ter. Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Ar. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. — TTT Tages. und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— 8* 40. Jahrgang Samstag, den 10. Auguſt 1940 Neue ſchwere Schläge für England 32 engliſche Schiffe verſenkt oder ſchwer getroffen, 49 eng⸗ liſche Flugzeuge abgeſchoſſen. Berlin, 9. Aug. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Unſere Schnellboote griffen, wie bereits bekanntgegeben, in der Nacht vom 7. zum 8. Auguſt einen ſtark geſicherten Geleitzug an. Trotz heftiger Abwehr durch die begleitenden feindlichen Zerſtörer, durch andere Bewachungsfahrzeuge und die ſtark bewaffneten Dampfer ſelbſt gelang es einen Tanker von 8000 BA, einen Dampfer von 5000 BRT und einen Dampfer von 4000 BR zu verſenken. Ein kleinerer Tanker wurde in Brand geſchoſſen. Anſere Schnellboole kehrten unverſehrt zurück. Am 8. 8. griffen deutſche Sturzkampfverbände unter Jagd. und Zerſtörerſchuz durch Luft- und Seeſtreitkräfte ſtark geſicherte britiſche Geleitzüge ſüdlich der Jnſel Wight an. Wie bereits bekanntgegeben, wurden allein aus einem Geleitzug 12 Handelsſchiffe mit insgeſamt etwa 55 000 BR verſenkt und ſieben weitere Handelsſchiffe ſchwer be⸗ ſchädigl. die Geſamtzahl der geſtern durch die Luftwaffe 885 oder ſchwer getroffenen britiſchen Schiffe beträgt Bei Dover vernichteten unſere Meſſerſchmitt⸗ Flug zeuge 12 feindliche Sperrballone. Im Juſammenhang mit den deutſchen Luftangriffen entwickellen ſich größere Luftkämpfe, in deren Ver ⸗ lauf bei der Inſel Wight und vor Dover insgeſamt 49 bri⸗ tiſche Flugzeuge, darunter 33 Spitfire. von deulſchen Jagd- und Jerſtörerflugzeugen abgeſchoſſen wurden. 10 eigene Flugzeuge gingen verloren, zwei mußten noklanden. Bei Nacht griffen unſere Kampfflugzeuge die britiſche lugzeuginduſtrie um Liverpool und Briſtol ſowie Häfen, lugplätze und Flakſtellungen in Südengland an. Der uffminenabwurf vor britiſchen Häfen konnte planmäßig forkgeſetzt werden. i Britiſche Flugzeuge flogen in der letzten Nacht an ver⸗ ſchiedenen Stellen in Weſtdeukſchland ein. Durch un⸗ ſere ſtarke Abwehr wurde ein Teil der feindlichen Jlug⸗ zeuge zur Umkehr gezwungen oder am Bombenabwurf ge⸗ ache Bereinzell abgeworfene Bomben richteken unwe⸗ enklichen Gebäude und Flurſchaden an. Perſonen wurden nur in einem kleinen Ort im Grenzgebiet verletzt. Jlak⸗ artillerie ſchoß zwei feindliche Flugzeuge ab. Der italieniſche Wehrmachtsbericht Hargeiſa in Britiſch⸗Somaliland beſetzt.— Erfolgreicher Luftkampf DRB. Rom, 9. Auguſt. der italieniſche Wehrmachks⸗ bericht vom Freitag hat folgenden Worklauk: „Das Haupkquarlier der Wehrmacht gibt bekannt: In Nordafrika haben 16 italieniſche Jagdflugzeuge an der Cyrenaila Grenze einen heftigen Kampf gegen 27 engliſche Flugzeuge aufgenommen. Trotz der zahlenmäßigen Ueberlegenheil der Gegner gelang es unſeren kampferprob⸗ ten Fliegern, fünf feindliche Flugzeuge abzuſchießen. Zwei unſerer Flugzeuge ſind nicht zu ihrem Ausgangspunkt zu⸗ rückgekehri. 5 0 Britiſch⸗Somali haben unſere Truppen Hargeiſa eſetzt. . Wie aus Aden verlautet, wird in Militärkreiſen der Kronkolonie das Schlimmſte für die Lage der britiſchen Streitkräfte in Britiſch⸗Somaliland befürchtet. Der Vor⸗ marſch der drei italieniſchen Kolonnen auf Berbera geht in einem Tempo vor ſich, das auf minutiöſe Vorbereitung der italieniſchen Offenſive schließen läßt. Die Beſetzung von Zeila im Golf von Aden ſchon am 5. Auguſt kam den Engländern völlig überraſchend. Die Küſtenſtraße von Zeila nach Ber⸗ bera bildet, vom Meertransport abgeſehen, den einzigen Rückzuasweg. Das von der einen italieniſchen Kolonne er⸗ oberte Städtchen Hargeiſa, 50 Kilometer nordöſtlich der abeſſiniſchen Grenze und nur wenig mehr als 100 Kilome⸗ ter von Berbera, liegt bereits weit hinter der italieniſchen Front. Die zweite Kolonne reicht von Oad⸗Weina die Fluß⸗ täler herauf ins Gebirge zur Waſſerſcheide des 1700 Meter hohen Gahn⸗Nibah, der nach Norden Berbera beherrſcht, und die dritte Kolonne marſchiert längs der Straße Bobot⸗ leh über Garraro ebenfalls auf Berbera zu. In Aden be⸗ fürchtet man den Fall Berberas binnen 24 Stunden. Schwarze Tage für England Der ſiegreiche Vormarſch in Britiſch⸗Somaliland und die länzenden Aktionen der deutſchen Luftwaffe und der deut⸗ chen Schnellboote beherrſchen das Bild der römiſchen Preſſe. Die Blätter unterſtreichen die Bedeutung dieſer ſolidariſch von den Achſenmächten gegen den gemeinſamen Feind ge⸗ führten und mit jedem Tag härter werdenden Schläge, die auch durch klägliche Vertuſchungsverſuche Londons nicht ab⸗ geſchwächt werden könnten.„Popolo di Roma“ ſpricht von „ſchwarzen Tagen“ für die engliſche Kriegsführung.(Die ſchwärzeſten Tage werden aber noch kommen. Die Schriftl.) Noch ſei das Echo der letzten Erfolge der italieniſchen Luft⸗ waffe ſüdlich der Balearen nicht verhallt, und ſchon melde die deutſche Wehrmacht neue glänzende Erfolge gegen die engliſche Schiffahrt im Kanal, die ſich auf Großbritannien geradezu kataſtrophal auswirkten. Je mehr Niederlagen England ſammle, umſo drohender werde es aber in Worten. So ſchlage die engliſche Preſſe als Entgegnung auf die ita ⸗ 5 lieniſchen Siege 18 Bombardieruna oms vor. In London ſollte man ſich darüber im klaren ſein, daß ſolche Drohungen an den Ufern des Tiber keinerlei Eindruck mach⸗ ten, ſondern nur bewieſen, wie ſchwach die engliſche Ver⸗ teidigung in Wirklichkeit iſt. In dieſem Krieg habe England ſchon längſt durch die Bombenabwürfe auf offene Städte und auf wehrloſe Frauen und Kinder den Schein einer Kul⸗ turmacht abgelegt. Zum Siege werde ihm dieſes Syſtem nicht verhelfen können. „Meſſaggero“ unterſtreicht, daß die italieniſchen Aktio⸗ nen in Oſtafrika aller Welt noch einmal eindeutig die Lü⸗ genhaftigkeit und zugleich Dummheit der demokratiſchen Propaganda gezeigt hätten. Das Blatt zitiert die vor dem Kriegseintritt Italiens von franzöſiſchen, engliſchen und amerikaniſchen Blättern gewagten Vorausſagen über die Verwundbarkeit der italteniſchen Poſition in Afrika und er⸗ klärt dann: Was heute, zwei Monate nach Italiens Kriegs⸗ eintritt, in Afrika geſchehe und was noch geſchehen werde, erteile den demokratiſchen Propheten das beſte Dementi, be⸗ weiſe es doch, daß Italien nicht nur ſeine Macht in Oſt⸗ afrika zu halten, ſondern ſie auszudehnen verſtehe, während das engliſche Preſtige am Roten Meer, am Nil und am in⸗ diſchen Ozean mit ſedem Tag mehr abbröckele. Italien beherrſcht afrikaniſchen Luſtraum Ueber den jüngſten Sieg der italieniſchen Luftwaffe an der Cyrenaika⸗Grenze gegen überlegene engliſche Kampfflugzeuge meldet der Sonderberichterſtatter der „Agenzia Stefani“ Einzelheiten. Hiernach hatten die Eng⸗ länder am Vortage eine verſtärkte Lufttätigkeit erkennen laſſen. Offenbar hatten ſie es darauf abgeſehen, die in den letzten Tagen erlittenen Verluſte durch italieniſche Jagdflie⸗ ger ſowie die umfangreichen Schäden, welche die italieni⸗ ſchen Bomber angerichtet hatten, durch eine Luftoffenſive großen Stiles wettzumachen. Die trotz der gewaltigen Aus⸗ dehnung der Grenze peinlich genaue Ueberwachung durch die italieniſche Luftwaffe vereitelte aber die engliſchen Ab⸗ ſichten und ließ es nicht zu, daß der Feind die Initiative er⸗ greife. Als 27 der ſchnellſten Glauceſter⸗Fladigtor ſich der Cyreniaka⸗Grenze näherten, ſtießen ſofort 16 italieniſche Jäger gegen den Feind vor und ſtellten ihn zum Kampf. Trotz der zahlenmäßigen Ueberlegenheit der Engländer ka⸗ men die italieniſchen Flieger durch ihre glänzende Führung und ihren kühnen Wagemut zu einem neuerlichen eindeu⸗ tigen Erfolg. In ganz kurzer Folge wurden nicht weniger als fünf engliſche Apparate brennend abgeſchoſſen, wobei die Piloten bei der blitzartigen Aktion nicht einmal geit hat⸗ ten, von Fallſchirmen Gebrauch zu machen. Ein einziges italieniſches Flugzeug ereilte das gleiche Los, während der Pilot eines zweiten, in lebenswichtigen Teilen getroffenen italieniſchen Apparates mittels Fallſchirm innerhalb der eigenen Linien zu landen vermochte. Auch dieſer Luftkampf bewies ſomit erneut, daß die italieniſche Luftwaffe den afrikaniſchen Luftraum beherrſcht. Engländer hauſten wie Barbaren Die Wut der Franzoſen und Belgier Berlin, 9. Auguſt. Ein neutraler Diplomat, der ſoeben aus Frankreich zurückkommt, berichtet Folgendes: Die Wut der Franzoſen ſowohl als auch der Belgier gegen die Eng⸗ länder„kennt keine Grenzen“. Ein Engländer, der ſich etzt etwa nach Belgien hereinwagen würde, wäre ein toter Mann. Zurückzuführen ſei dieſe