„ er e eee o eee * RN W folgreich mit Bomben belegt. ieee eee eee Bezugspreis: Monatlich Mz. 1.40, durch die Poſt Mt. 1.60, im der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Willimeterzeile 3 Pfg., en Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages. und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— 5* 40. Jahrgang Freitag, den 16. Auguſt 1940 ————— And wieder Bomben auf England Erfolgreiche Luftkämpfe.— Engländer zerſtörken nachts eine Kirche. Berlin, 15. Aug. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: „Eines unſerer Unkerſee⸗Boole verſenkte im Allankik den britiſchen Hilfskreuzer„Transſylvania“ von 17 000 BRT. Trotz ungünſtiger Welterlage ſetzten die deutſchen Flie⸗ gerverbände am 14. 8. ihre Angriffe auf Hafen und Induſtrieanlagen, Flugplätze, Luftſperren und Truppenla⸗ ger in Süd- und Mittelengland fork. In Cardiff, Weſton und Portland wurden Hafenanlagen, zwiſchen Brighton und Leves ein Umſpannwerk, bei Worceſter und Salisbury Rüftungswerke wirkſam mil Bomben belegt. In Süd und Südoſlengland richteten ſich die Bombenangriffe vorwie⸗ gend auf Flugplätze und gegen die Truppenlager Alder⸗ ſhok. Bei dieſen Angriffen kam es zu heftigen, für uns er ⸗ folgreichen Luftkämpfen. Durch die zahlenmäßig geringen britiſchen N ach t⸗ angriffe dom 14. zum 15. 8. wurde bei derichsweiler eine Kirche zerſtört, ſonſt kein beſonderer Schaden ange⸗ richtet. Die Verluſte des Gegners am geſtrigen Tage betrugen 28 Flugzeuge. Davon wurden 22 im Luftkampf und min⸗ deſtens ſechs am Boden zerſtört. 12 deulſche Flugzeuge wer⸗ den vermißt.“ * Bomben auf Flugplätze und Flakſtellungen Erfolgreiche Luftangriffe in Schottland. Berlin, 16. Aug. Zu den deutſchen Luftangriffen in der e auf Donnerstag erfahren wir ſoeben folgende Einzel ⸗ eiten: Außer den von den deutſchen Fliegerverbänden in der Nacht durchgeführten Angriffen über Südengland wurde der Flugplatz King lo ß bei Elgin am Meray⸗ Firth er⸗ Im Seegebiet von Peker⸗ Head wurde ein Geleilzug angegriffen, bei Aberdeen Ilakſtellungen erfolgreich bombardiert. Auf dem Flugplatz von Monte-Roſe zwiſchen Aberdeen und Dundee 1 durch Bombenwurf mehrere Brände hervorgeru⸗ en. Elf Engländer abgeſchoſſen Wie das Du erfährt, bombardierken Skurzkampf⸗ flieger am Donnerstag den Flughafen von Hawking weſtlich Dovet und erzielten zahlreiche Treffer, die Brände in den Hallen hervorriefen. Jahlreiche Jäger ſtürzten 59 auf die Deutſchen, die ungeachtet dieſer Ab⸗ wehr aus den Wolken herausſtießen und wohlgezlelt ihre Bomben warfen. Iwei Flugzeuga vom Muſter Ju 87 wur⸗ den durch die Engländer abgeſchoſſen. Während dieſes Bombenangriffes ſpielten ſich in verſchiedenen Höhen Lufkkämpfe zwiſchen deulſchen Meſſerſchmilt⸗ und eng⸗ liſchen Spitfire- Flugzeugen ab. Bei dieſen zähen Luftge⸗ fechten verloren die Engländer ſieben Spitfire und vier Hurricane- Flugzeuge.. Zeitbomben auf Amſterdam Zerſtörung von Krankenhäuſern.— Große Erbitteeung. Amſterdam, 15. Aug. Wie jetzt feſtgeſtellt wurde, iſt bei dem Luftangriff engliſcher Flugzeuge auf Amſterdam am Dienstag eine Anzahl Zeitbomben abgeworfen worden Es mußte deshalb ein ganzer Straßenzug abgeſperrt werden. Das AN bemerkt hierzu, das Leid, das die Engländer der Stadt Amſterdam zugefügt hätten, ſei noch nicht vorüber. Die Bombenüberfälle engliſcher Flugzeuge auf hollän⸗ diſche Krankenhäuſer in Amſterdam und Caſtricum beſchäftigten die holländiſche Oeffentlichkeit in hohem Maße. Ueber das verbrecheriſche Vorgehen der Engländer in Ca⸗ ſtricum bringt das ARP einen anſchaulichen Bericht, in dem es U. a. heißt:„Jedermann in Holland weiß, daß das Pro⸗ vinzialkrankenhaus in Caſtricum ausſchließlich karitativen Zwecken dient. Weit und breit befinden ſich keine mili⸗ täriſchen Ziele. Ueber eine Stunde hat das engliſche Flugzeug gebraucht, um ſein Ziel, das Krankenhaus, Zu finden und dann ſeine Bomben auf eine niederländiſche Wohltätigkeitsanſtalt, die ausſchließlich durch niederländi⸗ ſche Kranke belegt iſt, abzuwerfen. Hierbei hat es ſich um ſechs Exploſiv⸗ und Brandbomben gehandelt, die aus 3000 Meter Höhe abgeworfen wurden. Die Verwü⸗ ſtungen im Krankenhaus ſind entſetzlich. Giebelwände wurden eingeriſſen, Türen aus den Rahmen geſchlagen, Bettſtellen und mediziniſche Inſtrumente durcheinanderge⸗ worfen. Keine Fenſterſcheibe iſt heil geblieben. Unter dieſen Umſtänden iſt es geradezu ein Wunder, daß nur zwei Tote und neun Verletzte zu beklagen ſind. Die Opfer der Royal Air Force ſind hochbetagte holländiſche Frauen. Dank dem chnellen Eingreifen des Pflegeperſonals konnten die übri⸗ 521 1 in Sicherheit gebracht und ein Brand gelöſcht erden. a Innerhalb der Bevölkerung, ſo ſtellt der holländiſche Be⸗ zicht schließlich el hereſcht die de Erbikterung über dieſe engliſche Unkat. Alle verkreten die Auffaſſung, daß hier die verbrecheriſche Abſicht u denden al, das Krankenhaus . Dieſe Abſicht iſt den engliſchen Fliegern, wenn auch nur zum Teil, gelungen. Die britiſchen Jagoͤflleger machtlos Rom, 15. Aug Die ununterbrochenen Angriffe der deutſchen Luftwaffe auf England ſtehen erneut im Mittel⸗ punkt des Intereſſes der italieniſchen Preſſe. Dieſer Hagel von Bomben auf engliſche Häfen, Sprengſtofflager und Flugplätze iſt, ſo betonen die Blätter, von außerordent⸗ licher Wirkung, Die britiſchen Jaadflieger ſeien gegen dieſe hſtematiſchen Angriffe machtlos Ein gutes Barometer für den Ernſt der Lage in En gland ſei die Newyorker Börſe, wo in dieſer Woche eine wahre Panik ausgebro⸗ chen ſei und ſeit Montag die engliſchen Induſtrſeoktien ſtärkſte Verluſte zu verzeichnen hätten. Dies ſei, wie „Meſſaggero“ in einer Berliner Korreſpondenz feſtſtellt, ein überaus ſchlechtes Zeichen für England, denn es beweiſe, daß auch in USA das Vertrauen mehr und mehr ſchwinde. Niemand in der Welt glaube noch an die Möglichkeit, daß ſich das britiſche Impertum aus der durch die Fehler des blinden Egoismus ſeiner leitenden Männer heraufbeſchworenen Kriſe werde retten können. „Der Kranke verbreitet bereits einen ſo ſtarken Leichen⸗ geruch, daß auch die nicht zu einer Alarmſtimmung neigen⸗ den Kreise ſede Hoffnung auf Rettung verlieren.“ Die Schlacht in Gomaliland Der jſtalieniſche Wehrmachtsbericht. DNB. Rom, 15. Aug. Der ikalieniſche Wehrmachks⸗ bericht vom Donnerstag hat folgenden Wortlaut: „Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt! Die Operationen in Brikiſch⸗ Somaliland ſind mit harten Kämp⸗ fen, an denen die Luftwaffe wirkſamen Anteil hat, in vol⸗ ler Enkwicklung. Anſeren Truppen fielen Gefangene und Waffen in die Hände.“ Die Franzoſen ſind an Niederlagen in Somali ſchuld! Nach dem bekannten engliſchen Rezept, andere Völker für ſich kämpfen zu laſſen oder ſie wenigſtens für eigene Niederlagen verantwortlich zu machen, ſchreibt der mili⸗ täriſche Korreſpondent Reuters im Orient:„In Somaliland ſah ſich der britiſche Generalſtab infolge des franzöſiſchen Niederbruches einem völlig neuen Problem gegenüber. Die franzöſiſchen Streitkräfte in Oſchibuti waren ſehr bedeutend, aber als ſie plötzlich aus dem Konflikt herausgezogen wur⸗ den, verloren die britiſchen Stellungen in Somaliland viel von ihrem ſtrategiſchen Wert“ Nakürlich, es iſt auch em⸗ pörend, daß die Franzoſen ihr Blut nicht für die Verteidi⸗ gung der engliſchen Kolonien hingeben wollten. Colonel Ambroſe gegen Churchill Seit acht Tagen führt die deutſche Luftwaffe gegen England verſtärkte Unternehmungen durch. Die deutſchen Wehrmachtsberichte geben über Ausmaß und Erfolge die⸗ ſer Unternehmungen eindeutig Auskunft. Wie die Stim⸗ mung in England angeſichts dieſer deutſchen Vorſtöße aus⸗ ſieht, erfährt die Welt nur in der Form, die von der engli⸗ ſchen Zenſur gebilligt wird. Die in London vertretene Aus⸗ landspreſſe hat verſucht, zu erreichen, ſich über die Auswir⸗ kungen der deutſchen Bombenangriffe in den betroffenen Gebieten einen eigenen Ueberblick zu verſchaffen. Das iſt von Churchill auf das entſchiedenſte abgelehnt worden. Sie müſſen ſich mit den Angaben begnügen, die ihnen vom engliſchen Lügenminiſterium zur Verfügung geſtellt werden. Findige amerikaniſche Journaliſten haben nun Fühlung mit Bevölkerungskreiſen der betroffenen Gebiete aufgenom⸗ men und daraufhin ihre Schilderungen von den deutſchen Fliegerangriffen aufgebaut. Erſt dadurch hat man in Ame⸗ rilg und der übrigen Welt ein annähernd zutreffendes Bild von den Wirkungen der Aktionen der deutſchen Luft⸗ waffe erfahren. Dieſe Veröffentlichungen haben in London große Beſtürzung hervorgerufen, weshalb man ſich ent⸗ ſchloß, die alte Lügenmethode in verſtärktem Maße zur„Ab⸗ wehr“ der deutſchen Wehrmachtsberichte einzuſetzen. Man hat ſich das ziemlich leicht gemacht, indem man die engli⸗ ſchen Verluſte verniedlichte und die deutſchen