Dengspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.80, i der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., e Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte r. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 3. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr ernſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Lages- und Anzeigenblatt für E und gebung. nat fur den Sabttell Mhm.⸗Secken heim Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Hürdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— 3* 40. Jahrgang Vergeltungsangriffe fortgeſetz Berlin, 18. Sept. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannk: ltungsflüge gegen London hielten im Laufe des 17. Sey er an und wurden während der Nacht zum 18. Septen mit ſteigender Heftigkeit fortgeſetzt. Auf die Weſtindia-, London- und Vickoria⸗Docks, auf Waſſer⸗ und Gaswerke, auf Bahnhöfe und ſonſtige kriegswichtigen Ziele wurden Bomben aller Kaliber geworfen. Neue ausgedehnte Brände waren überall die Folge. 0 Weitere Angriffe richteten ſich im Laufe des Tages auf den Flughafen Croydon ſowie auf Flugplätze und kriegs⸗ wichtige Ziele an der Südoſtküſte. Liverpool wurde bei Tag und Nacht wiederholt angegriffen. Die Flugzeugwerke in Liverpool-Speke erhielten ſchwere Treffer. Auch der nördlichſte große britiſche Hafen, Glasgow, wurde in der Nacht zum 18. September angegriffen. Ein britiſcher 5000-Tonnen⸗Dampfer wurde bei einem Angriff nördlich von Irland ſchwer beſchädigk. Britiſche Flieger griffen in der letzten Nacht in Nord- und Weſtdeutſchland wieder Wohnviertel und Siedlungen mit Bomben an und beſchädigten einige Wohnhäuſer. Der Feind verlor geſtern ſieben Flugzeuge im Luft- kampf, zwei durch Flakartillerie. Vier eigene Flugzeuge werden vermißt.“ Küſtenbatterie feuert auf Geleitzug Ein ſtarker britiſcher Geleitzug, der aus 10 etwa 45000 BRT großen Dampfern beſtand, verſuchte am Montag un⸗ ter Ausnutzung der ſchlechten Sichtverhältniſſe im Kanal bei regneriſchem Wetter nach Weſten auszulaufen. Der Ver⸗ ſuch wurde durch die Luftaufklärung erkannt, worauf einer Küſtenbatterie Feuererlaubnis erteilt wurde. Innerhalb von 10 Minuten wurden mehrere Dampfer getroffen. Die Luft⸗ aufklärung konnte feſtſtellen, daß die bewegungsfähig geblie⸗ benen Schiffe des Geleitzuges ſich zurückzogen. Bereits bei früheren Beſchießungen englischer Geleitzüge durch weitrei⸗ chende deutſche Küſtenbatterien waren Dampfer verſenkt und Treffer auf den übrigen Schiffen erzielt worden. In meh⸗ reren Fällen ließ der Gegner von ſeinem Vorhaben ab. Die fliehenden Schiffe begaben ſich in die Häfen von Dover, Deal und Folkeſtone, Im Aklankik durch Bomben verſenkt. Wie der Londoner Nachrichtendienſt meldet, ſind 14 Ueberlebende des britiſchen Dampfers„Thornlea“(4261 BRT) in einem Hafen an der Oſtküſte Kanadas gelandet. Sie berichten, der Dampfer ſei nachts im Atlantik durch Bomben verſenkt worden. Wichtige Flugzeugwerke und Docks getroffen Die beiden Flugzeugwerke in Liverpool⸗Speke, die nach dem OKW⸗Bericht vom 18. September ſchwere Bomben⸗ treffer erhielten, gehören zu den wichtigſten und größten Flugzeugwerken Englands. In ihnen werden in erſter Linie Blenheim⸗Bomber hergeſtellt.. Schwer beſchädigtes britiſches U- Bool. Madrid. 