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Auguſt 1940 Bis zum Indiſchen Ozean Der Akkionsradius der deutſchen Seeſtreitkräfte.— Aus- gedehnte Brände in Hafenanlagen, Werften, Flugzeug⸗ werken und Küſtungsanlagen in England und Schoktland. Berlin, 28. Aug. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannk: „Am geſtrigen Tage beſchränkte ſich die Tätigkeit der deulſchen Luftwaffe infolge unſichtigen Wetters auf bewaff⸗ nete Aufklärung, in deren Verlauf Bomben auf die Hafen⸗ anlagen von Gosport geworfen wurden. In der Nacht zum 28. F. griſſen ſtärkere Kampfverbände Hafenanlagen und Werften, Flugzeugwerke und Rüſtungsanlagen in England und Schoftland an In Southampton, Aberdeen. Dundee, Leß, Hull, vor allem in den Flugzeug⸗ und Motorenwerken von Derby rmingham und in der Staatswerft von Chatham ze ausgedehnte Brände die Wirkung der Bombenangriff as Beerminen britiſcher Häfen durch Flugzeuge wurde fortgeſetzt. Britiſche Flugzeuge warfen in der Nacht im Reichsgebiel Bomben ohne nennenswerte Wirkung. In Kiel wurden einige Wohnhäuſer beſchädigt. Infolge des disziplinierten Verhaltens der Bewohner erhielt nur eine Perſon leichte Verletzungen. Drei britiſche Flugzeuge wur⸗ den abgeſchoſſen, davon eines durch Marineartülerie. Ein eigenes Flugzeug wird vermißt. Ein Ankerſeebocot bverſenkte 28 600 BR feind⸗ lichen Handelsſchiffsraumes aus ſtark geſicherten Geleit⸗ zügen. Vor der franzöſiſchen Kanalküſte beſchoß deutſche Marineartillerie zwei feindliche Anterſeebooke; mit ihrer Vernichtung iſt zu rechnen. Im Indiſchen Ozean ver⸗ ſenkten deulſche Seeſtreitkräfte den bewaffneten brikiſchen Tanker„Britiſh Commander“ von 6901 BRT.“ * Britiſches A⸗Boot gerammt Berlin, 29. Dez. Ein britiſches Unkerſeebool verſuchke am 27. Auguſt einen deutſchen Geleitzug anzugreifen. Bevor jedoch das U-Boot zum Schuß kommen konnke, fuhr ein den Geleitzug ſicherndes Schiff mit hoher Jahrk auf das U- B= zu, um dem Angriff zu begegnen. Dem britiſchen Anterſee⸗ book wurden beide Sehrohre abgeriſſen. Wie aus einer Reu⸗ termeldung hervorgeht, handelf es ſich um das britiſche UA⸗ Boot„Sealion“(Seelöwe). Es gehört zu der gleichen Klaſſe wie der„Spearfiſh“, deſſen Verluſt die britiſche Ad⸗ 5 in der Nacht vom Miltwoch offiziell bekannkgege⸗ en hal. Nur noch Trümmer und Wracks Was ein portugieſiſcher Kapitän im Hafen von Souk⸗ hampton ſah. Mailand, 29. Aug. Wie die„Gazetta del Popolo“ aus Liſſabon meldet, hat die Mannſchaft des portugleſiſchen Dampfers„Magelhaes“ bei ihrer Rückkehr aus England be⸗ richtet, der Hafen von Southampton bilde nur noch einen Trümmerhaufen. Der Dampfer iſt in Erwartung der La⸗ dung zwei Wochen in Southampton geblieben und hat den Hafen nach der deutſchen Blockadeerklärung ſchleunigſt ner⸗ laſſen. Der Kapitän erklärte, der Hafen ſei vollkommen leer und in zwei Wochen ſei nur ein Schiff mit einer Fabrik⸗ materialladung eingetroffen. Die meiſten Lagerſchuppen ſeien durch deutſche Bomben zerſtört oder beſchädigt und das Hafenbecken durch ein geſunkenes engliſches Tankſchiff faſt vollſtändig geſperrt. Die Kais hätten viele Riſſe. Das große Dock„König Georg“, das vor drei Jahren mit großem Koſtenaufwand gebaut worden iſt und als einziges Rieſenſchiffe wie die „Queen Mary“ aufnehmen konnte. ſei durch deutſche Bom⸗ ben außer Betrieb geſetzt worden. Außerdem dei ein Hilfs⸗ kreuzer im Dock„Prinz von Wales“ am Heck getroffen und ſchwer beſchädigt worden. Beim Verlaſſen des Hafens von Southampton habe der Kapitän die Wracks von 23 verſenk⸗ ten Schiffen gezählt. Der Süden Englands liege im Ster⸗ ben und kein Wunder könne dieſen Todeskampf aufhalten. Verloren, geſunken, torpediert Stockholm, 28. Auguſt. Die britiſche Admiralität gibt jetzt den Verluſt des britiſchen U-Bootes„Spearfiſh bekannt. Die amtliche engliſche Mitteilung lautet nach Reuter:„Die Admiralität bedauert mitteilen zu müſſen, daß das ü⸗Boot Sm„Spearfiſh“, deſſen Kommandant H., Forbes iſt, erheblich überfällig iſt und als verloren be⸗ kachlet werden muß. Die nächſten Anverwandten ſind bee nachrichtigt worden.—„Spearfiſh“ iſt eines der acht U-Boote der Klaſſe„Shark“, die in den Jahren 1934/37 vom Stapel liefen. Es hatte eine Höchſtwaſſerverdrängung don 960 Tonnen, war mit einem 7,6 em⸗Geſchütz, einem MG ſowie ſechs Torpedorohren ausgerüſtet und entwickelte eine Ueberwaſſergeſchwindigkeit von 13,7 Knoten. Im Frieden war die Beſatzung 40 Mann ſtark. 5 Wie Paſſagiere eines in Boſton eingetroffenen britiſchen Dampfers berichten, wurden am 16. Auguſt in engliſchen Gewäſſern aus britiſchem Konvoi nicht weniger als vier Schiffe heraustorpediert, nämlich zwei Briten, ein Holländer und ein Schwede. i Die britiſche Admiralität hat— dem engliſchen Rund⸗ funk zufolge— bekanntgegeben, daß das britiſche Hilfs⸗ minen 5 chboot„Resbarko“ infolge von Beſchädi⸗ gungen, die das Schiff bei einem Luftangriff erlitten hat, gefunken iſt. 5. 1 8* 1 1 5 . „News Chronicle“ meldet, daß die Mannſchaft des an der Weſtküſte Irlands torpedierten engliſchen Dampfers „Geraldine Mary“(7244 BR) mit Ausnahme von 12 Mann gerettet wurde. Wie„Daily Telegraph“ mitteilt, wurden am Sonntag 47 Ueberlebende des auf ſeiner Jung⸗ fernfahrt an der Südküſte Irlands torpedierten engliſchen Schiffes„Havibar“ an Land gebracht., Die Beſatzung be⸗ ſtand aus 73 Mann. 5 Der Kapitän des vor der engliſchen Küſte torpedierten ſchwediſchen Dampfers„Atos“ erklärte zu ſeinen England⸗ fahrten der ſchwediſchen Preſſe gegenüber:„Der Seekrieg iſt unerhört ſcharf geworden und hat es beinahe un⸗ möglich gemacht, noch irgendwo durchzukommen.“ Viele Kriegsſchiffe in Reparafur Daß ſich größere Einheiten der engliſchen Kriegsmarine in Docks zur Reparatur befinden, wurde von dem Kapitän des japaniſchen Dampfers„Hakuſan Maru“, der mit einer größeren Zahl japaniſcher Flüchtlinge aus England in Yokohama eintraf, berichtet. Er erklärte wörtlich:„Ich ſah 16 engliſche Kriegsſchiffe in den Trockendocks von Liverpool. Nach dem, was ich mit eigenen Augen ſehen konnte, hat die Flotte Englands ſchwere Schäden erlitten.“ Wieder Bomben auf Haifa Der tianeniſche Wehrmachlsbericht.— Neue Verletzung des a Schweizer Luftraumes Rom, 28. Auguſt. Der italieniſche Wehrmachtsbericht vom Mittwoch hat folgenden Wortlaut: „Das Haupfquartier der Wehrmacht gibt bekannt: Das Erdölzenkrum von Haifa iſt geſtern am hellich“en Tage von unſeren Luftformakionen bombardiert worden. Der Bahn ⸗ hof und die neue Raffinerie wurden getroffen, wobei über⸗ all große Brände entſtanden. Alle unſere Flugzeuge ſind zurückgekehrl. In Nordafrika hat der Feind einen hefligen Lufl⸗ angriff auf Derng unlernommen. Ein kleiner Dampfer mit einer Holzladung wurde gekroffen. Im übrigen wurde nur leichter Schaden verurſacht; zwei Toke und fünf Verwun⸗ deke werden gemeldet. ü In Oſtafrika haben feindliche Einflüge auf Harrar, wo das Militärlazarett für Eingeborene getroffen wurde, und auf Deſſie ſtartgefunden, wo die Militärfanitätsſtation getroffen wurde. Insgeſamt beläuft ſich die Jahl der Opfer auf acht Tote und etwa 20 Verwundete. Ein feind · liches Flugzeug wurde abgeſchoſſen. In Maſſaua iſt eine Strafanſtalt getroffen und leicht beſchädigt worden. Von Häftlingen wurden neun gelötet. Feindliche Flugzeuge, die wiederum über die Schweizer Grenze kamen, haben Piemont und die Lombardei überflogen. Infolge der wirkſamen Abwehr durch Jäger und Flak haben ſich die feindlichen Flugzeuge darauf beſchränkt, einige Brandbomben bei Nichelino, Pro- vinz Turin, abzuwerfen, wo ein Bauernhaus in Brand geriet.“ 5 „Abſichtliche Grenzverletzung“ Schweizer Feſtſtellung Bern, 28. Auguſt. Der ſchweizeriſche Armeeſtab teilt mit: „Der ſchweizeriſche Luflraum wurde vergangene Nacht wiederum mehrmals verletzt. Die Flugabwehrgeſchütze kra⸗ ten mehrfach in Tätigkeit. Arl und Richtung der Ueberflie⸗ gung zeigen deutlich die abſichtliche Grenzverletzung an.“ Ueber die neuerliche Verletzung des ſchweizeriſchen Lufk⸗ raumes durch engliſche Flugzeuge wird gemeldet, daß die allgemeine Flugrichtung Nord.