Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages. und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Vertlindblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenhelim, Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— N* 9 dem Feinde ſchwere Verluſte beibrachken. 40. Jahrgang Dienstag, den 20. Auguſt 1940 142 Flugzeuge, 33 Sperrballone Das Abſchußergebnis eines Tages Betriebsſtofflager, Rüſtungsbetriebe, Hafenanlagen u. Flugplätze mit Bomben belegt Starke Brände und Exploſionen. Berlin. 19. Aug. Das Oberkommando der Wehr⸗ macht gibt bekannt: „Die Luftwaffe errang, wie zum Teil ſchon durch eine Sondermeldung bekanntgegeben am 18. Auguſt neue große Erfolge. Deutſche Fliegerverbände griffen in Süd und Mittelengland kriegswichtige Zieie wie Induſtriewerke, Bahnanlagen, Flakſtellungen und vor allem Flugplätze um London und in den Grafſchaften Kent und Hampfhire mit guter Wirkung an. Bei Bombenangriffen auf Schiffsziele im Kanal gelang es, ein Handelsſchiff von 4000 BRT zu verſenken, ein weiteres ſchwer zu beſchädigen. An mehreren Stellen entwickelten ſich heftige Lufk⸗ kämpfe, in deren Verlauf unſere Zerſtörer und Jäger Das Zerſtörer⸗ geſchwader„Horſt Weſſel“ unter Führung ſeines Kommo⸗ dore, Oberſtleutnant Huth, ſchoß allein an dieſem Tage 51 Flugzeuge ab. f In der Nacht zum 19. Auguſt belegten Kampfflugzeuge große Betriebsſtofflager oſtwärts Londons, Rüftungswerke in Norwich und Eſſex, die Hafenanlagen von Milfordhaven, Havenmouth. Bournemouth und Weymouth ſowie mehrere Flugplätze in Südengland und bei Liverpool mit Bomben. Bei allen angegriffenen Zielen konnten ſtarke Brände und Exploſionen beobachtel werden In den Häfen wurden meh⸗ rere Schiffe getroffen. Britiſche Flugzenge warfen in der Nacht zum 19. Auguſt in Weſt. und Süddeutſchland Bomben ab. ohne weſenk⸗ lichen Sachſchaden anzurichten. Die Berluſte des Gegners am geſtrigen Tage betrugen 147 Flugzeuge. Davon find 124 in Luflkämpfen abgeſchoſ⸗ ſen und 23 am Boden zerſtört oder durch Flakartillerie zum Abſturz gebracht worden. Außerdem wurden 33 Sperr⸗ 68 ballone vernichtet. 36 deutſche Flugzeuge ſind nicht zurück⸗ gekehrt.“ Bomben auf holländiſches Dorf Amſterdam, 19. Auguſt. Die Agentur ANP. berichtet aus Gilze Rijen, in der Nacht zum Sonntag ſei dort ein britiſches Bombenflugzeug des Typs Briſtol⸗Blenheim ab⸗ geſtürzt. Die vierköpfige Beſatzung ſei gefangengenommen worden. Man habe feſtſtellen können, daß die Maſchine aus Richtung Deutſchland gekommen ſei.— In der Nacht zum Sonntag haben britiſche Flugzeuge auf die friedliche holländiſche Ortſchaft Noord Scharwoude ſieben Bomben fallen laſſen, die aber lediglich Flurſchaden anrichteten. Mi⸗ litäriſche Ziele befinden ſich nicht in der Nähe. Die Luſtſchlacht über London Finniſcher Augenzeugenbericht über die großen Luftkämpfe N in Londons Umgebung. Helſinki, 20. Aug. Die finniſche Preſſe berichtet unter großen Ueberſchriften über die Angriffe deutſcher Bomben⸗ geſchwader auf die Umgebung Londons, wobei die Ziele im Tiefflug angegriffen worden ſeien. 5 5 „Svenſka Preſſen“ ſchreibt, über den Köpfen der engli⸗ ſchen Bevölkerung werde der größte Kampf um England, ja um des ganzen Imperiums Schickſal geführt, das von dem Einſatz einiger tauſend junger Flieger abhänge. Das Blatt teilt dann mit, daß in London am Sonntag zweimal Luft⸗ alarm gegeben wurde, in den Vorſtädten ſogar dreimal. Zahlreiche Flugplätze ſüdöſtlich von London ſowie der Flug⸗ platz Croydon ſeien bombardiert worden. Die Luft ſei ſon dem Geknatter der MG's Hunderter von Flugzeugen ange⸗ fen Kesweſen. Rauch und Feuerſchein ſei aus getroffenen f aufgeſtiegen. Auf dem Flugplatz Croydon hätten 2 einen Brand entfacht. f 5 Der Berichterſtatter mußte den Namen Croydon in ei⸗ nem Bericht ängſtlich vermeiden. Trotzdem konnte die Zen⸗ ſur nicht verhindern, daß jeder Kenner Londons ein klares Bild aus dem Bericht erhält. 8 Der Vor marſch im Somaliland Auch die zweite Berteidigungslinie durchbrochen.— Bom⸗ bardierung der zur Flucht bereitſtehenden engliſchen Schiffe Du. Ro m. 19. Aug. der italieniſche Wehrmachls⸗ bericht hat folgenden Wortlaut: „Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: In Britiſch- Somaliland verfolgen unſere Truppen nach Durch⸗ brechung der zweiten feindlichen Perteid gungslinie und der Eroberung und Ueberſchreikung von Lafaruk den Feind, der ſich in Richtung der Schiffe zurückzieht, die ihrerſeits unaufhörlich von unſerer Luftwaffe bombardiert werden. 5. Flugzeug iſt von unſeren Jägern abgeſchoſſen Ein feindlicher Luftangriff auf Caſſala hat weder Opfer noch Schäden jur Folge gehabt. Ein weiterer Angriff auf den Flugplatz von Addis Abeba hat zwei Tote und fünf Verwundete verurſacht und zwei Flugplatzhallen getroffen. die altes Material enthielten. 5 5 s In Nordafrika hat unſere Luftwaffe die Anlagen des Waſſerflughafens von Sidi Farrani ſowie Feldlager und Kraftwagen in der Jone ſüdöſtlich von Sollum wir⸗ kungsvoll bombardiert. Alle unſere Flugzeuge ſind zurück⸗ gekehrt. Feindliche Luftangriffe fanden auf Mailand ſtatt, wo drei Bomben einen Häuſerblock trafen und andere auf offenem Felde niederfielen. Angriffe auf Cuneo und Turin 1778 unbedeutenden Schaden, jedoch keine Opfer verur⸗ acht. Wie üblich, wurden Flugblätter abgeworfen.“ „Dünkirchen im Kleinen“ Einſchiffung britiſcher Truppen in Berbera. Zum italieniſchen Wehrmachtsbericht wird von zuſtän⸗ diger italieniſcher Seite hinzugefügt, daß den letzten Nach⸗ richten zufolge die engliſchen Einheiten bereits mit Ein⸗ ſchiffungen im Hafen von Berbera beginnen. Die zweite engliſche Verteidigungslinie, von der im Wehr⸗ machtsbericht die Rede iſt verlaufe halbkreisförmig etwa 20 bis 25 km von der Stadt Berberg entfernt, ſo daß man die engliſche Poſition mit einem„Dünkirchen im Kleinen“ vergleichen könne Die Kämpfe um dieſen zweiten Vertei⸗ digungsgürtel ſeien außerordentlich erbittert geweſen. Auf engliſcher Seite ſeien vor allem rhodeſiſche und indiſche Truppen eingeſetzt worden, während, wie man in italieniſchen Militärkreiſen unterſtreicht, das italieniſche Gros, das die Aktion in Somaliland durchführt. aus Trup⸗ pen des Mutterlandes beſtand, denen ſelbſtverſtändlich auch Eingeborenenverbände beigegeben waren. In den gleichen Kreiſen weiſt man darauf hin, daß in Britiſch⸗Somaliland außer den Häfen von Berberg und Zeila die Küſte keine andere brauchbaren Häfen aufweiſe. und daß vor allem die Küſte bon Berbera nach Oſten hin nur aus Sanddünen beſtehe. Sollte es den engliſchen Trup⸗ pen nicht gelingen, ſich einzuſchiffen, ſo ſei ihnen ebenſo wie jenen, die ſich etwa noch im Oſten von Britiſch⸗Somali⸗ land befinden ſollten, der Rückzug abgeſchnitten, und ſie ſeien unweigerlich der Vernichtung oder der Gefangen⸗ nahme ausgeſetzt. Mit dem Fall von Berbera werde alſo die ganze eventuell noch notwendige italieniſche Aktion den Charakter einer Poſizei⸗ und Säuberungsaktion annehmen. Die erſte Kolonie entriſſen Mit der Nachricht über den erfolgreichen Großeinſatz der deutſchen Luftwaffe gegen England. verbindet ſich die Mel⸗ dung von dem glänzenden italieniſchen Sieg in Britiſch⸗ Somaliland. In unaufhaltbarem Bormatſch haben die italieniſchen Kolonnen bereits die zweite Verteidigungsſtel⸗ lung der britiſchen Kolonialtruppen durchbrochen, ſo daß die Eroberung der Hauptſtadt Berbera durch die deer Zeit faſchiſtiſchen Truppen nur noch eine Frage kürzeſter Zeit iſt. Damit hat Italien einen entſcheidenden Erfolg an der afrikaniſchen Front errungen und innerhalb weniger Tage dem britiſchen Weltreich die erſte Kolonie en triſ⸗ ſen. Der italieniſche Sieg iſt um ſo bedeutſamer, als die britiſchen Verteidigungskräfte in den letzten Tagen durch die Teilnahme von Flugzeugen mit fränzöſiſchen Piloten ſowie durch die Ankunft der bei Aden konzentrierten bri⸗ tiſchen Flottengruppe verſtärkt worden waren. London ſcheint ſich mit dem Verluſt dieſer Kolonie bereits abzufin⸗ den, wie die Einſchiffung der britiſchen Streitkräfte erken⸗ nen läßt. Allerdings wird die italieniſche Luftwaffe den Ab⸗ zug der Briten wirkſam zu ſtören wiſſen. Die Eroberung von Britiſch⸗Somaliland ermöglicht es den Italienern, einen beträchtlichen Teil der an dieſer Front eingeſetzten Truppen anderweitig zu verwenden. Die militäriſche Bedeutung des italieniſchen Sieges liegt aber vor allem darin, daß Italien nunmehr den wichtigen britiſchen Stützpunkt Aden bedrohen kann und die Durchfahrt ins Rote Meer beherrſcht. Dadurch wird es den im öſtlichen Teil des Mittelmeeres eingeſchloſſenen Teilen der britiſchen Flotte nahezu unmöglich, Verſtärkungen von Auſtralien, Neuſeeland und Indien heranzuziehen, um den für das britiſche Weltreich lebenswichtigen Suezkanal zu halten. Darüber hinaus bedeutet die britiſche Niederlage in Oſtafrika einen gewaltigen Preſtigeverluſt für England, das ohnehin unter den Völkern des vorderen Orients ſchon ſchwer gelitten hat. „Hermetiſch abgeriegelt“ Madrid, 19. Aug. Der Londoner„Ya“⸗Berichterſtatter beſchreibt einen Luftalarm in London, den er im Schutz⸗ raum gegenüber dem Parlament verbrachte, der einer der größten der Stadt mit Telefon. Toiletten, Verbandsraum üſw. fei. Im Zentrum Londons habe man bisher, ſo teilt der Berichterſtatter dabei mit, noch nichts von den deut⸗ ſchen Fliegern zu ſpüren bekommen, aber man wiſſe ebenſo wenig, was an der Peripherie vorgegangen ſei. da nie⸗ mand ſich in die Vororte begeben könne und nur offizielle, nichtsſagende Meldungen verbreitet würden. Auch die Bombardierung Eroydons habe die engliſche Zenſur meh⸗ rere Stunden verſchwiegen. Während am Freitag die Zen⸗ ſur alle Auslandstelegramme zurückhielt, habe am Sams⸗ tag die Polizei die Beſichtigung bombardierter Objekte ver⸗ hindert, wo die Schäden, wie behauptet wurde,„ſehr ge⸗ king“ ſein sollen. Ein Polizeikordon habe die bombardier⸗ ten Gegenden hermetiſch abgeriegelt. f Nr. 195 Der erſte Gang 5 Die ununterbrochene Luftſchlacht erweiſt die Ueberlegenheit der deutſchen Luftwaffe.