W Dezngspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., en Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte . 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Heruſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Berkindblatt für den Stabttell Mhm.⸗Sechen heim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— 7* „Reichsminiſter Dr. Goebbels dann die Bedeutun 40. Jahrgang Kriegswi Vom Führer ſelbſt eröffnet Dr. Goebbels gibt den Rechenſchaſts bericht Beiſpielloſe ſoziale Leiſtungen Du Berlin, 4. Sepk. In einer gewaltigen Großkund⸗ gebung wurde am Mittwoch im Berliner Sportpalaſt das achte Winterhilfswerk des deutſchen Volkes, das zweite Kriegswinterhilfswerk 1940/41, durch den Führer eröffnet, der in einer großen und mitreißenden Rede das deutſche Volk zu erneutem Einſatz für das gewaltigſte Sozialwerk aller Zeiten aufrief. Vorher halte Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels den Rechenſchaftsbericht über das erſte Kriegswinker⸗ hilſswerk des deukſchen Volkes erſtattet, deſſen wahrhaft gi⸗ ganziſche Ziffern eindringlicher, als es Worke vermögen, den Teilnehmern und aller Welt die unerſchütterliche und innige Verbundenheit zwiſchen Front und Heimak bekunden. Die⸗ ſes Ergebnis, das nur in dem zu einer verſchworenen Ge⸗ meinſchaft zuſammengeſchloſſenen deutſchen Volke möglich iſt, iſt ein herrlicher und ſtrahlender Sieg Großdeutſchlands. In dieſem Ergebnis liegi das ſtolze Empfinden erſchloſſen: Der Opferſinn der deulſchen Heimat hat ſich der Heldentaten ſeiner Söhne an der Front würdig erwieſen. Die eindringliche Sprache der Zahlen und die markan⸗ ten Formulierungen, mit denen Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels das ſelbſt für deutſche Begriffe überraſchend gewaltige Ergebnis darlegte, fanden eine ebenſo begeiſterte Zuſtim⸗ mung wie das Gelöbnis, auch für das kommende WHW ſalle Kräfte einzuſetzen, mit dem der Miniſter ſeinen Rechen⸗ ſchaftsbericht ſchloß.. Der Sportpalaſt bietet das gewohnte und immer wie⸗ der mitreißende Bild. Lange vor Beginn der Großkundge⸗ bung ſind Parkett und Ränge überfüllt. Mit Heilrufen wer⸗ den die führenden Männer aus Staat, Partei und Wehr⸗ nacht empfangen. Kurz vor Beginn geleitet der Beauftragte für das WH W, Hauptamtsleiter Hilgenfeldt, den Gauleiter von Ber⸗ lin, Reichsminiſter Dre Goebbels, in den Sportpalaſt, der an dieſer Stätte wieder mit einem toſenden Beifalls⸗ ſturm empfangen wird. Auch Generalfeldmarſchall Keitel wird mit begeiſtertem Jubel begrüßt, Der ſtellvertretende Gauleiter Görlitzer eröffnet dann die Kundgebung. Seine Ankündigung, daß der Führer erſcheinen wird, löſt einen minutenlangen Jubelſturm aus. Reichsminiſter Dr. Goebbels betritt dann zur Erſtattung des Rechen⸗ ſchaftsberichtes die Rednerkanzel. Der Bericht Dr. Goebbels' Reichsminiſter Dr. Goebbels ſprach zu Beginn ſeiner Rede von der großen und feſten Gemeinſchaft, die Front und Heimat bei der gegenwärtigen gigantiſchen Aus⸗ einanderſetzung bilden. Heimat und Front wetteiferten in dem edlen Beſtreben, die Schwierigkeiten und Sorgen dieſes Krieges gerecht zu teilen und jedem das aufzuerlegen, was er tragen könne, aber auch tragen müſſe. Wir alle wüßten, daß der Krieg erhöhte Opfer von uns fordere. Das bered⸗ teſte Zeugnis dieſer opferfreudigen Geſinnung der deut⸗ ſchen Heimat, mit der ſie der Front habe den Beweis er⸗ bringen wollen, wie treu ſie zu ihr ſtehe, ſei das vergangene erſte Kriegs⸗WHW k des deutſchen Volkes und das Hilfs⸗ werk für das Deutſche Rote Kreuz geweſen. Als im September vorigen Jahres beſchloſſen worden ſei, das Winterhilfswerk auch im Kriege durchzufüh⸗ ren, habe es Kritiker gegeben, die das für unpopulär und unpſychologiſch hielten. Gebe man aber einem Volke, das Großes wolle und leuchtende Ziele vor ſich ſehe, einen Sinn ſeines nationalen Opfers, dann beſchäme es ſeine Führung immer wieder aufs neue durch ſeinen Opfermut und durch ſeine Hingabefreudigkeit, und es ſei dann von einer Gebefreudigkeit ohnegleichen. „Wenn man in Betracht zieht, daß die beiden großen ſozialen Hilfswerke des vergangenen Kriegsjahres, das Kriegswinlerhilfswerk und das Kriegshilfswerk für das Deutſche Rote Kreuz, auf abſolute Freiwilligkeit aufgebaut ſind, dann kann man in ihnen ſoziale Volksabſtimmungen erblicken, die alle durch Wahllügen zuſtande gebrachten par⸗ lamentariſchen Wahlen in den weſtlichen Demokratien in ihrem Werk und in ihrer Wirkungskraft weit in den Schak⸗ ken ſtellen.“ Das Geſamtaufkommen des erſten Kriegs⸗WH W, habe nicht, wie in der vorläufigen Rechenſchaftslegung vom 17. April erklärt, nur 602, ſondern in der Schlußabrech⸗ nung 681 Mill. Mark betragen— gegen 566 Mill. im vor⸗ angegangenen Jahre. Es ſei alſo eine. Steigerung von 115 Millionen feſtzuſtellen. Dementſprechend hätten ſich auch die Leiſtungen auf 642 Mill. Mark erhöht. Beſonders hob Dr. Goebbels hervor, daß gerade ein⸗ zelne Gaue die erſt im Zeichen des Nationalſoztalis⸗ mus neu zum Reich hinzugetreten ſeien, ſich in ihrer Gebe⸗ freudigkeit ſelbſt übertroffen hätten Der Gau Salz⸗ burg, alſo einer der Gaue, von denen die Engländer der Welt weißmachen wollten, ſie ſehnten ſich nach der ſogenann⸗ ten öſterreichiſchen Unabhängigkeit zurück, ſtehe dabei mit weitem Abſtand an der Spitze aller deutſchen Gaue, und dichtauf folgten andere ehemals öſterreichiſche Gaue und der Gau Sudetenland. 85 25 Millionen an jedem Wochenende. An einzelnen Beiſpielen und Vergleichen erläuterte der Summen, deren Größe anders gar nicht richtig abgeschätzt lerhilfswerk 1040/41 Donnerstag, den 5. September 1940 Nr. 209 werden könne. Wenn man das Geſamtergebnis der großen Kriegshilfswerke zuſammenrechne, ſo zeige ſich, daß das deutſche Volk an jedem Wochenende frei⸗ willig für ſoziale Zwecke rund 25 Millionen Mark ausgebe— genau ſo viel, wie nach engliſchen Angaben das tägliche Defizit ausmache, das England in ſeinem Kriegs⸗ haushalt aufzuweiſen habe, und weiter die gleiche Summe, die in England ganze neun plutokratiſche Lords den Be⸗ wohnern der berüchtigten Slums für ihre Elendsquartiere an Jahresmiete abpreßten. In England ſeien in den letzten Wochen zwei Millionen Mark ausgegeben worden, um die Kinder der Plutokraten, ihre koſtbaren Renn⸗ pferde und Hunde nach Kanada in Sicherheit zu bringen; in Deutſchland habe die Nationalſozialiſtiſche Volkswohl⸗ fahrt 15 Millionen für die Einrichtung von Kriegskinder⸗ gärten und zur Betreuung von Kindern aller Kreiſe be⸗ reitgeſtellt. 8 Wenn man rechnen wollte, ſo führte Dr. Goebbels wei⸗ ter aus, daß die ehrenamtlichen NS V⸗ und W HW⸗ Helfer. ſtatt ehrenamtlicher Tätigkeit für ihre Mitarbeit von täglich drei Stunden auch nur eine Reichsmark Ent⸗ ſchädigung erhielten, ſo wären das 365 Mill. Mark im Jahr, d. h. gerade ſo viel, wie das Geſamtaufkommen des erſten nationalſozialiſtiſchen Winterhilfswerkes betragen habe. Seit 1933, alſo in den letzten ſieben Jahren, würden auf dieſe Weiſe allein 2½ Milliarden auf Pflichtarbeiterentſchädigung entfallen ſein. Das ſei ſozuſagen die zuſätzliche Spende für das WH W, die die Millionenſchar ſeiner Hel⸗ fer, abgeſehen von ihren eigenen Geldopfern, noch zuſteuere. überzeugt, daß ſie auch im kommenden bverſenkt, darunker 9 Aufruf des Führers Zum 2. Kriegswinterhilfswerk des deutſchen Volkes 1940/41. Zum achten Male rufe ich das deutſch freiwilligen Opfer für das Winterhilfswerk auf. um Dieſe große ſoziale Einrichtung iſt ein Ausdruck der zur Tat gewordenen Gemeinſchaft des deutſchen Volkes. Jeder Volksgenoſſe in der Heimat fei ſich dabei bewußt, wie klein ſein Beitrag iſt gegenüber den Opfern, die unſere Soldaten an der Front gebracht haben und bis zur end⸗ gültigen Sicherſtellung der Freiheit und Zukunft unſe⸗ res Volles noch bringen müſſen. Die Heimat hat im vergangenen Kriegsjahre durch ihre Haltung und ihren Opferſinn bewieſen, daß ſie dieſes großen Einſatzes ihrer Söhne würdig iſt. Ich bin Kriegswinter⸗ hilfswerk 1940/41 ihre Pflicht tun wird, um in unſe⸗ rem Volke das Bewußtſein der unlösbaren ſozialen Ge⸗ meinſchaft noch weiter zu ſtärken. Berlin, den 4. September 1940. Adolf Hitler. Dr. Goebbels verkündete dann, daß das Spendenauf⸗ kommen bei fünf Hausſammlungen und zwei Straßen⸗ ſammlungen des Kriegs⸗WHW für das Deutſche Rote Kreuz insgeſamt 221,5 Millionen Mark betragen habe. Das deutſche Volk habe ſeine Führung auch hier wieder einmal tief beſchämt, denn bei der Gründung dieſes Kriegshilfs⸗ werkes habe man mit einem Ergebnis von etwa 60 Mil⸗ lionen Mark gerechnet. Die freiwilligen ſozialen Geſamkleiſtungen des Jah⸗ res 1939.40 betrugen alſo 681 Millionen für das Kriegs⸗ winterhilfswerk, 221,5 Millionen für das Hilfswerk für das Deutſche Rote Kreuz, 124 Millionen Mitgliedsbeiträge für die NS, ſo daß das deutſche Volk als freiwillige ſoziale Geſamkleiſtung im erſten Kriegsſahr 1 026,5 Millionen auf⸗ gebracht habe. Was dieſe Zahl bedeute, werde einem klar, wenn man ſich vergegenwärtige, daß das reiche Deutſchland von 1914 in vier Weltkriegsjahren an Geldſpenden für das Rote Kreuz nur insgeſamt eine halbe Milliarde aufgebracht habe. Dr. Goebbels gab dann eine Antwort auf die Frage, was denn mit dieſen Rieſenſummen geſchehe, da Deutſchland doch gar keine Arbeitsloſen mehr habe, die der Betreuung durch das Winterhilfswerk bedürftig wären. Von Anfang an habe man große ſoziale Einrichtungen geplant, um nicht nur die be⸗ ſtehende akute Not zu beſeitigen, ſondern um vor allem kommende Not rechtzeitig zu verhindern. 