ſtür⸗ gegen 1 3 ö ſeitl. . O rücke; Min. (L.) vung; mmig . 1 Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe- Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., n Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preis liſte Wr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Kouts: Kurlsenhe 78439. Tages und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. end latt für den Siadtteil Mhm.⸗Seckenhelm Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— 8* 40. Jahr gang Unter ſchwierigſten Wetterverhältniſſen.— Heftige Luft⸗ kämpfe.— 79 Feindflugzeuge vernichtet. Berlin, 16. Sept. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: „Am 15. September und in der Nacht zum 16. Zeptem⸗ ber wurden un chwierigſten Welterverhältniſſen die Ber⸗ f gegen London fortgeſetzt. Kampfflieger grif⸗ fen Docks Hafenanlagen an, krafen mit einer Bombe ſchweren Kalibers das Gaswerk Bromley, ſetzten ein Oel⸗ lager nd und erzielten Treffer auf Bahnhöfe ſowie tige Kriegsanlagen in Woolwich und anderen Im Laufe dieſer Angriffe kam es zu hefligen Luftkämpfen. Auch die Hafenanlagen von Dover und von Portland, wo ein Oellager in Brand geſetzt wurde, ſowie die Flug⸗ zeugwerke in Southamplon wurden mit Bomben belegt. An der jriſchen ſowie an der ſchoktiſchen und engliſchen Oſtküſte gelang es, beim Angriff auf mehrere Geleit züge zwei Handelsſchiffe von insgeſamt 18 000 BRT zu verſenken, eins in Brand zu werfen und eins ſchwer zu be⸗ ſchädigen. Ein weiteres Handelsſchiff von 8000 BRT wurde bei Nacht im Kanal verſenkk. Kampffliegerverbände unternahmen nächtliche Angriffe guf Liverpool und Birmingham. Auch hier enk⸗ ſtanden zahlreiche Brände. Das Verminen britiſcher Häfen nahm ſeinen Fortgang. Verſuche britiſcher Flugzeuge, die Reichshaupk⸗ ſtadei in der letzien Nacht anzugreifen, ſchlugen fehl. In einigen Städten Weſtdeukſchlands fielen Bomben auf Wool rkel. Dabei wurden in einem Ork mehrere Häu⸗ ſer zerſtört und eine Schule in Brand geſetzk. Iwei Zivil⸗ perſonen ſind getötet, mehrere verletzt worden. lakarkillerie und Nachljäger ſchoſſen je ein Flugzeug ab. Hafenſchutz⸗ und Vorpoſtenbooten der Kriegsmarine ge⸗ lang es, an der Kanalküſte drei feindliche Flugzeuge abzu⸗ ſchießen. Die Geſamkverluſte des Feindes betrugen geſtern 79 Flugzeuge. 43 eigene Flugzeuge werden verm Bei Tag und Nacht Nach vier Tagesangriffen neun Stunden Nachtalarm. San Sebaſtian, 16. Sepk. Die engliſche Haupkſtadt halte am Sonntag laut Reuter insgeſamk fünf Lufkangriffe zu beſtehen. Am Vormitlag wie am Nachmittag mußte je zweimal Fliegeralarm gegeben werden. Der fünfte Alarm begann um 19.11 Uhr und dauerte bis Monkagfrüh 4.15 Ahr, alſo insgeſamt neun Skunden und vier Minuten. An⸗ er einem Schwall von Lügen gibt das Luftfahrkminiſterium zu, daß die deütſchen Maſchinen bei Tag und Nacht bis ins Herz des Empires vorgeſtoßen ſind und zahlreiche Schä⸗ den verurſacht haben. „Die feindlichen Luftingriffe auf Großbritannien,“ ſo gibt das britiſche Luftfahrtminiſterium am Montag vormit⸗ tag bekannt,„wurden im Laufe der Nacht durch aufeinan⸗ derfolgende kleine Gruppen von Bombern fortgeſetzt. Dieſe Angriffe waren hauptſächlich gegen das Londoner Gebiet und ſeine Umgebung gerichtet. Aber eine Anzahl Angriffe wurde auch gegen andere Teile des Landes ausgeführt. In London wurden die Ang in großem Maßſtab durchge⸗ führt. Es wurden Schäden an Häuſern, Handelsgebäuden und anderen Gebäuden verurſacht. Im Nordweſten und Südoſten Englands ſowie in Südwales wurde einiger Scha⸗ den angerichtet.“ a Auch über die deutſchen Angriffe am Sonntag veröf⸗ fentlicht das Luftfahrtminiſterium eine Verlautbarung, in der zu Beginn geſagt wird, am frühen Vormittag habe eine „große Formation deutſcher Flugzeuge“ die Küſte von Kent überflogen. Engliſche Jäger hätten deutſche Flugzeuge in heftige Kämpfe verwickelt. Später ſeien auch Portland und Southampton bombardiert worden. In dieſen Gegenden hätten die Deutſchen Gebäude zerſtört und eine„gewiſſe Anzahl“ Brände verurſacht. Die Luftſchlacht habe ſich ſpä⸗ ter über die Grafſchaft Kent, über die Themſemündung und über London ausgedehnt. Wörtlich heißt es dann: „Es wurden Bomben an verſchiedenen Punkten in der Londoner Gegend und in der Umgebung Londons, ferner an zahlreichen Punkten im Südoſten von England abge⸗ worfen Zahlreiche Brände wurden verurſacht. And es wird gemeldet, daß Gebäude in verſchiedenen Diſtrikten beſchä digt wurden. In Diſtrikten öſtlich von London erlitten Ver⸗ waltungs⸗ und Induſtriegebäude einige Schäden. eüter berichtet ferner, die Deutſchen hätten 350 bis 400 Maſchinen in Wellen gegen die Hauptſtadt und den ge⸗ ſamten Südoſten des Landes geſandt. Auch über den Städ⸗ ten Maidſtone und Canterbury ſowie über dem Fluß Med⸗ way hätten ſich heftige Luftkämpfe abgeſpielt. Reuter muß dann noch das Verſagen der britiſchen Jagdabwehr und den Durchſtoß der deutſchen Flugzeuge nach London zugeben. Gerade über dem Herzen der englischen Hauptſtadt habe ſich dann ein heftiger Kampf entwickelt. Eine gewiſſe An⸗ zahl Bomben ſei in ein Gebiet gefallen, das als vor ⸗ nehmſtes Viertel beſchrieben wird.“ Nach Mitteilung des Luftfahrtminiſteriums ſei während des Angriffes der deutſchen Formationen wiederum der Buckingham⸗ palaſt getroffen worden. Die Gemächer der Königin ſeien heſchädigt. Es ſeien gleich zwei Bomben geweſen, die in der Nähe des Schloſſes niedergefallen ſeien, und zwar die eine auf den Palaſt und die andere auf die Raſenplätze. Keine ſei jedoch explodiert. Gleichzeitig ſeien kleine Brandbomben auf das Gelände gefallen und hätten das Gras angezündet. Dienstag, den 17. September 1940 für rg * König und Königin ſeien nicht anweſend geweſen. Im Pa⸗ laſt befindet ſich nur das ſtark reduzierte Perſonal der Die⸗ nerſchaft. Einzelheiten über die Beſchädigungen kriegs⸗ wichtiger Objekte werden bezeichnenderweiſe ver⸗ ſchwiegen. Bekanntlich liegt der Buckinghampalaſt ganz in der Nähe einer Kaſerne und eines Oellagers. Ob dieſen mi⸗ litäriſchen Zielen etwas geſchehen iſt, iſt im Augenblick nicht in Erfahrung zu bringen. Reuter läßt durchblicken, daß in anderen Gegenden Londons neue Brände entſtanden ſeien. Allerdings ſeien auch die Gas⸗ und Waſſerleitungen be⸗ ſchädigt worden. Die Stimmung im Volk Wie verlautet, beabſichtigen die Londoner Börſenkreiſe, die Börſſe in eine andere Stadt zu verlegen, da die ſtän⸗ digen deutſchen Luftangriffe eine ordnungsmäßige Weiter⸗ führung der Geſchäfte unmöglich machten. Die letzten deut⸗ ſchen Aktionen müſſen alſo den Börſenjuden die Laune gründlich verdorben haben. Auch die Stimmung im Volk iſt alles andere als roſig zu nennen. Deshalb rettet ſich Churchill wieder in die Sphäre der Wunſchträume und überſchwemmt die Londoner Bevölkerung wieder einmal mit Inflationszahlen über angeblich abgeſchoſſene deutſche Flugzeuge. Die Ziffern ſind jedoch ſo aſtronomiſch, daß ſie von keinem halbwegs Vernünftigen mehr geglaubt werden, zumal das Luftfahrtminiſterium, in deſſen Räumen die „Siege“ zuſammenphantaſiert werden, überall bereits an⸗ rüchig geworden iſt. Aber die Plutokraten brauchen etwas, um die Londoner Bevölkerung darüber zu beruhigen, daß es den deutſchen Bombern trotz der Flakverſtärkungen auch am Tage gelungen iſt, militäriſch wichtige Ziele der Haupt⸗ ſtadt zu zertrümmern. Auch der Londoner Rundfunk hat die Anweiſung erhalten, den Londonern einzureden, ihre Stimmung ſei vortrefflich. So ſagte am Montagfrüh ein Miſter Montague, London ſei guten Mutes. Die Nacht⸗ angriffe ſeien weitaus unangenehmer als die bei Tage. Aber das Volk gewöhne ſich an die Angriffe, und linge ihm bereits, beim Knall der Bomben oder der maten zu unterſcheiden, ob die Angriffe näherkämen oder ſich entfern⸗ ten. Ja, die Londoner liebten ſogar dieſen Lärm der ex⸗ plodierenden Bomben. Er habe einen Bürgermeiſter geſpro⸗ chen, der in Flanellhoſen und nur einer Jacke vor ihm er⸗ ſchienen ſei. Dieſer habe auch ſein Haus verloren und ſei ſchon tagelang nicht aus den Kleidern gekommen. Als er ihn gefragt habe, wie die Stimmung der Geſchädigten ſei, habe der Bürgermeiſter nur gelächelt Der Angriff auf Aegypten Sollum von italieniſchen Vorhuten überſchritten.— 60 Tanks zerſtört. Ro m, 16. Sept. Der italieniſche Wehrmachtsbericht vom Montag hat folgenden Worklaut: „Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: An. 125 Vorhuten haben Sollum beſetzt und überſchritten und abei rund 60 feindliche Tanks und Panzerwagen zerſtörk. Feindliche Abteilungen haben auf ihrem Rückzug zahlreiche Lager in Brand geſteckt und durch Aktionen unſerer Luft⸗ waffe ſchwere Verluſte erlitten. a Eine unſerer Luftformakionen hal im Sturzflug den Flughafen von Halfar auf Malta bombardiert, wobei die Flak, die Anlagen und die Flugzeugſchuppen Volltreffer erhielten. Eine ſtarke Exploſion und ein darauffolgender Brand von beträchtlichen Ausmaßen wurden beobachtet. Aufgeſtiegene feindliche Jagdflugzeuge ſind einem Kampf mit unſeren begleitenden Jägern aus dem Wege gegangen und haben dagegen unſere Sturzbomber(Picchiakelli) ange griffen, die zum Gegenangriff übergingen und ein feind ⸗ liches Flugzeug abſchoſſen ſowie ein weikeres ſchwer beſchä⸗ digten. Alle unſere Flugzeuge ſind zurückgekehrt. Im öſtlichen mittelmeer haben unſere Schnell ⸗ boote(Mas) ein feindliches A-Book verſenkt. Ein feindlicher Kreuzer, der von einer unſerer Luftformationen angegeiffen wurde, hat durch eine Bombe mittleren Kalibers einen Volltreffer erhalten. 