— Die kotale Blockade gibk Eng⸗ lund den Keſt. Das britiſche Inſelreich, das um ſeiner habſüchtigen Intereſſen willen Europa in einen neuen Krieg geſtürzt hat, iſt nun ſelbſt zum Schlachtfeld geworden. Wahrhaftig, das hätten die kriegslüſternen Plutokraten in London nie⸗ mals geahnt. daß die franzöſiſch⸗belgiſche Küſte jemals in die Hände der deutſchen See- und Luftwaffe fallen könnte. Niemals hätten ſie wohl dieſen Krieg heraufbeſchworen, wenn ſie gewußt hätten, daß die deutſchen Truppen in we⸗ niger als drei Wochen Krieg im Weſten am Kanal ſtehen und mit ihren Luft⸗ und Seeſtreitkräften die britiſche Kanalſtellung bedrohen könnten. Selbſt bis vor wenigen Wochen noch wähnten ſich die Briten ſicher auf ihrer Inſelfeſtung, die ſie durch ihre ſtarke Luft⸗ und Seemacht gegen jeden Angriff hinreichend geſichert glaub⸗ ten. Die gewaltigen Schläge unſerer Flieger, die England ſeit nunmehr zwei Wochen Tag um Tag und Nacht um Nacht zu ſpüren bekommt, dürften dieſes Vertrauen auf die Unbeſiegbarkeit der britiſchen Waffen endgültig erſchüttert haben. Unſere tapferen Jäger und Stukas durchbrechen nicht nur immer wieder die ſtarken Sperren an der Kanal⸗ küſte, ſondern dringen ſeit einigen Tagen bis zum Herzen der britiſchen Inſel, ſelbſt bis in die unmittelbare Umge⸗ bang Londons vor und zerſchlagen ſyſtematiſch alle Flug⸗ plätze und Rüſtungszentren. Es gibt auf der ganzen Inſel wohl keine Stadt, in der nicht in den letzten Nächten Luftalarm geweſen wäre. Pauſenlos rollen die Angriffe der deutſchen Luftwaffe wellenartig gegen England und tragen den Briten den Krieg ins Land, den ſie gewollt und den ſie uns zugedacht hatten. Die plutokratiſchen Machthaber Englands gehen in ihrer Verblendung aber noch heute ſo weit, den Erfolg der deutſchen Waffen in Abrede au ſtelle n. Sie unterbinden nicht nur ſyſtematiſch jegliche objektive Berichterſtattung, ſondern drehen die Tatſachen geradezu um. So verſteigt ſich die„Times“ zu der ver⸗ logenen Feſtſtellung, daß Großbritannien den erſten Gang der Schlacht um England gewonnen habe unde daß die letzte Woche eine Periode voller Niederlagen für die deutſche Luftwaffe geweſen ſei. Wie ſieht nun demgegenüber die Wirklichkeit aus? Nach den Angaben des Oberkommandos der Wehr⸗ macht deſſen Mitteilungen ſich in der ganzen Welt der beſten Glaubwürdigkeit erfreuen, während Chur⸗hill's „Siegesmeldungen“ überall wegen ihrer Lügenhafkigkeit abgelehnt werden, ſind in den letzten 14 Tagen nicht wen⸗ ger als 800 britiſche Flugzeuge abgeſchoſſen oder am Boden zerſtört worden. Demgegenüber betrugen die Verluſte der deutſchen Luftwaffe nur 198 Fug ⸗ zeuge. Kann angeſichts dieſer Zahlen wirklich noch die Luftüberlegenheit der deutſchen Flieger angezweifelt wer⸗ dend Wäre das Gegenteil der Fall, wie iſt es dann zu er⸗ klären, daß die großen Luftſchlachten ſich alle über eng ⸗ liſchem Gebiet abſpielen und die militäriſchen Anla⸗ gen in England unter dem deutſchen Feuer und Flammen aufgehen? An der weiten Kanalküſte Englands, an der die ſtärk⸗ Bombenhagel in ſten er gliſchen Krizehäfen und Stützpunkte liegen, gibt es keinen einzigen Hafen, der nicht ſchon unter den Detinatlo⸗ nen unſerer Fliegerbomben gezittert hätte. Vor allem die unmittelbare Umgebung von London hat die Schlag⸗ kraft der deutſchen Luftwaffe beſonders zu ſpüren bekom⸗ men. Hier an der unteren Themſe dehnt ſich auf einer Strecke von ungefähr 25 km der größte Hafen der Welt zuſammen mit Flottenſtationen, Werftanlagen, Marinearſenalen, großen Rüſtungs⸗ und Kraftwagen⸗ fabriken, kurzum ein rieſengroßes Gelände, in dem es auch nichtmilitäriſche Ziele gibt. Rieſengroße Brände und Zer⸗ ſtörungen zeugen von den erfolgreichen Angriffen unſerer Stukas. i Was kann die britiſche Luftwaffe demgegenüber an Er⸗ folgen aufweiſen? Am Sonntagabend verkündete Reuter ſtolz und ſiegesbewußt: fünf deutſche Diviſionen, die am Kanal bereitſtanden, ſeien durch die Angriffe der Royal Air Force auseinandergetrieben worden. Es waren knapp zehn Minuten vergangen, da wurde die Meldung ſtill und heimlich zurückgezogen, da es ſich wieder mal um einen ty⸗ piſchen Lügenbericht handelte. Im übrigen waren erſt vor kurzem mehrere ausländiſche Journaliſten in der Gegend von Boulogne und Calais, ohne von irgendwelchen Trup⸗ penanſammlungen etwas bemerkt zu haben. Und was ſonſt von den„Leiſtungen“ der britiſchen Flieger übrig bleibt, iſt wahrhaftig nicht geeignet, ein Ruhmesblatt der britiſchen Luftwaffe zu bilden. Mit ihrem Bombenangriff auf Weimar, der Stadt Goethes und Schillers, haben ſich die Engländer der Verachtung der geſamten Kulturwelt end⸗ gültig preisgegeben.— Mit mörderiſchen Bombenangriffen auf Kulturdenkmä⸗ ler und Wohnſtätten friedlicher Ziviliſten kann England ſein Schickſal nicht mehr wenden Nicht umſonſt hat ſoeben ein „anerkannter Militärſachverſtändiger“ aus USA das Wort geprägt:„Es ſteht ſchlecht um England“. Die Ueberlegenheit der Deutſchen, ſo erklärte ein Sprecher der amerikaniſchen Luftwaffe, ſei erſichtlich. Wenn die Deutſchen die Luftherrſchaft über Großbritannien gewinnen, würde das Reſultat das gleiche ſein wie in Polen, Belgien und Frankreich. Dieſer Ausgang des Kampfes kann nach der ee der totalen Blockade über England nicht mehr angezweifelt werden. Es gibt tatſächlich für England keine Rettung mehr, nachdem die Meere rings um die britiſche Inſel zum Kriegsgebiet erklärt worden find. Nicht wir, ſondern England iſt die belagerte Feſtun g. 1 Schurkenſtreiche britiſcher Flieger Goethes Gartenhaus und einen Ehrenfriedhof bombardiert. DRB. Weimar, 18. Auguſt. In der Nacht griffen eng⸗ liſche Flieger in größerer Zahl außer vielen anderen Orten in Thüringen auch die Gauhauptſtadt Weimar an. Hier verſuichten ſie nicht nur verbrecheriſch die deutlich bezeichnete Rote⸗Kreuz⸗Dienſtſtelle an der Belvederer Allee mit Bomben zu belegen, ſondern ſchreckten ſogar nicht davor zurück, Goe⸗ tes Gartenhaus im Park, eine Stätte, vor der ſich die ganze Welt in Ehrfurcht neigt, zu bombardieren. Die Bomben ſchlugen in einem Umkreis von 20—30 m um das Haus herum ein. Auch Bomben mit Zeitzündern wurden in grö⸗ ßerer Zahl gefunden. Wie durch ein Wunder iſt das Ge⸗ bäude vor größerem Schaden bewahrt geblieben. Da bei dem hellen Mondſchein das Gelände genau zu überſehen und das Gartenhaus klar zu erkennen war, bedarf es keiner Frage, daß es ſich bei dem verruchten Anſchlag um einen ganz bewußten Bubenſtreich gehandelt hat. Wie die deutſchen Truppen bei ihrem Vormarſch im Weſten des öfteren ſtrategiſche Schwierigkeiten in Kauf genommen haben, um künſtleriſch und kulturell wertvolle Bau⸗ werke zu ſchonen, iſt auch in der ausländiſchen Preſſe immer wieder hervorgehoben worden. Die britiſchen Flieger aber ſcheuen ſich nicht, ohne irgendwelche ſonſtigen Gründe, aus ſinnloſer Zerſtörungswut die aller Welt heilige Stätte an⸗ zugreifen, an der einer der- größten Dichter und Denker Werke von unvergänglicher Größe ſchuf. England hat damit ſeinen heuchleriſch gepredigten„Krieg für die Kultur“ erneut ins wahre Licht geſtellt. DNB. Neuß, 18. Auguſt. In der Nacht zum 16. Auguſt haben die britiſchen Luftpiraten den Neußer Ehrenfriedhof, die Ruheſtätte gefallener Soldaten, zum Ziel eines Luft⸗ angriffes gemacht. Eine Bombe wurde in der Nähe des Ehrenmales abgeworfen. Nur durch eine Baumpflanzung würde verhindert, daß Schaden angerichtet wurde. Da das Gräberfeld des Ehrenfriedhofes mit den gleichmäßigen weiß leuchtenden Kreuzen auch aus der Luft ohne weiteres als ſol⸗ ches zu erkennen iſt, darf ohne weiteres angenommen werden, daß die Bombenabwürfe darauf mit voller Abſicht erfolgt ſind. Die„moraliſche Wirkung“, die die britiſchen Flieger mit dieſem Angriff beabſichtigten, dürfte ſich aller⸗ dings in anderer als in der von ihnen beabſichtigten Weiſe auswirken. Die verabſcheuungswürdige Tat hat in der Be⸗ völkerung größte Empörung und Abſcheu erweckt. Sie dürfen nichts ſehen Schwediſche Berichte über die großen Luftangriffe. Stockholm, 19. Aug. Bezeichnend für die ſyſtematiſche Unterdrückung der Wahrheit über die Auswirkungen der deutſchen Luftangriffe auf England ſind Berichte der Stock⸗ holmer Blätter über die neuen Angriffe unſerer Luftwaffe auf die militäriſchen Ziele an der Peripherie Londons. Den Berichterſtattern wurde der Zugang zu dem Kampfgebiet mit allen Mitteln verwehrt, der Londoner Vertreter der ſchwediſchen Zeitung„Svenska Dagbladet“ ſogar unter dem Verdacht der Spionage ver ⸗ haftet, als er verſuchte, ſich in die Nähe einer Bomben⸗ einſchlagſtelle auf einem Fabrikgelände zu begeben. Dabei ſei er, ſo berichtet er ſeinem Blatt, feſtgenommen und auf die Polizeiſtation von Croydon gebracht worden. Nach ſei⸗ ner Freilaſſung habe man chn jedoch gewaltſam daran ge⸗ hindert, ſich die durch die deutſchen Bombenangriffe ent⸗ ſtandenen Schäden anzuſehen. In kurzer Zeit ſei dreimal hintereinander Luftalarm gegeben worden. Auch der Londoner Berichterſtatter von„Stockholms Tidningen“ meldet, ſein Verſuch, in den Brennpunkt der Geſchehniſſe des Luftangriffes zu gelangen, um mit eige⸗ nen Augen den angerichteten Schaden zu ſehen, ſei miß⸗ lungen Der Korreſpondent, der ſich alſo, wie die übrigen ſchwediſchen Berichterſtatter, auf engliſche Angaben ver⸗ laſſen muß, berichtet, am Nachmittag hätten über 100 deut⸗ ſche Maſchinen an dem Angriff teilgenommen. Bei dem Angriff auf Croydon ſeien auch Bomben auf die Endſtation einer elektriſchen Vorortbahn gefallen. Einige Bomben hätten den Flugplatz ſelbſt getroffen, und Feuer ſei aus⸗ gebrochen. Ein ſkandinaviſcher Freund, der in de Nähe von Croydon wohne, habe dann über den Angriff ksrich⸗ tet, daß das Bombardement völlig überraſchend, plötzlich und heftig kam. In großer Höhe am Himmel ſeien die feindlichen Maſchinen aufgetaucht und dann im Sturzflug ſenkrecht auf ihr Ziel niedergeſauſt. Offenbar iſt der Unterſchied zwiſchen den offiziellen eng⸗ liſchen Berichten und der Wahrheit ſo groß, daß ausländi- ſche Berichterſtatter von den durch die deutſchen Angriffe hart⸗ mitgenommenen Objekten auf jeden Fall ferngehalten werden müſſen. Den Gefallenen zweier Kriege Gedenkfeier des Flamenvolkes am Ijſer⸗Turm. Brüſſel, 20. Aug Die diesjährige traditionelle Wallfahrt des Flamenvolkes zum Ehrenmal in Dixmuiden, das zum Gedächtnis der flämiſchen Freiheitskämpfer ſowie der flä⸗ miſchen Gefallenen des Weltkrieges errichtet worden iſt, ſtand im Zeichen der kriegeriſchen Ereigniſſe, deren Schau⸗ plaß Flandern noch vor wenigen Monaten war und deren Folgen noch heu!e ſichtbar in dem ehernen Geſicht Flan⸗ derns ihre Spuren hinterlaſſen haben. Wie der Hauch eines Myſteriums lag es in den unterirdiſchen G⸗wölben unter dem Jiſer⸗Turm, der ſelbſt von einer britiſchen Grangie ſchwer getroffen iſt, als die Feier zu Ehren der Toten des Flamenvolkes mit einem Gebet für Flandern und den Frie⸗ den begann. Religiöſe Geſänge und ein Volkskprechchor lei⸗ teten über zu den Anſprachen des Flamenführers Dr. Aug. Borms und des Vorſitzenden der flämiſchen Altſtreiter(V. O. S.), Germain Lefever. Als dann das Lied der Flamen erklungen war, wurde ein neues Ehrenkreuz für die Ge⸗ fallenen von 1918 bis 1940 enthüllt. Plutokratenkinder im„eigenen Schiff“ 7 San Sebaſtian, 19. Aug. Der amtliche Londoner Nach⸗ richtendienſt meldet:„Im eigenen Schiff“ reiſten kürzlich ungefähr 400 Kinder aus den gefährdeten Gebieten Groß⸗ britanniens nach Auſtralien. Etwa 15 von ihnen die die Reiſe mitmachten waren erſt fünf Jahre alt aber die Kin⸗ der waren unter der Ueberwachung von 38 erfahrenen Be⸗ gleitern, zwei Aerzten, einem Dentiſten und zehn Kranken⸗ ſchweſtern. Am Abend der Abfahrt hielt der Unterſtaats⸗ ſekretar für die Dominjen eine Anſprache an die Kinder, in der er ſagte:„Vergeßt nicht, daß die Leute in Auſtralien England nach der Art und Weiſe beurteilen werden, wie ihr auch betragt. Ich erwarte von euch daß ihr euch als wahrhaft brave und dankbare Kinder erweiſen werdet.“— Was für ein reizender, rührſeliger Geſellſchaftsklatſch! Im eigenen Schiff, mit ſo vielen teuren Erziehern und eine Ab⸗ ſchiedsrede des Unterſtaatsſekretärs höchſt perſönlich. Das Dreimal Reuter Schwindel über„deulſche Landungskruppen“. DNB. Genf, 19. Aug. Ein wahrhaftig klaſſiſches Bei⸗ ſpiel füt die Art, wie das britiſche Lügenbüro Reuter ſeine erſchwindelten Siegesmeldungen fabriziert und in die Welt hinausfagt, dann Angſt vor der eigenen Courage bekommt, ſie dementiert und nach Stunden, nachdem ſie, die nun ein⸗ mal in dieſer Welt nicht alle werden, gründlich herein⸗ gefallen ſind ſich mit Hilfe der britiſchen Schwindelmiai⸗ ſterien einnebelt, ſind die nachfolgenden drei Reutermel⸗ dungen vom Sonntag: Reutermeldung 37 vom 18 Auguſt, 22.35 Uhr:„Nach einer Information der Preß Aſſociation ſind fünf deut⸗ ſche Diviſfonen, die an der Küſte zwiſchen Boulogne und Calais zur Ueberfahrt und Invaſion in Eng⸗ land maſſiert ſtanden, durch die britiſchen Luftangriffe von geſtern abend und heute vollkommen auseinandergetrieben worden.“ Hieſes war der erſte Streich. Nach dem Mißerfolg des Zahlenſchwindels mit deutſchen Flugzeugverluſten und an⸗ geſichts der beſonders in Cugland nicht mehr zu verheim⸗ lichenden Wirkung der deutſchen Luftangriffe bekam Reu⸗ ter Angſt vor der eigenen Courage, und 23 Minuten ſpäter erſchien die zweite Meldung: Reutermeldung 39 vom 18. Auguſt, 22.58 Uhr:„Es wird gebeten, die Meldung 37 zu annullieren!“ Es iſt nicht ſchwer, ſich vorzuſtellen, welcher Sturm von entrüſteten Anrufen bei Reuter nach dieſer Vernebelungs⸗ aktion einſetzte. Der Schreibtiſchſieg war aber nicht mehr zu retten er war allzu unglaubwürdig und allzu ſeicht zu entlarven. Nach einigen Stunden krankhafter Gehirnarbeit ſetzte Reuter die Vernebelung durch folgende Meldung fort: Reutermeldung, 19. Auguſt 2 Uhr:„Das Infocma⸗ tionsminiſterium teilt nach Erkundigung beim Luftfahrt⸗ miniſterium mit, daß das Gerücht. wonach deutſche Trup⸗ pen, die in der Samstagnacht von der RAß zwiſchen Bou⸗ logne und Calais maſſiert beobachtet wurden, von briti⸗ ſchen Flugzeugen bombardiert worden ſind, jeglichen Grun⸗ des entbehrt.!“ Wer nach dieſem Paradeſtück des Schwindels und nach den vielen Hereinfällen der britiſchen Lügenkiſche geglaubt tte, daß die Zahl derer die nicht alle werden b ver⸗ mindern würde, konnte bald genug den Gimpel zwitſchern hören, der auf den Londoner Lügenleim geflogen war. In den Morgenſtunden des Montag meldete der Waſhino⸗ toner Funk: „Faſt 100 000 Mann deutſcher Truppen, die an der Kanalküſte maſſiert waren, um auf den Befehl für die In⸗ vaſior zu warten, wurden durch Geſchwader britiſcher Flugzeuge bombardiert und vollſtändig desorganiſiert. Die Bombardierung ſoll nach Aeußerungen britiſcher Beamten Samstagabend und Sonntagfrüh ſtattgefunden haben. Sie ſoll ungeheure Verluſte und Zerſtörungen verurſacht haben. Die Detonationen konnte man von der Südoſtküſte durch den Nebel hindurch hören, der vor der franzöſiſchen Küſte lagerte. Als Ort der Bombardierung wird eine Stelle zwi⸗ ſchen Boulogne und Calais, nur 20 Meilen don den Klip⸗ pen von Dover entfernt, angegeben.“ Der Waſhingtoner Funk hat alſo durch den Nebel zwar die Detonationen von der Südoſtküſte gehört, das Dementi der engliſchen Schwindelzentrale Reuter aber offenbar nicht mehr geſehen. Es ſcheint echt engliſcher Nebel(Miſt) eweſen zu ſein, der ſich über die Gehirne derer Zebreitet 115 die nicht eilfertig genug den Reuterſchwindel fber⸗ nehmen können. Eine Nachricht, die ſtimmt 5 Nach dem amtlichen Bericht des britiſchen Luftfahrtmi⸗ niſteriums iſt die deutſche Oeffentlichkeit über den Verlauf des Luftangriffes auf den Flugplatz Croydon und den Umfang der dort angerichteten großen Schäden lediglich auf engliſche Mitteilungen angewieſen. Keiner der an der Ak⸗ tion beteiligt geweſenen deutſchen Flieger hätte in Deutſch⸗ land Bericht erſtatten können, da nicht eine einzige der an⸗ greifenden Maſchinen nach Deutſchland zurückgekehrt ſei. 5 Dieſe britiſche Nachricht ſtimmt einmal ausnahmsweiſe. Bei dem genannten Angriff ſind nämlich die deutſchen Flie⸗ ger von Stützpunkten rund um die Nordſee, ſei es von Holland, 7 oder Frankreich aus, zu ihrem vernichtenden Schlage aufgebrochen und auch wieder dort⸗ hin zurückgekehrt. Es iſt nur zu gut zu verſtehen, daß die Engländer gerade dieſen Erfolg der deutſchen Flieger nur ungern eingeſtehen wollen, hatte doch bis dahin der eng⸗ liſche Rundfunk immer wieder erklärt, der Luftraum über London ſei durch gewaltige Jagdgeſchwader, durch die mo⸗ derne Flakartillerie und darüber hinaus durch mehrfache Ballonſperren geſchützt und nahezu uneinnehmbar. 