ins unge⸗ meſſene vergrößerte. i Jetzt iſt Herrn Churchill in ſeiner Lügenkampagne ein ernſt zu nehmender Gegner entſtanden in der Perſon des Leiters des Verteidigun sbezirks Südweſt⸗England, Colo⸗ nel Ambroſe, deſſen Bericht über die Folgen der deut⸗ ſchen Luftangriffe gleichſam die Form eines SOS ⸗Ru⸗ fes erhalten hat. Durch ſeine Anforderungen zur Abwehr weiterer deutſcher Fliegerangriffe kann man ſich unſchwer einen Begriff machen von dem, wie es in dem Verteidi⸗ gungsbezirk des Colonel Ambroſe nach den deutſchen Flie⸗ gerangriffen ausſieht. Englands Flak iſt ſtark mitgenom⸗ men, die engliſchen Jäger haben kataſtrophale Einbußen erlitten, die Anforderung von Nachtjägern erklärt ſich aus den präziſen Vombenabwürfen der deutſchen Flieger auf wertvolle militäriſche und wehrwirtſchaftliche Ziele, die engliſchen Ballonſperren weiſen nach dem Abſchuß zahl⸗ reicher Sperrballone bedenkliche Lücken auf, und ſchließlich läßt die Anforderung arbeitslos gewordener Bergarbeiter aus Wales für die Rüſtungsbetriebe des Bezirks Südweſt darauf ſchließen, daß die anſäſſigen Arbeiter als Folge der deutſchen Luftangriffe zu ſyſtematiſcher Arbeit nicht mehr fähig ſind. Nicht ohne Pikanterie iſt das Erſuchen des Cplonels um Ermächtiaung.»die mit aroßen Teilen der — N teidigungskurſe abbrechen zu dürfen“. Nr. 192 „Giukas ſtreiſten die Maſten“ Die Wucht deutſcher Bomben gibt eine Vorahnung der kommenden Kakaſtrophe. DB. Der vernichtende Bombenhagel auf engliſche Hä⸗ fen, Flugplätze, Induſtrieanlagen und anderes bringt an⸗ ſcheinend auch das große Wunder fertig, den Schreiberlin⸗ gen an der Themſe mitten in dem Wuſt ihres verzweifelten Lügengeſchmieres hinein ein beklommenes Stottern auf⸗ zudrängen, in dem ſich die dumpfe Ahnung der kommenden Kataſtrophe offenbart. Bezeichnend iſt hier vor allem ein Reuterbericht, in dem es einleitend heißt, der Südoſten Englands ſei der Schauplatz der hefti gſten Luft⸗ ſchlacht geworden, die man ſeit Beginn des Krieges er⸗ lebt habe. Während aber das Lügenbüro ſich noch vor einer Woche nicht genug tun konnte mit Redewendungen wie „Man wird den Deutſchen einen warmen Empfang bereiten, wo ſie ſich nur zeigen, und ſie in die Flucht ſchlagen“, klinat es jetzt ſchon ganz anders. wenn Reuter wörtlich ſchreibt: Wahre Wolken von deutſchen Jagdflugzeu⸗ gen des Typs Meſſerſchmitt kamen aus beträchtlicher Höhe im Sturzflug hernieder, um die deutſchen Bomber zu ſchüt⸗ zen. Aber die Verteidigung griff derart durch, daß in eini⸗ gen Fällen(9) die feindlichen Formationen den Rückflug antreten mußten. Diejenigen jedoch, denen es gelungen war durchzubrechen, hatten die Angriffe unſerer Jäger und das Flakfeuer abzuwehren!“ Zum erſten Male nach allem vor⸗ herigen„Unmöglich“⸗Geſchrei wird hier alſo zugegeben, daß die deutſchen Flieger in das Innere Englands vorſtoßen konnten. Nach der faſt bewundernden Feſtſtellung, daß die deutſchen Sturzkampfbomber manchmal ſo niedrig flo⸗ gen, daß ſie die Maſten der Schiffe in den angegriffenen Häfen ſtreiften, heißt es weiter, die Meſſerſchmitt⸗Jäger hät⸗ ten auch ihre Angriffe auf Sperrballone wiederholt, wobei„mindeſtens ein Jäger, der einen kleinen Erfolg da⸗ vongetragen hatte, für ſeine Kühnheit büßen mußte.“ Wo bleiben da die 70 und 80 Abſchüſſe, unter denen man es ſonſt am Londoner Schreibtiſch nicht bewenden läßt? Der Reuterbericht beſchreibt ſchließlich den A ngriff auf ein (natürlich„kleines“) engliſches Schiff, das von fünf angreifenden Bombern verſenkt worden ſei. Angeſichts die⸗ ſer Eingeſtändniſſe heißt es dann allerdings ſchwungvoll weiter, daß die Bomber„von unſeren unerſättlichen Jä⸗ gern verfolgt, die Flucht ergriffen. Nach einiger Zeit war der Himmel wieder frei von feindlichen Flugzeugen.“ Reuter aber war immer noch ſchwarz vor den Augen! Unter dem Eindruck des deutſchen Bombenregens vergingen ihm die bombaſtiſchen Redensarten, mit denen er ſonſt die Welt beglückte. Auch den Engländern gegenüber mußte man hier den Zahlenwahnſinn aufgeben, da allzu viele Zeugen der Kämpfe im Innern Englands geworden waren. Jetzt, da Hunderttauſende zitternd in den Luftſchutzräumen ſaßen und die Plutokratenkaſte, die die Friedenshand des Führers zurückſchlug, mit wenig ſchmeichelhaften Worten bedachte, mußte man die Wahrheit doch ſchon bis zu einem gewiſſen Grade endlich zugeben. Das zeigt ſich auch in den Kommen⸗ taren der engliſchen Zeitungen, wenn„Daily Mail“ z. B. ſchreibt, daß die Luftkämpfe den Anfang eines wütenden Kampfes zwiſchen den beiden Luftwaffen bedeuteten, von dem ſicherlich das Schickſal dieſes Krieges abhänge, oder„News Chronicle“ davon überzeugt iſt, daß die deut⸗ ſchen Angriffe von Tag zu Tag an Intenſität zuneh⸗ men werden und dem engliſchen Volk den Rat erteilt, ſich „für jede Eventualität“ bereitzuhalten; wenn„Daily Te⸗ legraph“ plötzlich erklärt, daß die deutſchen Einflüge in bri⸗ tiſches Gebiet ſelt Anfang Juni nichts anderes als das Vor⸗ ſpiel großer Kämpfe geweſen ſeien, und ſelbſt diejenigen Engländer, die weit von den Küſten des Kanals entfernt wohnten, nicht vergeſſen dürften, daß der Krieg vor ihrer Türe ſtehe. 5 Das ſind um ſo bittere Erkenntniſſe, wenn man— wie „News Chronicle“— gleichzeitig erklären muß:„Es iſt hoffnungslos zu glauben, daß wir Deutſchland ſchlagen kön⸗ nen, wenn unſere Kriegsproduktion nicht bis zum äußer⸗ ſten angeſtrengt wird. Es gibt eindeutige Beweiſe dafür, daß wir noch weit davon entfernt ſind, daß die Produktion zufriedenſtellend arbeitet. In England und im Imperium liegen nach wie vor enorme Reſerven unausgenutzt und nie⸗ mand wagt zu behaupten, daß die Ausnutzung dieſer Mög⸗ lichkeiten ſchnell genug vor 15 geht.“ Oder wenn„Daily Herald“ ſchreibt:„Der Schlüſſel zum Sieg iſt Nachſchub und noch einmal Nachſchub. Wir müſſen mehr Flugzeuge bauen, mehr Munition anfertigen, die Ausrüſtung der Soldaten vervollſtändigen und den Bau von Schiffen be⸗ ſchleunigen, um dem Angriff gegen die Handelsflotte zu be⸗ gegnen.“ Das alles ſind Jorderungen, die viel zu ſpätl kommen, ebenſo wie die Reuterberichle, die plötzlich auch einige Wahr⸗ heiten enkhalten. Wie ſagle aut heute der amerikaniſche Marineminiſter Knox:„Ich halte die engliſche Niederlage innerhalb von 60 Tagen immerhin für möglich“. Wenn wir uns auch nicht auf beſtimmle Tage feſtlegen, ſo wiſſen wir doch das eine: Englands Niederlage iſt gewiß! 5 55. 3 Bevölkerung durchgeführten Fallſchirmabwehr⸗ und Ver⸗ Mit dieſem Bericht widerlegt Colonel Ambroſe ſowohl die Churchill' ſchen Lügenberichte über die„im weſentlichen erfolgloſen“ deutſchen Luftangriffe auf militäriſche Objekte, Rüſtungswerke und Hafenanlagen wie über die„geringen g engliſchen Verluſte, ganz zu ſchweigen von der indiſchen Theorie, die der brikiſche Verteidigungsminiſter ſich über die Abwehr deutſcher Fallſchirmjäger ausgedacht hat. 7 Das neueſte Verbrechen der Luftpiraien Die unter Denkmalsſchutz ſtehende Dorfkirche in Derichsweiler völlig zerſtörk. Berlin, 16. Aug. Wie im OKW⸗ Bericht bekanntgegeben, warf der Feind in der Nacht zum Donnerstag Bomben auf das kleine Bauerndorf Derichsweiler bei Düren im Rheinland ab. 5 Es iſt unerklärlich, aus welchen Gründen die Engländer ſich gerade dieſes kleine harmloſe Dorf als ihr Opfer aus⸗ erwählt haben. Sie haben ausgezeichnet getroffen. Ihre Bomben trafen mitten in die Dorfkirche, die auf Grund ihres wertvollen Inhaltes unter Denkmals ſchutz ſteht, und die gänzlich zerſtört wurde. Der innere Raum des Gotteshauſes iſt völlig ausgebrannt. Es ſtehen nur noch die Mauerreſte. Im Vergleich zu dieſem Schaden ſind die ſon⸗ ſtigen an dieſem Ork durch den Luftangriff angerichteten Schäden gering. Irgendwelche militäriſchen Objekte, Rü⸗ ſtungsindüſtrie oder dergleichen befinden ſich in der näheren und weiteren Umgebung dieſes Ortes nicht. „Methodiſche Bombardterung“ Madrid, 16. Aug. Die ſpaniſche Preſſe bringt in größ⸗ ter Aufmachung die neueſten Meldungen von den Luftkämp⸗ fen über England. Die Zeitung„A BC“ unterſtreicht hier⸗ bei, daß die engliſchen Verluſte an Flugzeugen und beſonders an Fliegern außerordentlich ſchwer⸗ wiegend ſeien, vor allem, wenn man berückſichtige, daß die Engländer über relativ wenig ausgebildetes Flugperſo⸗ nal verfügen, das zahlenmäßig in keiner Weiſe den An⸗ forderungen genüge.— Die Zeitung„Pa“ ſchreibt, daß durch die methodiſche küſte in wenigen Tagen die in monatelanger fieberhafter Arbeit errichteten Befeſtigungen von der deut⸗ ſchen Luftwaffe zerſch lagen worden ſeien. Noch niemals ſei ein Krieg durch Defenſive gewonnen worden und auch diesmal habe Deutſchland die Offenſive ergriffen. Das Schickſal Englands auf dem Gebiet, das es am wenig⸗ ſten beherrſche, nämlich der aktiven Kriegsführung, ſei be⸗ reits beſiegelt. 5 Helſinki, 16. Aug.