— Züd war, der Ausflug aus dem ſchweizeriſchen Luftraum geſchah auf der Linie Genf Bellinzong. Grenzverletzungen wurden an 15 verſchie⸗ denen Or ken feſtgeſtelll. Auf dem Rückflug kamen die Flugzeuge auf der Sinie Chiaſſo—Genf wieder in den ſchweizeriſchen Luftraum, diesmal mit nord⸗nordweftlicher Flugrichtung. Der Ausflug erfolgte zwiſchen Bonfol und Genf. Die Bomben auf den Fiat⸗ Pavillon Zu den von London verbreiteten Nachrichten über „außerordentliche Ergebniſſe“ der in der Nacht zum Dienstag auf die Fiat⸗Werke abgeworfenen Bomben ſtellt man in maßgebenden italieniſchen Kreiſen feſt, daß die wirkliche Tragweite der engliſchen Bombenabwürfe im italieniſchen Heeresbericht wahrheitsgetreu angegeben wurde, das heißt daß lediglich ein Pavillon der Fiat⸗Werke getrof⸗ fen worden iſt. Man fügt hinzu, daß in dieſem Pavillon der ungeheuren Fiat⸗Werke, die an ſich ſchon eine Stadt bilden und deren lebenswichtige Teile längſt vor jedem Bombenangriff geſichert ſind, kein ernſthafter Schaden ent⸗ ſtanden iſt. Es ſei von London keineswegs geſchickt, dieſe belangloſe Epiſode für innerpolitiſche Zwecke aufzubauſchen, die an der Serie der engliſchen Niederlagen gemeſſen, ſich auf ein Mindeſtmaß reduziere. Man frage ſich, weshalb die offiziellen engliſchen Berichte nie die geringſte Einzel⸗ Rüſtungs⸗ dies beweiſe, daß man ſich in London im darum bemüht, der Bevölkerung die Wahrheit zu verheim⸗ lichen. — heit über die von der deutſchen Luftwaffe tagtäglich bom⸗ bardierten und ſchwer beſchädigten engliſchen i werke mitteilen. Gegensatz zu dem, was in Italien der Fall iſt, vor allem Während des erſten Fliegeralarms konnte Die Furcht vor der Landung Eine unvorſtellbare Erregung hat nach aus London ein⸗ gegangenen Berichten die Bevölkerung von Südengland und Wales angeſichts der furchtbaren Wirkungen der deut⸗ ſchen Luftangriffe ergriffen. Die Zerſtörung von Brücken und Eiſenbahnknotenpunkten hat ſo einſchneidende Verſtop⸗ fungen des Binnenverkehrs gezeitigt, daß die Bevölkerung verzweifelt nach dem Wirkſamwerden des Verteidigungs⸗ ſchutzes ruft. In die panikartige Unruhe miſcht ſich die Furcht vor einer Landungsoperation der Deutſchen, mit der man jetzt bei der planmäßig geſteigerten Verſchärfung der deutſchen Angriffe mit jedem Tag ſicher rechnet. Die Folge der ununterbrochenen ſchweren deutſchen Luftangriffe iſt ein Stimmungsdefaitismus, der durch Re⸗ gierungserklärungen nicht mehr beeinflußbar ſcheiat. Die Verwirrung hat in den letzten Tagen Bevölkerungskreiſe er⸗ faßt, die noch in voriger Woche für eine verſchärfte eng⸗ liſche Kriegsführung eintraten, ſetzt aber die Lage Englands als derart ernſt anſehen, daß die Inſel nur noch durch ein Wunder vor den deutſchen Angriffen gerettet werden kann. Die intenſivpſten Luftangriffe Man merkt zu ſehr die Abſicht, wenn man immer wieder hört, die deutſchen Angriffe auf England ſeien ohne jeden Erfolg geblieben. Höchſtens würden gelegentlich einige we⸗ nige Perſonen, meiſt natürlich Privatperſonen, getroffen, oder ganz geringfügige Sachſchäden angerichtet. neuerdings am liebſten an Wohnhäuſern in Arbeitervierteln. Niemals war ja die Zuneigung der herrſchenden Klaſſen zum engli⸗ ſchen Arbeiter größer als heute in den Zeiten der Not. Umſo bemerkenswerter iſt es, daß ſich Reuter jetzt plötzlich genötigt ſieht, eine beachtliche Wirkung deutſcher Luftan⸗ griffe, z. B in den Nidlands, ganz offen zuzugeben. Wir hören zum erſten Male daß die letzten deutſchen Nacht⸗ angriffe hier die ausgedehnteſten und intenſivſten ſeit Kriegsbeginn geweſen ſeien und daß der dabei angerichtete Schaden ziemlich beträchtlich ſei. Wenn Reuters Wahrheits⸗ liebe ſo weit geht, müſſen unſere Luftangriffe wohl wirklich von ganz verheerender Wirkung geweſen ſein, In London bis zum Morgen im Keller London hatte in der vergangenen Nacht weimal Luft⸗ alarm erlebt. Der erſte begann etwa zur gleichen Zeit wie in der Nacht auf. alſo gegen 22.30 Uhr. Der erſte Alarm dauerte 275 Stunden, der zweite eine Stunde. Die Londoner wurden wieder in den Kinos und Theatern über⸗ raſcht und hatten keine Möglichkeit, nach Hauſe zu fahren. man deutlich Bombenexploſionen und Flakfeuer hören und während des zweiten Alarms Feuerſchein beobachten, der wahrſche nlich von Bränden in den Vorſtädten herrührte.„Daily Mail“ ſchreiht, daß Sir John Anderſon von einem Parlaments⸗ mitglied einer bombardierten Zone Londons gefragt werde, warum das Entwarnungsſignal nicht gegeben ſei. „Nach dem zweiten Alarm von Sonntagnacht fielen in einigen Bezirken Londons nochmals Bomben. Die Bewoh⸗ ner ſener Gegend eilten zum driten Male in den Keller, wo ſie die ganze Nacht verbrachten und auf das Entwarnungs⸗ ſignal warteten. Tauſende, die die Nacht im Keller waren, mußten am frühen Morgen direkt zur Arbeit.“ Zu ſpäte Luftwarnung Das Verſagen der engliſchen Luftwarnung im Falle des deutſchen Angriffes auf den Flugplatz Croydon wurde von dem konſervativen Abgeordneken Herbert Williams in einer Anfrage an den Innenminiſter gerügt. Die erſte Bombar⸗ dierung ſei um 19 Uhr erfolgt, während die Warnung erſt um 19,15 Uhr gegeben worden ſei Innenminiſter Anderſon verſuchte daraufhin die verantwortlichen Stellen zu vertei⸗ digen, indem er ſagte, ſie hätten Anweiſung, die Sirenen erſt auszulöſen, wenn die Entwicklung eines Angrifſes überſehbar ſei. Das ſei im Falle Croydon nicht möglich ge⸗ weſen. Es habe zunächſt der Eindruck beſtanden, daß die deutſchen Flieger die engliſche Verteidigung nicht durch⸗ brechen könnten. Das ſei dann wider Erwarten doch einge⸗ 1 Im übrigen ſeien die-Luftwarnſtellen nicht unfehl⸗ ar.: Ein Lügenwettkampf Durch die Schwindelmeldungen der britiſchen Luftwaffe angeregt, ſieht ſich nunmehr— nach einer Reutermeldung, — auch die Admiralität veranlaßt,„Erfolge“ der Marine⸗ luftwaſfe bekanntzugeben. Nach der Meldung der briti⸗ ſchen Admiralität ſoll bis zum 12. Auguſt die Flak an Bord britiſcher Kriegsſchiffe 122 und die Maxineflak wei⸗ tere 64 feindliche Flugzeuge zerſtört und noch 45 andere be⸗ ſchädigt haben. Bis zum ſelben Zeitpunkt ſoll die Marine⸗ Luftwaffe 28 feindliche Flugzeuge abgeſchoſſen haben. Bei den, wie allgemein bekannt iſt, geringen deutſchen Flugzeugverluſten im Kampf gegen England erübrigt ſich jedes Eingehen auf dieſe Phantaſiezahlen. Die Welt beob⸗ achtet mit leichtem Schmunzeln den Wettſtreit zwiſchen RAF und Marine⸗Luftwaffe in Bezug auf Erfolge, die nur auf dem Papier ſtehen. Da die Meldungen jeder tatſäch⸗ lichen Grundlage entbehren, kann dieſer edle Wettkampf natürlich beliebig fortgeſetzt werden. geine deulſche Soldaten 1 77 in franzöſiſcher Gefangen⸗ ff. 3. n Berlin, 28. Aug. Die bisher wegen ihrer ſchweren Verwundung nicht transportfähigen letzten deutſchen i Kriegsgefangenen im unbeſetzten Gebiet Frankreichs ſind 25 dieſen Tagen nach Deutſchland zurückgebracht worden, Es befinden ſich jetzt keine 3 65 deut Soldaten j franzöſiſcher Gefangenſchaft. ſchen ö 5 ten mehr in 2 . r Die Gee verläßt ihr Kind Angriffe gegen Zivilbevölkerung, das iſtbritiſche Krieg führung! Während die deut⸗ ſchen Geſchwader ſich darauf beſchränken, militäriſche Objekte zu bombardieren, während auch in der Nacht zum Mittwoch, wie der OKW⸗Bericht bekanntgibt. wiederum Hafenanlagen, Werften, Flugzeug⸗ und Rüſtungswerke ix England und in Schottland von deutſchen Bomben getrof⸗ fen wurden, während Englands Zukunft u. a. auch durch die fortſchreitende Verminung ſeiner Häfen immer düſterer wird, haben die engliſchen Flieger erneut völlig ſinnlos Vomben abgeworfen und dabei in Kiel einige Wohnhäuſer beſchädigt. Erfreulich iſt, daß es dabei dank der Diſziplin der Zivilbevölkerung nur einen Verluſt ge⸗ geben hat. Auch das iſt ein Beweis deutſcher Stärke, weil Disziplin eben immer Kraft zur Vorausſetzung hat. Aller⸗ dings nimmt das den ſchändlichen britiſchen Angriffen ge⸗ gen die Zivilbevölkerung nichts von ihrem verbreche⸗ riſchen Charakter. Mit Stolz blicken wir immer wieder auch auf unſere Kriegsmarine, die dem Feind gleichfalls unentwegt harte Schläge verſetzt. Schon mehrfach haben wir feſtſtellen können, daß England in dieſem neuen von ihm entfachten Krieg ſehr ſchnell die Herrſchaft über die Meere verloren hat. Wie käme es ſonſt, daß während England dringend auf verſtärkte Zuführen an Rohſtoffen, Kriegsmaterial und Lebensmittel angewieſen iſt, die britiſchen Häfen immer mehr veröden. Wie käme es ſonſt, daß die eng⸗ liſche Kriegsmarine nicht einmal den Verſuch wagen kann, die deutſche Gegenblockade zu brechen, wie käme es ſonſt, daß ſelbſt weit draußen auf den Weltmeeren. Tau⸗ ſende von Meilen von Europa entfernt, britiſche Schiffe nach gutgezielten deutſchen Torpedoſchüſſen in den Fluten des Ozeans verſchwinden, wie jetzt im Indiſchen Ozean der bewaffnete engliſche Tanker„Britiſh Commander“? Mit der deutſchen Wehrmacht ſind auch die Streitkräfte Italiens nachdrücklichſt bemüht, England niederzuwer⸗ fen. Abermals iſt Haifa an der Küſte Paläſtinas, der End⸗ punkt der Erdölleitung aus dem Irak, von italieniſchen Flugzeugen bombardiert worden und zwar am hellichten Tage! Die„Gegenaktionen“, mit denen England aufwarten kann, ſind auch Italien gegenüber lediglich Angriffe auf nichtmilitäriſche Ziele, wie z. B. bei Einflügen nach Oſtafrika Lazarette, Sanitätsſtationen und eine Strafanſtalt und bei Einflügen nach Oberitalien, wobei ſich