, daß England in der Angelegenheit der Verhaftungen mik As A zuſammen⸗ arbeite, um gemeinſam die japaniſche Politik in Oſtaſien zu ſtören. Vor einem Proteſt Japans Das japaniſche Außenamt erhielt den offiziellen Bericht des japaniſchen Botſchafters in London über Verhaftung der Vertreter Mitſui und Mitſubieis in Zuſammenhang mit der Landesverteidigung. Botſchafter Schigemitſu wurde be⸗ auftragt Nachforſchungen darüber anzuſtellen, welcher Ver⸗ ſtöße die Verhafteten beſchuldigt werden. Das Außenamt, ſo wird durch Domei mitgeteilt, ſei auf engliſche Repreſſalien vorbereitet geweſen, der Außenminiſter werde nach Klar⸗ ſtellung des Falles den britiſchen Botſchafter offiziell um Erklärung erſuchen und gleichzeitig ſtärk ſten Proteſt erheben.. Große engliſche Spionage⸗Organiſakion. Schanghai, 5. Aug. Die japaniſche Militärzeitung „Tairiku Schimbun“ fordert zu ſchärfſter Beobachtung der engliſchen Spionagetätigkeit in Ching auf und bringt dann die ſenſalionelle Enthüllung, daß eine britiſche Spionage⸗ organiſation unter Leitung des Secret Service-Agenien Scott in Schanghai arbeite. Scott habe nicht weniger als 50 Unkeragenten. Die Organiſation arbeite in vier Abteilungen, und zwar eine politiſche, eine militäriſche, eine wirtſchaftliche und eine ſogen. ſoziale Abteilung. Aufgabe der Organiſation ſei u. a. die Ausſpähung der Betätigung verſchiedener natio⸗ naler Gruppen in Schanghai ſowie Erkundung von Vor⸗ gängen in der Wirtſchoft. Die Zeitung gibt eine Anzahl Namen von Mitarbeitern dieſer Secret Service⸗Agentur an. Wie weiter bekannt wird, ſind japaniſche Stellen zur⸗ zeit eifrig bemüht, die Schanghaier Verbindungen des ver⸗ ſtorbenen Reuterkorreſpondenten Cor aufzudecken. Es ſteht feſt, daß dieſer Agent des britiſchen Geheimdienſtes zahl⸗ reiche Unteragenten in Schanghai hatte. f —— Auflehnung gegen Evakuierung in Hongkong Hongkong lebenden Briten mit den Evakuierungsmaß⸗ nahmen ihrer ſauberen Regierung in London iſt jetzt ſo weil geſtiegen, daß es bereits zu einer offenen Auflehnung gegen den Räumungsbefehl kam. Bekanntlich hat die 1 155 Be⸗ hörde angeordnet, daß alle abkömmlichen Perſonen, beſon⸗ ders Frauen und Kinder, nach Auſtralien gebracht werden ſollen. Als nun am Wochenende ein 26 000 BRT großer Dampfer in Hongkong eintraf, mit der Weiſung nahezu 2000 Evakuierte zu übernehmen, weigerten ſich alle dafür vorgeſehenen Perſonen bis auf einen geringen Bruchteil, an Bord zu gehen. Kurzmeldungen Berlin. Der Führer hat den Bevollmächtigen des Aus⸗ wärtigen Amtes beim Militärbefehlshaber in Frankreich, Pg. Abetz, zum Botſchafter ernannt. f Genf. Nach Informationen in gutunterrichteten Kreiſen 5 die Nachrichtenagentur Agence Radio die unter dem olksfrontregime eine beſonders lebhafte Tätigkeit entfal⸗ tete, ihren Betrieb einſtellen müſſen. Madrid. Die Zeitung„Da“ gedenkt in einem längeren Artikel des 4. Auguſt 1704 und bemerkt, daß dieſer Tag, an dem. 1 9 von Gibraltar Beſitz nahm, ein Dorn im Fleiſche Spaniens ſei, der immer noch nicht entfernt wurde. Waſhington. Der japaniſche Botſchafter überreichte dem Staatsdepartement eine Note mit einem Proteſt gegen das benzin. Proteſt gegen Deulſchenhetze in Coſtarica. Wie aus Coſtarica berichtet wird, veröffentlichen 28 füh⸗ rende Coſtaricaner, darunter 11 in Regierungsdienſten ſtehende Aerzte, eine Erklärung, in der zu ſtrikter Neutrali⸗ pfeiler, des Arbeiter⸗ und Bauernſtandes, war die erſte gerichtlichen Unterſuchung ſind, an die franzöſiſchen Behör⸗ 5 den aus. Pflicht, welche die Regſerung ſich zum Ziele ſetzte. Unterzeichner zu dem Proteſt veranlaßt. Secret Service im Fernen Oſten Schanghai, 5. Auguſt. Die Unzufriedenheit der in ä amerikaniſche Verbot der Ausfuhr von Flugzeugmotoren⸗ — lät aufgefordert und die Deulſchenhetze gewiſſer Zeitungen ſcharf verurteilt wird. Der„Ruf der demokratiſchen Tradi⸗ tion unſeres Landes“ heißt es in der Erklärung, habe die lit e⸗ r⸗ it, r * * 7 F. 7 Die DAß in Oſtoberſchleſien Dr. Ley weihte die erſten Betriebsfahnen. Kaktowitz, 5. Aug. Der Reichsorganiſationsleiter Der NSDAP. Dr Ley, traf in Kattowitz ein, um von hier aus gemeinſam mit dem ſtellvertretenden Gauleiter Bracht eine ſich auf das geſamte oſtoberſchleſiiſche Gebiet erſtrek⸗ kende Inſpektionsfahrt durchzuführen und dabei ſowohl ver⸗ schiedenen Dienſtſtellen der Partei, als auch mehreren In⸗ duſtriewerken und Bergwerksbetrieben einen Beſuch abzu⸗ ſtatten. Dr. Ley wird ſich auch über die bisherigen Ergeb⸗ niſſe der von der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ eingeleiteten kulturellen Betreuung der oſtoberſchleſiſchen Arbeiterſchaft und damit überhaupt über den Einſatz der Deutſchen Arbeitsfront in dem einſt unter polniſcher Herr⸗ ſchaft ſtehenden oberſchleſiſchen Raum an Ort und Stelle unterrichten Den Auftakt dieſer Fahrt bildete in der größten Halle von Kattowitz eine von 70 000 Teilnehmern beſuchte Groß⸗ kundgebung der Deutſchen Arbeitsfront, in deren Rahmen die erſten Betriebsfahnen Oſtobherſchle⸗ ſiens geweiht wurden. Bevor der Reichsorgamſations⸗ leiter der NSDAP jeder Fahne einen beſonderen Spruch auf den Weg gab, ſprach er zu den Teilnehmern der Kund⸗ gebung und führte dabei u. a. aus:„Wir ſtehen mitten im Umbruch det Geſchichte und erleben eine das Geſicht Euro⸗ pas entſcheidend formende Umwälzung. Ein Beiſpiel für den vom Führer erreichten Wandel des europäiſchen Ge⸗ ſchehens gibt es nicht!“ Dr Ley wies dann auf den Weg des deutſchen Volkes vom Bruderkampf in der Syſtemzeit bis zur Einheit aller deutſchen Menſchen unter Adolf Hitler hin. Der Jude habe dieſe Einheit jahrzehntelang verhindert und Deutſchland mit der füdiſchen Wirtſchaftsform, in deren Mittelpunkt das Gold ſeine verhängnisvolle Macht ausübte, in den Abgrund geſtoßen. Der Sieg der national⸗ ſozialiſtiſchen Idee habe ſchließlich den ganzen Spuk und betrügeriſchen Zauber beiſeitegeſchoben. Damit ſei auch die ſcheinbar unüberbrückbare Kluft zwiſchen Unternehmer und Arbeiter beſeitigt worden und heute wiſſe längſt auch in Oberſchleſien jeder, daß der eine ohne den anderen nicht denkbar ſei, und nur die nationalſozialiſtiſche Betriebsge⸗ meinſchaft den Triumph der Leiſtung ſicherſtelle. Dr. Ley ſchilderte Adolf Hitler als Staatsmann und Feldherrn und ſchloß ſeine Ausführungen mit dem Hinweis auf die ſozial⸗ politiſchen Maßnahmen, die von der Deutſchen Arbeits⸗ front auf Befehl des Führers in den vergangenen Jahren zum Segen der ſchaffenden deutſchen Menſchen durchgeführt wurden und die nach der für Deutſchland ſelbſtverſtändlich ſiegreichen Beendigung des Krieges in einem in der Welt 911 noch nicht erlebten Umfange ihre Vollendung finden werden. Großdeutſchlands Waffenſchmiede Krupp von Bohlen und Halbach zum 70. Geburtstag. Der deutſche Großinduſtrielle Guſtav Krupp von Bohlen And Halbach begeht am 7. Auguſt ſeinen 70. Geburtstag. In einer Zeit, da es noch mitten im Kriege ſteht, gedenkt Das deutſche Volt mit doppelter Dankbarkeit jener Männer, Die ihm in vier Generationen ſeine größte Waffenſchmiede ſchufen. Es war dies das Verdienſt einer einzigen Familie, der Geſchützrohren aus den Eſſener Gußſtahlwerken hervor. Doch „Dynaſtie Krupp“, die vor nunmehr 130 Jahren durch Friedrich Krupp begründet wurde. Dieſer Mann beſaß damals in Eſſen ein Hammerwerk und eine kleine Gußſtahlfabrik, deren Erzeugniſſe jedoch nur wenig Abſatz fanden. Nach deſſen Tode vurde das Unternehmen von ſeinem älteſten Sohn Alfred Krupp übernommen, der anfangs