„Svenſka Preſſen“ ſchreibt, die eng⸗ liſche Luftwaffe erleide einen ſtarken Aderlaß, und die Bri⸗ ten hätten wichtige Flugbaſen aufgeben müſ⸗ ſe n. Nach Londoner Berichten nähmen die Luftangriffe mit jedem Tage zu. Churchill geſteht Englands ederlagen in Somali. Liſſabon, 16. Aug. Churchill mußte am Donnerstag im Unterhaus über die Kämpfe in Britiſch⸗Somali Rede und Antwort ſtehen. Die Operationen, ſo tröſtete er, ſeien noch im Gange. Allerdings ſeien die Engländer von den italie⸗ niſchen Truppen nordöſtlich Hargeiſa„zurückgeſchlagen“ worden. Mißmutig fügte Churchill hinzu:„Ich bin im Be⸗ ſitz wenig zufriedenſtellender Nachrichten aus dem Somali⸗ land“.— Wenn der alte Verkleinerungskünſtler ſich ſchon ſo ausdrückt, dann muß es um die Lage der Briten auf dieſem Kampfplatz ſehr ſchlecht beſtellt ſein. Hilferuf aus Güdweſtengland Britiſcher Oberſt ſchilderk die verheerende Wirkung der . deulſchen Angriffe. Du Newyork, 15. Aug. Nach einem Bericht des „World Union⸗Preß“⸗Korreſpondenken aus London ſoll der Leiter des Berieidigungsbezirkes Südweſtengland, Colonel W. Ambroſe, eine dringende Eingabe an das Kriegsmini⸗ ſterium in London gerichlel haben, die ſich mit den Jolgen der Konzentration deulſcher Luftangriffe in den letzten acht Tagen befaßt. Der Colonel bittet darin 1. um die ſofortige Ermächtigung, die mit großen Tei⸗ len der Bevölkerung durchgeführten Fallſchirmabwehr ⸗ und Verteidigungskurſe abbrechen zu dürfen, 2. um eine bevorzugte Verſorgung des Bezirks Süd⸗ weſt mit Flakerſatzteilen und neuem Flakmaterial, 3. um mindeſtens verdoppelten Jagdſchutz und 4. um die Abkommandierung von Nachtjägern, die ge⸗ rade in dieſen beſonders betroffenen Bezirken überhaupt nicht in Aklion getreten ſeien, 5. um das von London bereits mehrfach zugeſagte Er ſatzmaterial für Ballonſperren und f 6. um die Ueberweiſung von arbeitslos gewordenen Bergarbeitern aus Wales in die Rüſtungsbetriebe des Be⸗ Bombardierung der engliſchen Süd. Um die Dringlichkeit ſeiner Interpellation zu betonen, iſt der Bericht mit einer eingehenden Schilderung der Verhältniſſe in ſeinem Verteidigüngsbezirk eingeleitet. Die Rüſtungsarbeiter hätten durchſchnittlich zehn Stunden am Tage zu arbeiten. Ihre Arbeitszeit werde nahezu pa u⸗ ſenlos vom Heulen der Alarmſirenen beglei⸗ tet. Sie dürften ihre Arbeitsplätze jedoch während der dicht aufeinander folgenden Alarme nicht verlaſſen. Zu Hauſe aber müßten die Arbeiter infolge der geltenden Be⸗ ſtimmungen bei ſedem Alarm in die Luftſchutzkeller, ſo daß ſie in der letzten Woche in keiner Nacht mehr als ſechs Stunden Ruhe gefunden hätten, und dieſe ſechs Stunden berfielen allnächtlich in drei oder vier Teile.„Die Men⸗ ſchen“, ſo heißt es in dem Bericht weiter,„ſehen blaß aus, haben rotgeränderte Augen und eine ſchlaffe Haltung“. Die Arbeitsleiſtungen gehen ſtark zurück. Die Arbeitsluſt iſt allgemein auf einem bisher nicht dageweſenen Tiefpunkt angelangt. In einem Werk haben ſich 18 Prozent, in einem anderen 23 Prozent der Belegſchaft krank gemeldet. Es iſt in vielen Fällen ſicher und in zahlreichen weiteren wahr⸗ ſcheinlich, daß die„Kranken“ einfach die Nerven verloren haben und geflohen ſind. Sehr ſchädlich macht ſich jetzt die Tatſache bemerkbar, daß die Evakuierung der abkömm⸗ lichen Zivilbevölkerung nicht planmäßig durchgeführt wor⸗ den iſt. Die Tränen der Frauen, die Angſt der Kinder, die Weltuntergangsſtimmung der Alten und die Verſtimmung der Familienväter drücken neben der unmittelb ren Wir⸗ kung der im Nonſtop anrollenden deutſchen Luftangriffe bis zur Unerträglichkeft auf die an zich nicht mehr ſehr gute Stimmung der Arbeiter und Angeſtellten. Zum Schluß wird im Bericht gebeten, die Vorſchläge be⸗ ſchleunigt zu prüfen und bevorzugt zu behandeln. „Niederlage in 60 Tagen möglich“ Was ſelbſt der As A-Marineminiſter befürchtet. DaB. Waſhington, 15. Aug. In einer Erklärung vor dem Militärausſchuß forderte Marineminiſter Knox die Annahme der Wehrpflicht⸗Bill mit der freimütigen Be⸗ gründung, daß die Vereinigten Staaken in der ganzen Welt keinen Freund mehr haben würden, falls England unterliege. Er bete zu Gott. daß dieſer Fall nicht einkrete, halte aber eine engliſche Niederlage innerhalb von 60 Ta. gen für möglich Dann würde zwar kein ſoforkiger Angriff duf Amerika folgen, wohl aber würden deutſche Bemühun⸗ gen einſetzen, Amerikas Befürchtungen zu zerſtreuen und damit Amerikas Rüſtungs vorbereitungen zu unterbrechen. Vor dem Zuſammenbruch Frankreichs, ſo fuhr Knox fort, habe er eine 300 000 Mann ſtarke Armee zuſammen mit einer Zwei⸗Ozeanflotte als ausreichend bezeichnet Eine Landarmee dieſer Größe genüge heute nicht mehr angeſichts des nicht zu übertreibenden Ernſtes der augenblicklichen Kriſe fein Amerikaner wiſſe etwas Genaues über den Ver⸗ lauf des Kampfes in England, denn Amerikg erfahre nicht die volle Wahrheit und kenne nicht den Amfang der briti⸗ ſchen Verluſte. a Hätte Amerika heute eine drei Millionen Tonnen große Flotte, die den Atlontik und den Pazifik kontrollieren könnte, ſo würde keine Notwendigkeit für eine Rieſen⸗ landarmee beſtehen. Leider werde Amerika erſt 1946 eine ſo große Flotte beſitzen. Auf die Frage des Republikaners Calſon, ob für die Vereinigten Staaten Kriegsgefahr im Fernen Oſten beſtehen erwiderte Knox, in dieſen gefährlichen Zeiten wiſſe niemand, wo Gefahren entſtehen könnten. Amerika müſſe ſtark genug ſein, allen etwaigen Gefahren begegnen zu können. Ue ber den Atlantik drohe keine unmittelbare Angriffsgefahr, aber im Falle der engliſchen Niederlage würde Amerikas Lage ſchlechter ſein als zuvor Da der Panama⸗Kanal außerhalb der Ver⸗ einigten Staaten läge ſollten die Vereinigten Staaten eine „hemiſphäriſche Webrpolitik“ betreiben. Ein feindlicher Stützpunkt in Mexiko ſei ebenſo gefährlich wie in Texas oder Braſilien. 0 Wenn auch die Amerikaner infolge der engliſchen Lü⸗ gentaktik den Umfang der britiſchen Verluſte nicht kennen und wie Marineminiſter Knox klagt, keiner etwas Ge⸗ naues weiß, ſo iſt doch das, was darüber trotz Reuter be⸗ kannt wird ſo eindrucksvoll, daß der amerikaniſche Ma⸗ rineminiſter in einer öffentlichen Erklärung eine engliſche Niederlage innerhalb von 60 Tagen als möglich bezeichnen mußte. Die Wucht der Geſchehniſſe iſt ſo gewaltig, daß ſo⸗ gar der letzte Bundesgenoſſe, auf den England noch ſeine verzweifelten Hoffnungen ſetzen zu können glaubt, das zirkes Südweſt. PDanile au der„derpetüs“ Roman von Axel Rudalpb. 5 f Viggo Caſtenſkjold ſieht den Ernſt in ihren Augen und verſucht, umzubiegen.„Alſo, wenn du es durchaus wiſſen willſt, Evilein: Ich hatte gewiſſe Gründe, ausneh⸗ mend freundlich zu Fräulein Lürſen zu ſein. Mit ihrer Perſon hat das nicht das geringſte zu ſchaffen.“ i „Ich glaub es dir, Viggo, wenn du mir dieſe Gründe mennſt.“ 5 8 D„Das iſt vorläufig leider nicht möglich. Auch in deinem eigenen Intereſſe, Evi.“ e i „Es iſt mir wichtiger, Viggo, eine Erklärung für dein Verhältnis zu dem Mädchen zu bekommen, als meine ſonſtigen Intereſſen gefördert zu ſehen.“ d „Wie ſprichſt du denn auf einmal?“ Caſtenſtjold mar⸗ kiert den unſchuldig Gekränkten.„Du weißt, daß ich dich liebe, Evi, Ich kann wohl verlangen. daß du Vertrauen zu mir haſt, auch wenn es ſich einmal um Dinge handelt, 1 die 1 nicht gleich erklären kann!“ Eu Dahn blickt ſinnend in ihren Schoß.„Ueber man⸗ ö 8 f. go.! meine Freundinnen 0 los zu dir be mit dir in ferne, fremde Länder zu gehen, ohne zu fragen, eber zu zaudern. Ich bin bereit, Aber ich habe auch zwei Augen geſehen haben, kann mir 1 5 iſt 3 a 8 en 2 55 t, R d—— er 1 170 Nast, und de raſſer Gegenſatz, Viggo, dieſes Fräulein Lürſen geſprochen traulichen Benehmen ihr gegenüber.“ „Aber ich ſage dir ja, Evi“ „Du ſagſt, daß du gewiſſe Gründe für dieſes Ver⸗ engliſche Weltreich abſchreibt. den Baron Caſtenſtjol zu ſein. Ich kann mir auch abſolut nicht vorſtellen, Verbindung zwiſchen dir und dieſem ſollte. Darum bitte ich dich, mir dieſe „Heilige Eiferſucht! ſich beruhigt: Fahland! Ich hab mit ihr ein bißchen zum Reden zu bringen. Das iſt alles.“ dieſem Herrn Fahland?“ „Er ſoll gar nicht ſo heißen.“ uns an, Viggo dich zu beläſtigen.“ „Mach dich nicht lächerlich, zu wollen, wie du meinſt. Im und höflich von dir geſprochen. Eigentlich— u, hätteſt du dich bei ihm entſchuldigen müſſen.“ »So! Und die Sache mit dem Photo?“. heimlich ein Bild von mir aneignen zu wollen. tän über iſt doch nun erledigt. Der Kapitän hat „Ich will wiſſen, wer er eigentlich iſt.