.. Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mt. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Willimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachläſſe gemäß Preisliſte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages. und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— 8* 40. Jahrgang Freitag, den 9. Auguſt 1940 Nr. 186 e a. Gchwere Schläge gegen Geleitzüge 15 Dampfer verſenkt— 34 britiſche Flugzeuge abgeſchoſſen DNB. Berlin, 8. Aug. In der Nacht vom 7. zum 8. Auguſt griffen unſere Schnellboso le einen fart ge cherten feindlichen Geleitzug an. Trotz heftiger Abwehr urch die begleifenden feindlichen Zerſtörer, durch andere Bewachungs fahrzeuge und durch die ſtark bewaffnelen Dampfer ſelbſt wurden ein Tanker von 8000 BRZ, ein Dampfer von 5000 BRT und ein Dampfer von 4000 NT verſenkt. Ein kleinerer Tanker wurde in Brand geſchoſſen. Anſere Schnellboote kehrten unverſehrt zurück. Die Luftwaffe griff heute vormiktag einen britiſchen Geleitzug im Kanal an. Dabei wurden 12 Schiffe mit ins⸗ geſamf 55 000 BR verſenkt, ſieben weitere beſchädigt. Bei den ſich hierbei entwickelnden Luflkämpfen wurden fünf bri⸗ kiſche Jagdflugzeuge abgeſchoſſen. Ein eigenes Flugzeug wird vermißt. Bei weiteren Luftkämpfen des Vormittags wurden 29 weitere feindliche Jagdflugzeuge abgeſchoſſen. Zwei eigene Flugzeuge gingen hierbei verloren. Flugzeuge legen Minen aus Vor engliſchen häfen.— Küſtungswerke, Flak- und Schein⸗ werferſtellungen mil Bomben belegt. Berlin, 8. Auguſt. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Eines unſerer Unkerſeebocote hat drei bewaffnete feindliche Handelsſchiffe mik über 16 000 BR verſenkt. Deutſche Flugzeuge legten in der Nacht zum 8. Au⸗ guſt vor mehreren engliſchen häfen Minen aus und griffen verſchiedene Küſtungswerke ſowie Flak- und Scheinwerfer- ſtellungen an. So wurden die Leyland Motorenwerke, bei Cheſter die Motorenwerke von Vickers⸗Armſtrong und bei Beovil Flugzeugwerke, bei Plymouth Induſtrieanlagen, ferner Flak- und Scheinwerferſtellungen bei Mancheſter, Cardiff, Dorcheſter und Plymouth mii Bomben belegt. Der Feind flog in der Nacht zum 8. Auguſt mit einigen Flugzeugen in Nord und Weſtdeutſchland ein und warf Bomben, ohne weſenklichen Schaden anzurichten. In einem Eſſener Vorort ſowie bei Dakteln wurden Wohnhäu⸗ ſer beſchädigt. Die enkſtandenen Brände konnten durch Ein⸗ ſatz des Luftſchutzes ſchnell gelöſcht werden. Eine Scheuer 5 nieder. Zwei feindliche Flugzeuge wurden abge⸗ hoſſen. An der britiſchen Somaliküſte Jeila von den Italienern beſetzt. Ro m, 8. Aug. Der italieniſche Wehrmachksberichk vom Donnerstag hal folgenden Worklaut: „Das Haupkquariier der Wehrmacht gibt bekannt: Eine unſerer Kolonnen, die vor drei Tagen die Grenze von Britiſch⸗ Somaliland! hatte, iſt am Meer ange⸗ langt und hal Zeila beſetzl. In Oſtafrika haben unſere Bomberformafionen den Flugplatz von Wajir angegriffen, drei Flugzeuge am Bo⸗ den zerſtörk und ſchweren Schaden und Brände an den Flugplatzanlagen verurſacht. Ein feindliches Jagdflugzeug wurde im Lufkkampf abgeſchoſſen. Feindliche Lufkangriffe auf Diredaua und Maſſaua haben unbedeutenden Schaden angerichtet. a Im öftlichen Mittelmeer iſt ein von Kriegs ſchiffen be gleiteter feindlicher Geleitzug von fünf Dämpfern von Unſerer Luftwaffe mit Bomben belegt worden. Iwei Damp⸗ fer ſind getroffen und ernſthaft beſchädigt worden.“ Am Golf von Aden Die Beſetzung des wichtigen Hafens von Zeila am Golf von Aden gehört, wie in unterrichteten italieniſchen Kreiſen betont wird, in den Geſamtplan der Offenſivaktion, die ita⸗ lieniſche und Eingeborenen⸗Truppen von Italieniſch⸗Oſt⸗ afrika aus durchführen. Mit der Beſetzung zeige ſich deut⸗ lich, daß die Initiative der Operationen auch in die⸗ ſem Sektor in den Händen Italiens liegt. Im einzelnen ſtellt man in Rom feſt. daß mit der Ak⸗ tion gegen 5 den und der Beſetzung dieſes wichtigen Hafens das Kapitel der Eingliederung don Engliſch⸗ Somaliland in das italieniſche Imperium begonnen hal. Dieſe Aktion bezwecke die Einheit des künſtlich getrennten Somalilandes mit den Waffen herzuſtellen und damit aus Franzöſiſch⸗ Engliſch⸗ und Italieniſch Somaliland eine geſchloſſene Ein⸗ 55 zu ſchaffen. Eine radikale Grenzbereinſgung ſei zu die⸗ em Zweck unerläßlich. i Die bisherige Aufteilung ſei eines der ſchwerſten Hin⸗ derniſſe für die materielle und moraliſche Hebung der Ein⸗ geborenen⸗Bevölkerung dieſes großen Raumes geweſen. Jetzt werde die italleniſche Eroberung von Zeila und die bevorſtehende Beſitzergreifung von ganz Engliſch⸗Somali⸗ land die wirkliche Einheit jenes großen Raumes am Golf von Aden verwirklichen und gleichzeitig das wirtſchaftliche Leben in dem vergrößerten Italieniſch⸗Oſtafrika heben. Außerdem aber werde Italien eine glänzende ſtrategiſche Poſition am Golf von Aden erhalten, und damit werde eine der wichtigſten Schlüſſelſtellungen aus dem britiſchen Im⸗ perium herausgebrochen. 5 N a Der Rundfunkſender Bagdad beſtätigt aus Aden, daß engliſche motoriſierte Verbände in Britiſch⸗Somaliland von den Italienern ichwer geſchlagen worden ſeien. Die in drei großen Kolonnen in je 100 km Abſtand ne⸗ beneinander vordringenden italieniſchen Truppen marſchie⸗ ren konzentriſch auf Berberg. die Hauptſtadt und den ein⸗ zigen größeren Hafen des Landes. Sie haben keilweiſe die Hälfte der Strecke von der Grenze bis Berbera zurückgelegt. Die nordweſtliche Kolonne hat bereits die nächſt oroße Ha⸗ fenſtadt Zeilg einen nur 25 km von der Grenze Franzöſiſch⸗ Somalilands und 50 km von Oſchibuti entfernten britiſchen Stützpunkt genommen. Englands falſche Rechnung auch in Afrika In einer Betrachtung zum Krieg in den Kolonien erteilt der diplomatiſche Mitarbeiter der„Agenzia Stefani“ der großſprecheriſchen britiſchen Propaganda eine gründliche Ab⸗ fuhr. Sie habe früher oft genug behauptet, eine der erſten Folgen des Kriegseintritts Italiens werde der Verluſt A beſſiniens ſein. Auch hier hätten ſich die engliſchen Berechnungen als grundfalſch herausgeſtellt. Italien habe auch nicht einen Quadratmeter ſeines Imperiums ein⸗ gebüßt, während in Wirklichkeit England an den kolonialen Fronten Verluſte erleide. Bis jetzt habe England Caſſala, die bedeutende ſtrategiſche Stellung im Sudan, ſowie Mo⸗ hale in Kenia den Italienern überlaſſen müſſen. Aufſfand in Südarabien Nunmehr kündige man von engliſcher Seite einen ſtarken italieniſchen Druck auf Britiſch⸗Somali an, offen⸗ ſichtlich um die öffentliche Meinung auf weitere äußerſt un⸗ angenehme Verluſte vorzubereiten. Aus gutunterrichteter Quelle verlautet, daß im Gebiet von Hadramaut, an der Südküſte der arabiſchen Halbinſel, viele Stämme im Aufſtand gegen die britiſche Tyrannei ſtänden, was das britiſche Kommando hindere, ſich des Stützpunktes Aden zer Verſtärkung der in einer äußerſt e Lage befindlichen Truppen in Somali zu be⸗ ienen. Lächerlicher Verſchleier ungsverſuch Die Engländer haben eine neue Formel für ihren Rück⸗ zug im Somaliland gefunden. Sie ſtammt von einem bri⸗ tiſchen Offizier, der im Londoner Rundfunk über die britiſche Strategie in Afrika ſprach, und lautet:„Die Engländer zie⸗ hen es vor, den Feind in geringer Zahl vordringen zu lab ſen, um ſich nicht mit ihm auf dem den engliſchen Offizieren unbekannten feindlichen Gebiet ſchlagen zu müſſen.“ Kriegsſchauplatz Afrika Afrika, räumlich dreimal ſo groß wie Europa, iſt als Kriegsſchauplatz ſchon ſehr oft genannt worden. Und das iſt kein Wunder: Afrika begrenzt das Mittelländiſche Meer im Süden. Die beiden Pforten zu und aus dem Mittellän⸗ diſchen Meer— bei Gibraltar und durch den Suezkanal— liegen zwiſchen Europa und Afrika. Hier iſt eine teilweiſe Verlagerung des ſtrategiſchen Intereſſes eingetreten. Die zu Kriegsbeginn als Nachſchub⸗Baſen ſo wichtigen franzö⸗ ſiſchen Beſitzungen Tunis, Algerien und Marokko traten in den Hintergrund. Auch die Bedeutung Südafrikas für die engliſche Schiffahrt auf dem Wege nach Indien, dem Fernen Oſten und e beſchäftigt mehr den Sachkenner als die Allgemeinheit. Umſo mehr heben ſich die Bedeutung von Aegypten als einem weſentlichen Küſtenſtaat des öſtlichen Mittelmeerbeckens und neuerdings die Rolle Oſtafrikas ab. Ein Blick auf die alten Afrikakarten mit ihren vielen Farbflecken von rot, roſa, grün, gelb, braun und violett Statten eigentlich heute nicht mehr. Inzwiſchen haben die taliener durch die Eroberung von Abeſſinien oder— wie 0 ſelbſt jetzt ſagen— von Aethiopien die Verbindung zwi⸗ chen ihren früheren ſchmalen Küſtenkolonien Eritrea(im Norden) und Italieniſch⸗Somaliland(im Süden) hergeſtellt. So iſt ein gewaltiger italieniſcher Landblock entſtanden, der ſich nach fünf Stoßrichtungen hin auswirkt. Und Stoßrichtungen ſowie ſtrategiſche Punkte be⸗ deuten in dem weiten Afrika fehr viel, wo man