Dezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., m Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Peruſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. ages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verküindblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— 5* 40. Jahrgang „„ Dienstag, den 27. Auguſt 1940 Nr. 201 1500 Bomben in einer Nacht Wieder engliſche Flugzeug- und Rüſtungswerke mit Bom⸗ ben belegt.— Feindflugzeuge nachts über Berlin.— Bom⸗ f benabwurf am Skadtrand. Berlin, 26. Aug. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: „Ein Unterſeeboolt unker Führung von Korvetten⸗ kapitän Roeſing verſenkte 46 170 BR feindlichen Handels⸗ ſchiffsraumes. Das Anterſeebool hat damit auf zwei Fern⸗ fahrten 88 856 BR verſenkt. Ein zweites Antkerſeebook hal vier Handelsſchiffe mit annähernd 30 000 BRZ aus einem ſtark geſicherten Geleitzug herausgeſchoſſen. Deutſche Kampfflugzeuge griffen geſtern den Flugplaß Warmwell nordweſtlich von Porkland mit guter Wirkung an, wobei es zu heftigen Kämpfen kam. 360 Kilometer weſt⸗ lich von Landsend pverſenkte ein deutſches Flugzeug ein Handelsſchiff von 4000 BRT. Vor den britiſchen Häfen wurden erneut Minen gelegk. In der Nacht zum 26. 8. be⸗ legten zahlreiche Flugzeuge in Birmingham ſowie in Kingstkown und Coventry Werke der Flugzeug⸗ und Rü⸗ ſtungsinduſtrie mik Bomben. Heftige Exploſionen und ſtarke Brände konnken beobachtet werden. In der gleichen Nacht überflogen zum erſten Male ſeil Kriegsbeginn einige feindliche Flugzeuge Berlin und warfen am Skadtrande mehrere Brandbomben. Im übrigen Reichsgebiet fielen an verſchiedenen Stellen planlos ge- worfene Bomben auf nichkmilikäriſche Ziele. Weder hier noch in Berlin wurde Schaden angerichtef. Eines der Berlin überfliegenden Flugzeuge wurde auf dem Näckweg durch Flaf abgeſchoſſen. ß Die Geſamtverluſte des Gegners am geſtrigen Tage belrugen 72 Flugzeuge, davon wurden 51 im Luft⸗ kampf abgeſchoſſen, 21 durch Flak oder am Boden zerſtört. 14 eigene Flugzeuge werden vermißt. Das Jagdgeſchwader Richkhofen hat in den geſtri⸗ gen Lufkkämpfen den 250. Abſchuß überſchrilten. Oberleut⸗ nank Wieck errang ſeinen 19. und 20. Luftſieg.“ 5*. Wie das Dun vom Oberkommando der Wehrmacht er fährt, wurden in der Nacht zum 25. neben den bereils be⸗ kannkgegebenen Zielen weikere neun Flugplätze 1 Ha⸗ fenanlagen, Induſtrie- und Rüſtungswerke, Bahnanlagen und Flakſtellungen an 38 Orten in England angegriffen. Beſonders in den Häfen von Cardiff, Weymouth, in den Werftanlagen von Neweaſtle und in den Induſtriewerken in Billingham und Middlesborough waren Brände und ſtarke Exploſionen beobachtet worden. 5 Die Zahl der insgeſamt in dieſer Nacht abgeworfenen Bomben beträgt eiwa 1500 mit einem Geſamtgewicht von rund 150 000 kg. Berlin, 27. Aug. Wie das DNB. erfährt, ſpielten ſich im Laufe des Montag wiederum Luftkampfhandlungen über dem ſüdengliſchen Kaum ab. Hierbei verlor die eng. liſche Luftwaffe nach den bisher vorliegenden Meldungen 39 Maſchinen, während die eigenen Verluste ſich auf zehn Flug⸗ zeuge belaufen. Taten gegen Lügen Die Welt ſteht völlig unter dem Eindruck der neuen Vorſtärkung der deutſchen Luftangriffe gegen England: Seikſt in Uecerſee ſo in den Vereinigten Staaten und in Japan mird in großter Aufmachung über die Angrifſe unſe⸗ rer Luftwaffe berichtet, obei zugegeben Uaro, daß die Wirkungen erheblich geweſen ſind. Rieſige Brände, ſo mel⸗ deten die Newyorker Zeitungen, erleuchteten in der Nacht zum Sonntag den Himmel Londons. 38 Orte ſind in dieſer Nacht von deutſchen Fliegern angegriffen worden, wobei 1506 Bomben mit einem Geſamtgewicht von 150 000 Kilo⸗ gramm abgeworfen worden ſind. Ebenſo haben aber auch unfere Jäger dem Feind ſchwerſte Verluſte zugefügt. Nach⸗ dem bereits der OKW⸗Bericht vom 25. Auguſt die Ver⸗ nichtung von 74 britiſchen Flugzeugen melden konnte, zeigt der OK W⸗BVericht vom 26. mit 72 zerſtörten engliſchen Ma⸗ ſchinen abermals eine Steigerung. Anerkennend wird in die⸗ ſem Bericht des Jagdgeſchwaders Richthofen gedacht, das bereits mehr als 250 Abſchüſſe erzielte und damit die Tra⸗ diion unſeres erfolgreichſten Kampffliegers des Weltkrie⸗ ges, Manfred von Richthofen, der allein 80 feindliche Flug⸗ zeuge vernichtet hat fortführt. 5 8 Was aber haben die Engländer dieſer umfaſſenden und Lernichtenden Aktivität der deutſchen Luftwaffe ent⸗ gegenzu etzen: Nicht Maſſenangriffe, ſondern vereinzelte Einftüge nach Deutſchland, wahlloſe Bombenabwürfe aus größter Höhe, wie überhaupt Unternehmen, die militäriſch ſinnlos ſind und bei denen denn auch militäriſche Ziele noch nie getroffen werden konnten. Wenn dabei dann und wann auch Flugblätter abgeworfen werden, ſo ſtellt erſt recht dieſe Maßnahme einen Schlag in die Luft dar. Wir haben die engliſche Politik zur Genüge durch Taten ken⸗ nengelernt. Wir erinnern uns z. B. daran, daß die bri⸗ tiſche Regierung alle Ausglei e gen des Führers durch eine ſture Einkreiſungs⸗ und Kriegspolitik abgelehnt hat, wir erinnern uns weiter daran, daß England den Krieg nicht ſo ſehr mit der reinen Waffe des Soldaten führen wollte, ſondern in erſter Linie darauf aus war, durch eine grauſame Blockade die Frauen und Kinder Europas auszuhungern, und ſchließlich haben die Schandtaten briti⸗ ſcher Flieger gegenüber der deutſchen Zivilbevölkerung und deutſchen Weiheſtätten deutlich genug dargetan, daß die britiſche Ruchloſigkeit ohne Grenzen iſt⸗ brauſt und dort vernichtend dreinſch Es iſt ja quch keine Heldentat, wenn jetzt zum erſten Male ſeit Kriegsbeginn einige feindliche Flugzeuge im Schutze der Nacht Berlin überflogen haben. Entſcheidender dünkt uns hier, daß die engliſchen Flieger nie zu einer großen militäriſchen Handlung fähig ſind, und ſchließlich können wit hier noch in Betracht ziehen, daß von den Flugzeugen, die nach Deutſchland geſtartet ſind, einige mit Sicherheit ihren Abſprunghafen nicht wieder erreicht haben. Gerade, daß England aber immer wieder zur Lüge greift, zeigt, daß man in London von ſeinen Waffen ſelbſt beſcheidene Erfolge nicht erhofft. Mit Lügen aber kann England den Krieg ſchon ganz und gar nicht gewinnen. Darüber wird man ſich übrigens auch im Auslande in zunehmendem Maße klar. Wie käme es ſonſt, daß die„Daily Mail“ Europa einen„dunklen Kontinent“ nennt, in dem die eng⸗ liſche„Wahrheit“ nur ſchwer durchdringe! Freilich iſt Europa engliſchen Lügen verſchloſſen, denn die deutſchen Waffen ſprechen zu laut und zu hell, als daß die Briten noch jemand hinters Licht führen könnten, der ihnen nicht hörig iſt. Mit unſerer Luftwaffe aber wetteifert nach wie vor unſere Kriegsmarine, und insbeſondere unſere U⸗ Boote, um England niederzuſchlagen und damit Europa die Freiheit zu erkämpfen. .* Keine willkürlichen deutſchen Bombenabwürfe Madrid, 27. Aug. Der Londoner Berichterſtatter des „ABC“ stellt nach einem Beſuch der Ortſchaften in Süd⸗ und Südoſtengland feſt, daß nirgends Anzeichen für will⸗ kürliche Bombenabwürfe vorhanden ſind. Dort, wo Privat⸗ häuſer in Mitleidenſchaft gezogen wurden, liegen ſie in un⸗ mittelbarer Nähe von militäriſchen Zielen wie Flakbatte⸗ rien, Bahnſtationen, Scheinwerfer⸗Anlagen uſw. Auch die Engländer erkennen dieſes einwandfreie Verhalten der deutſchen Flieger an. geräumt. In Dover befinden ſich von 40 000 Einwohnern Rur noch 20 000. Die Badeorte an der Küſte, wo die Englän⸗ der ihre Ferien zu verbringen pflegten, ſind faſt vollſtändig geräumt und machen einen vereinſamten Eindruck. An die Stelle der ausgelaſſenen Freude der Sommerfriſchler iſt den Lärm von Militärkraftwagen und ⸗krafträdern getreten. Ereigniſſen in Norwegen, Holland, Belgien und Frankreich icht jeren. Die Zahl der britiſchen Kriegsschiffe nicht mehr operieren. Die Zah d e eie zum Cooper, die Macht der britiſchen Kriegsflotte zu preiſen, lug zeuge hier und da in Deutſchland herum, 55 9 hoch oben über den Wolken oder im Schutze der Nacht. Militäriſche Kraft aber können wir in einer ſolchen Taktik nicht erblicken, Expeditionen nichts daran ändern, daß die deutſche Luftwaffe in ganzen Ge⸗ ſchwadern Tag für Tag und Nacht für Nacht nach England aber mit vielen Kriegswintern ſind erſt recht nicht am Platze, denn das hat dieſer ganze Krieg zur Genüge be⸗ wieſen: Die Ereigniſſe werden nicht von dem britiſchen Haß und der britiſchen Phantaſte beſtimmt. ſondern allein von Deutschland, von unſerem Führer, dem das ganze deutſche Volk als eine verſchworene Gemeinschaft Zur. Seite ſteht. Alle Ortſchaften befinden ſich, mit Ausnahme weniger beſchädigter Häuſer, vollkommen intakt, und ſeien zu 50 bis 75 Prozent von der Zivilbevölkerung einen Umzug durch die Straßen Freude über die engliſche Preſſe ſich mit Rachenedanken Darüber freilich, wie wir zur Errettung Deutſchlands. bei⸗ tragen können, wozu uns die Flugblätter gleichfalls auf⸗ fordern, haben wir ſchon lange nachgedacht Daß engliſche Ratſchläge verderblich ſind, hat das Elend der Nachkriegs⸗ zeit zur Genüge dargetan. Daß wir aber in anſerer Einig⸗ keit zwiſchen Volk und Führung unüberwindlich ſind, da⸗ vön hat ſich England in harten Schlägen überzeugen müſſen. Als„Vergeltungsmaßnahme“ friſiert Der Luftangriffsverſuch auf Berlin. DNB. Berlin, 27. Aug. Die Londoner Preſſe möchte den Eindruck erwecken, als wäre der Luftangriff auf Berlin in der Nacht zum Montag eine„Vergeltungsmaßnahme“ ge⸗ weſen. So ſchreibt die„Times“ am Montag im Leitartikel, die Bevölkerung Londons wünſche,„daß Berlin für die Schäden bezahlen ſolle, die in London angerichtet worden ſeien.