8 In Oſtafrika haben unſere Flugzeuge die Anlagen in der Jone von Goz Regeb(Sudan) bombardiert. Jeind⸗ liche Luftangriffe auf Aſſab, Maſſaua, Debaroa, Asmara und Gura haben insgeſamt vier Verwundete und geringen Sachſchaden zur Folge gehabt. In Matemma haben be⸗ waffnete Einwohner eine von einem auſtraliſchen Haupt⸗ mann geführte Karawane, die in unſer Gebiet einzudringen verſuchte, überraſcht und in die Flucht geschlagen.“ Die Einnahme von Sollum Durchbruch der erſten Verteidigungslinie. Der Beginn der italieniſchen Operationen an der ägyp⸗ tiſchen Grenze, bei denen den Engländern das befeſtigte Sollum entriſſen und eine ſchwere Niederlage beigebracht wurde, beherrſcht vollkommen das Bild der römiſchen Blät⸗ ter, die in ihren Schlagzeilen die Bedeutung des Erfolges unterſtreichen. Der Direktor des„Giornale d'Italia“ er⸗ klärt, mit der Beſetzung von Sollum iſt die erſte engliſche Verteidigungslinie an der Cyrenaika⸗Grenze durchbrochen worden, die das britiſche Oberkommando von Sollum bis nach Sidi Omar im Süden planmäßig ausgebaut hatte. Dieſe erſte Verteidigungslinie beſtand aus einer Anzahl von modernen Befeſtigungen mit Minenfeldern, Stachel⸗ drahtverhauen, Artillerieſtellungen und Maſchinengewehr⸗ neſtern. Sie war außerdem durch zahlreiche Tank⸗ und Nr. 219 1 4 7 die 9 05 0 ucht in die Lüge! Wie der OKW⸗Bericht vom 16. September mitteilt, ſind die deutſchen Vergeltungsflüge gegen London trotz ſchwierig⸗ ſter Wetterverhältniſſe fortgeſetzt worden Wiederum mußte die Bevölkerung der engliſchen Hauptſtadt mehrere Male in die Luftſchutzkeller, am Sonntag insgeſamt fünfmal, davon zuletzt von 19.11 Uhr bis Montag früh 4.15 Uhr. Damit lie⸗ gen zwiſchen dem Alarm und der Entwarnung 9 Stunden und 4 Minuten. In dieſer Zeit aber haben die deutſchen Bombengeſchwader erneut ganze Arbeit geleiſtet. Nicht nur in London, wo Docks und Hafenanlagen, das Gaswerk Bromley, Bahnhöfe und kriegswichtige Induſtriewerke ge⸗ troffen wurden, ſondern daneben würden auch die Hafen⸗ anlagen von Dover und von Portland ſowie die Flugzeug⸗ werke in Southampton bombardiert. In Deutſchland wag es ſchon vorkommen, daß einmal Alarm gegeben wird, ohne daß auch nur ein Geräuſch die Stille der Nacht unterbricht. Auch hier gilt der Grundſatz, daß bereit ſein alles iſt. In England dagegen folgt jedem Alarm ein Höllenkonzert, zumal in London, wo man an⸗ ſcheinend von einer Munitionsverſchwendung bei der Flak eine Beruhigung der überreizten Nerven erhofft. So ſollen die Engländer allein in der Mittwochnacht eine halbe Million Granaten im Werte von 4 bis 10 Millionen Dollar verfeuert haben. Das Ergebnis dieſes gewaltigen Aufwandes war jedoch gleich null. Nun erteilen zwar Lon⸗ doner Zeitungen ihren Leſern den Rat, das Krachen der Bomben und das Bellen der Flakgeſchütze mit dem ameri⸗ katiſchen Schlager„Röllet das Faß heraus“ zu begleiten, doch dürfte die Londoner Bevölkerung dazu kaum Humor genug haben. Ueberhaupt geht jetzt das Beſtreben der bri⸗ kiſchen Plutokraten dahin, ihrem von ihnen gewiſſenlos in den Krieg gehetzten Volk Troſt zuzuſprechen. Der Oberhetzer Churchill hat es dabei ſo arg getrieben, daß er nachträglich ſeine eigene Rede kommentieren mußte mit dem Hinweis, der Schwerpunkt ſeiner Ausführungen habe nicht bei ſeinem Optimismus gelegen, ſondern bei ſeiner Warnung vor der deutſchen Invaſſon, Beſonderen Eindruck verſpricht man ſich in London davon, daß man in Fortſetzung einer alten Praxis die deutſchen Verlüſte vervielfacht und ſo z. B. 185 deutſchen Flugzeugen faſelt, die man an⸗ von 18 5 geblich vernichtet haben will. Dieſes Unterfangen iſt denn doch zu dumm. Nach den Feldzügen in Polen, in Norwegen, in Holland, in Belgien und in Frankreich weiß die geſamte Welt, daß die Angaben in den deutſchen OKW⸗ Berichten hieb⸗ und ſtichfeſt und unbedingt zuverläſſig ſind. Allerdings machen wir uns bei unferen Abſchußmeldungen etwas mehr Mühe als die Engländer, die, weil ſie im Kampf verſagen, um ſo begieriger danach ſind, wenigſtens auf dem Papier Siege zu erringen Gerade dieſes Lügen der Briten, dieſe plumpe Verviel⸗ fachung der deutſchen Verluſte zeigt jedoch, wie ſchlecht es um England beſtellt ſein muß. Weil die Schäden in Lon⸗ don groß und offenſichtlich ſind, weil die Zermürbung der Nerven in dem gleichen Maße fortſchreitet, wie die Zer⸗ trümmerung der Kriegsproduktion und der Verſorgungs⸗ lage, lügt man wild drauf los. Das alles aber geſchieht mit einer Haſt, daß die eine Stelle der anderen wider⸗ ſpricht, ja, daß die Angaben in einem Bericht durcheinan⸗ der gehen. So berichtet z. B. das britiſche Luftfahrtminiſte⸗ rium am Montag amtlich, daß die deutſchen Angriffe auf Großbritannien von„kleinen Gruppen“ von Bombern fort⸗ geſetzt wurden, um ein paar Sätze ſpäter davon zu ſprechen, daß die Angriffe in London in großem Maßſtab durchge⸗ führt worden ſeien. Ebenſo unklug verfährt die„Sundau Times“, die in dem Beſtreben, die Stimmung aufzupulvern, herausgefunden hat, England habe dadurch, daß Frankreich aus dem Kriege ausgeſchieden iſt, gewaltig gewonnen, fa, ſogar eine Chance zum Sieg bekommen! Warum hat dann England Frankreich abſichtlich in den Krieg gehetzt? Warum hat man den polniſchen Chauvinismus noch aufgeſtachelt, warum hat London Norwegen zum Kriegsſchauplatz ma⸗ chen wollen und auch Holland und Belgien gegen Deutſch⸗ land in Marſch geſetzt? Offenbar doch nur, weil man ſſch in London in ſeiner verbrecheriſchen Kriegsluſt über die militäriſche Schwäche Großbritanniens klar geweſen iſt. Aber ſchließlich iſt es auch ganz gleichgültig, inwiefern Eng⸗ land ſich geirrt hat. Tatſache iſt, daß die britiſchen Pluto⸗ kraten die Macht Deutſchlands und die europäiſche Situa⸗ tion gründlich verkannt haben, Jetzt aber iſt es für Kor⸗ rekturen zu ſpät, und ſo muß England ſeine Irrtümer. ſei⸗ nen Hochmut und ſeine Herrſchſucht mit dem Zuſammen⸗ bruch ſeines Imperiums bezahlen. eee hren eunalrä n krnamhiteatadtinrididzsnuseagnanaedgagtegetgtte Panzerwagenkolonnen geſchützt, die an den verſchiedenen Stellen raſch eingreifen ſollten. Ein großer Teil dieſes Ma⸗ terials beſtand aus geländegängigen Fordpanzerwagen, denen offenbar Offenſivaufgaben gegen Italien zugedacht waren. 5 Auf die jetzt durchbrochene Befeſtigungslinie folgen eng⸗ liſche Abwehrſtellungen in einem noch ſtärker ausgebauten Befeſtigungsgürtel guf der Höhe von Sidi Baxrani, der in der Hauptſtellung von Marſa Matruk ſein Zentrum hat und ſich weit ins Innere bis zur Oaſe Siwa erſtreckt. Für militäriſche Operationen kommen von der 1100 km langen Grenze nur die 270 km zwiſchen der Küſte und der Jaſe von Giarabuh in Frage, die ſa auch von Marſchall Graziank mit einem ununterbrochenen Stacheldrahtverhau verſehen wurde. Es handelt ſich um ein felſiges und ſteppenartiges Gelände, während weiler ſüdlich bereits wüſtenähaliche Ge⸗ biete vorhanden ſind und ganz im Süden die undurchdring⸗ liche Wüſte liegt. Mit dem Vormarſch 1 alle unter britiſchem Militärkommando ſtehenden Gebete die an die italieniſchen Beſitzungen in Agen e börden den ſtalieniſchen Streitkräften ſiegreich angegriffen worden. 0 ſer Stunde noch nicht auf Beſuch eingerichtet. 2 Wieder ein 8000er verſenkt Von Kriegsberichter von Dan witz. DB(Pes) Großer Jubel in der Staffel. Zum zweiten⸗ nal in einer Woche iſt die Verſenkung eines engliſchen Han⸗ delsſchiffes von 8000 Tonnen geglückt. Soeben iſt die Be⸗ ſatzung, die ſchon durch Funk dieſen neuen Erfolg gemel⸗ det hat, zurückgekehrt. Alle ſtrahlen vor Freude. Es iſt eine vortrefflich eingeſpielte Beſatzung, und Sberleutnant Schl. der Kommandant, iſt bereits mit dem EK J ausgezeichnet. Vor nicht langer Zeit gelang ihm ſchon ein glänzender Er⸗ folg. Damals verſenkte er einen britiſchen Dampfer von über 13 000 Tonnen. Es war noch dunkel, als das Flugzeug zum heutigen Einſatz ſtartete. Ein richtiger Schlechtwetterflug wurde dar⸗ aus, und es mag ſein, daß die Briten des Wetters wegen ſich etwas geborgen fühlten. Aber ſie mußten erfahren, daß auch bei ſolcher Bockigkeit des Wetters deutſche Kampfflug⸗ zeuge über der Route der britiſchen Handelsdampfer er⸗ ſcheinen und bis nördlich von Irland hinausfliegen. Im Morgengrauen ſichtete Oberleutnant Schl. einige britiſche Dampfer.