18. Sept. Aus La Linea wird gemeldet, daß ein engliſches U⸗Boot vor einigen Tagen mit ſchweren Be⸗ ſchädigungen in den Hafen von Gibraltar einlief und dort ausgebeſſert wird. 2000 britiſche Flugzeuge vernichtet. Die ungeheuren Verluüſte der Royal Air Force. DRB Berlin, 18. Sept. Die in den Berichten des Ober⸗ kommandos der Wehrmacht in den letzten Wochen genann⸗ ten Zahlen beweiſen, wie ungeheuer die Verluſte der bri⸗ liſchen Luftwaffe ſind. Im Auguſt verlor die Royal Air Force 1354 Maſchinen. In der erſten Woche des September büßte ſie 481 Flugzeuge ein, und in der zweiken Woche die⸗ ſes Monats wurden 261 engliſche Maſchinen vernichkek. Zehnſtündiger Nachtange eff Die engliſche Agentur Reuter gibt bekannt, daß die deutſchen Luftangriffe während der Nacht zum Mittwoch nahezu zehn Stunden gedauert haben, genau 9 Stunden und 51 Minuten. Die Aktionen hätten um 21.09 Uhr deut⸗ ſcher Zeit begonnen. Bomben ſeien auf die Innenſtadt Lon⸗ dons und auf mehrere Außenbezirke abgeworfen worden. In mehreren Bezirken ſeien Opfer zu beklagen. Auch wurde „eine gewiſſe Anzahl Brände“ gemeldet. Es ſeien, ſo heißt es weiter, mehrere Gebäude ſchwer beſchädigt worden. Das Weſtend ſei nahezu zehn Stunden der Bombardierung ausgeſetzt geweſen. Die Bomben hät⸗ ten große Geſchäftshäuſer getroffen. Die deutſchen Angrei⸗ fer ſeien in ſchneller Aufeinanderfolge über die engliſche Hauptſtadt geflogen und hätten zahlreiche ſchwere Bomben herabgeſchickt.„Aſſociated Preß“ meldet ergänzend, über einem Oſtlondoner Bezirk ſeien viele Brandbomben her⸗ Untergekommen. Die Einwohner und die Feuerwehr gäben ſich verzweifelt Mühe, die Brände einzudämmen. Eine Stadt an der Nordweſtküſte Englands, ſo meldet Reuter weiter,„erlebte trotz intenſiven Flakfeuers ihren ſchwer⸗ ſten Luftangriff während des ganzen Krieges“. anderthalb Stunden nach Beendigung dieſes langen Nachtalarms, um 8.15 Uhr deutſcher 1 bis 8.31 Uhr, 3 die Bevölkerung der Hauptſtadt ſchon wieder Schutz en. * Donnerstag, den 19. September 1940 Neutrale Journaliſten berichten, praktiſch wird London Tag und Nacht ununterbrochen bombar⸗ diert. Die engliſche Preſſe ſchreibe ſelbſt, daß neue Ueber⸗ raſchungen zu erwarten ſeien und daß London noch ſchwere Prüfungen zu beſtehen haben werde. Ein alles betäubender Lärm, entſtanden durch Bombenexploſionen und Geſchütz⸗ donner, liege über der Stadt und erſchüttere die Häuſer in ihren Grundfeſten. Bequemlichkeiten gebe es in London ſchon lange nicht mehr. Man habe bereits vergeſſen, was ein weiches Bett ſei. Die Eingangshallen der Hotels und aller Häuſer, die einigermaßen ſolide gebaut ſeien, ſeien an⸗ gefüllt mit Matratzen und Schläfern, und man müſſe ſich ſehr vorſichtig bewegen um nicht irgend jemandem ins Ge⸗ ſicht zu treten. Ein großer Teil der Gefahr rühre von den Splittern der Flakgeſchoſſe her. Die meiſten Fenſterſcheiben in London ſeien von ſolchen Splittern zertrümmert. Infolge Fehlens einer Verluſt⸗ und Schadensliſte ſei es jeden Tag ſchwieriger, jemanden in der Innenſtadt oder in den Außen⸗ bezirken zu finden, oder ſeinen beruflichen Pflichten nachzu⸗ gehen. Obwohl die Londoner Preſſe weiter bekone, daß keines⸗ wegs alles verloren ſei, gebe man doch zu, daß England ſchwere Schläge verſetzt worden ſeien.„Evening Standard“ ſchreibe, in London werden noch mehr Brände ausbrechen, 11 man müſſe weitere harke Prüfungen über ſich ergehen aſſen. Sturm treibt Feuersbrünſte weiter „Newyork Herald Tribune“ meldet aus London, wäh⸗ rend die deutſche Luftwaffe ihre Angriffe fortſetze, habe ein gewaltiger Sturm die Feuersbrünſte weiter angefacht. In Oſtlondon wüteten auch weiterhin große Brände.