0 i So ſeien aus den Mitteln des WH W. für das Hilfs⸗ werk„Mutter und Kind“ im Jahre 1935⸗36 ſieben Millionen, im Jahre 1939⸗40 343 Millionen, insgeſamt von 1935 bis 1940 aber 660 Millionen Mark zur Verfügung geſtellt worden, die großzügige Einrichtungen von Hilfsſtellen für Mutter und Kind, von Kindergärten und Kindertages⸗ ſtätten ermöglicht hätten. Die Säuglingsſterblichkeit, die im alten Reſchsgebiet noch im Jahre 1933 7/½ Prozent betragen habe, ſei inzwiſchen auf 6 Prozent im Jahre 1939 herabgedrückt worden— das bedeute, daß von 1934 bis 1939 durch freiwillige Spenden des deutſchen Volkes rund 235000 Säuolinge in Deutſchland dem Leben 5 erhalten geblieben 5 ſeien. Weiter hätten von 1933 bis 1939 in NSV.⸗Heimen rund 400 000 Mütter mit rund 29000 Säuglingen Mütter⸗ erholu 7 Ende 1939 ſeien über 25 000 beſoldete gefund und faſt 3000 ehrenamtliche weibliche Fachkräfte im Hilfs⸗ werk„Mutter und Kind“ tätig geweſen, darunter rund 1600 Volkspflegerinnen, rund 500 Jugendleiterinnen und rund 7600 Kindergärtnerinnen. Von 1933 bis 1939 ſeien allein über 2 Millionen Kinder durch die NSV. zur Erholung aufs Land verſchickt worden, und von 1934 bis 1939 ſeien über 800 000 kurbedürftige Kinder in RSV. Heime ge⸗ kommen.. Dieſen Zahlen des Aufbaues ſtellte Dr. Goebbels den engliſchen„Soz jalismus“ entgegen, der ſich in er⸗ ſchütternden Zuſtänden, in Not, Elend, Hunger und Krankheit dokumentiere.„Unſer Volk will Opfer bringen“, ſo fuhr Dr. Goebbels fort,„es will Anteil nehmen an dieſer ge⸗ ſchichtlichen Zeit. Es will nicht abſeits ſtehen, wenn die gro⸗ ßen Schickſalsfragen der Nation entſchieden werden. Und nun naht wieder ein Winter, wieder wird er erhöhte Anfor⸗ derungen an uns ſtellen, und ſie ſollen und müſſen auch alle erfüllt werden. Verſenkungen und Luftangriffe Unſere Jäger wieder erfolgreich.— Auslegen von Luft. minen forkgeſetzt.— Der Feind verlor 62 Flugzeuge. Berlin, 4. Sept. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: „Ein Anterſeeboot unter Führung von Oberleuknant zur See Endraß hat auf einer Unternehmung insgeſamt ſechs bewaffnete feindliche Handelsſchiffe mit 51 507 BRT. den bereits gemeldeten Hilfskreuzer „Dunvegan Caſtle“. 1 Am 3. 9. griffen unſere Fliegerverbände von neuem Flugplätze in Südengland an und belegten Hallen und Werftanlagen wirkſam mit Bomben, die zu mehreren Brän⸗ den führten. Bei den Vorſtößen gegen die briliſchen Inſeln enkwickelten ſich wiederum Luftkämpfe, die für unſere Ja- ger, ſehr erfolgreich verliefen. Kampffliegerverbände warfen in der Nacht Bomben auf britiſche hafen ⸗ und Rüſtungs⸗ anlagen ſowie auf Flugplätze. In Liverpool, Avonmouth, Briſtol, Portland, Poole, Rocheſter und Middlesborough entſtanden ausgedehnte Brände. i 5 Das Auslegen von Luftminen vor den britiſchen Häfen nahm ſeinen Forkgang. f Britiſche Flugzeuge flogen in der Nacht in das Reichsgebiet ein und verſuchten u. a. die Reichshaupkſtadt anzugreifen. Nur einzelnen Flugzeugen gelang es Groß Berlin zu überfliegen. Bomben wurden hierbei im Stadk⸗ gebiet nicht geworfen. In der Mark Brandenburg ſowie an einigen anderen Orken des Reiches fielen vereinzelt Bom ben, ohne nennenswerten Schaden anzurichten. Der Feind verlor geſtern 62 Flugzeuge, davon wurden 46 Flugzeuge in den Luftkämpfen des Tages und ein Flug⸗ eug während der Nacht durch Flakarkillerie abgeſchoſſen, rner 15 Flugzeuge am Boden vernichtet. 10 eigene Flug zeuge werden vermißt.“ 5 N 0 2 1 2— Wichtige Nüſtungswerke ſchwer beſchädigt Wie„Waſhington Times Herald“ aus guter Quelle er fährt, wurde die Briſtol⸗ Munitionsfabrik in e land durch deutſche Bomben ſchwer beschädigt. Dies 5 2 einen ernſten Ausfall für die engliſche Rüſtung, beſonders da die Rolls-⸗Royce-Flugzeugmotorenfabrik bereits ſchwer beſchädigt wurde. 5. Dampfer„Alida Gorthon“ iſt nach Slockholm, 4. Sept. Der ſchwediſche 2373 BRT große 5 einer Meldung des ſchwediſchen Konſuls in Dublin 200 Meilen vor der kriſchen Weſtküſte am 29. Auguſt torpediert worden. Das Schiff be⸗ ſand ſich auf dem Wege nach Neufundland. Von der 23⸗ köpfigen Beſatzung konnten 13 Mann in einem Hafen an der iriſchen Nordweſtküſte an Land gebracht werden, wäh⸗ rond die übrigen 10 vermißt werden. Siebenmal Luftalarm in 24 Stunden. Wie Reuter meldet, wurde am 3. September um 11 Uhr,„als das zweite Kriegsjahr begann“ der erſte Luft⸗ alarm in London gegeben, dem weitere folgten. Die Zeit⸗ angaben darüber gehen auseinander. Ueber die vergangene Nacht berichtet„Daily Mail“:„Kurz nach Eintritt der Dun⸗ kelheit gab es in London zwei weitere Alarme, ſowie einen dritten nach Mitternacht. Es war der ſiebente innerhalb von 24 Stunden.“ Zwar verſucht die Londoner Zeitung die Wir⸗ zung der„Vombenfalven? über verſchiedenen Teilen der Stadt herabzubetzen, muß aber ſchüchtern zugeben daß Fa⸗ briken und Oellager ſchwer getroffen wurden.„Daily Ex⸗ preß“ ſchreibt:„Seit drei Wochen läuft alles in die Luft⸗ ſchutzkeller. Millionen engliſcher Arbeiter ſaßen ſtill. Dieſes Im⸗Keller⸗Sitzen hat uns eine Menge lebenswichtiger Ar⸗ beit gekoſtet, die wir nie wieder einholen können.“ Heckenſchütze erſchoß 35jährige Frau. Die Leichtfertigkeit, mit der man ohne reguläre mili⸗ täriſche Ausbildung Ziviliſten in der engliſchen ſogenannten Heimwehr bewaffnet, hat bereits zu ſchwerſten Zwiſchen⸗ fällen geführt. Immer wieder melden die britiſchen Zeitun⸗ gen folgenſchwere Schießereien. So berichtet die„Daily Mail“ daß ein Mitglied der Heimwehr mit ſeinem Gewehr eine 33jährige Frau, die in einem Kraftwagen vorbeifuhr, erſchoſſen hat. Einen weiteren Inſaſſen des Autos verletzte der ſchießwütige Heimwehrmann. Der italieniſche Wehrmachtsbericht Ro m, 4. Sept. Der italieniſche Wehrmachksbericht halt folgenden Wortlaut: 5 * Die ſoziale Volksgemeinſchaft Wiederum ruft deshalb der Führer zum zweiken Kriegs- W auf. Wer wollte ſich dieſem Ruf verſagen? Was gilt in dieſer Zeit noch Geldbeſitz, wo wir um unſere nationale Exiſ f Verlören wir in dieſem Krieg unſere innte auch kein Geld mehr retten! Nicht im k das Glück eines Volkes. Die ſoziale Volks- 77— 1* 2 S — Jurch ge ift iſt das höchſte Glück. Erringen wir durch ſie den Sieg— und wie könnte es anders ſein— ſo wird unſer Volk ſeine Zukunft in Freiheit ſich ſelbſt geſtalten köunen. Denn dann erſt, wenn wir die nötigen Hilfsmittel beſitzen, wenn wir nichl mehr gezwungen ſind, wie bisher von der Hand in den Mund zu leben, dann erſt ſind wir in der Lage, der Welt am deutſchen Volk zu zeigen, was wah⸗ rer Sozialismus iſt. Anſer Gemeinſchafksgedanke baſiert auf der ſozialen Gerechtigkeit. Die Gemeinſchaft macht uns ſtark und unbeſiegbar. Sie iſt das Geheimnis unſeres Erfolges. Der Krieg als der große Gleichmacher habe dabei in uns das Bedürfnis noch geſtärkt, jeder an ſeinem Platz noch vielmehr für unſer Volk zu kun als ſonſt: „Es iſt nun unſer feſter Wille: Es ſoll in Deutſchland keinen mehr geben, der nicht zu ſpüren bekommt, was er an ſeinem Volk und an ſeinem Vaterlande beſitzt. Dafür wol⸗ len wir opfern, ſo viel wir nur können. Der höchſte Lohn dieſes Opfers iſt dann die ſoziale Gemeinſchaft unſeres Vol⸗ kes, die ſich in dieſem Kriege ſo herrlich bewährt hat und weiter bewähren wird, und die uns unüberwindlich macht, wenn wir ſie rein und unverfälſcht erhalten. Das iſt der Inhalt der Lehre, die der Führer uns gab.