dienſt. Die Träger der geſamten Einſatzorganiſation ſind die zuſammen wird beraten, geplant und geſtaltet. Ueber allem Nr. 194 Neckar ⸗Bote(2. Blatt) Montag, 19. Auguſt 1940 Männer des Spatens im Elſaß Generalarbeitsführer Helff zur Durchführung des Einſatzes. NSG. Der Generalarbeitsführer des Reichsarbeits⸗ gaues Baden, Pg. Helff, gewährte unſerem Son⸗ derberichterſtatter C. Leonhard Albert, Karlsruhe, eine Unterredung über die zu erfüllenden Aufgaben aus den Einſatzbefehlen, welche ihm in ſeiner Eigenſchaft als Höherer Reichsarbeitsdienſtführer beim AOK. anfäng⸗ lich vom Oberbefehlshaber des zuſtändigen AO K., dann in Verbindung mit dem Chef der Zivilverwal⸗ tung im Elſaß, Gauleiter und Reichsſtatthalter Robert Wagner erteilt wurden. Straßburg, im Auguſt 1940. Wie lautete, Herr Generalarbeitsführer, der Einſatzbefehl, und weshalb wurde er an den Reichsarbeitsdienſt erteilt? „Bis kurz vor Ausbruch der Weſtoffenſive war der Reichsarbeitsdienſt meines Arbeitsbereiches für alle Aufgaben angeſetzt, die der Stärkung und Abwehrbereitſchaft der Ober⸗ rheinfront dienten, und welche von der Wehrmacht, der der Reichsarbeitsdienſt unterſtellt war, nicht allein ausgeführt wer⸗ den konnten. Aus den kriegeriſchen Handlungen an der Ober⸗ rheinfront ergaben ſich vier verſchiedene Einſatzbefehle: 5 Der erſte Ein ſatzbefehl wurde mir von dem mir zuſtändigen AOK. am 20. Juni erteilt und zwar in dem aum von Breiſach bis Lörrach, in den Orten, die außer⸗ ordentlich ſtark unter Feindbeſchuß zu leiden hatten, Holz⸗ hauslager zu errichten, um die für kurze Zeit evakuierte Be⸗ völkerung raſcheſt zurückzuführen, damit ihre Erntearbejt nicht Not leidet. Den zweiten Einſatzbefehl erhielt ich vom AOK. zuſammen mit dem Chef der Zivilverwaltung für das Elſaß am 8. Juli: Notunterkünfte in dem Raum ſüdlich Straßburg bis Altkirch(Baſel⸗Grenze) zu erſtellen. Der dritte Befehl vom 15. Juli war der Aufbau⸗ befehl für den Kreis Weißenburg(Elsaß), inhaltlich genau ſo gelagert wie der zweite Befehl. Der vierte Befehl vom 15. Juli, den mir allein der Chef der Zivilverwaltung übertrug, lautete: Unterſtüt⸗ zung der Kreislefter der NSDAP. im Elſaß bei der Rückfüh⸗ rung der elſäſſiſchen Bevölkerung, bei ihrer Verſorgung mit lebensnotwendigen Gütern und Materialien und der Mithilfe beim Wiederaufbau der zerſtörten Wohn⸗ und Wirtſchafts⸗ gebäude, zuſätzlich Zuteitung fehlenden notwendigen Inven⸗ tars und zugehöriger Maſchinen und Geräte. Nach welchen grundſätzlichen Aeberlegungen trafen Sie nun Ihre Einſatzanordnungen? Die praktiſchen Einſatzbefehle an die Reichsarbeitsdienft⸗ gruppen gingen von meinem Aten aus. Mit der tech⸗ niſchen Geſamtleitung habe ich Arbeitsführer Schulz beauf⸗ tragt. Oberarbeitsführer Glockner leitet den Geſamteinſatz der Arbeitsdienſteinheiten meines Gaubereiches. J. Der Wiederaufbau im Raume Breiſach Lörrach wurde meinem Reichsarbeitsdienſtabſchnitt R 3 unter Befehl von Oberſtarbeitsführer Brack(Badenweiler) übertragen. Der Termin zur bewohnbaren Fertigſtellung der Holzhauslager— es handelte ſich hier um zwei Gemeinden— konnte, da keine weſentlichen Transportſchwierigkeiten vor⸗ lagen, zum 1. Auguſt 1940 feſtgeſetzt werden. IE Die Wiederaufbauarbeitim Raume ſüd⸗ lich Straßburg bis Altkirch hat mein Reichsarbeits⸗ dienſtabſchnitt R 2, Oberſtarbeitsführer Preuſchen(Frei⸗ burg), durch uführen. TDerminfeſtſetzung raſchmöglichſt, da in dieſem Raum beſondere Schwierigkeiten zu überwinden waren (zu wenig kriegsmäßige Rheinübergänge und Spitzenentfernun⸗ gen von den Abbruchlagern zum Wiederaufbaugebiet von bis zu 50 Kilometern). III. Der Wiederaufbau im Kreis Weißen⸗ burg iſt Aufgabe meines Arbeitsdienſtahſchnittes R 1, Ober⸗ arbeitsführer Groß(Baden⸗Baden), ebenfalls mit der Ter⸗ minſetzung raſchmöglichſt, da nur ein allen Anforderungen ent⸗ ſprechender Rheinübergang vorhanden, keine Eiſenbahn be⸗ nutzt werden konnte, die Kriegsbehelfsbrücken zu geringe Trag⸗ fähigkeit für übernormale Laſtzüge aufweiſen und das Auf⸗ baugebiet ſtark minenverſeucht war. 5 IV. Der Befehl zur Verſorgung und Rück⸗ führung ſowie Mithilfe beim übrigen Wie⸗ deraufhau im Elſaß wurde in ſeiner Ausführung allen drei Abſchnitten zuſätzlich übertragen. Der Endtermin aller geſtellten Aufgaben iſt jedoch auf ſpäteſtens 15. September 1940 feſtgelegt, ſodaß bis dahin alle nach dem Elſaß Zurück⸗ lehrenden verſorgt und untergebracht ſind. Damit gewährlei⸗ ſten wir in dem ſtark landwirtſchaftlich ausgerichteten elſäſ⸗ ſiſchen Gebiet eine in vollem Umfange aufzunehmende Herbſt⸗ beſtellung. Wieviele Arbeitsmänner