„United Preß“ berichtet, vertrauliche Mitteilungen des engliſchen Sicherheitsminiſteriums deuteten an, daß die fürchterlichen deutſchen Angriffe der letzten zehn Tage ſchwere Schäden in London angerichtet hätten. Die überaus englandfreungd⸗ liche„Newyork. Times“ ſchreibt, die Engländer fürchteten, daß durch die Verteidigung Londons die Verteidigung an⸗ derer wichtiger Landesteile zu ſehr geſchwächt werde. Deutſchland habe England zur Defenſive gezwungen, und das plage die Gemüter der engliſchen Miniſter. Churchills Kriegskabinett wiſſe ganz genau, daß die grauſame Wirk⸗ lichkeit des Krieges nicht durch noch ſo viele optimiſtiſche Berichte der engliſchen Preſſe verdeckt werden könne. Alſo auch in USA hat man, wenn man es auch ſonſt nicht gerne zugibt, Churchills Schönfärberei und Aufſchneiderei länaſt durchſchaut Die großen britiſchen Schiffsverluſte Wie zuverläſſig verlautet, ſucht die britiſche Einkaufs⸗ kommiſſion in den Vereinigten Staaten neuerdings wieder eine ungenannte Zahl Frachtſchiffe zu kaufen. Aſſociated Preß führt dieſes engliſche Intereſſe für amerikaniſchen Schiffsraum auf die„rieſigen Schiffsverluſte“ zurück. die die Engländer bei den kürzlichen Luftangriffen erlitten hät⸗ ten. Das Ausmaß der britiſchen Verluſte, ſo fährt Aſſocia⸗ ted Preß fort, werde u. a. in dem Bericht der britiſchen Admiralität über die Schiffsverluſte für die am 9. Sep⸗ tember endende Woche angedeutet, in dem es hieß, daß die bekanntgegebenen Verluſte nicht die durch Luftangriffe am 7., 8. und 9. September verſenkte Tonnage einſchlöſſen, 195 zalle Einzelheiten dieſer Angriffe noch nicht vor⸗ iegen“. „12 deutſche Städte vernichten!“ Vorſchlag eines britiſchen Abgeordueten.— Sie ſollen's nur wagen! g Du. In einer Zuſchrift an die„Times“ ſchlägt der Abgeordnete Cazalet vor, die Engländer ſollten ihre bis⸗ herige„anſtändige“ Kriegsführung, nur militäriſche Ob⸗ jekte zu bombardieren, fallen laſſen und unterſchiedlos die deutſche Zivilbevölkerung bombardieren. Er empfiehlt als Repreſſalie auf die deutſchen Bombardierungen in Eng⸗ land 12 deutſche Städte mit der„Vernichtung vom Erd⸗ boden“ zu bedrohen. Falls dieſe 12„von England zum Tode verurteilten Städte“ etwa räumen ſollten, dann müßte das engliſche Oberkommando eben 12 neue Städte ausru⸗ fen, die der Vernichtung anheimzufallen hätten. Es dürften aber auf keinen Fall nur Städte bombardiert werden, ſon⸗ dern auch die Menſchen müßten leiden. Eine Repreſſalie ge⸗ genüber evakuierten Städten hat darum gar keinen Zweck. Eine derartige gemeine und von niedrigſten Inſtinkten zeugende Sinnesäußerung eines engliſchen Volksvertseters zeichnet ein treffendes Bild von dem Stand der»ritiſchen „Moral“ und„Humanität“, gleichzeitig iſt ſie aber auch eine Folgeerſcheinung der britiſchen Illuſionspolitik, die dem Volke weiszumachen verſucht, daß es nur eines Hebel⸗ druckes bedürfe, und die„ungeſchlagene“ und„unſchlag⸗ bare“ Royal Air Force werde prompt 12 deutſche Städte vernichten Die gegen militäriſche Ziele gerichteten pauſenloſen har⸗ ten Vergeltungsſchläge der planloſen nächtlichen Bombenabwürfe britiſcher Piloten auf die deutſche Zipilbevölkerung, auf Friedhöfe, Kirchen, Kran⸗ kenhäuſer, Kinderſpielplätze und nationale Kulturdenkmä⸗ ler werden den Herren von der Themſe die Augen darüber geöffnet haben, wie wir verbrecheriſche Abſicht und Syſtem verratenden britiſchen Gemeinheiten zu begegnen wiſſen Die zerſtörten Dockanlagen, die vernichteten Rüſtungsbe⸗ triebe, das ganze brennende London ſind die beſte Illuſtra⸗ tton dafür. D richt vom Mittwoch hat folgenden Worklauk: „Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannk: In Nordafrika haben ikalieniſche Truppen ſowie libyſche Trup⸗ pen— die auch bei dieſer Aktion ihre hohen Kriegskugen⸗ den und ihre abſolute Treue zu Italien vollauf unter Be⸗ weis geſtellt haben— in Foriſetzung ihres ſiegreichen Var⸗ narſches das in 100 Kilometer Luftlinie von der alten Cy⸗ nika-Grenze