die Briten abermals einer unerhörten Neutralitätsverletzung ſchuldig gemacht haben, ein Bauernhaus bombardiert worden ſind Im rechten Verhältnis zu der Erbärmlichkeit der briti⸗ ſchen Aktionen in der Luft ſteht die Propaganda der Lon⸗ doner Plutokraten. So wurde z. B. von dem engliſchen Rundfunk über den Richtſtrahler Amerika eine Nachricht in die Welt gefunkt, nach der es der britiſchen Luftwaffe ge⸗ lungen ſei, Bomben auf das deutſche Reichstagsge⸗ bäude abzuwerfen. Nun waren in der Nacht zum Montag tatſächlich, wie übrigens der OKW⸗ Bericht ſofort mitgeteilt hat, zum erſten Male ſeit Kriegsbeginr einige engliſche Flieger über Berlin. Insgeſamt mögen es ſieben geweſen ſein, die neben einigen dummen Flugblättern auch Brandbomben abgeworfen haben. Schaden aber ha⸗ ben dieſe Bomben nicht angerichtet. Wenn man trotzdem in London Wirkungen erfindet, die lediglich in der Phanta⸗ ſie britiſcher Lügner exiſtieren, dann dürfte das damit zu⸗ ſammenhängen, daß die engliſchen Hetzer hoffen, ihrem Volk eine Aktivität der britiſchen Luftwaffe vortäuſchen zu können. Offenbar ſollen dieſe Angriffe, wie auch der„Meſ⸗ ſagero“ vermutet, beweiſen, daß England noch nicht am Boden liegt. Im übrigen will England dadurch ſeinen Bür⸗ gern, die Tag für Tag grelle Feuerſäulen aus den britiſchen Häfen, Arſenalen und Rüſtungswerken gen Himmel zucken ſehen, vortäuſchen, daß auch die engliſche Luftwaffe ähnliche Zerſtörungen verurſacht. Dieſe Taktik entſpricht ganz und gar der britiſchen Politik des Selbſtbetruges. Tatſächlich iſt die britiſche Luft⸗ waffe zu Aktionen von militäriſcher Bedeutung einfach un⸗ fähig. Von den vier Millionen Berlinern, die Zeuge des nächtlichen britiſchen Luftangriffs geweſen ſind, hat auch nicht einer, und hätte er ſich mit den modernſten optiſchen Geräten bewaffnet, aus irgendeinem Winkel der Reichs⸗ hauptſtadt auch nur den kleinſten Feuerſchein bemerkt. Auch das Reichstagsgebäude, möge der alte Reichstag oder die Krolloper gemeint ſein, ſteht völlig unverſehrt. Inzwiſchen aber zerſtören deutſche Bomber ſyſtematiſch die militärische Macht Englands, was der„Times“ den Notſchrei entlockt, „die zweite Schlacht um die Luftherrſchaft über England gehe in ſtändigem Cres⸗ cendo weiter“. Gleichzeitig aber wird durch unſere Luftwaffe und durch unſere Kriegsmarine die Sperre um England ſtändig verſchärft,“ſo daß England nun endlich einmal auch die Ungunſt einer Inſellage in voller Schärfe verſpürt. Mag man ſich bisher mit dem Spruch getröſtet haben:„Die See beſchützt ihr Kind“, dann muß England ſich heute eingeſtehen, daß dieſer Schutz durch den Angriffs⸗ geiſt deutſcher Soldaten aufgehört hat zu exiſtieren, heute verläßt die See ihr Kind, weil es ſeine Macht über die See Age e n 5 der ſogenannte„vorbereitende Ausſchuß“ für die eit län⸗ mißbraucht hat. ö— Der Wiederaufbau in Norwegen. Die Einrichtung neuer Fabriken und die ſtetig fallende Zahl der Arbeitsloſen ſind der weſentliche Inhalt der Mel⸗ dungen, die aus der norwegiſchen Provinz ſtändig einlau⸗ fen. Ziegelfabriken und Sägewerke nehmen ihren vollen Betrieb wieder auf. Holzwarenfabriken wurden mehrfach neu gegründet. In Narvik nimmt das Schulleben mit Be⸗ f 0 des neuen Schuljahres wleder ſeinen gewohaten Ver⸗ auf. „feine Truppen für Aegypten verfügbar „Popolo di Roma“ meldet aus San Sebaſtian: Der Ober⸗ kommandierende der britiſchen Streitkräfte in Paläſtina, General Neame, erklärte auf die Aufforderung, weitere Truppenkontingente nach Aegypten zu ſchicken, daß die Lage an der transfordaniſchen, ſyriſchen und irakiſchen Grenze eher eine Verſtärkung der britiſchen Paläſtingtruppen ver⸗ lange. General Neame iſt der Nachfolger des Generals Gif⸗ 115 in Palästina und war früher ſtellvertretender General⸗ tabschef der britiſchen Streitkräfte in Indien. Miniſterpräſident von Burma niedergeſchrien. Nach einem Bericht der Zeitung„Takung Pao“ wurde der englandhörige Miniſterpräſident von Burma während einer Anſprache, die er in Rangun an Studenten hielt, nie⸗ dergeſchrien Die Studenten richteten an den Miniſterprä⸗ ſidenten in Zurufen eine Reihe von Fragen, darunter auch die, warum Burma nicht frei ſei, da Großbritannien doch vorgebe für die unterdrückten Nationen zu kämpfen. Als der Miniſterpräſident verſuchte, England in ſeiner Antwort zu rechtfertigen, überſchrien ihn ſämtliche anweſenden bur⸗ meſiſchen Studenten. Der Miniſterpräſident war nicht mahr in der Lage, auch nur einen Satz bervorzubriage Politiſches Allerlei Der Führer empfing Graf Ciano Deutſchlands und Italiens Außenminiſter zur Wiener Juſamenkunft abgereiſt. Salzburg, 29. Aug. Der sgl. italieniſche Miniſter des Aeußeren, Graf Ciando, kraf mik den Herren ſeiner Beglei⸗ tung heute mittag mit dem Flugzeug in Salzburg ein. Zu ſeiner Begrüßung hatte ſich der Reichsminiſter des Auswär⸗ tigen von Ribbentrop auf dem Flugplatz eingefunden. Der italieniſche Botſchafter in Berlin, Dino Alfieri, und führende Perſönlichkeiten von Partei, Staat und Wehrmaft waren gleichfalls zur Begrüßung erſchienen. Die beiden Außenminiſter ſchritten die Front der ange⸗ tretenen Ehrenkompanie ab und begaben ſich auf den Ober⸗ ſalzberg, wo Graf Ciano vom Führer zu einer Beſprechung empfangen wurde. Am Nachmittag begaben ſich der italie⸗ niſche Niniſter des Aeußeren Graf Ciano und Reichsaußen⸗ miniſter von Ribbenkrop, begleitet von dem italienſſchen Botſchafter in Berlin, Dino Alfieri, und dem deulſchen Bok. ſchafter in Rom, von Mackenſen, nach Wien zu den Beſpre⸗ chungen mil den Außenminiſtern Angarns und Rumäniens. Beſprechungen in Wien Ribbentrop und Ciano mit Cſaky und Manoilescu. DRB. Salzburg, 28. Aug. Der Keichsminiſter des Auswärtigen von Ribbentrop und der Kgl. Italieniſche Außenminiſter Graf Ciano haben den gl. Ungariſchen Außenminiſter Graf Cſakg und den sgl. Rumäniſchen Außenminiſter Manoilescu nach Wien eingeladen, um dork gemeinſam inkereſſierende Fragen zu beſprechen. Die Be⸗ ſprechungen der Außenminiſter beginnen am Donnerstag. Im Hinblick auf dieſe in Wien ſtattfindende Zuſammen⸗ kunft der Außenminiſter Italiens, Deutſchlands, Rumäniens und Ungarns iſt der italieniſche Außenminiſter Graf Ciano vom Flughafen Littorio abgeflogen. Graf Ciano, in deſſen Begleitung ſich der deutſche Botſchafter in Rom, von Mackenſen, einige hohe Beamte des Außenminiſteriums und die italieniſchen Geſandten in Bukareſt und Budapeſt befinden, wird ſich zunächſt nach Salzburg begeben. * Die rumäniſch⸗bulgariſchen Verhandlungen. Bukareſt, 28 Aug. Am Dienstag wurden in Krajowa die rumäniſch⸗bulgariſchen Verhandlungen fortgeſetzt. Die beiderſeitigen Rechts⸗ und Finanzfachausſchüſſe hielten ge⸗ meinſame Arbeitsſitzungen ab. Die Verhandlungen wurden auch am Mittwoch fortgeführt. Annäherung Japans an Rußland As A- Stützpunkt in Oſtaſien? Bangkok, 28. Aug. Die ruſſiſch⸗japaniſche Verſtändigung über die Grenzſtreitigkeiten Mongolei—Mandſchukuo iſt eine Etappe auf dem Wege der weiteren Annäherung zwi⸗ ſchen Japan und Rußland und eine grundlegende Voraus⸗ ſetzung für die Neuordnung Oſtaſiens. Es wird erwartet, daß ſich zwiſchen Tokio und Moskau eine enge wirtſchaft⸗ liche Zuſammenarbeit anbahnen wird, und daß Japan ſich durch dieſen Ausgleich die notwendige Rückenfreiheit gegen⸗ über der neuen Entwicklung iert, die durch den Zerfall der britiſchen Macht im Fernen Oſten eingeleitet iſt. Japan verfolgt mit größter Spannung, wie England durch die europäiſche Kriegslage gezwungen iſt, ſich ſeiner Poſikion in Oſtaſien zu enkkleiden, und bereitet ſich darauf vor, daß London ähnlich wie im Fall der Verpachtung der Bermuda Inſeln, auch im Fernen Oſten milikäriſche und wirkſchaftliche britiſche Stützpunkte an die Vereinigten Staa⸗ ten„verpachten“ wird. Für dieſe Entwicklung ſchafft ſich Japan durch die ſeit langem diplomatiſch eingeleitete An⸗ näherung an Rußland die machtpolitiſche Bewegungsfrei⸗ heit im Pazifik. 