“ „Iſt nun jemand im großen deutſchen 90⸗Millionen⸗ da,“ ſo ſchloß Dr. Goebbels,„der ſich dem Ruf des Führers entziehen wollte? Acht Jahre haben wir ſeitdem als Volk vom 30. Januar 1933 bis zum heutigen Tage durchſchritten! Gewiß, wir mußten alle auch Opfer brin⸗ gen, aber iſt ſemand da, der behaupten wollte, daß ſich die Opfer nicht gelohnt hätten? Und iſt jemand da, der ſtatt in dieſer Zeit der Opfer, aber auch der Erfolge und der ſtolze⸗ ſten Gegenwart lieber in einer ſatteren und beguemeren Zeit hätte leben wollen? Nein, die ganze Nation dankt dem Führer, daß er uns dieſe Jeit brachte daß wir in ihr leben und an ihr mit⸗ wirken dürfen. And ſo wollen wir uns auch heute wieder voreinauder und vor unſerem Führer geloben, daß wir enk⸗ ſchloſſen ſind, ihm zu helfen, dieſe Zeit zu gestalten. Er ſoll rufen— und das Volk iſt da! a Anſere Soldater pfen für das Reich und ſeine Ju⸗ kunft. Wir aber wollen für i vollen Händen, damit ieinſchaft unſeres Volkes fe⸗ ſter geſchmiedet und eiſeruer gehärtet werde, auf daß dieſes Bolk lebe, auf daß Deutſchlomd groß und ſtark werde und der ſtolzeſte Lieg ünſeren Kampf kröne! Das geloben wir und das wollen wir halten! Der Führer kommt Kaum war der Beifall. mit dem der Rechenſchaftsbericht aufgenommen wurde, verebbt, da intonierte die Muſik den Badenweiler Marſch. Die Saaltüren flogen auf, und gelei⸗ tet von dem Beauftragten für das Winterhilfswerk, Reichs⸗ hauptgmtsleiter Hilgenfeldt, erſchien der Führer im Feldgkau. Ein Jubelſturm ohnegleichen empfing ihn, als er durch die Saalmitte ſchritt, nach allen Seiten für die ſtür⸗ miſchen Kundgebungen dankend. Sie erneuerten und ver⸗ ſtärkten ſich, als Reichsminiſter Dr. Goebbels dem Führer den Gruß ausbrachte. Dr Goebbels erinnerte an das Wort Chamberlains:„Er hoffe, noch den Tag zu erleben, an dem der Führer und ſein Reich vernichtet werde.“ Es ſei, ſeit⸗ dem dieſes Wort geſprochen wurde, ſehr viel vernichtet wor⸗ den, aber uſcht das vom Führer geſchaffene Reich. Das deutſche Volk habe und werde, verſicherte Dr. Goebbels un⸗ ter der toſenden Zuſtimmung des Hauſes, den Plutokraten eine Antwort geben, die gänzlich unmißverſtändlich ſei. Die Front habe die Antwort in das Buch der Geſchichte einge⸗ tragen. Die Heimit habe nicht verſäumt, ſich der Front würdig zu erweiſen Als nun der Führer an das Rednerpult kritt, bereiten ihm die Maſſen erneut eine Kundgebung von ſolchen Aus- maßen, wie ſie auch der Sportpalaſt bisher kaum erlebt 1 dürfte. Alles iſt von den Plätzen aufgeſtanden, hat en Arm zum Gruße erhoben Die Heilrufe wollen kein Ende nehmen, und mil den Teilnehmern dieſer Kundgebung dankt das ganze deulſche Volk dem Manne. der es zu ſol⸗ chem Aufſtieg geführt, dem Feldherrn, der ſeine Heere zu ſolch herrlichen und entſcheidenden Erfolgen geführt hat. Der Führer ſpiicht Der Führer begann mit einem Rückblich auf die großen Ereigniſſe des erſten Kriegsjahres, die mit einer derartigen verblüffenden Schnelligkeit eintraten, daß ſelbſt Viele im deutſchen Volke ſie in ihrer ganzen Größe kaum begreifen konnten. Mit überlegegem Sarkasmus behandelte der Füh⸗ rer die grotesken Erfolgsmeldungen der Engländer, mit denen ſie alle Niederlagen in Siege umzufälſchen verſuchten. Er erinnerte beſonders an die ſchmähliche Flucht von Dün⸗ kirchen. Allgemeine Heiterkeit erweckte der Hinweis des Führers, daß die Engländer ſogar die Niederlage Frank⸗ reichs in ihrer Agitation als einen Erfolg für ſich buchten. Als der Führer betonte, daß Englands Niederbruch komme, ſchlug ihm eine unbeſchreibliche Woge des Beifalls entgegen, die immer von neuem aufbrauſte. Es war eine großartige Kundgebung leidenſchaftlicher Entſchloſſenheit, wie ſie ſelten dieſen rieſigen Kaum erfüllt hat, ein Raum in dem ſchon manches Bekenntnis gegeben, das unſere Jeinde zu ihrem eigenen Schaden nicht verſtehen wollten oder konnten. N 9 5 Der Führer geißelte dann die engliſchen An ma ⸗ ßungen. Das deutſche Volk habe es ſatt, ſich von England vorſchreiben zu laſſen, ob es dieſes oder jenes tun dürfe oder nicht. Die niederträchtigen und erbärmlichen Kriegs⸗ hetzer müßten beſeitigt werden. Deutſchland und Italien würden dafür Sorge tragen, daß dieſem Zuſtand ein Ende l werde. Neuer ſtarker Beifall unterſtrich, daß dieſe ace des Führers dem Volke aus dem Herzen ge⸗ ſprochen ſind. 4 f g Adolf Hitler befaßte ſich dann mit ſcharfer Ironie mit dem Gerede der Engländer von dem„General Revo lution“, dem ſie, als er ſich als eine getäuſchte Hoffnun entpuppte, die„Generäle Hunger und Winter 1 0 ließen. Das deutſche Volk ließen ſolche törichten Re⸗ ensarten der Churchill und Eden kalt. Die Engländer ſoll⸗ len, um in ihrer Terminologie zu bleiben, auch noch den „Genera. B buff“ zu ihrem Reichsgeneralfeldmarſchall ernennen. Dieſer Vorſchlag löſte größte Heiterkeit bei der 1 511 lauſchenden Menge aus. Unter fm er Zu⸗ immung der Maſſen erklärte der Führer, daß Deutſchland dieſen engliſchen„Generalen“ den General der Tat gegenüberſetze. 5 *.„ Wenn England unhaltbar wird Soll die britiſche Flokte fliehen! Waſhington, 4. Sept. Ein bezeichnendes Licht auf die Verhandlungen in der Angelegenheit des Austauſches von alten USA ⸗Zerſtörern gegen wichtige britiſche Stützpunkte in Amerika wirft der ſoeben vom Staatsdepartement be⸗ kanntgegebene Briefwechſel zwiſchen Außenminiſter Hull und dem britiſchen Botſchafter Lord Lothian. Danach richtete Hull am 29. Auguſt 1940 folgende Mitteilung an Lothian: „Der britiſche Premierminiſter ſoll am amenk ü falls im L igen 2 für die britiſchen britiſche Flokte keines e dern in Ueberſee zur eteidigung anderer Teile des Em⸗ pires enlſandt werden würde. Die Regierung der Vereinig⸗ ten Staaken erlaubt ſich ergebenſt anzufragen, ob die vor⸗ ſtehende Erklärung die definifive Politik der britiſchen Re⸗ gierung darſtelle.“ Hiersuf antwortete Bolſchafter Lord Lo⸗ khien am 2. Sepkember 1940, daß er vom P angewieſen worden ſei, Außenminiſter Hull davon zu un⸗ ketrichlen, daß die beſagke Erklärung unbedingt die defini⸗ kive Politik Seiner Majeſtät Regierung darſtelle. „Nicht einmal erkräumte RNeſultake.“ Bataillonskommandeur Copeman ſchreibt im Londoner „Evening Standard“, Deutſchland habe durch die Anwen⸗ dung von ſchon auf dem Kontinent angewandten Schwä⸗ chungsmethoden bereits nicht einmal erträumte Reſultate in England erzielt.„Deutſchland hat einen beträchtlichen Teil Englands induſtrieller Produktion demoliert, eine große Anzahl von Haushalten durch Entziehung des Schlafes des⸗ organiſiert und um die arbeitende Bevölkerung eine Saat geſät, die eines Tages zu ernſtlichem Verfall führen kann“. „Am unſer nacktes Leben kämpfen“ Auch die Londoner„Daily Mail“ beſchäftigt ſich in ihrem Leitartikel mit dem erſten Kriegsjahr. In dem Ar⸗ tikel heißt es u. a.:„Auf dem Lande war es ein Kata⸗ ſtrophenjahr(ſtimmtl), zur See hahen wir unſer Beſtes getan(wie beſcheiden!), und in der Luft ſind wir im Auf⸗ ſtieg begriffen.() Wir haben uns nicht auf die Verteidi⸗ gung beſchränkt, ſondern unſere Angriffe gegen die ent⸗ fernteſten Winkel des Feindeslandes getragen. Wie Chur⸗ chill ſagt, wird den Nazis ſtückweiſe und in harter Arbeit die Vorherrſchaft in der Luft entriſſen. Das iſt eine tröſt⸗ liche Verſicherung, an die wir feſt glauben müſſen, wenn die Sirenen heulen. Wir wollen uns über die Lage nichts vormachen Wir werden große Probleme zu löſen haben. Wir brauchen neue Methoden und neue Männer. Die Ope⸗ rationen des Heeres im vergangenen Jahr haben uns ge⸗ zeigt, daß unſere Führung genau wie die der Franzoſen vollſtändig verſagte und den Krieg nicht verſtand(und die vielen„erfolgreichen Rückzüge“?). Führer mit Gedanken, die noch aus den Jahren 1914/18 ſtammen, müſſen aus den leitenden Stellen verſchwinden(der alte General Jronſide behauptete zu Kriegsbeginn das Gegenteil). Als kriegfüh⸗ rende Macht haben wir erſt lm Mai zu leben angefangen. Wir haben eine Menge drohender Gefahren abzuwehren. Wir müſſen alle arbeiten in dem Gedanken, daß wir ver⸗ zweifelt um unſer nacktes Leben kämpfen.“ Ein ganz neuer Ton 4. Juni 1 —. Der Führer gedachte der tapferen Helden der deut⸗ ſchen Luftwaffe, die Tag für Tag nach England fliegen, und ſprach ſeinen Dank an die Heimat und das ganze deutſche Volk für die Haltung aus, die es in dieſem Jahre gezeigt habe. Seine Dankesworte galten vor allem auch den mehr als 700 000 Evakuierten der weſt⸗ lichen Grenzgebiete, die ein bewunderungswürdiges Verhalten an den Tag gelegt hätten. In ſeinen Dank ſchloß der Führer diejenigen beſonders ein, die die wichtigſten Schutz⸗ maßnahmen in der Heimat durchführen und für ſie verant⸗ wortlich ſind: die Männer und Frauen des Luftſchutzes, aber auch die der gewaltigen Organiſation des Roten Kreuzes, deſſen Schweſtern Ungeheures leiſteten. Er wolle aber auch den deutſchen Frauen, jener Millionenſchar deutſcher Mütter, Frauen und Mädchen danken, die in der Heimat die Männer erſetzen müßten, ſeien es die Frauen auf dem Lande oder die Arbeiterinnen in den Munitionsfabrilen. Der Führer erwähnte dann die Banditenſtreiche der engliſchen Flieger, die des Nachts wahl⸗ und planlos in Deutſchland Wohnviertel und andere zivile Objekte mit ihren Bomben belegten, während 15 ſich bei Tageslicht nicht über die Nordſee zu kommen getrauten. Nachdem ſie aber dieſen Unfug nicht einſtellten, ſo erklärte der Führer mit Worten, aus denen ſeine unerbittliche Entſchloſſenheit ſprach, werde ihnen nunmehr Nacht für Nacht Ant⸗ wort gegeben werden. Wieder