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Auguſt 1940 Nr. 202 2 Unaufhörlich deutſche Luftangriffe auf Flugplätze, Kriegs⸗ häfen und Flugzeug⸗Rüſtungswerke.— Wieder 70 Feind⸗ flugzeuge vernichtet Berlin, 27. Aug. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: „Deutſche Fliegerverbände griffen erneut in Südeng⸗ land Flugplätze, Truppenlager ſowie den Kriegshafen Portsmouth an. Eine Funkſtation auf den Scilly-Inſeln wurde zerſtört. Drei im Geleitzug fahrende Handelsſchiffe erhielten nördlich von Fraſerburgh ſchwere Bombentreffer, im Verlauf der Kampfhandlungen kam es zu mehreren für uns erfolgreichen Luftkämpfen. In der Nacht zum 27. 8. unternahmen ſtärkere Kampffliegerverbände Angriffe auf den Kriegshafen Plymouth, auf einen Flugplatz in Corn⸗ wall, auf Flugzeugrüſtungswerke in Covenkry und bei Birmingham ſowie auf die Hafenanlagen von Hull und Neweaſtle. Nach dem Abwurf zahlreicher Bomben enlkſtan⸗ den an vielen Stellen Brände und Exploſionen, insbeſondere in Plymouth und Hull. Das VBerminen britiſcher nahm ſeinen Forkgang. In der Nacht zum 27. 8. warfen brikiſche Ilug ⸗ zeuge im Keichsgebiet an mehreren Skellen Bomben. Der angerichtete Sachſchaden iſt unweſenklich. Es wurden zwei Zivilperſonen getökel. acht verletzt. Die Geſamkverluſte des Jeindes betrugen geſtern 70 Flugzeuge, davon wurden 61 im Luftkampf abgeſchoſſen und neun am Boden zerſtörk. 21 eigene Flugzeuge werden vermißt.“ Heftigſter Luftangriff auf London Bern, 27. Aug. In Berichten aus London ſchildert„Uni⸗ ted Preß“ in lebhaften Farben den deutſchen Luftangriff auf die engliſche Hauptſtadt und deren Umgegend in der Nacht zum Sonntag Die Angriffe waren heftiger als je zuvor. Die Schäden ſind noch nie ſo beträchtlich geweſen; be⸗ ſonders groß ſind ſie in Ramsgate. Die Zahl der deutſchen Maſchinen, die an dieſem Angriff teilnahmen, wird ſehr hoch geſchätzt. Die Hauptſtadt war bald in einen düſteren, i be Lichtſchein gebadet, der den Mond erbleichen ließ. ie deutſchen Bomber kamen in ſehr großer Höhe an. Im Sturzflug durch die Lichtbündel der Scheinwerfer hindurch warfen ſie zunächſt Leuchtraketen ab und dann Bomben. Die Detonationen waren weithin vernehmbar. Die allge⸗ meine Erregung wurde durch den großen Kampflärm ver⸗ zehnfacht. Von allen Seiten ſchoſſen die Flakbatterien ohne Unterbrechung, während es in den Straßen von Soldaten, Poliziſten. Feuerwehr⸗ und Luftſchutzmännern wimmelte. In Laſtautos wurden Soldaten ſchnell an die Einſchlagſtel⸗ len der Bomben befördert, um dieſe Stellen abzuſperren, während ſich die Polizei und die Luftſchutzmänner bemüh⸗ ten, die Hunderte von Neugierigen, die auf dem Heimweg von dem Alarm überraſcht worden waren und von den Bränden anſcheinend wie Maikäfer vom Licht angezogen wurden, in die Schutzräume zu ſchicken. Mit 40 oder 50 Spritzen gelang es der Feuerwehr in drei Stunden aller Brände Herr zu werden, ſo daß die getroffenen Gebäude jetzt nur noch gefahrloſe rauchende Ruinen darſtellen. Auf dem Höhepunkt ihrer Tätigkeit hatte die Feuerwehr mehrere Nebenbrände zu löſchen, die durch die ſtarke Hitze verſchie⸗ dener Prandherde entſtanden waren. Wieder über die Schweiz! Der ikalieniſche Wehrmachtsbericht 5 Rom, 27. Auguſt. Der ilalieniſche Wehrmachtsbericht vom Dienstag har folgenden Worklauk: 5 „Das Haupiquarkier der Wehrmacht gibt bekannt: In Nordafrika ſind von unſerer Luftwaffe Kraftwagen bei Bir Sceferzen und Barackenlager bei Sidi Barani bombardierk worden. f 5 Ein feindlicher, von Kriegsschiffen geſicherker Geleit. z u g 17 9 von unſeren Formationen im öſtlichen Mittel⸗ meer bombardiert. 5. In Oſtafrika ſcheiterte ein ſeindlicher Einflugverſuch über Asmara an der promplen Reaklion unſerer Lufk. waffe. Die feindlichen Flugzeuge haben ihre Bomben auf freiem Feld abgeworfen ohne Schaden anzurichten. Anſere Seehäfen aus der Luft Wiederum über die Schweiz hinweg iſt der Geg⸗ ner erneut in verſchiedene Provinzen Norditaliens eingeflogen. Durch das ſtarke Eingreifen unſerer Luftab⸗ wehr und unſerer Luftwaffe hat der Gegner nur nige Bomben bei Turin abwerfen können, wobei ein Pavillon von Fiat und das Sanaloriura von St, Luigi getroffen wurden. In der Provinz Pavia wurden auf freiem Felde zwei Sennhütten gekroffen, wobei ein Bauer getölet, ein anderer ſchwer verletzt wurde. Ein feindliches Flugzeug, das vom Feuer der 27. Batterie der Luftabwehr getroffen wurde, iſt in der Gegend von Valera, einer Gemeinde des Kreiſes Areſe, brennend abgeſtürzt. Die aus fünf Mann beſtehende Beſatzung iſt kol.“ 5 0 5 Der 100. Luftalarm in Südwales. DNB. Bern, 28. Aug. Wie„Daily Mail“ berichtet, hatte eine Stadt in Südwales am Sonntag ſeit Juni den 100. Luftalarm. Die Leute verbrachten am Sonntag acht bis zehn Stunden im Keller. i 5 Der Bombenregen auf England Freude über den Verluſt Somalilands Madrid, 27. Auguſt. Eine ſinnloſe Eroberung nennt der„Daily Telegraph“ den Somali⸗Sieg der Italiener und hängt an dieſe kühne Ueberſchrift den noch kühneren Kom⸗ mentar eines britiſchen Generalmajors, der erklärt, ihm ſei ein Stein vom Herzen gefallen, als er von der Räumung des Somalilandes gehört habe. Aegypten, ſo heißt es hier, ſei ja viel wichtiger.— Es iſt ſicherlich eine bequeme Art, Niederlagen ſo anzuſehen, wie der Fuchs in der Fabel die Trauben. Nur wird dadurch an den Tatſachen nichts ge⸗ ändert. Es kniſtert ſo wernehmlich im Gebälk des eng⸗ lichen Kolonialreiches, daß dem Kommentator noch manche „Steine vom Herzen fallen“ werden. Man kann ihm darum nur raten, ſich jetzt ſchon zu überlegen, was nach dem Zu⸗ ſammenbruch der engliſchen Gewaltherrſchaft in Aegypten das„Wichtigere“ iſt. Lage in Aegypten zugeſpitzt Akhen, 27. Auguſt. Während die indiſche Nationalbewe⸗ gung England immer ernſter zu ſchaffen macht, mehren ſich auch die Anzeichen aus Aegypten, daß der Druck Englands die ägyptiſche Freiheitsbewegung ſtark belebt. Zwar hat England durch den Ankauf der ganzen ägyptiſchen Baum⸗ wollernte von 1940 zu guten Preiſen einflußreiche ägyp⸗ tiſche Kreiſe vorübergehend beſänftigt, aber die Unruhe über Aegypten, dem Sudan und dem Suezkanal macht ſich mit der Annäherung des engliſch⸗italieniſchen Krieges der⸗ artig nachhaltig bemerkbar, daß Lord Halifax und Kriegs⸗ miniſter Eden durch Freundſchaftstelegramme der ägypti⸗ ſchen Regierung und dem ägyptiſchen Volke das beſondere Wohlwollen Englands beſtätigen zu müſſen glauben. Die Verhältniſſe ſind jedenfalls auch in Aegypten erheblich zu⸗ geſpitzt, ſo daß London dieſem für die Aufrechterhaltung der Ruhe in Indien maßgebenden Kriegsſchauplatz ſeine ver⸗ ſtärkte Aufmerkſamkeit widmen muß. Italien warnt Aegyten Vor zu großer Nachgiebigkeit gegen England. Rom, 28. Aug. Den Rücktritt des ägyptiſchen Miniſter⸗ präſidenten Haſſan Sabri Paſcha nimmt„Giornale d'Ita⸗ lia“ zum Anlaß, Aegypten zum wiederholten Male vor den Folgen einer weiteren Nachgiebigkeit gegenüber den eng⸗ liſchen Forderungen und einer zweideutigen Politik zu warnen. Der Rücktritt Sabri Paſchas beweiſt, ſo ſchreibt das Blatt, daß in Aegypten Kräfte am Werke ſind, die die englandfreundliche Politik der Regierenden in Aegypten zu verhindern ſuchen. Aegypten bedeutete heuke, da die Engländer das ganze Sand zu einem großen militäriſchen Stützpunkt gegen Ika⸗ lien ausgebaut haben, eine direkte Gefahr für Italien. Ika; lien gedenkt dieſe Gefahr an Ort und Stelle, wo ſie ent⸗ ſtanden und reif geworden iſt, auszumerzen. Italien denke gar nicht daran, Aegypten zu bekämpfen. Es hat die Pflicht, überall den britiſchen Imperialismus zu bekämpfen, auch da, wo er auf der ägyptiſchen Unabhängigkeit ſaſtet. Der Haß der Buren gegen die Briten Madrid. 27. Auguſt. In Lindley(Oranje⸗Freiſtaat) er⸗ klärte der nationale Abgeordnete Strydom vor 10 000 Süd⸗ afrikanern, daß heute ein größerer Haß zwiſchen Briten und Buren beſtehe als je zuvor, ein Haß, den die Khaki⸗ räuberbanden, die berüchtigten Dunkelmänner des Gene⸗ rals Smuts, durch Denunziation Unſchuldiger hervorgeru⸗ fen hätten. Auf der gleichen Kundgebung führte der ehe⸗ malige Verteidigungsminiſter Pirow aus, daß die Buren nicht wie 1924, als General Hertzog Smuts als Miniſter⸗ B de ablöſte, vergeben und vergeſſen dürfen. Der ag der Freiheit werde diesmal auch der Tag der Vergel⸗ tung ſein.— Die neuen Kriegskredite, die 5 England⸗ agent Smuts aus der ſüdafrikaniſchen Bevölkerung für die britiſche Kriegsführung herauspreſſen will, ſollen ſich, wie der Londoner Nachrichtendienſt meldet, nicht auf 20, ſon⸗ dern ſogar auf 32 Millionen Pfund belaufen. Kenia erwartet ikalieniſche Offenſive Der Kriegsberichterſtatter der„Exchange Telegraph Company“ ſchreibt, daß die Engländer in Erwartung einer ag italieniſchen Offenſive in Kenia die ganze Bevölke⸗ ung Nord⸗Kenias— 50 000 Somalis— evakuiert haben. Ganz Nord⸗Kenia ſei heute militäriſche Zone. Engliſche Schiffsverluſte. f 5 Newyork, 27. Aug. Das Seeregiſter meldete den Ver⸗ luſt des 13 056 BRT großen britiſchen Tankers„San Fer⸗ nando“ und zweier Frachtſchiffe, nämlich des britiſchen Frachters„Zarian“(4871 BRT) und des ſchwediſchen Frachters„Greth“(1540 BRT). Die„San Fernando wurde zu Beginn des vorigen Monats an der ſpaniſche x Küſte von einem deutſchen U-Boot verſenkt, die„Zarian am 30. Juni 1940 400 Meilen von der ſpaniſchen Küſte ent⸗ ernt torpediert. Von beiden Schiffen werden keine Verluſte eee Ein Seemann wurde getötet, als die„Greth“ am 21. Juli auf eine Mine lief und ſank.