0 Seit 1936 in engliſchen Dienſten 40 000 Pfund für den Kriegshetzer Kerillis. Genf, 19. Aug. Der franzöſiſche Rundfunk beſchäftigt ſich mit dem Fall Kerillis Es iſt allgemein bekannt, welche kriegshetzeriſche Rolle der ehemalige Kindermör⸗ Direktor der Zeitung„Epoque“ in den letzten Jahren ſpielte, zuſammen mit dem Juden Gerard Alias Perti⸗ nax und der dame Tabouus, die ſchon vor Ausbruch des Krieges mit Recht für engliſche Agenten gehalten wur⸗ den. Nun enthüllt der franzöſiſche Rundfunk erbauliche Ein⸗ 15 über die letzten Wühlereien Kerillis im Intereſſe es Hofes von St. James Darnach hat Kerillis nach ſeiner Flucht nach London ſeit dem 17. Juni angefangen, lügne⸗ —riſche Nachrichten über Frankreich zu verbreiten und ver⸗ ſucht die franzöſiſche Kolonie und Botſchaft in London ge⸗ gen die Regierung Petain aufzuhetzen. Er hatte ſogar die Frechheit, ein Büro der franzöſiſchen Botſchaft in London in Beſitz zu nehmen unter dem Vorwand. daß eine Re⸗ e Blu m, der auch Mandel angehören werde. n Kampf gegen Deutſchland fortſetzen werde. Gegen Marſchall Petain ſelber richtete er die verfideſten perſönlichen Angriffe.. Aber die„heroiſche“ Rolle Kerillis dauerte nicht lange. Schon am 22. Juni traf er Reiſevorbereitungen, die u. a. darin beſtanden, daß er ſich von der Bank von England die Ermächtigung zur Ausfuhr von 40 000 Pfund Sterling ge⸗ ben ließ, eine Ermächtigung, die er ſeitens der britiſchen Regierung anſtandslos erhielt. Dieſe 40 000 Pfund Sterling lagen aber, wie der franzöſiſche Rundfunk betont. ſeit dem Monat Juni 1936 in der Bank von England 5 Verfügung Kerillis. Der Rundfunk fügte hinzu, daß ieſe 40 000 Pfund Sterling etwa 7 Millionen franzöſiſche Frances ausmachen. Eines weiteren Kommentars bedürf⸗ ten die Franzoſen nicht mehr, ſchließt der Rundfunk ſeinen Bericht. Damit ſei der klare Beweis, erbracht dafür, daß können ja nur Kinder der Plutokratenſchicht ſein. Kerillis bereits 1936 in engliſchen Dienſten ſtand. der von Karlsruhe als Abgeordneter von Paris und Beileid für das eigene Opfer Die Verſenkung des griechiſchen Kreuzers Berlin, 19. Auguſt. Vor einigen Tagen wurde der grie⸗ chiſche Kreuzer„Helli“ bei einer Kirchenfeier friedlich in der Nähe der Inſel Tinos liegend, von einem unbekannten U-Boot torpediert. Mit Sicherheit ſteht feſt, daß der Kreuzer nicht— wie ſofort von engliſcher Seite mit verdächtiger Eile verbreitet wurde— einem italieniſchen U-Boot zum Opfer fiel. Vielmehr dürfte aus den verſchiedenſten politi⸗ ſchen Erwägungen heraus der Kreuzer von einem engliſchen Unterſeeboot verſenkt worden ſein. England kennt keine Skrupel. Um nur an das letzte Beiſpiel dieſer Art, an Oran, zu erinnern, iſt einem England, das einen ſolch hin⸗ terhältigen Ueberfall auf ſeinen ehemaligen Bundesgenoſſen auf dem Gewiſſen hat, auch dieſe Tat durchaus zuzutrauen. Den Höhepunkt moraliſcher Verkommenheit und eng⸗ liſcher Heuchelei zeigt unter dieſen Umſtänden das nachſte⸗ hende Beileidstelegramm des Erſten Seelords der briti⸗ ſchen Admiralität an den griechiſchen Marineminiſter: „Mit größtem Bedauern vernehme ich, daß der Kreu⸗ zer„Helli“ während ſeiner Teilnahme an den feſtlichen Ze⸗ remonien zu Mariä Himmelfahrt von einem unter Waſſer befindlichen Unterſeebdot verſenkt worden iſt, und wünſche im Namen der Admiralität, der Offiziere und der Mann⸗ ſchaften der königlichen Flotte mein tiefſtes Beileid und meine Sympathie mit der königlich griechiſchen Flotte aus⸗ zudrücken.“ Nach vier Monaten zugegeben San Sebaſtian, 19. Aug. Nach vier Monaten wurde in England ſchon mitgeteilt, daß der franzöſiſche Torpedo⸗ kreuzer„Maille Breze“(2441 Tonnen) im April in der Nähe eines engliſchen Hafens im Anſchluß an eine Reihe heftiger Exploſionen geſunken iſt. Die„Maille Breze“ be⸗ fand ſich einem Reuterbericht zufolge, in einer Entfernung von einer Meile von der Küſte, als ſich eine ſchrecktiche Ex⸗ ploſion ereignete Nach der heftigſten Exploſion ereigneten ſich noch weniger ſtarke. Detonationen Als die Heftigkeit des Feuers nachließ kenterte das Schiff und berſank,— Die„Maille Beeze“ war 1932 gebaut Sie war ein Zer⸗ ſtörer der„Aigle-Klaſſe“ mit einer Geſchwindigkeſt von 37 Knoten An Bord befand ſich eine Beſatzung von 220 Mann. Die Bewaffnung beſtand aus fünf 13.8⸗em⸗Geſchüt⸗ zen, vier Maſchinengewehren vier 3.7⸗em-Flakgeſchützen und neun Torpedorohren Heirat, um ſich zu drücken Der Andrang junger Männer, die ſich durch ſchnelles Heiraten der drohenden Wehrpflicht zu entziehen hoffen, nahm in den Heiratsämtern der Neuyorker Stadtteile Brooklyn und Queens ſolchen Umfang an, daß die Polizei zur Aufrechterhaltung der Ordnung berufen werden mußte. Seit Einbringung der Wehrpflichtvorlage iſt in allen Teilen Neuyorks und vermutlich auch in anderen Städten ein ſtarkes Zunehmen heiratswilliger Paare be⸗ merkbar. Die Heiratsluſt iſt ſichtlich unbeeinträchtigt ge⸗ blieben durch die Bekanntgabe, daß Verheiratete nicht un⸗ bedingt von der Wehrpflicht ausgeſchloſſen ſind. 2 5 pPeolitiſches Allerlei Eein rumäniſcher Gegenvorſchiag Die ungariſch-rumäniſchen Verhandlungen. Turn⸗Severin, 20. Aug. Nach einer Unterbrechung von drei Tagen trat Montagvormittag die rumäniſche und die ungariſche Abordnung zu einer zweiten Sitzung zuſammen. Der Leiter der rumäniſchen Abordnung, Geſandter Valer Pop, entwickelte den rumäniſchen Standpunkt und über⸗ reichte dann der ungariſchen Abordnung eine Denkſchrift mit einem rumäniſchen Gegenvorſchlag. Die ungariſche Ab⸗ ordnung prüft nun dieſen rumäniſchen Gegenvorſchlag. In der Zuſammenſetzung der rumäniſchen Abordnung ſind einige Aenderungen eingetreten. Der Abordnung ge⸗ hört der frühere Miniſter Silviu Dragomir nicht mehr an, ebenſo iſt auch der Budapeſter rumäniſche Geſandte Georg Crutzescu auf ſeinen Poſten zurückgekehrt. Dagegen iſt die rumäniſche Abordnung durch einige weitere Mitglieder er⸗ gänzt worden, unter denen ſich Geſandter Hiott aus dein Außenminiſterium befindet, der in der letzten Zeit den Vor⸗ ſitz des beſonderen rumäniſchen Ausſchuſſes führte, der für die Verhandlungen mit Ungarn die nötigen Daten und Un⸗ terlagen vorbereitete.— Bulgariſch-rumäniſche Verhandlungen Am Montag begannen im Königlichen Palaſt in Krajo⸗ wa die Verhandlungen zwiſchen Rumänien und Bulgarien. Erſter bulgariſcher Delegierter iſt der bevollmächkigle Ge ⸗ ſandte Pomenoff, der erſie rumäniſche Delegierte iſt der be ⸗· vollmächtigte Geſandte und frühere Unterſtaatsſekretär im Außenminiſterium Alexander Cretzianu. 8 e eee ee, Ueberſichtstarte zu den ungariſch rumäniſchen Verhandlungen. g i 8(Eißner⸗Wagenborg⸗M.) 8 ſung zu unterſchreiben?“ Die Kriegshetze nach München Jranzöſiſches Gelbbuch beweiſt Deukſchlands Friedenswillen DNB. Genf, 19. Aug. Wenn es noch eines Beweiſes für den Friedenswillen des Führers und der Kriegshetze der Weſtmächte bedurfte, gibt ihn jetzt Frankreich ſelbſt. Sogar das„Oeuvre“ das in der Front der Kriegshetzer an erſter Stelle ſtand, muß heute zugeben, daß das franzöſiſche Gelb⸗ buch den Beweis des ehrlichen Friedenswillens des Füb⸗ vers erbringen werde. Die engliſchen Regierungsmänner, ſo ſchreibt das Blatt. eien von München abgereiſt, mit dem Willen, nicht ein⸗ mal die As hungen zwiſchen Chamberlain und dem Führer aufrechtzuerhalten. Kurz nach München ſei von London und Paris gleichzeitig die Parole ausgegeben wor⸗ den, daß man die Völker der„Demokratien“ zegen das natfionalſozialiſtiſche Deutſchland zum Kriege aufrufen müſſe Daiadier, ſo ſchreibt das„Oeuvre“ v»onnte in kürzeſter Zeit die Kundgebungen des geſamten fransöſi⸗ ſchen Volkes bei ſeiner Rückkehr aus München vergeſſen Die„kriegsluſtige Meute“ konnte darum mit Erfolg Ein⸗ fluß auf ihn gewinnen. Der Führer ehrt Funk Berlin, 19. Aug. Zum 50. Geburtstag des Reichswirt⸗ ſchaftsminiſters Funk überreichte der Adjutant des Füh⸗ rers. NSKK⸗Oberführer Albrecht, im Auftrage des Füh⸗ rers das Bild des Führers mit einer beſonders herzlich ge⸗ haltenen Widmung.— Reichsmarſchall Göring über⸗ ſandte ſeine Glückwünſche durch Staatsſekretär Körner, der ihm die Ehrennadel der Luftwaffe überreichte. „Deulſches Haus“ in Budapeſt eingeweiht. — In Budapeſt wurde am Sonntag das„Deutſche Haus“ des Volksbundes der Deutſchen in Ungarn mit einer An⸗ ſprache des Volksgruppenführers Baſch ſeiner Beſtimmung übergeben. Der deutſche Geſandte von Erdmannsdorff gab am Sonntag nachmittag aus Anlaß der Einweihung einen Empfang in der deutſchen Geſandtſchaft. Beförderungen in der Luftwaffe. Berlin, 20. Aug. In der Luftwaffe ſind folgende Beför⸗ derungen erfolgt: Mit Wirkung vom 1. 