danken die Maſſen dem Füh⸗ rer in einem nicht endenwollenden Beifallsſturm. Der Führer erklärte, die deutſche Luftwaffe werde ihre Aktionen mit dem Vielfachen deſſen durchführen, mit dem die Briten uns angriffen, und ſie werde— das ging deutlich aus den Worten des Führers hervor— dabei radikal zuſchlagen. Erneut füllen den Raum Kund⸗ gebungen des Dankes und des tiefen Vertrauens, des Ver⸗ trauens auf den Endſieg, der dem nationalfozialiſtiſchen Deutſchland gewiß ift. i Angeſichts dieſes Kampfes, ſo erklärte der Führer wei⸗ ter, ſei es erſt recht notwendig, zu begreifen, wie wichtig die Ausgeſtaltung und Formung unſerer Volksgemeinſchaft ei, denn wir wüßten, daß dieſer Kampf ein Kampf um ie geſamten ſozialen Grundlagen des deut⸗ ſchen Volkes ſei. Umſo entſchiedener müßten wir uns zu un⸗ ſeren Idealen, bekennen, zu denen auch das Winter ⸗ hilfs werk gehöre, deſſen Wert vor allem in der prak⸗ tiſchen Erziehung zur Volksgemeinſchaft über alle Klaſſen⸗ und Standesunterſchiede weaainae. Dieſes große re Werk 5 ſchon in wenigen Jah⸗ ren gezeigt, wie bildungsfähig der Volkskörper ſei und wie die Menſchen erfaßt würden von einer großen Idee und einer großen ſozialen Leiſtung. Es werde im Laufe der Jahrzehnte immer ſchöner werden, in dieſem Staate zu leben. Die Zukunft A den jungen Völkern, die die ſo⸗ 185 Probleme in Angriff nähmen und ihrer Löſung zu⸗ rken. i e 35. Wie die Front ihre Pflicht erfülle, ſo ſtehe zu Hauſe eine Heimat, die in dieſem Kampfe um Sein oder Nichtſein der Zukunft unſeres Volkes zu gleichen Leiſtun⸗ gen bereit ſei. Der Führer appellierte dann noch einmal an das deutſche Volk, dafür zu ſorgen, daß das Kriegs⸗WHW erneut der Welt gegenüber zu einer Demonſtration unſeres unlösbaren Gemeinſchaftswillens werde. 8 85 Millionen, ſo ſchloß der Führer unter nicht enden ⸗ wollenden ſtürmiſchen Beifallskundgebungen, die einen Willen haben, einen Entſchluß und die zu einer Tat bereit ſind, bricht keine Welt! 5 i remierminiſter. 2 ale verweigern Englandfahrt E Di 2 E rungsbedingungen für nach Liverpool oder andere britiſche Häfen beſtimmte Warenſendungen erregt. Die ſapaniſche Schiffahrtslinie hat nämlich in ihre Verfrachtungsbeſtim⸗ mungen den Zuſatz aufgenommen, daß im Falle eines Nichtanlaufens von Liverpool nach England beſtimmte Wa⸗ ren auch in Caſablanca, Liſſabon, Newyork oder irgend⸗ welchen anderen neutralen Häfen ausgeladen werden kön⸗ nen. Die„Financial News“ bemerkt dazu, daß es klar ſei, daß eine Verfrachtung mit einer Ausweichklauſel dieſer Art faſt keine Garantie dafür gebe, daß der urſprüngliche Transportvertrag für die Beförderung von Waren nach England auch tatſächlich durchgeführt werde. Die von der japaniſchen Schiffahrtslinje ergriffene Maßnahme iſt, was man in England immer noch nicht ſehen will, ein eindeu⸗ tiger Beweis für die gewaltig geſtiegenen Gefahren für nach England beſtimmte Transporte. In der notwendigen Rückſichtnahme auf ihre Schiffe und Beſatzungen hat die japaniſche Linie die einzig mögliche und richtige Folgerung aus der Tatſache der völligen Blockierung der britiſchen Inſel gezogen.. In London muß man heute täglich klarer erkennen, daß die neutralen Reedereien nicht mehr länger gewillt ſind, ihre Schiffe für Englandfahrten aufs Spiel zu ſetzen. Deutſchlands totale Blockade gegen England wird in ihren Auswirkungen täglich fühlbarer und wird die engliſchen Verantwortlichen immer deutlicher mit der Tatſache be⸗ kanntmachen, daß fetzt der Krieg ringsum por ihren Toren ſteht. England beſtellt Sandſäcke in Indien. Eine Meldung aus Simla(Indien) beſagt, daß ein Auf⸗ trag über 58,3 Millionen Sandſäcke von der britiſchen Re⸗ gierung durch Vermittlung der indiſchen Regierung an in⸗ diſche Juteſpinnereien gegeben wur. Die Lieferung wird zwiſchen Oktober und Dezember erfolgen. Auch dieſe ver⸗ zweifelte Sandſackbeſtellung wird England nicht mehr retten können. Ausverkauf des Weltreiches Stützpunkte gegen ausrangierte Zerſtörer. Waſhingkon. 4. Sept. Rooſevelt gab dem Kongreß in einer Note Mikteilung von einem Abkommen zwiſchen den Vereinigten Staaten und Großbritannien, nach deſſen Beſtimmungen die Vereinigten Staaten Flotten- und Luft⸗ ſtützvunkte in den briliſchen Beſitzungen im Nord. und Süd⸗ aklankik in Pacht nehmen und Großbritannien dafür 50 Zerſtörer, die die Altersgrenze bereits überſchritkten haben. abtreten. Die Vereinigten Staaten erwerben darnach Flot⸗ tenſtützpunkte auf Neufundland und auf den Bermuda⸗ Inſeln, den Bahama⸗Inſeln, Jamaica, Santa Lucia, Tri⸗ nidad, Antigua und in Britiſch⸗Guyana. „Im internationalen Pfandhaus“ Moskau, 4. Sept. Die Berichte über den Austauſch von Flotten⸗ und Luftſtützpunkten in den britiſchen Beſitzungen im Nord⸗ und Südatlantik gegen 50 ausrängierte USA⸗ Zerſtörer werden in Moskau ſtark beachtet. Wenn bisher auch Kommentare noch fehlen, ſo iſt doch für die Moskauer Auffaſſung folgende Karikatur bezeichnend, die das Abend⸗ blatt„Wetſchernaſa Moskwa“ veröffentlicht: Unter der Ueberſchrift„Im internationalen Pfandhaus“ wird gezeigt, wie ein betrübter Gentlemen im Zylinder und Monokel, der ſchon bis auf die Unterhoſen ausgezogen iſt, ſeine letzten Kleidungsſtücke verſetzt.„Onkel Sam“ prüft gerade die Ho⸗ ſen des Gentlemans, die die unmißverſtändliche Aufſchrift tragen„Bermudainſeln—Bahamainſeln“ und bemerkt dazu: „Hm, die Ware iſt ſehr abgetragen, aber aus Freundſchaft wollen wir noch ein paar alte Torpedoboote dafür geben..“ 8 politiſches Allerlei Die Räumung Siebenbürgens Bukareſt, 4. Sept. Der gemiſchte ungariſch⸗rumäniſche Ausſchuß hat an der Grenze bei Großwardein ſeine Bera⸗ tungen fortgeſetzt, wobei die Fragen über den Schutz von Leben und Eigentum der Bewohner des von den Rumänen zu räumenden Gebietes geregelt wurden. Wie der Sonder⸗ berichterſtatter des„M7“ aus Großwardein meldet, zeig⸗ ten die rumäniſchen Behörden ein ſehr korrektes Verhalten der dort anſäſſigen magyariſchen Bevölkerung gegenüber. Hieſigen Blättermeldungen zufolge mische in Nordſiebe bürgen die Räumung durch das rumänif Fortſchritte und gehe reibungslos vor ſich. In Großwardein Und auch an anderen Orten ſeien die Rumänen dabei, die von ihnen errichteten nationalen Denkmäler zu entfernen. f Kabinett Gigurku zurückgetreten. Das Kabinett Gigurtu iſt zurückgetreten. Der König hat im Zuſammenhang mit der Regierungskriſe am Mittwoch vormittag General Antonescu empfangen, um ihm die Re⸗ gierungsbildung zu übertragen. Ueber das Ergebnis der Beſprechungen wie über die Zuſammenſetzung des neuen rumäniſchen Kabinetts liegt noch keine Mitteilung vor. Ungarns Parlament beglückwünſcht die Regierung. Budapeſt, 4. Sept. Außenminiſter Graf Cſaky erſtattete im Außenpolitiſchen Ausſchuß des Abgeordnetenhauſes ausführlich Bericht über die Vorgeſchichte und Bedeutung des Wiener Schiedsſpruches. Die Sitzung trug inſofern feierlichen Charokter, als der Ausſchußvorſitzende Imredy die Regierung im Namen der geſamten geſetzgebenden Kör⸗ perſchaft Ungarns zu dem Wiener Ergebnis formell beglück⸗ wünſchte. Inder Südafrikas proteſtieren gegen Smuks. Auch die 200 000 Inder Südafrikas denken nicht daran, auf die Sirenenklänge der britiſchen Kriegshetzer herein⸗ zufallen und ſich zu Kriegsdienſt für einen korrupten und plutokratiſche Imperialismus mißbrauchen zu laſſen. In allen größeren Städten der Union fanden in letzter Zeit gute Kundgebungen ſtatt, auf denen die Inder gegen die riegspolitik des Englandagenten Smuts proteſtierten. Auf einer dieſer Kundgebungen klärte der Inderführer Or Ta⸗ doo ſeine Landsleute über die engliſchen Kriegsziele auf und warnte ſie vor der Unterſtützung des britiſchen Krieges. Engländer im Kampf mit indiſchen Volksſtämmen. Die anhaltenden Unruhen an der Nordweſtgrenze In⸗ diens werden von der engliſchen Zeitung„Yorkſhire Poſt zugegeben. Das Blatt berichtet von heftigen Kämpfen, bei denen die Engländer drei Tote verloren und 20 Verwundete zählten. Ein engliſcher Offizier ſei bei Mirali in Waziriſtan getötet worden. 8 1 * e Militär raſche ee ſie im Nu überfüllen! rei Marſchallſtäbe Für die drei Feldmarſchälle der Luftwaffe. DNB. Berlin. Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht überreichte am Mittwoch in ſeinem Arbeits⸗ zimmer in der Neuen Reichskanzlei in Anweſenheit des Reichsmarſchalls den Feldmarſchällen der Luftwaffe Gene⸗ ralfeldmarſchall Milch, Generalfeldmarſchall Sperrle und Generalfeldmarſchall Keſſelring die Marſchall⸗ ſtäbe als Inſignien des ihnen am 19. Juli vor dem Deut⸗ ſchen Reichstag verliehenen Marſchallranges. In einer kurzen Anſprache würdigte der Führer die Verdienſte der drei Marſchälle der Luftwaffe, die als enge Mitarbeiter des Reichsmarſchalls hervorragenden Anteil an den großen Erfolgen der deutſchen Luftwaffe haben. Der Führer legte zugleich die Verpflichtungen dar, die ihnen der Marſchallrang gegenüber Volk und Reich auferlegte. * Zür die Wiederaufbauarbeit im deutſchen Oſten. DNB Berlin, 4. Sept. Der Führer hat dem General⸗ gouverneur Reichsminiſter Dr. Fran k, dem Reichsſtatt⸗ halter im Reichsgau Danzig⸗Weſtpreußen, Gauleiter F ſter, und dem Reichsſtatthalter im Warthegau, Reichsſtatt⸗ halter Gauleiter Greiſer, in Anerkennung ihrer Aufbau⸗ arbeit im deutſchen Oſten das Kriegsverdienſtkreuz 1. Kl Verliehen. 