—„Mackay 0 adio fing den Hilferuf eines nicht identifizierten 1105 n Dampfers auf, welcher nach einem U⸗Bootsangriff 700 Mei⸗ len weſtlich Irlands raſch im Sin en it. —— — ae wb. ve See ode III 1 Zer flatterte Illuſionen e Unter dem Eindruck der wuchtigen Schläge der deut⸗ ſchen Luftwaffe iſt in England ein jäher Stimmungsum⸗ ſchwung erfolgt. Vor wenigen Tagen noch hatte Churchill in ſeiner großſprecheriſchen Unterhausrede das engliſche Volk und die Welt glauben machen wollen, daß nun im engli⸗ ſchen Krieg eine Wendung eingetreten ſei. Auf dieſes Stich⸗ wort hin hatte der geſamte britiſche Nachrſchtenapparat, Rundfunk und Preſſe, ein wahres Triumphgeheul darüber angeſtimmt, daß nun„der Blitzkrieg beendet“, der„erſte Stürmlauf“ der deutſchen Luftwaffe gegen England esfolg⸗ los ſei und eine„Neuorganiſation“ der deutſchen Luftwaffe notwendig mache. Mit den üblichen verlogenen Darſtellun⸗ gen ſuchte die engliſche Lügenpropaganda die Wirkung der deutſchen Schläge abzuſchwächen und den Endſieg der briti⸗ ſchen Waffen in greifbare Nähe zu rücken. Dieſen voreiligen Siegeshoffnungen iſt von einem Tag zum anderen eine kalte Ernüchterung gefolgt. Die über⸗ raſchenden und vernichtenden Vorſtöße der deutſchen Flie⸗ gerverbände auf Süd⸗ und Mittelengland, vor allem die Tatſache, daß die britiſche Hauptſtadt ſelbſt Augenzeuge der Zerſtörung zahlreicher kriegswichtiger und militäriſcher An⸗ lagen im Umkreis der Stadt geworden iſt, hat die von Churchill genährten Siegesilluſſonen reſtlos zerflattern laſ⸗ ſen. Das britiſche Inſelreich ſpürt jetzt den Krieg in voller Schärfe, ſo daß die amtlichen Stellen jetzt ſelbſt die Wir⸗ kung der deutſchen Luftangriffe nicht mehr verheimlichen können. Luftfahrtminiſterium, Informationsminiſterium, das Reuter'ſche Lügenbüro und die geſamte Londoner Hetz⸗ preſſe müſſen wohl oder übel eingeſtehen, daß die neuen Angriffe die ſchwerſten des Krieges waren, daß Tauſende von Bomben auf England abgeworfen worden ſind und daß das engliſche Volk„ſich auf noch Schlimmeres“ vorbereiten müſſe, da die deutſche Luftwaffe keineswegs erſchöpft ſei. Ja, ein Teil der Londoner Preſſe richtet ſogar an die amt⸗ lichen Stellen die Ermahnung, nicht durch Falſchmeldungen die Bevölkerung wieder in einen Siegestaumel hineinzu⸗ treiben, der alles andere als gerechtfertigt ſei. Auch das Schreckgeſpenſt der Invaſion taucht wieder auf, kurzum, mit dem ſchwindelhaften Zweckoptimismus der letzten Tage iſt reſtlos aufgeräumt worden. Auch die tödliche Wirkung der totalen Blockade Deutſchlands gegen England vermag die britiſche Regierung nicht weiter in Abrede zus ſtellen. Allerdings verſucht ſie im⸗ mer noch durch allerhand neue Manöver und Phraſen die volle Wahrheit zu vertuſchen. So taucht neuerdings in dem engliſchen Sprachſchatz als neues Wort die ſogen.„Um⸗ leitung“ der engliſchen Schiffahrt auf. Duff Cooper ſucht ſeine Landsleute mit dem Hinweis zu beruhigen, daß der Ausfall der oſt⸗ und ſüdengliſchen Häfen durch die an der Weſtküſte vorhandenen Hafenplätze hinreichend wettgemacht werde, wobei er allerdings verſchweigt, daß auch dieſe Hä⸗ fen keineswegs außerhalb der Waffenwirkung der deut⸗ ſchen Kriegsmarine und der deutſchen Luftwaffe liegen. Auch geht er ſtillſchweigend über die ſtändig wachſenden Erfolge der deutſchen U-Boote und Seeſtreitkräfte hinweg, die nicht nur in den Gewäſſern des britiſchen Mutterlandes, ſondern auch draußen im Atlantik bis in die auſtraliſchen Gewäſſer aufräumen. Ob im übrigen die weſtengliſchen Hä⸗ fen über die nötigen Einrichtungen, Tanks, Kühlhäuſer uſw. verfügen, um die heute noch nach England kommenden Schiffsladungen aufzunehmen, iſt mehr als fraglich. Mit einer Umleitung des normalen Seeverkehrs allein kann der Verluſt der großen Hafenanlagen an der Themſemündung und an der Südküſte Englands niemals wettgemacht wer⸗ den. 5 Wie ernſt die augenblickliche Lage Englands iſt, ergibt ſich auch aus der für das britiſche Weltreich über nis be⸗ ſchämenden Tatſache, daß England mehrere Flugſtützpunkte auf den Bermuda⸗Inſeln den Amerikanern pacht⸗ weiſe überlaſſen mußte Die etwa 1000 Kilometer von der Küſte Nordafrikas entfernte Inſelgruppe, die ſeit 1629 in britiſchem Beſitz iſt, hat als Flottenſtation eine wichtige ſtrategiſche Bedeutung und wäre von den Engländern nie⸗ mals aus der Hand gegeben worden, wenn ſie iich nicht heute gezwungen ſähen, die wichtigen Stüßpunkte in der Hoffnung auf Materiallieferungen und ſonſtigen Zuſagen an die Amekikaner zu verſchachern. Wenn man ſich weiler vor Augen hält, daß durch den„glorreichen Rückzug“ aus Bri⸗ tiſch⸗ Somaliland ein zweites britiſches wichtiges Be⸗ ſitztum verlorengegangen iſt, wenn man ferner die Zurück⸗ ziehung der britiſchen Garniſonen aus Nordchina in Erwägung zieht, dann läßt ſich erkenen, auf wie ſchwachen Füßen das britiſche Weltreich heute ſteht. Eine Machtpoſi⸗ tion nach der anderen bröckelt ab, Kolonien müſſen aufge⸗ geben, Inſeln verpachtet werden, und das Mutterland ſelbſt zittert unter den Detonatlenen der deutſchen Bomben. Der Zuſammenbruch des britiſchen Reiches iſt in bedrohliche Nähe gerückt. — 1 Die Reviſion im Südoſten Sofia, 27. Auguſt. Die Führer der bulgariſchen und ru⸗ mäniſchen Abordnungen ſind wieder nach Krajowa zurück⸗ gekehrt. Am Montag fand zwiſchen ihnen eine längere Be⸗ ſprechung ſtatt. Die Verhandlungen zwiſchen den techni⸗ ſchen Ausſchüſſen dauern fort. Es tagen der militäriſche, juriſtiſche und finanzielle Ausſchuß. i Bukareſt, 27. Auguſt. Die ungariſche Regierung. rumäniſche Regierung eingeladen, ihre Beauftragten zur Fortſetzung der Verhandlungen von Turn⸗Severin in einen ungariſchen Ort zu entſenden. Genannt werden die Mar⸗ garethen⸗Inſel in Budapeſt, Szegedin oder ein Badeort am Plattenſee. Gioßmäulig und dumm Während die deutſchen Angriffe auf England ausſchließ⸗ lich der Zerſtörung der engliſchen Wehrkraft gelten, alſo lediglich auf militäriſche Ziele gerichtet ſind, warfen die engliſchen Mordpiloten auf Geheiß der Londoner Kriegs⸗ verbrecher ihre Bomben nur auf Wohnviertel der Zivilbe⸗ völkerung, auf Lazarette, Krankenhäuſer, Schulen, Bauern⸗ gehöfte und Kultürdenkm ler ab. Die engkiſchen Angriffe haben alſo nur nichtmilitäriſche Objekte zum Ziel. Das be⸗ wies der Angriff der Royal Air Force auf Berlin. Wahllos wurden in der Umgebung der Reichshauptſtadt Brandbomben abgeworfen, die jedoch nicht die geringſte Wirkung erzielten und lediglich das Haus eines Lauben⸗ koloniſten in Flammen aufgehen ließen. Das hindert aller⸗ dings Churchill und Duff Cooper nicht, dieſen ſchamloſen Anſchlag auf die Bevölkerung Berlins als eine„Heldentat der britiſchen Luftwaffe zu feiern. Selbſtverſtändlich be⸗ hauptet der britiſche Nachrichtendienſt, daß dieſe Angriffe auf militäriſche Ziele gerichtet waren. Angeblich ſoll es ſich bei dieſer„bewaffneten Aufklärung“ um einen Teil des ſeit langem beſtehenden britiſchen Planes gehandelt haben,„die deutſche Rüſtungsinduſtrie ſyſtematiſch zu vernichten“. Großmäulig erklärte der Londoner Rundfunk, dieſes Ziel ſei auch erreicht worden. Die vier Millionen Berliner, die nach dem eigenen Zeugnis der britiſchen Flugblattſchmier⸗ finken ſehr„helle“ ſein ſollen, können am beſten kontrol⸗ lieren, was an dieſem dummen Geſchwätz gelogen iſt. Die deutſche Luftabwehr iſt— das beſtätigt außerdem ein bri⸗ tiſcher Pilot— ſehr heftig geweſen und hat ihn gezwun⸗ gen ſich aus dem Bereich der Geſchütze und Scheinwerfer ſchleunigſt zu enfernen. Wir haben es hier alſo mit der üblichen Aufſchneiderei der britiſchen Piloten zu tun, mit denen es bekanntlich ſo ſchlimm beſtellt iſt, daß man ſie nach ihrer Rückkehr nach England ins Kreuzverhör nehmen muß, um das engliſche Volk vor erfundenen Siegesmeldungen zu bewahren. Hierhin gehört auch eine Lügenmeldung aus Stockholm, wonach an der Südküſte Englands„hadende Kinder von deutſchen Fliegern mit Maſchinengewehren beſchoſſen“ worden ſeien. Wie läßt ſich dieſe Lügenmeldung mit der Tatſache vereinbaren, daß die engliſche Regierung ſchon ſeit geraumer Zeit die Bevölkerung aus dem gefähr⸗ lichen Küſtengebiet in das Innere des Landes abtranspor⸗ tierte? Die deutſchen Flieger haben fürwahr beſſere und lohnendere Ziele als Greiſe, Frauen und Kinder, das dürfte man im Londoner Innenminiſterium inzwiſchen auch ſchon gemerkt haben. 