Deng preis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mä. 1.80. in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.29 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., em Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Ar. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Ferufprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlseuhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verklinbblatt für den Stadtteil Mhm.⸗ Sechen heim. r Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Hürdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— 5* 40. Jahrgang Dienstag, den 10. September 1940 Nr. 213 Die Wirkung der Angriffe auf London Oer amtliche engliſche Bericht Was Churchill nicht verſchweigen kann. Der amtliche engliſche Bericht über den Vergeltungs⸗ ſchlag der deutſchen Luftwaffe hat folgenden Wortlaut: „Ueber die großen feindlichen Luftangriffe, die⸗geſtern über London ſtattfanden und die während der Nacht in be⸗ ſchränkterem Maßſtabe fortgeſetzt wurden, ſind jetzt Einzel⸗ heiten zur Verfügung geſtellt worden. Das Bombardement war ſehr ausgedehnt und ſchien in der letzten Phaſe des Angriffes nur auf der Flucht unternommen zu ſein. Der Schaden war beträchtlich(), jedoch nach dem Bericht des Kriegsamtes nicht ernſt.() Der Feind konzentrierte das Gros ſeiner Streitkräfte auf die beiden Themſeufer öſtlich von London, hauptſächlich auf den Themſe⸗Kanal, wo große Brände und einige größere Schäden verurſacht wur⸗ den. Es gab viele Schäden, und eine beſtimmte Anzahl Perſonen war zeitweilig ohne Obdach. Aber ſie wurden glücklich aus der Gefahrenzone entfernt, und es wurden ſofort Maßnahmen getroffen, um ihnen Lebensmittel und Obdach zu geben. Bomben fielen auch auf öffentliche Ge⸗ bäude für Waſſer, Gas und Licht in dieſer Gegend, und die Verſorgung würde ernſthaft behindert. Bomben wurden auf die Docks geworfen, die den Londoner Hafenbehörden gehören, und es entſtand ein großer Brand in den Docks ſüdlich der Themſe. An einer anderen Stelle wurden La⸗ gerhäuſer beſchädigt und mehrere Pinaſſen verbrannten. Angriffe auf andere Diſtrikte Londons waren in ihrer Ausdehnung hiermit nicht zu vergleichen, aber es wurden zahlreiche Bomben abgeworfen. Im Süden Londons wur⸗ den zwei Schulen ernſthaft beſchädigt. Im Zentrum Lon⸗ dons wurden Brände verurſacht und Wohnungen in ver⸗ ſchiedenen Gegenden zerſtört. In allen dieſen Gegenden arbeitete der paſſive Verteidigungsdienſt ſchnell in Bezug auf die Aufgaben, die ihm geſtellt wurden, nämlich die Evakuierung von mehrere Hunderten von Menſchen aus einer durch Brand gefährdeten Gegend, Unterſtützung zur Wiederherſtellung des Eiſenbahnverkehrs und des Straßen⸗ verkehrs, die eine beträchtliche Unterbrechung erfuhren, und ganz beſonders die Bewältigung der Brände, deren Löſchung eine ſehr ſchwere Aufgabe für die Feuerwehr dar⸗ ſtellte, von denen eine große Anzahl auch unter dem Vom⸗ bardement mit der Arbeit fortfuhr: Aus Großbritannien außerhalb der Londoner Gegend liegt nur eine einzige Information hinſichtlich großer Schäden vor, nämlich von einer Petroleumraffinerie an der unteren Themſe, wo ein großer Brand ausbrach. Das Ausmaß dieſer Angriffe überſtieg alle vorhergehen⸗ den, und es gab eine große Anzahl von Opfern. In Anbe⸗ tracht der zahlreichen Zwiſchenfälle, von denen viele von ſekundärer Natur ſind, kann die Zahl der Opfer nur annähernd abgegeben werden. Man ſchätzt vorläufig, daß ungefähr 400 Perſonen getötet wurden und 131400. ſchwer verletzt“. Soweit der amtliche engliſche Bericht, auf den die Ge⸗ walt der deutſchen Bomben ſchon ſichtlich gewirkt hat. Er wird ergänzt durch einen Augenzeugenbericht der Agentur Reuter, in dem vorſichtig angegeben wird, der Beobachter habe mindeſtens() fünf Formationen von ſe 100 Flug⸗ zeugen geſehen. Der Luftfahrtſachverſtändige von Reuter, der ungefähr zur gleichen Zeit eine Meldung in die Welt ſetzte, hatte allerdings von der offiziellen Bereitſchaft der Regierungsſtellen, unter dem ſichtbaren Zwang der Tat⸗ ſache etwas mehr einzugeſtehen, noch nichts erfahren, ſo daß ſein Bericht noch Bluff Cooper'ſchen Geiſt atmet, wenn⸗ gleich auch in ihm zwiſcher den Zeilen der Ernſt der Situa⸗ tion klar wird. Achiſtündiges Bombardement! Zu dem Luftangriff der deutſchen Bomber auf die eng⸗ liſche Hauptſtadt in der Nacht zum Montag meldet die Reu⸗ ter⸗Agentur, um 7 Uhr abends ſei Luftalarm gegeben wor⸗ den, der bis 4.35 Uhr gedauert habe, alſo insgeſamt 9 Stun⸗ den und 35 Minuten. Dies ſei für die Hauptſtadt der Jän g.ſte Alarm während des ganzen Krieges geweſen. „Unmittelbar nach der Luftwarnung begann im Londoner Gebiet ein ſchweres Bombardement. Mitten in London brach heftiges Feuer der Flak los und wurde von dem auchen der Bomben und von den Exploſionen abgelöſt. Maßgebende Beobachter“, ſo fährt Reuter fort,„erklären, der Angriff noch intenſiver geweſen ſei als der An⸗ griff in der Nacht zum Sonntag. Im Laufe der Stunden wurde der Angriff immer heftiger. Die Bomben fielen in ſehr kurzen Zwiſchenräumen, und noch acht Stunden nach Beginn des Alarmes konnte man ſie fallen hören. An ver⸗ ſchiedenen Stellen entwickelten ſich Brände, und die Feuer⸗ wehr hatte viel zu kun. 5 In einer anderen Meldung wird dann zugegeben, daß die deutſchen Flieger u g. auch die Verkehrslinien ange⸗ riffen hätten.„Laut Mitteilung autoriſierter Kreiſe iſt er Luftkrieg drauf und dran, in ein kritiſches Sta⸗ dium zu treten. Man kann ſagen, er iſt in Creſcendo übergegangen, aber er hat noch nicht ſeinen Höhepunkt er⸗ reicht“ Solche Klänge hat man früher von Reuter nie ge⸗ hört. ie en zu den deutſchen Luftangriffen am Sonn⸗ tag meldet der Londoner Nachrichtendienſt,„eine gewaltige Anzahl deutſcher Maſchinen“ habe die britiſche Küſte bei Dover überflogen. In der Grafſchaft Kent ſeien eine Eiſen⸗ bahnſtation und zahlreiche Gebäude getroffen worden. In der Nacht zum Sonntag ſeien Rieſenbrände auf bei⸗ den Ufern der Themſe und in der Nähe der Londoner Elty entſtanden. Auch in den Docks ſeien Großbrände ausge⸗ brochen. Insgeſamt ſei der Schaden groß. ä Vergeltung fortgeſetzt Starke Wirkung der bisherigen Angriffe auf London be⸗ ſtätigt.— Bomben aller Kaliber auf kriegswichtige Anlagen zu beiden Seiten der Themſe. Berlin, 9. Sept. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: „Kampffliegerverbände ſetzten trotz ſchlechter Wetter⸗ lage auch am 8. September und in der Nacht zum 9. Sep⸗ tember die Vergeltungsangriffe gegen London fork. Luft ⸗ bildaufnahmen beſtätigen die ſtarke Wirkung der bisheri- gen Angriffe. Bei den nächtlichen Anflügen konnten die an⸗ greifenden Verbände ihre Ziele infolge der immer noch an⸗ dauernden Brände ſchon auf weite Entfernung erkennen. Wieder wurden Docks und Hafenanlagen, Oetlager, Gas, Elektrizitäts- und Waſſerwerke ſowie Speicheranlagen zu beiden Seiten der Themſe mit Bomben aller Kaliber he⸗ legt. Auch mehrere Flugplätze in der Umgebung von Lin⸗ coln wurden angegriffen. Im Firth of Forkh gelang es, ein Handelsſchiff von 8000 BRZ durch Bombenkreffer ſchwer zu beſchädigen. Britiſche Flieger richteten in der letzten Nacht Angriffe gegen Hamburger Wohnviertel. Mehrere Wohnhäuſer wurden beſchädigt, einige Zivilperſonen verletzt. Der ange⸗ richlete Geſamtſchaden iſt ſedoch auch hier nur gering. Die Geſamtverluſte des Gegners betrugen geſtern 22 Flugzeuge. Davon wurden zwei durch Flakaurtillerie, die übrigen im Luftkampf abgeſchoſſen. Vier eigene Flugzeuge werden vermißt.“ Bomben auf Haifa und Alexandrien Der italieniſche Wehrmachtsbericht. DMB. Rom, 9. Sept. Der italieniſche Wehrmachts⸗ bericht vom Montag hat folgenden Worklaut: „Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: Haifa iſt bei und Alexandrien bei Nacht er⸗ neut von unſerer Luftwaffe angegriffen worden. In Haifa, wo der Angriff überraſchend erfolgte und der Abwehr keine Zeit 10 Eingreifen ließ, iſt die Oelraffinerie mit Bomben belegt worden, wobei die Anlagen getroffen und großze Brände verurſacht wurden. In Alexandrien ſind die Schiffe und die Anlagen der Flottenbaſis bombardiert worden. Außerdem wurde die Bahn Alexandrien—Marſa Matruk keh 3 belegt. Alle unſere Flugzeuge ſind zurückge⸗ ehrt. In Oſtafrika haben unſere Flugzeuge Boma im Su⸗ dan und den Bahnhof und die Petroleumlager von Port Sudan bombardiert. Feindliche Flugzeuge haben Moga⸗ discio, Maſſaua und Berbera bombardiert, ohne daß es dabei Erfolge gegeben hat. Der Sachſchaden iſt ſehr gering. Ein Flugzeug, das verſucht hatte, den Flugplatz von Mos⸗ gio anzugreifen, iſt von unſeren Jagdflugzeugen brennend abgeſchoſſen worden. Drei Mitglieder der Beſatzung ſind kok. Der Beobachter, ein Leutnant, wurde gefangengenom⸗ men.