5 Dr. Ley vor volksdeutſchen Männern München, 4. 8 it drei Wochen nehmen 500 junge meinem Sonderlehrgang der Partei politiſche Aufgaben auf der Ordensburg rganiſgtionsleite: Dr. Ley belohnte zifer der ſungen Männer, die bald end⸗ ch zurückkehren werden, um an neuer Stelle itſches Volkstum zu gründen indem er zu ihrem Abſchiedsabend kam und zum Abſchluß ihrer parteipoltti⸗ ſchen Schutung zu ihnen ſprach. In ſeiner Rede zeichnete Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley den jungen Volksdeut⸗ ſchen ein Bild von dem machtvollen und ſtarken neuen Deutſchland und betonte, es ſei eine unfaßbare Kraft, die dieſes deutſche Volk heute in neuer Größe und Einheit, Kraft und Stärke erſtehen laſſe. Dieſe Kraft offenb re ſich auch in dem Willen jener Volksdeutſchen, Heim und Hof zu verlaſſen und heimzukehren in das Reich der Deutſchen. Dr. Ley betonte es ſei die Kruft der Partei, welche die Deut⸗ ſchen in aller Welt aktiviere und mobiliſiere. In dieſem Zu⸗ ſammenhang gab Dr Ley einen Ueberblick über das ge⸗ waltige Zeitgeſchehen der vergangenen 12 Monate. Dr. Ley fuhr dann nach Hamburg, um eine größere Anzahl von Be⸗ trieben zu beſuchen 8 Anerkennung des deutſchen Filmſchaffens. Venedig, 4. Sept. Die der Eröffnung folgenden beiden Spieltage der deutſch⸗italieniſchen Filmwoche in Venedig enthüllten bereits das außerordentlich hohe Niveau, das die Filmkunſt ſowohl in Italien, als auch in Deutſchland wäh⸗ rend der Monate des Krieges halten konnte, Auch das zweite der aufgeführten deutſchen Werke, der Bavaria⸗Film„Be⸗ freite Hände, erzielte einen durchſchlagenden Erfolg. Mit brauſendem Beifall wurde auch der Ucicky⸗Film„Mut⸗ terliebe“ aufgenommen, der nicht nur in der Hauptauf⸗ führung des San⸗Marco⸗Theaters bei den Fachleuten des Films, ſondern auch in den Bevölkerungskreiſen der La⸗ gunenſtadt eine äußerſt tiefe Wirkung ausgelöſt hat. Die erſten Spieltage brachten auch bereits einige ſehr bemerkenswerte Proben des hohen Standes des Kultur⸗ filmſchaffens der beiden Achſenſtaaten. Stärkſten Eindruck hinterließ der deutſche Dokumentarfilm„Deutſche Waffenſchmieden“, in dem in ſchönen Bildern gezeigt wird, wie Deutſchland in ſeinen Schwerinduſtriebetrieben in un⸗ abläſſiger Arbeit jene Waffen und Kriegsmittel herſtellt, die es zur Erringung des Sieges braucht. Sehr gut gefiel auch der phantaſtereiche Bavaria⸗Film„Weltraum ⸗ ſchiff Nr. 1ſtartet“, der ſich mit dem alten Sehnſuchts⸗ traum der Menſchheit beſchäftigt. Sept. S Sonthofen teil die Treue und de N51 Polniſche Ehetragödie. Ein polniſches Landarbeiter⸗ paar, das auf einem Gutshof in Landsberg g. Lech beſchäf⸗ tigt iſt, geriet bei Erntearbeiten auf dem Acker in Streit. Nachdem der Mann ſeine Frau durch ſchwere Schläge übel zugerichtet hatte, ſtach er noch mehrmals mit der Heugabel auf ſie ein. In ſehr bedenklichem Zuſtand wurde die Frau ins Krankenhaus gebracht. Der Täker entzog ſich durch die Flucht, ſeiner Verhaftung. Danile auf der„, Per petuc Roman von Axel Rudolph. 45 N Kapitän Lohmann hat von der Brücke aus jede Pha der Entwicklung beobachtet. Mehrere Verſuche, kt des Megaphons den Lärm zu überſchreien und durch be⸗ ruhigende Erklärungen der Panik Einhalt zu gebieten waren geſcheitert. Der Wind ſtand ungünſtig und ver wehte die Rufe, ſoweit ſie nicht überhaupt ganz unter⸗ gingen in dem Schreien und Heulen der von Todesfurcht gepackten Menſchenmenge. Und immer noch keine Meldung aus dem Laderaum! Noch keine Gewißheit über Brand⸗ herd und Ausdehnung des Feuers. Es iſt wahr, hier ar Deck zeigt ſich noch nirgends eine Gefahr, keine Flammen keine Rauchentwicklung. Aber Lohmann weiß, wie wenig das beſagen will. Es iſt leicht möglich, daß ſich inzwiſchen tief unten im Laderaum der„Perpetua“ das Feuer weiter, frißt, bis es irgendwo die Wände durchbricht, ſchon allzu ſtark geworden, um noch erfolgreich bekämpft zu werden 1 Das Schlimmſte aber iſt vorläufig die Panik. Der eegang iſt ſtark, Bei Windſtärke acht die Boote zu Waſſer 80 ſetzen. das bedeutet ſchwere Gefahr für die Mannſchaff 19 15 wie für die Fahrgäſte. Das iſt ein verwegenes 2„ das nur dann unternommen werden kann, wenn ie Gewißheit vorliegt, daß das Schiff verloren iſt. Zur ſicheren Kataſtrophe aber wird das Herablaſſen der Boote, wenn unbefugte, unkundige Hände ſich einmiſchen, vor Schreck irrſinnige Menſchen ſich in die Boote ſtürzen und Das wenigſtens— das iſt nun zum Glück abge Durch Jep Boyſens tatkräftiges Eingreifen! Kaplan 959 mann fühlt eine Zentnerlaſt von der Seele ſinken, aber mit dem Nachlaſſen der ungeheuren Spannung kommt ihm auch zum Bewußtſein, daß das Herz ihm bis zum Halſe Binauf ſchlägt. Ein jäher Schwächezuſtand überfällt ihn, aß er haltſuchend die Hand gegen die Brüſtung der Brücke preſſen muß, Ratloſes Staunen iſt in ſeinen Augen. Was iſt denn das? Man hat ſchon in ganz anderer Situation Jeſtanden! Damals auf der„Seydlitz“, als die Volltreffer Aus Baden und den Nachbargauen Todtnau.(Vermißter Hirt.) Seit Mittwoch voriger Woche wird hier ein Viehhirt vermißt, der mit ſei⸗ nem Hund verſchwand. Der Hund ſelbſt kam am gleichen Abend allein zurück. Nach dem Viehhirten wurde bis jetzt (Ein Mädchen verſchwun de n.) Die zehnjährige Volksſchülerin Waltraud Volz von hier hat ſich ſeit 27. Auguſt von zu Hauſe entfernt und wird ſeither chen machte einen etwas zerſtreu 1 Zell a. H.(Knapp dem Tode entronneh.) Beim Schwimmen geriel ein achtjähriger Junge in die Ge⸗ fahr des Ertrinkens. Als ihm ein Pimpf zu Hilfe eilte, klam⸗ merte er ſich an ſen feſt, ſodaß beide in höchſte Gefahr kamen. Nur dem entſchloſſenen und wagemutigen Eingreifen eines weiteren Pimpfen verdanken ſie ihr Leben. (—) Waldehut.(Milchpantſcherin verhaftet.) Auf Antrag der Staatsanwaltſchaft beim Amtsgericht Walds⸗ hut wurde eine Landwirtsfrau in Unterſuchungshaft abge⸗ führt, weil ſie mehrere Wochen lang die abzuliefernde Voll⸗ milch mit Magermilch verpantſcht hatte. Wegen des gleichen Vergehens wurde ein Landwirt zu vier Monaten Gefängnis 15 () Konſtanz.(Fahrraddieb auf friſcher Tat ertappt.) Am Wochenende gelang es hier, einen jugend⸗ lichen Fahrraddieb dingfeſt zu machen. Ein Junge hatte ſich 1 auf ein fremdes Rad geſetzt und fuhr in dem Augenblick davon, als der rechtmäßige Eigentümer des Fans es er⸗ ſchien. urfilmgeſtalter Otto Trippel, 97 der vor wenigen Jahren den wundervollen Film„Rund um ſtellte, hat einen neuen Kulturfilm geſchaf⸗ ns durch die Filmtheater ſeinen Weg durch ntreten wird. Dieſer Film, der unter dem ganz Titel„E wi laufen v Naturſch ſche Dichtung, welche die größten heiten in ausgeſuchten, künſtleriſchen Aufnahmen und ungsbildern zeigt. Dieſe Stimmungs⸗ bilder ſind im L er vier Jahreszeiten der Natur ent⸗ nommen und dem Leben des Menſchen von der Kindheit bis ins Greiſenalter verknüpft. Das Werk iſt etwas ganz Neuartiges im Filmſchaffen, indem es vollſtändig auf die Sprache verzichtet und nur die künſtleriſchen, ſtimmungs⸗ pollen Bilder zu uns ſprechen läßt, untermalt von einer zu den Bildern komponferten ſymphoniſchen Muſik. Ein großer Teil der Bilder iſt wieder am Bodenſee aufgenommen. d Drücke berger verhaftet.) t von ſeiner Arbeit ferugeblie⸗ in Haft genommen. Dies mag für lbſichten eine Warnung ſein. Wörth.(Vei lebendigem Leibe verbrannt.) In Nehweiler gerieten die Kleider der 39 Jahre alten Mag⸗ dalena Staub am Backofen in Brand. Die Verunglückte er⸗ litt ſo ſchwere Brandwunden, daß ſie alsbald ſtarb. Durch die brenn Fleider war ein Zimmerbrand entſtanden, der jedoch b ht werden konnte. Kirchhei(Unfall an der Dreſchma⸗ ſchi nge) Im benachbarten Marnheim hantierte der Ar⸗ beiter Fuchs unvorſichterweiſe am Mechanismus einer Dreſchmaſchine, die nicht abgeſtellt war. Er wurde an der Hand ſchwer verletzt und mußte dem hieſien Krankenhaus zugeführt werden. Mainz.(Straßenbahn gegen Laſtzug.) Am Kai⸗ ſertor kam es zu einem Zufammenſtoß zwiſchen einer Stra⸗ ßenbahn und einem Laſtkraftwagen mit zwei Anhängern. Es entſtand glücklicherweiſe nur Sachſchaden. and inden. der Engländer in die Deckaufbauten der Geſchütztürme krachten! Man hat auch ſpäter bei der Handelsmarine ſchwere Stunden durchlebt. und überſtanden. Orkan! Plötz⸗ licher Maſchinenſchaden bei hohem Seegang und in ge⸗ fährlichem Fahrwaſſer! Noch nie aber hatte Kapitän Loh⸗ mann eine ſolche Schwäche in allen Gliedern geſpürt, nie dieſes Pochen und Hämmern des Blutes, das die Adern zu ſprengen droht! Wie kommt das nur? Da ſind die Offiziere! Kapitän Lohmann vermag die Meldungen nicht abzuwarten. Faſt aus den Höhlen tre⸗ tend, ſtarren ſeine Augen Rendorp und Jep Boyſen ent⸗ gegen. „Nun, Rendorp? Das Feuer.