eee E ing. 23 Nr. 187 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Samstag, 10. Auguſt 1940 + 2* 50 Jahre Helgoland Hier entſtand das Deutſchlandlied Jedem, der einmal Helgoland entgegenfuhr. wird es ein unvergeßliches Erlebnis ſein, wie auf einmal aus den lite zernden Waſſern der Nordſee der rote Felſen von Helgoland aufſteigt Kopf an Kopf drängt ſich auf den Dampfern zu⸗ ſammen. um dieſes Bild ſo lange wie möglich in ſich aufzu⸗ nehmen. Ein kürzerer oder längerer Aufenthalt in Helgo⸗ land vermittelt ebenfalls unvergeßliche Eindrücke 5. Auf weit vorgeſchobenem Poſten liegt die kleine Inſel. die nur 0.59 Quadratkilometer groß iſt deren größte Länge nur 1600 Meter und deren größte Breite nur einen halben Kilo⸗ meter beträgt, in der Nordſee. Am 10. Auguſt iſf Helgoland 50 Jahre deutſch Es wurde im Jahre ſ8gg gegen Sanzibar mit den Engländern ausgetauſcht. Bei Helgoland handelt es ſich um das alte Foſitesland das durch große Sturmfluten und dauerndes Wüten des Meeres auf ſeinen heutigen Um⸗ fang gebracht wurde. Nach heftigen Kämpfen mit der Hanſa gehörte die Inſel ſeit dem 14. Jahrhundert den Herzögen von Schleswig⸗Holſtein⸗Gottorp bis ſie 1714 von den, Dä⸗ nen genommen wurde 1807 wurde ſie von den Engländern beſetzt was ihnen im Kieler Frieden von 1814 heſtätigt wurde. Während der Kontinentalſperre war Helgoland Mittelpunkt des Schleichhandels mit dem Feſtland In die darauf folgende wirtſchaftlich traurige Periode fällt die Gründung des Seebades das den Wohlſtand der Inſel zu heben berufen war. Die Bewohner der Inſel ſind Frieſen, die ihre Sitten und Gebräuche bis auf den heutigen Tag noch gut erhalten haben und auch bei feſtlichen Angelegen⸗ heiten ihre Nationaltracht tragen. Die Staatliche Biologi⸗ ſche Anſtalt mit dem Agugrium und dem Nordſeemuſeum gehören zu den Sehenswürdigkeiten der Inſel. Am Südſtrand der Inſel ſteht das Denkma! Hoff⸗ manns v. Fallersleben der am 26. Auguſt 1841 auf Helgoland„Deutſchland, Deutſchkaud über alles“ dichtete. So erinnert uns ſelbſt die e Helgolands an Eng⸗ lands Räubermethoden, Während der Kontinent Anfang des 19. Jahrhunderts mit den napoleoniſchen Kriegswirren beſchäftigt war erſchlich ſich England an der Nordſee einen Stützpunkt nach dem andern Man denke nur daran, daß Kiel bis 1866 däniſch war. Als aber nach dem fer Krieg die deutſche Einigung erfolgte, wurde der Gedanke eines engliſchen Helgolands derart widerſinnig empfunden daß es Bismarck gelang, Helgoland unter deutſche Oberhoheit zu bringen, Allgemein war man damals der Meinung, daß Deutſchland gegen das größere afrikaniſche Gebiet nur ein kleines Felſeninſelchen eingetauſcht und dabei ein ſchlechtes Geſchäft gemacht habe. Bismarck äußerte ſich damals em⸗ pört gegen dieſe Auslaſſungen. Der Verlauf der Weiterent⸗ wicklung gab ihm auf alle Fälle vecht. 8 3 Bilder von hüben und drüben . Es wird wieder deutſch geſprochen im Elſaß. Von Kriegsberichter Robert Löhler. PK. An die vier Wochen ſind ſeit dem Waffenſtillſtandstag vergangen. Für viele unſerer Soldaten, die„drüben“ frei wurden, hieß es fertigmachen—— das Signal ſtand auf Rich⸗ tung Heimat! Manches Regiment iſt ſeitdem über die Behelfs⸗ drücken bei Breiſach, Rheinau oder Straßburg marſchiert, hin⸗ über ins Reich, durch die im ſchönſten Fahnenſchmuck prangen⸗ den Städte und Dörfer, durch das dichte Spalier jubelnder Menſchen Heute ſind ſie eingezogen, dieſe Fahnen des Sieges. Aber goch ſind die Spruchbänder über die Straßen geſpannt, die weißen Leinenbänder mit dem Willkommgruß der Heimat an ihre ſiegreichen Söhne. J den Städten und Dörfern, die den zhemaligen Trutzburgen des Gegners gegenüberliegen, hängen ie noch, denn immer noch ziehen deutſche Truppen über den Rhein zurück in die Heimat.“ Und jedesmal, wenn eine Kolonne von drüben kommt, dleiben die Menſchen ſtehen, winken ihren Soldaten freudig zu. Mit Blumen ſchmücken ſie die Bruſt des Infanteriſten, Mädchenarme recken ſich mit Blumen in den Händen den Rei⸗ tern entgegen, und Blumen winden ſich um die Fahrzeuge. Auch uns erging es nicht anders. Auch wir ſahen in die ſrohen und lachenden Geſichter. Waren die Städte und Dörfer durchfahren, ging es vorbei an reifen und wogenden Korn⸗ feldern, durch grüne Auen. Ueberall ging der Bauer, auch dicht hinter dem Gelände des Weſtwalls, wieder ſeiner Arbeit nach. Fleißig wurde geſchafft. Die Heimat arbeitete. Sauber die Straßen, ſchmuck und blitzblank die Häuſer. Das Herz ging zinem auf, wenn man ſich demgegenüber das vergegenwärtigte, was wir drüben ſahen. Wir kamen von Straßburg. Nur zu einem geringen Teil war bisher die Bevölkerung zu⸗ cückgekehrt. Still, faſt unheimlich ſtill war es in den Straßen. An die dreihundert Kilometer hatten wir zurückgelegt, ehe wir Straßburg ſahen, waren aus dem Süden Frankreichs ge⸗ zommen. Auf dem Wege ſahen wir noch einmal die einzelnen Abſchnitte jenes Kampfgeſchehens, das eine Welt in Atem ge⸗ halten hatte. Wir kamen über die„Panzerſtraße“ auf der eine Panile 460 der der petüa“ Roman von Axel Rudnlpb. 24 Es bedarf keiner Erklärung. Der Vierte Offizier ſetzt ſchon mit langen Sprüngen hinüber zu dem ſeeklaren Boot. Die Winden knirſchen bereits, da kommt von der Brücke der Gegenbefehl. Gottlob, es iſt nicht nötig, zu Hilfe zu eilen. Fahlands Boot iſt aus der Rauchwolke aufgetaucht, ſchießt auf die„Perpetua“ zu. Die See wimmelt plötzlich von Ruderbooten. Drü⸗ ben von der„Niels Ebbeſen“, die nun ebenfalls heran⸗ gekommen iſt, haben ſie gleich vier Boote zu Waſſer ge⸗ bracht, die in weitem Umkreis die Untergangsſtelle der „Bannocburn“ umſtreifen, in der Hoffnung, Ueberlebende auffiſchen zu können. Die Boote Klauſens und Nötten⸗ broks ſind zurück. Sie haben richtig noch einen Mann von der„Bannocburn“ aufgefiſcht und werden von den geretteten engliſchen Seeleuten, ſoweit ſie noch fähig ſind, ſich aufrechtzuhalten, mit brauſendem Hipp⸗hipp⸗hurra begrüßt. Dann aber verſtummen die Rufe in einem ach⸗ tungsvollen Schweigen. Von Fahland geſtützt, wankt ein kleiner, dicker, glatzköpfiger Mann über das Fallreep. Sein 5 Geſicht iſt rot und aufgedunſen, Brandblaſen ſtehen auf ſeinen Händen; was früher eine Seemannsuniform war, iſt nur noch ein Haufen verkohlter, von Waſſer durch⸗ näßter Fetzen. a Kapitän Lohmann iſt von der Brücke herabgekommen, um den Kapitän der„Bannocburn“ zu begrüßen. Aber der kleine Dicke ſcheint vorläufig weder den einen noch den anderen zu ſehen. Sein Atem geht kurz und ſtoß⸗ weiſe, ſeine Augen ſuchen rückwärts das ſchwarze Bundel, das Fahlands Matroſen jetzt mühſam an Deck hieven. „Lebt er noch?