„Es war gerade ſo hell, daß ich die Schiffe er⸗ kennen konnte,“ erzählt er,„und ich ſah ſofort, daß ein an⸗ ſtändiger Brocken darunter war. Die anderen kleinen inter⸗ eſſierten uns nicht, aber der 8000er, der ſchwerbeladen Eng⸗ land zuſteuerte, war begehrte Beute. Alles klar zum Gefecht. zAlles klar“, kommt die Meldung von meiner Beſatzung. Jetzt iſt jeder auf ſeinem Poſten. Nur der Brite weiß noch nichts von dem Schickſal, das ihm blüht. Unbemerkt kommen wir zum erſten Anflug an ihn heran. Vielleicht, daß er uns im allerletzten Augenblick erkannt hat, aber da ſind unſere Bomben auch ſchon gefallen. Knapp neben der Bordwand ſauſen die Bomben ins Waſſer. Eine rieſige Waſſerſäule ſpritzt empor und planſcht über das Deck.“ „Vielleicht hatte er ſchon mit dieſen beiden Bomben ge⸗ nug“, fährt der Oberleutnant fort.„Er ſtoppte nämlich ſo⸗ fort mit der Fahrt. Aber gleichzeitig bewies er auch, daß er ſich ſo teuer wie möglich verkaufen wollte. Er ballerte mächtig los, und wir beſtrichen ihn unſererſeits mit MG⸗ Salven. Der Erfolg ſeiner Schießerei war minimal. Einen Durchſchuß in der Mitte des Rumpfes iſt alles, was unſer braver Vogel abbekommen hat, und dem endgültig letzten Angriff konnte der Brite ſowieſo nicht entgehen. Der zweite Anflug alſo. Wieder werfe ich zwei Bomben, und eine da⸗ von fällt genau in die vordere Ladeluke, aus der eine rie⸗ ſige Feuerſäule hervorſtiebt. Das Vorſchiff liegt dann völ⸗ lig unter Waſſer. Infolge des hohen Seeganges iſt es dem Briten nicht möglich, die Rettungsboote rauszubringen. Statt deſſen ſchiest er rote Leuchtraketen als Notſignal. Es ſind ſa genügend kleinere Dampfer in der Nähe, um die Beſatzung aufzunehmen, und ſelbſtverſtändlich ſtören wir dieſe Rettungsarbeit nicht, obgleich britiſche Flieger ſonſt gemein genug ſind, auf unſere in Seenot befindlichen Ka⸗ meraden zu ſchießen. Wir kurven noch einige Zeit über dem ſinkenden Schiff. Unſere Arbeit iſt getan. Wieder hat ein britiſcher Dampfer ſeine wertvolle Fracht nicht heimbringen können.“ Ja. die Zeiten ſind ſchlecht geworden für das einſt die See beherrſchende England. Nördlich von Irland, um ur⸗ eigenſten Bereich der britiſchen Inſel, verſank ſchon wieder ein ſtattlicher britiſcher Dampfer. Wieder muß W. C. 8000 Tonnen aus ſeiner Liſte ſtreichen. In unſerer Staffel aber herrſcht Jubel Wieder Bomben auf däniſche Fiſcherboote. Kopenhagen, 17. Sept. Am frühen Morgen des Don⸗ nerstag der vergangenen Woche iſt ein Esbjerver Fiſchkutter mit drei von den vier Mann ſeiner Beſatzung in der Nord⸗ ſee untergegangen. Ueber die Urſache des Unglücks verlautete zunächſt nichts. Nunmehr wird bekannt, daß der verlorene Kutter am Mittwoch einem Bombenangriff durch engliſche Flieger ausgeſetzt war Es heißt allerdings, daß die Bombe des Engländers das Boot nicht traf. Im übrigen können viele däniſche Nordſeefiſcher, heißt es ſehr bezeichnend in einem Bericht von Ritzaus Büro über das Schickſal des untergegangenen Kutters, faſt täglich auf jeder Fiſchfahrt, die ſie unternehmen, von Bombenangriffen oder Beſchie⸗ Runa durch enaliſche Flieger erzählen. Genf, 17. Sept. Daß die gemeine Kampfesweiſe der britiſchen Luftwaffe, über deutſchen Wäldern und Feldern Zündplättchen abzuwerfen, den Zweck haben ſoll, die Ernte zu vernichten, gibt„Daily Sketſch“ zu. Ich war ſo allein! Roman von Fr. Lehne. 8 Jäh zerriß der Klang der elektriſchen Klingel die Stille ihrer Wohnung, daß Helga mit einer erſchreckten Schrei auffuhr. Sie hatte nicht die Kraft, nach der Tür zu gehen; wie angewurzelt blieb ſie ſtehen. i Das Läuten wiederholte ſich. Wer weiß, ob da nicht etwas Wichtiges war— oder— der Gedanke belebte ſie förmlich: vielleicht waren es die Freundinnen, die nach ihr ſehen wollten. Gewiß, ſo war es. Doch als ſie die Tür geöffnet, ſtand ſie in größtem Schrecken: nicht die Erwarteten begehrten Einlaß, ſondern Herr Bonitz, der Hausbeſitzer, der höflich den Hut lüftend ſagte:„Durch Zufall erfuhr ich, daß Sie wieder von Ihrer Reiſe zurück ſind. Darf ich eintreten?“ Errötend, mit leiſem Zögern, ſagte ſie:„Bitte, Herr Baumeiſter!“. Ihr verlegener Blick glitt über ihre Morgenkleidung, es war ein ſehr raffinierter, ſchwarzſeidener Schlafrock mit geſtickten bunten Blumen und mit lachsfarbener Seide ab⸗ gefüttert— ſie ſah entzückend darin aus.„Verzeihen Sie, daß ich— ich war ſehr beſchäftigt und deshalb heute zu die⸗ Darf ich bitten?“ Sie öffnete die Tür zum Wohnzimmer. „Nehmen Sie einſtweilen Platz, Herr Baumeiſter, und ee en Sie mich für einen Augenblick.“ J he Bonitz antworten konnte, war ſie ſchon verſchwun⸗ den, um im Schlafzimmer ſchnell in ein Kleid zu ſchlüpfen, wobei ſie erleichtert dachte:„Gut, daß ich die vierhundert Mark habe!] So kann ich ihm davon gleich die Miete latin Ein glättender Bürſtenſtrich über das goldigſchim⸗ mernde r, und ſchnell war ſie im Zimmer bei Herrn Bonitz, der, am Fenſter ſtehend, ſie erwartete. g „Verzeihen Sie,“ ſagte ſie nochmals, und auf einen Seſſel deutend und ihn bittend Platz zu nehmen, ſetzte ſie ſich, indem ſie bemerkte:„Ich war nicht verreist Herr Bau⸗ meiſter, ich war nur bei meinen Freudinnen, die mich für Großangriff auf London Von Kriegsberichter Werner Kark. DNB....(Pf.). Die Luftſchlacht um London hat am Sonntag ihren erſten Höhepunkt erreicht. Als am Samstag vor einer Woche eine Kampfgruppe im Weſten mit der erſten Welle unſerer Angriffe über dem Stadtkern von London erſchien und bei beſtem Fliegerwetter entſcheidende Treffer auf induſtrielle Anlagen erzielen konnte, da wurde über der engliſchen Hauptſtadt eine atemraubende Folge ſchwerſter deütſcher Bombardements eröffnet. Das ſchlechte Wetter der vergangenen Woche hatte es dann zu unſerem Schmerz und des Feindes Glück lediglich geſtattet, mit flei⸗ neren Verbänden am Tage und zur Nacht anzugreifen Am Sonntag aber ſtarteten um die Mittagsſtunde wieder um⸗ fangreiche Einheiten, um gerade an dieſem Tage London mit ihren Bomben zu erſchüttern. Mit großen Gebärden hatte man drüben auf der Inſel der Welt noch weiszuma⸗ chen verſucht, daß die Heranziehung zahlreicher neuer Flak⸗ batterien und der Einſatz beſter engliſcher Jäger nunmehr größere deutſche Aktionen„wirkſam behindern“ wüeden. Wir waren am Sonntag wieder dabei, wir ſind durch die „Hölle von London“ ſtur marſchiert, wir haben die eng⸗ liſche Flak und den unbeſtreitbaren Schneid engliſcher Jä⸗ ger wohl verſpüren können— unſere Kampfgruppe aber, wieder die erſte im pauſenloſen Angriff, hat die Tore des Schreckens glatt paſſiert und mit nachweisbarer Sicherheit Bomben auf die weſentlichen Anlagen niederſauſen ſaſſen. Immer wieder haben wir auf dieſen Einſatz in den letz⸗ ten Tagen gewartet Am Samstag ſchon ſteuerten wir ge⸗ raden Kurs zur Küſte, bis uns die Wetterlage unabänder⸗ lich die Rückkehr vorſchrieb. Am Sonntag aber wußten wir, daß nicht vergebens unſere ſchwerſten Brocken in den Kä⸗ ſten ruhten. Die Formation unſerer braven He 111 würde nun Tod und Vernichtung neuerlich in das Nervenzentrum des britiſchen Weltreiches tragen. Das„Loch vom Dunſt“ in der ſchweren Wolkendecke an der eigenen Küſte war uns freundlichſt zugetan. In großen Kurven geht der Verband in vorgeſchriebener Höhe, ſteigt durch die Täler der bizar⸗ ren weißen Berge hinauf und fliegt bald in tadelloſer Ord⸗ nung zuſammen. Wenn irgendwo am Horizont die flinken Meſſerſchmitt und die wendigen Zerſtörer erſcheinen, dann kann der Tanz losgehen. Da kommen ſie ſchon! In Schwär⸗ men jagen ſie heran, ziehen fern von uns noch ſpieleriſche Kurven. bis ſie endlich ruhig in unſeren Verband fliegen. Großangriff auf London! Hir ſind nicht mehr allein im weiten Luftraum. Von Oſten und Weſten ſtoßen andere Gruppen vor, begleitet von ſtarkem Jagdſchutz. Wir aber gehen vorauf, den Kanal raſch hinter uns laſſend, geraden Kurs auf die engliſche Hauptſtadt. Der Feind ſchweigt. Bis an die ſteilen Klippen von Dover wagen ſich keine größeren engliſchen Jagdverbände mehr hervor, und die Flak iſt ohn⸗ mächtig, weil die feſte Wolkendecke einſtweilen unſeren An⸗ flug ſchützt. Wir wiſſen aber: Das alles iſt trügeriſche Stille. Mit erbitterten Kämpfen wird der Gegner im Weichbild von London ſeinen erſten Schlag gegen uns zu führen ſuchen. Wir müſſen ihn auffangen, hinter uns aber folgt eine zweite, dritte und vierte Welle, dann wird ſeine Kraft erlahmen müſſen. Jetzt dringt nur das monotone Brummen der Mo⸗ tore an unſer Ohr. Niemand ſpricht mehr. Alle Hände ſind feſt an den MGs. Sorgſam prüft der Flugzeugführer noch einmal, ob ſeine Maſchine richtig im Verband fliegt. Wir ſind ganz vorn an der Spitze; hinter uns zieht der Heer⸗ wurm geſchloſſen heran. Nun gilts!