3 ezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., m Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. ages · und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verkelindblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— 1 2 0 40. Jahrgang Erfolgreiche Luftangriffe bee ae DB. 3. Sept. Das Oberkommando der Wehrma unt: „Am 2 griffen unſere Kampf- und Jagd- verbände gplätze in Züdengland an. In Horn⸗ church send, Caftchurch, Detling wurden Hallen und Anterki urch Bombentreffer zerſtört und zum Teil in n kämpfen, di liefen. Nachtangriffe unſerer Kampffliegerverbände richketen ſich gegen Hafenanlagen an der engliſchen Weſt. und Südküſte, gegen Werke der Rüſtungsinduſtrie und Mittelengland und gegen Flugplätze. so wurden die Häfen von Liverpool, Swanſea, Briſtol, Piymouth, Portland. Poole und Porks⸗ mouth und Rüſtungswerke in Birmingham, Coventry und Filton mit Bomben belegt. An mehreren Skellen enkſtanden ſtarke Brände. 5 Das Verminen britiſcher Häfen wurde forkgeſetzt. Britiſche Flugzeuge warfen in der Nacht in Weſt. und Südweſtdeuiſchland an verſchiedenen Stellen Bomben. Außer der Zerſtörung eines ländlichen 1 iſt weder Sach- noch Perſonenſchaden angerichtet worden. Der Jeind verlor geſtern insgeſamt 93 Flugzeuge, da⸗ von wurden 86 feindliche Flugzeuge in den Lufktkämpfen am Tage, ein Flugzeug durch Nachtjäger, eines durch Flak⸗ urktillerie und eines durch Flakarkillerie der Kriegsmarine abgeſchoſſen und vier am Boden zerſtörk. 23 eigene Jlug⸗ zeuge werden vermißt. Das Zerſtörergeſchwader 76 hat ſeinen 500. Luftſieg er⸗ rungen. And wieder über England! Bis zum Mittag bereits 54 Feindflugzeuge zerſtört. Berlin, 3. Sepl. Wie Du erfährt, ſind ſeit dem Vor- miltag des Dienskag wieder deutſche Fliegerverbände zum Angriff gegen England unkerwegs. Im Norden von Lon⸗ für unſere Fliegerverbände ſiegreich ver⸗ don wurden mililäriſche Anlagen angegriffen, in Züdeng⸗ land ſind verſchiedene Ziele mit Bomben belegt worden. Es enlwickellen ſich wieder Luftkämpfe. Nach den bis Mittag vorliegenden Meldungen wurden bereiks 39 briti⸗ ſche Flugzeuge abgeſchoſſen und weitere 15 am Boden zer⸗ ſtörk. Die Waffe der Entſcheidung DMB. Der Kampf gegen England ſteht heute im Zei⸗ chen der pauſenloſen Angriffe der deutſchen Luftwaffe. Je⸗ der neue Bericht des Oberkommandos der Wehrmacht mel⸗ det ſtolze Erfolge der deutſchen Flieger. Tag für Tag wer⸗ den in die Beſtände der Royal Air Force gewaltige Lücken geriſſen. Die britiſchen Verluſte, die mehr als das Vierfache der deutſchen Luftwaffe betragen, reichen zweifellos weit bis in die Reſerven hinein, und noch ſchlimmer als die Ver⸗ luſte der Maſchinen ſind die Opfer an Piloten, die die eng⸗ liſche Luftwaffe zu verzeichnen hat. Auch in ſtrategiſcher Hinſicht iſt Englands Luftwaffe ſtark im Nachteil. Während die deutſchen Kampfflugzeuge von der nahen franzöſiſchen Küſte aus in kürzeſter Zeit ihre kriegswichtigen Ziele in England erreichen und bombardieren können, haben die britiſchen Streitkräfte weite Strecken zurückzulegen, die die Mitnahme von großen Brennſtoffvorräten erfordern, wo⸗ durch die Bombenlaſt entſprechend vermindert werden muß. Hinzu kommt, daß die engliſchen Flieger infolge der ſtar⸗ ken deutſchen Luftabwehr militäriſche Ziele überhaupt nicht treffen und infolgedeſſen ihre- Bomben wahllos abwerfen, während die deutſche Luftwaffe die engliſchen Häfen, Rü⸗ ſtungsbetriebe, Wirkſchaftszentren und Flugplätze Englands e angreift und mit Bomben belegt. Die engliſche ügenpropaganda hat vergeblich verſucht, die ſcharfen Schläge der deutſchen Luftwaffe abzuleugnen oder zu ba⸗ gatelliſieren. Schon muß die britiſche Preſſe trotz aller Schönfärbereien die ungeheure Wucht der deutſchen An⸗ griffe zugeben und beklagt bitter die gewaltigen Störun⸗ gen, die die deutſchen Luftoperationen in der britiſchen In⸗ dustrie verurſachen und bereits zu einem ganz erheblichen Produktionsausfall geführt haben. Mit Schrecken und mit Bangen ſtellen unſere Gegner feſt, daß ſie mit ihrer Luft⸗ waffe völlig in die Verteidigung gedrängt worden ſind und der vernichtenden Wirkung der deutſchen Luftmacht ſich nicht mehr entziehen können. g Die letzte Urſache der engliſchen Unterlegenheit beſteht darin, daß England die Luftwaffe immer noch als-Hilfs⸗ waffe des Heeres betrachtet, die ſie im Weltkrieg war, während Deutſchland durch den politiſchen Weitblick ſeines Führers als erſte Macht die Bedeutung des Flugzeugs für die Kampfentſcheidung richtig erkannt, ſchnell ausgebaut und zu entſcheidenden Schlägen ausgenutzt hat. Als ſelb⸗ ſtändiger Wehrmachtsteil erfüllt die deutſche Luftwaffe ihre Aufgabe als Waffe der Entſcheidung, So hat ſie im Po⸗ lenfeldzug in wenigen Tagen die uneingeſchränkte Luftherrſchaft erkämpft, ſo hat ſie in Norwegen weſent⸗ lich zur britiſchen Niederlage in Skandinavien beigetragen, ſo hat ſie im Weſtfeldzug in kürzeſter Zeit zur Kapitu⸗ lation Hollands und Belgiens ſowie zur Niederwerfung Frankreichs geführt, und ſo wird ſie auch in England die militäriſche Entſcheidung erzwingen. Der 500. Luftſieg eines einzigen Zerſtörungsgeſchwaders, den der Wehrmachtsbe⸗ richt vom 3. September verzeichnet, iſt ein Unterpfand für die endgültige Niederringung des britiſchen Weltfeindes. 6 8 Mittwoch, den 4. September 1940 555 N 5 Flieger gegen Kriegsſchiffe Ikalieniſcher Angriff im Mittelmeer.— Engländer beſchoſſen Lazarelt⸗ Flugzeug. DNB Rom, 3. Sepk. Der italieniſche Wehrmachtsberichk hat folgenden Worklauk: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannk: Eine feindliche Flottenformation, die im miktleren Mit⸗ kelmeer erkundet wurde, iſt von unſerer Luftwaffe geſtellt und wiederholt angegriffen worden. Die heflige Flakabwehr und harten Kämpfe mit den feindlichen Jagdflugzeugen konnten den draufgängeriſchen Angriffsgeiſt unſerer Bom⸗ berverbände und neuer Skurzkampfbomber(„Picchiatelli“) nichk daran hindern, beachtliche Ergebniſſe zu erzielen. Ein Flugzeugträger iſt ſchwer am Bug getroffen worden, ein Schlachtſchiſf, ein Kreuzer und ein Zerſtörer erhielten Voll kreffer und wurden ſchwer beſchädigt. Vier feindliche Flug⸗ zeuge wurden im& i niſſe find durch pho worden. In der Zwiſchenzeit wurde der Flottenſtützbvunkt Malka heftig bombardiert. Drei unſerer Flugzeuge ſind nicht zurück⸗ gekehrt. ö Eines unſerer Lazareti⸗Waſſerflugzeuge, das die vorge⸗ ſchriebenen Abzeichen des Roten Kreuzes krug, iſt angegrif⸗ fen und beſchoſſen worden, während es ſich auf der Suche nach ius Nieer abgeſtürzten Flugzeugen befand. Zn Oftafrika ſind feindliche Truppenlager und Laſt⸗ kraflwagen in Gadabi am Fluß Adbara(Sudan) bombar⸗ dierl worden. Unſere Verlufte bei der im geſtrigen Heeres ⸗ bericht gemeldelen Bombardierung von Aſſab belaufen ſich nach welkeren Feſtſtellungen auf vier koke Italiener und acht kote Eingeborene ſowie ekwa 20 Verwundete. Feindliche Flugzeuge, die wie gewöhnlich aus der Schweiz kamen, haben einige Ortſchafken Norditaliens überflogen. Durch das ſoforkſge Eingreifen der Abwehr konnken ſie nur auf Genug Bomben abwerfen, wo unker der Bevölkerung zwei Tole und 15 Verwundete zu bekla⸗ den iſt unbedeutend. Drei Flugzeuge Kl geſchoſſen. Die obigen Ergeb⸗ raphiſche Aufnahmen kontrolliert nd von der Flak brennend abgeſchoſſen worden, bei zwei giler it or Ahichne mahrſcheinlich weiteren iſt der Abſchuß wahrſcheinlich. Die Bombenwürfe in Oberitalien Eine der amtlichen engliſchen Lügenmeldungen enthielt wieder die üblichen Behauptungen über erfolgreiche An⸗ griffe der Royal Air Force gegen Militärziele. In zuſtän⸗ digen italieniſchen Kreiſen wird hierzu erklärt, daß die vom britiſchen Luftfahrtminiſterium gemeldeten Angriffe ſich le⸗ diglich auf den im italieniſchen Wehrmachtsbericht vom Montag bekanntgegebenen Abwurf von vier Bomben auf ein Dorf in der Gegend von Vareſe, auf den Abwurf eini⸗ ger Leuchtraketen über verſchiedene Ortſchaften und auf den planloſen Abwurf von Bomben auf offenes Feld be⸗ ſchränkten, wobei ſie gar keine Möglichkeit hatten, die vor⸗ geſteckten Ziele zu erreichen. Die Italiener und beſonders die der intereſſierten Zone konnten nochmals feſtſtellen, wo die Wahrheit und wo die freche Lüge zu finden iſt. Britiſches Kanonenboot verſenkt Slockholm, 3. Sept. Die britiſche Admiralität gab, wie Reuter meldet, die Verſenkung des britiſchen Kanonenboo⸗ tes„Penzance“ bekannt. Der amtliche Bericht der Ab⸗ miralität lautet:„Der Sekretär der Admiralität bedauert mitteilen zu müſſen, daß das Kanonenboot„Penzance“ von einem Unterſeebdot torpediert wurde und ſank. Die näch⸗ ſten Angehörigen der Opfer wurden unterrichtet.