ten und der veränderte Nr. 188 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Montag, 12. Auguſt 1940 Heulſchlands Stärke-Englands Schwäche Der Reichswirtſchaftsminiſter eröffnet die Oſtmeſſe DNB. Königsberg, 11, Auguſt. Anläßlich der Eröffnung der 28. Deutſchen Oſtmeſſe übermittelte Reichswirtſchaftsmi⸗ niſter und Reichsbankpräſident Walter Funk die Grüße des Führers und des Reichsmarſchalls Göring. In ſeiner Rede, die die wachſende deutſche Wirtſchaftskraft dem zuneh⸗ menden Kräfteverfall des britiſchen Weltreiches. gegenüber. ſtellte, betonte der Reichswirtſchaftsminiſter, daß zum erſten Male die Oſtmeſſe nicht Hoffnung, ſondern Erfüllung, nicht Anklage gegen Verſailles ſondern eine ſtolze Leiſtungsſchau friedlicher Aufbauarbeit iſt. Während das deutſche Schwert mit dem Feind in der Sprache abrechnet, in der allein man ſich mit ihm„verſtändigen“ kann, ſpricht die Königsberger Meſſe zu Deutſchlands Freunnden denen, die in einem nach gleichen Zielen und Intereſſen aus⸗ gerichteten Wirtſchaftsraum leben, von Arbeil und Leiſtung und von dem Wunſch in friedlichem Gedankenaustauſch mit den übrigen Völkern inner⸗ und außerhalb Europas zuſam⸗ menzuleben und zuſammenzuarbeiten. Der Reichswirtſchaftsminiſter führte unter anderem wei⸗ ter aus: Kriegswirtſchaft muß Leiſtungswirtſchaft im höch⸗ ſten Sinne ſein. Sie kann nicht aus dem Boden geſtampft werden, und ſie läßt ſich auch nicht impröviſieren, wie man es zurzeit in England tut. Mit den einzigartigen Leiſtungen der deutſchen Wirtſchaft in dieſem Kriege wird für immer der Name des Reichsmarſchalls Göring verbunden ſein, der die Grundlage und die Organiſation für die Kriegs⸗ wirtſchaft bereits im Frieden ſchuf, ſo daß ſich der Uebergang reibungslos vollzog und die denkbar höchſtan Leiſtungen voll⸗ bracht werden konnten. Den Vorſprung, den ſich das deutſche Volk in ſiebenjähriger harter Arbeit errungen hat, kann uns England nicht mehr nehmen. Die Geſchichte wird es einmal als tragiſche Ironie bezeichnen, daß die Weſt⸗ mächte in dieſem Kriege nicht über eine planmäßige und für den Erfolg notwendige Kriegswirtſchaft verfügten, obwohl e Krieg gewollt und gewiſſenlos vom Zaun gebrochen haben. 8 Deutſchland iſt ernährungswirtſchaftlich in einer abſolut geſicherten Lage. Es hat den engliſchen Blockadekrieg poli⸗ tiſch und militäriſch ſo gründlich geſprengt, daß es keine Er⸗ nährungsklemme mehr geben kann, Ganz anders iſt die Lage Englands, das ungefähr vier Fünftel ſeines Ernährungs⸗ bedarfes im Ausland deckt und nur ein Fünftel ſelbſt er⸗ zeugt, während in Deutſchland das Verhältnis gerade um⸗ gekehrt liegt. England windet ſich jetzt ſelbſt in dem Blok⸗ kadenetz. in dem es Deutſchland fangen wollte. 8 Auch auf in duſtriellem Gebiet hat ſich das Blatt ründlich gewendet. Die europäiſchen Staaten wiſſen heute ehr wohl, wer ihr natürlicher Handelspartner iſt. Deutſchlands wirtſchaftliches Potential iſt ſo groß, daß es nicht nur ſeinen Kriegsbedarf aus eigener Erzeugung deckt, ſondern darüber hinaus auch noch genügend Erzeu⸗ ungskapazität für die Ausfuhrinduſtrie zur Verfügung hat. 0 die Störung des Ueberſeeverkehrs und den Krieg in Weſteuropa hat ſich das Schwergewicht des europäiſchen Güteraustauſches in der letzten Zeit nach den Handelsſtra⸗ ßen des Oſtens und Südoſtens verlagert. Einen wei⸗ teren ſtarken Impuls erhält die oſteuropäiſche Wirtſchaft durch die erfreuliche Reaktivierung des deutſch⸗vuſſi⸗ ſchen Warenverkehrs. Pflege und Förderung des zwiſchen⸗ ſtaatlichen Güteraustauſches iſt die Loſung der Oſtmeſſe. Dieſe Demonſtration des friedlichen Güteraustauſches in einem Zeitpunkt höchſter kriegswirtſchaftlicher Beanſpru⸗ chung beweiſt mehr als viele Worte, daß Deutſchland willens Und in der Lage iſt, am Welthandel einen ſeiner Bedeutung entſprechenden Anteil zu nehmen. Wie ſieht es dagegen in alder 88 aus? Die Einfuhr für wichtige 5 ugniſſe iſt halblert. Die großen engliſchen Häfen an der Süd⸗ und Oſt⸗ küſte ſind„geſchloſſen“ worden. Ueber dieſe Häfen gingen mehr als 50 v. H. des ee engliſchen Außenhandels. Und dieſer Außenhandel betrug 15 bis 18 9 H. des geſamteg Welthandels. Dabei wird der engliſche Außenhandel noch gewaltig durch die ungeheure Steigerung der Frachtkoſten belaſtet. England kann ſeinen Einfuhrüberſchuß nur noch dadurch bezahlen daß es ſein in Generationen zuſammen⸗ eſcharrtes Auslandsvermögen einſetzt. Aber trotzdem fällt das Pfund. und die Preiſe ſteigen weiter. 