„Jäger, Jäger von vor n“. Aus allen Rohren ſchlagen ihnen unſere Feuerſtöße entgegen. Da liegt der erſte Schwarm auch hinter mir; aus dem Heckſtand jage ich meine Garben nach. Die nächſte Kette empfängt ihn dann mit gleicher Aufmerkſamkeit. Der Kampf iſt in vollem Gange. Ein Blick nach rechts: Da reißt die Wolkendecke plötzlich vor uns auf und gibt das Ziel frei. London un⸗ ter uns! In warmem Sonnenſchein liegen die Docks der Rieſenſtadt, Schuppen und Hallen und ein Netz von Bahn⸗ anlagen. Da blitzt es im gleichen Augenblick von unten herauf. Genau kann ich den Flammenſchein aus den Rohren der Flakbatterie am Boden erkennen. Durch einen Schwarm gefährlicher ſchwarzer Wölkchen fliegt jetzt der Verband. Deutlich hören wir die Detongtionen in der Nähe unſerer Maſchinen. Einmal, zweimal, dreimal kracht es unter mir in der Wanne; jedesmal ſcheint die Maſchine einen kleinen, nervöſen Sprung zu machen. Nie werden wir dieſe endloſen Minuten im Angeſicht der Docks von London vergeſſen. Die Flak ſchießt Sperre. Im⸗ mer wieder krepieren neben, hinter und vor uns Granaten. ein paar Tage geholt hatten, damit ich nicht ſo allein ſein jollte. Es war alles ſo ſchwer, und ich überſah ſo vieles.“ Obwohl ſie ſich bemühte, ſich zu beherrſchen, konnte ſie nicht verhindern, daß ihre Stimme bebte und ſich Tränen in ihre Augen drängten... 8 „Ich verſtehe alles,“ entgegnete Herr Bonitz mitfüh⸗ lend,„Sie dürfen meinen Brief auch nicht als Mahnung auffaſſen. Es ſollte nur eine Erinnerung ſein. Ich weiß ja, daß Ihre Frau Mutter ſelbſt immer alles erledigt hatte und Ihnen alles Geſchäftliche fernhielt.“ 5 „Ja, die Mutter war ſo gut—— zu gut, was ich jetzt ſogar als Nachteil empfinden muß; denn ſie hat mich in Unkenntnis über alles gelaſſen. Denken Sie, Herr Bau⸗ meiſter, ich weiß gar nicht mal genau, wieviel Miete ich zu zahlen habe und ob im voraus oder nachher— 5 Helga ſah Richard Bonitz mit einem kleinen ſchüchter⸗ nen, verlegenen Lächeln an, das ſie reizvoll wie ein holdes Mädelchen ſein ließ, fern aller ſtolzen Selbſtſicherheit der großen Dame. a Seine Augen brannten auf ihrem Geſicht, als er ſagte: „Ja, das Leben wird ſehr ſchwer für Sie werden, ſo daß Sie manches Mal wohl einen Ratgeber nötig hätten. Ich wäre alücklich, wenn ich dieſer ſein und Ihnen mit Rat und Tat zur Hand gehen dürfte. Die Frau Baronin iſt zu früh für Sie geſtorben.“ Erhleichend ſchloß Helga die Augen. „Nicht!“ flüſterte 05 mit bebenden Lippen, indem ſie die Führe abwehrend hob, an dieſen Schmerz durfte niemand rühren. „Ich fühle ſo mit Ihnen! Ich ſchätzte Ihre Frau Mut⸗ ter ſo ſehr! Doch Sie dürfen ſich Ihrem Schmerz nicht ſo hingeben.“ f 1 55 Mutter war der beſte Menſch! Sie hatte mich o lieb.“ „Es wird ein anderer Menſch kommen, der Sie ebenſo lieb oder noch lieber hat! Sie werden doch einmal heiraten.“ „Nein, nein, daran denke ich nicht,“ ſtieß ſie hervor, „und jetzt vor allem nicht.“ Ein kleines, unbeſtimmtes Lächeln huſchte um ſeinen Mund, und er dachte:„Nun, wir werden ſehen.“ „Darf ich fragen, was Sie jetzt tun werden? Sie ſind 5 ſo allein—— Unwille wachte in ihr auf; was ging das ihn an! Wußte ſie es ſelbſt doch noch nicht! ———— Zur gleichen Zeit haben ſich atemberaubende Luftrampfe im Raum über London entwickelt. Meſſerſchmitts und Spit⸗ fires kurbeln um uns herum, hier und dort verſucht ein Engländer ſich an uns heranzupirſchen, bis energiſche Feuer⸗ ſtöße aus allen Rohren unſerer MGs oder aber eine wild der erbitterten Auseinanderſetzung fallen die Bomben. Alle Kampfmaſchinen haben auf einen Schlag ihre Schächte ent⸗ leert. Wohin das Auge ſieht: ſtürzende Bomben ſchwerſten Kalibers über dem Stadtkern der engliſchen Hauptſtadt⸗ Dieſer Sonntag wird zu den ſchwärzeſten ihrer Ge⸗ ſchichte im Luftkrieg 1940 gehören. Große Kurve. Plötzlich erreichen wir den Rand der wei⸗ ßen Wolkendecke wieder. Die Flak unter uns muß jetzt ſchweigen. Noch immer ziehen hier und dort die engliſchen Jäger heran, doch nutzlos iſt jetzt ihr Beginnen. Sie haben im entſcheidenden Augenblick London nicht ſchützen können. Jede Maſchine unſerer Gruppe hat die befohlenen Ziele an. greifen können. Unſere Aufgabe iſt reſtlos erfüllt. Schon wiſſen wir vor uns die engliſche Küſte. Da ſpannen ſich noch einmal die Fäuſte am Maſchinengewehr. Pfeilſchnell jagen unter uns Jäger heran. Nicht ſchießen, um Gotteswillen, das ſind ja deutſchel Wieder deurſche Maſchinen! Hinter ihnen zieht in majeſtätiſchem Flug ein großer Verband neuer deutſcher Bomber nach London. Sie werden es beſſer haben als wir dort drüben. Jetzt müſſen die Spitftres und Hurri⸗ canes herunter, um neuen Sprit zu tanken. Wir haben ihnen eine Breſche geſchlagen. Kopfſchüttelnd ſtehen wir dann ſpäter auf dem Front⸗ flughafen vor unſeren Maſchinen. Wie ſoll man es für mög⸗ lich halten, daß ſie dieſe Treffer ertragen können? Wir ha⸗ ben rieſengroßes Glück gehabt! „Es war die reine Hölle“ London verlebte einen furchtbaren Sonntag. Skockholm, 17. Sept.„Nya Dagligt Allahanda“ bringt eine eindrucksvolle Darſtellung der Luftkämpfe, die ſich am Sonntag über London abſpielten. Es heißt darin wörtlich“ U. a.:„Die engliſche Hauptſtadt hat wieder einen furchtbaren Sonntag erlebt, einen der ſchlimmſten Tage, den die Bevöl⸗ kerung je durchleben mußte. Die deutſchen Maſchinen führ⸗ ten insgeſamt vier Angriffe aus. Kaum war das Signal „Gefahr vorüber“ ertönt, ſo mußten die Menſchen ſchon wieder hinunter in ihre Schutzräume eilen. Die meiſten 30⸗ gen es vor, ſich ſtändig in ihren Kellern aufzuhalten, um nicht dauernd zwiſchen Wahnung und Schutzraum hin⸗ und herſpringen zu müſſen. Der Kampf raſte nicht nur über den Vorſtädten, ganz London war der Schauplatz eines deutſchen Angriffes. Eine fürchterliche Exploſion nach der anderen konnte vernommen werden. Dabei donnerten die Kanonen der leichten und ſchweren Flakartillerie. Es war die reine Hölle. Nirgends konnte man ſich ſicher fühlen. Die Schä⸗ den die diesmal entſtanden ſind, ſind ſehr ernſt.“ 8 Weiter heißt es in dem Bericht, daß man auf den Dä⸗ chern den Hagel der Geſchoß⸗ und Bombenſplitter dauernd hören konnte. Tauſende von Fenſterſcheiben zerſprangen. Schon die herumfliegenden Glasſplitter machten es abſolut notwendig, daß die Bevölkerung Schutz ſuchte. Viele Ge⸗ ſchäfte in den dichter bevölkerten Stakdteilen konnten kaum offen halten. Die Aktivität der deutſchen Flieger war ſelbſt in der Nacht noch ſehr umfaſſend. Das Signal„Gefahr vorbei“ wurde erſt um 7.36 Uhr am Montagmorgen gege⸗ ben, alſo zu einem Zeitpunkt, wo das tägliche Leben in London gewöhnlich längſt begonnen t Ein Londoner Eigenberſcht von„Stockholms Tidnin⸗ gen“ hebt die zermürbende Wirkun g der fortge⸗ ſetzten deutſchen Fliegerangriffe hervor. Die wenigſten Luftſchutzräume ſeien für einen Aufenthalt in mehreren Nächten eingerichtet. Daher bleiben viele Londoner zu Hauſe, aber jeder habe das Gefühl, daß ſich die deutſchen Flieger gerade über dem eigenen Heim befinden. Am ſchlimmſten ſei es in der Nacht, wenn der Widerſchein der brennenden Gebäude Mond und Sterne verblaſſen laſſen. Es ſei unheimlich, wenn man den heulenden Ton einer her⸗ abfallenden Bombe höre. Jeder habe das Empfinden, als ob gerade ihn dieſe Vombe treffen, zum mindeſten in das eigene Haus einſchlagen würde. Erſter Luftalarm in Nordirland Stockholm, 16. Sept. Nordirland, der bei England ver⸗ bliebene Teil der iriſchen Inſel, hatte am Freitag zum erſten Male in dieſem Kriege Luftalarm. Deutſche Flugzeuge be⸗ legten die militäriſchen Ziele in Belfaſt und einigen Kü⸗ ſtenſtädten mit Bomben. 2 3 —gßͤ———— „Bitte, Herr Baumeiſter, darf ich jetzt bezahlen?“ Der Baumeiſter Bonitz war aber dadurch gar nicht ge⸗ kränkt. Höflich entgegnete er:„Bitte ſehr, Baroneſſe.“ 2 Er nahm aus ſeiner Brieftaſche eine Quittung.„Aus⸗ nahmsweiſe hat Frau Baronin immer hinterher bezahlt halbjährlich. Die anderen Mieter in meinen Häuſern zah⸗ Beinahe entſetzt ſtarrte Helga auf die auf der Quittung genannte Zahl: Mark ſiebenhundertundfünfzig Miete vom 1. April bis 1. Oktober. 8 So viel Geld hatte ſie gar nicht zur Verfügung, nur die vierhundert Mark in dem Briefumſchlag, außer den kleinen Beträgen in den Geldbörſen. And wenn ſie das Geld von der Sparkaſſe holte, blieb ihr ja nicht mal genug, um die Rechnungen zu bezahlen. And was dann? 8 „So viel?“ ſtammelte ſie ganz benommen. 3 Richard Bonitz nickte ruhig: 5„ „Ja, Baroneſſe. Eigentlich koſtet die Wohnung im Mo⸗ nat einhundertundfünfzig Marl und im halben Jahr 5 neunhundert Mark. Doch der Frau Baronin zuliebe, und da Sie ruhige Mieter ſind, berechnete ich nur einhundert⸗ fünfundzwanzig Mark im Monat, alſo in einem halben Jahr ſiebenhundertfünfzig Mark,“ berichtete er geſchäfts⸗ mäßig. Mit Genugtuung bemerkte er ihr Erſchrecken. Oh, ſie würde noch viel mehr erſchrecken, wenn ſie alles wüßte „So teuer iſt die Wohnung?“ ſagte ſie mit zittern 20 Stimme——„oh, dann kann ich ſie aber nicht behalten. 1 „Nach dem Vertrag iſt Kündigungstermin am 1. April* und am 1. Oktober. Da dieſer bereits verſtrichen, könnten Sie mir erſt am 1. April nächſten Jahres kündigen.