Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poft Mk. 1.60, im der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., um Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages. und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu beinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.—* 40. Jahrgang Donnerstag, den 8. Auguſt 1940 Nr. 185 ECC———.—.. ̃————.— 1— Der Führer in Eſſen Ueberreichung des Goldenen Ehrenzeichens der NS DA an Dr. Krupp von Bohlen und Halbach.— Auszeichnung mit dem Adlerſchild und dem Kriegsverdienſtkreuz 1. Klaſſe. DNB. Eſſen, 7. Auguſt. Der Führer ſtattete Mittwoch Dr. Krupp von Bohlen und Halbach auf der Villa Hügel in Eſſen einen Beſuch ab, um dem Führer der größten deuk⸗ ſchen Waffenſchmiede perſönlich ſeine Glückwünſche zum 70. Geburkstag auszuſprechen. Dabei überreichte der Führer Krupp von Bohlen und Halbach in Würdigung ſeiner Ver⸗ dienſte um Volk und Reich das Goldene Ehrenzeichen der NSDAP. Reichsminiſter Funk überbrachte dem Jubilar die Grüße und Wünſche der Reichsregierung und überreichte im Auftrag des Führers Dr. Krupp von Bohlen und irisch in Anerkennung ſeiner Verdienſte um die deutſche Wirtſchaft den Adlerſchäld des Reiches mit der Widmung:„Dem deutſchen Wirtſchaftsführer“. Reichsminiſter Dr. Todt überbrachte im Auftrage des Führers dem Jubilar das ihm in Würdigung ſeiner Ver⸗ dienſte um die Rüſtung der deutſchen Wehrmacht als erſtem Deutſchen vom Führer verliehene Kriegsverdienſt⸗ kreuz 1. Klaſſe. Der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, ließ Dr. Krupp von Bohlen und Halbach durch Reichsleiter Bor⸗ mann eine Büſte des Führers überreichen Der Leiter der Reichswirtſchaftskammer, Albert Pietzſch, übermittelte dem Jubilar die Grüße und Wünſche der deutſchen Wirt⸗ ſchaft. Reichspreſſechef Dr Dietrich, deſſen Vaterſtadt Eſſen iſt, ſprach Dr. Krupp von Bohlen und Halbach die Glückwünſche der deutſchen Preſſe aus. Anſchließend beſichtigte der Führer eine Reihe von Werkſtätten der Krupp'ſchen Fabrik. Ueberall, wo man den Führer erkannte, wurde er von der Krupp'ſchen Arbei⸗ terſchaft und der Bevölkerung der Stadt Eſſen ſtürmiſch be⸗ grüßt. Sodann verließ der Führer wieder die Stadt Eſſen. Glückwünſche des Reichsmarſchalls. Reichsmarſchall Göring ließ Dr. Krupp von Bohlen und Halbach zum 70. Geburtstag durch ſeinen Chefadju⸗ tanten Major Gritzbach ſeine Grüße und Glückwunſche übermitteln. „Pionier der Arbeit“ Dr. Krupp v. Bohlen und Halbach erſter Träger einer einzigartigen Auszeichnung. Du Eſſen, 7. Aug. Im Auftrag des durch ſeine Oſt⸗ oberſchleſienreiſe dienſtlich verhinderken Reichsleiters Dr. Ley hat am Mittwoch Oberbefehlsleiter Marrenbach dem Chef der Krupp- Werke, Dr. Krupp v. Bohlen und Halbach, anläßlich deſſen 70. Geburkskages eine vom Führer perſön⸗ lich unkerzeichnete Arkunde überreicht, die die Ernennung Krupps v. Bohlen und Halbach zum„Pionier der Arbeik“ dusſpricht. Gleichzeitig mit der Urkunde iſt Dr. Krupp von Bohlen und Halbach das Ehrenzeichen hierzu in Gold verliehen worden. Die Urkunde hat folgenden Wortlaut: „Auf Grund meiner Anordnung über die Auszeichnung Nationalſozialiſtiſcher Muſterbetrieb vom 29. Auguſt 1936“ habe ich dem Betrieb Krupp AG. Eſſen in Aner⸗ kennung ſeiner beſonderen Leiſtungen im Krieg und Frieden am 1. Mai 1940 die Auszeichnung„Nationalſo⸗ zialiſtiſcher Muſterbetrieb“ verliehen. Den größten Anteil an dieſer Auszeichnung hat durch ſeinen perſönlichen Ein⸗ ſatz der Betriebsführer, Herr Krupp v. Bohlen und Hal⸗ bach, dem ich heute auf Vorſchlag des Reichsleiters der Deutſchen Arbeitsfront als erſtem deutſchen Vetriebsfüh⸗ rer die Auszeichnung„Pionier der Arbeit“ und das Eh⸗ renzeichen hierzu in Gold verleihe. Adolf Hitler.“ In einer Unterredung mit einem Schriftleiter der NSK äußerte ſich Reichsleiter Dr. Ley über die Vorausſetzungen, die zur Schaffung des Begriffes„Pionier der Arbeik“ führ⸗ ten wie folgt:„Wir ſetzen damit den Schlußſtrich unter ein Syſtem von Auszeichnungen, das ſich auf Grund von Wettbewerben aus dem Leiſtungskampf der deutſchen Betriebe ergibt. Nach dem nationalſozialiſtiſchen Prinzip, daß nur Vorbilder zu höheren Leiſtungen in wirtſchaftlicher und ſozialer Hinſicht führen, hat die Deutſche Arbeitsfront von Anfang an ihr Wollen auf ſozialpolitiſchem Gebiet auf den Wettbewerb der Betriebe untereinander geſtellt. Dieſer wird von der Mannſchaft, der Betriebsgemeinſchaft, durch⸗ geführt, und an ihm haben Betriebsführer und Gefolgſchaft den gleichen Anteil. um Muſterbetrieb zu werden, müſſen die Betriebe zunächſt einmal die vier Auszeich⸗ nungen für muſtergültige Berufserziehung, für„Kraft durch Freude“ für Siedlung und Wohnungsbau und für Volksgefundheit erworben haben. Und ebenſo müſſen ſie ſich das Gaudiplom vorher errungen haben. Da aber im Leben, auch die Mannſchaftsleiſtung immer aus der Initiative und aus dem Willen des Einzelnen ſtrömt, hat der Führer jetzt al, Krönung dieſes Leiſtungsſyſtems die Auszeichnung Pionfer der Arbeit“ geſchaffen. um damit denjenigen Volksgenoſſen im Vetrieb— ob Betriebsführer oder Be⸗ triebookmann— auszuzeichnen, der den größten Anteil an 58 Erreichung eines nationalſozialiſtiſchen Muſterbetriebes at Wir freuen uns, daß der Führer als erſten den verant⸗ wortlichen Betriebsführer des arößten Rüſtungs⸗ betriebes Deutſchlands, der auch einen gewaltigen An⸗ teil an urſerem Siege hat, Herrn Krupp v. Bohlen und Halbach auszeichnen konnte. Herr Krupp v. Bohlen und Halbach iſt für uns Nationalſozialiſten der Typ des ver ⸗ antwortlichen Betriebsführers auch bei aro⸗ „Eymbol“ der Seeherrſchaft Wp. In der zweiten Julihälfte haben die Engländer täglich 30—40 000 BR Schiffsroum verloren. Wahr⸗ ſcheinlich ſind die Tonnageausfälle noch weſentlich höher. Denn nicht mit einbegriffen ſind die Verluſte, die den eng⸗ liſchen Seetransporten aus der Beſchädigung von Schiffs⸗ raum und den mehr oder weniger langen Unterbindungen der noch bisher befahrenen Schiffswege erwachſen. Bei den 30—40 000 BRT täglich verſenkten Schiffs⸗ raums handelt es ſich um die von amtlicher deutſcher Seite bekanntgegebene Zahl, alſo um die in unmittelba⸗ ren Kriegshandlungen von den deutſchen Streitkräften verſenkte Tonnage. Hinzuzurechnen ſind die erfahrungsge⸗ mäß kaum geringeren Ausfälle, die der Transportflotte und der Verſorgung Englands aus mittelbaren Kriegsfolgen erwachſen. Die Zahl der nicht in engliſchen Häfen angekommenen Schiffe iſt weſentlich höher als die Zahl der amtlich als verſenkt gemeldeten Fahrzeuge. Sie ſind vermißt, im Kriegsgebiet auf eine Mine gelaufen, ge⸗ ſtrandet, gekentert oder verbrannt. Und Kriegsgebiet für Englands Verſorgungsflotte iſt heute der ganze Atlantik, das Mittelmeer, die indiſche See und wo überall engliſche Geleitzüge den Weg in den Heimathafen ſuchen. Churchill hat kürzlich die Fahrt mit engliſchen Geleit⸗ zügen über den Nord⸗ und Südatlantik ein Sinnbild für die britiſche Seeherrſchaft genannt. Aus⸗ nahmsweiſe hat der Erſte Seelord hiermit die Wahrheit geſagt. Mit dem Zuſammenbruch des engliſchen Geleitzug⸗ weſens und der britiſchen Verſorgung kündet ſich der Nie⸗ dergang der britiſchen Seeherrſchaft nicht nur ſinnbildlich, ſondern mit allen praktiſchen Folgen an. Die Amerikaner haben als erſte die Folgerung hieraus gezogen. Der Newyorker Verſicherungsmarkt ver⸗ ſichert keine Schiffsladungen mehr nach der engliſchen Süd⸗ und der engliſchen Oſtküſte. Verſichert werden pur noch Frachten, die für die Häfen weſtlich von Southampton be⸗ ſtimmt ſind Und für dieſe Transporte fordert der New⸗ horker Markt als Prämie 10 v. H. des Ladungswectes. Einen derartig hohen Verſicherungsſatz hat es bisher nicht gegeben. Niemals war allerdings auch das Riſiko der Eng⸗ landfahrt ſo groß wie ſeit der Beſetzung der Kanal⸗ und Atlantikhäfen durch die deutſche Wehrmacht. 0 5 Die Höhe des Kriegsriſikos bedeutet eine weitere Ein⸗ ſchränkung der Seetransporte nach und von engliſchen Hä⸗ fen und vergrößert, unabhängig von den Kriegsverluſten der Transportflotte, im beſchleunigten Tempo die engliſche Tonnagenot. Die engliſche Propaganda ſucht dem Ausland und dem eigenen Volk Sand in die Augen zu ſtreuen, wenn ſie auf die weiter ermäßigten Frachtraten auf den führen⸗ den Frachtenmärkten verweiſt. Die hier zuſtande gekomme⸗ nen Abſchlüſſe ſind der Zahl nach minimal, weil praktiſch das überſeeiſche Befrachtungsgeſchäft von und nach Europa aufgehört hat. Die wenigen Abſchlüſſe vollziehen ſich mit den von England geraubten oder beſchlagnahmten Schiffen zu den von der engliſchen Regierung vorgeſchriebenen Sät⸗ zen. Weit ſtärker als die Raten hat ſich die Möglichkeit für den engliſchen Frachtenausſchuß vermindert, Tonnage im freien Markt zu ſchließen. Lieber legen die Reeder ihre in Ueberſee wartende Tonnage auf, als ſie für die England⸗ fahrt zur Verfügung zu ſtellen. 