5 Wie in der Wirtſchaft und im Außenhandel, ſo tritt auch in der Krleqsfinanzſebuncg die deutſche Ueberlegen⸗ heit klar zutage. Geundſätzlich kann es ſich bei der Kriegs⸗ finanzierung nur um die Neuderteilung des Voikseinkom⸗ mens handeln ebenſo wie auf der Güterſeite der Wirtſchaft eine Steigerung der kriegswſchtigen Erzeugniſſe durch Ein⸗ ſchränkung der Verbrauchsgüter⸗Erzeugung erfolgt. Wenn alſo der Krieg ſchon einmal eine Neuverteilung des Volks⸗ einkommens nötig macht warum dann nicht den Anteil des Staates von vornherein feſtlegen und den verbleibenden Reſt gerecht, das heißt den Leiſtungen entſprechend auf das ganze Volk verteilen? Deutſchland bedient ſich dieſer Methode Eugland dagegen wählte den anderen Weg, indem es ſeiner Bevölkerung überließ, ſich im ſogenannten freien Spiel der Kräfte ſelbſt den lebensnotwendigen Anteil am Sozlalprodukt zu ſichern. Die Preiſe ſind denn auch ſprunghaft in die Höhe gegangen. Bei Licht beſehen iſt die⸗ ſes„Kräfteſpiel“ nichts anderes als ein rückſichtsKkoſer Kampf Aller gegen Alle, der mit dazu beitragen wird daß England dieſen Krieg verliert. — 2 Garanten der Neuordnung Europas Dank der einzigartigen außenpolitiſchen und militäriſchen Erfolge und auf Grund der hervorragenden wirtſchaftlichen Leiſtungen ſteht Großdeutſchland ſo ſtark und unerſchutter⸗ lich da, daß es trotz der gewaltigen Anſpannungen, die der noch nicht beendete Krieg nach wie vor verlangt, ſein 1 und zwar ein weſentlich vergrößertes Haus in Ordnung hal⸗ Weltlage entſprechend ausbauen kann. Die Erkenntnis, d. Deutſchland auch wirtſchaftlich vor 0 neuen 995 ſteh. gewinnt zuſehends in der gan⸗ zen Welt an Boden. 2 i Erſt die politiſche Konſolidier ng Europas kann die Vor⸗ ausſetzung für eine Intenſivierunng des geſamten. lichen Lebens im kuropäiſchen Raum ſchaffen und die Stö⸗ rungen und Spannungsmomente beſeitigen die hehe einer fruchtbaren Zuſammenarbeit der verſchiedenen Länder im Wege ſtanden. Durch eine ſinnvolle Kooperation der 0 väiſchen Wirtſchaft kann ihre Kraft noch weſentlich geſte geg werden. Wichtig iſt dabef vor allem eine vertrauensvolle uſammenarbeit aller europäiſchen Staaten mit dem 1 eutſchen Reich und Italien. Die Achſen mächte ſind die Garanten auch der wirtſchaftlichen Neuordnung in Eurava. Der Welkhandel wird durch eine ſolche Neuordnung nur gewinnen können. n des Ozeans begegnet 1957 allerdings noch immer der irrtümlichen Meinung. daß. 10 Nationalſozialtsmus welthandels feindlich e ſei, weil er den ſogenannten Freihandel ablehne Da rauf is zunächſt zu entgegnen, daß Wilſons Forderung nach Freiheit der Meere“ nicht am Widerſtand Deutſchlands ſcheiterte, ſondern durch das klaſſiſche Freihandelsland Eng⸗ land zu Fall gebracht wurde. Der Wirtſchaftskrieg der 1 angenen Jahre iſt auch nicht deswegen entbrannt 0 eutſchland ſich am Welthandel desintereſſiere ſondern im nen weil En 1 5 ſich 520 17 N läſtigen Konkurrenz Deutſchlands entledigen wollte. treibt A e um ſich aus drückender Un⸗ 8 abhängigkeit zu löſen, aber nicht. um ſich ſelbſtaenügſom ö Zielloſigkeit und Nachbarn und all'. Deutſchland England erwartet den Angriff England erwartet den deutſchen Angriff, erwartet ihn nicht, wie man in Preſſe und Rundfunk zur Beruhigung der Bevölkerung behauptet, in Ruhe und Entſchloſſenheit, ſondern in dem Bewußtſein, daß er fürchterlich ſein werde. Wir haben mit einiger Verwunderung die Vorbereitungen verfolgt, die von der engliſchen militäriſchen Führung zur Abwehr des deutſchen Angriffs getroffen wurden. Sie zeichnen ſich zum Teil durch einen geradezu erheiternden Dilet⸗ tantismus und durch eine faſt peinliche Plan⸗ und aus. Als Außenſtehender gewinnt man den Eindruck, als ob militäriſche Amateure„Kriegſpielen“ üben. Wer die gut⸗ und ernſtgemeinten Vorſchläge in der engliſchen Preſſe über die Abwehr deutſcher Angriffe auf dem Lande und aus der Luft lieſt, der fragt ſich unwillkürlich, ob das tatſächlich Dummheit oder taktiſche Tarnung iſt. Die deutſche Preſſe gibt faſt täglich Koſtproben von engliſchen Abwehr⸗ und Kampfvor⸗ ſchlägen, ſo daß ſich jeder deutſche Leſer ſelbſt einen Begriff 1 machen kann, wie man ſich in England den Krieg vor⸗ ſtellt. i 5 In einem Teil der nordamerikaniſchen Preſſe ſind Berichte erſchienen über eine Preſſefahrt durch Nordengland, die den hierzu eingeladenen Preſſevertretern einen Begriff von den dort errichteten Befeſtigungsanlagen gegen einen etwaigen deutſchen Angriff vermitteln ſollte. Das Urteil dieſer Preſſe⸗ verteter iſt denn auch übereinſtimmend günſtig: fabelhaft, un⸗ überſteigbar! Millionen Rollen Stacheldraht wurden verarbei⸗ tet, Tankfallen errichtet uſw. Wir wiſſen nicht, ob die Urheber dieſer Befeſtigungen in England den Krieg in Holland, Bel⸗ gien oder Frankreich erlebt haben, ſie hätten dann immerhin das eine in ihre Rechnung mit einſtellen müſſen: Frankreich Angriff in der Regel nicht länger als 24 Stunden auf; auf keinen Fall war ſie ein Hindernis, das die deutſchen Angriffs⸗ pläne irgendwie beeindruckt hätte. Man