“ f. Dr. Kettler, der herbeigeeilt iſt, unterſucht raſch das Bündel, das ſich als eine halbverbrannte menſchliche Ge⸗ ſtalt entpuppt. Dann ſchüttelt er bedauernd den Kopf. ihre Maſchinen zu verlieren. Offizier auf der Brücke. Mr. Croft, der Steuermann der 8 der noch am beſten bei Kräften iſt, hat bereits ſeinen Rapport abgegeben. im Mannſchaftslogis bei einem kräftigen Eſſen ſitzen, ſind gezählt und aufgerufen worden. die Verletzungen der drei ins Hoſpital eingebrachten eng⸗ liſchen Seeleute nicht lebensgefährlich ſind. zer Morriſon ſchläft in einer Kammer, von einer Per⸗ ſenning bedeckt, den ewigen Schlaf. Mit der„Niels Ebbe⸗ ſen“ ſind Funkſprüche und Signale ausgetauſcht worden. Die Dänen haben trotz eifrigen Suchens keinen Ueber⸗ lebenden mehr finden können, wollen aber trotzdem noch eine Stunde an der Unfallſtelle bleiben. 3 Panzerdiviſion nach dem Durchbruch zur Schweizer Grenze lach Norden kehrtgemacht hatte, durch entgegenkommende fran⸗ zöſiſche Kolonnen geſtoßen war und im Handſtreich Belfort ge⸗ aommen hatte. Schreitet man durch dieſe durch gewaltige Sperrforts verſtärkte natürliche Feſtung, dann kann man es aum faſſen, daß ſie nach kurzem Kampf unſer war und die 5 125 Mann ihrer Beſatzung in die Gefangenſchaft mar⸗ ſchierten. Noch bevor wir nach Mülhauſen kommen, kündet vor dem Dorf Sopple de Bas ein Spruchband an, daß wir elſäſ⸗ ſiſchen Boden betreten.„Elſäſſer! Seid herzlich willkommen im befreiten Elſaß!“ In Mülhauſen ſelbſt zieht gerade bei den Klängen eines Muſikkorps die Wache auf. Mit geſchultertem Gewehr marſchiert die Kompanie durch die Straßen der Stadt, in denen die Hakenkreuzfahnen wehen. Grüne Winkel auf den Nummernſchildern der Autos zeigen, daß hier ſchon deutſche Ordnung herrſcht. Polizei und N Sei. verſehen den Ordnungs⸗ dienſt. Hier wird wieder deutſch geſprochen; franzöſiſche Namen verſchwinden von den Geſchäften und den Straßenſchildern.— Wie in Mülhauſen iſt es in den folgenden Städten, die wir durchfahren; in Schlettſtadt, in Colmar. Wo die Franzoſen auf ihrem Rückzug die Brücken über die Flußläufe noch zu ſprengen vermochten, ſind ſie durch unſere Pioniere längſt durch gute Behelfsbrücken er⸗ ſetzt. Kaum nennenswert die ſonſtigen Zerſtörungen; nur in dem elſäſſiſchen Ort Enſisheim zwiſchen Mülhauſen und Colmar iſt neben der Brücke an beiden Ufern der Ill eine An⸗ zahl Häuſer geſprengt. Auf den Trümmern eines diefer Häuſer liegt das Schild dieſer Straßenzeile— Rue Marchall Foch An dieſe Einzelheiten, die ſich uns auf dieſer Fahrt durch das Elſaß einprägten, denken wir jetzt wieder da wir durch die heimatlichen Fluren fahren, durch wohlbeſtellte Felder, die der Ernte entgegenreifen. Gerade in dieſer Beziehung war es ſo ganz anders drüben. Wie hatte doch die franzöſiſche Preſſe ihren Leſern eine Selbſtſicherheit vorgeſpielt, die nicht vor⸗ handen war! In den Zeitſchriften, die wir auf unſerem Vor⸗ marſch durch Frankreich überall in den Quartieren fanden, ſahen wir die Bilder, da im Schutze des franzöſiſchen Soldaten zwiſchen den Befeſtigungswerken der Bauer ſeiner Arbeit nach⸗ ging. Und wie ſah es in Wirklichkeit aus? Faſt das ganze Vorgelände, zwiſchen Rhein und Vogeſen, liegt öde da. Kein Kornfeld, kein Kartoffelacker, alles liegt brach, voller Unkraut, verwildert. Nicht, als ob es ſich um kleine Flächen handelt. Nein, viele Autoſtunden fährt man durch dieſes unbebaute Land. Die Bauernhöfe und Dörfer ſind nicht erſt ſeit Beginn der Weſtoffenſive verlaſſeu, ſie liegen ſchon lange leer, ſind ver⸗ kommen. An den Dorfeingängen ſtehen dicht neben dem Hof als Scheunen getarnte Bunker. Aber auch in deren Schutz traute ſich der Bauer nicht an die Beſtellung ſeines Bodens heran. Rieſig die Wieſenflächen, deren Grashalme mannshoch und ſtruppig daſtehen und noch auf den erſten Schnitt warten. Es iſt gut, daß der deutſche Soldat, der heute wieder in die Heimat marſchiert, dies alles mit eigenen Augen geſehen hat. Er weiß nun, daß daheim wirklich geſchafft und gearbeitet wurde, daß die Heimat würdig war dieſes Einſatzes der Front. Ja, Heimat, ſo wie du ſtolz auf deine Soldaten biſt, ſind wir ſtolz auf dich! Mit den Tragflächen gerammt Zuſammenſtoß mit einer Spitfire.— Seenotmaſchine rettet deutſchen Feldwebel. Von Kriegsberichter Anton Müller. K. Das alſo iſt England: Die Kreidefelſen der eng⸗ liſchen Küſte leuchten blendweiß herüber. Mit bloßem Auge erkennt man die ſieben Maſten des engliſchen Kurzwellenſen⸗ ders dort drüben auf der Inſel, wo ſich die Kreidefelſen zu einer Mulde verjüngen. Nimmt man durch das Glas die Häuſer von Dover wahr: eine Hafenſtadt ohne Schiffsverkehr; denn das„ſeebeherrſchende England“ meidet den Känal wie des Teufels Schwiegermutter, ſeit die deutſchen Stukas an der des che Küſte auf der Lauer liegen. Die blauen Fluten es Kanals glitzern im klarſten Sonnenlicht, als unſere See⸗ notmaſchine vor Cap Gris ihre Kreiſe zieht. Es iſt ſo recht Fliegerwetter: klarer Himmel und weite Sicht. Den Engländern bleibt es vorbehalten, ſich bei bewölk⸗ tem Himmel über den Kanal zu ſtehlen, irgendwo an der franzöſiſchen Küſte planlos Bomben abzuwerfen, um dennoch im Feuer der deutſchen Flak und unſerer wachſamen Jäger „Da kreuzen auch ſchon die erſten deutſchen Jäger vor uns über den Kanal. Nun ſchützen ſie unſere wehrloſe Rote⸗Kreuz⸗ Maſchine, die ſchon mehrfach von engliſchen Jägern während ihres Rettungswerkes auf See beſchoſſen wurde. Allein drei Maſchinen unſeres Seenotdienſtes ſind von ihren Flügen nicht wieder zurückgekehrt. Nichts regt ſich ringsum auf den blauen Fluten, deren Wellen weiße Kämme ſchlagen. Doch halt, was iſt das dort hinten? Das iſt doch keine Wolle. Der junge Leutnant im Beobachtungsſtand weiſt auf einen weißen Tupfen in der Ferne, der ſich langſam der Oberfläche des Kanals nähert: Es iſt ein Fallſchirm. Sofort wird Kurs genommen. Der Fallſchirm ſenkt ſich auf die Wellen Doch ſvo iſt der Flie⸗ ger? Untergetaucht? Alle Blicke ſuchen aus zuſammengeknif⸗ fenen Augenſchlitzen die See ab. Sollte die Schwimmpeſte „Heizer Morriſon“, erklärt der kleine Dicke, ſich nun mit kurzem, formellen Gruß an Kapitän Lohmann wen⸗ dend.„Als ich ihn an Deck holte, gab er noch Lebens⸗ zeichen von ſich.“ Lohmann drückte die Hand des Engländers.„Ich freue mich, daß wir wenigſtens Sie lebend herüberholen konnten.“ s „Der Offizier machte gute Arbeit“, nickte der Kapitän der„Bannocburn“, blickt ſich ſuchend um und preßt die Rechte Fahlands, der ſchweißtriefend, rauchgeſchwärzt hinter ihm ſteht.„War keine Kleinigkeit, hinaufzuentern und uns beide aus der Hölle zu kriegen, mich und den armen Morriſon da. Ich bitte um Ihren Namen, Sir.“ Die Boote werden hochgehievt. Röhr, der Meſſe⸗ ſteward, hat Gläſer verteilt und geht mit der„Rum⸗ buddel“ umher, ſchenkt jedem, der will, einen tüchtigen Schluck ein, Rettern wie Geretteten. Auch dem Kapitän der„Bannocburn“ bietet er ein Glas an. 1 „Auf den Schrecken“, brummt der kleine Dicke und gießt das ſcharfe Getränk auf einen Zug durch die Kehle. Kapitän Lohmann und Fahland wollen ihn zu einer Ka⸗ bine führen, aber der Engländer wendet ſich noch einmal um, geht zur Reling und läßt die Augen über das Meer ſchweifen. 6 5 a — Kapitän Lohmann ſteht wieder mit ſeinem Erſten Die Geretteten, die r. Kettler meldet, daß Nur der Hei⸗ ges Fliegers verſagt haben? etwas.