“ glauben, daß du ſo Ne 5g darauf halten haſt. Das mag ſein, Aber 8 8 zugeben daß ich wüßte nicht, was mir dieſe Gründe nicht erklären kann. J dieſer Kleinigkeit willen 8 1 Politiſches Allerlei Haag. Der Reichskommiſſar für die beſetzten niederlan⸗ diſchen Gebiete, Reichsminiſter Dr. Seyß⸗Inquart, empfing am Donnerstag eine Gruppe von Schriftleitern aus dem Reiche, die ſich auf einer Rundreiſe durch die Niederlande befinden und am Tage vorher das durch britiſche Flieger bombardierte Krankenhaus in Den Helder beſichtigt hatten. ö Angariſch-rumäniſche Verhandlungen. Die Mitglieder der ungariſchen Regierung hielten un⸗ ter Vorſitz des Miniſterpräſidenten Graf Teleki einen Mi⸗ niſterrat ab, der ſich neben laufenden Regierungsgeſchäf⸗ ten mit der Frage der bevorſtehenden ungariſch⸗rumäni⸗ ſchen Verhandlungen befaßte. Anſchließend wurden die für die Verhandlungen in Turn⸗Severin beſtimmten Mitglie⸗ der der ungariſchen Abordnung vom Miniſterpräſidenten und dem Außenminiſter empfangen, um die notwendigen. Anweiſungen entgegenzunehmen Die von der ungariſchen Regierung mit der Führung der ungariſch⸗rumäniſchen. Beſprechungen betraute Delegation iſt nach Turn⸗Severin abgereiſt. Dem Leiter der ungariſchen Abordnung, Ge⸗ ſandten Hory, ſind mehrere höhere Generalſtabsofftziere N und Beamte des Außenminiſteriums als Begleiter zuge⸗ teilt. „Britiſch⸗grlechtſches Kompiol!“ Italien und die Ermordung Hoggias. f Rom, 15. Aug. Bei dem politiſchen Mord an Hoggia handelt es ſich, wie der Direktor des„Giornale d Italia? erklärt, nicht etwa um eine einzelne und zufällige Epiſode, Griechenland und fondern um ein großes Komplott, bei dem England gemeinſame Sache machten, ein Komplott, das nicht nur gegen den albaniſchen Patrioten, ſondern gegen Albanien und Italien ſowie gegen die Ordnung auf dem Balkan gerichtet ſei und das ein Ablenkungsmanöver ge⸗ gen die Achſenmächte darſtelle. Daß die Dinge tatſächlich ſo lägen, ergebe ſich aus dem bezeichnenden Zuſammentreffen der Mordtat mit gleichzeitig in London verbreiteten Gerüch⸗ ten über angebliche albaniſche Aufſtände gegen Italien und über bevorſtehende dunkle Bewegungen auf dem Balkan. Dieſes Zuſammentreffen beweiſe, daß die ganze Sache zwi⸗ ſchen London und Athen abgekartet worden war und daß London mit Unruhen auf dem Balkan, angezettelt durch die Ermordung Hoggias, gerechnet habe, die jedoch ausgeblie⸗ ben ſeien. Mit dieſer trüben Angelegenheit habe England gehofft, jene Umſturzaktion, die bisher fehlgeſchlagen ſei, wieder in Schwung zu bringen. Endlich aber ſei das er⸗ wähnte Zuſammentreffen, daß Griechenland ſich Unvorſich⸗ tig zum Komplizen mache. Dieſes Komplott ſei in ſeiner ganzen politiſchen Tragweite aufgedeckt und werde von den Achſenmächten beachtet und vereitelt werden. Das halbamtliche Blatt wendet ſich dann mit eingehen⸗ den Beweiſen gegen die britiſche Behauptung, wonach die Albaner in der Minderheit ſeien. Es führt ſogar eine 1926 von Albanien an die Genfer Liga gerichtete Denkſchrift an und betont, daß die Albaner über 60 v. H. der Bevölkerung des geſamten Epirus ausmachten und dort in einigen Ge⸗ genden ſogar die Geſamtbevölkerung bildeten. Der Epi⸗ rus ſei alſo nichts anderes als der ſüdliche Teil des wirk⸗ lichen Albanien und nicht etwa griechiſches, ſondern albaniſches Land. Die gegen Albanien feindſelige Einſtellung Griechenlands, das bei Frankreich und England Unterſtützung gefunden habe, ſei bekannt. Dieſe Haltung habe bis heute keine Aenderung erfahren und gehöre zu den gefährlichſten Elementen der chroniſchen Unordnung auf dem Balkan. Britiſche Spionage erwieſen Aufſehenerregende Funde im Nachlaß des britiſchen Reuer⸗ 8. verkrekers in Tokio. a Tokio, 16. Aug. Der japaniſche Juſtizminiſter gibt be⸗ kannt, daß in Zuſammenhang mit der britiſchen Spionage⸗ angelegenheit und dem Selbſtmord des Reutervertreters Cox abſolute Beweiſe für Verſtöße gegen das Geſetz zut Wahrung militäriſcher Geheimniſſe ſowie gegen das Spio⸗ nagegeſeß gefunden worden ſind. ö Im Nachlaß des Reukervertkreters ſind Aufzeichnungen über Stärke, Verteilung, Bewegungen und Abſichten japani-⸗ ſcher Wehrmachtskeile in China und Mandſchukuo gefunden worden, die anſcheinend auf Grund geſetzlich verbotener Umfragen und Erkundigungen zuſammengeſtellt worden ſind. Das Beweismaterial wurde beſchlagnahmk. d veranlaſſen tonnte, ſo inum uno zärtlich im Verkehr mit einer gleichgülktigen e he welche Mädchen beſtehen Gründe zu erklären.“ i Da werden Weiber zu Hyänen! Alſo ſchön denn, Evilein! Damit dein dummes Herzchen Fräulein Lürſen weiß etwas über Herrn ſchön getan, um ſie Evi Dahn zieht die Brauen hoch.„Nun verſteh ich dich erſt recht nicht, Viggo. Was haſt du nur immer mit „eie megen mag er ſonſtwie heißen. Was geht das „Du vergißt, daß dieſer feine Herr es gewagt hat, Viggo. Du weißt genau ſo gut wie ich, daß von einer„Beläſtigung“ nicht die Rede ſein kann. Vielleicht warſt du im guten Glauben damals, als du den Herrn ſo aufuhrſt. Aber ich hab dir doch nach⸗ her geſagt, daß der Offizier mich keineswegs beläſtigt hat. Er hat ſich auch nicht herausgenommen, mich„beeinfluſſen“ Gegenteil, er hat nur gut eigentlich . „Gewiß, es war ungehörig von Herrn eee ſich arum 11255 ich auch nichts dagegen geſagt, als du dich beim Kapi⸗ te ihn beſchwerteſt. Obwohl man ſo etwas meiner Anſicht nach am besten durch dean Aber das j dir ja verſprochen, daß er den Herrn wegen ſeiner Ungehörigkeit zur Rechen⸗ ſchaft ziehen wird. Wahrſcheinlich iſt das bereits geſchehen Was willſt du alſo noch? Warum verfolgſt du den Mann?“ Mädchen, das du ſonſt als eingebildete Ziege' bezeichnest ſſchön zu tun“? Lieber Viggo, ich will nicht, daß du mich für dumm halten ſollſt. Darum muß ich dir ſagen, daß ich dieſen Grund nicht gelten laſſe. Du mußt mir ſchon ehr, lich ſagen, was du eigentlich von Fräulein Lürſen wollteſt. 5„Haben wir zwei nichts Beſſeres zu tun, als uns üben derartige Belangloſigkeiten zu ſtreiten, wie, Evilein?? Viggo Caſtenftjold hatte ſich dicht neben Evi geſetzt und verſuchte, ſeinen Arm um ihren Nacken zu ſchmeicheln 5 erſtenmal ſteift ſich dieſer Nacken in unwilliger Ab⸗ wehr. f N„Nicht, Viggo.. jetzt nicht. Es iſt ſchon zehn Uhr, alſo wohl Zeit, daß du meine Kabine verläßt.“ 1 8„Sei doch kein Froſch, Evi!“ a i„Du vergißt, daß wir noch nicht Mann und Frau ſind. Als junges Paar werden wir genug belächelt hiel an Bord, das weißt du. Ich möchte nicht, daß man uns morgen von vorn und hinten beklatſcht, weil man dich zu ſpäter Abendſtunde womöglich aus meiner Kabine kom nien ß. Caſtenſkjold hat ſich ärgerlich aufgerichtet und nimm ſeine Kavaliershaltung an. Ueber derartigen Bordklatſch ſollten Leute wie wir eigentlich erhaben ſein, Evi. Abet wie du willſt.“ 5 f„Gute Nacht, Viggo.“ f f „Gute Nacht, mein Süßes. Das heißt.. ich möcht wirklich nicht, daß wir mit einem ſo dummen Mißpver⸗ ſtändnis zwiſchen uns auseinandergehen. Wollen wir ni die Sache ruhig und vernünftig erörtern? So recht g mütlſch. bei einem guten Drink!? Etwa in der Bar, Ge ſo hübſch ungeſtört ſizen kann? Was meinſt du, Ich weiß nicht, Viggo.„„ .„Du wirſt doch keine Bedenken haben. noch ein Stünd chen mit mir in der Bar zu ſitzen? Das wäre wirll abgeſchmackt“. 5 Evi Gehn chert noch einen Augenblick, dann nig 3 iſte Daß du dich um. ogar dazu herabläßt, mit einem In einer nde bin ich in der Bar. a 8 5 5 N(Tortſetzung folat „Gut, Fig Geh voraus und ſuch einen netten Viertelſtu 1 FN Seer ee ede Einem Leitartikel, Giſt und Geifer gegen Petain Bezeichnende engliſche Eſelskritte DNB. Berlin, 15. Aug.„Daily Mirror“ N like der die Ueberſchrift trägt„Petainis⸗ mus“, dem früheren frar hen Bundesgengoſſen einen Eſelstritt, der die ganze ſchäbige Gemeinheit enthält, die ein Hauptmerkmal des engliſchen Charakters iſt.„Was hätte man“, ſo ſchreiht das engliſche Blatt,„vor einigen Monaten geſagt, wenn jemand das phantaſtiſche Bild, das heute das gefallene Frankreich bietet, prophezeit hätte? Dort in einer Stadt, von der wenige je gehört haben, ver⸗ ſammelt ſich der Abſchaum des franzöſiſchen politiſchen K ehrichth aufens. die trüger, die gemeinen po⸗ litiſchen Proſtituierten, die ſchmierigen Intereſſenten, jene die ſchon vor dem Kriege an Frankreich zweifelten und ſchließlich jene, welche, weil ſie daran zweifelten, bereit waren, Frankreich und ſeinen Verbündeten zu morden. jene, in die ehrliche Männer ſchon lange kein Vertrauen mehr hatten, gehütet von Petain, einer aufgewärmten Leiche. bereitet ſich ein betrogenes Frankreich dargaf vor, jene zu verurteilen, die das Land hätten retten können.“ Das iſt alſo der Verkehrston zwiſchen Verbündeten. Er dieſer britiſchen Sklavenhändler die erſt i hetzen, der ihr eigenes Gef ihren„glorreichen Rückzug“ Polen und Norwegen waren für England verblütet, Hol⸗ land und Belgien zerſchlagen. Nun mußte Frankreich daran glauben. Wir haben dieſes Geſindel immer erka und mit dieſen Banditen hat Frankreich einmal gemein⸗ ſame Sache gemacht. 