5 Allein am La Plata ſind jetzt etwa 40 Ueberſeeſchiffe mit einer Tonnage von rund 180 000 BR verſammelt, deren Reeder ſich weigern, in nächſter Zeit abzuſchließen. Die Ausſicht auf Beſchäftigung für dieſe Schiffe außerhalb der europäiſchen Fahrt iſt freilich ebenſo gering. Getreide zwiſchen Nord⸗ und Südamerika wird kaum gefahren. In Nordamerika herrſcht Getreideüberfluß, und das ſüdameri⸗ kaniſche Getreide wartet vergeblich auf Käufer, ſo daß die argentiniſche Regierung bereits beſchloſſen hat, die großen Ueberſchüſſe von Mais zu verbrennen. Ein Transportbe⸗ darf beſteht in begrenztem Umfange für Kohle in der Fahrt zwiſchen Nord⸗ und Südamerika und für Zucker⸗ transporte über den Pazifik. Aber Englands Kohle kommt nicht mehr nach drüben. Die Engländer haben für dieſes einſt von ihnen beherrſchte Geſchäft keine Tonne Schiffsraum mehr frei. Eine weitere Folge des Ausfalls der britiſchen Kohle für den Ueberſeetransport iſt die Einſtellung weiterer neu⸗ traler Schiffsdienſte nach und von den engliſchen Häfen. Ein bezeichnendes Beiſpiel iſt das endgültige Ausſcheiden Portugals aus der Englandfahrt. Die portugieſiſchen Reeder gehörten zu den letzten, die noch einen beſchrankten Dienſt zwiſchen den eigenen und den britiſchen Häfen durch⸗ zuhalten ſuchten. Einen neuen Rechtsbruch bedeutet die Behandlung der Schweizer Handelsflotte durch England. Die etwa zwanzig Handelsſchiffe, die die Schweiz für ſich erworben und für die England freien Weg vom Atlantik zum Mittel⸗ meer zugeſichert hatte, ſind von England feſtgehalten wor⸗ den. Der mit großen Koſten erworbene Schiffsraum ein⸗ ſchließlich der Ladung dürfte für die Schweiz verloren ſein. Die Verluſte, die die neutralen Schiffahrtsländer durch die ßen und größten Konzernen Die Krüppwerke und alle die zum Hauſe Krupp gehören deweiſen damit, daß man be⸗ denkenlos einen großen Konzern aufbauen kann, wenn die Verantwortlichen gewillt find, die Verantwortung zu tra⸗ gen. Herr Krupr v. Bohlen und Halbach trägt für alle ſeine Werke hund erodentig die volle Verantwor tun g. Das o entſcheldend. Damit unterſcheidet ſich die er Konzern grundſätzlich von den vielen anonymen Gebilden, die in der Inflation und in der liberaliſtiſchen Zeit der Verant⸗ wortungsloſigkeit gebildet wurden. Wir beglückwün⸗ 7 5 Herrn Krupp v. Bohlen und Halbach und wünſchen er Gefolgſchaft des Hauſes Krupp, daß dieſer verantwor⸗ lungs freudige Mann noch lange an der Spitze ſeines Hau⸗ ſes ſtehen möge. engliſche Seekriegsführung erlitten haben, gehen in die Milliarden. Beſonders groß ſind die Verluſte der franzöſi⸗ ſchen Handelsflotte die unlängſt auch ihr 28 194 Byte gro⸗ ßes Paſſagierſchiff„Champlaen“ durch eine Minenexplo⸗ ſion verlor. Die rund 44000 BRT große„Ile de France“ wird in Fernoſt von den Engländern feſtgehalten. Die grie⸗ chiſche Handelsflotte hat an Kriegsverluſten die Vernich⸗ tung pon über 100 000 BR zu beklagen. Eine erſte Scha⸗ densüberzählung der belgiſchen Handelsflotte beziffert den Wert der in engliſchen und franzöſiſchen Häfen oder in eng⸗ liſchen Dienſten verlorengegangenen Handelsflotte auf rund 2 Milliarden Franken. Im Gegenſatz zur Ueberſeefahrt, wo die engliſche Kriegs⸗ flotte weder das Erliegen des neutralen Verkehrs noch den Zuſammenbruch der eigenen Verſorgung verhindern kann, iſt in der nahen europäiſchen Fahrt überall dort, wo unter deutſchem Einfluß der Schiffs⸗ und Warenverkehr wie⸗ der hergeſtellt wurde, für die neutrale Flagge eine gute Beſchäftigung geſichert. Die vor einigen Wochen wiederauf⸗ genommene Schiffsverbindung nach Rußland hat zu einer regelmäßigen Linienfahrt von deutſchen Nord⸗ und Oſtſee⸗ häfen nach Leningrad geführt. Die holländiſche Küſtenfahrt iſt wieder in Gang Von der norwegiſchen Handelsflotte iſt ein beachtlicher Teil in der Nord⸗Oſtſeefahrt tätig. Da⸗ gegen hat Norwegen von ſeinem in Englandfahrt tätigen Handelsſchiffsraum ſeit April 18 Schiffe mit 68 0900 BYtT verloren und dabei den Tod von 55 Beſatzungmitgliedern zu beklagen. Von der finniſchen Handelsflotte ſind 150 Schiffe in der Nord⸗Oſtſeefahrt tätig. Vom Kanal hinweggefegt Newyork, 8. Aug. Ein Vertreter der Agentur Aſſociated Preß berichtete aus Gent nach einem Flug über der belgi⸗ ſchen und franzöſiſchen Küſte, daß die britiſche Luft⸗ und Seemacht vom engliſchen Kanal hinweggefegt ſei. Der Ver⸗ treter telegrafierte wörtlich:„Ich bin ſoeben in Gent ge⸗ landet nach einem Flug über den Kanal in einem deutſchen Flugzeug, und ich habe nicht ein einziges engli⸗ ſches Schiff oder irgendein Zeichen einer britiſchen Luft⸗ tätigkeit geſehen Früh am Nachmittag beſtieg ich das deut⸗ ſche Flugzeug in der Nähe von Gent, zuſammen mit einer Gruppe anderer ausländiſcher Zeitungskorreſpondenten. Wir ſtarteten ſofort und flogen in ſüdlicher Richtung der engliſchen Kanalküſte entlang. Manchmal befanden wir uns über dem Waſſer und manchmal über Land. Zuerſt ſahen wir die Runen von Dünkirchen, wo ich mindeſtens elf verſenkte Schiffe ſehen konnte und beobachtete, wie gründlich die deutſchen Bomber den Hafen von Dünkirchen zerſtört haben Von Dünkirchen aus kreuzten wir der Südweſtküfte entlang bis Calais, und ich ſuchte mit meinem Fern⸗ ſtecher den Horizont gegen England ab. Ich konnte ſedoch kein einziges engliſches Schiff in dieſem Teil des Kanals, der die engſte Stelle iſt, entdecken, und auch keinerlei Zei⸗ chen einer britiſchen Flugtätigkeit. Nachdem wir über Ca⸗ lais, dem Hafen, der England am nächſten liegt, angekom⸗ men waren, wendete unſer Flugzeug nach dem Lande zu, und wir flogen dann über jenem Teil von Frankreich und Belgien wo die große Flandernſchlacht ſtattgefunden hat. Als Verbrecher erkannt Aber zu ſpäk.— Perkinax und Konſorken. Genf, 7. Auguſt. Einem Teil des franzöſiſchen Volkes ſcheint nun doch das Verſtändnis aufzugehen, daß es durch eine Verſchwörung verblendeter und machtgieriger, ſeniler Politiker ins Verderben getrieben worden iſt. Der erſte Zorn entlädt ſich über jene käuflichen Subjekte, die im Sold der Plutokratenclique die Stimmung der Unverſöhnlichkeit vor⸗ bereiten halfen und die Parolen des Haſſes ins Volk trugen. Jahrelang hat die geſamte deutſche Preſſe, haben führende deutſche Perſönlichkeiten gewarnt, daß die ungehinderte Hetze dieſer verkommenen Geſellen zu einem ſchlimmen Ende führen müſſe. Aber Frankreich wollte nicht hören. Die „demokratiſche Meinungsfreiheit“ verbot es ſeiner Regie⸗ rung angeblich dieſem Treiben entgegenzutreten. Nun iſt es ſo gekommen, wie es kommen mußte. Das franzöſiſche Volk büßt für ſeine Verblendung, während jene Greuel⸗ erfinder längſt in England und Amerika der gleichen ſchmutzigen Beſchäftigung nachgehen. Es iſt kein Erwachen, wenn jetzt ihre Schande beim richtigen Namen genannt wird, es iſt nur ein ſchwaches Zeichen, daß es dämmert. Die Korreſpondenz Inter⸗France nimmt ſich die berüch⸗ tigten Kriegshetzer Madame Tabouis, Pertinax, Emile Bu⸗ ree und Kerillis vor und bezeichnet ſie als Provokateure und Verräter. Sie kennzeichnet den Juden Pertinax als den Theoretiker der Bande. Jeden Tag, zuletzt im„Ordre“, habe er ſeine„eiskalte Logik“ in den Dienſt der Theorie vom „unteilbaren Frieden“ geſtellt, die in Wirklichkeit die Theo⸗ rie des Krieges um jeden Preis geweſen ſei. Keine inter⸗ nationale Reibung und kein diplomatiſcher Zwiſchenfall habe ſich ereignet, ohne das Kerillis ſich ſeiner bemäch⸗ tigt hätte, um daraus Exploſipſtoff zu fabrizieren. Im Au⸗ genblick der Gefahr habe ſich dieſer Kriegshetzer nach Eng⸗ land und dann nach Amerika begeben, wo er weiter von England beſoldet werde Man wiſſe heute, daß Kerillis ein großes Bankkonto in England hatte und daß er in dieſen Tagen ſogar die Bewilligung erhielt, es nach Amerika e meiſtens geſchont worden, weil ſie eine Frau ſei Ihre ätigkeit ſedoch, Frankreich in den Krieg zu ſtürzen, ſei ge⸗ rade zu verbrecheriſch geweſen. Jeden Abend habe ſie mit großen Unkoſten mit allen Hauptſtädten telefoniert, 5 ſchaffen. Was Madame Tabouis betreffe, ſo ſei um alle möglichen Schauetmärchen zuſammenzutragen, die den Kriegsausbruch beſchleunigen konnten. 