“ Die alte Hetztante lügt feierlich und von Amts wegen, die engliſchen Bomber hätten bisher„ſyſtematiſch nur mili⸗ täriſche Ziele in Deutſchland angegriffen“. Dieſe Angriffe könnten aber verſchärft werden. Man weiß in London ganz genau, daß die deutſchen Luftangriffe nur auf militäriſche Ziele in der Umgebung der engliſchen Hauptſtadt gerichtet waren. Die engli⸗ ſchen Flieger dagegen haben über Berlin Brand⸗ bomben abgeworfen. Schon daraus geht hervor, daß man es ausſchließlich auf Wohnhäuſer abgeſehen hatte. Der feige Verſuch liegt alſo in der gleichen Linie wie alle frü⸗ heren engliſchen Angriffe. Immer wieder muß der OK W⸗ Bericht feſtſtellen, daß ſich die britiſchen Angriffe auf nichtmilitäriſche Ziele konzentrieren, ſo auf Kran⸗ kenhäufer, Lazarette, Wohnviertel, Bauernhäuſer, Fried⸗ höfe und Kulturſtätten, wie Goethes Haus in Weimar und das Mauſoleum Bismarcks. Alle dieſe verbrecheriſchen An⸗ ſchläge entſprechen ja auch der bekannten britiſchen Theſe, daß der Krieg nicht gegen die bewaffnete Macht des Fein⸗ des, ſondern gegen das Volk ſelbſt, gegen Greiſe, Frauen und Kinder geführt werde. Angeſichts dieſer Tatſachen ge⸗ hört eine bodenlose Frechheit dazu, der Welt vorzuſchwin⸗ deln, die Engländer hätten nur militäriſche Ziele angegrif⸗ fen. Im übrigen können ſich die Londoner Kriegsverbrecher darauf verlaſſen, daß ihnen jeder Anſchlag auf Gut und Leben des deutſchen Volkes heimge zahlt wird. Der italieniſche Wehr mach tsbericht Alexandrien erneut bombardiert.— Tankſchiff korpedierk. DNB. Rom, 26. Auguft. Der italieniſche Wehrmachks⸗ bericht vom Monlag hat folgenden Wortlaut: „Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannk: Der Flottenſtützpunkt von Alexandrien iſt erneut in aufeinan⸗ derfolgenden Wellen von unſeren Iliegerformationen bombardierk worden. Alle Flugzeuge ſind zurückgekehrt. Ein engliſcher Bomber, der bei Lampeduſa waſſern mußte, iſt geſunken. Die aus einem Offizier und zwei Unteroffizieren beſtehende Beſatzung iſt geretket und gefangengenommen worden. Eines unſerer im Allankik operierenden Unkerſee⸗ booke hat ein großes feindliches Petroleumſchiff korpe diert und ſchwer beſchädigt. s f In Oſtafrika haben feindliche Lufkangriffe auf Mo⸗ gädiſcho vier Verwundete zur Jolge gehabt. In Gallabat wurden acht Kolonialſoldaten getöfet und rund 40 verletzt. In Combolcia wurden ein Kind getötet und 15 Askari verletzt. Die Materialſchäden ſind unbedeutend.“ Freudenkundgebungen in Italieniſch-Oſtafrika a Rom, 26. Auguſt. Die Eroberung von Britiſch⸗Somila⸗ land hat, wie Stefani meldet, auch unter der Eingeb en⸗ Bevölkerung von Italieniſch⸗Oſtafrika lebhafte Begeiſterung ausgelöſt. Dies gilt ſowohl für ganz Eritrea, Italieniſch⸗ Somali wie auch Aethiopien. Ueberall kam es zu Freu⸗ denkundgebungen, ſo insbeſondere in Addis Abeba, Dire Daua, Harrar und Gondar, wo die islamitiſche Gemeinde veranſtaltete und ihrer Befreiung der Glaubensbrüder vom britiſchen Joch Ausdruck verlieh. ee .... e Die deutſchen Erfolge in England „Bisher nur ein kleiner Teil der Flugzeuge eingeſetzt“. Helſinki, 26. Aug. Die neuerlichen ſtarken Luftangriffe auf England haben in der finniſchen Preſſe nachhalkigen Eindruck ausgelöſt.„Helſingin Sanomat“ ſchreibt, daß die deutſche Luftwaffe trotz des heftigen Widerſtandes überall in Mittel⸗ und Südengland Bomben abgeworfen habe. „Hufvudſtadsbladet“ meiſt beſonders auf den Anariff auf die Rolls⸗Rohce⸗Werke hin Die Erfolge der deutſchen Luft⸗ waffe bel den letzten Angriffen sprechen auch deutlich aus den Berichten kinniſcher Korreſpondenten gus London. Auch die engliſche Zenſur kann die nachhaltigen Erfolge der deutſchen Bomber hicht mehr unkerdrücken. So ſchreibt „Uẽſi Suomi“ daß die Folgen des 20minutigen Bomben⸗ angriffes auf Ramsgate furchtbar asweſen ſeſen, Man bezeichne dieſe Angriffe als die bisher ſchlimmſten. In einem zweiken Bericht aus London ſchreibt„Auſi Suomi“ daß die deulſche gufkwaffe nach wie vor überlegen ſei. Auch„Helſingin Sanomat“ berichtet aus London daß die deutſche Luffwaffe außerordentlich ſtark ſei Der Geiſt. in dem die Anariffe vorgetragen würden. ſei ausgezeichnel. Weiterhin müſte beachtet werden, daß bisher höchſtens ein 5 5 5 25 e e. ett worden ſei. Huſi Suomi“ weiſt darauf kin. 25 r 1 8 Eingeſtändnis Londons Kopenhagen, 26. Aug. Der Londoner Nachrichtendienſt ſah ſich am Sonntag zu der nach den aufgeblaſenen Redens⸗ arten der letzten Tage umſo bezeichnender wirkenden Feſt⸗ ſtellung gezwungen, daß die Luftangriffe des Vortages„zu den ſchwerſten gehören, die bisher auf England ausgeführt wurden“ Mit dieſen Luftkämpfen ſei der Krieg näher an London herangetragen worden als je zuvor. Aus Ports⸗ mouth weiß dann allerdings der Londoner Nachrichten⸗ dienſt lediglich zu berichten, daß dort ein Kinotheater wäh⸗ rend der Vorſtellung getroffen worden ſei. Der Angriff habe jedoch, ſo wird behauptet, nur wenig Opfer gefordert. An anderer Stelle iſt dann wieder die Rede von nur einem Todesopfer, wobei es ſich um eine ältere Frau handelt, die vor Schreck geſtorben ſei. Die einzigen Opfer in einem an⸗ deren Gebiet ſeien— zwei Hennen! Nur einige Perſonen hätten einen Schock erlitten. 8 Ganz im Gegenſatz zu dieſen verkrampften ſchönfärberi⸗ ſchen Angaben gibt der amtliche Bericht des Miniſteriums für innere Sicherheit immerhin zu, daß eine Anzahl von Opfern zu beklagen ſeien, darunter einige Tote. Die meiſten von ihnen hätten ſich in dem Lichtſpieltheater befunden. Ueber den Umfang der durch die Angriffe der deutſchen Luftwaffe an militäriſch wichtigen Anlagen angerichteten Schäden ſchweigt ſich London natürlich auch weiterhin aus. „25 Prozent der Einwohner geflohen“ Jolgen der deutſchen Luftangriffe. Genf, 26. Auguſt.„News Chronicle“ veröffentlicht fol⸗ gende Zuſchrift aus dem Leſerkreis:„Wie ich ſehe, ſtehen ſchwere Strafen auf die Vergeudung von Nahrungsmitteln, Ich bin einer von denen, der dem Ruf„dig for viktory“ (grabe für den Sieg) nachgekommen iſt. Ich habe jeden Zoll Erde meines Gartens bebaut und erhalte einen bedeutenden Ueberſchuß. Ein anderes Miniſterium hat jedoch mittels Anſchlägen und Lautſprecher der Bevölkerung eine ſolche Angſt eingezjagt, daß etwa 75 Prozent der Einwohner den Ort geräumt haben. Ich kann meine Ernte weder gerkau⸗ fen noch verſchenken, denn es iſt niemand da, um ſie abzu⸗ nehmen. Hunderte von Tonnen Nahrung werden allein in dieſem Bezirk verderben. Werde ich nun, der ich dem Rufe „dig for victory“ gefolgt bin, ebenfalls beſtraft werden, wenn ich gezwungen bin, den größten Teil meiner Ernte auf den Miſthaufen zu werfen? Der Notſchrei des verzweifelten engliſchen„Kriegs⸗ Kleingärtners“ iſt in doppelter Hinſicht bemerkenswert. Einmal geht aus ihm die völlige Planloſigkeit hervor, mit der man in England verſucht, auf dem Gebiete der Ernäh⸗ rungswirtſchaft die Sünden von Jahrhunderten wiedergut⸗ zumachen. Darüber hinaus beſtätigt die Meldung die Tat⸗ ſache, daß große Teile der Bevölkerung ohne behördliche Anordnung fluchtartig die von den ſtändigen deutſchen Luftangriffen beſonders betroffenen Gebiete geräumt haben. „Oer Himmel über London blutrot“ Tokio, 26. Aug.„Der Himmel über Londons Weſtend war in der Samstag⸗ und Sonntagnacht infolge der deut⸗ ſchen Bombenangriffe blutrot“, ſchildert der Londoner Ver⸗ treter von„Tokio Aſahi Schimbun“ als Augenzeuge.