5 N lt werben ür die Flak. Flakabteilung in Kent führte die Mannſchaft dem König einen Angriff auf ein Flugzeug vor. Wie der Londoner Rundfunk mitteilte, habe die Mannſchaft nach einem Alarmſignat das Flakgeſchütz mit bewunderungswürdiger Geſchwindigkeit auf ein dahinziehendes Blenheim⸗Flug⸗ zeug eingeſtellt. Der König ſeis mit dieſer Paradeleiſtung außerſt zufrieden geweſen und habe geäußert:„Hoffent⸗ lich gibt es bald mehr Ziele“. Worauf er ſich verlaſſen kann. Dieſes königliche Wort ſpornte den Stadtrat von Falmouth zu einer patriotiſchen Geſte an, die dem könig⸗ lichen Niveau nicht nachſtehen wollte. Der Stadtrat ſtiftete nämlich die Geſchütze der Fregatte„Bellerophon“, auf der ſich Napoleon ergeben hatte, zum Einſchmelzen. Zu dieſer heroiſchen Tat machte der Stadtrat überdies noch— einer Meldung der Aſſociated Preß zufolge— den tiefſinnigen Ausſpruch:„Wir brauchen keine Denkmäler, um an Eng⸗ lands glorreiche Vergangenheit erinnert zu werden“. Mit dieſem Rückblick wollen die famoſen Falmouther doch nicht etwa zugeben, daß der Ausblick weniger glorreiche Perſpek⸗ tiven eröffnet! Ja, die vergangenen Kriege waren für England tatſäch⸗ lich in dem gleichen Maße glorreich, wie ſie für ihre Ver⸗ bündeten verluſtreich waren. Am feſteſten aber war Eng⸗ land mit der Lüge verbunden, England hat ſich geradezu groß gelogen. Und dieſer fröher allmächtige Verbündete verſagte in dieſem Krieg zum erſten Male. Dieſes Schick⸗ ſal wird auch ein Artikel teilen, den Lord Cecil durch die neugegründete jüdiſche Nachrichtenagentur Overſeas News Agency“ verbreiten ließ. In dieſem Artikel behaup⸗ tet der edle Lord daß die engliſche Blockade eine menſchlichere Kriegsform ſei als beiſpielsweiſe die Bombardierung Rotterdams. Die Milderung der engliſchen Blockade würde den Krieg nur herlängern und damit das menſchliche Leid unermeßlich vergrößern. Uns ſcheint allerdings, daß England bald von ſeinem ein⸗ gebildeten Blockade⸗Komplex gründlichſt geheilt werden wird. Aus Liſſabon wird berichtet daß nach Ausſagen dort eingetroffener Kaufleute die Unzufriedenheit mit der Re⸗ gierung in England ſtändig zunehme. Alteiſen aus Schiffwracks Slukas und U-Boote ſorgen für reichlich Schrokt. Berlin, 16. Aug. Der engliſche Verſorgungsminiſter Morriſon hat eine großartige Idee gehabt, den Schrott⸗ anfall zu vergrößern. Die Idee erſchien ihm ſogar derma⸗ en einzigartig, daß er ſie in einer Rundfunkanſprache aus⸗ poſaunt hat— wohl, ohne ſich über die Tragweite im kla⸗ ren zu ſein. Morriſon will nämlich Alteiſen aus Schiffs⸗ wracks gewinnen. Schon gegenwärtig gewinne England wöchentlich 1006 Tonnen auf dieſe Weiſe! Churchill wird toben. Hat er ſich doch alle Mühe ge⸗ geben, die britiſchen Schiffsverluſte zu verheimlichen, und nun kommt Morriſon mit ſeiner glänzenden Idee und ver⸗ rät den ganzen Schwindel. Die Alteiſengewinnung aus Schiffswracks wäre ja noch größer, wenn die deutſchen U⸗ Boote und Kampfflieger nicht die leidige Gewohnheit hät⸗ ten, die meiſten engliſchen Schiffe fern von den heimiſchen Küſten in tiefem Waſſer zu verſenken, ſo daß ſie nicht ge⸗ 5 5 werden können. Aber die Luftwaffe hat außer ihren erſenkungen auch noch rund anderthalb Millionen BRT engliſchen Schiffsraumes derart ſchwer beſchädigt, daß er doch zu nichts anderem mehr nütze iſt, als zu verſchrotten. Hetzjude aus Jugoſlawien ausgewieſen. Der jüdiſche Emigrant Singer, der eine Reihe von eng⸗ liſchen und amerikaniſchen Zeitungen ſeit Jahren mit Greuelmeldungen aus dem Südoſten verſorgt und früher in Wien, dann in Budapeſt ſeine Hetztätigkeit ausübte, wurde nunmehr auch aus Belgrad ausgewieſen. Er ver⸗ ſuchte in den letzten Tagen, planmäßig das italieniſch⸗ſugo⸗ flawiſche Einvernehmen zu ſtören. Singer iſt nach Sofia weitergereiſt.. 8 Blutiger politiſcher Zuſammenſtoß in Mexiko. Die Hauptſtadt Mexiko erlebte ſeit dem Wahlkampf das erſte Blutvergießen, als Agrariſten, welche Parteigänger des Regierungskandidaten Avila Camacho ſind, mit Freun⸗ den des Gegenkandidaten Andreu Aimazan zuſammenſtie⸗ gen Bei den hierbei entſtehenden Schießereien gab es acht Schwerverletzte Es heißt, die Almäzaniſten hätten heimlich ein eigenes Parlament geb'sdet, das von der Polizei noch nicht entdeckt ſei. In der Abgeordnetenkammer wurden von Anhängern der Regie ung ſchärfſte Erklärungen gegen Almazan abgegeben und dabei ſeine gerichtliche Verfolgung als Hoch⸗ und Landesverräter gefordert. 4 ihre Arbeitsplätze verteilt zu or 5 1 175 Reuter zweigleiſig! Gleichzeitig für den Secret Servſce tätig.— Senſationelle a Enthüllungen. Prag, 15. Aug. In der Donnerstag⸗Ausgabe der iſche 1 Zeitung„Narodni Politika“ werden ſenſalionelle Mitteilungen über das büro Reuter veröf⸗ fenklicht Zuſammenhang mit der Spi iageaffäre ſeines Tok Zerkreters hatte Reuter in einer Erklärung behaup⸗ erbindungen zwiſchen ihm und dem eng⸗ Service beſtünden. Dieſes„Dementi“ hat nun des Reuler⸗Büros in 5 4 iſch Reukerſchen Ableugnungsverſuchen folgende Feſtſtellungen einer Erfahrung und ſeiner genauen Kenntnis des ienſtes entgegenhält: Die Bil! ros von Reuter in allen Städten der Welt ſind nach dem Prinzip einer ſcharfen Trennung zwiſchen dem journaliſtiſchen Tagesdienſt und dem höheren politi⸗ ſchen, wirtſchaftspolitiſchen und wehrpolitiſchen Dienſt or⸗ ganiſiert. Der fournaliſtiſche Tagesdienſt wird nur von Fachjournaliſten, oft auch landeskundigen Nichtengländern — wie es auch in Prag der Fall war— wahrgenommen. Seine Aufgabe iſt mehr techniſcher Art. Er hat dafür zu ſorgen, daß der allgemeine Nachrichtenſtoff der Londoner Zentrale möglichſt ſchnell zugeht. Jedoch eine po litiſche Funktion hat dieſer Tagesdienſt kaum, weil die politiſche Auswertung des von ihm nach London gegebenen Mate⸗ rials in der Regel dort erfolgt. Der zweile, der„große“ Dienſt dagegen wird von be⸗ währken und erfahrenen Reuker⸗Korreſpondenten, Englän⸗ dern und meiſtens ehemaligen Offizieren, verſehen. Sie ſind nominell die akkredi jerten Verkreker der Agentur. Sie be⸗ faſſen ſich jedoch nicht mit Berichterſtattung im journaliſti⸗ ſchen Sinne, ſondern nur mit der Uebermikklung von Nach⸗ richten höherer poliliſcher Natur Dieſe Nachrichten übermit⸗ teln ſie nur in Ausnahmefällen direkt nach London. Sie bedienen ſich vielmehr des Weges über die engliſchen Kon⸗ ſulgte ſowie der zahlreichen„paſſepork officers“. Zu ihren Aufgaben gehört ferner die Verbindung mit den Preſſekrei⸗ ſen ihres Gaſtlandes In Prag gehörte ſeinerzeit z. B. auch die Verteilung von Beſtechungsgeldern an gewiſſe Journa⸗ liſten der Beneſch⸗Clique zur Aufgabe dieſes offiziellen Reu⸗ ker⸗Berktreters. Sogenannle„Sonderkorreſpondenten“ ver⸗ ſahen nur nach außen hin einen Berichterſtatterdienſt, auf den es überhaupt nicht ankam, da ja alle engliſchen Zeitun⸗ gen ihre eigenen Berichterſtatter hakten. Die Aufgabe dieſer Korreſpondenten, z. B. derjenigen in Prag, beſtand vielmehr darin, Nachrichten militäriſcher Na- kur aus den Grenzgebieten, in denen damals auf beiden Seiten ſtarke Truppenteile konzenkriert waren, zu übermit⸗ die Verbindung zwiſchen der engliſchen Geſandtſchaft in Prag und den oft in kleinen Grenzorken ſtakionierten Son- derberichterſtaktern. Unter dieſen, mit vertraulichen Aufträgen ausgeſtatte⸗ ten Sonderberichterſtattern zeichnete ſich damals der Reu⸗ termann Kenneth Anderſin, der das ägyptiſche Reuterbüro in Kairo leitete, ganz beſonders aus. W. E. Croß, Reuter⸗ mann in Bombay, der damals ebenfalls mit einem Son⸗ derauftrag in Prag weilte. war weniger umſichtig als An⸗ derſin. In ſeinem Eifer ging er dem tſchechiſchen Außenmi⸗ niſterium auf den Leim und berichtete„geheim“ über Kämpfe an der Grenze, die gar nicht ſtattgefunden hatten. So erwünſcht ſolche Meldungen für den Zeitungs⸗ dienſt von Reuter ſind, ſo wenig legt man ſelbſtverſtänd⸗ lich Wert darauf, daß in dem nur ür die amtlichen Stel⸗ len beſtimmten Dienſt falſche Nachrichten 2 75 werden. Er beging außerdem die Un vor ſi chtigkeit, in Freun⸗ deskreiſen zu erzählen, daß die Reuterbüros auf der ganzen Welt nach dem Prinzip der Z3weigleiſigkeit organi⸗ ſiert ſind und lobte deſſen Vorteile. Croß wurde einige Tage ſpäter wegen dieſer Unvorſichtigkeiten aus Prag ab⸗ berufen. Nach Abſchluß des Münchener Abkommens folgten ihm auch die anderen Sonderberichterſtatter mit Ferguſon an der Spitze. Prag war für den„großen Dienſt“ uninter⸗ eſſant geworden. gibt es nun auch Erdal⸗Rachfüllpackungen. Das Nachfüllen iſt eine einfache, ſaubere und ſchnelle Sache. Deckel abnehmen und das ge⸗ füllte Unterkeil in die leere Erdaldoſe ſetzen. Das iſt alles! Auf man hat immer Erdal, das altbewährte Erdal! 55 Badiſche Chronik Weinheim.(Bei der Arbeit tödlich verun⸗ glückt.) Im benachbarten Heddesheim iſt der 31jährige — Arbeiter Valentin Menz bei der Arbeit tödlich verunglückt. Heidelberg.