6. 1940 wird be⸗ fördert zum Generalmajor der Oberſt i. G. Schlemm, mit Wirkung vom 1. 8. 1940 werden befördert: zum Gene⸗ ralleutnant der Generalmajor Ritter v Pohl, zu Gene⸗ ralmajoren die Oberſten i. G Schwabediſſen und Dipl.⸗Ing, Ploch, zu Oberſten die Oberſtleutnants i. G. Rieckhoff und Plocher 5 Angarns Ackerbauminiſter in Berlin. DNB. Berlin, 19. Aug. Der Kgl. Ungariſche Ackerbau⸗ miniſter Graf Teleki traf am Montag mit den Herren ſei⸗ ner Begleitung zu einem mehrtägigen Aufenthalt in der Reichshauptſtadt ein. Zur Begrüßung hatte ſich Reichs⸗ miniſter und Reichsbauernführer R Walter Darre einge⸗ . Im Laufe des Vormittags begleitete Reichsminiſter Walter Darre ſeinen Gaſt zum Ehrenmal Unter den Linden. Während eine Ehrenkompanie der Wehrmacht die Ehrenbezeugung erwies betraten die Miniſter in Beglei⸗ tung des Kommandanten von Berlin, Generalleutnant Sei⸗ fert, die Ehrenhalle und Graf Teleki legte dort einen mit den ungariſchen Nationalfarben geſchmückten Kranz nie⸗ der. Ein Vorbeimarſch der Ehrenkompanie beſchloß die Hel⸗ denehrung Später empfing der Reichsaußenmini⸗ ſter den ungariſchen Gaſt. Kurzmeldungen Rom. Muſſolini hat am Montag in Begleitung des Parteiſekretärs das große Zeltlager der Jugend des Lik⸗ torenbündels am Monte Mario beſichtigt, wo er eine Pa⸗ rade der über 2000 Jugendführer abnahm. Tokio. Vom Außenamt wird mitgeteilt, daß zwiſchen Japan und Auſtralien ein Austauſch diplomatiſcher Ver⸗ treter ſtattgefunden habe. Der erſte auſtraliſche Geſandte wird Sir John⸗Grieg Latham ſein. 8 f Züdiſcher Hetzer in Belgrad oerhaftet Der Pächter des jüdiſchen Kaffees Ruſki Car in Belgrad, Ludwig Ratz, wurde verhaftet und wird ſich wegen Ver⸗ breitung alarmierender Nachrichten, wegen unerlaubter Preistreiberei ſowie wegen dunkter Börſen⸗ und Schie⸗ bungsgeſchäfte zu verantworten haben. Sein Lokal war nicht nur der Treffpunkt der ſogenannten Schwarzen Börſe, fondern auch ein beliebtes Verkehrslokal der britiſchen Agenten. Danil aü der„ er petua Roman von Axel Rudalpb. 3¹ a Das Dokument! Ein kalter Schreck durchfährt Caſten⸗ ſkjold. Mit einer raſchen Bewegung will er den Brief⸗ bogen an ſich reißen. Zu ſpät! Jep Fahland hält ihn be⸗ reits und wehrt die zugreifende Hand Caſtenſkjolds ruhig mit dem Ellbogen ab. „Immer ſachte, Herr Baron!“ „Was erlauben Sie ſich?“ „An die Handelsbank, Berlin,“ lieſt Jep.„Ueberwei⸗ ſen Sie ſofort aus meinem Konto... Aha! Dachte mir, daß es ſo etwas Aehnliches ſein müßte.“ Caſtenfkjolds Stimme verſagt faſt vor Wut.„Her mit dem Brief! Ich verlange, daß Sie mir ſofort mein Eigentum zurückgeben!“ a 5 „Ihr Eigentum?“ Jep ſchaut noch einmal in das Papier.„Soviel ich ſehe, iſt das ein Schreiben, das von Fräulein Dahn unterzeichnet werden ſollte. Alſo gehört es wohl ihr.“ „Wollen Sie meiner Braut Vorſchriften machen, was ſie unterzeichnen darf? J wo, Herr Baron. Fräulein Dahn bekommt natür⸗ lich das Schriftſtück zurück und kann damit machen, was ihr beliebt. Aber nicht jetzt, nicht in dieſem Zuſtand.“ „Evi! So ſag' dem Kerl doch...“. „Bitte, Fräulein Dahn“, unterbricht Fahland, dem ihn aus glafigen Augen verſtört anſtarrenden Mädchen zunickend.„Haben Sie wirklich die Abſicht, in dieſer gemütlichen Stunde eine wichtige geſchäftliche Bankanwei⸗ „Eine. Bankanweiſung?“ 0 haft, ihre Gedanken zu ordnen. Es geht nicht. Evi verſucht krampf⸗ f Aus Baden und den Nachbargauen Schwetzingen.(Ins Weſpenneſt getreten.) Bei Erntearbeiten trat eine Frau verſehentlich in ein Weſpenneſt. Sie wurde von den Weſpen ſo zerſtochen, daß der Arzt geholt werden mußte. Schwetzingen.(Folgenſchwerer Zuſammen⸗ ſtoß.) Hier ſtießen ein beladener Laſtkraftwagen und ein mit Perſonen beſetzter Laſtwagen zuſammen, wobei ein Inſaſſe des Laſtwagens ſo ſchwere Verletzungen erlitt, daß er kurz darauf ſtarb. Einige andere Inſaſſen trugen ebenfalls Ver⸗ letzungen davon. 3 Ketſch.(Tödlicher Anfall eines Kindes.) In Ketſch ſtieß ein achtjähriger Junge auf ſeinem Fahrrad gegen einen Kraftwagen und erlitt einen Schädelbruch. Das Kind iſt an den Folgen dieſes Unfalls geſtorben. Dallau.(Todesſturz vom Fahrrad.) Die 42jäh⸗ rige Einwohnerin Lina Frey fuhr mit dem Rad auf der Sulz⸗ bacher Straße talabwärts. Um einer entgegenkommenden Schafherde auszuweichen, bremſte ſie ſtark, blieb jedoch mit der Vorderradbremſe an einem Flickſtück des Fahrradman⸗ tels hängen. Sie kam zu Fall und ſchlug ſo heftig auf, daß der Tod ſofort eintrat. Kenzingen.(Herzſchlag auf dem Fahrrad.) Der Einwohner Hans Hüttlinger erlitt auf dem Fahrrad bei der Fahrt nach Forchheim einen Herzſchlag und war ſofort tot. O Sonnenmatt b. Schopfheim.(Eigenartiger Un⸗ fall.) Eine hieſige Frau war damit beſchäftigt, ein Weſpen⸗ neſt auf der Matte zu vernichten. Als die wildgewordenen Weſpen die Frau verfolgten, ſprang ſie ihrem in der Nähe mit Mähen beſchäftigten Mann in die Senſe. Die Frau erlitt eine tiefe Schnittwunde am Bein und mußte ins Kran⸗ kenhaus gebracht werden. (—) Bermatingen.(Tödlicher Arbeitsunfall.) Der hier wohnhafte Joſef Botzkowſki wurde auf ſeiner Ar⸗ beitsſtätte in Friedrichshafen das Opfer eines tödlichen Un⸗ falls. Beim Befeſtigen eines Laſtſchiffes ſtürzte Botzkowfki über die Schiffswand in den See und ſchlug dabei den Kopf an der Hafenmauer auf. Trotzdem der Verunglückte wenige Minuten ſpäter an Land gebracht werden konnte, war keine Rettung mehr möglich. Ausklang der Grimmelshauſen⸗Woche () Renchen. Die erſte Grimmelshauſen⸗Woche, die Ren⸗ chen zu Ehren ſeines ehrwürdigen Schultheißen, des größten deutſchen Dichters des 17. Jahrhunderts, durchführte, iſt vorüber. Auch die Veranſtaltungen der letzten Tage ſtanden wieder auf einer beachtlichen kulturellen Höhe. Nachdem am Freitagabend die Jugendgruppe der NS.⸗ Frauenſchaft eine Frauenſtunde durchgeführt hatte, verſam⸗ melte man ſich am Samstag zur Kranzniederlegung und Totengedenkfeier. Hierbei legte Stadtkommiſſar Schmidt am Denkmal des großen Dichters einen Kranz nieder. Am Abend ſprach in einer Feierſtunde der„Landſchreiber vom Ober⸗ rhein“, Otto Ernſt Sutter, über das Thema„Grimmels⸗ hauſen und unſere Zeit“. Der Reichsſender Stuttgart ſchickte im Einvernehmen mit dem Reichspropagandaamt Baden den Aufnahmewagen nach Renchen. Die Aufnahmen werden in den nächſten Tagen von Stuttgart übertragen. Den Abſchluß der Veranſtaltungsfolge bildete am Sopn⸗ tag ein Feſtzug. Tauſende umſäumten die Straßen der klei- nen, aber ſauberen Stadt und ließen die bunte Schau von Koſtümen aus den letzten drei Jahrhunderten an ſich vor⸗ überziehen, die neben Kriegs⸗ und Landvolk aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges.. Straßburg.(Karl⸗Roos⸗ Brücke dem Verkehr übergeben.) Die von den fliehenden Franzoſen zerſtörte Brücke über den Wallgraben am Kronenburger Tor wurde in gemeinſamer Arbeit von Angehörigen der Organiſation Todt und zahlreichen elſäſſiſchen Arbeitern nach einer Bauzeit von nur wenigen Wochen erſetzt. Die neue 40⸗Tonnen⸗Brücke, die für den Straßenverkehr äußerſt wichtig iſt, wurde dem Verkehr übergeben. Sie trägt den Namen des von den Fran⸗ zoſen ermordeten Vorkämpfers für das deutſche Elſaß: Dr. Karl Roos! Straßburg.(Aufnahme des Straßenbahn⸗ betriebes.) Die urſprünglich für Mitte voriger Woche vorgeſehene Wiederaufnahme des ſeit Jahresfriſt unterbro⸗ chenen Straßenbahnverkehrs konnte leider nicht in die Tat um⸗ geſetzt werden. Infolge der ſinnloſen Brückenſprengungen durch die Franzoſen ſind an verſchiedenen Stellen noch Hinderniſſe zu beſeitigen, was erſt in einigen Tagen reſtlos erledigt ſein wird. Sämtliche anderen techniſchen Vorbereitungen, deren es zum Anlaufen eines derartigen Betriebes bedarf, ſind in ſtetigem Fortſchreiten, ſodaß nach den für Ende dieſer Woche vorgeſehenen Probefahrten auf verſchiedenen Linien der regu⸗ läre Betrieb aller Vorausſicht nach in dieſer Woche auf⸗ genommen werden kann.. f „Na ja doch.“ Fahland ſchaut wieder turz in das Papier.„Eine Anweiſung an Ihre Bank, ſechstauſend Reichsmark ſofort...“ „Ich verbiete Ihnen, mit meiner Braut zu ſprechen!“ „Sie haben gar nichts zu verbieten.“ „Unverſchämter Flegel!“ Die bisher leidlich gedämpften Stimmen ſind laut ge⸗ worden. Der Mixer ſchaut betroffen herüber. Die Skat⸗ ſpieler drüben blicken ſich um. Jep Fahland iſt dicht vor Caſtenſkjold hingetreten. Zollbreit ſtehen ſeine ruhigen blauen Augen vor dem wutverzerrten Geſicht des Barons. „Ich glaube, es iſt in Ihrem eigenen Intereſſe, kein Aufſehen zu erregen— Herr Baron! Wenn Sie es aber vorziehen, ſo laſſe ich Sie durch die Deckwache dem Herrn Kapitän vorführen. Dann können Sie brüllen, ſoviel Sie wollen.