88 8 5 ens 8 8 — 888 8 Nr. 199 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Samstag, 24. Auguſt 19 40 Das deutſche Elſaß In einer kleinen, im Verlag Grenze und Aus⸗ land Gmbh., Berlin W 30, erſchienenen Broſchüre„Der Oberrhein und das Elſaß“ zeichnet Friedrich Metz Landſchaft und Menſchen dieſer deutſchen Lande.— Wir entnehmen dem kleinen Werk, das 71 Seiten ſtark und reich illuſtriert iſt, folgende Ausführungen: In klaſſiſcher Weiſe hat der Altmeiſter deutſcher Lan⸗ des⸗ und Volkskunde Wilhelm Heinrich Riehl, in ſeinen elſäſſiſchen Kulturſtudien das Elſaß als Zwiſchenland, Kriegsland und Straßenland geſchildert. Ein Kriegsland, in deſſen blühende Städte und Dörfer immer wieder die Brandfackel des Krieges geſchleudert worden war, ein Zwi⸗ ſchenland, in dem ſich deutſche und franzöſiſche Kulturein⸗ flüſſe kreuzten und ein Land, das daher auch als ein Brük⸗ kenland von der Natur und der Geſchichte beſtimmt mar, und ein Gebiet des Ausgleichs und der Verſtändigung hätte werden können. Das Elſaß war aber von jeher auch bedeutſames Straßenland. Mit die wichtigſte Verkehrsſtraße war der Rhein und auch der Rheinverkehr kam vor allem dem Elſaß zugute. Frankreich erkannte ſofort dieſe geographiſchen Verkehrstatſachen und ſtellte ſie in der geſchickteſten Weiſe in den Dienſt der Landes verteidigung und der politiſchen Durchdringung des Gebietes. Die alten durchlaufenden Nord—Süd⸗Straßen wurden umgelenkt und neue Straßen gebaut, die in das Innere Frankreichs und nach Paris führten. Straßburg, einſt der Mittel⸗ punkt der Straßen, wird zum Endpunkt der Straßen er⸗ niedrigt. Während vorher der Blick der Städte und des Landes frei nach dem Rhein gerichtet war, wird der Rhein nun zum Grenzſtrom. Damit wurde freilich dem Wirt⸗ ſchaftsleben des Elſaß ein ſchlechter Dienſt erwieſen, denn noch zu allen Zeiten hat es ſich beſtätigt, daß die Verbin⸗ dung des Elſaß mit dem Rhein deſſen Wirtſchafts⸗ und Kulturblüte und ſeine Abſchnürung vom Reich deſſen Nie⸗ dergang bedeutet hat. Der Elſäſſer erſchien dem Deutſchen Reich oftmals als ein halber Revolutionär. In Wirklichkeit zeichnet aber dieſes elſäſſiſche Volkstum ein Beharrungsvermögen aus, wie wenige andere deutſche Volksgruppen. Hier lebt unter franzöſiſcher Herrſchaft die ältere deutſche Welt ungebro⸗ chen weiter, dasſelbe wiederholte ſich noch einmal nach 1918. Wie hätte ſonſt Goethe hier einen ſolchen Schatz an Volksliedern feſtſtellen, hätten die Brüder Grimm ſo reiche Funde an Märchen und Weistümern machen können. Im Elſaß iſt zum erſten Male der Weihnachtsbaum aufgeſtellt worden. Im Mittelalter war das Elſaß das größte Weinbau⸗ gebiet des Reiches und kein anderes deutſches Land hatte auch nur entfernt eine ſolche Weinausfuhr aufzuwei⸗ ſen. Als Elſaß⸗Lothringen 1871 in das Reich zurückkehrte, ſchlug das dem Weinbau wieder zum größten Vorteil aus. Auch jetzt beſaß Elſaß⸗Lothringen im Reich wieder die größte Rebfläche und ſeine Weine waren auf den deutſchen Geſchmack eingeſtellt. Seit 1919 aber iſt der Rebbau Elſaß⸗Lothringens im dauernden Rückgang, denn was be⸗ deutet ſeine Eigenerzeugung von 0,75 bis 2 Millionen Hektoliter gegen 70 Millionen Hektoliter in Frankreich, ohne Franzöſiſch⸗Nordafrika, das noch weitere 15 Millio⸗ der beiden Regierungen ſtattagefunden. nen Hektoliter erzeugt. Dazu kommt, daß der Franzoſe die elſäſſiſchen Weine garnicht ſchätzt. Und ähnlich vollzog ſich der Wandel auf ſehr vielen Gebieten des Wirtſchaftslebens. Das geſamte Wirtſchaftsleben kam in Unord⸗ nung und Verfall. Damit hörte aber Frankreich auch auf wirtſchaftlichem Gebiet auf, noch eine Anziehungskraft auf die Bevölkerung Elſaß⸗Lothringens auszuüben und das um ſo weniger, als die Steuern weiter ſtiegen, die ohne⸗ hin viel höher waren als im Innern und in Südfrankreich. Den Glauben an die Größe und den ewigen Beſtand des deutſchen Volkes und Reiches haben die Elſäſſer und Lothringer nie verloren, am allerwenigſten aber jene vielen Zehntauſende, die im Weltkrieg als Kameraden an unſerer Seite mitgeſtritten haben. Durch Verſailles glaubte Frankreich, für alle Zeiten hier ein Bollwerk Oſtfrankreichs gegen das Reich errichtet zu haben. Durch die weltgeſchicht⸗ lichen Taten des Führers und die geſammelte Kraft des deutſchen Volkes wurde einer ſolchen Angriffs⸗ und Zerſtö⸗ rungspolitik für immer der Boden entzogen. Die Bevölke⸗ rung Elſaß⸗Lothringens kann wieder befreit aufatmen, und in ihre Heimat zurückkehren. Auch über dem Oberrhein weht jetzt wieder die deutſche Fahne und auf dem Straß⸗ burger Münſter. Großdeutſchland wird jetzt mit dem Elſaß zuſammen dafür einſtehen, daß die deutſchen Fahnen nie⸗ mals mehr von dieſem ſtolzen Bauwerk und aus dieſem herrlichen Land verſchwinden werden. Wirtſchaſtswoche Der Beſuch des ungariſchen Landwirtſchaftsminiſters ir Deutſchland hat erneut die Aufmerkſamkeit auf die frucht⸗ bare Zuſammenarbeit zwiſchen beiden Ländern und auf die wirtſchaftlichen Ergänzungsmöglichkeiten gelenkt. Bereits im April hatten bei dem Beſuch des Reichsernäbrungsmini⸗ ſters Darre in Budapeſt Beſprechungen über die Durchfüh⸗ rung des in fahrelanger Arbeit aufgebauten Programms 6 Dieſes Programm dient der Ausgeſtaltung und Vertiefung der wirtſchaftlichen Zuſammenarbeit beider Länder die ſich in zwirtſchaftlicher Beziehung aufs glücklichſte ergänzen. Die Bedeutung des deutſchen Abſatzmarktes für die ungariſche Landwivtſchaft, die der bedeutendſte Wirtſchaftsfaktor ihres Landes iſt hat in den letzten Jahren ſtändig ztgonommon. Non For. Mu nahmebereitſchaft des deutſchen Marktes hing die Entwick⸗ lung der ungariſchen Ausfuhr ab in der die landwirtſchaft⸗ lichen Erzeugniſſe die Hauptrolle ſpielen. Einzelne Zweige der landwirtſchaftlichen Erzeugung, wie zum Beiſpiel der Weizenbau, waren vollſtändig angewieſen auf die Lieferung nach Deutſchland wenn ſie ſich trotz ſtaatlicher Subvention noch aufrechterhalten wollten. Auf die Dauer iſt eine ſolche Subventionspolitik naturgemäß ungeſund. Die ungariſche Regierung hat die Schwieriakeiten die ſich aus einer Fort⸗ ſetzung des Anbaus überſchüſſiger Mengen beſtimmter Ackerbauerzeugniſſe ergeben, durchaus erkannt. vergangenen Jahre hat der ungariſche Miniſtervräſident ſeſhſt das Problem der ungariſchen Meizenwirtſchaft aufge⸗ griffen und eine Verringerung der Weizenanbaufläche an⸗ gekündigt. An Stelle