“ 0 „Um Gottes willen!“ ä 0 Sie ſtarrte ihn entſetzt an. Er nickte nur 75 3 K „Ach, vielleicht nehmen Sie die 1 doch noch 3 nachträglich an, Herr Baumeiſter. Dieſe hübſche Wohnung vermietet ſich doch ſchnell wieder.“ 3 5 „Außer der Zeit? Schwerlich,“ entgegnete er, bedenk! lich den Kopf hin⸗ und herwiegend. 1 „„Aber ich kann doch nicht die teure Wohnung behalten! And überhaupft 35 4 ſer erbitterten Auseinanderſetzung fallen die Bomben. Alle len monatlich voraus, wie es jetzt ja meiſtens üblich iſt.“ 5 Fe „„ npfe im icht ein Feuer⸗ de wild n. Alle n. Alle te ent⸗ werſten ptſtadt. r Ge⸗ er wei⸗ iß jetzt gliſchen haben önnen. ele an⸗ Schon ch noch jagen en, das ihnen neuer haben Hurri⸗ ihnen Front⸗ r mög⸗ zir ha⸗ bringt ich am örtlich“ tbaren Bevöl⸗ führ⸗ Signal ſchon en zo⸗ n, um i und er den itſchen deren nonen idnin⸗ ortge⸗ igſten reren 5 3 55 Keine Aushungerung! N Stk. hat mit der Ver⸗ kadepolitiker wird jetzt einſehen müſſen, ö g nichts wird mit der Aushungerung des Reiches. Die neue deutſche Getreideernte bleibt mit einem Ergebnis von 24.6 Millionen Tonnen nur um 2 v. H. hinter dem Fünfjahresdurchſe 34/38 zurück. Sie iſt praktiſch alſo genau ſo hoch w chnittsernte der letzten Jahre, während die Hackfr ernte allen Widerſtänden zum Trotz ſogar eine Rekordernte verſpricht und unſere 5 größer ſind als vor 9 ite heute auf vielen Gebieten Jahr zu Beginn des Krieges. Wir in Deutſchland haben keinen Augenblick daran ge⸗ zweifelt, daß es dem deutſchen Landvolk auch im Kriege ge⸗ lingen würde, die Nahrungsdecke groß genug für alle Volks⸗ genoſſen im Reich zu machen. Das erſte Jahr Kriegsernäh⸗ rungswirtſchaft hat uns in dieſer Zuverſicht beſtärkt. Wir ſind immer ſatt geworden und haben durch Sonderzutei⸗ lungen verſchiedener Art unſere Rationen noch aufbeſſern können. Heute zeigt ſich, daß der deutſche Bauer und Land⸗ arbeiter und vor allem die deutſche Bäuerin und Landfrau in dieſem erſten Kriegsjahr mehr als ihre Pflicht getan haben. Das günſtige Ergebnis der diesjährigen Ernte iſt kein Geſchenk, das unſerer Landwirtſchaft mühelos in den Schoß gefallen iſt. Es ſpricht von zäher, mühſeliger Arbeit auf dem Lande, die nicht nur die mit dem Krieg verbunde⸗ nen Schwierigkeiten überwinden und die zu den Fahnen geeilten Männer erſetzen mußte. Das hinter uns liegende Wirtſchaftsſahr war auch mit einem ſo ſchlechten Wetter be⸗ laſtet, daß es heute rückblickend wie ein Wunder erſcheint, wenn wir trotz aller dieſer Widerſtände ein ſo günſtiges 2 bnis erzielen konnten. Im Herbſt vorigen Jahres erte ſich die Hackfruchternte durch das Wetter. Die Herbſtbeſtellung blieb aus dem gleichen Grunde zum Teil zurück. Dann kam der monatelange Winter, und im ſpäter einſetzenden Frühling mußte nicht nur die ſich drängende Frühjahrsbeſtellung durchgeführt, ſondern auch die vom Herbſt zurückgebliebenen Arbeiten vollendet werden. Und Das alles, obwohl Hunderttauſende von Bauern und Land⸗ arbeitern unter den Fahnen ſtanden und Tauſende von landwirtſchaftlichen Geſpannen ebenfalls Heeresdienſt leiſte⸗ ten! Hier half nur die organiſierte Selbſthilfe des Dorfes, der gemeinſchaftliche Maſchineneinſatz und vor allem die innere Haltung des deutſchon Barron 5 Eine dankbar anerrannſe Srtelchterung in der ſchweren Arbeit war der organiſierte Einſatz der Parteſ und der Jugend bei den ſo dringenden Arbeiten, beſonders in den Zeiten der Arbeitsſpitze. In der Gewißheit dieſer Er⸗ leichterung durch das ganze Volk, das hinter ſeiner Arbeit ſtand, ſetzte der deutſche Bauer alles dafür ein. daß die landwirtſchaftliche Erzeugung nicht zurückging. Im Welt⸗ krieg waren die Getreideerträge bis auf 71 v. H. des letzten Fünfjahresdurchſchnitts herabgeſunken. Eine ſolche Ver⸗ ſchlechterung der heimiſchen Produktion durfte ſich diesmal nicht wiederholen. Jetzt mußte das ſchaffende Volk auf dem Lande zeigen, daß es den tiefen Sinn der Erzeugungs⸗ ſchlacht und der nationalſozialiſtiſchen Agrarpolitik über⸗ haupt verſtanden hatte. Seit Jahren hatte der Beauftragte des Führers für die Agrarpolitik, Reichsleiter und Reichs⸗ ernährungsminiſter Darre, dem deutſchen Landvolk ſeine hohe Aufgabe in der deutſchen Volksgemeinſchaft zugewie⸗ ſen und ſeine bäuerliche Haltung als verpflichtend auch in allen ernährungswirtſchaftlichen Dingen bezeichnet. Im Kriege mußte ſich zeigen ob dieſe nationalſozialiſtiſche Schulungsarbeit am deutſchen Bauern Erfolge gehabt hat. Für den Eingeweihten hat es nie einen Zweifel darüber gegeben, daß das deutſche Landvolk nach dieſer jahrelangen Ausrichtung innerlich aufgeſchloſſen und bereit ſein würde für ſeine Aufgabe. Aus dieſer Gewißheit konnte das deut⸗ ſche Landvolk bei Kriegsausbruch voller Stolz die Ver⸗ ſicherung abgeben, daß er und das deutſche Volk ſich in je⸗ der Lage auf die deutſche Ernährungswirtſchaft verlaſſen können Auf dem ernährungspolitiſchen Gebiet würde ſich Die Situation während des Weltkrieges nicht wiederholen. Das erſte Jahr Kriegsernährungswirtſchaft liegt nun hinter uns. Wie die Ernteergebniſſe zeigen, kann das deut⸗ ſche Landvolk mit ſeiner Leiſtung ehrenvoll neven der Lei⸗ ſtung der übrigen Teile des deutſchen Volkes beſtehen. Mit zuweilen übermenſchlicher Anſtrengung hat es ſeine Arbeit aus der Kraft eines gläubigen Herzens und aus einer auf⸗ rechten bäuerlichen Haltung heraus getan, die im Vertrauen auf den Führer das Ihrige leiſten wollte für den Endſieg des deutſchen Volkes. Das deutſche Landvolk hat nach dem ihm gegebenen Plan Jahr für Jahr ſeine Erzeugangs⸗ ſchlachten geſchlagen und kann heute mit berechtigtem Stolz den Sieg feiern, den es mit ſeiner erſten Kriegserzeugungs⸗ ſchlacht für das deutſche Volk errungen hat. Kurzmeldungen Berlin. Der Führer hat dem Präſidenten von Mexiko zum Unabhängigkeitstag Mexikos drahtlich ſeine Glück⸗ wünſche übermittelt. a Bukareſt. Unter Berückſichtigung der letzten Ereigniſſe gab General Antonescu den Befehl, ſofort mit der Reorga⸗ niſierung der Armee auf neuen Grundlagen zu beginnen. Beſonders die verſchiedenen Dienſtzweige müßten moderni⸗ ſiert werden. 5 Einbeziehung des Prokektorats in das Zollgebiet. „DB Prag, 16. Sept. Wie die Prager Zeitungen mit⸗ teilen, iſt in nächſter Zeit mit einer Einbeziehung des Pro⸗ ne Böhmen und Mähren in das deutſche Zollgebiet Wenn: Die Rückkehr Siebenbürgens „Dank unſeren beiden mächtigen Freunden.“ Budapeſt, 16. Sept. Die Feierlichkeiten aus Anlaß der Rückkehr Siebenbürgens fanden ihren Höhepunkt in dem feierlichen Einzug des Reichsverweſers in Kolozsvar in An⸗ weſenheit ſämtlicher Mitglieder der Regierung, Mitglieder der beiden Häuſer des Reichstages ſowie anderer kirchlicher, militäriſcher und bürgerlicher Würdenträger. Hunderttau⸗ ſende umſäumten den Hauptplatz im Zentrum der Stadt, der mit den Fahnen Ungarns, Deutſchlands und Italiens reich beflaggt war. Auf der Ehrentribüne ſah man die blu⸗ menumrahmten Bilder des Reichsverweſers, des Führer; und des Duce. De; Reichsverweſer wurde bei ſeinem Ein⸗ 5 von der Menge mit unbeſchreiblichem Jubel emp⸗ fangen. Miniſterpräſident Teleki begrüßte den Reichsverweſer 7 1 im Namen der geſamten ungariſchen Nation. Dem Ungar⸗ tum der heimgekehrten Gebiete ſprach er den Dank des Vol⸗ kes für ſein kapferes Ausharren aus. Nach weiteren Be⸗ arüßungsreden ergriff der Reichsverweſer das Wiederſehen am Weſtwall Glückliche Heimkehr.— Saarbrücken wird Gauhaupiſtadk. Tag des Weſtwallarbeiters. DNB Saarbrücken, 16. Sept. Nachdem die Wiederbe⸗ ſiedlung Saarbrückens im großen und ganzen als abgeſchloſ⸗ ſen betrachtet werden kann, beging Saarbrücken am Sonn⸗ tag in Anweſenheit von Reichsminiſter Dr. Todt den gro⸗ ßen Feſttag des Wiederſehens am Weſtwall. Als Auftakt der Veranſtaltungen wurde am Vormittag eine Ausſtellung des Kriegsmalers E. Vollbehr„Am Weſtwall, in Polen und Frankreich“ von Reichsminiſter Dr. Todt eröffnet. Um die Mittagsſtunde fand eine Feſtſitzung der Saarbrücker Ratsherren ſtatt, bei der Oberbürgermeiſter Dr. Schwitz⸗ gebel der Freude und Dankbarkeit der Saarbrücker Bevöl⸗ kerung Ausdruck gab, daß ſie wieder in ihre unzer⸗ ſtörte Stadt habe zurückkehren können. Er konnte be⸗ kanntgeben, daß die Stadt Reichsminiſter Dr. Todt, der durch den Einſatz ſeiner Männer vor der Stadt weſentlich mit dazu beigetragen hat, daß ſie unzerſtört blieb, und Gau⸗ leiter Bürckel als Dank für ſeinen unermüdlichen und er⸗ folgreichen Einſatz die Ehrenbürgerrechte verlie⸗ hen habe. Reichsminifter Dr. Todt gab zugleich im Namen ſei⸗ ner Mitarbeiter ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß da⸗ durch das enge kameradſchaftliche Band ſeiner Männer zu Saarbrücken noch enger geknüpft werde. Gauleiter Bürckel teilte mit, daß Saarbrücken nunmehr zur Gau⸗ hauptſtadt erklärt worden ſei. Oberbürgermeiſter Dr. Schwitzgebel