Wut nicht nur auf die ganz allgemein feſtzuſtellende Enttäuſchung wegen der kataſtro⸗ phalen Mangelhaftigkeit der von den Engländern geleiſteten „militäriſchen Hilfe“, ſondern auch auf das unqualifizierte Verhalten ſowohl der höheren Stäbe als auch der niedrigen Chargen in den von ihnen beſetzt geweſenen Landſtrichen. So hätten beiſpielsweiſe— und das habe er ſelbſt geſehen— die in beſſeren Häuſern einquartierten Offtziere der eng⸗ liſchen Stäbe lic in barbariſcher Weiſe in dieſen Häuſern aufgeführt. Nicht nur die Inneneinrichtung, ſondern auch Wände, Oefen, Fußböden uſw. ſeien vielfach in der übelſten Weiſe verdorben bezw. zerſtört worden. Die niedrigen Chargen hätten ſich nicht beſſer benommen. Arſulinen⸗Schweſter erſchoſſen Der Prieſter Joſef Kreps von der Abtei Keizerberg in Löwen gibt ein erſchütterndes Dokument engliſcher Kriegs⸗ führung. Die Schweſtern de Urſulinenkloſters in Löwen, Mechelſche⸗Straat 84, ſind aus Furcht vor den Engländern, die am 15. Mai die Stadt beſetzt hielten, in den an der glei⸗ chen Straße liegenden Keller einer Brauerei geflüchtet. Die Schweſter Anna Tareiſia Galis, die noch im Kloſter verblie⸗ ben war und ihren Mitſchweſtern folgen wollte, wurde auf der Straße von engliſchen Maſchinengewehrſchützen feſtge⸗ alten. Vergeblich bat ſie— nach Angaben von in der rauerei verſteckten Löwener Einwohnern— die engliſchen Maſchinengewehrſchützen ſie weiter zu laſſen. Aber ohne jedes Erbarmen eröffneten die engliſchen Maſchinengewehr⸗ ſchützen das Feuer auf die Urſulinenſchweſter, die, durch einen Herzſchuß getötet, ſofort auf der Straße zuſammen⸗ brach. Eine zu Hilfe eilende Urſulinerin wurde gleichfalls mit dem Maſchinengewehr beſchoſſen. Sie wurde ſchwer per⸗ wundet und blieb auf der Straße liegen. Nachdem ſich die Engländer zurückgezogen hatten, konnte die verletzte Schwe⸗ ſter mit einem Auto des Prieſters Mgr. dan Wayeabergg, des Löwener Hochſchuldirektors, abtransportiert und von dem Prieſter Kreps mit der letzten Oelung verſehen werden. * Nr. 187 Das Geſetz des Handelns e In Würdigung der Erfolge der deutſchen Schnell⸗ boote und Flieger gegen ſtark geſicherte britiſche Geleitzüge und des ſiegreichen Vormarſches der italieniſchen Truppen aus dem„blockierten“ Abeſſinien gegen Britiſch⸗Somali⸗ land ſtellte die römiſche Preſſe feſt, daß die Schläge der Ach⸗ ſenmächte gegen den gemeinſamen Feind mit jedem Tag härter werden. Vor allem beweiſen die OK W⸗ Berichte und die Berichte der italieniſchen Wehrmacht aber auch, daß Deutſchland und Italien es ſind, die das Geſetz des Handelns diktieren! Nicht weniger als 32 britiſche Schiffe ſind an einem einzigen Tage von unſeren Schnellbooten und Flug⸗ zeugen verſenkt oder doch ſchwer beſchädigt worden Dar⸗ über hinaus ſind 51 britiſche Flugzeuge und 12 Feſſelbal⸗ lons abgeſchoſſen, iſt der britiſche Schiffsverkehr durch wei⸗ tere Minenlegungen vor engliſchen Häfen weiterhin einge⸗ ſchränkt worden! Vertieft wird die Wirkung dieſer Angriffe noch dadurch, daß zugleich auch die britiſchen Flugzeugfa⸗ briken in Liverpool und Briſtol ſowie Flugplätze, Häfen und Flakſtellungen bombardiert worden ſind. Was aber haben die Engländer dem entgegenzuſetzen? Ihre nächtlichen Ein⸗ flüge, die diesmal— wie übrigens oft ſchon— nur unwe⸗ ſentlichen Sach⸗ und Perſonenſchaden angerichtet haben. wenngleich ſie dadurch nichts von ihrem ſchändlichen Cha⸗ rakter einbüßen. Je mehr Niederlagen England erlebt, deſto frecher iſt London im Lügen und Ableugnen. Das heißt denn doch der Gutgläubigkeit viel zumuten; Inzwiſchen hat die Welt ſich ſchon zu häufig davon überzeugen müſſen, daß britiſche„Erfolgs“⸗Meldungen feder Grundlage entbehren. wie ſie überhaupt nur in die Welt geſetzt worden ſind um engliſche Niederlagen zu vertuſchen Mit Lügen aber wird England erſt recht nicht gegen die Wehrmacht Deutſchlands und Italiens ankämpfen konnen. Nun iſt auch plötzlich die Eroberung von Zeilg., mit der die Eingliederung Britiſch⸗ Somalilands in den italieniſchen Beſitz in Abeſſinien begon⸗ nen hat,„bedeutungslos“. So haben es die Engländer je⸗ doch ſchon immer gehalten Dieſe Ableugnung ſchwerſter Niederlagen ändert jedoch nichts daran, daß die Mißerfolge Englands ſich bemerkbar machen. Mag es der britiſchen Preſſe auch gelingen, dem eigenen Volk die Verluſte zu verheimlichen, ſo ändert das doch nichts daran, daß die britiſche Bevölkerung die Erfolge der deutſchen Wehrmacht im Kampf gegen die britiſchen Schiffe in Form von unliebſamen Verkwappungen zu ſpüren bekommt. Und ebenſo werden die großen Erfolge, die das mit uns verbündete Italien gerade in den letzten Tagen er⸗ rungen hat, das Kniſtern im Gebälk des britiſchen Impe⸗ riums weſentlich verſchärfen. War nicht auch die Niederwer⸗ fung Polens, der Verluſt der Küſten Norwegens, Hollands und Belgiens und ſchließlich auch die Ausſchaltung Frank⸗ reichs„bedeutungslos“? Dieſe von Deutſchland errungenen Erfolge haben jedoch immerhin die Bedeutung gehabt daß ſie England zum Kriegsſchauplatz gemacht und die deutſche Luftwaffe und die deutſche Kriegsmarine näher an das In⸗ ſelreich herangeführt haben. Mit welchem Erfolg, das zer⸗ 8 täglichen Berichte des Oberkommandos der Wehr⸗ macht. Eine franzöſiſche Verräterflagge Sie wird nicht anerkannt.— Kriegsſchiffe in engliſchen f Dienſten. DNB Berlin, 9. Aug. Die britiſche Admiralität hat für die durch Gewalt oder Verrat in ihren Beſitz gebrachten franzöſiſchen Kriegsſchiffe eine Flaggenſonderregelung ein⸗ geführt, die 15 durch Rundfunk bekanntgibt. Danach führen franzöſiſche Kriegsſchiffe, die der Legion des in Frankreich wegen Verrats zum Tode verurteilten Generals De Gaulle angehören, am Heck die e Nationalflagge und am Bug eine quadratiſche blaue Flagge mit einem roten Kreuz in der Mitte. Franzöſiſche Kriegsſchiffe mit Beſatzungen ge⸗ miſchter Nationalität führen die Nationalflagge der betei⸗ ligten Länder. Danach wäre alſo mit dem Auftauchen von Kriegsſchiffen zu rechnen, die am 9 die franzöſiſche, die britiſche und gegebenenfalls noch weitere Flaggen unter⸗ einander führen. Für franzöſiſche Flugzeuge in engliſchem Beſitz iſt eine ähnliche Regelung eingeführt worden. Sie be⸗ halten die Kennzeichen der franzöſiſchen Luftwaffe bei und führen dazu eine blaue Kokarde mit einem roten Kreuz. Die blaue Flagge mit einem roten Kreuz iſt keine an⸗ erkannte Staatsflagge, die die Fahrzeuge, die ſie führen, zu Kriegshandlungen berechtigt. Kriegsſchiffe und Luftfahr⸗ zeuge, die die franzöſiſchen Hoheiksabzeichen führen, alſo vorgeben, für Frankreich zu kämpfen, machen ſich eines Bru⸗ ches des Waffenſtillſtandsvertrages ſchuldig und ſtellen ſich außerhalb des Kriegsrechtes. Gegen dieſe Einheiten wird mit allen Mitteln vorgegangen werden. Ihre Beſatzungen. gleichgültig welcher Nationalität, haben keinen Anſpruch, als Kriegsgefangene behandelt zu werden. Beiſetzung britiſcher Marineangehöriger. In Gibraltar wurden ein hoher Marineoffizier und zwei Matroſen der engliſchen Kriegsmarine beigeſetzt, während die Kriegsſchiffe im Hafen Ehrenſalven abgaben und die öffentlichen Gebäude halbmaſt flaggten. Die aa en Be⸗ hörden bewahren ten Stillſchwelgen dar⸗ über, welchen Einheiten die Toten angehörten. Es wird N daß die Opfer zur Beſatzung des Schlacht⸗ ſchiffes„Refolution“ gehören.— Der Militärkom⸗ mandeur von Gibraltar hat angeordnet, daß alle Gaſtſtät⸗ ten und Hotels um 9.40 Uhr abends ſchließen müſſen. Ritterkreuz für zwei Flakofſiziere Berlin, 9. Aug. Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht hat auf Vorſchlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Reichsmarſchall Göring, folgenden Offizie⸗ ren der Luftwaffe das Ritterkreuz des Eiſernen Kreuzes verliehen: dem Oberſtleutnant Wolf, Kommandeur einer Flakabteilung; dem Leutnant Corts, in einem Flakregi⸗ ment. Oberſtleutnant Wolf hat mit ſeiner Abteilung im Ver⸗ bande eines Flakkorps in vorderſter Linie das Vorgehen der Panzertruppen begleitet und ihren Uebergang hervor⸗ ragend geſtützt. Seine Abteilung konnte in dieſem erſten Kampfabſchnitt an der Weſtfront eine beſonders große An⸗ zahl von feindlichen Flugzeugen vernichten. In der Abwehr franzöſiſch⸗engliſcher Angriffe bei Abbeville hat ſich die Ab⸗ teilung in ſchwerſtem Feuer von der Erde und aus der Luft hervorragend geſchlagen. Die ruhmreichen Waffen⸗ taten der Abteilung, die durch ihren ſchneidigen Einſatz zu einem weſentlichen Teile zum erfolgreichen Abſchluß der Sommeſchlacht beigetragen hat, ſind in erſter Linie das Verdienſt ihres Kommandeurs, der durch umſichtige Füh⸗ rung und perſönliche Tapferkeit aus ſeinen Batterien das Letzte, auch in gefahrvollen Lagen, herauszuholen verſtand. Leutnant Corts hat ſich mehrfachsdurch mutiges und unerſchrockenes Verhalten ausgezeichnet. Bei den Abwehr⸗ kämpfen vor Abbeville hot er Beweiſe von ungewöhnlicher Tapferkeit gegeben. In dem wechſelvollen Ringen um den Brückenkopf Abbeville hat er mit einer Handvoll ſchnell zu⸗ ſammengeraffter Kämpfer in verbiſſener Zähigkeit und in heldenhaftem Ausharren die vorderſte Linie gehalten. Seine Unerſchütterliche Einſagbereitſchaft und das vorbildliche Beiſpiel, das er gab. haben mit dazu beigetragen, daß auch an ſeinem Kampfplatz unſeren Waffen der Erfolg beſchie⸗ den war und die feindlichen Durchbruchsabſichten vereitel. wurden. Deuiſche Soldatengräber zerſtört DNB. Berlin, 8 Aug. Daß ſelbſt Friedhöfe vor der Zerſtörungswut der britiſchen Luftwaffe nicht ſicher ſind, haben die Bombenabwürfe der letzten Wochen auf Gottes⸗ äcker und Kirchen des deutſchen Reichsgebietes eindeutig bewieſen. Nunmehr wird ein weiteres Verbrechen bekannt, das bei jedem anſtändig denkenden Menſchen Entrüſtung und Abſcheu hervorrufen muß Vor kurzem wollte ein deut⸗ ſcher Offizier auf dem deutſchen Militärfriedhof St. Lau⸗ rent⸗Blangy(Departement Pas⸗de⸗Calais) das Grab des im Weltkrieg gefallenen Bruders eines Angehörigen ſeiner Kompanie beſuchen. Er mußte dabei jedoch die Feſtſtellung machen, daß eine engliſche motoriſierte Batterie den Fried⸗ hof als Artillerieſtellung und den Baumbeſtand als Flie⸗ gerdeckung benutzte. Hunderte von Gräbern mitſamt den Grabkreuzen waren mit den Raupenſchleppern umgefahren und zerſtört. Es konnte einwandfrei feſtgeſtellt werden, daß es ſich um die 286 Batterie des 72. Feldartillerie⸗Regiments ge⸗ handelt hat. Dieſe für die engliſche Mentalität zeugende Untat iſt umſo verwerflicher, als die Engländer ihre eigenen auf franzöſiſchem Boden liegenden Kriegerfriedhöfe des Welt⸗ krieges nachweislich geſchont haben Aber was gehen die Engländer die Gräber gefallener deutſcher Soldaten an? Der Fall St. Laurent⸗Blangy iſt ein weiterer ſchlüſſiger Beweis dafür, daß den Briken nichts heilig iſt. 16 engliſche„Sieges meldungen“ ö Tolle Lügen über die Lufkkämpfe. DNB Berlin, 10. Aug. Der Bericht des OK W meldet u. a., daß in den Luftkämpfen des Donnerstag 49 britiſche Flugzeuge abgeſchoſſen wurden, während nur 10 deutſche Maſchinen verlorengingen und zwei notlanden mußten. Es war vorauszusehen, daß die Engländer, wie ſie das ja immer tun, dieſe ſchwere Niederlage nicht zugeben würden. Was ſie aber an Nachrichten über dieſe Luftkämpfe herausgaben, übertrifft ſo ziemlich alle Phantaſieerzeugniſſe, mit denen ſie ſeit Kriegsbeginn auf dem Gebiet des Luftkrieges die Menſchheit beglücken.— Reuter hal nicht weniger als 16 Meldungen veröffent- licht. In jeder Meldung wurde der britiſche„Sieg“ größer, und zum Schluß wurde kriumphierend in die Welt hinaus- geſchrien, insgeſamt ſeien 60 deutſche Flugzeuge abgeſchoſ⸗ ſen worden, wohingegen der britiſche Tauſendſaſſa nur ganze zwei verloren hälte. Das iſt ſogar für engliſche Verhältniſſe eine ſo unerhört freche Lüge. daß man nicht mehr mit einem mitleidigen Lächeln darüber hinwegſehen kann. Der Schreibmaſchinengewehrſchütze, der dieſen„tollen“ Erfolg hinter ſeinem Schreibtiſch machte, und ſeine Kampf⸗ genoſſen verſtehen ſich ja von Natur aus ſchon auf dieſes Handwerk. Angefangen hat die Siegerei im Landkrieg, und hier haben die Londoner Agitatoren bereits alles in den Schatten geſtellt, was auf dem Gebiet der Lüge in der Ge⸗ ſchichte aller Völker bisher geboten wurde. Nur einige be⸗ ſonders markante Beispiele: 3 Am 5. September 1939 wurde zur Beruhigung der Po⸗ len, die vergeblich auf die verſprochene Hilfe warteten, in London die Meldung ausgegeben, es ſei den franzöſiſchen Truppen gelungen, an mindeſtens 12 Stellen den Weſt⸗ wall zu durchbrechen. Im gleichen Augenblick, als vor Andalsnes die britiſche Offenſive in Norwegen ſo kläg⸗ lich zuſammenbrach, wurde verkündet, daß die Alliierten zu Lande, in der Luft und zu Waſſer überlegen ſeien, daß die britiſche Flotte das Skagerrak und das Kattegatt kon⸗ trollieren, daß ſomit die deutſche Zufuhr völlig abgeſchnitten ſei und daß es laut Winſton Churchill nicht lange dauern könne, bis Norwegen von der„ekelerregenden Verſchmutzung durch die Nazityrannei e werde. In dieſem Ton ging das weiter während der Kämpfe in Holland, in Bel ⸗ ien und in Frankreich. Ja, ſelbſt bei Dünkirchen wurde mmer„geſiegt“, und als man ſchließlich die Flucht des Ex⸗ peditionsheeres nicht mehr verheimlichen konnte, wurde ein „erfolgreicher Rückzug“ daraus gemacht. 5 Vielleicht aus VBerſehen hal ſich der Londoner Rundfunk, wie ein norwegiſches Blatt berichtet, vor wenigen Tagen ein ere es Geſtändnis enkreißen laſſen. Er wollte die Verluſtziffern einet—— verkleinern und gab ſie mit 1 15 und 10 oog neutraler Tonngge an. Dann etzte er hinzu dieſet Berluſt liege unter det Hälfte des wö⸗ Henltiher Hutchicennte fel ersetze, Reet we d nach, ſo käme man auf einen 10 n Geſamtverluſt von nahezu 5 Millionen Bruttoregift riti zahe zu 5 Millonen 905 Das Osloer Blatt fügt bezeichnenderweiſe hin za, dieſe 50 liege zwar anker der deulſchen Berſenkungs Rte meun det Londoner Rund. funk abet ſchon ſoviel fe dann könne man 100 den wah⸗ 5 Amfang der engliſchen Schiffstalaſtroß e leicht borſtel⸗ beginn Rechnet man das 12 die Forderung Hier iſt alſo propagandiſtiſch nichts mehr zu erben, und ſo bleibt alſo zum„Siegen“ nur noch das Gebiet des Luft⸗ krieges übrig. Wenn aber ſoviel gelogen und dabei ſo dick aufgetragen ird, dann glaubt das kein unparteiiſcher Menſch mehr. And einer gewiſſen Hetzpreſſe nimmt niemand mehr auf 5 5 g 5 Ra Dagegen er⸗ die OG W. B t n Wahr- eil in allen Ländern ſt 3. Man z, daß es die ſiegreiche deutſche! ht nötig hat, mit erbärmlichen Lügen zu em wird der Tag ja kommen, da ſolche papiernen„Siege“ ſe London nichl mehr fabriziert werden können. Ihre„Idee des Friedens“ Liſſabon, 9. Aug. General Sir Kirke, ſeines Zeichens Generaladjutant des engliſchen Königs, ſprach zur Kriegs⸗ lage. Seine Rede war ein einziges Suchen nach Entſchul⸗ digungsgründen für die verzweifelte Situation, in der ſich England befindet; ſie gipfelte in der unverfrorenen Be⸗ hauptung, die Urſache aller Kalamitäten ſei„ganz einfach die, daß es dem engliſchen Charakter entſpricht, an der Idee des Friedens ſolange wie nur irgendmöglich feſtzu⸗ halten und erſt dann ernſthaft Krieg zu führen, wenn es keine Friedensmöglichkeiten mehr gibt“ So einfach hätte Sir Kirke ſich das nicht machen ſollen, denn dieſe engliſche„Idee des Friedens“ haben allzuviele ölker in den vergangenen Jahrhunderten his zur unmit⸗ telbaren Gegenwart blutig geſpürt: ſie hat keine Werbe⸗ kraft mehr. Da die Entſchuldigungsformel des Senerals nicht zieht, müſſen die Engländer ſich ſchon an die ſtichhal⸗ tigſten Schlußworte ſeiner Rede halten, daß nämlich„Groß⸗ britannien ſetzt einer ſehr ernſten Zeit entgegengeht“. Hier können auch wir nicht widerſprechen. Das Liebeswerben um Indien England braucht meht Kanonenfutter. Stockholm, 9g Aug.„Das Mutterland muß ſich diesmal in ganz beſonderem Maße auf die Treue Indiens ſtützen“ Dioey Englands ſchwierige Lage ſehr jut kennzeichnenden Satz prägt der Londoner Rundfunk in einem von Heuchelei triefenden Bericht im Zuſammenhang mit einem im Unter⸗ haus angekündigten Plan für eine zukünftige Verfaſſung Indiens, der allerdings ſchon wenige Stunden päter eine erſte Antwort fand als die USA ⸗Preſſe aus Bombay mel⸗ dete, daß führende Kreiſe der Allindiſchen Kongreßgartei das Londoner Angebot als ungenügend betrachteten. Es muß doch der Teufel ſchlecht um England ſtehen, wenn es einen ſolchen Hilferuf an ein Land richtet, deſſen Bevölkerung bis auf eine verſchwindend kleine Oberſchicht keinen ſehnlicheren Wunſch hat, als endlich von den Lon⸗ doner Blutſaugern befreit zu ſein. Trotzdem verſucht der Londoner Rundfunk, dem indiſchen Volk klarzumachen, wie gut es doch eigentlich die Engländer mit ihnen meinen. Der immer wiederholten Lüge daß in Indien von Unter⸗ drückung und Gewaltherrſchaft keine Rede ſein könne, folgt die Feſtſtellung, daß das britiſche Weltreich„einen lebendi⸗ gen Organismus darſtellt. in dem die Beziehungen zu ſei⸗ nen Einzelmitgliedern nicht ſtarr geregelt ſondern ſtets den wechſelnden Umſtänden angepaßt ſind“ Was katſächſich den wechſelnden Umſtänden“ angepaßt iſt. wiſſen die un⸗ terdrückten Völkerſchichten nicht nur Indiens, ſondern des geſamten Empire nur zu gut. Es ſind