„Von dem Gebäude der„Times“ aus waren Flammenſäu⸗ len zu beobachten, die ſtundenlang anhielten, während gleichzeitig immer neue Exploſionen hörbar waren. Unauf⸗ hörlich hörte man Sirenen, raſten die Feuerwehren durch die Straßen und mehrere Stunden lang herrſchte Luft⸗ alarm Um Mitternacht ſah man im Oſtgebiet von London einen rieſigen Feuerſchein, nachdem ein einzelnes Bomben⸗ flugzeug ſeine tödliche Ladung abgeworfen hatte. Man hörte furchtbare Exploſionen, das Abwehrfeuer und das Schein⸗ werferlicht verſetzten die Bevölkerung in eine Panik. Das Bombardement vom Samstag muß als bisher„fol⸗ genſchwerſter Luftangriff auf London“ an⸗ geſehen werden.“ Neuer Schweizer Prokeſt in London. 5 DNB. Bern, 26. Aug. Das Eidgenöſſiſche Departement teilt mit:„Die ſchweizeriſche Geſandtſchaft in London iſt beauftragt worden, unverzüglich energiſchen Proteſt zu er⸗ heben gegen die Verletzungen des ſchweizeriſchen Luftrau⸗ mes, die in der letzten Nacht in Mißachtung der durch die britiſche Regierung am 20. 8. gegebenen Zuſicherungen be⸗ gangen wurden.“ Britiſche Flieger in Seenot geraten Berlin, 26. Auguſt. Wie das Deutſche Nachrichtenbüro erfährt, ſind von den britiſchen Fliegern, die in der Nacht vom 25. zum 26. Auauſt bis nach Pommern einflogen, einige auf dem Rückflug über der Nordſee in Seenot geraten. Es wurden SoS⸗Rufe gehört. Bei dem ſtarken Weſtwind, den ſie auf ihrem Rückflug gegen ſich hatten, iſt ihnen wahrſcheinlich der Betriebsſtoff ausgegangen, ſo daß ſie dio hritzſcho Gti wich! Mohr erreichen konnten paul all der„ Perpetua Roman von Axel Rudnſpb. 37 Kapitän Lohmann erhebt ſich nicht, als Jep eintritt. Streng und ernſt ſitzt er hinter dem Tiſch. Links und rechts von ihm mit ebenſo ernſten Geſichtern der Erſte Offizier, der Ingenieur und der Schiffsarzt. Auch Loren⸗ zen iſt jetzt dabei. Wie ein Richtertiſch ſieht das aus. Es iſt auch ein Gericht. Jep Boyſen denkt unwill⸗ kürlich wieder an den Gerichtsſaal in New Orleans, als Kapitän Lohmann jetzt ruhig und bedächtig das Wort nimmt. a „Herr Boyſen, Sie wiſſen, daß Sie ſich wegen der falſchen Namensführung vor Gericht verantworten müſſen. Es wäre eigentlich meine Pflicht, Sie ſofort feſtſetzen zu laſſen. Indeſſen, wir haben keinen überzähligen Offizier an Bord, der Ihren Dienſt übernehmen könnte. Ich möchte auch nicht dem Captain Dookhill das peinliche Schauſpiel bieten, den Mann, der ihm das Leben gerettet hat, als Arreſtanten zu ſehen. Sind Sie bereit, bis zur Ankunft in Habana Ihren Dienſt weiterzumachen? Jep ſieht den Kapitän erſtaunt an. rr Kapitän haben zu befehlen!“ 5 5 195 5 „Nein, in dieſem Fall hängt es von Ihnen ab, Herr Boyſen, ob Sie meinem Wunſch zuſtimmen. Sie werden ſich keiner Täuſchung darüber hingeben, daß ich Sie in Habana aus dem Dienſt entlaſſen und Ihre Verfehlung der deutſchen Konſulatsbehörde zur weiteren Verfolgung melden muß. In Anbetracht dieſer Sachlage können Sie natürlich verlangen, ſofort vom Dienſt ſuspendiert zu werden.“ Wenn Herr Kavitän mir weiterhin die Wachen an⸗ vertrauen wollen dann... dann ſtehe ich zur Verfu⸗ gung. 5 5. 0 V 5 14e Geer Politiſches Allerlei Goldmann gegen Wagner. Aus Toronto in Kanada wird eine ſchreckliche Meldung verbreitet. Darnach wird in der kanadiſchen Nation rlaus⸗ ſtellung Wagnermuſik radikal ausgeſchaltet werden. Diri⸗ gent Dr. Goldmann— der Name ſagt alles— hat das aus⸗ drücklich angedroht. Sein Orcheſter werde zwar Stücke von Bach und Beethoven ſpielen,„da die Kunſt keine Raſſen⸗ unterſchiede kenne“, aber für Wagner beſtehe kein Bedürf⸗ nis, da einige ſeiner Opern der Ausdruck des deutſchen „kriegeriſchen Geiſtes“ ſeien und Wagner der Lieblings- komponiſt Adolf Hitlers ſei. Herr Goldmann ſcheint das Sinnloſe ſeines Gemauſchels ſelbſt einzuſehen, ſonſt hätte er wohl nicht ſoviel einander widerſprechende Gründe zu ſei⸗ ner Entſchuldigung aufgezählt. Ausgewieſener Saboteur kehrt als Konſul zurück. Der vor einigen Wochen zuſammen mit anderen engli⸗ ſchen Saboteuren aus dem Oelgebiet ausgewieſene Kauf⸗ mann Clark iſt wieder nach Plojeſti zurückgekehrt. Die eng⸗ liſche Regierung hat eine Verlängerung ſeines Aufenthal⸗ tes bewirkt und jetzt ſogar das Exequatur als Konſul bean⸗ tragt. Unter der rumäniſchen Arbeiterſchaft hat die Rück⸗ kehr eines der berüchtigten engliſchen Agenten, der ſchon 1916 an der Zerſtörung des Oelgebietes beteiligt war, große Empörung ausgelöſt. 1 Die Entwicklung der Glowakei Nach nalionalſozialiſtiſchen Grundſätzen.— Gegen das Judentum. DNB. Preßburg, 26. Auguſt. In den Gauhauptſtädten Neutra und Preßburg fanden am Sonntag die traditionel⸗ len Erntedank⸗Feiern ſtatt. Miniſterpräſident Dr. Tuka wandte ſich in Neutra gegen die falſchen Deutungen und Vernebelungen, die die Ankündigung der Uebernahme na⸗ tionalſozialiſtiſcher Sozial⸗ und Wirkſchaftsgrundſätze durch die ſlowakiſche Staatsführung gefunden habe. In der Slowakei ſei die Liebe zur Heimat ſtets mit der Religion verbunden geweſen, nur müßten die Her⸗ ren Biſchöfe und Pfarrer auch an der neuen Ent⸗ wicklung tätig mitwirken, denn der Nationalſozialismus habe heute die ganze Welt erfaßt. Wenn ſich jemand abſeits ſtelle, ſo würde dies das Verderben der ganzen Nationen, jedenfalls aber jener, die nicht mittun wollten, bedeuten, Nachdem er ſich ſcharf gegen jede zerſetzende Propagando ausgeſprochen hatte, bezeichnete der Miniſterpräſident das Judentum als den unverſöhnlichen Feind jeder natio⸗ nalen Aufwärtsentwicklung. Wenn es daher heute gegen den neuen Kurs der flowakiſchen Politik beſonders gehäſſige Stellung nehme, dann beweiſe dies nur deſſen Richtigkeit. Dr. Tuka ſchloß mit der Feſtſtellung, daß die Geſchichte des Slowakentums nun in das Stadium der nationalſozialiſti⸗ ſchen Revolution eintrete, deren Sieg niemand mehr auf⸗ halten könne. g Innenminiſter Mach betonte die Bedeutung, die der Beſuch der ſlowakiſchen Staatsmänner in Salzburg für das ſlowakiſche Volk habe. Zur Judenfrage erklärte der Miniſter, die Regierung werde dafür ſorgen, daß das Judentum zunächſt in einem geſchloſſenen Gebiet zuſam⸗ mengefaßt und dort zur Arbeit angehalten werde. Die Ariſierung der Wirtſchaft werde nach entſpre⸗ chender Vorbereitung der finanziellen Vorausſetzungen kompromißlos durchgeführt werden. Die Löſung der ſo⸗ zialen Frage werde nach dem nationalſozialiſtiſchen Vor⸗ bild erfolgen. Rumänien und Bulgarien Räumung von zwei Departements in der Dobrudſcha. Bukareſt, 26. Aug. Das Miniſterpräſidium gab eine amt⸗ liche Verlautbarung heraus, wonach die Einwohner der Departements Caliarca und Duroſtor von ſetzt an mit Aus⸗ nahme derjenigen Gegenſtände, die für die laufenden Ar⸗ beiten benötigt werden, ihre Beſitztümer räumen können. Die jetzige Ernte ſoll noch vor der Räumung von den Be⸗ ſitzern eingebracht werden. Die Verlautbarung ſtellt feſt, daß die rumäniſch⸗bulgariſchen Verhandlungen im Geiſte gegenſeitigen Verſtändniſſes vor ſich-gingen. Engliſches Lager in Indien überfallen. Genf, 27. Aug. Die„Times“ muß eine weſentliche Ver⸗ ſchärfung der Lage in Indien zugeben. Infolge eines Ueber⸗ falles auf das Lager einer gegen Wariziſtan marſchieren⸗ den Kolonne fielen zwei Offiziere und zwei engliſche nebſt acht indiſchen Unteroffizieren. Die naturgemäß viel höhere Zahl der gefallenen Soldaten gibt das Blatt auch nicht an⸗ deutungsweiſe an, ſo daß auf recht beträchtliche Verluſte ge⸗ ſchloſſen werden kann, „Gut. Sie tun alſo Ihren Dienſt weiter wie bisher.“ Kapitän Lohmann läßt den Blick über ſeine Offiziere ſchweifen.„Es geht natürlich nicht an, meine Herren, daß die Mannſchaft etwas von der Sache erfährt. Ich bitte Sie alſo, darauf zu achten: Herr Boyſen bleibt hier an Bord im Dienſt für Sie alle nach wie vor— Herr Fahland!“ Jep ſpürt ein warmes, überſtrömendes Dankgefühl für den Kapitän. Seine Hand zuckt, als wolle ſie ſich über den Tiſch ſtrecken und dankbar die Rechte Lohmanns er⸗ greifen. Aber der Kapitän ſieht ihn auf einmal wieder ſo ſtreng, ſo kühl⸗abweiſend an— da läßt er es doch lieber bleiben. 2 Das erwartete wundervolle Tropenwetter iſt immer noch ausgeblieben. Es iſt zwar warm, faſt ſchwül tags⸗ über, aber die See iſt immer unruhiger geworden. Seit heute mittag bläſt es ſcharf aus Nordweſt. Windſtärke 6 bis 7. In den Böen mitunter ſogar Windſtärke 8. Die „Perpetua“ ſtampft tüchtig in den langen Wellen, und Dr. Kettler muß bereits die erſten ſeekranken Patienten betreuen. Nichtsdeſtoweniger iſt die Mehrzahl der Fahr⸗ gäſte durchaus zufrieden. Das iſt doch wenigſtens mal eine Reiſe, über die man daheim erzählen kann! Stoff genug für Monate! Man hat ein brennendes Schiff ge⸗ ſehen, iſt Zeuge eines Schiffsunterganges geweſen! Die „Pervetua“ hat eine aanze Schiffsbeſatzuna gerettet! Da⸗ zu noch die neueſte Senſation, die bereits wie ein Lauf⸗ feuer die Runde durch alle Kabinen und Aufenthaltsräume gemacht hat: Fräulein Dahn, die reizende junge Brau: des Baron Caſtenſkjold, hat ſich geſtern abend ins Meer ſtürzen wollen! Ein Matroſe hat ſie unter Lebensgefahr davon abhalten können! 