„Steuerbord halten“, zeugfſührer die Richtung Unter uns winkt und ſtrampelt ein Flieger im Kanal. Unſere Maſchine ſetzt ſich auf den Bach, wie der Kanal in der Fliegerſprache heißt. Eine zweite Maſchine weiſt uns den Weg zu dem Flieger in Seenot Und nun treibt vor uns ein Mann auf den Wellen. Sechs kräftige Fäuſte packen zu und zerren den Flieger auf einen Schwimmer unſerer„He 59“. Die blaue Uniform der deutſchen Luftwaffe und die Rangab⸗ zeichen eines Feldwebels werden ſichtbar. Ein geſundes Gebiß und zwel übermütige Augen ſtrahlen uns an:„Ich dachte, es wäre meine letzte Stunde geweſen. Ich danke ſehr, Ka⸗ meraden...“ In einen trockenen Trainingsanzug und in warme Decken gehüllt berichtet der Gerettete von ſeinem Luftkampf:„Wir hielten aufeinander zu. Die engliſche Spitfire und Halt, da unten bewegt ſich doch weiſt der Beobachter dem Frug⸗ meine „Me 109“. Meine Maſchine führte, was die Rohre hergaben. Keiner wollte ausweichen. In letzter Sekunde reißen wir unſere Maſchinen auf die Seite, jedoch das Unglück war geſchehen: Beide Jäger rammen ſich mit den Tragflächen. Der Engländer torkelt und geht in die Tiefe. Maſchine ſchmiert ab. Das krudelnde Flugzeug gibt mich nicht frei. Endlich— eine halbe Ewigkeit ſchien es mir— werde ich aus der Kabine geſchleudert, drehe mich mehrmals um meine eigene Achſe, dann reißt es mich mit ungeheurer Wucht an den Schultern und— ich ſchwebe. Na, ja. und dann haben Sie mich eben aufgefiſcht.“ Wir ziehen noch einmal sine Schleife. Von dem abgeſtürzten Engländer iſt nichts zu erkennen als ein blauer Fleck auf der glitzernden Fläche des Kanals. Am Kai ſteht bereits ein Arzt, den abgeſtürzten deutſchen Flieger zu unterſuchen. Der Feldwebel iſt aber fidel und munter. Unbeſchadet kann er ſich bei ſeiner Fagdgruppe zurück⸗ melden und zu neuem Einſatz ſtarten— gegen England. Mit höchſter Fahrt gerammt Wie Zerſtörer„Vivaldi“ das engliſche U⸗Boot„Oswald“ vernichtete. Zu der Vernichtung des engliſchen U-Bootes„Os⸗ wald“ und der Gefangennahme von fünf Offizieren und 47 Mann ſeiner Beſatzung veröffentlicht ein Sonderberichterſtatter der italieniſchen Agenzia Stefani intereſſante Einzelheiten, die er nach der Rückkehr des ſiegreichen Torpedobootes„Ugo⸗ lino Vivaldi“ erſuhr⸗ Der ttalieniſche Torpedobootszerſtörer befand ſich bereits ſeit einigen Tagen auf Fahrt im Joniſchen Meer, als er in der Nacht zum Freitag in der Nähe des Kap Spartivento in etwa 2000 Meter Entfernung den Turm eines großen U⸗Bootes ſichtete. Der Kommandant ließ ſofort ſein Schiff mit Voll⸗ dampf Kurs gegen das U-Boot nehmen, das raſch zu tauchen begann und gleichzeitig vier Torpedos abſchoß. Fregatten⸗ kapitän Galati wußte durch geſchicktes Manövrieren den Tor⸗ pedos auszuweichen, ohne dabei den Kurs auf das Boot zu ändern, deſſen halbgetauchten Turm er gerade noch mit höchſter Fahrt zu rammen vermochte. Ein Blick auf die Uhr; 23.10. Kurz darauf gab der Kapitän auch bereits Befehl zum Wenden, um das engliſche U-Boot durch einige Waſſerbombey endgültig zu erledigen Als ſich das Torpedoboot neuerlich den Stelle des Zuſammenſtoßes näherte, bemerkte es SOS⸗Licht ſignale. Faſt der ganzen Beſatzung des U-Bootes war es ge⸗ lungen, min Ausnahme des Kochs, eines Heizers und eines Obermaſchiniſten, das ſinkende Schiff zu verlaſſen. Sofort ſetzte der Torpedoſäger ein Motorboot aus, das die im Waſſet Schwimmenden aufnahm Am frühen Morgen wurden dann die erſten Kriegsge⸗ Aber auch meine fangenen der engliſchen Marine an Land gebracht, wo ſie zur Pflege ins Hoſpital übergeführt wurden, da faſt alle unter Augenentzündungen litten, 5 „. weil die Engländer es wollen“ Es iſt in allen Schreibſtuben und Verwaltungen Brauch, wichtige dienſtliche Notizen auf einem Zettel geſchrieben aß die Wand zu ſtecken. Wenn es auch kein ſchwarzes Brett iſt, ſo gibt es doch in den Amtsſtuben eine Ecke, in der man, ſolche Zettel unterbringt. Es iſt klar, daß man nicht be⸗ ſonders auf ſolche Dinge achtet und iſt um ſo mehr über⸗ raſcht, mitten zwiſchen dienſtlichen Bekanntmachungen einen Zettel ganz anderer Art zu finden. So fanden wir in einem Zimmer der Forſtperwaltung in Beſancon ein Papier an der Wand, das wie ein Ahornblatt geſchnitten iſt und in deſſen Spitze ein Totenſchädel mit einem franzöſiſchen Stahlhelm darauf gezeichnet iſt. Dabei ſtehen die Worte: „Die Blätter fallen, wir fallen wie ſie Die Blätter ſter⸗ ben, weil Gott es will, wir aber, wir fallen, weil die Eng⸗ länder es wollen. Im nächſten Frühjahr erinnert man ſich weder der toten Blätter noch der gefallenen Poilus. Das Leben wird über unſere Gräber weiterſchretten. 22. November 1939.“ Dieſer Zettel bringt nichts Neues, aber er zeigt einmal mehr, wie die Stimmung vieler Franzoſen war und heute noch iſt. 5 Kriegsberichter W. Brepohl. Kapitän Lohmann diktiert dem Funker Dobratz die ſofort durchzugebende Meldung an die Küſtenſtationen: Dampfer„Bannocburn“, Kapitän Dookhill, Heimathafen London, mit Südfrüchten und Stückgut von Kingſtone nach London unterwegs, nordweſtlich der Azoren in Brand ge⸗ raten. Die„Bannocburn“ iſt um 20.35 Uhr brennend gefſunken. Der Kapitän und 28 Mann der Beſatzung wur⸗ den vom deutſchen Dampfer„Perpetua“ aufgenommen.“ „Das hätten wir gepinſelt“, freute ſich Rendorp, der angeſichts der geglückten Rettung ſeinen Humor wieder⸗ Nad hat.„Sollen die Maſchinen angehen, Herr ap'tän?“ 2 „Wir ſetzen die Reiſe fort“, nickt Lohmann.„Aber laſſen Sie Fahland und Banz ſofort neues Beſteck auf⸗ nehmen, damit wir möglichſt den geradeſten Kurs halten und wenigſtens einen Teil der Fahrtverzögerung auf⸗ holen. Sie ſelber, lieber Rendorp, tun mir den Gefallen und gehen mal zu Lorenzen runter in den Speiſeſaal. Die Nachricht von der glücklichen Rettung der engliſchen See⸗ leute wird die Stimmung da unten beleben.“ 0 „Jawohl, Herr Kapitän. Soll das Deck freigegeben werden? „Noch nicht. Klauſen ſoll erſt mit der Deckwache„Rein Schiff“ machen. Aber möglichſt fix!“ Raſſeln und Klingeln des Maſchinentelegraphen. Lei⸗ ſes Zittern der Planken. Die„Perpetua“ beginnt wieder, Fahrt zu machen. Vom Promenadendeck her ſchrillt die Pfeife des Bootsmannes. 1 „Backbordwache klar bei Rein Schiff!“ Kapitän Lohmann neigt ſich ein wenig über die Brü⸗ ſtung und ſchaut hinab. Die Matroſen ſind unter Klau⸗ 5 Leitung bereits bei der Arbeit, die Spuren von chmutzigem Waſſer, Oel und Ruß zu beſeitigen. Die Leute ſind zum Teil noch gründlich müde von den An⸗ ſtrengungen des Rettungswerkes, aber die Schrubber und Feidel rauſchen nur ſo über das Deck. Achtundzwanzig Seeleute glücklich gerettet! Bis zum jüngſten Leichtmatroſen hinab herrſcht Hoch⸗ 7 . 3 *— — 2 ſtimmung an Bord der„Perpetua“, — 5—* 8 8 * Kampf mit unterirdiſchem Tod Die ſchwere Arbeit unſerer Minenräumboote. Von Kriegsberichter Dr. Lohmann, f 1„ 30. 7.(P,). Mit einem leichten Stoßſeufzer teilt ber Flottillenchef in der Meſſe mit, daß er eben die Meldung erſtattet habe, auf die wir alle ſeit Tagen lauern:„Gebiel minenfret.