an eine unmittelbar zuſammenhängende Kriegführung aus räum⸗ lichen, klimatiſchen und Nachſchubgründen garnicht denken kann. Dieſer italieniſche Landblock liegt unmittelbar am Ausgang des Roten Meeres in den Indiſchen Ozean. Die enge Pforte vom Roten Meer in den Indiſchen Ozean heißt — wegen der großen Hitze— der„Weg der Tränen“, was der meiſt gebrauchte arabiſche Name Bab⸗el⸗Mandeb be⸗ deutet. Die Engländer gar haben genau gewußt, was dieſe Meerenge mit dem Kanal von Suez im ſee⸗ und landſtrate⸗ giſchen Sinne bedeutet. Sie haben neben der kleinen fran⸗ zöſiſchen Kolonie Dſchibuti Britiſch⸗Somaliland erworben, und nun wird klar, warum in ganz Italien der Satz eine⸗ neulich veröffentlichten Wehrmachtsberichtes ſo ſtarkes Auf⸗ ſehen erregt hat:„Unſere Kolonnen haben an perſchiedenen Punkten die Grenze von Britiſch⸗Somaliland überſchritten. Unmittelbar gegenüber von Britiſch⸗Somaliland haben die Engländer einen Stützpunkt in der Inſel Perim und an der arabiſchen Südküſte in der vielgenannten Feſtung Aden erworben und ſeit Jahren ſtark ausgebaut. Gegen Aden zat die italieniſche Luftwaffe zahlreiche Angriffe gerichtet. n den letzten Tagen hörten war. daß ſich arabiſche Stämme im ſüdarabiſchen Hinterland von Aden, dem ſogen. Hadra⸗ maut, gegen die Engländer empört haben. Noch vier weitere Stoßrichtungen gehen von dem oſtafrikaniſchen Landblock Italiens aus: Einmal von dem neulich eroberten Caſſala über Khartum(am Beginn des Oberen Nils) nach Libyen, dann von dem mittleren Abeſſinien gegen Faſchoda, das vor mehr als 40 Jahren Anlaß eines franzöſiſch⸗engliſchen Kolonialkonfliktes ge⸗⸗ . iſt und jetzt Kodok heißt, ferner von Süd weſtabeſſi⸗ nien gegen Belgiſch⸗Kongo, wo der engliſche„Schlauch“ nur knapp 700 km breit iſt. 5 Die fünfte Kolonne Die gewaltigen Erfolge, die die-deutſche Politik bei der Neuordnung Europas errüngen hat, die grandioſen Siege der deutſchen Wehrmacht auf allen Fronten, nicht zum We⸗ nigſten aber auch die deutſchen Triumphe über die britiſche Flotte ſelbſt, haben die Plutskraten mit Grauen erfüllt. Gerade weil die deutſchen Erfolge ungewöhnlich groß ſind, kann man ſie in London nicht begreifen, meint man dort, daß es bei der ganzen Entwicklung, deren Zeuge wir in den letzten Jahren und Monaten geweſen ſind, nicht mit rechten Dingen zugehen könne. Allerdings wird diesmal dem bri⸗ tiſchen Faſſungsvermögen auch viel zugemutet. Noch haben deutſche Landungstruppen nicht ihren Fuß auf engliſche Erde geſetzt, und doch iſt England bereits geſchlagen. Eines ſtand den Engländern in den Stürmen der Jahrhunderte un⸗ umſtößlich feſt, nämlich, daß Großbritannien eine Inſel iſt, durch eine wohlbewährte Kriegsflotte gegen jede Ueberra⸗ ſchung geſchützt, Herr auf allen Meeren. Wenn jetzt aber in dem neuen Krieg bereits fünf Millionen BR feindlichen Schiffsraumes auf den Grund des Meeres hinabgeſunken ſind, wenn nun ein deutſches Kriegsſchiff, wie der OKW⸗ Bericht vom 7. Auguſt mitteilt, i» Ueberſee abermals 30 000 Tonnen feindlichen Handelsſchiffsraumes verſenkt hat, wenn Tag für Tag britiſche Flugzeug⸗ und Rüſtungswerke unter dem Krachen deutſcher Bomben in Flammen aufgehen, dann zwingt jedes dieſer Ereigniſſe England, umzulernen und uralte Tradition über Bord zu werfen. Zum erſten⸗ mal in ſeiner langen Geſchichte, reich an Raub und Schand⸗ taten, wird in unſerer Zeit das britiſche Staatsgebäude in ſeinen Grundfeſten erſchüttert. England hat abgewirtſchaftet. Um ſich nun bei aller Bosheit nicht noch der Unfähig⸗ äſſi ſpricht man von; einer„Fünften Ko⸗ lonne“, der Deutſchland ſeinen Sieg zu verdanken haben ſoll. Aehnlich urteilen auch gewiſſe Kreiſe der Vereinigten Staaten, die ſich auch ſonſt nur ſchlecht in Europa auslen⸗ nen. Der Begriff der„Fünften Kolonne“ entſtammt dem ſpaniſchen Bürgerkrieg. Damals verſtand man darunter die ſtillen Anhänger Francos, die als unſichtbare Helfer den nationalen Waffen vorgearbeitet haben. Deutſch⸗ land aber, das gegen die Wehrmacht feindlicher Staaten gekämpft hat, iſt in ſeinem Ringen nirgendwo durch ſtille Anhänger in den Kampfgebieten unterſtützt worden. Wenn man trotzdem von einer„Fünften Kolonne“ alſo von un⸗ ſichtbaren Helfern, ſprechen will, dann muß man dieſen Gedanken ſchon etwas weiterrühren und dieſe Kolonne dort ſuchen, wo ſie zu finden iſt und wo ſie eine Amerika⸗ nerin, Ray Bever dge, auf einer Reiſe durch Groß⸗ deutſchland denn auch gefunden hat, nämlich in Deutſch⸗ land ſelbſt.„Keine Berghöhe“, ſo ſchreibt dieſe Frau, die übrigens ſchon im Weltkrieg als Helferin des Roten Kreu⸗ zes Deutſchland kennengelernt hat,„kein Tal, kein Fluß, kein Winkel im ganzen Reich, wo dieſe Feinde Englands nicht eifrig am Werke ſind. Sie gehören keiner Klaſſe an— denn in dem neuen Reich gibt es keine Klaſſen— ihr Alter iſt auch nicht begrenzt. Mit jungen Jahren fangen ſie an zu arbeiten, und ich ſah neulich unter der begeiſterten Menge bei der Heimkehr der ſiegreichen Berliner Truppen manche aus dieſer„Geheimen Fünften Kolonne“ die über 70 Jahre alt waren. Die„Fünfte Kolonne“ die an dem Sieg des Reiches arbeitet, iſt ein Millionenheer. Ich taxiere ſie auf ſo viel Menſchen, wie Deutſchland Ein⸗ wohner hat. Sie arbeiten Tag und Nacht, ſie haben nur ein Ziel: Deutſchland! Deutſchlands, was gleichbedeutend iſt mit dem Begriff Adolf Hitlers, Willen zu folgen, Adolf Hitlers großem Werk, eine neue glückliche Welt zu ſchaffen. N ein jeder nach ſeiner Kraft und Beſchaffen⸗ eit. „Ohne dieſe Mitarbeit der geſamten Nation hätte der Führer nach ſeinen eigenen Worten ſein gewaltiges Werk nicht vollenden können. In der Volksgemeinſchaft liegen die Wurzeln unſerer Kraft. Dieſe Gemeinſchaft erſt 5105 allüberall auf den Aeckern und in den Fabriken, in den erften und in den Flugzeughallen, in den Büros und in den Amtsſtuben, im Heer, in der Kriegsmarine und in der Luftwaffe unzählige unſichtbare Helfer mobiliſiert und ſchließlich Deutſchland dann von Grund auf erneuert. Ge⸗ gen dieſe„Fünfte Kolonne“ aber kann England nichts aus⸗ richten weder mit Drohungen noch mit Lügen Denn jeder von uns weiß daß die Freiheit Europas nur durch die Nie⸗ derwerfung Englands erkämpft werden kann Dieſe völ⸗ lige Einheft von Volk und Führung, die England freilich ewig ein Buch mit ſieben Siegeln bleiben wird, iſt völlig neu in der Welt. Dank dem Genie Adolf Hitlers hat Deutſchland dann auch noch eine völlig neue Strategie und eine völlig neue Taktik ausge⸗ bildet und damit auf den Schlachtfeldern in Polen, in Nor⸗ wegen, in Holland, in Belgien und in Frankreich Triumphe gefeiert, wie ſie vollkommener nicht denkbar ſind. Durch alles das aber haf Deutſchland eine Ueberlegenheit erlangt, ge⸗ gen die England mit ſeinen veralteten Methoden nie mehr ankommen kann. Däniſcher Kufter von Luffpiraten überfallen Kopenhagen, 8. Auguſt. Wie aus Esbjerg gemeldet wird, war wieder einmal ein däniſcher Kutter, der auf Fiſchfang in der Nordſee lag, einem engliſchen Fliegerangriff ausge⸗ ſetzt. Die ſechs Bomben, die der Engländer abwarf, fielen glücklicherweiſe ine Waſſer. Dagegen wurde der Kutter an mehreren Stellen von den Kugeln des Maſchinengewehrs beſchädigt, mit dem der engliſche Flieger nach dem Bomben⸗ abwurf das Boot beſchoß. Dabei wurde unter anderem auch der Kompaß zertrümmert. Von der Beſatzung des Kutters, der jetzt nach Esbjerg zurückkehrte, kam, wie Ritzaus⸗Büro erfährt, glücklicherweiſe niemand ernſtlich zu Schaden; nur ein Mann erlitt einen Streifſchuß am Kot. 0 Gibraltar ſchwer mitgenommen Madrid, 8. Auguſt. Eine Agenturmeldung beſagt, daß ſich das Bild Gibraltars durch die mehrfachen Bombardie⸗ rungen und die in aller Eile betriebenen Befeſtigungsarbei⸗ ten ſtark verändert habe. Beſonders der Bombenangriff vom 25. Juli habe große Verheerungen angerichtet Meh⸗ rere Fabriken am Weſtufer, beſonders die Gießereien von Haynes und Bland, hätten ſchwere Treffer erhalten und ſeien zum Teil völlig zerſtört. Weiter ſeien in der Mitte des Felſens und hinter der ſogenannten Europa⸗Spitze beſon⸗ ders große Zerſtörungen zu beobachten. Dazu komme, daß viele Villen enaliſcher Plutokraten von der Spitzhacke nieder⸗ gelegt worden ſejen, um Stellungen für Flakgeſchütze zu er⸗ richten. Unter dem irdement hätten ferner die zahlreichen Kaſernen ſehr ſtark gelitten, ebenſo auch di zin⸗Depots und die zu einem Flugplatz umgeſte Rennbahn N i Luftbombarde die Ben⸗ ete Pferde⸗ K ff 2 e Das„verſenkte Kinder transpor Neue Greuellüge aus Duff Coopers Giftküche Berlin, 8. Auguſt. Duff Cooper hat wieder einmal eine üble Greuellüge vom Stapel gelaſſen, Nach dem Fiasko mit der Nachricht vom„pulveriſierten Hamburg“ verſuchte er es jetzt einmal mit einer grauſigen Kindergeſchichte Er ließ durch den Londoner Rundfunk die Meldung verbreiten, ein deutſches U-Boot habe einen engliſchen Dampfer torpediert, der mit evakuierten Kindern nach Amerika unterwegs ge⸗ weſen ſei Nachdem amerikaniſche Nachrichtenagenturen und der Neuyorker Sender dieſe Schauermär, wie gewünſcht, übernommen hatten, ließ Duff Cooper die Lügenmeldung, da er ſie nicht mehr aufrechterhalten konnte, durch Reuter dementieren. 