“ 5„Im Laderaum iſt nichts wahrzunehmen, Herr Kapi⸗ tän. Der Brandherd kann nur ſchwerlich dort ſein, ſonſt müßte mann doch unten im Laderaum wenigſtens den Brandgeruch ſtärker wahrnehmen als in den Gängen. Das Umgekehrte iſt der Fall.“ „Alſo— die Kabinen?“ „Jawohl, Herr Kapitän! Wir hatten mit der ſyſtema⸗ tiſchen Abſuchung der Fahrgaſtkabinen begonnen, als Ihr Befehl mich erreichte, vor allem die Panik einzudämmen. Banz, Nöttenbrock und Tibortius ſetzen unten die Suche nach dem Brandherd fort.“ „Gut. Gefahrbereitſchaft, meine Herren! Rendorp, Sie laſſen für alle Fälle die Boote klarmachen und ausſchwin⸗ gen! Sollte es nötig werden— nun, es iſt ſchon viel ge⸗ wonnen dadurch, daß die Fahrgäſte zur Vernunft gekom⸗ men und— vorläufig unter unſerer Kontrolle ſind!“ Kapi⸗ tän Lohmann wendet ſich zu Jep und ſieht ihm feſt in die Augen.„Ich danke Ihnen, Herr Fahland! Hätt's ſelbſt nicht beſſer machen können!“ Ein Matroſe ſchießt in langen Sprüngen über das Deck, entert phantaſtiſch ſchnell zur Brücke hinauf. „Meldung vom Vierten Offizier, Käppen! Wir haben den Brandherd! In Kabine 1941 B⸗Deck!“ „Ausdehnung des Feuers?“ „Ohne Gefahr, Käppen! Die Polſter und die Kojen⸗ matratzen ſind verkohlt, die Holztäfelung der Wand glimmt. Aber Tür und Bullaugen der Kabine waren geſchloſſen. Das Feuer hat ſich aus Mangel an Luftzug nicht richtig entfachen könn!“. „Die Löſcharbeiten Bergſteiger vor Erſchöpfung geſtorben. Berchtesgaden, 4. Sept. Der 46jährige Zollinſpektor Alois Maier vom Hauptzollamt Bichofteinitz war mit einer Verwandten aus München am 29. Auguſt von der Blau⸗ eishütte am Hochkalter über den Kleinen Kalter zum Gipfel aufgeſtiegen. Beide wollten auf dem gleichen Weg gegen Abend wieder auf die Hütte zurückkehren, kamen aber nicht. Am 30. Auguſt früh machte ſich der Hüttenwart Hang mit zwei Begleitern auf die Suche. Erſt im Laufe des Nachmit⸗ tags fand man die Vermißten unterhalb des Kleinen Kal⸗ ters, wo ſie ſich— von der Nacht überraſcht— verſtiegen hatten, obwohl Maier die Tour guf ſeinen Lieblingsberg ſchon zum zwölften Male gemacht hatte. Die Frau war noch verhältnismäßig friſch und hatte ſich tapfer gehalten, ihren Begleiter die ganze Nacht wachhaltend, da er ziemlich erſchöpft war und ſie befürchtete, daß er erfrieren könnte. Sie war auch bei der Auffindung noch imſtande, allein ihren Weg fortzuſetzen. Maier dagegen war bereits ſo ent⸗ kräftet, daß er getragen werden mußte. Nur langſam ka⸗ men die Retter bei dem tiefen Schnee mit ihrer Laſt vor⸗ wärts. Die Hoffnung, Maier noch lebend zur Hütte zu brin⸗ gen, ſchwand mehr und mehr, bis er ſchließlich gegen halb 5 Uhr lautlos verſchied. Da auch die Frau bereits Anzeichen leichterer Erfrierungen zeigte, blieb den Rettern nichts an⸗ deres übrig, als den Toten an Ort und Stelle liegen zu laſſen und ſie zur Hütte hinunter zu bringen. de.(Schadenfeuer durch Funkenflug.) . bauerndorf Riedrode im ſüdlichen Ried brach nach dem hen, wahrſcheinlich durch Funkenflug, ein Feuer in einem von zwei Siedlern gemeinſam benutzten Ge⸗ treideſchober aus. Die Strohvorräte und die Dreſchmaſchine wurden ein fer der Flammen. J Ried Dreſ 39jährige Bauernſohn Lore z lwitzhe ſen(Bay⸗ ern) bei hgebrannt und au ſenmann ſtür tödlich getroffen ge im Grenzwald. Die großen Tan⸗ f der deutſch⸗niederländiſchen Grenze beher⸗ bergen eine Fülle von Kiebitzen, wie man ſie ſeit Jahren nicht mehr beobachten konnte. Die ſcheuen Vögel haben ſich in den letzten Jahren ſehr vermehrt, da ſie ſich in der Nähe der zahlreichen Waſſerlachen und Tümpel ſehr wohlfühlen. Eisernes Arbeitsſubiläum. Der bei der Firma Greve und Güth in Gütersloh beſchäftigte 80jährige Heinrich Schu⸗ macher konnte jetzt das ſeltene Feſt des Eisernen Arheits⸗ jubiläums begehen. Schumacher iſt vor 65 Jahren als Lehr⸗ ling in die Firma eingetreten und das einzige Gefolgſchafts⸗ mitglied, das ſeit der Gründung des Geſchäftes ununterbrochen dort tätig iſt. „ Ein 21pfündiger Hecht. Dem jungen Salzburger Sportfiſcher Kurt Suitner gelang es, im Mondſee mit der Wurfangel einen Hecht im Gewicht von 10,5 Kilo und mit einer Länge von 1,13 Meter zu fangen. „ Beim Oeffnen einer Flaſche. Der 19 jährige, Nilolaus Miehlich wollte in einer Schwangauer Wirtſchaft eine Flaſche Wein entkorken, wobei der- Flaſchenhals brach. Miehlich wurden an der rechten Hand die Schlagader und mehrere Sehnen durchſchnitten. Trotz ſchnellſter Hilfe trug er einen großen Blutverlüſt davon. 5 Rennpferd eingegangen. Das bekannte Schlenderhaner Hürdenpferd Walzerkönig, das u. a. in München den Preis des deutſchen Fremdenverkehrs gewonnen hat, zog ſich in i einen Beckenbruch zu und mußte erſchoſſen erden.- 5 Spionageverdacht NS. Willſt Du der Sabotage und Spionage in Dei⸗ nem eigenen Vaterland Vorſchub leiſten? Nein! Trotzdem laſſen ſich aus falſchverſtandenem Mitleid heraus manche Vollsgenoſſen dazu bewegen, Briefe polnischer Kriegsgefan⸗ gener, die ſich kriecheriſch als deutſchfreundlich, ja ſogar als „Volksdeutſche“ ausgeben, an deren Verwandte in Poley zu ſenden. Finger davon! Du verſtößt gegen das Geſetz zur Er⸗ haltung der deutſchen Wehrkraft! In einem dieſer ſo harm⸗ loſen Briefe heißt es beiſpielsweiſe:„Wir werden uns noch alle in Berlin treffen, wo wir abrechnen werden“. Es iſt jetzt gerade ein Jahr her, daß vertierte Polen 56 000 Volksdeutſche ermordet haben. Sie ſind und bleiben unſere Feinde! Darum: Laß Dich nicht beirren, auch wenn ſie ſich als„Volksdeutſche“ ausgeben. Halte Abſtand bon ihnen! N 928 „Aye, Käppen! Die bereits!“ 5 Kapitän Lohmann öffnet die Lippen, um weitere Be⸗ fehle zu geben, aber er bringt kein Wort mehr hervor. Die Züge ſeines Geſichts werden plötzlich ſchlaff und welk, ſeine breite, ſtämmige Geſtalt taumelt „Herr Kapitän!?“ Rendorp und Jep ſpringen zu, faſſen den Umſinkenden. Schwer und bewußtlos hängt Kapitän Lohmann in ihren Armen. Den Arzt!! Der Matroſe fliegt bereits wieder die Stiegen hinunter, kehrt nach ein paar Minuten im Lauf⸗ ſchritt mit Dr. Kettler zurück. Faſt gleichzeitig iſt der Meſſe⸗ ſteward Röhr da, den Rendorp angerufen und beauftragt hat, Weinbrand und Waſſer zu bringen. Dr. Kettler kniet neben Jep, der dem Bewußtloſen bereits den Uniform⸗ rock aufgeknöpft hat, und unterſucht raſch das Herz. Sein Geſicht iſt ſehr ernſt. „Waſſer! Ein Tuch!“ 3 Dr. Kettler legt ein naſſes Tuch auf die Herzgrube des Bewußtloſen, bettet ſeinen Kopf flach auf die Planken. Jep und Rendorp beginnen, die kalten Hände Lohmanns zu maſſieren. Ein paar Minuten nur, dann ſchlägt Kapitän Lohmann langſam wieder die Augen auf, ſteht über ſick gebeugt den e bun N 5 Die Kräfte zuſammenraffend, verſucht er ächzend, ſich aufzurichten, fühlt es wieder ſchwarz werden vor den Augen. 1 77 „So geht das nicht, Herr Kapitän,“ ſagt der Arzt entſchleden.„Es ſſt 9115 direkte Gefahr für Ihr Leben, aber Sie müſſen unbedingt ruhen! Da gibt's keine Wider⸗ rede, Herr Kapitän!“ 5 Der Doktor hat mit Hilfe des Meſſeſtewards der Kranken aufgerichtet. Er weiß auch, wie man einen Manr wie Kapitän Lohmann packen muß.„Ruhe iſt jetzt Ihr⸗ ne e dec Ein kranker Kapitän auf der Brücke ver⸗ trägt ſich nicht mit der Sicherheit des Schiffes!“ Kapitän Lohmann atmet ſchwer. Fühlt die entſetzlich eden ſeiner Glieder, die ſchweren Schläge ſeine⸗ erzens. 4 5. „Haben recht, Doktor,“ ſtößt er mühſam hervor.„Ich 1 Wrack, Rendorpl Sie übernehmen das Kom⸗ mando!“ 8 15 f 5 „Jawohl, Herr Kapitän!“— Schlauchleitungen arbeiten EA 1 1 1 1 5 25 (Säumniszuſchlag ale Nuudochiau Auszeichnung. Das E. K. II wurde verliehen an Uffz. Hermann Pfliegensdörfer. Wir gratulieren. 