“ Es bleibt alſo bei den 92 Minen, von denen bie letzten vier noch heute früh gefiſcht wurden. Nach neun Tagen härteſter Arbeit hier oben im Norden kann es nun südwärts gehen, und Freude herrſcht überall auf den Booten o ſchön Bergwelt auch ſein mag, angeſichts derer ſich ble Räumarbelt abſplelte, die Männer haben dieſe Berge dle falt, die kalt und erhaben, mal regenſchwer, mal nebelver ſchletert, mal im fahlen chein der Mitternachtsſonne auf ſie bel ihrer Arbelt herabbllekten; dieſe Berge, vor denen die lapferen kleinen Räumboote bei Tag und bei Nacht uner üblich mit ihrem Gerät auf und ab kreuzten; die Berge, die wiberhallten von den chüſſen der MG., mit denen die Minen in die Fieſe befördert wurden, und von den Detona onen, mit denen hin und wieber auch einzelne Minen, rieſige Waſſerfontänen in die Höhe ſchleudernd, zerplatzten. „Was ſo 92 Minen eigentlich an Einſatzleiſtung jedes ein⸗ gelnen Mannes bedeuten, das kann ſich der Laie nicht im ent ſernteſten vorſtellen“, meint der Flottillenchef,„dieſen ſortwäh renden verbiſſenen Kampf mit dem unterirdiſchen Tod. 92 Minen, gewiß eine ſchöne Zahl, aber was ſteckt dahinter an aufreibender, unermildlicher, gefahrvollſter Arbeit! Mit ein paar kleinen Booten in ſo kurzer Zeit eine Fläche von 360 000 Morgen abharken, bei Waſſerttefſen von 200 bis 300 Metern, die das Anlegen von Bolenſtrſchen nicht zulaſſen, angewieſen nur auf den Kompaß, der noch dazu infolge der magnetiſchen Kräfte der Berge höchſt ungenau arbeltet, iſt eine wahre Siſyphusarbeit. Um ſo ſchöner iſt es, zu ſehen, wie ſich die Männer auf den Booten gehalten haben, alle zuſammen, wie ſte da ſind. Trotz der gewaltigen Arbeit, die ich von ihnen verlangen mußte, trotz der Gefahren, mmer willig, ſtets voller Witz und Humor Das ſind ſchon Kerle, meine Räumbootmänner, und ſie ver— dieyten es ſchon, daß da hinten in der Helmat bei der Be völkerung mehr von ihnen und ihrer Leiſtung bekannt würde.“ echs Stunden haben ſie Zeit zum Ausruhen nach der neuntälgen Räumarbeit, da heißt es ſchon wieder„ſeeklar“, deun ein Funkſpruch befahl:„Sofort nach X. zurückkehren!“ dem Haſen, in dem die Flottille ſtatlontert iſt. 350 Seemeilen ſind das durch die Schärenwelt der norwegiſchen Küſte und 30 Stunden Fahrt. 30 Stunden Kriegsfahrt, bei der es wie der heißt: Wach ſein und ſcharf aufpaſſen, beſonders für die Männer auf der Brücke. Aber alles iſt beſter Laune, freut ſich auf den Sonntag im Haſen, der nach 30 Stunden winkt Zu früh gelubelt. Kaum ſind wir in See, kommt ein neuer Funkſpruch:„Flieger wollen in einer ſchlauchartigen Durchfahrt des N.-Ffords ſieben flachſtehende Minen geſichtet haben, Stichfahrt nach dahin machen und Trausportdampfer Aut dem Fiord herausgeleiten.“ Zerfloſſen ſind die ſchönen Träume. Die neue Aufgabe bedeutet mindeſtens ſechs Stun— den Verzögerung, und ſelbſt, wenn alles gut geht, iſt doch der halbe Sonntag kum. Eiſig kalt bläſt der Wind, und eine recht bewegte See ſchaukelt die Boote kräftig, als wir ſpät abends mit ausgebrachtem Gerät auf die bewußte Paſſage zulauſen. Ganz vorn auf der Back der Boote ſtehen n Ausguckpoſten, die vor ſich ins Waſſer ſtarren. Es iſt eine ungemütliche Situation, denn werden die Minen „und dabetl legen ſie noch Eier.“ Und der Kommandant weiſt lachend auf den Maſchiniſten, der eben mal von unten rauf⸗ geklettert iſt, um friſche Luft zu ſchöpfen:„Da ſteht ja auch 5 Maſchiniſt, er will ſicher ſeine Maſchine mal fliegen ſehen! Schwimmen dort nicht an Backbord und Steuerbord Minen, dort gleich drei beieinander? Schwarze, runde Dinger ſind es, aber die Gläſer enthüllen ſie als Fäſſer, wie ſie die Fiſcher zur Markierung beim Hummernfang gebrauchen. Sonſt wird in dem Engpaß nichts Verdächtiges geſichtet. Sollten die Flieger die Fäſſer mit Minen verwechſelt haben? Es iſt kaum anders möglich, und die Räumbootmänner ſind nun doch ein wenig ärgerlich, daß ihnen deswegen der Sonntag verpatzt wurde. Der Flottillenchef aber meldet dem Admiral:„22 Uhr Stichfahrt i durchgeführt, die Minen waren Heringsfäſſer.“ Dann ſwird der Dampfer abgeholt und zum Fjord hinaus⸗ gebracht. 5 Und nun geht's endgültig heim. Ob nicht doch noch wieder was dazwiſchenkommt? Die Männer haben ſich längſt an Ueberraſchungen aller Art gewöhnt, aber die einzigſte Ueber⸗ raſchung iſt ſetzt die, daß keine mehr eintritt. Bei prächtigem Sonnenſchein läuft nachmittags eine Räumbootssflottille in den Hafen ein, den ſie vor 14 Tagen verließ. Wirtſchaftswoche Mit Hochdruck an der Arbeit— Herbſtmeſſen wie noch nie Deutſchland als Mittelpunkt des neuen Europa Das„blockierte“ Deutſchland arbeitet mit Hochdruck. Ziel, bewußt und planvoll wird zurzeit die Rückführung in das eiuſtmals geräumte Weſtgebiet bewerkſtelligt. bedeutet neue Arbeits tätten und damit erhöhte Arbeitskapazität rt katkräftig ſchreitet der Aufbau in Elſaß⸗Lohringen 18 0 9 00 in den anderen beſetzten Gebieten. in Belgien e n dee are ſind die Kriegsvorräte der deutſchen die Produkt aß auf einigen Gebieten der Kriegsverſorgung 0 roduktion bereits eingeſchränkt, ja teilweiſe ganz ein⸗ Das geſtellt werden k b. Wie gu 17755 5 5 5 Verbrauel den konnte. Wie gut unſere Verſorgung auch an ö Mitern iſt, beweiſt die Tatſache, daß die Einzel⸗ nſatze von 34 Milliarden Mark im Jahre 1938 auf 98 Nin 7 1 1 1 5 f im Jahre 1939 geſtiegen ſind. en Ausmaß 5 N p. H. und damit ungefähr im gel Nun öde ech deen ed den i rede an e che Befriedung im Südoſten. die gerade, pirtſchaftlichen Gründen immer unſer politiſches Ziel war, im Gegenſatz zur engliſchen Politik der Schaff Unruheherden. ent Politik der Schaffung von b garantierk uns nicht nur die Sicherheit, Eudern auch eine Steigerung unſerer dortigen Bezüge. Sell 1 die Türkei mußte aus eigenſten Intereſſen wieder einen Handelsvertrag mit Deutſchland abſchließen. Ueber ſtehen uns weitere Verſorgungsmöglichkeiten offen. Spanien 2 Bio 105 Vote 35 e 1 598 1 0 0 iſt Deutſchland zweifellos ſtärker als zu Beginn 5 110 8 8**— 2*—* des Krieges. Sollte England Spanien und Portugal in ſeine Blockade einbeziehen ſo wird ſich daran auch nur wenig andern da ja feſtſteht, daß dieſe Blockade effektiv, das heißt 1 erhöhtem Einſatz von Kriegsſchiffen, nicht geführt wer⸗ deu kann. ſondern nur durch das Napicert⸗Syſtem. Dieſe 8 Blockade mochte wirkſam ſein, als England noch zöchſtes volitiſches Anſehen genoß Heute iſt es damit vor⸗ bei. wie die abſolute Nichtbeachtung der Serien engliſcher Proteſte in den Südoſtländern, in Japan uſw. beweiſt. Es geht zu Ende mit England. Das iſt die reale Tatſache, an der alle“ engliſche, Geſchrei nichts ändern wird. 5 Die deutſchen Herbſtmeſſen, die mit der 28. Oſtmeſſe in denz, Auch das Ausland wird in größerem Umfange denn je die Meſſen beſuchen. Insbeſondere werden alle kontinen⸗ ſeeiſchen J ermöglichen 1 hängt von den Verkehrsmöglichkeiten ab, wenge von der Kolitiſchen Beurteilung der Lage, über die es in der ganzen Welt heute wohl nur eine einheitliche Auffaſſung gibt. So wird das Moment der Unſicherheit, das ſonſt leicht zu füteteunerwünſchten Rückwirkung auf die deutſchen Meſſen e völlig ausgeſchaltet ſein. Die poſitiven Kräfte ſind derart ſtark, daß man eine ſo günſtige Prognoſe ſtellen kar vie k jemals. Die Kräf 1 55 e jemals zuvor. Die Kräfte des deut⸗ 15 Virtſchaftsraumes ſind durch den Krieg nicht ge⸗ 15 va ſondern geſtärkt. Die Rohſtoffſchwierigkeiten mit denen ds Gegner als ihrer Blockadepolitik i dern zu den alten Rohſtoffen, die dank v iF 1 a ten infolge ſyſtematiſcher For⸗ ſchungsarbeit ſich tägl faſt könnte man ſagen ſtündlich erweitern gen ſtündlich. 