von Weizen ſoll die freiwerdende Fläche mit anderen Früchten in erſter Linie mit Oel⸗ und Faſervflanzen, Hackfrüchten Futtergetreide angebaut wer⸗ den. Dieſe Umſtelluna kommt den Bedürfniſſen der Haupk⸗ ahnehmer entgegen. Schon im laufenden Jahr hat man mit der Ausweitung der Anbaufläche für Oelfrüchte erfolaver⸗ Schon im — Frechende Anfänge gemacht Zum Teil furde de Ufgärt⸗ ſche Bauer durch den Ahſchluß bon Anbauverträgen zum feldmäßigen Anhau von Oelfrüchten angeregt. UHeberhaupk wird dieſe Umſtellung in erſter Linſe dem ungariſchen Bau⸗ ern zugute kommen, der bei planmäßiger Ausweitung dieſer Kulturen ſeine Ahſatzſorgen loswerden wird und außerdem noch in den Genuß recht beträchtlicher Erlöſe gelanat. Inzwiſchen dürften auch die letzten Spekulanten einge⸗ ſehen haben, wo auf die Dauer ihr Vorteil lieat. Die gün⸗ ſtige Entwicklung des Deutſchlandgeſchäftes iſt für Ungarn auch durch den Krieg nicht geſtört worden. Von ſeiner ge⸗ ſamten Agrarausfuhr hat Ungarn etwa zwei Drittel nach Deutſchland abſetzen können. Und Deutſchland war auch der einzige Partner, von dem Ungarn die dringend benötigtem Induſtrieerzeugniſſe beziehen konnte. Das Reichsnähr⸗ ſtandsgeſetz verſetzt uns heute in die Lage, auf Grund der genauen Kenntnis des inneren Marktes mit jedem anderen Lande diejenigen Handelsverträge abzuſchließen. die im bei⸗ derſeitigen Intereſſe liegen Da unſer innerer Markt ge⸗ ordnet iſt können wir ſede Menge von außen hereinnehmen⸗ Durch die innere Marktordnung haben wir die außenpoli⸗ tiſche Handelsfreiheit wiedergewonnen. Auf Grund dieſer Entwicklung hat ſich eine bemerkenswerte Verlagerung un⸗ ſeres Außenhandels gegenüber der Zeit vor 1933 vollzogen. Der Anteil der ſüdoſteuropäiſchen Länder an der deutſchen Ausfuhr hatte ſich ſchon vor dem Kriege gegenüber 1932 mehs als verdreifacht und ſtellte damit einen beachtlichen Prozenk⸗ ſatz unſerer Geſamtausfuhr dar. Dieſer ſchöne Erfolg unſe⸗ rer Ausfuhrwirtſchaft beruhte darauf daß wir dieſen Län⸗ dern in ſteigendem Maße ihre Erzeugniſſe abnehmen konn⸗ ten, für die ſie auf der Suche nach Abnehmern waren, Durch die nationalſozialiſtiſche Agrarpolitik konnten wir im swe⸗ fentlichen dieſe Lieferungen aus dem Südoſten ſichern. Auch in anderen Teilen läuft der politiſche und wirk⸗ ſchaftliche Aufbau des neuen Europas weiter, ohne noch von England geſtört werden zu können Ein beredtes Zeichen hierfür war die Königsberger Oſtmeſſe. Ganz ahgeſehen von dem wirtſchaftlich⸗techniſchen Vorgang dieſer Meſſe. wird jeder, der politiſches Augenmaß beſitzt, dieſe Meſſe auf der ſich faſt ganz Europa und das rieſige Aſien ein Stelldichein gaben, als eine vitale Lebensäußerung des neuen Europas ind als ein politiſches Faktum erſten Ranges werten. Dieſe Veranſtaltung gab auch Gelegenheit, der Welt zu zeigen. mit welcher Kraft und mit welchem Verantwortungsgefühl das deutſche Volk ans Werk geht um den mit dem Schwert geſicherten Lebensraum für ſeine Inſaſſen zur höchſten Ent⸗ faltung zu bringen worin ja nicht nur eine wirtſchaftliche, ſondern auch eine ſoziale Leiſtung zu erblicken iſt. Dies wurde auf der Oſtmeſſe einmal für den Weichſelraum vom Generalgouverneur und Reichsminiſter Dr. Frank darge⸗ legt. Dr. Frank begründete hierbei die Notwendigkeit, dem Geſamtgefüge des deutſchen Oſtens ein feſtes Fundament zu geben. Er betonte, daß über die öſtlichen Intereſſen hin⸗ aus Deutſchland zu einer ſinnvollen und zweckmäßigen Gliederung ſeines Wirtſchaftsraumes einſchließlich des Oſtens kommen werde, um durch eine Intenſivierung aller Teile zu einer Steigerung der Geſamtwirtſchaftspotenz des Reiches zu gelangen. Hinſichtlich der Erſchließung indu⸗ ſtrieller Einrſchtungen im Generalgouvernement kündigte Dr. Frank die Gründung einer zentralen Inſtitution an, die alle Werke umfaſſe, die als frühere polniſche Staatsbe⸗ triebe jetzt unter nationalſozialiſtiſcher Führung zu großen Leiſtungen gelangen werden. Obgleich das Generalgouver⸗ nement im weſentlich agrariſch ſei, beſitze es von volniſcher Seite nicht annähernd ausgeſchöpfte Möglichkeiten, Eiſen und Oel zu fördern. Die Steigerung der Erträgniiſſe dieſer Bodenſchätze ſei ohne weiteres gegeben. Die jetzigen Ergeb⸗ niſſe wieſen berefts auf ins Auge fallende Fortſchritte hin. Der Güterverkehr, den die Deutſche Veichsbahn im großdeutſchen Naum — zu bewältigen hat, iſt gewaltig an⸗ geſtiegen. Olerjahresplan, Vüſtungsbetriebe, Verſor⸗ r 1 gung der Bevölkerung und darauf an, jeden vorhan⸗ denen Güterwagen bis zum letzten auszunutzen. 5 5 5 4 8 ihre Aufgabe nur, wenn ſte rollen! Jede Stunde, die ungenutzt bleibt einerlei ob det Wagen leer oder beladen ſtillſteht bedeutet den Ausfall wertvollen Caderaumes und unnötige 10% zu verringern, ſo ſtehen täglich viele Hunderte, ja Tauſende von Magen der Wirtſchuft zuſätzlich zur Oerfügung. N Tragfähigkeit hinaus. n des Güterumlaufes. Menn es gelingt, die Stillſtandzelt der Güterwagen nur um Laſſen Sie nichts Un derfacht uni durch beſſere Organiſation, zweckmäßigen Arbeitseinſatz oder kräfteſparende techniſche Hilfen das Be⸗ und Entladen zu beſchleunigen. Autzen Sie den Taderaum : bis zum letzten Kubikmeter aus und beladen Sie den Wagen bis zum Cadegewicht, nach Mog lichkeit aber bis zur Tragfähigkeit im innerdeutſchen Verkehr jetzt ſogat bis zu looo kg über die Jiuwl der Deutschen Veichsbahn und Du hilft Dir ſelbſt Au jeden Wagen kommt es aa? Caderaums zur Folge. bunden ſind. ladung an Sonntagen. mäßig und betriebsſicher verladen. 7—— Beachten Sie dieſe lo wichtigen Kegeln für den Verfrachter! 1. Güterwagen ſchnellſtens be· und entladen. Nück⸗ gabe der Wagen möglichſt vor Ablauf der Cadefriſten; Aderſchreitung der Ladefriſt hat Ausfall wertvollen 2. Wagen rechtzeitig und nur für den tatſächlſchen Bedarf beſtellen. Angebotene Srſatzwagen verwen⸗ den, ſelbſt wenn kleine Anbeguemlichkelten damit ver⸗ 3. Pünktliche An- u. Abfuhr der Güter. Mit der Be und Entladung ſogleichnach Wagenbereſtſtellung beginnen. 4. Für Güterwagen gibt es ſetzt keine Sonntagsruhe. Daher Güter, wenn möglich, auch Sonntags verladen. Für eingegangene Güter beſteht die Pflicht zur Ent⸗ 5. Güterwagen beim Be- und Entladen nicht be⸗ ſchädigen. Lademaße innehalten. Güter ordnungs⸗ Vine ausſchneiden, aufheben und immer wieder leſen! . 6. Durch zweckmäßige Ladegeräte und Hilfsmittel das Be- und Entladen erleichtern. 