die Methoden der Ausbeutung und Auspfünderung. Scheinheilig wie eben nut ein Brite ſein kann, verkündet der engliſche Sprecher dann, daß die britiſche Regierung ſtets verſucht habe, den indiſchen Wünſchen Rechnung zu tragen. Aber— und nun kommt der Pferdefuß— es ſei ſehr ſchwierig, derartige Reformen durchzuführen. Einen weiteren Gipfelpunkt bri⸗ tiſcher Unverfrorenheit und Verdrehungskunſt ſtellt auch die hochtrabende Phraſe dar,„Indien iſt ſich bewußt, daß die Zugehörigkeit zum britiſchen Weltreich den Weg zur Freiheit weiſt“(5 Um was es den Engländern in Wirklichkeit auch dies⸗ mal wieder gehl, enthüllt ſchließlich klar und deutlich die Feſtſtellung des Londoner Rundfunks:„Indien iſt an den jetzigen Krieg näher herangerückt als ſe“ Was heißen ſoll, daß England heute nötiger denn ſe Kanonenfutter braucht. Rumänien muß Opfer bringen An der Seite Deutſchlands und Italiens. Bukareſt, 10. Aug. Der rumäniſche Miniſterpräſident Gigurtu wandte ſich in einer Rundfunkanſprache an das ru⸗ mäniſche Volk. Er befaßte ſich einleitend mit der Außenpo⸗ litik, die Rumänien in der Vergangenheit geführt hatte. Die Bedeutung des Intereſſes an guten Beziehungen zu Deutſch⸗ land habe ſich, ſo ſtellte der Miniſterpräſident ſodann feſt, von dem Augenblick an durchgeſetzt, in dem mögliche inter⸗ nationale Störungen vorauszuſehen geweſen ſeien, wobei der Redner den deutſch⸗rumäniſchen Wirtſchaftsvertrag und die Neutralitätserklärung ſeines Landes als Auswirkung die⸗ 15 veränderten politiſchen Einſtellung gegenüber dem Deut⸗ chen Reich kennzeichnete Daß dieſe notwendige Annäherung nicht früher ſtaktfinden konnte, habe ſeinen Grund in der Zuſammenſetzung eines vergangenen Regimes, das in einer eventuellen Annäherung an die Achſe die endgültige Aus⸗ löſung eines politiſchen Syſtems erblickte, mit deſſen Ver⸗ ſchwinden ſie ſich nicht haben verſöhnen können. 5 Erſt eine von dem Geiſte der Erneuerung auf allen Ge⸗ bieten des nakionalen Lebens beſeelte Regierung habe die Politik an der Seite Deutſchlands und Italiens für die den Inkereſſen des rumäniſchen Volkes günſtigſte gehalten. Dieſe Politik ſei imſtande, Rumänien ein würdiges Gedeihen zu ſichern und es gleichzeitig in ſeinem kulkurellen und wirt⸗ ſchaftlichen Leben vor dem Einfluß des Judentums zu ret⸗ ken. Gigurtu wies in dieſem Zuſammenha darauf hin, daß dieſe Erneuerung gewiſſe Opfer in ſich ſchließe ſowie 0 5 einer Verſtändigung mit ungarn und 1 Bulgarien. Die rumöniſche Regierung wünſche eine ſolche Verſtändigung auf einer Grundlage die 15 die Zu⸗ kunft eine friedliche und wirklich freundſchaftliche Nachbar⸗ ſchaft verwirkliche. a a n Die Bereinigung der Lage im Verhältnis zu Bulga⸗ rien, der weniger Schwierigkeiten im Wege ſtünden, ſolle einem Streit zwiſchen zwei Völkern ein Ende ſetzen, die ſich im Laufe ihrer Geſchichte oft und verſtändnisbereit gehol⸗ fen hätten. Gigurtu gab dann der Hoffnung Ausdruck, daß die Be⸗ 5 zur Sowjetunion nun auf der er beſten Nachbarſchaft ſich entwickeln könnten, die von jeßt ab beſtehen müſſe. Der Miniſterpräſident ſchloß mit dem Appell an die nationale Einheit die der Nation an ihren Grenzen gutnachbarliche Beziehungen und einen dauerhaf⸗ ten und würdigen Frieden gewährleiſten werde. [Man könnt ſparen meinen wir wenn man die Kniehoſen auch für Er⸗ ernannte rundlage Churchill in Kniehöschen? Genf, 9. Aug. Mit Stolz weiſt ein Leſer des Mirror“ in einer Zuſchrift darauf hin, daß man in Eng⸗ land bereits die verſchiedenſten Dinge, wie z. B Papier Pappe und Metalle der verſchiedenſten Art, in beträcht⸗ lichen Mengen einſpare. Andererſeits, ſo meint er entrüſtet verſchwende man aber Tauſende von Metern an Tuchen. Man könnte doch die jungen Männer die noch nicht völlig erwachſen ſind, ebenſogut mit kurzen Hoſen herumlaufen laſſen wie mit langen Dadurch würden beträchtliche Men⸗ gen an Stoffen eingeſpart werden können. Ein guter Gedanke, der noch nicht zu Ende gedacht iſt. Tauſende Meter Stoff darüber ginaus ein⸗ Garanten einer gerechten Neuordnung Europas übernah⸗ men. Niemand brauche deshalb Befürchtungen um die Selbſtändigkeit und Souveränität der Nation zu' hegen. Der neue Geſandte in der Slowakei Preßburg, 9 Aug. Auf dem Sommerſitz des flowakiſchen Staatsoberhauptes in Klein⸗Topolcany wurde der neu⸗ deutſche Geſandte Manfred von Killinger bei Staatspräſident Dr Tiſo in feierlicher Antrittsaudienz emp⸗ fangen Die Ueberreichung des Veglaubigungsſchreibens er⸗ folgte in Anweſenheit des Miniſterpräſidenten und Außen⸗ miniſters Dr Tuka, wobei der deutſche Geſandte in ſeiner Anſprache u. a. hervorhob daß er zu ſeinem Teil an der weiteren Feſtigung und am Ausbau autnachbarlicher und freundſchaftlicher Beziehungen zwiſchen dem Großdeutſchen Reich und der Slowakei im Geiſte des Vertrages vom 23 März 1939 beitragen und zugleich auch die Entwicklung und den Aufbau des fungen ſlowakiſchen Staates unter- ſtützen wolle. In ſeiner Antwort erklärte Staatspräſident Dr Tiſo u. a., es ſei ſein inniger Wunſch, daß die auf einem aufrichtigen Willen beider Seiten aufgebaute Schutz⸗ freundſchaft zwiſchen Deutſchland und der Slowakei weiter gedeihen möge. Er verſicherte dem deutſchen Geſandten bei der Ausübung ſeiner Miſſion Unterſtützung und Mitarbeit ſowie auch die Mitarbeit der ſlowakiſchen Regierung. Vertrauen zum deutſchen Wirtſchaftsſyſtem Der flowakiſche Innenminiſter Sano Mach nahm auf der Landestagung der Parteiſekretäre der Slowakiſchen Volks. partei zu grundſätzlichen Fragen der ſlowakiſchen Poiitſk Stellung. Seit der glücklichen Begegnung der ſlowakiſchen, Staatsmänner mit den führenden Männern des Reiches in Salzburg, ſo erklärte er, ſei eine neue Aera der Zuverſicht und des Vertrauens angebrochen. Es wäre eine Sünde wi⸗ der die Natur, ſich nicht unter den ſegensreichen Einfluß zu ſtellen, den das deutſche Volk in dieſem Raum zum Nutzen aller Völker ausübe. Es wäre auch eine dumme Eindil⸗ dung, für einen Dreimillionenſtaat eine ſpezielle Sozial⸗ und Wirtſchaftsordnung ſchaffen zu wollen, wenn größere Völ⸗ ker eigentlich ganz Europa das deutſche Syſtem als den „Daily wachſene einführen würde. Wie vortrefflich wurde es doch wirken, wenn der britiſche Blockademiniſter in kurzen Hoſen vor dem Unterhaus ſeine bekannte Erklärung abgeben würde, die letzten Lücken in der Blockade Deutſchlands ſejen nunmehr geſchloſſen oder ſogar Churchill mit den kurzen Höschen mit der Verſicherung, England müſſe den Krieg gewinnen, weil ihm im Gegenſatz zu Deutſchland die Hilfs⸗ 929 1 der geſamten Welt offen ſtehen, einſchließſſch der Stoffe! ASA ſollen nicht Vorſehung ſpielen DRB. Neuyork, 9. Auguſt. In einer Anſprache vor den Studenten der Columbia⸗Univerſität erklärte der ſozialiſti⸗ ſche Präſidentſchaftskandidat Norman Thomas, daß die Be⸗ mühungen der Vereinigten Staaten, in internationalen Angelegenheiten eine göttliche Vorſehung zu spielen, Ame rika wahrſcheinlich den Verluſt der Freundſchaft der meiſten Nationen Europas und Aſiens eingetragen habe. Die Außenpolitik der Rooſevelt⸗Regierung gehe von der falſchen Annahme aus, daß Amerika ſowohl die Weisheit, wie auch die Macht beſitze, in aller Welt eine gottähnliche Rolle zu ſpielen. Als univerſeller Kreuzfahrer glaube die US A⸗Re⸗ gierung, überall nach dem Rechten ſehen zu müſſen, und Recht ſei ſtets das, was mit Amerikas Wirtſchaftsintereſſen übereinſtimme Demgegenüber meinte Thomas, Amerika ſollte in tiefer Dankbarkeit für ſeine außerordentlich glück⸗ liche geographiſche und hiſtoriſche Lage ſich ſeinen inneren Aufgaben widmen und verſuchen eine Demokratie der Tat zu ſein. 2 Kurzmeldungen Spaniſche Zeitungsdirektoren in Deutſchland. Berlin, 9. Aug Einer deutſcher Einladung folgend kra⸗ fen in Begleitung des Preſſereferenten der deutſchen Bot⸗ ſchaft in Madrid. Legationsrat Lazar, die Direktoren der namhafteſten ſpaniſchen Zeitungen zu einem mehrtägigen Aufenthalt in der Reichshauptſtadt ein. Am Nachmittag waren die ſpaniſchen Journaliſten Gäſte des Leiters der Se des Auswärtigen Amtes. Vortragenden egationsrat Dr. Schmidt. bei einem Empfang im Aus⸗ landspreſſeelub, an dem Vertreter des Oberkommandos der Wehrmacht, der Preſſeabteilung der Reichsregierung, dem Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propaganda und des Auswärtigen Amtes teilnahmen. die ſpaniſchen Gäſte ſolgten Freitag einer Einladung des Reichspreſſe⸗ chefs Dr. Dietrich zu einem Abendeſſen. In den nächſten Tagen beſichtigen ſie die bedeutendſten Induſtriewerke und ſozialen Einrichtungen des Reiches. Am Mittwoch verläßt die ſpaniſche Abordnung Berlin, um ſich nach Prag und Wien zu begeben. 