“ Caſtenſkjolds Hand zuckt nach der Taſche— hält aber ſofort wieder inne. Nein, das hat ja keinen Zweck! Man kann den Hund nicht niederknallen. Das würde erſt recht alles verderben. Außerdem würde der Kerl ſchneller ſein. Seine verdammten Augen bewachen jede Bewegung. Caſtenſkjold ſchluckt ſeine Wut herunter und zwingt ſein verzerrtes Geſicht zu einem Lächeln. „Ich weiß nicht, was Sie überhaupt von uns wollen! Sie überfallen uns da, mitten in einer harmlos⸗luſtigen Unterhaltung, entwenden ein Schreiben, das— das Sie gar nichts angeht.“ Caſtenſkjold verliert die Nerven und brauſt wieder auf.„Was ſoll das alles bedeuten, Sie Sie Hochſtapler!“ i Fahland reagiert nicht auf die ihm zugeziſchte Be⸗ leidigung. Seelenruhig faltet er das riftſtück zuſam⸗ men.„Es bedeutet, daß Fräulein Dahn d eſe Bankanwei⸗ ſung heute nicht unterſchreiben wird.“. „Aber.. aber Vigo hat doch auch unterſchrieben“ ſtammelt Evi verſtändnislos und taſtet nach einem zweiten Briefbogen auf dem Tiſch. Fahland nimmt ihn auf und überfliegt ihn raſch. Ein beluſtigtes Zwinkern kommt in ſeine Augen. a i Straßburg.(Nur noch deutſche Briefmarken kleben.) Seit dem 15. Auguſt ſind die franzöſiſchen Brief⸗ marken im Elſaß außer Kurs geſetzt worden. Von dieſem Zeitpunkt an ſind nur noch deutſche Marken mit dem Aufdruck „Elſaß“ zu verwenden. Straßburg.(Wiederaufnahme der Gerichts⸗ tätigkeit.) Die organiſatoriſche Vorbereitung zur Wie⸗ deraufnahme des Straßburger Gerichtsweſens ließ in der abgelaufenen Woche die Wiedereröffnung des Land⸗ und Amtsgerichtes zu. Zum kommiſſariſchen Landgerichtsvorſit⸗ zenden wurde Gerichtspräſident Matter beſtellt. Bemerkens⸗ wert iſt in dieſem Zuſammenhang, daß die Verhandlungen vor den einzelnen Kammern der Gerichte zukünftig wieder in der deutſchen Sprache geführt werden, ſodaß es eines Dol⸗ metſchers zwiſchen den Parteien einerſeits, und der Gerichts⸗ behörde andererſeits nicht mehr bedarf. Gleichzeitig iſt auch die über dem Eingang befindliche alte franzöſiſche Bezeichnung „Palais de Juſtice“ entfernt worden. Straßburg.(Vier Arbeitsämter im Elſaß er⸗ richtet.) Bisher wurden vier Afbeitsämter im Elſaß er⸗ richtet: Hagenau, Kolmar, Mülhauſen und Straßburg. Ihre Tätigkeit erſtreckt ſich jeweils auf einen größeren Bezirk, ſodaß der früheren Zerſplitterung im Elſaß nunmehr ein Ende ge⸗ ſetzt iſt. Das Arbeitsamt Straßburg, das am 12. Juli ſeinen Dienſt aufgenommen hat, konnte bis Monatsende be⸗ reits 2700 Vermittlungen tätigen. 560 Arbeitskräfte fan⸗ den ſchon im benachbarten Baden Arbeit und Brot. Die elſäſ⸗ ſiſchen Arbeitsämter werden auch die Arbeitsloſen⸗ und Kurz⸗ arbeiterunterſtützung nach den im Reich beſtehenden Grund⸗ ſätzen durchzuführen haben und außerdem die Berufsberatung aufnehmen. Ludwigshafen.(Kinder im Straßenverkehr.) Trotz aller Warnungen gibt es immer noch leichtfertige Eltern, die ſelbſt die kleinſten Kinder ohne Aufſicht auf die Straße laſſen und dann faſſungslos daſtehen, wenn ein Unglück geſchehen iſt. So wurden hier zwei kleine Kinder im Alter von 3 und 4 Jahren von einem Laſtwagen über⸗ fahren. Eines der Kinder erlitt ſehr ſchwere Verletzungen und mußte ins Krankenhaus transportiert werden. Kaiſerslautern.(Schadenfeuer.) Aus bisher un⸗ bekannter Urſache entſtand im Anweſen des Landwirtg Peter Martin in Alſenborn ein Brand, dem Scheuer und Stallung zum Opfer fielen. Lenaksweiler.(Tödlicher Unfall beim Mel⸗ ken.) Hier wurde die Schweſter des Einwohners Stehle beim Melken von der Kuh an die Wand gedrückt, wobei ſie einen Halsknochenbruch erlitt, der ihren Tod herbeifüh te. Lamdau.(den Arm abgefahren) In Zeiskam kam der Bahnbedienſtete Fritz Martz beim Rangieren zu Fall, wobei ihm ein Arm abgefahren wurde. — Enzweihingen.(Tödlich verunglückt.) Auf der Enzweihinger Steige wurde ein 39jähriger Mann aus Mann⸗ heim, der als Beifahrer auf einem Laſtkraftwagen fuhr, das Opfer eines Unfalls. Als der Motor nicht mehr richtig arbeitete, ſtieg er vom Wagen und verſuchte während der Fahrt, die Störung zu beheben. Dabei wurde er vom rech⸗ ten Vorderrad erfaßt und überfahren. Der Mann wurde ſo ſchwer verletzt, daß er alsbald verſchied. — Marbach.(Kraftrad gegen Laſt wagen.) Auf der Straße nach Benningen ſtießen ein Kraftradfahrer und ein Laſtwagen zuſammen und ſtürzten in den Straßen⸗ graben. Der Kraftradfahrer wurde bei dem Anfall verletzt und mußte in das Kreiskrankenhaus gebracht werden. Erſtein.(Opfer des Verkehrs.) Ein bedauerlicher Anfall trug ſich zwiſchen Matzenheim und Oſthauſen zu. Als die 74jährige Witwe Bechtel die Straße überqueren wollte, wurde ſie von einem Fahrzeug mit Anhänger erfaßt und ſo ſchwer verletzt, daß ſie auf der Stelle tot war. Die Schuld⸗ frage iſt noch ungeklärt. i 5 n Im Wald verirrt und umgekommen. Beim Pilzſu⸗ chen fand im Forſt zwiſchen Rachel und Luſen(Bayer. Oſtmark' ein Holzarbeiter ein männliches Skelett. Die Ge⸗ richtslommiſſion ſtellte feſt, daß es ſich um einen jungen Menſchen handelt, der ſich 1 einlich auf einer Wan⸗ dertour befand und ſich in dem ſehr dichten Wald verirrte, ſo daß er umkam.. e Tod auf dem Heuwagen. Ein 16 jähriger Junge in Duisburg, der auf einem hochbeladenen Heuwagen ſaß, be⸗ rührte eine die Straße überquerende Starkſtromleitung. Der Junge wurde von dem elektriſchen Schlag auf der Stelle getötet. Drei Perſonen durch Gas getötet. In einem Hauſe in Duisburg⸗Hochfeld wurde von Hausbewohnern ſtarker Gasgeruch bemerkt. der aus der Wohnung einer Witwe kam. Als die Polizei in die Wohnung eindrang, wurden in der Küche die 48 Jahre alte Witwe ihr 27 Jahre alter Sohn und die zu Beſuch weilende Großmutter durch Gas veralf⸗ tet tot aufgefunden. Es wird Unglücksfall angenommen. „Ganz recht, Fräulein Dahn. Dieſen hübſchen, wirk⸗ lich humorvollen Kontrakt dürfen auch Sie ruhig unter⸗ ſchreiben. Dagegen hat niemand etwas einzuwenden. Das andere aber „Schweigen Sie gefälligſt! Ich verbitte mir Ihre Einmiſchung in Fräulein Dahns Privatangelegenheiten!“ „Das andere Blatt enthält eine Anweiſung an Ihre Bank, den Betrag von ſechstauſend Mark ſofort auf das Konto des Baron Caſtenſkjold bei dem Bankhaus Albing u. Co. zu überweiſen“, fährt Jep gelaſſen fort.„Und das ſollen Sie jetzt nicht unterſchreiben.“ 5 „Es iſt wohl Fräulein Dahns Sache, was ſie „Halten Sie den Mund, Mann“, ſagt Jep leiſe, aber mit einem drohenden Ton in der Stimme.„Sehen Sie nicht, daß Ihr Spiel verloren iſt? Sie haben Fräulein Dahn mit Abſicht betrunken gemacht, um ihre Unterſchrift zu erſchleichen.“ b i Caſtenſkjold ſteht taumelnd, leichenblaß im Geſicht. Mit einem brutalen, harten Griff faßt er Evis Arm. „Komm, Evi! Wir gehen! Der... der Herr iſt nicht zurechnungsfähig! Komm!“ f „Fräulein Dahn wird gehen, aber nicht mit Ihnen. Ich werde mir erlauben, die Dame zu ihrer Kabine zu bringen.“ 0 5 4 Anefdoten Eine Dame der Geſellſchaft die ihres kleinen Mundes wegen ſo etwas wie eine Berühmtheit war, ließ ſich von Au⸗ guſt von Kaulbach malen. Der Meiſter malte nun den Mund der Dame noch kleiner, als er in Wirklichkeit war. Als er dem Gatten der Dame das fertige Bild überbrachte und ihn nach ſeinem Urteil fragte, ſagte dieſer:„Das Bild iſt ſoweit ganz gut geraten. Nur der Mund meiner Frau ſcheint mir ekwas zu groß dargeſtellt?“„Sie irren ſich!“ ſagte Kaulbach.„Ich habe den Mund Ihrer Frau Gemah⸗ lin ſogar kleiner gemalt, als er tatſächlich iſt. Ich kann ihn aber auch, falls Sie es wünſchen, ganz fortlaſſen!“ Lolcale Nuudscliau s Die Königskerze Die Königskerze ſteigt an ſandigen, ſonnigen Berghal⸗ den und Bahndämmen bis zu eineinhalb Meter Höhe an. Ueber all den vielen Kräutern und Unkräutern hebt ſich die Dichte, gipfelſtändige Traube voll kleiner Flammen zum Himmel. Wegen des filzigen Haarkleides der Blätter auf Ober⸗ und Unterſeite wird ſie im Volksmund auch Woll⸗ blume genannt. Die drei oberen Staubfäden der gelben Blüten ſind weißzottig. Man kennt in Deutſchland verſchie⸗ dene Arten dieſer Pflanze. Auf der ſchwäbiſchen Alb fin⸗ det ſich auch die ſogenannte Schwarze Königskerze, deren Staubfäden durchweg violettfarbig ſind. Eine andere Spie!⸗ art, die lichtnelkenartige Königskerze findet ſich gerne in ſteinigen Lichtſchlägen im Walde, auf Sandfeldern der Heide. Schon die Alten waren hohe Verehrer der ſtolzen Pflanze, die auch Fackelkraut und„Unholdkerze“ genannt wurde.„Flamme“ nannten ſie die Griechen, die die Pflanze in Pech tauchten und als Fackel benützten und aus ihren Blättern Lampendochte machten.