5 30 000 Tonnen in Aeberſee verſenkt Bomben auf britiſche Flugplätze und Flug jeugwerke. der Dun. Berlin, 7. Aug. Das Oberkommando Wehrmacht gibt bekannt: Ein deukſches Kriegsſchiff hat 30 000 BR Handelsſchiffstaum in überſeeiſchen Gewäſſern Anſere Kampfflugzeuge griffen Ilugplätze vei mouth und Sk. Athan ſowie die Flugzeugwerke von Vickers⸗ Armſtrong in Cheſter und Anlagen der RNüſtungsinduſtrie in Swanſea mit Bomben an. Briliſche Flugzeuge, die in der Nacht zum 7. Auguſt in Holland und Weſtdeutſchland in geringer Jahl ein warfen an verſchiedenen Stellen Bomben, ohne nennens⸗ werten Schaden anzurichten. Dritter Luftangriff auf Haifa Der italieniſche Wehrmachtsbericht. DMB. Ro m, 7. Aug. der italieniſche Wehrm ichksbe⸗ richt vom Mittwoch hat folgenden Wortlaut. ö „Das Hauptquarkier der Wehrmacht gibt bekannk: An⸗ ſere Luftſtreitkräfte haben zum drikten Male das Oelzen⸗ trum von Haifa bombardiert, dabei wurden weilere Brenn⸗ ſtoffbehälter in Brand geworfen und die Hafenanlagen ge⸗ troffen. Alle unſere Flugzeuge ſind zurückgekehrt. Nachrich⸗ ken aus zuverläſſiger Quelle zufolge hat der beim erflen Angriff auf Haifa verurſachte Brand mehrere Tage ge⸗ dauert. Bei der zweiten Bombardierung wurde die Shell⸗ Raffinerie zerſtörk. 5 In Nordafrika ſind feindliche Zeltlager ſüdlich von Sollum ſowie die Eiſenbahnlinie Alexandrien—Marſa Matruk mit Bomben belegt worden. Ein viermoktoriges engliſches Flugzeug vom Sunderland Typ wurde von un⸗ ſeren Jagdfliegern bei Tohruf abgeſchoſſen; die aus acht Mann, darunker drei Offizieren, beſtehende Beſatzung wurde gefangengenommen. In Oſtafrika wurden die Flugplätze und Seeſtütz⸗ punkte von Aden und Berberg wirkſam bombardiert Ein feindliches Flugzeug würde abgeſchoſſen. Unfere Kolonnen überſchrikten an verſchiedenen Skellen-die Grenze von Bri⸗ tiſch⸗ Somaliland.“ Die neue Haifa⸗Aktion Volltreffer auf Depots und Hafeneinrichlungen.— Sämt⸗ liche Oeltanks in Brand geſetzt. Ueber die im heutigen Wehrmachtsbericht gemeldete Ak⸗ tion der italieniſchen Luftwaffe auf Haifa gibt ein Sonder⸗ berichterſtatter der Agentur Stefani ergänzende Einzelhei⸗ ten. Wichtigſtes Ziel dieſes Angriffes war, wie der Korre⸗ ſpondent hervorhebt, diesmal der Hafen von Haifa, wo die engliſchen Streitkräfte bedeutende Material⸗ und Lebensmit⸗ teldepots angelegt hatten. Die bei mittelmäßiger Sicht von den italieniſchen Flugzeugſtützpunkten im Aegäiſchen Meer geſtarteten Staffeln erreichten nach längerem Flug über of. fenem Meer Haifa, wobei ſie Cypern in weitem Bogen umflogen, um nicht vorzeitig von den engliſchen Horch⸗ poſten gemeldet zu werden. Die Fliegerabwehr bei Haifa ſei überaus heftig geweſen. Die ikalieniſchen Flieger hällen den Eindruck gehabt, daß das engliſche Kommando um die wichligſten Militärzonen der Skadi verſtärkle Flakbatterien mittleren und ſchweren Kalibers aufgeſtellt halten. Die Bombardierung iſt aber krotz der ungünſtigen Sicht auftragsgemäß durchgeführt worden. Tonnen von hochbriſanten Bomben ſind abgeworfen wor⸗ den. Die Depots und wichkigſten Hafeneinrichtungen hälten Volltreffer erhalten. Die gleichzeitig mit den ſtarkkalibrigen Bomben abgeworfenen Wand denen verurſachten Brände und ſchwere ZJerſtörungen. 5 Der Stefani⸗Berichterſtatter erklärt ſodann, daß auf Grund der inzwiſchen eingegangenen Informationen die beiden vorhergehenden italieniſchen Bombenan⸗ griffe auf Haifa die ſchwerſten Schäden angerichtet hätten. So habe z. B. die Irak⸗Petroleum⸗Company die 1 5 des Oeles auf der Moſſul Pipeline in die Vorratsbehälter und in die Raffinerien unterbrechen müſſen, um zunächſt zu ver⸗ ſuchen, den entſtandenen Brand einzudämmen. Es ſteht je⸗ doch feſt, daß ſfämtliche Oeltanks in Brand gera⸗ ten ſind und daß der Brand ſo lange angedauert habe, bis die geſamten Petroleumvorräte ausge⸗ brannt waren. Die Vernichtung der Oelraffinerie von Haifa wird, wie der Stefanjkorreſpondenl zum Schluß Arenen de dem bri⸗ kiſchen Oberkommando größte Schwier gkeiten bereiten, da in Haifa u. a, auch das Flugzeugbenzin für das engliſche Heer im öftlichen Miltelmeer Raum hergeſtellt wurde. aul aul der i, derpetua.. NMNRNRc!laoman von Axel Rudolph. 22 d Ohne ſich weiter um den Amerikaner zu kümmern, gat ſie mit ſchnellen, energiſchen Schritten auf die Funker⸗ ude zu. 5 5 Die Tür fliegt auf. Da iſt der Funker Dobratz, ein Blatt Papier in der Hand. Er prallt beinahe gegen die Wartende, will, eine Entſchuldigung murmelnd, vorbei. Frau Renates Hand legt ſich auf ſeinen Arm. Befehls⸗ klang iſt in ihrer Stimme. „Einen Augenblick bitte.“ „Engliſcher Dampfer„Bannoeburn“, mit Ladung von Kingstown nach London unterwegs, in Brand gekaten. Rettungsboote teilweiſe unbrauchbar. 808.— Poſition 38 41 102 11, 21. lieſt Kapitän Lohmann den e den ihm der Funker Dobratz auf die Brücke 8„Alſo etwa 16 Seemeilen von unſerem Standort. Wir können noch zurechtkommen, wenn Gott will! Iſt die „Bannoeburn“ im Sinken?“ 5 5 Bis jetzt liegt keine Meldung davon vor, Käppen.“ 5„Funkdienst verſtärken. Jede neue Meldung ſofort auf die Brücke! 88 Der Erſte Offizier, der über Lohmanns Schulter in as Blatt geſehen und mitgeleſen hat, iſt bereits beim uderapparat. Der e Vom l der Ma Rage 2g u raſſelt. Rudergaſt bis zum Kapitän geht es wie ein elektrischer Schlag durch die Männer auf der Brücke Schiff in No Menſchen ee ee Lohmann ſchickt den Boots⸗ mann Klauſen, der ſich beſonders ſcharfer Augen erfreut, ſelbſt hinauf in den Ausguck mit dem Befehl, auf Feuer⸗ ot! ſchein zu achten. Langſam fällt die Naſe der„Perpetua“ auf den neuen Kurs ab. a Nach zehn Minuten erſcheint der Funker mit einer Schlachtſchiff„Reſolution“ ſchwer beſchadigk. Rom, 8. Aug. Stefani meldet aus Algeciras: Man er⸗ fährt aus Gibraltar, daß das engliſche Schlachtſchiff„Reſo⸗ ſution“ wegen der füngſt erlittenen ſchweren Schäden den Hafen zuſammen mit dem Gros des britiſchen Geſchwaders nicht verlaſſen konnte. Ueber die Möglichkeit eines ſpäteren Auslaufens der„Reſolution“ iſt zur Stunde noch nichts be⸗ kannt. Griechiſcher Frachter korpedierk. Alhen, 8 Aug Südlich von Kreta iſt der griechiſche Frachtdampfer„Roula“(1044 BRT) von einem italieni⸗ ſchen U-Boot torpediert worden. Acht ſeiner Beſatzungsmit⸗ glieder werden als vermißt gemeldet. Eine britiſche Rückzugsmedaille Gorts Fluchtbericht verſchwunden. DB. Berlin, 7. Aug. Der Londoner Nachrichtendienſt teilt mit, daß die Frage der Veröffentlichung der Berichte Lord Gorts über die Operationen des britiſchen Expedi⸗ tionskorps in Frankreich und Belgien ſeit einiger Zeit er⸗ örtert werde. Es liege aber, wie der Sekretär des Kriegs⸗ miniſteriums im Unterhaus mitteilte, nicht im öffentlichen Intereſſe ſie im gegenwärtigen Augenblick herauszugeben. Die Veröffentlichung einer abgekürzten Beſchreibung des geſamten Feldzuges, die geeignet ſein würde, die„heute umlaufenden törichten Erzählungen darüber in das richtige Licht zu ſtellen“(), werden ebenfalls erwogen, aber„die Schwierigkeiten des Augenblicks und ins ſondere die außergewöhnlichen Verſchiebungen in den Bezie gen zur franzöſiſchen Nation“ ließen auch eine ſolche Veröffent⸗ lichung nicht ratſam erſcheinen, Das klingt durchaus überzeugend Es iſt ſchon eine ver⸗ teufelt ſchwierige Geſchichte, dem engliſchen Volk eine auch nur einigermaßen tragbare Darſtellung des„glorreichen Rückzuges“ über den Kanal dieſer„glanzvollſten Bktion“ in der britiſchen Geſchichte zu geben. Da trifft es ich ge⸗ rade gut daß zur gleichen Zeit, da man den Bericht Gorts in der ſchon längſt überfüllten Schublade Churchills läßt, ein waliſiſcher Sergeant eine Zuſchrift an die„Daily Mail“ richtet, die ſich W C. beſtimmt nicht hinter den Spiegel ſtecken wird der Sergeant wendet ſich ſcharf gegen die Schaffung einer Militärmedaille für Dünkir⸗ chen⸗ Flüchtlinge und meint, daß die einzige Helden⸗ tat der britiſchen Flandern⸗Soldaten nämlich vom Feind beſchoſſen zu werden bald das allgemeine Schickfſal Eng⸗ lands werden würde Eine Sonderauszeichnung für Ange⸗ hörige dieſer Ruckzugsarmee ſei alſo überflüſſig und unge⸗ recht. Es wäre überhaupt ratſamer das wertvolle Material dieſer Medaille anderweitig zu verwenden! Duff Cooper im Anterhaus beſchimpft Liſſabon, 8. Aug. Wie die Londoner„Daily Mail“ be⸗ richtet, kam es im engliſchen Unterhaus zu einer wüſten Schimpfkanonade gegen Churchills Buſenfreund Duff Coo⸗ per. Die Abgeordneten haben mit kraftvollen Worten nur ſo um ſich geworfen.