wußte, ſie war da, kannte ihre Lage, ihre Stärke und ihren Sinn, ſetzte den An⸗ dai, end an und zerbrach ſie wie jeden anderen Wider⸗ ſtand, Wir kennen auch die engliſche Kriegführung und wiſſen, daß ſie vor keinem Mittel, auch nicht vor dem verwerflichſten zurückſchreckt, Wir ſind uns auch darüber vollkommen im kla⸗ ren, daß der Krieg gegen England kein Kinderſpiel iſt, wir wiſſen aber ebenſogut, daß der deutſche Soldat weiß, um was es geht, weiß, daß England den Krieg wollte, daß es jeden Kriegsabwendungsvorſchlag des Führers, auch den jüngſten, brüsk zurückwies und daß nur die Waffen die Entſcheidung bringen können. England aber ſoll wiſſen, daß es keinen deut⸗ ſchen Soldaten gibt, der nicht bei der Endabrechnung mit Eng⸗ land dabei ſein möchte oder den die„unüberſteigbaren und fabelhaften“ Befeſtigungsanlagen des Herrn Churchill ſchrecken könnten. 8 Bei der bevorſtehenden militäriſchen Auseinanderſetzung mit England kann man ſelbſtverſtändlich an der Tatſache nicht vorübergehen, daß England zwar den Krieg wollte, ihn aber nicht ſelbſt zu führen gedachte. Dieſe Notwendigkeit ergab ſich erſt, nachdem ſeine ſämtlichen Hilfstruppen von den Polen bis zu den Franzoſen durch die deutſchen Waffen vernichtet waren — eine Tatſache, die England niemals in ſeine Rechnung ein⸗ geſtellt hatte. Als Belgien ſich zur Kapitulation gezwungen ſah, warf England ihm Verrat vor, als die franzöſiſche Armee die Waffen ſtreckte, beſchuldigte ſie England, nicht bis zum letzten Franzoſen gekämpft zu haben. In London kannte man zwar die eigentlichen Gründe, ſuchte ſich aber mit derartigen Behauptungen ſelbſt ſchon die Gründe für ſeine eigene bevor⸗ ſtehende Niederlage zu ſichern. In einer belgiſchen Erklärung iſt ſolchen engliſchen Manövern entgegengetreten worden. Darin heißt ſes u. a.: Ebenſo wie die franzöſiſchen und engliſchen ſeien die belgiſchen Heere von einem Gegner beſiegt worden, der ihnen in der Ausrüſtung weit überlegen war. Zudem hätten die deutſchen Truppen eine Taktik angewandt, auf die die Armeen der Weſtmächte nicht vorbereitet geweſen ſeien. Die Frage der Taktik iſt eine Frage der Führung. Oberſt⸗ leutnant Köhn ſagt hierüber im„Militärwochenblatt“ u. a.: Wenn eine in ihren Entſchlüſſen bewegliche, verantwortungs⸗ freudige und geniale Führung alle zur Verfügung ſtehenden politiſchen Kräfte in einer Hand vereinigt und dieſe voll ein⸗ ſetzt, ſo kann ihr mit einer ſtarken Armee ein Erfolg nicht vexr⸗ ſagt bleiben. Das iſt in der Weltgeſchichte nicht neu und hat zahlreiche Vorbilder. Wenige Beiſpiele aber gibt es für einen derartigen militäriſchen und politiſchen Erfolg, wie er in dieſem Kriege errungen wurde. Auch das iſt nicht mit einem Geheim⸗ nis verbunden, es iſt vielmehr der militäriſche und politiſche Sieg eines unter einem Willen geeinten ſtarken Volkes gegen demokratiſche, in ſich uneinige und morſche Völker. Dieſe Er⸗ folge unſerer Führung haben die Gegner mit Schlagworten wie„Blitzkrieg“ und„neue Taktik“ belegt und verſucht, ſie in Verbindung mit einer heimlichen Macht zu bringen, um da⸗ durch ihre militäriſchen Mißerfolge zu verſchleiern. Der Sol⸗ dat aber hat ſich den klaren Blick für die Erforderniſſe eines PPC CC(GCGTGTGTGTGTGTPTGTGTGTPTGTGTGbGTGTGTGTGTGTPTPTGTbTfTbTbTbebee zu heſchränken. Deutſchland will ſich nicht vom Welthandel⸗ zurückziehen ſondern nur in Notzeiten feine wirtſchaftliche Freiheit geſichert wiſſen. Das iſt der Sinn ſeiner Handels⸗ politik, die verwirklicht wurde durch den Vieriahresplan. Die deutſche Autarkie hat daher mit Abſchließungspolitir gar nichts zu tun. f 3 5 Deutſchland ſieht im Welthande! das erwünſchte Mittel zur Hebung des Lebensſtandards und wird ſich an ihm im größtmöglichen Umfange beteiligen. Es iſt mie⸗ mals Gegner des multilateralen Güteraustauſches ge⸗ weſen, ebenſo wenig wie es das zweiſeitige Clearing als wirtſchaftliches Kampfmittel erfunden hat. Gleichwohl hat es Deutſchland verſtanden dieſes Inſtrument ſo anzuwen⸗ den daß es in den letzten Jahren ſeine Weltgeltung nicht nur behaupten ſondern ſogar verſtärken konnte. Der Reichs⸗ wirtſchaftsminiſter ſchloß 11 5 Rede mit der er die 28. Deut⸗ ſche Oſtmeſſe eröffnete, mit folgenden Worten: „Deutſchlands Wirtſchaft ſteht ſtark und für den Krieg und Frieden wohlgerüſtet da, in England aber wanken die mirtſchaftlichen Fundamente. Ganze Produktionszweige ſind in England bereits heute ſlillgelegt. Die Weltherrſchaft des Pfundes iſt effektiv nicht mehr vorhanden Heute iſt das eng⸗ liſche Pfund ſchon weitgehend aus dem internationalen Zah⸗ tungsverkehr ausgeſchaltet! Normale Welthandelsbeziehun⸗ gen werden erſt möglich ſein wenn der Krieg entſchieden iſt. Dann ſoll der zwiſchenſtaatliche Güteraustauſch nicht mehr unter einer Kampfparole ſtehen, ſondern wieder das werden, was er immer hätte ſein ſollen: ein friedlicher Leiſfungs⸗ wettbewerb zum Vorteil aller am Welthandel beteiligten Nationen“ 5 f„ * Der Führer an die 28. Deutſche 7 0 1 Der Führer hat an die 28. Deutſche Oſtmeſſe in Königs⸗ berg folgendes Telegramm geſandt.:„Der Deutſchen Oſt⸗ meſſe, die dazu berufen iſt den Güteraustauſch des Deut⸗ ich auch in dieſem Jahr guten Erfolg.