gleichfalls mit großen ge⸗ ſchäftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte. Doch dann konnte Alfred Krupp das Werk ſeines Vaters dank einer ſeltenen Führerbegabung, ungewöhnlichen techniſchen Verſtändniſſes und wirtſchaftlichen Weithlicks allmählich zur größten Gußſtahl⸗ und Geſchützfabrik der Welt entwickeln. Bereits im Jahre 1847 wurde der erſte gezogene Dreipfünder, ein Vor⸗ Derladergeſchütz, hergeſtellt und nach Berlin geſchickt. Weitere Erfolge ergaben ſich, als Alfred Krupp 1851 auf einer Aus⸗ ſtellung in London einen 4000 Kilo ſchweren Gußſtahlblock, hochpolierte harte Walzen und eine Sechspfünder⸗Mantel⸗ kanone mit Gußſtahlrohr zur Schau ſtellen konnte. In der Folgezeit lieferte die Fabrik hauptſächlich Achſen, Wagenfedern und Radbandagen, wodurch ſie wirtſchaftlich in die Lage ver⸗ ſetzt wurde, jene Einrichtungen zu beſchaffen, welche die plan⸗ mäßige Herſtellung von Gußſtahlgeſchützen erforderte. Im 9 5 1862 führte Alfred Krupp als erſter Groß⸗ induſtrieller das Beſſemerverfahren auf dem europäiſchen Feſt⸗ land ein. In der Folgezeit ging die geſamte Ausrüſtung der deutſchen Feld⸗, Feſtungs⸗, Küſten⸗ und Schiffsartillerie mit 8 Nauilk ad der„, Derpetua“ * Roman von Axel Rudnlph. 20 „Sie haben den Kurs wieder umgelegt, Lorenzen?“ „Jawohl, Herr Kapitän.“ „Die Kursänderung in Ordnung?“ Lorenzen durchfährt der Schreck wie ein heißer Strom. Die Kursänderung! Herrgott ja! In ſeine Wache fiel ja das Neuabſetzen des Kurſes! Schlag ſechs Glas nach Mit⸗ ternacht war ja der Punkt erreicht, auf dem die„Perpetua“ weſtwärts ſteuern mußte, um nicht zu nahe an die Azoren zu geraten! Und er hatte das vergeſſen! Seit zwei Stun⸗ den fuhr die„Perpetua“ ſchon weiter ſüdwärts, alſo mit falſchem Kurs! 5 a Lorenzen will ſprechen, aber der Schreck lähmt ihm die Zunge. Lohmann hat gar nicht hingehört, ob der Dritte auf ſeine kurze Frage antwortete. Es iſt ja ſelbſtverſtänd⸗ lich, daß der Wachthabende die Kursänderung vorgenom⸗ men hat. Lohmann ſteht bereits neben dem Ruderapparat. Der Matroſe Jürgen Voß! Lorenzen fühlt plötzlich eine wilde Wut gegen den Mann in ſich emporſteigen. Warum hat der Rudergaſt ihn nicht aufmerkſam gemacht auf das Verſehen! Jürgen Voß iſt ein alter Seebefahre⸗ ner. Er kennt die Strecke genau und weiß, daß um dieſe Zeit das Ruder weſtwärts gelegt werden muß. Aber natürlich... der Kerl freut ſich wohl im ſtillen! Eine einzigartige Gelegenheit, den Dritten Offizier zu blamie⸗ ren, ihm einen ſchweren Vorwurf des Kapitäns zu„be⸗ ſorgen“]! Wie Poſaunenſtöße klingen in Lorenzens Ohr die kurzen Worte, die Kapitän Lohmann an den Rudergaſt richtet: „Was liegt an?“ f Ruhig kommt die Antwort:„Weſt zu Weſtfüdweſt, Käppen!“ 5 N Lorenzen fühlt ſeinen Atem ſtocken. Verſtändlislos ſtarrt er die beiden an: den Kapitän, der ſich nach der er⸗ haltenen richtigen Antwort befriedigt nickend abwendet, 1 5 Rudergaſt, der gelaſſen, vorſchriftsmäßig geradeaus auch Italien, Oeſterreich⸗Ungarn, Rußland und andere euro⸗ päiſche Großmächte bezogen damals ſchon ihre Feldartillerie von Krupp. Bis zum Jahre 1894 wurden an 34 Staaten ins⸗ geſamt über 25000 Kanonen geliefert, Außerdem be⸗ ſchäftigten ſich die Eſſener Werke ſeit 1890 mit der Herſtellung von Panzerplatten. Nach dem Tode Alfred Krupps wurden die Induſtrieunter⸗ nehmungen von deſſen einzigem Sohn Alfred Friedrich über⸗ nommen, unter dem ſie einen weiteren großen Aufſchwung er⸗ lebten. Um die Jahrhundertwende ſtanden dort bereits kund 45000 Menſchen in Brot und Arbeit. Die gewaltigen Werke bildeten nun ſchon eine Stadt für ſich. Angeſichts dieſer beiſpielsloſen Entwicklung konnte Alfred Friedrich Krupp, der 1902 ſtarb, mit Stolz auf-ein erfolggekrön⸗ tes Lebenswerk zurückblicken. Da er keinen Sohn hatte, ſon⸗ dern nur eine Tochter Bertha hinterließ, fehlte dem gigantiſchen Rüſtungsunternehmen zunächſt die kraftvolle, leitende Hand. Doch im Jahre 1906 vermählte ſich die einzige Tochter des deutſchen Induſtriekönigs mit dem Legationsrat Guſtav von Bohlen und Halbach, der daraufhin den Namen Krupp von Bohlen und Halbach annahm und als Aufſichtsratsvor⸗ ſitzender an die Spitze des Werkdirektoriums trat. Unter ſei⸗ ner tatkräftigen Leitung nahm die Krupp AG. einen weiteren ungeheuren Aufſchwung, der im Weltkrieg ſeinen Höhepunkt erreichte. Im Oktober 1918 belief ſich die Belegſchaft des Eſſe⸗ ner Werkes allein auf über 115000 Mann. Um ſo folgenſchwe⸗ rer wirkten ſich für das rieſige Rüſtungsunternehmen der deutſche Zuſammenbruch nach Beendigung des gewaltigen Völ⸗ kerringens und der Verſailler Vertrag aus. Es mußte ſich nun in ſeiner Produktion weitgehend umſtellen, doch verſtand es Krupp von Bohlen und Halbach, die hiermit zuſammenhän⸗ genden techniſchen und wirtſchaftlichen Probleme ſo zu löſen, daß eine Fabrikationsſtockung kaum eintrat und die Erzeugung, allerdings auf anderen Gebieten, weiterlief. Ein gewaltiger Wiederaufſtieg der weltbekannten Rüſtungsunternehmungen ſetzte ein, als Adolf Hitler das neue deutſche Volksheer ſchuf Im gegenwärtigen Kriege haben die Krupp⸗Werke, in deren Montagehallen wiederholt führende Männer des Drit⸗ ten Reiches zur Arbeiterſchaft ſprachen, durch die Güte und Ueberzahl der von ihnen geſchmiedeten ſchweren Waffen neben dem Geiſt der Tapferkeit und Einſatzbereitſchaft, der unſere Truppen beſeelte, ſehr viel zu den überwältigenden deutſchen Siegen beigetragen, deren Blitzartigkeit und Durchſchlagskraf die ganze Welt in Erſtaunen ſetzte. Badiſche Chronik Heidelberg.(Profeſſor Dr. Fehrle 60 Jahre.) Am 7. Auguſt begeht der bekannte Volkstumsforſcher F o⸗ feſſor Dr. Fehrle, der ſeit 1934 die ordentliche Profeſſur für Volkskunde an der Heidelberger Univerſität inne hat, ſeiſten 60. Geburtstag. Er iſt in Stetten bei Lörrach geboren und ſchrieb in ſeiner Habilitationsſchrift 1914 über die orientali⸗ ſchen und antiken Einflüſſe auf den deutſchen Volksglauben. Dann folgten die Bücher„Deutſche Feſte und Volksbräuche“, die„Badiſche Volkskunde“,„Zauber und Segen“ und ſeit 1927 gibt er die„Oberdeutſche Zeitſchrift für Volkskunde! heraus. 1929 gab er die Germania des Tacitus heraus und ſeit 1931 die„Badiſchen Flurnamen“. 1935 wurde er zum Ratsherrn der Stadt Heidelberg ernannt, 1937 zum Mitglied des Reichsjuſtizprüfungsamtes in Stuttgart zur volkskund⸗ lichen Prüfung bei den Aſſeſſorenprüfungen. Profeſſor Dr. Fehrle hat im Rahmen ſeiner akademiſchen Arbeit eine ſtän⸗ dige Alssſtellung über deutſche Volkskunde ins Leben ge⸗ rufen, die ausgezeichnetes Anſchauungsmaterial enthält. Seine Lehrſtätte für Volkskunde an der Heidelberger Univerſität hat er zu einem lebendigen Anſchauungsunterricht ausgeſtaltet, weitab von jedem muſeumshaften Charakter. Sie iſt längſt zu einer geſchätzten und vielbeſuchten Stätte für Studenten und intereſſierte Kreiſe geworden. Hockenheim.(Eine 92 Jährige.) Die älteſte Ein⸗ wohnerin, Frau Suſanne Fahlbuſch, feierte in körperlicher und geiſtiger Friſche ihren 92. Geburtstag. „Weſt zu Weſtſüdweſt?“ Das iſt ja der richtige Kurs, den die„Perpetua“ jetzt haben ſollte. Sollte! Denn Geſunde Zähne ſind kein Zufall. Es lohnt ſich, die Zähne richtig zu pflegen! ſie muß doch noch immer hart Weſtſüdweſt ſteuern, da er, der Wachthabende vergeſſen hat. 5 g Mit einem langen, unſicheren Schritt iſt Lorenzen am Ruderapparat. Wahrhaftig, die glasverdeckte, matt er⸗ leuchtete Scheibe des Steuerkompaſſes zeigt den Kurs Weſt zu Weſtſüdweſt! Kapitän Lohmann iſt außer Hörweite. Er unterhält ſich dort drüben am Backbordende der Brücke mit Banz. Verwirrt, mit unſicherer Stimme wendet Lorenzen ſich an den Mann am Ruder. „Bei Wachbeginn fuhren wir Weſtſüdweſt. Seit wann geht die„Perpetua“ Weſt zu Weſtſüdweſt, Voß?