8 Wien. Der Kommandeur des Kgl. Bulgariſchen Arbeils⸗ dienſtheeres, Oberſt Ganeff, traf in Wien zu einem länge ten Beſuch des Reichsarbeitsdienſtes ein, Nach einem Auf⸗ enthalt in Berlin wird Oberſt Ganeff insbeſondere Gele⸗ enheit nehmen die Aufgaben des Reichsarbeitsdienſtes in en Einſatzgebieten kennenzulernen. 5 5 Liſſabon. Nach einer Londoner Meldung iſt der ſchw diſche Frachtdampfer„Atos“(1500 BRT) während ſeiner Reiſe von einem engliſchen Hafen nach Schweden geſunken. Genf. Am Donnerstag nachmittag wurde im Appella. tionsgebäude in Vichy in Anweſenheit des franzöſiſchen Ju tizminiſters der Staatsgerichtshof, der durch einen Ver aſſungsakt und ein Geſetz vom 30. Juli 1940 geſchaffen 19 wurde offiziell errichtet. Tokio. Die Vertreter in Kwantung, Mandſchukuo und Korea haben Maßnahn 5 gegen die Wühlereien von Angehörigen derjenigen Sta vorbereitet, die Mandſchukuo nicht anerkannt und ihre Pr 5 8 vilegien mißbraucht haben. 5 5 — des Geheimen Sicherheitsdienſe. Zur Berufung Nobert Wagners ins Elſaß NSG. Der jetzt auch durch Erlaß des Führers zum Chef der Zivilverwaltung im Elſaß ernannte badiſche Gau⸗ leiter und Reichsſtatthalter Robert Wagner iſt in Lindach am Neckar geboren und vollendet am 13. Oktober das 45. Lebensjahr. Er wandte ſich vor dem Weltkrieg dem Lehrerberuf zu und war bei Kriegsausbruch am Lehverſeminar Heidelberg. Sofort meldete er ſich als Kriegsfreiwilliger und nahm an den Kämpfen an der Weſtfront mit dem zweiten badischen Grenadierregiment 110 teil. Er wurde bald zum Offizier befördert, erhielt außer anderen Kriegsauszeichnungen das EK. 1 und war mehrmals verwundet. Nach Ab entſchied ſich 9 em Heer. N ht dienen. eich zu vernichten igenformation an d ö ng der Unruhen zunächſt in den badiſ Städten Mannheim, Heid und Karlsruhe im Sommer 1919 und im Ruhrgebiet von April bis Juni 1920. Nachdem man wiederholt verſucht hatte, den Frontoffizier in ratsverfahren zu verwickeln, wurde er nach Villingen verſetzt. Von dort erfolgte im September 1923 ſeine Kommandierung an die Infanterieſchule in München. Dieſe Berufung war für das Schickſal Robert Wagners beſtimmend. Er hörte Adolf Hitler und gewann die Ueber⸗ zeugung, daß der Führer der jungen Bewegung allein be⸗ rufen ſei, das deutſche Volk aus Ohnmacht und Not empor⸗ zuführen. Als der Führer am 9. November 1923 marſchierte, führte ihm Robert Wagner die ganze Infanterieſchule zu. Nach dem Zuſammenbruch der Erhebung wurde Robert Wag⸗ ner zu einem Jahr und drei Monaten Feſtungshaft ver⸗ urteilt, wovon er drei Monate in Unterſuchungshaft verbüßte. er ſich in einer Fr elberg Sofort nach der Freilaſſung nahm Robert Wagner ö unter Einſatz ſeiner ganzen Perſönlichkeit den SA. unter dem Namen„Schlageterbund“ ins Leben gerufen hatte. Im Oktober 1929 war die Bewegung bereits ſo ſtark, daß der Gauleiter mit fünf Parteigenoſſen als Abgeordneter in den badiſchen Landtag einziehen konnte. Nach der Machtübernahme im Reich als Reichskommiſ⸗ ſar für Baden eingeſetzt, bedurfte es am 9. März 1933 des entſchloſſenen Eingreifens Robert Wagners, um die Syſtem⸗ regierung in Baden endlich zu beſeitigen. Am 5. Mad erfolgte die Berufung zum Reichsſtatthalter in Baden. In den Jahren ſeit 1933 hat dann Nobert Wagner in unabläſſiger Arbeit den weltanſchaulichen, politiſchen und wirtſchaftlichen Aufbau des Gaues Baden vollzogen. Der Kriegsausbruch im vorigen Jahr ſtellte den Reichsſtatthal⸗ ter vor neue verantworkungsvolle Aufgaben. Wieder hatte Anſer Gau das bittere Grenzlandſchickſal zu tragen, als die Kreiſe am Oberrhein unmittelbar Kampfzone wurden und großenteils geräumt werden mußten. Der Neichsminiſter des Innern ſetzte zur Löſung dieſer Aufgabe Reichsſtatthal⸗ ter Robert Wagner als Freimachungskommiſſar für den Gau Baden ein. Als dann im Juni dieſes Elſaß⸗Lothringen von unſeren wurde Rober Jahres das alte Reichsland Truppen zurückerobert war, Wagner, der über die willkürliche Verſailler immer die ſtammesmäßige Einheit des Ober⸗ Theinraumes leßendig empfunden hatte und ſich beſonders die Pflege der geiſtigen und kulturellen Beziehungen in dieſem Geſamtraum angelegen ſein ließ, am 15. 6. 1940 durch Erlaß des Oberbefehlshabers des Heeres zum Ehef der Zivilver⸗ waltung für das Elſaß eingeſetzt. Dieſe Ernennung wurde fetzt durch den Erlaß des Führers endgültig beſtätigt. Nochmals: Keine Einreiſegenehmigung ins Elſaß! NSG. Nach wie vor lauſen beim Chef der Zivilverwal⸗ kung im Elſaß ungezählte Geſuche um Einreiſegenehmigung ins Elſaß ein. Es wiro deshalb noch einmal bekanntgegeben, daß nur denjenigen Volksg noſſen die Einreiſe geſtattet wer⸗ den kann, die als Angehörige von Dfenſtſtellen des Staates und der Partei oder als deren Beauftragte beruflich im Elſaß zu tun haben. Alle anderen Geſuche ſind zwecklos und können künftig much nicht mehr beantwortet werden. Hierzu ſchreibt der NS.⸗Gaudienſt Baden: In der Reichsſtatthalterei in Karlsruhe drängen ſich täglich die An⸗ tragſteller, die die Einreiſe nach dem Elſaß erhalten wollen. Ihre Beſuche ſind aber ebenſo zwecklos wie die Flut von ſchriftlichen Anträgen in dieſer Angelegenheit. Ihren Wünſchen kann deshalb nicht Rechnung getragen werden, weil die Bevölkerung der von den Franzosen ſeinerzeit geräumten Grenzbezirke großenteils aus Südfrankreich und wo man ſie ſonſt untergebracht hatte, noch nicht zurückgekehrt iſt. Auch da, wo die Evakuierten bereits zurückgekommen ſind, beginnen Handel und Wandel erſt allmählich anzulaufen. Auch ſind die Wohnhäuſer noch nicht in Ordnung gebracht. Aus den angeführten Gründen muß der Perſonenkreis der Zugelaſſenen ſo klein wie möglich gehalten werden. Die verantwortlichen deutſchen Stellen wollen mit ihren einſchrän⸗ kenden Maßnahmen verhüten, daß im Elſaß Arbeitsloſig⸗ keit und Wohnungsnot entſtehen und das ganze öffentliche Leben in Anordnung gerät. Private und geschäftliche Inter⸗ eſſen können daher nicht berückſichtigt werden. Die Zulaſſung kann, wie wiederholt mitgeteilt, bis auf weiteres nur erteilt werden an Angehörige der Partei⸗ und Staatsdienſtſtellen und diejenigen, die von dieſen Stellen mit den dringendſten Aufbauaufgaben betraut ſind. Auch ihre Zahl wird auf das äußerſte Maß beſchränkt. 5 Es ſei hier auch darauf hingewieſen, daß— entgegen einer irreführenden früheren Veroffentlichung— die Aft⸗ Elfäſſer ebenfalls noch warten müſſen. Eine Ausnahme⸗ behandlung erfahren lediglich diejenigen Perſonen, die im Elſaß ihren ſtändigen Wohnſitz haben, dieſen bei Kriegsaus⸗ Bruch verlaſſen mußten und ſich fetzt im Reich aufhalten. Sie Hochver⸗ Tönnen damit rechnen, daß nach kurzer Ueberprüfung ihrem Antrag auf Heimkehr euch ird, Aus Baden und den Nachbargauen Schwetzingen.(Der 5 Führer als Pate.) Für das zehnte le 1585 Lind des Schuhmachers Eugen Zimmermann der Führer die Ehrenpatenſchaft. Zugleich ging Ehrengabe für das Patenkind zu. En de.) Hier fiel erchen des Landwirts Dold ick in einen Kübel mit wurde ſo ſchwer verbrüht, och Immen kommt es immer wi hängen und dad einzubüßen. Die Kleii ingen (Warnt daß Kinder!) Leider ch Kinder an Fahrzeuge en, Leben und Geſundheit en können deshalb nicht oft und ein⸗ er Unſitte gewarnt werden, die eben m ſiebenfährigen Knaben bös mit⸗ an ein Laſtfuhrwerk ge⸗ die 1 ch geſpielt hat. unge hatte ſi hängt. Als er vor der Schule abſpringen wollte, verlor er die Ueherff und wurde von einem Motorrad angefahren. Ein Oberſchenkeſbruch und Schürfungen am Kopfe waren die Folgen (). Pforzheim.(Zuchthaus für einen Volks- ſchädling.) Der 32jährige ledige Rudolf Pimminstorfer, zuletzt in Pforzheim wohnhaft, ſtand unter der Anklage des Verbrechens gegen die Volksſchädlingsverordnung. Er hat von Oktober 1939 bis Januar 1940 als Proviſionsvertreter einer Stuttgarter Textilwarenfirma zahlreiche Aufträge ge⸗ tätigt mit der Zusicherung an die Kundinnen und Kunden, daß ſeine Firma noch ein größeres Lager in Textilwaren beſitze, die ſie bezugsſcheinfrei liefern könne. Die Anzahlun⸗ gen, die ſich in den zur Anklage ſtehenden Fällen auf einige hundert Mark beliefen, durfte er vereinbarungsgemäß an⸗ nehmen und auf ſeine Proviſion verrechnen. Durch Rückfra⸗ gen von Kundinnen, die nur unter der Zuſicherung der be⸗ zugsſcheinfrejen Lieferung der Waren ihre Beſtellungen auf⸗ gegeben hatten, kam man auf den Schwindel. Der An⸗ geklagte verdiente bei ſeiner Firma in Friedenszeiten durch⸗ ſchnittlich 800 Marf monatlich, verspielte aber einen großen Teil ſeines Verdienſtes bei einer Spielbank und gab auch ſonſt viel Geld für ſeinen perſönlichen Bedarf aus. Die Strafkammer erkannte im Sinne der Anklage in Verbindung mit fortgeſetzten Betrugs und wegen ſchwerer Urkundenfäl⸗ ſchung, begangen durch Fälſchung eines Beſtellſcheines, 5 eine Geſamtzuchthausſtrafe von einem Jahr einem Mona unter Anrechnung von vier Monaten der erlittenen Anter⸗ ſuchungshaft. Nelenweg b. Schopfheim.