kennzeichnete die Zukunftsaufgaben Saarbrückens dahingehend, daß es jetzt darum gehe, Saar⸗ brücken ſchöner zu geſtalten, als es je geweſen ſei. Mit dem Gruß an den Führer klang die denkwürdige Sitzung aus. Am Nachmittag fand auf dem Befreiungsfeld in Saar⸗ brücken an der Stelle, an der vor zwei Jahren der Führer ſelber zum Saarvolk ſprach, eine große Kundge⸗ buneg ſtatt. Hier hatten ſich ſtarke Abordnungen der Wehr⸗ macht, ſämtlicher Gliederungen der Partei ſowie die Weſt⸗ wallarbeiter und die Handwerker, die tatkräftig an den Auf⸗ bauarbeiten in Saarbrücken mitgewirkt haben, eingefunden. Der weite Platz wurde von einer großen Menſchenmenge umſäumt. Nach der Totenehrung ſprach Oberbürgermeiſter Schwitzgebel den Dank der heimgekehrten Bevölkerung aus. Gauleiter Bürckel gedachte in ſeiner Anſprache beſon⸗ ders herzlich des kodesmutigen Einſatzes der Weſtwallar⸗ beiter. Der Weſtwall habe eine einzigartige Probe ſeiner Kraft beſtanden. Für kommende Generationen werde er eine Wallfahrtſtätte ſein. den Männern, die ihn in einer un- glaublich kurzen Zeit ſchufen, ſei es zu verdanken, daß nun⸗ mehr der Schacher um das Land am Rhein ein- für allemal ſein Ende gefunden habe. Der Rhein ſei jetzt nicht mehr Grenze, und ſeine Lande würden niemals mehr Tummelplatz fremder Soldateska ſein. Nachdem Gauleiter Bürckel mit beſonders ehrenden Worten der Weſtwallarbeiter gedacht hatte, die an der Front ihren Einſaz mit dem Leben bezahlten, ſprach er den heimgekehrten Volksgenoſſen den herzlichſten Dank aus. Sie alle gaben ein unübertreff⸗ liches Beiſpiel der Heimatliebe. Sie haben den großen Auf⸗ trag erfüllt. den Deutſchland und ſein Führer ihnen gab. Sie waren Getreue der deutſchen Nation und die Wegberei⸗ ter einer glückhaften Zukunft in einem größeren und mäch⸗ tigeten Vaterlande.„Ihr Alle“, ſo ſchloß der Gauleiter, „habt einen opferfreudigen Beitrag zu dem Großdeätſchen Reich geleiſtet, das die Sehnſucht der Jahrhunderte war, das wir jetzt ſiegreich vollenden und das die letzte Krönung unſeres Ringens iſt: Die Krönung der nationalen Gemein⸗ ſchaftsidee unſeres großen Führers Adolf Hitler.“ Reichsminiſter Dr. Todt gab ſeiner beſonderen Freude darüber Ausdruck, jetzt dem Führer melden zu können, daß die Saarbrücker Bevölkerung wieder in ihre Heimat zurück⸗ gekehrt ſei. Er verwies dann auf die ungeheure Gemein⸗ ſchaftsleiſtung des deutſchen Volkes, die der Weſtwall be⸗ deute. Kein Feind habe es gewagt, dieſe Steuungen anzu⸗ greifen. In dieſem Kriege arbeiteten ganz anders als im Weltkriege Front und Heimat zuſammen. Im neuen Deutſchland arbeite die Heimat für die Front. In den Rü⸗ ſtungsbetrieben, am Weſtwall oder in der Munitionsfabrik ſteht der deutſche Arbeiter und denkt an nichts ande ces, als dem Soldaten das zu ſchaffen, was er im Kampf braucht. Die Parole, die er bei dieſem letzten Appell der Weſtwall⸗ arbeiter gebe, laute: „Der deutſche Arbeiter und die deutſche Induſtrie wer⸗ den dem deukſchen Soldaten bis zum Endſiege helfen.“ Das deutſche Volk werde unter ſeinem großen Führer einig mit 5 Soldaten zuſammenſtehen, bis der Endſieg erkämpft ei. Die Kundgebung ſchloß mit dem Geſang der Lieder der Nation. Anſchließend fand ein eindrucksvoller Marſch durch die Straßen Saarbrückens mit Vorbeimarſch vor Reichs⸗ miniſter Dr. Todt und Gauleiter Bürckel ſtatt, an dem ſich Annen zahlreich die Männer der Organiſation Todt be⸗ eiligten. 5 a m die Erdal-Blechdosen mehrmals verwenden 20 können, gibt es nun quch Erdal Nachfullpackungen. Diese setzt man einfach in die leere Erdaldose, clie sich quf diese Weise lange Zeit verwenden läßt. Deshalb leere Erdaldosen qufbe wahren! Qualität altbewährt und Menge selbstverständ- lich Wie in der Blechdose. Wort. In ſeiner Anſprache gedachte er der jahrhundertelan⸗ gen, nicht aus eigener Schuld heraufbeſchworenen Leiden der Ungarnation. Doch jetzt ſei der Schleier der Vergeſſenheit über dieſe traurigen Erinnerungen geworfen. Durch die Leiden ſind die jetzt befreiten und heimgekehrten Brüder 1 an Leib und Seele geſtärkt, daß die Rückkehr in ihre Hei⸗ mat inmitten des in Flammen ſtehenden Europas unblutig vorſichgehen könnte, dafür ſage ich aus tiefſtem Herzen neuerlichen Dank unſeren beiden mächtigen Freunden Deutſchland und Italien. — Aus Baden und den Nachbargauen Schwetzingen.(Ins Auto geſprungen.) In Plank⸗ ſtadt ſprang ein fünfjähriges Kind aus dem elterlichen Hof auf die Straße und direkt in ein vorbeifahrendes Laſtauto. Das Kind erlitt erhebliche Verletzungen und mußte dem Kran⸗ kenhaus zugeführt werden. (Y. Pforzheim.(Lebensmüder erhängt fich.) Im Stadtteil Südweſt hat ſich ein 46jähriger Mann erhängt. Die Beweggründe ſind unbekannt. 2 Triberg.(Vom Anhänger totgefahren.) Als eine Zugmaſchine mit einem ſchwer mit Bauholz beladenen Anhänger auf dem Wege von Gremmelsbach nach Triberg fuhr, ſetzte ſich ein Junge auf die Holzbalken, und zwar zwi⸗ ſchen Maſchine und Anhänger. Nach kurzer Zeit rutſchte er ab und kam unter den Anhänger zu liegen. Er wurde ſo ſchwer verletzt, daß er nach einigen Stunden im Krankenhaus ſtarb. Der verunglückte Junge war 12 Jahre alt und der einzige Sohn eines Triberger Einwohners. O Zell j. W.(Erkannte Leiche.) Die im Fabrik⸗ kanal angeſchwemmte Leiche iſt inzwiſchen identifiziert. Es handelt ſich um die 72jährige Friederike Dörflinger aus Nie⸗ dertegernau. Die Lebensmüde, eine Mutter von neun Kin⸗ dern, ging von Haus weg, über Gresgen nach Zell und ſprang dann in den Fabrikkanal. Der Grund zu ihrer un⸗ ſeligen Tat ſoll in Familienzerwürfniſſen zu ſuchen ſein. Immendingen.(Jugendlicher Lebensretter.) zehnjährige Schüler Hans, Sohn des Hauptlehrers Edwin Jäckle, rettete ein dreijähriges Kind vom Tode des Ertrinkens. Das Kind wollte mit Schiffchen in der Donau ſpielen und fiel dabei ins Waſſer. Hans Jäckle ſprang ohne zu zaudern mit voller Kleidung ins Waſſer und holte das Kind, das ſchon im Waſſer trieb, heraus. Jäckle hat vor einiger Zeit ſchon einmal ein Kind vor dem Ertrinkungstode bewahrt. Viernheim.(Tot vorm Bett aufgefunden.) Eine Gaſtwirtsfrau wurde morgens tot vor dem Bette aufgefun⸗ den. Als ſie, nachdem ſie abends zuvor noch ihre Gäſte regel⸗ recht bedient hatte, am anderen Morgen nicht erſchien, brach man ihr Zimmer auf. Sie war einem inneren Leiden er⸗ legen. Worms.(Radlerunfall.) Eine junge Radlerin fuhr an der Straßenkreuzung Bensheimer—Lützowſtraße ge⸗ gen den Anhänger eines Perſonenwagens. Sie fiel vom Rad und erlitt Verletzungen, die ihre Einlieferung ins, Krankenhaus erforderlich machten. Worms.(Mord und Selbſtmord.) Im Stadtteil Neuhauſen ermordete der 29 jährige Jockey Hennel in der eigenen Wohnung ſeine 26 Jahre alte Ehefrau, indem er ihr den Hals durchſchnitt. Hierauf machte der Täter durch Er⸗ hängen ſeinem Leben ein Ende. Nach den bisherigen Feſt⸗ ſtellungen der Kriminalpolizei dürfte Eiferſucht der Grund zur Tat geweſen ſein.. Bürſtadt.(Unfall an der Mähmaſchine.) Ein Landwirt kam mit der rechten Hand in die Meſſer der Mäh⸗ maſchine und ſchnitt ſich dabei das vordere Glied des rechten Zeigefingers glatt ab. Alzey.(Auto ins Schleudern geraten.) Im be⸗ nachbarten Ensheim geriet ein ſchwerbeladener Laſtzug ins Schleudern, wobei durch den Anhänger die Ecke eines Hau⸗ ſes weggeriſſen wurde. Der Sachſchaden iſt erheblich, doch wurden glücklicherweiſe keine Perſonen verletzt.— Von Glück können die Fahrer eines ins Schleudern geratenen Laſt⸗ zuges reden, die bei dieſem Unfall heil geblieben ſind. Das Fahrzeug überſchlug ſich auf der Straße nach Wörrſtadt und wurde ſo ſtark beſchädigt, daß es abgeſchleppt werden mußte. Wolfſtein.(Tödlich verunglückt.) Der Arbeiter Kurt Linn aus Eßweiler, der in Trier als Heizer beſchäftigt war, verunglückte an der Arbeitsſtelle tödlich. Beim Schicht⸗ wechſel wurde er frühmorgens unter der Maſchine liegend tot aufgefunden. Ueber den Hergang des Unfalls iſt noch nichts bekannt. — Neckarſulm.