“ 5 Angeſichts dieſer ernſten Lage, in die Englands Haupt⸗ ſtadt durch die Zertrümmerung vieler wichtiger militäri⸗ ſcher Anlagen geraten iſt, iſt es ſchon mehr als geſchmack⸗ los, wenn Reuter noch am Sonntag weiter Meldungen ver⸗ breitet. in denen folgende Sätze zu finden ſind:„Für viele (und für die anderen?) iſt lediglich die Tatſache, daß der Gasdruck in ihren Wohnungen nicht die gewöhnliche Stärke hat und daher das Kochen des Mittageſſens etwas länger als ſonſt dauert, der einzige Grund für Beſchwerden, und dies ſogar im humoriſtiſchen Sinne. Bei einem Rundgang während des Angriffs iſt man überraſcht geweſen, in der Charing Croß Road fröhliche Leute und Lachen in der Dunkelheit zu hören—! Wie tief iſt Reuter doch geſunken, wenn er es für angebracht hält, in alle Welt zu melden, daß ſich einige Halbwüchſige über die Kataſtrophe luſtig machen! a „Eindruck eines Erdbebens“ Augenzeugenberichte ſchwediſcher Journaliſten. Stockholm, 10. Sept. Die großen Stockholmer Zeitun⸗ gen veröffentlichen am Montag in großer Aufmachung aus der Feder ihrer Londoner Korreſpondenten ſpaltenlange, ſehr anſchauliche Schilderungen über die Tag⸗ und Nachtan⸗ griffe der deutſchen Luftwaffe auf die engliſche Hauptſtadt. Die Berichte beweiſen die verheerende Wirkung der deutſchen Vergeltungsaktion. Der Londoner Korreſpondent von„Stockholms Tidnin⸗ gen“ berichtet über die Angriffe am Samstagabend und in der Nacht zum Sonntag u. a.:„Ich komme aus den bom⸗ bardierten Gebieten. Meine Kleider ſind noch vom Nieder⸗ werfen während des Angriffes beſchmutzt, und meine Au⸗ gen brennen vom Rauch. Durch ein wunderliches Geſchick befand ich mich gerade ſüdlich der Themſe, als der Kampf in der Luft ſeinen Höhepunkt erreichte. Ich kann feſtſtellen, daß die Geſchichte niemals einen ſo furchtbaren Luftkampf erlebt hat wie den, den ich am Samstag⸗ abend über den Londoner Docks beobachtete. Sperrballone ſauſten brennend zur Erde nieder, und plötzlich ging es uns auf, was hier geſchah. Schwarze Rauchmaſſen wälzten ſich heran. Als der 115 5 über uns ein Ende nahm, fuhren wir in das brennende Gebiet. Der Weg dorthin führte durch aufgeriſſene Straßen. Der Brand tobte auf beiden Seiten der Themſe, am gewaltigſten brannte es auf der Südſeite. Man war auf ein Bombardement in anderen Tei⸗ len der Stadt vorbereitet, aber plötzlich begann der Kano⸗ nendonner im Oſten der Stadt. Die Granaten explodierten am Himmel, und vielleicht nur zwei Minuten ſpäter ſchien es, als wenn die Flugzeuge geradezu aus allen Him⸗ melsrichtungen auf die Stadt herabſauſten. Die deut⸗ ſchen Maſchinen erſchienen in großen Schwärmen am Him⸗ mel. Von allen Seiten her tauchten ſie auf. Ich habe fünf Sperrballone gezählt, die in Flammen aufgingen und ab⸗ ſtürzten. Bald danach,“ ſo heißt es in dem Bericht weiter, ſeien neue Geſchwader mit donnernden Motoren ein⸗ getroffen. „Mit einem ohrenbetäubenden Krach, der die Luft um uns zu zerreißen ſchien, ſtürzten ſie ſich in einem großen Angriff auf den Hafen. Dieſer Angriff hal alles in den Schatten geſtellt, was bisher im Luftkrieg geſchehen iſt. Wir fühlten, wie die Luft um uns herum erbebke. Man hakte den Eindruck eines Erdbebens. Und dann ſtiegen ge⸗ waltige Rauchmaſſen auf, die ſich ſchließlich wie rieſige Blu⸗ men am Himmel ausnahmen. Ich 1 11 der Menge der Feuerwehrautos nach dem Oſten hin. Als wir etwas näher vorgedrungen waren, er⸗ ſchien das Feuer wie eine rieſige Mauer, die vor uns alles abſperrte. Die Flammen begannen längs der Straße hoch⸗ zuſchlagen, und als es zu gefährlich wurde, weiterzufahren, ſprangen wir, Poliziſten, Soldaten und ich, buchſtäblich durch Feuerwände. Die aus Holz gebauten Speicher brannten kniſternd wie Johannisfeuer. Die Löſchzüge be⸗ faßten ſich vor allem mit den großen Gebäuden. Vom Fluß her pumpte man ununterbrochen Waſſer, denn die Waſſer⸗ leitungen ſelbſt waren bereits beſchädigt. Ich ſtand am Süd⸗ ufer der Themſe und ſah, wie das Feuer ſich auch am nörd⸗ lichen Ufer des Fluſſes ausbreitete. Dann mußte ich zurück, um meine Schilderung zu ſchreiben. Aber alle Rückwege wa⸗ ren abgeſperrt. Militärlaſtwagen ſauſten durch die Stra⸗ Ben. „Soviel iſt klar,“ ſchließt der Bericht,„daßz das Feuer nicht allein in den Docks enkſtanden iſt, ſondern daß ſich der deutſche Angriff gleichzeitig auch gegen die induſtriellen Anlagen längs der Themſe und im 1 55 Londons richtete. Das Elektrizitätswerk und andere Anlagen der öffenklichen Dienſte ſind beſchädigt worden. Der Tag iſt gekommen, an dem der Luftkrieg in ſein ſchlimmſtes Nabium eingekreken iſt. England kämpft für ſein Leben. Heute nacht waren die Londoner kief unter der Erde, ſo kjef, wie ſich Menſchen überhaupt nur einbuddeln können.“ In dem Bericht der Zeitung„Dagens Nyheter“ heißt esz „Die Hauptſtadt des britiſchen Imperiums hat ihren bishen härteſten Schlag erhalten. Der ſparſame Sonntags⸗ verkehr, die Lücken im Autobusdienſt und in der U⸗Bahn zeigen am deutlichſten, was ſich in der vergangenen Nacht ereignet hat. Rund um uns herum tobte die große Kette von Feuersbrünſten, wie ich geſehen habe, beſonders in den Speicheranlagen des Hafens. Die Rauch⸗ entwicklung war ſo gewaltig, daß es ſchwer war, überhaupt einen Ueberblick über den Umfang der Brände zu erhalten. Ganz deutlich ſah man auch, daß auf der anderen Seite des Fluſſes ebenfalls Brände entſtanden waren. Die Rauchwol⸗ ken vereinigten ſich über der Themſe zu einer dicken Rauch⸗ wolkendecke. die Flammen ſchlugen nicht beſonders hoch, aber man ſah ſie grün, gelb und rot aus den Dächern der Lagerhäuſer hochflammen. Mittlerweile trafen die erſten Löſchzüge ein, und eine gewaltige Löſcharbeit begann. Aber die Lagerhäuſer ſchienen derartig viel Brennbares zu ent⸗ mad daß das Feuer nicht im geringſten abgeſchwächt wurde.“ 5 Der Korreſpondent von„Svenſka Dagbladet“ ſchreibt, am Sonntagmittag habe eine große Feuersbrunſt in den Docks gewütet. An einer anderen Stelle habe man die Löſch⸗ arbeiten eingeſtellt. Einige mit Holz beladene Eiſenbahnwa⸗ gen hätten immer noch gebrannt. Die größte Feuersbrunſt ſei in einem Wein⸗ und Spritlager entſtanden.„Das war d ergewaltigſte Brand“, ſo ſchließt der Artikel,„den ich je geſehen habe.“ Dieſe verheerenden Angriffe auf Londons militäriſche Ziele, deren Wirkung die ſchwediſchen Journaliſten ſo le⸗ bendig ſchildern, ſind die notwendige Antwort an die plu⸗ tokratiſchen Kriegsverbrecher, die dem deutſchen Volk den Krieg erklärten, die es gushungern wollten, die ſeine Kir⸗ chen, Krankenhäuſer, Bauerngehöfte und Wohnhäuſer bom⸗ bardieren ließen und deren Lords brutal und zyniſch vor aller Oeffentlichkeit erklärten„Nur ein toter Deutſcher iſt ein guter Deutſcher.“ a i „Wo iſt die engliſche Luftreſerve?“ Newyork, 9. Sept.„Neue Bombenangriffe gewaltiger deutſcher Luftflotten— Docks und Fabriken getroffen— Brände wüten— 400 Tote“, ſo lauten die rieſigen Schlag⸗ zeilen der Newyorker Preſſe. Auch erſcheinen in den Zei⸗ tungen die erſten Funkbilder von den nächtlichen Feuers⸗ brünſten. Die englandfreundliche„Newyork Times“ ſchreibt, die ſchreckliche Viſion, welche die Engländer längſt mit Furcht erfüllt habe, ſei wahr geworden. Die deutſchen An⸗ griffe hätten die Schwäche der britiſchen Verteidigung auf⸗ gedeckt. Man frage ſich jetzt, wo eigentlich die engliſche „Luftreſerve“ ſei, die angeblich ſeit dem Frühjahr ſo raſch aufgebaut werde. Möglicherweiſe liege die Schwierigkeit in der Knappheit an Fliegern ſowie in der Tatſache, daß die Deutſchen die ſüdöſtlichen Flugfelder ſyſtematiſch unbrauch⸗ bar gemacht hätten, von wo aus die Engländer London ge⸗ ſchützt hatten. Zweifellos ſeien die Angriffe am Wochenende ein ſchwerer 1 für die industrielle Produktion und für die Hafenanlagen Groß⸗ Londons 5 a der Pervetua“⸗Riß zur Prüfung vorgelegen hat. Die Moe ge Vergeltung Unbekümmert um Wind und Wetter fliegen die deutſchen Bomber, begleitet von kampferprobten Jagdver⸗ bänden nach England, ran an den Feind! Von den Briten herausgefordert, hat die deutſche Luftwaffe unter der perſönlichen Leitung ihres Oberbefehlshabers, des Reichsmarſchall Göring, eine Vergeltungsaktion einge⸗ leitet, die England mit wuchtigen Keulenſchlägen darüber aufklärt, daß auch die Verbrechen britiſcher Nachtpicaten nicht ungeſühnt bleiben. Immer länger wird die Zeit, die die Engländer in den Luftſchutzräumen verbringen. Immer verheerender wird die Stockung in der chen Wirt⸗ ſchaft und das Durcheinander in der kriegswichtigen Produktion. Aber auch die Werke ſelbſt verwandeln ſich eines nach dem anderen in rauchende Trümmerſtätten Die mächtigen Dockanlagen für die britiſche Flotte werden ſyſtematiſch zerſchlagen, die Oeltanks ſchleudern rieſige Feuer⸗ und Rauchwolken gen Himmel, die Munitionsfabri⸗ ken berſten krachend auseinander und aus Vexſorgungs⸗ betrieben wie Gas⸗ und Elektrizitätswerken werden qual⸗ mende Ruinen. 