„Würdelos, unfair, ehrlos“, das waren einige der Prädikate, mit denen der Lügenminiſter ausge⸗ zeichnet wurde. Einige Abgeordnete regten ſich darüber auf, daß das ſogen. Informatfonsminiſterium geheime Anord⸗ nungen zur Räumung von Küſtenſtädten, z. B. von Bour⸗ nemoduth, gegeben habe, wodurch nur noch mehr Aufregung in die breite Maſſe getragen worden ſei. Duff Cooper mußte zugeben, daß dieſe Anordnungen auf einen„Fehler“ zurück⸗ zuführen ſeien. Zugleich beklagte er ſich über die ſcharfe Kritik in der Londoner Preſſe ſowie über die Schwierigkei⸗ ten, die ſeine„Schnüffelkompanien“ überall fänden. An diefer Stelle ſchrie ihm der Abgeordnete Walngun zu:„Die Leute trauen Ihnen eben nicht!“ Verſchleppte Elſäſſer kehren heim DNB. Straßburg, 7. Aug. Am Dienstag nachmittag traf der erſte Zug mit verſchleppten Elſäſſern, von Peri⸗ gern kommend, in dem mit Fahnen geſchmückten Straß⸗ urger Hauptbahnhof ein. Während der Einfahrt ſpielte eine Polizeikapelle das Lied„O Straßburg.. Die NS reichte den Rückkehrern Erfriſchungen. Stadtoberkommiſſar Dr. Ernſt richtete in ſeiner Eigenſchaft als Leiter des elſäſſi⸗ ſchen Bahnhofsdienſtes einen herzlichen Willkommensgruß an die Rückkehrer im deutſchen Elſaß Wenn ſie eine vor Verwüſtungen geſchützte Heimat vorfänden, ſo hätten ſie das dem Führer und der deutſchen Wehrmacht zu verdan⸗ ken. In dieſer erſten Stunde beim Betreten des Straßbur⸗ ger Bodens gelte es deshalb, Adolf Hitler zu danken. Hilfe. Come quickly! Feuer breitet ſich aus. Löſcharbeit hoffnungslos. 808.“ „Haben Sie durchgegeben, daß wir kommen!! „Jawohl, Herr Kap'tän. Ruf iſt verſtanden worden.“ „Gut, Fahland! Laſſen Sie die Boote Hlarmachen.“ Lohmanns Blick trifft verwundert den Funker, der noch Dobra 92 derſelben Stelle ſteht.„Haben Sie noch etwas, Dobratz?“. 8 „Eine Meldung, Herr Kap'tän.“ Ein ſekundenlanges Zögern, dann ſpricht der Mann:„Der Fahrgaſt Frau Renate Wilcox erwartet Herrn Kapitän in ſeiner Kabine, um eine Beſchwerde gegen mich vorzubringen.“ Kapitän Lohmann macht ein ärgerliches Geſicht. „Womit haben Sie der Dame Anlaß zu dieſer Beſchwerde gegeben, Dobratz?“ i Der Funker zeigt keine Spur von Erregung.„Frau Wilcox wollte unbedingt ein langes, chiffriertes Tele⸗ gramm aufgeben, Herr Kapitän, gerade in dem Augenblick, als die 808⸗Rufe kamen. Ich habe es natürlich abgelehnt.“ „Sie haben vollkommen richtig gehandelt. Melden Sie der Dame, daß ich ſie noch um etwas Geduld bitten laſſe. Ich werde dann gleich erſcheinen.“ i Lohmann nickt ſeinem Funker zu und wendet ſich ab. Er iſt nicht ganz ſo ruhig, wie es eben ſchien. Um ſeine Mundwinkel zuckt es, und ein bitterer Ausdruck liegt auf ſeinem Geſicht. Es iſt offenſichtlich, Renate will ihn provo⸗ zieren, will es dahin bringen, daß er einmal ſeine Nerven verliert und ft anbrüllt. ann kann ſie triumphieren, heimlich für ſich oder öffentlich, indem ſie einen Skandal macht. Aber ſie ſoll ſich täuſchen Kapitän Lohmanns Mund iſt hart geworden. Ein Kapitän, eine Frau Renate Wilcox ſich das vorſtellt und wünſcht! „Feuerſchein Backbord voraus!“. Es iſt 19 Uhr, als der Ruf vom Kurz darauf ſieht man auch von d „Selbſtverſtändlich, Dobratz,“ ſagt der Kapitän ruhig. zapitän, erſter Mann auf der Brücke ſeines Schif⸗ ſes, verantwortlich für Hunderte von Menſchen, iſt nicht leicht aus der Faſſung zu bringen. So leicht nicht, wie n Krähenneſt kommt. der Brücke aus den rot⸗ Genfer Liga im Straßengraben Auf dem Wege nach Liſſabon verunglückt. Genf, 7. Aug. Am Dienstag verließen etwa 40 Mit⸗ glieder der Wirtſchafts⸗ und Finanzſektion der Genfer Liga, darunter Engländer, Belgier und Holländer, in aller Stille Genf, um ſich in einem komfortablen Reiſeomnibus nach Liſſabon zu gebegen, wo ſie die Ueberfahrt nach den Ver⸗ einigten Staaten antreten wollten. Aber ſchon einige Stun⸗ den ſpäter nahm die Fahrt in der Nähe von Grenoble ein jähes Ende. Beim Verſuch, einer Straßenbahn auszuwei⸗ chen, fuhr der Chauffeur der illuſtren Reiſegeſellſchaft in den Straßengraben, wo der ſchwerbeladene Omnibus unter fürchterlichem Krachen umſtürzte. 20 Leicht⸗ und drei Schwerverletzte wurden aus den Trümmern befreit. Die ganze Geſellſchaft ſitzt nun in Grenoble in Erwartung eines neuen Beförderungsmittels, das ſie der neuen Heimat näherbringen ſoll. 5 Die immer wieder dementierte Nachricht von der Ueber⸗ ſiedlung der Genfer Liga nach Amerika hat durch dieſes Pech wieder einmal eine unverhoffte, wenn auch nur teil⸗ weiſe Beſtätigung erhalten. Dees 7— A„ N Zweimal„Kampf dem Verderb! Hier Selbſtdißziplin, dort Strafandrohung. Genf, 7. Auguſt. Der britiſche Nachrichtendienſt prahlte zu Beginn des Krieges, in England denke man nicht an eine Rationierung, worauf man dann nach und nach in England alle wichtigen Lebensmittel kartenpflichlig machte. Er ſpottete über die Metallſpende und ruft jetzt fle⸗ hentlich zu der Aluminiumſammlung des Herrn Kingsley Wood auf. Er höhnte darüber, daß in Deutſchland über⸗ flüſſige Gartengitter einem nützlicheren Verwen⸗ dungszweck zugeführt werden, und muß es erleben, daß man in England jetzt ſogar die Gitter von Gefängnisfenſteen entfernt, um das knapp gewordene Metall zu gewinnen. Die Dinge ſcheinen alſo durchaus anders gelaufen zu lein als man erwartet hatte. Als neueſte Errungenſchaft im Rahmen der ergötzlichen Bemühungen, den„böſen Nazis“, wenn auch viel zu ſpät. etwas abzugucken, iſt die Verordnung des britiſchen Ernäh⸗ rungsminiſteriums zu betrachten, die eine Topie der deut⸗ ſchen Aktion„Kampf dem Verderb“ darſtellen ſoll. Wäh⸗ rend aber in dem„unter der Knute ſichmachtenden Deutſchland“ jeder Volksgenoſſe von ſich aus dafür ſorgt, daß keine Nahrungsmittel verderben, ſieht man ſich im Lande der„Freiheit“ gezwungen, ſchärfſte Gefäng⸗ nisſtrafen bis zu zwei Jahren und Geldbußen von meh⸗ reren hundert Pfund anzudrohen, wenn jemand Nahrungs⸗ mittel wegwirft oder ſie nicht ſachgemäß aufbewahrt. Unter dieſem Geſichtswinkel bekr achtet, wird eine an ſich belangloſe Einzelmaßnahme zum Symbol: Polizeimaßnah⸗ men und Gefängnisſtrafen im Lande der„Freiheit“ frei⸗ willige und ſelbſtverſtändliche Dißziplin bei den„Anter⸗ drückten“. Das Ei des. Verſorgungsminiſteriums Das engliſche Verſorgungsminiſterium, das der„Ruhm“ des Informationsminiſters anſcheinend nicht ſchlafen läßt, kündigte vor kurzem in den Zeitungen den Verkauf billiger Eier an, worauf die engliſchen Hausfrauen, die ſchon ſeit vielen Wochen keine Eier mehr geſehen haben, die eb mittelgeſchäfte ſtürmten; worauf die Geſchäftsinhaber Uer die Nachfrage ſehr erſtaunt waren, da ſie keine Eier beſaßen und auch wußten, daß ſolche in England augenblicklich kaum vorhanden ſind; worauf es beim engliſchen Verſorgungs⸗ miniſter Beſchwerden hagelte und guter Rat keuer war. Worauf ein hoher Beamter des Miniſteriums und zweiter Salomon die offizielle Antwort fand:„Wir haben nicht die ſofortige Lieferung billiger Eier verſprochen, ſondern nur angekündigt, daß die Eier billig ſein würden, falls es welche gäbe!“ So zu leſen in der„Daily Mail“ vom 2. Auguſt. * 2 Wer kein Geld hat, bleibt in England. Der Londoner Nachrichtendienſt meldet die britiſche Re⸗ gierung habe nicht die Abſicht, durch Uebernahme eines Teils des Reiſegelds die Eltern zu einer Evakuierung ihrer Kinder„zu ermutigen“ Das iſt verſtändlich; nachdem der Nachwuchs der Plütokraten zuſammen mit Rennpferden und Windhunden die Reiſe über den großen Teich ange⸗ treten hat, dürfte das Intereſſe für weitere Evakuierungen erlahmt ſein. Wer nicht über den nötigen Geldſack verfügt, mag in England bleiben. Zu Schanzarbeiten ſind auch die wenden minderbemittelter Eltern noch immer gut zu ver⸗ wenden. wolken leckt. Das Ruder wird um drei Striche nach Steuerbord gelegt, damit man den Wind achtern bekommt und die Sicht beim Herannahen nicht durch die Rauch⸗ wolken behindert wird. Längſt iſt die horchende Stille im Aether wieder dem Schwall der Stimmen gewichen. So⸗ wohl die„Perpetua“ wie der däniſche Frachtdampfer „Niels Ebbeſen“ haben den Küſtenſtationen mitgeteilt, daß ſie der brennenden„Bannoeburn“ zu Hilfe eilen. Darauf⸗ hin haben die Küſtenſtationen CO.. 00„. 808 clear“ gefunkt und den Ae eder für den allgemeinen Funkverkehr freigegeben. 5 Mit der„Bannocburn hat die„Perpetua“ in dauern⸗ der Funkverbindung geſtanden immer wieder die Poſttion wiederholt, um nur jg nicht fälſch zu ſteuern. Die letzte Meldung von der Bann dee lautete:„Schiff verloren Setzen Boote zu Waſſer.