(Hohes Alter.) Die älteſte Einwohnerin der Gemeinde, Anna Katharina Senn, konnte ihren 98. Geburtstag feiern. Trotz des hohen Alters kann die Greiſin ihren Haushalt noch ſelbſt beſorgen. St. Georgen.(Tödlicher Betriebsunfall.) Beim Transport einer Maſchine in einem hieſigen Fabrik⸗ betrieb ereignete ſich ein ſchwerer Unfall. Dabei wurde der 58jährige Mechaniker Wilhelm Staiger ſo ſchwer verletzt, daß er im Villinger Krankenhaus ſtarb. Ludwigshafen Ins Konzentrationslager.) Der ledige Karl Hollenbach, geb. 23. 4. 1911 in Ludwigs⸗ hafen, wurde von der Kriminalpolizei Ludwigshafen als Be⸗ rufsverbrecher und Aſozialer in polizeiliche Vorbeugungshaft genommen und in das Konzentrationslager Dachau eingelie⸗ fert.— Jakob Huter, geb. am 27. 10. 1910 in Ludwigs⸗ hafen und zuletzt hier wohnhaft, iſt bis fetzt dreimal wegen Sittlichkeitsperbrechen erheblich vorbeſtraft worden. Im In⸗ tereſſe der Reinhaltung der Jugend wurde er durch die Kri⸗ minalpolizeiſtelle Ludwigshafen im Anſchluß an die Ver⸗ büßung einer längeren Freiheitsſtrafe wegen Sittlichkeitsver⸗ brechens in polizeiliche Vorbeugungshaft genommen und in ein Konzentrgtionslager eingeliefert. f Frankenthal.(Bon der Feldbahn überfahren und getötet.) Auf einer Bauſtelle in der Nähe von Mörſch wurde der 18jährige Hilfsheizer Erwin Hartmann auls Worms von einem Feldbahnzug überfahren. Der junge Mann, der vermutlich von dem Bremswagen heruntergefal⸗ len iſt, war ſofort tot. l Speyer.(Todesſturz vom Gerüſt.) Der 66jäh⸗ rige verheiratete Brauereiarbeiter Weinſchütz ſtürzte in der Mälzerei von einem 15 Meter hohen Gerüſt ab und erlag einige Stunden ſpäter den ſchweren Verletzungen, die er ſich bei dieſem Sturz zugezogen hatte. a 5 Wefoenthal.(Der Fuchs im Hühnerhof.) Hier ſtahl ein Fuchs in einigen Höfen Hennen und Junghühner, in einem Garten ſogar eine zehnpfündige Pfauhenne. Keiſerslautern.(85jähriger S A.⸗Mann.) Der älteſte SA.⸗Mann des hieſigen Standortes, Eichmeiſter a. D. Friedrich Cordier vom Gersweilerhof, feierte ſeinen 85. Ge⸗ Buürtstag, Trotz des weiten Weges nimmt der alte Kämp⸗ fer 18 jeder Witterung am Dienſt ſeines Sturmes regel⸗ mäßig teil. Bidabileh(Tot aufgefunden.) In der Nähe von Einöd wurde eine weibliche Leiche aus dem Schwarzbach geländet. Es handelt ſich um die 30 jährige Helene Heidmann aus Zweibrücken, die ſeit einigen Tagen aunhemgig war und wegen eines ſchweren Gemütsleidens freiwillig in den Tod ging. 5 8 Baltersweiler.(Kind tot gefahren.) Der fünfjäh⸗ rige Junge des Einwohners Lang geriet beim Ueberſchreiten der Straße unter einen Laſtwagen und war ſofort tot, Mainz.(Von der Straßenbahn totgefahren.) In der Nähe des Domes wollte eine Frau die Straße über queren, lief aher direkt in die Straßenbahn hinein. Der Wagenführer bremſte den Wagen ſofort ab. konnte aber nicht mehr verhindern, daß die Räder über die Frau hinwegain⸗ gen. Die 45 jährige Frau war ſofort kot. Frankfurt a M.(Junges Mädchen vermuß t!) Seit 5 28 Juli wird die 16 jährige Eleonore Müller, Cordierſtraße 10, vermißt. Das Mädchen iſt etwa 1,65 m groß, hat kräftige Geſtalt, dunkelblondes Haar Bubikopf und t beiges Koſtüm, roſa Bluſe und Unterrock, hraune Strümpfe und rote Halbſchuhe. Wer 1 5 die Vermißte in der letzten Zeit geſehen der en Anga en über ihren derzeitigen Aufenthaltsort machen? Mitteilungen gebräuntes Geſicht. Es trä 2— nimmt jede Polizeidienſtſtelle entgegen.“ Die Wiederaufnahme des Eiſenbahnverkehrs im Elſaß. Straßburg. Durch das vorbildliche Zuſammenwirken des Reichsbahnperſonals der Reichsbahndirektion Karlsruhe mit den Eiſenbahnpionieren und dem einheimiſchen, deutſchſtäm⸗ miſchen elſäſſiſchen Eiſenbahnperſonal, hat ſich die raſche Wie⸗ derherſtellung der hauptſächlichen Eiſenbahnſtrecken im Elſaß ſchon jetzt ermöglichen laſſen, ſodaß trotz der ſinnloſen Brük⸗ kenzerſtörungen durch die Frinzoſen ein ununterbrochener Eiſenbahnverkehr von der Pfalz über Straßburg— Kolmar —Mülhauſen bis Belfort geſchaffen iſt. Auch eine große An⸗ zahl Seitenlinien iſt wieder in Betrieb. So iſt u. a. auch der unmittelbare Eiſenbahnverkehr zwiſchen Mülhauſen und Kolmar mit Fr tell burg über die wiederhergeſtellte feſte Brücke bei Breiſach ermöglicht. Straßburg iſt außer Richtung Pfalz — Kolmar auch mit Reichsbahnomnibus, der im Anſchluß an einige Züge der Deutſchen Reichsbahn in Kehl verkehrt, er⸗ reichbar. Der Eiſenbahnbetrieb im Elſaß wird durch die Reichsbahndirektion Karlsruhe geleitet. Neben dem einhei⸗ miſchen deutſchſtämmigen elſäſſiſchen Perſonal üben Reichs⸗ bahnbeamte aus dem Reichsbahndirektionsbezirk Karlsruhe die dienſtliche Aufſicht aus. Zur Leitung innerhalb beſtimm⸗ ter Bezirke ſind bereits mehrere Eiſenbahnbetriebs⸗Verkehrs⸗ und Maſchinenämter eingerichtet, deren Zahl mit dem fort⸗ ſchreitenden Bedarf noch vermehrt wird. Der Perſonen⸗ und Güterverkehr iſt— den Verhältniſſen und Bedürfniſſen ent⸗ ſprechend— ſchon recht lebhaft, ſodaß die Reichsbahndirek⸗ tion Karlsruhe ſich bereits genötigt ſah, als Erſatz für Eiſen⸗ bahnſtrecken, die noch nicht in Betrieb genommen werden können, Eiſenbahnktaftlinien einzurichten. Aehnlich wie die elſäſſiſchen Eiſenbahnen durch die Reichsbahndirektion Kaxls⸗ ruhe, werden die lothringiſchen Eiſenbahnen unter. Lei⸗ tung der Eiſenbahndirektion Saarbrücken betrieben. Für die Eiſenbahnen im Elſaß iſt der Präſident der Reichsbahndirek⸗ tion Karlsruhe, Dr. Roſer, und für die in Lothringen der Präſident der Reichshahndirektion Saarbrücken, Frorath, zu⸗ ſtändig. Die Organiſation der Eiſenbahnen deckt ſich ſomit mit der Oragauiſation der Zivilverwaltung. »Tapferes Mädel. Als im Ammerſee bei Schorndorf in den Abendſtunden einige Mädchen badeten, hörten ſie plötzlich Hilferufe und ſahen einen Mann im Waſſer um ſich ſchlagen. Die Mädchen ſchwammen ſchnell der Anfallſtelle zu. Die 15jährige Leni Baur von Pähl holte den dem Ertrinken nahen Mann zweimal aus der Tiefe, und ſeinen Kopf über Waſſer haltend ſchwamm ſie auf dem Rücken dem Ufer zu. Als ſie ſchon nahe am Ufer waren, wurden ſie bemerkt: ein paar Kähne fuhren entgegen und nahmen den Mann auf. Die Wiederbelebunasverſuche waren von Erfola. * Tabakspfeife als Todesurſache. In Rengshauſen führte eine oft gerügte Anſitte zum Tode. Der Arheiter Knirim ſtieß auf ſeinem Fahrrad mit einem Motorradfahrer zusammen. Dabei drang ihm die Tabakspfeife, die er bei der Fahrt im Munde hielt, in den Hals und verletzte ihn ſo ſchwer, daß er nach wenigen Stunden ſtarb. * Aus falſchem Ehrgeiz in den Tod. Der 15jährige Sohn einer Familie in Solingen hatte ſich mit einem etwas älteren und ſtärkeren Jungen zunächſt gebalgt. Daraus wurde ſpäter ein Streit, in dem der jüngere eine Tracht Prügel bezog. Untröſtlich über dieſe Niederlage begab ſich der Junge nach Hauſe. Als man am nächſten Morgen feſtſtellte, daß er ſich nicht zu ſeiner Arbeitsſtätte begeben hatte, fand man ihn in ſeinem Schlafzimmer erhängt vor. Den Hals aufgeriſſen. Beim Herausführen von Zug⸗ ochſen aus dem Stall wurde der Austrägler Joſef Grätz in Geltendorf(Bayern) von einem der Tiere angegriffen. Ein Ochſe riß ihm mit ſeinem Horn den Hals 17 Der von dem Ochſen geführte Stoß war hart an der Halsſchlagader vorbeigegangen. a 0 * Auf dem Faherad vom Tode ereilt. Auf der Straße zwiſchen Tollbach und Pürkwang(Bayern) wurde eine zu⸗ nächſt unbekannte männliche Leiche aufgefunden, neben der ein Fahrrad und ein Reiſekoffer mit Kleidungsſtücken lagen. An der Leiche waren weder Spuren einer Gewaltanwendung, noch eines Anglücksfalles erſichtlich. Die Ermittlungen er⸗ gaben, daß es ſich bei dem Toten um den 20jährigen Mechaniker Karl Thaler von Biburg handelte, der einer plötzlich eingetretenen Herzlähmung erlegen ſein dürfte. Der Kinderwagen auf dem Omnibus. In Mühlhau⸗ ſen bei Höchſtadt an der Aiſch trug ſich ein eigenartiger An⸗ glücksfall zu. Dort wurde in den Morgenſtunden ein Omni⸗ bus, der Arbeiter nach Nürnberg befördern ſollte, aus einer Scheuer gefahren, in der er die Nacht über eingeſtellt war. Da ſich auf dem Wagenverdeck ein Kinderwagen befand und das Scheuertor zu niedrig war, wurde beim Herausfahren der obere Torbalken der Scheuer herausgeriſſen, ſodaß die Mauern einſtürzten. Von den vor der Scheuer wartenden Arbeitern erlitten drei ſchwere Verletzungen. Tödlicher Sturz in Scheibenſplitter. Beim Trans⸗ port eines Stieres in Vilsbiburg war dieſer plötzlich ſcheu geworden und mit dem Kopf in ein Schaufenſter gerannt, wobei der 16jährige Metzgerlehrling Zehentbauer in die Scheihenſplitter fiel und ſchwere Verletzungen am Fuß er⸗ litt. Im Krankenhaus iſt der Verunglückte, der einen außer⸗ ordentlich ſtarken Blutverluſt. hatte, nunmehr geſtorben. Das Kind auf dem Bahndamm. Das anderthalb⸗ jährige Söhnchen des Bahngehilfen Wolfgang Fiſcher in Raubental bei Endorf geriet in einem unbewachten Augen⸗ blic vo Bahnwärterhäuschen in die Nähe des Gleiſes, als ein Güterzug heranfuhr. Obwohl der Zugführer ſofort bremſte, konnte er den Zug nicht mehr rechtzeitig zum Halten bringen. Das Trittbrekt eines Wagens erfaßte das Kind, wobei es ſo ſchwere Verletzungen am Kopf erlitt, daß es nach kurzer Zeit ſtarb. 