— Das Kanonenboot„Penzance“ war 1930 vom Stapel gelaufen und hatte eine Waſſerverdrängung von 1025 Tonnen. Seine Bewaffnung beſtand aus zwei 10,2⸗em⸗Luftabwehrgeſchüt⸗ zen, zwei 4,7⸗em⸗Kanonen und acht Mgs. Die Friedens⸗ beſatzung war 100 Mann ſtark. 2 5 Greuelhetze auf alter Tour der alte Lügenmeiſter Churchill hat ſich ſichtlich ver⸗ ausgabt. Um wieder einmal die Amerikaner gegen Deutſch⸗ land aufzuputſchen, hat er mit einem neuen„Akhenia“⸗Fall aufgewartet. Diesmal ſei, ſo lügt der britiſche Kriegshetzer, ein Dampfer mit Plutokratenkindern an Bord durch ein deutſches U⸗Boot torpediert worden. Zwar hat niemand ein deutſches U⸗Boot geſehen, aber das ſtört ja Herrn Chur⸗ chill nicht. Hat er doch auch ſeinerzeit einem deutſchen Un⸗ terſeeboot die Schuld an der Verſenkung der„Athenia“ zu⸗ geſchoben, während, wie nachträglich einwandfrei feſtge⸗ ſtellt werden konnte, das Schiff durch eine Höllenmaſchine, die von Agenten des Secret Service im Auftrage Chur⸗ chills an Bord gebracht und entzündet worden war, leckge⸗ ſchlagen wurde. Auch diesmal wird es kaum anders gewe⸗ ſen ſein. Verdächtig iſt auf jeden Fall die Tatſache, daß in den britiſchen Senſationsmeldungen weder der Name, noch die genaue Poſition des Dampfers zu dem angeblichen Zeitpunkt der Torpedierung angegeben werden. Auch hatte man wie ſeinerzeit bei dem„Athenia“⸗Zwiſchenfall ſofort ein Kriegsſchiff in der Nähe, auf das die Kinder Sgerettet werden konnten. Eine einzige Perſon wäre beim Umſteigen in ein Rettungsboot ins Waſſer gefallen. Be⸗ zeichnend iſt es, daß man von den an Land gebrachten Kindern in Pyjamas Aufnahmen machte, die ſofort nach Amerika gekabelt wurden. Bei der Ankunft in einem eng⸗ liſchen Hafen habe man die Kinder mit Frottiertüchern ab⸗ gerieben. Infolgedeſſen ſeien geſundheitliche Schäden ver⸗ mieden worden. Vorſorglich hatte man den Kindern auch einen Arzt und zwei Schweſtern mitgegeben So weit der rührſelige Bericht, der von London aus in alle Welt hinausgefunkt wurde. Prompt weiß denn auch das Reuter⸗Büro aus Kanada zu melden, daß man dort 9620 9 8 M 2 Aeberwindung von Münſter Der Weſtfäliſche Friede und die deutſche Seegeltung. NS. Der allmähliche Verfall der deutſchen Reichs⸗ einheit, der im Mittelalter begann, fand zwangsläufig ſeinen Höhepunkt in dem unſeligen Friedensſchluß zu Münſter und Osnabrück. Dieſes verhängnisvolle Jahr 1648 beendete zwar den 30jährigen Krieg, aber es war zugleich der Beginn der völligen Auflöſung des alten„Heiligen Römiſchen Reiches Deutſcher Nation“. Dieſer„Weſtfäliſche Friede“ brachte namenloſes Unglück über das deutſche Volk und war die Todesſtunde der deutſchen Seegeltung. Die gewaltige Machtſtellung, die einſt wagemutige deutſche Männer un⸗ ſerer vaterländiſchen Schiffahrt im Bunde der Hanſe ge⸗ ſchaffen hatten, war von ihrer Höhe zur völligen Ohn⸗ macht herabgeſunken. Wo waren im Jahre des unſeligen Friedensſchluſſes zu Münſter die Zeiten, da die Hanſe ſieg⸗ reiche Kriege führte und kein Thron der nordiſchen Länder ohne die Zuſtimmung des deutſchen Städtebundes beſetzt werden konnte. Am Ende dieſes Schickſalsjahres hatten ſich die Niederlande auch rechtlich vom Reiche freigemacht, und Antwerpen war eine Stadt der ſpaniſchen Niederlande ge⸗ blieben; Schelde⸗, Maas⸗ und Rheinmündungen waren fetzt in ausländiſcher Hand. Die Schweden beſetzten die Mün⸗ dungsufer von Weſer und Elbe und ſetzten ſich zu gleicher Zeit auf Rügen und in Pommern feſt; ſie beherrſchten damit auch ſo das wichtige Mündungsdelta der Oder. Danzig war eine freie Stadt, aber gefeſſelt durch Zoll⸗ und Staatsver⸗ träge mit dem Königreich Polen. Mit Recht konnten fran⸗ zöſiſche Hiſtoriker dieſen Zuſtand als geradezu ideal in Au⸗ betracht ihrer maßloſen chauviniſtiſchen Wünſche für Frank⸗ reich bezeichnen. England hatte in dieſen Jahren des deutſchen Niederbruches ſeinen Entſcheidungskampf mit Holland begon⸗ nen, der dann ſpäter trotz aller Heldentaten großer niederlän⸗ diſcher Admirale mit dem Sieg des„Tyrannen der Meere!“ enden ſollte. Die Piraten auf der dem Kontinent unglück⸗ licherweiſe vorgelagerten Inſel haben in den folgenden faſt 300 Jahren ſtets ihr politiſches Hauptaugenmerk darauf ge⸗ richtet, daß Deutſchland nie wieder auf dem Meere mächtig wurde. Als das Zweite Reich nach ſei⸗ ner Kolonialgründung im Bewußtſein ſeiner hiſtoriſchen Miſ⸗ ſion an den zielbewußten Aufbau einer deutſchen Kriegsflotte gig, trat ihm ſofort Großbritannien mit tödlicher Feindſchaft entgegen. l Es iſt im deutſchen Volke leider viel zu wenig bekannt, welch namenloſe Schäden uns gerade in bezug auf unſere überſeeiſchen Möglichkeiten der Friede zu Münter bereitet hat. In dem Augenblick, da ein großer Teil der europäiſchen Mächte teils ſchon, wie Spanien und Portugal, im Beſitz rie⸗ ſiger überſeeiſcher Beſitzungen waren, teils im Begriffe ſtand, ſich ſeine Kolonialreiche aufzubauen, verlor unſer unglück⸗ liches Vaterland ſogar die einfachſten Möglichkeiten geogra⸗ phiſcher Natur zum imperialen Aufſtiege. Es iſt erſchütternd, zu ſehen, daß der einzige Fürſt dieſes Jahrhunderts, nämlich Friedrich Wilhelm von Brandenburg, ſich im äußerſten Oſten unſeres Vaterlandes den Hafen Pillau aus⸗ wählen mußte, als einen der wenigen deutſchen Häfen, über dem nicht eine fremde Kriegsflagge wehte. Später konnte zer Emden als Ausgangshafen ſeiner kleinen Marine benutzen. Wohl an keinem Beiſpiel ſehen wir das dunkle Verhängnis des Münſterer Friedens deutlicher als in der jahrhunderte⸗ langen Vernichtung deutſcher Seegeltung. Hand in Hand mit dieſer geopolitiſchen Zerſtückelung unſeres ganzen Küſtengebie⸗ tes geht aber auch ſeit den Tagen von Münſter eine furcht⸗ bare ſeeliſche Verkleinerung des deutſchen Menſchen vor ſich. Wo iſt der Stolz des hanſeatiſchen Kaufherrn geblieben, der mit eiſerner Fauſt die ſeeräuberiſchen Vitalienbrüder von den Meeren wegfegte und der ſeine Flagge vor keiner der Welt niederholte. Statt deſſen erfand ünſer Volk das furchtbare Sprichwort:„Mit dem Hute in der Hand, kommt man durch das ganze Land“. Dieſes Sprichwort paßt ganz zu einer Zeit, in der die herrſchende Schicht des Volkes franzöſiſch ſprach und ein volksfremdes Recht mit ſtarren Paragraphen die Menſchen vergewaltigte. Mit meiſterhaftem Geſchick haben es Franzoſen und Engländer verſtanden, mit verteilten Rol⸗ len oder oft auch gemeinſam unſerem Volk gewaltige Feinde auf dem Kontinent zu ſchaffen, um die Gedanken Deutſch⸗ lands vom Meere abzulenken. Doch ſo ſtark iſt das Blut der alten e in unſerem Volke, daß alle Jahr⸗ hunderte nach Münſter und Osnabrück es nicht vermochten, die angeſtammte Liebe zur See und zum Seehandwerk in unſerer Naſſe zu zerſtören. Im Weltkrieg begriffen leider nur zu wenige das abſolute Erſtrangige der Aufgabe, die uns in dieſem Kriege geſtellt war, nämlich England als Haupt⸗ feind zu bekämpfen. n Der Großadmiral v. Tirpitz war der einzige, der das wahre Ziel des Weltkrieges klar erkannte. Seine Forderung zerbrach an dem Syſtem Bethmann⸗Hollwegs. Prophetiſch ſprach Tirpitz in ſeinen Erinnerungen den Gedan⸗ ken aus, daß Deutſchland erſt mit der Wiedergutmachung des Weſtfäliſchen Friedens die Baſis zur Entfaltung einer wirklichen uns angemeſſenen Seegeltung in der Welt erringen würde. Adolf Hitler iſt das Genie, das die neue deutſche Seemacht ſchuf und unſerem Volk jenen Lebensraum er⸗ kämpft, der die naturnotwendige Baſis für eine wirkliche deut⸗ ſche neue Seegeltung ſein wird. g RD mit Abſchen von der„Brutalität der Nazi⸗Il-Boote“ spreche. Der Zweck der neueſten Greuellüge Churchills wäre alſo erfüllt, wenn der Lügenbericht in ſeinen Einzelheiten ſelbſt nach amerikaniſchem Geſchmack nicht zu dick aufgetragen wäre. Immerhin hat die englandfreundliche Preſſe in USA die neueſte Lüge Churchills weidlich zu einer neuen Hetze gegen Deutſchland ausgenutzt. Großen Eindruck wird ſie damit auf die Weltöffentlichkeit allerdings kaum noch ma⸗ chen. 5 e. 25 5 ——— 1 N 4 3 Mut und Kaitblütigkeit Sechs neue Kilterkreuzträger des Heeres. DNB. Berlin, 2. Sept. Der Führer und Oberſte Befehls⸗ haber der Wehrmacht hat auf Vorſchlag des Oberbefehls⸗ habers des Heeres, Generalfeldmarſchall von Brauchitſch, das Ritterkreuz zum Eiſernen Kreuz an folgende Offiziere verliehen: Major Wendenburg, Kommandeur einer Panzer⸗ abteilung, Hauptmann Friedmann, Kommandeur einer Artillerieabteilung; Hauptmann Schwarting, Kompa⸗ niechef in einem Infanterie⸗Regiment; Oberleutnant Möl⸗ ler, Ordonnanzoffizier einer Infanterie⸗Diviſion; Leutnant Steger, Zugführer in einem Infanterte⸗Regiment; Veur⸗ nant Dietz, Zugführer in einem Schützenregiment. Major Wendenburg wurde im Laufe von drei Wo⸗ chen zweimal verwundet, blieb aber trotz der hierdurch ent⸗ ſtehenden Behinderung bei der Truppe. Seine Panzerabtei⸗ lung hat er ſtets mit Umſicht angeſetzt und geführt, ſo daß ſie in zahlreichen Gefechten der Angriffsgruppe das Er⸗ reichen der geſteckten Ziele ermöglichte. Darüber hinaus hat Major Wendenburg bei La Capelle und bei Bazincour mit ſeiner Abteilung die Entſcheidung allein herbeigeführt und durch ſelbſtändigen Entſchluß La Capelle genommen, wo⸗ bei zwei franzöſiſche Generäle, zahlreiche Offiziere und meh⸗ rere tauſend Mann zu Gefangenen gemacht wurden. Hauptmann Friedmann hat ſich am 10. 