“ 85 baute zwölf Jahre an der Maginotlinie, ſie hielt den deutſchen gedacht Es iſt mir ein Bedürfnis, Ihnen nur räumlich, ſondern auch mit dem H 8 sche. Reiches mit den Gebieten des Oſtens zu fördern, wün⸗ Krieges und die Gründe für den Erfolg oder Mißerfolg nicht trüben zu laſſen. Er arbeitet nicht mit Schlagworten, ſondern ſorgt für eine gute Ausbildung und Zuſammenarbeit aller Waffen und ihren vollen Einſatz im Kriege. l Deutſchlands Geheimnis ſind ſeine vortreffliche Führung, ſeine ausgezeichneten Waffen und ſeine unübertrefflichen Sol⸗ daten. Der Schlag gegen England wird erfolgen, wenn die mili⸗ täriſche Führung den Zeitpunkt für gekommen hält. Wie viel Rollen Stacheldraht zu überwinden ſein werden, iſt eine Frage zweiten Grades. Deutſchland weiß, daß der Friede in Europa nur erreicht werden kann durch einen vollkommenen Sieg über England. Dieſer Sieg iſt ſicher. Churchill wird kaum Ge⸗ legenheit haben, dieſen Sieg etwa umzudeuten. Darüber iſt er ſich auch im klaren, und deshalb erwartet er den deutſchen Angriff mit Bangen und böſen Ahnungen. 28 neue Nitterkrenzträger im Heer Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht hat auf Vorſchlag des Oberbefehlshabers des Heeres, General⸗ feldmarſchall von Brauchitſch, das Ritterkreuz zum Eiſernen Kreuz verliehen an: 5 General der Artillerie Hartmann, Kommandierender General eines Armeekorps; Generalleutnant Lindemann, Kommandeur einer Infanteriediviſion; Generalleutnant Ma⸗ terna, Kommandeur einer Infanteriediviſion; General⸗ leutnant Freiherr von Biegeleben, Kommandeur einer Infanteriediviſion; Generalleutnant Karl, Kommandeur einer Infanteriediviſion; Oberſt von Vaerſt, Kommandeur einer Schützenbrigade: Oberſt Angern, Kommandeur einer Schützenbrigade; Oberſt Neumann ⸗Silkow Komman⸗ deur einer Schützenbrigade; Oberſt Recknagel. Komman⸗ deur eines Infanterie-Regiments; Oberſt Fehn, Komman⸗ deur eines Schützenregiments; Oberſtleumnant Rintelen, Kommandeur eines Infanteriebataillons; Oberſtleutnant i. G. von Bernuth. Chef des Generalſtabes eines Armeekorps; Oberſtleumnant Rödlich, Kommandeur einer Panzerabkei⸗ lung: Oberſtleuinant Scheidles Kommandeur eines In⸗ fanteriebataillons; Oberſtleutnant Pochat, Kommandeur einer Aufklärungsabteilung; Oberſtleutnant Hecker, Kom⸗ mandeur eines Pionierbataillons; Oberſtleutnant Traut, Kommandeur eines Infanteriebataillons; Oberſtleutnant Back Kommandeur eines Schützenbataillons; Oberſtleutnant Löwrick Kommandeur eines Infanteriebataillons; Maſor Schüler Kommandeur eines Infanterieregiments; Maſor Berger, Kommandeur eines Fnfanteriebataillons; Mafor Raucheiſen Kommandeur eines Infanteriebataillons; Major Seitz, Kommandeur eines Gebirgsjägerbataillons; Hauptmann Ahrentſchildt, Kompaniechef in einem Panzerregiment; Oberleutnant Scheunemann, Kompanie⸗ führer in einem Infanterieregtment; Oberleutnant Renner, Kompanieführer in einem Schützenregiment; Leutnant Noak, Zugführer in einer Panzerjägerabteilung; Feldwebel Huber, Spähtruppführer in einer Aufklärungsaßteflung. Heer und SA Der Stabschef beim Oberbefehlshaber des Heeres. DRB. Berlin. 11. Aug. Auf Einladung des Oberbe⸗ fehlshabers des Heeres ſtattete vor wenigen Tagen der Stabschef der SA. Viktor Lutze dem Hauptquartier des Heeres einen Beſuch ab. Bei dieſer Gelegenheit führte Ge⸗ neralfeldmarſchall von Brauchitſch u. a. aus:„Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht hat in ſeiner denkwürdigen Reichstagsrede vom 19. Juni 1940 mit beſonderer Anerkennung Ihrer Perſon und der von Ihnen geleiteten vor⸗ und nachmilitäriſchen Erziehung in der SA meine Freude hierüber mitzuteilen und bei dieſer Gelegenheit den Dank zum Ausdruck zu bringen, den das Heer Ihnen und Ihrer Gliederung ſchuldet In völlig ſelbſtloſer Weiſe hat die SA dem Feldheer ihre Führer und Männer zur Verfügung ge⸗ ſtellt Sie haben ſich glänzend geſchlagen und verdienſtvol⸗ len Anteil genommen an dem Geiſte der Manneszucht und des Siegeswillens, der bei uns herrſcht.“ Der Stabschef Lutze dankte dem Generalfeldmarſchall für die anerkennenden Worte und betonte, daß die SA ſeit Anbeginn unter dem Geſetz des ſelbſtloſen Einſatzes ihr Beſtes für die Ausbildung des militäriſchen Erſatzes ge⸗ leiſtet habe.„Wir wollen dieſes kameradſchaftliche Verhält⸗ nis, das ſich ſo hoch bewährt hat, weiterpflegen zum Nützen unſeres Volkes und zum Schaden unſerer Feinde.