5 Den eigenen Fuß geſpalten. Dem Einwohner Lorenz Müller in Wiedergellingen glitt beim Holzmachen das Beil aus und traf den linken Fuß des Mannes ſo unglücklich, daß der Fuß buchſtäblich geſpalten wurde. In den Bergen tödlich abgeſtürzt. Der Schauſpieler Horſt, Zechmeiſter vom Lindauer Kurtheater iſt am Arlberg tödlich abgeſtürzt. Der erſt 25jährige Künſtler benützte einige Urlaubstage, um die Berge der Oſtmark zu beſteigen. Doch wurden ihm Nebel und Eishänge, die die Begehung ſtark erſchwerten zum Verhängnis. Ein Seifenverbtaucher ohne Seifenkarte: der Kalk Er frißt Seife! Einige Bandvoll Benko- 30 fn 2 5 2 i bur Bereitung dee im harten aſchluaſſer. im Keſſel verrühtt- verhindern dieſen Verl.. 2e Audis chiau Hausgarten im Auaguſt ſte und vielſei⸗ auch die Fülle grüne iptbeſtand erlei Obſt. er Auguſt, mit dem die reichſte eit im Garten beginnt, iſt vor a große Einmachzeit der Hausfrau. Nun gibt es Bohnen, Erbſen, Tomaten und Gurken, die den§ an Winterkonſerven ausmachen, und außerdem vielerle Auch jetzt darf die Arbeit im Garten nicht nachlaſſen. Er muß weiterhin ſtändig ſaubergehalten und für die Zukunft neu beſtellt werden. Vor allem braucht er immer noch reich⸗ lich Waſſer. Das Ungezieſer gedeiht in dieſer Zeit am üppig⸗ ſten. Darum men die Rauveneies unter den Kohl⸗ und Blumenblättern ſtändig abgeſucht werden, ebenſo die Rau⸗ pen ſelbſt wie die Geſpinſte in den Bäumen. Auch gegen die Schnecken und Blattläuſe darf der Kampf nicht vor dem end⸗ gültigen Erfolg eingeſtellt werden. Das Pflanzen und Säen auf abgeernteten Beeten geht weiter. Haben wir die frühen Kartoffeln abgeerntet, ſetzen tigſte Ernte ch wir Erdbeeren darauf. Der gut durchgearbeitete Kartof⸗ felboden iſt ſehr geeignet dafür. Aber nur: kräftige, gut be⸗ wurzelte Ausläufer, die man ſich von der eigenen, bewährten Kultur heranziehen kann, ſollten gepflanzt werden. Es emp⸗ fiehlt ſich, in jedem Auguſt ein Erdbeerbeet neu anzulegen. Es trägt ſchon im nächſten Jahr etwas und bringt im zwei⸗ ten und dritten Jahr ſehr gute Ernten. Nach der dritten Ernte wird das Beet mit den Pflanzen umgegraben und für andere Zwecke verwendet, denn im vierten Jahr geht die Ernte ſtark zurück. 5 5. Im Auguſt können wir noch Winterendivien, Kohlrabi und Salat pflanzen, geſät werden in meh⸗ reren Folgen Spinat und Feldſalat. Auch für Dill und Win⸗ terſalat iſt jetzt die Zeit gekommen. Wir wollen nicht ver⸗ geſſen, den Lauch anzuhäufeln, damit wir im Winter recht dicke, zarte Stangen genießen können und die Endivien zu⸗ ſammenbinden, damit die Blätter gebleicht und nicht hart werden. a An den Tomaten kommen jetzt nur noch die ſchon angeſetzten Früchte zur Reife. Alſo brechen wir Ende Auguſt die Spitze mit dem letzten Blütenſtand aus. Kürhiſſe und Gurken müſſen, damit ſie nicht faulen, durch Unterlage von Reiſig bezw. Holzſtücken vor der Bodenfeuchtigkeit geſchützt werden. a 9 Auch der Kompoſthaufen braucht ſeine Pflege. Wer ihn nicht mit Buſchbohnen beſetzt hat, muß immer wie⸗ der das zehrende Unkraut aushacken, das ſich hier beſonders gern anſiedelt. Er braucht auch Waſſer und iſt dankbar für Jauche, die jedoch keinesfalls friſch und unverdünnt auf die Beete gehört. Auch die Spargelbeete müſſen noch einmal durchgehackt werden. 5 8 Nicht alles Fall op ſt iſt madig, oft iſt die Trockenheit am Abfallen des unreifen Obſtes ſchuld. Alſo gießen wir die Obſtbäume bis zur Ernte weiter, wenn es trocken iſt. Schwer behangene Bäume werden rechtzeitig geſtützt, und beim Ernken des Obſtes ſind wir ebenfalls ſeht vorſichtig, um kein Fruchtholz abzubrechen und auch empfindliche Früchte zu beſchädigen. Aus Himbeer⸗ und Brombeerſträuchern ſchnei⸗ den wir das alte Holz heraus, da nur die fungen Triebe tragen. 8 Diamantene Hochzeit. Wagnermeiſter Valentin Strauß und ſeine Ehefrau Maria, geh. in Mannheim⸗ Krampf, Käfertal, feierten das Feſt der Diamantenen Hochzeit. — Vom Vitaminreichtum der Früchte. Alle Früchte ſind reich an Vitaminen. Beſonders viel Vitamin A enthalten die Brombeere und die Heidelbeere, Vitamin B die Tomate, Pflaume und Brombeere und Vitamin E die Tomate, die Hagebutte und der Rhabarber. Außerdem beſitzen alle Früchte Fruchtzucker und Minerglſalze. Da die meiſten Vi⸗ tamine hitzeempfindlich find durch Kochen alſo zum Teil ver⸗ loren gehen. werden gerade die Früchte vor allem roh ge⸗ geſſen. Konſervendoſen aus Aluminum. Die ſeit Jahren durchgeführlen Verſuche, Aluminium ſtärker als Verpak⸗ kungsmaterial zu verwenden haben zum Exfola geführt. Wie in der Zeitſchrift der Aluminium⸗Induſtrie mitgeteilt wird, iſt ein Großauftrag über 5 Millionen Aluminium⸗ doſen für Fiſchkonſerven erteilt worden. Bisher wurde für Konſervendoſen faſt ausſchließlich Weißblech verwendet. Als Konkurrenten für das Aluminium bleiben noch Schwarz⸗ blech und Zellglas. Die Löſung der Fertigungsfrage mit Aluminium iſt umſo wichtiger, als Aluminium in Deutſch⸗ ſand in unbegrenzten Mengen hergeßellt werden kann. Kartoffelkäferſuchtag für Gruppe II am Montag Rach⸗ die Eltern in kleinbürgerlichen Verhältniſſen nach ihren — Auch der Mitfahrer zur Hilfe verpflichtet. Das Reichs⸗ gericht befaßte ſich in einer Entſcheidung(2 D 174/40) über ie die Zeit ft der Akademie für Deutſches Recht berichtet, 11 Mitfahrer wegen unterlaſſener Zuchthaus verurteilt worden echt, und dann einen n ein 7 ig zu ei Jahr Zue Er und der Fahrer hatten gezech Paffanten überfahren. In der Dunkelheit wollten ſie ſich durch Flucht der Verantwortung entziehen. Ein Radfahrer nahm die Verfolgung auf und verſuchte, das Auto zu ſtellen, wurde aber von dem Mitfahrer mehrfach daran gehindert. Die Beſtrafung erfolgte auf Grund des Paragraph 330 e des Strafgeſetzbuches. Dieſe Vorſchrift beſchränkt die Pflicht zur Hilfeleiſtung bei Unfällen nicht auf Fälle der Leibes⸗ und Lebensgefahr, ſondern ſtellt das Verſagen der Hilfelei⸗ ſtung ſchon dann unter Strafe, wenn es mit dem Sittengebot der völkiſchen Gemeinſchaft unerträglich iſt und deshalb dem gefunden Volksempfinden widerſtrebt. Das Unterlaſſen der Hilfeleiſtung wird als ſolches wegen der rückſichtsloſen Ge⸗ finnung beſtraft, die in ihm zutagegetreten iſt. Die Pflicht zur Hilfeleiſtung beſteht nicht nur für den Kraftwagenlenker, ſondern auch für ſeine Mitfahrer. Der Mitfahrer hätte nach dem Unfall auf den fliehenden Wagenlenker einwirken J müſſen. Er hat das aber vorſätzlich nicht getan, ſondern die Führerflucht gebilligt, indem er den verfolgenden Radfah⸗ rer abhielt. — Steuerpflicht bei Trinkgeldern im Friſeurhandwerk. Zur Steuerpflicht der Trinkgelder im Friſeurhandwerk hat der Reichsfinanzhof in ſeiner Entſcheidung Stellung ge⸗ nommen, Trinkgelder können als Gelegenheitsgeſchenke wohl einkommenſteuerfrei ſein. Gelegenheitsgeſchenke ſind ſie aber dann nicht mehr, wenn ſie mit einer gewiſſen Regelmäßigkeit fließen und als Einnahmequelle bezeichnet werden können. Hinſichtlich des Friſeurgewerbes iſt dieſe Frage für viele Gegenden zu beſahen. Der Beſchwerdeführer hatte darauf hingewieſen, daß er den Lohnſteuerabzug von den Trink⸗ geldern gar nicht ordnungsgemäß durchführen könne, weil er deren Höhe nicht genau wiſſe. Hierzu ſagt die Entſchei⸗ dung, der Arbeitgeber könne ſich durchaus von den Ange⸗ ſtellten Auskunft über die Höhe der Trinkgelder geben laſ⸗ ſen oder dieſe ſchätzen. — U Kar toffelkäfer⸗Guchtag. mittag 2 Uhr. Treffpunkt an der Waaghalle. Filmſchau. Heinz Rühmann iſt nicht nur der große Filmſchau⸗ ſpieler, neuerdings erweiſt er ſich auch als ausgezeichneter Filmregiſſeur. Unter ſeiner Spielleitung entſtand der luſtige Film„Lauter Liebe“, in dem, wie in ſeinem früheren Film„Lauter Lügen“ die beliebte