10000 deutſche Flugzeuge! Engliſche Jahlenkunſtſtücke über die Flugzeugverluſte. Einer ſo glaubwürdigen Quelle wie der„Daily Mail“ verdankt die Weltöffentlichkeit die erſchütternde Kunde, daß die Deutſchen in dem ſoeben abgelaufenen Kriegsfahr min⸗ deſtens 10 000 Flugzeuge eingebüßt haben. Welchen Anteil die verſchiedenen Gegner Deutſchlands im einzelnen an die⸗ ſer Erfolgsziffer haben, geht aus den Zahlenangaben des engliſchen Blattes nicht hervor. Allerdings rühmt ſich die britiſche Luftwaffe gegenüber 1400 durch Franzoſen, Bel⸗ gier, Holländer und Norweger vernichteten Flugzeugen, allein 7060 deutſche Maſchinen abgetan zu haben.„Offiziell“ ſeien zwar nur 3560 Flugzeuge abgeſchoſſen worden, aber z vielleicht noch 3500 darüber hinaus“ Mit ſolch überzeugen⸗ den Darlegungen wird dieſe engliſche Meinung nicht ver⸗ fehlen in der Welt den entſprechenden Eindruck zu ma⸗ chen. In Deutſchland hat man ſich wohl am meiſten über den Anteil gewundert, den England großmütig den Polen an dieſer Beuteziffer einräumt. Sollen polniſche Flieger doch nicht weniger als 700 deutſche. Flugzeuge vernichtet haben Wir glauben uns zu erinnern, daß ſchon am Abend des 1. Kampftages im Polenfeldzug unſere Wehrmacht die deutſche Luftherrſchaft im polniſchen Raum mit Recht für ſich in Anſpruch nehmen konnte. Von allem anderen abgeſehen, verbuchen wir dieſe eng⸗ liſche Meldung als den Ausdruck unfreiwilliger Hochachtung vor deutſcher Leiſtung Wenn unſere junge Luftwaffe auch auf noch ſo breiter Baſis aufgebaut wurde. pricht es nach dem angeblichen Verluſt von 10 000 Flugzeugen mit der entſprechenden Anzahl von Piloten innerhalb von 12 Kriegsmonaten für ſich, wenn die deutſchen Flieger den Engländern gerade in der letzten Zeit Tag für Tag Schläge beizubringen imſtande ſind wie dies zugegebenermaßen der Fall iſt. Es ſieht faſt ſo aus, als ob man ſenſeits des Ka⸗ nals den Verſuch mache, die ſchweren Schläge der deutſchen Luftwaffe durch Zahlenkunſtſtücke abzuwehren. „Fünfte Kolonne“ als Ausrede Wachſende Unzufriedenheit der engliſchen Arbeiter. Stockholm, 28. Aug.„Göteborgs Handels⸗ und Schiff⸗ fahrtszeitung“ berichtet aus England über wachſende Un⸗ zufriedenheit unter der Arbeiterſchaft. Ueber eine Million engliſche Arbeiter verlangten Lohnerhöhungen, die nicht weniger als 30 Millionen Pfund jährlich ausmachen würden. Beachtlich iſt die Feſtſtellung des ſchwediſchen Korreſpon⸗ denten daß dieſe Lohnerhöhungen nicht nur wegen der all⸗ emeinen Preisſteigerungen gefordert werden. Hauptanlaß für dieſe Forderungen ſeien vielmehr die rieſigen Kriegsgewinne der Rüſtungsbarone. Wie„Daily Expreß“ aus Liverpool meldet, haben auch dort Arbeiterführer ihre Forderungen angemeldet und mit dem Streik von 20 000 Dockarbeitern gedroht. Die Begrün⸗ dung für dieſen Unwillen macht ſich die Zeitung ſehr be⸗ quem. Es iſt wieder einmal die ſagenhafte 5. Krloune, die hier„Unruhe ſtiftet, um die Verladung von Nahrungsmit⸗ teln und Kriegsmaterial zu verhindern“, Mit dieſem billl⸗ en Mittel hofft„Daily Expreß“ als Sprachrohr der Pluto⸗ raten, die berechtigten Wünſche der engliſchen Arbeiter nach ſozialen Verbeſſerungen zum Schweigen zu bringen. Wer auf den Köder des„kommenden ſozialen Ausgleiches“ nicht anbeißt und Taten ſtatt leerer Verſprechungen fordert, der gehört zur 5. Kolonne. Weil er„beſchädigte Saulichkeiten“ phokographierte. Weil er durch deutſche Luftangriffe beſchädigte Baulich⸗ keiten photographiert hat, iſt ein Engländer in einer Stadt im britiſchen Nordoſten 5 einer erheblichen Geldſtrafe ver⸗ urteilt worden. Für die Dauer des Krieges wurde ihm ſeine Kamera fortgenommen. Um was für„Baulichkeiten“ mag es ſich gehandelt haben, wenn Duff Cooper das photogra⸗ phiſche Abbild der Schäden ſo peinlich iſt? Da Bilder von 1 Privathäuſern für Propagandazwecke in England ehr gefragt ſind, kann es ſich doch nur um militäriſche Baulichkeiten“ handeln, die aber bekanntlich laut Informa⸗ tionsminiſterium von deutſchen Fliegern niemals angegrif⸗ fen, geſchweige denn zerſtört werden. — „Helſinkin Vie„Treffſicherheit“ der Briten DNB. Berlin, 28. Aug. Als unlängſt der britiſche Luft⸗ fahrtminiſter, Sir Archibald Sinclair, vor dem Unterhaus die erſtaunlichen Erfolge der engliſchen Kampfflugzeuge ge⸗ gen kriegswichtige Rüſtungsbetriebe und Bahnanlagen in Deutſchland aufzählte, vergaß er auch nicht, die bekannten Verſchiebebahnhöfe von Hamm(Weſtfalen) zu erwähnen. weniger als 52mal hätten die britiſchen Flieger dieſen en Bahnknotenpunkt des Ruhrgebietes, gatürlich folgreich, mit Bomben angegriffen. 3 ſt möchten wir hierzu bemerken, daß der Ver⸗ kehr auf den Bahnanlagen nach wie vor ſeinen ungeſtörten Fortgang nimmt. Wenn britiſche Kampfflieger, wie ſie ſelbſt melden, mehr als 52 Anflüge brauchen, um angeblich einen deutſchen Verſchiebebahnhof außer Betrieb zu ſegen, ſo ſpricht dieſer„Erfolg“ nicht gerade für ihre Treffſicherheit, und man häte die Anzahl der auf dasſelbe Objekt anageſetten Angriffe beſſer verſchwiegen. Un⸗ 5 Jr . N E ht im Hydepark der Geburtstkagskuchen. DNB Trotz ihrer mit f Ren ange 5 15. Trotz ihrer mit ſo großem propagandiſtiſchem Lärm geſtarteten„Blockade“ müſſen die Engländer immer klarer erkennen, daß ſie nicht mehr die Blockierer ſind, ſon⸗ dern die Blockierten. Nicht ihnen ſteht mehr die Welt offen, vielmehr hat Deutſchland ſich die Türen ſich zu den größten Wirtſchaftsröumen der Welt offengehalten. Angeſichts dieſer Sachlage haben ſich die Engländer ihr gewohntes Handeln in Erdteilen abgewöhnen müſſen; aus dem weiträumigen Handeln iſt ein ſorgenvolles Handeln von nicht gerade im⸗ ponierenden Ausma tag nun teilweiſe folgender Datſach In einem bensmittella ß geworden. Was dieſer engliſche All⸗ Zzlüten treibt, kann man an Hand N. eichnenden Stimmungsbild über die Le⸗ ge in England vermerkt die finniſche Zeitung Sanomat“, daß die Wärter des Hyde⸗Parkes einen Verein gebildet und beſchlaſſen hätten, in dieſem re⸗ präſentativen Londoner Park Schweine zu halten. Die Eng⸗ länder ſind alſo mit ihrer Blockade nicht nur auf den Hund, ſondern bereits auf das Schwein gekommen. Wir bezwei⸗ feln allerdings, daß ihnen noch genügend Zeit bleiben wird, mit ihrer Schweinezucht auch Schwein zu haben. Der Londoner Nachrichtendienſt mußte jetzt ſogar mit⸗ teilen, daß in England eine Einſchränkung der Brotſorten verfügt worden ſei, um eine Verſchlechte⸗ rung des Mehles zu verhindern. In England würden künf⸗ tig die Hausfrauen nur noch vier Brotſorten kaufen kön⸗ nen. Um wieviel beſſer ſind demgegenüber die deutſchen Hausfrauen daran, die nach wie vor ihre gewohnten Brot⸗ ſorten in der größten Mannigfaltigkeit und völlig ausrei⸗ chenden Mengen bekommen. Der Verzicht auf die bevorzug⸗ ten Brotſorten wurde allerdings den engliſchen Hausfrauen durch die Nachricht erleichtert, die ihnen gewiß ſüß in die Ohren eingehen wird. Der„Daily Telegraph“ kann näm⸗ lich in ſeinem Hofbericht über die Feier des 10. Geburts⸗ tages der Prinzeſſin Margarethe, der jüngſten Tochter des engliſchen Königspaares, mitteilen, daß die 10jährige Prin⸗ zeſſin infolge der Lebensmittelrationſierung auf ihren ge⸗ wohnten Geburtstagskuchen hat verzichten müſſen. Doch nicht nur in ſeiner Lebensmittelverſorgung, ſon⸗ dern auch auf allen anderen Gebieten iſt England blockiert. Welche Folgen das im einzelnen hat, zeigt das Beiſpiel der Holzinduſtrie, worüber Candidus im„Daily Sketſch“ unter anderem ſchreibt:„In ganz Großbritannien werden ſchnellſtens und ganz planlos Bäume gefällt, aus denen Nutzholz für die Kriegsinduſtrie gemacht wird. Wenn der Krieg lange dauert, beſteht die Gefahr, daß das Land völlig kahl abgeholzt wird. Das iſt unvermeidlich, und wir müſſen die Tatſache ohne Proteſt und ohne Klage hinnehmen. Doch dürfen wir auch nicht die ſchwerſten Fol⸗ gen überſehen und nicht vergeſſen, daß unſere Wälder ſich noch nicht einmal von den Folgen der Abholzung währen des Weltkrieges erholt haben. Wir werden, ſo prophezeit Candidus düſter, die Staubwüſten Amerikas be⸗ kommen, denn das Fehlen der Bäume wird unſer Klima ändern. Peſſimiſten würden ſogar ſagen, daß das ganze Vereinigte Königreich zu einer Staubwüſte wird, eine ſchreckliche Zukunft für unſere 40 Millionen Menſchen.“ Dieſe Zukunftsaſpekte laſſen die nichtengliſche Welt völlig kalt. England wollte Deutſchland, ja ſkrupellos ganz Eu⸗ ropa verwüſten. Werivolles Eingeſtändnis Deulſche Bomben auf militäriſche Anlagen. DNB. Genf, 28. Aug. Bei der ungebrochenen Wucht der deutſchen Bombenangriffe auf die militäriſchen Objekte Eng⸗ lands muß ſich jetzt Reuter entgegen ſeinen früheren Lü⸗ eee e die„erſchlaffende, aufgeriebene deut⸗ che Luftwaffe“ zu dem Geſtändnis bequemen, daß ihre Angriffskraft an Zahl und Gewicht von Tag zu Tag zu⸗ nimmt Für die nächſte Zeit ſei noch bei Tag und Nacht mit einer weiteren Steigerung des Bombardements zu rechnen. i Die Abſicht Deutſchlands, ſo erklärt Reuter, ſei zweifel ⸗ os die vollkommene Zerſtörung der Royal Air Force. Die deutſchen Bomber würden ſich weiterhin Flugplätze und An⸗ lagen der friegsinduſtrie beſonders der Flugzeugfabriken zum Ziele nehmen. Damit demenkiert Reuter ſeine Lügen ber angebliche Bombardierung von friedlichen Wohnhäu⸗ ern, Schulen und Kirchen ſelbſt Eindeutig gibt das Lon⸗ oner Nachrichtenbüro zu, daß die deutſchen Flieger nur militäriſche Anlagen zum Jiel ihrer Angriffe machen. Jür alle Welt deutlich unterſtreicht es damik die unankaſtbare Richtigkeit dentſcher Feſtſtellungen. Fürchterliches Erwachen prophezeit Kopenhagen, 27. Auguſt. Die Kopenhagener Preſſe ſetzt ihre Berichterſtattung über die Entwickelung der Angriffs⸗ tätigkeit der deutſchen Luftwaffe gegen England in breite⸗ ſter Form fort.