(Vom Zug bs Ein 16jähriges Mädchen aus Neckarſulm, das in Heilbronn be⸗ ſchäftigt war, wurde in der Nähe des hieſigen Bahnhofs vom Zug überfahren aufgefunden. a 250 Schafe im letzten Augenblick gerettet. Ein herren⸗ loſer Hund drang abends in einen Mindelheimer Schaf⸗ pferch ein und verſprengte die ganze Herde. Auf dieſe Weiſe gelangten 250 Schafe auf den Bahndamm. Der fällige Zug befand ſich bereits in der Anfahrt. Im letzten Augenblick gelang es dem Schafhalter, die Tiere vom Bahndamm zu entfernen. Die Kopfhaut abgeriſſen. Die Bürgermeiſtersehefrau Hildegard Kohler in Köngetried kam, als ſie ihren mit Dre⸗ ſchen beſchäftigten Mann etwas fragen wollte. der Trans⸗ miſſion zu nahe. Sie wurde vom Treibriemen erfaßt und mitgeriſſen; es wurde ihr die ganze Kopfhaut buchſtäblich abgezogen, ſo daß an dem Aufkommen der 52 fährigen Frau gezweifelt wird. * Vergebliche Suche. Wie berichtet, wird ſeit dem 26. Auguſt der 59 jährige Profeſſor Karl Mayer aus Mannheim in den Bergen zwiſchen Kempter und Rapvpenſeehütte ver⸗ mißt. Eine zweimal durch die Rettungsſtelle der Deutſchen Bergwacht mit Oberſtdorfer Bergführern durchgeführte Suche im Gebiet der Mädelegabel und in den Steilabſtürzen der Wilden Gräben iſt ohne jeden Erfolg geblieben. Aus dem Eiſaß Ein Toter, ſechs Verletzte beim Spiel mit Sprengkörpern. Straßburg. Der Sohn der Familie Schlagdenhaufen fand in der Nähe des Rhein⸗Rhone⸗Kanals Sprengpulver, das er zuſammen mit weiteren gleichaltrigen Kameraden in eine Blechbüchſe lud; das Pulver brachten ſie dann zur Ent⸗ zündung. Eine ſtarke Exploſion entſtand, deren Wirkung unter den Kindern verheerend war. Insgeſamt wurden ſieben Kin⸗ der verletzt, von denen der 12jährige Karl Schlagdenhaufen inzwiſchen ſeinen Verletzungen erlegen iſt. Beſonders tragiſch iſt der Fall der Familie Johann Stengel, die von ihren zwölf Kindern fünf unter den Verletzten zu beklagen hat. Die„Straßburger Monatsheftes erſcheinen wieder. Nach einjähriger Unterbrechung ehrt die von Dr. ene Spieſer herausgegebene Zeitſchrift mit einem um⸗ angreichen Doppelheft wieder, nunmehr als„Zeitſchrift für das deutſche Volkstum am Oberrhein“. Die Zeitſchrift war von den Franzoſen ſeit ihrem Erſcheinen im Januar 1937 dauernd verfolgt worden, bis ſie kurz vor dem Krieg unter⸗ drückt wurde. Das letzte Heft, die Juni⸗Juli⸗Rummer nur noch an die Bezieher im Reich gelangt, während übrigen Hefte von der franzöſiſchen Polizei beſchlagnahmt wer⸗ den sollten, von ihr aber nicht mehr aufgefunden wurden. Die„Straßburger Monatshefte“ wurden nach dem Ende der Franzoſenzeit mit der bisher in Berlin erſchienen Monats⸗ ſchrift„Elſaß⸗Lothringer Heimatſtimmen“ verſchmolzen, die ihre Aufgabe heute als erfüllt betr Die vorlie⸗ gende erſte Nummer der„Straßburger Monatshefte“ im freien Elſaß wird eröffnet mit einem Geleitwort des Reichs⸗ ſtatthalters und Gauleiters Robert Wagner, des Chefs der Zivilverwaltung im Elſaß.—4 Der war die Lalcale Nuudocliau durch Freude⸗Abend. die Volksgenoſſen, d ſch Kraft 4 te ſich ei gad 0 2 It, Ei i d i l b ſi den 319 8 tte Ser- at ung, die auf einen Ma beſuch angewieſen iſt, durch⸗ führen läßt. Man mußte nac ich feln, ob zur Zeit wirklie können, die den durch reichlich verwöhnten Auſpr zu werden vermögen. Dieſe ginn der Veranſtaltung unte er des Anſagers Rolf Röder behoben. Di ehrliche Erſtaunen der Beſucher über ſolche 9 von einer Programmnummer zur andern. 9 wegungskunſt Helga R und Mackie erfreuten di und trefflichen Leiſtüngen des Radfahrers Al Pokey Beifall ernteten auch der Jongleur Iwanoff die Gebrüder Rodenbuſch mit ihrer reizenden P Luigia. Es fällt ſchwer, einzelne Leiſtungen beſonders her⸗ vorzuheben. Kurz und gut, es war wohl wieder für alle Beſucher ein genußreicher Abend, der unter der Deviſe ſtand,„wer vieles bringt, wird jedem etwas bringen“. Der große Beifall, den die Künſtler ernteten, iſt der beſte Be⸗ weis dafür. Es zeigte ſich wieder, daß Kd.— wie bisher und wohl auch künftig— in der Lage iſt, die Freizeit der arbeitenden Volksgenoſſen auch während des Krieges mit guter Unterhaltung und künſtleriſchem Erleben auszufüllen; iſt es doch dringend notwendig, daß ſich der arbeitende Menſch neben der erforderlichen Ruhe auch Stunden der Erholung gönnt, in denen er aus den Schätzen des reichen deutſchen Kunſt⸗ und Kulturlebens auch ſeeliſche Kräfte für den Arbeitstag ſammeln kann. An künſtleriſchen Leiſtungen ſich herzlich erfreuen, aus tiefem Herzen ſich auslachen, heißt die Schlacken des Alltags abſchütteln. Daß dies keine leeren Phraſen find, haben die Beſucher des Abends be⸗ ſtimmt am eigenen Leibe verſpürt. Der Erfolg des Abends wird die NSG. Kraft durch Freude zu neuer Arbeit an⸗ ſpornen. der 0 Dinge gute verpflichtet werden enheimer g ur en gleich 8 Anfall eines Schiffers. Am Neckarufer in der Nähe der Friedrichsbrücke wollte ein Schiffer das Fahrzeug mit einer Stange vom Ufer abſtoßen. Die Stange brach jedoch entzwei und der Schiffer fiel über Bord mit dem Kopf gegen die ſteinerne Uferböſchung. Er erlitt Verletzungen und mußte ins Krankenhaus eingeliefert werden. * n Im Urlaub vom Tode ereilt. Der langiährige Werk⸗ meiſter in einer Mannheimer Fabrik, Alois Schußmüller, ein geborener Haager, beſuchte in ſeinem Urlaub ſeine Ver⸗ wandten in Haag. Bei einem Familienausflug wurde der 62 Jahre alte Mann plötzlich von einem Unwohlſein befal⸗ len, Man ver ihn in eine nahe Kapelle, wo er an den Folgen eines anfalles verſchied. Das Schickſal wollte es, daß er in ſeine alte Heimat kam, um zu sterben. . — Die Feldpoſtpäckchen. Die Mitteilung der Deutſchen Reichspoſt, daß Foldpoſtpäckchen bis 1000 g wieder zugelaſ⸗ ſen ſind, gilt nur für den Verkehr von der Heimat na el Felde. In umgekehrter Richtung ſind nach wie vor nur Fe poſtpäckchen bis zum Höchſtgewicht von 500 a zugelaſſen. * — Kein Geld zurückhalten! Schon oft iſt darauf hinge⸗ wieſen worden, daß es nicht nur im perſönlichen Intereſſe jedes Einzelnen, ſondern vor allem im Intereſſe der Volks⸗ wirtſchaft liegt, wenn man ſein Geld zur Bank oder Spar⸗ kaſſe bringt, anſtatt es zu Hauſe im Schreibtiſch, in der Kom⸗ mode oder gar im Strumpf aufzubewahren. Im Kriege aber, wo alle Kräfte eingeſpannt werden müſſen um den Kampf zum ſiegreichen Ende zu führen, iſt das Zurückhalten von Geld beſonders verwerflich und daher mit Recht durch die Kriegswirtſchaftsverordnung vom 4. September 1939 unter Strafe geſtellt worden. So hatte ſich vor einem Sondergericht ein Metzgermeiſter aus einer Harzſtadt zu verantworten, in deſſen Geldkaſſette ein Betrag von 10.300 Mark gefunden worden wax, während ſein Geldbedarf höchſtens durchſchnitt⸗ lich 3000 Mark betrug 6000 bis 7000 Mark waren alſo ohne gerechtfertigten Grund zurückgehalten worden. Der Meiſter entſchuldigte ſich vor Gericht damit, daß gerade in jener Zeit viele Außenſtände eingegangen ſeien, doch habe er wegen vieler Arbeiten keine Zeit gefunden, das Geld zur Bank zu bringen. Das Gericht ſah in dieſem Falle nur ein leichtes Vergehen und verurteilte den Angeklagten zu 1000 Mark Geldſtrafe anſtatt einer an ſich verwirkten Gefängnisſtrafe von 30 Tagen. Dex Staatsanwalt hatte auch Einziehung der zuvückgehaltenen Gelder beantragt, jedoch ſah das Gericht Hiervon ab. achte Die WH W⸗ Abzeichen 1940-41 WPD. Die Reichsſtraßenſammlungen ſtarten im Sep⸗ tember mit fünf Buchabzeichen„Des Führers Kampf im Oſten“, die vom NS.⸗Reichsbund für Lebesübungen an⸗ geboten werden und in dem bekannten Kleinformat heraus⸗ kommen. Der Oktober bringt acht verſchiedene Edel⸗ ſteinabzeichen,„Kampfbeile und Streitärte“ aus Walz⸗ zink. Sammelnde Organiſation iſt die DAF. Wehrmacht⸗ abzeichen aus Walzzink bietet im November die SA., SS., NS K. und das NS. an. Im Weihnachts⸗ monat ſammelt die HJ. und der BdM. mit 15 Holzabzei⸗ chen„KFaſperlefiguren. Die zwölf Tierkreisab⸗ zeichen werden in Majolika bezw. Ton für den Februar hergeſtellt und vom Handwerk und von den Beamten an⸗ geboten. Wiederum S NSF. und ſammeln SA., SS.,. NS. im März und zwar mit 20 Glasabzeichen„Köpfe berühmter deutſcher Männer“. Die Straßenſamm⸗ lungen ſchließen ab mit der Serie von 20 Kunſthlumenabzei⸗ chen„Deutſche Heilpflanzen“. Es ſammelt die DAF. Einheitliche Gauſtraßenſammlungen finden im Januar ſtatt. Der Tag der Deutſchen Polizei am 15.16. Februar 171 bringt eine zweite Serie Verkehrsabzeichen, der Tag der Wehrmacht am 15.16. März 1941 Abzeichen mit Wehrmachtmotiven. Wo der Menſch naturnäher als in der Stadt lebt, kommt es ihm garnicht in den Sinn, den Tag mit einer Gewohnheit zu beginnen, die rückſichtslos gegen die eigene Geſundheit wütet. Das Landvolk iſt bei der überlieferten Mahlzeit geblieben. Als beſonders kräftigend und ſättigend ſchätzt es eine Morgenſuppe. Mancher Städter erinnert ſich heute wieder an die Vorzüge einer ſolchen Morgenmahlzeit. Beſon⸗ ders gut ſchmecken Grützen und Schrotmehle, auch Hafer⸗ flocken, Graupen und Roggenmehl eignen ſich ausgezeichnet zur Herſtellung von Suppen. Es iſt Geſchmacksſache, ob man zur Morgenkoſt ein ſüßes Gericht aus entrahmter Friſch⸗ milch und etwas Obſt oder Obſtſaft wählt, oder ob man ſich an eine herzhafte, mit Gemüſebrühe oder mit einheimiſchen Würzkräutern zubereitete Suppe hält. Abwechſlungsmöglich⸗ keiten gibt es jedenfalls genug. Jede Morgenmahlzeit ge⸗ winnt noch an Nährwert und Geſchmack, wenn man ſie durch einige Schnitte Vollkornbrot bereichert. a Eignungsprüfung für Bühnennachwuchs. „Die Landesleitung der Reichstheaterkammer, Gau Baden führt am Sonntag, den 6. Oktober 1940, im Badiſchen Staatstheater Karlsruhe eine Eignungsprüfung für den Bühnennachwuchs durch. Sinn dieſer Prüfung iſt es feſtzuſtellen, ob die geiſtigen, körperlichen und künſtleriſchen Vorausſetzungen für die Aufnahme des Berufsſtudiums für die Bühne vorhanden ſind. Die Prüfung umfaßt die Kunſt⸗ gattungen: Oper, Operette, Chor und Schauspiel. Anmel⸗ dungen ſind bis ſpäteſtens 30. 