(Todesfall.) Hier iſt Direktor i. R. Fritz Brans im Alter von 79 Jahren geſtorben. Mit ihm verſchied ein in der Zementinduſtrie bekannter Fachmann. Fritz Brans ſtammte aus Mülheim an der Ruhr. Er war u. a. Vorſitzer des Vorſtandes der Portlandzementwerke. Hochſchule Karlsruhe verlieh im 1927 in Anerkennung ſeiner Verdienſte um die Entwicklung der Zementinduſtrie die Würde eines Ehrenſenators. 5 () Pforzheim.(Kind aus dem Waſſer geret⸗ tet.) Ein dreijähriger Junge fiel beim Spieleſt in die Enz und trieb ab. Ein älterer Mann ſprang kurz entſchloſſen ins Waſſer und rettete das Kind, das dem Ertrinken nahe war. () Raſtatt.(Arbeitskräfte aus dem Elſaß.) Hier traf der erſte Transport elſäſſiſcher Arbeitskameraden aus dem Bezirk des neuerrichteten Arbeitsamtes Hagenau ein. Es waten 51 meiſt jüngere Arbeitskräfte der verſchiedenen Berufe, die ſich freiwillig zur Arbeitsaufnahme im Bezirk des Arbeitsamtes Naſtatt gemeldet hatten. Sie wurden von Re⸗ gierungsrat Dr. Wagner und dem Kreisobmann der 5 Pg. Silbermann herzlich begrüßt, um dann bewirtet und auf werden. (Wir ehren das Alter.) In Elgers⸗ weier vollendete Frau Anaſtaſtia Waſtenfelder das 96., in Niederſchopfheim Frau Suſanna Ehret das 95. Lebensjahr. Beide ſind mit dem Goldenen Mutterehrenkreuz ausgezeichnet Offenburg. und erfreuen ſich noch einer teln. Mitglieder des engliſchen Konſulats in Prag verſahen „Ein Soldatenheim in Heidelberg. NSG. In Heidelberg wurde in Zuſammenwirken von Wehrmacht, Stadtverwaltung und NS. ⸗Frauenſchaft ein Sol⸗ datenheim gegründet. In zahlreichen freundlichen Zimmern können hier 70—80 durchreiſende Soldaten über Nacht Auf⸗ nahme finden. Im gemütlichen Tagesraum laden Rundfunk⸗ apparat und Leſeſtoff zum Aufenthalt ein. Auch fehlt ni das Bad, das nach langer Fahrt heſonders willkommen 15 Zwei Frauen der NS.⸗Frauenſchaft bereiten das Frühſtück, wie ſie überhaupt die geſamte Betreuung des Heimes über⸗ nehmen. Die durchreiſenden Soldaten finden hier ein wirk⸗ liches Heim. Nenwejer b. Bühl.(Beim Spielen tödlich verunglückt.) Das ſiebenjährige Töchterchen des Albert Wolf hatte ſich zuſammen mit einem fünfjährigen Buben an einem Zweiachſenwagen, der als Anhänger von Langholz⸗ fuhrwerken benutzt wird, mit Schaukeln vergnügt. Als der Bub von der eiſernen Strebe herunterging, kippte der Karren um und erdrückte das auf der Gegenſeite ſitzende Mädchen. Der Tod trat ſofort ein. O Haslach.(Vom Erntewagen überfahren.) Die 38 jährige Frau Anna Rigger getiet unter einen hoch⸗ beladenen Erntewagen, wurde überfahren und noch ein Stück geſchleift. Kurz nachdem ſie in ihre Wohnung gebracht worden war, erlag die Frau ihren ſchweren Verletzungen. f Aus den Nachbargauen Opfer der Berge München, 15. Aug. Der 28 Jahre alte Schneidermeiſter Marinus Kirner von Kleinholzhauſen hatte mit zwei Be⸗ gleitern eine Bergtour auf das Sonnwendjſoch unternom⸗ men. Plötzlich ſtürzte er bei Eintritt ziemlich dichten Nebels in der Nähe der Dieſelalm ab, ohne daß die beiden ihn be⸗ gleitenden Kameraden zunächſt den Abſturz merkten. Erſt ſpäter wurden ſie auf das Fehlen Kirners aufmerkſam. Er war 300 Meter tief abgeſtürzt und konnte nach mehreren Stunden nür mehr als Leiche geborgen werden. Tot aufgefunden wurde laut„Berchtesgadener Anzei⸗ ger“ am Grünſtein der J5jährige Schloſſerlehrlina Karl Riegg aus Augsburg, der ſeit voriger Woche vermißt wurde. Die Leiche wurde in der Nähe der Klingerwand von zwei Schönauer Buben aufgefunden, die ſich nach der erſten Suche nach dem Vermißten noch einmal zur Suche aufgemacht hatten. Riegg hatte ſeine Klettertour mit un⸗ genagelten Schuhen ausgeführt und war etwa 60 Meter tief abgeſtürzt. Aus Innsbruck wird gemeldet: Beim Abſtieg vom Bre⸗ cherkogelgrat in den Detztaler Alpen nächſt Umhauſen iſt die Touriſtin Frieda Kelber aus München etwa 200 Meter tief abgeſtürzt. Sie blieb tot liegen. Am Dienstag ſtürzte an der Nordſeite der Sulzle⸗ klammſpitze die 20 Jahre alte Schneiderin Trudl Pfeifer aus Wien etwa 90 bis 100 Meter tief ab. Der Tod der jun⸗ gen Bergſteigerin trat auf der Stelle ein. Ihre Begleiterin. eine 17jährige Schülerin aus Wien konnte mit Hilfe eini⸗ ger Mittenwalder Einwohner die auf der Nachſchau nach ihren Schafen waren, aus höchſter Bergnot gerettet wer⸗ den. ö * Beim Dienſtgang getötet. Auf furchtbare Weiſe kam in Wiſſen(Sieg) der 54 jährige Rudolf Mertens zu Tode. Auf einem Dienſtgang im Gelände der Wiſſener Hütten⸗ bahn überhörte er beim Begehen des Anſchlußgleiſes das Herannahen eines Zuges. Er wurde von der Maſchine er⸗ faßt; der Kopf wurde 75 vom Rumpfe getrennt. % Beim Pflaumenpflücen vom Strom getötet. Der 10 Jahre alte Bauersſohn Erich Weitzer in Kollenzendorf bei Nittenau war auf einen Pflaumenbaum geſtiegen, um Am die Erdal⸗Blechdoſen mehrmals verwenden zu können, dieſe Weiſe läßt ſich die Erdal⸗Blechdoſe lange Zeit verwenden und Die Techniſche Pflaumen zu pflücken. Dabei hielt er ſich an einer elektri⸗ ſchen Leitung feſt. Der Junge wurde vom Strom erfaßt und ſofort getötet. n Störche im Gewitter. ganz wetterfeſte Geſellen. Kürzlich wurde beobachtet, wie bei einem niedergehenden Gewitterſchauer die auf dem Manchinger Kirchturm hauſenden Störche— die beiden Alten ſamt ihren vier Jungen— ſtandhaft auf ihren Bef⸗ nen ſtehend und die Schnäbel abwärts geſenkt, ihre Stel⸗ lung hielten. * Greiſin in der Jauchegrube ertrunken. Eine 80 jäh⸗ rige Einwohnerin der Ortſchaft Oswaldberg. Gemeinde Schiltern, war außer Haus beſchäftigt und kam nicht mehr rück. Als man ihr Fehlen bemerkte und Nachſchau hielt. and man ſie in der nahegelegenen Jauchegrube ertrunken ant. Aus dem Elſaß Straßburg.(Städtiſche Angeſtellte zurlä⸗ gekehrt.) Der Broglioplatz inmitten Straßburgs war das „Ziel einer Kraftwagenkolonne, mit der etwa 300 I Angeſtellte aus dem Evakujerungsort Perigueur in hre Hei⸗ matſtädt zurücklehrten, um ihren Dienſt in den ſtädtiſchen Behörden wieder aufzunehmen. In zehn Omnibuſſen und 17 Privatkraftwagen wurde die 850 km lange Strecke 13 gueur— Straßburg in drei Tagen zurückgekehrt. Zehn Laſt⸗ kraftwagen mit ebenſo vielen Anhängern beförderten das ſtädtiſche Aktenmaterial und, ſoweit Platz übrigblieb, auch das Privatgepäck der Angeſtellten. Alle Wagen trugen Laub⸗ ſchmuck und Blumen. Die Freude über die Heimkehr kündeten Aufſchriften der einzelnen Omnibuſſe. Hier war in Abände⸗ rung des Horſt⸗Weſſelliedes zu leſen:„Die Straße frei— die Reihen feſtgeſchloſſen— Heil unſerem Führer“. Ein an⸗ derer Wagen trug Dankesworte an den Führer, auf einem anderen wieder war geſchrieben:„Endlich daheim!“ und dazu waren die Umriſſe des Straßburger Münſters gezeichnet. In der nächſten Woche werden die Familienangehörigen in Eiſen⸗ bahnzügen mit der mitgenommenen Habe in ihre Heimat⸗ ſtadt zurückkommen. i 5 f Straßburg.(Das Er ſte Sinfoniekonzert in Straßburg.) e hörte das Erſte Sinfonfekonzert im Sängerhaus, mit dem die NSG.„Kraft durch Freude“ ihre Kulturarbeit im Elſaß aufnahm. Die Aufführung des Konzerts hatte das Baden⸗Badener Sinfonie- und Kur⸗ orcheſter unter der Leitung von Generalmuſikdirektor G. E Leſſing übernommen. Eingeladen war die Wehrmacht, doc auch die Zivilbevölkerung zeigte große Anteilnahme an die⸗ ſem Abend. Hans Pfißtzners Kleine Sinfonie, Johannes lungsvermögen eine ausgezeichnete Wiedergabe. Der D und Soliſt des Abends, Konzertmeiſter Ernſt Joſef Kiskem⸗ per, ſowie das ſauber und ſchwungvoll ſpielende Orcheſter erſtaunlichen Rüſtig keit. wurden herzlich gefeiert. Die Störche ſind anſcheinend Brahms' Violinkonzerk und vor allem Beethovens Fünfte erfuhren dank G. E. Leſſings ſtarkem muſikaliſchem 0 4 5 3 5 * 5 Nehmen Sie Benko zum Einlueichen,; Sie kommen dann niel beſſer mit 7 hr b n Cbhaſchpaloer zurecht. Nach gründlichem Eintweichen wäſcht es ſich nuch 8 N 2 ee g 0 e ge Das Kriegshilfswerk ruft! Am kommenden Samstag und Sonntag wird die deutſche Volksgemeinſchaft noch einmal zur Spende für unſere Verwundeten aufgerufen, die draußen im Kampf für Deutſchlands Größe und für die Sicherheit und den Schutz der deutſchen Heimat Blut und Leben für uns ein⸗ ſetzten. Das Rote Kreuz— wer kennt es nicht! Schon im Weltkrieg hat es Millionen von Kameraden oft in den denkbar ſchwierigſten Lagen und Augenblicken die erſte Hilfe gebracht. Ohne viele Worte haben ſich die ungezähl⸗ ten Tauſende von Helfern und Helferinnen dieſes Liebes⸗ werkes zu dieſer ſelbſtverſtändlichen vaterländiſchen Pflicht bekannt. Faſt drei Millionen verwundeter Kämpfer wur⸗ den im Weltkrieg von der unter dem Zeichen des Deutſchen Roten Kreuzes wirkenden Verwundetenpflege betreut und zum allergrößten Teil der Wehr⸗ zumindeſten aber der Arbeitsfähigkeit wieder zugeführt. Der Führer wies neue Wege zur Auswirkung des Rot⸗Kreuz⸗Gedankens im Dienſte der Menſchlichkeit. Er wollte in Zeiten kriegeriſcher