„Berlingske Tidende“,„Nationaltidende“, „Politiken“ und andere Blätter ſprechen von einer neuen Phaſe des Luftkrieges mit dem Ziel der planmäßigen e e kriegswichtiger Anlagen des engliſchen Geg⸗ ners.„Faedrelandet“ ſchreibt, abgeſehen von dem ſicher be⸗ deutenden materiellen Schaden müſſe die neuerliche Ver⸗ ſtärkung der Luftangriffe eine außerordentlich große pfycho⸗ logiſche Wirkung auf das engliſche Volk haben, beſonders nachdem die engliſche Propaganda in der ganzen letzten Woche der Welt verkündet hatte, daß die Deutſchen die „erſte Runde“ der Luftſchlacht verloren hätten.„National⸗ tidende“ ſpricht von einem ſtärkeren und ſchnelleren Zu⸗ ſchlag der Kriegsführung gegen England. Der engliſche Optimismus der letzten Zeit werde mit einem fürchterlichen Erwachen angeſichts der rauhen Wirklichkeit enden. f Veurne die dieſer zu Protokoll tionen am 1. Politiſches Allerlei Die auswärtige Politik Jugoflawiens. Unter dem Präſidium des Miniſterpräſidenten Zwetko⸗ witſch fand in Agram eine Sitzung des Miniſterrates ſtatt. Ein bei dieſer Gelegenheit ausgegebener Bericht über die auswärtige Politik Jugoſlawiens enthielt die Feſtſtellung, daß die Haltung der Regierung inmitten der großen Er⸗ eigniſſe, die ſich gegenwärtig in Europa abſpielen, von allen Seiten wohl gewürdigt wird. Jugoſlawien wolle durch ſeine Politik ſein Volk ſchützen und verfolge eine aufrichtige und freundſchaftliche Politik der Zuſammenarbeit auf politiſchem und wirtſchaftlichem Gebiete mit allen Nachbarn und in 851 Linie mit ſeinen großen Nachbarn Deutſchland und Italien. Verhandlungen Sowjetrußland— Mandſchukuo beendet. Die Delegierten Sowjetrußlands und Mandſchukuos ha⸗ ben ihre Verhandlungen in Tſchita im Geiſte gegenſeitigen Verſtändniſſes durchgeführt, wie der Direktor im Außenamt Mandſchukuos der Preſſe gegenüber erklärte. Er gab ſeiner Genugtuung darüber Ausdruck, daß in freundſchaftlicher Atmoſphäre die erſtrebten Verträge zuſtandegekommen ſind. Den Sowjetdelegierten zollte er beſondere perſönliche Anerkennung. Verhandlungen Japans mit Niederländiſch⸗Indien. Der japaniſche Miniſter für Handel und Induſtrie, Ko⸗ bayaſhi, wird ſich in Kürze nach Batavia zur Aufnahme von Wirtſchaftsverhandlungen mit Niederländiſch⸗Indien begeben. Die bekannte japaniſche Zeitung„Kokumin“ legt der Tatſache, daß Kobayaſhi, der der erſte japaniſche Staatsminiſter iſt, der ins Ausland geſandt wird, um wirt⸗ ſchaftliche Verhandlungen zu leiten, große Bedeutung bei und weiſt darauf hin, daß dies außerordentlich ſtark für das große Intereſſe ſpricht, das die Regierung an den kom⸗ menden Verhandlungen mit Niederländiſch⸗Indien hat, und für den ernſten Wunſch Japans, eine Sphäre gegenſeitigen Wohlſtandes in Oſtaſien zu ſichern. Proklamation über Japans neue politiſche Struktur. Die von Miniſterpräſident Konoye geplante Proklama⸗ tion über die neue politiſche Struktur Japans wurde Diens⸗ tag einſtimmig vom Kabinett gebilligt. Der Miniſterpräſt⸗ dent begab ſich ſodann nach der Sommerreſidenz des Kai⸗ ſers in Hayama, um dieſen von der Proklamation zu un⸗ terrichten. Man erwartet, daß in den nächſten Tagen von Konoye ein vorbereitender Ausſchuß einberufen wird, der ſeine Arbeiten unverzüglich aufnehmen ſoll. Gemorbet und geplündert Erklärung eines belgiſchen Gemeindeſekretärs. DB. Berlin, 26. Aug. Wie das Verhalten der angeb⸗ lich befreundeten britiſchen Soldaten gegenüber der Zioil⸗ bevölkerung in Belgien war, beleuchtet eindrucksvoll eine Erklärung des Gemeindeſekretärs Albert Rathe aus des Bürgermeiſters der Stadt Veurne gegeben hat, und die wie folgt lautet: „Auch mir iſt bekannt, daß in Veurne viele Bürger und Bürgerinnen von den Engländern getötet worden ſind. Alle hatten Kopfſchüſſe. Ich ſelbſt habe dieſe Schüſſe der Exeku⸗ Juni gehört, gerade in dem Augenblick, als wir unſeren Keller verließen. Der Grund für die Erſchie⸗ zungen lag darin, daß dieſe Leute nicht ſchneſl genug ihre Häuſer verlaſſen hatten. Nachdem die Engländer meine Frau und meine Kinder fortgeſchickt hatten, blieb ich noch einige Augenblicke in meiner Wohnung, um einige Sachen einzupacken. In meiner Gegenwart fingen ſie damit an. alles aus den Schränken und Schubfächern herauszuwerfen, die Kleider, Wäſche, Papiere uſw. Vier neue Klubſeſſel wurden mit dem Bajonett zerſchnitten oder genauer geſagt: Es wurden zwei Klubſeſſel zerſchnitten und zwei andere mit dem Bafonett zerſtochen. Dies geſchah trotz meiner Proteſte Die Bürger von Veurne beſtätigen, daß die Eng⸗ länder viel geſtohlen, geplündert und alles verſchmutzt haben. Die Kolonialwarenhandlungen van der Heyde und Decler wurden von ihnen in Brand ge⸗ ſteckt Die Engländer traten in Veurne außerordentlich unverſchämt und brutal auf.“ Alle Bürger von Veurne ſtimmten darin überein, daß ſich die Engländer nicht wie Freunde, ſondern wie Jeinde verhielten. Ich hätte die Deulſchen daher umarmen können, als ſie die engliſchen Truppen zum Kückzuge zwangen und die Stadt besetzten. Alle Bürger von Veurne ſagen von den Deutſchen, daß ſie korrekt und freundlich ſind.“ Kurzmeidungen Moskau. Die„Isweſtija“ und andere Blätter veröffent⸗ lichen heute in großer Aufmachung die bereits geſtern in der „Prawda“ zitierten deutſchen Preſſekommentare zum Jah⸗ restag des deutſch⸗ſowjetiſchen Nichtangriffspaktes. Modernſter Finnland⸗Dampfer von den Engländern aufgebracht. ö Stockholm, 27. Auguſt. In Finnland hat ein neuer bri⸗ tiſcher Piratenſtreich große Entrüſtung ausgelöſt. Einer der modernſten finniſchen Dampfer, die„Mathilde Torden (8000 BRT), iſt von den Engländern aufgebracht und aus unbegreiflichen Gründen nicht wieder freigegeben worden. Wie dazu bekannt wird, iſt das Schiff acht Tage lang im britiſchen Hafen Kirkwall von den engliſchen Marinebehör⸗ den feſtgehalten worden, obgleich es einen Paſſierſchein der britiſchen Admiralität hatte.. 8 5 Neuhork. Sämtliche 3,6 Millionen in den Vereinigten Staaten lebende Ausländer über 14 Jahren, ausgenommen die akkreditierten Vertreter fremder Staaten und deren Angehörige, müſſen ſich bis ſpäteſtens Ende Dezember po⸗ lizellich anmelden und Fingerabdrücke geben. Schwerer Taifun in Japan. Tokio, 27. Aug Als Auftakt der jährlich Japan heim⸗ ſuchenden Taifun⸗Kataſtrophen wurde die Weſtküſte Ja⸗ pans von einem ſogen. Baby⸗Taifun im Südſeegediet ge⸗ troffen. Obwohl der Taifun nicht mit voller Stärke die Kü⸗ ſtengebiete traf, wurde doch überall, beſonders in den Ha⸗ fenſtädten und den Fiſcherdörfern, großer Schaden ange⸗ richtet. Ein mit furchtbaren Wolkenbrüchen verbundener Sturm vernichtete Tauſende von Häuſern, zahlreiche Brük⸗ ken und Eiſenbahnanlagen. Beſonders die Provinz Schi⸗ zuoka wurde ſtark betroffen. Es gab dort zahlreiche Tote und Verwundete. Erdrutſche und rieſige Ueberſchwemmun⸗ gen vergrößerten die Kataſtrophe. Der Baby⸗Taifun wird nur als Vorläufer eines größeren Taifuns bezeichnet, der bereits aus der Südſee im Anmarſch iſt. 5 S eee enn( Fer r e. l r E. n „ err N — Draufgängeriſche Tapferkeit Ritterkreuze für Kegimenks- und Bataillonskon. a. adeure. DB. Berlin, 27. Aug. Der Führer und Oberſte Be⸗ fehlshaber der Wehrmacht hat auf Vorſchlag des Oberbe⸗ fehlshabers des Heeres, Generalfeldmarſchall v. Brauchitſch, das Ritterkreuz zum Eiſernen Kreuz an folgende Offiziere verliehen: Oberſtleutnant Eibl, Kommandeur eines Infanterie⸗ regiments; Oberſtleutnant v. Wickede, Kommandeur eines Infanterieregiments; Oberſtleutnant Velke, Kom⸗ mandeur eines Pionierbataillons; Oberſtleutnant Schön⸗ feld, Kommandeur einer Aufklärungsabteilung; Major Wildermuth, Kommandeur eines Infanteriebataillons; Major Kratzenberg, Kommandeur eines Infanterie⸗ bataillons. Odberſtleutnant Eibl erſtürmte mit einem Bataillon an der Spitze ſeiner Männer den bollwerkartig ausgebauten und lange zäh verteidigten Stützpunkt Chuignolles, wodurch ein weiteres Vorgehen der deutſchen Kräfte auf Proyart und oſtwärts Proyart allein ermöglicht wurde. Dieſer durch draufgängeriſche Tapferkeit und durch außerordentlich ge⸗ wandten Anſatz erzielte Erfolg ſchuf die Grundlage für wei⸗ tere deutſche Angriffserfolge. Oberſtleutnant v. Wickede wurde im polniſchen Feld⸗ zug als Kommandeur eines Jägerbataillons verwundet, übernahm aber, noch nicht vollſtändig wiederhergeſtellt, das jetzt von ihm geführte Infanterieregiment als der Krieg im Weſten begann. Als Regimentskommandeur hat Oberſt⸗ leutnant v. Wickede hervorragende Leiſtungen vollbracht. Sein Regiment hat während der geſamten Kampfhandlun⸗ gen im Weſten in vorderſter Linie geſtanden. Von dem Ver⸗ halten dieſes Regiments hing oft der Erfolg des geſamten Verbandes ab. Daß es die ihm geſtellten Aufgaben ſo her⸗ vorragend erfüllt hat, iſt in erſter Linie der Umſicht und dem rückſichtsloſen Einſatz ſeines Kommandeurs zu ver⸗ danken. 