5 In ihrer kraſſeſten Form wurde die Greuellüge von der mexikaniſchen Nachrichtenagentur„Anta“ übernommen. Die Agentur meldete, der engliſche Rundfunk habe die Ver⸗ ſenkung des Dampfers„Accra“, der mit engliſchen Kindern nach Amerika gefahren ſei, durch ein deutſches U-Boot ge⸗ meldet. Es ſeien 30 Kinder gerettet worden. Die Torpedie⸗ rung habe 400 Meilen von der iriſchen Küſte entfernt ſtatt⸗ gefunden. Am gleichen Abend erichtete der Neuyorker Kurzwellenſender, der Dampfer„Accra“ ſei aus einem Ge⸗ leitzug herausgeſchoſſen worden. An Bord hätten ſich Flücht⸗ lingskinder befunden, und 400 Perſonen ſeien ums Leben gekommen. Spät in der Nacht ließ das Londoner Lügen⸗ miniſterium durch Reuter eine Meldung über die Verſen⸗ kung der„Accra“ verbreiten, in der chen facts erklärt wurde, daß der Dampfer an der iriſchen Küſte aus einem Geleitzug herausgeſchoſſen worden ſei. 25 Perſonen würden vermißt, 450 habe man an Land gebracht. Die Admiralität erklärte, „daß ſich keine Kinder an Bord der„Accra“ befanden.“ Das iſt die Art, in der die Londoner Lügenzentrale zu allen Zeiten den verhaßten Gegner in den Augen der neu⸗ tralen Welt moraliſch herabzuſetzen verſucht. Von den erlo⸗ genen Greueln in den deutſchen Kolonien vor dem Welt⸗ kriege, von den abgehackten Kinderhänden im Weltkriege bis zu den Greuelmärchen in Polen, dem„Athenia“⸗Fall und bis zu dieſem neueſten Cup zieht ſich ein roter Faden durch die engliſche Agitation. In Krieg und Frieden wird mit den niedrigſten Mitteln gearbeitet, um die Haßinſtinkte zu wecken und auch auf dieſe Weiſe Bundesgenoſſen zu wer⸗ ben. Das Dementi, das Reuter herausgab, ſollte nur den Anſchein der„Wahrheitsliebe“ erwecken. Man hätte es be⸗ ſtimmt nicht veröffentlicht, wenn man nicht in London er— kannt hätte, daß man ſich mit dieſer Schauermär in eine höchſt heikle Lage hineinmanövriert hat, da zu viele Leute wußten, daß an Bord dieſes Dampfers eben keine Kinder waren. Ueberdies kommt ein Dementin zu ſpät. Die Greuelmeldung hat bereits gewirkt, und irgendwas wird ſchon hängen bleiben. Wie gewünſcht, hat der amerikaniſche Nachrichtenapparat die Lüge verbreiten helfen. Der Verſuch war geglückt. Aber auch dieſe üblen Methoden werden die Kakaſtrophe für England nicht aufhalten. Auch dieſer Fall beweiſt nur, mit was für verbrecheriſchen Methoden die britiſche Agika⸗ tion arbeitet und wie nokwendig es iſt, im Inkereſſe der Sauberkeit und des Juſammenlebens aller Völker die Lon⸗ doner Giftküche auszuräuchern. Anruheſtifter in Rumänien Eine Milliarde für den„Anſichtbaren Krieg“. Rom, 9. Aug. Im n üb politiſchen und finanziellen Machenſchaften Englands in Ril⸗ mänien ſei, wie der Bukareſter Vertreter des„Meſſaggero berichtet, ein neuer Skandal aufgedeckt worden. Unter dem Vorwand, Großeinkäufe zu machen, ſei der anglo⸗rumäni⸗ ſchen Bank mit Benutzung des Decknamens eines unbekann⸗ ten kleinen Juden ein Kredit von einer Milliarde Lei bereit⸗ geſtellt worden, der, wie ſich aus den Vachforſchungen er⸗ gab, dazu gedient hat, das wirtſchaftliche und politiſche Le⸗ ben des Landes zu unterhöhlen und jenen„unſichtbaren Krieg“ zu führen, den England als Land ohne Ideale und ohne Soldaten immer dem wahren Krieg bevorzugt hat. Ein Teil dieſer Gelder ſef in die Taſchen der Vergif⸗ ter der öffentlichen Meinung gefloſſen. Die wich gſten Drahtzieher des unſichtbaren engliſchen Krieges ſäßen noch immer in Bukareſt. Heute bekleiden ſie im rumäniſchen Wirtſchaftsleben wichtige Stellungen und ſeten weger ihrer unterirdiſchen und dunklen Tätigkeit am gefährlichſten. Dieſe Bank- und Finanzmagnaten, die über das ganze Land ein Netz geſponnen hätten würden durch eine Gruppe von Journaliſten oder von Leuten, die ſich als ſolche ausgäben, unterſtützt. Dieſen Herrſchaften würde vielleicht die rumä⸗ niſche Polizei näher auf die Finger ſchauen und demnächſt das Ergebnis ihrer Nachforſchungen der Oeffentlichkeit mit teilen. Jedenfalls, ſo betont der Korreſpondent des„Meſſag⸗ gero“ abſchließend, ſtehe das Barometer für die in Rumä⸗ Rien weilenden Engländer auf„Sturm“. Dieſer Sturm könnte noch heftiger ausfallen als jener, der durch den Fall Wanger und Genoſſen ausgelöſt worden ſei. 1 1 8 Widerſtand gegen engliſche Evakuierungsbefehle. Eine große Anzahl evakuierter ägyptiſcher Familien hat den Rückweg nach Kairo und Alexandrien eingeſchlagen. Nach einem langen und qualvollen Elendsmarſch durch die Provinz, während deſſen ſie weder Unterkunft noch Nah⸗ rung finden konnten oder ihnen ihr neuer Wohnort als „Gefahrenzone“ wieder entriſſen wurde, beſchloſſen dieſe ägyptiſchen Flüchtlinge, den britiſ Widerſtand zu leiſten und in ihren? artigen Erklärung veranlaßt ſah, gibt Grund zu der An⸗ den im Dienſte des Roten Kreuzes ausgeſchickten Kindern. Zuge der Unterſuchungen über die n Befehlen paſſiven ohnungen den Verlauf Mißtrauen der Dominien Anſtimmigkeiten im brikiſchen Weltreich. Berlin, 8. Aug. Nach einer Reutermeldung hat der Lordſiegelbewahrer Attlee eine Erklärung abgegeben, daß England keine Verpflichtungen auf dem Kontinent übernehmen würde, ohne vorherige Beratung mit den Do⸗ minien. Daß Attlee ſich überhaupt zur Abgabe einer der⸗ nahme, daß es um die Einigkeit des britiſchen Empire doch wohl nicht ſo beſtellt iſt, wie man es nach außen hin ſo gern darſtellt, Denn nach den Statuten des Britiſh Com⸗ monwealth of Nations iſt England ſa verpflichtet, vor weit⸗ gehenden Beſchlüſſen mit den gleichberechtigten Partnern des Weltreichs in Fühlung zu treten, ſo daß ſich eine Er⸗ klärung wie die Attlee's eigentlich erübrigen ſollte. Nach Berichten neutraler Beobachter in London iſt es nach dem Zuſammenbruch Frankreichs zwiſchen dem Muk⸗ kerland und den Dominien zu Unſtimmigkeiten gekommen. Die Dominien werfen England vor, Frankreich im Stlich gelaſſen und ſomit ſeine Niederlage beſchleunigt, wenn nicht verurſacht zu haben. Vielleicht ſind ſich die Dominien auch darüber klar geworden, daß durch dieſen unerwarteten Gang der Ereigniſſe eine Niederwerfung Englands nicht mehr im Bereich des Anmöglichen liegt. Ohne Zweifel ſin auch die Andeutungen brikiſcher Skaaksmänner in den letz⸗ ten Wochen, den Krieg im Falle einer Beſetzung Englands auch von Ueberſee aus weikerzuführen. in den Dominien mit ſehr gemiſchten Gefühlen aufgenommen worden, und ſie beſtehen nun darauf, vor einer Ausdehnung des Krieges auf das ganze Empire zu Rate gezogen zu werden. Sehr aufſchlußreich iſt auch in dieſem Zuſammenhang eine Meldung des engliſchen Nachrichtendienſtes aus Can⸗ berra, daß der Leiter der auſtraliſchen Labourpartei eine geheime Parlamentsſitzung gefordert habe, auf der die internationalen Beziehungen beſprochen werden ſollen. Wie in Südafrika ſcheint alſo auch in Auſtralien Mißtrauen und große Beſorgnis über die Siegesausſichten Englands zu herrſchen. Handel mit deutſchen Flugblättern Stärkſtes Intereſſe für die Führerrede in England. DNB. Genf, 9. Aug. Die Agentur Reuter hat eine kurze Notiz veröffentlicht, die folgenden Wortlaut hat: „Die in einem Getreidefeld in der Gegend der Midlands aufgefundenen Flugblätter mit der letzten Reichstags rede Hitlers wurden von Kindern zu Gunſten des Roken Kreuzes verkauft.