5 Evi Dahn hat ihre Kabine noch nicht verlaſſen. Nur der Kapitän, der Schiffsarzt und der Dritte Offizier haben ſie beſuchen dürfen, aber in Speiſeſaal und Rauchzimmer weiß man trotzdem ganz genau, wie das mit dem glück⸗ licherweiſe verhinderten Selbſtmord zuſammenhängr. Es 1 ſoll da etwas mit dem Baron Caſtenſkjold nicht ſtimmen. auf Einladung Abſchluß des Deutſchlandbeſuches Telekis. Berlin, 26. Aug Der ungariſche Ackerbauminiſter Graf Michael Teleki ſandte nach Abſchluß ſeines Deutſchlandbe⸗ ſuches an Reichsminiſter Darre folgendes Telegramm:„Vor dem Verlaſſen des Großdeutſchen Reiches bitte ich Ew. Ex⸗ zellenz meinen innigſten Dank entgegenzunehmen für die herzliche Gaſtfreundſchaft und für die lehrreichen Tage, die ich zufolge Ihrer Einladung in Ihrem Lande verbringen durfte. Ich bin überzeugt, daß dieſer Beſuch die zwiſchen den Landwirtſchaften unſerer Länder 1 f freundſchaftlichen J W̃ 2 druck gewonner MN des ches auf hoher id in bewun⸗ dernswerter Diſziplin friedlich weiterarbeitenden deutſchen Landwirtſchaft.“ n K nden ur „Fallſchirmjäger“⸗Maskerade Stockholm, 27. Aug. Eine Uebung zur Bekämpfung von Fallſchirmjägerlandungen iſt, wie die„Daily Mail, mit⸗ teilt, in den letzten Tagen in Südengland durchgeführt wor⸗ den und hat zu ausgeſprochenen Exzeſſen der engliſchen Phantaſie geführt. Ein Teil der an den Uebungen teilneh⸗ menden Tommies war als Geiſtliche, Landarbeiter, Bauern, Geſchäftsleute oder Handwerker verkleidet. Stellenweiſe ließ man der Phantaſie noch weiteren Lauf und zog den Tom⸗ mies Frauenkleider an, ließ ſie Perücken tragen und be⸗ malte ſie mit Puder und Lippenſtift. Die enſchützen wurden, wie„Daily Mail“ weiter mitteilt, mit und Gewehren ausgerüſtet und der unve bei dieſer Uebung ei die imaginären Fallf te Teil der geſetzten Regimenter hatte die Aufgabe, hirmjäger einzufangen. Die Sweigſtelle einer Pleitenfirma. Mailand, 27. Aug.„Popolo d'Italia“ lenkt die Auf⸗ merkſamkeit auf die merkwürdige Tatſache, daß die Fran⸗ zoſen in Tunis einſchließlich des Generalreſidenten ſo tun, als ob es ihnen unbekannt ſei, daß Frankreich auf den Knien liege und die Entſcheidung erwarte, die von ſeinen Beſiegern getroffen würde. Die franzöſiſchen Behörden in Tunis führten ſich nämlich immer noch ſo auf, als ob ſich zwiſchen F ankreich und den Achſenmächten nur ein ein⸗ facher Zwiſchenfall ereignet hätte. Sie verfolgten die ita⸗ lieniſchen Volksangehörigen im Protektorat Tunis mit Be⸗ drohungen jeder Art und verhöten ihnen ſogar, die italieni⸗ ſche Sprache zu gebrauchen und das faſchiſtiſche Abzeichen zu tragen. Man müſſe mit dem Herrn Generalreſidenten und mit den Franzoſen einmal klar reden: Tunis befindet ſich derzeit in einer Lage wie die Zweigſtelle einer Firma, die Pleite gemacht habe. Kurzmeldungen Berlin. Zur Aufnahme der im deutſch⸗ſowjetruſſiſchen Wirtſchaftsabkommen vom 11. Februar 1940 vorgeſehenen halbjährigen Beſprechungen der beiderſeitigen zuſtändigen Stellen über laufende Fragen des deutſch⸗ruſſiſchen Wirt⸗ ſchaftsverkehrs hat ſich eine deutſche Abordnung h Moskau begeben. Beginn des Winterhilfswerkes 7 DNB. Berlin, 26. Auguſt. Das Wo m beginnt diesmal bereits am 1. September. Von dieſem Tage an werden auch die freiwilligen Opfer vom Lohn, Gehalt uſw. einbe · halken werden. b 8 Norwegiſche Journaliſten bei Dr. Goebbels. DNB. Berlin, 27. Aug. Reichsminiſter Dr. Goebbels empfing am Montag 12 norwegiſche Journaliſten, die ſich der Preſſeabteilung der Reichsregierung auf einer Siudienreiſe durch Deutſchland befinden. In einer kurzen Ansprache gab er ihnen einen Einblick in die politi⸗ ſche und militäriſche Lage, in der die abſolute Siegesgewiß⸗ heit Deutſchlands begründet iſt. Als Aufgabe für die nor⸗ wegiſche Preſſe forderte er— in wohlverſtandenem In⸗ tereſſe ihres Landes— Einſatz für ein Verhalten Norwe⸗ gens Deutſchland gegenüber, wie es ſich aus der Neuord⸗ nung Europas ergibt. Sofia. Mehrere bulgariſche Induſtrielle, darunter zwei Juden, ſind auf Befehl des Sofioter Polizeipräſidenten ver⸗ haftet und interniert worden, weil ſie die Geſetze zum Schutz der Arbeiterſchaft böswillig zu umgehen ſuchten. 5 Buenos Aires. Die Nationalverſammlung lehnte nach einer mehrſtündigen Sitzung den Rücktritt des Staatsprä⸗ ſidenten ab. Dr. Ortiz will in Kürze eine Entſcheidung be⸗ kanntgeben. i Schanghai. Die letzte Staffel britiſcher Truppen und 200 lokal angeworbene Rekruten verließen am Sonntag Schanghai in Richtung Singapur. Er ſoll geſtern abend in der Bar ſeiner Braut unge⸗ ziemende Forderungen geſtellt haben? Ach, Unſinn, eine Eiferſuchtstragödie war es! Fräulein Dahn hat eine ſtille Liebe zu Herrn Fahland, dem Zweiten Offizier, der immer ſo ernſt und verſchloſſen ausſieht! In der Bar geſtern abend iſt es zu einem ſcharfen Zuſammenſtoß zwiſchen Fahland und dem Baron gekommen. Er hat.. ja, wo iſt denn eigentlich der Baron? Man ſucht ihn überall, denn von ihm kann man doch wohl am beſten die Zuſammen⸗ hänge erfahren. Baron Caſtenſkjold iſt nirgends zu finden. Nun, ſelbſtverſtändlich ſitzt er in der Kabine ſeiner Braut⸗und tröſtet die Arme. Vor ſo einem tragiſchen Ereignis ver⸗ blaſſen alle Meinungsverſchiedenheiten und Mißſtimmun⸗ gen. Die beiden jungen Menſchen werden aus dieſer Kriſe als doppelt glückliches Brautpaar hervorgehen! Die Fahrgaäſte der„Perpetua“ ſind in beſter Stim⸗ mung. Wie man geſtern noch eifrig die Kataſtrophe der „Bannocburn“ erörterte, ſo debattiert man heute über Evi Dahn, den Baron Caſtenſkjold und den„ſteinernen“ Zweiten Offizier, wichtigtueriſch, mit vor Erregung blan⸗ ken Augen, ganz als ſeien ſowohl der Brand der„Ban⸗ nocburn“ wie die Tragödie Evi Dahns nur Schauſpiele, von einer aufmerkſamen, liebenswürdigen Schiffsleitung eigens zur Unterhaltung der Fahrgäſte inſzeniert. Nur wenige gibt es an Bord, die ſich die Mühe machen, ernſt⸗ haft über die Folgen nachzudenken, die dieſe„Schauſpiele“ für die Betroffenen ſelbſt haben.. Zu dieſen wenigen gehört Frau Renate Wilcox. Sie hat es ſich nicht verſagen können, den Erſten Offizier nach dem Grund ſeiner offenſichtlich guten Laune zu fragen. Herr Walnden dere bat dazu ſtrablend gelächelt. Achtundzwanzig Seeleute gerettet! Da d 1 n e i 1125 ich mich, 85 775 5 er heller aus de ſchaut. 5 gefiel er mir nicht recht.“ 5. Die letzte iſt maſſenhaft vorhanden, gnädige Frau 55 3 * G e WA o Geer * ee nnn 2 CCC%%( n. ¾ꝗ. 12 2. e e e Das Ausland zur Leipziger Herbſtmeſſe. Rom, 26. Aua. Die Leipziger Herbſtmeſſe, dieſe„Große Schau der europäiſchen Produktion“ wie ſie„Popolo di Roma“ in einem Bericht ſeines Berliner Vertreters nennt, findet in Italien lebhaftes Intereſſe,. wobei man betont, es offenbare ſich auch hier wieder, daß die„Achſe das Zentrum der lebendigen Kräfte des Kontinents“ darſtelle.„Popolo di Roma“ unterſtreicht, daß Deutſchland trotz des Krieges ſeine traditionellen wirtſchaftlichen kulturellen und künſt⸗ leriſchen Großveranſtaltungen unverändert beibehalten habe ein Beweis für die Vitalität des deutſchen Organis⸗ mus und ſeiner unerſchöpflichen Energien. Die Leipziger Meſſe ſei ein Beweis für die Erfolglosigkeit der britiſchen Blockade, denn auf ihr ſef der ganze Kontinent vertreten, und zwar nicht nur Europas, ſondern der europäiſch⸗aſiati⸗ ſche Komplex, deſſen Möglichkeiten und gemeinſame In⸗ tereſſen ſich gerade durch die Aufhebung des Traasozean⸗ verkehrs offenbart hätten. Bezeichnend ſei auch die ſtarke Teilnahme Rußlands, das bereits bei der großen Meſſe in Königsberg zugegen geweſen ſei. Dies ſei nicht zuletzt auch eine Folge der Fortentwicklung der Politik, wie ſie ſich durch das vor genau einem Jahr abgeſchloſſene deutſch⸗ ruſſiſche Abkommen ergebe Italien ſei von den auslän⸗ diſchen Staaten mit 200 Ausſtellern am ſtärkſten vertreten. Die Bedeutung der italieniſchen Anweſenheit in Leipzig er⸗ gebe ſich aus den Freundſchafts⸗ und Allianzbeziehungen mit Deutſchland, die auch hier in ſymboliſcher Weiſe die geiſtige und kulturelle Gemeinſchaft zwiſchen den Achſen⸗ mächten darlegten. Moskau, 26. Aug. Von der Eröffnung der Leipziger Meſſe wird in der Moskauer Preſſe ausführlich berichtet. Der Berliner„Taß“-Korreſpondent vermittelt der ſowſet⸗ ruſſiſchen