2 — Das Schlachtſchwein muß ſelbſt gefüttert werden. Es beſteht Veranlaſſung, darauf hinzuweiſen, daß Hausſchlach⸗ tungen nur dann genehmigt werden können, wenn der An⸗ tragſteller das zu ſchlachtende Schwein mindeſtens ein Vier⸗ teljahr im eigenen Stall gefütert hat und das Tier beim Kauf nicht mehr als 150 Pfund wog. Dieſe Vorausſetzungen müſſen vor dem Schlachten durch den Verkäufer nachgewie⸗ ſen werden. — Umlage für die Gemeinſchaftshilfe der Wirtſchaft beim Handwerk. Zur Erhaltung von Betrieben, die wegen Maß⸗ nahmen zur Anpaſſung der Wirtſchaft an die Verhältniſſe des Krieges in ihrem Beſtande gefährdet ſind, werden in ge⸗ rechtfertigten Fällen Beihilfen gewährt. Die Aufbringung der hierfür notwendigen Mittel iſt eine Gemeinſchaftsauf⸗ gabe der Wirtſchaft. Bei unmittelbaren Kriegseinwirkungen wird dagegen das Reich die erforderlichen Hilfsmaßnahmen treffen. Als Vorſchuß auf die vom Handwerk zu entrichtende Umlage für die Gemeinſchaftshilfe der Wirtſchaft wird je Betrieb der feſtgeſetzte Grundbetrag von 1 Mark und ein Zuſchlag von 10 Prozent der Gewerbeſteuermeßbeträge für 1939 erhoben. Der Einzug dieſer Umlage erfolgt aus Grün⸗ den der Verwaltungsvereinfachung zuſammen mit den Handwerkskammerbeiträgen. — Die Betriebe zur Anmeldung des Nachwuchsbedarfes verpflichtet. Der Reichsarbeitsminiſter macht in einem Erlaß im Reichsarbeitsblatt Nr. 24, 2, 294, nochmals darauf auf⸗ merkſam, daß alle Betriebe der Wirtſchaft verpflichtet ſind, ihren Bedarf an jugendlichen Nachwuchskräften bei den Ar⸗ beitsämtern mindeſtens ein halbes Jahr vor dem Einſtel⸗ lungstermin anzumelden, um den Arbeitsämtern die Durch⸗ führung des Arbeitseinſatzes zu ermöglichen. Die geſetzliche Grundlage dafür war bisher die Anordnung über die Ver⸗ tedlung von Arbeitskräften vom 28. Auguſt 1934 in der Faſ⸗ ſung vom 1. März 1938; ſeit dem 1. September 1939 iſt es der Paragraph 4 der Verordnung über die Beſchrän⸗ kung des Arbeitsplatzwechſels vom 1. September 1939. Die Betriebsführer tun gut, dieſe Verpflichtung im eigenen In⸗ tereſſe peinlichſt zu beachten und die Termine einzuhalten, da ſich der gegenwärtige Nachwuchsmangel immer ſtärker bemerk⸗ bar macht und andererſeits jetzt auch die Behörden von den Arheitsämtern bei der Zuweiſung geeigneten Nachwuchſes be⸗ rücksichtigt werden müſſen. — Verſicherungszahlung nur gegen Vorlegung der Police. Die Deutſche Kriegsverſicherungs⸗Gemeinſchaft gibt bekannt: Wenn bei der Geltendmachung eines Kriegsſchadens durch den Verſicherungsnehmer die Police oder das Policen⸗Zertifikat nicht vorgelegt wird, kann die Zahlung des Schadens nicht erfolgen. In Fällen, in denen die Verweigerung der Sch denszahlung zu Härten führen würde, kann der Verſich rungsnehmer die Bewilligung eines Vorſchuſſes beantragen unter Darlegung der Umſtände, welche bewirken, daß die Nichtzahlung des Schadens für ihn beſondere Nachteile ver⸗ urſacht. Die Entſchezdung wird dann dulch die Deutſche Kriegsverſicherungs⸗Gemeinſchaft erfolgen. Die Innung als Sündenbock? WPD. Bei Kontrollen der Polizei und der Preisbil⸗ dungsbehörden wird hin und wieder feſtgeſtellt, daß verſchie⸗ dentlich Handwerksmeiſter den Preisbildungsvorſchriften oder den ſonſtigen Beſtimmungen nicht die notwendige Beachtung ſchenken. Es iſt faſt niemals böſer Wille, wenn dieſe Vor⸗ ſchriften nicht beachtet werden. In den meiſten Fällen iſt es Nachläſſigkeit. Vielfach machen ſich dieſe Handwerker garnicht die Mühe, ſich mit den Vorſchriften näher zu befaſſen. Sie gehen zwar in ihre Innungsverſammlung und hören ſich an, was der Obermeiſter oder andere berufene Perſonen über die Einhaltung beſtehender Vorſchriften zu ſagen haben; ſie über⸗ fliegen auch etwaige Rundſchreiben ſowie die einſchlägigen Aufſätze in ihrer Fachpreſſe. Aber— ſie nehmen ſich nicht genügend Zeit, ſich eingehender in die Materie zu vertiefen. Wir geben zu, daß es nicht immer Bequemlichkeit iſt, ſondern daß es dem Handwerksmeiſter tatſächlich oftmals an Zeit mangelt, eine Verordnung oder einen Aufſatz eingehend durchzuſtudieren. Aber Unkenntnis ſchützt vor Strafe nicht! Er muß ſich alſo die Zeit dazu nehmen, denn eine Anterlaſ⸗ ſung kann unter Umſtänden zu Nachteilen führen, die in kei⸗ ner Weiſe mit dem Zeitaufwand für die nötige Unterrich⸗ tung zu vergleichen ſind. Wenn Verſtöße gegen beſtimmte Votſchriften feſtgeſtellt worden ſind, ſo wird der Handwerks⸗ meiſter in vielen Fällen behaupten, daß er nichts über dieſe oder jene Vorſchrift gewußt hätte. Oftmals wird er gefragt werden, ob er denn nicht von ſeiner Innung aufgeklärt wor⸗ den ſei. Nun erblickt er hier einen Strohhalm, an dem er ſich aus der Enge, in die er durch ſeine Nachläſſigkeit hinein⸗ geraten iſt, herausziehen 1 durch den er zum mindeſten die Schwere ſeiner Verfehluſig mildern zu können hofft. Die —————— ind behaup⸗ tin den In⸗ s behan⸗ ſtändlichkeit, daß lie r wichtigen Vorſchrif⸗ r hreiben als auch durch Innungsver⸗ ſammlungen aufk, insbeſondere wenn es ſich um Vor⸗ ſchriften handelt, deren Nichtbefolgung Beſtrafungen nach ſich ziehen kann. Es wird daher gar keinen Zweck haben, zu be⸗ haupten, die Innung habe es an der notwendigen Aufklärung fehlen laſſen, um damit die eigene Nachläſſigkeit entſchuldigen zu wollen. Die Aufklärung wird gegeben, und feder Hand⸗ werker muß ſie ſich zunutze machen. Die handwerkliche Or⸗ ganiſation kann daher auch ſolche Handwerksmeiſter, die ſich Verfehlungen gegen die beſtehenden Vorſchriften zuſchulden kommen laſſen, nicht in Schutz nehmen! Innung wird dann als Sündenbock tet, daß die in Frage kommenden Vo nungsverſammlungen oder delt worden ſeie die Innunge; ten ſowohl jn Rundſch Der Wald parkmord vor dem Reichsgericht Das Todesurteil gegen Höcky beſtätigt. Vom Mannheimer Landgericht war am 21. Juni d. Is. der 47jährige Adolf Höcky aus Ludwigshafen a. Rh. wegen Mordes zum Tode verurteilt worden; gleichzeitig wurde ſeine Entmannung angeordnet. Der Angeklagte, ein vom Gericht als aſozialer, brutaler und perverſer Menſch be⸗ zeichneter Verbrecher, iſt bereits wiederholt vorbeſtraft. I. a. hatte er ſich einmal an einem 11 Jahre alten Mädchen vergangen und war auch wegen Zuhälterei abgeurteilt worden. Sein ganzes bisheriges Leben war lediglich ſeinen ſexuellen Trieben untergeordnet. Ende Januar vor. Is. lernte er die im Jahre 1916 geborene Emma Ulmer kennen, die als Hausangeſtellte in einer Mannheimer Gaſtwirtſchaft tätig war. Zwiſchen den beiden entſpann ſich bald ein in⸗ times Liebesverhältnis. Am 28. Februar 1939 hatte die Ulmer ein Kino aufgeſucht und war gegen 23 Uhr am Marktplatz mit Höcky zuſammengetroffen. Obwohl es reg⸗ nete, gingen beide nach dem ziemlich entfernt gelegenen Waldpark und ſetzten ſich dort auf eine Bank. Plötzlich würgte der Angeklagte die ahnungsloſe Frau, bis ſie ohn⸗ mächtig wurde, ſchleppte ſie dann ins Geſtrüpp, riß ihr die Kleider herunter und verſetzte ihr mit ſeinem Taſchenmeſſer eine große Menge von Stichen. Einer dieſer Stiche war etwa 745 em tief in die Halsader gedrungen und hatte die Wirbelſäule getroffen. Kurz vor Eintritt des Todes ſchnitt er ihr noch die Pulsader an der linken Hand auf. Den Leichnam vergewaltigte er in abs heulicher Weiſe. Nach der furchtbaren Tat ging er ſeelenruhig nach Hauſe und legte ſich ſchlafen. Als er zwei Tage ſpäter in eine Schlägerei verwickelt worden war, konnte er verhaftet und in ihm trotz hartnäckigen Leugnens bald der Mörder der Ulmer feſtgeſtellt werden. Vor Gericht beſtritt der Angeklagte die furchtbare Bluttat bis zum letzten Augenblick. Obwohl man an ſeinen Kleidern zahlreiche Blutſpuren feſtgeſtellt hatte und alle Indizien gegen ihn ſprachen blieb er hartnäckig bei ſeinen Angaben, mit dem Mord nicht das geringſte zu tun zu haben. Wie das Gericht demgegenüber feſtſtellte, kommt für die Tat aber nur der Angeklagte in Frage. Nur ihm iſt das verabſcheuungswürdige Verbrechen zuzu⸗ trauen. Er hat auch mit Vorſatz und voller Hebeclegung gehandelt. denn die geführten Stiche gegen den Körper des Mädchens zeigen einwandfrei die Tötungsabſicht. Mit ſeiner Reviſion vor dem Reichsgericht rügte der Angeklagte, daß das Vordergericht alle gegen ihn ſprechende Umſtände zuſammengezogen und ſich davon das Urteil ge⸗ bildet habe Die für ihn ſprechenden Umſtände habe es da⸗ gegen nicht gewürdigt. Der erkennende 1. Strafſenat des Reichsgerichts hielt indeſſen die von der Vorinſtanz getrof⸗ fenen Schuldfeſtſtellungen für durchaus in Ordnung und hat jetzt in Uebereinſtimmung mit dem Antrage des Reichs⸗ anwalts die Reoiſion des Angeklagten als unbe⸗ gründet verworfen. Blühende Heide Die Heide blüht. Jetzt, da der Sommer mit ſer 12 menpracht langſam zur Neige geht, zaubert die Natu.. och einmal ein ganzes Meer von Blumenkindern hervor. Klein und beſcheiden ſind die einzelnen Blüten, unzählige winzige Glöckchen wiegen ſich ſachte im Winde, und doch ſo groß und erhaben in ihrer Geſamtheit iſt die Heide. Gerade dort, wo ſonſt das Land in ſeiner Kargheit liegt, wo ihm die Gnade der Furchtbarkeit und der Ernteſegen verſagt bleibt, da zieht ſich jetzt auf dem kargſten Boden ein weiter vfolett⸗roter Teppich der blühenden Heide hin. Die Heide hat an einzelnen Stellen viele, an anderen faſt gar keine Beſucher; es gibt Flecken, wo man ganz allein ſeine Straße wandert, und die blühende Pracht von dem grünen Geſtrüpp der Sträucher unterbrochen ganz einſam daliegt. Nur die kleinen Gäſte ſind da, Bienen, Inſekten und Käfer haben einen geſchäftigen Tag. Die leuchtenden Far⸗ ben und der Honig tief unten in dem Grund der Glocken hat ſie wohl ſo zahlreich