“ 5 5 Dieſe lakoniſche Meldung der amtlichen engliſchen Nach⸗ richtenagentur Reuter ſtellt ein ungewolltes Eingeſtändnis dar. Bisher haben die britiſchen Reklamemacher nämlich immer wieder verſucht, die Wahrheit zu vertuſchen, daß die in England abgeworfenen Flugblätter mit der Rede des Führers eine außerordentlich ſtarke Beachtung gefunden haben. Duff Cgoper und andere Lügenſtrategen der britiſchen Inſel hielten es ſogar zu verſichern für nütz⸗ lich, daß dieſe Rede„niemanden in England intereſſiert“. In Wirklichkeit aber ſind dieſe Flugblätter ſo begehrt, daß — wie könnte es im Lande der Krämerſeelen anders ſein? — mit ihnen ein ſchwunghafter Handel betrieben wird. Bemerkenswert iſt, daß eine große amerikaniſche Zei⸗ tung ſchon vor einigen Tagen meldete, dieſe Flugblätter ſeien von engliſchen Arbeitsloſen als eine ergiebige Erwerbsquelle erkannt worden. Sie hätten ſich der Tatſache, daß die britiſchen Zeitungen aus Angſt vor der Wahrheit den Wortlaut der Führerrede nicht veröffentlichen durften, zunutzegemacht und hätten die Flugblätter zum reinen Handelsobjekt gemacht. Der Abſatzſeireißend und die Einnahmen ſtiegen fortgeſetzt. Dieſe Tatſache ſcheint den Londoner Oberplutokraten höchſt peinlich zu ſein Deshalb verbreiten ſie nun blötzlich — wohlgemerkt nur im Ausland. damit das beſſer unter⸗ richtete Volk dieſen Kniff nicht merkt— die Verſion mit „Fürchterliche Spannung“ Amerikaner über die Stimmung in England. Newyork, 8. Aug. In einem Leitartikel über die Stimmung der engliſchen Bevölkerung berichtet„Newyork Times“, ſeder aus England kommende Brief drücke in irgendeiner Form die Sorge vor dem aus, was der nächſte Tag wohl bringen möge Das Blatt bemerkt hierzu. dies Pole die fürchterliche Spannung, unter der das engliſche dlk ſtehe. Schon für Einzelperſonen gebe es nichts Schreck⸗ licheres als die Ungewißheik, wenn dieſe Ungewißheit aber mit 42 Millionen multipliziert werde, könne man ſich die Stimmung eines Volkes vorſtellen, das ſeden Morgen mit der Frage aufwache, ob dies der Tag des Schreckens ſei. Aus England kraf in Newyork die vierköpfige Familie des Beſitzers des„Mancheſter Guardian“. Montague, ein. Dieſer engliſche Plutokrat, deſſen Zeitung ſich in der Hetze gegen Deutſchland während der letzten Monate geradezu überſchlug, hat damit ſeine Angehörigen für die fernere Dauer des Krieges in Sicherheit gebracht. Er ſelbſt wird ſicher auch bald die Koffer packen, denn bei den Plutokraten iſt die Vorſicht ſtets der beſſere Teil der Tapferkeit. „Schwere Schläge ſtehen bevor“ Lord Alexander macht ſeinen Sorgen Luft. Stockholm, 8. Aug. Der Angſt und Ungewißheit vor dem Kommenden verſuchen die verantwortlichen Kriegs⸗ treiber in London durch Reden Luft zu machen. Heute ſchüttet der Erſte Lord der Admiralität Alexander ſein be⸗ ſorgtes Herz vor einem Auditorium aus, in dem ſich, wie Reuter ſagt,„u. a. eine Reihe einfacher Matroſen wie auch neſch befanden“ 985 Trotz der größten Worte von den mit„fieberhaftem Eifer betriebenen Vorbereitungen“ gegen einen! deutſchen Angriff von unaufhörlichen Anſtrengungen, neuen Schiffs⸗ typen und Methoden vermag auch Alexander nichts ande⸗ res als einzugeſtehen, daß dem einſt ſo hochmütigen Inſel⸗ reich ſede Initiative genommen iſt und England nichts übrig bleibt, als abzuwarten, was Deutſchland mit, ihm vorhat.* „Wit müſſen damit rechnen, daß Deutſchland ſeinen lan mii allen Mitteln verwirklichen wird. Wahrſcheinlich dae wir noch 1 Schläge, ernſte Prüfungen und be. denkliche Ereigniſſe vor uns“ So erklärt der Kepräſentant einer übermütigen Regierungsclique, die mit den kühnſten let, als es ſelbſt die Bedenklichſten erwarket hatten, mußte dann die verteidigungsline vom Ahein heute mit Stolz und Zufriedenheit feſtſtellen, daß ihre der Präſident der tſchecho⸗ſlowakiſchen Republik, Dr. Be⸗ Angriffsplänen den Krieg frivol vom Jaune brach. Schnel⸗ zur Maginollinie 2* 2 0 36 5 e ee 2120 Chefs der Zivilverwaltung eddie beiden Erlaſſe des Führers über die Betrauung bewährter Perſönlichkeiten auf dem Gebiet des Neuauf⸗ baues des Reiches mit neuen wichtigen Auf n. lenken den Blick erneut auf deß Weſten. Die deutſchen Gaue am Oberrhein, in der Pfalz. an der Saar ind an der Moſel waren den Auswirkungen des Krieges in beſon⸗ derem Maße u. a. auch dadurch unterworfen worden, daß beſtimmte Gebiete im Intereſſe des Lebens der Bevölkerung geräumt werden mußten Dieſe Räumung vollzog ſich nach einem ſorgfältig vorbereiteten Plan ebenſo aber auch die Betreuung dieſer Men⸗ Schwert nachdem Deutſchlands Soldaten Frankreich d ſtehenden iſt es kaum möalich ſich ein Bild 5 niſatoriſchen Arbeit und dem ſeeliſchen Verſtändnis die er⸗ forderlich waren, um dieſes Werk militäriſcher Notwendia⸗ keit und bevölkerungsmäßiger Vorſoralichkeit reibungslos abzuwickeln Die Männer denen die Durchführung dieſer ebenſo bedeutſamen wie heiklen Aufgabe zufiel, 1 Ir⸗ beit auch von den davon betroffenen— Bepölkerungskreiſen verſtanden und gewürdigt wurde. Es ſind die Gauleiter Bürckel(Saarpfalz) Wagner(Baden), und Simon (Koblenz⸗Trier) Sie erhielten ſoeben die höchſte Anerken⸗ nung für ihre erfolgreiche Arbeit durch Uebertragung ener neuen Aufgabe durch den Führer, die ſich aleichkam auf⸗ baut auf der vorausgegangenen: die verwaltungsmutzige Betreuung Lothringens, des Elſaß und Qu re m⸗ burges. Sie führen die Dienſtbezeichnung„Chef der Zivilverwaltung“ ſind alſo die Repräſentanten des Reiches in allen Fragen des zivilen Verwalt:masweſens. Der Erlaß des Führers hebt ausdrücklich hervor daß die Ausübung der militäriſchen Hoheitsrechte weiterhin den miltäriſchen Befehlsſtellen vorbehalten bleibt. 85 Die Aufrichtung und Ausübung der deutſchen Zivilver⸗ waltung in den genannten Gebieten verlanat ebenſo viel verwaltungsmäßiges Können wie taktvolle Menſchenfüh⸗ rung, Der Führer hat für dieſe bedeutſamen Aufgaben die drei genannten Gauleiter ausgewählt. Einmal ſind ſie durch ihre Tätigkeit in ihren Gauen in engſter Berührung nicht nur mit der ihnen anvertrauten Bevölkerung ſondern dar⸗ über hinaus in einem gewiſſen Kontakt auch mit den Ge⸗ bieten jenseits der bisherigen Grenze, die ihren Gauen be⸗ nachbart ſind Zum anderen bürgt ihre bisherige erfolg⸗ reiche Tätigkeit in Partei und Gau dafür, daß die weit⸗ gehend Verſtändnis auch für die Lage der Bevölkerung aufbringen, die jetzt ihrer Betreuung unterſtellt iſt. und ſür die Notwendigkeiten die ſich für den lufbe dieſer Gebiete ergeben Wenn der Führer jetzt ſchon die Ein⸗ ſetzung der Zivilverwaltung anordnet, ſo beweiſt das, in welch kurzer Zeit die Befriedung in dieſen Ländern vor⸗ angeſchritten iſt. Denn es ſind noch kaum ſechs Wochen her. ſeit hier noch der Krieg in heftigſter Form tobte, ſeit die Bevölkerung noch unter dem Einfluß einer verlogenen und verleumderiſchen Propaganda der bisherigen franzöſiſchen Machthaber ſtand. Die ſchnelle Befriedung iſt damit gleich⸗ zeitig ein Beweis für das korrekte Verhalten der deutſchen Truppen. Baldur v. Schirach Teilnahme an den Kämpfen im Weſten. NSDAP Baldur von Schirach nach halbjährigem Einſatz in der Wehrmacht und nach der Teilnahme an ſchweren Kämp⸗ fen in die Heimat zurückgerufen worden. Der Führer hat ihn zum Reichsſtatthalter nar und gibt ihm mit der Führung dieſes Gaues die Möglich⸗ keit, ein neues großes Aufgabengebiet kennenzulernen. Als ein im Kriege ausgezeichneter Führer der Jugend als Künſtler, der er iſt, und als Mitarbeiter des Führees ſeit ſeinem 21. Lebensfahr bringt er beſonders alückliche Vor⸗ ausſetzungen für die in Wien zu erwartenden Aufgaben. Reichsſtatthalter Baldur von Schirach war der deutſchen Jugend auch in perſönlichem Einſatz im Kriege Vorbild und Anſporn. Er erhielt ſeine Ausbildung beim Infanterie⸗ Lehrregiment Großdeutſchland und wurde im April 1940 an die Weſtfront zum Infanterie⸗Regiment Großdeutſch⸗ land verſetzt, nahm anfangs als Gefreiter und als Kom⸗ paniemelder am Feldzug in Frankreich teil, geriet auf den Höhen von Stone ſüdlich von Sedan in ſchwere Kämpfe, bei denen ſeine Kompanie außerordentlich ſchwere Verluſte erlitt und wobei er wegen Tapferkeit vor dem Feinde zum Unteroffizier befördert wurde. Das Infanterie⸗Regiment wurde auch in der Flandernſchlacht eingeſetzt und machte die Verfolgung der Engländer von Weſt⸗Kapelle bei Beraues bei Dünkirchen mit. Mit der Spitzenkompanie aina Schirach in der Nähe von Amiens als Gruppenführer über die Somme und ſtieß oſtwärts an Paris vorbei nach Süden. In Verbindung mit einer Panzerdiviſion erreichten ſie die Schweizer Grenze Für ſeinen Einſatz an der Somme er⸗ hielt Schirach das E. K 2 und wurde zum Feldwebel be⸗ förderk. Beim Abſchluß des Waffenſtillſtandes ſtand er als Leutnant mit ſeiner inzwiſchen von verhältnis mäßig ſtar⸗ ken Verluſten betroffenen Kompanie in Lyon. 5 Kurzmeldungen Berlin. Auch die Wehrmacht ehrte Krupp von Bohlen und Halbach als Wehrwirtſchaftsführer. Der Chef des Wehr- wirtſchafts⸗ und Rüſtungsamtes im Oberkommando der Wehrmacht überbrachte die Glückwünſche des Chefs des Oberkommandos der Wehrmacht. DNB. Berlin, 8. Aug. Anläßlich eines Beſuchs bei dem Kgl. Italieniſchen Botſchafter, Miniſter Gino Alſieri, am 8. Auguſt überreichte Reichsminiſter Dr. Todt im Auftrage des Führers dem Kgl. Italieniſchen Botſchaftsſekretär Graf Germanico del Torſo in Anerkennung ſeiner Bemühungen um den Einſatz italieniſcher Arbeitskräfte, ſowohl für indu⸗ ſtrielle Arbeiten als auch für Arbeſten, die für den Ausbau des Weſtwalles von Bedeutung waren, das Schutzwall ehrenzeichen. a g 8 5 240 Todesopfer in Rotterdam DRB. Amſterdam, 8. Aug. Wie die Haager Zeitung „Het Vaderland“ berichtet, hat ſich die Zahl der im ver⸗ in Rotterdam ums Leben gekommenen Ziviliſten um 1 durch den frivolen Leichtſinn einer verantwortungsloſen der Ereigniſſe abzuwarten. 11 ꝓꝓ———— 8 Erwarkung vor den deutſchen Schlägen. zurückgezogen werden. Nun iſt die Inſel ſelbſt in banger e getöteten Ziviliſten Rotterdams nunmehr a ſyſtematiſchen Aufbau von Wien ernannt Schutzwallehrenzeichen für italieniſchen Bolſchaftsſekrelär. gangenen Mai in Zuſammenhang mit den Kriegswirren um Auf Befehl des Führers iſt vor kurzem Reichsleiter der N erhöht. Demnach beläuft ſich die Geſamtverluſtziffer der er e S 1 Nen F einn nn een 8 9 Kriegsgefangene im Arbeitseinſatz Fühlbare Arbeitsentlaſtung vor allem in der Landwirtſchaft. — Art und Amfang der Einſatzmöglichkejten.