7. Auslaſtung der Wagen bis zum LCadegewicht und nach Möglichkelt jetzt im innerdeutſchen Verkehr bis 1000 kg über die Tragfähigkeit. Naumerſparnis durch geſchicktes Stapeln der Güter, ganz beſonders durch ſachgemäßes und überlegtes Verladen ſperriger Güter. 8. Nicht mehr Güter zu gleicher Zeit beziehen, als rechtzeitig entladen werden können. 9. Entladung ſogleich beim Eingang der Verſand⸗ anzeige des Abſenders oder bei der Voraviſterung durch die Güterabfertigung vorbereiten. Fuhrwerke und Ladeperſonal ſchon im voraus für die Zelt der bevorſtehenden Entladung freihalten. 10. Frachtbriefe und ſonſtige Begleltpaplere ſorg⸗ fältig ausfüllen zur Vermeidung von Irrläufen, ö 0 83 8 5 Danuile ad der„, Perpetüa Roman von Axel Rudalph. 35 Lohmann ſchaut ſinnend dem leiſe vor ſich hin wei⸗ nenden Mädchen nach, bis ſich die Tür hinter ihr geſchloſ⸗ ſen hat. Dann ſetzt er ſich an die Schmalſeite des Karten⸗ tiſches und macht eine einladende Handbewegung. „Bitte, wieder Platz zu nehmen, meine Herren! Die Entſcheidung über dienſtliche Angelegenheiten an Bord liegt beim Kapitän. In dieſem beſonderen Falle habe ich Sie jedoch hergebeten, weil ich Wert darauf lege, auch Ihre Meinung vorher zu hören. Wie denken Sie über die Sache?“ „Wir brauchen gar nicht lange darüber zu reden, Herr Kapitän“, ſagt der Ingenieur Außenried empört.„Ich jedenfalls bedanke mich dafür, mit einem Menſchen zu fahren, vor dem jeder anſtändige Seemann ausſpuckt!“ „Wenn er nur einen falſchen Namen angegeben hätte, das wäre noch verzeihlich“, ſtimmt der Schiffsarzt bei. „Aber das andere, nee, dafür gibt es keine Entſchuldi⸗ gung!“ „Eine ausgewachſene Schweinerei iſt das, was ſich dieſer Kapitän von der„Potomac“ geleiſtet hat!“ „Wir wollen ruhig bleiben, Herr Außenried.“ Loh⸗ mann winkt dem entrüſteten Ingenieur begütigend zu. „Ich ſelber erinnere mich nur in großen Zügen des Falles „Potomac“. Aber Herr von Rendorp ſagte mir vorhin, daß ihm noch die Einzelheiten gegenwärtig ſind. Wie iſt das alſo, lieber Rendorp? Wiſſen Sie genau, wie der Fall damals lag?“ „Jawohl, Herr Kapitän! Zufällig war mein Schul⸗ freund, der Rechtsanwalt Dr. Marenbrink, damals zu Studienzwecken in Amerika und hat dieſem Prozeß als Zuüſchauer beigewohnt. Wir trafen uns ſpäter in Ham⸗ durg, und als er mir von ſeinen amerikaniſchen Eindrucken berichtete, erörterten wir natürlich lebhaft gerade dieſen für uns Seeleute ſo intereſſanten Prozeß. Daher kann ich Ihnen die Einzelheiten berichten.“ „Sehr ſchön, lieber Rendorp. Dann bitte mal.“ Der Erſte Offizier räuſpert ſich.„Ich muß voraus⸗ ſchicken. Herr Kapitän, daß ich natürlich nur wiedergeben kann, was ich von Dr. Marenbrink weiß. Da er jedoch unparteiſch und Fachmann iſt, ſind ſeine Angaben wohl glaubwürdig. Alſo: Der amerikaniſche Dampfer„Poto⸗ mac“ ſtrandete in der Nacht zum 16. Oktober 1933 bei den Matanilla⸗Riffs. Das Schiff war unterwegs von New⸗ York nach New Orleans. Menſchenleben waren bei dem Untergang der„Potomac“ nicht zu beklagen. Es wurde durch Augenzeugen in der Gerichtsverhandlung feſtgeſtellt, daß der Kapitän— eben dieſer Jep Boyſen— nach dem Auflaufen mit vorbildlicher Umſicht gehandelt hat, und daß es ſeinen Maßnahmen zu danken iſt, daß die Beſatzung der„Potomac“ vollzählig und in guter Ordnung das ſinkende Schiff verlaſſen und die Bahamas erreichen konnte. Der Kapitän ſelber verließ als letzter das Schiff. Andererſeits aber wurde unzweifelhaft feſtgeſtellt, daß Kapitän Boyſen für den Untergang ſeines Schiffes voll verantwortlich war. Er hatte von ſeiner Reederei Befehl, von New Pork nach New Orleans zu fahren. Aus den Schiffsbüchern wie aus den Zeugenausſagen des Steuer⸗ zum zeitgertreib Silbenrätſel: Aus den Silben an— an— ar— ba— baum— be— be— bel— bet— bis— blau— burg— ca chen— chie— de— dee— del— der— die— do— do— e— e erd— gard— ger— hall— hei— i— i i in im keit klub— kna— kun— kür la— mann— mi— mik— na— na— nach— nal— o— ot— pe— puls— ram— rei— reich— ri rin— ro— ros— ru— ruck— ſa— ſack— ſer— ſtahl— ſtar— ti— to— trau— tum— um— wein— zent— bilde man 26 Wörter, deren erſte und letzte Buch⸗ ſtaben, beide von oben nach unten geleſen, eine Betrach⸗ tung ergeben(ſt= ein Buchſtabe): 1. ſüße Frucht, 2. griechiſcher Gott der Liebe, 3. Sol⸗ bad in Oberbayern, 4. junger Menſch, 5. Sportvereini⸗ gung, 6. geſetzloſer Zuſtand, 7. Nebenwohnerin, 8. Garten⸗ frucht, 9. ſpaniſche Herrſcherin, 10. Farbe, 11. innerer An⸗ trieb, 12. Stadt in Pommern, 13. Geiſtesprodukt, 14. Holz⸗ gewächs, 15. Hochſchullehrer, 16. Beethovenſche Sympho⸗ nie, 17. Wanderzubehör, 18. Erkrankungszeichen, 19. Stadt in Oſtpreußen, 20. Auffahrt für Wagen, 21. Geſichtsſpiel, 22. Vorname Bismarcks, 23. Geſamtbeſitztüm eines Volkes, 24. chemiſcher Grundſtoff, 25. Schulfach, 26. Hunderaſſe. Verſchmelzungsaufgabe. 8 Aus vorſtehenden 15 Wortpaaren ſollen Wörter fol⸗ gender Bedeutung gebildet werden: 1. Kurt Nokoſch= beliebtes Getränk, 2. Anni Freite- Waffengattung, 3. Zunge— Niet= verwerfliche Eigenſchaft, 4. Nogi— Bar- unfeiner Menſch, 5. Bürge Linne Ort am Bodenſee, 6. Buſch—Lauf= bekannter Film, 7. Gieſe Bern— Stadt in Thüringen, 8. Gert Reis- Teile der Orgel, 9. Biene-Haus Beförde⸗ rungsmittel, 10. Sagan—Kai— Stadt in Japan, 11. Poſe—Tag— Abkürzung für ſtaatliche Schutzeinrichtung, 12. Hirl—Jacht S aſtronomiſcher Begriff, 13. Oka— Preis erzählen Sie folge 34 nimmt ab. die Verdauungsorgane ein allgemein belebendes un Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt, der vielen, die ihn regelmä bis ins hohe Alter wurde. So berichtet Frau Angela Kamp(Bild nehenſtehend), Hausfrau. Düſſeldorf. 22 g„Ich hin jetzt 72 Jahre alt und 15 le mi ig Kloſterfrau⸗Meſiſſengeiſt nehme, mallgemeinen fre ſchwerden, wie Appetitmangel S 8 ſoſigteſt und Stublbeſchwerden ſind bei mir beboben. Ich füble mich rüſtig und eim m 16.3. 