verlangt die Erfüllung der ge⸗ ſtellten Aufgaben? Dazu mußte zunächſt eine Reihe von Vorarbeiten ge⸗ leiſtet werden. Eigene Erkundungsſtäbe des Reichsarbeitsdien⸗ ſtes haben das Gebiet Elſaß durchgekämmt und feſtgeſtellt, wo und wieviel beſchädigt wurde. Vei Beſchädigungen, die in einer Gemeinde über 50 v. H. lagen, habe ich Lageraufbau befohlen. Für das Elſaß ſind dies praktiſch nur fünf Gemein⸗ den, in Baden waren es zwei(Neuenburg und Haltingen). Die übrigen Gemeinden können mit der Wiederaufbaumithilfe meiner Führer und Männer im Rahmen des Einſatzes der Verſorgung und Rückführung rechnen. Ebenſo war nötig, feſtzuſtellen, wieviel Rückgeführte unterzubringen ſind, damit im voraus ſchon die Planung der zu errichtenden Wohn⸗ gemeinſchaften ſichergeſtellt werden konnte. Für den Wiederaufbau habe ich für Lagerabbruch und Lageraufhau ſieben Arbeitsdienſtgruppen mit rund 7000 Arbeitsmännern eingeſetzt.. e Die Rückführung und Verſorgung ſowie Mit⸗ hilfe beim Wiederaufbau übernahmen fünf Arbeitsdienſt⸗ gruppen mit rund 5000 Arbeitsmännern. Dieſe letzte Zahl verſchiebt ſich zu Gunſten des erſten Einſatzes wöchentlich, da die Abbauarbeiten in abſehbarer Zeit überhaupt aufhören, und ſomit insgeſamt 12000 Arbeitsmänner meines Gaues im Amtsbereich des Chefs der Zivilverwaltung von Weißen⸗ burg bis Altkirch in voller Tätigkeit ſind. 5 Die Vielfältigkeit der geſtellten Aufgaben und die Fülle der Probleme verlangen zuſätzliche Unterſtützung unſerer Ar⸗ beit durch das Rote Kreuz und Fachkräfte des NS. Studen⸗ tenbundes(Techniker und Mediziner), ſowie eine enge Zuſam⸗ menarbeit mit der NSV., der Polizei und dem Sicherheits⸗ Kreisleiter der Partei und ihre Mitarbeiter. Mit ihnen aber wacht der Chef der Zivilverwaltung, der ſeinen Landes⸗ planer 2 den Ge Baden— Oberbaurat Feldmann— Alle Arbeitsmänner haben mit brennendem Neid erlebt, wie unſere feldgrauen Soldaten die franzöſiſche Rheinfront bezwangen, ins Elſaß und tief nach Frankreich hinein vor⸗ ſtießen. Dieſer heroiſche Abſchnitt des Weltkrieges brachte uns unſeren ſchönſten Kriegsauftrag, denn er entſpricht in ſeiner ganzen Art dem Weſen des Reichsarbeitsdienſtes, dort helfend zu ſein, wo Not am Mann iſt. Zudem wurde ich für dieſe Arbeiten mit großen Vollmachten und ſtarker Selbſtändigkeit dank des Vertrauens meines Gauleiters ausgeſtattet, ſodaß ich die vielſeitige und umfaſſende Organiſation dieſer Auf⸗ gaben mit meinen Führern und Männern in einem unerhör⸗ ten Tempo in Angriff nehmen konnte. Die neuen uns geſtellten Aufgaben überſchreiten bei wei⸗ tem den bisherigen Tätigkeitsbereich des Reichsarbeitsdienſtes. Denn er wurde vor ganz neue Fragen geſtellt, nicht nur tech⸗ niſch, ſondern ebenſo organiſatoriſch und zeitmäßig. Ich war mir dabei darüber klar, daß die geſtellten Friſten zum Aufbau der Holzhausſiedlungen außerordentlich knapp waren und ſind. Den erſten Termin im badiſchen Gebiet Haltingen und Neuen⸗ burg haben wir auftragsgemäß bei ſorgſamſter Ausführung pünktlich eingehalten. Dazu kommt, daß ſolche knappen Ter⸗ mine eine reſtloſe Hingabe der Führer und Männer an das geſteckte Ziel verlangen unter Berückſichtigung der Tatſache, daß die durch den Reichsarbeitsdienſt zu leiſtende Erziehungs⸗ arheit keine Not leiden darf. Ich bin mir jedoch bewußt, daß dieſe Tätigkeit durch die Arbeit ſelbſt zur Erfüllung der Er⸗ ziehungsaufgahen wird, denn ſie iſt in ihrer Auswirkung an Boden und Menſchen gleichzeitig praktiſcher Nationalſozialis⸗ mus der Tat. Wie wir im Heimatgau unſere Aufgabe gemeiſtert haben, ſo arbeiten wir nur noch“mit erhöhtem Tempo gegenwärtig im Elſaß, denn hier iſt die Not außerordentlich groß, eine Not, deren Verſchulden einzig und allein Frankreich trifft. Wir aber ſtellen unter Beweis, daß wir als Männer des Spatens dem Führer unſeren Beitrag leiſten beim tatſächlichen Wie⸗ deraufbau und damit zum Verſtändnis für ſein Werk wirken für das nationalſozialiſtiſche Großdeutſchland. Aus der badiſchen Wietſchaft Rodi u. Wienenberger AG, Pforzheim Laut Bericht der Rodi u. Wienenberger AG, Pforzheim, blieb der Geſchäftsgang auf dem deutſchen Markt gut in Gang, wahrend der Export durch Ausfall der Feindſtaaten naturgemaß geringer wurde. Unter Anpaſſung an die neuen Verhältniſſe konnte die Geſellſchaft bis jetzt befrie⸗ digend weiterarbeiten. Der Rohertrag ſtieg auf 3,34(3,15) Millionen Mark. Nach Verrechnung aller Unkoſten ein ſchließlich 42 782(41139) Mark Anlage⸗ und 111 470 (54573) Mark anderen Abſchreibungen ſowie Zuweiſung von wieder 10000 Mark an die geſetzliche Rücklage und 17000(—) Mark an die