5. beim Uebergang über die Maas, am 13. 5. vor dem Turnhout⸗ Kanal und am 21. 5. beim Uebergang über die Schelde durch beiſpielgebende Kaltblütigkeit und ungewöhnlich per⸗ ſönlichen Mut rühmlich hervorgetan. Neben dieſen beſon⸗ ders hervortretenden Erfolgen hatte Hauptmann Fried⸗ mann mit ſeiner Abteilung als Begleitartillerie an den täg⸗ lichen Kämpfen der Diviſion vom 10. 5. bis zum 4. 6. her⸗ vorragenden Anteil durch eine ſtändige Anweſenheit bei den vorderſten Teilen der Infanterie und die dadurch gewähr⸗ leiſtete wirkſamſte Feuerunterſtützung, die beſonders beim Uebergang über die Lys am 25. 5. in Erſcheinung trat. In der Schlacht bei Veaumont am 9. 6. führte Haupt⸗ mann Schwarting die in vorderer Linie eingeſetzte Kompanie, die die Schlüſſelſtellung des Feindes in und bei Derpont Gaudron Ferme anzugreifen hatte. Im ſtärkſten feindlichen Artillerieſperrfeuer aller Kaliber drohte der. An⸗ griff zu erliegen Die erſten Stoßtrupps gegen die Ferme wurden noch vor Erreichen ihres Zieles zuſammengeſchoſ⸗ ſen. Im kritiſchſten Augenblick griff Hauptmann Schwar⸗ ting perſönlich ein und ſturmte mit ſeinem Kompanietrupp und energiſch zuſammengefaßten Stoßtrupps die von einem unerhört zähen Gegner verteidigte Ferme. Er hatte klar erkannt, daß von der Wegnahme dieſer ſtarken Stellung der Erfolg des Angriffs für das Regiment abhing. Bei dieſem Sturm wurde Hauptmann Schwarting ſelbſt kurz nachein⸗ ander durch fünf Schüſſe ſchwer verwundet. Trotz ſchwerer Wunden und des ſtarken Blutverluſtes ſchleppte ſich Haupt⸗ mann Schwarting erſt in den im Keller der Ferme einge⸗ richteten Verwundetenunterſtand, nachdem er in größter Ruhe ſeine Befehle für den weiteren Einſatz der Kompanie gegeben und ſeine Leute zum Weiterſtürmen angefeuert hatte. Eine von einer Diviſion am 16. 6. über Troyes und Tonnerre angeſetzte Vorausabteilung meldete aus Les Kor⸗ des, daß ſie am Nordrand des d'Aumont⸗Waldes auf über⸗ legenen Gegner geſtoßen ſei und nicht weiterkommt. Der Erſte Ordonnanzoffizier der Diviſion, Oberleutnant Möl⸗ ler, traf zu dieſer Zeit mit einem Diviſionsbefehl bei der Vorausabteilung ein. Um eine Beſchleunigung des weiteren Vorgehens zu erreichen übernahm Oberleutnant Möller an der Spitze von 15 Radfahrern und Panzerjägern aus eige⸗ nem Entſchluß die Führung eines Spähtrupps in den Wald. Nachdem er etwa 300 Meter tief eingedrungen war, erhielt er ſtarkes feindliches MG⸗Feuer, wodurch drei Mann fielen und ſechs Mann verwundet wurden. Ober⸗ leutnant Möller kämpfte mit ſeinen tapferen Schützen das feindliche MG⸗Neſt nieder. Im weiteren Verlauf des Kamp⸗ fes gelang es, den Wald nach Süden zu durchbrechen und auf der Straße nach Tonnerre weiter vorzuſtoßen. Ober⸗ leutnant Möller traf dort auf zahlreiche engliſche Einheiten, die noch voll bewaffnet waren und von Offizieren geführt wurden. Es gelang ihm durch ſchnelles und tatkräftiges Auftreten mit Hilfe ſeiner Sprachkenntniſſe dieſe Feind⸗ gruppe zum Niederlegen der Waffen und zum Abmarſch in die Gefangenſchaft zu veranlaſſen. So wurde Tonnerre feindfrei, und der dortige Uebergang fiel unverſehrt in den Beſitz der Diviſion. Oberleutnant Möller brachte dabei etwa 1000 Gefangene ein Durch ſein mutiges und tatkräftiges Handeln hat er ſich an dieſem Kampftage um das Vor⸗ wärtskommen der Diviſion ein entſcheidendes Verdienſt er⸗ worben Bei der Verfolgung auf Ligny wurde am 16. 6. Leut⸗ nant Steger von einem Infanterie-Regiment nach Cully vorausgeſandt, um einen Raſtplatz zu erkunden. Als er ſich dem Orte auf einem Krad näherte, ſah er eine lange Ko⸗ lonne franzöſiſcher Artillerie hineinmarſchieren. Obwohl ganz altein, fuhr er an dieſe Kolonne heran und rief: Er⸗ gebt euch, deutſche Panzer kommen!“ Durch ſein kühnes und ſicheres Auftreten bewog er die franzöſiſche Artillerie⸗ abteilung zum Halten. Während er an einen Offizier her⸗ antrat, fielen einzelne Schüſſe. Seinen Kradfahrer hatte er nach dem Abſitzen ſoſort zurückgeſchickt, um die nachfolgen⸗ den vorderen Teile des Bataillons beſchleunigt heranzuho⸗ len. Obwohl die jüngeren franzöſiſchen Offiziere dem Rate ihres Kommandeurs, ſich zu ergeben, nicht folgen wollten, gelang es dem Leutnant Steger durch ſein energiſches Auf⸗ treten, ſich bis zum Eintreften der erſten Gruppen des Ba⸗ taillons allein durchzuſetzen. Die Beute betrug 12 Offiziere. 200 weiße und ſchwarze Soldaten, 12 Geſchütze. DNB. Berlin, 3. Sept. Der Führer und Oberſte Be⸗ fehlshaber der Wehrmacht hat auf Vorſchlag des Oberbe⸗ ehlshabers der Kriegsmarine, Großadmiral Raeder, das tterkreuz zum Eiſernen Kreuz verliehen: Korvettenkapi⸗ tän Röſing, Chef einer U⸗Bootflottille; Kapitänleutnant Frauenheim, Kommandant eines U-Bootes. Rorvettenkapitän Röſing hat als ſtellvertretender Kommandant in zwei Unternehmungen 14 Schiffe mit 88 849 BRT, darunter drei Tanker, und zwar vorwiegend aus ſtark geſicherten Geleitzügen heraus, verſenkt. Dieſe ausgezeichnete, in kurzer Zeit erreichte Leiſtung, iſt ſeinem unerſchrockenen Vorgehen und hervorragendem Können zu Ae dankeß;ß; Kapitänleutnant Frauenheim iſt erfolgreich in tark überwachtes engliſches Küſtengebiet eingedrungen. Sehr ernſte Beſchädigungen eines ſchweren Kreuzers und das Sinken mehrerer bewaffneten Handelsdampfer waren der Erfolg ſeiner Tätigkeit. Außerdem iſt ſeinem kühnen und ruhigen Verhalten die Verſenkung von weiteren 11 be⸗ waffneten, feindlichen Handelsſchiffen mit einer Geſamt⸗ tonnage von 58 016 BRT zum größten Teil aus ſtark ge⸗ ſicherten Geleitzügen heraus zu verdanken. Durch die Schuld Englands Beiſetzung der Opfer des Luftangriffs auf Verlin. DNB. Berlin, 3. Sept. Unter zahlreicher Beteiligung weiter Kreiſe der Berliner Bevölkerung und der Partei fand am Dienstagnachmittag auf verſchiedenen Friedhöfen der chshauplſtadt die feierliche Beiſetzung der beim Luft⸗ engliſcher Mordbuben am 29. Auguſt dieſes Jahres ums Leben gekommenen Volksgenoſſen ſtatt, deren Zahl ſich- bis zur Stunde auf 12 erhöht hat. der Beiſetzungsfeier auf dem St. Jakobi⸗Friedhof in Neukölln ergriff der ſtellvertretende Gauleiter, Staats⸗ rat Görlitzer, das Wort. Mit den Angehörigen, ſo führte er aus, trauert vor dieſen Särgen das ganze deut⸗ ſche Volk, trauert die geſamte deutſche Volksgemeinſchaft in ihrem ſchweren Abwehrkampf; denn wir beklagen Opfer des Krieges! Und da ſteht die Frage nach der anderen Schuld auf, nach dem Schuldigen an dieſem Kriege. Dieſes Blut floß durch die Schuld Englands, durch die Schuld der⸗ jenigen, die, ihrer alten Raub⸗ und Mordpolitik getreu, nichts anderes mehr wollten, als Deutſchland vernichten. Für ſie könnte nur ein toter Deutſcher auch ein guter Deut⸗ ſcher ſein. Das iſt der Zynismus der Mörder. Wir können mit reinem Gewiſſen auch vor dieſen Toten ſtehen. Unſer Gewiſſen iſt rein, weil wir wiſſen: England führt Krieg auch gegen Wehrloſe, es will wieder, wie im Burenkrieg, mit dem Sterben der Frauen und Kinder die Seele des Soldaten treffen, die im Kampfe zu überwinden ſein eige⸗ ner Mut und ſeine eigene Kraft offenbar nicht ausreicht. Der feige Mord an den Familien in der Heimat ſoll die Arme lähmen, die zur Verteidigung Deutſchlands ſo über⸗ legen gewappnet ſind f. An 649 Gräbern Gedenkfeier für die Opfer des Blukſonnkags von Bromberg Dy Bromberg, 3. Sept. Vor einem Jahr, am 3. Sep⸗ tember 1939, erlebte Bromberg das furchtbare Entſetzen des Blulſonntags. In ſtolzer Trauer gedachte die deutſche Stadt des Opfers, das die Deutſchen im befreiten Land ihrem Volkstum bringen mußten. Endlos ſind die Gräberrei⸗ hen auf dem neuerſtandenen Ehrenfriedhof vor den Toren der Stadt. 