5 Beim Borſtoß einer motoriſierten Diviſion von Lan⸗ gres auf Veſoul fiel Oberſtleutnant Schönfeld am 16. uni die überaus wichtige Aufgabe des Schutzes der Nord⸗ flanke der vorgehenden Einheiten gegen ſtarke mit Bahn und Kraftwagen auf Neufchateau nach Süden herangeführte feindliche Kräfte zu. Durch geſchickten Aufbau ſeiner infolge des ununterbrochenen Einſatzes ſchon erheblich geſchwäch⸗ ten Abteilung und durch ſtete perſönliche Einwirkung in vorderſter Linie gelang es ihm, feindliche motoriſierte Ko⸗ lonnen zum Abdrehen zu zwingen, die Bahn an mehreren Stellen zu unterbrechen und dadurch etwa 15 Eiſenbahnzüge an der Weiterfahrt zu verhindern. Sein ſelbſtändiges, per⸗ ſönlich tapferes Verhalten hat weſentlich zum großen Ge⸗ ſamterfolg bei Veſoul beigetragen.. Am 13. Mai ſetzte Oberſtleutnant Velke mit Teilen ſei⸗ nes Pionierbataillons in kürzeſter Zeit ſüdlich Givet eine Aufklärungsabteilung und zwei Infanteriebataillone über die Maas. Am 14. Mai ſäuberte er perſönlich mit ſeinen Pionieren in ſchwerem Häuſerkampf die oſtwärtige Vor⸗ ſtadt von Givet. In der darauffolgenden Nacht ſetzte Oberſt⸗ leutnant Velke wiederum perſönlich mit anderen Teilen ſei⸗ nes Bataillons an einer zweiten Stelle Verbände in ſtärkſtem Abwehrfeuer über die Maas. Auch hier kam es zu einem Häuſerkampf, in dem er perſönlich führte. Gleichzeitig leitete er den Bau einer 16⸗Tonnenbrücke. Am 23. Mai führte Oberſtleutnant Velke in flankierendem feindlichem Abwehr⸗ feuer den Uebergang über den Scarpe⸗Kanal, am 5. und 6. Juni ſchlugen ſeine Pioniere eine Brücke über die Somme bei Abbeville. Oberſtleutnant Velke leitete perſönlich in ſtar⸗ kem feindlichen Artilleriefeuer den Brückenſchlag über die Somme. Major Wildermuth hat bereits am 14. Juni durch die Wegnahme der Höhe 304 nördlich Cappel den erſten Einbruch in die Magindtlinie durch Angriffsſtreiche ſeiner Diviſion herbeigeführt. Am 15. Juni ſicherte er durch zwei wahrhaft tollkühne Huſarenſtreiche, in deren Verlauf er mit nur vier Mann zwei franzöſiſche Kompanien gefangen nahm, die Eroberung von Vie und die Beſetzung der dortigen Brücke, wodurch die Vorausſetzung für den raſchen Ueber⸗ ang über die Seille und die Janet ung der raſtloſen Ver⸗ 5 95 des Gegners geſchaffen wurde. Major Kratzenberg hat am 15. Mai mit ſeinem Bataillon, unterſtützt durch Pioniere und eine Panzerkom⸗ panie, den Durchbruch durch die Deyle⸗Stellung bei Kraage und Cortil⸗Noiremont trotz ſtärkſter feindlicher Gegenwir⸗ kung und unter Abwehr eines gegen den linken Flügel ſei⸗ nes Bataillons mit Panzern und Schützen geführten feind⸗ lichen Gegenangriff erzwungen. Major Kratzenberg hat— ſtets in vorderſter Linie ſtehend— unter rückſichtsloſeſtem Einſatz ſeiner Perſon das Gefecht geleitet und in den Brenn⸗ punkten des Kampfes durch ſein perſönliches Eingreifen und ſein tapferes Beiſpiel zum Gelingen des Durchbruches durch die Deyle⸗Stellung entſcheidend beigetragen. Abſpringende Flieger Ein bezeichnender engliſcher Vorſchlag. Genf, 27. Aug.„Star“ und„Evening Standard“ de⸗ richteten am 23. Auguſt, Major Lucas werde im Unter⸗ haus den Antrag ſtellen, das Luftfahrtminiſterium möge 5 Pfund Belohnung ausſetzen für das Einbringen jedes lebenden feindlichen Fallſchirmabſpringers. Dadurch würde das Riſiko verringert, daß jetzt deutſche wie. er, die ſich aus abgeſchoſſenen Maſchinen retteten, Gefahr 5— von„übereifrigen Leuten ſchon in der Luft erſchoſ⸗ ſen“ zu werden. b In dieſer Meldung liegt ein doppeltes Eingeſtändnis. 08 12517 4 geht klar daraus hervor, daß die wüſte Hetze zum Been chützenkrieg bereits mißliche Folgen hatte. Churchill und Genoſſen haben die Mordinſtinkte wachgerufen. Flieger in Luftnot wurden entgegen den Geſetzen des Völkerrechres, der Moral und der Humanität feige ermordet, ein Verbre⸗ chen, das nach Sühne ſchreit. Weiter zeigt der ſcheinbar ſo menſchenfreundliche Antrag, daß die aufgepeitſchten Mord⸗ banditen in ihrem Blutrauſch gar nicht mehr erkennen, ob der notgelandete Flieger ein deutſcher oder ein englischer iſt, und daß ſchon allerhand britiſche Flieger, deren Flug⸗ zeuge über England abgeſchoſſen wurden, von ihren eige nen Landsleuten getötet worden ſein müſſen. Das allein iſt auch der Grund dieſes angekündigten Antrages. Nebenbei bemerkt die Nachricht auch die ſchweren Verluſte der RAF. Wie die„Daily Mail“ ankündigt, ſoll die ſe che Heimwehr mit amerikaniſchen Maſchinenpiſtolen und Bomben— 995 typiſchen Gangſterwaffen— ausgerüſtet werden. In dieſem Sinne habe ſich General Gun Williams, der Oberkommandeur des öſtlichen Militärbezirkes, in einer Anſprache an die Heimwehrey von Bedfordſhire geäußert. ſogen. briti⸗ 5 Aus Baden und den Nachbargauen Sie wurden ſehend Elſäſſiſche Arbeiter beſichtigten badiſche Betriebe. Nes. Dieſer Tage beſichtigten elſäſſiſche Betriebs⸗ führer und Gefolgſchafter auf Einladung der Deutſchen Ar⸗ beitsftont mehrere Betriebe im Gau Baden. Sie inter⸗ eſſierten ſich lebhaft für die verſchiedenen techniſchen und maſchinellen Neuheiten, noch ſtärker aber ſtanden ſie im Bann der Dinge, die ihnen auf ſozialpolitiſchem Gebiet erſtmals entgegentraten. Zwei von ihnen, die anfänglich eine gewiſſe Anſicherheit und Zurückhaltung gezeigt hatten, legten ihre an⸗ fängliche Scheu zuſehends ab, immer wieder traten ſie an die Arbeiter heran und fragten ſie aus. Plötzlich meinte der Line.„Wiſſen Sie, wir beiden waren in unſerer Heimatſtadt die Führer der Kommuniſten. Wir haben Euch Nazis gehaßt, ſahen in Euch die übelſten Arbeiterverräter und Antreſber. Wir haben auch in Frankreich gegen die Feinde der Arbeiter⸗ ſchaft gekämpft und dafür die letzten elf Monate im Kon⸗ zentrationslager verbracht. Man kann von uns nicht erwarten, daß wir heute ſchon die Arme hochheben. Das eine aber können wir Ihnen heute ſchon ehrlich erklären: Was wir heute im Reich geſehen und gehört haben, iſt genau das Gegenteil von dem, was man uns all die Jahre her geſagt hat. Das iſt alles ganz anders, als wir es uns vorſtellten. Da werden wir ſchon einige Zeit brauchen, bis wir alles inner⸗ lich verarbeitet haben. Einen Wunſch aber haben wir beide heute ſchon, nämlich daß das, was wir im Reich geſehen haben, einmal auch drüben bei uns im Elſaß kommt.“ Buchen.(Kleine Urſachen.) Im benachbarten Adelsheim mußte ſich der Einwohner Dietrich im Kranken⸗ haus einer Operation unterziehen. Ihm war bei Ernte⸗ arbeiten ein Strohhalm ins Auge gekommen und dieſes erheblich verletzt. () Pforzheim.(Der Tod auf den Schienen.) Der in den Ser Jahren ſtehende Bahnarbeiter Wilhelm Leicht aus Ruit wurde auf der Strecſe Oelbronn— Ruit von einer Rangierlokomotive erfaßt und überfahren. Der Ver⸗ unglückte, der 23 Jahre lang im Dienſt der Reichsbahn ſtand, war ſofort tot. Bahlingen b. Emmendingen.(Tödlicher Sturz.) Der Landwirt Otto Boſchert ſtürzte, als er ſeinem Nachbarn auf der Dreſchmaſchine behilflich war, vom Wagen und ſchlug mit dem Hinterkopf auf. Die Verletzungen waren ſo ſchwer, daß der Verunglückte auf dem Wege in die Frei⸗ burger Klinik ſtarb. Der einfachſte Weg, um die Zähne geſund zu erhalten: die richtige Zahnpflege. „Hut ab vor dem Rüſtungsarbeiter“ Von Kriegsberichter Hans Jütte(PK) NS. Nicht einfach iſt für unſere Gruppe diesmal der Einſatz gegen England geweſen. Zunächſt hat die Flak ver⸗ ſucht, durch ein irrſinniges Sperrfeuer den Einflug zu ver⸗ wehren, dann ſind unſere Kampfflugzeuge über 40 Minuten ununterbrochen feindlichen Jägerangriffen ausgeſetzt geweſen, und ſchließlich hat beim Rückflug wiederum die Flak nicht mit ihrer Munition geſpaxt. Aber trotz alledem: führt worden, daß man ein zweites Mal das angegriffene Ziel nicht mehr mit Bomben zu belegen braucht. Eine Maſchine nach der anderen landet jetzt. Sehr raſch ſind die Beſatzungen ausgeſtiegen, um die Schäden zu beſich'⸗ tigen, die durch die anhaltenden Beſchießungen entſtanden ſind. Während des Luftkampfes hat man immer nur das Klirren der aufgeſchlagenen Geſchoſſe gehört. Nun nimmt man ſich die Zeit nachzuſehen, wo die Maſchinen etwas„ab⸗ bekommen“ haben. e Ein Teil der Flugzeuge weiſt überhaupt keine Einſchläge auf. Andere wieder haben etliche Durchſchüſſe an weniger wichtigen Teilen, ſo daß mit Leichtigkeit die Spuren des Kampfes zu tilgen ſind und die Maſchinen bald wieder ſtart⸗ klar ſein werden. Die Kampfflugzeuge aber, die die Haupt⸗ laſt des engliſchen Jagdangriffs zu tragen hatten ſehen etwas anders