angelockt. Das Heidekraut iſt ein Liebling des Volkes. Allüberatl klingen und ſingen die Lie⸗ der von der Heide. Sekt Hermann Löns als Dichter die Heide beſaug, trägt vor allem die Jugend die Lieder in die weite Welt hinaus. Alljährlich ladet die Heide uns ein in ihr friedliches Reich zur beſinnlichen Einkehr. * 2 4 Vom Sport. Fußball. Beſonderer Amſtände wegen konnte zommenden Sonntag die Ligamannſchaft Waldhof nach hier verpflichten. Worte über das fuß⸗ balleriſche Können der Waldhöfer kann man ſich erſparen, denn die Erfolge der letzten Spielrunde ſprechen alles, was man über die Spitzenmannſchaft des deutſchen Fuß⸗ balls ſchreiben wollte. Seckenheim auf des Sportverein Ueber Mannſchaftsaufſtellungen, Spielbeginn bringen wir Räheres am kommenden Samstag. Für die Secken⸗ heimer ſteht alſo eine ſportliche Delikateſſe bevor, die man nicht ungenützt vorbeiziehen laſſen will. * Die Reichsbundpokal⸗Vorrunde der Fußballbereichsmann⸗ ſchaften iſt jetzt für den 6. Oktober eingeteilt worden. Es gibt zehn intereſſante Spiele, u. a. Südweſt— Oſtmark in Frankfurt a. M., Bayern—Niederſachſen in Nürnberg, Su⸗ detenland Baden in Teplitz, Oſtpreu ßen— Heſſen in Königsberg und Württemberg-Nieder⸗ rhein in Stuttgart. * Die deutſchen Straßenfahrer Schorn und Zims hielten ſich auf der Mailänder Vigorellibahn gegen die beſte italie⸗ niſche Klaſſe gut. Schorn wurde hinter Aſtolfi im Geſamt⸗ ergebnis Zwefter vor Bergomi und Pola. * Der Frauenländerkampf Deutſchland Italien in der Leichtathletik, der nach Garmiſch⸗Partenkirchen angeſetzt war, ſoll auf italieniſchen Wunſch erſt 1941 ausgetragen werden. Gewinnau 2* laſſe 3. Dentf ichs eri 3 Ohne Gewähr 5. Klaſſe 3. Deutſche Reichslotterie Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer ſind drei gleich hohe Gewinne gefallen, und war 18 einer auf die Loſe gleicher Nummer in den drei Abteilungen 1, I 125 III 20. Ziehungstag 31. Auguſt 1940 In der Nachmittagsziehung wurden gezogen 3 Gewinne zu 40000 RM. 165047 3 Gewinne zu 30000 RM. 280433 3 Gewinne zu 20000 N. 68332 15 Gewinne zu 5000 R. 67313 84252 170695 2 8 386317 12 Gewinne zu 4000 RM. 18021 124% 183/89 2 5 33 Gewinne zu 3000 RM. 186700 234563 294610 367091 72 Gewinne zu 2000 RM. 14623 23193 35839 46726 59651 59804 64308 7978 89382 98557 109943 131220 13/112 139702 207019 220948 223235 243471 2799. 270579 309545 318691 374193 381891 90 Gewi 1000 RM. 6147 7024 11533 36038 39718 40800 42350 43270 5 14555 22008 68950 117646 121251 131127 148152 89105 1 3. 146585 148793 1652/8 78886 1971s 198966 2094/8 218197 24.00 5 296001 30746 321128 334290 344580 354910 36142 3690565 276 Gewin RM. 847 3247 3631 9223 8752 1043 18122 19642 21674 27774 250% 35/74 38/0 40939 4871 44806 48352 49129 55223 57919 63518 692% 69720 73618 75594 77095 82039 1054/% 107087 108670 108702 119228 129382 127003 184207 135599 135794 140528 146567 148202 148932 151494 156809 159103 368790 172289 17842 181366 18477 189921 190323 202932 205390 206658 217844 217774 220850 240128 248120 83874 255586 268047 279639 280040 28074 290859 282170 253925 25112 301817 303755 30477 308856 307758 313988 315809 319128 324954 830051 841975 348897 347829 351198 359880 362698 369429 383317 387381 391628 395/67 39657 398386 531 Gewinne zu 300 RM. 18530 20866 2104 21888 23810 25052 2319 28259 28510 28811 29205 33482 38814 40140 43691 50753 64/78 66497 68548 69388 70043 71401 71832 737/42 79958 84868 86371 100173 100366 101193 102006 105952 106603 110906 112108 117813 120156 120760 124155 124457 127996 131629 133598 134631 135846 136332 137105 140440 142351 144875 1474/5 153054 153657 155181 158433 160094 161574 163824 165211 171732 176122 177485 182770 183272 189337 120536 194597 194812 196481 200040 200140 202555 203764 205124 205519 20/07 205365 213730 214391 215373 2ʃ6558 220752 223078 234060 234789 736302 238332 240565 240920 241401 243504 245113 248128 248775 250227 250238 25097 251652 252227 252633 253105 258888 252012 265804 266717 258951 259385 779759 202944 284550 287212 287/250 288738 293559 259525 300836 305993 30603 307699 310556 311354 313789 314772 316501 316697 317228 325525 325764 33314/ 334029 38547 336420 338835 344958 2.5599 348422 357254 81036 383128 363218 3845/5 368017 358077 353145 368847 369302 370% 371826 37/587 376205 378452 383535 392014 395068 396648 39857 Außerdem wurden 6452 Gewinne zu je 150 RM gezogen. 2 0 00 RM, 3 Gewinne zu 00 zu j je 10 000, 63 zu je 5000, je 3000, 291 zu 2000, 834 zu je 1000, 2097 zu je 500, 300. und 52 254 Gewinne zu je 150 RM. 2. September 1940 In der Vormittagsziehung wurden gezogen 3 Gewinne zu 40000 RM. 3 Gewinne zu 20000 RM. 9 Gewinne zu 10000 RM. 6 Gewinne zu 5000 RM. 12 Gewinne zu 4000 RM. 24 Gewinne zu 3000 RM. en: e le 2 96 zu je 4000, 153 zu 4167 zu je 21. Ziehungstag 13529 103256 395377 225608 325535 153551 186075 225370 321439 41523 82957 61012 171440 2788909 36942 3772 388767 200 RM 39 Gewinne zu 49932 53032 53589 61561 72031 102402 14840 219183 3184/1 336399 341948 344176 37148 102 Gewinne zu 1000 RM. 250 14052 32293 35621 37268 43868 47839 850 247 195912 123939 12201 19190 193600 198060 197482 199893 202168 212294 235782 240691 244259 285090 270819 302432 302855 308387 324342 328585 3312. 333158 38444 343595 384981 3668 8343 10802 11807 12756 23512 24606 26481 26697 303490 32580 32869 32898 475% 50968 62242 70915 72438 86406 9563 Does de ne 52 0s, 8176 12730 136178 14785 157954 159893 504 Gewinne zu 300 RM. 14850 15771 20713 24166 27725 34658 3.756 37753 4321 488865 48218 874 92773 112692 1111 116835 118038 122488 124553 127578 eie 132219 132840 135678 35184 136785 138456 13956 143454 143970 145532 145 150622 159330 165099 165288 16594 165940 168774 171314 1725863 17482 176 1779% 180340 1899/4 196888 197520 198334 195582 199698 201146 202805. 206459 297889 209148 213320 213616 215241 227186 227555 281641 283859 2409 234590 238585 238992 2390/1 240864 240989 244037 244263 24491 247321 251252 251435 283561 288288 258724 259092 271412 271702 280247 282035 288329 2890 289330 291064 23377 293885 294818 2975/2 299518 303413 30540] 305533 306381 307717 308351 309901 381457 315039 315144 319299 319715 3205/8 334679 38582 335259 338301 340837 345520 832 350496 352184 356809 365282 367434 36747 372239 374098 374902 375130 876409 377258 380390 386714 387820 389028 396857 397458 397888 398625 5 7 Amtliche Vekauntmachungen der Stadt Mannheim Oeffentliche Erinnerung. Zur Zahlung an die Stadttaſſe Mannheim waren bezw. werden fällig ſpäteſtens am: 3. 9. 1940; Schulgeld d. Höheren Lehranſtalten für September 1940. 3. 9. 1940: Schulgeld d. Höheren andels⸗Lehranſtalten und der ittelſchule(Luiſenſchule) für September 1940. 10. 9. 1940: die bis dahin fällig werdende Vergnügungsſteuer. 10. 9. 1940: die auf Grund bon Stundungen, Steuerbeſcheiden und Forderungszetteln bis dahin fällig werdenden Steuerz hlungen und Säumniszuſchläge. An dieſe Zahlungen wird erinnert. Wird eine Steuerzahlung nicht rechtzeitig entrichtet, ſo iſt nach den Vorſchriften des Steuerſäumnis⸗ ben Sectenbeung 5. September 1940. „ Todes-Anzeige. Verwandten, Freunden und Bekannten die schmerzliche Nachricht, dal meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Schwester, Schwägerin und Tante Frau Barbara Möll im Alter von 33 Jahren am Mittwoch uns unerwartet durch den Tod entrissen wurde. Die Beerdigung findet morgen Freitag Nachmittag ½ 3 Uhr vom Trauerhause, Freiburgerstraße 39 aus statt. 2-3 Zimmer und Küche zu mieten geſucht. Adreſſen an die Geſchäftsſt. d. Bl. Fleißiges Halbtags⸗ Mädchen geſucht. Neu⸗Oſtheim, Lucas Kranachstr. 24. geb. Fuchs g Für die In tiefer Trauer: heißen Tage 8 5 25 Natürliches Karl Möll mit Kinder Mineral waͤſſer (Eliſab.⸗Quelle) Okr. 0. Gl. 25 3 Apfelſaft gaturr, alkoholfr. Ltr. o. Gl. 4 1.10 Pfälzer nebst Angehörigen. geſetzes mit dem Ablauf des Fällig⸗ keitstages ein einmaliger Zuſchlag ) in Höhe von Traubenſaft (naturrein) 2 v. H. des rückſtändigen Steuer⸗ betrages verwirkt. Der Schuldner hat außerdem die mit hohen Koſten erwarten. Eine beſondere Mah⸗ nung jedes einzelnen Säumigen erfolgt nicht. Stadtnkaſſe. für alle Aktiven. Anf ſpielt die Ligamannſ Verſammlungs⸗Kalender. verbundene Zwangsvollſtreckung zu[Fußballvereinigung. Heute Donnerstag Abend das erſte Platztraining 5 8 b ließend Spielerverſammlung. Am Sonntag zu kaufen geſucht. Jak. Würthwei aft des Sportverein 07 Waldhof in N Karl Bächle, heim, weshalb alle Spieler erwartet werden. 1/1 Fl.& 1.70. Kreuznacher Silvaner 1 Fl.& 1.85. 300 Llr.⸗Faß mit Türchen Lebensmittel, Feinkoſt. Offenburgerſtraße. * DAS Druckarbeiten für Handel, Gewerbe und Industrie 2 ties wintemütß wet es g Deutſchen Volkes werden in jeder Ausführung angefertigt in der Nechauhote-/ Druckereis 2