“ 5 8 5 a Mit ſchäumender Bugwelle nähert ſich die„Perpetua“ immer mehr dem brennenden Schiff. Backbord achtern taucht am Horizont die Rauchfahne eines anderen Damp⸗ fers auf. Das wird der Däne ſein, die„Niels Ebbeſen“. Stumme Genugtuung in den Geſichtern der Wachhabenden, des Signal⸗ und Rudergaſtes: Wir ſind die erſten an der Unglücksſtelle! 1 Die Fahrgäſte ahnen noch nichts. Wiſſen nicht einmal, daß die„Perpetua“ den Kurs geändert hat. Kapitän Loh⸗ mann läßt den Dritten Offizier auf die Brücke bitten. „Ihre Aufgabe, lieber Lorenzen, iſt, dafür zu ſorgen, daß die Fahrgäſte unter Deck bleiben während der Rettungs⸗ arbeit und uns nicht im Weg ſtehen.“ i 2 „Jawohl, Herr Kap'tän!“ 8 5. „Halt! Nicht ſo ſchnell, Lorenzen! Wollen ruhig ab⸗ warten, bis auch die Fahrgäſte das brennende Schiff ge⸗ ſichtet haben. Sonſt wittern ſie nur eine Gefahr für unſer eigenes Schiff, wenn ſie plötzlich unter Deck beordert wei den. Alſo Sie warten. In zehn Minuten ſpäteſtens w man ja auch vom Promenadendeck aus die„Bannocburn ſehen und ſich an der Reling drängen. Dann lasen Sie das Deck räumen. Sie ſelber bleiben im Speiſeſaal be d Fahrgäſten. Die Deckwache ſichert die Verkehrstüren Poſten. Fahland! Klar bei den Booten?“ neuen Meldung.„Die Bannoecburn“ rufk verzweifelt nach * gelben Streifen, der aus ſchweren, gelbgrauen Brand⸗ „Aye, aye, Kap'tän!“ 3 * n 9 Wichtige Ernennungen Chefs der Jivilverwaltungen in Lothringen, im Elſaß und in Luxemburg.— Baldur von Schirach Gauleiter in Wien und Reichsleiter für die Jugenderziehung. DNB. Berlin, 8. Aug. die Preſſeabteilang der Reichsregierung und die Keichspreſſeſtelle der NSDAßp tei. len mit: Nach zwei Erlaſſen des Lothringen ſowie in im zivilen Bereich kün Befehlsſtellen ſondern führt die dem Führe übung der militär Hin den militäriſchen E f Der Führer hal für Lok halter und Gauleiter Joſef Bürcke für das Elſaß den Keichsſtattha Robert Wagnet, für Tuxemburg den Gauleiter Guſtav Simon zum Chef der Zivilverwaltung beſtellt. Det Führer hal zugleich Gauleiter Bürckel auf ſeinen Antrag von dem Amt des Keichsſtakthalters und Gauleiters in Wien entbunden unter Vorbehall anderweitiger Ver⸗ wendung als Keichsſtatthalter. Zum Keichsſtatthalter und Gauleiter in Wien hat der Führer den Reſchsleiter Bal⸗ dur von Schirach ernannk und ihn von ſeinen Aemkern als Reichsſugendführer der NSDAp und Jugendſührer des Deutſchen Reiches entbunden. Jugleich wurde Keichs⸗ leiter von Schirach unker Belaſſung in ſeiner Stellung als RKeichsleiter für die Jugenderziehung der NS DA mit der Inſpektion der geſamten Hiklerſugend auch für den ſtaat⸗ lichen Bereich vom Führer beauftragt. Zum Reichsſugendführer der Ns Dup und zum Jugendführer des Deutſchen Reiches hal der Führer den Obergebietsführer Arkhur Axmann ernannt. Stabsführer Harkmann Lauterbacher iſt zum ſtellberkretenden Gauleiter ernannt worden. Der neue Reichsſugendführer „Zwei große Gedanken“— heißt es in Schirachs 1934 rs wird im Elſaß und in b, lter und Gauleiter erſchienenem Werk„Idee und Geſtalt“,„ſind durch meinen 1 Mitarbeiter Arthur Axmann in die Tat umgeſetzt worden: 1. Eine planmäßige zielbewußte Geſundheitsfüh⸗ rung der geſamten Jugend. 2. die Zuſammenfaſſung aller, mit dem ſozialen Leben der Jugend zuſammenhängenden Maßnahmen und Pläne.“ Heute iſt Arthur Axmann als der Leiter der ſozialen Jugendarbeit und als der Schöpfer des Reichsberufswettkampfes der deutſchen Jugend nicht mur der Jugend ein Führer, deſſen Ziel und Werk durch Erfolg gekrönt wurde, ſondern weiten Volkskreiſen als eine Erzieheriſche Perſönlichkeit bekannt, die es vermochte das Ethos des Berufes und das Ideal der Leiſtung wieder im fungen Herzen zu wecken und mit dieſer Mobilmachung Der werktätigen Jugend zu einem Teil zu dem Gelingen des Geſamtwerkes unſerer Bewegung in den erſten Auf⸗ Haujahren beizutragen. Dieſe beochtliche in ſich abgeſchloſſene Leiſtung für die Erziehung der ſchaffenden Jugend durch die HJ reifte bei einem ſo jungen Menſchen durch das tiefe Erlebnis der Kampfzeit In Weſtfalen 1913 geboren, aber in Berlin auf⸗ gewachſen, lernte der 15/16⸗Jährige im Wedding von Berlin das Problem der Arbeiterjugend an ſeiner Wurzel kennen. Hier inmitten der Stätte des rückſichtsloſen innenpolitiſchen Kampfes begründete er 1928 die erſte Gruppe der Hitler⸗ jugend Fähnleinſührer und ſpäter Gefolgſchaftsführer iſt er hier geweſen, hat in kommuniſtiſchen Verſammlungen Rede und Antwort geſtanden, war mit ſeiner kapferen Schar Mord und Terror ausgeſetzt, und einer aus ihrer Mitte, dem die Meſſer des Gegners das Leben raubten, lebt heute in der Hitlerſugend unſterblich fort: Herbert Norkus, deſſen Gefolgſchaftsführer Arthur Axmann einſt geweſen iſt. Mit Tatkraft und glückhafter Hand aing Axmann, als er 1932 in die Reichsleitung der Hitlerfugend berufen wurde, daran, die Jungarbeiter in den Berufsſchul⸗ und Jugendbetriebs⸗ zellen zu erfaſſen. Mit der Einführung eines planmäßigen Geſundheitsdienſtes, durch die Erholungspflege, die Neu⸗ belebung der Artamanen⸗Bewegung im Landdienſt, durch die Vorbereitung des neuen Jugendrechtes, die Freizeit⸗ aktion und ſchließlich durch den Reichsberufswettkampf hat Arthur Axmann weſentliche Gedanken der modernen Ju⸗ gendarbeit aufgeſtellt und verwirklicht. Faſt 30 v. H. Einkommenſteuer! 2.2 Milliarden Pfund Defizit in England. Stockholm, 7 Aug. Welche ungeheure Summen der Krieg der Plutokraten dem brikiſchen Volke koſtet, geht aus Anfragen hervor die setzt im Unterhaus dem Schatzkanzler Aingslen Wood geſtellt wurden. Kingsley Wood erwiderte Darauf daß die Staatsausgaben mit 2.2 Milliarden Pfund Sterling über den Einnahmen liegen. Damit lüftet der Schatzkanzler ein wenig den Schleier über die kataſtrophale Lage Englands auf die in ausländiſchen Blättern ſchon ſeit längerer Zeit wiederholt hingewieſen wurde. Dieſes Defizit müſſe zum größten Teil durch neue Steuern gedeckt werden, ſo fügte Kingsley Wood hinzu und verſuchte ſich damit zugleich gegen den im Hauſe und in der Preſſe erhobenen Vorwurf zu rechtfertigen, daß er nur ungenügende Steuern auflege. Die Londoner Zeitun⸗ Sie bringen Einzelheiten über die angekündigten neuen. Steuererhöhungen. Die Einkommenſteuer beträgt hiernach jetzt 872 Schilling auf das Pfund, wobei„Daily Mail“ er⸗ klärt, daß die Steuer in Kürze auf volle 50 v H. erhöht werden würde. Dazu kommt eine weitere Erhöhung der Umſatzſteuer, von der alle Bedarfsgüter erfaßt werden Kleidungsſtücke beſſerer Qualität, Möbel. Lampen, Eßgerät und Dutzende von anderen Gegenſtänden werden ———— künftig dung einem glaubt 5 N Z Urne 4* jährlich mehr den. ke nicht unbe⸗ ten in Deutſch⸗ d. Umſo grö⸗ demgegenüber— wie ugeben muß, daß die Ar⸗ legten vier chen um bemüht ſich darum ind der Oeffentlichkeit eini⸗ 5 entſchlüpft ihr das unfrei⸗ ige ſtän daß der Ausfall der von deutſchen Truppen beſetzten Gebieten einen verheerenden Einfluß auf die Wirtſchaft Englands gehabt hat. Vor allem habe ſich der Juſammenbruch Frankreichs ka⸗ kaſtrophal ausgewirkt, wie„Daily Herald“ jetzt zugeben muß. Als weiteren Grund gibt das Londoner Blatt den Kriegseintritt Italiens an. Dadurch ſei beſonders der Berg⸗ bau ſchwer gekroffen worden. Es ſei ſchwierig, ſo bemerkt „Daily heräld“ ſich nach einem ſolchen Schlag innerhalb i hen wieder zu erholen. Hinzu komme, daß man die Friedensarbeit einſchränke, ohne gleichzeitig— wie das Blakt offen zugibt— die Kriegsinduſtrie zu erweitern. „News Chronicle“ begründet die Arbeitsloſenzunahme mit ſchlecht geplanter Wirtſchaft. Die Zeitung erklärt, bei einer vernünftig gelenkten Wirtſchaft hätte man die Folgen für die Einſchränkung der Luxusinduſtrie vor⸗ ausſehen müſſen und die Arbeitsloſen in der Kriegsinduſtrie einſetzen ſollen. Hinzu komme, daß es der Regierung nicht gelungen ſei, die Arbeitskräfte, die durch den Zuſammen⸗ hruch der Wir t in den Perteidiaungszonen freigewor⸗ den ſeien, an anderen Stellen einzuſetzen. Damit nennt die „News Chronicle“ die Gründe für die ſteigende Arbeits⸗ loſigkeit in England beim richtigen Namen. Es iſt nichts anderes als der heilloſe Wirrwarr, der eine zielloſe Unordnung im Lande hervorgerufen hat und die nun durch die in verzweifelter Nervoſität ins Werk geſetzten Ver⸗ teidigungsarbeiten noch größer wird. Rüſtungswirtſchaſt empfindlich geſtört Die täglichen Angriffe der deutſchen Luftwaffe auf wich⸗ tige Induſtriezentren des britiſchen Inſelreiches haben offen⸗ ſichtlich dazu beigetragen, die engliſche Rüſtungswirtſchaft empfindlich zu ſtören. Natürlich wollen das die Herren des britiſchen Rüſtungsminiſteriums nicht wahr haben; ſie lan⸗ zieren daher entſprechende Zweckmeldungen in die engliſche Preſſe, die darauf mit Pathos verkündet, daß die deutſchen Luftangriffe ſo gut wie„keinen Schaden“ angerichtet haben. So ſchreibt zum Beiſpiel die„Sunday Times“ am 3. Auguſt: „Was die Deutſchen auch planen und unternehmen ſollten, wir laſſen uns nicht davon abhalten, Energie für den kom⸗ menden Winter aufzuſpeichern. Die Räder unſerer Indu⸗ ſtrie rollen ſo ſchnell wie zuvor, und die britiſche Induſtrie⸗ arbeit geht trotz der deutſchen Induſtriearbeit weiter.