5 So iſt über England der Krieg mit allen ſeinen Schrecken heriengebrochen und ſiehe da, nun drücken dieſelben Menſchen, die bisher den Krieg nicht genug aus⸗ weiten konnten und ſich in erbärmlichen Spöttereien gefie⸗ len auf die Tränendrüſen, um darüber zu wehklagen, daß bei den deutſchen Angriffen auch Frauen und Kinder ums Leben gekommen ſein ſollen. Das England der Chamber⸗ lains und Churchills hat jedoch längſt das Recht verwirkt, im Namen der Humanität zu ſprechen. Hat England nicht in ſeiner ganzen Geſchichteimmer wie⸗ der die Menſchlichkeit mit Füßen getreten? War England es nicht, das während des Weltkrieges Mil⸗ lionen deutſcher Frauen und Kinder durch eine grauſame Hungerblockade in den Tod oder in das Siechtum getrie⸗ ben hat? War England es nicht, das noch 1919, als Deutſch⸗ land längſt die Waffen niedergelegt hatte, noch die Hun⸗ gerblockade als eine geradezu vorzügliche Waffe feierte? Ja ſchlimmer noch, England hat auch ſeine Solda⸗ ten bewußt gegen Frauen und Kinder eingeſetzt, in Hol⸗ land und Belgien und in Frankreich ſowohl, wo dieſe Sol⸗ dateska raubend und plündernd von der Front der Küſte zuzog und dann in Deutſchland bei den feigen Bomben⸗ würfen auf Wohngebäude. Oder war etwa das Kinderheim in Hermsdorf, die Lazarette in Freiburg und in Babelsberg, das Kotbuſſer Tor in Berlin und jetzt wie⸗ der das Hamburger Wohnviertel ein militäriſches iel? Warum fliegen dann unſere Geſchwader in ver tärktem Maße nach England? Um dieſer hartherzigen Macht die Erkenntnis einzuhämmern, daß der Krieg zwiſchen Sol⸗ daten ausgefochten wird. Und auch in dieſer Vergeltungsaktion beſchränkt Deutſchland, was übrigens auch von den neutralen Beobachtern aus⸗ drücklich beſtätigt wird, ſich ausſchließlich auf die Bom⸗ bardierung militäriſcher Objekte. Das aber geſchieht mit einem Erfolg, daß darob die Verdunkelung der briti⸗ ſchen Hauptſtadt durch die rieſigen Feuersbrünſte in den Rüſtungswerken einfach zunichte gemacht wird! So führt Deutſchland den Krieg wuchtig und entſchei⸗ dend. Die britiſchen Terrorakte dagegen ſind völlig ſinnlos. Mögen die Briten, wenn ihnen der Anflug nach Berlin unter den Feuerſalven der deutſchen Flak unmöglich ge⸗ macht wird, verſuchen, ihre Verbrechen in anderen Städ⸗ ten doch noch zu vollenden, ſo iſt das nur dazu angetan, die Entſchloſſenheit der deutſchen Nation noch zu ſteigern. Das deutſche Volk weiß nur zu gut, daß England es gewe⸗ ſen iſt, das dieſen Krieg herbeigeführt und ebenſo iſt es da⸗ von überzeugt, daß England niedergekämpft werden muß, wenn Europa ſich endlich des Friedens erfreuen will, Ob England jammert ober witzelt bleibt ſich gleich, Im⸗ mer ſind es Aeußerungen eines perrotteten Syſtems. Wie er⸗ bärmlich von Churchill, der noch vor wenigen Tagen darüber frohlockte, daß noch immer 150 000 Krankenbetten bereit ſtünden, die für die von der Regierung erwarteten Opfer des Luftkrieges„reſerviert“ worden ſeien. Inzwi⸗ ſchen dürfte dann doch das Grauen die Briten beim Schopfe efaßt haben. In dieſer Situation wieder iſt es der britiſchen emütsverfaſſung entſprechend, nur ein Schritt von frechen und höhniſchen Liedern und abſcheulichen Witzen* Bittgottesdienſten. Bei dieſer Gelegenheit tröſtete ſich der Erzbiſchof von Canterbury damit, daß es nicht Got⸗ tes Wille ſein könne, daß England mit ſeinen geheiligten Orten und geliebten Plätzen in die Hände der Deutſchen falle. Aber ſchließlich war es auch nicht der Wille Gottes, daß die Briten die Erde knechten und ſolange freie Hand für eine ruchloſe Politik haben ſollen, wie es ihnen beliebte. So iſt denn die Stunde der Abrechnung gekom⸗ men. In dieſer Entſcheidung aber hat jene Macht, die in allen Weltteilen die Völker ausbeutete und drangſalierte, die in Arabien den Nationalgeſinnten ihre Häuſer über dem Kopf anzündete und in Indien durch furchtbare Blutbäder Angſt und Schrecken verbreitete, ſeden An⸗ ſpruch auf das Mitgefühl der Welt ver ⸗ wirkt. England war es, das den Krieg gewollt und den Krieg erklärt hat, England war es, daß zuerſt die Nacht⸗ bomber nach Deutſchland geſchickt hat, England war es, daß mit geradezu höhniſchen Geſten die Friedenshand des Führers zurückgeſtoßen hat. Die Ver⸗ antwortung für das Dramg, das ſich jetzt in England It trägt daher CThürch ill. Paal ail be Nepclee Roman von Axel Rudolph. f — 48 8 Jaeps Antlitz iſt blaß geworden. Mr. Andrews aver bekommt geradezu ein Zittern in den Gliedern beim An⸗ blick der ernſten Miene des Kapitäns. Er hat die ganze Nacht wachgelegen und ſich die Sache überlegt. Er ſieht ſehr, ſehr boſe aus für ihn, wenn es ihm nicht gelingt, den Kapitän wenigſtens davon zu überzeugen, daß er nicht vor⸗ ſätzlich den Brand angelegt hat. Brandſtiftung an Bord! Das iſt nicht mal mit Gefängnis abzumachen. Das koſtet Tuch baus und Mr. Andrews verſpürt keine Luſt, in ein Zuchthaus zu wandern. Die helle Angſt ſteht auf ſeinem . als er unſicher einen Schritt gegen den Tiſch vor⸗ ritt. e e 157 ch habe meine Konſtruktion, die ähnliche Verbeſſe⸗ rungen der Bauform vorſteht, wie ſie auf dieſem Schiff verwirklicht wurden, derſelben Reederei vorgelegt, der auch Augſt vor einer Niederlage im Wettbewerb um den Bau⸗ auftrag hat mich dazu getrieben, eine 0 u ei„Per⸗ petua“ zu verhindern. Ich habe verſucht, Mr. Boyſen für mich zu gewinnen. Glaubte, er würde es tun, weil er ja Gtärkſter Eindruck in aller Welt Rom, 9. Sept.„London weiterhin unter dem Bomben⸗ regen.— Der gigantiſche Angriff geht unter dem perſönli⸗ chen Oberbefehl des Reichsmarſchalls weiter.— Die unge⸗ heuren Lebensmittellager am Themſe⸗ÜUfer in Brand.— Furchtbare Stunden der britiſchen Hauptſtadt.— London ohne Waſſer, ohne Gas, ohne elektriſchen Strom“, ſo lauten die Schlagzeilen der römiſchen Blätter, die in ſpaltenlangen Berichten die verheerenden Wirkungen der deutſchen Ver⸗ geltungsangriffe ſchildern. Die Tatſache, daß Reichsmar⸗ ſchall Göring den Angriff leitet, ſei, ſo betonen die Blätter, die beſte Gewähr dafür, daß die Operationen mit unerbittlicher Konſequenz durchgeführt würden. Die Gewiſ⸗ ſenloſigkeit und das verbrecheriſche Vorgehen der Engländer, ſo betont„Meſſaggero“, die allzulange ungeſtraft geblieben ſind, finden jetzt ihre Sühne und welche Sühne! Die erſten Nachrichten über die von der deutſchen Luftwaffe auf die letzten engliſchen Provokationen erteilte Antwort laſſen das, was in London vor ſich geht, wie ein Gottesgericht erſcheinen Ein aus Stahl und Feuer gebildeter Ring ſchließt ſich immer enger um London, während in der ganzen üb⸗ rigen Welt die gewaltigen Stützpfeiler des britiſchen Im⸗ peziums zuſammenſtürzen. Umſonſt, ſo erklärt„Popolo di Roma“, habe man in London gehofft. daß der Angriff vom Samstag vereinzelt bleiben würde. Die deutſche Aktion werde vielmehr konſequent und Schlag auf Schlag weiter⸗ geführt. Was ihre ungeheure Bedeutung unterſtreiche, Für England iſt nunmehr, ſo ſtellt das römiſche Blafk feſt, der Augenblick gekommen, für die zahlloſen Rechtsver⸗ letzungen und Verbrechen gegen die Menſchlichkeit zu zah len, mit denen es ſein Gewiſſen beladen hat. In eindeuki⸗ ger Weiſe haben die deutſchen Angriffe bewieſen, daß Eng⸗ 1 5 nicht imſtande iſt, ſeine Hauptſtadt ausreichend zu chützen. Kopenhagen, 9. Sept. Der ungeheuer ſtarle Eindruck, den die fortgeſetzten Angriffe der deutſchen Luftwaffe gegen London auf die däniſche Oeffentlichkeit machen, zeigt ſich darin, daß die Kopenhagener Montagsblätter die Hauptſei⸗ ten ihres Nachrichtenteiles völlig den Meldungen über den Verlauf und das Ergebnis der deutſchen Vergeltungs⸗ aktionen gegen die engliſche Hauptſtadt vorbehalten haben. Aus der Lektüre der zahlreichen Meldungen ergibt ſich mit großer Deutlichkeit, daß England nicht imſtande iſt, ſeine Hauptſtadt gegen die deutſchen Angriffe ausreichend zu ſchützen. Ueber die Auswirkungen der deutſchen Vergel⸗ tungsmaßnahmen werden vor allem Stockholmer Berichter veröffentlicht, die die Schwächung der engliſchen Verteidigungskraft durch die fortgeſetzten Angriffe auf die kriegswichtigen Anlagen unterſtreichen. Helſinki. 9. Sept. Trotz ſtärkſter engliſcher Zenſur geht aus den Berichten der Londoner Korreſpondenten der hie⸗ ſigen Blätter deutlich hervor, wie gewaltig der Schaden iſt, den die ununterbrochenen Angriffe der deutſchen Luftwaffe auf die wehrwichtigen Anlagen der engliſchen Hauptſtadt verurſacht haben. Aus den Berichten iſt ferner klar zu er⸗ kennen, welches rieſige Durcheinander die ununterbrochenen Wellen der Luftangriffe in der Rieſenſtadt London her⸗ vorgerufen haben.„Uäuſi Suomi“ ſchreibt, daß die Nacht zum Sonntag in London furchtbar geweſen ſei. Tau⸗ ſende von Bo nib en ſeien auf die Dockanlagen und die Induſtriebauten gehagelt i DNB. Oslo, 9. Sept. Die Vergeltungsaktionen der deut⸗ ſchen Luftwaffe gegen England beherrſchen völlig die hie⸗ ſige Oeffentlichkeit. Die Zeitungen bringen ausführliche Be⸗ richte und nehmen auch in längeren Kommentaren zu den Ereigniſſen Stellung. Dabei unterſtreicht„Tidens Tegn“ die Ueberlegenheit der deutſchen Luftwaffe,„Aftenpoſten“ ſchreibt, die Grundfeſten des britiſchen Imperiums wankten bereits, obwohl es ſich augenſcheinlich erſt um den Anfang der Kämpfe handele. Unaufhörlich trä⸗ fen die deutſchen Hammerſchläge in das Herz des britiſchen Empire. Der weſentlichſte Erfolg der deutſchen Luftwaffe ſei unzweifelhaft der, daß viele militäriſche Objekte und le⸗ benswichtige Betriebe vernichtet worden ſeien. Das Blatt unterſtreicht in dieſem Zuſammenhang erneut die Zuver⸗ läſſigkeit der deutſchen Kriegsberichterſtattung, die gerade jetzt wieder überzeugend zutage getreten fei. Auch auf die übrigen Osloer Blätter hat der Umſtand, daß Reuter die deutſchen Berichte im weſentlichen beſtätigen mußte, gro⸗ ßen Eindruck gemacht.