“ „Glas Sechs hab ich das Ruder auf den neuen Kurs umgelegt, Steuermann.“ 5 Ohne jede Betonung, in vollkommener Ruhe kommen die Worte. Jürgen Voß behält ein undurchdringliches, dienſtliches Geſicht. Aber die Augen der beiden Männer ruhen für ein paar Sekunden feſt und ſtarr ineinander. Lorenzen verſteht plötzlich und hat Mühe, ſeine innere Bewegung zu verbergen. Was er, der Wachhabende, im Wirrwarr ſeiner ſchmerzlichen Gedanken vergaß, der Rudergaſt hat es ſtillſchweigend gutgemacht. Jürgen Voß, ſein„Feind“ und Nebenbuhler, hat, ohne ein Wort dar⸗ über zu verlieren, auf eigene Fauſt den Fehler des Wach⸗ habenden verbeſſert und das Schiff in den richtigen Kurs geſteuert. Der Matroſe Jürgen Voß ſchaut verwundert zur Seite, denn aus dem Mund des Dritten Offiziers da neben ihm iſt ein kurzer erſtickter Laut gekommen, faſt wie ein unterdrücktes Stöhnen. Auch Kapitän Lohmann, der Seite an Seite mit dem neuen Wachhabenden herankommt, fällt nun das blaſſe, verwirrte Geſicht des Dritten auf. „Was iſt denn los mit Ihnen, Lorenzen? Sind Sie krank?“ 5 „Nein, Herr Kapitän.“ Lorenzen richtet ſich müde auf. „Nur ein bißchen.. mitgenommen. Ich erhielt nämlich die Nachricht, daß mein Vater geſtorben iſt.“ Während Kapitän Lohmann ernſt und teilnahmsvoll dem jungen Offizier ſein Beile) ausſpricht, blickt der Matroſe Voß wieder geradeaus, über den Ruderapparat hinweg, hinaus auf das morg ee. von friſcher Briſe bewegte Meer. In ſeinen hellen un men ſteht eine ruhige Zufriedenheit mit ſich ſelbſt und der ganzen Welt. „Ich nehme Ihre Beſchwerde zur Kenntnis und werde * osbach.(Gefängnis ſtatt Geldſtraf e.) Ein 5s dem Taubergrund war vor einiger Zeit vom 8 yt Tauberbiſchofsheim wegen Beleidigung, falſcher Anſchuldioung und übler Nachrede zu einer Geldstrafe von 100 Mark verurteilt worden. Der Mann legte Berufung ein mit dem„Erfolg“, daß das Lgndgericht Mosbach im Hinblick auf die Schwere der Beleidigung, die einen Ge⸗ meindebeamben betraf, auf drei Monate Gefängnis erkannte. Boxberg.(Schwerer Sturz von der Leiter.) Im benachbarten Schillingſtadt zog ſich der Landwirt Ohns⸗ mann durch Sturz von der Leiter ſchwere Verletzungen zu. Weingarten.(Durch Hufſchlag verletzt.) Der Güterbeſtätter Trautwein wurde von einem Pferd ſo unglück⸗ lich in den Leib getreten, daß ſeine Verbringung in ein Kran⸗ kenhaus erforderlich wurde. 5 () Mörſch b. Ettlingen.(Zwei Brüder tödlich verunglückt.) Auf der Reichsſtraße 36, Gemarkung Mörſch, fuhr abends gegen 11 Uhr ein aus Richtung Karls⸗ ruhe kommendes Mokorrad mit Soziusfahrer infolge allzu ſchneller Geſchwindigkeit auf einen vorſchriftsmäßig auf der rechten Seite fahrenden Laſtkraftwagen. Der Anprall war ſo ſtark, daß der Motorradfahrer und der Soziusfahrer auf der Stelle tot waren. Bei den Verunglückten, die den An⸗ fall ſelbſt verſchuldet haben, handelt es ſich um die ledigen Brüder Alois und Joſef Weber aus Durmersheim bei Raſtatt. ni Nachbargouen Frankenthal.(Am eige nen Kinde vergan gem) Die Jugendſchutzkammer des Landgerichts Frankenthal ver⸗ urteilte den 1888 geborenen Friedrich Drees aus Franken⸗ thal wegen eines fortgeſetzten Verbrechens der Nötigung zur Unzucht und der verſuchten Blutſchande zu zwei Jahren Zucht⸗ haus. Die Ehrenrechte wurden auf die Dauer von fünf Jah⸗ ren aberkannt. Der Angeklagte war geſtändig, an ſeiner heute 17 Jahre alten Tochter ſeit dem Jahre 1938, kurz nach dem Tode ſeiner Frau, unzüchtige Handlungen vor⸗ genommen zu haben. ä Homburg.(Schuß waffe in Kinderh an d.) In Höcherberg⸗Frankenholz hantierte ein 14jähriger Junge mit einer geladenen Schußwaffe. Ein bei ihm ſtehender 12jäh⸗ riger Junge wurde durch den plötzlich losgehenden Schuß ge⸗ troffen und ſo ſchwer verletzt, daß ſein Tod alsbald eintrat. Hanau.(Aufgefundene Kindesleiche.) An der Straße Bruchköbel Mittelbuchen wurde eine in einem Karton verpackte Kindesleiche gefunden. Nach den bisheri⸗ gen Ermittlungen wurde der Karton am Tage vorher von einer Frauensperſon an der Fundſtelle abgelegt. Bei der Kindesleiche handelt es ſich um ein lebensfähiges Kind männlichen Geſchlechts, das nach der Geburt auch gelebt hat. Es iſt durch gewaltſame Erſtickung getötet worden. Gießen.(Elf Jahre Zuchthaus wegen Gift⸗ mordverſuchs und Brandſtiftung.) Im Juli 1937 brannten in dem Kreisort Muſchenheim mehrere Scheuern nieder, wodurch ein Schaden von rund 15 000 Mark entſtand. Das Feuer war auf Brandſtiftung zurück⸗ zuführen. Nun hatte ſich unter der Anklage der vorätz⸗ lichen Brandſtiftung die geſchiedene Ehefrau Maria Steul vor der Strafkammer in Gießen zu verantworten. Die An⸗ klage warf der Frau vor, daß ſie eine ihrem früheren Ehe⸗ mann gehörige Scheuer in Brand geſteckt habe, von wo aus die Flammen ſich dann auf die übrigen Scheuern ausbrei⸗ teten. Die Angeklagte, die wegen Giftmordverſuchs an ihrem mittlerweile von ihr geſchiedenen Ehemann zurzeit eine Zuchthausſtrafe von acht Jahren verbüßt, beſtritt die Brandſtiftung. Das Gericht kam aber zu dem Ergebnis, daß die Angeklagte der Brandſtiftung ſchuldig ſei. Unter Ein⸗ rechnung ihrer gegenwärtigen Zuchthausſtrafe wegen des Giftmordverſuchs wurde die Angeklagte zu einer Geſamt⸗ ſtrafe von 11 Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrver⸗ luſt verurteilt. b. 2 Ititzlar.(Von Bienen zu Tode geſtochen) Beim Einbringen der Ernte wurde hier ein Bauer in ſei⸗ nem Wagen von einem Bienenſchwarm überfallen. Die Bienen ſetzten ſich ihm am Kopf und am Körper in dichten Klumpen ſo feſt, daß es dem Ueberfallenen und auch den erbeieilenden Helfern nicht gelang, ihrer Herr zu werden. ls endlich ein Waſſerſtrahl der Feuerwehr die Bienen ver⸗ trieb, lag der Bauer tot im Wagen; ſein Bruder, ein Knecht und ein junges Mädchen waren von zahlreichen Bienenſtichen ſchwer und zwei weitere Männer leicht ver⸗ letzt. Vier Pferde waren ſo übel zugerichtet, daß zwei von ihnen ſofort geſchlachtet werden mußten. a Herr Baron.“ Kapitän Lohmann hält den Baron Caſtenſkjold, der mit einer verbindlichen Verbeugung die Kabine verlaſſen will, durch eine Hand⸗ bewegung zurück.„Einen Augenblick noch, Herr Baron. Sie haben mir da vorgeſtern bereits eine anonyme Anzeige geſchickt. Inbezug auf Herrn Fahland“ „Da muß ich doch ſehr bitten, Herr Kapitän! Als ob ich Grund hätte, mich hinter einer anonymen Beſchwerde das Notige veranlaſſen, zu verſtecken!“ „Dieſes Schreiben ſtammt doch wohl von Ihnen!“ Baron Caſtenſkjold betrachtet ruhig das ihm hinge⸗ haltene Blatt und zuckt wegwerfend die Achſeln.„Sehen Sie ſich meine Handſchrift an, Herr Kapitän, und Sie 1 ſofort wiſſen, daß ich das da nicht geſchrieben abe.“ a „Dieſe gegangen?“ „Nein, ich hatte bis zu dieſem Augenblick keine e daß Herr Fahland auch noch unter falſcher Flagge egelt.“ 5 „Das iſt auch durchaus noch nicht erwieſen, Herd .. Anzeige iſt alſo nicht von Ihnen aus⸗ Baron.“ „Aber es paßt zu dem übrigen Bild, das ich von dieſem Herrn erhalten habe.