649 Gräber ermordeter Volksdeutſcher kla⸗ gen an. Die Schulen, Geſchäfte und Behörden haben geſchloſſen. Die Straßen ſtehen im Flaggenſchmuck. Vor dem Ehren⸗ friedhof haben Ehrenabordnungen der Wehrmachtsteile und der Parteigliederungen Aufſtellung genommen, als um 11 Uhr der Gauleiter und Reichsſtatthalter Forſter zuſam⸗ men mit dem ſtellvertretenden Kommandierenden General und den Ehrengäſten auf der Feierſtätte erſcheint. Beide legen an den Gräbern der Ermordeten und auf dem angren⸗ zenden Militärfriedhof an den Gräbern der in den Kämpfen um Bromberg gefallenen Soldaten Kränze nieder. Leiſe er⸗ klingt dazu das Lied vom guten Kameraden und des Feuer⸗ ſpruches der Deutſchen in Polen. Die Feierſtunde beginnt mit der Trauermuſik aus der„Götterdämmerung“. Dar⸗ auf verlieſt der Ortsgruppenleiter und Volksdeutſche Hugo Hinrich ſen einen erſchütternden Erlebnisbericht von dem Höllenmarſch nach Lowitſch. Hierauf ſpricht Gau⸗ leiter Forſter zu den Hinterbliebenen und den Volks⸗ genoſſen. Er führt u. a. aus: a. Ein Jahr iſt es nun her, daß polniſches Mordgeſindel durch dieſe Stadt raſte und alle Deutſchen, deren es habhaft werden konnte, auf viehiſche Weiſe umbrachte. Dieſen Maſ⸗ ſenmord werden alle diejenigen, die ihn veranlaßt und durchgeführt haben, niemals vor der Geſchichte und vor der Menſchheit verantworten können. Es war kein Grund, Tauſende und Abertauſende deutſcher Menſchen einfach zu ermorden. Sie haben keinem Veranlaſ⸗ ſung gegeben, gegen ſie in einer derart unmenſchlichen, 9 0 Weiſe vorzugehen. Lediglich weil ſie Deut⸗ che waren und in den Jahren der Abtrennung dieſes Landes vom Mutterland treu zu ihrem Deutſchtum ſtan⸗ den, mußten ſie ſterben. Wir ſtehen 8 in Bromberg an 649 Gräbern er⸗ mordeler deukſcher Männer, Frauen und Kinder. Solange dieſe Gräber ſichtbar ſind, werden ſie den hier wohnenden Deutſchen ein Mahnmal größter Opferbereitſchaft ſein. Dar⸗ über hinaus werden dieſe Gräber allen Deutſchen des Weich⸗ ſellandes, des geſamten Oſtens und des Großdeutſchen Rei⸗ ches immer eine Warnung vor dem polniſchen Volkstum zu ſein haben. Wenn wir uns noch einmal alles das vergegenwärtigen, was vor einem Jahr war und was wir vorgefunden haben, als wir im Auftrage des Führers in dieſes Land kamen, um den Aufbau zu beginnen, ſo glaube ich, können wir ſtolz ſein auf das, was in den abgelaufenen 12 Monaten in dieſem Lande geleiſtet worden iſt. Ein blühendes, ſchö⸗ nes und reiches Land hat der polniſche Staat in den Jah⸗ ren 1918/19, ohne einen Tropfen Blut dafür zu vergießen, genommen. Ein heruntergewirtſchaftetes, ausgeſogenes und armes Land iſt durch den Einſatz von deutſchem Blut in das Großdeutſche Reich zurückgekehrt, Sauberkeit und Ordnung haben mit den Deutſchen wieder Einzug gehalten In dieſen vergangenen 12 Monaten haben die Deutſchen in die⸗ ſem Lande wieder einmal gezeigt, daß ſie ein aufbauen⸗ des Element ſind, während die Polen ein zerſtörendes waren. Indem wir unſere Pflicht erfüllen, werden wir den roßen Opfern, die por einem Jahr gebracht wurden, am eſten gerecht. 5 Die Feier klang aus mit dem deutſchen Gebet von ins Dann erklangen die Nationalhymnen als Ab⸗ uß. Im Internierungslager erſchoſſen Verbrecheriſche Methoden in Holländiſch⸗Indien. DNB. Berlin, 4. Sept. Die Erſchießung eines deutſchen Staatsangehörigen namens Frühſtück, der in einem In⸗ ternierungslager in Niederländiſch⸗Indien untergebracht war, gibt einen neuen Beweis von dem unerhörten und brutalen Vorgehen der holländiſchen Behörden in Nieder⸗ ländiſch⸗Indien gegen Deutſche. Frühſtück wurde, wie alle anderen Deutſchen in Niederländiſch⸗Indien, am 10. Mai verhaftet und in eines der berüchtigten niederländiſch⸗indi⸗ ſchen Internierungslager verſchleppt. Hier iſt er, wie jetzt bekannt wird, am 15. Mai völlig grundlos erſchoſſen woͤr⸗ den. Frühſtück ging im Lager ſpazieren und wurde hierbei von einem Poſten ohne Anruf hinterrücks erſchoſſen. Wie amtliche Nachforſchungen ergeben haben, iſt nicht feſtgeſtellt worden daß Frühſtück etwa einen Fluchtverſuch machen wollte. Es iſt deutſcherſetts immer wieder auf die unerhörte und ſchaniloſe Behandlung der deutſchen Staats⸗ angehörigen in den niederländiſch indiſchen Internierungs⸗ lagern hingewieſen worden. Auch dleſer gemeldete Fall iſt ein Beweis mit welch verbtecheriſchen Methoden die hol⸗ ländiſchen Behörden gegen deutſche Zivilperſonen vorgehen. Politiſches Allerlei Der Vollzug des Schiedsſpruches Die Gebietsbeſetzung durch Angarn. Budapeft, 3. Sept. Die gemiſchte ungariſch⸗rumäniſche Kommiſſion hat über die Frage der Gebietsbeſetzungen durch Ungarn folgenden Beſchluß gefaßt: Das ungariſche Militär überſchreitet am 5. September die Grenze. Der Einmarſch wird am 13. September been⸗ det ſein. Der Einmarſch beginnt am 5. auf der ganzen bishe⸗ rigen gemeinſamen ungariſch⸗rumäniſchen Grenze mik Aus⸗ nahme des Abſchnilts um Großwardein, wo erſt am 6. Sep⸗ kember der Einmarſch beginnt. Am 5. Zeptember rückt die ungariſche Honved in Marmaroßziget und Szathmar ein, am darauffolgenden Tag, dem 6. September, in Großwardein und gelangt dann in verſchiedenen Etappen am 11. Sep- tember nach Klauſenburg. An den letzten beiden Tagen wird der Einmarſch in den ſüdöſtlich gelegenen Szeklar⸗Gebie⸗ ken vollendek. Aus Bukareſt ſind 500 Autobuſſe nach Siebenbürgen abgegangen, die beim Abtransport der Behörden eingeſetzt werden. In Bukareſt wurde infolgedeſſen der Autobusver⸗ kehr vorübergehend eingeſchränkt. In Klauſenburg wurde eine gemiſchte rumäniſch⸗ungariſche Bürgerwehr gebildet, die zunächſt 100 Mann ſtark iſt und unter Leitung des ru⸗ mäniſchen Vizebürgermeiſters Sans ſteht. Sie ſoll bei der Aufrechterhaltung der Ordnung 5 der reibungsloſen Durchführung der Räumung m kken. „Gerechte Grenze gezogen“ grad, 3. Sept. Rückhaltloſe Zuſtimmung zu dem Wie⸗ iedsſpruch äußert die angeſehene kroat Provinz⸗ ſt“, die in der flawoniſchen Hauptſtadt int. Das Blatt ſchreibt„Deutſchland und zeitung„Hrvatſki Oſſeg(Oſiſek) erſche Italien haben eine große Leiſtung vollbracht und einen neuen diplomatiſchen Erfolg erzielt. Eines der ſchwierig⸗ ten Probleme des Nachkriegseuropas iſt von der Tages⸗ ordnung geſtrichen worden. Ein Unrecht iſt nach 20 Jahren wieder gutgemacht worden. Es wurde eine neue gerechte Grenze gezogen“. Auf ungariſcher Seite ſei, ſo führt das Blatt weiter aus, das hiſtoriſche Recht geweſen. Hinzu kä⸗ men wirtſchaftliche Fragen, die die Entſcheidung in Wien beſtimmt hätten. Rumänien bleibe dafür national homo⸗ gener. Es habe ein Territorium verloren, auf das es kei⸗ nen Rechtsanſpruch beſitze. In kurzer Zeit ſeien damit ter⸗ ritoriale Streitfragen ohne Blutvergießen dank der Mit⸗ wirkung Deutſchlands und Italiens erledigt worden. Die Völker Südoſteuropas müßten dieſe Tatſache aufrichtig be⸗ grüßen. Damit entfalle auch jener Grund, daß Ingarn einen großen Teil ſeiner Energie und Mittel für reviſioni⸗ ſtiſche Beſtrebungen verwende. Auch Rumänien ſei ſetzt in einer völlig neuen Lage. An ſeiner Weſt⸗ und Südgrenze bekomme es Nachbarn, die nicht mehr ſeine Feinde ſeien. Es brauche nicht mehr gegen Ungarn und Bulgarien auf⸗ zurüſten. Rumänien bekomme freie Hand für die Neuord⸗ nung ſeiner Verhältniſſe. Die Rückwirkungen dieſer Ent⸗ ſcheidungen des Wiener Schiedsſpruches auf den ganzen Balkan ſeien groß. Und die Türkei? 5 Rumänien ſei nicht mehr Verbündeter der Türkei und habe auch keinen Grund mehr, ſein Schickſal irgendwie an die Politik Ankaras zu binden Von der Donaumündung ſeien damit viele Gefahren beſeitigt worden. Die Entwicks lung bringe die Türkei in eine delikate diplomatiſche Lage, aus der ſie eigentlich nur durch eine freundſchaftliche Zu⸗ ſammenarbeit mit den Achſenmächten ſich befreien könne. Die ſyſtematiſche Arbeit der deutſchen und italieniſchen Diplomatie komme ſchrittweiſe zum Ziel und ſichete größere Erfolg im Kampf gegen England, das nunmehr von Süd⸗ oſteuropa vollſtändig ausgeſchaltet ſei. Kein Staat Südoſt⸗ europas dürfe mehr die Zeit verpaſſen, ſondern müſſe ſeine Haltung in Einklang bringen mit den Grundſätzen, die Deutſchland und Italien ausgearbeitet hätten. Appell und Warnung Gigurtus Bukareſt, 3. Sept. Miniſterpräſident Gigurtu richtete an diejenigen Rumänen, die gegen die Abtretung Trans⸗ ſylvantens proteſtieren und ihren Willen, die Grenzen zu verteidigen, zum Ausdruck bringen, einen Appell, in dem er ſie zur Ruhe, Klugheit, Würde und Arbeit ermahnt. In dem Appell heißt es u. a.: i „Die Achſenmächte garantieren die Freiheit des rumä⸗ niſchen Volkes. Wir können nicht die Exiſtenz des ganzen rumäniſchen Staates aufs Spiel ſetzen für eine ſchön ausgeheckle Geſte, die den daga eee Landes verurſachen würde. Dank der uns gegebenen Gl rantien können wir die neue Arbeit der Wiederaufrichtung Rumäniens beginnen.