Unterſtützungskaſſe bleiben ein⸗ schließlich 26600(25 598) Mark Vortrag 108 234(1073186) Mark Reingewinn. Der Hauptverſammlung am 20. Auguſt wird die Ausſthüttung von wieder 5 Prozent Dividende auf 1,825 Millionen Mark Aktienkapital vorgeſchlagen. Heeres⸗ und Beutepferde in Privathand Keine plötzliche Futterumſtellung! Während der Dauer des Krieges ſind laufend auf dem Verkaufswege bezw. auf dem Leihwege ehemalige Heeres⸗ und Beutepferde in unſere landwirtſchaftlichen Betriebe ge⸗ 111 worden. Durch die e ee be⸗ ingt. kommen dieſe Pferde zumeiſt in nicht normalem Nährzuſtand oder gar in völlig heruntergekommener oder erſchöpfter Körperverfaſſung in die Privathand Die Stra⸗ pazen des Krieges Futtermangel, überſtandene Krankhei⸗ ten uſw. haben dazu geführt, daß die Konſtitution dieſer ehemaligen Heeres⸗ und Beutepferde eine ſehr ſchwache und mangelhafte iſt. Vor allem muß berückſichtigt werden daß zahlreiche dieſer Pferde Wochen oder gar Monate lang kein Kraftfutter mehr geſehen haben und nur mit Raufutter vorlieb nehmen mußten. 5 Obgleich bei der Abgabe dieſer Pferde durch die über⸗ wachenden Vertreter der Landeshauernſchaft immer. wieder darauf hingewieſen wird. dieſe Verhältniſſe bei der erſten Fütterung, bezw. Umſtellung auf normale Ernährungsweiſe zu berückſichtigen mußte beobachtet werden, daß die neuen Beſitzer dieſer Pferde krotzdem dieſe Hinweiſe nicht genügend beachtet haben. Im neuen Stall glaubten die Pfleger durch intenſtve Fütterung und Verabreichung größerer Kraftfut⸗ termengen, die Pferde nun raſch wieder in die normale Ver⸗ Zur Fühlungnahme mit Großdeutſchland 90 Elſäſſer Jungen und Mädel kommen nach Baden! NSG. Dieſer Tage treten zwei Fahrtengruppen der Jungen und zwei Fahrtengruppen der Mädel aus Straß⸗ burg eine Fahrt durch Baden an. Zur gleichen Zeit ver⸗ läßt auch eine andere Fahrtengruppe von Kolmar aus das Elſäſſer Gebiet, um einmal den Gau Baden kennenzulernen, Die Jungen und Mädel werden in Offenburg und Freiburg, in Heidelberg und Aeberlingen von den Kameraden in Emp⸗ fang genommen und dann einen Teil ihres Großdeutſchen Vaterlandes kennenlernen. Dabei werden ſie in engſte Be⸗ rührung kommen mit der Jugendbewegung Adolf Hitlers, der ſie in Kürze auch angehören werden. Zur gleichen Zeit halten 50 Jungen in der Gebietsfüh⸗ rerſchule in Ueberlingen am Bodenſee ihren Einzug. Es ſind das Jungen, die ſchon heute als Kreis⸗ und Ortsbeauf⸗ tragte in der Jugendarbeit im Elſaß aktiv mitarbeiten und die nun in einem Führerlehrgang ſich die notwendigen Grund⸗ lagen für ihre weitere Führeraufgabe erarbeiten werden. Das⸗ ſelbe gilt für die Mädel, die acht Tage in der Obergaufüh⸗ rerinnenſchule Laufenburg am Rhein verleben werden, um einmal all das zu hören, was zum Aufbau der Mädel⸗ arbeit im Elſaß notwendig iſt. Ueber das Erleben in den Lagern und die Fahrtengruppen werden wir noch berichten. Wir wünſchen unſeren Elſäſſer Gäſten recht ſchöne Tage in unſerem ſchöſten badiſchen Land. Vorbildliche NS Zerſtöcung und Wiederaufbau in der Gemeinde Neuenburg. NSG. Vom 26. Mai ab belegten die Franzoſen das Dorf Neuenburg, A. Müllheim, mit ſchwerem Artilleriefeuer. Haus um Haus ſant in Trümmer, Brände, die wochenlang nicht zu löſchen waren, vollendeten das Zerſtörungswerk. Sofort nach Beendigung des Feldzuges in Frankreich ſetzten die Kräfte des Wiederaufbaues ein, unverdroſſen begaben ſich die Einwohner, tatkräftig unterſtützt von Partei und Staat, ans Werk, um die erſten Aufräumungsarbeiten zu beginnen. In den Häuſern, die noch Dach und Wände hatten oder weniger beſchädigt ſind, richtete man ſich ſo gut es ging häus⸗ lich ein, bis zur Fertigſtellung der Notquartiere. Die Ver⸗ pflegung der zurückgekehrten Einwohnerſchaft übernahm die NS V. mit ihren bewährten Kräften und Einrichtungen. Schon am 25. Juni machte die Kreisamtsleitung Müllheim in dem ziemlich verſchont gebliebenen neuen Schulhaus eine Gemeinſchaftsküche auf. Tag für Tag wurde für etwa 220 bis 250 Perſonen mittags und abends ein ſchmack⸗ haftes, kräftiges und abwechflungsreiches Eſſen hergeſtellt und ſo die Magenfrage gelöſt, welche für den Wiederaufbau in „dem zerſtörten Ort eine wichtige Rolle ſpielt. Freiwillige Hel⸗ ferinnen aus dem Kreis Müllheim und aus Neuen⸗ burg ſelbſt ſtellten ſich zur Verfügung. Kreisleiter Pg. Grüner hat ihnen kürzlich ſeinen Dank ausgeſprochen. Wäh⸗ rend der Zeit der Rückführung hat die RSV. des Kreiſes 15 Gemeinſchaftsküchen zur Verpflegung der Bevöl⸗ kerung eingerichtet, von denen heute mit Neulenburg noch drei in Betrieb ſind. Aber nicht nur für die Ernährung