„Fritt Folk“ bemerkt, die Zuver⸗ läſſigkeit der deutſchen Berichte ſei über allem Zweifel er⸗ 1555 während ſich die engliſche Lügentaktik ſelbſt gerichtet abe. Das norwegiſche Bauernblatt„Nationen“ wirft die Schuldfrage auf und erklärt, man könne über die Jerſiö⸗ rungen des Luftkrieges entſetzt ſein. Ein größeres Ent. ſetzen ſtelle ſich aber bei dem Gedanken ein, daß alles dies hälte vermieden werden können und daß engliſche Staats- männer an dieſem kriege ſchuld ſeien, die weder ſich ſelbſt noch den Gegner kannten.„Alles was jetzt geſchieht, hat Miſter Churchill gewußt, als er das letzte großherzige An⸗ gebot des Führers ablehnte.“ Tokio, 9. Sept. Die japaniſche Preſſe berichtet in ſen⸗ ſationeller Aufmachung über die Luftangriffe auf London. „Die letzte Stunde des britiſchen Empire hat geſchla⸗ gen“, ſchreibt„Mijako Schimbun! und berichtet dann wei⸗ ker, über London ſcheine der Himmel zu brennen, während die Straßen mit Menſchen überfüllt ſeien, die panikarlig aus der engliſchen Haupkſtadt zu flüchten verſuchten. Aber Mr. Boyſen hat mich glatt abgewieſen. Ich hade ge⸗ tan, was ich konnte. Als ich den Brandgeruch merkte, habe ich die Fahrgäſte nach Möglichkeit beunruhigt. Aber ich ſchwöre es, Gentlemen, ich habe nicht gewußt, wie und wo das Feuer entſtanden war! Ich habe niemals vorſätzlich einen Brand angelegt!“ 81 8 a „Sie behaupten, hier an Bord Verſuche gemacht zu haben, die Fahrt der„Perpetua“ zu ſabotieren? Erklären Sie mal, was Sie denn zur Erreichung dieſes ſchönen Zie⸗ les getan haben!“ 5 i „Wie geſagt, erſtens hab ich verſucht, Mr. Boyſen zu gewinnen, nachdem ich zufällig— durch die Verkäuferin Miß Lürſen— erfuhr, wer er iſt. Als Mr. Boyſen mich hinauswarf und mir erklärte, er werde im Gegenteil alles daranſetzen, einen Rekord aufzuſtellen, habe ich verſucht, ihn durch die anonyme Anzeige kaltzuſtellen.“ „Sie bleiben alſo dabei, daß Sie den Brand nicht vor⸗ ace verurſacht haben?“ fragt Kapitän Lohmann noch einmal. 55FVVV f „Ich ſchwöre es, Captain! Ich kann mich überhaupt nicht erinnern, in der Kabine geraucht zu haben!“ „Ich glaube, wir dürfen das als wahr unterſtellen, des Schiffsarztes. Dr. Kettler hat ein getrocknetes Stück Zigarettenpapier, aus dem der Tabak bereſts herausge⸗ fallen iſt, in einer Schachtel vor ſich hingeſtellt.„Herr Boy⸗ auch damals ſo großartig den Miſter Barnes gedeckt hat. 1 ſen war ſo freundlich, mich zu bitten, den in der Kabine 194 Herr Kapitän,“ kommt von der Seite her die ruhige Stimm, ene e ſagt, daß ſie in der Kabine geraucht hat. Das iſt men rette achtlos liegengelaſſen. So iſt der Brand entſtanden.“ ö ſchließt Kapitän Lohmann.„Es beſteht zwar immer noch Gehen Sie in Ihre Kabine. „Verdiente Strafe“ Brüſſel, 9. Sept. Wenn auch die nach langer Gedulds⸗ probe erfolgte deutſche Antwort auf die Schandtaten der britiſchen Nachtpiraten für Belgien nicht völlig als eine Ueberraſchung gekommen iſt, weil man hier einen deutſchen Gegenſchlag auch für die engliſchen Bombenabwürfe auf die belgiſche Zivilbevölkerung für unabwendbar und notwendig hielt, ſo haben doch die ungeheure Wucht und die vernich⸗ tende Durchſchlagskraft der deutſchen Bomber auf die krlegs⸗ wichtigen Ziele der engliſchen Hauptſtadt hier ſenſationell gewirkt. Man weiſt in dieſem Zuſammenhang allerſeits darauf hin, daß die gründlich durchgeführte deutſche Ver⸗ geltung die verdiente Strafe für die aller Ziviliſation baren britiſchen Luftpiraten darſtellt. Die„Brüſſeler Zeitung“ ſchreibt in einem Kommentar:„Nun ſcheint das zur Tat zu werden, was Churchill wollte: London rau cht. Die Millionenſtadt an der Themſe, in der die Verantwortlichen den Vernichtungskampf gegen das Reich beſchloſſen, erlebt die ſchrecklichſten Tage ihrer Geſchichte. Der r beweiſt ſeinem Volk, daß er die feigen Angriffe br r Flieger auf Wohnviertel deutſcher Skädte nicht ungeftraft g⸗chehen läßt. Er ſteht zu ſeinem Wort.“ i 5 8 un aktion in Nument Säuberungsaktion in Rumänien Carols Akkienbeſitz blockiert.— dir rumäniſchen Mini n. Bukareſt, 10. Sept. Miniſterpräſident General Anto⸗ nescu ordnete an, daß sämtliche in direktem oder indi⸗ 1 Mondor no 72 e Aenderungen im gen bei ihren derzeitig Beſitz ſolcher Papiere iſt anzun Wer die Anmeldung unterläßt oder die Papiere zu veräußern oder zu verſtecken ſucht, wird mit Gefängnis von 5 bis 10 Jahren beſtraft. Wie weiter verlautet, aber amtlich noch nicht mitgeteilt worden iſt, haben mehrere Mitglieder der abgetretenen Re⸗ gierung Gigurtu am Samstag nicht gleich ihren Kollegen den Eid auf König Michael abgelegt, ſondern ſind auf Ver⸗ langen des Generals Antonesch aus ihren Aemtern ausge⸗ ſchieden. Es handelt ſich um Innenminiſter General PO pescu, Miniſter für Luftfahrt und Marine Admiral P a⸗ niſch, Heeresminiſter General Nicolseu und Rüſtungs⸗ miniſter Priboſian u. Dieſe Miniſterien, in erſter Linie das Innenminiſterium, hat General Antonescu, unterſtützt von den Unterſtaatsſekretären, ſelbſt übernommen. Eben⸗ falls wurden ausgeſchieden die Unterſtaatsſekretäre im Un⸗ terrichtsminiſterium Tzori und der Unterſtaatsſekretär im Luftfahrtminiſterium Topziu. Säuberung von Juden und Freimaurern. Der rumäniſche Kultusminiſter Budiſteann Unterzeich⸗ nete zwei Verordnungen, in denen die eine ſämtliche Ju⸗ den aus den Staatstheatern und ſämtliche übrigen vom Staat kontrollierten Inſtitutionen entfernt, während die andere beſtimmt, daß ſämtliche Beamte des Kultusminiſte⸗ riums, die Freimaurer waren, ſofort um ihre Entlaſſung einzukommen haben. a Ein Aufruf Antonescus Auf Anordnung des Miniſterpräſidenten Antonescu wurden am Sonntag in allen Kirchen des Landes bei den Gottesdienſten Gebete für das Gelingen des Erneuerungs⸗ werkes verrichtet. Außerdem wurde der toten Märtyrer ge⸗ dacht. Am Schluß der Gottesdienſte wurde ein Aufruf des Miniſterpräſidenten berleſen, in dem es u. a heißt: Ein menſchliches Kapitel der Vergangenheit, das die Nation zer⸗ fleiſcht, ihre Ehre befleckt und den Beſtand des Staates in Gefahr gebracht habe, ſei endgültig abgeſchloſſen. Dieſe Vergangenheit werde nur noch aufgerollt werden, um die Verantwortlichen zu verurteilen, nicht aus Rache, ſondern damit es den kommenden Generationen als Lehre diene. Des weiteren ruft der Miniſterpräſident alle Rumänen zur Ein⸗ l auf und fordert ſie auf, ſede innere Feindſchaft einzu⸗ tellen und einträchtig an die Aufbauarbeit des Staates und der Nation zu gehen. Er ſelbſt lege ein neues Gelöbnis ab, mit fanatiſcher Entſchloſſenheit, grenzenloſer Energie und unbeugſamem Willen ſich in den Dienſt dieſes Auf⸗ bauwerkes zu ſtellen. Telegrammwechſel Antonescu⸗Ouce Miniſterpräſident Antonesen hat folgendes Telegramm an den Duce gerichtet:„Exzellenz An dieſem Tag, da die rumäniſche Nation aufs neue ſtolz Und frei ihr lateiniſches Haupt erhebt, ſendet Ihnen das rumänſſche ſein Be⸗ kenntnis des Friedens und der Hoffnung in das ktaljeniſche Volk und ſeinen großen Duce.“ Auf dieſes Telegramm hat der Duce wie folgt geantwortet:„Für Ihren herzlichen Gruß, den ich erwidere, ſage ich Ihnen meinen beſten Dank. Zugleich wünſche ich Ihrem Erneuerungswerk Erfolg und dem rumäniſchen Volk Wohlfahrt und Frieden.“ „Auf der gleichen Plattform“.— slowakiſche Wünſche. Preßburg, 9. Sept. Der flowakiſche Staatspräſident übermittelte dem neuen rumäniſchen König Michael l. drahtlich die beſten Segenswünſche des flowakiſchen Volkes. Miniſterpräſident Dr. Tuka richtete an Staatschef Anto⸗ nescu ein Telegramm, in dem er zum Ausdruck brachte, daß ſich die ſlowakiſch⸗rumäniſchen Beziehungen nunmehr, da ſich das rumäniſche Volk auf dieſelbe Plattform ſtellte, auf der die Slowakei an der Seite Deutſchlands eine ſchöne Zukunft aufbaue, noch enger geſtalten werden. 5 ee gefundenen Zigarettenſtummel genauer zu unterſuchen. Ich habe das getan und feſtgeſtellt, daß ſich am unteren Ende noch Spuren von roter Lippenſchminke befinde. Es iſt gute, haltbare Farbe, die nicht wal durch das Waſſer ganz abgegangen iſt. Bitte, überzessgen Sie ſich mal, Herr Kapftin. 5 „Dieſe Daiſy, die mit Herrn Andrews in der Kabine war,“ fährt Dr. Kettler fort, während Lohmann und Ren⸗ dorp ſich intereſſiert über das Beweisſtück beugen,„hat uns zwar vorhin bei ihrer Vernehmung nichts 1 10 lich begreiflich, denn ſie hat natürlich Angſt, ſelber beſtraſt zu werden. Aber ſie hat zugegeben, daß ſie erſt nach Herrn Andrews die Kabine 194 verlaſſen hat. Auf Grund der Spuren an dem leg A da ſcheint mir die Sache klar zu ſein. Die kiebe Dai 1 1 305 nach Andrews Weggang noch in der Kabine ein paar 31 üge gemacht und die Ziga⸗ „Wir werden die Dame noch einmal vernehmen.“ be⸗ ee eee. die Möglichleit einer Verabredung zwiſchen Andrews, und ſeiner Freundin, aber, Herr Andres, ich wil vorkäufte zu Ihren Gunſten annehmen, daß Sie die Wahrheit ſagen f ch werde Ihnen mitteilen 11 0 ob Sie ſich als verhaftet zu betrachten haben oden nicht.