Oeffentlichkeit ein Bild des Meſſelebens unter be⸗ ſonderer Berückſichtigung der ſowſetruſſiſchen Aus⸗ ſt e 11 ung. Ferner wird hervorgehoben, daß der ſowjet⸗ ruſſiſche Botſchafter und eine Reihe von Beamten der ſow⸗ jetruſſiſchen Botſchaft und Handelsvertretung bei der Er⸗ öffnung des ſowjetruſſiſchen Pavillons auf der Leipziger Meſſe zugegen waren. Großes ſchwediſches Intereſſe. Skockholm, 26. Aug. Anläßlich der Eröffnung der Leip⸗ ziger Herbſtmeſſe ſchreibt„Stockholms Tidningen“, der roßen Leipziger Herbſtmeſſe ſei diesmal von ſchwedi⸗ ßer Seite unerhörtes Intereſſe entgegegnge⸗ bracht worden. Die Zahl der ſchwediſchen Ausſteller ſei grö⸗ ger als im Frühjahr. Die Meſſe ſei trotz des Krieges nicht eingeſchränkt, ſondern im Gegenteil gegenüber den Vorjah⸗ ren noch erweitert worden. Was den Umſatz angehe, ſo er⸗ warte man, daß er größer als je zuvor ſein werde. Der Berliner Korreſpondent von„Svenska Dagbladet“ gibt eine ausführliche Schilderung der Eröffnung der Herbſt⸗ meſſe. Das Blatt veröffentlicht dieſe Schilderungen in größter Aufmachung unter der Ueberſchrift„Deutſcher Er⸗ findergeiſt gibt der Leipziger Meſſe ſein Gepräge“ Der ſchwediſche Korreſpondent beginnt ſeinen Bericht mit den Worten:„Herumzugehen und ſich kräftige Taue und Lei⸗ nen anzuſehen, die ſich weich und ſchmiegſam der Hand an⸗ paſſen und doch aus Kohle und Kalk hergeſtellt ſind, das 1940 mein größtes Erlebnis auf der Leipziger Herbſtmeſſe „Für gauz Europa beſtimmend“ Helſinki, 26. Aug. Höchſt anerkennende Berichte bringt die finniſche Preſſe zur Eröffnung der Leipziger Meſſe. „Helſinkin Sanomat“ ſchreibt, daß ſie der beſte Beweis für die Stärke des deutſchen Wirtſchaftslebens ſei und den Be⸗ weis für die Stellung Deutſchlands als ſtärkſte Wirtſchafts⸗ macht Europas erbringe Deutſchland fühle ſeine Verant⸗ wortung als Führer des großeuropäiſchen Wirtſchaftsrau⸗ mes, und mit Begeiſterung ſeien die einzelnen Länder der freundlichen Einladung nachgekommen, um zu beweiſen, daß ſie trotz aller Schwierigkeiten ſich der Neuordnung Europas, die von Deutſchland beſtimmt werde, anzupaſſen gewillt ſind„Uäuſi Suomi“ ſchreibt, die Leipziger Meſſe ſei für die Märkte ganz Europas beſtimmend. Der Wille zu einer ſtarken europäiſchen Wirtſchaftsgemeinſchaft komme durch die Meſſe ſichtlich zum Ausdruck. Das Intereſſe allein ſchaffe ſchon einen erſten Grundſtein für die Neubelebung des europäiſchen Handels. Wehrmacht⸗Ausſtellung in Leipzig DNB. Leipzig, 26. Auguſt. Die Wehrmacht⸗Ausſtellung „Der Sieg im Weſten“ wurde im Auftrag des Oberkom⸗ mandos der Wehrmacht durch General der Infanterie Wöllwarth eröffnet. In ſeiner Eröffnungsanſprache knüpfte er an die Ausſtellung der Wehrmacht zur Früh⸗ jahrsmeſſe„Dokumente zum Polenfeldzug“ an, deren außer⸗ ordentliche Erfolge die Wehrmacht veranlaßt hatte, zur Herbſtmeſſe mit der neuen Ausſtellung„Der Sieg im We⸗ ſten“ einen Ausſchnitt aus dem gewaltigen militäriſchen Geſchehen im Weſten zu zeigen. Es ſei ein Zeichen deutſcher Stärke, wenn während des Krieges die größten wirtſchaft⸗ lichen Veranſtaltungen wie die Leipziger Meſſe in vollem Umfange durchgeführt werden könnten. Möglich ſei dieſe Durchführung allerdings nur, weil der deutſche Soldat, vor dem Feinde ſtehend und kämpfend, die friedliche Arbeit in der Heimat ermöglicht habe. Wie vor dem Feinde die drei Wehrmachtsteile in engſter Waffenbrüderſchaft zuſammen⸗ gearbeitet hätten und weiter zuſammenarbeiteten, ſo ſei auch die Ausſtellung„Der Sieg im Weſten“ der ſichtbare Ausdruck dieſer Zuſammengehörigkeit. Nach der Eröffnungsfeier wurde die Ausſtellung zur Beſichtigung für die Oeffentlichkeit freigegeben. Das über⸗ aus ſtarke Intereſſe, das ſich ſchon während des Aufbaues der Ausſtellung gezeigt hatte, kam ſofort darin zum Ausdruck, daß vom erſten Augenblick an ein nichtab⸗ reißender Strom von Beſuchern einſetzte. Die drei Wehr⸗ machtsteile, die abwechſelnd die Ehrenwache vor der Aus⸗ ſtellung ſtellen, haben Abordnungen von im Kampf be⸗ währten Unteroffizieren und Mannſchaften entſandt, die den wißbegierigen Beſuchern für Auskünfte zur Ver⸗ fügung ſtanden. Da iſt zum Beiſpiel der Feldwebel Wieſenpfad, der mit ſeinem Pakgeſchütz 80 feindliche Panzerwagen vernichtet oder in die Flucht geſchlagen hat. Da iſt auch der ſtets luſtige Badener Feldwebel Hu⸗ ber, Ritterkreuzträger, der mit ſeinem Panzerſpähwagen hinter die Maginotlinie vorſtieß, die Bahnanlagen zerſtörte und ſo weſentlich dazu beitrug, daß ſich ganze Armeen er⸗ geben mußten. brücke wei — um Aus Baden und den Nachbargauen Aus der Gauhauptſtadt ( Voe hundert Jahren die erſte Schiffbrücke. Am 25. Auguſt 1840 lſo vor nunmehr 100 Jahren, wurde die 17 2 3 9* 11 ndern Baden und Bayern gemeinſam erſtellte r rücke über den Rhein bei Karlsruhe ſeierlich dem Verkehr übergeben. 25 Jahre ſpäter folgte die für den Eiſenbahn⸗ und Straßenverkehr beſtimmte zweite Schiffbrücke Die ach ie 3474 0 72 5 die nach Ue dung herk der Syſtemzeit der neuen feſten Rhein⸗ () Schleſiſche Kunſt in Karlsruhe. Die Ausſtellung a ſchleſiſcher Künſtler in den Räumen des Badiſchen Kunſtver⸗ eins wurde am Sonntagvormittag 11 Uhr eröffnet und erfreute ſich ſchon am erſten Tage eines regen Beſuches. * Sandwerk gelegt.) In Rei⸗ chtung ein Gaſtwirt und ein und ins Mannheimer Gefängnis Eine Kartoffel von Format.) Im immerhof befand ſich unter der Ernte des Landw wicht von (0 Pfor (Todesfall.) Im Alter von 77 Jahren iſt⸗z niorchef der Firma Pitzmann u. Pfeiffer, Fabrikant T or Pitzmann, geſtorben. (Fünf Kriege miterlebt.) Die () Baden ⸗Beden rle feierte bei beſter Geſundheit ihren Witwe Marie J 90, Geburtstag. O Freib den Städtiſchen Bühnen.) Anſere S n werden am 1. September 1940 t beginnen. Als Eröffnungsvorſtel⸗ ihre diesjährige. „Triſtan und Iſolde“ in Neu⸗ lung wird Wagners Oper inſzenierung gobracht. ö O Kürzeln b. Lahr.(Zwillinasbrüder 85 Jahre dt.) Das Zwillingsbrüderpaar Auguſtin und Markus Krumm feierte bei guter Geſundheit ſeinen 85. Geburtstag, O Schopfheim.(Diamantene Hochzeit.) Die Eheleute Ferdinand Bühler und Maria geb. Bühler konnten das Feſt der Diamantenen Hochzeit begehen. Der Jubilar ſteht im 81. Lebensjahr, ſeine Ehefrau iſt 77 Jahre alt. O Emmendingen.(Zwei Todesopfer beim An⸗ fall.) Auf dem hieſigen Bahnhof wurden zwei junge Männer vom Zuge überfahren und getötet. Rheinfelden.(Leiche geländet.) Die Leiche des ertrunkenen Walter Schick von hier wurde bei Wyhlen aus dem Rhein geborgen. O Bad Peterstal.(Tödlicher Sturz.) Küfermek⸗ ſter Leopold Braun zog ſich durch Sturz einen Schädelbruch zu und ſtarb, ohne das Bewußtſein wiebererlangt zu haben. Er hat ein Alter von 74 Jahren erreicht. 2 Offenburg.(Gäſte aus dem Elſaß.) Ueber 150 elſäſſiſche Betriebsführer, Werkmeiſter und Arbeiter beſich⸗ tigten hier die mit dem Gaudiplom ausgezeichnete Maſchi⸗ nenfabrik Mari. Sie fuhren dann nach Baden⸗Baden, Gag⸗ genau und Karlsruhe weiter. Engen.(Eine dreiſte Diebesbande.) Eine Diebesbande treibt hier ihr unſauberes Handwerk. Vor ge⸗ raumer Zeit wurde eingebrochen und ein größerer Geldbetrag geſtohlen, ſpäter wurde das Sägewerk Fritſchi mit einem nächtlichen Beſuch beehrt und letzter Tage wurde im Zigar⸗ renhaus Mezger bares Geld und Rauchwaren entwendet. Mit einer Leiter, die der Spitalverwaltung entwendet wor⸗ den war ſind die Diebe eingeſtiegen. OGausbach.(In der Murg ertrunken.) Drei Jungen im Alter von fünf bis neun Jahren waren beim Wehr in der Nähe des Eulenfelſen damit beſchäftigt, Treib⸗ holz aus der Murg zu fiſchen. Plötzlich wurde der neunjäh⸗ rige Edmund Kleehammer aus Gernsbach von der Strömung erfaßt und 3,5 Kilometer abwärts getrieben. Beim Werk Wolfsheck der Firma Holzmann u. o. konnte er herausgeholt werden. Wiederbelebungsverſuche waren erfolglos. Ein gleich⸗ altriger Kamerad hatte wohl verſucht, dem Extrunkenen Hilfe zu leiſten, geriet aber ſelbſt in Gefahr, vom Hochwaſſer mit⸗ geriſſen zu werden und gab ſein Bemühen auf. Aus dem Elſaß Elſaß— ein Obſtland. 1 Elſaß und Lothringen ſind ergiebige Obſtländer. Zwei Fünftel des geſamten Obſtbaumbeſtandes entfallen auf Pflau⸗ men und Zwetſchgen und je ein Fünftel auf Apfel ⸗ und Birnbäume. Die Zahl der Obſtgärten iſt allerdings von 21700 im Jahre 1910 auf 10 600 im Jahre 1937 zurück⸗ gegangen. Die Zahl der Obſtbäume ging von rund 7 Millio⸗ nen vor dem Weltkrieg auf etwa 5 Millionen 1939 zurück. Straßburg.