hat die NSV. ge⸗ ſorgt, auch Kleidung mußte beſchafft werden. Die Neuen⸗ burger Bevölkerung konnte natürlich nicht alles mitnehmen, vieles an Hab und Gut iſt in den Tagen der ſchweren Be⸗ ſchießung verbrannt. Zunächſt verteilte die NS. Arbeits⸗ hoſen und Kittel ſowie Wäſcheſtücke. Eine beſondere Spende hat es ferner ermöglicht, daß Kleider⸗ und Schürzenſtoffe, Anzüge und Mäntel in großer Anzahl unter die Bevölkerung ausgegeben werden können. Seit gergumer Zeit ſind 2000 Männer des Rèeichsarbeitsdienſtes damit beſchäftigt, an verſchiedenen Punkten außerhalb des Dorfes Baracken⸗ lager aufzubauen, die als Notwohnungen für die Bevöl⸗ kerung dienen werden, bis einmal das Dorf ſelbſt in ſchönerer Geſtalt wieder aufgebaut iſt. Einige dieſer Barackenſtraßen werden in wenigen Tagen bezugsfertig ſein, ſchon werden die Böden geputzt und die Zimmer inſtand geſetzt, die mit elektriſchem Licht becſehen ſind. Jedes bekommt ſeinen Ofen, und ſchon ſehen wir Hausnummern an den einzelnen Barak⸗ kenhäuſern ſowie Schilder mit den Namen ver künftigen Be⸗ wohner. Das ganze„Notdorf“ iſt in Zellen und Blocks über⸗ ſichtlich eingeteilt und bietet trotz 90175 behelfsmäßigen Cha⸗ rakters einen freundlichen und wohnlichen Eindruck. Ueberall wurde die Landwirtſchaft in Gang ge⸗ faſſung bringen zu können, um die Tiere auch andererſeits wieder möglichſt ſchnell zu voller Arbeitsleiſtung heranzu⸗ iehen. Dies an ſich gut gemeinte Verfahren hat dann aber ahin geführt daß die Pferde an ſchweren Koliken oder ſon⸗ f ſtigen Erkrankungen eingehen, hervorgerufen durch die plötz⸗ liche Futterumſtellung. l Der Reichsnährſtand empfiehlt deshalb, die übernomme⸗ nen ehemaligen Heeres und Beutepferde ganz allmählich an die neuen Verhältniſſe und an größere Futterzuwendun⸗ g gen zu gewöhnen und außerdem die Arbeitsanforderung im Anfang auf ein Mindeſtmaß zu halten. Nur wenn dieſe Pferde ganz allmählich wieder zu Kraft gebracht werden und ſich auf die entſprechende Futterverwertung umſtellen kön⸗ nen, kann eine ſpätere volle und langdauernde Leiſtungs⸗ fähigkeit ſichergeſtellt werden. 3 3 Weltbild(M). Sonderpoſtwertzeichen der Deutſchen Poſt Oſten. 2 mit Zuſchlägen zugunſten des Kriegshilfswerkes des Deutf auch hierfür verantwortlich angeſetzt hat. 5 Die Deutſche Poſt Oſten gibt vier ee chen Roten Kreuzes in beſchränkter Auflage heraus. g halten. Neben den Ruinen des Dorfes ſehen wir ſchöne Getreide⸗ und Kartofſelfelder, Mais, Kraut, Rüben, Obſt ſtehen vorzüglich. Der wehrhafte Bauer vom Oberrhein hat auch in der Kriegszeit ſeine Scholle nicht im Stich gelaſſen. Er weiß auch, daß die tatkräftige Hilfe von Partei und NSV. Anfälle bei der Obſternte Und wie ſie zu verhüten ſind Sohald die Ohſternte beginnt, mehren ſich die Unfälle, die ſich durch die Verwendung unzweckmäßiger oder unvor⸗ ſchriftsmäßiger Leitern ereignen. Dieſe Unfälle ſind in der Regel ſehwerer Art und führen nicht ſelten zum Tode oder mindeſtens zu dauerndem Siechtum. Meiſt ſind es Mate⸗ rial⸗ oder Aufbewahrungsfehler, die als Urſache in Frage kommen. Bei Holzleitern muß man damit rechnen, daß ſie im Laufe der Zeit morſch und wackelig werden, daß die Schrauben an den Beſchlagteilen ſich lockern uſw. Oft wird eine Leiter, die während des ganzen Jahres unbenutzt an der Hausſeite gehangen hat und Wind und Wetter ausge⸗ ſetzt war, ohne jede Prüfung in Benutzung genommen, Vie Folge iſt dann ein Bruch von morſch gewordenen Sproſſen und ein mehr oder weniger gefährlicher Unfall. Die Leitern mitſſen deshalb vor Gebrauch gründlich nachgeſehen werden. Die Feſtſtellung der Brauchbarkeit erfolgt am beſten da⸗ durch, daß die Leitern der Länge nach auf die Erde gelegt und jede Sproſſe durch Betreten auf Bruchſicherheik hin geprüft wird. 5 Neben dem mangelhaften Zuſtand der Leitern kommt als Urſache von Unfällen ihre lelchtſinnige Ver⸗ wendung in Arge Selbſtverſtändlich iſt ein Unfall un⸗ ausbleiblich wenn die Leiter von außen her gegen die Baumkrone gelegt wird, ſo daß ſie bei der erſten 111 tigen Bewegung zum Beispiel beſ dem Verſuch eine welt außen hängende Frucht zu erlangen abrutſchen muß. Die Leiter muß ſo in die Krone des Baumes gelegt werden da die Holme— das Längsholz der Leiter— einen feſten Hal wiſchen den ene her haben. Leitern müſſen gegen das useinandergehen der Holme geſichert und mit durchgehen ⸗ den Sproſſen verſehen ſein, ſo daß die beiden Enden ſeder Sproſſe bis zum äußeren Rande der Holme reichen. Sprof⸗ ſen die nur auf der einen Seſte durch den Holm hindurch⸗ gehen, auf der anderen aber in eine Vertiefung im Holm eingeſteckt