“ n Dr. Frick in Luxemburg DRB. Luxemburg, 11. Auguſt. Der Reichsminiſter des Innern Dr. Frick traf am Sonntag 11 Uhr, von Trier kom⸗ mend in der Hauptſtadt e einem kurzen Beſuch ein. Vor dem Amtsſitz des Chefs der Zivilverwaltung, von i Shen ſenſtern rieſige Hakenkreuzfahnen grüßten, waren zu Ebren des Reichsminiſters eine Kompanie der deutſchen Po⸗ lizeiformationen mit Spielmannszug ſowie eine Abteilung der Luxemburger Polizei angetreten. Zahlreiche Luxembur⸗ 100 hatten ſich vor dem Amksgebäude eingefunden. Als der agen des Miniſters eintraf, begrüßte Polizeipräſident Wetter den Miniſter, in deſſen Begleitung ſich der Chef der Zivilverwaltung. Gauleiter Simon befand. Unter den Klängen des Präſentiermarſches ſchritt Dr. Frick die ange⸗ tretenen Ehrenformationen ab und ließ ſich dann die Ver⸗ treter der Partei und der volksdeutſchen Bewegung vorſtel⸗ len, die er einzeln mit Handſchlag begrüßte. Zwei Mädel überreichten dem Miniſter herrliche Blumengebinde. An⸗ 7 unternahm Dr. Frick eine Stadtrundfahrt nach eren Beendigung im Amtsſitz des Chefs der Hivilverwal⸗ tung Beſprechungen abgehalten wurden, Am frühen Nach⸗ mittag verließ der Reichsminiſter Dr. Frick wieder die Haupt⸗ ſtadt Luxemburg. 2 2 a Kampf für gemeinſame Idenle Reichspreſſechef Dr. Dietrich empfüngt Spaniens führende ö Journaliſten. Die auf Einladung der deutſchen Reichsregierung in Deutſchland weilenden führenden ſpaniſchen Verlagsdirektoren und Hauptſchriftleiter folgten einer Einladung des Reichs⸗ preſſechefs Dr. Dietrich zu einem Abendempfang, der im Zeichen der freundſchaftlichen in Krieg und Frieden gleicher⸗ 1 bewährten Beziehungen zwiſchen den beiden Nationen And. Reichspreſſechef Dr. Dletrich hieß die ſpaniſchen Gäſte namens der Reichsregierung in Deutſchland willkommen und brachte die beſonders herzlichen Beziehungen zwiſchen dem deutſchen und dem ſpaniſchen Volke zum Ausdruck. Dieſes Ver⸗ hältnis beruhe ſa nicht nur auf guten diplomatiſchen Be⸗ fir und auf äußerer Tradition, es ſei aus dem Kampf ür gemeinſame große Ideale erwachſen und mit Blut be⸗ ſiegelt worden. Die Bande wahrer und echter Freundſchaft unter den Völkern würden nicht im Frieden, ſondern im Kriege geſchloſſen. Deutſchland und Spanien ſeien ſich nicht erzen nähergerückt. 4 85 Sport und Spiel Einheimiſcher Sport Fußball. 98 Seckenheim I.— Fo. Weinheim I. 3:3. Es iſt höchſte Zeit, daß die Saiſon zu Ende geht, denn die Leiſtungen werden von Sonntag zu Sonntag ſchwächer. Man kann ruhig vom Sommerfußball ſprechen, denn mehr wird auch nicht in den noch abzuwickelnden Verbandsſpielen der Kriegsmeiſterſchaftsrunde 1939 1940 geboten. Zugegeben, daß die hochſommerliche Temperatur die Leiſtungen beeinflußt, aber derart luſtlos wie in dem geſtrigen Spiel darf doch nicht geſpielt werden. Leiſtungen ſah man weder von Seckenheim noch von Weinheim und man darf das erzielte Unentſchieden als richtiges Reſultat bewerten. Jedenfalls war der Saiſonabſchluß nicht gerade wirkungsvoll und hat zur Begeiſterung keinen Anlaß gegeben. ch. 98 Seckenheim, Schüler— Ilvesheim, Schüler 3 0. —— Auswärtiger Spoct Gau Südweſt: Aufſtiegsſpiele. Adlerwerke Frankfurt— Germ. 94 Frankfurt SWegs Darmſtadt— SpVgg Mundenheim 5 TS 61 Kaiſerslautern— Olympia Lampertheim . Weitere Spiele. VfL Rödelheim— Eintracht Frankfurt Seckbach 02— FSW Frankfurt Oberrad 05— Rotweiß Frankfurt 5 Union Niederrad— SpVgg 02 Griesheim VfL Friedrichsthal— Bor. Neunkirchen Gau Baden Tſchammerpokalſpiele. VfB Waldshut— FT/ Ic Freiburg f Weitere Spiele. Vfe Neckarau— Worm. Worms 4 VfB Mühlburg— Karlsruher JV 3 FV Rüppurr— Phönix Karlsruhe 4 6 3 8 c D H ο e SS n. kampfl. f. Freiburger Fc— Fc Mühlhauſen SpVgg Sandhofen— VfR Frankenthal FV Kehl— VfR Achern Gau Württemberg 5 Aufſtiegsſpiele. FC Eislingen— Eintracht Neu-Ulm 0 SpVgg Untertürkheim— SW Spaichingen 4 Weitere Spiele. VfB Stuttgart— F Zuffenhauſen 8: Stuttgarter SC— SpVag Cannſtatt 1 Stuttgarter Sportfreunde— SW Feuerbach 7 Stuttgarter Kickers— SpVgg Fürth 3 Gau Bayern 8 Aufſtiegsſpiele. Wacker München— Schwaben Augsburg 3·1 Poſt Fürth— FC Lichtenfels 55 Auf Reſſen in Linz: Oberdonau— 1. Fc Nürnberg 275 Auſtria Wien— Kickers Offenbach 14 Wacker Wien— 1. Fc Nürnberg 4.2 SpVgg Erfurt— VfR Schweinfurt 17 Leichtathletik⸗Meiſter ſchaſten Mit rund 25000 Zuſchauern hatte der Hauptkampftag der Kriegsmei e der deutſchen Leichtathletik im Berliner Olympia⸗Stadion einen ausgezeichneten Beſuch. Auf den weiten Rängen herrſchte das Feldgrau vor. Allerdings be⸗ einträchtigte die ſchwere Bahn etwas die Leiſtungen aber dennoch kann geſagt werden, daß die in ſchwerer und großer Zeit veranſtalteten Titelkämpfe alles gehalten haben, was man ſich von ihnen verſprochen hat Wie am Vortage, ſo er⸗ öffneten auch diesmal wieder die Frauen den Reigen der Wettkämpfe. Erika Bieß Doppelmeiſterin 1 8 ihrem Sieg in der 80 m⸗Hürdenmeiſterſchaft kam Vrika Pauile au der„ Perpetua- Roman von Axel Rudulph. 