(Feierlicher Auftakt zur Ambe⸗ nennung der Straßen.) In Anwefenheit des Chefs der Zivilverwaltung im Elſaß, Gauleiter und Reichsſtatthal⸗ ter Robert Wagner, leitete Stadtkommiſſar Dr. Ernſt mit einer Anſprache im Rahmen eines feſtlichen Aktes die Um⸗ benennung der Straßen und Plätze in Straßburg ein. traßburg.(Verſammlung des Gaſtſtätten⸗ und Beherbergungsgewerbes.) In einer am Mitt⸗ wochnachmittag durchgeführten erſten Verſammlung der Ver⸗ treter des Gaſtſtätten⸗ und Beherbergungsgewerbes von Straßburg und Umgebung ſprach als Beauftragter des Chefs der Zivilverwaltung Präſident Fritz Gabler. Der kom⸗ miſſariſche Polizeipräſident von Straßburg, Engelhardt, um⸗ riß kurz die Aufgaben der Polizei, die auf dem Grundſatz bafierten, daß die Polizei Freund und Helfer ſei. Straßburg.(Straßburg hat wieder ein deut⸗ ſches Großkaufhaus.) In dem früheren Geſchäftshaus der Firma Magmod, das om der„Anion(Vereinigte Kaufſtätten GmbH.) übernommen wurde, fand die offizielle Eröffnung für den Publikumsverkehr ſtatt. Der Gemein⸗ ſchaftsarbeit von deutſchem und elſäſſiſchem Perſonal unter deutſcher Betriebsführung iſt es gelungen, in unglaublich kurzer Zeit ein Werk erstehen zu laſſen, das ſeine imponie⸗ rende Wirkung auf die überaus zahlreichen Beſucher nicht verſehlte. — drei Perſonen Wieder aufbau⸗Gruppen am Werk NSG. Während je ein Teil der im Elſaß eingeſetzten drei Reichsarbeitsdienſtabſchnitte dem Behelfsdorfaufbau zu⸗ gewieſen waren, begannen die Reſtgruppen mit den notwen⸗ digen Wiederaufbauarbeiten. Die Dorfgewalt ging an die Führer und Anterführer des Reichsarbeitsdienſtes über. Jede Gemeinde erhielt ſo ihren Dorf⸗ und Arbeitskommandanten, dem der Wiederaufbau und die Rückführungsaufgabe über⸗ tragen ſind. Drei Wiederaufbauſtufen wurden gemäß ihrer Dringlich⸗ keit feſtgeſtellt und ſind zu meiſtern. Der Wiederaufbau der beſchädigten Wohnhäuſer muß notdürftig vor Rückkehr der Bevölkerung fertig ſein. Alle Wirtſchaftsgebäude ſind ſo in⸗ ſtandzuſetzen, daß ſie die ganze Ernte bergen. Mühlen waren in Gang zu bringen, um noch vom letzten Jahr liegendes Getreide zu mahlen. Dies bedingt, daß ſomit in allen Dör⸗ fern das Waſſer und der Strom in jedem benötigten Aus⸗ maß benützt werden können. In jedem Dorf, das geräumt war und ſomit als Selbſt⸗ verſorgergemeinde ausfällt, ſind Verſorgungslager mit allem Erforderlichen anzulegen. Denn einmal muß dort, wo die franzöſiſche Militärverwaltung mageren Hafer ſäte, geern⸗ tet, in den Dörfern mit Brachland(ſeit September 1939) die Winterbeſtellung durchgeführt und Berggemeinden im Gebiet der Maginotlinie überhaupt mitverſorgt werden. So⸗ weit angängig, hat der diesjährige badiſche Studenteneinſatz zur Erntehilfe im Elſaß ſeine Kameraden von der Technik aus dem Erntedienſt abgezweigt. Sie haben mit großer Be⸗ geiſterung im ganzen Wiederaufbaugebiet Strippen geflickt und Lichtleitung auf Lichtleitung gelegt, bis alles klappte. In allen Gemeinden ſind heute ſchon wieder Einwohner zu Hauſe, darunter freigelaſſene kriegsgefangene Elſäſſer. Aus ihren Reihen iſt ein Ortsvertrauensmann beſtimmt. Dieſe Ortsbewohner, die anfänglich vom Reichsarbeitsdienſt, ſpäter ſchon von der NS. verpflegt und verſorgt werden, ſind zu einer Arbeitskameradſchaft zuſammengefaßt, welche mit den Männern des Reichsarbeitsdienſtes den Wiederaufbau und die Inſtandſetzungen bewerkſtelligen. Vielſejtige Wiederaufbauarbeiten. Die Arbeiten der erſten und zweiten Dringlichkeitsſtufe ſowie die Strom⸗ und Waſſerverſorgung können in den mei⸗ ſten Dörfern des Geſamtbereichs des Chefs der Zivilverwal⸗ tung im Elſaß als vollzogen gelten. Hinzu kommen hier noch viele, viele andere Dinge: Straßenſäuberung, Beseitigung von Sperren, Ausheben von Entwäſſerungsgräben, Verfüllen von Einſchlagtrichtern auf den Dorf⸗ und Zufahrtsſtraßen, Ein⸗ richtungen von Befehlsſtellen in den einzelnen Gemeinden, Er⸗ faſſung der aus der Gefangenſchaft entlaſſenen Ortseinwoh⸗ ner und Organiſation ihres Mithilfeeinſatzes, Einrichtung der Unterkünfte für die einzelnen Trupps der Abteilungen ſelbſt, Herrichtung der Gemeinſchaftsküchen, Lebensmittelverteilungs⸗ ſtellen in den einzelnen Gemeinden und nicht zuletzt das Zu⸗ fammentragen aller aus den Bauernhäuſern durch franzöſiſches Militär in die Bunker⸗ und Feldſtellungen verſchleppten Möbel, Haus⸗ und Küchengeräte, ſowie Bettzeug, das in ein Sammellager kam, ſortiert und zum Trocknen in die Sonne ausgelegt wurde. Dazu mußte vielerorts ſchon Früh⸗ obſt geerntet werden, das von den Abteilungen zu Gunſten der Eigentümer der ſofortigen Verwertung zugeführt wurde. Auch waren in Schulen und Gemeindeſälen ebenfalls noch Gemeinſchaftslagerräume hinzuſtellen für die Rückwanderer, deren Haus wegen zu ſchwerer Beſchädigung noch nicht be⸗ wohnbar iſt. Wo noch Ofenrohre vorgefunden wurden, konn⸗ ten auch ſchon in den Häuſern ſelbſt Kochſtellen inſtand geſetzt werden. Bunker, in Wohnhäuſer eingebaut, waren heraus⸗ zuſprengen oder ſonſt zu entfernen, angelegte Schießſcharten auszubeſſern, Barrikaden abzutragen und vieles andere mehr. Dazu kommen weiter noch die Herrichtung der Eiſenbahnent⸗ ladeſtellen für die Rückwanderer, die Entminung durch be⸗ ſondere!d Militärkommandos und die Bereitſtellung notwen⸗ diger Beförderungsmittel für Bewohner und Gepäck. Nicht zuletzt aber waren ſämtliche Häuſer von ungeheurem Schutt und Schmutz zu räumen und auszuputzen, Türen und Fuß⸗ böden, ſoweit Material vorhanden und die Möglichkeit ge⸗ geben, auszubeſſern. Zu dieſen Arbeiten wurden in ſtarkem Maße die entlaſſenen elſäſſiſchen Soldaten herangezogen, damit ſie immer und ewig das Bild vor Augen haben, wie die Franzoſen in ihrem Beſitz hauſten. Die Sachſchäden werden erfaßt. Währenddeſſen aber waren die Führer und Anterführer der einzelnen eingeſetzten Abteilungen ſchon mit der Erfaf⸗ ſung der Möbel⸗ und ſonſtigen Sachſchäden beſchäftigt. Für alle zur Rückkehr zu erwartenden Haushaltungen der einzel⸗ nen Gemeinden wurden die lebensnotwendigſten Waren und Gegenſtände feſtgeſtellt, damit ein Ueberblick erſtand über das was noch fehlt. Ein ſolcher Erfaſſungsſchein iſt auf den Namen des Antragſtellers ausgeſtellt, zeigt Hausſtand und Fami⸗ lienmitgliederzahl an, wird vom Ortsvertrauensmann und dem Arbeitskommandanten gegengezeichnet. All dieſe Liſten ſind längſt ſchon geſammelt und den Arbeitsdienſtgruppen zugeleitet, die nun im großen die Geſamtverſorgung der elſäſ⸗ ſiſchen Bevölkerung ſicherzuſtellen haben. Faſt alle Handwerke ſind ja in den einzelnen Arbeits⸗ dienſtabteilungen vertreten, ſo werkt hier ein Dachdecker, der ſoundſoviel Kameraden angelernt hat, dort ein Glaſer mit ſeinen„Lehrlingskameraden“, wiederum wo anders ein Schrei⸗ ner, Schloſſer, Elektriker. Unterſtützt werden ſie von den rück⸗ gekehrten Dorfhandwerkern und den techniſchen Studenten, alle aber bilden eine Wiederaufbaugemeinſchaft, angeſetzt, um ein ſonſt reiches Land raſch wieder normalem Leben und aufbaufreudiger Zukunftsarbeit entgegenzuführen. Worms.(Un heilvoller Zuſammenſtoß.) Ein zu weit links fahrender Perſonenwagen wurde bei Franken⸗ thal in der Nähe der Reichsautobahn von einem anderen Auto angefahren, wobei er ſich um ſeine eigene Achſe drehte und Feuer iht Die Inſaſſen des Wagens, die dieſen nicht mehr ohne Hilfe verlaſſen konnten, waren der Gefahr des Verbrennens nahe. Der Lenker des mit dem verkehrswidrig fahrenden Perſonenwagen zuſammengeſtoßenen Autos löſchte das Feuer und brachte die Schwerverletzten ins Fran⸗ kenthäler Krankenhaus. e Zwei Tote bei e In der Nacht kam ein mit beſetzter erſonenkraftwagen in Heeren. Werve aus der Fahrbahn und fuhr mit großer Geſchwindig⸗ keit gegen einen Baum. Der Wagenlenker und ein Kauf⸗ mann aus Hamm erlagen kurz darauf ihren ſchweren Ver⸗ letzungen. Der dritte Inſaſſe mußte mit ſchweren Verletzun⸗ gen dem Krankenhaus zugeführt werden. — — un kann man beim Wafchen der Berufswalche ſparſam gebrauchen. I paket reicht bei normaler Beſchmutzung für s Eimer Wafer. T e 14 * Laolcale Nuud ocliau Mädel zu Eurer Berufswahl! NS. In beſtändigem Wachſen iſt der Zuſtrom deut⸗ ſcher Mädel in die ſozialen Frauenberufe der NS.⸗Volks⸗ wohlfahrt, ſtändig vergrößert ſich aber immer noch der Be⸗ darf an tüchtigen, gut ausgebildeten Fachkräften auf allen Ge⸗ bieten der NSV.⸗Arbeit. Deshalb beginnt die NSV. jetzt wieder im Herbſt Ausſchau nach jungen Mitarbeiterinnen zu halten. Hunderte neuer Schülerinnen der N S.