— Lohnäbrech⸗ nung mit dem Stammlager. NSK. Obwohl am 27. Juli 1929 ein internationales Abkommen über die Behandlung von Kriegsgefangenen ge⸗ troffen und auch von unſeren Gegnern Frankreich, England und Polen unterzeichnet wurde, laſſen die Berichte der im Vorjähr aus polniſcher und fetzt aus franzöſiſcher Gefangen⸗ ſchaft heimgekehrten Gefangenen nur zu deutlich erkennen, daß ſie faſt reſtlos dem Sadismus einer entmenſchten Soldateska ausgeliefert waren. Für Deutſchland, das aus den Kämp⸗ fen dieſes Krieges an allen Fronten ungeheuer große, in kei⸗ nem Verhältni ſeinen eigenen Gefangenenverluſten ſtehende Zahlen an Kriegsgefangenen eingebracht hat, war es dagegen eine Selbſtverſtändlichkeit, dieſe Kriegsgefangenen im Rah⸗ men der obenerwähnten internationalen Abmachung zu behan⸗ deln. Es iſt nicht übertrieben zu behaupten, daß das Maß an hygieniſcher und ſanitärer Ueberwachung und Betreuung (Enklauſungsanſtalten, ärztliche und zahnärztliche Betreuung, Impfungen uſw.) in vielen Fällen bei weitem das des Hei⸗ matlandes des Kriegsgefangenen übertrifft. Dabei mußten die Kriegsgefangenen⸗Mannſchaftsſtammläger bei Ausbruch des Krieges(wie Regierungsrat Dr. Hölk⸗Berlin im„Deut⸗ ſchen Arbeitsblatt“ ausführt) an vielen Stellen buchſtäblich aus dem Boden geſtampft werden. Dieſe Vorbereitungen be⸗ trafen natürlich kicht nur die Einrichtung der Durchgangs⸗ und Stammlager, die im allgemeinen ein Faſſungsver⸗ mögen von mehreren 10000 Gefangenen haben, von großer räumlicher Ausdehnung ſind und einen großen Beſtand an Lagerperſonal, Bewachungseinheiten und Material umfaſ⸗ ſen. Sie galten in gleicher Weiſe dem Arbeitseinſatz der Kriegsgefangenen, um ſie der Wirtſchaft, insbeſondere aber der Landwirtſchaft zur Verfügung zu ſtellen. Auch hier würden natürlich die Beſtimmungen des obenerwähnten inter⸗ nationalen Abkommens zugrunde gelegt, nach dem geſunde und zu den vorgeſehenen Arbeften geeignete Kriegsgefangene mit Ausnahme der Offiziere und Gleichgeſtellten, als Arbeits⸗ kräfte herangezogen werden können.(Bei kriegsgefangenen Unteroffizieren nur auf eigenen Wunſch!) Die Vorausſet⸗ zung für dieſen Arbeitseinſatz iſt, daß die Kriegsgefangenen nicht mit Arbeiten beſchäftigt werden, die in unmittelbaren Beziehungen zu den Kriegshandlungen ſtehen. Selbſt, wenn ſie ſelbſt es wünſchten, könnten alſo gelernte Metallarbeiter unter den Kriegsgefangenen nicht zur Herſtellung von Muni⸗ tion verwandt werden, ganz abgeſehen davon, daß ſich eine derartige Beſchäftigung wegen der Sabotagegefahr von ſelbſt verbietet. Weiter dürfen Kriegsgefangene nicht mit anderen Ausländern zuſammenarbeiteg, ſie müſſen vielmehr in den ein⸗ zelnen Betrieben abgeſondert und in beſonderen Abteilungen beſchäftigt werden. Der Arbeitseinſatz der Kriegsgefangenen kommt in erſter Linie bei landwirtſchaftlichen Betriebsarbei⸗ ten in Frage. Sie haben bei der Zuteilung von Kriegs⸗ gefangenen grundſätzlich den Vorrang. Weiter ſind ſie ein⸗ ſatzfähig in der Forſt⸗ und Holzwirtſchaft, bei Landeskultur⸗ arbeiten, wie Meliorationen, Drainagen, Zuſammenlegungen uſw., während in der gewerblichen Wirtſchaft der Bergbau, der Eiſenbahnbau, Straßen⸗, Kanal-, Talſperren⸗ und Woh⸗ nungsbau, Ziegeleihetriebe, Steinbrüche, Torfgewinnungsan⸗ lagen, Transportbetriebe, und ähnliche Betriebe bevorzugt bei der Zuteilung von Arbeitskräften aus den Kriegsgefan⸗ genenlagern zu berückſichtigen ſind. Die Erfahrungen haben gezeigt, daß bei den Betriebsführern und Unternehmern recht viele Unklarheiten über die Möglichkeit einer Beſchäf⸗ tigung von Kriegsgefangenen beſtehen. Falls— was in den wenigſten Fällen möglich iſt— die Kriegsgefangenen nicht wom Stammlager unmittelbar eingeſetzt werden können und dorthin am Abend zurückkehren, müſſen die Arbeitskomman⸗ dos in geſchloſſenen und geſicherten Unterkünften untergebracht werden können. Weiter unterſtehen die Kriegsgefangenen in jedem Fall nur der militäriſchen Diſziplin des Stammlagers, das mit dem Unternehmer einen Vertrag über die Vergütung für die Arbeit ſelhſt, über die Unterkünfte und Verpflegung und die Transportkoſten abſchließt. Angeſichts der Minder⸗ leiſtungen der mit deutſchen Arbeitsmethoden und Betriebs⸗ verhältniſſen nicht vertrauten Kriegsgefangenen und des Feh⸗ lens von Lohnabzügen erhält das Stammlager 60 o. H. des Tarifſtundenlohnes oder 80 o. H. des Akkordlohnſatzes, wobei dem Kriegsgefangenen der ihm zukommende Anteil in Lager⸗ geld ausgezahlt oder gutgeſchrieben wird. Die Unfallverſiche⸗ rung übernimmt der Unternehmer. i Daß eine planmäßige, den wirtſchaftlichen Erforderniſſen gerecht werdende Verteilung der Arbeitskräfte Vorgenommen wird, verſteht ſich von ſelbſt. Sie ſteht in einem Nauk ar der Pespetla- Roman von Axel Rudnalpb! 23 Der Erſte Offizier kommt mit der Meldung, daß im „Hoſpital“ alles zur Aufnahme etwaiger Verletzter bereit iſt. Schwimmweſten, Rettungsringe und Leinen ſind klar zum Auswerfen. xv Unten auf dem Promenadendeck werden plötzlich Stimmen laut.„Ein brennendes Schiff!“ Die Fahrgäſte ſtauen ſich zu dunklen, dichten Gruppen an der Reling. Erregte, wirr durcheinanderflutende Rufe, entſetzte Auf⸗ ſchreie. Lorenzen iſt bereits mitten unter den Aufgeregten, erklärt, beruhigt. Die Bootsbeſatzung mit umgelegten Schwimmweſten klettert in die bereits ausgeſchwungenen Boote. 8 8 Nun kann man das brennende Schiff da drüben ganz deutlich erkennen. Ein Wrack bereits. Die Maſten ſind fort, brennend zuſammengeſtürzt. Die Flammen lecken aus allen Skylights, kriechen wie rote Schlangen über das Deck. Jeden Augenblick, ſcheint es, kann ſich da drüben ein Höllenkrater auftun, das verlorene Schiff auseinander⸗ berſten und verſinken. a f Da ſind auch ein paar winzige, dunkle Punkte im Waſſer. Tauchen auf und verſchwinden wieder zwiſchen den Wellenkämmen. Zwei, nein, drei Boote, mit Schiffbrüchigen. Während die Deckwache unter Lorenzens Befehl ſo ſchonend wie möglich die aufgeregten Fahrgäſte zum von einigen beſonne⸗ nen Fahrgäſten unterſtützt, immer und immer wieder die Speiſeſaal drängt, Lorenzen ſelbſt, betont, das Deck freizuhalten, um die Ret⸗ erſchweren, zum hundertdreißi ten Male die beruhigende Verſicherung gibt, daß für die„Per⸗ petua“ natürlich nicht die geringſte Gefahr beſteht, läßt Kapitän Lohmann die Fahrt vermindern, langſam bei⸗ Notwendigkeit f tungsarbeiten nicht zu dichtgefüllt drehen und dann ganz abſtoppen. Faſt im gleichen Augen ⸗ Weltkrieges, wo der zeiten des Arbeitse wurde und in keinem Ver⸗ gleich zu d ſſen der Wirtſchaft ſtand. ente des Jahres 1939 geſchloſſene Arbeitskraft von egs gefangenen eingeſetzt April 1940 von den einſatz⸗ chäftigt genen bekanntlich die holländiſchen Kriegsgefan⸗ genen durch einen Gnadenakt des Führers— ähnlich auch die Norweger— wieder in die Heimat entlaſſen. Die Fran⸗ zoſen, Belgier und Engländer konnten dagegen nach kurzer Zeit ſchon für die deutſche Wirtſchaft bereitgeſtellt werden. Zwei Monate nach Beginn der Operationen im Weſten waren ſchon über 250 000 Kriegsgefangene in der deutſchen Wirtſchaft tätig, davon 53 v. H. für land⸗ und forſtwirtſchaftliche Betriebsarbeiten und Landeskulturarbeiten, 47 b. H. in der gewerblichen Wirtſchaft, die beſonders durch dieſen Einſatz eine nicht unerhebliche Entlaſtung erfuhr. Auf dieſem Sektor wird aber eine ſtoch weitere Entlaſtung zu er⸗ warten ſein, wenn die landwirtſchaftlichen Arbeitsſpitzen über⸗ wunden ſein werden. Alles in allem kann geſagt werden, daß irgendwelche Befürchtungen, die vielen Gefangenen in Deutſchland wür⸗ den nur überflüſſiges Brot eſſen, keineswegs gerechtfertigt find. Für ſie bedeutet die Heranziehung zur Arbeit in den meiſten Fällen eine willkommene Unterbrechung des zwangs⸗ läufig monotonen Lagerlebens, für die deutſche Wirtſchaft aber dank einer vollendeten Organiſation den, wenn auch nicht immer vollwertigen, Erſatz einer Arbeitskraft, die im September 1939 den Betrieb verließ, um im grauen Rock die Heimat zu ſchützen und für den Endſieg zu kämpfen. waren. wurden I Badiſche Chronik Beim Baden ertrunken. ertrank der 15⸗ Rhein 11jährige Gertrud Völker geriet in e in die Tiefe geriſſen und ertrank. * Mahlberg.(Kind vom Erntewagen über⸗ fahren.) Das anderthalbjährige Kind des Joſef Sutterer geriet unter die Räder eines beladenen Erntewagens. Die Verletzungen waren ſo ſchwer, daß das Kind nach wenigen Stunden ſtarb. Villingen.(97 Jahre alt.) Die älteſte Frau Vil⸗ lingens, Witwe Maria Käfer, geb. Walſer, konnte ihren 97. Geburtstag bei noch guter Rüſtigkeit begehen. O Bad Dürrheim.