“ Kapitän Lohmann hat nichts mehr zu ſagen und er⸗ widert mit kurzem Kopfnicken den Abſchiedsgruß des Barons. Dann bleibt er an ſeinem Schreibtiſch ſtehen und trommelt in ärgerlichem Nachdenken mit den Fingern auf die polierte Tiſchplatte. Was iſt das nur für eine unangenehme Geſchichte mit dem Fahland! Da ſtimmt doch etwas nicht. Erſt die anonyme Anzeige, und jetzt kommt der Baron Caſtenſkjold und beſchwert ſich, daß der Zweite Offizier Fräulein Dahn beläſtigte und mit Anträgen verfolgte. Eine Beſchwerde, die leider nicht ganz unberechtigt erſcheint. Lohmann hat ſofort die Braut Caſtenſkjolds befragt, und auch Fräulein Evi Dahn beſtätigt, daß der Zweite Offizier ſie mit einer unerwünſchten Aufmerkſamkeit verfolge. Vor einer Stunde erſt hat er ſie wieder auf Deck angeſprochen, obwohl Baron Caſtenſkjold, ihr Verlobter, bereits am erſten Reiſetag Herrn Fahland erſuchte, ſie in Ruhe 15 laſſen. Das Fräu⸗ lein von der Buch⸗ und Photohandlung könne übrigens bezeugen, daß Herr Fahland den Verſuch 25 W auf unrechtmäßige Weiſe in den Beſitz eines des zu gelangen. 5 guſt im Bauernſpruch cherweiſe ſoll im Auguſt das Wetter im Zei⸗ Herkömn chen der Hun ge ſtehen, die ja bis zum 24. Auguſt dauern; es foll alſo vorwiegend. heiße, trockene Witterung herrſchen. Manchmal kommt os freilich auch ganz anders und wir haben ſchon in ſo manchem Jahr„Hundstage“ erlebt, an denen uns alles andere mehr und eher geplagt hat, als die Hitze. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß der Bauer von einem naſſen Auguſt garnichts wiſſen will, denn ein ſolcher ſtört ihn emp⸗ findlich in ſeiner Erntearbeit. Darum ſagt er ja auch von den Hundstagen:„Hundstage hell und klar, deuten auf ein gutes Jahr“. Im übrigen beſagen Bauernregeln über den August?„Je mehr Regen im Auguſt, je weniger Wein“. „Im Auguſt Wind aus Nord, jagt Unbeſtändigkeit fort“. „Iſt's von Petri bis Laurentius heiß, bleibt der Winter lange weiß“.„Höhenrauch im Sommer, iſt der Winter kein frommer“.„Was Juli und Auguſt nicht kochen kann, das kann der September nicht mehr braten“„Am St. Bartholo⸗ mäus⸗Tag der Himmel offen, läßt auf ein gutes Herbſten hoffen“.„Bleiben die Störch“ nach Bartholomä, kommt ein Winter, der tut nicht weh“.„Auf Laurenzi reiche Trauben, laſſen an gute Weine glauben“. Im Auguſt macht die Abwärtsbewegung des Jahres ſchon ſtarke Fortſchritte; man merkt dies vor allem an der Abnahme des Tageslichtes. In manchem Jahre hat es ſchon im Auguſt langſam zu herbſteln begonnen. Ein paar kurze Wochen noch, dann miſcht ſich in des Jahres Lebens⸗ kraft ſchon die erſte ſanfte Müdigkeit des Herbſtes. Laſtzug gegen Straßenbahn. In der Waldhofſtraße fuhr ein Laſtwagen beim Ueberholen zu früh nach links und ſtieß mit einer Straßenbahn zuſammen. Hierbei erlitt der Führer des Straßenbahnwagens Verletzungen am Arm. Laſtwagen und Straßenbahn würden beſchädigt. — Die Auslegung von Prersvorſchriften. Der Reichs: kommiſſar für die Preisbildung weiſt in einem Runderlaß darauf hin, daß er die grundfätzliche Auslegung von Preis⸗ vorſchriften ſich ſelbſt oder den ihm nachgeordneten Behör⸗ den vorbehalten hat. Daher können Fachorganiſationen jeder Art in grundſätzlichen Fragen von ſich aus keine Aus⸗ legungen geben, die für ihre Mitglieder verbindlich ſind oder ſie bei unzutreffender Auslegung vor Beſtrafung ſchützen. Die e können über grundſätzliche Fragen ihren Mitgliedern in deren eigennem Intereſſe Auskünfte nur in der Weiſe erteilen, daß ſie die vom Preiskommiſſar oder ſeinen nachgeordneten Stellen bereits gegebenen un bekanntgemachten Auslegungen mitteilen. Wenn eine ſolche zutreffende grundſätzliche Entſcheibung der Preisbehörde nicht bekannt iſt, ſo ſollen ſich die Fachorganiſationen vor Auskunfterteilung über die Auffaſſung der zuſtändigen Preisbehörden vergewiſſern. Die Preisbildungs⸗ Und Preis⸗ ſtberwachungsſtellen ſind angewieſen worden nur ſolche Aus⸗ legungen von Preisvorſchriften, die von Fachorganiſatio⸗ nen an ihre Mtiglieder gegeben wurden, anzuerkennen, die einmal ſchriftlich erteilt ſind und ſodann das Datum ulid Aktenzeichen ſowie die Bezeichnung der amtlichen Stelle er⸗ kennen laſſen, durch welche die Auslegung der Preisvor⸗ ſchriften erfolgt iſt. Wenn ein Mitglied eine ſolche von ſei⸗ ner Fachorganiſatlon erteilte ſchriftliche Auskunft grund⸗ ſätzlicher Ark vorweiſen kann, ſo iſt es dadurch in der Regel vor Beſtrafung geſchützt. Dagegen werden von den Preis⸗ behörden mündlich erteilte Auskünfte der Fachorganiſatio⸗ nen ſowie eigenmächtig erteilte ſchriftliche Auski den vorgengnnten Erforderniſſen nicht entſprecher nicht beachtet. 5 — Neue Sondermarken. Zur Erinnerung an den Er⸗ werb der Inſel Helgoland vor 50 Jahren gibt die Deutſche Reichspoſt eine Sondermarke zu 6 Pfg. plus 94 Pfg. Zuſchlag heraus. Das Markenbild— grün und rot auf weißem Papier— zeigt die Inſel Helgoland und enthält außer den Wertziffern die Inſchrift„Helgoland 50 Jahre deutſch“. Die Marken werden vom 9. Auguſt an dis Ende September 1940 bei allen Poſtämtern in Groß⸗ deutſchland abgegeben. Der Zuſchlag fließt in den Kultur⸗ fonds des Führers. — Keine Anrechnung der Wehrdienſtzeit auf das Lehr ⸗ verhältnis. In einer Bekanntmachung vertritt der Reichs⸗ streuhänder für den öffenklichen Dienſt die Auffaſſung, daß eine Anrechnung der Dienſtzeit in der Wehrmacht auf das Lehrverhältnis dem Sinn und Zweck des Lehrperhältniſſes widerſpricht, Das Lehrverhältnis ruht während des Dienſtes in, der Wehrmacht und lebt erſt nach Beendigung dieſes Dienſtes in dem Zuſtand wieder auf, in dem es ſich vor der Einberufung befunden hat. Durch eine in Kürze zu erwar⸗ tende einheitliche Regelung des Oberkommandos der Wehr⸗ macht wird im übrigen beſtimmt werden, daß Lehrlinge vor Ablegung der Abe eee nicht mehr eingezogen wer⸗ den. Auch die Erziehungsbeihilſe iſt während des Wehr⸗ dienſtes nicht weiterzubezahlen. Sie ſtellt einen Beitrag zu den Aufwendungen dar, die dem Erziehungsbexechtigten durch die Lehrlingsgushildung entſtehen. Da ſolche Koſten während des Wehrdienſtes nicht enkſtehen, entfällt auch die Vorausfetzung für die Gewäbrung der Beihilfe. Die Kriegswaſchfibel iſt erſchienen. Die Erkennt- nis, daß unſere Einheitswaſchmittel eine andere Waſchme⸗ thode zur Erzielung des gleichen Waſcherfolges bedingen, hat den Reichsausſchuß für Volkswirtſchaftliche Aufklärun veranlaßt in Zuſammenarbeit mit allen maßgebenden Stel; len des Staates und der gewerblichen Wirtſchaft eine„Kriegs⸗ waſchfibel“ herauszubringen. Sie ſagt der deutſchen Haus⸗ frau. wie ſie heute waſchen, und was ſie dabei alles beachten muß. um mit den Einheitswaſchmitteln auszukommen und ihre Wäſche trotzdem immer ſauber zu haben, ohne daber aber die Wäſchefaſern zu beſchädigen. Jede ſorgſame Haus. rau, die Wert darauf 25 ihre Wäſche zu erhalten, wird ieſe Waſchfibel dankbar begrüßen und ihren Inhalt beher⸗ 8 Die Kriegswaſchfibel iſt in allen Geſchäften die Seife. infte, die 1. künftig aſchmittel oder Textilwaren führen, zum Preiſe von zehn, Richtiges Verhalten bei Fliegeralarm Aufſuchen der Luftſchutzräume geſetzliche Verpflichtung. fel über i der 10. ſchutzmäßiges Verhalten bei Fliegerangriffen und Quft⸗ ſchußübungen“ vom 1. September 1939(RG Bl. 1939 1 S. 1570). Hierin wird unterſchieden zwiſchen Perſonen, die ſich in Gebäuden und ſolchen die ſich außerhalb von Gebäuden befinden. In Gebäuden, insbeſondere Wohnungen, Büros, Warenhäuſern, Theatern, Lichtſpielhäuſern, Gaſt⸗ wirtſchaften, Wartehallen, Vergnügungsſtätten uſw. haben ſich alle Perſonen ſoſort— ſoweit vorhanden mit Gas⸗ maske— in die vorhandenen Luftſchutzräume zu begeben. Die Verpflichtung zum Aufenthalt im Luftſchutz⸗ raum erſtreckt ſich nicht auf Perſonen, deren körperlicher Zuſtand dies nicht zuläßt, einſchließlich des