“ Der Miniſterpräſident ſchließt mit der Aufforderung, die Rumänen ſollten Vertrauen in die Regierung des Landes haben. N Kurzmeldungen Berlin. Der Reichsminiſter des Auswärtigen von Rib⸗ bentrop empfing den Chef der ſpaniſchen Polizei, Don Joſe Finat Graf von Mayalde. Preßburg. Die ſlowakiſche Regierung hat nunmehr die bereits angekündige Verordnung über die Konſkription des geſamten jüdiſchen 3 Danach müſſen alle Juden bis zum 16. September d. J. ihr Vermögen beim zuſtändigen Gemeindeamt ausweiſen. Mexiko. Der am 7. Juli gewählte mexikaniſche Bun⸗ deskongreß trat zum erſten Male zuſammen. Präſident Cardenas erſtattetle ihm den verfaſſungsmäßig vorgeſchrie⸗ benen Bericht über ſeine Tätigkeit ſeit dem Tage ſeines Amtsantritts, dem 1. Dezember 1934. Der 8 e be⸗ tonte, daß er außenpolitiſch nach dem Grundſatz der inter⸗ nationalen Zuſammenarbeit und ſtrikter Neutralität arbeite. Tokio. In Nanking wurden die Verhandlungen über den Abſchluß eines Vertrages zur Regelung der Beziehun⸗ gen zwiſchen Japan und der Wangtſchingwei⸗Regierung abgeſchloſſen.. Südafrika muß den Krieg finanzieren. i Wie aus Kapſtadt gemeldet wird, kündigte der Finanz⸗ miniſter der Smuts'ſchen Kriegsdiktatur im ſüdafrikaniſchen a außer der Steuererhöhung zur Deckung der riegskoſten, die ſich nunmehr bereits auf 9985 126 000 Pfund belaufen, eine 20prozentige Erhöhung der Einkom; menſteuer ſowie neue Abgaben auf Benzin, Tabak, Bier und anderes an. Innenminiſter Lawrence, dem vor kurzem auch das Internierungsweſen übertragen wurde, richtete an die nationale Opposition eine Warnung, indem er er⸗ klärte, wenn ſie ihre„ſtaatsfeindliche“ Betätigung nicht einſtelle, werde die Regierung zuſchlagen und ſich hierzu die Ermächtiaung vom Parlament geben laſſen.. * . r 55 * * D len een ou oer„ 5 * * rere „ rr nan n am Fron⸗ in erfüllt jeden anſtändig 65 Gerechter 85 nden 9 iber di ee Schandtat franzöſiſcher Flieger am 22. Juni die friedliche Stadt Karlsruhe ü Auf dem alten en und das Bombardement auf einen hnhofplatz aufgeſtellten Zirkus eröff⸗ neten. Infolge außerordentlichen Splitterwirkung der miedergehenden Bomben blieben 30 Männer, 5 Frauen und 83 Kinder tot am Platze, während 48 Männer, 20 Frauen und 72 Kinder ſchwerſte Verletzungen davontrugen. Der Mann aber, der die Verantwortung für dieſes Verbrechen t nur trägt, ſondern die abſcheuliche Unverfrorenheit beſitzt, ſich dieſer„Heldentat“ auch noch zu rühmen, heißt Henri de Kerillis. Es iſt der berüchtigte franzöſiſche Kriegshetzer, der an jenem Fronleichnamstage das franzö ef über Karlsruhe befehligte und auch die Triebfe bardement war. gliſchen Söldlings ein Fliegerangri Gemälde g a 6 auf dem B Fu 9 Dunſt des Zu erkennen, — tadt Et chwolk Emblemen kr chwolken kennzeichnen t auf einem M„Bombardement de C 66, commandee par le Capi⸗ tin 1916“ él Pombardement von die Staffel C 66, geführt von i s, 22. Juni 1916). Das i Deutſchen Botſchaf deſſen von Keril e von der Fel Geſan 5 iſt, überſandte Profeſſor germeiſter von Karlsruhe mit der Bitte, S überbracht. Beſitz zu Das Bild iſt im Sch des„Füh Verlags, Karls⸗ iaſſen ruhe, Kaiſerſtraße 80 a, ausgeſtellt. Große M' elkeit und ſtauen ſich vor dieſem Zeugnis franzöſiſcher Prahlſucht. Heidelberg. Wer iſt die Tote?) Aus dem Neckar wurde eine wefbliche Leiche geländet, deren Tod erſt kur: vorher eingetreten ſei muß. Die Frau iſt 25 bis 30 Jahre alt, 1.55 Meter groß, ſchlank, hat dunkelblondes, aufgelöſtes Haar, trägt blaue Strickweſte, geblümt gedrucktes Dirndl⸗ kleid, ſchwarze Halbſchuhe, braune Knieſtrümpfe, wollenen graubraunen hlüpfer, grünen Unterrock, weißes Hemd und hatte ein weißes Taſchentuch mit dem Zeichen B. L. bet ſich. Die beiden oberen Eckzähne ſind durch eine Goldkrone mit⸗ einander verbunden. Zweckdienliche Mitteilungen ſind erbeten. () Kappelrodeck.(Betrunkener Motorradfah⸗ rer.) Am Ortsausgang rannte ein ſtark betrunkener Motor⸗ radfahrer nachts gegen einen ſteinernen Gartenpfoſten. Trotz erheblicher Verletzungen wollte der Mann ſich beim Erſchei⸗ men der Gendarmerie der Feſtnahme durch die Flucht ent⸗ ziehen. Gamshurſt b. Achern.(Geſchwiſter ertrunken.) Schweres Leid hat die Familie des Landwirts Alois Braun betroffen. Ihre beiden Söhnchen im Alter von zweiein⸗ halb und anderthalb Jahren fielen beim Spielen am Ufer der Acher ins Waſſer und ertranken. Die Leichen ſind ge⸗ Horaen 2 f elsdorf b. Konſtanz.(Kurgaſt ertrunken) ertrank in der Nähe der ehemaligen Ziegelei en ein hier weilender Kurgaſt. Die Leiche konnte b nicht geborgen werden. ö(—) Volkertshauſen b. Stockach.(Kleinkind verun⸗ Karl Arbeiters 1 glückt.) Das zweifährige Söhnchen des Eiſele fiel in die Aach und ertrank. ö* Lebhafte Betätigung der im Reich. ö Gelegentlich des 1. Badener Heimattages in Karlsruhe im Jahre 1930 haben ſich die badifc T 2* 95 Badener D n landsmannſchaftlichen Vereine im Reich zu einer Arbeitsgemeinſchaft mit dem Sitz in Karlsruhe zuſammengeſchloſſen. Die Landsleute außer⸗ halb des badiſcher mit ihrem Mutterland in geiſtige hungen zu bringen, die Feimatliebe erhalten, und zu ſtärken und hierzu geeignete iſen, waren Hauptaufgaben der neuen Gemein⸗ Aufgaben ſind ſeither in weitgehendem Maße Auch im abgelaufenen Vereinsjahr haben Vereine ſich beſonders bemüht, die lan ds⸗ tliche Zuſammengehörigkeit zu pfle⸗ igeren Heimat in Verbindung zu bleiben, den atliche Volkstum zu bewahren und ſowohl enarten des Landes am Oberrhein und ſei⸗ ördern, als auch den wirtſchaftlichen Belan⸗ nützen. 85 0 mat! meten Mit ſchönen Erfolgen wid⸗ der Veranſtaltung von Heimat⸗ und ptpunkte des kulturellen Programms bil⸗ dliche Lichtbildervorträge und aber auch Ausſtellungen badiſcher Erzeug⸗ Trachtenpuppen waren ausgezeichnete Heimat. In guten Hotels und Reſtau⸗ krants verſchiedener Städte des Reiches, wo Badener Ver⸗ eine beben, richtete man ſogenannte„Badiſche Ecken“ ein, in denen badiſche Weine zum Ausſchank kommen. Ein wert⸗ volles zen dem Heimatland und den Badenern im Reich war die Einrichtung der Patenſtädte. Faſt jeder 9 ein in Deutſchland hat ſich einen grö⸗ ßeren s Patenſtadt erkoren und ſteht mit Das Vereinsleben in den allermei⸗ En ade während des Krieges beſonders rege. Die Mite bewegung war günſtig. Die Geſamtzahl der Mitglieder in den beſtehenden 42 Vereinen iſt auf rund 3000 angewachſen. Alle Badener Vereine ſtellen ſich auch in den Dienſt der badiſchen Sippenforſchung. Dichterabend niſſe und badiſe ö 1 5 1 deten u. a. heime 1 ö 1 2 8 A 5 Werbemittel für die Bindeglied zr ktaiſerslautern.(Tödlicher Betriebsunfall.) Ein Schloſſerlehrling aus Otterberg, der als Kranführer tätig war, wurde beim Verladen eines Ventilators von dem umſtürzenden Werkſtück am Kopf ſo ſchwer getroffea, daß er noch auf dem Transport zum Krankenhaus ſtarb, Bensheim. Ein ähriger Polizeiwachtmeiſter, der hier auf Urlaub weilte, feinem Motorrad gegen einen ſo daß er ſchwerverletzt ins Krankenhaus gebracht 0 wo er herſchied. erer Lebenstetter. Der München, der zurzeit eg weilt 50jährige Poſtſekretär in der Sommerfriſche chen in das Mündungs⸗ etwa drei Meter tiefen St en. Der 19⸗ jährige Schüler ö Vetters ſprang auf die Hilferufe des Ertrinkenden raſch eßtſchloſſen in voller Kleidung ins Waſſer und brachte den bereits bewußtloſen Härning unter Aufbietung der ganzen Kraft ans Ufer. Sofort angeſtellte Wiederbelebungsverſuche waren ven Erfolg gekrönt. — — 2 2 2 N D 2 2 * f In der Sommerfriſche verunglückt. Miniſterialdirek⸗ tor a, D. Karl Padberg aus Hannover iſt während ſeines Berchtesgadener Sommeraufenthalts durch einen Unglücksfall ums Leben gekommen. Er ſtürzte auf dem abendlichen Heim⸗ weg, auf dem er wahrſcheinlich in der Dunkelheit den Weg verfehlt hatte, in den Mühlbach und ertrank. Miniſterialdirek⸗ tor Padberg, der im Dezember 80 Jahre alt geworden wäre, zählte zu den treueſten Kurgäſten des Berchtesgadener Landes. * Drei Kinder an Pilzvergiftung geſtorben. Von den Kindern des Schneidermeiſters Gottlieb Zokler aus Füſſen der in Weißenbach bei Reutte anſäſſig iſt, erkrankten mi ihm ein Knabe und zwei Mädchen nach dem Genuß von Pilzen, unter denen ich giftige befanden. An drei hinter⸗ einanderfolgenden Tagen ſind die Kinder Albert, Maria Anna und Dominika an den Folgen der Pilzvergiftung ge⸗ ſtorben, Der Vater liegt ebenfalls lebensgefährlich erkrankt darnieder. * Bootsunglück auf der Donau. Bei der Durchfahrt durch eine Brücke in Regensburg kenterte ein mit drei Per⸗ ſonen beſetztes Paddelboot. Sämtliche Inſaſſen wurden von dem reißenden Strudel mit fortgeriſſen. Während ſich einer der Verunglückten, ein 36jähriger Studienrat aus Wien, ſchwimmend ans Land retten konnte, wurden die beiden an⸗ deren, eine 44jährige Witwe und ihre 19jährige Tochter, ab⸗ getrieben. Ein Regensburger Maſchiniſt und ein rumäniſcher Schiffahrtsangeſtellter ſprangen ihnen nach und brachten ſie aus Ufer. Bei der Frau waren die mehrſtündigen Wieder⸗ belebungsverſuche erfolglos. Die Tochter konnte fedoch wie⸗ „der ins Leben zurückgerufen werden. Am Starrkrampf geſtorben. Die 37jährige Land⸗ wirtstochter Atzinger in Hatzerreut hatte, als ihr beim Eggen die Kühe ſcheuten, durch die Egge eine ſchwere Fußwunde davongetragen. Es ſtellte ſich Starrkrampf ein, dem die Ver⸗ von Unterlind wurde beim von einer Kreuzotter gebiſſen. Erſt am Abend, terzen einſtellten, ſagte der Junge ſeiner Mutter, von einer Schlange gebiſſen worden ſef. Der ſofort hinzugeruſene Arzt ſtellte eine ſtarke Blutvergiftung feſt, die einen größeren Eingriff notwendig machte. 