Verwicklungen auch die ge⸗ ſamte Zivilbevölkerung unter den Schutz des Roten Kreu⸗ zes geſtellt wiſſen. Der Führer bewies damit der Welt ſinnfällig, daß Deutſchland ſeinen Gegnern nicht nur an militäriſcher Stärke, ſondern auch an ritterlicher Geſinnung weit überlegen iſt. Uns allen aber iſt damit die Verpflich⸗ tung auferlegt, der Welt zu zeigen, daß wir ebenſo ritter⸗ liche Gefolgsleute unſeres Führers ſind. So iſt das Mit⸗ helfen am Kriegshilfswerk für das Deutſche Rote Kreuz nicht nur eine Selbſtverſtändlichkeit zugunſten unſerer ver⸗ wundeten und kranken Soldaten, ſondern dieſe Mithilfe ermöglicht uns auch die Mitarbeit an der Erfüllung einer hohen ſtaatspolitiſchen- Aufgabe von bleibendem Wert. Einſatzbereite Herzen fordert dieſe ſchöne Aufgabe von uns Allon Immer wieder müſſen wir uns dies an den Tagen vor Augen halten, an denen für das Kriegshilfswerk für das DK geſammelt wird. Auch diesmal werden wieder, wie ſchon bei der erſten Reichsſtraßenſammlung für das DRK, zwölf verſchiedene Abzeichen, insgeſamt 45 Millionen aus Kunſtharz hergeſtellte Figuren verkauft, die den Wehrwillen und die militäriſche Schlagkraft des deut⸗ chen Volkes verſinnbildlichen. Da finden wir neben dem Fallſchlemjäger, dem Soldaten der Nachrichtentruppe und der Maſchinengewehrkompanie den Sturmſoldaten mit zum Wurf erhobener Handgranate, weiter formſchöne Flug⸗ zeuge, den Tank und die Panzerwaffe. Vertreten iſt natür⸗ auch die Artillerie und nicht zuletzt unſere ruhmreiche deut⸗ ſche Marine mit Schnellboot, Unterſeeboot, Torpedoboot und Kreuzer. Wenn am 17. und 18. Auguſt die Manner und Frauen vom Ds, von der DAß und von der Kriegsopferverſor⸗ gung mik der Sammelbüchſe an dich herantreten, ſo denke an alles, was das Ds für unſer Volk und ſeine herrliche Wehrmacht getan hal und noch kun wird und kun muß, und ſei dankbar! Gib! Gib mehr, als du dir vorgenommen haſt, denn auch das DR kennt beim Helfen keine Müdigkeit und keine Arbeitsbegrenzung! — Wiederherſtellung zerſtörter Grundbücher und Urkun⸗ den. Der Reichsjuſtizminiſter hat durch Verordnung, die auch bei etwaigen kriegsmäßigen Zerſtörungen von Bedeutung iſt, die Wiederherſtellung zerſtörter oder abhanden gekom⸗ mener Grundhücher und Urkunden geregelt. Das Grund⸗ buchamt kann den Beſitzern von Urkunden, die für die Wie⸗ derherſtellung des Grundbuches von Bedeutung ſind. aufe geben, die Urkunden zur Einſicht vorzulegen. Nach Abſicht der Ermittlungen kann das Grundbuchamt ein Aufgebot erlaſſen. Erfolgt dies nicht, ſo darf die Wiederherſtellung des Grundbuches erſt nach öffentlicher Bekanntmachung der Einzutragenden geſchehen. Die Verordnung tritt am 15. Auguſt 1940 in Kraft. — Nuß und Obſtbaumholz iſt kein Brennholz. Der ſtrenge Winter hat vielfach Schäden an Nuß⸗ und Obſtbäu⸗ men verurſacht. Das bei der Ausmerzung dieſer erfrorenen Bäume anfallende Holz darf aber nun nicht einfach als Brennholz verwertet werden, denn Nuß⸗ und Obſtbaumholz iſt Edelholz. Eigentümer und Nutzungsberechtigte von Nuß⸗ und Obſtbäumen ſind vielmehr verpflichtet, das anfallende Holz dem Holzhandel zuzuführen, der für eine ſachgemäße Verwertung Sorge tragen wird. Die Verwendung als Brennholz iſt zudem ſtrafbar, denn nach der Verordnung zur Förderung der Nutzholzgewinnung vom 30. Juli 1937 wird derjenige, der Rohholz, das zur Verwendung als Nutz⸗ holz geeignet iſt, als Brennholz aufarbeitet oder als ſolches veräußert oder verwendet, mit Gefängnis bis zu 3 Monaten oder einer Geldſtrafe beſtraft. Es liegt daher im Intereſſe jedes Volksgenoſſen, wenn er das bei der Beſeitigung froſt⸗ geſchädigter Nuß⸗ und Obſtbäume anfallende Holz dem Holz⸗ händler zum Kauf anbietet. Der Holzhändler wird alles ge⸗ eignete Holz aufnehmen und die Intereſſenten aufklären. Berufliche Bewerbungen fün das Elſaß NSG. Die Einreiſe ins Elſaß iſt, wie wiederholt be⸗ kanntgegeben, nur denjenigen Perſonen geſtattet, die als An⸗ gehörige von Dienſtſtellen des Staates und der Partei oder als deren Beauftragte beruflich im Elſaß zu tun haben. Wohl aber nimmt das Perſonalamt des Chefs der Zivilverwaltung für das Elſaß heute ſchon Bewerbungen für verſchiedene Dienſte und Berufsſparten in Partei, Staat, Verwaltung, kommunalen Stellen und Wirtſchaft entgegen. Es liegen be⸗ reits 8000 Bewerbung Die Abwicklung dieſer Per⸗ ſonalangelegenh ß nach beſtimmten Grundſätzen und in einer beſtif en vorgenommen werden Sie er⸗ folgt in drei Wellen. Durch die erſte Welle werden Altelſäſſer— das ſind Volksgenoſſen, deren Eltern oder Großeltern vor dem 10. Mai 1871 im Elſaß geboren ſind— erfaßt. Es werden vor allem Männer für den kommunalen Dienſt geſucht. In der zweiten Welle kommen andere Elſäſſer oder ſolche Deutſche in Betracht, die Verbindungen mit dem Elſaß haben. Durch die dritte Welle ſollen geeignete Perſönlichkeiten aus Südweſt⸗ deutſchland berückſichtigt werden. Hierzu iſt zu bemerken, daß perſönliche Vorſtellungen ohne vorherige Aufforderung zwecklos ſind, ebenſo Rückfragen. Jeder Bewerber erhält zu gegebener Zeit Beſcheid. Die Be⸗ werbungen ſind ſchriftlich an den Reichsſtatthalter in Baden, Perſonalamt, Karlsruhe, Erbprin⸗ zenſtraße 15, zu richten. e Bewerbungen aus dem Elſaß ſelbſt werden beim General⸗ referenten des Chefs der Zivilverwaltung, Dr. Ernſt, in Straßburg entgegengenommen und dann nach Prüfung an das Perſonalamt des Reichsſtatthalters in Baden zur Bear⸗ beitung weitergeleitet. Marktberichte Mannheimer Wochenmarktpreiſe vom 15. Auguſt 1940. Vom Statiſtiſchen Amt wurden folgende Verbraucher- preiſe für ½ ko in Rpf ermittelt: Kartoffeln, neue 78, Wirſing 7—10 Weißkraut 7-10, Rotkraut 12—14. Blumen⸗ kohl Stück 20—50 Karotten Büſchel 8—10. Gelbe Rüben 10 bis 12, Rote Rüben 10—12. Spinat 18 Mangold 1012, Zwiebeln 13—14, Grüne Bohnen 20—25 Kopfſalat Stück 7 bis 12, Endivienſalat Stück 5— 10, Oberkohlraben Stück 10. Rhabarber 15, Tomaten 1525 Radieschen Büſchel 10812. Rettich Stück 5—10, Meerrettich Stück 5—50, Schlangengur⸗ ken(groß) Stück 15—25 Einmachgurken je 100 Stück 160 bis 200, Suppengrünes Büſchel 10 Peterſilie Büſchel 810 Schnittlauch Büſchel 5—8. Aepfel 1040. Birnen 845, Pfirſiche 35-40, Zwetſchgen 1820, Zitronen Stück 79, Eier Stück 12 bis Backfiſche 4050, Markenbutter 180, Weißer Käſe 25— 42, 12,5, Aale 140 Hechte 120, Breſem 60, Rindfleiſch 91. f. Mannheimer Ferkelmarkt vom 15. Auguſt. Notierungen: Ferke: 955 ſechs Wochen 30—40, über ſechs Wochen 40—80 Mark. Marktverlauf: mittel. 5 8 Mannheimer Getreidegroßmarkt vom 15. Auguſt. Sämt⸗ liche Notierungen unverändert. 8 Ausgabe von Seefiſchen Rach der Entlaſſung⸗des Inhabers durch die Wehr⸗ macht iſt das Fiſchgeſchäft Heinz Mayer, Mannheim, G 7.9 wieder geöffnet. Die Berſorgung der bei Mayer eingetragenen Kunden erfolgt deshalb nicht mehr durch die Firma„Rordſee“. Die nächſte Verteilung von Seefiſchen findet heute Freitag in ſämtlichen zugelaſſenen Fiſchfachgeſchäften ohne die bisherigen Beſchräntzungen ſtatt. Die Abgabe der Fiſche erfolgt ohne Rückhſicht auf die Rummer des weißen Kundenausweiſes. Städt. Ernährungsamt. 8 Heute wieder ein neuer Ufafilm mit Luise Ullrich— Viktor Staal Johennes Heesters— Hans Brausewetter u, a. Ein lustiger und lehrreicher“ Film für alle, die Liebe und Lachen für gleich lebenswichtig halten, Heute bis Montag, je abends 8.15 Uhr. Sonntag Nachmittag 2 Uhr Die Indianer kemmen! In jeder Vorstellung die neue deutsche 5 Wochenschau. ALA f— werden schnellstens an efetigt in 5 D 1 ckarb eiten der Druckerei des Neckar- Bote Blesenleiden Das Wasser habe ich als Arznei be- Wohnungs⸗ NN trachtet, und auf diese Weise bin ich Tauſch! die Entzündung der Blase losgewor- Y a; 530 den. Mein Leiden habe ich jetzi 17J. u. 3 e Küche mich so durchgeschl. hr Wässer heilt. I. Sbeiſekammer, M. A. Fecker, Kfm., Jöhlingen/ B., Bahnhofstr. 28. 2.8.38. 20 grohe flaschen M 12.60, 50 große flaschen EM 25.—. frachi hin und zuruc tragt der Brunnen. Heilquelle Karissprudel, Biskirchen A. Zum möglichst baldigen Eintritt von bedeutendem Industrie werk für kaufmännisches Büro schulfreie Anfängerin mit guter Nile einbile möglichst Handelsschule, mit Fertigkeit in Kurzschrift und Maschinenschreiben gesucht. Bewerbungen mit Lebenslauf und Licht- bild erbeten unter Nr. 824 an die Ge- schäftsstelle ds. Bl. 4 2 2. Reichsſtraßeriſamimmlurig 8. Nuguſt An dem eiſerrien Willen des deutſchen Volkes werden die Ziele Eruglarids ſcheiterri Derdzt an die Helderitater uriſerer Soldaten! Deutſches Rotes freue Deulſche Fubeits front; TUS Reichskriegecburid ſchön und ſonnig, Rähe Bhf. Mann⸗ heim zu tauſchen geſucht geg. 2—8 Zimmer, Küche m. Zubeh. in Secken⸗ heim. Räheres bei Kaufmann, Meß kircherſtr. 56. Kaufe laufend Brenn⸗ zwetſchgen. W'᷑öSponagel, Brennerei. Mell. holz eingetroffen. Ph. Johann, Kloppenhelmerstr. 