Pflegeperſonals. Es beſteht hier alſo eine geſeßliche Verpfli cht ung, die Luftſchutzräume bei Fliegeralarm aufzuſuchen. Sie iſt begründet in der nationalſozialiſtiſchen grundſätzlichen Auf⸗ faſſung, daß das Leben des Volksgenoſſen nicht ihm allein, ſondern der Volksgemeinſchaft gehört, und in der Erfah⸗ rung aus vielen Luftangriffen, bei denen das Leben nir⸗ gends ſicherer war, als in noch ſo behelfsmäßigen Schutz⸗ räumen; Tote hat es hierbei nur dort gegeben, wo Schutz⸗ räume aus Neugier oder anderen Gründen nicht aufgeſucht worden waren oder werden konnten. Die Notwendigkeit dieſer geſetzlich feſtgelegten Ver⸗ pflichtung, bei Fliegeralarm ſofort die Schutzräume aufzu⸗ ſuchen, muß im Intereſſe der Volksgemeinſchaft und der Landes verteidigung, noch weit mehr als bisher von jedem Volksgenoſſen als vor allem in ſeinem ureigenſten Intereſſe liegend, erkannt werden. Alle polizeilichen Dienſtſtellen und Amtsträger des RB haben Anweiſung, auf die Be⸗ völkerung dauernd in dieſem Sinne aufklärend und führend einzuwirken. Denjenigen aber, welche dieſe Gründe nicht gelten laſſen wollen, ſei geſagt, daß die zuſtändigen Reichsbehörden Entſchädigungen für entſtandene Perſonenſchäden in allen den Fällen ablehnen, in welchen die Betroffe⸗ nen es ſchuldhaft verabſäumt haben, die vorhandenen Schutzräume aufzuſuchen. f Außerhalb von Gebäuden hat ſeder, der vom Fliegeralarm auf Straßen, Plätzen uſw. betroffen wird, den nächſten öffentlichen Luftſchützraum aufzuſuchen oder andere Deckungsmöglichkeiten auszunutzen. In unbebautem Gelände iſt jede mögliche Deckung(Gräben, Höhlen uſw.) auszunutzen. Sind Deckungsmöglichkeiten nicht vorhanden, ſo bietet das Hinlegen auf den Boden beſten Schutz. Gegen Perſonen, die außerhalb von Gebäuden dieſen Beſtimmun⸗ gen zuwiderhandeln, kann der Ortspolizeiverwalter poli⸗ zeiliche Verfügungen erlaſſen und dieſe mit Zwangsmitteln Feſtſetzung von Zwangsgeld— im Nichtbeitreibungsfall wangshaft— und unmittelbaren Zwang) durchſetzen. Weil beim Flakſchießen gleichfalls wiederholt To⸗ desfälle und ſchwere Perſonenſchäden infolge Nichiauf⸗ ſuchens der Schutzräume vorgekommen ſind wird die Be⸗ völkerung dringendſt erſucht, auch in dieſen Fälle ſchleunigſt ſich in die Schuräume zu begeben oder andere Dek⸗ kungsmöglichkeften aufzuſuchen. Seitens der Polizeibehör⸗ den wird entſprechend wie bei Fliegeralarm verfahren wer⸗ den. Schütze dich vor Schaden! 80 Prozent aller Anfälle die Folge von Leichtſinn. NSG. Iſt es nicht unfaßbar, daß der Krieg 187071 Deutſchland weniger Menſchenleben koſtete, als heute Unfälle fordern? Allein die Zahl der Unfallverletzten iſt jährlich ungefähr 20mal größer, als wir 1870⸗71 Verwundete hatten. An Bekriebsunfällen verzeichnet Deutſchland über Erwerbsunfähigkeit führen. Der tägliche Brandſchaden iſt ebenfalls ungeheuer groß. Er beträgt täglich über eine Million. 10 500 Kinder verunglückten dabei tödlich in den letzten 10 Jahren. 2000 Kinder erlitten allein den Verhren⸗ nungstod, weil ſie mit Zündhölzern oder am offenen Feuer ſpielten. Faſt 7000 Kinder verbrühten oder verätzten ſich an heißen oder ätzenden Flüſſigkeiten. Bei etwas über 10 000 Brandunfällen wurde feſtgeſtellt, daß über 17 Prozent davon dadurch entſtanden, daß Aufſichtspflichtige Zündhölzer oder Feuerun, liegen ließen oder gar offenes Feuer unbeaufſichtigt war. Am offenen Feuer verbrannten ſich 18 Prozent und 13 Prozent erlitten den Gastod. Dieſe grauſamen Tatſachen eine Million jährlich, darunter ſind 1500, die zur völligen Die Hausfrau bereitet Trockenobſt Ein Konſervierungsmittel, das Zucker ſpart.— Vitamine werden für den Winter bewahrt.— Vorſchläge und Rezepte. NSK. Auch ohne Zucker können wir uns Obſtvorräte für den Winter ſchaffen. Wir greifen dabei zum Teil auf altbewährte Haltbarmachungsmethoden zurück, z. B. auf das Trocknen. Es eignen ſich dazu faſt alle nicht zu waſſer⸗ reichen Obſtſorten, wie Aepfel, Birnen, Zwetſchen, Hagebut⸗ ten, Kirſchen, Aprikoſen, und die uns jetzt in großen Mengen zuwachſenden Heidelbeeren. Wir brauchen keine großen Vorbereitungen zu treffen, um mit dem Trocknen zu beginnen. Auf eines müſſen wir natü achten, wenn wir gutes Trockenobſt erhalten wollen: wir dürfen kein fleckiges, wurmiges oder unreifes Obſt neh⸗ chaffenheit und vollſtändig reif, Herde weiter, damit der Trockenprozeß nicht unterbrochen wird und Gärung und Verſchimmelung nicht eintreten können. Obſt kann auch auf Fäden aufgezogen und an geſchützten Orten oder in der Ofenecke aufgehängt getrocknet werden. Wie ſtellt man ſich nun Horden her? Sie ſind ſehr prak⸗ tiſch, da die Luft von allen Seiten an das Trockengut herankommt. Man überſpannt Holzrahmen, die man ſich aus Kiſten ſelbſt herſtellen kann, mit einem dünnen Stoff. An den Ecken nagelt man Holzklötzchen als Füße unter. Von die⸗ ſen Rahmen können mehrere aufeinandergeſtellt werden, wo⸗ durch viel Raum geſpart wird. Wenn man im Backrohr trocknen will, wird das vor⸗ bereitete Obſt auf mit Papier belegte Backbleche oder Roſte gelegt und im mäßig warmen Bratrohr getrocknet. Damit die feuchte Luft entweichen kann, darf das Backrohr während des Trocdknens nicht geſchloſſen werden. N Das Obſt wird immer nur nebeneinandergelegt und muß häufig umgewendet werden. Es iſt fertig getrocknet, wenn die Früchte ſich elaſtiſch anfühlen, ſich biegen laſſen ohne zu bre⸗ chen und wenn ſich beim Zerſchneiden innen kein Saft mehr zeigt. Steinfrüchte(Zwetſchen) find gut, wenn beim Drücken des Fruchtfleiſches an der Stichwunde kein Saft mehr austritt. Heidelbeer en: Gut ausgeſuchte Beeren möglichſt erſt an der Sonne welken laſſen. Aprikoſen: Reiſe, feſte Aprikoſen ſauber abreiben, halbieren und entſteinen. Aepfel: Dünn ſchälen(Schalen geſondert trocknen für Teel), vom Kerngehäuſe befreien, in Ringe— 1 bis 1,5 em dick— ader in Vierfeſ oder in Achtel ſchneiden. Birnen: Kleine feſte Birnen trocknet man ungeſchält und im ganzen, größere Früchte evtl. ſchälen und in Hälften oder Viertef ſchneiden.(Das Kerngehäuſe wird beim Kochen weich, deshalb nicht entfernen). Zwetſchen(Pflaumen): Stielnarbe nach oben legen. Es iſt vorteilhaft, wenn die Pflaumen ſchon am Baum am Stiel etwas eingeſchrumpft ſind. Die Aufbewahrung des Trockengutes geſchieht am beſten hängend in luftdurchläſſigen Säckchen. Ju Anfang muß man öfter einmal nachſehen und auf Trockenheit prüfen. Haf das Dörrobſt Feuchtigkeit angezogen, muß man noch etwas nachtrocknen. Auch im Winter muß das Trockengut öfter nachgeſehen werden. N ˖ nen haltbar machen. Bohnen: Junge, grüne Bohnen und zarte Wachsboh⸗ nen eignen ſich gut zum Trocknen. Sie werden abgefädelk und kurz überbrüht. Bei ſachgemäßer ſchneller Trocknung bleiben den Bohnen alle wertvollen Stoffe erhalten, man kann aus ihnen ein wohlſchmeckendes Gemüſe hereiben. Marktberichte Mannheimer Getreidegroßmarkt v. 5. Auguſt. Roggen, Feſtpr, per Auguſt 1940: Prefsgeb. R 15 18,10, R 18 18,50, R 19 18,70, R 20 18,90, plus 40 Pfg. Ausgl.; Weizen, Feſtpr. per Auguſt 1940: Preisgeb. W'᷑14 19,80, M 18 20, W'ö 19 20,20, Wü 20 20,40, Wᷣ 21 20,60, plus 40 Pfg. Ausgl.; Fultergerſte, Feſtpr, per Auguſt 1940: Preis⸗ gebiet G 7 16,10, G 8 16,40, G 9 16,60, G 11 16,90, plus 40 Pfg. Ausgl.; Induſtriegerſte: Zuläſſ. Preisaufſchl. über 68 kg hl⸗Gewicht per 100 kg bis 2; Braugerſte 20 bis 227 Raps inl. 40; Futterhafer, Feſtpr. vom 1. bis 15. Auguſt: Preisgeb. H 11 17,60, 5 14 18,10, 5 17 18,40, vom 16. bis 31. Auguſt je 1 Mark weniger; Induſtriehafer: Juläſſ. Preisaufſchl. bis zu 2; Mühlennachprodukte: Weizenkleie, Preisgeb. Baden Wä 16 10,70, W 17 10,75, W 20 11. Saarpfalz W 19 10,90, W 20 11, W 21 11,10, plus 30 kennzeichnen die Sorgloſigkeit vieler Erwachſenen im Umgang mit Feuer und feuergefährlichen Dingen. 