40; ichregelm den, die in meinen Jahren auftreten. Altersbe g kann noch gut laufen. Weiter Herr Georg Klintzert. Buchb begann ich ſtark zu altern. Ich begann zittrig die ne e Arbeit ſchwer wurde. iſt erſtaunlich. Ich möchte deshalb allen älteren Leuten raten, da Mel 19 machen, ſondern 55 ie ihn ben Pan 5 — Den bekannten Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt in der Apotheßker oder Drogiſten in Flgſchen zu nicht bei Ibrem nächſten Einkauf! Bei zunehmendem Alter treten auch mancherlei nerpöſe Beſchwerden it 5 kannte: die Widerſtandsfäbigkeit des Organismus gegen Geſundheitsſtörungen 5 ſind nicht mehr ſo 1 oder ſonſtige Beſchwerden, von denen man früher nichts wußte, melden ſich. Nun ſollte man nicht warten, bis ſich ernſte Krankheſtserſcheinungen zeigen ſondern ſchon bei den erſten 8 e ies geſchieht häufig mit den Geſamtorganismus ſtärkendes Mitte 115 den Anfälligkeiten gegenüber 8 macht. Solch ein Mittel iſt er, Wuppertal⸗Barmen. Acker⸗Str. 17 am 7.5.40:„Vor 2 Jahren u werden, ſchlief ſchlecht und wurde WPlelſſe im Gehen, ſodaß mir a wandte ich re an de g Kloſterfrau⸗ ie nicht nur einen uen Packung mit hen drei Nonnen erhalten Sie bei Ihrem M. 2.80 und 1.65(Inhalt: 100 und 50 cem). Vergeſſen Sie ihn manns und der Beſatzung ergab ſich einwandfrei, daß Kapitän Boyſen Befehl gegeben hatte, die übliche Route zu verlaſſen und vom 28. Breitengrad ab den Kurs ſüd⸗ öſtlich zu legen. Er wollte anſcheinend über die Bahama⸗ Banks zwiſchen Bahama, Island und Great Abaco hin⸗ durchſteuern. Ein Umweg, der durch nichts zu rechtfertigen war. Das Wetter war gut, und es lagen keine Sturm⸗ meldungen aus der Florida⸗Straße vor. Der Steuermann der„Votomac“ hat darauf hingewieſen und vor dem ge⸗ fährlichen Fahrwaſſer bei den Bahama⸗Banks gewarnt, mußte aber natürlich dem Befehl ſeines Kapitäns nach⸗ kommen. In der nächſten Nacht bereits trat das Unglück ein. Die Abdrift muß falſch berechnet worden ſein, denn die„Potomae“ lief in voller Fahrt auf das Riff auf.“ „Hat Kapitän Boyſen vor Gericht keine Erklärungen über ſein merkwürdiges Verhalten gegeben?“ „Darauf wollte ich eben kommen, Herr Kapitän. Dr. Marenbrink erzählte mir, der angeklagte Kapitän Boyſen habe ſich ſehr ruhig und geſchickt verteidigt. Er hat nach⸗ gewieſen, daß die Strömung nördlich vom Matanilla⸗Riff in den amerikaniſchen Seekarten ungenau angegeben und daher die falſche Abdrift⸗Berechnung zu erklären war. Aber auf die Frage des Richters, warum er überhaupt das Schiff zwiſchen die Bahamas geſteuert habe, vermochte er keine Antwort zu geben. Schließlich mußte er zugeben, daß er eigenmächtig und ohne zwingenden Grund von dem üblichen Kurs abgewichen war, und das entſchied natürlich ſein Schickſal. Kapitän Boyſen hatte während der Verhandlung all⸗ gemein einen guten Eindruck gemacht, auch die Tatſache, daß die glückliche Rettung des Beſatzung ſeiner Umſicht zu danken war, fiel ins Gewicht. Er wurde zu der ver⸗ hältnismäßig milden Strafe von einem halben Jahr Ge⸗ fängnis verurteilt. Kapitän Boyſen nahm das Urteil ſofort an und hat auch ſpäter keine Berufung eingelegt. Wo er dann ſpäter geblieben iſt, entzieht ſich meiner Kennt⸗ nis.“ „Iſt ja verſtändlich, daß er ſich einen falſchen Namen und falſche Papiere beigelegt hat“, nickt der Schiffsarzt „Als Jep Boyſon hätte ihn ſchwerlich jemand angeheuert, nicht mal vor dem Maſt.“ „Aber wir wollen doch eines dabei nicht vergeſſen“ nimmt Kapitän Lohmann ruhig das Wort.„Dieſer „Schweinekerl' hat por noch nicht 48 Stunden unter ſchwer⸗ ſter Lebensgefahr einen pflichttreuen Seemann von der brennenden„Bannoeburn“ heruntergeholt und gerettet. Damit hat er vorgeſtern ein gut Teil ſeines früheren Tuns durch braves Handeln wettgemacht.“ Kapitän Lohmann bricht ab und blickt nach der Tür, in der der Matroſe Jürgen Voß erſchienen iſt.„Was haben Sie, Voß?“ „Meldung vom Dritten Offizier, Herr Kapitän. Fahrgaſt Fräulein Dahn hat verſucht, über ſpringen.“ Lohmann fährt auf. verhindert worden?“ „Aye, Herr Kapitän. Der Dritte wir haben ſie wieder an Bord geholt.“ „Gott ſei Dank. Berichten Sie mal, Voß. Wie iſt das zugegangen?“ Als Jürgen Voß ſeine Meldung knapp und ſachlich beendet hat und das ihm von Lorenzen übergebene Be⸗ weisſtück, die Bankanweiſung Caſtenſkjolds, vorgewieſen hat, läßt Kapitän Lohmann den Matroſen abtreten und wendet ſich mit ſehr ernſtem Geſicht an ſeine Offiziere. Der „Fräulein Dahn? Sie iſt Offizier und ich— —Südfrucht, 14. Galla— nicht Sine Don= alkoholiſches Getränk. Die Anfangsbuchſtaben der richtig gefundenen Wörter ergeben, von oben nach unten geleſen, den Wunſch jedes Deutſchen. Die richtige Moundssbren und Zahnstein 8 Wehren Sie ab durch die stark-· Wirksame e N NIVEA-Zohnpaste die alle Vorzüge veteint. Oft de dtobe tube! kleine übe: 2 BEB Silbenſuchrätſel. Euripides— Telepathie— Abensberg— Ungarn Orangeade— Miſchling— Tomate— Freudenſtadt— Desdemona— Howard— Türkei— Einem— Irland — Aphrodite— Menſchenwerk— Zulukaffer— Erdteil. Vorſtehenden Wörtern iſt je eine Silbe zu entnehmen. Aneinandergereiht, ergeben ſie ein Zitat von Schiller. Für die Wanderzeit. „rl n- ür u- e., burg- roh. Vj Eo 2* 8 u a.—— Stralſ.... end[ Schie- u. r Ma.. 3 An Stelle der Punkte ſind paſſende Buchſtaben ein⸗ g ehen ſo daß die Namen von 17 deutſchen Orten ent⸗ tehen. Die ergänzten Buchſtaben nennen im Zuſammen⸗ hang ein altdeutſches Sprichwort. Zitat im Verſteck. Seher— Wirkung— Teſtament— Aſchenregen— War⸗ nung— Blindenheim— Wörterbuch— Eiſenwand Schirm— Andaluſien— Mark Jedem Wort iſt eine Gruppe von drei aufeinander⸗ folgenden Buchſtaben zu entnehmen(dem letzten nur ein Buchſtabe). Aneinandergereiht und in Worte eingeteilt, ergeben dieſe Buchſtaben einen Ausſpruch von Hebbel (ſch= ein Buchſtabe). 1. 7777 die man in jüngeren Jahren nicht rfolg durch das den ig nehmen, ein treuer Helfer eltdem von den Beſchwer⸗ chlaf⸗ liſſengeiſt an. Der Exfol 2 erſuch mit Kloſterfrau⸗ ego- Henkels Wesch. und Blech. Sode ended * Bord zu igvogel, 15. Karat 25„Meine Herren, da hätten wir einen neuen Plusvunkt Do en Fos*. 1 995 Jep Boyſen. Ich ſelber kann nicht umhin, ihm in Gedanken da etwas abzubitten. Ohne ſeine Wachſamkeit wäre Fräulein Dahn ſicherlich das Opfer eines gewiſſen⸗ loſen Schwindlers geworden.“ 5 Nicht nur Ingenieur Außenried, auch der Erſte Offi⸗ Zier macht ein bedenkliches Geſicht.„Herr Kapitän, halten Sie es wirklich für möglich, darüber hinwegzuſehen, was dieſer... Bohſen iſt?“ 5 f ö Wer ſagt das, meine Herren? Er wird ſich ſelbſt⸗ derſtändlich wegen der Benutzung falſcher Legitimations⸗ zapiere vor Gericht zu verantworten haben. Ich wollte ir hoto nsr an Fdio for Horr 7 T 0 lur betonen, daß dieſer Herr Boyſen trotz alledem den Au⸗ pruch darauf erheben darf, nicht einfach als ein Schwind⸗ er und Verbrecher von uns gewertet zu werden.“ (Fortietzung folat.) 