8 Us A-Admiral forderkt Aebernahme von Singapore. In Japan hat eine Rede des amerikaniſchen Konter⸗ admirals Yarnell, des früheren Kommandeurs des Oſt⸗ aſiengeſchwaders, erhebliche Erregung hervorgerufen, in der dieſer die USA zur Uebernahme von Singapore auffordert. „Hotſchi Schimbun“ ſchreibt, es ſei unmöglich, die Anſpie⸗ lung auf Singapore ſtillſchweigend zu übergehen. Bisher ſeien die Kräfteverhältniſſe im Pazifik zwiſchen Japan und Amerika gleich. Sobald aber die USA einen neuen fazifi⸗ ſchen Stützpunkt gewännen, würde die Waage zugunſten Amerikas ausſchlagen. Die Bedrohung Japans würde nach Meinung Tokioter politiſcher Kreiſe noch ernſter werden, falls die USA mit Auſtralien ein ähnliches Abkommen wie mit Kanada ſchließen ſollten. Jupans neue Struktur Volksbewegung zum Dienſt an Kaiſer und Slaat Tokio, 28. Auguſt. In der Amtswohnung des Mini⸗ ſterpräſidenten Fürſt Konoye trat am Mittwoch erſtmalig erer Zeit im Aufbau begriffene neue politiſche Struktur S8 ee alſo für eine die geſamte Nation im dienft an Kaiſer und Staat umfaſſende Volksbewegung zufammen. Kondye wies bei der 1 der Sig ung auf die Beden⸗ tung und die Notwendigkeit der Einrichtung einer neuen politiſchen Struktur hin, da Japan im Hinblick auf die um⸗ wälzenden Veränderungen in der geſamten Welt vor große geſchichtliche Aufgaben geſtellt ſei. Daher ſei auch die Mit⸗ arbeit der geſamten Nation an der Struktur erſtes Erſor⸗ dernis. Darauf verlas der Miniſterpräſident die vom Ka⸗ binett und vom Kaiſer gebilligte Proklamation über die neue politiſche Struktur. i Die Proklamation geht von der Jeſtſtellung aus, daß Japan inmitten der gegenwärtigen Weltkriſe die unver⸗ gleichliche Aufgabe habe, die Neuordnung Oſtaſiens n ver tvirklichen. Hierfür müſſe Japan in den Föchſten nationalen Verteidigungszuſtand geſetzt werden. Die Baſis dafür ſei die wichtige innere Struktur, die entſcheidend für das wei tere Schickſal der Nalion ſei. Die neue Struktur ziele auf eine harmoniſche Juſammenarbeit der Staatsführung mit der geſamten Nation in e des Kaiſerlichen Auf⸗ krages hin. Die neue Skruktur müſſe daher auch alle Ge⸗ biete des wirkſchafklichen und des kulturellen Lebens um⸗ faſſen. Wichtig ſei, daß innerhalb der neuen Skrukkur alle Volksteile erfaßt würden. Die neue Bewegung ſei zwar von politiſcher Natur, jedoch keineswegs eine Parteibewegung, beſonders da ſie von der Regierung geführt werde. Das Parteiſyſtem tota⸗ litärer Prägung ſei für Japan ungeeignet, da es im Gegen⸗ 52 5 den Prinzipien der japaniſchen Nationalpolitik„ein er beim Thron liege.. r über alle“ ſtehe und ſtets die letzte Entſcheidung 7 5 7 Trübe franzöſiſche Betrachtungen Die Auguſttage 1939.— Zu ſpäte Erkenntnis. Genf, 28. Aug. Der dem ſtellvertretenden Miniſtespeäſi⸗ denten naheſtehende„Moniteur“ erinnert an die tragiſchen Auguſttage 1939, die Frankreich, wie das Blatt betont, in das allerſchlimmſte Abenteuer ſtürzen ſollten. Die Franzo⸗ ſen ſeien mit Lügen überſchwemmt und auf der ganzen Linie getäufcht worden, über ihre eigene Stärke, die Hilfe der Engländer, die wirkliche Lage Europas, die Möglichkeit einer friedlichen Regelung und über die wahren Kriegs⸗ gründe und-ziele. Danzig ſeinur ein Vorwand ge⸗ weſen Die britiſche Regierung habe dies ſogar ſelbſt ein⸗ geſtanden Dies ſei die traurige Wahrheit. Vor einem Jahr hätte der Krieg nicht nur vermieden werden können. ſondern dies hätte ſogar ohne franzöſiſche Opfer geſchehen können. Das Blatt erinnert in dieſem Zuſammenhangb an die zahlreichen Friedensbemühungen, insbeſondere jedoch an den Brief Hitlers an Daladier vom 25. Auguſt. Man müſſe die Frage ſtellen, ob die damals noch beſtehenden Möglich⸗ keiten mit aller Sorgfalt geprüft worden ſeien. Das wahre Intereſſe Frankreichs hätte das erfordert. Habe men ſich darüber Gedanken gemacht, daß man den Krieg mit dem Blut der Soldaten führte und daß eine Kriegserklärung eine Verantwortung ſei, die man nicht leichtſinnig auf ſich nehme? Leider müſſe man dieſe Fragen verneinen. Am tragiſchſten ſei, daß nicht nur das Danzig⸗Problem friedlich und unverzüglich hätte geregelt werden können, ſondern alle Probleme, die noch Reibungsflächen in Europa bil⸗ deten. Ein neues ſolidariſches und glückliches Europa, das ohne Ruin und Leiden hätte entſtehen können. habe man nicht gewollt. „Frankreich war nicht der Soldat Gottes, ſondern einzig und allein der Soldat Churchills“, ſo betont die Korreſpon⸗ denz„Inter France“ in einem Artikel, der ſich gegen die während des Krieges verbreiteten Behauptungen röendet, Frankreich ſei für die Verteidigung der chriſtlichen Zivili⸗ ſation in den Krieg gezogen. Die Wahrheit ſei, daß Frank⸗ reich in den Krieg geſtürzt worden ſei durch die Feh⸗ ler blinder und vom Ausland abhängiger Regierungen, da die öffentliche Meinung ſich durch eine Bande ebenfalls vom Ausland abhängiger Journaliſten habe verwirren laſ⸗ 19 7 Frankreich ſei in den Krieg eingetreten, weil unwür⸗ dige Regierungen ſich in ein Räderwerk hätten zie⸗ hen laſſen, in das ſie unvorſichtigerweiſe den Finger hin⸗ eingeſteckt hätten. Dieſer Krieg ſei mehr ein engliſcher und jüdiſcher Krieg geweſen als ein chriſtlicher. Die franzöſiſche Wochenzeitung„Gringoire“ geht in ihrer Nummer vom 22. Auguſt noch einmal auf die Kriegs⸗ hetze der Juden in Frankreich zurück, die beſonders nach dem Abkommen von München alle Hebel, d. h ihre Leute, ihre Zeitungen und ihre Budgets in Tätigkeit ſetzte, um eine Verſtändigung zwiſchen Frankreich und Deutſchland zu ver⸗ windern. Britiſche Wühlarbeit in ASA Energiſcher Proteſt von Senatoren gegen engliſche Hetzer. Im Weltkrieg erfreute ſich England der weitgehen⸗ den Unterſtützung durch die amerikaniſche Rü⸗ ſtungsinduſtrie. Kanonen, Granaten, Rohſtoffe jeder Art wanderten in unbegrenzten Mengen über den Ozean, um Englands Kriegsarſenale zu füllen. Diesmal liegen die Dinge weſentlich anders. Durch die amerikaniſche Neutrali⸗ tätsgeſetzgebung iſt den Blutgeſchäften der amerikaniſchen Rüſtungshyänen ein Riegel vorgeſchoben. Umſomehr iſt die britiſche Propaganda am Werk, hier grundlegenden Wandel zu ſchaffen. Seit Monaten wühlen die Agenten Albions in geradezu ſchamloſer Weiſe in den Vereinigten Staaten. Einer der Haupthetzer iſt der britiſche Botſchafter Lord Lothian, der ſich allerdings bisher vergeblich bemühte. Zu ſeiner Unterſtützung iſt jetzt der Engländer Sir George Paiſh hinzugezogen worden, der während des Weltkrie⸗ ges Wirtſchaftsberater des britiſchen Schatzamtes war und 1916 in amtlicher Eigenſchaft nach den Vereinigten Staaten ging. Dieſer britiſche Kriegshetzer treibt jetzt wieder ſein Un⸗ weſen. Unter allgemeiner Entrüſtung berichtete dieſer Tage ein amerikaniſcher Senator im Parlament über ſeine Unterhaltung mit dem britiſchen Agenten. Paiſh er⸗ zählte er werde die Vereinigten Staaten in den Krieg hin⸗ einbringen, ebenſo wie er dies auch im Weltkrieg getan habe. Er brüſtete ſich damit, daß das US A⸗Volk ihm noch niemals eine Bitte abgeſchlagen habe. Gleichzeitig kündigte er an, daß er quer durch die Vereinigten Staaten eine Vortragsreiſe veranſtalten werde, bis die Wogen der Erregung ſo hoch ſchlügen, daß die öffentliche Mei⸗ nung eine Entſcheidung erzwingen werde, ob der Kongreß wolle oder nicht.. In einer anſchließenden erregten Debatte wurde von verſchiedenen Seiten die Ausweiſung jedes Engländers ver⸗ langt, der nach Auskunft der amerikaniſchen Aamtsquellen nicht als Agent eines ausländiſchen Auftraggebers einge⸗ tragen ſei. Im Zuſammenhang damit wurde darauf hinge⸗ wieſen, daß die Vereinigten Staaten mit britiſchen Agenten, die ſich entgegen der geſetzlichen Vorſchriften nicht beim Staatsdepartement eintrügen, überſät ſeien. Die Auswei⸗ ſungsforderung der amerikaniſchen Senatoren iſt ſehr be⸗ rechtigt, denn eine ſtillſchweigende Duldung der ſchamloſen Wühlarbeit dieſes britiſchen Kriegshetzers würde der Neu⸗ tralität der USA geradezu Hohn ſprechen. Der geſunde Sinn des amerikaniſchen Volkes dürfte es ſedenfalls nicht zulaſſen, daß es durch die Abgeſandten Englands jn einen Krieg hineingehetzt wird, den es, wie ſchon einmal, mit ſchwerſten Verluſten an Gut und Blut würde bezahlen müſſen. Kurzmeibungen Berlin. Der Chef der Sicherheitspolizei und des SD. „- Gruppenführer Heydrich, hat die Leitung der Interna⸗ tionalen kriminalpolizeilichen Kommiſſion als deren Prä⸗ ſident übernommen. 5 N Preßburg. Aus der oſtſlowakiſchen Hauptſtadt Preſov, wo die ſlowakiſche Bevölkerung beſonders unter der Ju⸗ denplage leidet, iſt der erſte Transport mit 850 Juden in ein Arbeitslager bei Liptau—St. Nikolaus abgegangen. Rom. Wie aus Kairo gemeldet wird, erklärte der ägyp⸗ tiſche Miniſterpräſident Haſſan Sahry Paſcha zu der aus engliſcher Quelle ſtammenden Meldung über ſeinen Rück⸗ tritt, daß ſein Kabinett nicht demiſſioniert habe. Buenos Aires. Um Staatspräſident Ortiz freie Hand bei der bevorſtehenden Regierungsumbildung zu geben, ſind ſämtliche acht Mitglieder der Regierung zurückgetreten. Tokio.„Tſchugai Schogio Schimpo“ meldet, daß ſich auf Ceylon die Selbſtändigkeitsbewegung verſtärke. Neben zahlreichen anderen Eingaben habe nunmehr auch die ſtärkſte Partei Ceylons, die nationale Kongreßpartei, die Forderung auf 11 5 Selbſtändigkeit geſtellt. 