13 Bran dſtif⸗ kungen entſtehen täglich durch Kinder. Es iſt ein gewal⸗ tiger und unwiederbringlicher Verluſt an Scheuern, Ställen, Wohnhäuſern, Möbeln, Erntevorräten und Haustieren, der ſo leicht hätte vermieden werden können, wenn die Erwach⸗ ſenen Zündhölzer und Feuerzeug ſicher genug aufbewahrt hätten. So wurden bei einer Unterſuchung der unterſten Klaſſe in einer Volksſchule nicht weniger als 12 Kindern Zündhölzer abgenommen. Auf keinem Gebiet iſt die Schadenverhütung ſo leicht zu verwirklichen, wie gerade 3275 765 Mark verliert das deutſche Volk jede Minute durch Brandſchaden. Muß das ſein, daß 80 Prozent aller Unfälle und Schäden ihre Arſache in menſchlichen Schwächen, in Leichtſinn und Unachtſamkeit haben? Deshalb haltet Ordnung in Haus und Hof! Geht mit offenen Augen durch die Wirtſchaft und beſeitigt alle Gefahrenherde! Haltet Feuer und Licht in guter Hut! Seid vorſichtig mit elektriſchen Anlagen! Beachtet die Brandſchutz⸗ Pfg. Ausgl.; Roggenkleie, Preisgeb. Baden R 15 10,15, R 18 10,45, R 19 10,50, Saarpfalz R 18 10,40, R 19 10,50, R 20 10,60, plus 30. Pfg. Ausgl.; Gerſtenfuttermehl, Preisgeb. G 7 18,10, G 8 18,40, G 9 18,60, G 11 18,90. Sonſtige Futterartikel: Notierungen unverändert. Mehlnotie⸗ rungen: Weizenmehl, ohne Roggenmehlbeimiſchung, Type 812 Preisgeb. Baden Wü 16, 17, 20 und Saarpfalz W' 19 je 30,45, Preisgeb. Baden W. 19 und Saarpfalz W 20 und 21 je 30,80; 16. Auguſt bis 30. Sept. je 1 Mark wniger; Weizenvollkornſchrot Type 1700 minus 4,40; bei Beimi⸗ ſchung von kleberreichem Weizen plus 1,25; Roggenmehl unverändert. Stroh, bindfadengepr. oder geb. Roggen 8 bis 3,30, Weizen 2,80 bis 8,10, Hafer und Herſte 2,70 bis 3; bei drahtgepr. Ware iſt jeweils ein Aufſchl. von 20 Pfg. hinzuzurechnen. Jeder Erzeuger erhält für das in Erfüllung der Ablieſerungspflicht gelieferte Stroh init Wirkung vom 1. Auguſt 1940 jeweils einen Umlagezuſchlag in Höhe von 1 Mark je 100 kg. Heu: Wieſenheu 5,40 bis 6,40, Acker⸗ vorſchriften und verhütet Kinderbrandſtiftungen! Pfennig erhältlich. und Feldheu(Timothee) 720, Luzerne⸗, Eſparſette⸗ und Serradellaheu 8 bis 8,60, Kleeheu 7,60 bis 8. 5 3 Amllice Pelauntmachung der Stadt Mannheim. Auf Grund der ortspolizeilichen Vorſchrift dess Herrn Polizelpräſidenten vom 4. Juli 1936 für die 1 munen Junges, fleißiges Weißer Angenehmer Aufenthalt bietet das Stadt Mannheim nebſt Vororten haben die Erzeuger von örerme die Maispflanzen nach der Blite zu entfahnen. 15 Die Eutfahnung hat u 25. Auguſt 1940 fahnung hat bis 15 en dee zu erfolgen. Die eee b vom Felde hat derart zu er daß der Mais⸗ 15 und galt renſhledenen Ein zünsler und awicklungsſtadien auch reſtlos vern 0 5 eit chtet werden. Erzeuger von Körnermais, die den Anordnungen dieſer e zuwiderhandeln, machen ſich gemäß § 145 des Pol. Sir. S B. ſtrafbar außerdem werden die unterlaſſenen Betzüm fungsmaßnahmen auf Koſten der Süumigen durchgeführt. Mannheim, 3. Auguſt 1940. Der Oberbürgermeiſter. Dee Morgen Mittwoch Abend ab 7 Uhr im großen Saale Inhaber: H. Schwarze. 2 unn eee Tanz- Musil (Kapelle Mayer). 5 Kleinerer Naßchen erd Pflichtjahr⸗ eee fir a0. at a gate in derſſofort z verkaufen. Seſchulte d. El Ofenbürgelstl. 2. Mehl- hn Lee K aſt 2 n Bauhan dwerker N J 92 885 zu haben in der zu kaufen geſucht.“ Druckerei Räheres in der des Geſchäftsſt. d. Bl. Neckar- Bote“. un 1 um Außer Obſt kann man Gemüſe und Kräuter durch Tröde⸗ 8 —— N rien i 7 gilt, verlorengegangenes Blut zu erſetzen, kommt ſie bei Säug⸗ Kapitän Lohmanns Stirn umwölkt ſich immer nꝛeyr. entgleiſen, wenn es ſich um eine kleine Liebesangelegen⸗ heit etwas eingehender über die Perſon ſeines Zweiten Lebensreiter Bluiſpender Blutübertragung kettet Verwundete und Kranke.— Wich⸗ tiges Mittel im Kampf gegen Säuglingsſterblichkeit und Kinderlähmung.— Deutſchland braucht 60 000 Blutſpender. NS.„Blut iſt ein ganz beſonderer Saft“, ſagt ein altes, wahres Wort, aber wann denkt ſchon jemand daran? Denn ſo lange es dem Menſchen gut geht, ſo lange er geſund iſt und keine Beſchwerden oder Schmerzen hat, genau ſo lange kümmert er ſich kaum um derartige Fragen. Von der wah⸗ ren Bedeutung des Blutes, von ſeiner enormen Wichtigkeit weiß beinahe nur derjenige, der durch allzu großen Blutver⸗ luſt, ſei es infolge eines Anfalls, einer Verwundung oder aus ſonſt einem Grunde, einmal in Lebensgefahr geſchwebt hat und ſpürte, wie ſeine Lebenskraft mit dem dahinfließenden Blute immer ſchwächer wurde. 5 In allen ſolchen Fällen iſt heute die Blutübertra⸗ gung das ſicherſte Mittel, um einen ködlichen Ausgang oder eine allzu ſtarke Schwächung des Organismus zu verhüten, denn Blutübertragungen von Menſch zu Menſch, eine erſt in den letzten Jahren genau erforſchte Technik der Heilbehand⸗ lung, ſind ſowohl bei Verletzungen und Erkrankungen mit ſtar⸗ kem Blutoerluſt als auch bei vielen inneren Krankheiten not⸗ wendig und können lebensrettend wirken. Aus dieſem Grunde hat auch das Behandlungsverfahren der Blutübertragung neulerdings eine ungeheure Zunahme erfahren. Wie war es frühe. eigentlich auf dieſem Gebiet? Schon frühzeitig waren die Aerzte auf den naheliegenden Gedanken gekommen, bei ſtarken, lebensgefährdenden Blutverluſten eine Beſſerung des Befindens durch Zuführung anderen Blutes herbeizuführen. Durch lange Zeit aber blieb es bei dieſem Gedanken, denn man mußte noch mancherlei hinzulernen, bevor man auch nur einen Verſuch wagen konnte Ganz abgeſehen von den tech⸗ niſchen Schwierigkeiten der Blutübertragung mußte man zu⸗ nächſt noch erkennen, daß Menſchenblut und Tierblut wohl recht ähnlich ſeien, aber trotzdem zu verſchieden wären, um das eine durch das andere zu erſetzen. Als man dies endlich eingeſehen hatte und nun wußte, daß nur menſchliches Blut Menſchenblut erſetzen könne, da kauchten neue Schwie⸗ rigkeiten auf, die man ſich lange Zeit nicht erklären konnte. Erſt als man die Zugehörigkeit des Menſchenblutes zu verſchiedenen Blutgruppen feſtgeſtellt hatte und wußte, wie ſich dieſe enen Blutgruppen zueinander verhalten, erſt dann war die Baſis für eine erfolgreiche Anwendung dieſes neuartigen Behandlungsverfahrens gegeben. Aber in⸗ zwiſchen ſind noch weitere Fortſchritte erzielt worden. Wäh⸗ rend es urſprünglich nur möglich war, die Blutübertragung in Anweſenheit des Blutſpenders durchzuführen, gelang es, ein Verfahren zu entwickeln, durch welches das Bluk, das von irgendeinem Blutſpender entnommen, nahezu unbegrenzt haltbar und einſatzfähig gemacht wurde. Der zweite, wichtige Fortſchritt war die Erkenntnis, daß Blut einer be⸗ ſtimmten Blutgruppe, der ſogenannten Gruppe 0, immer mit Erfolg übertragen werden konnte, gleichgültig, welcher Blut⸗ ruppe der Erkrankte oder Verwundete angehörte. Als man 85 weit war, war der Weg für eine großzügige Anwendung der Blutübertragung in allen überhaupt in Frage kommenden Fällen erſt richtig ftei. Hinzu kam, was ebenfalls von größ⸗ ter Bedeutung für die Breitenanwendung des neuen Heilver⸗ fahrens war, daß der Gedanke der Volksgemeinſchaft auch auf dieſem Gebiel einen Wandel ſchuf: war die Blutſpende bisher ausſchließlich als Geſchäft, als Einnahmemöglichkeit angeſehen worden, ſo wurde ſie jetzt eine Angelegenheit der brüderlichen Hilfe unſerer Volksgemeinſchafk. Ein Auf⸗ ruf, und Tauſende geſunder deutſcher Männer und Frauen ſtanden bereit, um ihr Blut herzugeben und damit anderen, vom Tode oder lebenslangem Siechtum bedrohten Volks⸗ genoſſen zu helfen. Das war Natlfonalſozialismus, echter Sozialismus der Tat, ſo wie er uns tagtäglich auf verſchie⸗ denſten Gebieten des Lebens entgegentritt. 