(Toter erkannt.) Der Radfah⸗ rer, der auf der Straße nach Donaueſchingen von einem Laſt⸗ wagen tödlich überfahren wurde, wurde als der 71jährige Mechaniker Ferdinand Plechinger aus Schwenningen erkannt. Weil a. Rh.(Von einem Perſonenauto totgefahren.) Das dreieinhalbjährige Söhnchen Bruno der Familie Kaiſer wurde beim Ueberqueren der Adolf⸗ Hitlerſtraße vom Kotflügel eines Perſonenwagens zur Seite geſchleudert und war auf der Stelle tot. Nieder ſchopfheim(Ernteunfall.) Die Zigarren⸗ macherin Katharina Irslinger geriet unter einen umſtürzen⸗ den Garbenwagen. Schwerverletzt wurde ſie ins Offenburger Krankenhaus verbracht. ( Donaueſchingen.(Petri⸗ Heil.) In der Donau bei Neudingen fing ein Villinger Kaufmann einen Hecht im Gewicht von über 18 Pfund, was ſelbſt in dieſer fiſchreichen Gegend eine große Seltenheit iſt.“ Der Fiſch hatte eine Länge von 310 Meter. a ) Tannheim. 0(Auf der Jagd von einem Herzſchlag getroffen.) Nachdem erſt vor einer Woche der letzte Altveteran des Kreiſes Donaueſchingen, Joſef Wehrle, im Alter von 90 Jahren ſtarb, wurde nun ſein Sohn, der Kaufmann Eduard Wehrle, auf der Jagd von einem Herzſchlag betroffen und wär ſofort tot. Er ſtand im Alter von 60 Jahren. Die Tannheimer Freilichtſpiele, die in den letzten Jahren weit über den Schwarzwald hinaus rühmlich bekannt wurden, ſtanden unter ſeiner Leitung. Am die Erdal⸗Blechdoſen mehrmals verwenden zu können, gibt es nun auch Erdal⸗Nachfüllpackungen. Das Nachfüllen iſt eine einfache, ſaubere und ſchnelle Sache. Deckel abnehmen und das ge⸗ füllte Unterteil in die leere Erdaldoſe ſetzen. Das iſt alles! Auf dieſe Weiſe läßt ſich die Erdal⸗Blechdoſe lange Zeit verwenden und man hat immer Erdal, das altbewährte Erdal! blick werden die bemannten Boote zu Waſſer gefiert. Das erſte von Fahland ſelbſt befehligt, das zweite und dritte unter dem Kommando des Bootsmanns Klauſen und des Lademeiſters Nöttenbrok. 5 f 5 „Löſchwaſſer klar auf Pumpenſtation“, meldet der Vierte Offizier. Kapitän Lohmann nickt. Gut ſo, Der Wind ſteht zwar ſehr günſtig, aber man kann nie wiſſen, bb er nicht plötzlich umſchlägt und Funken herübertrelbt, bevor die„Perpetua“ ihren Liegeplatz wechſeln kann. Be⸗ reit ſein für alle Fälle! 2 Mit wachen Augen verfolgt Lohmann von der Brücke aus die Boote. Jetzt ſind ſie ſchon ganz in der Nähe der Schiffbrüchigen. Fahland, auf dem Achterſitz des erſten Bootes, hebt das Megaphon an den Mund. „Hallo, Jungs! Könnt ihr noch?“ 8 Ja, ſie können noch. Aus rauchgeſchwärzten Geſich⸗ tern leuchten die weißen Augäpfel. Ein Teil der Leute iſt zwar erſchöpft, und auch ein paar Verletzte befinden ſich an Bord, aber die Schiffbrüchigen können trotzdem ohne fremde Hilfe die„Perpetua“ erreichen. „Alle Mann gerettet?“ 5 8 „Nicht alle“, kommt die heiſere Antwort aus einem der Boote.„Ein halbes Dutzend der Beſatzung iſt über Bord geſprungen und hat die Boote verfehlt. Und der Kapitän.. iſt noch auf der„Bannocburn“. Hat es ab⸗ gelehnt, von Bord zu gehen, weil noch ein paar Heizer unten im Schiff von den Flammen eingeſchloſſen ſind! Längſt verloren, tot natürlich, die armen Kerle! 5 Jep Fahland gibt kurz und entſchloſſen ſeine Be⸗ fehle. Zwei der Boote ſollen die See rings um die „Bannocburn“ abſuchen. Sein eigenes Boot:„Vorwärts, Jungs! Pull aus! Wir müſſen den Käppen runterholen! Von Kameradenfäuſten geſtützt, gehoben, getragen, klettern die Geretteten keuchend das Fallreep zur„Per⸗ petua“ empor. Blutjunge Leichtmatroſen, denen die aus⸗ geſtandene Angſt im Geſicht geſchrieben ſteht, alte, befah⸗ rene Seeleute mit zerriſſenen, angeſengten Kleidern, die trotz ihrer kläglichen Lage ſofort ein derbes, trockenes Scherzwort auf den Lippen haben, ein grauhaariger, un⸗ auüsgeſetzt bor ſich hinfluchender Steuermann. (—) Konſtanz.(53jähriger Mann vermißt.) Vermißt wird ſeit 2. Auguſt der Kunſtmaler Walter Korn⸗ has, Konſtanz⸗Allmannsdorf, geboren am 15. Juli 1887 in Freiburg. Kornhas war in der letzten Zeit ſchwermütig und es iſt zu befürchten, daß er ſich ein Leid antut. 5 ..(-) Pfullendorf.(Tödlich verunglückt.) Der 17⸗ jährige Sohn Julius der Familie Schnopp⸗Weißhaupt, Lehr⸗ ling in der Gauggelmühle, kam bei einem Anfall ums Leben. Aus den Nachbargauen Frankenthal.(Weibliche Leiche geländet.) Aus dem Rhein, nahe der Reichsautobahnbrücke Frankenthal Mörſch, wurde eine weibliche Leiche geländet, die etwa zwei bis drei Wochen im Waſſer gelegen haben dürfte. Die etwa 20—80jährige Frau iſt offenbar beim Baden ertrunken. Pirmaſens.(Kind von einem Omnibus über⸗ fahren.) In der Zweibrücker Straße ſprang ein vierjäh⸗ riger Junge in dem Augenblick auf die Fahrbahn, als ein Omnibus vorüberkam. Er wurde erfaßt und überfahren. Mit ſchweren Kopfverletzungen wurde das Kind in das Kranken⸗ 11 855 Rodalben verbracht, wo es kurz nach der Einlieferung ü Arb. ff Auf dem Kirmes⸗ platz in Wuppertal⸗Barmen lief eine neunjährige Schülerin gegen eine Schifſſchaukel und zog ſich hierbei eine ſchwere Verletzung an der linken Kopfſeite zu. In bedenklichem Zu⸗ ſtande liegt das Kind im Krankenhaus. Mit dem Roller in den Tod. Zwei Kinder vergnüg⸗ ten ſich auf dem Fahrdamm der Auguſtaſtraße in Solingen mil einem Roller. Von einem plötzlich herankommenden Laſt⸗ kraftwagen wurden die Kinder erfaßt und ſchwer verletzt. Sie wurden ſofort dem Krankenhaus zugeführt, wo jedoch eines der verunglückten Kinder einige Stunden ſpäter ſtarb. In 112 Jahren nue drei Schulleiter. Im Solinger Stadtbezirk Höhſcheid wurde vor nicht allzu langer Zeit die alte Schule Singenberg endgültig ſtillgelegt. Die Tatſache, daß ſie im Zeitraum von 112 Jahren nur drei Schulleiter hatte, iſt bemerkenswert. Der erſte Hauptlehrer, Wilhelm Gottfried Holthauſen, ein Schwager des Begründers der ſpäter weltberühmten Zwillingswerke, amtierte nicht weniger als volle 59 Jahre an der Schule Hingenberg. **. Von dee Schiffſchaukel getroffen. Diei Tote bei Autounfall. Auf der Warendorfer⸗ ſtraße in Münſter i. W. fuhr in den Nachtſtunden ein Per⸗ ſonenkraftwagen auf einen vorſchriftsmäßig beleuchteten An⸗ hänger eines Laſtkraftwagens auf. Durch den ſtarken An⸗ prall wurden drei Perſonen auf der Stelle getötet, zwei weitere Inſaſſen ſchwer verletzt. Laut Mitteilung der Polizei beſteht der dringende Verdacht, daß der Fahrer des Per⸗ ſonenkraftwagens unter Alkoholeinfluß ſtand. n Den vermeintlichen Nebenbuhler erſtochen. Ein Eifer⸗ ſuchtsdrama, das der 39jährige Guſtav Müller in äußerſt brutaler Weiſe durchführte, fand jetzt vor dem Duisburger Strafgericht ſeine Sühne. Müller nahm an, daß ſeine Haus⸗ hälterin mehr für den im gleichen Hauſe wohnenden A. T. übrig hatte. Eiferſucht paarte ſich mit Haß, und eines Abends, als Müller betrunken nach Hauſe kam, gab es Strei⸗ tigkeiten, wobei die Haushälterin hilfeſuchend in die Woh⸗ nung des T. ſtürzte. Inzwiſchen hatte ſich Müller mit einem Brotmeſſer bewaffnet und ſtürzte ſich auf den vermeintlichen Nebenbuhler, dem er das Meſſer tief in den Leib ſtieß. Das Gutachten des Sachverſtändigen, das die Tat als eine Affekt⸗ handlung bezeichnete, rettete Müller vor dem Zuchthaus. Das Urteil autete auf anderthalb Jahre Gefängnis. * Herzſchlag beim Streit. In München gerieten im Hausflur eines Anweſens in der Altſtadt drei Frauen in Streit, der in Tätlichkeiten ausartete. Streitobfekt war eine Haustür; während die eine Partei die Tür offen laſſen wollte, forderte die andere, daß ſie wegen des Luftzuges ge⸗ ſchloſſen werden ſollte. Eine in den Streit verwickelte 61jäh⸗ rige Rentnerin, die ſchon längere Zeit herzleidend war, wurde dabei tödlich vom Schlag getroffen. Zwei tödliche Abſtürze in den Allgäuer Bergen. Am Wochenende ereigneten ſich in den Allgäuer Bergen zwei töd⸗ liche Abſtürze. Am Sonntag beobachtete ein Touriſt am oberen Schneefeld der Höfats den Abſturz eines Bergſtei⸗ gers, der 150 m tief hinabfiel. Er wurde noch lebend auf⸗ gefunden, erlag aber kurze Zeit darauf den ſchweren Ver⸗ letzungen. Der zweite Abſturz ereignete ſich auf der Mädele⸗ gabel. Der etwa 30 jährige Bergſteiger fand hierbei den Tod und wurde von der Bergwacht ebenfalls nach e 5 bracht. Dieſer Alleingänger hatte keine Ausweispapiere bei ſich. Zwei, drei Blutende mit blaſſen Geſichtern und geſchloſſenen Augen werden eiligſt in das„Hoſpital“ getragen, wo Dr. Kettler ſchon mit Verbandzeug und Inſtrumenten wartet. Kapitän Lohmann überläßt dem Erſten Offizier die Fürſorge für die Geretteten, beobachtet durch das Glas ſeine eigenen Boote. Eins davon liegt jetzt gefährlich ſchief im Waſſer. Hände ſtrecken ſich aus. Scheinen einen Trei⸗ benden gerettet zu haben. Fahlands Boot aber.. jetzt iſt es dicht bei der brennenden„Bannocburn“, wird von einer Welle zurückgeworfen, verſucht wieder heranzukom⸗ men. Mehrmals wiederholt ſich das, bis Kapitän Loh⸗ mann feſtſtellen kann, daß es Fahlands Leuten gelungen iſt, einige von der„Bannocburn“ herabhängende Taue zu faſſen und glatt längsſeits zu kommen. Einzelheiten dort drüben ſind ſelbſt durch das Glas nicht zu erkennen, denn 805 78 ballt ſich immer dichter um das brennende iff. „Wenn das man gut geht“, brummt der Vierte Offi⸗ zier, der ebenfalls das Wrack beobachtet, leiſe und beſorgt. Immer unheimlicher wird das Kniſtern da drüben, immer höher lecken die Flammen. Muß ja eine hölliſche Hitze ſein, ſo dicht bei dem Kahn! Da! Jetzt legt ſich die Bannocburn“ langſam und ſchwer nach Steuerbord über! Drohend hängt die Bordwand über dem kleinen, ſchaukelnden Boot! „Zurück!