5 Aber dieſe an ſich wichtigen wirtſchaftlichen Ueberlegun⸗ gen werden den Meſſen nicht einmal ſo ſehr das Geſicht ge⸗ Hen. wie die politiſchen Entwicklungen, die eine enkſcheidende Nebdeutung erlangt haben Nicht nur iſt der Raum unſeres Volkes um vieles größer geworden nicht nur haben unge⸗ zählte Millionen deutſcher Volksgenoſſen den Weg in die Heimat zurückgefunden, nicht nur ſind trennende politiſche Grenzen wie der Korridor und ähnliche Zwangsgebilde weg⸗ gefallen, ſondern das deutſche Volk befindet ſich wieder im Beſitz jener bedeutenden und wichtigen Rohſtoffe: der lothringiſchen Erze, der oberſchleſiſchen Steinkohlen⸗ und Zinkvorkommen und vieler anderer Rohſtoffe mehr, die ihm durch das Verſailler Diktat weggenommen wurden. Da⸗ iſt der großdeutſche Raum in ſeinen wirtſchaftlichen eiten für die Zukunft nahezu unbeſchränkt entwick⸗ igsfähig. Faſt 100 Millionen Menſchen, die ihn hevölkern ſind als die beſten Facharbeiter in der ganzen Welt bekannt und anerkannt, und ihre kulturellen Leiſtungen haben in der ganzen Welt Freunde gefunden. Die ungeheuren Kräfte, die durch den Zuſammenſchluß dieſer deutſchen Menſchen und dieſer deutſchen Länder wirkſam werden, verfehlen nicht ihre Anz Völker Europas. Sie alle uziehungskraft auf die übrigen erkennen mit voller Klarheit daß hier etwas im Entſtehen iſt, was alle in ſeinen Bann zwingen wird und was ihnen allen zugleich, wenn ſie zielbewußt den Anſchluß an die neue Entwicklung ſuchen, die gleichen unerhörten Zukunftsmög⸗ lichkeiten eröffnet. Hinter dieſer Erkenntnis tritt die Frage zurück in welchen Formen ſich eines Tages das neue wirt⸗ ſchaftliche Leben Europas organiſieren wird. Dieſes noch offene Problem verurſacht keinerlei tiefergreifende Unſicher⸗ heit, weil es nur eine Frage zweiter Ordnung bedeutet. Sicherheit beſteht aber darüber, daß das deutſche Reich der punkt 8 neuen politiſchen und wirtſchaftlichen Eu⸗ ſein wird. nicht rechtzeitig geſichtet, dann wird es gefährlt Aber der Bu S 0— 5 zeitige„de 1 gefährlich. Aber der N gr Raen g 8 Sonnenaufgang 5.59 Sonnenuntergang 21.00 Humor verläßt die in tauſend Gefahren abgebrühten Männer i ee 805 88 Auguſt eingeleitet werden, ſtehen zwar Mondaufgang 14.36 Monduntergang 9 601 auch jetzt nicht.„Iſt doch längſt Oſtern vorbei“, meint einer, Zeichen des Krieges aber man wird dieſes keiner nan. 8 5 2 eee e 2 8 f Fri 5 Marmeladen, die ja einen Nährwert vermitieln ſollen Die Herbſtſrüchte werd 1 1 5 Jum Jeitoertreib Folge 85 le er fru E wer en eingema werden zweckmäßig unter ausſchließlicher Verwendung von Silbenrätſel. Aus den Silben: a— al— ar— bes— blau es— frau— frei— gau— ge— boot— burg— e— erd gel— di— gie— glo grün— grup— haupt— he— in— ing— la — leb— la— mann— ie— lar— ner— neur 81— pe— pe— pe— pferd— pow— race— renn — roll— rot— ſe— ſel— ſi— ſpan— te— trep trom— ul— vi wer— zun— zur ind 21 Wörter zu bilden deren Aufangs⸗ und Endbuch⸗ ſtaben eine Wahrheit nennen. 1. bekannte Pianiſtin, 2. moderner Perſonenaufzug, 8. deutſche Univerſität, 4. Farbton, 5. militäriſcher Rang, 6. wertvolles Zuchttier, 7. Laubbaum, 8. ttalieniſcher Kurort, 9. Metallorvydatton, 10. geographiſcher Begriff, 11. Waſſer⸗ 1 fahrzeug, 12. Blasinſtrument, 18.„beſſere Hälfte“, 14. Ge⸗ 16. Stadt in Pommern., 17. geiſtiges würz, 15. Krankheit, 17. i0 Stadt in Schleſien, Getränk, 18. türkiſche Tabalpfeife, 19. 20. Naturprodukt, 21. Meeresfiſch. So mog man's moachegz aws hlich on die Sonas ge S gen vod lor go beo verde s Niveo Creme 2 Wer aber vabecdiagt dN Some bleiben vnd Sch neſſet bob Fetden Wil, bret N He- em demvecserbenchschutz. Auftöfungen aus voriger Nummer: Sitvenrätſel: 1. Egmont. 2. Spaniſch, 8. Verdi, 4. Esbabn, 5. Kichard, 6. Geibel, 7. Ilmenau. 8. Schar⸗ dach, 9. Samos, 10. Turban, 11. Spandau,. Ilſe, 18. Coſnin. 14. Aue, 15. Leier, 16. Lotto. 17. Eukel, 18. Som; mer, 19. Imme, 0. Nominativ, 21. Dollar, W. Emu. W. Noman. N. Wiſent, B. Eulenſpiegel.—„Es vergißt ſich nes in der Welt, nur verlorene Unſchuld nicht.“ Nan baut um: Leiter— Inka— Laden— t— Een— Nebel— Torf— Hor— Lr— Leid hal. Vifitenkartenrätſel: Triberg, Feldberg. Wer it der Flieger: Boelcke. — Schuß des dedaktionellen Teils.— Sepfſo⸗ Tinktur — rumd Weil Ste immer ein zuverläſſiges u n 5 ungen, Wie ſie dar * Ba täglichen Leden Wunden Ge- verurſacht werden kommen vor Und alle, auch Heine offene der Fufektion durch Bakterien ausgeſest. D tet Nugſugis erscheinende Verte un; 3 die rechtzeitig n Verse Nattar n. Jo N deren. Gere Dinktur die in allen Avetdeken and Hees. 5 u—— de und in d Tur zu neunnundvierzis Ffenn erhält- wirkt genau e eat erend Tinktur und vorüber. chen mit ihren erfriſchenden Fruchtſäuren gaben der auf 8 1 Gelegenheit zur Bereitung erfriſchender Kaltſchalen, Flamme⸗ ris. Obſtſuppen. 1 chender Vorrat von den Früchten, die der Sommer ſpendete. 3 N Der Sommer, der uns ſo viele warme und heitere Tage brachte, neigt ſich ſeinem Ende zu. Auch ſein Früchtereigen iſt Stachelbeeren. Erdbeeren, Johannisbeeren und Kir⸗ das Wohl ihrer Familie bedachten Hausfrau und Mutter vielfältig Puddings und Kompotte. Auch ein entſpre⸗ ruht eingemacht in Gläſern. Doſen und Flaſchen. Doch erſt, wenn alle für dieſen Zweck vorhandenen geeigneten Behältniſſe gefüllt ſind, bat die fürſorgliche Hausfrau das beruhigende Ge⸗ fübl, auch im Winter herrlich mundende und geſunde Obſt⸗ ſpeiſen und Kompotte in ausreichender Menge auf den täg⸗ lichen Tiſch bringen zu können. Aepfel, Birnen. Mirabellen und Pflaumen ſind die Früchte des Heröſtes, die wir als Kompott, als Gelee, Mus oder Mar⸗ melade für den Winter haltbar einmachen. Tafeläpfel werden nicht eingemacht, ſondern für den Rohgenuß eingelagert Fall⸗ doͤſt dagegen darf auf keinen Fall umkommen. Nach Entfer⸗ nung der ſchlechten Stellen kocht man es zu Gelee. Birnen laſſen ſich im allgemeinen nicht lange aufbewahren; ſie werden deswegen in Schnitten gedörrt oder als Kompottfrüchte ſteri⸗ liſtert. Das Steriliſteren der Früchte im Weck, Rex uſw. iſt nicht allein praktiſch und bequem, es bietet auch die Möglichkeit, durch Verwendung von Kriſtall⸗Süßſtoff erhebliche Zucker⸗ mengen einzuſparen. Die mit Kriſtall⸗Süßſtoff eingekochten Früchte haben einen angenehmen. rein ſüßen Geſchmack. Aus⸗ ſchlaggebend für den Erfolg iſt aber immer die richtige An⸗ wendung