8 Man kann ſich leicht vorſtellen, wie durch alle dieſe Dinge die Blutübertragung, wie ſchon erwähnt, einen ſtarken Auf⸗ trieb erhalten hat. Aber, was in der breiten Oeffentlichkeit bisher kaum bekannt iſt: nicht nur bei der Behandlung von Verletzten, Verwundeten und bei Erkrankungen mit ſtarkem Blutverluſt, auch für die Bekämpfung der Säug⸗ lingsſterblichkeit iſt die Blutübertragung von größter Bedeutung. Denn während es bei Erwachſenen im allgemei⸗ nen nur dann zu einer Blutübertragung kommt, wenn es 1 Pauile au den, Derpetua“ Roman von Axel Rudnlpb. 21* Wieder— Helga Lürſen! Kapitän Lohmann hat ſie ſofort holen laſſen und in Gegenwart Caſtenſkjolds und Evi Dahns befragt. Diesmal gibt Helga Lürſen unum⸗ wunden die Behauptung zu. Ja, es iſt richtig. Herr Fah⸗ land wollte unbedingt ein Photo von Fräulein Dahn haben. Ob er ſich ſonſt beſonders für die Dame intereſſiert hat? Ja, natürlich. i 8 i„Herr Fahland iſt in Fräulein Dahn verſchoſſen“, hat Helga Lürſen ihr Zeugnis beendet.„Aber was geht das mich an, Herr Kapitän?“. s 5 Sehr unangenehme Geſchichte mit dieſem Fahland! Die Ausſage Fräulein Dahns, das Zeugnis Helga Lür⸗ ſens, und— hm— hat nicht Fahland erſt geſtern alles aufgeboten, die Trauung der beiden jungen Leute zu ver⸗ hindern? Sogar eine ſchwere Verdächtigung gegen den Baron Caſtenſkjold hat er ausgeſprochen, eine Verdächti⸗ gung, die jetzt, angeſichts der Beſchwerde des Barons, einen häßlichen Charakter bekommt. Es ſieht ganz ſo aus, als ob Fahland aus Eiferſucht den Baron verdächtigt hat, um die Trauung zu verhindern. Unglaublich iſt das! Lorenzen, der junge Dachs, kann mal heit handelt! Bei dem kann man ſich damit begnügen, ihm den Kopf zurechtzuſetzen. Aber ein befahrener Schiffs⸗ offizier wie Fahland, ein ſo ruhiger, gereifter Mann, darf ſich eine ſolche Häßlichkeit nicht zuſchulden kommen laſſen. Wenn er es doch getan hat. hm, alſo da ſtimmt. etwas nicht mit dieſem Fahland. Seemann iſt er, daran gibt's nichts zu deuteln, aber ſonſt. Die anonyme Anzeige gewinnt eine unangenehme Bedeutung nach dieſer durch Zeugen erhärteten Beſchwerde des Baron Caſtenſtjold. Zumal, da der Baron ſelbſt nicht der Verfaſſer des ano⸗ 5 nymen Schreibens iſt. Das letztere ſcheint ziemlich ſicher zu ſein, denn Caſtenſkjold hat vorhin, als er— ziemlich erregt— ſeine Beſchwerde gegen Fahland vorbrachte, kein Wort von dem in jener Anzeige ausgeſprochenen Verdacht erwähnt 35 Kapitän Lohmann beſchließt, ſich bei nächſter Gelegen⸗ einer Küſtenſtation: Ganz klar und deutlich kommt der Ruf durch:„SS F 5 befindliches Schiff, das den aufgefangenen Notruf weiter⸗ lingen beſonders dann in Frage, wenn länger vauernde oder auch ſonſt den Organismus in ſeiner Entwicklung ſchwer be⸗ einträchtigende Erkrankungen vorliegen. Bei Durchfallsſtörun⸗ gen z. B. hat, wie kürzlich der Chefarzt und Direktor des Kaiſerin⸗Auguſta⸗Viktoria⸗Hauſes, Dr. Hofmeier, in einem Auffatz feſtſtellte die Blutübertragung geradezu Wunder ge⸗ wirkt und die Sterblichkeit in ſtarkem Maße geſenkt; über⸗ tragen wird hierbei übrigens nur die Blutflüſſigkeit. Damit iſt aber die Anwendung der Blutübertragung bei Säuglingen längſt nicht erſchöpft, ganz im Gegenteil kann mit Sicherheit erwartet werden, daß dieſe Behandlung auch auf weitere Ge⸗ biete mit gleichem oder ähnlichem Erfolg angewandt werden rann une mer gleich lebensrettende Wirkung zeitigen wird. Man kann daher auch mit Sicherheit erwarten, daß die Säug⸗ Iingsſterblichkeit, die in den letzten Jahren bereits einen ſehr erfreulichen Tiefſtand erreicht hat, in abſehbarer Zeit nach weiter geſenkt werden wird. Auf no; einem Gebiet ſpielt die Blutübertragung eine wichtige Rolle: Die Kinderlähmung ſucht alljährlich be⸗ ſonders im Spätſommer ihre Opfer unter unſerer Jugend. Wer dieſe Krankheit überſtanden hat, die unter Umſtänden ſehr gefährlich ſein kann, trägt gegen ſie Schutzſtoffe im Blut, die durch Blutübertragung den Neuerkrankten eine wertvolle Hilfe zu geben vermag. Deshalb rufen zurzeit die Geſund⸗ heitsämter alle von der Kinderlähmung Geneſenen zur Blut⸗ ſpende für ihre an Leib und Leben bedrohten Volksgenoſſen auf. Im Kampf um die Geſundung unſerer ver⸗ wundeten Soldaten wirkt die Blutübertragung oftmals geradezu Wunder. In all jenen Fällen, in denen früher eine an ſich leichte Verwundung infolge des großen Blutverluſtes zum Tode führte, oder wo durch den Blutverlust und die hier⸗ durch hervorgerufene Schwächung des Organismus die not⸗ wendige Operation unterbleiben mußte, wendet man heute mit größtem Erfolg die Blutübertragung an. Dank der ge⸗ ſchilderten hochentwickelten Technik der Blutübertragung kann man ſchon in den erſten Lazaretten, ja Verbandplätzen, die dicht hinter der Front liegen, im Notfalle Blutübertragungen vornehmen: feder unnötige Zeitverluſt, der früher häufig genug ſchlimmſte Komplikationen hervorrief, iſt damit aus⸗ geſchaltet. Tauſende deutſcher Soldaten danken dieſem Zu⸗ ſammenſpiel von Wiſſenſchaft und Technik, von deutſcher Organiſation und nationalſozialiſtiſcher Opferbereitſchaft der Blutſpender Leben und Geſundheit. Dieſe Opferbereitſchaft der Blutſpender iſt es überhaupt, die erſt dieſe Hilfe ermöglicht. Nicht nur, daß längſt nicht jeder zum Blutſpenden e geeignet iſt— nur kerngeſunde und un⸗ beſcholtene Perſonen zwiſchen 21 und 50 Jahren, die zudem von konſtitutionellen und übertragbaren Krankheiten jeder Art frei ſein müſſen, kommen hierfür in Betracht—, werden oben⸗ drein für das Gebiet des Deutſchen Reiches mindeſtens 60900 Blutſpender benötigt. Infolge der enor⸗ men Bedeutung, die unter dieſen Amſtänden dem Blutſpen⸗ derweſen beizumeſſen iſt, ſind kürzlich auch die Richtlinien für die Einrichtung des Blutſpenderweſens durch Erlaß des Reichs⸗ innenminiſters ergangen, durch die das Blutſpenderweſen ſicherlich einen ſtarken Aufſchwung zum Nutzen unſeres Vol⸗ kes und ſeiner Geſundheit erleben wird. a Geſucht ſind natürlich vor allem Blutſpender mit der vielseitig anzuwendenden Blutgruppe 0. Und wenn auch längſt nicht ſeder der ſich Meldenden zu dieſer Blutgruppe gehört, iſt doch die Zahl der in Frage Kommenden groß genug, um einen Erfolg zu verbürgen. Auch hier wieder zeigt ſich die Richtigkeit jenes nationalſozialiſtiſchen Leitwor⸗ tes, daß durch den Einſatz aller auch die größten und ſchwie⸗ rigſten Probleme und Aufgaben ſpielend gelöſt 2 59 nen. 1 8 — Intereſſantes aus aller Welt An der Grenze von Iran ſucht man zur Zeit mit Hilfe einer von Teheran ausgegangenen Expedition nach den Ju⸗ welen des an re Mahomed, der vor d en dieſe. Juwelen in einer Bergſchlucht verloren haben ſo 5 d An der amerikaniſchen Pazifikküſte ſind Gewitter ſehr ſelten. Sie treten meiſt in der Nacht auf. 5 f 8 8 Im Field Muſeum von 5 befinden ſich die Ueberreſte eines kleinen, verſteinerten Krokodils, das auf dem Kopf die Anſätze von Hörnern trägt, f 5 Offiziers zu erkundigen Vor allem aber Fahland energiſch zu unterſagen, Fräulein Dahn weiterhin mit ſeinen„Auf⸗ merkſamkeiten“ zu verfolgen Ex kommt nicht mehr dazu. Noch ehe Kapitän Lohmann Gelegenheit findet, ſeinen Zweiten zur Rede zu ſtellen, kreten neue Ereigniſſe ein, unerwartete und für Kapitän Lohmann äußerſt bittere Er⸗ eigniſſe, die die Beſchwerde des Barons Caſtenſkjold zu⸗ nächſt völlig in den Hintergrund treten läſſen. * „Wie lange ſoll ich denn noch warten?