35⸗Jähriger als Dauergeher. In Traunſtein lebt im Ruheſtand der 85jährige ehemalige Schreinermeiſter Wil⸗ helm Rehfiſcher aus Bayriſch⸗Gmain, der als widerſtands⸗ fähiger Dauergeher bekannt iſt und alle Jahre zu Fuß nach Bayriſch⸗Gmain wandert. Vor einigen Tagen iſt er, nachdem er den Hinweg mit 38 Kilometern zurückgelegt hatte, wieder zu Fuß in ſeinem Traunſteiner Heim eingetroffen. Er legte die ganze Strecke mit nur einmaliger Zwiſchenpauſe in Inzell zu Fuß und ohne Stock in ſieben Stunden zurück. 5 Achtung, Nückgeführte! Aufgrund verſchiedener Vorkommniſſe muß erneut mit allem Nachdruck darauf hingewieſen werden, daß das frei⸗ gemachte Gebiet nur mit einem ordnungsgemäßen Ausweis des zuſtändigen Landrats betreten werden darf. In den nur bedingt zur Wiederbeſiedlung freigege⸗ benen Ortſchaften haben ſich alle für die Rückkehr zugelaſ⸗ ſenen Perſonen ſofort nach ihrer Ankunft auf der Ortskom⸗ mandantur zu melden, wo ihnen nähere Weiſungen über den Zutritt in die örtlichen Gebietsteile erteilt werden. Wer ſich über dieſe Beſtimmungen leichtfertig hinweg⸗ letzt, l nicht nur das Leben, ſondern macht ſich außerdem ſtrafbar! Darum, Volksgenoſſen, haltet Diſziplin und befolgt die erlaſſenen Vorſchriften. Der Güterverkehr, den die Deutſche Veichsbahn im großdeutſchen Naum zu bewäl⸗ 85 tigen hat, iſt gewaltig angeſtiegen. ODierjahresplan, Küſtungsbetriebe, Jerſorgung der Bevölkerung und vor allen Dingen unſere Wehrmacht ſtellen größte An⸗ forderungen an den Güterwagenpark. Alles kommt daher darauf an, jeden vorhandenen Güterwagen bis zum letzten auszunutzen Auf jeden Mann kommt es an! 5 E Aut ein Mann zu wenig, nur ein Mann am falſchen Platz und ſchon ſtockt der glatte Ablauf der Arbeit. Aut eine mechaniſche Hilfe vergeſſen · und ſchon ſteht ein Güterwagen nutzlos herum, der an anderer Stelle dringend benötigt woltd. Im Einſat und im Einſparen von Menſchenkraft kommt es auf jeden einzelnen Mann an. Alles muß getan werden, um nutzloſen Stillſtand auszumerzen. Jeder Kräſteeinſatz zum Be und Entladen muß votcher genau geplant ſein. N 5 Der Angeſtellte des Verftachters kann durch geſchickte Ber⸗ teilung der zu verladenden Güter, durch rechtzeitige Wagenbe ſtellurig, durch pünktliche und genaue Ausfertigung der öracht briefe und ſonſtigen Begleitpapiere zur Beſchleunigung des Güterverkehrs beitragen. Ferner kann er Wagentaum ſparxen, wenn er jeden Wagen bis zur Höchſtgrenze auslaſtet im inner⸗ Hilf der Deutſchen Veichsbahn und Du hilfſt Dir ſelbſt! „ S* Beachten Sie dieſe Io wichtigen Kegeln E 5 für den Verfrachter! 1. Gaterwagen ſchnellſtens de- und 68. Durch zweckmäßige Cadegerãte und entladen. Lückgabe der Wagen mög⸗ Hlulfsmittel das Be: und Entladen er⸗ lichſt vor Ablauf der Ladefriſten; Aber ⸗ leichtern. ſchreitung der Cadeftiſt hat Ausfall 7, Auslaſtung der Wagen bis zum werwollen Tagernums zur Folge. Tadegewicht und nach Wöglichkeit ett 5 2. Wagen rechtzeitig und nur für den ber e deutſchen Verkehr bis zu 100 kg über die am Wagen ange⸗ Setege Ehe 5 8 0 Tragfähigkeit. Naumerſparnis durch schriebene Tragfähigkeit. Jetzt unterbleibt dieſe Zuslaſtung wee rn: ludbaus hel bm 11 1 9 5 5 noch oſt, well die Beſtellſchteiden und Cieferbedingungen ohne verbunden ſind. 1555 Hd f be Sir Küuckſicht auf die Auslaſtung der Wagen die Lieferung beſtimm⸗ 1 ter Mengen vorſehen, z. B. von 15 000 kg, obwohl der Magen 55 ne An. u. Abfuhr der Güter. 8, Nicht mehr Güter zu gleicher Zeit 18 500 kg faſſen könnte. Daher Beſtellſchrelben und Clefetbe⸗ ee ,, dingungen den erhöhten Gewichtsmengen anpaſſen, die zur 5 5 denn f Auslastung der Wagen notwendig ſind. Die Packer, die den 4. ir Sdterwagen gist es fed keine der Herſendanzelce de Abenden obe Wagenraum durch geſchicktes Stapeln der Gütet ausnutzen, eh e. bel der Voraviſtetung durch die Güter die Fahrer, die durch pünktliche Zu⸗ und Abfuhr der Güter die N 8 55 dle pfücht abfernoung vorbereiten. duhrwerke und 5 Be- und Entladezeiten abkürzen: ſie alle ſind der Deutſchen zut Entladung an Bolkagen. Cadeperſonal ſchon im voraus für dle— Reichsbahn willkommene Helfer bei hren Bemühungen, mit Bens. den vorhandenen Güterwagen alle Anſprüche des Güterver⸗ 0 5. Güterwagen beim Be. und Ent⸗ 5 kehrs zu erfüllen. 1 laden nichtbeſchädigen. Cademaße inne-. 10. Frachtorlefe und ſonſtige Begleit 5 5 halten. Güter ordnungsmäßig und be⸗ papiete ſorgfältig ausfüllen zur Ber⸗ . triebsſicher verladen. meldung von Irrläufen. 5 Bute ausſchnelben, aufheben und iimmmer woleber leſen! 5 8 2— 3 2 — 3 Die Schwalben ziehen fort Die Vogelwelt zieht in ferne Länder. Viele Zugvögel haben ſchon ihre Niſtſtätten verlaſſen, jetzt nehmen auch die Schwalben Abſchied. Ihr Scheiden geht nicht unbemerkt von uns vor ſich; denn wir haben ſie lieb gewonnen, die treuen Sommervögelein. Sie verlaſſen uns, weil die zarten Inſek⸗ zen, von denen ſie ſich nähren, ihre, Flugzeit beendet haben. Darum ziehen ſie von hier nach ſüdlicheren Regionen. Im nächſten Frühjahr aber ſuchen ſie uns wieder auf. Sie fin⸗ den wieder heim zum alten Neſte, da ihr Ortsſinn ſtark ent⸗ wickelt iſt. Früher glaubte man nicht an die Herbſt⸗ und Frühjahrsreiſe der Schwalben. Man nahm an, daß ſie im Schlamm der Gewäſſer ſchlafend den Winter verbrachten. Sogar Gelehrte ſprachen ſich für dieſe Annahme aus. Nun mag es ja vorkommen, daß hin und wieder tote Schwalben im Schlamm gefunden werden, weil flugunfähige Geſchöpfe hier zurückbleiben müſſen und an den Gewäſſern nach Nah⸗ rung ſuchen, bis ſie von der Kälte erſtarren und in den Sumpf ſinken. Hier und dort will man erſtarrte Schwal⸗ ben in Uferlöchern oder in Viehſtällen im Winter gefunden haben, die wieder auffliegen, wenn ſie erwärmt wurden. Die Schwalben niſten in Afrika nicht, nur bei uns. Afrika iſt nur ihr Winterquartier, das ſie unter großen Gefahren erreichen. Bei uns werden die Schwalben geſchont und ge⸗ hegt. Man liebt ſie als Herrgottsvögelein und hält ſie für glückbringend. Auch als Wetterpropheten werden ſie ange⸗ ſehen. Fliegen ſie hoch, ſo ſoll gutes Wetter bevorſtehen. ſchlechtes, wenn ſie niedrig fliegen. Wir ſehen die Schwal⸗ ben nur ungern ſcheiden und freuen uns ſchon auf ihre Wiederkehr. Radler bewußtlos aufgefunden. Beim Verſchiebebahnhof Mannheim⸗Waldhof wurde in den frühen Morgenſtunden ein 70jähriger Mann aufgefunden, der vermutlich mit ſeinem Fahrrad gegen einen Baum gefahren war und ſich eine Kopf⸗ verletzung zugezogen hatte. Er fand Aufnahme im Kran⸗ kenhaus. Vier Jahre Zuchthaus für Kametadendiebſtähle. Der 28jährige Franz Haas aus Mannheim wurde vom Sonder⸗ gericht zu vier Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrver⸗ luſt verurteilt. Der berefts mit zwei Jahren Zuchthaus vorbeſtrafte Haas hat ſeine Arbeitskameraden im Betrieb in gemeinſter Weiſe beſtohlen, oft unter Ausnutzung der Dun⸗ kelheit und nach Schichtende. 0 — Lehrlingseinſtellung Oſtern 1941. Betriebe, Verwal⸗ tungen uſw., die Oſtern 1941 Lehrlinge, Anlernlinge, Prak⸗ fikanten und Volontäre einzuſtellem beabſichtigen, müſſen den Antrag auf Zustimmung zur Einſtellung unter Angabe der Zahl der angeforderten Nachwuchskräfte bis zum 1. Oktober 1940 bei ihrem zuständigen Arbeitsamt einreichen; für die Oſtmark und das Sudetenland werden von den Landesarbeits⸗ ämtern beſondere Termine bekanntgegeben. Eine Durchſchtift des Antrages iſt von den Betrieben, die der Organiſation der gewerblichen Wirtſchaft angehören, der zuſtändigen Induſtrie⸗ und Handelskammer bezw. bei handwerklichen Betrieben der zuſtändigen Innung einzuſenden. „Achtung, Kartoffelkäfer!