2 e nnen anuuu rr Wochenküchenzettel Anregungen für die Zeit vom 26. 8. bis 2. 9. 1940. Montag: morgens: Malzkaffee, Vollkornbrot mit But⸗ ter; mittags: Dicke Suppe mit grünen Bohnen und Tomaten mit Wurſt eingeſchnitten; abends: Brotpudding(aus Reſten) mit Zwetſchgenkompott, Pfefferminztee. Dienstag: morgens: Müsle mit Haferflocken, ge⸗ riebene Gelberüben und Vollkornbrot; mittags: Gefüllte Tomaten mit Kräuterquark, Bratkartoffeln; abends: Wurſt⸗ ſalat, Gurkenſalat mit reichlich gewiegten Kräutern, Schalkar⸗ toffeln, Schafgarbentee. Mittwoch: morgens: Vollkornmehlſuppe und Butter⸗ brote; mittags: Graupenſuppe, Mangoldgemüſe, Kartoffel⸗ 5 abends: Schalenkartoffeln und Sauermilch, Rettich⸗ rote Donnerstag: morgens: Deutſcher Tee, Vollkorn⸗ brot, Tomaten⸗Apfelmarmelade; mittags: Gefüllte Kraul⸗ köpfchen, Tomatenbeiguß, Schalkartoffeln; abends: Reſte der Krautköpfchen vom Miktag und Bratkartoffeln(aus Reſten der Schalkartoffeln), Buttermilch. Freitag: morgens: Malzkaffee, Vollkornbrot, Toma⸗ ten⸗Apfelmarmelade(vom Donnerstag); mittags: Dicke Erb⸗ ſenſuppe, Grünkernklöße und verſchiedene Salate; abends: Reſte der Suppe, bunte Quarkvollkornbrote. — ——— F Samstag: morgens: Milchſuppe mit eckei Vonkornbrote: mittogs: Gedämpfter Kabelfau, Gelb f gemüſe, Schalenkartofſeln; abends: Apfelpfannkuchen, Spitz⸗ wegerichtee. Sonntag: morgens: Kinder: Kakao, Erwachſene: Malzkaffee, Hefezopf(ſelbſtgebacken); mittags: Klare Ge⸗ müſeſuppe, Spätzle, Tomalen⸗Gurkenſalat, Rindbraten; abends: Rettiche, verſchiedene Käſe, Butter, Vollkornbrote, Apfelſcha⸗ lentee. * Tomatenmarmelade mit Aepfeln(ein guter Brotaufſtrich zur ſofortigen Verwendung): Gleichviel Tomaten und Aepfel (Fallobſt) werden, nachdem ſie von ſchlechten und wurmigen Stellen befreit ſind(Aepfel nicht ſchälen), zerſchnitten und ohne Zugabe von Waſſer weichgekocht und durch ein Sieb geſtti⸗ chen. Das ſo gewonnene Mark wird abgewogen. Auf 1 kg Mart nimmt man 0,75 kg Zucker. Das Mark wird aun zuerſt ohne Zucker 10 Minuten gekocht, dann gibt man den Zucker zu und kocht nochmals 10 Minuten. Zubinden und aufbewahren wie üblich. Deutſches Frauenwerk, Aht Nolkswirfſchaft⸗Hauswirtſchaft. Gau Baden. Der inhaltsvolle Satz. Raum hat mal einer ein biſſel vas, gleich gibt es welche, die ärgert das. In dieſem Satz ſind elf Wörter enthalten mit der nachſtehenden Bedeutung. Die Buchſtaben der zu ſuchen⸗ den Wörter ſtimmen mit den obigen Buchſtaben überein. Die Anfangsbuchſtaben der Wörter nennen den Verfaſſer des Satzes(ch- ein Buchſtabe). 1. Büffel, 2. Nebenfluß der Elbe, 3. Verzeichnis, 4. Bekleidungsſtück, 5. männlicher Vorname, 6. Pfütze, 7. Gewerbetreibender, 8. Gepäck, 9. Scherz, 10. Handwerkszeug, 11. Stadt in der Mandſchurei. Auflöſungen aus voriger Nummer: Silbenrätſel: 1. Georgien, 2. Egeri, 3. Mar⸗ ſeille, 4. Edam, 5. Ilſe, 6. Neidenburg, 7, Euphrat, 8. Sues, 9. Gobi, 10. Engadin, 11. Rhone, 12. Niger, 13. Eibſee, 14. Hondo.—„Gemeines gerne hören iſt gemein.“ (Dante: Inferno.) Spruch nach Punkten: Zirkusmanege, Sauer⸗ ampfer, Drängelei, Rotdorn, Regenmangel, Sonnabend, Waſchſeide, Carnegie, Rammklotz, Ueberſchneidung, Freun⸗ deskreis, Entlein, Unpäßlichkeit, Kantine, Zahnnerv. Schachſpieler, Halbleinen, Stammvater, Wanderſtab, Ka⸗ lender. Man empfängt den Mann nach ſeinem Kleide und entläßt ihn nach ſeinem Verſtande. Was ſoll ich ihm in's Feld ſchicken? Wenn Sie ſich dieſe Frage wieder einmal überlegen, dann denken Sie doch daran, auch ein Sepſo⸗Tupfröhrchen mitzu⸗ ſenden. Das kann jeder im Felde gebrauchen. Denn dieſes handliche und bruchſicher verpackte Fläſchchen, das ſich bequem mitführen läßt, enthält Sepſo⸗Tinktur, die ſich ſeit über einem Jahrzehnt zur Desinfektion und Wundverſorgung bewährt Hat. Das Sepſo⸗Tupfröhrchen, das Sie in allen Apotheken und Drogerien zu RM.—,49 erhalten, eignet ſich beſonders zur Desinfektion von kleinen Wunden und Pickeln, zur Verhu ang von Entzündungen ſowie zur Anwendung bei Inſektenſtis zen. Hüpnereugen- Iropfen AHUkO Belro sterk. Grohe 1 Zu heben in allen Fachgeschäften LINGNIR- WERKE DRESDEN — „Zum Wochenende! u., Zum Zeitvertreib“ Nr.g4 erſcheinen als Betlage. Pl.⸗Nrah. Ur die auf dieſer Seite e Anzeigen iſt der Verlag der vorliegenden eitung nicht zuſtändig. Verantwortlich für die Schriftlettung Kurt Winkler, ür Anzeigenteil Carl Görg. Verlag Sonntagsblatt Deutſcher Proving⸗Verleger⸗ ſämtlich in Berlin SW 68, Lindenſtraße 101/102. 5 JJ ˙——ᷣ—-̃ĩ7Ü—ÜÜ—!:r.!.!......!...!.....!..... n usdaunmpliea ai zom uuvg abc uscpincz uehung tech epi teig seheg A dana oon puquebnſz ueufe an o Szuh pu uu bog gun ug zuvanoſlere udo uetunggz ug uechhiane ei bund muh sz dee eee en oi uenvaquebnz ueusgacpfebusuuuboine meu ct de uva uehof ne og ue dug mpg en ene eee Uobvaſas jdnogegn sog gen pq jequnealeg bus ufqbaenudznode aaa nvag sagup; quenz n e eee n hene ee ene lezeueid gun ꝙæpoaz sen ueagog usbiusq da ꝙau uleg 1da quvavch ocp ea 400 sip unten uelhvi usjeig sv ie geg guvaoc)h uvm une uellnw ng uebol sva ois ab chungen sie en ugug uvu god Jelsecng aegno gu 8 nespnlgc ze eue ig uege anu usa nova duzef gun guppauegz zushelur nu uss un uebuncznuueg uslolbjolae eig ou pur alplangz 00 eilang unn gun zusheunegga sv u utgeusbur ho ue Sheet ae eee e ec gg sollen sign 1 pnaquelec uebunl 860 gun 250 abc guphaus gz sjeubebeg jp hi ubm une unvz Muc i gn eee een ee ee wein e nba düse dün qupnfquegz jeucpeaehsno nv uengnza⸗ ö ufel ng billnilzeqn sanle⸗ ande ue ee e be e eee ung; n Uscpead ag: nu aeg sobnunuzea sebfeuse use anu duge aqnuebeb Bupjusqunzt uach ac uvu gol unn a0, ul Sonb op epneqe zocken ee en eee aun ueseaisa aufegz eig nen in eg uelang Usgezuel Bujusvaz uneg aue z sn anu sbu pur an nb uvu aun ueaqp lebe sn za uga pe an ue mogebqp uebog uud nu uud en 4 ahh hegt ueſegeag aaa ang ueagolnenu usze geb ein aun uelngzebuv opt zog uud uo unc et e eech ene ee ed inpabg 4e ano ueutuimlaea ne api usa un dusq is uaue aol binga unc un ueeuvb us ac nac n nus bucpuſcpang aun inneg usgequ 10 An Snob eig eb ed den anu ans uebaeqasaen Hon uequ eus neue ehe ee e lee usunuhln lun eil ahm pn neue cru uva nN. usuhejinèeqo Poqmeg use sva uezuhv oi nog uebeimqcpſ nvag dufel gun guppauegz „Alegund un jpu ugs a0 pi oa menen ect eee air uso egupzlun jeza af z phaunen 440“ „bunſgz olleg aun enpotuse e n so uohbulag zae g suf gun uejogqvo zeig