“ Frau Renate Wilcox ſteht, ein abzuſendendes Tele⸗ gramm in der Hand, ungeduldig in der Funkbude. ne Der Ruf kommt ſogar laut durch, kann alſo nicht von ſehr weit her ſein. Wieder ſpringen andere Stimmen da⸗ zwiſchen. Küſtenſtationen melden ſich, Schiffe ſenden 3 Dann— erſt undeutlich, darauf mit höchſter Lautſtärke, alle anderen Stimmen im Aether übertönend, der Warnruf R e R I 88 „Hören Sie ſofort mit Senden auf! Notruf!“ Langſam verſtummt das weitere Durcheinander der Stimmen Der Aether ſchweigt. Nur ein paarmal noch kommt der Fetzen eines Senderufs durch, ſofort unter⸗ brochen vom warnenden„„. R. I. der Küſten⸗ ſtation. Der Funker Dobratz weiß: So wie er, ſitzen jetzt Hunderte von Funkern in angeſpanntem Horchen vor ihrer „Kiſte“, Das Weltmeer lauſcht auf. Jeder andere Funk⸗ verkehr ſchweigt. f 8 5 Etwas Unheimliches und zugleich Großartiges iſt in dieſer plötzlichen Stille, dieſem Bändigen der tauſend ver⸗ ſchiedenen, durcheinanderrufenden Aetherſtimmen. Dann 5 ein Vorbeugen des Oberkörpers, ein Bleiſtiftzucken S!“ 4 Vielleicht handelt es ſich nur um ein in der Nähe. Hausſchuhe ſi. d mit Abſätzen bequemer i können unſer Straßenſchuhwerk weſentlich ſchonen, wenn wir in den Stunden, in denen wir zu Hauſe ind, Hausſchuhe tragen. Aber gerade bei Frauen iſt das Tragen von Hausſchuhen nicht ſehr beliebt. Der Grund: Die meiſten Hausſchuhe aus Stoff oder Filz haben keine Abſätze und ſind dadurch beim Gehen recht unbequem. Mit den ſelbſtgenähten Hausſchuhen aus alten Filzhüten und dergleichen iſt es dasſelbe. Sie wären noch einmal ſo be⸗ liebt, wenn der Hacken eine kleine Erhöhung und Stütze hätte. Aber wir können unter jeden Hausſchuh aus Stoff, unter alte wie unter neue ſelbſtgenähte, auf ganz einfache Weiſe Abſätze anbringen. Die eine Art wäre die, aus Stoffreſten Zöpfe zu flechten und dieſe Zöpfe in Form eines Abſatzes feſt auf die Sohle aufzunähen. Je nach Be⸗ darf kann dieſer Abſatz auch zweimal aufeinandergenäht werden. Außerdem kann man Abſätze aus Filz⸗ oder Tep⸗ pichreſten herſtellen. Nach der Form der Laufſohle wird ein Abſatzteil geſchnitten, das genau auf die Sohle paßt. Dann wird ein zweites Teil zugeſchnitten, das ringsherum 1 Zentimeter kleiner iſt. Das größere Teil wird mit einem Schrägſtreifen eingefaßt, das kleine daraufgelegt, der Schrägſtreifen darüber gebückt und der Abſatz feſt auf den Schuh genäht. n Bei ſelbſtgenähten Hausſchuhen iſt es auch immer gün⸗ ſtiger, wenn wir eine Hackenſteife einarbeiten, da kann der Schuh nicht ſo leicht heruntergetreten werden. Der Karton, den wir dazu verwenden, muß ſehr biegſam ſein, damit die Hackenſteife nicht ſo leicht brechen kann. Wollen wir lieber etwas weicheres Material verwenden, dann können wir Steifleinen oder etwas Derartiges nehmen. Nur müſſen wir dann zuerſt mehrere Teile aufeinanderſteppen. Auth eine Amzugshilfe Manche Hausfrau ſteht heute nach einem Umzug vor einer großen Schwierigkeit: wenn ſie am neuen Wohnort einkaufen will, muß ſie feſtſtellen, daß jedes Lebensmittel- geſchäft— und ſelbſt der Gemüſeſtand auf dem Markt— feine feſte, alte Stammkundſchaft hat. Sie verſteht ohne weiteres, daß der Kaufmann ſeine alten, treuen Käuferin⸗ nen bevorzugt bedienen möchte. Dabei kommt die ihm un⸗ bekannte„Laufkundſchaft“— wie er ſie nennt— natürlich nicht ſo gut weg und muß mit dem Reſt vorlieb nehmen. Der Händler weiß ja nicht, daß dieſe oder jene Käuferin, die er bisher niemals in ſeinem Laden geſehen hat, neu hinzugezogen iſt. Auf dieſe Weiſe entſteht ſolch einer Haus⸗ frau große Mühe beim Einkauf. Wendet ſie ſich aber an die Ortsfrauenſchaft ihres neuen Wohnortes, um dort ihren Umzug mitzuteilen, ſo wird ſie in der Ortsabtei⸗ lungsleiterin Volkswirtſchaft⸗Hauswirtſchaft hilfsbereite Unterſtützung finden, wenn ſie ſich in den einzelnen Ge⸗ zchäften als Kundin eintragen laſſen möchte. ö Stheuerpulver richtig angewandt „In jeder Haushaltung gibt es täglich eine ganze Reihe von Gegenſtänden zu ſcheuern. Für dieſe Zwecke ſtellt auch heute noch die Waſch⸗ und Reinigungsmetall⸗ induſtrie bewährte Scheuerpulver zur Verfügung. Bei ihrem Gebrauch iſt jedoch Verſchiedenes zu berückſichtigen. Zum Reinigen von verrußten Töpfen, Wannen, Keſſeln, Herdplatten, Meſſern, Gabeln uſw. verwende man Pulver, das für grobe Scheuerzwecke beſtimmt iſt. Für Badewan⸗ nen, Waſchbecken, Flieſen, Kacheln, Holz und Porzellan iſt dagegen eine feinere Körnung des Scheuerpulvers vorzu⸗ ziehen. Es kratzt und ſchlammt nicht und iſt in der Streu⸗ flaſche beſonders handlich zu verwenden. Man ſtreut es auf feuchten Lappen, reinigt die Gegenſtände gründlich und poliert dann mit einem trockenen leichten Lappen tüchtig nach. Für Aluminium iſt das Scheuerpulver ſtets trocken zu verwenden. 8 Wenn ſich auf eingelegten Gurken Schimmel zeigt, iſt es zweckmäßig, die vom Schimmel befallenen Gurken zu entfernen und in den Topf in einem Leinenſäckchen 5 115 Gramm Senf zu legen. Das verhütet weiteres Schinemeln. 8 gibt. Vielleicht iſt das gefährdete Fahrzeug ſelbſt Tauſende von Seemeilen von der„Perpetua“ entfernt. Vielleicht aber auch 8 f „Wollen Sie nicht endlich...“ i Eine unwillige kurze Kopfbewegung des Funkers unterbricht die ungeduldige Frage Frau Renates. Unmög⸗ lich jetzt! 808!“ 5 Frau Rnate Wilcox dreht ſich um und verläßt ärger⸗ lich die Funkbude, tritt zu den beiden Herren, die, eine Zigarette rauchend, draußen warten.„Man kann ſich wie⸗ der mal in der Tugend der Geduld üben. Der Funker ſcheint einen 808⸗Ruf aufgefangen zu haben.“ i „Einen Notruf?“ Dem Ingenieur Flatt gleitet vor Schreck beinahe die Zigarette aus den Fingern.„Wir wer⸗ den doch nicht— den Kurs ändern müſſen?“ a Well“ ſagt Mr. Andrews wohlwollend,„das kommt darauf an, wo ſich das ſendende Schiff befindet. Iſt es weit von hier, ſo wird man ſich damit begnügen, den Ruf weiterzugeben. Befindet es ſich aber ſo nahe, daß wir Hilfe bringen können, ſo muß der Kapitän natürlich..“ 6 „Aber das wäre ſchrecklich! Bedenken Sie, Mr. An⸗ drews: Erſt der Aufenthalt mit dem amerikaniſchen Damp⸗ fer! Und jetzt noch ein Abgehen vom Kurs! Das bedeutet ja einen Zeitverluſt von— von vielen Stunden!“ ö „O yes“, lächelt der Amerikaner ungerührt.„An eine Rekordfahrt iſt dann allerdings nicht mehr zu denken.“ Seine Stimme wird ernſt. Das Lächeln iſt von ſeinem Geſicht geſchwunden.„Aber was bedeutet denn das neben ſo vielen Menſchenleben, die in Gefahr ſind!“ ſagt er pathetiſch, etwas zu pathetiſch für das feine Ohr Frau Reuates.„Der Kapitän wäre ja ein Schuft, würde er auch nur einen Augenblick wankend werden!“ Der Ingenieur fühlt die letzte Hoffnung in ſich zer⸗ brechen. Seine von jahrelanger Arbeit, von hundert Fehl⸗ ſchlägen und Enttäuſchungen zermürbten Nerven verſagen. Unfähig, das Geſpräch weiterfortzuſetzen, wankte er über das Deck, ſeiner Kabine zu. Renate Wilcox blickt ihm nach und muß dabei an das denken, was Andrews eben geſagt hat. Sie hat den falſchen Ton in ſeinen Worten t überhört Wie kommt der nüchterne, geſchäftstüchtige Mr. Andrews zu ſo viel edlem Mitgefühl? Renate Wilcox kann nicht mehr länger warten. Das Telegramm brennt in ihren Händen. Sie muß es loswerden, ſo ſchnell wie 5 möglich. Sie muß Gewißheit haben 8