“„ . * 5 9 Gedulds⸗ taten der als eine deutſchen fe auf die lotwendig e vernich⸗ ie krlegs⸗ nſationell allerſeits ſche Ver⸗ on baren Zeitung“ ir Tat zu ht. Die bortlichen n, erlebt r beweiſt Flieger gchehen Anto⸗ her indi⸗ tien, Ob⸗ orderun⸗ erſtecken traft. zitgetellt nen Re⸗ Nollegen uf Ver⸗ wWausge⸗ al Po⸗ ral Pa⸗ üſtungs⸗ r Linie iterſtützt Eben⸗ im Un⸗ ſſekretär terzeich⸗ iche Ju⸗ en vom end die miniſte⸗ tlaſſung tonescu bei den rungs⸗ rer ge⸗ ruf des zt: Ein on zer⸗ ates in Dieſe um die ondern ne. Des ir Ein⸗ einzu⸗ staates löbnis nergie Auf⸗ ſramm da die niſches n Be⸗ eniſche m hat zlichen Dank. und nſche. iſident hael I zolkes. Anto⸗ rachte, mehr, ſtellte, ſchöne ——ͤ— ſuchen. interen de. Es Waſſer l, Herr rabine d Ren⸗ ene. — italieniſche Bulgariens Dank an den Führer „Die Kelten von Neuilly zerbrochen“. Sofia, 9. Sept. Miniſterpräſident Filoff, der die Unter⸗ zeichnung des bulgariſch⸗rumäniſchen Vertrages von Kra⸗ jowa im bulgariſchen Rundfunk bekanntgab, erklärte hierbei u. d.: Bulgarien und Rumänien ſeien im Geiſte gegen⸗ ſeitigen Verſtändniſſes und beſeelt von dem Wunſche, die Beziehungen guter Nachbarſchaft wiederherzuſtellen, zu den Bedingungen gekommen, unter denen die Rückkehr der Süddobrudſcha in den Grenzen von 1912 an Bulgarien be⸗ wirkt wurde. Die Ketten des Vertrages von Neuilly ſeien durch die Aufhebung einer ſeiner ſchwerſten Klauſeln für Bulgarien zerbrochen. Das bulgariſche Volk könne ſich heute mit gutem Recht freuen. Er müſſe erklären, daß die Löſung der Dobrudſcha⸗ Frage nur möglich geworden ſei dank der freundſchaftlichen Vermittlung und der wertvollen Unkerſtützung Deutſchlands und Italiens, die hierdurch zur Befriedung und Konſoli⸗ dierung des Friedens in Südoſteuropa beigetragen häkten. Dieſe Unterſtützung ſei von der geſamten Welt mit Sym⸗ pathie aufgenommen worden. Miniſterpräſident Filoff empfing den Geſandten Frei⸗ herrn von Richthofen und bat ihn, dem Führer und der deutſchen Reichsregierung den Dank des bulgariſchen Volkes und der bulgariſchen Regierung für die bewährte Unterſtützung bei der Erfüllung des bulgariſchen Wunſches auf Rückgabe der Süddobrudſcha zu übermitteln. Auch der Geſandte wurde von Miniſterpräſident Profeſſor Filoff in ähnlicher Weiſe empfangen, Ein Freudentag der Bulgaren Das bulgariſche Volk beging am Sonntag einen Feſt⸗ tag zu Ehren der in den Schoß des Vaterlandes zurückge⸗ kehrten„Goldenen Dobrudſcha“, Zugleich aber waren die Umzüge und Freudenäußerungen im ganzen Lande Kund⸗ gebungen aufrichtiger Freundſchaft zwiſchen Bulgarien und den Achſenmächten. Die Veranſtaltungen in Sofia be⸗ gannen mit einem Feſtgottesdienſt. Im Anſchluß daran be⸗ gann der Feſtzug durch die Straßen. Er führte an den Ge⸗ ſandtſchaften der Achſenmächte vorbei zum Schloß. Vor den Geſandtem Großdeutſchlands und Italiens grüßten die vor⸗ beiziehenden Kolonnen mit erhobenem Arm und begeiſterten Heil⸗ und Hurra⸗Rufen auf den Führer und den Duce. An der Spitze der bulgariſchen Studentenſchaft wurden neben der bulgariſchen auch die Fahne des Dritten Reiches, des faſchiſtiſchen Italiens und Ungarns getragen Allgemein fiel auf, daß die Studenten auch vor dem König mit erhobenem Arm vorbeimarſchierten. Aus allen Teilen und Städten des Landes werden ähnliche Freudenkundgebungen gemeldet. Die Blätter berichten ferner von Freudenkundgebungen in de r Süddobrudſcha, die in der Stadt Dobritſch ihren Höhepunkt erreicht hatten. Die eigentliche Feier der Wieder⸗ vereinigung iſt auf den 3. Oktober, dem bulgariſchen Na⸗ Kionalfeiertag anberaumt worden. Die Deukſchlandreiſe ſlowakiſcher Offiziere. Preßburg, 9. Sept. Der flowakiſche Verteidigungsmini⸗ ſter, General Catlos, der mit einer flowakiſchen Offiziers⸗ abordnung von einem Beſuch des Reiches zurückkehrte, rich⸗ tete nach ſeiner Ankunft in Preßburg an den Oberbefehls⸗ haber des Heeres, Generalfeldmarſchall von Brauchitſch, folgendes Telegramm:„Die Abordnung der ſlowakiſchen Offiziere verläßt nach einem 16tägigen lehrreichen und ein⸗ gehenden Aufenthalt Deutſchland. Bei dieſer Gelegenheit geſtatte ich mir, Ihnen Herr Feldmarſchall, den Uufrichtigen Gruß und Dank ſowohl für die Einladung als auch für alles das, was uns die deutſche Armee bot und zeigte, aus⸗ udrücken. Wir kehren zurück mit dem erhebenden Gefühl er deutſchen Ordnung und Vollkommenheit, und wir ſind überzeugt, daß unſere Reiſe die gemeinſamen deutſch⸗ſlowa⸗ kiſchen Beziehungen noch weiter vertieft hat.“ — Paraguays Reformator tödlich verunglück, Buenos Aires, 9. Sept. Nach einer Meldung aus Aſun⸗ ion iſt der paraguayaniſche Staatspräſident Eſtigargi⸗ ig mit ſeiner Gattin bei einem Wochenendausflug tödlich verunglückt Ermittlungen haben ergeben, daß das Flugzeug vermutlich in ſtarkem Nebel gegen einen Felſen geflogen iſt. — Der Tod des Staatspräſidenten Eſtigarribia bedeutet einen ſchweren Verluſt für Paraguay, das ſich wirtſchaftlich noch immer nicht von den Nachwirkungen des Chaco⸗Krie⸗ ges erholt hat. Eſtigarribia, der erſt ſeit 1. Mai durch Volksentſcheid zum Staatsoberhaupt gewählt worden war und ſein Amt am 15. Auguſt angetreten hatte, war die po⸗ pulärſte Perſönlichkeit Paraguays, und zwar dank ſeiner hervorragenden Leiſtungen während des Krieges gegen Bo⸗ livien. Der Staatspräſident, der nur 52 Jahre alt wurde, iſt aus der Verwirklichung eines großen Reformwerkes her⸗ Ausgeriſſen, das das geſamte Leben der Nation unter be⸗ ſonderer Förderung geſunder landwirtſchaftlicher Verhält⸗ miſſe auf eine neue Grundlage ſtellen ſoll. Kurzmeldungen Berlin. In Stockholm iſt zwiſchen dem deutſchen und dem ſchwediſchen Regierungsausſchuß eine Vereinbarung über den Warenverkehr zwiſchen den beſetzten niederländi⸗ ſchen und belgiſchen Gebieten und Schweden getroffen wor⸗ den. Dieſer Warenverkehr der durch die Exeigniſſe der legz⸗ ten Monate unterbrochen war, wird in einem den gegen⸗ wärtigen Verhältniſſen angepaßten Umfang wieder aufge⸗ nommen werden. 8 5 Berlin. Der erſte Opferſonntag des zweiten Kriegswin⸗ kerhilfswerkes hatte für die Reichshauptſtadt nach der vor⸗ Gufigen Zählung das gewaltige Ergebnis von 1 600 000 Mark ergeben. Verglichen mit dem erſten Opferſonntag des Marr es- W iſt dies eine Steigerung von 600 000 Waſhington. Das Repräſentantenhaus verabſchiede 7 0 5. 5 ſchiedete Miihe 149 Stimmen die hartumkämpfte Wehr⸗ Aus Baden und den Nachbargauen Heidelberg.(Angetrunkener Autolenker durch⸗ raſt geſchloſſene Schranke.) Der 4/jährige Laſtwagen⸗ lenker L. Stubenvoll vaſte mit ſeinem Fahrzeug am Bahn⸗ übergang Rohrbacher Straße gegen die geſchloſſene Bahn⸗ ſchranke. Das Auto wurde von einem die Stelle paſſieren⸗ den Schnellzug erfaßt und auf die Straße zurückgeſchleudert. Dabei wurde der Vorderteil des Laſtwagens vollkommen zer⸗ trümmert. Stubenvoll erlitt Verletzungen, die jedoch nicht lebensgefährlich ſind. Der mitfahrende 58jährige Kaufmann Bauſt aus Heideſberg trug jedoch tödliche Verletzungen davon und iſt hald darauf geſtorben. Auch der Schrankenwärter, der das drohende Unglück vermeiden wollte und dem Auto⸗ lenker mit der brennenden Lampe entgegenwinkte, wurde ſchwer verletzt. Der Unfall iſt auf Fahrläſſigkeit des Auto⸗ lenke lrückzuführen, der, wie von der Polizei feſtgeſtellt J„angetrunken geweſen iſt. . ich b. Bühl.(mind läuft in Motorrad.) In der Mburgſtraße lief ein dreijähriger Junge aus einem Hof heraus in ein Motorrad und erlitt lebensgefährliche Ver⸗ letzungen. Der Motorradfahrer, der zu Fall kam, trug Schür⸗ fungen am Arm davon. Ferner wurden ſeine Kleider zer⸗ riſſen und das Fahrzeug beſchädigt. 15 Millionen Reichsmark Stolze Bilanz der Opferbereitſchaft des Gaues Baden. NSG. Aus Anlaß der Eröffnung des zweiten Kriegs⸗ winterhilfswerkes erſtattete der Leiter des Amtes für Volks⸗ wohlfahrt der NS DAP. im Gau Baden und Gaubeauf⸗ tragte für das Kriegswinterhilfswerk, Gauamtsleiter Din⸗ kel, dem Gauleiter und Reichsſtatthalter Robert Wag⸗ neir einen umfaſſenden Rechenſchaftsbericht über das erſte Kriegswinterhilfswerk des deutſchen Volkes 1939⸗40. Daraus ging hervor, daß das Geſamtſpendenaufkommen des Grenz⸗ gaues Baden von 7 Millionen Reichsmark im erſten Winter⸗ hilfswert 1933⸗34 auf rund 15 Millionen Reichsmark im erſten Kriegswinterhilfswerk 1939⸗40 angeſtiegen iſt. In glei⸗ cher Weiſe ſind die Leiſtungen im Rahmen des WH W. an⸗ gewachſen. So iſt dieſes Kriegswinterhilfswerk— nach den Worten Dr. Goebbels anläßlich der Eröffnung des zweiten Kriegswinterhilfswerkes im Berliner Sportpalast.— zur ge⸗ waltigſten ſozialen Volksabſtimmung geworden. Der Gau Baden hat hierfür im vergangenen Ktiegswinter ungezählte lebendige Beweiſe erbracht. Dafür mögen vornehmlich auch die Zahlen des Rechenſchaftsberichtes über das erſte Kriegs⸗ winterhilfswerkes 193940 zeugen. 