von Süßſtoff und damit die genaue Beachtung fol⸗ gender Nichtlinien: Süßſtoff iſt ein reines Süßgewürz ohne Nährwert: e auch nicht die konſervierende Wirkung des Zuckers. ſtoff iſt 450 mal ſo füß wie Zucker, deshalb zunächſt wen nehmen, erſt abſchmecken, dann evtl. mit Zucker nachſüße Süßſtoff gibt es in verſchiedenen Packungen: Die G⸗Packungen enthalten Tabletten, die zum Zwecke der Doſterung mit Natron verſetzt ſind Sie ſind dauptſächlich zum Süßen von Getränken. Suppen. Kaltſchalen uſw. beſtimmt. um Witkochen eignen ſie ſich nicht da das Natron bekannt. ch das Kochgut geſqmacklich beeinträchtigt. R- Briefe. Sukrinetten und Süßwunder⸗Tabletten enthal · den reinen Kriſtall⸗Säßſtoff, der nach vielfachen wiſſenſchaft⸗ chen Unterſuchungen und praktiſchen Erfadrungen in det Induſtrie und im Hausdalt unbedenklich mitgekocht tet des Zucker hergeſtellt. dei der verhältnismäßig reichlichen einſparen, wenn Süßſtoff für die ge verwendet wird Iſt aber trotzdem nich handen, ſo müſſen auch die Marmeladen Die hierfür erforderliche Menge läßt ſich Zuckerzuteilune auch Jul a nderen Zwecke zend Zucker vor⸗ ſteriliſiert oder ein⸗ unten geweckt werden, jedoch nur in kleineren Gläſern, deren Inhalt ſchnell verbraucht wird. Wenn ſolche Marmeladen längere Zeit geöffnet ſtehen, verderben ſie, weil die konſervierende Wirkung Zuckers fehlt. Das trifft auch für Marmeladen zu, die nur Teile der notwendigen Zuckerkonzentration(d. h. halb Zucker, halb Früchte) enthalten. g In jedem Falle können Zucker und Süßſtoff gemeinſam verwendet werden. Beim Einkochen muß dann aber auch immer ſteriliſiert werden. der viel verbreiteten Anſicht, daß Süßſtoff wenn er mitgekocht wird, einen Dieſe Behauptung hatte ihre Be⸗ rechtigung, als die Süßſtoffherſtellung noch in den Anfängen Der ſeinerzeit hergeſtellte Süßſtof enthielt in hohem Kochen gebunden wurden und dei den fertigen Speiſen und Getränken ſtark hervortraten. Inzwiſchen iſt es aber gelungen. dieſe Bitterſtoffe im Waſſerzuſat weiche r- Tabletten oder der K Minuten 7 3, 0. Birnen: Bel Birnen 2 r wicht 1 ſed Wichtig. wälen, alſo nicht zu ſeſte Frücdte zu verenden. 5 genügend durchdringt. Die Birnen dürfen auch nich n weich ſonſt in eingekochtem Zuſtande bei der geringsten Berüdrung de zum Einlegen dervorragend geeignete Sorte it die Gute Suiſe oder runde„Dergamotte. Die Birnen werden dem Schälen rod in S Las 8 ig eingeſchicdtet und an der Süßſteſſts To oder 2 K Kriſtall-Sasſtoff anf 5 Ser 812 Dizu dauer für. Siter⸗Släſer 25 Minuten dei Sianmenmus: Sutalen: 28 kg Iflaumen, 1 Zucker, S—4 Süß under-Tasletten eder 2, Feidem aer Seköſt, s Teelöffel gemadlene D. Bftaumen oder Sweiſcen, Weiche nicht * rden gewaschen, enten und in Fer Ader gendem Feuer, unter iſt ratſant ert esche die u eine Jeitiang zu ktecken, dau reich Sat entſteht, Ste der And den Rest RRR in 8 N eine u Ser n— Auch Faun ſte don der Daut lei Fam Wocenende u. Werden Waun Desbald Lürſen auch wut im Fuer e den e eee e eee ee —— werden, 8 8— 5 3 13————— tadren. Es dleidt den 8 n die natürliche& er · 8 8 2 fer darauf 4 e ene n dalten und der deide. erftiſchende Fruchegeſchmtack Wird wick— Fc verdeckt. 1 —rsrðK.—— Nille Frten don Gerufswãſche im⸗ mer mit dem fett⸗ Senden ha wa- chen. Durch feine reinigende Wir⸗ Rung iſt kl das gegebene Mittel, 1 9 Sete— * Nr. 1. rech N e met en 9 de S Seike zu sparen. — Hühneraugen- ropfen SAECO „ G Tu heben in sen kechgeschsften n Unekks-wWeRK E baksbEExuR ( 1 1%„ Uleſc ane uuileg Gr uig ue oungeqn z do eo eue gut r ppuguegvuuog usg uv anu igel cpi uudz bulnpnog;“ uebnzz squsbupaea oog uso; „Bangauuopz ueeſivzuß Inv qaog uvul jezavc ub n Jpeg uehoa iu aun seu Saure vag igocmog“ r qufeppi use age„vu ozg“ „ ueqog agnabeg uslanqtogz uda jaboc uteule mu cn igel ei pi gang Hue ibfameehues naupzlaeanlczel znuvg gun ed aun FBunzcprz onv aq unge canon cpi Icpiach 8)“ „Sueiagg 51, 5„ olagg b os“ „— 0p og uellia dic uoffeqavnelnv usqupzlpurz uda baegz ueuse ueufe usgnuog nequsbejeg oi S eg v gun sjapcsno eines 411 leg 18“ „eusjpgech usg ui uccpf anz oc ſbanc euucpz uleinpag Ruuogeg scpilach ne wwurue age Sau di ubm go uebunig zae oho 8e gnu nolng 108“ nz mcg quppaquegz aeqnzeg aq ene ugve agg dig eqn uioz qun pyquebnzz uobplunb uaule ejgnues aeg buvackl uupzaß zebunſ ue guvch zuse pu gog uebva⸗ ⸗Uhvquegvajg usqusppguv uueufe nz gan uelngobur ei sio uebfenind ade uege eino ei upgegh onen ⸗Gacg, d uv gos ua mu en zva biangebun uoſpgz uc) uebfeflqv dignur use uhogago g puch bie inv opbgog ae uda bücpiacda u go usbogz und unckjebac gebn ue ei quenz gun qusezjbutgesun digojewmpacg⸗ neuen ee duenne ie eee cane a ua uejhog abp ice gauze usgei s joichluspojg so buvzae ab ue ub mansnolons mog 8 „ueuugz wee een eee e Inv ng flaim usebunuſloch ogoab aeg use ue noc pf bi fjuobuiackk opfeagz dig u nue ie dae ͤ uu“ pi gage use „— Uu aegis“ „ushobne Biganatzzau eignum 8c)“ „de eee e e ee ee“ „uc uecpoacklasa nog usuſez ino dpi uuvz sv“ „bl au se Alcplacklasa na— anz use leib schu ol gnut se) jputue suenlbzuecm se nd Auuvg uecpnlaegz“ vu ene ſueenbee c“ „aps used ng oc equbg sse uegog seg udo usuobie ue um jkcqog cpi 5 une nebg pos ejuugz usseailnv usnehuebejebupsegerg u eee e een ee cen enen enen un ce bee eee en ehen cee auge; sog il og zaca gojg sog aid na nen ei bus og“ Ind neh ei oscpz e „ul uenvloch ueg oog aun nd uebi uu wut up bu gam neog fegus beach sui ueljeg uepgig us vg sun na fuunz icpieheia— Im na sda bean? sehr po Aug ne een eee nh eee t eee o nend deu age ee na een de um bun eee uecpnluz deu ne scpiehesa 4 cam eineg eq uelsmeb uesqubzlaeaufe nuupg Lubß cpu sj bug z ech ov a0“ ac vuic aan!„nan gagog Ind uochf 16e sog“ Uegusd ug usqeu ind piu vu pi uvm ozuuoz uuvg av jeaveb zeogz ue ou uod? a0 uuegß momjuzz gujez puqusönzz un gun! 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Am flinfzehnten Juni treten wir zum erſten⸗ mal an. Gegen Aegir. Da wird's Zeit zum Training.“ Die braunen Augen vor ihm waren voll Zuverſicht. „Wir werden's ſchon ſchaffen.“ Denk' ich auch. Immer in Form. Innen wie außen. Und immer durch, nicht wahr?“ „Verſteht ſich, Herr Wendtland.“ .„Freund Heſſenbruch, der Sohn Ihres Chefs, iſt übrigens—“ Er unterbrach ſich und ſtreckte ihr die Hand entgegen.„Da kommt mein Wagen. Alſo dann am Sonn⸗ abend, Fräulein Ronneburg.“ f „Gruß an Urſel.“ d h 117 Laſſen Sie ſich nur bald mal wieder bei uns ehen!