“ Ein Merkblatt des Abwehrdienſtes. In Zuſammenarbeit zwiſchen dem Kartoffelkäſerabwehr⸗ dienſt des Reichsnährſtandes und der Reichsarbeitsgemein⸗ ſchaft Schadenverhütung wird jetzt in den Befalls⸗ und Be⸗ obachtungsgebieten das Merkblatt„Achtung, Kartoffelkä⸗ fer!“ an alle Haushaltungen verteilt. Aus dem Merkblatt iſt zu entnehmen, daß dank der Wachſamkeit und dem In⸗ tereſſe der Bevölkerung allein im Jahre 1938 rund 14 000 und im Jahre 1939 rund 12000 Befallsſtellen auf⸗ gefunden worden ſind und hierdurch unermeßlicher Scha⸗ den verhütet werden konnte. Ein Kartoffelköferweihchen kann in einem Jahr zahlloſe Eier ablegen und es mit ſeinen Kindern und Enkeln auf 30 Millionen Nachkommen hrin⸗ gen. Dieſe 30 Millionen benötigen zur Ernährung eine Kar⸗ koffelfläche von ungefähr 2.5 Hektar. Da die Kartoffel eines unſerer wichtigſten und notwendigſten Nahrungsmittel iſt, iſt es Pflicht ſedes einzelnen, mitzuhelfen, den weiteren Vormarſch dieſes⸗Schädlings aufzuhalten.. Es wird daher nochmals darauf aufmerkſam gemacht. dieſes Merkblatt zu beachten und jeden verdächtigen Fund der Ortspolizei zu melden. Schreibweiſe bei Straßennamen. Durch Erlaß des Reichsinnenminiſters ſind für die Schreibweiſe von Straßen⸗ namen folgende Grundſätze aufgeſtellt worden. Fird⸗ „Straße“ uſw. mit einem einzelnen Perſonen⸗ oder Sach⸗ namen verbunden, ſo werden beide Wörter zuſammenge⸗ ſchrieben, zum Beiſpiel Hindenburgſtraße, Oderbrücke. Bahn⸗ hofsſtraße. Iſt der Straßenname als Eigenſchaftswort von einem Orts⸗, Ländernamen und dergleichen abgeleitet, ſo iſt ſtets getrennt ohne Bindeſtrich zu ſchreiben, zum Beiſpiel Berliner Straße. Iſt das Beſtimmungswort dagegen un⸗ verändert geblieben, ſo darf der Straßenname nicht getrennt werden. Elſaßſtraße, Anhaltſtraße, dagegen Elſäſſer Straße, Anhalter Straße. Steht vor Straße“ ein Eigenſchaftswort, ſo iſt dieſes groß und für ſich zu ſchreiben, zum Beiſpiel Breite Straße. Die Glieder einer Straßenhezeichnung wer⸗ den durch Bindeſtrich verbunden, wenn Straße uſw. mit zwei oder mehreren Eigennamen verbunden wird wie Adolf⸗Hitler⸗Straße, Hermann⸗Göring⸗Straße. — Förderung der Angora ⸗Kaninchenzucht. Die Zucht des Angora⸗Kaninchens wird nach Kräften gefördert. Das Angorakaninchen liefert Wolle, deren Verwertung heute un⸗ erläßlich iſt. Die Preiſe für Angorakaninwolle ſind neuer⸗ dings erhöht worden. So zahlt die Reichswollverwertung für Angorakaninwolle der erſten Klaſſe 40 Mark, der zwei⸗ ten Klaſſe 30 Mark und der dritten Klaſſe 20 Mark je Ki⸗ logramm, frei Sammelſtelle der Reichswolleverwertung. Für Filz ſtellt ſich der Ankaufspreis je nach der Güte zwiſchen 7 und 15 Mark je Kilogramm. 7 7 7 17 4 Einige Winke für die Verfrachter. Jeder Verfrachter weiß, mit welchen Schwierigkeiten die Deutſche Reichsbahn zu kämpfen hat, um mit den vor⸗ handenen knappen Wagenbeſtänden möglichſt alle dringen⸗ den Verkehrsbedürfniſſe zu befriedigen. Wer vergeblich auf die Wagenſtellung für eilig zu verladene Güter war⸗ tet, wird am deutlichſten empfinden, wie richtig es iſt, daß jeder einzelne ſich bemüht, die Güterwagen in ihrem Um⸗ lauf zu beſchleunigen und auf das beſte auszunntzen. Sehr viel Wagenraum kann geſpart werden, wenn der Güterver⸗ ſand ſo ſorgfältig geplant und vorbereitet wird, daß ſo⸗ gleich nach der Bereitſtellung des leeren Wagens mit dem Beladen begonnen werden kann. Um eine gute Ausnutzung des Wagens zu erzielen, muß der Verſender wiſſen, welche Abmeſſungen der Wagen hat. Hiernach kann er ſchon im voraus die zweckmäßige Unterbringung der Güter im Wr⸗ gen vorſehen. Dies iſt beſonders wichtig bei umfangreichen und ſperrigen Gütern. Durch einfache Einbauten aus Latten und Brettern wird unter Erſparnis von Verpackung in vielen Fällen eine beſſere räumliche Ausnützung des Wagen⸗ raums erreicht. Es empfiehlt ſich daher, jede Beladung vorher ſo ſorgfältig vorzubereiten, daß die Güter auf das zweckmäßigſte im Wagen untergebracht werden können, und daß Fuhrwerk, Ladeperſonal und alle für ſchnelle Beladung erforderlichen Hilfsmittel rechtzeitig für die Verladung be⸗ reitſtͤhen. * Handwerker im Heer Von Uffz. Heinz Knöß. Seit vier Uhr morgens ſind wir auf dem Marſch. Stock⸗ finſter war es noch, als wir die Pferde ſattelten und die Ge⸗ ſchirre auflegten. Jetzt geht es auf 1 Uhr. Senkrecht ſteht die Sonne über uns und ſendet unbarmherzig ihre ſengenden Skrahlen herab. 40, km ſind wir heute wieder auf Frankreichs Straßen geritten. Die Mittagspauſe kann nicht mehr ferne ſein. Richtig, da biegen auch ſchon die Einzelreiter des Bat⸗ terietrupps in einen Feldweg ein, der nach etwa 200 Metern in eine Waldſchneiſe mündet. Wir folgen der Schneiſe ein gutes Stück, um ſchließlich über Wurzeln und Baumſtrünken g hinweg, eine zur Linken liegende Schonung zu überqueren. So gelangen wir zu einer Parallelſchneiſe, auf der wir wie⸗ der his zum Waldrand vorziehen ſollen, um, nach Beendi⸗ gung der Mittagsraſt, ſofort marſchbereit zu ſein. Doch die Schneiſe liegt tief eingeſchnitten zwiſchen zwei Böſchungen. Das erſte Geſchütz kommt gut hinein, beim zweiten jedoch gibt es einen verhängnisvollen Knacks und ſchon iſt das Uun⸗ glück da. Die Deichſel iſt abgebrochen. Raſch wird der Stell. macher mit ſeinem Werkzeug ans zweite Geſchütz befohlen. Er ſtößt zuerſt einen kräftigen Fluch aus, murmelt etwas von duſſeligem Fahrervolk— ſeine Mittagspauſe iſt natür⸗ lich jetzt hin— dann aber macht er ſich an die Arbeit. Raſch iſt eine Kiefer umgeſchlagen und von Aſtwerk befreit. Danach wird das Ende vierkantig behauen, ein Bolzenloch gebohrt und alles im Lager gut verpaßt. Nun geht es daran, die Be⸗ ſchläge von der alten Deichſel zu löſen, um ſie an der neuen anzubringen. Nach einer guten Stunde betrachtet er ſein Werk. Zwar iſt die neue Deichſel etwas roh und buckelig, doch wird ſie ihren Zweck erfüllen. Heilfroh, daß der Schaden ge⸗ rade während der Mittagsraſt ausgebeſſert werden konnte, meldet der Geſchützführer die Marſchbereitſchaft ſeines Ge⸗ ſchützes. Kurze Zeit danach ſetzen wir unſeren Marſch fort. Noch unentbehrlicher als unſer Stellmacher aber ſind un⸗ ſere Schmiede, denn was für den e ein gutes Schuhwerk, das iſt für die beſpannke Truppe ein guter Be⸗ phiag,„Der Fahnenſchmied und ſeine vier Gehilfen werden von keinem in der Batterie beneidet. In jeder Marſchpauſe, ja ſelbſt in den kurzen Tränkpauſen ertönt der Ruf: Schmied nach vorn. Dann wetzen ſie los mit ihren Beſchlagtaſchen; da gibt es ein loſes Eiſen zu heften und dort iſt eine Streich⸗ wunde zu verbinden. Unſere Schmiede ſind ja nicht nur dazu da, um den Beſchlag ſtändig in Ordnung zu halten, ſondern ſie ſind auch die Gehilfen des Veterinärs und damit gewiſ⸗ ſermaßen das Sanitätsperſonal für unſere treuen vierbeini⸗ gen Kameraden. Für die Schmiede gibt es in den endlos lan⸗ gen Marſchtagen keine Ruhepauſe, ja— ſie finden nicht ein⸗ mal Ruhe, wenn das Marſchziel erreicht iſt. Sofort nach der Ankunft wird die Feldſchmiede in Betrieb geſetzt, denn jetzt müſſen die durchgelaufenen und ſchadhaften Eiſen erneuert werden. Bis ſpät in die Nacht hinein erklingt der Ambo unter den kräftigen Hammerſchlägen. Nur kurz iſt der Schla der Wackeren, da meiſt nach 2 oder 3 Stunden bereits der Weckruf ertönt. 5 g Auch unſer Sattler iſt nie ohne Beſchäftigung, weil es immer wieder ſchadhaftes Lederzeug auszubeſſern gibt. In⸗ mitten eines Berges von Zaumzeugen, Halftern und Ge⸗ ſchirrteilen ſitzt er auf ſeiner Werkzeugkiſte. Dicht daneben haben Schneider und Schuhmacher ihre Werkſtatt aufgeſchla⸗ gen. Die großen Märſche und die Tage des Einſatzes ſind an Kleidung und Schuhwerkzeug nicht ſpurlos vorübergegan⸗ gen. Doch wenn es auch viel Arbeit gibt, unſer Kleeblatt iſt ſtets guten Mutes. Mal pfeifen ſie gemeinſam ein Lied, mal foppen ſie ſich gegenſeitig. Danach nehmen ſie gewöhnlich einen Verſöhnungsſchluck aus einer dickbauchigen Flaſche, die ein Franzmann bei einem eiligen Rückzug vergeſſen hatte mitzunehmen. Die Liſte der Handwerker im Heer ließe ſich wohl noch bedeutend erweitern. Denken wir nur an die Bauhandwerker unter den Pionieren oder an die Metallhandwerker bei den techniſchen und motoriſierten Truppen. Unſer Heer braucht, um ſtändig voll einſatzbereit zu ſein, eine große Anzahl tüch⸗ tiger Handwerker aus nahezu allen handwerklichen Beru⸗ 115 Dieſe Tatſache ſollen ſich die alten Handwerksmeiſter, ie vielfach ihren beſten Geſellen hinausziehen laſſen mußten, ſtets vor Augen halten. Und ſie dürfen ſtolz darauf ſein, daß die jungen Handwerker, denen ſie in ihrer“ Werkſtatt das Rüſtzeug gaben, heute mit den dort erworbenen Kentniſſen ihrem Volk und Führer in ganz beſonderem Maße zu die⸗ nen vermögen. — Reiſeverkehr mit den Oſtgebieten. Für den Reiſever⸗ kehr mit dem Regierungsbezirk Danzig iſt der Paſſierſchein⸗ zwang mit ſofortiger Wirkung aufgehoben worden, Das Gleiche gilt für Teile des Regierungsbezirk Kattowitz ab 1. »Seplember 1940. Nähere Auskünfte erteilen die zuſtändigen Kreispolizeibehörden(Paßbehörden).. Turnverein 98 e. B., Mannheim⸗Seckenheim Einladung.. Kommenden Samstag Abend, Beginn pünktlich 20.15 Ahr Kameradſchafts⸗Abend anläßlich der Anweſenheit und der Mitwirkung der beiden Olympia⸗ ſieger Volz und Frey.. Hierzu laden wir unſere Mitglieder mit Angehörigen freundl. ein. a n Oer Vereinsführer. Verſammlungs⸗Kalender Fußballvereinigung 1898. Morgen Donnerstag Abend Platztraining für alle Aktiven. Anſchließend Spielerverſammlung.. 