2⁴ „Sind ſie gerettet?“ Kapitän Lohmann zieht die Kabinentür hinter ſich zu und blickt etwas verwundert Frau Renate an, die, ſich aus einem Seſſel aufrichtend, ihn mit dieſer erregten Frage 1 85 anſpringt. Dann neigt er in ruhigem Ernſt den opf. 5 „Achtundzwanzig britiſche Seeleute, Frau Wilcox. * Sie wären vielleicht nicht mehr unter den Lebenden, wenn wir auf ihren Notruf nicht ſo ſchnell herbeigeeilt wären.“ Er machte eine Pauſe. 5 „Sie haben mich rufen laſſen, Frau Wilcox, weil Sie glauben, Anlaß zu einer Beſchwerde zu haben?“ „Jawohl!“ Renate Wilcox iſt wieder ganz die alte. Ruhig und überlegen, faſt ein wenig ſpöttiſch ſieht ſie dem Kapitän in die Augen.„Schließlich iſt der Funker eines Schiffes ja wohl dazu da, Telegramme der Fahrgäſte ord⸗ nungsgemäß anzunehmen und zu befördern.“ Lohmann hat ſeine Mütze aus der Hand gelegt und ſich Frau Renate gegenübergeſetzt. Er überlegt einen Augenblick. Was will ſie denn von ihm? Sie muß doch wiſſen, daß ſie hier im Unrecht iſt. 5 „Renate zwingt ihn, ſich mit ihr zu beſchäftigen, ſich mehr mit ihr abzugeben, als es ſeine Pflicht den Fahr⸗ gäſten gegenüber iſt. Und wenn es zunächſt auch nur ſo iſt, daß er ſich über ſie ärgern muß. Gut, ſie ſoll ihren Willen haben. Er wird ihr zeigen, daß er ſich auch auf dieſes Spiel verſteht, ſo unangenehm es ihm als Mann auch iſt. „Gnädige Frau, ich muß Sie leider darauf aufmerk⸗ ſam machen“, ſagt der Kapitän Lohmann ernſt,„daß Sie im Unrecht ſind. Der Funker hat nur ſeine Pflicht getan.“ „So.“ Renate Wilcox ſpricht ſchnell, und ihre Stimme hat einen verletzenden Klang.„Sie nehmen alſo Ihre Leute noch in Schutz. Sie verteidigen einen Mann Ihrer Beſatzung. der ſich unböflich betrug. Aber das iſt ia auch ieß(Berlin) durch ihren Erfola im 100 m⸗Lauf zu disqualifiziert. kein Wunder. den Lippen. Sie, Curt Lohmann, jetzt will ich reden!“ einem zweiten Meiſtertitel. Nach einem Fehlſtart kam das 5 der ſechs Läuferinnen geſchloſſen ab. Bis auf halbem eg lag Grete Winkels in Front, doch zog dann die Berli⸗ nerin an der Kölnerin vorbei, um in 12,2 Sekungen⸗ſicher zu ſiegen. Grete Winkels mußte noch hart kämpfen, um den zweiten Platz gegen Jöckel(Bad Orb) und Trenkner(Ham⸗ burg) behaupten zu können. Giſela Mauermeyer unangefochten Mit einem Wurf von 13,20 m holte ſich Giſela Mauer⸗ meyer die Meiſterſchaft im Kugelſtoßen und gleichfalls ihren zweiten Titel. Ihre Schweſter Trude kam nicht, wie er⸗ wartet, auf den zweiten Platz, ſondern mußte der erſt ein Jahr im Kampfſport ſtehenden Berlinerin Janello(12,24 m) und Weſſel(Iſerlohn) mit 12,16 m den Vortritt laſſen. 5 Liſa Gelius vor Luiſe Krüger Einen ſchönen Zweikampf gab es im Speerwerfen zwiſchen Liſa Gelius, die ihre Meiſterſchaft mit 42.50 m er⸗ folgreich verteidigte, und Luiſe Krüger(Dresden), die mit 41,12 m den zweiten Platz vor Suſe Paſtoors(41,94 m) be⸗ legte. Ueber 40 m warf noch die funge Nürnbergerin Plank. Die Ergebniſſe: Frauen, 100 m: 1. Erika Bieß(SC Charlottenburg) 12,2; 2. Grete Winkels(Köln) 12,3; 3. Jöckel(Bad Orb) 12,4; 4. Trenkner(Hamburg) 12,4; 5. Kirchhoff(Kaſſel) 12,4; 6. Rommel(Gotha) 12,5 Sekunden. Speerwerfen: 1. Liſa Gelius(Jahn München) 42,50 m;, 2. Luiſe Krüger(Dresden) 42,12 m; 3. Suſe Paſtoors (Berlin) 41,94 m;, 4. Plank(Nürnberg) 40,64 m; 5. Matthie⸗ ßen(Hamburg) 39,32 mz; 6. Klotz(Frankfurt a. M. 38,73 m. Kugelſtoßen: 1. Giſela Mauermeyer(TSV Neuhau⸗ ſen⸗Nymphenburg) 13,20 m; 2. Janello(Berlin) 12,24 m; 3. Weſſel(Iſerlohn 12,16 m; 4. Trude Mauermeyer(Mün⸗ chen) 12,09 m; 5. Schulte(Kiel) 11,99 m; 6. Richter(Ham⸗ burg) 1199 m. 85 Ir auen: Ho chſprung: 1. Gunda Friedrich(1. FC 05 Schweinfurt) 1.60 m, 2. Gräfin zu Solms(Wüns⸗ dorf) 1.60 m, 3. Gronen(Düſſeldorf) 1.54 m, 4. Kaun (Kiel) 1.54 m, 5 Lockemann(Jena) 1.54 m, 6. Woelk(Kö⸗ nigsberg) 1.50 m. i 4mal 100 Meter, Frauen: 1. Hamburger S (Kröger, Loch, Köhnſen, Trenkner) 49.7, 2. Eintracht Frank⸗ furt, 3. Sc Charlottenburg, 4. MTW 79 München, 5. Tkl. Hannover, 6. ATV Leipzig. f Die Kämpfe der Männer 100 Meter: 1. Mellerowicz(Luftwaffen SV Ber⸗ lin) 10.6, 2. Kerſch(Frankfurt a M.), 3. Borchmeier (Frankfurt a. M.), 4. Bönecke(Berlin), 5. Neckermann (Mannheim), 6. Scheuring(Gaggenau⸗Ottenau). 400 Meter: 1. Wieland(Pf Halle 96) 49.0, 2. Linnhoff(Berlin), 3. Ahrens(Berlin), 4. Robens(Nürn⸗ berg), 5. Behrend(Hamburg), 6. Helm(Köln). 800 Meter: 1. Harbig(Dresdner Sc) 1:51.6, 2. Brandſcheit(Berlin), 3. Grau(Berlin). 4. Heß(1. Flak⸗ Reſ. 141), 5. Schmidt(Durlach), 6. Mahlich(Berlin). 