5 Bedeutende Steigerung gegenüber dem Vorjahr. f Das Geſamt aufkommen des Gaues Baden im erſten Kriegswinterhilfswerk beträgt 14 899 732 Reichs⸗ mark. Damit wurde das Ergebnis des Winterhilfswerkes 193839 um 1780 000 Reichsmark überſchritten, was einer Steigerung von 138,56 v. H. gleichkommt. Gegenüber dem erſten Winterhilfswerk 1933⸗34 bedeutet das Ergebnis des erſten Kriegswinterhilfswerkes 1939⸗40 eine Steigerung von über 90 v. H. oder rund 7 130 000 Reichsmark. Der Be⸗ deutung dieſer Zahlen wird man ſich erſt bewußt, wenn man berückſichtigt, daß der Gau Baden 10 Monate lang zum Ope⸗ rationsgebiet der deutſchen Wehrmacht gehörte und damit in erhöhtem Maße ſich den Erforderniſſen des Krieges an⸗ paſſen mußte. Umſo mehr darf es alle Deutſchen am Ober⸗ rhein mit berechtigtem Stolz erfüllen, wenn man die Zah⸗ len der einzelnen Reichs⸗ und Gauſtraßenſammlungen im erſten Kriegswinterhilfswerk vernimmt. 5 Im Gau Baden wurden im vergangenen Winter bei Reichs⸗ und Gauſtraßenſammlungen insgeſamt 7229 512 Abzeichen verkauft und dafür ein Betrag von 2678 728 Reichsmark erlöſt. Das bedeutet eine Ergebſtisſtei⸗ gerung von 1016 154 Reichsmark oder 60 v. H. gegenüber dem Winterhilfswerk 1938⸗39. Die Opfer von Lohn und Gehalt, die die Schaffenden in der Heimat mit ſelbſtverſtänd⸗ licher Bereitwilligkeit auf ſich nahmen, betrugen 2 585 750 Reichsmark, wobei gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang von nur 100 000 Reichsmark zu verzeichnen iſt. Wenn man berückſichtigt, daß die Zahl det Beſchäftigten durch die Ein⸗ berufungen zur Wehrmacht insgeſamt nicht unerheblich zurück⸗ gegangen iſt, ſo kaun dieſe Zahl als ein überaus poſitives Zeichen für die Opferfreudigkeit der Heimat gewertet werden. Wahre Opferſonntage. Beſonders erfreulich ſind die Ergebniſſe der Opfer⸗ ſonntage im erſten Kriegswiftterhilfswerk, die an die Stelle der Eintopffontage in den vergangenen Winterhilfs⸗ werken getreten ſind. An den ſechs Opferfonntagen im Kriegs⸗ winter 1939⸗40 opferten die Familien des Gaues Baden insgeſamt 2 119 936 Reichsmark, womit das Ergebnis der Eintopfſonntage im Winterhilfswerk 1938⸗39 um 687 989 Reichsmark, alſo um 48 v. H. übertroffen würde. Gerade dieſe Zahl ſtellt dem Gemeinſchaftsgeiſt der Badener das beſte Zeugnts aus. 5 5 Als Beiſpiele für die Opferbereitſchaft des Grenzgaues Baden ſeien hier nur einige wenige Zahlen angeführt: Am „Tag der deutſchen Polizei“ konnte das Sammelergebnis gegenüber dem Vorjahr um 30 v. H. geſteigert werden, am „Tag der deutſchen Wehrmacht“ gar um 136,1 v. H. Der „Tag der nationalen Solidarität“ wurde im erſten Kriegs⸗ winterhilfswerk im Gau Baden als„Opfertag des Grenzgaues Baden“ durchgeführt und erbrachte mit 1257 302 Reichsmark gegenüber dem„Tag der nationalen Solidarität“ des Winterhilfswerkes 1938⸗39 eine Ergebnis⸗ ſteigerung von 478 806 Reichsmark oder 61,5 v. H. Stolze Bilanz der Leistungen. 5 Auf die Frage, was mit dieſen Rieſenſummen geſchieht, hat bereits Reichsminiſter Dr. Goebbels in ſeinem 7 9fen Rechenſchaftsbericht in klarer und überzeugender Weiſe Ant⸗ wort gegeben. Auch der Gau Baden hat an dieſem Lei⸗ ſtungsbericht ſeinen Anteil. Die Hilfsbedürftigen des Gaues Baden erhielten im Kriegswinter 1939⸗40 Zuteilungen in Höhe von insgeſamt 5 414 626,26 Reichsmark und außer⸗ dem Sachſpenden im Werte von 445 977,26 Reichsmark. Be⸗ kanntlich eklolate die Zuteilung im erſten Krieaswinterhilfa⸗ werk erſtmals in Form von Wertſcheinen in Höhe von 50 Reichspfennig, 1 und 5 Reichsmark, von denen in Baden ins⸗ geſamt 9 348 716 ausgegeben wurden. Neben der Zuteilung an Nahrungs- und Genußmitteln im Werte von 127 210,50 Reichsmark hat der Gau Baden für die oſtmärkiſchen Gaue Steiermark und Salzburg rund 100 000 Kilogramm Obſt⸗ und Gemüſekonſerven zur Verfügung geſtellt. 5 Auch im Kriege konnten im Gau Baden aus den Mit⸗ teln des Winterhilfswerkes für das Hilfswerk„Mutter und Kind“ erhebliche Beträge zur Verfügung geſtellt wer⸗ den. Im Jahre 1939-40 konnten ſich 1550 Mütter des Gaues Baden mehrere Wochen in eigenen Heimen der NS.⸗ Volkswohlfahrt erholen. Im Rahmen der Kinderlandver⸗ ſchickung konnten 7346 Kinder in Erholungsheimen unter⸗ gebracht werden. 1124 alleinſtehende Frontſoldaten fanden im Rahmen der Hitler⸗Freiplatzſpende freudige Aufnahme in badiſchen Familien. Die Zahl der RSV.⸗Dauerkindergärten erhöhte ſich trotz der vorübergehend notwendig gewordenen Freimachung der Grenzgebiete von 273 auf 304, in denen 16 600 Kleinkinder betreut und verpflegt wurden. Die Zahl der NS.⸗Gemeindeſtationen beträgt heute 286 mit 168 mit⸗ betreuten Ge neindeft. Den ehrenamtlichen Helfern gebührt der Dank. Nach den Worten des Führers ſtellt das Winterhilfswerk die machtvollſte Demonſtration unſeres ſozialiſtiſchen Gemein⸗ ſchaftswillens dar. Die angeführten wenigen Zahlen mögen für den Gau Baden den Beweis dafür erbringen. Dabei darf aber eines nicht vergeſſen werden: All das wäre nicht möglich geweſen, ohne die ſtete Einſatzbereitſchaft der ehrenamtlichen Helfer und Helferinnen, die ſich freiwillig der NS.⸗Volkswohlfahrt zur Verfügung ſtellten. 1870. Dienſtſtellen der NS.⸗Volkswohlfahrt bewäl⸗ tigten im Gau Baden die gewaltigen organiſatoriſchen Auf⸗ gaben. Für ſie arbeiteten rund 30 000 Politiſche Leiter, Frauenſchaftswalterinnen, NSV.⸗Walter, Helfer und Hel⸗ ferinnen ſowie annähernd 200 000 Volksgenoſſen im Rahmen der Straßen⸗ und Hausſammlungen. In über 200 Nähſtuben würden in engſter Zuſammenarbeit mit der NS.⸗Frauenſchaft viele Zehntauſende Kleidungsſtücke hergeſtellt und ausgebeſ⸗ ſert. Für die direkte Verpflegung von Hilfsbedürftigen ſorg⸗ ten 12 Küchen, denen zum Teil Wärmeſtuben angeſchloſſen Waren. Der Dank an alle Helfer und Helferinnen, die den ge⸗ waltigen Erfolg des erſten Kriegswinterhilfswerkes ermög⸗ lichten, bedeutet zugleich eine Verpflichtung zur erhöhten Ein⸗ ſatzbereitſchaft im bevorſtehenden zweiten Kriegswinterhilfs⸗ werk. Gauleiter und Reichsſtatthalter Robert Wagner hat alle Deutſchen am Oberrhein zu Beginn des zweiten Kriegs⸗ winterhilſswerkes aufgerufen, opferfreudig an dem gewalkig⸗ ſten Gemeinſchaftswerk aller Deutſchen mitzuarbeiten. An Uns allen liegt es nun, dafür zu ſorgen, daß dieſem Appell die Tat auf den Fuß folgt. Dieſe Tat kann aber nur im Zeichen des deutſchen Sozialismus ſtehen. Karl Friedrich Haas. Deutſche am Oberrhein— Badener und Elſäſſer! Aufruf des Gauleiters und Reichsſtatthalters Robert Wagner zum zweiten Kriegs⸗Winterhilfswerk 194041. Der Plan der alten Feinde Deutſchlands, das Groß⸗ deutſche Reich zu vernichten, iſt an der Tatkraft des Führers, an dem Heldentum der deutſchen Wehrmacht und nicht zuletzt an dem unbeirrbaren Gemeinſchaftsgefühl aller Deutſchen ge⸗ ſcheitert. Der tauſendjährige Kampf um den Oberrhein iſt für immer entſch eden a 2 Anſer Dank gilt unſerem Führer Adolf Hitler, dem Schöpfer des Großdeutſchen Reiches. Seine Kriegskunſt be⸗ wahrte unfer Land diesſeits und jenſeits des Stroms vor Vernichtung und Untergang. Ich gedenke zugleich anerkennend der vorbilblichen Haltung der Badener in den vergangenen 12 Kriegsmongten, in gleicher Weiſe aber auch der Entbeh⸗ rungen, die unſere Volksdeutſchen im Elfaß, verurſacht durch eine planloſe Evakuierung der Franzoſen, auf ſich nehmen mußten und die dadurch in erhebliche Notſtände geraten ſind. Der Führer hat uns Deutſchen einſt in ſchwerer Not den Weg der völkiſchen Selbſthilfe gewieſen. Auf dieſem Wege wurde Deutſchland wieder groß und ſtark. Der Glaube an den Führer wird uns auch in der Zukunft die Kraft geben, die beſtehenden Schwierigkeiten zu überwinden und neues Glück in unſer Land am Oberrhein zu tragen. Zu Beginn des zweiten Kriegswinterhilfswerkes des deutſchen Volkes 1940⸗41 gehen wir Deutſche mit zühem Willen und fanatiſchem Glau⸗ ben an die Arbeft. Die Kraft unſerer Volksgemeinſchaft wird jetzt und immer Herr über alle Not werden. Ich rufe hiermit alle Badener und Elſäſſer auf, beharr⸗ lich und opferfreudig mitzuarbeiten an dem gewaltigſten Ge⸗ 1 aller Deutſchen, am Kriegswinterhilfswerk Heil unſerem Führer! 