Darſtellerin Hertha Feiler wieder die Hauptrolle hat. Die Außen⸗ aufnahmen wurden in und bei Rothenburg ob der Tauber gedreht und die Heiterkeit dieſer ſchönen fränkiſchen Land⸗ ſchaft paßt gut zu der ungezwungenen Fröhlichkeit dieſes Films. Es geht, wie der Titel ſagt, um lauter Liebe, aber hier um einen Sonderfall. Dieſe Varitation des Themas war noch nicht da, und es wäre ſchade, wenn man von ſeinem Inhalt allzuviel verraten würde. Wenn patriarchaliſchen Ueberlieferungen ihren Kindern die geeig⸗ neten„Partien“ herauszuſuchen und beſtimmen, wer wen zu heiraten hat, ſo führt das natürlich zu gewiſſen Kom⸗ plikationen. Aber Heinz Rühmann, der Schalk, läßt dieſen peinlichen Tatbeſtand, die Aktion der„Alten“, zu einem überraſchenden Ergebnis führen, mit dem wir alle einver⸗ ſtanden ſind. K. Grimm. Feind bleibt Feind Habt Ihr ſchon vergeſſen, daß wehrloſe Frauen und Kinder von den Polen zu Taufenden hingeſchlachktet wurden? Habt Ihr vergeſſen, wie deutſche Soldaten in fran⸗ zöſiſcher Gefangenſchaft grauenhaft mißhandelt und beſchimpft wurden? N Wir wollen nun nicht Gleiches mit Gleichem vergelten. Sadiſtiſche Grauſamkeit und blinde Nachſucht liegen uns Deut⸗ ſchen nicht. Wir laſſen aber den Gefangenen Gerechtigkeit widerfah⸗ ren. Und dazu gehört, daß wir uns in keiner Weiſe mit ihnen einlaſſen. Haltet Abſtand von den Kriegsgefangenen! Spert und Spiel Fußball. Das letzte Spiel in der Runde der Kriegsmeiſter⸗ ſchaft 1939—1940 ſteigt morgen Sonntag auf hieſigem Platze und zwar treffen ſich Seckenheim und Weinheim. Wenn man die Spielart und Stärke beider Mannſchaften miteinander in Vergleich bringt, dann darf mit Zuverſicht ein ſpannender Kampf erwartet werden. Seckenheim wird zu dieſem Spiel in papiermäßig ſtärkſter Aufſtel⸗ lung antreten und ſchon damit einen guten Abſchluß der Spiele gewährleiſten. ch. Sport⸗Vorſchau Das kommende Wochenende ſteht diesmal vorwiegend im Zeichen der Sommerſportarten. Im Berliner Olympia⸗ ſtadion kämpfen die Leichtathleten, in Braunſchweig die Tennisspieler, in Starnberg die Kanufahrer, in Berlin die Segler um ihre Meiſterſchaften, außerdem finden noch wei⸗ tere Titelkämpfe der Ringer in Frankfurt a. M. und Bam⸗ berg ſowie der Radfahrer in Erfurt ſtatt. Es iſt alſo wieder eine recht umfangreiche Karte, zumal auch noch im Fuß⸗ ball der Samstag und Sonntag zu Freundſchaftsſpielen vor Beginn der neuen Spielzeit ausgenützt wird. Die Auf⸗ ſtiegsſpiele werden in Südweſt mit zwei Begegnungen fort⸗ geſetzt! SB. 98 Darmſtadt— Sg. Mundenheim, Adler⸗ werke Frankfurt— Germania 94 Frankfurt. Zu den Titelkämpfen der Leichtathleten in Ber⸗ lin haben ſich über 600 Männer und Frauen eingetragen, eine Zahl, die die Stärke der deutſchen Leichtathletik auch im Kriege ſinnfällig unterſtreicht. Aber auch an Qualität läßt die Beſetzung kaum Wünſche offen, ſind doch ſo namhafte Spitzenkönner wie Harbig, Kaindl, Syring, Neckermann, Mellerowicz, Kerſch, Scheuring, Hornberger, Borchmeyer, 5 5 Luh, Storch, Blafk, Hein, Linnhoff, Gieſen, Weinkötz, Glötz⸗ ner, Wotapek uſw. am Start. Auch bei den Frauen iſt alles far Stelle, was irgendwie Ausſicht auf Erfolg geltend machen ann. . Das Tennis⸗Jahr erreicht ſeinen Höhepunkt mit den Titelkämpfen in Braunſchweig, die faſt die geſamte deutſche Spitzenklaſſe an den Start bringen. Heinrich Henkel wird ſich befonders der befähigten Nachwuchskräfte Göpfert, Koch, Gies, Gulcz und Buchholz ſowie des unverwüſtlichen Georg von Metaxa zu erwehren haben, bei den Frauen fehlt leider die Titelverteidigerin Allſtein. Weitere Ringer⸗Meiſter werden im Leicht⸗ und Halb⸗ ſchwergewicht in Frankfurt a. M., im Bantam⸗ und Schwer⸗ gewicht in Bamberg ermittelt. In der Mainſtadt rechnet man mit neuen Meiſterſchaften von Nettesheim(Köln) und Leichter(Frankfurt). In Nürnberg verteidigt lediglich Horn⸗ fiſcher ſeinen Schwergewichtstitel, im Bantamgewicht können vor allem die Badener Allraum und Müällich in Abweſenheit von Pulheim zu Meiſterehren kommen. f Im Radſport wird die Meiſterſchaft der Berufsflie⸗ ger in Erfurt entſchieden. Von namhaften Fahrern vermißt man dabei lediglich Toni Merkens; unter den 16 Bewerbern ſind Schorn, Heide, Lorenz, Stach und Ehmer als Favoriten anzuſehen. Im Rahmenprogramm meſſen ſich wieder die Steher mit Weltmeiſter Metze, Lohmann und Schön Der Spitze. Auf der Straße iſt das Internationale Kritskium von Wangen i. A. hervorzuheben, wo unſere Nationalfahver Kittſteiner, Keßler, Schöpflin und Preiskeit gegen die beſten Fahrer aus Italien, Ungarn und Jugoſlawien antreten. Auch für die Schwimmer iſt jetzt natürlich Hoch⸗ ſaiſon. Die beſten Langſtreckler des Bereiches Südweſt tref⸗ fen ſich in einem Dauerſchwimmen auf der Nidda in Frank⸗ furt Höchſt. Hierzu wurden 120 Einzel und 21 Mannſchafts⸗ meldungen abgegeben. Baden ermittelt ſeine Bereichsmeiſter in Karlsruhe. Im Waſſerſport ſind diesmal die Kanufahrer an erſter Stelle zu nennen, die ihre Kriegsmeiſter auf dem Starnberger See feſtſtellen. um die 13 Titel kämpfen über 300 Männer und Frauen, darunter die meiſten Vorjahresmei⸗ ſter. Aus dem Bereich Südweſt ſtarten Kanuten aus Mainz, Darmſtadt und Frankfurt a. M. Die Segler ſtreiten um die Meiſterſchaften der 22⸗qm⸗Rennjolle auf dem Wannſee. Einige deutſche Ruderer, ſo der Wiener Haſenöhrl und die Berliner Füth⸗Neuburger erwidern den Beſuch italieniſcher Gäſte bei einer Regatta in Lecco am Comerſee. Ihre VERMAHLIUNG geben bekannt * GEORG KREUTZER Ob.-Bootsmanns-Nt. LUISE KREUTZER geb. Knoch Mann heim- Se. Wilhelmshaven 10. August 1940. NMannhetm. Sectenheim Meß lcircherstraße Nierensteine Derkarlssprudel hat mir auherordenfl. wohlgefan. Noch 14 täg. Trinkkur ging. bei Mir fest schmetzlés Nierensfeine 5 ab. lch werde des wohlschm. Wasser 55 aüch in Zukunft trinken. Hans Kalkoff, pferrer, Heiligenstscdil Eichsfeld, Bergstr. 14. 1. 10. 36. 20 große Flaschen RAA 12.60, 50 gieße flaschen NEM 25.. Fracht hin und zurũcæ trõgt dar Brunnen. Hoilduelſe Karlsprudel, Biskirchen A Turnerbund„Jahn“, Mhm.-Seckenheim. Ortsbauernſchaft, Mhm.⸗Geckenheim. Die während der Frühjahrsfeld⸗ und Erntearbeiten beſchäftigten unſtändigen landwirtſchaftlichen Hilfs⸗ kräfte ſind nach Anzahl der Perſonen und Wochen, auf dem Rathaus hier, Zimmer 6 wegen der zuſätzlichen Mengen an Brot, Fleiſch uſw. anzumelden. Anmeldung hat vom Montag, 12. Auguſt ab innerhalb 14 Tagen zu erfolgen. ö Mannheim⸗Seckenheim, 9. Auguſt 1940. Unserem neben Turnerpaur Obermadat GEORG KREUTZER und LUISE KNOCH zur Vermãhlunę die herzlichsten Gliicæ- urid Segenswünsche. Diejenigen Bauern und Landwirte, die ſich bei Ir 1 Verlobungskarten 8 Die Vereinsleitung. f Milchleistungsfutter Vermählungskarten(— a— 1 bei mir abholen. Kleie trifft Anfang der kommenden Gratulationskarten„Zum Deutschen Hof“. Woche ein. Biertreber in nächſter Zeit. Weitere 28% Tabaksgarn können abgeholt werden. Ferner im Lager vorrätig: Schweinemaſtmiſchfutter, Pferdemiſchfutter, Zuckerſchnitzel, Konzentrat. werden in jeder Ausführung angefertigt in der Oruckerei des„Neckar⸗Bote“ Heute Samstag Abend ab 7 Uhr Tanzmusik wozu freundlichst einladet 5 Alex. Schmich. Verſammlungs⸗Kalender g e teiligung wird erwartet. Turnverein 1898(Handballabteilung). in Reckarau. Abfahrt 8.45 Uhr vom Lobal. 5 Morgen Sonntag Vormittag 10 Uhr im„Schloß“ robe, einſchließlich Geſangverein„Frohſinn“. Pünktliche Be⸗ Morgen Sonntag Vormittag 9.45 Uhr ſpielt die 1. Mannſchaft gegen Poſt auf dem Vfe.⸗Plaßz 58 Frau Valt. Kunzelmann Wtw. Saglohn Seile! z dene de Nocke Bos Gottesdienſt Ordnung. l Evangel. Kirche:. Sonntag, 11. Auguſt(12. Sonntag nach Trinitatis), Fußballvereinigung 98, Mhm.⸗Seckenheim. Morgen Sonntag findet auf hieſigem Platze das letzte Kriegs⸗ meiſterſchaftsſpiel der Runde 1939—1940 zwiſchen Seckenheim 1 und Weinheim 1 ſtatt. Spielbeginn 3 Uhr. 8 Ferner ſpielen: ½ 10 Uhr 1. Jugend gegen Vf. Neckarau. ½%2 Uhr 2. Mannſchaft gegen Weinheim. 5 ½5 Uhr 1. Schüler gegen Ilvesheim. Zum Beſuch der Spiele ladet ein in Einſtell⸗ rind (1½ Jahre) zu verkaufen. u erfrag. i. d. Gesch 2 Bl. Zum möglichst baldigen Eintritt von bedeutendem Industrie werk gesucht: für techn. Schriftwechsel; 8 K istin ontoristin 1 mit Fertigkeit im NMaschinenschreiben und Gewandtheit im Rechnen. i Bewerbungen mit Lebenslauf, Lichtbild und Gehaltsansprüchen erbeten unter Ein- Hähberin geſucht. 9 Uhr Hauptgottesdienſt(Pfarrer Füller) 11 ihr Kindergottesdienſt N Flle, Nx. 810 an die Geschäftsst. d. Bl. Der Ortsbauernführer. Gewandte Stenotypistins 5 dtastatterstr. 19. 5 Die Leitung. a ene —8— 1—.—— e Sc