⸗Schwe⸗ ſternſchaft ſinden im kommenden Frühjahr Gelegenheit, in die Jungſchweſternſchulen dieſer nationalſozialiſtiſchen Schwe⸗ ſternſchaft einzutreten, um ſich in anderthalbjähriger, koſten⸗ loſer Ausbildung alle erforderlichen fachlichen und weltanſchau⸗ lichen Kenntniſſe zu erwerben, die ſie in die Lage ſetzen wer⸗ den, ihren kommenden Aufgaben als Gemeindeſchwe⸗ ſtern gerecht zu werden. Zur gleichen Zeit erfolgt die Neu⸗ beſetzung der Ausbildungsſtätten des Reichsbundes der Freien Schweſtern und Pflegerinnen e. V. auf den Gebieten der Säuglings⸗ und Krankenpflege. Immer mehr vertieft ſich der Arbeitseinſatz dieſer Schweſternſchaft, immer zahlreicher wer⸗ den die NSV.⸗Kinderkrippen. Viele hundert Mädels finden in den allernächſten Jahren Gelegenheit, nach erfolgreicher Ausbildung in der NS.⸗Frauenſchule für ſoziale Be⸗ rufe in Mannheim als NS. ⸗Kindergärtnerinnen gut unterzukommen und für Deutſchland eine nutzbringende Arbeit zu leiſten. Erheblich iſt auch fernerhin der Bedarf an tüchtigen golkspflegerinnen, welchem Beruf im Rahmen der neuen deut⸗ ſchen Volks⸗ und Geſundheitspflege ganz beſondere Verant⸗ wortungen zukommen. 5 Neben dem Bedarf im alten Heimatgau Baden tritt nun neuerdings jener im wiedergewonnenen Elſa ß. Hier in die⸗ ſem ſchönen Land gilt es ganz beſonders treue Arbeit zu lei⸗ ſten, um weglos gewordene Deutſche wieder für Unſere deutſche Volksgemeinſchaft zu gewinnen. Gerade das NS. Wirken wird in hohem Maße dazu berufen ſein, das Leben rechts und links des Oberrheins, ſo wie es einſt war, zu einer neuen, unzerſtörbaren Einheit zu verflechten. Hieran mitzuwirken iſt eine hervorragende Aufgabe aller Fachkräfte der NSV., der NS.⸗Schweſtern, der Säuglingsſchweſtern, der NSV.⸗Kin⸗ dergärtnerinnen und Volkspflegerinnen. Mädel, die Luſt, Liebe und Eignung zu dieſer Aufgabe beſitzen, melden ſich als⸗ bald bei den Dienſtſtellen der NS.⸗Volkswohl⸗ fAhrt oder ſchriftlich bei der NSDAP., Gauleitung Baden — Amt für Volkswohlfahrt—, Stelle Nachwuchs⸗ erwerbung, Karlsruhe, Baumeiſterſtr. 8. Michtbeachtung des Vorfahrtsrechts. Ecke Traitteur⸗ und Friedrichsfelderſtraße ſtieß ein Dreirad⸗Lieferwagen mit einem Perſonenwagen zuſammen. Der Führer des Lieferwagens, den die Schuld trifft, weil er die Vorfahrt nicht beachtete, trug Verletzungen davon. Beide Fahrzeuge wurden be⸗ ſchädigt. * Zuchthaus und Berufsverbot für Schwarzſchlächter. Das Sondergericht verurteilte den 55jährigen Metzgermeiſter Leo⸗ pold Wolf aus Spöck(Bezirk Karlsruhe) zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus, zwei Jahren Ehrverluſt, 500 Mark Geld⸗ ſtrafe und zu einer Werterſatzſtrafe von 7000 Mark.— wurde für die Dauer von zwei Jahren Berufsverbot aus⸗ geſprochen, das nach Strafverbüßung in Kraft tritt. Der Ver⸗ urteilte hatte eine größere Anzahl Großvieh, Schweine und Kälber ſchwarzgeſchlachtet und nicht nur die Schlachtſteuer hinterzogen, ſondern auch das Fleiſch und die Wurſt mar⸗ kenfrei bei Gaſtwirten in Spöck und Büchenau ſowie an ſeine Kundſchaft abgegeben. Das geſchlachtete Bieh war niemals von einem Fleiſchheſchauer kontrolliert worden. Auch zeigte der hygieniſche Zuſtand der Metzgerei große Mängel, ſodaß oft Fleiſch und Fleiſchwaren in unverantwortlicher Weiſe dem Verderb ausgeliefert waren. Der Verurteilte hat aus Ge⸗ winnſucht das Volks⸗ und Wirtſchaftsvermögen geſchädigt. Poſtdienſt mit Elſaß und Lothringen. Im Poſtdienſt mit Elſaß und Lothringen wird die Ge⸗ wichtsbeſchränkung für Briefe aufgehoben. Außerdem werden Zeitungsdruckſachen und Päckchen(gewöhnliche und eingeſchrie⸗ bene) bis 2 kg zugelaſſen. — Warnung vor der Annahme alter Inflations⸗Fünf⸗ ziger. Es iſt verſchiedentlich verſucht worden, die aus der Inflationszeit ſtammenden Fünfzigpfennigſtücke aus Alu⸗ minium in den Verkehr zu geben. Dieſe Münzſorte iſt ſeit Einführung der Reichsmarkwährung außer Kurs geſetzt und daher kein Zahlungsmittel mehr. Die alten Fünfzig⸗ pfennigſtücke ſind leicht daran zu erkennen, daß ſie auf der Rückſeite die quer über ein Aehrenbündel gelagerte Auf⸗ ſchrift„Sich regen bringt Segen“ tragen. Vor ihrer An⸗ nahme wird gewarnt. — Neuausgabe des Reichskursbuches. Zum 6. Oktober 1940 erſcheint die erſte Winterausgabe des Reichskursbuches (Kleine Ausgabe). Es gibt Auskunft über alle Reiſemöglich⸗ keiten in Deutſchland und über die wichtigſten Verbindungen mit dem neutralen Auslande Ueber den Bezug geben die Poſt⸗ Der Zins in Bewegung Vokeilige Prophezeiungen.— Zunächſt Zinsanpaſſung. WD. Welches Gebiet der Kreditmärkte wir auch gegenwärtig betrachten, überall iſt der Zins in Bewegung. Am Geldmarkt iſt ſoeben der Privatdiskont um 0,125 v. H. auf 2,25 v. H. herabgeſetzt worden, nachdem die letzten Sen⸗ kungen im April von 2,50 auf 2,375 v. H. und im Januar d. J. von 2,625 auf 2,50 v. H. stattgefunden hatten. Gleich⸗ zeitig ſind auch die Zinsſätze für die Reichsſchatzanweiſun⸗ gen— ſowohl die kürzen als auch die langen— erneut um * 0,125 b. H. geſenkt worden. Im Bereich des mittel⸗ und langfriſti if der Verkauf der vierprozentigen Reich zehnjähriger Laufzeit eingeſtellt word rie den Betrag von 1 Milliarde Houfzeit ſeit März d. Mark abgeſetzt wordenſ. Im Boden⸗ und Kommunalkredit iſt ſoeben angeordnet worden, daß Neuemiſſionen an Pfand⸗ briefen, Kommunalobligationen und verwandten Schuldver⸗ ſchreibungen künftig nur noch auf einen vierprozentigen Zins⸗ ſatz(bisher 4,5 v. H.) abgeſtellt ſein müſſen, wobei aber an eine allgemeine Zinskonverſion von 4,50 auf 4 v. H. bei den im Umlauf befindlichen Schuldverſchreibungen keineswegs ge⸗ dacht iſt, infolgedeſſen auch eine allgemeine Zinsſenkung bei den bisher gewährten Pfandbriefhypotheken, Kommunaldar⸗ lehen uſw. nicht in Frage kommt. Gleichzeitig läuft im Bodenkredit eine Aktion der Zinsermäßigung bei den Liqui⸗ dationspfandbriefen, die mit durchweg 5,50 v. H. verzinslich waren und in letzter Zeit und in nächſter Zukunft in niedriger verzinsliche Pfandbriefe umgetauſcht werden, wobei jedoch nach wie vor 4,50 v. H. Pfandbriefe(und nicht 4 v. H.) im Umtauſch gewährt werden. Im langfriſtigen Induſtrie⸗ kredit iſt ſchon ſeit einiger Zeit der grundſätzliche Uebergang von Sprozentigen auf 4, 5prozentige Induſtrieanleihen voll⸗ zogen worden und neuerdings iſt ſogar der Fall eingetreten. daß erſtmalig eine Konverſion einer Induſtrieanleihe(Rhein⸗ Main⸗Donau AGG.) auf 4 v. H. ſtattgefunden hat. Die Leichtigkeit, mit der ſich in füngſter Zeit dieſer ganze Prozeß der Zilsſenkung vollzogen hat— man könnte ſie faſt für automatiſch oder zwangsläufig halten—, hat naturgemäß der allgemeinen Zinsſenkungsdebatte einen neuen Auftrieb gegeben. Voreilige Propheten ſahen das künftige deutſche Zinsniveau bereits ins Bodenloſe ſinken. Gerüchte über eine bevorſtehende neue Diskontermäßigung, über einen Uebergang des Reiches zur Ausgabe 3,5prozentiger Reichs⸗ anleihen tauchen von Zeit zu Zeit auf. In der Oeffentlich⸗ keit iſt ſogar die falſche Behauptung aufgeſtellt worden, man beſchäftige ſich gegenwärtig mit der Ausgabe eines 3,5prozen⸗ tigen Pfandbriefes, wobei der Aprozentige Typ gleich„über⸗ ſprungen“ werde. Von anderer Seite fordert man ſchon jetzt, daß die Normalverzinſung der Induſtrieanleihen von nun ab durchweg nicht mehr 4,5 v. H. ſondern 4 v. H. betragen ſolle, wobei der beſonders gelagerte Fall, der Rhein⸗Main⸗ Donau⸗ AG. verallgemeinert wird. Alle dieſe gutgemeinten, trotzdem aber ſchädlichen Prophezeiungen und Vorſchläge richten naturgemäß Verwirrung an. Die Sparer und Gläubiger befürchten, daß die Zinserträge, die bei vielen kleinen und mittleren Rentnerß oft die wichtigſte Exiſtenzgrundlage bilden, weiter ſtark ſinken. Sie werden dadurch zu Ueberlegungen gedrängt, ob nicht aus ihren Er⸗ ſparniſſen durch Uebergang zu anderen„Anlagen“ mehr her⸗ ausgeholt werden könnte, ohne vielleicht ausreichend die hohen Riſiken zu bedenken, die mit minder ſicheren Anlagen verbun⸗ den ſind. In den Schuldnern wiederum werden Hoffnungen auf Zinsentlaſtungen erweckt, die dann ſpäter vielleicht ⸗ent⸗ täuſcht werden. Die zwiſchengeſchalteten Kreditinſtitute werden mit Zinsſenkungsforderungen überhäuft, die nach Lage der Dinge nicht erfüllbar ſind, kurzum, es entſteht aus über⸗ triebenen Debatten über die künftige Zinsentwicklung eine Unruhe, die beſſer vermieden würde. 