2 Robert Wagner 5 Gauleiter und Reichsſtatthalter, Chef der Zivilverwaltung im Elſaß. Aug dem Elſaß Aeußerliche Franzöſierung verſchwindet. Straßburg. Auf Grund einer amtlichen Bekanntmachung des Stadtkommiſſars von Straßburg werden ſämtliche fran⸗ zöſiſche Bezeichnungen der Straßen und Plätze der deutſchen Stadt Straßburg beſeitigt und durch Bezeichnungen in der deutſchen Heimatſprache erſetzt. Soweit nicht die früheren alten deutſchen Bezeichnungen wieder eingeführt worden ſind, werden die Straßen mit ausſchließlich franzöſiſchen Namen durch neue Bezeichnungen gekennzeichnet, durch die u. a. be⸗ kannte große Männer des neuen Deutſchlands geehrt werden. So gibt es jetzt nach dem ſchon vorhandenen olf⸗Hitler⸗ Platz auch eine Saen ge eine Horſt⸗Weſſel⸗ Allee und eine„Straße des 19. Juni“. Letztere zum ge⸗ ſchichtlichen Andenken an den Tag, an dem die ſiegreichen deut ſcheſt Truppen im Jahre 1940 die amp Straßburg zur Kapitulation zwangen und auf der Turmſpitze des Münſters die Hakenkreuzfahne gehißt wurde. a Berufskleidung kann noch lo verschmiert, e eerereeekaen verölt . oder verkruſtet lein iin lõſt alles und reinigt gründlich. ul macht beim Reinigen der Gerufs⸗ kleidung die verwendung von Waſchpulver und Seife überklüftig. Bausfrau, begreike: ütpart Seite! e e N 5 Jung⸗ e ee Schützt unſere Hecken! Jahr für Jahr verbucht unſere Landwirtſchaft Schäden, verurſacht durch die zerſtörende Tätigkeit von Schädlingen der verſchiedenſten Arten. Die verderbliche„Arbeit“ dieſer unerwünſchten Gäſte unſeres Landbaues in ihrer Wirkung auf unſere Ernteerträge abzuſchwächen und zu verhindern, iſt das Ziel intenſiver Bemühungen fortſchrittlicher Bauern und Gartenbeſitzer. Der größte Anteil der Bekämpfung ſchädlicher Kerfen und Inſekten fällt naturgemäß unſerer 1 Vogelwelt zu. Die Art ihrer Ernährung und die dadurch bedingte Nahrungsſuche iſt unſerem wichtigen Bo⸗ denbau außerordentlich förderlich. Der emſigen Tätigkeit un⸗ 5101 Kerbtiervertilger iſt Jahr für Jahr die Erhaltung von Millionenwerten zu danken. Schon aus dieſem Grunde iſt ein perſtärkter Vogelſchutz durch Erſtellung von praktif 8 Niſtkäſten und die beſondere Pflege unſerer Niſtgelegenhef⸗ ten bietenden Hecken nötig. Unſere ſogenannten Freibrüter niſten mit Vorliebe in der Heckenroſenſtaude und im ſchützenden Weißdorngebüſch. Von zuſtändiger Stelle wird daher auch immer wieder auf die Wichtigkeit der Erhaltung unſerer Hecken an Weg⸗ und Waldrändern hingewieſen. Es gilt nunmehr, auch den letz⸗ ten Volksgenoſſen davon zu überzeugen: Heckenſchutz iſt gleichbedeutend mit Vogelſchutz. Erfahrene Bauern wollen ſie deshalb auf ihren Fluren nicht miſſen. So muß künftig jedermann dafür ſorgen, daß in ſeinem Bereiche unſere Hecke gedeihen kann und nicht mehr ausgegraben wird. Wer es dennoch tut, ſchädigt unſeren Bodenbau und damit die Allgemeinheit. Außerdem ſoll da, wo die Schöpferhand weiße geſtaltet, der Menſch nicht unnötig korrigieren. * — Poſtanweiſungsdienſt mit Luxemburg. Vom 1. Sep⸗ tember 1940 an iſt der Poſtanweiſungsdienſt mit Luxem⸗ burg in beiden Richtungen nach den innerdeutſchen Vor⸗ ſchriften und unter Erhebung der Inlandsgebühren aufge⸗ nommen. Zu den Poſtanweiſungen ſind die innerdeutſchen Formblätter zu verwenden, auf denen der Betrag in Reichs⸗ mark anzugeben iſt. Der Poſtüberweiſungsdienſt mit Lu⸗ zemburg(unbare Ueberweiſungen von Konto zu Konto) wird vom 1. September 1940 an ebenfalls wieder aufgenommen. Die Ueberweiſungen ſind auf Reichsmark auszuſtellen, ſie werden gebührenfrei ausgeführt. — Poſtdienſt mit dem Elſaß und mit Lothringen. Vom 1. September 1940 an iſt der Poſtanweiſungs⸗ Poſtſcheck⸗ und Poſtreiſeſcheckdienſt mit dem Elſaß und mit Lothringen in Reichsmarkwährung nach den innerdeutſchen Vorſchriften und unter Erhebung der Inlandsgebühren aufgenommen. Der Höchſtbetrag einer Zahlkarte für Einzahlungen im El⸗ ſaß und in Lothringen wird bis auf weiteres auf 1000 Mark feſtgeſetzt. Bewohner des Elſaß und Lothringens, die ſich an den großdeutſchen Poſtſcheckdienſt anſchließen wollen, müſſen ſich ein Konto bei einem reichsdeutſchen Poſtſcheckamt ein rich⸗ ten laſſen. Für Bewohner des Elſaß kommt hierfür zweck⸗ mäßig das Poſtſcheckamt Karlsruhe(Baden), für Bewohner Lothringens das Poſtſcheckamt Saarbrücken in Frage. Unbekannte Tote am Bahndamm. Auf dem Bahnkörper bei Sandtorf wurde die Leiche einer unbekannten Frau ge⸗ funden, die offenbar überfahren worden iſt. Die Tote mag im Alter von 55 bis 60 Jahren geſtanden haben, 1,50 m iſt ſie groß, korpulent, hat rundes volles Geſicht, dunkelblonde lange, ſpärliche Haare, braune Augen, Oberkiefer zahnlos, im Unterkiefer Lücken. Die Tote krug ſchwarzes Kleid mit weißem Einſatz, hellbraunen Trikotunterrock und ſchwarze Halbſchuhe, einen Ehering ohne Gravierung. . Auch im Herbſt 1940 Treſtererfaſſung. Nach einer Mitteilung der Hauptvereinigung der deut⸗ ſchen Weinbauwirtſchaft werden auch im Herbſt 1940 die Traubentreſter wieder zur Traubenkernölgewinnung erfaßt. In nächſter Zeit werden auch in der Oſtmark Treſterentker⸗ nungsmaſchinen eingeſetzt werden. Winzer und Kellereibe⸗ triehe müſſen heute ſchon daran denken, daß in dieſem Jahre wieder die Treſter an die Entkernungsſtellen abzuliefern ſind. Briefverkehr mit Kriegsgefangenen Briefe und Poſtkarten(vorläufig keine Poſtpakete und Päckchen) können don jetzt ab, ſoweit die Lageranſchriften der Kriegsgefangenen und Zivilinternſerten bekannt ſind, ge⸗ bührenfrei mit der Aufſchrift„Kriegsgefangenenpoſt“ oder„Interniertenſendung“ durch jeden Poſtkaſten eingeliefert werden. Soweit die Lageranſchriften der Kriegsgefangenen und Zivilinternierten noch ungewiß ſind(vor allem für die Kriegsgefangenen und Zivilinternierten, die von England nach Kanada übergeführt wurden), iſt wie folgt zu verfahren: Der Brief an den Angehörigen iſt mit Vornamen, Nachnamen (,für Kriegsgefangene Dienſtgrad), der Kriegsgefangenen⸗ oder Internierten⸗Nummer und der bisher gültigen Lageranſchrift zu verſehen. Dieſer Brief iſt in einem zweiten Umſchlag mit folgender Adreſſe abzuſenden:„Deutſches Rotes Kreuz, Prä⸗ ſidium, leitung“. Kriegsgefangene oder Zivilinternierte Briefe und Poſtkarten zur Weiterleitung eingeſandt werden, für die eine amtliche Beſtätigung oder eine unmittelbare Nachricht von dem Kriegs⸗ gefangenen oder Zivilinternierten ſelbſt vorliegt, wonach feſt⸗ befid daß er ſich in engliſcher Kriegs⸗ oder Zivilgefangenſchaft efindet. Berlin, SW 61, Blücherplatz 2, Abteilung Durch⸗ Es dürfen an das Deutſche Rote Kreuz nur für ſolche 2* 2 Kleidung im Luftſchutzr aum Kaum hat die Alarmſirene ihr aufreizendes Lied begon⸗ nen, kaum iſt der erſte Flakſchuß über die ſchlafende Stadt dahingerollt, dann wird überall in fliegender Haſt der Luft⸗ ſchutzraum aufgeſucht. In allen möglichen Aufzügen erſchei⸗ nen da die Hausbewohner. Im Nachthemd, im Schlafanzug, mit Morgenrock Bademantel oder ſonſt leicht bekleidet ſtehen ſie herum und fangen mit der Zeit langſam ober ſicher an zu frieren. Ein tüchtiger Schnupfen iſt die Folge, wenn nicht ſchlimmere Krankheiten ausgelöſt werden. An ſich braucht das die anderen Hausgenoſſen nicht zu bekümmern, aber auch der Selbſtſchutz hat hier ein Wort mitzureden. Vetanntlich kann jeder, der körperlich dazu in der Lage iſt, im Selbſtſchutz eingeſetzt werden und zwar auch dann, wenn er an keinem Luftſchutzkurs teilgenommen hat. Man ſtelle ſich den prakti⸗ ſchen Einſatz eines ſolchen„Leichtbekleideten“ bei der Brand⸗ bekämpfung vor. Es ergibt ſich daraus, daß jeder ſorgfältig üherlegen muß, was er vor allem in der Nacht bei plötzli⸗ chem Fliegeralarm anziehen muß. In der„Sirene“ werden dafür einige Ratſchläge erteilt, die von allen Volksgenoſſen beachtet werden ſollten. 1. Im Luftſchutzraum muß man ſich, ohne zu frie⸗ ren, unter Umſtänden mehrere Stunden lang aufhalten kön⸗ nen. Die Kleidungsſtücke dürfen alſo nicht dünn ſein. Alte Winterſachen ſind gerade das Richtige. 2. Die Kleidung ſoll praktiſch ſein. Enge Kleider ſind unpraktiſch. Dasſelbe gilt für Kleidungsſtücke, die umſtänd⸗ lich anzulegen ſind. Auch Schlips und Kragen ſind nicht von⸗ nöten. Wichtig iſt für das ſchnelle Ankleiden, daß alles be⸗ reit liegt. 8 3. Die Kleidung muß ſo beſchaffen ſein, daß man in ihr auch bedenkenlos Selbſtſchutzarbeiten verrichten kann. Wer weiß, wo man im Verlaufe einer Schaden bekämpfung überall herumkriechen muß. Alſo: Keine guten Stücke anziehen! Selbſtſchutzkräfte ſollen, ſofern ſie nicht über einen Schutzanzug oder auch einen Trainingsanzug verfü⸗ gen, grundſätzlich alte, derbe Hoſen tragen. Das gilt auch für die Frauen! Die ſogenannten Strandhoſen ſind 1 nicht geeignet. Auf den Kopf der Selbſtſchutzkräfte gehört nach Möglichkeit ein Luftſchutzhelm, zumindeſt aber ein alter Filzhut. Das letztere gilt übrigens für alle Hausbewohner. Zum Schluß noch einen guten Rat: Es kann vorkom⸗ men, daß es einem doch ſehr zweckmäßig erſcheint, ſofort ohne die geringſte Verzögerung in den Luftſchutzraum zu verſchwinden. Gut! Dann nimm den„Alarmanzug“ unter den Arm und ziehe dich unten in Ruhe an. i 8 Wirt und Fernlaſtwagenfahrer WPD. Vor einem Oberlandesgericht wurde jetzt ein Rechtsſtreit ausgetragen, der eine ungewöhnliche Grundlage hatte: Der Fahrer eines Fernlaſtkraftwagens hatte in einer Gaſtwirtſchaft mehrere Gläſer Weinbrand getrunken, war danach fortgefahren und gegen einen Baum geſtoßen. Der Laſtkraftwagenbeſitzer als Halter des Fahrzeugs verklagte den Konzeſſionsinhaber der in Frage kommenden Gaſtſtätte, weil er einem Fernkraftfahrer in der Nachtzeit alkoholhaltige Getränke ausgeſchenkt habe. Die Klage wurde von dem Oberlandesgericht abgewieſen. In den Entſcheidungsgründen wird feſtgeſtellt, daß das Verbok des Alkoholausſchanks wäh⸗ rend der Nachtzeit an Fernkraftfahrer ſicherlich nicht nur den Fahrer des Wagens ſelbſt vor Schaden ſchützen ſoll, ſon⸗ dern in erſter Linie dritte Verkehrsteilnehmer davor bewahrt werden ſollen, daß ein Fahrer infolge des Alkoholgenuſſes und der damit verbundenen unrichtigen Bedienung ſeines Wagens ſie gefährdet. Zu der Frage der Haftung des Gaſtwirts be⸗ merkt das Urteil jedoch folgendes: Jeder Kraftfahrer 10 ſelbſt wiſſen, wieviel Alkohol und ob er überhaupt Alkoho zu ſich nehmen darf. Gründſätzlich trägt jeder Kraftfahrer für ſich allein die