“ ſchreit es ſtumm in Kapitän Lohmann. Gott ſei Dank, nun löſt ſich der ſchwarze Punkt von der in Glut getauchten Bordwand. Fahlands Boot kommt zurück. Da faucht die See auf wie ein gereiztes Raubtier. Flam⸗ men tanzen auf den Wellen, erſticken mit lautem Ziſchen. Noch einmal lodert die rote Zunge breit empor. Ein Regen von Funken, brennenden und glimmenden Holz⸗ ſtücken praſſelt hernieder. In zwei Teile geborſten, ver⸗ ſinkt die„Bannocburn“ in den Fluten, die ziſchend und brodelnd die Flammen erſticken. Eine ſchwere, träg da⸗ hinkriechende Rauchwolke läßt Fahlands Boot ver⸗ ſchwinden. i i 33% „Banz! Uebernehmen Sie Boot bil! . ale Nauudocliau Kamille und Pfefferminze Aeberall blüht jetzt in Getreidefeldern, auf Brachplätzen und an Bahnböſchungen die Kamille. Beſonders auf mage⸗ ren Sandböden trifft man ſie ſo maſſenhaft an, daß man es dem Bauern nicht verdenken kann, wenn er die Pflanze als ein läſliges Unkraut betrachtet. Der charakteriſtiſche wür⸗ zige Duft ihrer Blüten macht ſie auch dem unerfahrenen Sammler ſo leicht kenntlich, daß er ſie unmöglich mit der ähn⸗ lich ausſehenden Hundskamille, geſchweige denn mit einem andere Kraut verwechſeln kann. Tee aus Kamillenblüten iſt ſeit altersher eines der gebräuchlichſten Hausmittel. Man verwendet ihn innerlich gegen Erkältungen, Leibſchmerzen, Magenverſtimmungen und wohl auch gegen krampfartige Anfälle. Aeußerlich in Form von Umſchlägen und Spülun⸗ gen gebra gt, iſt er u. a. ein guter Helfer gegen Entzün⸗ dungen und Geſchwüre, Mittelohreiterungen und Zahnſchmer⸗ zen. Es gibt kaum ein Kraut, das gegen gleich viele Be⸗ ſchwerden gewachſen iſt wie die Kamille, und ſie ſollte des⸗ halb in keinem Haushalt fehlen. Wie unentbehrlich ſie iſt, heweiſt auch die Tatſache, daß in Friedenszeiten für viele Millionen Mark Kamillenblüten aus dem Ausland ein⸗ geführt wurden. Es empfiehlt ſich daher, Kamillen für den eigenen Bedarf daheim zu ſammeln. Wer jetzt als vorzüglichen Erſatz für den ſchwarzen Tee Brombeerblätter einholt, kann gleichzeitig einige andere Kräuter ſammeln, mit denen ſich Brombeertee, wenn man zur Abwechſlung gelegentlich eine neue Geſchmacksnote er⸗ zielen will, vorteilhaft miſchen läßt. Beſonders zu emp⸗ fehlen iſt für dieſen Zweck die jetzt an faſt allen Wegrainen wuchernde Schafgarbe, die jeder an ihren weißen Doppel⸗ blüten und ihrem fein gefiederten Kraut erkennt. Man nimmt von ihr aber nicht die Blüte, ſondern nur die Blätter, deren etwas bitterer aber wohlſchmeckender Tee den der Brom⸗ beerblätter trefflich ergänzt. Auch eine winzige Beigabe zweier anderer Rainpflanzen, von Rainfarn und Beifuß, von denen man Blätter und Blüten nimmt, empfiehlt ſich für den, der den herben Wermutsgeſchmack dieſer Pflanzen ſchätzt. Einen vorzüglichen Tee liefert auch die Pfefferminze. Was wir in Apotheken und Drogerien kaufen, ſind die Blätter der kultivierten Pflanze. Daß die wildwachſende Urform, die in dieſen Wochen mit hübſchen lilaroten Aehrenblüten faſt an allen Wegen anzutreffen iſt, dieſelben Dienſte leiſtet, iſt nicht jedem bekannt, ſollte aber ein Anlaß ſein, die wilde Minze zu ſammeln, wo ſie ais begegnet. Eine Verwechſlung iſt auch in dieſem Falle unmöglich, wenn man ein Blatt der Ane zerreibt und ihren charakteriſtiſchen, angenehmen Duft einatmet. * Go ſoll's bleiben NS.„Iſt ja großartig, Meiſter!“ drückte Frau Senf⸗ eichel die Markttaſche freudig an ſich.„Immm, das ſieht aber lecker aus! Können Sie mir nicht ein Pfündchen von dem däniſchen Bacon⸗Schweinefleiſch geben?“ Der Metzger⸗ meiſter 19 1 5 den angeſetzten Schnitt unbeirrt durch:„Sie wollen ſich wohl den Magen verderben, Frau Senfeichel! Nein, nein, feder ſo viel, wie ſeine Fleiſchmarken hinhauen!“ „Wass? Von meinen Fleiſchmarken geht das ab? Aber hören Sie mal.. Was hat denn die ganze Bacon⸗Zutei⸗ lung für einen Zweck, wenn es nicht freihändig verkauft wird?!“„Da fragen Sie am beſten beim Plutokratenhäupt⸗ ling Churchill an, Frau Senfeichel! Der würde ſich gern mit ſo einem ſchönen Stück den Lügenzahn ölen, wenn er's hätte! Aber nicht einmal auf Marken bekommt er's.“ 5 Die Frauen im Laden lachten. Eine der Kundinnen gab Frau Senfeichel einen neckiſchen Schulterſchubs:„Hört ſich ja gerade ſo an, Frau Senfeichel, als wären Sie nahe am Verhungern]! Reichen denn Ihre Fleiſchmarken nicht?“„Das ſchon! Aber... Na, ja—— Wenn man 15 0 über⸗ EER Eigeneich müßte es doch das Bacon⸗Fleiſch mar⸗ kenfrei geben Wo bleibt denn nun das einheimiſche Fleiſch, das wir auf Marken kriegen könnten, für das wir aber das däniſche nehmen?“„T—i—a-—hl!“— der Metzgermeiſter machte verſchmitzte Augen—„.. das iſt Volksgeheimnis, liebe Frau Senfeichel! Wir haben nämlich bei uns, was man Wirtſchaftsorganiſation nennt! Reicht unſere Markenration aus? Und wie! Jeder hat genug! Das iſt der ſpringende Punkt. Und ſo ſoll's bleiben. Der erſte Lügenlord hat ſchon längſt kommandiert„Schmachtriemen anziehen!“, wir aber haben immer noch unſer gutes Stück Fleiſch im Topf, ob das nun Bacon oder deutſches Schweinefleiſch heißt! Heute wie die Made im Speck und morgen nach'm Wurſtzipfel ſchnappen... Nein, Frau Senfeichel, das wäre falſch! Alſo alles hübſch rationſert... Dann langt's für alle!“ f Zinn. BFFFFFFFFFFUCbCbCCCCCTCTCbCbCTCTCbCbTbTbTGTGTbTbTCTbTCTCTT Gedenktage N 9. Au guſt. i 1839 Der Augenarzt Karl Theodor, Herzog in Bayern, geb. 1896 Der Flügtechniker Otto Lilienthal bei Rhinow geſt. 1919 Der Naturforſcher Ernſt Haeckel in Jena geſtorben. 1938 Der Afrikaforſcher und Kulturphiloſoph Leo Frobe⸗ nius in Biganzolo am Lago Maggiore geſtorben. 1939 1 Warnung der Reichsregierung an Po⸗ en. 8 5 Wichtig für die Bevölkerung und die Waſſerſportler. Nach Mitteilung der Waſſerſtraßenämter ſind die Ufer⸗ flächen auf der linken elſäſſiſchen Rheinſeite noch nicht überall entmint. Das Betreten des linken Rheinufers iſt daher an den noch nicht entminten Stellen mit Lebensgefahr verbunden. — Wann verfallen die Seifenkarten⸗Abſchnitte? Es be ſteht in Verbraucherkreiſen vielfach Unklarheit darüber ol und wann die Abſchnitte der Reichsſeifenkarte verfallen. Es wird deshalb nochmals daran erinnert, daß die Seifenab⸗ ſchnitte nur in dem für ſie beſtimmten Monat gültig ſind und weder vorher noch nachher von den Geſchäften einge⸗ löſt werden dürfen. Im Monat Auguſt gelten die beiden Ab⸗ ſchnitte mit dem Aufdruck„L“. Die Abſchnitte„A“ bis„K“ ſind verfallen. — Lehrverhältnis zwiſchen Eltern und Kindern. Vor⸗ gusſetzung für die Zulaſſung zur Kaufmannsgehilfenprü. fung iſt die Eintragung in die Lehrlingsrolle bei Beginn des Lehrverhältniſſes. Dieſe Eintragung hat den Abſchluß eines ſchriftlichen Lehrvertrages zur Vorausſetzung. Den Form⸗ vorſchriften für den Lehrvertrag mußte bisher auch dann genügt werden, wenn das Lehrverhältnis zwiſchen dem Kauf⸗ mann und ſeinem Sohn oder ſeiner Tochter abgeſchloſſen wurde. Demgegenüber genügt im Handwerk eine einfache Lehranzeige. Es lag nahe dieſes vereinfachte Verfahren auch auf nichthandwerkerliche Lehrverhältniſſe zwiſchen El⸗ tern und Kindern anzuwenden. Der Reichswirtſchaftsmini⸗ ſter hat deshalb beſtimmt daß auch für außerhandwerkliche Lehrverhältniſſe zwiſchen Eltern und Kindern in Zukunft g eine einfache Lehranzeige an die Induſtrie⸗ und Handels⸗ kammer genügen ſoll. Aus dem Gerichtsſaal. Schiebergeſchäfte führen ins Zuchthaus. Verhandlung verurteilte das Mannheimer Sondergericht den Z4jährigen Wilhelm Lupus aus Pforzheim wegen eines Ver⸗ brechens gegen die Kriegswirtſchaft in Tateinheit mit meh⸗ rereu Vergehen gegen die Verordnung über den Warenver⸗ kehr zu zwei Jahren Zuchthaus und drei Jahren Ehrverluſt. Der 683jährige Albert Kasbohn aus Malchin(Mecklenburg), der ſeinen Wohnſitz in Karlsruhe hat, wurde wegen Beihilfe zu einem Jahr ſechs Monaten Gefängnis verurteilt. Der Hauptangeklagte Lupus ſtand als Großhändler mit dem Handelsagenten und Mitangeklagten Kasbohn in geſchäftlicher Verbindung. Lupus beſchaffte ſich unter Mithilfe des Kas⸗ bohn vom Wirtſchaftsamt unter vorgetäuſchten eidesſtatt⸗ lichen Angaben Bezugsſcheine zum Kauf von größeren Men⸗ gen Doſenleberwurſt und