37. — Apfelſaft garantiert rein, alkoholfrei Ltr. o. Gl.& 1.10 Trauben ſaft gar. naturrein, alkoholfrei „ Flaſche o. Gl. 1 1.60. Steinhäger Weinbrand Num ⸗Verſchnitt Wermutwein. Jak Würthwein Lebensmittel, Feinkoſt. Zuchthaus, Ehrverluſt und Sicherungsverwahrung. Die Strafkammer Mannheim verurteilte den 26jährigen, erheblich vorbeſtraften Kurt Barthel aus Jeßnitz wegen Betrugs in 11 Fällen zu vier Jahren Zuchthaus, fünf Jahren Ehrver⸗ luſt und einer Geldſtrafe von 100 Mark. Außerdem wurde die Sicherungsverwahrung angeordnet. Barthel, ein in jeder Beziehung haltloſer Menſch, beſtritt ſeinen Lebensunterhalt durch unusiterbrochene Schwindeleien. Er erſchwindelte von Frauen Geld, denen er die Heirat verſprach, gab ſich als Vater eines tödlich verunglückten Kindes aus, machte als „ſelbſtändiger Polſtermeiſter“ Angebote auf Lieferung und ließ ſich Vorſch zur Beſchaffung von Materialien geben. Die Lieferunge en natürlich niemals. Das Geld wurde in NSK. Die Senſen ſchwirren, und die Mähmaſchinen rauſchen durchs Korn. In breiten Schwaden ſinkt 1555 ſchwere, reife Halm zur Erde. Durchs Dorf klingt vom frü⸗ hen Morgen bis in den. Abend hinein das Grntelied: wie ein voller Orgelton zieht das Brummen der Dreſchma⸗ ſchine hin, ſchwingt weit hinein ins überreife Land und kündet: es wird bald neues Brot geben! a Neues Brot! Man muß einmal dabei geſtanden haben, wenn die Bäuerin vor ihrem alten Backofen die erſten Laibe des neuen Brotes ausſchießt! Der Bauer ehrt das Brot. Viel Arbeit und Schweiß koſtet es, bis der erſte neue Laib allſommerlich angeſchnitten werden kann. Wir alle haben das Brot ſo recht wieder in den Kriegsmonaten ſchät⸗ zen und achten gelernt. Mag es für den einen oder anderen früher nicht zu oft und zu reichlich auf den Tiſch gekommen ſein: heute weiß jeder wieder, daß ein gutes Stück Brot wirklich nicht zu verachten iſt. Dem Brot haftet von alters⸗ her etwas Ehrwürdiges Geheiligtes an. Wer es nicht ehrt, iſt ſeiner nicht wert! Das iſt oft kein ſchlechter Prüfſtein für den Charakter eines Menſchen, zu ſehen, wie er mit dem Brot umgeht.„Sich ſein Brot verdienen“, ſagt man— und meint damit den Lebensunterhalt überhaupt. Es iſt ein ſtolzes Bild: ob man das wogende Aehren⸗ meer, den reichen, aus der Dreſchmaſchine, rieſelnden Kör⸗ nerſegen ſchaut oder den weißen, flutenden Mehlſtrom in der Mühle betrachtet— ein Gefühl des Geborgenſeins, des Reichtums löſt dieſer Ernteſegen aus. Deutſchland kann ſich ſein Brot wieder ſelber bauen. Der deutſche Bauer ſchaffk unermüdlich auf ſeiner Scholle und ringt ihr den böchten Ertrag ab. Nichts iſt alſo ſelbſtverſtändlicher als daß wir das Brot ehren und auch kein einziges Stücklein verderben laſſen. Heute weiß auch der Großſtädter um die harte Arbeit des Bauern, zum den langen, vom Wetter oft abhängigen Weg, der zwiſchen der Ausſaat und dem knuſprigen, fri⸗ ſchen Brotlaib liegt. Im Brot ſteckt ein Stück Heimat. Wenn man dem in der Fremde weilenden ländlichen Menſchen ein Stück Brot ſchickt, ſtrömt ihm daraus die Heimat entgegen. Man wird 1 nie ſehen daß auf dem Lande das Brot mit ſchnellen. lei tfertigen Händen gegeſſen wird. Der Bauer ißt es be⸗ da tig, langſam bricht er Stück für Stück ab. Ein guter Hausgeiſt iſt das Brot. Und wer das ausgebackene Vollkorn⸗ brot am meiſten ſchätzt, weiß warum: es ſchmeckt herrlich, iſt für die Zähne geſund und macht Mark und Blut. Freudig And kraftvoll klingt das Lied der Dreſchmaſchine jetzt wieder übers Land. Wieder iſt die Arbeit eines Bauernfahres be⸗ lohnt worden. Und reichlich und gut wird uns wieder unſer täglich Broet N A. Sch. Die Flak ſchützt die Heimat NSG. Seit Monateß ſteht in allen deutſchen Gauen un⸗ ſere Flak Tag und Nacht bereit, die Heimat vor den⸗verbre⸗ cheriſchen Luftangriffen auf die friedliche deutſche Zivilbevöl⸗ kerung zu ſchützen. Dieſer Tage konnte der Bericht des Ober⸗ kommandos der Wehrmacht die Zahl von 1500 Abſchüſſen feindlicher Flugzeuge melden. Unter den Abzeichen, die bei der 2. Reichsſtraßen⸗ ſammlung des Kriegshilfswerkes für das Deutſche Rote Kreuz am 17. und 18. Auguſt verkauft werden, ſind auch un⸗ ſere Flakgeſchütze, klein und zierlich in Kunſtharz nachgebildet. Jeder trägt die Abzeichen mit den Waffen der deutſchen Wehrmacht am Samstag und Sonntag! 2. Ziehungstag 5 10. Auguft 1940 In der Nachmittagsziehung wurden gezogen 5 3 Gewinne zu 10000 RM. 290296 18 Gewinne zu 5000 RM. 24161 96619 162614 207144 244317 252691 12 Gewinne zu 4000 RM. 14455 1450/3 317742 357194 5 21 Gewinne zu 3000 RM. 67919 71613 169327 192760 211030 247103 256280 45 Gewinne 99 2000 RM. 28465 48158 51288 87674 90002 106592 131516. 152327 158595 199286 216796 270876 271758 369279 358073 96 Gewinne zu 1000 RM. 5257 27818 37652 67120 70267 82613 96405 10598! 11470 120860 143534 147513 148508 18339“ 192511 194948 197623 2062385 212591 212685 220171 243770 262247 274008 278285 293924 346973 348515 348908 387049 393798 396886 225 Gewinne zu 500 RM. 3993 6071 7745 9399 12314 13574 36251 50419 67232 73473 8327/1 83284 85099 92518 979/ 117886 118404 119/½86 130338 13175 136301 138032 140918 153122 153247 156201 159360 161184 164047 164980 168962 187565 197033 197377 199964 2177%½ 220666 285279 237684 289176 240275 241263 254554 257912 25816 259078 271811 272366 272938 275092 277697 279916 287107 289300 289818 290075 292508 294075 294493 312187 314394 319257 323390 327205 327712 331463 331932 337391 355261 355375 357466 366389 383252 389134 393524 459 Gewinne zu 300 RM. 113 3332 3511 5677 15404 15482 1% 17815 18375. 20978 21008. 21885 2340) 24817 26/96 2507/7 22937 32248 32706 34102 34836 37020 41583 48490 44585 44%! 4/07! 50259 50771 352804 57978 59047 6067 62485 6359! 65353 66489 70857 71008 789959 791% 80712 83/43 8417 88504 27057 98903 10046 103252 116655 11666 128632 129950 133100 141046 142177 142525 142778 140% 1440 14555 16588“ 167140 168165 169859 174946 176618 7 190684 192709 195786 1 381334 383104 383773 336231 388123 392139 395071 397072 399815 Außerdem wurden 6621 Gewinne zu je 150 RM gezogen. Im Gewinnrade verblieben. 3 Prämien zu je 500 000 RM. 3 Sewinne zu ſe 500 00% RM,. 3 zu je 300 000 RM, 3 zu je 200 000, 6 90 je 100 000, 9 zu je 50 000, 15 zu je 40 000, 18 zu je 30 000, 33 zu je 20 000, 138 zu je 10 000, 291 zu je 5000, 384 zu je 4000. 83t zu je 3000, 1029 zu je 2000, 4689 zu ja 1000, 11052 zu je 500, 22050 zu je 300, 288846 zu je 150 RM. 3. Ziehungstag In der Vormittagsziehung wurden gezogen 3 Gewinne zu 10000 RM. 20 0 9 Gewinne zu 5000 RM. 217958 24504 365610 9 Gewinne zu 4000 NM. 23091 93317 111038 ö 12 Gewinne zu 3000 RM. 54/8 665765 85772 23146 R 30 Gewinne zu 2000 RM. 61706 97198 2038/5 2/5 310904 316447 326795 327258 372522 39009 25 132 Gewinne zu 1000 RM. 1959 8351 21394 29905 31680 33016 44516 49943 54351 60030 61421 81928 95193 99037 J11147 148889 152734 188892 159915 163927 165005 186203 189705 18540 186951 187930 188543 194200 197906 219780 221971 5 015 227707 234280 28/822 261420 299539 323070 325450 335828 362524 291 Gewinne zu 500 RM. 5119 8045 10090 34221 37492 44282 52253 59425 59766 61249 61518 63417 70016 76015 76169 81045 82868 84556 94565 99158 100758 108373 113229 135059 13/480 14773T 153040 155913 159053 160808 168847 177280 177679 175954 81e 184570 lle ls 198520 205207 205708 2052/7 20554 211961 274096 219255 226110 228450 238662 246559 24/0! 248025 248092 249910 253249 253925 236011 258354 263147 267039 255432 271753 278353 282858 284302 284308 285331 297525 289428 302064 308175 308435 311468 314261 316566 32490 3261 328366 327179 329598 338942 339885 342258 342719 350138 350171 358076 358805 363340 365864 368397 377826 37/939 386048 393/23 396495 39794 398347 552 Gewinne zu 300 RM. 1137 1764 7557 9597 10238 10911 11562 12911 15463 17356 18978 22107 2406 26408 27561 28021 2927 29304 32483 34340 34962 35568 36528 44352 46609 50480 52237 53298 54592 55408 59272 59686 61855 61909 63133 64/3 75486 7977/6 79404 8291 85/88 9376 95450 98817 79585 192740 103517 1037/97 104777 105428 10590! 108913 112620 113652 120182 126743 127058 125418 130809 132562 136456 138197 146425 148217 145030 8 12. Auguſt 1940 166739 171853 17279 176340 177914 181332 183588 12 126299 198152 202833 203482 203722 205345 205384 205449 207529 04 2086521 216836 217480 22344 22564] 227082 2285/4 228914 232206 58 247491 24ʃ639 241918 244815 24493“ 247839 2495ʃ7 245 252759 3809 254528 255513 257802 250294 252253 253730 267/509 8681 271833 279128 2848/1 285592 2861092 272965 273097 2950 282579 3034/5 204069 3102% 310571 310701 313877 318179 335279 842929 344189 346505 347321 845831 35050 324412 352690 355121. 3 31931 362837 364 24 367032 369356 37716 377699 387296 35755 555 588 395393 396805 397853 398519 „F