85 Für beſondere Verdienſte Der Führer ſtiftet ein„Ritterkreuz des Kriegsverdienſt⸗ kreuzes“ und eine„Ariegsverdienſtmedaille“ Berlin, 29. Aug. Der Führer hat das von ihm durch Verordnung vom 18. Oktober 1939 geſtiftete Kriegsverdienſt⸗ kreuz durch Stiftung eines„Ritterkreuzes des Kriegs⸗ verdienſtkreuzes“ und durch eine„Kriegsverdienſtmedaille“ erweitert. Das Ritterkreuz des Kriegsverdienſtkreuzes iſt eine vergrößerte Ausführung des Kriegsverdienſtkreuzes in Silber und wird am Halſe getragen; es iſt beſtimmt als Auszeichnung für überragende Verdienſte auf krieg swichti⸗ gem Gebiet, durch die der Verlauf des Krieges weſentlich beeinflußt wird Die Kriegsverdienſtmedaille ſoll für ver⸗ dienſtvolle Mitarbeit an der Durchführung von Kriegsauf⸗ gaben verliehen werden. Die bronzen getönte Medaille zeigt auf der Vorderſeite in Prägung das Kriegsverdienſtkreuz, auf der Rückſeite die Aufſchrift„für Kriegsverdienſt 1939“. Die Einzelheiten enthält die Verordnung des Führers vom 10 L 1040 Hellmut Möckel Stabsleiter der H DNB. Berlin, 28. Auguſt. Der Reichsjugendführer Arthur Axmann ernannte mit Genehmigung des Reichs⸗ leiters für die Jugenderziehung der NSDAP, Baldur von Schirach, zum Stabsführer der Hitler-Jugend Hellmut Möckel. Der neue Stabsführer Hitler-Jugend, der heute im Alter von 31 Jahren ſteht, gehört der NSDAP ſeit dem Jahre 1930 an. Im Oktober 1936 berief ihn Reichsjugend⸗ führer Baldur von Schirach nach Berlin und ſtellte ihn an die Spitze eines Arbeitsausſchuſſes mit dem Auftrag, die Heimbeſchaffung der Hitler-Jugend durch eine großzügige Planung zu übernehmen. Stabsführer Möckel, der Volks⸗ wirtſchaft ſtudiert hat, unternahm in jungen Jahren Reiſen, die ihn in den Orient, nach Italien und Spanien führten. Bei Kriegsausbruch meldete ſich der 31⸗Jährige freiwillig zur Luftwaffe und wurde zum Jagdflieger ausgebildet. „Treue zum Führer, Stimmen des Blutes“ Spaniſcher Journaliſt über ſeine Eindrücke aus Deutſchland. Madrid, 29. Aug. Die ſpaniſchen Journaliſten. die Deutſchland beſucht haben, ſind in ihre Heimat zurück⸗ gekehrt. Der Direktor der Zeitung„Informaciones!, Victor de la Serna, äußerte ſich einem Vertreter des DNB gegenüber begeiſtert über ſeine Reiſeeindrücke.„Den größ⸗ ten Eindruck“, ſo betonte er,„hinterlaſſen viele Beiſpiele eiſerner Disziplin, charakterliche Stärke, ſchlichten Frohſinn, welchen die ſpaniſchen Schriftleiter überall in Deutſchland begegneten.“ Wir wußten, ſo fährt Serna fort, ſchon früher von den Tugenden des großen deutſchen Volkes, aber aus der Nähe betrachtet, wirkten ſie weit überwältigender. Die Treue und die Zuverſicht auf den Führer und den Sleg gehört zum Innerſten des deutſchen Weſens und iſt die Stimme des Blutes. Wir werden niemals die unzähligen Aufmerkſamkeiten vergeſſen, die man uns in Deutſchland erwies und niemals die Worte der Bewunde⸗ rung der Anerkennung für Spanien und General Franco, welche uns von berufenſter Seite übermittelt Zurden. Flämiſcher Arbeiter über Deutſchland „Deukſchlands ſoziale Geſetze ſind beſſer!“ Brüſſel, 28. Aug. Wie ſo viele belgiſche Arbeiter iſt auch der Flame Joſia Laverge aus St. Lodewiſks bei Kortrijk nach Deutſchland gegangen, um dort ſein Brot zu oerdie⸗ nen. Er gibt ſeine Eindrücke in Deutſchland in einem Brief an den Sekretär des flämiſchen nationalen Krankenhauſes Iſeghem wie folgt wieder: i „Obwohl ich davon überzeugt war, daß uns ein guter Empfang erwartete, war ich über die freundliche Behand⸗ lung durch die Deutſchen ganz überraſcht. Unſere Führer ſind wohlwollend und gut, wie auch die deutſchen Kame⸗ raden die bei uns arbeiten Wäre ich nicht hier, ſo würde es mir unglaublich erſcheinen, wie geduldig ſie ſind und wie viele Mühe ſie ſich geben, um uns zu helfen und mit wie viel Takt ſie uns die beſten Ratſchläge geben, um uns eine Arbeit zu lehren, die ſie beſſer kennen. Das Eſſen iſt auch ſehr gut, und wir erhalten genügend In guten Zeiten habe ich zu Hauſe nie mehr gegeſſen. Freiheit haben wir ſo gut wie in Belgien Wir gehen oder fahren wohin und ſo⸗ weit wir wollen Wir verdienen hier auch viel Geld. Wir ſehen und erfahren jeden Tag, daß die ſozialen Geſetze hier viel beſſer ſind als in unſerem Ländchen. Alle Menſchen ſind mit ihrer Regierungsform zufrieden. Sie vertrauen auf ihren Führer und verehren ihn. Der Krieaszuſtand bringt natürlich auch Schwierigkeiten mit ſich, die aber we⸗ niger ſichtbar ſind, als in unſerem eigenen Lande was man der deutſchen Fürſorge verdankt, von der unſere Re⸗ ierung viel hätte lernen können, wäre ſie Frankreich nicht lindlinas gefolat.“ Dauile aũ, der„ Per petua Roman von Axel Rudalph. 39 Das Ergebnis des Verhörs hat darin beſtanden, daß Kapitän Lohmann die vorläufige Feſtnahme des Barons anordnete. Viggo Caſtenſkjold iſt zwar, um unliebſames Aufſehen zu vermeiden, nicht in die„feſte Zelle“ des Schiffes übergeführt worden. Er darf weiter in ſeiner Kabine wohnen. Aber den Schlüſſel zu dieſer Kabine hat der Steward, der ihm die Verpflegung bringt, und alle Gegenſtände, mit denen er etwa die Tür öffnen oder auf⸗ brechen könnte, ſind ihm abgenommen worden. Auch das Bullauge iſt zugeſchraubt und verſchloſſen. So ſitzt nun der Baron Viggo Caſtenſkjold zwar in einer bequemen, elegant ausgeſtatteten Kabine, aber mit recht trüben Zukunftsausſichten. Natürlich ſchmiedet er Pläne, aber bei vernünftiger Ueberlegung zerflattern alle dieſe wilden, verwegenen Pläne in nichts. Was nützt es, wenn es ihm wirklich gelingen ſollte, den Steward zu überfallen und niederzuſchlagen? Weiter als an Deck kann er doch nicht kommen. Ein wirklicher Fluchtverſuch iſt hier auf hoher See ausgeſchloſſen. Selbſt wenn es ihm gelänge, ſich irgendwo zu verſtecken— bevor man ihn wieder ein⸗ fing, würde nichts gewonnen ſein. Vor der Ankunft in Habana würde das Schiff ja doch von oben bis unten nach dem Flüchtigen durchſucht werden, und dabei würde man ihn beſtimmt finden.„ N Eine Waffe 5 Viggo Caſtenſkjold auch nicht mehr Die ſcharfgeladene Piſtole, die er bei ſich trug, iſt ihm natürlich abgenommen und ſein Gepäck nach ähnlichen ſchönen Dingen durchſucht worden.— Verdammt, es gibt einfach keinen Ausweg mehr! Evi Dahn iſt verloren und mit ihr alle herrlichen Ausſichten in irgend einem Aus Baden und den Nachbargauen Heidelberg.(Etwas für Blumenfreunde.) In Rohrbach ſtehen auf einem Landſtück 150 000 Gladiolen in vollſter Blüte und bieten einen ſelten herrlichen Anblick. Freiburg. 8 Es bedeutet hiernach die Abſtattung einer Dankesſchuld, wenn nun auch in der Stadt Freiburg durch die Benennung der neuen Univerſitätskliniken dem Namen Otto Wacker ein bleibendes Gedenken bewahrt wird. Langenbrand.(Vom Laſtwagen überfahren.) Der fünfjährige Georg Geiſer wurde vom rechten Kotflügel eines Laſtkraftwagens erfaßt und am Kopfe ſo ſchwer ver⸗ letzt, daß der Tod ſofort eintrat. Q, Oberharmersbach.(Im Bach ertrunken.) In einem unbewachten Augenblick fiel das zweifährige Söhnchen des Waldarbeiters E. Maier von Oberharmersbach⸗Zuwald in den Harmersbach. Der Vater, der in der Nähe der Un⸗ eee arbeitete, konnte nur noch die Leiche ſeines Kindes ergen. Vorbildliche Ausſtellung Badiſche Arbeitsmaiden auf dem Reichsſportfeld. NS. Auf dem Reichsſportfeld in Berlin wurde dieſer Tage eine Ausſtellung eröffnet, der in ihrer Art und Leben⸗ digkeit kaum etwas Aehnliches an die Seite geſtellt werden kann. Eigentlich iſt es gar keine Ausſtellung im üblichen Sinne. Es ſind 30 fröhliche Arbeitsmaiden, die, nicht wie ſonſt in der Abgeſchloſſenheit eines Schwarzwald⸗ oder mär⸗ kiſchen Dorfes, ſondern vor aller Augen ihrer täglichen Ar⸗ beit nachgehen. Im Rahmen der Eröffnungsfeier, in der Arbeitsmaiden aus der Oſtmark und vom Oberrhein, von Oberſchleſien und aus dem Warthegau von ihrer Arbeit berichteten, ſprach Reichsarbeitsführer Konſtantin Hierl über die Bedeutung des Reichsarbeitsdienſtes für die weibliche Jugend. Früher galt es als beſonders vornehm, wenn ſich die Tochter in einem Penſionat womöglich im Ausland die Bildung einer Dame erwarb; künftighin ſoll es als beſondere Auszeichnung gelten, einige Jahre als Führerin im Reichsarbeitsdienſt ge⸗ ſtanden zu haben. Das deutſche Volk hat gefühlsmäßig erfaßt, was der Reichsarbeitsdienſt will. Es hat ſeine Arbeitsmaiden gern, wie es auf ſeine jungen Arbeitsmänner ſtolz iſt. Seinem wachſenden Intereſſe trägt die Ausſtellung auf dem Reichs⸗ ſportfeld Rechnung. Eine richtige lebendige Lagergemeinſchaft, wie ſie 100 000 Kameradinnen in 2050 Lagern im großdeutſchen Land täglich erleben, ſpielt ſich unter dem Dach der neuen „Einheitsbaracke“ ab, die nach Beendigung der Ausſtellung deutſchen Dorf wiedet neue Arbeftsmaiden beherbergen wird. Es iſt keine Bretterbude mit kahlen Holz⸗ wänden, durch die der Wind pfeift. Es iſt ein wirkliches Heim, das in jedem Raum den Stempel der warmen, per⸗ ſönlichen Ausgeſtaltung, die frauliche Note trägt, zug der der weibliche Arbeitsdienſt ſeine Maiden erzieht. Geräumig