“ Leider ſind die Berichterſtatter ausländiſcher Zeitungen anderer Anſicht:„United States News“ gibt zum Beispiel zu, daß die deutſchen Luftangriffe auf England dort ſchon wichtige Induſtrien produktionsunfähig gemacht haben. Wem oll die britiſche Oeffentlichkeit nun mehr Glauben ſchenken, ihrer Regierung oder den befreundeten Amerika⸗ nern? Uns jedenfalls fällt auf, daß die Arbeitsloſigkeit trotz der„rollenden Räder“ in England anſtatt ab⸗ ſtetic zunimmt, daß der engliſche Export wie Import zurückgeh und daß England in ſteigendem Maße und nach Kräften be⸗ müht iſt, Kriegsmaterial in phantaſtiſchem und daher un⸗ durchführbarem Umfange aus dem Auslande zu beziehen. Mit anderen Worken: Die deutſche Luftwaffe, die im Gegenſatz zu der britiſchen ihre Angriffe nicht gegen die un⸗ ſchuldige Zivilbevölkerung, ſondern einzig und allein gegen militäriſche Ziele richtet und ſie auch zu kreffen weiß, iſt auf dem beſten Wege, die Produktionskraft der engliſchen Rü ⸗ ſtungsinduſtrie allmählich, aber ſicher lahmzulegen. Die„unerschöpflichen Hilfsquellen“ Kein Abſatz für Ueberſeeprodukte. Das Londoner Verſorgungsminiſterium ſteht bekannt⸗ lich ſchon ſeit längerer Zeit vor großen Schwierigkeiten wegen der Verwertung und Unterbringung der in den bri⸗ tiſchen überſeeiſchen Beſitzungen anfallenden und meiſt be⸗ ſchlagnahmten Erzeugniſſe. Der Schiffsraummangel und der vollſtändige Verluſt der großen europäischen Abſatzmärkte haben in vielen Fällen bereits in den Kolonien und Do⸗ 51 8 minien gewaltige Lager entſtehen laſſen, deren Vernichtung aus dem Zwang der Verhältniſſe heraus teilweiſe ſchon in die Wege geleitet wurde. In Britiſch⸗Weſtafrika mußten ſewaltige Mengen von Kakao vernichtet werden. In legypten weiß man mit großen Baumwollmengen nichts anzufangen, in Kanada ſucht man krampfhaft nach Speichermöglichkeiten für Weizen, und aus Auſtralien kom⸗ men Hilferufe wegen unverwertbarer, gewaltiger Mengen Wolle, Weizen und Fruchtkonſerven. Auch in Oſtafrika zeigen ſich ſetzt immer größere Schwierigkeiten, und beſonders das Problem einer Unterbringung der oſt⸗ afrikaniſchen Sisal gewinnung wird immer dringender. Englands angeblich unerſchöpfliche Hilfsquellen bedeuken alſo kakſächlich keine Skärkung der britiſchen Produklion und Wirkſchaftskraft, ſondern infolge der in Europa verlo⸗ tenen Märkte eine Quelle käglich ſich verſchärfender Schwie⸗ rigkeiten und Nöte für das geſamte britiſche Empire. Anderſeits können infolge der Tätigkeit von Deutſch⸗ lands Marine und Luftwaffe ſelbſt die eigenen Dominien Englands nicht mehr beliefert werden. Nach einer Erklä⸗ rung des auſtraliſchen Miniſterpräſidenten Menzies muß Auſtralien von jetzt ab lebenswichtige Rohſtoffe und gewiſſe induſtrielle Fertigerzeugniſſe aus den Vereinigten Staaten beziehen, da ſie aus Großbritannien nicht mehr geliefert werden könnten Dieſe auch vom amerikaniſchen Rundfunk verbreitete Nachricht beweiſt in der Welt wieder einmal deutlich was von dem gegenwärtigen Londoner Gerede eines„Ausfuhrfeldzuges“ zu halten iſt. Der in Großbritannien ſich täglich verſchärfende Rohſtoffmangel infolge der Störungen überſeeiſcher Zufuhren durch die deutſche Kriegsmarine und Luftwaffe ermöglicht der briti⸗ heute nicht einmal mehr die Erfüllung aller 8 Rüſtungsaufträge. Die Ausfuhr nach überſeeiſchen Märkten iſt jedoch völlig unmöglich geworden. Aeberall Spuren der Blockade Uebereinſtimmend beſchäftigen ſich die Londoner Korre⸗ ſpondenten der Stockholmer Blätter mit den ſcharfen Ein⸗ ſparungsmaßnahmen in England, den immer größer wer⸗ denden Schwierigkeiten und den hohen Strafen, die für Verſchwendung von Lebensmitteln verhänat worden ſind. Der Londoner Korreſpondent von„Stockholm Tidningen“ weiſt u. a. auf die Teuerung hin, die in England umſich⸗ gegriffen habe, und erwähnt daß eine Schachtel Zigaret⸗ ten jetzt einen Schilling ſieben Pence koſ s gebe jedoch ein Mittel, ſo ſchreibt der Korreſpondent, die Preiſe niedrig zu halten, und das ſei das Sparen. Die große Sparkam⸗ pagne habe durch die Verkündung der ſtrengen Strafen für Verſchwendung von Lebensmitteln oder Bedarfartikeln ein nahezu drohendes Gepräge erhalten. Der ſchwediſche Be⸗ richterſtatter gibt dann erneut einen Ueberblick über die zahlreichen Sammlungen von Abfällen in ganz England ſo von Papier, Knochen und anderen Gegenſtän⸗ den und erklärt dann, daß man die Spuren der deutſchen Blockade in dem täglichen Leben Englands überall erblicken könne. 72* „Feuerprobe für Japan“ Scharfe Sprache gegen England Tokio, 7. Auguſt. Im Zusammenhang mit der Haltung Englands in der Spionageangelegenheit des Secret Service erklärt„Tokio Nitſchi⸗Nitſchi“„Es gibt Fälle, die nicht mit Diplomatie, ſondern nur mit Gewalt gelöſt werden können“. England habe immer verſucht, ſchwache Staaten einzuſchüch⸗ tern, ein ſolcher Verſuch gegenüber Japan könne jetzt nur als lächerlich bezeichnet werden.„Tokio Aſahi Schimbun“ erklärt, daß Japan als Großmacht zunächſt Ruhe bewahren könne und England zur Selbſtbeſinnung Zeit geben werde. „Hotſchi Schimbun“ bemerkt ebenfalls, daß England einige Tage Zeit zur Beſinnung gegeben werde daß Japan aber äußerſtenfalls zu ſchärfſten Maßnahmen entſchloſſen ſei. Be⸗ zeichnend für die Entwicklung der ſapaniſch⸗britiſchen Bezie⸗ hungen ſei, wie hieſige politiſche Kreiſe bemerkten, ein Ar⸗ tikel der früher ſtark für britiſche Intereſſen arbeitenden „Aſahi Schimbun“, die nach einem Ueberblick über Eng: lands Fernoſtpolitik in den letzten 50 Jahren zu dem Schluß kommt: „Mil friedlichen Mitteln kann ſich Japan nicht ſo leicht aus den Maſchen des Netzes freimachen, das England mora⸗ liſch und wirkſchaftlich über Japan geworfen hal.“ Wenn Zapan jetzt ſchwach werde, ſo würden nur ſeine geſchlagenen Ueberreſte auf dem Felde bleiben. Der Wagen ſei im Rol len, und eine Feuerprobe ſtehe bevor. Regierung und Volt 5 wie ein Mann marſchieren und entſchloſſen durch⸗ ehen. Einmütig hinter der Regierung. Die geſamte japaniſche Preſſe, an der Spitze die Preſſe Tokios, hat eine Entſchließung gefaßt, in der ſie ſich ein⸗ mütig zur Zuſammenarbeit mit der Regierung in der frage der Verhaftung der Japaner durch die britiſchen Be⸗ örden ausſpricht. Die ſapaniſche Preſſe, ſo ſagt der Be⸗ chluß meſſe beſondere Bedeutung der Verhaftung des Do⸗ mei⸗Vertreters in Singapur bei. Ein entſprechendes Vor⸗ gehen wurde gegen die Amerika ⸗Preſſe beſchloſſen, die die unrechtmäßige britiſche Aktion unterſtütze. Aus ver⸗ ſchiedenen Landesteilen Japans treffen weiter Nachrichten über englandfeindliche Demonſtrationen ein. Kurzmeldungen Berlin. Für den Wiederaufbau von landwirtſchaftlichen Betrieben die durch Kriegshandlungen und durch holniſche Terrormaßnahmen Schaden erlitten haben, ſind vom Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft beſondere Richtlinien erlaſſen worden. Rom. Montag nachmittag um 17 Uhr wurde, wie„La⸗ voro Faſciſta“ meldet, Gibraltar von neuem bombardiert. Bomben fielen auf Munitionslager und richteten erheb⸗ lichen Schaden an. Madrid. Laut Veröffentlichung des ſpaniſchen Finanz⸗ miniſteriums belaufen ſich die Einnahmen des ſpaniſchen Staates im erſten Halbjahr 1940 auf 2981 Millionen Peſe⸗ ten. Im Vergleichsjahr 1935, dem letzten Normaljahr vor 5 des Bürgerkrieges, betrugen die Einnahmen 1950 ionen. Auch Eſtland Bundesrepublik der Ads SR. Moskau, 7. Aug. In der Dienstagſitzung des Oberſten Sowjets der UdSSR im Kreml wurde die eſtniſche Räte⸗ republik der Sowjetunion als gleichberechtigte Bundesrepu⸗ blik angegliedert. 55 50 g Suttet(margarine) 125 g zucher 1 pächchen Dr. Oetker Oanillinzucket. 