ſind ſind verboten. Riſſig gewordene oder ge⸗ brochene Sproſſen müſſen alsbald 1 neue Sproſſen er⸗ ſetzt werden Das Aufnageln der Sproſſen iſt nur dann ge⸗ ſtattet, wenn dieſe glei 1 auf beiden Seiten in die zolme eingelaſſen ſind. Bei Arbeiten auf Stehleſtern, ie mehr als drei Meter hoch ſind iſt eine zweite Perſon zur Sicherung der Leiter beizugeben.. g 1 7 Sport und Spiel Fußball 1. Schlußrunde um den Tſchammerpokal. Eintracht Frankfurt— Weſtfalia Herne 1. Fc Kaiſerslautern—Fortung Düſſeldorf SW Waldhof— Rotweiß Frankfurt n. Verl. Phönix Karlsruhe— FSW Frankfurt SpVgg Cannſtatt— Wacker Wien Bayern München— Wiener S SpVgg. Fürth— VfB Stuttgart VfR Schweinfurt— Köln⸗Mülheimer SV Tuc Koblenz⸗Neuendorf— VfR Mannheim BC Sport Kaſſel— Duisburg 48⸗49 n. V Sturm Graz— 1. FC Nürnberg SW 05 Deſſau— Kickers Offenbach n. V. SC 08 Steinach— SC 03 Kaſſel Wiederholung sſpiel VfB Waldshut— S Freiburg(Los für Waldshut) 2:2 Skädteſpiel n. V. ARK Oe Y do S O Straßburg— Pforzheim 92 Gau Südweſt. Aufſtiegsſpiele. Adlerwerke Frankfurt— VfB Offenbach 0:2 85155 Bingen— Germania 94 Frankfurt 3:3 pVgg Mundenheim— SV 98 Darmſtadt 60 Freundſchaftsſpiele Union Niederrad— Höchſt⸗Nied TScë Ludwigshafen— Schweinfurt 05(Sa) Boruſſia Neunkirchen— Schweinfurt 05 V Saarbrücken— Pfse Friedrichsthal pel Rüſſelsheim— Stuttgarter SC VfL Neckarau— TSG 89 Oppau Spogg Sandhofen— Tura Ludwigshafen Karlsruher FV— FC Neureut VfB Mühlburg— FG Rüppurr Am den Tſchammerpokal 1. FC. Kaiſerslautern— Fortuna Düſſeldorf 2:3. Der Niederrheinmeiſter Fortung Düſſeldorf konnte ſeinen Pokalkampf gegen den ſaarpfälziſchen Meiſter auf dem ge⸗ fürchteten„Betzenberg“ vor 6000 Beſuchern knapp mit 3:2 Toren ſiegreich geſtalten. Der Sieg der Rheinländer war vollauf verdient. Die Elf ſpielte reifer, geſchloſſener, mußte aber zum Schluß ihre ganze Erfahrung in die Wagſchale werfen, um den knappen Vorſprung gegen die energiſch an⸗ Se Pfälzer zu halten. Fortunas Stärke lag im Schlußdreieck e ee In der Läuferreihe tat ſich beſonders Zwolanowſki hervor, während Krüger mit Walter nicht immer fertig wurde. Im Sturm war Pickartz die treibende r Auch Kaiſerslautern war in der Abwehr recht ſtark, aber das Fehlen von Hergert machte ſich doch be⸗ merkbar. Im Sturm ſtand Walter, der zwei prächtige Tore 9 auf er Höhe. Seine Nebenleute ſpielten etwas wächer als ſonſt. In der 5. Minute ging Fortuna durch Kluth in Führung als der einheimiſche Torhüter einen bereits gefangenen Ball fallenließ. Vom Anſtoß weg führte Walter den Ball durch die Fortuna⸗Reihen und ſchoß von der Strafraumgrenze unhaltbar zum Ausgleich ein. Pickartz traf einmal die Latte, aber neun Minuten nach Seitenwechſel war dann durch Janes, der einen 20⸗m⸗Freiſtoß verwan⸗ delte, erneut der Führungstreffer fällig. Kluth erhöhte auf 3:1 und 12 Minuten vor dem Ende kam Kaiſerslautern durch Walter zu ſeinem zweiten Gegentor. Eintracht Frankfurt— Weſtfalia Herne 32. Der Frankfurter Pokalkampf zwiſchen der Eintracht und Weſtfalia Herne wirkte lange Strecken recht matt. Vor allem die Gaſtgeber fielen nach glänzendem Beginn ſtark ab und fanden ſich erſt gegen Schluß wieder. Alles in allem war es doch ein verdienter Sieg der Eintracht, die techniſch dem Gegner überlegen war. Schmidt und Wirſching ſchoſ⸗ ſen in den erſten 10 Minuten zwei blitzſaubere Tore für die Eintracht. Matzkowſki holte ein Tor auf und eine Vier⸗ telſtunde nach Seitenwechſel glich Herne durch ein Kopfball⸗ tor von Behrendt aus. Gegen Schluß hatte die Eintracht wieder Vorteile und Schmidt ſchoß auch den verdienten Siegestreffer. 2500 Beſucher. n= A de N d& d d BfB. Waldshut in der erſten Schlußrunde. In Waldshut ſtanden ſich am Sonntag der dortige VfB. und der F T.⸗SC. Freiburg im Wiederholungsſpiel um den Tſchammerpokal gegenüber. Nach Ablauf der regu⸗ lären Spielzeit ſtand das Spiel 2:2, und beſtimmungsgemäß mußte das Los über die weitere Teilnahme am Pokalwett⸗ bewerb entſcheiden. Das Glück ſtand auf Seiten der Walds⸗ huter, die nun am kommenden Sonntag in der erſten Schluß⸗ runde die Stuttgarter Kickers empfangen. Das Spiel wurde beiderſeits ſehr fair und anſtändig durchgeführt. In der erſten Halbzeit hatten die Waldshuter, die vier Mann erſetzen muß⸗ ten, etwas mehr vom Spiel, trotzdem konnten die Freiburger bis zur Pauſe eine 2:1⸗Führung herausholen. 20 Minuten nach dem Wechſel gelang es dann dem Platzbeſitzer nach verteiltem Spiel den Ausgleich zu erzielen. Die Freiburger zogen nun ſcharf an und drängten die Waldshuter in ihre Hälfte zurück. Sie verſtanden es aber ausgezeichnet, bis zum Schluß das Unentſchieden zu halten. Schiedsrichter Gersbach (Schopfheim). 