aus. Hier gilt es ſchon, mehrere„Löcher zu flicken“ und Durchſchlagsſtellen von recht erheblichen Ausmaß en zu beſeitigen. Eigentlich muß man ſich wun⸗ dern wie es überhaupt möglich geweſen iſt, Flugzeuge mit derartigen Beſchädigungen nicht nur nach Hauſe zu fliegen; ſondern auch noch ſicher zu landen. Das Erſtaunlichſte bei der ganzen Sache iſt aber die Tatſache daß es bei der Gruppe krotz der„beharkten“ Maſchinen weder Tote noch Schwerverletzte gegeben hat, ſondern lediglich vier Leichtver⸗ letzte in das nächſte Lazarett überführt werden mußten. Mitten auf dem Rollfeld ſteht die zuletzt gelandete Ma⸗ ſchine. Sie hat beim Luftkampf am meiſten abbekommen. Rumpf und Tragflächen ſehen aus wie ein Sieh, Die Blät⸗ ter der Luftſchrauben haben allein acht Durchſchüſſe während insgeſamt weit über hundert Ein ſchläge aller Größen gezählt werden. Dazu find die Laufräder vollkom. men zerſchoſſen. Der eine Motor iſt bereits über engliſchem Gebiet ausgefallen, als noch die Jäger die Maſchine unter Feuer hatten. Ruhe hat der lugzeugführer den Kurs Mit eiſerner g 72 55 Heimathafen gehalten. Er hat ihn auch erreicht und rotz der zerſchoſſenen Pneus und dem ausgefallenen Motor ne e 2 Narkung mit. Fahrgeſtell zu⸗ wege gebracht. Tadellos klappte die Landung: das fliege⸗ riſche Können, gepaart mit dem hervorragenden. Material des Flugzeuges, N das Unwahrſcheinliche. Kopf⸗ ſchüttelnd ſtehen die Flieger vor dieſer Maſchine⸗ 5 5 Bedächtig kommt es aus dem Munde eines Fliegeroffi⸗ ziers:„Hut ab vor dem W arbeiter!“ Ohne die tadelloſe Arbeit in der Fabrik hätte dieſe Maſchine beſtimmt nicht das leiſten können, jetzt zugemutet worden iſt. 1 e e de dieſer Offizier geweſen, d 5 98 Wochen anerkennende Worte für den deutſchen Rüſtungsarbeſter gefunden hatte. Damals wurde i 1 Fa e er e ee e ö on l biff de rg uch rolich im Freien ſihend mußte er den Ric hielt ſtand- genau ſo wie en anderen 1177 Die 1155 antreten. ſie ſich auf Kameraden in Kann es überha Wort von einem F Mann ſteht:„Hut ab vor der Auftrag iſt ausgeführt worden— ja ſo tadellos ausge⸗ was ihr * Onkel einbrach und 50 (Ein Kind verbrannt.) In einem der Nähe der Torfgrube entſtand durch mit i be Kinder ein Brand dem ein Teil des 1 fiel. Es gelang nicht mehr, ein drei⸗ ſem Flammentod zu retten. (Durch ſcheuende Pferde ver⸗ ung lückt.) Der Lenker eines Perſonenautos, der ein quer über die Straße ſtehendes Fuhrwerk, deſſen Pferd ge⸗ ſcheut hatte umfahren wollte, verlor die Herrſchaft übe den Wagen und rannte gegen einen Baum. Mit ſchweren Verletzungen mußten der Autoführer und ein Inſaſſe ins Krankenhaus eingeliefert werden. Worms. Die Strafe wurde erhöht.) Ein Ange ſtellter hatte gegen die über ihn wegen Verſtoßes gegen dit Verdunkelungsbeſtimmungen verhängte Geldſtrafe Ein ſpruch erhoben. Der Erfolg war eine Erhöhung der Geld ſtrafe durch das Gericht Bodenheim.(Mit dem Kopf in die Windſchutz ſchei be.) Auf der Landſtraße nach Nackenheim wurde ein Radfahrer von einem Perſonenwagen ſo unglücklich erfaßt daß er mit dem Kopf in die Windſchutzſcheibe geriet. Er er⸗ litt einen doppelten Schädelbruch und andere ſchwere Ver letzungen. 5 — Hippetsweiler, Kr. Sigmaringen.(Sturz vom Fahrrad.) Landwirt Joſef Schmid ſtürzte ſo unglücklich vom Fahrrad, daß er ſich sinen komplizierten Oberſchenkelbruch zuzog. Er mußte ins Krankenhaus eingeliefert werden. — Tuttlingen.(Kleiderkarte geſtohlen.) Ein vorbeſtrafter Arbeiter ſtahl im Frühjahr d. J. ſeinem Ar⸗ beitskameraden aus deſſen Kleiderſchrank eine noch unge⸗ brauchte Kleiderkarte, um dieſe zu behalten und ſofort 40 Punkte für einen Anzug abzuſchneiden. Auch ließ er ein Paar Gamaſchenſtieſel mitlaufen. Bei einer Durchſuchung ſeines Zimmers wurde noch feſtgeſtellt, daß der Angeklagte iy einem Koffer einen Treibriemen verwahrt hatte, den er ſei⸗ nem Arbeitgeber aus einem Lagerraum geſtohlen hatte Das Am i Tuttlingen verurteilte den Angeklagten wegen drei chen des Diebſtahls im Rückfall zu der Geſamtgefängnisſtrafe von ſechs Monaten und wegen den Verwendung der geſtohlenen Kleiderkarte zu 14 Tagen Haft — Nenningen, Kr. Göppingen.(In einen Kraft⸗ wagen gerannt.) Ein dreieinhalbjähriges Mädchen, das mit anderen Kindern auf der Hauptſtraße ſpielte, wollte noch raſch vor einem Kraftwagen auf den Bürgerſteig ſpringen. Es wurde von dem Wagen erfaßt und ſo ſchwer verletzt, daß es im Kreiskrankenhaus Göppingen ſtarb. — Ellwangen, Kr. Aalen.(Von der Transmiſ⸗ ſion erfaßt.) Ein älterer Mann geriet in einer Werkſtatt mit dem Arm in die Transmiſſion. Mit einem Anterarmbruch und einer er hen Fleiſchwunde mußte er in das Kranken⸗ haus geßracht 5 e Erhüngter ruft um Hilfe. f Ettenkofen beſchäftigter Knecht entfernte ſich plötzlich von ſeiner Arbeitsſtätte und verſuchte ſich im Stadel ſeines Dienſtherrn zu erhängen. Im letzten Augenblick ſchrie der Leebnsmüde um Hilfe ſo daß er von den Nachbarn noch ge⸗ rettet werden konnte. Kurze Zeit ſpäter wollte ſich der hart⸗ näckige Lebensmüde die Pulsadern öffnen, doch blieb es auch hier nur bei dem Verſuch. a e 13-Jähriger ſchwimmt über den Tegernſee. Der 13 Jahre alte Schüler Roland Pfau aus Regisbreitingen in Sachſen hat den Tegernſee vom Kellererbad bis zur Lande⸗ ſtelle in Abwinkl durchſchwommen und zu der langen Strecke nur die kurze Zeit von 44 Minuten benötigt. Die Ueber⸗ querung wurde von einem Begleitboot aus kontrolliert n Ein gemeiner Racheakt. In Letten(Bayern) wurden in einer der letzten Nächte einem Landwirt auf zwei außer⸗ halb der Ortſchaft gelegenen e ſämtliche Hop⸗ fenſtöcke abgeſchnitten. Verſchiedene nzeichen deuten darauf hin, daß es ſich um einen gemeinen Racheakt handelt. Ins⸗ geſamt hat der Verbrecher 1700 Pflanzen vernichtet. n„Churchill“ und„Chamberlain“ beleidigende Schimpf⸗ worte. Ein Oberhauſener hatte gegen einen Mitbewohner ſeines Hauſes Beleidigungsklage angeſtrengt, weil dieſer ihn bei einer Auseinanderſetzung als„Churchill“ und Chamber⸗ lain“ und„lügneriſchen Engländer“ bezeichnet hatte. Der Beſchuldigte wurde zu einer Geldſtrafe von 30 Mark oder ſechs Tagen Gefängnis verurteilt. n Frau durch Unachtſamkeit erſchoſſen. In der Ortſchaft Fichtheim(Bayern) kam die 39 Jahre alte Viehhändlers⸗ gattin Maria Was auf tragiſche Weiſe ums Leben. Ein Be⸗ ſucher, der in der Wohnung der Frau mit einer Schußwaffe hantierte, brachte dieſe aus Unvorſichtigkeit zum Entladen. Durch den Schuß wurde die Hine deren Mann im Felde 745 und die mehrere Kinder hinterläßt, auf der Stelle ge⸗ ötet. 5 n Dem Schwiegervater mit der Axt die Stirn geſpaltet. Eine furchtbare Bluttat ereignete ſich in Oſttünnen bei Hamm(Weſtfalen] an einem der letzten Abende kurz vor Mitternacht In einem Haufe wohnen die Eheleute Invalide Peter Latzni und deren Schwiegerſohn Reinhold Lange mit ſeiner Familie Zwiſchen beiden Familien herrſchte ſchon ſeit längerer Zeit ein ſehr geſpanntes Verhältnis. An dem Tatabend drang Lange mit einer Axt auf ſeinen Schwieger⸗ 5 5 ein und ſpaltete ihm mit einem kräftigen Hieb die irn. en Durch Fliegeralarm wieder ſehend. Die unangenehme Störung der Nachtruhe durch Fliegeralarm wurde für einen Einwohner in der Nähe von Hannover zu einem großen Glück. Seit vielen Jahren war der Mann völlig blind. Als nun in einer der letzten Nächte die Sirenen heulten und die gelben ſchießen begann da trieb ihn ſeine Frau an, ſich 1 ſchnell wie möglich anzukleiden. Dabei ſtürzte der Blinde und ſchlug mit dem Hinterkopf heftig auf die Bettkante. wo. von er eine große Beule erhielt. Am anderen Morgen aber ſtellte er mit Freuden feſt, daß er auf dem Auge, das der Aufſchlagſtelle am Hinterkopf gegenüberlag, wieder ſehend geworden war. Er ging in die Küche und ſagte zu ſeiner Frau:„Ich glaube, Du haſt eine blaue Schürze um“ und 109 1 wirklich. Die Freude in der Familie war natür⸗ ich groß. l 1 Folge der Lektüre von Kriminalromanen. Am 19. Au⸗ uſt, nachts gegen 22 Uhr wurde in den Gaſteig⸗Anlagen in ünchen auf einen 26 Jahre alten Mann ein Raubüberfall verübt, der allerdings mißlang doch wurde das Opfer durch wei Schüſſe ſchwer verletzt. Der Täter, der 17 Jahre alte rich Schulz aus Bernburg, hatte ſich bereits am Samstag vor dem Sondergericht München im Schnellverfahren zu verantworten. Der jugendliche Täter, durch durch die Lek⸗ türe von Kriminalromanen auf die ſchiefe Bahn gekommen war, wollte als Dolmetſcher nach Italien gehen. obwohl er die italieniſche Sprache ſo gut wie überhaupt nicht be⸗ herrſchte. Seine Reiſe r er damit, daß er bei ſeinem 50 Mark ſtahl. In München machte er in der Dunkelheit in den Gaſteig⸗Anlagen, nachdem er vorher durch eine Geſichtsmaske unkenntlich gemacht Paar heran und verlangte von Ein bei einem Bauern in f hatte, an ein junges Mann die Brieftaſche. Dieſer aber verſuchte den Burſchen u packen. Auf ſeiner Flucht gab Schulz mehrere Schüſſe auf been Verfolger ab, die ihn am Arm und Oberſchenkel ver⸗ etzten. Im auptbahnhof wurde der Täter wenige Stun⸗ don ſugtor norhaftet. 