2. mit Küche und eventl. Bad geſucht. 20 große Flaschen N 12.60, 50 grohe fleschen EH 25.—. frachi hin palast-Thbater und zurucè tragt det brunnen. Heilquelle Katlssprudel, Biskirchen A. Sockenheim. Täglohn- zu haben in der 8 1 Ickäarbote- Druckerei C Beitungs-dnSserat 3 immer Blesenleiden Das Wasser habe ich als Arznei be- trachtet, und auf diese Weise bin ich die Entzündung der Blase losgewor- i den. Mein Leiden habe ich jetzt 170. u. mich so durchgeschl. Ihr Wasser heilt. M. A. Fecker, Kfm., Jjöhlingen/ B., Behnhofsfr. 28. 2.8.38. —— für Bekannte Schnell verkauft, schnell vermietet ist alles, was die grole Oeffentlichkeit wissen soll.— Der einfachste, billigste und beste Wegweiser hierzu ist Jette! 2 — 8 3— Nur keine Duchmäuſer! Eltern als Kameraden ihrer Kinder. a Freier und ungezwungener iſt die Erziehung des Kin⸗ des von heute im Vergleich zu derjenigen vergangener Tage. Einſtmals beherrſchte der Gedanke des Reſpekts die Erziehung eines Kindes voll und ganz. Die Folge davon war allerdings, daß die Jugend keine Widerrede wagte, ſich kein Urteil am Schalten und Walten ihrer Erzieher anmaßte, geſchweige denn es zu ſagen wagte! Aber— und das war der Grundfehler dieſer veralteten Erziehung — dieſe Kinder waren ſozuſagen aus lauter Angſt vor den Eltern zuſammengeſetzt. Und wo die Angſt herrſcht, findet das Vertrauen keinen Platz. Zugegeben, daß unſere heutige Jugend leicht einmal über die Stränge ſchlägt und ver⸗ gißt, daß ſie mit Erwachſenen, Erfahrenen zu tun hat. Wer aber den goldenen Mittelweg in der Erziehung ſeines Kindes einzuſchlagen verſteht, dem wird es auch glücken, ſie frei und ungezwungen zu tüchtigen Menſchen zu er⸗ ziehen, ohne daß ſie reſpektswidrig werden! Wir Eltern verlangen keine übertriebene Höflichkeit, kein Duckmäuſer⸗ tum von unſeren Kindern. 8 Bereits mit den Kleinen können wir beginnen, ein kameradſchaftliches Verhältnis zu entwickeln. Dazu hilft uns das Zeitalter des Sports. Einſt gingen Eltern ge⸗ meſſenen Schritts durch das Kinderzimmer und ſahen ſich die Spiele ihrer Sprößlinge durch die Brille an. Heute aber planſcht Mutter mit den Kleinen in der Badewanne herum, und Vater balgt ſich mit ſeinen Jungen, veran⸗ ſtaltet Wettrennen und andere Spiele. Viel geſünder iſt dieſe Art der Erziehung, ganz abgeſehen davon, daß ſich auch die Eltern durch ein intenſives Mitgehen mit der Jugend elaſtiſch erhalten! Und das eben imponiert den Kindern, wenn die Eltern ſo„ſchneidig ſind, alles mit⸗ zumachen“! Auf dieſe Weiſe gewinnen ſie von ſelbſt⸗Ach⸗ tung und Reſpekt vor den Eltern. Fallen ſte aber doch mal aus der Rolle, unſere hoff⸗ nungsvollen Kinder, dann gibt es von den Eltern mitten im Spiel eine tüchtige Ermahnung. Und das genügt in den meiſten Fällen, denn nicht aus Reſpektloſigkeit heraus machten die Kinder den Fehler, ſondern lediglich im Eifer des Gefechts, im aufregenden Spiel oder Sport vergaßen ſie einen Augenblick, daß ſie nicht mit Gleichaltrigen um⸗ gingen. Iſt die Ermahnung erteilt, dann geht es luſtig weiter im Spiele, der Fehlſchritt iſt vergeſſen. Gute Kameraden ſind wir unſeren Kindern, wenn wir mit ihnen mittun, wenn wir ſie verſtehen, wenn wir hie und da ein kleines Geheimnis mit ihnen teilen. Und dann kommen ſie von ſelbſt zu uns mit ihren Schmerzen, Nöten und Dummheiten, wiſſend, daß wir verſtehen und ver⸗ zeihen können, und daß wir vor allen Dingen auch helfen werden, wo es nötig iſt, und wo wir in der Lage dazu ſind! Wenn man dagegen bedenkt, wie Kinder mit ihren Schmerzen aus Angſt und mangelndem Vertrauen häufig zu Fremden gingen, die gar kein Intereſſe an ihnen hat⸗ ten und bei den wenigſten Fällen helfend einſprangen dann ſehen wir erſt ein, wie notwendig es iſt, daß wi zu unſeren Kindern wie gute erfahrene Kameraden ſtehen. Denn nur auf dieſer Baſis kann manches Unheil, das Jugendliche ohne reife Führung in vergangenen Tagen anſtifteten, verhindert werden. H. v. Lütz o w. ee Sonnenaufgang Mondaufgang 1 e 6.41 9.42 20.06 20.54 Sonnenuntergang Monduntergang Gewinnauszug Auf jede gezogene 1 5 1 ad drei gleich hohe einer auf die Lof kummer in den drei Abte II und III Auguſt 1940 19. Ziehungstag In der Nachmitt 3 Gewinne zu 10000 RM. 2265⸗ 2 Gewinne zu 3000 124387 140913 157205 3 Sewinne zu 4000 RM. 357826 2 Gerne n 3009 Ln. ge d zu 2 RM. 3 89031 9454] 9949 133397 158198 171695 212778 254714 304194 320965 349488 286% 102 Gewinne zu 1000 N. 9/70 9158 19407 46784 94298 120527 121560 138110 4229 184% 174785 188692 2102% 22740 23125 23334 236115 27/299 26750%, eee es 5s 302862 325011 343613 348105 de 100 N 2885 2645 Gewinne zu RM. 25393 26465 34591 36209 43975 45836 46338 47478 59251 70008 73634 74760 74891 83366 84505 84986 dee 083“ 110265 112787 117275 13%07 139408 142549 142957 143482 148354 61045 180123 181414 181742 183908 188674 199456 199715 207575 221756 224385 203% 280548 232571 30 jehung wurden ge W 1167 125170 388971 101489 108362 245689 270920 275505 277180 286631 291795 7 171 310869 314927 325047 333456 340393 342810 847676 34941 3 7 385822 391657 397273 397768 537 Gewinne zu 300 RM. 2271 4442 11413 117 128 288 48 1477 oa, 16327 19421 21566 2307 24845 28387 38569 39522 42239 88 940 50217 55907 58894 59810 60511 60857 61255 66199 66254 66784 68839 75 8 85232 88773 97% 858704 100955 101892 102551 103090 108095 10/0 107707 113725 113536 11440 116058 118409 120526 127394 132205 133276 3203 20 90 334026 33474 340489 354096 256634 362710 372206 372762 37 373292 3/5327 3797/83 378183 399309* Außerdem wurden 6585 Gewinne zu je 150 RM gezogen. Im Gewinnrade verblieben: 3 Prämien zu je 500 000 RM, 3 Gewinne zu je 50 000 RM, 6 zu je 40 000, 6 zu je 30 000, 15 zu je 20 000, 36 zu je 10 009, 90 zu je 5000, 114 zu je 4000, 195 zu je 3000, 402 zu je 2000, 1059 zu je 1000, 2631 zu je 500, 5268 zu je 300 und 65 175 Gewinne zu je 150 RM. 20. Ziehungstag 31. Auguſt. 1940 In der Vormittagsziehung wurden gezogen 3 Gewinne zu 30000 RM. 9 Gewinne zu 10000 NM. 12 Gewinne zu 5000 RM. 6 Gewinne zu 4000 RM. 9 Gewinne zu 3000 RM. 39 Gewinne zu 2000 NM. 192688 787276 301021 32146 345242 378288 5 135 Gewinne zu 1000 RM. 7404 8684 9723 34127 35887 42 40577 48127 59451 83785 84719 8627/5 89231 115453 134048 135256 14/75 152603 155934 167273 191821 193659 221080 230602 233343 238070 238162 24020 25477 2438 251348 256654 278912 325595 3327/02 33/239 341637 353/92 354084 356052 366358 368817 376374 379403 399289 258 Gewinne zu 500 RM. 6428 6889 7432 9056 10141 12552 15078 17745 36240 4234 48/65 54288 57/914 58783 60844 620% 347% 786% 76295 88431 86403 96854 102192 103626 115328 118523 18323 123586 126960 12757 13357 135410 145338 154821 158840 67160 170157 180887 1927/5 192518 199983 211013 211210 212595 224105 224887 226847 232799 238931 240793 22563 245294 246819 247773 248314 248/91 248958 2572289 252750 554558 257343 204% 285701 2707 279601 292700 307804 30567 31195 32781 314% 316399 815342 320962 325337 325424 335296 359756 355539 368140 372096 38024 388/24 388783 390310 394208 570 Gewinne zu 300 RM. 3712 7701 8015 8399 1037/0 12940 18555 144⁴ 15509 18175 19324 1997/7 232356 25018 2087 3092 3242 38890 44% 44e 48584 45591 33527 5434 550 57891 5887/1 82550 85352 75528 82800 82834 82807 84489 38629 87/033 87352 89722 50806 57433 51448 9829 98842 98382 1085105 108699 109553 J11618 112484 18687 120100 121703 127216 158250 13371 357-22 135590 12595 156387 18188 187357 188480 202345 204052 254813 259550 285150 285203 288024 28807 211208 315057 331197 332968 8339 356248 359950 30 372887 373655 385519 389612 270557 370 389369 396268 1734³² 40716 106179 22900 49262 133207 279984 355169 7295 1 30908 242533 250185 31588 34058 74183 96810 130051 155261 1667 377925 2⁰ 377246 377 1962 390249 391790 39184 5 204862 395678 399135 Außerdem wurden 6459 Cewinne zu je 150 RM gezogen. eee