9. an den Landesleiter der Reichstheaterkammer beim Landeskulturverwalter Gau Ba⸗ den, Karlsruhe, Ritterſtraße 22, zu richten. Die Abſchluß⸗ prüfung für die bühnenreifen Berufsanwärter, die für Schau⸗ ſpiel und Opernchor eine Mindeſtausbildung von zwei Jah⸗ ren, für die Oper von drei Jahren nachweiſen können, findet Ende Oktober in Karlsruhe ſtatt. Auch für dieſe Prüfung ſind die Anmeldungen bis zum 30. September an die ge⸗ nannte Anſchrift einzureichen. 5 DAF.⸗Fotowettbewerb über„Das ſchöne Gemeinſchaftslager“. Die Lagergemeinſchaft erſetzt gegenwärtig beſonders zahl⸗ reichen Arbeitskameraden die Heimat. Deshalb iſt ein vom Sozialamt der DA. für alle Lagerkameraden veranſtalteter Fotowettbewerb unter dem Stichwort„Das ſchöne Gemein⸗ ſchaftslager“ von allgemeinem Intereſſe. Für die beſten Auf⸗ nahmen wird ein Betrag von 650 Mark verteilt werden. Für dasjenige Lager, das die beſten Bilder eingeſandt hat, wird der Reichsorganiſationsleiter ſein Bild, gerahmt, mit ſeiner Unterſchrift ſtiften. Späteſter Einſendungstermin iſt der 30. September 1940. Die Einſendungen gehen an das ck der DA F., Hauptabteilung Lagerbetreuung, Ber⸗ lin W 35. Papier aus Kartoffelkraut Planvolle Erfaſſung erſchließt ungeahnte Möglichkeiten. NS. Einer der wichtigſten Kulturträger iſt das Papier. Ohne ſein Vorhandenſein wäre die Erfindung der Buch⸗ druckerkunſt bedeutungslos geblieben, ohne es hätten die Gei⸗ ſtesherben niemals die Möglichkeit gehabt, ihre Gedanken Allgemeingut des Volkes werden zu laſſen. Während die äl⸗ teſten Papiermacher als Rohſtoff überwiegend„Haderlum⸗ pen“ verwandten, Alttextilien alſo, die heute in der Papier⸗ herſtellung nur noch eine untergeordnete Rolle ſpielen, eine umſo größere dagegen in der Textilwirtſchaft, ließ ſie die im⸗ mer größer werdende Nachfrage nach Papier nach einem in Maſſen vorhandenen Rohſtoff ſuchen, den ſie ſchließlich im Holz der Fichte fanden. Als dieſem hochwertigen, aber lang⸗ ſam wüchſigen Holz neben ſeiner Rolle als Robftofflieferant uten für die im⸗ t ihrer ſteigenden en wurde, ſtellte 85 0 a une mit ihrem jähr⸗ lichen Zuwach ht mehr eigerten Bedarf dieſer beiden Induſtriezweige befriedigen konnten. Es gelang deut⸗ ſchem Forſchergeiſt, nach zweijährigen Verſuchen nun auch die bis dahin ungenutzte Buche für die Zelluloſeherſtellung dienſtbar zu machen. Im waldarmen Italien gelang es, daß bisher ebenfalls unverwertete hilf mer größer werde Bedeutung für es ſich bald hera ährend eine Unterſuchu 1 ſehr abwegig, weiß Kartoffelkraut der gewerblichen 30 führen. Da war es der Führer ſelhſ Gauleiter und Reichsſtatthalteg 38 den Arilngen, teigenoſſen Sauckel, damit beauftragte in der Thüringiſchen Zellwollefabrik Verſuche durchführeg zu laſſen, ob aus Kartoffelkraut Zelluloſe zur Erzeugung von Faſern für die Herſtellung von Textilſtoffen und Papier gewonnen perden könne. Schon wenige Monate ſpäter konn ten dem Führer zu ſeinem Geburtstag die erſten Faſern auz Kartoffelkraut in einem kleinen Album überreicht werden, Aber von den erſten gelungenen Laboratoriumsverſuchen bis zur Großproduktion war noch ein weiter und mühevoller, mit unzähligen Rückſchlagen gepflaſteter Weg.„Als die Che⸗ miker und Zelluloſetechniker die techniſchen Schwierigkeiten aus dem Wege geräumt hatten, ſo erzählt der mit der Durchführung der Verſuche beauftragte Staatsrat und Gau⸗ wirtſchaftsberater, Parteigenoſſe Dr. Schieber, der Leiter des Werkes,„da begannen die Sorgen des Betriebswirtſchaft⸗ lers und die Mühen des Ingenieurs“ Aber auch der inzwi⸗ ſchen ausgebrochene Krieg konnte die Arbeit nicht unterbre⸗ chen, ſo daß es mit Hilfe der Papierinduſtrie gelang, zur induſtriellen Großverarbeitung von Solanum⸗Holz, ſo wurde der neue Werkſtoff genannt, zu Papfer zu kommen. Kartoffelkraut iſt ein Abfallprodukt der Landwirtſchaft, deſſen wirtſchaftliche Verwertung bisher ſehr problematiſch war. Seine Verwendung als Futtermittel empfahl ſich nicht. einmal wegen ſeines geringen Nährwertes, zum anderen we⸗ gen ſeiner ſchlechten Bekömmlichkeit für das Vieh. Wenn es in geringem Maße zur Abdeckung von Mieten oder zur Düngung herangezogen wurde, ſo wurde die Hauptmaſſe dez Kartoffelkrautes doch in den lodernden und qualmenden Erntefeuern vernichtet, zweifellos die bequemſte Art, dieſen Abfall zu beſeitigen. Damit wird man zweifellos in weiter Zukunft aufhören, wenn erſt die techniſchen Vorausſetzungen für eine Erfaſſung und Anlieferung von Kartoffelkraut ge⸗ ſchaffen ſein u 1. Sie wird aber auch ſchon aus rein pri⸗ vatwirtſchaftli Gründen aufhören, da der Verkauf von Kartoffelkraut ſich zu einer nicht unbeträchtlichen Nebenein⸗ nahme für den Landwirt oder Bauer entwickeln wird, da er pro Doppelzentner verladefähiges Kartoffelkraut 1,75 Mar erhalten wird. Nehen dieſer privatwirtſchaftlichen Bedeutung für den Landwirt ſteht aber die noch viel größere b bunch die Dun Bedeutung. Nachdem es ſchon gelungen iſt, durch die Maß⸗ nahmen des Reichskommiſſars für Altmaterialverwertung der deutſchen Papierinduſtrie etwa eine Million Tonnen Altpa⸗ pier, d. h. etwa 25 v. H. ihres Rohſtoffbedarfes, zur Verfü⸗ gung zu ſtellen, kann die Möglichkeit geſchaffen werden, etw drei Millionen Tonnen Kartoffelkraut in Großdeutſchland zu gewinnen, die einer Entlaſtung der deutſchen Waldwirt⸗ ſchaft um etwa 675000 Tonnen Zelluloſe entſprächen. Wenn dieſe letzte Zahl auch noch eine Zukunftszahl iſt, ſo läßt ſich aus ihr doch ermeſſen, welche Bedeutung einmal das einſt ſo wertloſe Kaxtoffelkraut für die deutſche Volkswirtſchaft ge⸗ winnen wird. von Thüringen, J 1 Sonnenunkergänſg 19.3 Monduntergang 8.40 Mond in Erdferne. Marktberichte Mannheimer Getreidegroßmarkt vom Sämtliche Notierungen unverändert. Sonnenaufgan S Ma ig 7.05 8 Nondaufgang 20.13 16. September, Fullermitkelſcheine für Hunde ur bevorzugten Verſorgung mit pflanzlichen Futter⸗ mitteln waren neben anderen Hunden bisher auch Jagdhunde, die in Zuchtzwingern gehalten werden, zugelaſſen. Dieſe Begrenzung fällt mit ſofortiger Wirkung weg. Es können künftig allgemein für webden Futtermittelſcheine ausgegeben werden. Als Rachweis für den Be ie ſolcher Hunde gilt eine Beſtätigung des zuſtändigen Kkeisſägermeiſters, in der beſcheinigt ſein muß, daß die Hunde jagdlich brauchbar und nicht für den Heeres- oder Polizeibedarf gemsſtert ſind. Städt. Ernährungsamt Danksagung. lieben Verstorbenen begleitet haben. NMannhelm-Sectenheim, 15. September 1940. 2 p Tüchtiges, ehrliches Halbtagsmädchen bei gutem Lohn nach Reuoſtheim geſucht. Etwas Koch⸗ und Räh⸗ kenntniſſe erwünſcht. Paul Martinufer 23, Tel. 42683 Für die vielen Beweise aufrichtiger Teilnahme beim Heimgang unseres Karl Herdt sagen wir allen herzlichen Dank. Besonders danken wir dem Hochw. Herrn Kaplan Spohrer für die trostreichen Worte am Grabe, den Aerzten und Schwestern des St. Theresienkrankenhauses für die aufopfernde, selbstlose Pflege. Ferner danken Wir der Sadtverwaltung Mannheim, den Arbeitskameraden beim Städt. Fürsorge amt, dem NS. Reichsbund für Leibesübungen, der Fußballvereinigung 1898, dem Turnverein 1898 und Turnerbund„Jahn“ für die Kranzniederlegungen und ehrenden Nachrufe, sowie denen, die unserem lieben Entschlafenen durch Kranz, und Blumenspenden die letzte Ehre erwiesen und allen, die ihn zur letzten Ruhestätte In tiefem Schmerz: Frau Lina Herdt u. Sohn Rudi. 15 7 8 N 72 Outerhalſenes Taglonnzettel e: für Bauhandwerker Gach vorgeschriebenem städtischem Muster) zu haben in der Druckerei des Neckar-Bote“ Gächer⸗ und kleidung il part Seife! el macht verwendung von Seife und wafch⸗ pulvel überklülſig. Hausfrau, begreife: Zuckerkrankheit N Seit 10 Jahr. leide ich an Zuckerktacſ heit. Nachdem ich Ihren Karlsspr regelmähig getrunken habe, zel die arzl. Untersuch. ca. ½%. Ich frin 5 dieses Wasser Weiter. Hens BU Buchdr.-Besitzer, Arnsberg(Westf.), Jägerstr. 30.9. 20 gloße flaschen E 12.60, 50 große flaschen E 25.—. Fach und zurũcæ tragt der brunnen. fleiſquelle Karissprudel, Biskircheh! Nrlshanernſchaft, Möm-eckenbhen Diejenigen Bauern und Landwirte, welche Brennholz benötigen und ſich noch nicht in der letzen Verſam lung angemeldet haben, wollen dies jetzt im der Landwirtſchaftlichen Ein⸗ und Verkaufs genoſſ ſchaft anmelden. f Wer ſeinen Kriegsgefangenen über W!⸗ weiter beſchäftigen will, möge dies ebenfalls im d anmelden. 5 8 — 0 Wir drucken 8 Preisliſten, Broſchüren, Geſchäfts berichte, Proſpekte, Satzungen Bett zu verkaufen. dengenbacherstr. 4, 3. Stock. Reklame, die treibende Kraft, die immer wieder Amſatz ſchafft! ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induftl Vereine u. Private nötigen Oruchſache Druckerei des„Neckar⸗Bote“ in zweckentſprechender Ausſlattung FFF