shon 520 end un pi lb dz so uebogz used ana usbacmu ueugg ph Suben eee le e e e“ eunublne n uod inv eaupch ei eber gquvavg „h bigusanau Buiqequn se gog cpu daun e een eee ee e eee! 8 72 * 2 * 7212 95 * 100 9 2 25 40 zaeg su and ne Seesen un Inv uteuänch used u Bangeuuonz uses fen o dana usbzom gun“ 5„usagol eſnoc pon uuns an ee eee ie ee e teig bihng abe ujea dog juspom ne ueagof neh cpo % u eee ee eee een ee n e et“ ohe and uomaun wehe uu i gun vun , saeluunegloch seg dene neue dig Wan uss usgzeq 40 zen dub cue eee eee eee eg quegpfüng uenvi un anch avock ue gun sqn gun beg deen ene ene eee bene e egen ou Acplageg zuvanozleug meg goa uswunpg ue lezun anz zuebodeb uespſ zebiagouz gun ungeleſgg z&equabva jezungeavapg svo uf jeluſch eule! au cee geen ec een en münnbeunncc en F odungg ae uspplsvich ue ue ne usnenvz aping uilſpquu nahe meg zen sjzuunc se leddnu eiplasqnugen eig n echo nozqlerd aon 0 unsbulg gupzl 4en vic ohung ggg zus eigz va uelloneg gun ul bo segogz⸗Fungigz seg munvauduug ene 40 9 ö usuugz ne ueuholnea uc nut gezsog ue plungz ogg nage a0 ou anu qed uebi pu Seins ue un Spnaquolecß use mee ae 914 ppa geb uujcoch useuse ogunzg oelelg dog aq ono gun u geqief uscpluezdg uagleg dig Inv 0 luz unztz uduugz unz oppg ou svn Ubjeb oog eie uso une ea en r ein ee add sn use jon uud un jvmuupe Gou fen aun gab pu uso sabpcuebnz pee pnagedupc gene unc „Iuejogcppu anunp! aeg sog eic gg eng eig use igueqd eme uebnubze g esa Juen mau ov uud uno ei eien unzs 08“ „nagut aa deu en ene s“ * a„ufo ueuhg jeg usbogz aeg hof uuvgz teſpckt quscpeackue Pnavu usunnoz oe use eee af usbadum aun ue! eino vu puhaupeaalqie! 1 allvr p ehen ee e e e ee ee »Snbuig ude nba ecpvag Snaquolſech apquello seuhac seg jgogz eig ei Abrma uuvc zept uewpoackheh uv son gage uteg uoa spais di ene sn usnocngog segnen Jequnabeg Lupb api seanbquuezasaun epa auen sang nvag uegetplgvaea ng selnvch 80 nvag 40 uda cpi aun ue ue af nessulmcplun aeanz vie use qu auvi anz dig zeqaca aeumuuhogz mo uengnm eie Fushe seine uegnealsbpgsſangach ung zebupf icplu 20 bi mem unu“ unnd Snzquellecg u god„og“ 01 10 90 5 4 225 4 570 15 1 1 75 8 78 45 111 Ain! ne pe eee er f 81 e I v 0¹ inc e anch 5 5 8 258 5 ce 1 10 0 61„ 8! ee l e e eee e vie ei 81 6 ive 8 be L nog 9 unc 7 5p. 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F Seid uus uf unos nen un ce en neige e ene r ple pozuic duenne deen de een eee eee e; ⸗abgpnvagz ua eee en aud 8 umpvogz ſckoieguſqng F 1g died eurg) mabnheqn nei uga denne mod ohr neee eee eee ͤ mon ene, F zueejdunad use ihn Mee wen eee een, pin ſdcegugug used faebaeg; zualboumz 100 ualnouma 7 „ Langſam nut ſchleppte ſich die Unterhaltung am Tiſch hin. Dina war in Unruhe. Es war ihr peinlich, ſich allein von Garand nach Hauſe fahren zu laſſen, aber ſie wußte auch nicht, wie ſie anders heimkommen ſollte. Unausgeſetzt ſann ſie über einen Ausweg nach. Dem Ehepaar Wendt⸗ land waren Garands frühere Bemühungen um ſie natür⸗ lich bekannt, und wenn ſie ſich nun von ihm nach Hauſe fahren ließ Urſel Wendtland unterdrückte ein leichtes Gähnen. „Wo nur Marleen bleibt! Es wird Zeit, ans Nach⸗ hauſegehen zu denken.“ „Nur ein paar Minuten noch, kleine Frau“, antwortete eine Stimme hinter ihr.„Laſſen Sie einem Freunde wenig⸗ ſtens Zeit, Sie zu begrüßen!“ Ueberraſcht wandte ſie ſich um. N „Herr— Heſſenbruch? Wirklich! Das iſt aber nett! Ein guter Stern, ſcheint es, der Sie ſo ſpät noch herführt.“ Er drückte ihr die Hand. e „Einverſtanden mit dieſer Auffaſſung.“ Wendtland war aufgeſprungen. „Das iſt ja eine Ueberraſchung, Lothar! Willkommen in der Heimat, mein Junge! Wenn wir das gewußt hätten! Du wollteſt doch erſt übermorgen kommen?“ „Allerdings. Ich konnte es aber ermöglichen, ſchon heute hier zu ſein. So ein bißchen Fieber, weißt du, war natürlich auch dabei. Heimat bleibt Heimat, nicht wahr?“ Lothar wandte ſich zur Seite, um auch das andere Paar, das er beim Herankommen nur flüchtig geſehen hatte, zu begrüßen. Er ſetzte zu einer höflichen Verbeugung an. Sie blieb in den Anfängen ſtecken. Die Dame hatte ganz ſtill, wie erſtarrt dageſeſſen. Jetzt erhob ſie ſich langſam, wie unter einem Zwang. Eine Dame bleibt ſitzen, wenn ein Herr ſie begrüßt, ſo hatte man es gelernt. Dieſe Dame aber ſtand auf. Es kam ihr vielleicht gar nicht einmal zum Bewußtſein, daß ſie es tat. Ein zierliches, geſchmeidiges Perſönchen ſtand vor Lothar. Dina. Er war äußerlich ganz beherrſcht, aber in ihm begann e zu ſchwingen. Jetzt erſt verſtand er, was Urſel Wendtland mit dem Wort vom„guten Stern“ ge⸗ meint hatte. Hatte ſie wirklich recht damit? So war es immer: Wenn die räumliche Entfernung ihn von Dina trennte, ſchwand auch der Zauber, den ſie auf ihn ausübte. Dann begann die Vernunft zu 1 ſie beſtätigte das Urteil des Vaters, daß Dina Armbrecht nicht die richtige Frau für ihn, Lothar Heſſenbruch, ſei. Stand er ihr aber, wenn auch nach langen Zwiſchenräumen, wieder gegenüber, dann verloren die Ueberlegungen ihre Wirkſamkeit dann mußte er ſich wieder wehren. Gegen Dina? Oder gegen die Gründe der Vernunft? Dina ſchien ihm noch ſchöner und reizvoller geworden. Das helle Licht der Lampe lag voll auf ihrem Geſicht. Ihre Lippen lockten wie immer, aber ihr Lächeln hatte etwas unbegreiflich und ganz ungewohnt Hilfloſes. Ueberraſchung, reude, tiefe Beſtürzung— von allem etwas war in ihren Augen zu leſen. Was wird Lothar denken, wenn er Garand hier mit am Tiſch ſitzen ſieht? Dieſer Gedanke war es, der ihr in dieſen Sekunden jede Sicherheit nahm. N Jetzt erſt ſah Lothar ſie richtig. Mit Befremden ge⸗ wahrte er den eigenartigen Ausdruck auf ihren Zügen, den beinahe angſtvollen Blick, mit dem ſie zu ihm aufſah. Er ſtreckte ihr die Hand entgegen. „Fräulein Armbrecht? Da habe ich ja auch meine Ueberraſchung! Aber ich freue mich. Wie geht es Ihnen?