“— Die helle Sonne des Maimorgens ſtand vor dem Fenſter. Ein ſchräger Strahl gab Marleens Braunhaar tiefen Kupferglanz. Marleen ſtand an dem großen Aus⸗ legetiſch und war dabei, die eben eingegangene Poſt für die verſchiedenen Abteilungen zu ſortieren. Kurze, ein wenig trippelnde Schritte wurden hinter ihr laut. Der Prokuriſt Winterfeld trat ein. Er rückte un⸗ willkürlich an der Brille, als er die biegſame und doch kraftvolle Mädchengeſtalt im lichtblauen Kleid am Tiſch ſtehen ſah, das Mädchen, das ſo etwas wie ein kleines Wunder in ſeinem langen, arbeitsreichen und im Grunde doch leeren Leben war. Er hatte in all den Jahren kaum für einen der Menſchen, die neben und unter ihm arbeiteten, perſönliches Intereſſe gehabt, hatte nicht einmal daran ge⸗ dacht, daß ſie überhaupt Menſchen waren. Das war anders geworden, wenn auch ohne ſein Zutun. Etwas Neues war da, mit dem man gar nicht ſo recht mitkam, wenn man ein ganzes Leben lang nichts als Rad im Ührwerk geweſen war. Etwas Neues, was auch neue Menſchen gebracht hatte. An dieſer Marleen Ronneburg dort ſpürte man das am deutlichſten. Theo Winterfeld war entſetzt geweſen, als der Chef eine Anfängerin eingeſtellt hatte. Für einen ſolchen Poſten! Als ſeine unmittelbare Mitarbeiterin! Heſſenbruch, von dem man es gar nicht anders wußte, als daß er hohe An⸗ forderungen ſtellte und ſelbſt mit gutem Beiſpiel voran⸗ ging! Ein Experiment, das von vornherein zum Scheitern verurteilt war. Und doch hatte Heſſenbruch recht behalten. Wie eigentlich immer. Zwei Monate erſt war die Ronneburg da, und doch füllte ſie ihren Platz aus, als hätte ſie ſeit Jahren nichts anderes getan. Eine Art, etwas anzupacken, hatte ſie! Eine Art des Auftretens! Selbſt wenn ſie leiſe kam und ging, um den Chef nicht bei der Arbeit zu ſtören, war etwas unbegreiflich Sicheres an ihr. Anfangs hatte Theo Winterfeld zuweilen ein kleines Stirnrunzeln für ſie ge⸗ habt, ein leiſes, dumpfes Aufbegehren gegen ihre Art in ſich geſpürt. Aber andererſeits war er gerecht genug, zu⸗ zugeben, daß man ihr gar nicht wirklich böſe ſein konnte. Er trat jetzt mit ſeinen kurzen Schritten zu ihr heran. „Immer noch nichts von Buenos⸗Aires dabei?“ Marleen ſchob einen der Ablegekörbe zur Seite. „Ein Kabeltelegramm iſt gekommen. Fräulein Neu⸗ haus iſt damit eben auf dem Weg zu Ihnen. Sie ſtellen ein Limit und erwarten ſofortige Entſcheidung.“ 1 Eine Falte mehr erſchien auf Winterfelds Stirn „Ein Limit? Das iſt böſe.“ „Wir werden annehmen müſſen.“ „Sagen Sie! Ich möchte die Verantwortung jedenfalls nicht übernehmen. Da mag Herr Heſſenbruch nur ſelber 1 er hat ſich ja eingehend mit dem Angebot efaßt. „Und würde mit einer Verzögerung beſtimmt nicht ein⸗ verſtanden ſein. Uebrigens hat er ſchon mit einem Limit gerechnet.“ a Der Prokuriſt zögerte noch immer. „Iſt es viel?“ „Knapp fünf Prozent. Wir kommen mit den Preiſen aus, und— nicht zu vergeſſen— es iſt ein bedeutender Auftrag.“ Damit wandte Marleen ſich wieder ihrer Arbeit zu. Unter der von der Zweigniederlaſſung eingegangenen Poſt befand ſich der übliche Bericht Lothar Heſſenbruchs. Ein paar Worte waren handſchriftlich hinzugefügt:„Ich hoffe, ſchon ein paar Tage früher kommen zu können, und freue mich auf die Heimkehr und die neuen Aufgaben.“ Marleen ließ das Blatt ſinken. Auf die Heimkehr und auf das Wiederſehen mit Dina! Ihr Geſicht verdunkelte ſich plötzlich. Dina hoffte noch immer auf ihre Hilfe und hatte ſie in den letzten Wochen wiederholt gedrängt, doch einmal mit Heſſenbruch zu ſprechen. Es hatte ſich noch keine Gelegenheit dazu ge⸗ funden. Man war ja nur dienſtlich mit Heſſenbruch zu⸗ ſammen, und da hatte er andere Dinge im Kopf, war zwar höflich, aber doch kurz und beſtimmt, wie Umfang und Tempo der Arbeit es erforderten. Nur in den ſeltenen Atempauſen kam auch der Menſch in ihm einmal zum Vorſchein, und da konnte man ihm nicht mit ſolchen An⸗ gelegenheiten kommen. Er würde ſich das wahrſcheinlich auch ſehr energiſch verbitten. Dina konnte ſich eben keine richtige Vorſtellung davon machen. Marleen ſah wieder auf die Nachſchrift herab. Die ſtark ausgeprägten Schriftzüge ließen es verwunderlich er⸗ ſcheinen, daß Lothar Heſſenbruch ſich in ſo wichtigen per⸗ ſönlichen Dingen mit dem Nein des Vaters abfand. War die Zukunft ihm doch wichtiger als alles andere? Oder hoffte er, den Widerſtand des Vaters leichter überwinden e wenn er erſt feſteren Boden unter den Füßen hatte Sie legte das Blatt ab und ſah zu dem weit offenen Fenſter hinaus in die Maiſonne, die den weiten Fabrik⸗ hof mit ſilbrigem Glanz überſchüttete. Von dem Durch⸗ gang zwiſchen den langgeſtreckten Fabrikgebäuden und dem Lagerhaus ſchimmerte hinter dunklen Erlen und hängenden Weiden der Fluß mit ſeiner ſteilen Böſchung herauf. Es war nicht ihre Sache, ſich über dieſe Dinge Ge⸗ danken zu machen, und was zum Wachſen und Reifen be⸗ ſtimmt war, das würde auch ohne ihr Zutun reifen. 5 Die letzten der Angeſtellten hatten am Abend nach Ge⸗ ſchäftsſchluß das Verwaltungsgebäude verlaſſen. Lautloſe Stille herrſchte in den Räumen. Marleen ſaß noch bei ihrer Arbeit. Sie ſah auf die Uhr: ein Viertel vor ſieben. Heſſen⸗ bruch wollte mit dem Flugzeug zurückkommen; wenn er auf der Rückkehr vom Flughafen noch mit herankam, war er jeden Augenblick zu erwarten. Wenige Minuten darauf hörte ſie unten den Wagen vorfahren. Feſte Schritte kamen durch den Vorraum, dann trat Heſſenbruch ein. 5 5 „Sie ſind noch da, Fräulein Ronneburg? Das iſt mir lieb.“ 5 Er hatte einen anſtrengenden Tag hinter ſich und war ſichtlich etwas ermüdet. „Liegt etwas Beſonderes vor?“ erkundigte er ſich. „Nein, Herr Heſſenbruch. Nichts, was unbedingt noch heute erledigt werden müßte. Buenos⸗Aires hat gekabelt. Wir bekommen den Auftrag, wenn wir das Limit an⸗ nehmen: knapp fünf Prozent unter dem Angebotspreis. Herr Winterfeld hat angenommen.“. „Gut“, nickte Heſſenbruch auf ihren fragenden Blick. „Ja, und dann— ich weiß nicht, ob es möglich ſein wird — ich bin mit Welker& Hempfing zum Abſchluß ge⸗ kommen und möchte den Vertrag gern noch heute auf⸗ genommen haben, damit er gleich morgen früh übertragen werden kann. Haben Sie etwas vor? Oder könnten Sie noch eine Stunde opfern?“ Marleen zögerte kaum merklich. „Gewiß, Herr Heſſenbruch“, ſtimmte ſie dann zu. „Das iſt mir wirklich lieb. Allerdings möchte ich das nicht hier, ſondern bei mir zu Hauſe erledigen. Meine Frau iſt ſchon ſeit längerer Zeit leidend, und ich will ſie nicht unnötig warten laſſen. Sie eſſen dann eben einen Biſſen bei uns mit, damit Sie mir nicht umfallen.“ Ein flüchtiges Lächeln huſchte um ſeine Lippen. Mar⸗ leen gab ihm ein halbes Lächeln zurück. „Das würde wohl nicht zu befürchten ſein. Aber da möchte ich zu Hauſe Beſcheid ſagen, damit man nicht auf mich wartet.“ 8 Sie trat an den Apparat. Auf ihren Anruf meldete ſich die Tante. „Ich komme heute ſpäter, Tante“, ſagte Marleen.„Ich habe noch zu arbeiten.“ Es dauerte eine Weile, bis ſie Antwort bekam. „Aber Marleen! Ausgerechnet heute! Das geht doch nicht. Kannſt du denn nicht—“ „Nein, Tante.“ „Aber was ſollen denn die Gäſte ſagen?“ „Darauf kommt es nicht an.