5 SV. Waldhof— RB. Rotweiß Frankfurt 2:3 n. Vg. 4000 Zuſchauer erlebten auf dem VfR.⸗Platz in Mann⸗ heim eine rieſige Ueberraſchung, da ſich Waldhof ſozuſagen in letzter Minute von Rotweiß Frankfurt aus dem Rennen wer⸗ fen ließ. Bei Waldhof klappte es diesmal von vornherein nicht ſo recht. Man verlor ſich in Einzelaktionen und von dem ſo viel geprieſenen Zuſammenſpiel war diesmal kaum etwas zu ſehen, außerdem machte die ſtarke Frankfurter Hin⸗ termannſchaft den leichten Waldhofſtürmern viel zu ſchaffen. Trotz allem erreichte Waldhof bis zur Pauſe durch zwei ſchöne Treffer von Erb und Grab eine klare 2:0⸗Führung. Frank⸗ furts an und für ſich recht gefährliche Vorſtöße wurden nach dem Wechſel immer zahlreicher und als Boes ein Tor auf⸗ geholt hatte, kam Waldhof aus dem Konzept. Noch vor Ablauf der regulären Spielzeit gelang denn auch dem Frank⸗ furter Linksaußen Kircher der Ausgleich und nachdem die Rotweißen die erſten 15 Minuten der Verlängerung glücklich überſtanden hatten, mußte ſich Waldhof kurz vor Ende der zweiten Verlängerung ſogar noch geſchlagen geben. Boes blieb es vorbehalten, das Siegestor für Frankfurt zu ſchießen. SVg. Fürth— Pf. Stuttgart 30. Bei dem Pokalſpiel in Fürth ſahen die 5000 Zuſchauer ein flottes Spiel, das die Fürther mit 3:0 für ſich entſchieden. Die Stuttgarter waren in der Hintermannſchaft ſehr gut, zeig⸗ ten aber im Angriff nur ſchwache Leiſtungen, vor allem fehlte der krönende Schuß. In der einheimiſchen Mannſchaft über⸗ ragte der Gaſtſpieler Siegel in der Verteidigung, während der Sturm nicht immer richtig zur Geltung kam. In der 26. Minute ſchoß Sieber für Fürth das Führungstor. Nach der Pauſe war es Rüs, der einen Strafſtoß von Siegel geſchickt aufnahm. Dann war Fiederer erfolgreich und bei dem 3:0 blieb es bis zum Schluß. Sp- gg Cannſtatt— Wacker Wien 0:7 0:5). Knapp 1000 Beſucher erlebten in Stuttgart-⸗Cannſtatt einen hohen Pokalſieg der Wiener Wacker⸗Elf. Die Gäſte waren vom Anſtoß weg klar überlegen, lagen ſchon bei der Pauſe zahlenmäßig glatt in Front und nahmen es dann nach Seitenwechſel nicht mehr ſo genau. Torhüter Martinek bekam nur drei Bälle zu halten. Peckarek war der beſte der Läufer, während ſich im Sturm Reitermayer, Kern und Ziſchek hervortaten. Die junge einheimiſche Elf kam nur ſelten aus der Abwehr heraus. Schon in der erſten Minute eröffnete Wiens Außenläufer Brin eck, der einen Frei⸗ ſtoß verwandelte, den Torreigen. Kern erhöhte auf 2:0, dann folgten drel Treffer Reitermayelrs, während Ziſchek einen Elfmeterball gegen den Pfoſten ſchoß. Nach Seitenwechſel gab es noch zwei Treffer durch Reiter⸗ mayer und Kern, während Cannſtatt völlig leer aus⸗ ging. Slädteſpiel Straßburg— Pforzheim 3:2. Zum Fußballſtädteſpiel Straßburg Pforzheim hatten ſich neben dem Sportbeauftragten, Bereichsſportführer Kraft und vielen Ehrengäſten etwa 7000 Zuſchauer auf dem Ra⸗ eing⸗Platz auf der Meinau eingefunden. Nach verteiltem Spiel ging Straßburg durch Fritz Keller in der 15. Mi⸗ nute in Führung. Gleich darauf glichen die Gäſte aus, als Rechtsaußen Dürr überraſchend einköpfte. Kurz vor der Pauſe gelang Wühl das Führungstor für Straßburg. Trotz ſommerlicher Hitze blieb es in der zweiten Hälfte bei dem forſchen Tempo. In der 62. Minute konnte Krüger wieder ausgleichen, aber ſchon drei Minuten ſpäter kam Straßburg durch Humbert mit 3:2 Toren in Front und dabei blieb es bis zum Ende. Im ganzen genomfffen war das Spiel das beſte der drei bis jetzt im Elſaß ausgetrage⸗ nen Städteſpiele. Die Straßburger Spieler ſtammten mit Ausnahme von Verteidiger Gerber und Läufer Gruber aus dem Berufsſpielerlager. Hervorragend bewährten ſich die früheren franzöſiſchen Nationalſpieler Heißerer und Fritz Keller. Die Pforzheimer Elf hatte ihre beſten Kräfte in der Abwehr. Aber auch Rechtsaußen Spiegel und Mittelſtür⸗ mer Krüger zeichneten ſich aus. Ts Ludwigshafen— Schweinfurk 05 1:3 Die Schweinfurter kamen bei ihrem erſten Gaſtſpiel in der Saarpfalz zu einem ſchönen und verdienten Erfolg über die TSG 61 Ludwigshafen. Die Gäſte warteten mit einer geſchloſſenen Mannſchaftsleiſtung auf, diktierten faſt ſtets das Spielgeſchehen und hatten in Kupfer, Kitzinger, Rühr und Spitzenpfeil überragende Einzelkräfte zur Stelle. Die Gaſtgeber waren in der Abwehr recht ſtark, dagegen kam der Sturm trotz großen Einſatzes von Hörnle und Müller nicht recht zur Geltung. Das Führungstor der Schweinfurter fiel kurz vor der Pauſe. Es war ein Eigentreffer eines Lud⸗ wigshafener Abwehrſpielers. Nach der Pauſe