1500 Meter; 1. Kaindl(Jahn München) 358.8, 2. Gieſen(Berlin), 3. Mehlhoſe(Berlin), 4. Schumacher(Düſ⸗ ſeldorf). 5. Bialowitz(Köln), 6. Hockenberger(Mannheim). 400 Meter Hürden: 1. Mayr(Ts München 1860) 55.2, 2. Brand(Berlin), 3. Webdlich(Leipzig), 4. 51 5(Leipzig), 5. Zehnter(Kaſſel), 6. Müller(Darm⸗ tadt). Diskus: 1. Wotapek(Wien) 48.37 m. 2. Trippe (Berlin), 3. Lampert(München), 4. Hilbrecht Königsberg), 5. Füßl(Salzburg), 6. Janſen(Köln). 10 Meter Hürden: 1. Becker(Berlin) 15.4, 2. Wegner(Berlin) 15.4, 3. Scheele(Berlin), 4. Leitner (Wien), 5. Große(Halle), 6. Herbſt(Deſſau). 5 Speerwerfen: 1. Berg(Luftwaffen SV Berlin) 67.73 m, 2. Büſſe(Berlin), 3. Looſe(Halberſtadt), 4. Pek⸗ tor(Wien), 5. Stöck(Berlin), 6. Gerdes(Berlin). Stabhochſprung: 1. Glötzner(Weiden) 4.00 m, 2. Haunzwickel(Wien) 4.00 m, 2. Born(Warſchau), 4. Magris(Stuttgart), 5. Sutter(Rheinfelden), 6. Piesker (Dresden). 5 5 Weitſprung: 1 König(Stettin) 7.42 m, 2. Luther (Berlin), 3. Wikelſki(Berlin), 4. Fiſcher(Köln), 5. Leh⸗ mann(Berlin) 6. Wagemanns(Königsberg). 5000 Meter: 1. Eitel(Eßlinger TSV) 1445.2, 2. „Syring(Wittenberg) 14.45.2(Bruſtbreite), 3. Naff(Ober⸗ hauſen), 4. Eberlein(München), 5. Eberhardt(Sieradſch), 6. Muſchik(Wien).. Amal 100 Meter, Männer: 1. Berliner Sc (Werner, Becker. Schmidt, Honolka) 43.0, 2. Poſt SV Mannheim, 3. Deutſcher Sc Berlin, 4. DSW 78 Hannover, 5. Poſt SV Düſſeldorf; Eintracht Frankfurt als Zweiter Sie tragen die Verantwortung für das Tun und Laſſen Ihrer Leute, wie ſollen Sie da einen verurteilen, der ja nur in Ihrem Sinne handelt.“ Renate ſpielt die Empörte. Sie verſchanzt ſich hinter ihrer gemachten Erregung und iſt ſo unangreifbar. Kapitän Lohmann ſpürt Wut in ſich aufkommen. Der Pfeil, den ſie auch ihn abgeſchoſſen hat, war gut gezielt. Sie nimmt ihn bei ſeiner Ehre. a „Ich muß Ihre Vorwürfe entſchieden zurückweiſen, Frau Wilcox“, ſagt er, nur mühſam beherrſcht.„Ein Mann, der es ablehnt, wegen eines belangloſen Tele⸗ gramms, das ebenſogut zu einer anderen Zeit aufgegeben werden kann, einen 808⸗Ruf zu vernachläſſigen, tut nichts als ſeine Pflicht. Ich begreife nicht, wie Sie es wagen können, hier von Unhöflichkeit zu ſprechen.“ 0 Kapitän Lohmann hat die letzten Worte ſehr ſcharf ge⸗ ſprochen. Um ſeinen Mund iſt ein harter Zug. Aber Frau Renate iſt nicht ſo leicht zu beſiegen. „Belangloſes Telegramm, meinen Sie“, ſagt ſie ruhig und mit dem leiſen Anflug eines ſpöttiſchen Lächelns auf „Oh, ihr Männer! Ueber den engen Kreis eurer Pflichten könnt ihr nicht hinaus. Wenn Sie wüßten, Kapitän Lohmann, daß von der rechtzeitigen Beantwor⸗ tung dieſes Telegramms vielleicht das Schickſal Ihres Schiffes abhängt..“ Renate ſpricht nicht weiter. Sie ſieht den Kapitän abwartend an. i 8 8 Mit Lohmanns Ruhe iſt es endgültig vorbei.„Was ſoll das heißen?“ ſagt er rauh.„Sie haben kein Recht, mit Dingen zu ſpielen, für die ich die Verantwortung trage. Hier geht es um ein Schiff und mehrere hundert Paſſagiere, Frau Wilcox. Hier iſt jede Ihrer Launen verbrecheriſcher Leichtſinn.“ d Ehe Kapitän Lohmann Atem ſchöpfen kann, hat Re⸗ nate Wilcox ſchon wieder angefangen zu ſprechen.„Hören Haß blitzt aus ihren dunklen Augen. Die Bruſt atmet ſchwer in müh⸗ ſam gebändigter Leidenſchaft.„Sie dünken ſich groß in Ihrer Selbſtgerechtigkeit! Sie berſten vor Stolz, weil Ihre ſogenannte Seemannsehre vor Sauberkeit blitzt! Sie haben den Mut, jeden zu verdammen, der ſich auch nur Harbig wie er wollte. Die Stimmung der Zuſchauer gelangte bei der 800⸗m⸗ Entſcheidung auf ihren Höhepunkt, verſprach doch allein ſchon der Lauf von Rudolf Harbig einen Hochgenuß und ſo kam es auch. Doch nahm die rieſengroße Ueberlegenheit unſeres Weltrekordläufers dem Wettbewerb die Spannung, denn als er 250 m vor dem Ziel losging, ſchienen ſeine Mitbewer⸗ ber ſtehen zu bleiben. Harbig ſiegte unangefochten in 1:51,6. Den zweiten Platz erkämpfte ſich Brandſcheit in 1:54,6, den dritten der frühere Ettlinger Grau. Kaindl neuer 1500-m⸗Meiſter. Einen reizvollen Kampf gab es um die 1500 m. Dies war ein Verdienſt des Berliners Mehlhoſe, der ſich als ein tapferer Titelverteidiger zeigte Kaindl rückte nach 200 m (208) in Führung und behauptete die Spitze bis zum Ein⸗ gang in den Zielbogen Hier wurde er vor Mehlhoſe ange⸗ griffen und beide lieferten ſich in der Kurve auf gleicher Höhe einen harten Kampf. Kaindl machte ſich frei und ſtrebte unangefochten dem Ziel zu, während der Titelverteidiger noch vor dem Zielſtrich von Gieſen abgefangen wurde. Mayr überlegener Sieger. Die Meiſterſchaft im ſchwierigen 400-m⸗Hürdenlauf fiel an Mayr(München) in 55.2 vor Brand(Berlin) in 56,1 und den Leipziger Wedlich und Scholz. Auf der kurzen 110⸗m⸗ Hürdenſtrecke lieferten