“ 5 5 f(Fortſetung folgt) Dorle und der Einbrecher Ein Geſchichtchen aus Biedermeiertagen von S. Droſte⸗Hülshoff. Jungfer Dorothea war die einzige Tochter des ehr⸗ ſamen Sanitätsrats Muffel in Trippelskirch und ſo romantiſch. Sie ſchwärmte glühend für alles Edle und Schöne, und hatte bei ſich beſchloſſen, ihre Hand einmal nur einem wirklichen Helden zu reichen. Helden waren aber in dem guten, verſchlafenen Städtchen Trippelskirch ſehr dünn geſät. Darum hob Mama Sanitätsrat gelegent⸗ lich warnend den Finger: „Dorle, Dorle, ſo geht es nicht weiter? Du biſt zwanzig Jahre, alſo ſchon ſtark im heiratsfähigen Alter. Andere ſind mit achtzehn längſt verheiratet! Du wirſt noch eine alte Jungfer werden durch deine dumme Kritt⸗ ligkeit! Und der Apotheker iſt doch ſo ein netter Menſch.“ Der Apotheker Fritz Sebald war wirklich ein netter Menſch, aber das Dorle rümpfte die Naſe. Er hatte ſo gar nichts Heldenhaftes an ſich. So verhielt ſich Jungfer Dorle ziemlich kühl und ſchaffte damit ihrem treuen Ver⸗ ehrer manchen Kummer. Für Fritz Sebald hieß es nun einmal„dieſe oder keine“. Deshalb ſtand er eines Tages in der Stube ſeines Freundes Wenzel Rieſch und ſagte: „So kann es nicht weitergehen! Du weißt, das Dorle——“ Wenzel Rieſch nickte. Er wußte vom Dorle und den Liebesſchmerzen des Freundes. Da rückte der junge Apo⸗ theker mit einem Feldzugsplan heraus: Wenn das Dorle durchaus Heldentum ſehen wolle, nun, ſo könne man ja ein wenig nachhelfen. Und ſei keine Gelegenheit zur hel⸗ denhaften Tat vorhanden, ſo ließe ſich vielleicht künſtlich welche ſchaffen. Zur Zeit treibe bekanntlich ein Einbrecher in Trippelskirch und Umgegend ſein Weſen, den die hohe Stadtpolizei bisher noch nicht gefaßt habe. Dies könne man ſich zunutze machen. Wenn morgen abend die kleine Einladung bei Sanitätsrat Muffel ſtattfinde, und alle Gäfte im Wohnzimmer wären, ſollte Wenzel Rieſch einen kleinen Einbruch in das ſanitätsrätliche Arbeitszimmer, wo auch der Geldſchrank ſtünde, imitieren. Sollte dort gerade ſo viel Lärm machen, daß ſein Freund Gelegen⸗ heit hätte, in heldenhafter Haltung das Zimmer zu ſtür⸗ men, um dem„Einbrecher“ unerſchrocken zu Leibe zu gehen. Die Möglichkeit zu unerkanntem Entkommen Wenzel Rieſchs durch eines der Gartenfenſter würde recht⸗ zeitig geſchaffen. Na, wie wär's? Wenzel Rieſch lachte, fand Geſchmack an dem Aben⸗ teuer, erklärte ſich bereit mitzutun und verabredete mit Fritz Sebald ein Geheimzeichen, auf das hin der Pſeubo⸗ einbruch vonſtatten gehen würde. Die kleine Abendgeſellſchaft bei Sanitätsrats verlief ſehr hübſch. Fritz Sebald hatte ſogar eine beſondere Freude: Er traf ganz unverhofft einen alten Studien⸗ freund wieder, den er jahrelang nicht geſehen hatte und der zufällig bei einem Gutsbeſitzer in der Nachbarſchaft zu Beſuch weilte und von dieſem zu Muffels mitgebracht worden war. „Punkt zehn Uhr!“ flüſterte Fritz Sebald ſeinem eben⸗ falls geladenen Kumpanen Wenzel Rieſch zu. Der nickte verſtändnisvoll. Als es vom fernen Stadtturm zehn Uhr ſchlug, waren faſt alle Gäſte auf der Gartenterraſſe vor dem Wohnzimmer verſammelt. Der junge Apotheker ver⸗ lockte Jungfer Dorle geſchickt zu einem kleinen gemein⸗ ſamen Spaziergang durch den Garten und führte ſie in die Nähe der Hinterſeite des Hauſes. Hier lag zu ebener Erde das Amtszimmer des Sanitätsrats. Plötzlich ſah man hinter den dunklen, halbgeöffneten Fenſtern einen ſchwachen Lichtſchein aufblitzen. Auch ein leiſes Klirren wurde hörbar. 8 „Was iſt das?“ fragte Dorle erſchrocken. i Vielleicht ein Einbrecher, Herr Sanitätsrat ſei doch auf der Terraſſe, vermutete Fritz Sebald, und Dorle ſchrie entſetzt:„Um Himmels willen!!“. 15 „Still, stil! Daß er nichts merkt! Bleiben Sie hier und halten Sie ſich ruhig! Ich will's dem Gauner ſchon beſorgen!“ Damit lief Fritz Sebald die Stufen zur hinte⸗ ren Haustür hinauf, riß ſie auf, ergriff eine auf dem Flurtiſch ſtehende brennende Kerze und ſtürzte ins Ar⸗ beitszimmer: 5 f „Was willſt du hier, du Lumpenhunde! Stillgeſtan⸗ den und Hände hoch!“ ſchrie er ſehr vernehmlich und ſetzte halblaut hinzu:„So— nun mach', daß du weiterkommſt! Dort drüben, durch das offene Seitenfenſter— 979 5 Er hob die flackernde Kerze in die Höhe und hätte ſie beinahe fallen laſſen: Vor ihm ſtand nicht Wenzel Rieſch, ſondern ſein alter Studienfreund Wieland mit einer klei⸗ Händen. ö U tuſt denn du hier?“ fragte Fritz Sebald ver⸗ üfft. ö Der andere zuckte hilflos die Schultern:„Ich bin doch Beamter, nicht wahr! Habe meine Kaſſe— hm— nicht ganz in Ordnung gehalten. Uebermorgen iſt Reviſion. Was bleibt mir übrig als eine Kugel— oder ein Unrecht? Nun wird es alſo doch die Kugel—“ f „Unſinn! Du biſt anſcheinend verrückt geworden! Ich verrate dich nicht und——“ Da ertönte plötzlich der Lärm vieler Stimmen und eiliger Schritte draußen im Korridor. Fritz Sebald riß dem anderen blitzſchnell Laterne und Dietriche aus der Hand, warf beides unter den nächſten Schrank, ſchob Wie⸗ land nach dem offenen Fenſter—— Da ſprang aber ſchon die Türe auf. Mit Kerzen und Windlichtern, mit Stöcken und anderen Waffen drangen alle ins Zimmer. Beide Parteien ſtarrten ſich entgeiſtert an.„Was ſoll das hei⸗ ßen?“ ſchrie der alte Muffel endlich N f Es war eine verteufelte Situation! Durch Fritz Se⸗ balds Kopf jagten Erinnerungen an gemeinſame frohe Studententage mit Wieland— nein, er durfte den alten Kameraden um keinen Preis verraten, ein Leben zerſtören, das ſich vielleicht noch ordnen ließ! Da fiel ihm auch ſchon ein Ausweg ein. Mochte werden, was wollte— er zuckte verlegen die Achſeln:* 1 „Es tut mir ſehr leid, Herr Sanitätsrat, daß unſer geplanter Scherz ſo aufregend ausgegangen iſt——“ be⸗ gann er, und dann erzählte er, wie er dem Dorle um jeden Preis imponieren wollte. Alles berichtete er wahrheits⸗ gemäß und verſchwieg nur, daß er das alles nicht mit Wieland, ſondern mit Wenzel Rieſch verabredet hatte. Der alte Sanitätsrat lachte hellauf: 5 „Nein, auf was für Gedanken doch verliebte Leute kommen! Das iſt ja köſtlich!! Kommen Sie mit, Sie ‚Ein⸗ brecher', auf dieſen Spaß müſſen wir gleich ein Extraglas trinken!“ f Er faßte Wieland beim Arm, ohne deſſen Verwirrung zu merken, und führte ihn auf die Terraſſe. Die übrigen folgten. Nur Fritz Sebald und Dorle blieben im Haus⸗ gang zurück. Der junge Apotheker ſeufzte. Nun konnte er ſeine Hoffnungen auf Dorle wohl endgültig begraben! Er ſah ſie an— aber ihre Augen ſtrahlten. 5 „Sie ſind ein Held!“ ſagte ſie voll Ueberzeugung. „Ich——“ ſtotterte Fritz Sebald erſtaunt. 1 „Ja Sie! Oder glauben Sie, daß auch ich Ihren Schwindel geglaubt habe? Ich bewunderte Sie, als Sie den Einbrecher ſo ſchneidig ſtellten! Aber ich habe Sie noch viel mehr bewundert, als Sie aus Treue gegen einen alten Freund ſo raſch eine ſo gute Ausrede erfanden, um ihn zu ſchützen!“ 1 „Aber Dorle—“ Der junge Apotheker zupfte ſehr verlegen an ſeinen Vatermördern herum.„Es war wirk⸗ lich ein Scherz—“ i 5 5 „Mir brauchen Sie nichts vorzumachen, mir nicht! Ich habe die Dietriche hinter dem Schrank wohl geſehen und auch gemerkt, wie verſtört Ihr Freund war. Ich werde ihn auch nie, nie perraten! Aber Sie ſind ein Held, ein wirklicher Held!“„ 5 Nun hatte ja Fritz Sebald, was er wollte. Warum ſollte er da erſt noch viel erklären? So zog er die einzig kchnge Konſequenz und nahm ſein Dorle feſt in ſeine rme. 5 5 f..