Verantwortung, wenn er in einer Gaſtwirt⸗ ſchaft alkoholiſche Getränke zu ſich nimmt. Eine rechtliche Verantwortung des Gaſtwirts kommt erſt dann in Frage, wenn der Gaſtwirt erkannte oder erkennen mußte, daß der betreffende Kraftfahrer das erforderliche Augenmaß nicht mehr beſaß und trotzdem Alkohol ausgeſchenkt hat. „Marktordnung“ im Weltkrieg NSG. Am 8. Januar 1917 meldete eine Berliner Zei⸗ tung: Der Firmeninhaber Iſidor Prausnitzer hatte aus dem neutralen Auslande eine größere Menge Doſen⸗ ſchinken um 2,50 Mark das Pfund gekauft. Da erfuhr er, daß bei der Behörde die Abſicht beſtehe, auch dafür Höchſt⸗ preiſe einzuführen. Alſo beeilte er ſich, dieſen Schinken zu verkaufen. Ein Feinkoſthändler bezahlte ihm für das Pfund 2,90 Mark. Als der befürchtete Höchſtpreis nicht eingeführt wurde, bereute er, den Schinken mit ſo geringem Nutzen abgegeben zu haben und kaufte 50 kg von der verkauften Ware um 3,50 Mark das Pfund zurück. Nunmehr trat er die Ware ſeinem Sohne, der einen gleichen Handel wie er betrieb, um den„Vorzugspreis“ von 4,80 Mark ab. Der Sohn verkaufte ihn mit Nutzen weiter und nun wanderte der Schinken von Hand zu Hand, bis das Pfund endlich um den Preis von 8 Mark an den Verbraucher gelangte. Das war die„Marktordnung“ damals. Die national⸗ ſozialiſtiſche Marktordnung von heute hat ſowohl mit den Iſidors, Levis und Cohns aufgeräumt, als auch den Bedarf ſichergeſtellt, richtig verteilt und gerechte Preiſe feſtgeſetzt. Schamloſes Verhalten eines Mädchens. 5 Ein Mädchen, das auf einem Bauernhof beſchäftigt war und ſich mit einem polniſchen Gefangenen eingelaſſen hatte, wurde vor aller Oeffentlichkeit gemaßregelt. Der Ehrvergeſ⸗ ſenen wurden die Haare abgeſchnitten, und zuſam⸗ men mit dem Gefangenen wurde ſie dann abgeführt ins Ge⸗ fängnis, wo beide einer ſtrengen Beſtrafung entgegenſehen. Junges Ehepaar ſucht freundliche 2 Zimmer⸗ Wohnung mit Küche für ſofort. Weſchmann, (bei Finkbeiner) Freiburgerſtr. 52. June Fru ſucht Stelle zum Servieren Räheres in der Geſchäftsſt. d. Bl. hennen (rebhuhnfarbige Italiener) abzug. Bähringerſtr. 19. Preisliſten, Broſchüren, Proſpekte, Geſchäfts berichte, Satzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, Vereine und Private nötigen Druckarbeiten in gediegener und zweckentſprechender 5 Ausſtatlung. 7. 7 8 5 Neclcar-Bote- Drucleerei. Keine gewinnbringende Veräußerung Aebereignung der mit Reichsdarlehen geförderten Volks⸗ wohnungen. NSG. Der Reichsarbeitsminiſter läßt die Uebereig⸗ nung der Volkswohnungen, die mit Reichsdarlehen geför⸗ dert worden ſind, zu, wenn eine Sicherung gegen eine un⸗ gerechtfertigte gewinnbringende Veräußerung getroffen wor⸗ den iſt und der Bewerber ſich während einer Zeit von drei Jahren als geeignet zum Erwerb des Volkswohnhauſes erwieſen hat; vor allem, wenn er den Verpflichtungen aus ſei⸗ nen bisherigen Verhältniſſen pünktlich nachgekommen iſt. Der Verkaufspreis ſoll den Betrag der von dem Bauherrn auf⸗ gewendeten Baukoſten nicht überſchreiten. Dabei ſind die Be⸗ träge abzuſetzen, die bis zum Zeitpunkt der Uebereignung zur Tilgung der für die Finanzierung in Anſpruch genommenen Darlehen geleiſtet worden ſind. Der Bewerber hat ferner ſich zu verpflichten, Haus⸗ und Grundſtück dem Beſtimmungs⸗ zweck zu erhalten und eine Wohnung ſelbſt zu nutzen. Bei Abſchluß des Kaufvertrages muß der Erwerber 50 v. H. des reſtlichen für ſeine Volkswohnung bewilligten Reichsdarlehens zurückzahlen. Iſt der Erwerber hierzu jedoch nicht ſofort in der Lage, ſo kann ihm ein Kaufanwartſchaftsrecht eingeräumt werden. Weitere Beſichtigungsfahrten aus dem Elſaß NS. Der ſtarke Anklang, den die Beſichtigungsfahrten durch Mittel⸗ und Südbaden bei den teilnehmenden 650 elſäſſiſchen Volksgenoſſen gefunden haben, hat die Gauwaltung der Deutſchen Arbeitsfront veranlaßt, eine zweite Fahr⸗ tenſerie vorzubereiten. Dieſe Beſichtigungsfahrten durch Baden und badiſche Betriebe gelangen in der Zeit vom 9. bis 27. September d. J. zur Durchführung. An jeder der 12 Fahrten nehmen etwa 100 Elfäſſer teil. Beſucht werden die Kreiſe Karlsruhe, Naſtatt, Offenburg, Lahr, Emmendingen, Freiburg, Lörrach und Säckingen. Wie wir aus dem Elſaß erfahren, wurde dort die Nachricht von deer zweiten Fahrtenſerie freudigſt begrüßt, und heute ſchon freuen“ ſich die für die Teilnahme vorgeſehenen Elfäſſer lebhaft auf ihr erſtes Bekanntwerden mit dem Nationalſozialismus der Praxis. Ein wenig bekannter Maſſenpilz. Für die Ausnützung unſerer Waldſchätze kommen in erſter Linie diejenigen Pilzarten in Betracht, welche überhaupt mit einem Giftpilz nicht zu verwechſeln ſind. Ein ſolcher Pilz iſt die Totentrompete. Ihr unheim⸗ licher Name ſollte beſſer in Pilztrompete umgetauft werden. Sie iſt ein vorzüglicher Speiſepilz, der ſich ſowohl für die Friſchverarbeitung eignet, genau ſo wie auch zum Trocknen, für die Herſtellung von Pilzpulver und von Pilzwürze. Zu Ende des Sommers und im Herbſt iſt dieſer Pilz, der faſt überhaupt nicht verwechſelt werden kann, maſſenhaft, oft korbweiſe in unſeren Laubwäldern anzutreffen. Er ſieht wie ein kleines grauſchwarzes Füllhorn aus. Innen⸗ und Außen⸗ ſeite ſind glatt. Die Totentrompete kann dis ungefähr 10 em hoch werden. Im Gegenſatz zu den Röhren⸗ und Blätterpil⸗ zen erfordert die Totentrompete wegen ihrer glatten Ober⸗ fläche faſt keinerlei Putzarbeit. Der anhaftende Erdteil des Stielgrundes wird abgeſchnitten. Die Pilze werden dann kleingeſchnitten und gewaſchen, worauf ſie zur Zubereitun⸗ fertig ſind. Nur zwei Worte „Als ich im letzten Krieg zum erſtenmal auf Urlaub kam, gab es kein Haus hier in unſerem Dorf, in dem nicht einer gefallen war. Und nun?— Es iſt unſer erſter Toter.“ Das ſagte unſer Dorfvorſteher. And er fügte noch hinzu: „Laß uns zu ihnen gehen, denn es geht das ganze Dorf an!“ Wir ſchritten die Landſtraße hinunter und bogen links ab, wo der größte Hof ſteht. Wir brauchten nicht anzuklopfen, den Sommer über ſteht bei uns jede Tür offen. Als wir in der Küche ſtanden, ſahen wir ſie alle um den Tiſch herum ſitzen. Die Frauen, die fünf von den ſieben Brüdern aus die⸗ ſemm Hof geheitratel hatten, und den Bauer, der als einziger von den ſießen nicht an der Front war. Er hatte die Nach⸗ richt vor ſich liegen. Er ſah uns an. Er ſagte:„Gefallen in den Vogeſene, er ſagte das, bevor der Ortsvorſteher fragen konnte. Et ſagte weiter:„Ich muß es der Mutter ſagen“. Er erhob ſich, nahm umſtändlich ſeinen Hut vom Haken und ſchritt hinaus. Wir ſetzten uns zu den Frauen Jeder, der hier am Tiſch ſaß, begleitete ihn mit seine edanen Wir wußten, jetzt ſteht er vor dem ez Haus an der Straße, wo die eigenwilligſte Frau in unserem Dorf wohnt, um, wie ſie beim Auszug geſagt hatte, dem fungen Volk nicht im Wege zu ſein. Aber es war ſicher deshalb geweſen, weil ſie ſich zu jung fühlte, aufs Altenteil zu gehen. Hühner hatte ſie da draußen, einen Acker, eine Wieſe, eine Ziege. Sie hatte ihre eigene Wirtſchaft haben wollen. Wir wußten: Jetzt muß er eingetreten ſein und vor ihr ſtehen. Was dann kam wußten wir nicht. Als er zurückkam, ſagte er nur:„Sie weiß es jetztle⸗ Dann nahm er ein Blatt Papier aus der Tiſchlade und einen Bleiſtift und begann zu ſchreiben, als ſäße er allein am Tiſch. Aber nach einigen Worten ſchob er dem Ortsvorſteher den Zettel hinüber.„Mach Du das!“, ſagte er.„Und bringe es ihr. Ich kann das nicht!“ Damit ſtand er wieder auf und ſchritt hinaus. Die Frauen, die um den Tiſch ſaßen, gingen ihm nach in die Sonntagsſtube. Da ſaßen wir ganz allein in der Küche. Was wir kun 5 konnten, war einfach genug, aber noch nie war uns etwas ſo ſchwer geworden. Wir ſollten dem jungen Soldaten den Nach⸗ ruf ſchreiben. Es dauerte lange, bis der Ortsvorſteher mir den Zettel reichte. Ich las. Am Ende der Zeilen ſtand:„In tiefem Schmerz“, und dann folgten die Namen der Nn⸗ gehörigen.„Das ganze Dorf hätteſt du darunter ſchreiben müſſen“, ſagte ich.„Wer kannte ihn nicht wie den eigenen Bruder!“ Er nickte, und dann machten wir uns auf den Weg. Er ging allein ins Haus der Mutter. Am anderen Tag gegen Abend traf ich ihn wieder.„Heute kam ein Brief von ſeinem Hauptmann, und eben habe ich ihn ihr gebracht“ ſagte er.„Er iſt bei der Erſtürmung eines Bunkers gefal⸗ len.“ Er ſchwieg. Dann ſagte er:„Ich habe manchen hier eee im Dorf gekannt, der iſt ſein ganzes Leben lang geſtor ſo lange mußte er krank liegen. Er war ſofort tot. Ein ſchö⸗ ner Tod. Sein Hauptmann ſchrieh, er hätte das Eiſerne Kreuz bekommen!“ 8 S0 fragte:„Und die Mutter?— Hat ſie den Brief ge⸗ Er ſagte:„Ich weiß es nicht. Sie nahm ihn und ging in ihre Schlafkammer. Als ſie wieder in die Küche trat, gab ſie mir den Totenzettel zurück. Geſagt hat ſie bei alledem kein 1 Wort. Hier, lies das!“ Ich nahm den Totenzettel. Ich 5 ſah: Tränen waren daraufgefallen. Aber die Mutter war ſtark. Sie ließ ſich auch vom Tode nichts rauben.* Worte waren auf dem Zettel durchgeſtrichen:„In tieſem Schmerz... Zwei neue Worte waren an ihre Stelle ge: treten, in einer ſteilen, aufrechten Schrift. Sie lauteten:„In ſtolzer Trauer!“ 3 a 5 55