ſich Becker und Wegner(Berlin) einen ſchönen Kampf Erwin Wegner lag noch nach der letzten Hürde vorn, aber auf der kurzen Spurtſtrecke war Becker doch ſchneller. a Berg wieder Speerwurfmeiſter. Im Vorkampf des Speerwurfes hatte Büſſe noch vor Berg geführt Der Titelverteidiger Karl-Heinz Berg ſetzte ſich aber dann mit einem Wurf von 67.73 Metern endgül⸗ tig an die Spitze vor dem Berliner, der mit 66.23 Metern den zweiten Platz vor Looſe(Halberſtadt) mit 62.54 Metern immer ſicher hatte. Mellerowicz ſchnellſter Kurzſtreckler. Ueber 100 Meter ſtand Altmeiſter Borchmeyer, der im Vorlauf mit 10.8 Sekunden die beſte Zeit erzielt hatte, zum zehnten Male in der Entſcheidung, eine Leiſtung, die bis⸗ 957 nur noch der viermalige Hürdenmeiſter Erwin Wegner aufzuweiſen hatte. Der Endlauf wurde mit einem Fehl⸗ ſtart eingeleitet aber deim zweiten Verſuch kamen. die Wettbewerber gleichzeitig aus den Blöcken. Borchmeyer lag knapp in Führung aber nach 40 Meter kam Mellero⸗ wicz auf und ſtürmte voraus, dem Ziel entgegen. Kerſch entriß bei den letzten Metern Borchmeyer noch den zweiten Platz Mellerowicz gewann in 10.6. Eitel Bruſtbreite vor Syring. Wohl das ſchönſte Rennen des zweitägigen Meiſter⸗ ſchaftskampfes war der 5000 Meter⸗Lauf. An der Spitze liefen Eitel und Syring, ſich mehrmals in der Führung ablöſend. Etwa 250 Meter vor dem Ziel zog Syring ſcharf an und kam auch einige Meter von ſeinem zähen Gegner fort. Aber Eitel arbeitete ſich wieder heran und nun ſetzte ein Endkampf ein, der die Zuſchauer zur höchſten Begeiſte⸗ rung anfachte. Bruſt an Bruſt liefen beide die Zielgerade herunter, aber Eitel warf ſich zuerſt ans Zielband und ſiegte in 14.45,2 vor dem Titelverteidiger, der zum erſten Male bei einer Meiſterſchaft leer ausgegangen iſt. Dritter wurde der tapfere Raff in der noch guten Zeit von 144,6 vor Eberlein und Eberhardt, die beide noch unter 15 Minuten einkamen. Ueberraſchung im Weitſprung. Der Sieg des Stettiner Königs im Weitſprung mit der Jahresbeſtleiſtung von 7,42 m war eine der erfreulichſten Ueberraſchungen der Titelkämpfe. Luther(Berlin) mit 7,32 m und Witelſki(Berlin) mit 7,28 m belegten die weiteren Ehrenplätze. Hamburger SB und Berliner SC Die Staffelrennen der Männer und Frauen über 4 mal 100 m beſchloſſen die Meiſterſchaften. Bei den Frauen ſiegte der Hamburger SV vor Eintracht Frankfurt und SC Char⸗ lottenburg. In dem aufregenden Rennen der Männer lagen Eintracht Frankfurt und Berliner Sc mit klarem Vor⸗ ſprung vor den übrigen Staffeln an der Spitze. Die Berli⸗ ner ſiegten in genau 43 Sekunden, während Eintracht Frankfurt wegen Ueberſchreitens der Wechſelmarke disqua⸗ lifiziert wurde, ſo daß der Poſt SV Mannheim vor dem Deutſchen SC Berlin auf die zweite Stelle rückte. eine Kleinigkeit zuſchulden kommen läßt! Sie, Curt Loh⸗ mann, der zelber ein Verbrecher iſt!“ „Ich bin mir keiner derartigen Tat bewußt, Frau Wilcox.“ 1585 3 0 „Nein, Sie haben keine ſilbernen Löffel geſtohlen! Keine Wechſel gefälſcht und keinen Mord begangen, nicht wahr? Das weiß ich ſelbſt! Aber iſt es kein Verbrechen, eine Frau an ſich zu feſſeln? Liebe zu heucheln? Den Menſchen zur Verzweiflung zu bringen, der an Sie glaubte und Ihnen alles gab? Iſt das ehrenhaft, Herr Kapitän Lohmann?“. Lohmanns Stirn hat ſich unter dem leidenſchaftlichen Ausbruch langſam gerötet.„Sie werfen mir da Dinge vor, Renate, die ich nie f „Ah, ſchön! Herrlich! Haben Sie etwa die Stirn, Curt Lohmann, zu behaupten, daß Sie mich jemals ge⸗ liebt hätten?! Pah! Man kämpft um den Menſchen, den man liebt! Man fragt nicht nach den Folgen, wenn es um dieſen Menſchen geht! Warum haben Sie James Wilcox nicht erſchoſſen? Damals!“ „Wäre Ihnen das lieber geweſen, Renate?“ „Kümmern Sie ſich nicht darum, was mir lieber ge⸗ weſen wäre!“ Renate ſchreit es faſt. Ihre Fäuſte haben ſich geballt.„Wenn Sie noch ein Feigling wären! Das wäre eine Entſchuldigung für Sie geweſen! Aber ich weiß, daß Sie nicht feige ſind, Curt Lohmann] Die Angſt war es nicht, die Sie damals ſo handeln ließ, ſondern die Gleichgültigkeit! Ich, Ihre Frau, die Sie zu lieben vorgaben, war Ihnen in Wirklichkeit nicht mehr als ein beliebiger Bekannter, dem man großmütig verzeiht, weil das, was er getan hat, einen ſelbſt im Grunde wenig be⸗ rührt. Ich haſſe Sie, Curt Lohmann! Ich haſſe Ihr ſogenanntes, alles verſtehendes Verzeihen! Haſſe Sie ſeit jener Stunde, da Sie meine Selbſtachtung zerbrachen! Da ich erkennen mußte, daß ich mich einem Mann zun eigen gegeben hatte, dem ich nichts, gar nichts war! Einem Menſchen, der es nicht mal der Mühe wert hielt, um mich zu kämpfen! Hätten Sie mich geſchlagen damals, getreten, gewürgt! Hätten Sie James Wilcox vor die Piſtole gefordert...“ 5 e 5 5 Fortsetzung folg N