5 5 4 Zu Tode geklemmt. Der Obermaſchiniſt Lorenz Gradl in Sulzbach⸗Roſenberg wurde bei der Reparatur einer Ma⸗ ſchine zwiſchen zwei Maſchinenteile geklemmt und ſchwer ver⸗ letzt. An den Folgen iſt Gradl der im 64. Lobensfahre ſtand, unmittelbar nach dem Unfall geſtorben. 2 uud cliau Bombenabwurf verurſachte geringen Sachſchaden. In der Racht zum Dienstag wurden von feindlichen Flugzeugen mehrere Briſanz- und Brandbomben auf Mannheim und Ludwigshafen abgeworfen. Perſonen kamen nicht zu Schaden; der Sachſchaden iſt gering. — Wehrdienſt und Arbeitsbuch. Die Einberufung eines Arbeitsbuchinhabers zum Wehrdienſt iſt nicht aleichzeitig als Beendigung der Beſchäftigung im Sinne der Arßbeits⸗ buchverordnung anzuſehen. Der Unternehmer hat demnach das Arbeitsbuch weiterhin ſorgfältig aufzubewahren In einem Erlaß vom 18. Juli 1940 weiſt der Reichsarbeitsmini⸗ ſter darauf hin, daß dieſe Regelung nicht gilt, wenn das Be⸗ ſchäftigungsverhältnis während der Dauer des Wehrdienſtes rechtlich gelöſt wird, zum Beiſpiel durch behördlich angeord⸗ nete Stillegung des Betriebes oder durch Kündiaung des Unternehmers mit Zuſtimmung des Reichstreuhänders der Arbeit. In derartigen Fällen hat der Unternehmer den Tag des Endes des Beſchäftigungsverhältniſſes in das Arbeits⸗ buch einzutragen und dem Arbeitsamts hierüber Anzeige zu erſtatten. Dem ausſcheidenden Gefolgſchaftsmitaliede iſt dann das Arbeitsbuch auszuhändigen. Iſt eine Ueberſen⸗ dung des Arbeitsbuches nicht möglich und der Unternehmer daher außerſtande, ſeine Rückgabepflicht zu erfüllen, ſo muß er das Arbeitsbuch einſtweilen weiterhin ſorafältia aufbe⸗ wahren. Auf Antrag kann das Arbeitsbuch auch vom Ar⸗ beitsamt in Verwahrung genommen werden. * geänderk, daß gagen den ablehnenden Beſcheid der Handwerks⸗ ſchwerde an die höhere Verwalkungsbehörde zuläſſig iſt; dieſe Stelle entſcheidel endgültig. Zur Frage der Bedürfnisprü⸗ fung bei Neuerrichtung von Handwerksbetrieben in den außer⸗ gewöhnlich überſetzten Handwerkszweigen wird in einer Neu⸗ faſſung des Paragraphen 4 Abſatz 2 der Erſten Anordnung zu der genannten Verordnung folgendes beſtimmt: Ueber das Vorhandenſein eines Bedürfniſſes entſcheidet die untere Verwaltungsbehörde, gegen deren Beſcheid innerhalb von zwei Wochen die Beſchwerde an die höhere Verwaltungsbehörde zuläſſig iſt, die endgültig entſcheidet; in beiden Fällen iſt vor der Entſcheidung die Handwerkskammer zu hören. Die Dreſchmaſchinen ſummen Immer mehr verändert ſich das Geſicht der heimatlichen Landſchaft! Wo Aehren noch vor kurzem ſich wiegten, auf 0 Modeſorgen in dieſer Zeit! Ein zeitgemäßes Wort zur Kleidungsfrage. NS. Ja, iſt denn heute eine Unterhaltung über Mode wichtig oder überhaupt angebracht? So fragen ſich vielleicht manche vielgeplagte Frauen, die, den Ruf der Zeit verſtehend, an die verwaiſten Arbeitsplätze der Männer geeilt ſind oder die eine der vielfältigen Arbeiten auf dem ſozialen Ge⸗ biet übernommen haben. Aber gerade an dieſe, an die große Mehrheit der deutſchen Frauen wollen dieſe Zeilen gerichtet ſein. Die wenigen ewig Geſtrigen, die auch heute noch ein Leben des Müßigganges und der Teilnahmsloſigkeit führen, werden ſich auch kaum angeſprochen fühlen, denn wir wollett hier nicht von den neueſten„creations“, dem„Dernier erk de Paris“ ſprechen, ſondern von unſerer deutſchen Mode, die alle deutſchen Frauen angeht. Zum Leben gehört nun ein⸗ mal wie Arbeiten, Eſſen, Trinken und Schlafen auch die Klei⸗ dung. Gerade der Krieg hat durch die Beſchränkung der Ein⸗ kaufsmöglichkeiten unſere beſondere Sorge auch auf das Ge⸗ biet der Kleidung gelenkt. Ein Teil glaubte zwar grundſätz⸗ lich, nicht mit den 100 Punkten auskommen zu können, und fammerte von vornherein. Aßer ein Blick in die Menge der Frauen, die bei Arbeitsſchluß aus Fabriken und Kontoren ſtrömen, läßt erkennen, daß man auch ohne viel Neuanſchaf⸗ fungen aut gekleidet ſein kann. Gewiß gibt es auch hier einige, die mit dem bequemen Vorwand der Knappheit nur ihre Nachläſſigkeit beſchönigen. Wenn ſie ahnten, welch ein Armutszeugnis ſie ſich ſelbſt dadurch ausſtellen, würden ſie beſtimmt in ihren alten Beſtänden kramen und noch manch verwertbares Stück Stoff finden. Die Mehrzahl der Frauen hat jedenfalls aus der erſt vermeintlichen Not eine Tugend gemacht. Sie haben durch die Zuſammenſtellung verſchiedener Stoffe und Farben, den Reſten aus alter ſchadhafter Klei⸗ dung, neue hübſche Sachen geſchneidert. Schließlich konnte ja auch mit Ueberlegung und Sparſamkeit nach den Punkten gegriffen werden. Oft tun es aber ein neuer Kragen und Auf⸗ ſchläge an den Aermeln, ein buntes Band, ein neuer Gürtel, alles herrliche Dinge, die frei käuflich ſind. Bei Lichte beſehen, ſind die Opfer ja garnicht ſo groß. Daß endlich der warme Sommer die Beine bräunt und ſo auch die leidigen Strümpfe, deren Stopfen uns läſtig genug iſt, überflüſſig macht, läßt auch hier wieder aus der vermeintlichen Not eine Tugend werden. Aber nun wollen wir mal den Blick in die Zukunft wen⸗ den und uns von den tauſend kleinen Alltagsfragen unſerer Kleidung löſen. Denn auch auf dem Gebiete der Mode wird der Krieg ſeinen geſtaltenden Einfluß geltend machen. Durch die Niederwerfung Frankreichs wird nun auch endgültig für uns der immer noch geübte Seitenblick auf die Pariſer Cou⸗ ture aufhören. Wenn ſeit dem Ringen des Führers um die Macht ſich Frauen ſeinem Rufe folgend für das neue Deutſch⸗ land einſetzten, wenn im Laufe der Jahre viele Millionen den Weg zu ihm fanden, ſo werden auch jetzt die letzten ge⸗ wonnen ſein. Mit dieſer geiſtig⸗ſeeliſchen Wandlung der Hal⸗ tung des Menſchen iſt aber auch eine Wandlung ſeiner Klei⸗ dung verbunden. Dieſer neue deutſche Menſch wird ſich ſeiner Persönlichkeit gemäß kleiden und auf billige„ſaiſonbedingte Effekte“ verzichten. Schon macht ſich durch die Kleiderkarte hohen Halmen, da zeigen ſich dem Blick jetzt ausgedehnte 3 115 g 28 i 8 5 felder Erst kurz 5 i e ein Streben nach Qualität bemerkbar. Die Kleider ſind Stoppelfelder. Erſt kurz iſt es her, daß die erſten Ernte⸗ ſchlichter und zweckmäßiger geworden, ohne die modiſche wagen hochbeladen mit dem koſtbaren Gut des täglichen Brotes in die Scheuern fuhren. Hinauf bis in die oberſten 2 ſind die Scheuern neu gefüllt mit dem Segen der rnte. Linie, den Ausdruck der ſchöpferiſchen Vielfalt vermiſſen zu laſſen. Qualität des Stoffes und deſſen geſchmackvolle Ver⸗ arbeitung führen von ſelbſt zu einer beſtändig ſich entwickeln⸗ den Mode, die in ihrer Vollendung gewiß ein nicht unbedeu⸗ Zeit des Druſches. Es gibt kaum ein ſo anheimelndes tender Kulturträger werden Jede deutſche Frau iſt Wort, das vielen Tauſenden die Herzen höher ſchlagen und verpflichtet, nie 1 in ihr n Haltung, ſondern auch in Dankbarkeit ſich wieder faſſen läßt... Tagelang zuvor in ihrem än ſchein ld ſich der heutigen und kom⸗ wird in den Dörfern die Reihenfolge beraten, in der die Dreſchmaſchine, ausgeſtattet mit allen praktiſchen Neuerungen der Zeit, einfährt in den Hof des Bauern. Auf einmal aber rumpelt ſie herein und auf die Scheuer zu. Dann gibts nichts mehr zu überlegen, raſch eilt die Bauernfamilie mit dem Geſinde und anderen männlichen und weiblichen Hel⸗ fern— ein Nachbar hilft dem andern— zur Arbeit und es zählt zum ſchönſten Erleben des Landmanns, wenn die Dreſchmaſchine ihr monotones Lied ſingt und wenn die Flut der goldenen Körner in die Säcke gleitet. Kaum daß eine Pauſe entſteht im Fortgang des Schaffens. Bis hinein in den dämmernden Abend vom frühen Morgen ab klingt der »Taktſchlag des Motors der Dreſchmaſchine. Wir kommen vorüber an ſolch einer Scheuer und hören das ewig alte und ſtets neue Loblied der Arbeit. Es tut eine ſeltſame Wirkung an unſerem Ohr: ruft zur Beſinnung auf den Schöpfer aller Ernte! Er gab ja Sonne und Regen und die geheimnisvolle Kraft des Wachstums für Halm und Frucht. Zum Preis des Schöpfers ſingt alſo auch die Dreſchmaſchine wieder ihr Lied. Faſt eine halbe Million. Die letzte Reichsſtraßenſammlung zum Kriegshilfswerk für das Deutſche Rote Kreuz am 17. und 18. Auguſt er⸗ . im Gau Baden die ſtattliche Summe von 484 731,08 ark. menden Zeit würdig zu erweisen. Annötige lateiniſche Brocken Per und pro: Es fragt ſich, ob der Verſand dieſer Ware durch die Poſt, auf der Bahn oder mit Kraftwagen am billigſten iſt.— Tüchtige Verkäuferin kann ſofort, am 1. Oktober, zum 1. Oktober eintreten.(Das ſinnloſe„per ſofort“ wird ſelbſt von Leuten gebraucht, die ſonſt bei Zei⸗ kungsanzeigen mit jeder Silbe knauſerr).— Dieſe Brief⸗ umſchläge koſten 3 Mark das Tauſend.— An Herrn Hans Schulz bei Frau Eulalia Hinterhuber, Bahnhofſtraße.(„Per Adreſſe“ iſt jetzt wohl im Ausſterben).— Die Eier koſten 8 Pfg. je Stück, das Stück.— Die Bürgerſteuer beträgt 6 Mark je Kopf.— Die Quelle liefert 5 Liter die(in der) Minute.— Die Fabrik ſtellt täglich, im Tage 5 Kraftwagen her.— Die Fracht ermäßigt ſich um etwa 50 Pfg. auf Tonne und Kilometer.