1 Ei 3 efflöffel mic 250 g Weizenmehl 150 g Dt Oetfet Buſtin“, 6 6 G get Leel) bt Oetker, Gachin⸗ Man cühtt das fett geſchmeidig und gibt etwas Zucker, den agi das Ei und nach und nach den geſt des Zuckers ſowdie ablbechſelnd mit der fhiülck 2% des mit„Suſtih“ und Bachin“ gemiſchten und gesiebten ffiehls Hinzu. Den fest des iehls ſchüttet man auf ein Backbrett, gibt darauf den Teigbrei und verhnetet ihn mit dem ſllehl zu einem weichen Teig, Sollte et kleben, gibt man noch eliwas mehl hinzu. Der Leig wied dünn ausgerollt und mit rechteckigen oder runden Totmen ausgeſtachen,[Man drückt in die Plätzchen mit einer feibe Vertiefungen 0 oder ſticht ſie mehrmals mit einet Gabel ein, dann legt map ſie auf ein gefettetes En Backblech und lälſt ſie goldgelb backen, Lach zelt Etwa 10 minuten bei ſtatzer fiitze. mit sg rett und ti? zucker, dann 5 85 1 tte ausldne lden NA Sets. AE. . —+ 8 Hale Nuud scliaui Heilkräuter ſammeln! Der Kriegseinſatz der Jungmädel! Für die Jungmädel iſt es ſchon lange eine NSG. Selbſtverſtändlichkeſit geworden, daß ſie hinausgehen und im Wald, in den Wieſen, am Feldrain und im Garten Heil⸗ kräuter ſammeln. Sie ſind ſogar ſtolz darauf, daß ſie ge⸗ braucht werden, daß auch ſchon das Kleinſte unter ihnen mit⸗ helfen kann als Beitrag zum deutſchen Sieg. Uzgeheure Men⸗ gen von Blättern und Blüten werden gebraucht, um allein den Bedarf an Tee ſicherzuſtellen, den Deutſchland braucht. Und ebenſolche Mengen brauchen immer wieder die Labora⸗ torien zum Herſtellen der Salben und Medizinen, die unſere verwundeten Soldaten heilen ſollen. Aber es gibt immer noch beſorgte Eltern, die fragen: „Wozu muß denn das ſein? Wir haben es doch früher auch nicht gebraucht. Und wenn wirklich, müſſen dann gerade un⸗ ſere kleinen Mädel ſtundenlang im Wald herumſpringen? Was bringen die ſchon zuſammen?“ Ja, früher, vor dem Krieg, da haben wir nicht ſo große Mengen an Salben gebraucht, wie jetzt, und was wir brauch⸗ ten, konnten wir gut vom Ausland einführen. Aber dieſe Möglichkeit ſteht uns jetzt nicht offen, wir müſſen uns mit dem helfen, was wir ſelbſt im Land haben. Und das iſt unendlich viel. Aber es iſt oft auch unendlich mühſam, und koſtet viele Stunden, bis ein Sack voller Blätter oder eine Tüte Blüten beiſammen iſt. Wer ſollte wohl dieſe Stunden von ſeiner Arbeitszeit hergeben? Und wer einmal Jungmädel in ihrem Sammeleifer geſehen hat, wie ſie ſorgfältig Blüte um Blüte von der Taubneſſel leſen, wie der Spitzwegerich Blatt um Blatt hergeben muß, der fragt auch nicht mehr „Was bringen die ſchon zuſammen?“. 8 Die Brenneſſel in der Naturheilkunde Jedermann weiß wie unangenehm eine unfreiwillige Be⸗ rührung mit den Brennhaaren der Neſſeln wirkt. Die Hand, mit der wir in eine Neſſelſtaude greifen, brennt uns. wie wenn ſie ſich am Feuer verſengt hätte, und es dauert eine Weile, bis das beißende Jucken nachläßt. Schon in alter Zeit wurde die Brenneſſel als Heilpflanze gebraucht. Man ſchrieb dem ätzenden Saft, den ihre Brennhaare enthalten, heilende Wirkungen bei gichtigen Erkrankungen und Gliederlähmun⸗ gen zu. Die Art der Anwendung war die denkbar einfachſte. Man ſtreichelte oder ſchlug mit einer Handvoll Neſſelbüſchen die kranken Glieder und ſetzte dieſe Behandlung ſo lange fort, bis nach einiger Zeit die rheumatiſchen Beſchwerden vermeintlich oder wirklich verſchwanden. Die Naturheil⸗ kunde ſchreibt der Brenneſſel auch heute noch vorzügliche Wirkungen bei rheumatiſchen Beſchwerden und Gelenkrheu⸗ matismus zu und wendet ſie genau ſo an, wie das in Ur⸗ väterzeiten geschah Man empfiehlt daneben gegen Ver⸗ ſchleimungen der Atmungsorgane, und der Lunge ſowie bei Magenverſtimmungen Tee aus friſch geſchnittenen und ge⸗ dörrten Brenneſſeln. Auch die Wurzeln der Brenneſſeln ſollen, wenn man ſie, ſolange ſie in Saft ſtehen ſammelt. einen guten Tee, beſonders gegen Stoffwechſelerkrankungen, abgeben. In manchen Gegenden pflegt man junge Brenn⸗ neſſeln als Gemüſe zu verwenden. Mehr Gutes kann man alſo von einem„läſtigen Unkraut“, das die Brenneſſel eigentlich iſt, nicht gut verlangen. 5 * — Die Verzinſung von Spareinlagen. Nach einer Ver⸗ ordnung des Vorſitzenden des Miniſterrats für die Reichs⸗ verteidigung zur Aenderung des Geſetzes über das Kredit⸗ weſen erhält der Paragraph 23 Abſ. 2 des Geſetzes folgende Faſſung:„Die Verzinſung von Spareinlagen beginnt mit dem 15. Zinstage nach dem Tag der Einzahlung und läuft bis zum Tage der Rückzahlung.“ Die bisherige Faſſung hatte beſtimmt:„Die Verzinſung von Spareinlagen beginnt bei Einzahlung bis zum 15. eines Monats mit dem 1. des näch⸗ ſten Monats, bei Einzahlung in der zweiten Hälfte eines Monats mit dem 15. des nächſten Monats.“(RGBl. 135 vom 31. 7. 1940). ö — Was ſind Sachſchäden? Auf Grund der Sachſchäden⸗ feſtſtellungsverordnung hat der Reicheminiſter des Innern im Einvernehmen mit dem e der Finanzen ver ⸗ ordnet, daß als Schäden im Sinne der Sachſchädenfeſtſtel⸗ lungsverordnung auch die Koſten feſtzuſtellen ſind. die zum Zweck der Verminderung oder Abwendung eines Sachſcha⸗ dens aufgewendet wurden ſoweit dieſe Aufwendungen ange⸗ meſſen waren.— An die Stelle des gemeinen Wertes, den die Sache in dem maßgebenden Zeitpunkt hatte treten im Falle der Zerſtörung oder des Verluſtes beweglicher Sachen, die nicht zur Veräußerung beſtimmt waren, diejenigen Ko⸗ ten, die bei einer Wiederbeſchaffung aufgewendet ſind oder im Zeitpunkt der Feſtſtellung aufzuwenden wären. Die Wie⸗ derbeſchaffungskoſten ſind um einen angemeſſenen Betrag zu kürzen, wenn die betreffende Sache wegen der Dauer des Gebrauchs oder des Grades der Abnutzung reinen geringeren Wert hatte. Soweit es die Billigkeit erfordert kann ledoch hiervon abgeſehen werden. Als Wertminderung beſchädigter Sachen iſt der Betrag der für eine ſachgemäße Inſtandſet⸗ zung erforderlichen Koſten anzuſehen. Soweit trotz der In⸗ ſtandſetzung ein Minderwert verbleibt, iſt auch dieſer zu be⸗ rlickſichtigen. Die Verordnung gilt nicht für Sachſchäden der Schiffahrf. ü 5 —— Sportnachrichten. Am den Tſchammer⸗Pokal 32 Großkämpfe am 18. Auguſt. Der große Pokalwettſtreit der deutſchen Fußball⸗Ver⸗ einsmannſchaften erhält am 18. Auguſt eine weitere Stei⸗ gerung, da hier in der erſten Schlußrunde die 18 Bereichs⸗ meiſter den Kampf gegen die 46 Ueberlebenden der bisherigen Runden aufnehmen. Es gibt alſo an dieſem Tag 32 inter⸗ eſſante Kämpfe. Die ſüddeutſchen Bereichsmeiſter müſſen mit Ausnahme des S. Waldhof alle reiſen. Der Südoeſt⸗ meiſter Kickers Offenbach tritt gegen den Altmeiſter von Mitte, den SV. 05 in Deſſau an. Ins„Reich der Mitte“ 85 uch die Reiſe des Heſſenmeiſters SC. 03 Kaſſel, der eine Aufgabe gegen SV. Steinach 08 keineswegs unterf qät⸗ nen intereſſanten Gegner hat der 1. FC. Kai⸗ e erhalten, der zu Hauſe gegen Fortuna Düſſeldorf pielen kann. Der Deutſche Meiſter lde O4 gibt ein will⸗ kommenes Gaſtſpiel in Halle gegen die dortigen Sportfreunde. Die in Süden beſonders intereſſierenden Paarungen lauten: SV. Deſſau 05— Kickers Offenbach, SV. Steinach 08 — Kaſſel 03, Eintracht Frankfurt— Weſtfalia Herne, Sport Kaſſel— Duisburg 48-99, SV. Waldhof— 1 rankfurt, 1. FC. Kaiserslautern— Fortuna Düſſeldorf, u S. Neuendorf— VfR. Mannheim, Phönix Karlsruhe — FSV. Frankfurt, SV. Cannſtatt— Wacker Wien, SVg. Fürth— VfB. Stuttgart, Sturm Graz— 1. FC. Nürnberg, zen darf. Rapid Wien— Neumeyer Nürnberg, BfR. Schweinfurt — Mülheimer S., FT.