“ Er ſagte nicht„Dina“ und„du“, er ſagte„Fräulein Armbrecht“! a Mit einem bittenden Blick ſuchte ſie ſeine Augen. Sie wußte kaum, was ſie erwiderte. Lothar wandte ſich dem Herrn zu, der am Tiſche ſaß, ohne ſich zu rühren. Auch der erhob ſich jetzt. Ebenſo lang⸗ ſam, wie Dina aufgeſtanden war. Aber ſeine Haltung und ſeine Miene waren von Beſtürzung und Hilfloſigkeit weit entfernt. Lothars Züge ſchienen plötzlich zu erſtarren. Eine Se⸗ kunde lagen die Blicke der beiden Männer feſt ineinander. Eine knappe Verbeugung Lothars, eine ebenſo knappe von leiten Garands, dann trat Lothar wieder zurück. e weite Abendhlgu hinein, Gäu glaubte in nieſem Augenblick den größten Triumph ſeines Lebens zu ernten. Er wußte, welche Ge⸗ danken ſeinen Todfeind bewegten. Seinen Todfeind, ja⸗ wohl! Er hatte Lothar immer gehaßt, den Menſchen, der anders war als er, der einer neuen Zeit angehörte, die über alles hinwegging, auch über den reichen Garand. Er haßte den Menſchen, der ihm bei Dina den Rang abge⸗ laufen hatte. Das war zwar abgetan, erledigt, Garand hatte andere Ziele. Aber in dieſem Augenblick kam das Gefühl des alten, ohnmächtigen Haſſes wie eine dumpfe Welle erneut über ihn. Gleichzeitig damit eine tiefe, ſatte Befriedigung. Ein kleiner Ausgleich, Herr Heſſenbruch! Ein ſpäter, und ſchwa⸗ cher nur, aber doch ein Ausgleich. Selbſtverſtändlich würde Dina für ſchnellſte Aufklärung ſorgen, noch heute abend. Man ſah ja, wie ſie vor Angſt förmlich verging. Und auch das— auch das war ein kleiner Ausgleich. Garand hatte ſich wieder geſetzt. Lothars Geſicht lag im Schatten, als er ſich Urſel Wendtland zuwandte: „Wie ſagten Sie doch gleich, Frau Wendtland? Ein ic r der mich ſo ſpät noch herführt? War es ni of“ Sie glaubte ihn zu verſtehen und lächelte ihm zu. Aber der Doppelſinn ſeiner Worte entging ihr, weil ſie nichts von den früheren Bemühungen Garands um Dina wußte. Dina und Garand verſtanden ihn um ſo beſſer. 1 komm nur!“ Damit ſchob Wendtland einen Stuhl zurecht. 8 „Ich kann mich nicht lange aufhalten.“ „Haſt du gewußt, daß wir hier ſind?“ „Nein, es iſt ein reiner Zufall, daß ich hier herein⸗ ſchneie. Ich bin gleich nach Tiſch angekommen. Das Fragen und Erzählen hat meine Mutter ein bißchen mitgenommen, bei ihrem Zuſtand iſt das ja erklärlich, und da braucht ſie nun Ruhe. Mein Vater iſt heute auswärts und kommt erſt mit dem Nachtzug zurück, und da bin ich eben los⸗ gewandert. Die Hainſtraße hinauf, an der Hochſtruth ent⸗ lang und nun hier zurück. Man muß ſich die Heimat aufs neue erwandern, wenn man ſie wieder ganz beſitzen will. Und da ich eine bekannt feine Naſe habe, bin ich eben hier gelandet.“ Wendtland und ſeine Frau plauderten lebhaft. So fiel es nicht auf, daß Dina ſich kaum an der Unterhaltung be⸗ teikligte. Sie fühlte wiederholt Garands Blick auf ſich ruhen und wagte nicht, ihn anzuſehen. Wo nur Marleen blieb! Ausgerechnet im allerungeeignetſten Augenblick war ſie berſchwunden. Ein ſpätes Flugzeug donnerte über den Wald heran. Lothar ſah zum Himmel auf. Sein zurückkehrender Blick blieb in der blauen Leere haften, die über dem Innenraum des Bades ſtand. Er ſtutzte und beugte ſich vor. Mit einer flüchtigen Entſchuldigung ſtand er auf und trat auf die buſchbeſtandene dunkle Grasfläche hinaus, die das Schwimm⸗ bad einſäumte. Marleen hatte das plötzliche Verlangen geſpürt, allein und unbeobachtet noch einmal vom Turm zu ſpringen, hinab in das ſchwebende, leuchtende Blau, hinein in das ruhende, träumende Waſſer, in dem ſich die Lichter des Himmels ſpiegelten. Raſch hatte ſie ſich entkleidet und das ſchwarze Wolltrikot angelegt. Mit ſicheren Schritten war ſie dann die Stufen zum Turm hinaufgeſtiegen. Sie ſtand am äußerſten Rande des Brettes und ließ die zauberhafte Schönheit des Bildes, das ſich ihr bot, auf ſich wirken. Dunkel, von leuchtenden Tupfen überſät, ſchimmerte das Waſſer zu ihr herauf. Traumhaft weit wie der Abend und doch zum Greifen nahe. Ueber ihr funkelte das Silbernetz der Sterne, weit über den tiefblauen Himmel geſpannt. Zur Rechten, hinter dem dunklen Waldmeer, ſtanden die zahlloſen Lichter der Stadt. An der lang⸗ geſtreckten Berglehne zur Linken blinkte hier und da gelb⸗ golden ein einſames Licht. Ein wenig weiter hin wußte Marleen die Villa Heſſenbruchs, die mit der Frontſeite her⸗ überſah. Sie ſuchte vergebens nach einem Lichtſchein. Da ſtand ſie nun, wie ſie gewollt hatte, allein über der blauen Leere und mitten drin. Und mit einem Male hatte ſie das ſeltſame Gefühl, daß dieſer Augenblick etwas Schick⸗ ſalhaftes habe. 0 i Sie hob unwillkürlich den Kopf und lächelte in das 85( Fortſetzung folgt) 1 l * Deuiſche Generalfeldmarſchälle Furchtlos und treu und oje beſten Soldaten.— Von der Truppe geliebt, dem Sieg verſchworen. NS. Als tapferer General und kühner Feldherr ver⸗ teidigte der General Georg Derfflinger Brandenburg gegen Schweden, Polen und Franzosen. Der Große Kurfürſt ernannte den Sieger von Fehrbellin zum Generalfeldmarſchall und erhob ihn in den Adelsſtand. Nicht lange danach wollte der franzöſiſche Geſandte Herzog von Holſtein⸗Beck Derfflin⸗ ger wegen ſeines früheren bürgerlichen Berufes verhöhnen und fragte in ſeiner Anweſenheit den Kurfürſten:„Iſt es wahr, Euer Gnaden, daß in Deutſchland Schneider zu Generalfeld⸗ marſchällen gemacht werden?“ Da erhob ſich Derfflinger, zog ſeinen Degen und rief:„Hier iſt der Mann, von dem dies geſagt wird, und hier iſt die Elle, mit der ich ſeden Hundsfott, der die deutſche und meine eigene Ehre angreift, nach der Länge und Breite meſſe!“ Der Herzog erblaßte und ſchwieg. * Als Zuchtmeiſter der jungen preußiſchen Armee leiſtete der Feldmarſchall Leopold von Deſſau zwei preu⸗ ßiſchen Königen treue Dienſte. Bei Keſſelsdorf entſchied der ungeſtüme Angriff der von ihm geführten Regimenter die Schlacht. Der Deſſauer wußte, wie bedeutungsvoll dieſer An⸗ griff war, und ehe er den Befehl dazu erteilte, kniete er nieder und ſandte folgendes Stoßgebet zum Himmel:„Lie⸗ ber Gott, ſtehe mir heute gnädig bei, oder, wenn du mir diesmal nicht beiſtehen willſt, ſo hilf wenigſtens auch den Schurken von Feinden nicht, ſondern ſiehe zu, wie es kommt!“ Der greiſe Feldmarſchall des Großen Königs, Graf Schwerin, äußerte am Morgen der Schlacht von Prag im Mai 1757 Bedenken über den Erfolg einer Bataille.„Maje⸗ ſtät“, ſagte er,„der Feind hat die günſtigere Stellung. Vor allem: er iſt in einer Uebermacht, die uns gefährlich werden kann. Wenn wir zehntauſend Mann mehr hätten..“„Für dieſe Zehntauſend will ich Ihn rechnen, Schwerin!“ erwiderte Friedrich.„Er führt den linken Flügel, Schwerin!“ Als die Schlacht auf des Schwertes Spitze ſteht, als Schwerins eige⸗ nes Regiment ſich ſchon zur Flucht wendet, ſprengt der Feld⸗ marſchall zur kämpfenden Truppe, reißt die Fahne an ſich und führt ſeine Soldaten zum ſiegreichen Angriff. Drei Kugeln treffen ihn, unter der Fahne erliſcht ſein heldiſches Soldatenleben.