— Die Anleihe bringt 4 v. H. Zinſen, eine vierzinſige Anleihe. 5 Circa: In etwa 8 Tagen werden rund(ungefähr) 100 Kiſten dieſer Ware verpackt ſein. Extra: In dieſer Woche werden hochfeine, beſonders ſüße Apfelſinen zu äußerſt billigen Preiſen abgegeben.— Die Sonderfahrten der Poſtkraftwagen ins Gebirge ſind bei der Bevölkerung ſehr beliebt. Gratis und franko: Wir liefern Muſter umſonſt (unberechnet, unentgeltlich) und poſtfrei. Export und Import, exportieren: Deutſchland führt mehr Waren aus als es einführt; die Ausfuhr iſt höher als die Einfuhr.— Das Verſandbier iſt ſtärker als das gewöhn⸗ liche Bier. En gros und en detail: Anſer Verkauf findet im großen und im kleinen ſtatt; wir haben Großhandel und Klein⸗ betrieb. Deutſcher Sprachverein. 8441 183778 50 213926 2654/5 382244 3 2714 12 2553 331352 395518 45 10801 15687 26582 69264 72019 92775 101246 11151 8 232506 26/215 362042 3/4932 952⁵ 60 303 48521 89447 118941 121784 50 228512 237389 242959 3 2 386445 7. 14389 25204 64817 67089 67187 12230 120065 125085 7 160767 163268 186385 196945 263573 263636 303166 307648 341755 343824 227273 237064 278997 287621 7591 321802 724 381385 3 7387 9368 2838 12254 17909 50553 542% 54357 57493 59319 I 76960 82040 87500 88218 151315 161012 182473 184.0 32019 33882 59521 58536 61944 151853 16260 188159 13645⁵3 159273 179591 180675 194269 195597 205398 20708! 218720 9 232435 236928 2 25 264780 25534 2572 289731 290286 2 312298 312886 349544 3 555 383362 gen. 13. Ziehungstag In der Nachmittagsziehung wurden gezogen 710.0 140890 000 9 11138 52338 84639 277648 000 RM. 169963 258033 3000 RM. 25031 2000 RM. 3 Gewinne zu 27 Gewinne zu 338518 375758 1 * 2 N 50301 7714 776 187400 188585, 194738 283264 99 Gewinne zu 1000 RM. 5152 3549 56487 66535 88098 93228 100517 125529 127132 156225 le0le0 165343 178232 187072 20204% 20811 229133 246983 289778 285285 291995 272807 257991 313023 315185 316104 339/17 344% 3587/68 359862 365282 376547 384119 291 Gewinne zu 500 RM. 8088 1617/9 16978 19690 20629 2171 23732 33873 34555 40517 53514 582839 38246 58845 72249 74⁰⁵ 84232 84825 89557 90989 94657 95766 967/53 97278 102746 34 0. 10374 112425 113554 115714 124/79 127479 129604 141ʃ939 317 163974 169184 170272 17138 J75I67 175846 182802 189350 2 02 210294 211320 219735 222327 281131 283535 285958 2 2 512 24/7935 262185 262501 26540 278043 278110 285 2 301623 392641 311802 313296 314149 318513 331914 344563 348234 349798 350651 361426 365601 368764 374626 378730 384381 3853/4 386715 396884 516 Gewinne zu 300 RM. 1699 3532 5054 5521 9154 10163 10455 10697 13317 13730 16700 21119 2530! 28355 31924 35978 384990 40005 4832 400% 44269 47869 51492 52111 53570 60890 6100 62272 69040 72929 73321 78711 74589 76967 77358 1/438 79539 80455 86949 88452 90823 91265 91333 932% 942% 95651 99100 ſooe04 102541 103253 105631 108272 109%7 Il 111123 113715 125042 126359 127 133026 133823 133847 133926 138394 14174 148951 152677 173994 183224 182505 194768 195335 205422 209001 215989 225972 226961 230426 2 233581 24⁴ 257510 257975 2641032 264024 267711 274499 275966 2 284324 2 220292 292791 296530 297399 302609 308946 3 310815 315754 317228 324851 32⁵³62 331350 334633 337303 2 345781 355730 358465 358676 371455 371887 372050 378164 379166 380417 382489 386243 387536 391073 391988 39347 393445 394867 359183 Außerdem wurden 6540 Gewinne zu je 150 RM gezogen. Im Gewinnrade verblieben: 3 Prämien zu je 500 000 RM, 3 Gewinne zu ſe 100 000 RM, 3 zu je 50 000, 12 zu je 40 000, 6 zu je 30 000, 21 zu je 20 000 60 zu je 10 000, 144 zu je 5000, 219 zu je 4009, 474 3 ie 3000, 834 dich 2000, 2376 zu je 1000, 5655 zu je 500, 11 352 zu je 300, 841 zu je 150 NM. 14. Ziehungstag 24. Auguſt 1940 In der Vormittagsziehung wurden gezogen 3 Gewinne zu 100000 RM. 10378 6 Gewinne zu 40000 RM. 19570 111612 3 Gewinne zu 10000 RM. 68609 6 Gewinne zu 5000 RM. 74608 109062 12 Gewinne zu 4000 RM. 32328 125083 350920 385994 36 Gewinne zu 3000 RM. 3753 7540 64532 836355 106170 157238 222312 341109 351227 356390 365749 390799 42 Gewinne zu 2000 RM. 39581 48858 51J61 114322 123861 124641 181408 20724] 248150 283367 291275 303565 312530 342268 114 Gewinne zu 1000 RM. 13353 18301 27211 62476 63209 80355 82813 84991 93677 101793 10354% 110414 123424 144087 144% 147100 149251 179682 125398 228911 249380 256038 2/428 259330 263130 265028 281004 303038 307401 309550 3389043 343998 8377/3 33615 353960 360743 383547 39634 273 Gewinne zu 500 RM. 8441 13689 14211 18088 19717 28345 31775 22048 32344 41603 42889 57017 6137/2 62367 67240 69650 73268 77428 86028 deals 98058 103231 104198 105059 107097 121% 118551 123836 123890 130756 1321ʃʃ5 137488 142451 14240 147635, 147925 157030 159984 178795 18006 181405 18548 188411 192335 200375 202663 208294 208918 229309 231737 235223 235808 235553 241914 255178 2607289 265543 270580 278039 2381781 288885 290393 294495 300531 306567 31234% 314956 319952 3213/2 324282 324579 327760 325547 38787 338975 349996 354942 358954 362586 362881 364881 365976 370567 379177 381025 382054 382596 387338 389581 395939 396175 552 Gewinne zu 300 RM. 3016 3781 4268 13200 15952 18585 19123 22770 222% 23350 30032 31710 35525 38593 4052 4283 48816 44328 4597) 47398 47993 48139 48230 52202 84318 56077 58475 57044 87815 58057 53542 62789 64400 55363 65512 55680 66072 6815 88652 8553 70762 74269 75371 76945 7740 80395 82605 85533 86908 89528 90424 93178 98364 95161 994/9 1050/4 105087 110982 113092 113299. 113531 118714 12127 122804 122840 124547 124588 124608 124663 125324 129081 129299 12 146023 146668 181112 184268 208280 211518 213053 231054 2212ʃ5 255238 289252 284383 285362 201455 302853 325757 329868 35773 357528 362741 364914 365875 393680 394786 396589 397626 397784 397987 Außerdem wurden 6453 Gewinne zu je 150 NM gezogen. 17241 18016 18310 347c187 389408 Amtliche Bekanntmachung der Stadt Manuheim. Der Unterricht der Volks⸗, Wittel⸗, Hauswirtſchaft⸗ lichen und Ländlichen Berufsſchule beginnt wieder am Montag, den 2. September 1940 zur ſtundenplanmäßigen Zeit. Wir weiſen gleichzeitig darauf hin, daß die Be⸗ rufsſchulpflicht für Knaben und Mädchen nach der Entlaſſung aus der Volksſchule drei Jahre und für landwirtſchaftliche Berufe zwei Jahre dauert. Eltern oder deren Stellvertreter, Arbeitgeber oder Lehrherren ſind verpflichtet, die in ihrer Obhut ſtehenden zum Beſuch der hauswirtſchaftlichen und ländlichen Berufsſchule verpflichteten Schüler(innen) bei der Schul⸗ behörde ſofort anzumelden und ihnen die zum Schul⸗ beſuch erforderliche Zeit zu gewähren. Zuwider⸗ handelnde machen ſich ſtrafbar. f Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme beim Heimgang unseres lieben Sohnes, Bruders und Schwagers sagen Wir allen unseren herzlichen Dank. Herrn Vikar Schmitt für die trostreichen Worte am Grabe, ferner der HI., der Lehrerschaft, sowie seinen Schulkameraden für die Kranzniederlegung und das ehrende Geleit, Nicht zuletzt danken wir für die vielen Kranz- und Blumenspenden. 5 Mhm.-Seckenheim, 28. August 1940. Danksagung. Heinrich Eckstein Besonderen Dank Die trauernden Hinterbliebenen: Familie Eckstein. Berufsſchulpflichtige Dienſtmädchen uſw., die von auswärts hierher kommen, ſind ſofort anzumelden ohne Küchſicht darauf, ob dieſelben ſchon in ein feſtes Dienſt⸗ oder Arbeitsverhältnis getreten oder nur probe⸗ weiſe aufgenommen ſind. Stadtſchulamt. Schnell verkauft Wege 5 8„Wegen Einberufung A usverkauf J ns f ist mein Geschäft ab Montag, 2. Sept, . vorübergehend geschlossen. Uhren Fachgeschäft Otto Löffler Hauptstraße 118. NB. Die Uhren-, Gold- und Brillen-Reparaturen bitte ich bis spätestens Samstag, 31. Aug., abholen zu wollen. Wegen Aufgabe eines Elettro⸗Geſchäftes werden am Freitag, den 30. Auguſt 1940, vormittags von 10—½½ 1 Uhr und nachmittags von ½ 3 ½ 6 Uhr in Mannheim⸗Seckenheim, Säckingerſtr. 24 gegen bar folgende Gegenſtände verkauft: Schlafzimmer⸗Lampen, Wohnzimmer⸗ Lampen. Elektro⸗Material, Laden⸗ große Oeffentlich⸗ keit wiſſen ſoll. — Der einfachſte billigſte und beſte Weg hierzu iſt das Fußballvereinigung 98, Mhm.⸗Seckenheim. Morgen Donnerstag Abend ½9 Ahr Spleler- Besprechung für alle Aktiven einſchl, der Jugend und MWannſchaftsleiter. Mit dem kommenden Samstag bezw. Sonntag beginnen wieder die Spiele der neuen Spielzeit 1940/41, weshalb alle Spieler gebeten werden, zu erſcheinen. Der Sportwart. N Mannheim⸗Seckenheim. Die bei uns für Futtermittel angemeldeten Zentner Futtermittel abholen. .— feinen 8 11— 85 Frau nn Drirchcir heiklen werden in jeder Ausführung angefertigt Einrichtung uſw. Zeilungsinſeral Auguſt 1940 * Laudwirtſchaftliche eln und Verkaufsgenoſſenſcha Betriebe können im Laufe der Woche je ein Sclpeler Portion f. 50 Ltr. zum 5 Mk. 1.80. Tabazeinnähen eingetroffen. ak. Würthwein; gesucht. 8 3 Ae Kloppenheime:str. 35. Hor. chmich. 1 in der„Neckarbote- Druckerei“ 1 —— — 2——————. 828222———— CC A