⸗SC. Freiburg oder VfB. Waldshut — Stuttgarter Kickers.. * warb. Anmeldungen ſind möglichſt umgehend an die Gau⸗ Aus Baden und den Nachbargauen Landarbeiterfamilien aus dem Oſten im Gchwarzwald NSG. Dieſer Tage trafen 22 Sippen aus dem Oſten, 92 Köpfe zählend, in Offenburg ein, um von dort auf verſchiedene Orte bei Offenburg, Wolfach, Donausſchingen, Freiburg und Pfullendorf verteilt zu werden. Sie werden durch den Reichsführer SS. im Einvernehmen mit dem Reichs⸗ nährſtand und in Zuſammenarbeit mit der Partei als Land⸗ arbeiter angeſetzt, nachdem ſie durch die SS. nach raſſiſcher und charakterlicher Eignung ausgeſucht worden waren. Das Landesarbeitsamt hat den Transport übernommen. Sie wer⸗ den nach dem deutſchen Landarbeitertarif bezahlt, erhalten eigene Wohnung und ein Stück eigenes Land. Bei entſpre⸗ chender Bewährung beſteht die Möglichkeit, ſich zu ſelbſtän⸗ digen Bauern emporzuarbeiten und ſich zu verheiraten. Während eines Aufenthaltes in Offenburg wurden ſie verpflegt. Hierbei gewannen Vertreter der Landesbauern⸗ ſchaft Baden den Eindruck, daß es ſich um raſſiſch wertvolle und auch ſonſt geeignete Menſchen handelt. *. Botſchafter Abetz ein Badener. Der neu ernannte Botſchafter Otto Abetz wurde am 26. März 1903 in Schwetzingen geboren. Er beſuchte das Reformrealgymnaſium in Karlsruhe, von 1923 bis 1926 die Badiſche Kunſthochſchule und legte dort das badiſche Zei⸗ chenlehrereramen ab. 1931 trat er als Aſſeſſor für das künſt⸗ leriſche Lehramt in das Beamtenverhältnis ein. 1934 kam er in die Abteilung Ausland der Reichsjugendführung und ſeit Januar 1935 gehört er der Dienſtſtelle Ribbentrop an, in der er das Referat Frankreich, Schweiz, Belgien, Italien verwaltet. Eine dritte Berufserziehungswoche für Buchhalterinnen. NSG. Die Gauwaltung der Deutſchen Arbeitsfront gibt bekannt, daß nach dem großen Erfolg der beiden erſten in dieſem Sommer von ihr durchgeführten Berufserziehungs⸗ wochen für Buchhalterinnen auf Wunſch weiter intereſſierter Kreiſe eine dritte derartige Woche vom 8. bis 18. Sep⸗ tember in der Bauernführerſchule Schloß Scheiben⸗ hardt bei Karlsruhe veranſtaltet wird. Teilnahmeberechtigt iſt jedes DAF.⸗Mitglied, das durch Schule oder praktiſche Tätigkeit gute Kennkniſſe in der doppelten Buchführung er⸗ waltung der DA F., Hauptabteilung Berufserziehung und Be⸗ triebsführung, Karlsruhe, Albtalſtraße 4—10 zu richten, wo auch jede gewünſchte Auskunft erteilt wird. () Raſtatt.(Raſch tritt der Tod.) Der 39⸗ jährige verheiratete Franz Sales Schmidt von hier wurde auf tragiſche Weiſe aus dem Leben geriſſen. Während er morgens im Kreiſe ſeiner Kameraden auf dem Bahnſteig auf den Zug wartete. der ihn zu ſeiner Arbeitsſtätte bringen ſollte, ſank er plötzlich tot zu Boden. Ein Herzſchlag hatte dem Leben des im beſten Alter ſtehenden Mannes ein jähes Ende bereitet, 5 f „(0), Durmersheim.(Tödlich verunglückt.) Der Eiſenbahnbeamte Stefan Siebler von hier iſt an den Folgen eines Unfalles geſtorben. Er ſtand im 53. Lebensfahre. Am ihn trauern die Witwe und drei Kinder. () Bühlertal.(Beim Baden ertrunken.) Der 18jährige Metzgerlehrling Wilhelm Fritz von hier iſt beim Baden im Rhein bei Greffern ertrunken. Die Kameraden konnten ihn alsbald bergen, doch blieben Wiederbelebungs⸗ verſuche erfolglos. Lahr.(Altersjubilarin.) Die älteſte Frau un⸗ ſerer Stadt, die Witwe Klara Schnurr geb. Werner, konnte in ſeltener Rüſtigkeit das 90. Lebensjahr vollenden. 0 Hauſach.(Schwerer Verkehrsunfall.) Ein Offenburger Einwohner wurde bei einem Verkehrsunfall ſchwer verletzt und liegt in bedenklichem Zuſtande im Krau⸗ kenhaus. Seine gleichfalls verunglückte Frau erlitt nur leich⸗ tere Verletzungen. (—) Staufen(Tödlicher Anfall.) Der Landwirt und Müllermeiſter Emil Maier geriet ſo unglücklich unter ſein Fuhrwerk, daß er ſchwere innere Verletzungen erlitt. Aerztliche Hilfe war vergebens; nach zwei Tagen trat der Tod ein. (—) Donaueſchingen.(madfahrer tödlich über⸗ fahren.) Auf der Straße nach Bad Dürrheim wurde ein Radfahrer von eitem Laſtwagen überfahren, ſodaß er ſofork tot war. Da der Mann keinerlei Papiere mit ſich führte, ſteht noch nicht feſt, wer er iſt. Er dürfte im Alter von etwa 60 Jahren ſtehen und iſt 1,70 m groß. (— Donaueſchingen.(Zur großen Armee.) In Tannheim ſtarb im 90. Lebensjahre der letzte Altveteran des Kreiſes Donaueſchingen, Joſef Wehrle. Er war zugleich einer der letzten gelernten Schwarzwälder Glasbläſer. Landau.(Zuchthaus für Gewohnheitsver⸗ brecher.) Der erheblich, auch mit Zuchthaus, vorbeſtrafte Eugen Keffer aus Schwegenheim überfiel in der Nacht des 8. Dezember v. J. im Gemeindewald Schwegenheim ein mit dem Fahrrad auf dem Heimweg befindliches 18jähriges Mäd⸗ chen aus Harthauſen und vergewaltigte es. Die Landauer Strafkammer verurteilte ihn nun wegen eines Notzuchtverbre⸗ chens zu fünf Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt. — Oeſchingen, Kr. Tübingen.(mutter von acht Kin⸗ dern einer Blutvergiftung erlegen.] Die im 56. Lebensjahr ſtehende Ehefrau des Einwohners Adolf Ru⸗ dolf verletzte ſich dieſer Tage am Finger. Bald darauf ſtellte ſich Blutvergiftung ein, die die Ueberführung der Frau in die Tübinger Klinik erforderlich machte. Dort ſtarb die Frau, Mutter von acht Kindern, bald nach der Einlieferung. Das Unglück, das über die Familie herein brach iſt umſo ſchwerer, als ihr Ernährer vor einigen Wochen bei einem Ernteunfall ſchwer verletzt wurde und heute noch in der Tübinger Klinik darniederliegt. Zum Direktor der Eiſenbahn in Elſaß⸗Lothringen ernannt. Straßburg. Zum Direktor der Eiſenbahnen in Elſaß⸗ Lothringen iſt der bisherige Direktor der Eiſenbahndirektion Saarbrücken, Frorath, ernannt worden. Direktor Frorath war bereits vor dem Weltkrieg bei der Generaldirektion der Reichseiſenbahnen in Straßburg, bei Ausbruch des Weltkrie⸗ ges Regierungsbaumeiſter und Stellv. Betriebschef der Linien⸗ kommandantur Straßburg der Feldeiſenbahnabteilung. Der erſte Flüchtlingszug in Straßburg. Ste aßburg. Am Dienstagnachmittag 1.30 Uhr fuhr der erſte Flüchtlingszug, von Perigeur kommend, in den mit Fah⸗ nen des Großdeutſchen Reiches geſchmückten Straßburger Hauptbahnhof ein. Zur Begrüßung waren zugegen der Lei⸗ ter des elſäſſiſchen Hilfsdienſtes, Stadtoberkommiſſar Dr. Ernſt, der Kommiſſar für die Rückführung der Bevölkerung der Stadt Straßburg, Kreisleiter Dr. Fritſch, der kommiſ⸗ jariſche Polizeipräſident von Straßburg, Engelhard, Vertreter der Wehrmacht und der Reichsbahn. Als der Zug in den Bahnhof einführ, ließ eine Polizeikapelle das„O Straßburg“ erklingen und die NSV. reichte den Rückkehrern Erfriſchun⸗ gen. Bei der Ausladung ihres Handgepäcks war ihnen der Reichsarbeitsdienſt behilflich. Stadtoberkommiſſar Dr. Ernſt richtete dann in ſeiner Eigenſchaft als Leiter des elſäſſiſchen Hilfsdienſtes einen herzlichen Willkommgruß an die Rückkeh⸗ rer. Wenn ſie nunmehr eine vor Verwüſtungen geſchützte Hei⸗ mat wiederfinden, ſo hätten ſie dies dem Führer des Groß⸗ deutſchen Reiches und der deutſchen Wehrmacht zu verdanke, In dieſer erſten Stunde gelte deshalb Adolf Hitler aufrich⸗ liger Dank. Dieſer wurde in einem dreifachen Siegheil zum Ausdruck gebracht, worauf die Nationallieder erklangen.— Einige Skünden darauf wurde der zweite Flüchklingszug e wartet. * 49 Aehren aus einem Roggenkorn. Der alte Bau⸗ ernkreis Halle i. W. hat ſich von jeher durch beſondere Frucht⸗ barkeit des Bodens ausgezeichnet. Jetzt wird aus Versmold berichtet, daß dort ein Landwirt auf ſeinem Roggenfeld einen ganz außergewöhnlichen Fruchtreichtum feſtſtellte. Das Wurzelgebilde eines einzigen winzigen Samenkorns hatte nicht weniger als 48 Halme hervorgebracht, die alleſamt veiche⸗ Körnerfrucht trugen. * Eine Kartoffelſtaude— füsfeinhalb Pfund. Einen der⸗ erſten alljährlich zu erwartenden Ernterekorde meldet ein Bauer aus Voßnacken(Weſtfalen), der in dieſen Tagen mit der Kartoffelernte begann. An einer einzigen Staude hingen fünf Kartoffeln mit einem Geſamtgewicht von über fünf⸗ ein be“ Pfund. 5 Angenehmer Aufenthalt bietet das Seckenbeimer Schlößchen Am Samstag Abend ab 7 Uhr im großen Saale (Kapelle Mayer). Inhaber: H. Schwarze. mit seinem schönen Garten und Terrasse. Tanz- Musik geſucht. 2 flüchtige Einnäherinnen Zähringerſtraße 39. Ausgabe von Seeſfiſchen. Die nächſte Verteilung von Seefiſchen findet heute Donners⸗ tag, ab 15 Ahr in ſämtlichen zugelaſſenen Fiſch⸗Fachgeſchäften Zweckmäßige Kunden⸗Werbung durch die Zeitungsanzeige ſenkt die Waren ⸗Preiſe weil durch die Zeitungs anzeigen größerer Amſatz erzielt wird ist das Rechte zum Scheuern und Putzen! ohne die bisherigen Beſchränkungen Verloren ſtatt Die Abgabe der Fiſche erfolgt am Samstag von ohne Rückſicht auf die Nummer des Bonndorferſtraße bis Dreſchmaſchine weißen Kundenausweiſes. Städt. Ernährungsamt. ein Kopftuch u. blaue Schürze. Abzug. g. Belohn. Bonndorferſtr. 4. Verſammlungs⸗Kalender Fußballvereinigung 98. Heute Donnerstag Abend 9 Uhr Spieler⸗ Beſprechung wegen der am kommenden Sonntag ſtattfindenden Spiele. 5 5 Tabakgarn bei uns abgeholt werden kann. Laudwirtſchaftliche Ein- und Pertkaufsgenoſsenſchaf 5 Mannheim⸗Seckenheim. Für die bei uns zum Bezug von Futtermitteln an⸗ gemeldeten Milcherzeuger ſind ſofort folgende Futter⸗ mittel abzuholen: a 5 für Milchkanne Nr. 160 ein Sack Kleie,. für Milchkanne Rr. 61 120 ein Sack Biertreber. Außerdem geben wir bekannt, daß weitere 25/ — liefert in jeder Größe Druckerei des„ec Kar-Bole Hummiſlon pol 1 ö 5 6