und 77 7 2 geben ihren Kleinen gern bekömmliche Milchge tränke, Breie und leichte Gebäcke. Dazu dient das bewährte Kindernährmittel S Suslin Aber das Ekelhafte iſt, daß ſich ſo bald für Viggo Caſten⸗ ſkjold auch keine Gelegenheit mehr findet, ohne Arbeit zu Geld zu gelangen. Was nun kommen wird, das kann er ſich an den Fingern abzählen. In Habana wird man ihn der Polizei übergeben. Wahrſcheinlich iſt eine Anzeige des Bankhauſes Albing u. Co. dann bereits telegraphiſch dort eingelaufen. Nun, das wäre weiter nicht ſo ſchlime Wegen eine ungedeckten Schecks wird ihn die kuban: e Polizei ſchwerlich nach Deutſchland ausliefern. Aber eben .. die kubaniſche Polizei! Da ſitzt der verdammte Haken! Man wird ſeine Perſonalien nachprüfen, Fingerabdrücke nehmen. Und dabei wird ſich herausſtellen, daß dieſe Fingerabdrücke bereits in der Kartothek der Polizei in Habana vorliegen. Auf dem Generalienblatt eines gewiſſen Carſten, der vor fünf Jahren wegen Waffenſchiebungen t verhaftet war. Zu dumm, daß er damals auf die falſche Karte ge⸗ ſetzt hat! Die Leute, denen er damals bereitwillig ameri⸗ kaniſche Gewehre beſorgt hat, mit tadelloſem Profit natür⸗ lich, ſitzen heute als kommuniſtiſche Hetzer und Rebellen feſt. Ihre Gegner beherrſchen Kuba. Es iſt ſehr leicht möglich, daß man ſeine damaligen Verhältniſſe gründ⸗ licher unterſuchen wird, und dabei beſteht wieder die Ge⸗ fahr, daß man auf allerlei noch viel unangenehmere Dinge kommt: Hochverrat, Beteiligung am Umſturzverſuch, ſogar ein ſchwerer Bankraub Viggo Caſtenſkjold tritt der Schweiß auf die Stirn, wenn er daran denkt. Damals freilich, da gelang es ihm, aus dem Polizeigefängnis in Habana zu entfliehen, bevor ihm der Prozeß gemacht wurde. Aber— ob das heute wieder möglich ſein wird? Damals ging alles drunter und drüber in dem ſchönen Kuba. Heute herrſcht da eine beroammte Oronung. Wahrſcheinlich wird man ihn dies⸗ 5 auch bedeutend ſchärfer bewachen als vor fünf Jahren. 0 5 8 5 Warum hat er ſich überhaupt darauf eingelaſſen, nach Kuba zu fahren? Sehr einfach! Weil ſeine Papiere nicht genügten, um ſich in Deutſchland trauen zu laſſen. Und auf Geld und Wohlleben. Das wäre noch zu verſchmerzen. peil da drüben ein guter alter Freund ſitzt. der es ver⸗ 1 blitzblank ſind die Schlafſäle mit den zweiſtöcktgen Betten, reinlichkeitsduftend die Waſch⸗ und Duſchräume, hygieniſch die Unterſuchungs⸗ und Krankenzimmer. Helle, bequeme Möbel gibt es hier, Bilder und bunte Vorhänge, Türklinken und Kleiderhaken aus neuen Werkſtoffen und viele Blumen. Schlicht iſt das Ganze, denn das iſt Weſen und Stärke des weiblichen Arbeitsdienſtes. In einer nebenan errichteten Ausſtellungshalle wird durch ein großes Modell der Einſatz des RAD. w. J. gezeigt. Auf Bauernhöfen und Siedlerſtellen ſtehen heute 100 000 Arbeitsmaiden mit lachenden Augen und willigen Hän⸗ den. Wo der Mann an der Front ſeine Pflicht tut, helfen ſie der kinderreichen Mutter die Arbeit zu meiſtern, den For⸗ derungen der heute notwendigen Intenſivwirtſchaft auf dem Lande nachzukommen. Fotomontagen, Schrifttum und Film geben einen guten Einblick in das Wirken des Reichsarbeits⸗ dienſtes und in die Führerinnenlaufbahn. Auf dem Frei⸗ gelände zeigen täglich 100 weitere Arbeitsmaiden, darunter auch badiſche, den Beſuchern Leibesübungen, Stegreif⸗ und Schattenſpiele. In einem NSV.⸗Kindergarten daneben helfen Arbeitsmaiden, ſo wie ſie es auch von den Lagern aus tun, bei der Betreuung der Kinder mit ſelbſt hergeſtelltem Spielzeug. 5 So erfüllt die Ausſtellung den Zweck, den Eltern zu zeigen: So ſchön werden es Eure Kinder im Reichsarbeits⸗ dienſt haben und ſo werden ſie der bäuerlichen Mutter und ſomit dem deutſchen Volke dienen. Auto mit 71 Perſonen verunglückt Groß⸗Gerau. Kurz vor der Einfahrt in die Gemeinde Wallerſtädten kam ein vollbeſetzter Laſtwagen mit An hän⸗ ger beim Ueberholen eines Fuhrwerks ins Schleudern. Der Anhänger rutſchte und fiel eine kleine Böſchung hinab; da⸗ bei ſtürzte der Wagen um. Insgeſamt wurden 71 Perſonen verletzt, darunter 26 ſehr ſchwer. Zwei davon ſtarben au dem Transport ins Darmſtädter Krankenhaus. * Darmſtadt.(12 Jahre Zuchthaus für einen Brandſtifter.) Wegen bvorſätzlicher Brandſtiftun wurde der 42 Jahre alte Landwirt Karl Tag aus Ranſtadf vom Sondergericht zu 12 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverluſt verurteilt. Gleichzeitig hat das Gericht im Hin⸗ blick auf die geiſtige Beſchaffenheit des Angeklagten und de ſich daraus ergebenden Gemeingefährlichkeit, angeordnet, 1 dieſer nach Verhüßung der Strafe in einer Heil⸗ un Pflegeanſtalt unterzubingen iſt. Der Angeklagte, der in zerrütteten Familienverhälniſſen lebte und mit ſeinen An⸗ gehörigen häufig in Streit geriet, hatte im Juni 1940 die Scheuer ſeines Vaters vorſätzlich in Brand geſteckt, wobei Vorräte an Heu und Stroh ſowie landwirtſchaftliche Ma⸗ ſchinen vernichtet wurden. Landau.(Vom Baum gefallen und gepfählt.) Im benachbarten Nußdorf fiel der Einwohner Heuptel von einem Obſtbaum und unglücklicherweiſe auf eine Bohnen⸗ ſtange, die ihm in den Leib drang und ſchwere Verletzungen verurfachte. Er fand Aufnahme im Krankenhaus. Homburg.(In den Straßengraben gefahren.) In der Bismarckſtraße geriet ein Laſtauto mit Anhänger in den Straßengraben, wobei mehrere Bäume umgeriſſen wur den. Eine mitfahrende Frau wurde verletzt. Das Fahrzeug iſt ſchwer beſchädigt. 0 Friedrich Wilhelm Herſchel Der berühmte Aſtronom Herſchel, deſſen Todestag heute iſt, darf wohl als ein Vorbild deutſchen Forſchergeiſtes und deutſchen Strebens gewürdigt werden. Geboren im Jahre 1738 zu Hannover als Sohn eines armen Muſikers, wurde Herſchel Oboenbläſer der Regimentskapelle eines hannoverſchen Grenadier⸗Regiments. Damals war Hanno⸗ ver durch Perſonalunion mit dem engliſchen Königshaus bekanntlich ein Beſtandteil des britiſchen Reichs. So kam Herſchel mit ſeinem Regiment, das als deutſchſtämmiger Truppenteil in Englands Sold kämpfen mußte, auch nach England und wurde ſpäter dort Muſiklehrer und Leiter der Stadtkapelle des Städtchens Bath. Herſchel hatte ſich ſchon frühzeitig für aſtronomi⸗ ſche Forſchungen intereſſiert und ſich dazu ſelbſt ein Fernrohr gebaut. Seine große Tat war die Entdeckung des Planeten Uranus am 13. März 1781. Seit den Zeiten der babyloniſchen Sternforſcher im grauen Altertum galt der Planet Saturn als der äußerſte des Sonnenſyſtems. Durch die Entdeckung des Uranus jenſeits der Bahn des Saturn erweiterte Herſchel die Grenze des Sonnenſyſtems um 1500 Millionen Kilometer. Auch zwei Monde des Saturn wurden bald darauf von Herſchel entdeckt, der auf engliſchem Boden deutſchen Forſcherruhm in alle Welt verbreitete. In Windſor baute Herſchel ſich ein Rieſen⸗ teleſfkop, mit dem er bis zu ſeinem Tode 1822 noch viele aſtronomiſche Entdeckungen machte. Bemerkenswert iſt, daß auch die Schweſter Karoline des Forſchers ſich als Aſtronomin einen großen Ruf erwarb. Sie entdeckte u. a. acht Kometen und ſtarb 1848 in dem„aſtronomiſchen“ Alter von 99 Jahren. ſtanden hat, ſich in einem kleinen Städtchen bei Habana den Poſten eines Standesbeamten zu erſchleichen, und der ohne weiteres bereit wäre, den„Baron Viggo Caſten⸗ ſkjold“ mit Fräulein Evi Dahn rechtmäßig zu trauen. Das iſt nun alles vorbei. Die Zukunft ſieht ſchwarz aus, ſehr ſchwarz. Und warum? Weil man das Hoch⸗ ſtaplerleben ſatt hatte! Weil einem allmählich der Boden unter den Füßen brannte und man den Ehrgeiz hatte, ein ſogenanntes„neues Leben“ anzufangen. Natürlich ein angenehmes Leben als ehrſamer, wohlhabender Mann, als Gatte einer reichen jungen Dame und Schwiegerſohn des angeſehenen Kaufmanns Dahn in Berlin! Wie leicht wäre es da geweſen, dieſes verliebte, vertrauensſelige junge Mädchen zu beſtehlen! Ste zu veranlaſſen, eine größere Summe mit auf die Reiſe zu nehmen und mit Geld und Schmuckſachen bereits in Cuxhaven oder Ham⸗ burg das Weite zu ſuchen. Aber man erſtrebt eben„Höhe⸗ res“, und nun.. nun ſitzt„man“ eben in der Falle! Das ſind ſo die Gedanken des„Barons“. Der zweite, der die allgemeine frohe Stimmung nicht teilt, iſt der In⸗ genieur Flatt. Er verſucht ehrlich, ſich darüber zu freuen, daß durch die Hilfe der„Perpetua“ die Seeleute der„Ban⸗ noeburn“ gerettet wurden, aber es will ihm nicht recht ge⸗ lingen. Ingenieur Flatt iſt ein redlicher Mann. Er macht ſich ſelbſt bittere Vorwürfe darüber, daß er keine Teil⸗ nahme für die Schiffbrüchigen aufbringen kann, aber. ja, ja, es iſt doch bitter ſchwer, ſelbſtlos ſich über die Ret⸗ tung anderer zu freuen, wenn dadurch die eigenen Hoff⸗ nungen vernichtet werden. Alles ſtand gut. Die„Per⸗ petua“ war auf dem beſten Wege, die erſehnte Rekordzeit herauszuholen. Greifbar nahe winkten der ſchwer er⸗ kämpfte Erfolg, Ruhm, neue große Arbeitsmöglichleiten. Nun kann man wieder nach Hauſe reiſen und von vorn anfangen. Die bei der Hilfsaktion verlorene Zeit wird die „Perpetua“ nicht aufholen können. Ingenieur Flatt iſt kein gewiſſenloſer Menſch, der lieber die ganze Beſatzung der„Bannocburn“ für ſeinen eigenen Erfolg geopfert hätte. 