führte ein von Rühr getretener Eckball durch Rätzer zum 2:0 und Spit⸗ zenpfeil ſorgte für den dritten Treffer. Erſt in der Schlußminute kam Ludwigshafen durch Lukas zum Ehren⸗ tor. 1500 Beſucher. a fe Neckarau— Ts 89 Oppau 1:1(0:0). Oppau spielte am Samstag abend auf dem Platz des Vfe Neckarau einen ausgezeichneten Fußball. Es war dem Siege näher als der VfL, der das Unentſchieden nur ſeiner ſta⸗ bilen Hintermannſchaft zu verdanken hat. Im erſten Spiel⸗ abſchnitt fiel kein Tor, da wenig und ſchlecht geſchoſſen wurde. Erſt nach der Pauſe brachte Dörrzapf mit ſchö⸗ nem Schuß die Gäſte in Führung. Der Pf hatte es ſchwer, dieſen Vorſprung aufzuholen. Es gelang ihm erſt nach er⸗ höhtem Einſatz, vornehmlich ſeines Mittelſtürmers Preſchle, von deſſen zahlreichen Vorlagen eine der junge, talentierte Gärtner zum Ausgleich einſchoß. Allen weiteren Bemü⸗ hungen der beiderſeitigen Angriffsreihen blieb der Erfolg verſagt, da ſich hüben wie drüben die Abwehr dem An⸗ griff überlegen zeigte. Spöögg Sandhofen— Tura Ludwigshafen 2:1(0:0). Mit dem gleichen Ergebnis wie im Vorſpiel blieb auch diesmal Sandhofen knapper Sieger. Tura Ludwigshafen erwies ſich aber erneut als ein zäher Gegner, der Sandho⸗ fen ſelbſt auf eigenem Platze viel zu ſchaffen machte. In dem kampfbetonten Spiel hielten ſich beide Mannſchaften lange Zeit die Stange und, als die Seiten gewechſelt wurden, ſtand es noch 0:0. Erſt in der zweiten Spielhälfte ſetzten ſich die Sandhöfer etwas mehr durch und erzielten auch durch Maßlack und Morzeyduſa zwei Tore. Tura blieb im Angriff indeſſen nicht müßig und namentlich die raſanten Vorſtöße Lebküchers machten Sandhofens Abwehr viel Mühe. Ihre Anſtrengungen ſahen ſchließlich auch die Lud⸗ wigshafener durch ein Tor des Mittelſtürmers Kolb be⸗ lohnt, den Ausgleich konnten ſie allerdings nicht mehr ſchaffen 8 Sport in Kürze Badens Fußball⸗Bereichsklaſſe wird im neuen Spieljahr folgende 10 Mannſchaften umfaſſen: SV. ea VfR. Manheim, SVg. Sandhofen, VfB. Mühlburg, Ka her FV., Phönix Karlsruhe, Freiburger FC., 1. FC. Pforzheim, J. FC. Birkenfeld und FC. 08 Villingen. An Stelle von Villingen, das verzichten will, tritt evtl. der VfL. Neckarau. 0 Pforzheims Fußballelf zum Städtekampf gegen Straß⸗ burg am kommenden Sonntag in Straßburg ſteht wie folgt: Autfenrieth(Sc.); Kastner, Rau(beide 1. FC.); Kemmler, Schnaidt(beide 1. F.), Hetzel(Birkenfeld); Spiegel(Bir⸗ kenfeld), Flitſch(1. Fac.), Krüger(BC.), Ganzhorn(Bir⸗ kenfeld), Dürr(Brötzingen). f. Der Bereich Milte ſtellt zum Fußballkampf gegen Baden am 25. Auguſt in Magdeburg folgende Elf: Müllner(Deſſau 05); Schüßler(1. SV. Jena), Hoffmann(Halle 96); Man⸗ they(Deſſau 05), Beckert(1. SV. Jenau), Schmeißer(Deſ⸗ ſau 05); Grzeſchik(Crick⸗Viktoria Magdeburg), Trenkel(Deſ⸗ ſau 05), Nelſen(Deſſau 05), Nordhaus(VfB. Erfurt), Feich⸗ ter(SVg. Erfurt). 5 Dauile aul der„ Perpetũa Roman von Axel Rudalphb. 30 Es iſt ziemlich einſam in der kleinen Bar heute abend Zwei Fahrgäſte pokern und zwei andere ſuchen den Sen⸗ hor Alonſo di Benhavides in die Geheimniſſe des Skat. ſpielens einzuweihen. Niemand beachtet ſonderlich das junge Pärchen, das— den Blicken halb entrückt— ſich in der Niſche niedergelaſſen hat. Evi Dahns Geſicht if leicht gerötet. Ihre Augen haben einen hilfloſen, ver⸗ ſchwommenen Ausdruck. Manchmal lacht ſie laut und un⸗ bändig auf über irgendeine törichte Bemerkung Vigge Carſtenſkjolds. Dann wieder rafft ſie den Reſt ihres ver⸗ ſchwimmenden Bewußtſeins zuſammen und ſucht krampf⸗ haft ihr Glas feſtzuhalten. N „Nicht mehr, Viggo! Ich... ich hab genug... wirk⸗ lich; „Auf unſere Verſöhnung, Liebſte!“ Caſtenſkjold drängt ihr ein neues Glas auf und nickt dem Mixer zu, der behende die leeren Gläſer abräumt und friſch gefüllte aufträgt. Der Mixer ſchmunzelt eben⸗ falls und denkt ſich ſein Teil. Der Baron ſcheint die löb⸗ liche Abſicht zu haben, die kleine Dame duhn zu machen Hat vielleicht auch ſonſt noch allerlei Abſichten mit dem Mädel. Nun, den Mixer geht das nichts an. Er hat nur zu bedienen. i 5 Evi Dahn 5 hergekommen mit dem Vorſatz, ſich ernſt⸗ lich mit ihrem 8 5 Getränke haben ihre Wirkung getan, bevor Evi ſich dar⸗ über klar wurde. Seit einer halben Stunde ſchon ſieht ſie die Welt nur noch in einem unſichtbaren ſterndurch⸗ funkelten Licht, Viggo ſitzt dicht neben ihr. Viggo erzähl! putzige Geſchichten, dringt eifrig auf ſie ein, ihm doch zr glauben, daß ihn die„eingebildete Ziege“ aus der Photo⸗ handlung keinen Deut angehe. Evi lächelt verklärt. Ja natürlich glaubt ſie es. Es iſt ja auch ſo egal, der Abend der ſo trübe begonnen hatte, iſt ſo nett und ſchön gewor⸗ erlobten auszuſprechen, aber die ſtarken den, daß es bodenloſe Dummheit wäre, ihn mit törichter Grübeleien zu verderben. 