5 Deshalb iſt es angebracht, die Dinge nüchterner zu be⸗ trachten. Tatſache iſt zunächſt, daß bei den am Kapitalmarkt 1 Reichsanleihen an einen Uebergang zum 3,5prozen⸗ igen Normalzins heute nicht gedacht iſt. Da aber ein ſolcher Schritt die Vorbereitung zu einer weiteren Diskontſenkung darſtellen würde, iſt auch ſie gegenwärtig nicht akut. Die Herabſetzung des Privatdiskontſatzes iſt keineswegs gleich⸗ bedeutend mit einer bevorſtehenden Diskontſenkung, denn ſie betrifft ausſchließlich den Geldmarkt und ſtrebt hier vor allem eine Verbilligung der kurzfriſtigen Kreditbeſchaffung des Rei⸗ ches bei der Ausgabe von Reichswechſeln und unverzinslichen Reichsſchatzanweiſungen an. Nach rund zweijähriger Stabi⸗ lität iſt bereits im Mai 1939 eine Senkung des Privat⸗ diskonts eingetreten; die letzte Senkung des Reichsbankdiskonts dagegen erfolgte erſt faſt ein Jahr ſpäter, nämlich im April 1940. An einen Uebergang zum 3,5prozentigen Pfandbrief und ein Ueberſpringen des Aprozentigen Pfandbrieftyps iſt nicht gedacht, was am beſten daraus erhellt, daß der Reichs⸗ wirtſchaftsminiſter gerade jetzt die Anordnungen hinſichtlich der Abſtellung künftiger Neuemiſſionen auf den aprozentigen Nominalzins erlaſſen hat. Bei den Induſtrieobligationen bleibt es in nächſter Zeit beim 4,5prozentigen Nominalzins. Man kann naturgemäß niemals genau vorausſagen, ob 7 und wann etwa ein neuer grundfätzlicher Zinsſenkungsſchritt unternommen wird.(Befj den gegenwärtigen Zinsaktionem handelt es ſich faſt durchweg nur um Vorgänge der Anpaſ⸗ fung an die neue Zinsebene, die durch den im Frühjahr er⸗ folgten Uebergang zum aAprozentigen Typ der verzinslichen Reichsſchätze und die im Anſchluß erfolgte Reichsbankdiskont⸗ ſenkung erforderlich geworden war.) Zweifellos hat die Füh⸗ rung der deutſchen Kreditpolitik unter den gegenwärtigen Um⸗ ſtänden durchaus die Möglichkeit, den Geld⸗ und Kapitalzins erneut herabzudrücken. Der natürliche Drang der Verbilligung der Zinslaſten des Reiches ſpricht zweifellos dafür. Aber ſelbſt wenn— auf längere Sicht geſehen— dieſe Frage akut wird, wobei wiederum zur Debatte ſtehen würde, ob ein ſolcher neuer Schritt noch während des Krieges oder erſt ſpäter zweck⸗ mäßig wäre, wird dabei die rühmlich bekannte Vorſicht der Leikung der Kreditpolitik niemals außer acht gelaſſen werden, werden alſo voreilige Maßnahmen unbedingt ver⸗ mieden. Beſtimmt werden dann dabei auch alle Momente berückſichtiat, die einen zu weit gehenden Zinsdruck all⸗ gemeinwirtſchaftlich unkunlich erſcheinen laſſen. Es iſt richtig. daß jetzt im Kriege die Zinsempfindlichkeit des Sparers aus den beſonderen Verhältniſſen heraus relativ gering gewor⸗ den iſt. Nach Kriegsende, wenn wieder eine gewiſſe Wahr der Maſſe der Einkommensbezieher zwiſchen Verbrauch einer⸗ ſeits und Sparen andererſeits möglich iſt, wird zweifellos die Zinsempfindlichkeit der Sparer wieder wach⸗ hes ſen. Die Führung unſerer Kreditpolitik wird dann dieſen wichtigen Faktor zweifellos in Rechnung ſtellen, denn eine möglichſt hohe Erſparnisbildung wird für die Durchführung der zahlreichen wichtigen öffentlichen und privaten Inveſti⸗ tionsvorhaben nach Kriegsende eine weſentliche Vorausſet⸗ zung bilden.. — — Schädlinge in der Vorratskammer. Beſonders jetzt in der Sommerzeit ſoll man die läſtigen Fliegen durch Gaze⸗ fenſter, ⸗ſchränke und ocken von den Vorräten fernhalten. Auch dem ſogenannten Speckkäfer, ferner der Mehlmotte, deren Raupe mit ihren Geſpinſten Mehl, Grieß, Graupen, Hafer⸗ flocken und Teigwaren verunreinigt, ſowie der Dörrobſtmotte, die ſich an Dörrobſt und Hülſenfrüchte heranmacht, iſt eine dauernde Beachtung zu ſchenken. Recht unangenehm und der menſchlichen Geſundheit ſchädlich ſind weiterhin die Milben, die ſich auf Fleiſch, Käſe, Dörrobſt und Kartoffeln anſiedeln. Dieſe wollen wir ebenſowenig überſehen, wie die anderen un⸗ gebetenen„Gäſte“ in den Vorratsräumen, einſchließlich der Schaben, Ameiſen und ⸗Kelleraſſeln. Nicht vergeſſen dürfen wir endlich auch nicht die gefräßigen Mäuſe und Ratten. Den beſten Schutz gegen Vorratsſchädlinge bieten Sauberkeit, Ord⸗ nung, friſche Luft und Licht in den Vorratsräumep. Wo ſich trotzdem irgendein Schädling eingeniſtet hat, gehe man dieſem mit den bekannten Haus⸗ oder chemiſchen Mitteln gründlichſt zu Leibe. l Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Sonntag, 1. September: Miete A 1 und 1. Sondermiete A 1: In neuer Inszenierung: Die Walküre, von Richard Wagner. Anfang 17.30, Ende gegen 22 Uhr. (Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben). a Montag, 2. September: Miete H 1 und 1. Sondermiete 5 1: Martha. Over von Friedrich Flotow. Anfang 19, Ende gegen 21.45 Uhr. Dienstag, 3. September: Miete B 1 und 1. Sondermiete B 1: Bengaliſche Zukunft. Komödie pon Michael Geſell und Ernſt Martiſt. Aftfang 19.80, Efide ſtach 21.45 Uhr. Mittwoch, 4. September: Miete M 1 und 1. Sondermiete M 1: Die Primanerin. Luſtſpiel von Sigmund Graff. Anfang 19, Ende 21.45 Uhr. Donnerstag, 5. September: Miete D 1 und 1. Sonder⸗ miete D 1: In neuer Inszenierung: Die Hochzeit des Figaro, komiſche Oper von Mozart. Anfang 18.30, Ende 22 Uhr. Freitag, 6. September: Miete F 1 und 1. Sondermiete i 1: Uta von Naumburg. Schauſpiel von Felis Dhünen. Anſang 19.30, Ende 21.45 Uhr. Samstag, 7. September: Außer Miete: Das Land des Lächelns. Operette von Franz Lehar. Anfang 19.30, Ende 22 Uhr.(Eintauſch von Gutſcheinen auf⸗ gehoben). a Sonntag, 8. September: Miete G 1 und 1. Sondermiete G 1: Die Walküre, von Nichard Wagner. Anfang 17.80, Ende gegen 22 Uhr.(Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben). 55 * — Der Eintrittskarten⸗ Verkauf für alle Bor⸗ ſtellungen beginnt am Donnerstag, den 29. Auguſt. — 25 Sonnenaufgang 6.28 Mondaufgana 0.04 Parteiamtlich: Mitteilungen. Deutſches Jungvolk Heute Dienstag tritt das ganze Fähnlein zur Beerdigung unſeres Kameraden Heinrich Echſtein in Ueber⸗ gangsuniform(kurze Hoſe, Winterbluſe) um ½ 2 Uhr am Heim an. — Sonnenuntergang 20.24 Monduntergang 15.56 * ämter und Bahnhöfe Auskunft. Frau Möbliertes Zimmer Zuckerkrankheit Seit 10 Jahr. leide ich an Zuckerkrank-· heit. Nachdem ich hren Karlssprudel 8 Gewinnauszug Ohne Gewähr 3. Klaſſe 3. Deutſche Reichslotterie Nachdruck verbolen Auf jede gezogene Nuntnter ſend drei gleich hohe Gewinne gefallen, und warf: einer auf die Loſe gleicher Nummer in den drei Abteilungen 1, II und II Kontoristün) mit Fertigkeit im Maschinenschreiben, z. Tabakeinnähen od. Tabaßbbrechen geſucht. zu mieten geſucht. Zu erfragen in der Stoll. Geſchäftsſt. d. Bl.] Wirtſch. z. Lamm. rsgelmähig getrunken habe, zeigte 8 dis örzil. Untersuch. ca. ½%,. 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Auguſt 1940 In der Nachmittagsziehung wurden gezogen 5 5 Gewinne zu 5000 RM. 99096 289761 2 Gewinne zu 4000 NM. 31043 375640 394186 5 20 Gene ze 2580 Ker. 28e 888 80e e d 8e e cen ewi u 8 5 341754 349645 397913 a 85 132 8380 107 1000 Nat. 5329 9843 12024 12684 14422 21139 43626 40% 55474 88130 10821 11407 116252 127785 32115 141656 14975 159869 16500 167389 181232 187306 220469 222842 224416 224502 239124 263523 275737 278150 287388 302325 304985 307814 331121 331558 351979 354735 361007 366882 38 ferner TeanddgSdens pn 2 für Schriftwechsel technischer Art 3 383292 369020 394973 6 5 5 24% Gewinne zu 500 RM. 230 1272 2067 6753 27242 29811. 34178 35300 300%. gesucht. a 39647 47114 55/58 57939 59 62578 664% 67065 92741 96604 105215 110780 5 1 usgabe ß 8 5 5. 5 160805 1 27³ 1 ö Bewerbungen mit Lebenslauf, Lichtbild 2197858 2 VVV 227498 281742 284211 285758 286166 254979 296464 258729 303853 308398 3 321578 3272 327820 331505 334398 339420 340166 341 360027 361915 3/5286 377/631 394826 396883 1 13 Gewinne zu 300 RM. 2116 4433 62% 16298 16574 17205 17320 und Gehaltsansprüchen erbeten u. Nr. 846 an die Geschäſtsstelle ds. Bl. von Geeſiſchen. Die nächſte Verteilung i von Seefiſchen findet heute Diens⸗ 214% 23% 2908 280% 2650 28688 28092 Joss 3040 31276 24405 5 55 1 i 801 7%%% 5218 22% tag, ab 15 Ahr in ſämtlichen 915 302 4 16 42027 54 68842 85250 7250 7202 72114 65842 7462 765 7944 80241 4595 88335 92065 96700 98934 97481 101485 1035003 108579 108522 110611 110813 118%0 12097 122004 127014 12/87 124072 185789 139770 145249 147144 148692 156575 797 159591 155123 zugelaſſenen Fiſch⸗Fachgeſchäften 59 5 15 bisherigen Beſchränkungen ſtatt. Die Abgabe der Fiſche erfolgt ohne Rückſicht auf die Nummer des weißen Kundenausweiſes. 5 2 1 1565 166920 187008 169423 172188 175916 1773 1774 181111 18190 181973 „ 185943 1979581 1366 201875 2 120 2 27 977 225 25823 23009 22224 2 22280 257 78 245178 2 3 1742 716 256111 271055 572 65 2035 283640 2 287 295586 3 302520 303627 5 800 301340 30235. 0 304468 305457 307728 310988 312820 für Handel, Gewerbe, Industrie werden in jeder Ausführung schnellstens angefertigt in der Neckar-Bote- Druckerei. liefert in jeder Größe und Aus führung Neckar- Bote Druckerei.