5 ** 5 Laleale Ruud scliau Noir(Ss Pen 4 Der September kommt Morgennebel beginnen, wenn Sturmwind fegt oder wenn Tage von ſeltener Klarheit über uns wölben, ſo wiſſen wir, daß der hſt und ihm der September k Der Bauer ht den Acker um, erntet Rüben, Hanf unt n ei⸗ 0 letztes Grummet, der Gärtner nimmt Tomaten, irbiſſe, Aepfel und Birnen herein und freut ſich im Blu⸗ mengarten über die großen leuchtenden Sterne der Dahlien und Georginen; Gladiolen, Zinnien und der letzte Phlox wetteifern mit ihnen im Feuer der Farben. e Viel früher als noch vor wenigen Wochen bricht die Nacht herein, und an trüben Tagen wird uns der„Scheiding“, wie der September auch heißt, beſonders bewußt. Er kann einer der ſchönſten Monate des Jahres ſein, dieſer September mit ſeinen Stimmungen und Farben, mit ſeiner milden Wärme und heiteren Ruhe. Aber es iſt kein rechter Verlaß mehr auf ihn; er hat uns auch ſchon, wie 1931, Schnee gebracht. Auszeichnung. Das E K. II erhielt der Gefreite Georg Röſer, mit gleichzeitiger Beſörderung zum Unterofftzier. * Das Winterhilfswerk 1940/41 Die Mittel für das Winterhilfswerk des deutſch das diesmal einen Monat früher beginnt, al ptember bis 31. März läuft, werden in gleicher gebracht wie in den Vorjahren. Der f und Gehaltsabzug wird wie er nach der Lohn⸗ ſteuer berechnet, die Kriegszuſchläge bleiben älſo außer An⸗ ſatz. An das Abzugsverfahren werden jetzt auch die Ruhe⸗ geld⸗ und Rentenempfänger angeſchloſſ natstürplaketten werden im kommender hilfswerk nicht ausgegeben. Auch die Opferſonntage den wieder an ſedem zweiten Sonntag im Monat durch⸗ geführt, der erſte Opferſonntag iſt der 8. September. Wei⸗ er ſieht der Terminplan des Winterhilfswerkes ſieben ßenſammlungen und im Januar wie⸗ i Hauſtraßenſammlungen vor, außerdem den Tag der ·hrmacht und den Tag der Deutſchen Polizei. 1 Vol⸗ 9. vom 1. Weiſe auf⸗ i willige Lohn⸗ E — Zuchthaus für Heiratsſchwindler. Wegen Heiratsſchwindel und Betrügereien wurde der 47/jährige Alfred Buchberger aus Ober⸗Hohenelbe(Sudetengau) zu ſechs Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt verurteilt. Eine ausgeſprochene Geldſtrafe von 1800 Mark wurde als durch die Unter⸗ ſuchungshaft verbüßt erklärt. Bei dem Angeklagten, der ſchon einige Vorſtrafen hat, waren Milderungsumſtände zu ver⸗ üeinen, da ſeine Handlungsweiſe gegenüber den gutgläubigen, ſich nach Eheglück ſehnenden Frauen, gemein und rückſichtslos war und er als rückfälliger Heiratsbetrüger keinerlei An⸗ lägen zur Beſſerung zeigte. ————— igung für Schwerkriegsbeſchadigte. Nach lturkammer ſind die Unternehmer oder Veranſtalter von Theatern, Lichtſpielunternehmen, Konzerten, artiſtiſchen Unternehmen(Varietees, Kabaretts), Tanzvorfüh⸗ rungen und Ausſtellungen kultureller Art verpflichtet, Schwer⸗ kriegsverletzten, die im Beſitze eines amtlichen Ausweiſes ſind, eine Eintrittsermäßigung von 50 v. H, der normalen Ein⸗ trittspreiſe zu gewähren. Eine Beſchränkung der Eintritts⸗ preisermäßigung auf beſtimmte Tage oder beſtimmte Vor⸗ ſtellungen iſt nicht zuläſſig. Die Ermäßigung gilt nur für — Einteillsermäß Anordnung der aufführungen ſowie für beſondere Feſtaufführungen, bei denen 18 Der eträge, nach oben abzurunden. — Vollſtreckung von Haftſtrafen über Wochenende. Neichsjuſtizminiſter hat die Strafvollſtreckungsordnung in der Weiſe abgeändert, daß von Amts wegen oder auf Antrag des Verurteilten eine Haftſtrafe von nicht mehr als zwei Wochen in der Weiſe vollſtreckt werden kann, daß der Ver⸗ urteilte jeweils nur die Zeit von Samstagnachmittag 3 Uhr bis Montagmorgen um 6 Uhr in der zuſtändigen Vollzugs⸗ anſtalt zubringt. Die Behörde kann auch geſtatten, daß der Verurteilte am Samstag einige Stunden ſpäter antritt oder ſchon am Sonntagabend entlaſſen wird, damit er am Mon⸗ tag ſeine Arbeitsſtätte von ſeiner Wohnung aus rechtzeitig erteichen kann. Bei Vollſtreckung von Samstagnachmittag bis Montagmorgen gelten jeweils zwei Tage als verbüßt. Verbleibt ein Skaafreſt von einem Tag, ſo werden 24 Stun⸗ den vollſtreckt. De 1 5 5 — Die Bezeichnung„Reine Seide“ bei Krawatten. Die Wirtſchaftliche Vereinigung deutſcher Krawattenfabrikation e. V. und die Fachgruppe Krawatteninduſtrie haben ihren Mitgliedsfirmen verboten, bei dem Verkauf von Krawatten die Bezeichnung„Reine Seide“ anzuwenden.„Dieſes Verbot erſtreckt ſich ſowohl auf die Etikettierung„Reine Seide“ als auch 91 ſonſtige Werbungen. Es wird erwartet, daß der Einzelhandel, der keine Krawatten mehr mit der Bezeichnung „Reine Seide“ geliefert erhält, auch jegliche Ankündigung mit dem Motto„Reine Seide“ bei Krawatten unterläßt. Das Flugzeug als Lazarettzug ie letzten drei verwundeten Deutſchen aus dem unbeſetzten franzöſiſchen Gebiet heimge In Mannheim trafen die letzten ſche unbe 2 de n Kriegsgefangenen aus dem unbeſe Gebiet mit einem Sanitätsflugzeug der d l e wohlbetreut in der Heimat ein. DRK. ⸗Feldführer Nebelthau und DRK.⸗Schweſter Windeck begleiteten ſie auf ihrem Flug. Langſam ſetzte die rieſige„Ju“ mit den verwundeten Soldaten zur Landung an. Tauſende unſerer Verwundeten ſind von ſolchen Maſchinen ſchon in die Lazarette der Heimat übergeführt worden. Die Kameraden hatten die lange Neiſe ſehr gut überſtanden. Beſatzung und Begleitung ſetzten auch alles daran, ihnen die Fahrt ſo angenehm wie nur möglich zu geſtalten. Jedenfalls ſchauten uns nur glückſtrahlende Ge⸗ ſichter entgegen, als wir an die Maſchine herantraten. Zwei der Kameraden, die nun in einer Heidelberger Klinik ihrer Geneſung entgegenſehen, wurden ausgeladen. Behutſam pack⸗ ten die Sanitätsſoldaten der Luftwaffe zu, als es galt, ihre verletzten Kameraden auf die Tragen zu betten und in die bereitſtehenden Sanitätswagen zu ſchaffen.„Sie können ſich garnicht vorſtellen“, ſagte zu uns ein Verwundeter,„wie es uns ums Herz war, als er hieß, daß es endlich heimgeht.“ Sie mußten ja zuſehen, wie andere glücklichere, weniger ſchwer Verletzte, ſchon früher heimkehren durften. Nur ſie mußten warten, warten. Noch bevor Ende Juli die Großaktion zur Rückführung der verwundeten deutſchen Kriegsgefangenen im unbeſetzten franzöſiſchen Gebiet im großen und ganzen abgeſchloſſen war, widmete ſich DRK.⸗Schweſter Windeck dieſen drei, damals noch nicht transportfähigen Männern. Die Lie besgaben, die ſie ihnen vom Deutſchen Roten Kreuz mitgebracht hatte, wurden mit rieſiger Freude entgegengenommen. Unter ihrer Pflege beſſerte ſich der Geſundheitszuſtand der Verwundeten ſo erheblich, daß nach erſtaunlich kurzer Zeit der Abtransport in deutſche Lazarette vor ſich gehen konnte. Im Auftrage des Deukſchen Roten Kreuzes ſchaffte die Schweſter für die drei Verwundeten auch einen Rundfunkapparat an, ſodaß es ihnen möglich war, inmitten einer volksfremden Umgebung deutſche Nachrichten und Muſik zu hören und ſo über den Aether mit der fernen Heimat verbunden zu ſein. Mehr als Worte zu ſagen vermögen, lag in dem Händedruck und in dem Glanz der Augen, als ſich die Verwundeten von ihren Betreuern verabſchiedeten. In dem Heidelberger Reſerpelazarett nahmen ſich die Rotkreuzſchweſter und die Helfer mit ganz beſonderer Auf⸗ merkſamkeit der Kameraden an, die von zwei Helferinnen des Deutſchen Roten Kreuzes mit prächtigen Blumenſträußen be⸗ grüßt wurden. Um dieſelbe Zeit flog die Maſchine mit dem letzten Verwundeten Berlin zu, wo er in einem Spezial⸗ lazarett weiterbehandelt wird. Wir ſelbſt aber freuten uns, beobachten zu können, wie tatkräftig ſowohl die Wehrmacht als auch das Deutſche Rote Kreuz um das Wohl der verwundeten Soldaten bemüht ſind. Was es heißt, Bauer ſein! Beſuch in Landdienſtlagern der badiſchen HJ.