5 s 5 Evi lacht wieder überlaut und greift, ohne es zu wiſ⸗ ſen, nach einem neuen Glas. Sie weiß gar nicht, daß ſie ſelber ſo laut und lärmend iſt. Sie glaubt nur über Vigge zu lachen, der ſo ſchwadroniert. Evi hat es ſonſt immer unpaſſend gefunden, öffentlich Zärtlichkeit zu zeigen, abe) als Viggo ſie jetzt an ſich zieht, läßt ſie es widerſpru“ los geſchehen und lehnt das heiße, etwas zerzauſte Köpfchen an ſeine Schulter. 5 f Komiſch, auf einmal fallen ihr die Lider zu. Lachen wird zu einem immer mehrabſinkenden unverſtänd⸗ lichen Lallen. Es iſt, als habe die Bewegung, mit der ſie eben den Kopf gegen Viggos Schulter ſinken ließ, eine jähe Müdigkeit in ihr ausgelöſt. Schlafen, nur ſchlafen! Hundert Kreiſe drehen ſich hinter ihren geſchloſſenen Augen. Iſt die See da draußen ſo unruhig geworden, daß das ganze Schiff ſo furchtbar auf und ab ſchaukelt? „Evi! Evilein! Wir wollen doch unſeren Verſöhnungs⸗ kontrakt unterſchreiben und auf unſer Zukunftsglück trin⸗ ken! Hallo, Mixer! Eine Flaſche Sekt!“ Der kalte, perlende Sekt, den Viggo ihr unter das Näschen hält, kitzelt Evi ſo, daß ſie die Augen aufſchlägt und raſch einen Schluck trinkt. Sie übernimmt ſich dabei, pruſtet und kichert. Was ſind das für Papiere, die da vor Viggo auf dem Tiſch liegen? Ach ſo, ja! Der„Verſöh⸗ nungskontrakt“. Viggo hat ja vorhin den verrückten Vor⸗ ſchlag gemacht, ſo ein vor feierlichen Ausdrücken und Para⸗ graphen ſtrotzendes Schriftſtück aufzuſetzen:„Zur Erinne⸗ rung an unſere Verſöhnung und zur Hinderung künftiger Wiederholungen!“ Furchtbar komiſch! Blöd! Der reinſte Bierulk. Evi kommt wieder fürchterlich ins Lachen. Ihr Kopf ſinkt dabei vornüber auf die Tiſchplatte. Sie hat große Mühe, ihn wieder aufzuheben. Nur mit Viggos zärtlicher Unterſtützung gelinat das. „So, Liebſte, hier iſt dein Exemplar. Mit meiner Unterſchrift.“ 1 94 hat mit flottem Schwung ſeinen Na⸗ menszug unter das eine Papier geſetzt und hält es der Angetrunkenen hin. 5 i „Endesunterzeichneter, Baron Viggo Caſtenſkjold, er⸗ klärt hierdurch, daß er ſeiner angebeteten Braut zuliebe nie mehr in dieſem Leben... Die Buchſtaben zerrinnen vor Evis Augen. Komiſch, furchtbar komiſch, was Viggo da ausgeheckt hat; darauf muß man noch einmal trinken. Auf unſer Elüc, Viggo. Bald bin ich deine Frau!“ Ihr „Vor Gott biſt du das längſt, Geliebte!“ Er hat wirk⸗ lich die Gemeinheit, den Namen Gottes in den Mund zu nehmen! Evi hört die Hochzeitsglocken in den Ohren klingen. Beſeligt leert ſie das Sektglas bis zur Neige. Wenn nur das Schiff nicht ſo wahnſinnig ſchaukelte! „Jetzt du, Evilein! Du muß noch unterſchreiben!“ Wieder kommt Evi ins Lachen. Das Papier, das Viggo ſachte dicht vor ſie hinſchiebt, kommt ihr wie eine raſend ulkige Karnevalskarikatur vor. Ihr Köpfchen, von Viggos Hand losgelaſſen, pendelt haltlos hin und her. „Ich kann nicht, Viggo. Schreib du doch für mich.“ N „Erlaube mal, Evilein! Ich kann doch keine Urkunden⸗ fälſchung begehen.“ 5 Evi bekommt einen neuen Lachanfall. Urkundenfäl⸗ ſchung! Zum Totlachen iſt der Viggo! Sagt das ſo ernſt und entrüſtet, als ob hier wirklich ein ernſthaftes Doku⸗ ment zu e wäre. Na ja, der gute, liebe Viggo iſt wohl ein bißchen angeſäuſelt! Kindern und Betrun⸗ kenen muß man ihren Willen tun. Evis Finger um⸗ ſchließen den Füllhalter, den Viggo ihr in die Hand ge⸗ drückt hat. Ihre Augen ſehen nur einen Nebelreigen von tanzenden Buchſtaben vor ſich. „Wo denn...? Wo ſoll ich denn ſchreiben““ 8 „Hier, mein Süßes.“ Caſtenſkiolds Hand, die halb verdeckend über dem Bogen liegt, weiſt auf das untere Ende 22 Papiers.„Nur deinen Namen.. Evi Dahn.“ B 5 „Geſtatten mal!“ Eine breite, braungebrannte Hand legt ſich raſch und feſt über das Papier, drückt mühelos Evis ſchreibende Hand weg. a Caſtenſkjold hat in ſeinem eifrigen Bemühen um Evi das Herannahen des Feindes nicht bemerkt. Sein Kopf fährt empor, und die Schreckſekunde, in der er nicht zu 1 vermag, entſcheidet das Spiel zu ſeinen Un⸗ (unſten. 8 a „Was wollen Sie denn? Wie kommen Sie hierher?“ Ach, ich ſtand ſchon'ne ganze Weile draußen auf Deck und ſah durch das Bullauge,“ ſagt Jepp Fahland W 8 Sie lachten ja ſo laut, daß ich neugierig werden mußte.“ 5 Caſtenſtjold hat ſich von ſeinem Schreck erholt.„Ich verbitte mir das, Herr! Wir wünſchen Ihre Geſellſchaft durchaus nicht.“ l „Trage ſelber kein Verlangen danach. Ich will nur verhindern, daß die Dame— das da unterſchreibt.“ 8 3 5