„Vivat Fridericus!“ rufen die Soldaten am Abend, nach erkämpftem Sieg. Der König aber tritt ernſt aus der Scheuer, in der ſein toter Marſchall liegt, legt die Finger auf den Mund und ſagt:„Still, Kinder! Wir haben viel verloren— drinnen ſchläft Schwerin!“. * Am 3. Maf 1813 begrüßt der Feldmarſchall Blücher eine Truppen mit dieſer Anſprache:„Guten Morgen, Kin⸗ der! Dit Mal hat et gut gegangen. Die Franzoſen ſind et gewahr geworden, mit wem ſe zu duhn hebben. Dat Pulwer is alle. Darum gehn wir zurück bet hinter de Elbe. Da kom⸗ men mehr Kameraden und brengen uns wedder Pulver un Blei, un dann geht wir wedder drup up de Franzoſen, dat ſe de Schwärnot kriegen. Wer nu ſeggt, dat wi reterieren, dat is een Hundsfott, een ſchlechter Kerl! Guten Morgen, Kinder!“ Auf ſeinem Sterbebett ließ er ſeinen alten Adjutan⸗ ten rufen und ſagte, ihm die Hand drückend:„Sie haben viel von mir gelernt, lieber Noſtiz, im Leben und im Kampf, nun ſollen Sie auch von mir lernen, wie man ruhig ſtirbt!“ * Feldmarſchall Graf Moltke ſtand in der Schlacht von Königgrätz aufrecht im feindlichen Feuer und erteilte in völliger Gelaſſenheit ſeine Befehle. Man beſchwor ihn, ſich zu ſchonen, aber er lehnte ab:„Es iſt Zeit, daß wieder ein⸗ mal ein General für König und Vaterland fällt!“ 8* Im Herbſt 1914 ſtürmen Truppen des 16. Armeekorps den franzöſiſchen Ort Audun le Roman. Unter heftigem feindlichen Feuer ſuchen die Musketiere Deckung im Gelände. Da ſprengt plötzlich ein Reiter heran, hält aufrecht im Kugel⸗ hagel bei den Truppen, zieht den Degen und führt die Kom⸗ panien mit weithinſchallendem„Vorwärts!“ zum Sturm. Als erſter reitet er mit ſeinem Adjutanten in den erſtürmten Ort ein, wo die ſtürmende Truppe ihn jubelnd umringt: Feldmarſchall Graf Haeſeler, den einſtigen Führer des Armeekorps, der als achtundſiebzigjähriger Freiwilliger im Felde ſteht! 9 0 Der Siegestrommer f Hiſtoriſche Anekdote von Alfred Hein. NSK. Ende Juni 1813 meldete ſich bei einer Kom⸗ panie des Lützow'ſchen Freikorps ein funger, friſcher Geſell namens Auguſt Renz zum freiwilligen Kriegsdienſt und zeigte ſich alsbald beſonders anſtellig beim Exerzieren und Tirail⸗ lieren; dieſer Renz 1 55 auf 150 Schritt ins Schwarze und war 1 im Marſchieren, obwohl noch kein einziges Barthaar auf ſeiner Lippe ſproßte und ſeine Stimme hell wie die eines Knaben war. Aber, ſo ſagte er ſelbſt launig, das käme daher, daß er ſeines Zeichens ein ehrſamer Schnei⸗ dergeſell wäre. And als man ihn daraufhin prüfte, indem man, ſobald die Ruhe des Biwaks winkte, alle ausbeſſerungs⸗ bedürftigen Uniformröcke ihm zum Flicken zuwarf, ſiehe, da erwies es ſich, daß an dieſem Renz wahrlich ein guter Schnei⸗ der verloren war. Aber auch aufs Kochen verſtand ſich der ſchmucke Jäger Renz nicht minder wie aufs Tiraillieren. Und zu nächtiger Stunde blies er oft noch die Flöte. Das ſanfte Flöten, ließ die erſchöpften Kameraden leichtbeſchwingt in den Schlaf hinüberlächeln.. Bei Lauenburg, am 17. Auguſt, empfing Auguſt Renz die Feuertaufe. And am 16. September 1813 kämpfte er im Treffen an der Göhrde mit, der Tapferſten einer. In der vorderſten Linie mitſtürmend, ſah Renz zum erſtenmal den Feind in heller Flucht davonlaufen. Siegesfröhliche Grup⸗ pen ſammelte, ſich auf den Wieſen und Lichtungen der Göhrde. And Renz fand neben einem toten franzöſiſchen Tambou: eine hübſche Trommel liegen. Mit oel Geſchick trommelte Renz los, und verwundert ſagten die Kameraden: „Schießen, kochen, marſchieren, flöten, ſchneidern kannſt du! Und trommeln dazu! Los! Sei unſer Siegestrommler!“ Die Trommel lockte nach und nach ſechzig bis ſiebzig Mann herbei, ihr Rhythmus raſſelte ins Blut.— Renz marſchierte gegen den Göhrdewald, in dem die Franzoſen verſchwunden waren, alle indern folgten. Denn ber Trommelwirbel beſaß mit⸗ reißende Kraft. Plötzlich—: auf einer ſanften Hügelkette fahren drei Kanonen auf. Franzoſen! Kaum abgeprotzt, feuern ſie los. „Nun hört der Spaß auf!“ ſchrie Renz den. zu und ſchlug den Sturmmarſch. Und die Jäger wichen nicht, ſondern ſtürmten todesmutig mit dem Bafonett der ihnen zu⸗ nächſt aufgefahrenen Haubitze entgegen. Zuerſt ſchlug das Kartätſchenfeuer in ihre Reihen und mancher blied wund oder tot zurück, dann aber waren ſie ſo nah ſchon der feindlichen Batterie, daß der Leutnant den Angriff auf die ihren Schlund am nächſten entgegengähnende Haubitze befahl; das Blei, das ſie ſpie, ging längſt über die Köpfe der Angreifer hinweg. Renz trommelte noch immer. Nur einmal ſchwieg die Trommel eine Weile, als er einen verwundeten Kameraden aus der Feuerlinie trug. Nachdem er ihn in einer Wieſen⸗ mulde ſanft gebettet hatte, raſte Renz wieder nach vorn und ließ ſeine Trommel von neuem dröhnen. Mit Hurra ſtürm⸗ ten die Jäger hügelan und überwältigten die franzöſiſchen 5 Artilleriſten der erſten Kanone. Jetzt aber ſchoß ein ferner ſtehendes Feſchat in die Kämpfenden hinein— Granate um C nate. Als das Getöſe der Granateinſchläge verhallte, horchte jeder auf. Die Trommel— die Trommel? Sie ſchwieg. Da ſahen ſie ſchon, wie Renz erbleichte. Blut quoll aus ſeiner Hüfte— der Leutnant eilte herbei, riß Aniformrock auf, da—: mit dem ſchamhaft flehen 5 1 Herr Leut⸗ nant, ich bin ein Mädchen!“ enthüllte der niederfinkende Jäger Renz ſein Geheimnis. Es war in Wirklichkeit Eleonore Prochaska, eines braven Potsdamer Unteroffiziers Tochter, aufgezogen im Potsdamer Militärwaiſenhaus und ſpäter Kö hie in herrſchaftlichen Dienſten. Dieſe Eleonore hatte ſich in Männerkleidern und mit kurzgeſchnittenem Haar als Auguſt Renz freiwillig gemeldet. Der Anblick des derwundeten Mädchens trieb die Kame⸗ raden mit verdoppelter Wut vorwärts— follten ſie ſich von einem Mädchen beſchämen laſſen? Sie ſtürmten weiter und eroberten mit einem Hurrafubel, der das Letzte war, was an der bewußtlos werdenden Eleonore Ohren drang, ein zwei⸗ tes Geſchütz.. Neunzehn Tage lag Eleonore Prochaska mit ihre. heilbaren Hüftverletzung, die der Wundbrand langſo m ver⸗ giftete, im Lazarett zu Dannenberg; ſtandhaft true ſte die Schmerzen. Am 5. Oktober erlag ſie ihren Wunde. Rückert und mancher andere Dichter ſangen bereits Helde lieder von der tapferen Trommlerin. Am 7. Oktober„urde ſie in Dannenberg begraben. Waffenbrüder trugen d* 5 1 ziere und hohe Staatsbeamte folgten. e 0 5 5