— Alle ſind mit Begeiſterung bei der Sache. Seit dem Jahre 1934 bemüht ſich die Hitlerjugend, den Auftrag des Reichsjugendführers zu erfüllen, junge Menſchen aus den Städten zum Arbeitseinſatz auf das Land zu bringen. Es iſt ihr gelungen, in ſechs Jahren faſt 70 000 Freiwillige von der Stadt auf das Land in Bewegung zu ſetzen. Der Einſatz des Landdienſtes wird in den kommenden Jahren noch eine weitere Steigerung erfahren. Durch die Worte des Reichsbauernführers auf dem Reichsbauerntag 1938 hat die mühevolle, erfolgreiche Arbeit ihre verdiente Anerkennung gefunden. Das Ziel der Arbeit im Landdienſt beſteht darin, einen möglichſt großen Teil der in den Landdienſtſcharen täti⸗ gen Jugendlichen auf dem Lande ſeßhaft zu machen. Daß dies möglich iſt, beweiſen bereits zahlreiche Beiſpiele. Im Gau Baden beſtehen zurzeit elf Mädel⸗Landdienſtlager und acht Jungen⸗Landdienſtlager. Jugendfriſches Leben im Dorf. Der Einſatz im Landdienſt unterſcheidet Dorf⸗ und Be⸗ triebsſcharen. Die Dorfſchar iſt der geſchloſſene Einſatz in einem Dorf mit Aufteilung der Scharangehörigen zur Ar⸗ beit bei den Bauern. Die Verpflegung erfolgt am bäuerlichen Familientiſch. Die Betriehsſchar iſt der geſchloſſene Ein⸗ ſatz in einem größeren landwirtſchaftlichen Betrieb. Die Schar verpflegt ſich ſelbſt; eine Wirtſchaftsleiterin ſorgt für den Haushalt. Bei einer Beſichtigungsfahrt des Landdienſtbeauftragten der Hitler⸗Jugend beſuchten wir zunächſt die Dorfſchar in Gondelsheim. Ihr Heim, ein Haus mit luftigen und geſunden Räumlichkeiten, liegt mitten im Dorf. Die Jun⸗ gen waren noch bei den Bauern und erſt am Abend herrſchte hier jugendfriſches Leben. Der Bürgermeiſter ſprach ſich über die bisher von den Jungen ausgeführte Arbeit bei den Bauern ſehr lobend aus. Er ſagte uns, daß ſie in dieſem Jahre bei der Ernte haben gut zupacken müſſen, zumal es infolge des Krieges an männlichen Arbeitskräften mangelte. Die Bauern hatten ein ſchönes Verſtändnis dafür gezeigt, daß den Jungen in den erſten Tagen die Landarbeit nicht leicht fallen konnte, die Jungen ſeien aber auch an allen Stellen mit größtem Eifer und vollem Einſatz dabei geweſen und hätten gezeigt, daß ſie auch ungewohnte, ſchwere Arbeit Am Abend leiſten können. t ſich die Jungen im Lager verſammelt. Der ſprach mit ihnen kameradſchaftlich iten, die gerade 11 ten Jungen bietet. Die Jun⸗ hen„frei von der Leber“. welchen Beruf ſie ſpäter einmal 2 77 90117 das Land heute gen waren aufg Er fragte ſie ſchlie lich, 7 5 4„ 8* 37 ergreifen wollten, und wir ſtellten feſt, daß der größte Teil dem Lande bleiben will. Lanodienſtlager an der Dreſchmaſchine. Am andern Tag galt unſer Beſuch der Betriebsſchar in Bronnbach, unweit Wertheim. Hoch oben auf den Korn⸗ garben ſteht ein Junge der Betriebsſchar, der mit feſtem Griff die Garben zur Dreſchmaſchine hinüberwirft, zwei weitere neh⸗ men die Garben ab und packen ſie kunſtgerecht in den Trichter. Auch von den übrigen Landdienſtlern hat jeder ſeine Be⸗ ſchäftigung, und es macht ihnen dieſe Arbeit ſichtlich Spaß. ſie hier, um bis zum auf Schon ſeit dem frühen Morgen arbeiten Abend möglichſt viel zu ſchaffen. Wir fragen nach den übrigen Jungen der Betriebsſchar und erfahren, daß ſie drüben auf dem Feld ſind. Braun⸗ gebrannt ſtehen ſie auf dem Stoppelfeld und ſammeln mit den anderen Landarbeitern die Aehren ein. Der Erfolg und die Freude an der Arbeit iſt weitgehend abhängig von den Qualität der Führerſchaft. Daß in dieſer Beziehung alles in Ordnung geht, davon konnten wir uns überzeugen. Am Abend erlebten wir im Kreiſe der Betriebsſchar eine echte und rechte Lagerſtimmung. Es wurde lebhaft muſiziert und geſungen, man erzählte ſich kleine nette Geſchichten und die Stunden verrannen wie im Fluge. Aber nicht nur luſtig und froh können die Landdienſtler ſein, ſie ſind auch auf⸗ nahmefähig für ernſte Dinge, für die weltanſchauliche Schu⸗ lung durch den Lagerführer. Dank und Anerkennung. Als letztes Lager beſichtigten wir die Dorfſchar in Rüls⸗ heim in Nordbaden. Zunächſt ſprachen wir mit dem Bürger⸗ meiſter. Er hat vor, in nächſter Zeit große Baupläne zu ver⸗ wirklichen. Er will ein großes H J.⸗Heim errichten, in dem ein beſonderes Stockwerk für die Landdienſtſchar eingerichtet wird, und dazu noch ein Freibad und einen Sportplatz. Die gleiche Begeiſterung für den Landdienſt der HJ. brachte auch der Ortsbauernführer auf. Nun wollten wir auch einmal hören, was die Bauern ſo über die Jungen ſprechen. Sia erblicken in ihnen ſelbſtverſtändlich keine vollwertigen Arbeits⸗ kräfte, behandeln ſie entſprechend ihrem Alter und führen ſie in die Landarbeit ein. Schon die Arbeiten der erſten Tage ſchlugen dank der verſtändnisvollen Einſtellung der Bauern und der Jungen raſch die Brücken gegenſeitigen Vertraſtens. Dazu kommt noch das freundliche Entgegenkommen aller Be⸗ wohner! 5 8 Schließlich gingen wir zu den Jungen in das Lager. Es iſt ein mitten im Dorf gelegenes kleines Haus mit zwei Stock⸗ werken, mit ſchönen Sägearbeiten und netten Bildern ge⸗ ſchmackvoll ausgeſtaltet. Eine Bibliothek mit reicher Auswahl iſt ebenfalls vorhanden. Auch dieſe Jungen zeigten, daß ſie froh und luſtig ſein können, daß ſis aber auch den Ernſt des Lebens ſchon zu verſtehen wiſſen. Sehr nett ſchilderten ſie uns ihre Eindrücke von der diesjährigen Erntearbeit und in ihren Worten kam zum Ausdruck, als hätten ſie einmal ſpüren dürfen, was es heißt: Bauer ſein! Gewinnauszug Ohne Geweyr 5. Klaſſe 3. Deutſche Reichslotterie Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer ſind drei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar i einer auf die Loſe gleicher Nummer in den peer Abteilungen J, II 2 111 5 5 24. Auguſt 1940 In der Nachmittagsziehung wurden gezogen 6 Gewinne zu 5000 RM. 39751 239210 6 Gewinne zu 4000 RM. 2885763 352213 8 zu 3000 RM. 132079 136975 265366 335149 369209 377093 380327 r zu 2000 RM. 17213 21044 102819 273721 320074 36549 368056 1856 21340 31353 33701 115587 14. Ziehungstag 93 Gewinne zu 1000 RM. 71370 84057 13252 142200 152830 182613 178814 234416 236698 243296 247536 24823 251607 288628 266662 272392 313407 330965 24422 347155 353981 27981 375525 5240 e 85 ewinne zu 500 RM. 2210 2545 7903 10783 20021 3550) 388088 428 7% 4/08 5518 6157 F 7820 81133 83730 907% 99298 104356 l06 6% 08177 113351 115060 117056 118369 120885 131925 18272 158836 159165 159617 184782 174516 186352 186370 186769 121252 20208 210801 214017 217783 228886 235343 284566 268708 270587 273095 3 35175 1 2595 3 299885 5 819152 320120 325802 332577 390170 394/25 395954 399487 399587 F 7 Gewinne zu 300 RM. 20848 24809 24855 28571 54536 60805 61214 64811 77638 77775 78624 80343 19 116239 1 156032 21662 25555 3514 3926 9858 11345 12299 12674 18485 18880 30955 32794 35988 40499 42373 44583 4522 48807 72574 73645 78733 2 7 103584 97264 67935 70825 71761 82458 89813 97841 98250 93891 102037 16690 119739 122831 127199 133814 1397 159728462227 168397 173302 179216 180404 181432 1 7698 237719 239120 25024 251849 252314 254445 28684 255918 2537/7 86607 275397 283627 284440 285283 2 302381 302974 304960 307226 312220 319911 321996 1 339509 34089] 344460 346266 346897 347917 3512 353228 358818 361 8 352548 367082 36/564 371487 374413 3/6505 376989 377/60 379952 3804/5 38837 391910 392029 399113 Außerdem wurden Im Gewinnrade verblieben: 6636 Gewinne zu je 150 RM gezogen. 3 Prämien zu je 500 000 RM, 3 Gewinne zu je⸗ 50 000 RM,. 6 zu je 40 000, 6 zu je 30 000, 21 zu je 20 000, 57 zu je 10 000, 132 764000 5000, 201 zu je 4000, 414 zu je 3000, 768 zu je 2000, 2169 zu „ 5142 zu je 500, 10 329 zu je 300, 130 752 zu je 150 RM. n e 8—— Sonnenaufgang 6.31 Mondaufgang 1.59 Monduntergang 17.35 Rasta von Jillermimteldhennen. Auf den Abſchnitt 2 der Futtermittelſcheine für nichtlandwirtſchaftliche Pferdehalter kommen für die Monate September und Oktober 1940 zur Verteilung je Pferd bis zu 420 kg Pferdefutter Abſchnitt 2 der Futtermittelſcheine für Pferde wird hiermit aufgerufen. Die Futtermittelſcheine ſind alsbald zwecks Abtrennung des Abſchnitts 2 den ſeitherigen Futtermittellieferanten einzureichen. Der Landrat des Kreiſes Mannheim — Ernährungsamt Abt. B Städt. Ernährungsamt Mannheim. Oehmoͤgras⸗Verkauf der Evang. Pflege Schönau in Heidelberg am Dienstag, den 3. September, nachmittags 3 Ahr im„Ochſen“ in Brühl von den Gemarkungen Brühl— Rohrhof— Edingen ünd Schwetzingen. Tabakſtiften Tabaknadeln 6, georg Nöser. eee ee ee Hanf⸗Scheuerſeile 2 leere Eimmer (zum Möbel unterſtellen) zu vermiete Näheres der Geſchäftsſt. d. Bl. 2 Timmer an einzelne Perſon zu vermieten. 5 RNääheres in der ö Geſchüftsſt. d. Bl. 77 f Scheuern und Putzen stets Leite! für Bauhandwerker au haben in der Druckerei B des Neccar-Bote“. Fußballvereinigung 98, Mhm.⸗Seckenheim. Heute Donnerstag Abend ½ 9 Ahr Spieler- Besprechung für alle Aktiven einſchl, der Jugend und Mannſchaftsleiter. Mit dem kommenden Samstag bezw. Sonntag beginnen wieder die Spiele der neuen Spielzeit 1940/41, weshalb alle Spieler gebeten werden, zu erſcheinen. Der Sportwart. Lundwirtſchaftliche Ein. und Verkaufsgenoſſenſchaft, Mannheim⸗Seckenheim Beſtellungen auf 8 Winter⸗Gaaigeireide Sonnenuntergang 20.20. * 4 müſſen ſofort in unſerem Lager vorgenommen werden. Gchweine⸗Maſtverträge können ſofort bei mir angemeldet werden.(4 Zentner Mais und 3,5 Zentner Zuckervollſchnitzel). Der Ortsbauernführer. Ortsbauernſchaft, Mhm.⸗Geckenheim. ö