„Himmelsbrand“ nann⸗ ten ſie unſere Vorfahren. Im Zeichen des Widders, vor Aufgang der Sonne und ohne Meſſer mußten die Blüten geſammelt werden. Da⸗ raus wurde ein Aufguß gemacht. Die Wurzel konnte nur hei Mondſchein mit ſilbernem Stichel gegraben werden. Wer ſie bei ſich trug, vor dem mußte alles Unheil fliehen. Daher der Name„Unholdkerze“. Die Heilkraft der Königs⸗ kerze wird gerühmt und heute noch wird das Geſundkräut⸗ lein fleißig geſammelt für die, ſo an Bruſt⸗ und Lungen⸗ leiden krank ſind. Zu Gurgelwaſſer wird es gemiſcht bet Halsleiden. Die Tiere verſchmähen die Pflanze. bis auf Mienen, die ſüßen Met aus der Königskerze ſaugen. 0 „— Schönheitsreparaturen durch Mieter unverändert zu⸗ läſſig. Der Preiskommiſſar hakte in einem Runderlaß da⸗ rauf hingewieſen, daß es unzuläſſig iſt, wenn ſich wohnungs⸗ ſuchende Mieter verpflichten, die Inſtandſetzung der Woh⸗ nung ſelbſt zu übernehmen oder die Herrichtunaskoſten zu vergüten. Dieſer Hinweis bezieht ſich auf ſolche Fälle in denen ein Vermieter die ihm obliegende Verpflichtung zur Ueberlaffung einer zum vertragsmäßigen Gebrauch geeig⸗ neten 0 bei einem Mieterwechſel dadurch zu um⸗ gehen verſucht, daß er die Inſtandſetzung dem neuen Mieter gufbürdet. Mit dieſer Regelung wird alſo nicht ausge⸗ ſchloſſen, daß in Fällen, in denen ein Mieter bisher die Schönheitsrepgraturen ſelbſt getragen hat, eine entſpre⸗ chende Vereinbarung auch mit dem neuen Mieter geſchloſſen wird. Ein Verſtoß gegen die Preisſtoppperordnuna iſt darin nicht zu ſehen. 1088 die Möglichkeit, mit beſonderer Geneh⸗ migung der Preisbehörde die Schönheitsreparaturen ent⸗ gegen der bisherigen Regelung unter entſprechender Kür⸗ zung des Mietzinſes auf den Mieter zu übernehmen, bleibt aufrechterhalten. — Nachſterſliſieren ſchützt vor Verluſten. Für das Ein⸗ kochen don Früchten, beſonders aber von Gemüſen, wie Erbfen und Bohnen, doch auch von Fleiſchwaren ſei auf Folgendes hingewieſen: Um das im geſchloſſenen Gefäß (Blechdoſe oder Glas) Eingekochte vor dem Verderben zu ſichern, machen Konſervenfabriken das Eingekochte vielfach nach drei bis ſechs Tagen durch abermaliges Steriliſieren. völlig keimfrei. Dieſes Verfahren iſt allen Hausfrauen zu empfehlen. Sie ſchützen ſich dadurch vor vielem Aerger über nachträglich„hochgegangene“ Doſen und Gläser. Zur Begründung dieſes Nachſteriliſterens ſei geſagt, daß gerade Eiweißfäulnisbakterien zum Teil beſtändige, ſogenannte Dauerſporen bilden, die das erſte Erhitzen Überſtehen und dann nach einigen Tagen aufkeimen. Dieſe neugekeimten Spaltpilze werden durch das zweite Erhitzen vernichtet. Klarſtellung zur Erhebung von Bedienungsgeld Die Fachgruppe Schankgewerbe hat eine Klar⸗ tellung wegen der Erhebung von Bedienungsgeld getroffen, 5 die grundſätzlich auch die Preisſtoppverordnung gilt. Wenn in einem Betrieb die Verabreichung von Speiſen undsGeträn⸗ ken durch Beofenungsperſonal erfolgt iſt und jetzt infolge des Perſonalmangels die Bedienung nicht mehr durch Bedienungs⸗ perſonal durchgeführt werden kann, darf der Gaſtwirt das Bebdienungsgeld nicht erheben, auch wenn er ſelbſt die Be⸗ dienung durchführt. Weſin er ſedoch, um die Bedienung aus⸗ zuführen, zu ſeiner Unterſtützung neues Hilfsperſonal, z. B. einen Hausdiener, einen Zuͤträger oder auch eine weibliche Hilfskraft einſtellen muß und hierdurch Koſten entſtehen, die ſein Betrieb nicht ohne weiteres kragen kann, ſo iſt er zur Erhebung des Bedienungsgeldes berechtigt, wenn eine Aus⸗ nahmegenehmigung der Preisbehörde erteilt iſt. In vielen Fällen wird der Gaſtwirt nicht in der Lage ſein, das Aufgabengebiet des Bedienungsperſonals allein zu übernehmen. Es iſt auch denkbar, daß die Nebenarbeiten von Familienmitgliedern ausgeführt werden müſſen. Nimmt dieſe Hilfe einen derartigen Umfang an, daß dadurch Sonderaus⸗ gaben für den Gaſtwirt entſtehen, ſo iſt er ebenfalls berech⸗ ligt, mit Zuſtimmung der Preisbehörde ein Bedienungsgeld zu erheben, wenn der Betrieb die Unkoſten nicht ohne wei⸗ teres tragen kann. Grundſätzlich iſt alſo ſtets davon aus⸗ zugehen, ob beim Wegfall des Bedienungsperſonals dem Gaſtwirt neue Unkoſten entſtehen. Iſt dies nicht der Fall, ſo iſt jede Möglichkeit der Erhebung des Bedienungsgeldes aus⸗ ceſchloſſen. Wo bisher ein Bedienungsgeld nicht erhoben Fürde, iſt ſeine Einführung ohne Ausnahmegenehmigung der Preisbehörde unzuläſſig. Der Bom hilft Einſatz bei der Wiederbeſiedlung. NSG. Zu den einheitlichen Aufgaben, deren Bewäl⸗ tigung ſich die Hitler⸗Jugend in dieſen Sommermonaten beſonders vorgenommen hat, dem Einſatz bei der Einbringung der Ernte, der Sammlung von Kräutern und Früchten des Waldes und ähnliches mehr, tritt für die ſaarpfälziſche H J. als ſchönſte augenblickliche Arbeit der Hilfsdienſt bei der Mie⸗ derbeſiedlung des geräumten Gebietes. Hunderte von Jun⸗ gen und Mädel aus deſt beſiedelten Städten der Pfalz und des Saarlandes fahren Morgen für Morgen in die frei⸗ gemachten Dörfer und Städte, öder ſind ſeit Wochen in Lagern im evakuierten Gebiet untergebracht. So hat der Bd zuſammen mit der Frauenſchaft das Putzen der Häuſer und Wohnungen übernommen, damit die Heimkehrer ein freundliches Zuhauſe antreffen. Viele tau⸗ ſend Meter Tanftengirlanden wurden ſchon gewunden, die nun den Straßen und Plätzen ein feſtliches Gepräge geben. Genau wie vor einem Jahr, als ſie bei der Freimachung Tag und Nacht auf den Bahnhöfen Dienſt taten, ſind ſie auch jetzt wieder mit die erſten, die die Heimkehrer in Empfang neh⸗ men. Sie verſorgen die Kinder, kümmern ſich um das Ge⸗ päck, helſen den Alten und Kranken und ſtellen Lotſendienſt und Verpflegungsmannſchaften. So iſt z. B. in der BdM.⸗ Arbeitsſchule in Saarbrücken, die ebenſo wie alle anderen Häuſer zu Kriegsbeginn geräumt werden mußte und in der Zwiſchenzeit Soldaten der Wehrmacht als Heim diente, ein Hilfsdienſtlager des Bd M. eingerichtet, das 150 Mädel um⸗ faßt, die zu allen möglichen Arbeiten in der ganzen Stadt verteilt ſind. Ein beſonders dankbar empfundenes Einſatzfeld iſt die Familienhilfe in kinderreſchen Haushaltungen. Tagtäg⸗ lich kommen Anforderungen über die einzelnen Ortsgruppen⸗ leitungen, und die Mädel konnten durch raſches gewandtes Zupacken ſchon manche Heimkehr erleichtern helfen. Die Mädel ſind froh, hier wieder einmal ihre Einſatz⸗ hereitſchaft unter Beweis ſtellen zu können, die ihnen die Möglichkeit gibt, während der Ferien oder des Urlaubs der Berufstätigen notwendige und befriedigende Arbeit zu leiſten. — Jetzt den Ofen inſtandſetzen laſſen. Jetzt. im Sommer, an den Ofen zu denken, der im Winter unſere Stube ſo be⸗ haglich zu wärmen verſtand, fällt manchem ſchwer. Und doch ſollte man jetzt daran gehen, den Ofen und die Heiz⸗ rohre gründlich nachzuſehen, zu reinigen und gegebenen⸗ falls vom Fachmann inſtandſetzen zu laſſen. Würden wir warten, bis es kühler wird, dann wäre es vielleicht zu ſpät. Denn es könnte leicht vorkommen, daß beim Ofenſetzer be⸗ reits viele Aufträge vorliegen, und wir hätten dann den Nachteil. Bauen wir alſo vor. Gerade im vergangenen Winter mit ſeiner bitteren Kälte wurde der brave Ofen ſtark in Anſpruch genommen. Er wird uns die Aufmerkſam⸗ keit, die wir ihm jetzt ſchenken, beim Eintritt der kühleren Witterung reichlich lohnen. Badiſches Sondergericht Volksſchädling in Sicherungsverwahrung. Dem badiſchen Sondergericht in Mannheim wurde aus der Haft Ernſt Stiegeler aus Denberg vorgeführt. Die Anklageſchrift warf ihm Verbrechen nach der Verordnung gegen Volksſchädlinge vor. Obwohl er erſt 29 Lenze zählt, weiſen die Straftaten ſchon acht Vorſtrafen auf, darunter manche einſchlägige und auch Zuchthaus. Bezeichnender⸗ weiſe wurde er 1933 wegen unerlaubten Tragens des Par⸗ teiabzeichens beſtraft. Die Hauptverhandlung zeigte den Angeklagten als unverbeſſerlichen Gewohnheitsverbrecher, der immer wieder in ſeine Diebes⸗ und Betrugsſpezialitä⸗ ten zurückfällt. Diesmal ſtahl er ſich ein Fahrrad und zog damit auf Beutefahrt aus. So ſchlich er ſich in das Ver⸗ trauen der Mutter eines ihm bekannten Unteroffiziers ein, ſicherte ſich unter falſchen Vorſpiegelungen ein Paar Schuhe und ließ ſich 6 Mark aushändigen. Aehnlich hinterliſtig machte er ſich an einen Bauern heran, ließ ſich von ihm einſtellen, 10 Mark auszahlen und rückte mit dem Geld ab. Wegen der völligen Ausſichtsloſigkeit, aus dem Angeklag⸗ ken noch einen brauchbares Glied der Volksgemeinſchaft zu machen, erkannte das Sondergericht auf je fünf Jahre Zuchthaus und Ehrverluſt ſowie Sicherungsverwahrung. Liebesgabenpäckchen unterſchlagen. Antragsgemäß mit zwei Jahren Gefängnis endete der nächſte Fall des badiſchen Sondergerichts gegen einen noch nicht 18jährigen jungen Menſchen. Er hatte noch nicht lange ausgelernt und war bei einem großen Mannheimer Geſchäft als kaufmänniſcher Angeſtellter tätig. Man machte dort Liebesgabenpäckchen an die eingezogenen Arbeits⸗ kameraden fertig und betraute den Angeklagten mit dem Verſand. Er ſchaffte die Päckchen in den Keller, legte ſie in ſeinen— nicht