Schinken, die er dann, entgegen der beim Wirtſchaftsamt abgegebenen Erklärung, rechtswidrig an Wirte uſw. abſetzte. In der gleichen Weiſe machte er auch Geſchäfte mit Kaffee, indem er das ihm zuſtehende Viertel⸗ jahreskontingent unter den gleichen falſchen Angaben beim Wirtſchaftsamt weſentlich zu erhöhen wußte. In der Begrün⸗ dung wurde vom Vorſitzenden die Habgier und Gewinnſucht des Lupus unterſtrichen. Solche Schiebergeſchäfte, die heute nicht geduldet würden, müßten ſtrengſte Beſtrafung finden. Als Kaufmann habe Lupus in höchſtem Maße ehrlos ge⸗ handelt. Diesmal gab es Zuchthaus. Wegen Antreue und Anter⸗ ſchlagung ſtand der 56jährige verwitwete Franz Joſef Röt⸗ tinger aus Karlsruhe vor der Strafkammer Mannheim. Der Angeklagte, früher Vorſtandsmitglied eines Mannheimer Geldinſtituts, war bereits im März 1929 vom Schöffen⸗ gericht Mannheim wegen betrügeriſchen Bankrotts und Ver⸗ hens gegen das Depotgeſetz zu fünf Jahren Gefängnis und fünf Jahren Ehrenrechtsverluſt verurteilt worden. Nach Ver⸗ büßung der Strafe war er für eine Berliner Krankenkaſſe tätig und mißbrauchte dieſe Vertrauensſtellung abermals zur Veruntreuung fremder Gelder; es waren insgeſamt 70⁰ Mark, die vom Mai 1939 bis zum April 1940„den Bach hinabſchwammen“. Außerdem wurde ihm zur Laſt gelegt, weitere 600 Mark veruntreut zu haben, die er für die An⸗ geſtelltenverſicherung eingenommen hatte. Wegen Untreue und Anterſchlagung in zwei Fällen erhielt Röttinger eine Geſamtzuchthausſtrafe von zwei Jahren und neun Monaten, dazu 600 Mark Geldſtrafe, die als durch die Unterſuchungs⸗ 9195 verbüßt gilt, ſowie fünf Jahre Ehrenrechtsverluſt. Da öttinger 350 Mark netto im Monat verdiente, lag keine wirtſchaftliche Notlage vor, aber ſein Verhältnis mit einer verheirateten Frau koſtete ihn mehr, als es ſeine Einkommens⸗ verhältniſſe auf die Dauer erlaubten. Marktberichte Mannheimer Getreidegroßmarkt v. 3. Auguſt. Sämt⸗ liche Notierungen unverändert. Mannheimer Wochenmarkt v. 8. Auguſt. Vom Stati⸗ ſtiſchen Amt wurden folgende Verbraucherpreiſe für 0,5 kg in Rpfg. ermittelt: Kartoffeln, neue 8; Wirſing 8 bis 105 Weißkraut 7 bis 0 14 bis 16; Blumenkohl, St. 25 bis 40; Karotten, Bſchl. 8, Gelbe Rüben 8 bis 11; Note Rüben 10 bis 12; Spinat 15 bis 18; Mangold 10 bis 12; wiebeln 13 bis 14; Grüne Bohnen 18 bis 15; Kopfſalat, t. 8 bis 12; Endivienſalat, St. 8 bis 12; Oberkohlraben, St. 5 bis 8; Rhabarber 8 bis 12; Tomaten 20 bis 28: Radieschen, Bſchl. 10 bis 12; Rettich, St. 5 bis 10; Meer⸗ rettich 80; Schlangengurken, St. 20 bis 40; Einmachgurken, je 100 St. 1,6 bis 2; Suppengrünes und Schnittlauch, je Schl 8 bis 10; Peterſilte, Bſchl. 10; Aepfel 12 bis 40; Birnen 10 bis 35; Pfirſich 40 bis 50; Heidelbeeren 35 bis 40; Himbeeren 50 bis 55; Johannisbeeren 24; Stachelbee⸗ ren 20 bis 25; Zwelſchgen 28 bis 42; Zitronen, St. 8 bis 10: Markenbutter 180: Weißer Käſe 25 bis 42. Nach zweitägiger Ich werde NS⸗Schweſter! Ein Beſuch im Jungſchweſternheim Siebenmühlental. NSG. Lange Zeit hat Inge geſchwankt, welchen Beruf fürs Leben ſie ergreifen ſoll, denn vielfältig ſind die Möglich⸗ keiten, die ſich heute einem jungen Mädel bieten. Schließlich hat ſich Inge für den Schweſternberuf entſchieden. Helfen können, dort wo es am ſchwierigſten iſt, mitten im Leben ſtehen, etwas beſonderes leiſten dürfen, das war es, was ſie von ihrem Beruf immer erhoffte und erwartete. ſie aus der Schule kam, erſt ſeſternſchülerin aufgenommen zu ſtens 18 Jahre ſein. Da galt hringend auszufüllen und ſich je hauswirtſchaftliche Kenntniſſe zu erwer⸗ ben. Alſo Schweſternvorſchülerin in einem Heim der NSV. Ausbildung geſchah, wie übrigens die geſamte Ausbildung zur NS.⸗Schweſter, koſten⸗ los, bei freier Station und Kleidung und einem monatlichen Taſchengeld. Als Inge 18 Jahre alt war, kam endlich de⸗ Tag, da das ſchöne NS.⸗Jungſchweſternheim Sieben⸗ mühlental bei Heidelberg ſie für anderthalb Jahre inten⸗ ſiver Ausbildungs eit aufnahm. Von Handſchuhsheim gings Nun war aber J 16 Jahre alt. Am al werden, muß man aber mi es zunächſt, die Zwiſch ) vor allem gri nge. S Dieſe hinauf in das ſtille, weltabgeſchiedene Mühltal, in dem das Jungſchweſternheim Siebenmühlental liegt, das ihr für die Zeit der Ausbildung eine wahre Heimat werden ſollte. Da war der geräumige Speiſeſaal, in dem gemeinſchaftlich die Mahlzeiten eingenommen wurden, da war nebenan der„Hör⸗ ſaal“, der aber garnicht nüchtern und ſchulzimmermäßig aus⸗ ſah, ſondern ein freundliches großes Zimmer mit einer ge⸗ mütlichen Sitzecke war. Zuſammen mit zwei Kameradinnen bezog Inge ein reizendes Zimmer. Das ſchönſte aber war der riefige Garten, der das Jungſchweſternheim rings um⸗ gibt mit ſeinen alten Bäumen, ſeinen Blumen und dem gro⸗ ßen Gemüſegarten. Hier bekam Inge ein eigenes Beet zu⸗ gewieſen, in dem ſie, wie alle Jungſchweſtern, die wichtigſten Heilkräuter, geordnet nach den Hauptkrankheiten, ſelbſt zog. Nach wenigen Tagen begann der Ernſt der fachlichen Ausbildung und der geregelte Tageslauf der Jungſchweſter. Früh um 5.30 Uhr gings aus den Federn, Frühſport, Bet⸗ tenbauen, Waſchen füllten die Zeit bis zum Frühſtück aus, und ſchon um 6.15 Uhr war man fertig zum Dienſt, gings hinunter nach Heidelberg in die Aniverſitätskliniken zur Fachausbildung als Krankenſchweſter. Nacheinander arbeitete Inge in der mediziniſchen, chirurgiſchen, in der Frauen⸗, Haut⸗ und Kinderklinik unter der Anleitung hervorragender Fach⸗ ärzte; an vielen Krankenbetten durfte ſie helfend eingreifen. Alles Leiden aber, das ſie ſah, ließ immer nur mehr den Wunſch in ihr wachſen, ſo viel wie möglich von ſeinen Ur⸗ ſachen erkennen zu lernen, um nicht nur Helferin und Tröſterin des Kranken zu ſein, ſondern auch Wächterin in der Welt des Geſunden! Zimperlich darf man dabei allerdings nicht ſein, ſchwache Nerven kann man hier nicht brauchen, Geſchick⸗ lichkeit, ruhig Blut und unbedingte Zuverläſſigkeit, das merkte Inge bald, dieſe drei Eigenſchaften galt es unter den Augen des Arztes an immer neuen Aufgaben zu erproben. Bis um 5 Uhr dauerte in der Regel der Dienſt im Krankenhaus, dann gings wieder hinaus ins ſtille Siebenmühlental. Damit war allerdings die Tagesarbeit noch nicht zu Ende. Hier im Heim, in dem ſchon erwähnten Hörſaal, folgte der theoretiſche Unterricht in Form von Vorleſungen der Aerzte, hier. Wur⸗ den Wiederholungsſtunden abgehalten, hier genoſſent die Jungſchweſtern einen eingehenden weltanſchaulichen Unter⸗ richt, der ſie vertraut machte mit den Leitgedanken der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Volkspflege, der einmal ihre Lebensarbeit gewidmet ſein würde. Vorträge aus allen möglichen Wiſ⸗ ſens⸗ und Lebensgebieten, Sport, Gymnaſtik und Singen vervollſtändigten die vielſeitige Ausbildung. Und zwiſchen⸗ durch gab es immer wieder einmal eine Freiſtunde in dem herrlichen Garten des Jungſchweſternheims oder es wurde ein Ausflug unternommen in Heidelbergs herrliche Um⸗ gebung. Frohe Kameradſchaft, gemeinſames Streben nach tüchtiger Leiſtung, ein tiefes und ſtets wachſendes Verant⸗ wortungsgefühl, das war es, was die Jungſchweſtern be⸗ ſeelte. Und ſie erkannten immer mehr, daß der Schweſtern⸗ beruf ein Beruf voll ernſteſter Verantwortung iſt, den nur Menſchen ausüben dürfen, die bereit ſind, ſich ganz einzuſet⸗ zen für ihre hohen Aufgaben, denen aber gerade die Größe der Verantwortung ein unerſchöpflicher Quell der Freude und Kraft iſt! Nun ſteht Inge vor dem Staatsexamen. Aber davor iſt ihr nicht bang. Sie wird es ſicher gut beſtehen, ſo gründlich und vielſeitig war ihre Ausbildung. Dem Staats⸗ examen folgt noch das praktiſche Jahr, das im Krankenhaus abgeleiſtet wird und ihre Ausbildung zur Vollſchweſter ver⸗ vollſtändigt. Dann ſtehen ihr viele Wege offen. Wahrſchein⸗ lich wird ſie NS.⸗Gemeindeſchweſter werden und dort, mit⸗ ten im Volk, die ihr anvertrauten Volksgenoſſen zu national⸗ ſozialiſtiſcher Lebenshaltung und geſunder Lebensführung er⸗ ziehen. Sie kann ſich aber auch weiter fortbilden und etwa Operationsſchweſter, Röntgenſchweſter, Kinderſchweſter oder Säuglingsſchweſter, Maſſageſchweſter oder Diätküchenleiterin werden. Das alles liegt noch in der Zukunft. Vor allem aber wird Inge das werden, was ſie ſchon lange erträumt und 30 men in ernſter Ausbildungszeit erworben hat: e ige!„„ FF bietet das Seckenbeimer Schlösschen nen (Kapelle Mayer).. 5 BJ itte mit seinem schönen Garten und Terrasse. Morgen Samstag Abend ab 7 Uhr im großen Saale Tanz- Musik nmmmuummmunumaumummmummmmmuuummmz „um Deutschen Hof“. Norgen Samstag Abend ab 7 Uhr .. 3 verloren. 8 5 Al 12 1 181 Abzugeben liefert i Hauptſtr. 102. Druckerei zum Scheuern wozu freundlichst einladet g 5 des 55 d putzen! 1 8 inserieren 2 Frau Valt. Kunzelmann Wtw.] bringt Gewinn! 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