abgeſchloſſenen— Spind und unterſchlug mehrere Päckchen. Im ganzen machte er dabei das Dutzend voll. Als er ſo wieder einmal Päckchen öffnete— diesmal war es am Judenfriedhof in Ladenburg— wurde K. von einem Invaliden beobachtet und angezeigt. Vorbeſteaft iſt der junge Mann noch nicht, er gilt im Gegenteil als arbeit⸗ ſam, fleißig, zuverläſſig und ehrlich. Seiner Familie und namentlich ſeiner Mutter bereitete er einen heilloſen Kum⸗ mer., der ſie völlig zuſammenbrechen ließ. Das Urteil lau⸗ tete wegen Unterſchlagung auf zwei Jahre Gefängnis mit Anrechnung der Unterſuchungshaft(1 Monat) Berückſich⸗ tigt wurden die Jugend und die bisherige einwandfreie Führung Gegen ihn freilich ſprachen die beſondere Art der Pakete, die Art der Ausführung der Unterſchlagung und ſchließlich die Tatſache, daß es ein ganzes Dutzend war. Kaufe laufend Breun⸗ zwetſchgen. W. Sponagel, Blteennerei. — Unentbehrlich für die neue Lohnzahlung iſſt die neue 7 10 WMeihelon-. Fteuerlabelle 5 cSchebern und flür Wochenlohn, Putzen stets Taglohn, b l Stundenlohn od. Monatslohn. u haben in der eſchäftsſt. d. Bl. Kar toffelkäfer⸗Ouchtag. Der geſtern infolge des Regens nicht ſtartgefundene Kartoffelkäfer⸗Suchtag wird auf morgen Mittwoch ver⸗ legt. Zuſammenkunft für Gruppe J um 2 Uhr an der Waaghalle. CCC( preisliſten, Broſchüren, proſpekte, Geſchäfts berichte, Gatzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, Vereine und Private nötigen DOruckarbeiten in gediegener FFV Wechur- Bote Druckerei — Verpackung von Auslandspaketen. Die Deutſche Reichspoſt wird die Verwendung von widerſtandsfähigen Papiergeweben oder ähnlichen Stoffen ſtatt Packleinwand als Umhüllung für Pakete nach dem Auslande während der Kriegszeit nicht beanſtanden, wenn die ſonſtige Verpackung der Sendung den Vorſchriften entſpricht. Die geſicherte Anbringung von Paketanſchrift und der amtlichen Klebe⸗ zettel muß jedoch gewährleiſtet ſein. Zweckmäßig wird die Anſchrift auf einem entſprechend breiten mit der Packung feſt verbundenen, mitzuverſchnürenden ſtarken Papierſtrei⸗ fen oder auf einem ſtarken möglichſt feſt auf der Verpackung zu befeſtigenden Schilde oder auf einer angehänaten Fahne angebracht und der Streifen, das Schild oder die Fahne ſo eingerichtet, daß ſie genügend Platz zum Anbringen der amklichen Beklebezettek bieten. Wenn bei Auslandsſendun⸗ gen eine Verſchnürung vorgeſchrieben iſt, beſtehen gegen die Verwendung von genügend reißfeſten Papierbindfaden ſtatt des ſonſt üblichen Hanfbindfadens während der Kriegszeit ebenfalls keine Bedenken. * 7 2 5 Anſere fleißigen Helfer Die letzte Bienenwanderung des Jahres. Wanderung mit Bienen hat auch in dieſem Jahr trotz des Krieges einen ſtarken Umfang angenommen. Viele Imker ſind zwar im Felde, aber andere Imkerkamera⸗ den haben ſich ihrer Völker angenommen. Je nach der Ge⸗ gend wird eigentlich während des ganzen Jahres gewan⸗ Die dert. Obſt⸗ und Rapsblüte machen den Anfang, ſpäter folgen— um nur einige der wichtigſten Trachtpflanzen zu nennen— Akazie, Mfeſen, Eſparſette, Weißklee, Bärenklau, Wald, Linde, Buchweizen und Heide, die den Reigen be⸗ ſchließt. Während die Waldtracht ein beſonderer Vorzug hauptſächlich des Südens unſeres Vaterlandes iſt, finden wir mehr oder weniger große Heideflächen noch in den ver⸗ ſchiedenſten Gegenden Großdeutſchlands, wenn auch das be⸗ deutendſte zuſammenhängende egebiet wohl die Lüne⸗ burger Heide iſt, die ſich durch ihre Heideimkerei eines beſon⸗ deren Rufes erfreut. Durch die Wanderung mit Bienen werden Nesktar⸗ ſchä tze unſerer heimiſchen Natur gehoben, die ſonſt Ungenützt blieben und unſexer Volkswirtſchaft verlorengehen würden. Das darf aber heute weniger denn je ſein. Auch die Wirt⸗ ſchaftlichkeit der Bienenzucht muß heute mit allen Mitteln geſteigert werden. Aus dieſem Grunde und vor allem weil das früher ganz zu Unrecht viel zu wenig beachtete Wachs einen wichtigen Bedarfsartikel unſerer Induſtrie darſtellt, wurde auch die Wachsbewirtſchaftung eingeführt, die jeden Imker verpflichtet, ſorgſam alle Wachsreſte zu ſammeln und an beſtimmte Sammelſtellen abzuführen. Jede gute Tracht, wie z. B. bei Wanderungen, fördert aber auch die Bauluſt im Bienenvolk. Vor allem aber tragen die Wanderungen dazu bei, die Honigausbeute zu hehen. 5 Auch das Reich hat die Wichtigkeit der Bienenzucht viel⸗ fach anerkannt und auch dafür Sorge getragen, daß ſelbſt in der Kriegszeit die Wanderungen mit Bienen alle nur mög⸗ lichen Erleichterungen erfahren, damit ſie in größtmöglichem Umfang und reibungslos durchgeführt werden 1 markt vom 19. Auguſt. Wei⸗ uguſt Einheitspreis 30 25 biet Baden W'᷑ 16 29.95, W 17 29.95, W 20 30.30. W 20 29.95, Saarpfalz W 19 29.95, W 20 30.30, W 21 30.30. Weizen voll⸗ kornſchrot Type 1700 Abſchlag 440 Mark. Bei Beimiſchung don kleberreichem Weizen Aufſchlag 125 Mark je 100 kg. Alle anderen Notierungen unverändert. Mannheimer Getreidegro zenmehl, Type 812, ab 16. Gedenktage 2 1. Aug uſt. 1635 Der ſpaniſche Dramatiker Felix Lope de Vega in Madrid geſtorben. 1838 Der Dichter Adelbert von Chamiſſo in Berlin geſt. 1915 Italien erklärt der Türkei den Krieg. 1927 Dritter Reichsparteitag der NSDAP in Nürnberg. Sonnenaufgang 6.28 Sonnenuntergang 20.37 3 5 Gewinnauszug Ohne Gewähr 3. Deutſche Reichs loktrele Ruchdruck vetboten v. Hieyungstag 15. Auguſt 1940 In der Nachmittagsziehung wurden gezogen 5. Klaſſe 9 Gewinne zu 10000 RM. 4% 163718 208525 5 1 zu 8 4 29 118609 176454 ewinne zu 5 2 333764 368105 5 e 18 Gewinne zu 2000 RM. 123568 131202 181207 256124 3067/22 397275 93 Gewinne zu 1000. RM. 18133 41958 66442 83321 86884 56544 106102 109799 122904 135690 150501 1645/5 168187 177028 195/79 228104 238172 288410 235202 305 264623 278254 278829 310174 334241 335811 341675 359027 370069 243 Gewinne zu 500 RM. 2041 9161 14243 31000 363535 3934 41036 42735 4441 46028 45814 5789 60328 68403 74106 7558] 78146 85095 86624 88632 101157 101301 102728 113705 117052 125625 125894 132317 134/58 140624 17814 148200 148556 150720 161352 171723 177564 155741 201847 207930 210452 218997 274974 214993 277651 222739 223868 228145 231292 28520 879 28771 2425 248370 248683 251084 288562 276748 2789/0 2784 285671 288698 291% 292847 207045 305050 310742 321040 328848 342017 345753 361612 369467 371083 37187! 384437 386271 386782 387/602 390176 390580 423 Gewinne zu 300 RM. 3472 5500 5745 11417 13769 13921 L528 2008 20571 29427 32029 34518 34909 37927 41959 44332 474% 52181 53878 55407 56300 83105 87031 88505 687/23 71332 78456 786% 82535 84504 85096 85598 86080 87174 54523 85507 97% 95160 1047 108139 112880 114062 115017 116198 118834 1 5 125538 25570 128408 129363 130398 32838 2 136338 1 1 1496856 150588 1 168709 169866 255728 335131 37151 211715 220148 331059 262036 262295 301366 304457 5 333864 336682 369736 387199 389462 394241 398598 Außerdem wurden 6672 Gewinne zu je 150 RM gezogen. Im Gewinnrade verblieben: 3 Prämien zu je 500 000 RM, 3 Gewinne zu je 300 000 RM, 3 zu je 200 000, 6 zu je 1090 000, 9 zu je 50 000, 19 zu je 40 000, 9 zu. je 30 000. 30 zu je 20 000, 96 zu je 10 000, 243 zu je 5000, 309 zu je 4000, 705 zu je 3000, 1371 zu je 2000, 3831 zu je 1000, 9039 zu je 500, 18 369 zu je 300 und 2835 962 Gewinne zu je 150 RM. 16. Auguſt 1940 7. Ziehungstag In der Vormittagsziehung wurden gezogen 3 Gewinne zu 10000 RM. 2415185 5 9 Gewinne zu 3000 RM. 188805 269266 28776 5 9 Gewinne zu 4000 NM. e802 797490 238357 5 15 Gewinne zu 3000 RM. 118936 149158 5551 350% 383254 39 Gewinne zu 2000 RM. 55247 840 fisios 129761 39691 159959 171300 204225 205814 229570 259782 299452 3408085. 102 Gewinne zu 1000 RN. 2787 190% 25538 239 25910 27019 87806 92000 97628 115231 123455 427 140838 14441 168602 1887/18 195550 210550 212469 213259 23479 247719 272080 272234 274853 286860 31468 335587 340594 340915 357825 365606 368100 389998 25 Gewinne zu 500 RM. 28]7 5591 9 22285 39356 47525 8. 61547 720 86127 98880 106038 106710 3 1955 197050 158000 33 benutzen! 2 209437 272863 213501 214152 214599 21918“ 228121 227072 228% 287 25 20, e e e e e ee 5 0 843819 34/70 351636 354718 364/83 356240 367 J 357/712 389582 35580 ft 513 Gewinne zu 300 RM. 3111 6268 7776 7286 17814 18102 18225 24704 23761 24090 254% 27379 31258 31303 32220 8 40489 405% 457 46594 49285 52686 85796 561 364% 58057 50388 8159 88317 88485 0555 70866 71312 73632 75011 75628 75557 7650 772 S0 888 9955 179525 75555 0 5 o ö e e n e e 155 46179 150189 150405 152103 184803 15047 150857 151144 28557 8 66855 167/018 167352 178795 8 208387 208577 205840 213208 226062 229333 23279 288821 28405 27900 278% Je, JJC 319350 3200 5 298520 351945 351195 354007 24835 355769 255209 366154 87/8887 37 380535 38230 1 36 386789 393806 6855 Gewinne zu je 150 9 n Außerdem wurden