gelegene Sidi⸗el-⸗Barani beſetzt und den der neuen Baſis ſowie der Etappe in Angriff ge⸗ rinäckige und von Panzerformationen un⸗ es Feindes iſt überall gebrochen wor⸗ hal mil Bomben und Maſchinenge⸗ rholl eingegriffen. Fünf feindliche 8 Gr 1* eigene Flugzeuge ſind nicht zu ihren Stützpunkten zurück⸗ gekehrt. Durch nächtliche feindliche Luftangriffe auf Bengaſi und Derna wurden im Hafen von Bengaſi ein Ponkon und ein Torpedoboot verſenkt und einige Brände verurſacht, deren man jedoch ſofork Herr wurde. In Derna wurde ein Damp⸗ fer leicht beſchädigt. Der Abſchuß eines feindlichen Flug⸗ zeuges iſt wahrſcheinlich. Eine von Jagdflugzeugen begleitete Sturzkampfbomber⸗ Jormation(Picchiatell) hat den Hafen von Mioahba auf Malta bombardiert, Brände und beträchtliche Schäden hervorgerufen, ſowie mindeſtens drei Flugzeuge am Boden zerſtörk. Die feindlichen Jäger, die ſich einem Kampf mik unſeren Jagdflugzeugen zu entziehen krachteten, griffen die Picchiatelli an, die enkſchloſſen zum Gegenangriff übergin⸗ gen und zwei feindliche Flugzeuge abſchoſſen. Iwei eigene Jlugzeuge ſind nicht zurückgekehrt. In Oſtafrika haben unſere Flieger Boma(unkerer Sudan) mit Bomben belegt, wobef ein Fort beſchädigt und ein Feldlager in Brand geſetzt wurden. Bei einem Er⸗ kundun deutſchen Luftwaffe für die flug über Aden hal eines unſerer Flugzeuge, das von engliſchen Jägern angegriffen wurde, ein feindliches Flugzeug ſchwer getroffen, und iſt ſelbſt unverſehrt zu ſei⸗ nem Stützpunkt zurückgekehrt. Ein feindliches Flugzeug wurde von unſeren Fliegern bei Saraf Sai(nordweſtlich von Galabat) am Boden zerſtörk. Feindliche Luftangriffe auf Aſſab, Maſſaua, Harmil und Asmara haben keinen Schaden angerichkel. In Dire⸗ daug wurde ein Mann verwundet und ein Gaſthof leicht be⸗ ſchädigt. Ein feindliches Flugzeug wurde mit Wahrſcheinlich⸗ keit von der Marineflak abgeſchoſſen. Ein feindliches Flugzeug vom Blenheim⸗Typ, das nach Malta unterwegs war, landete aus Verſehen auf dem Flug hafen Pankellerig und wurde intakt mit der aus zwei Of⸗ 1 und einem Unteroffizier beſtehenden Beſatzung er⸗ eufet. Schiffbrüchige eines engliſchen Dampfers von 5800 BRT, der von einem unſerer U-Boote im Atlantik verſenkt wurde, ſind in Liſſabon aufgefiſcht worden.“ Zu den Kämpfen in Nordafrika ſchreibt ein Sonder⸗ berichterſtatter der„Agencia Stefani“, mit der Einnahme, von Sollum habe nicht nur der erſte Teil der Offenſive an, der ägyptiſchen Front ſeinen Abſchluß gefunden, ſondern gleichzeitig damit habe die zweite Phaſe des vom Oberkom⸗ mando vorgeſehenen Angriffes ihren Anfang genommen, Der Feind habe niemals einen derart raſchen und kühnen Angriff erwartet, weil er ſich nicht nur auf ſeine eigenen Truppen und Kampfmittel verließ, ſondern vor allem als ſeinen Hauptverbündeten die naturgegebenen Schwierig⸗ keiten betrachtete, Den Abſtieg von den ſteilen Hängen des Gebirges mit nur einem einzigen ſtraßenähnlichen Weg und das felſige Gelände glaubte er als ein unüberwind⸗ liches Hindernis anſehen zu können. Statt deſſen haben ſich die italieniſchen Truppen geradezu von oben herunter auf den Gegner geſtürzt und die Trikolore hiſſen können. Noch während der ſtarken feindlichen Verteidigung haben die italieniſchen Pionjertruppen die Arbeit aufgenommen, um die bisher wenig brauchbaren Straßen auszubauen und auf dieſe Weiſe den Nachſchub zu ſichern. Während dieſer Aktio⸗ nen hat der Feind verſchledene Gegenangriffe mit Panzekwagen und Tanks verſucht Bei dieſem Verſuch verlor der Feind eine ganze Reihe von Panzerwagen, wöh⸗ rend die zurückflutenden Truppen weiter verfolgt und im⸗ mer wieder geſchlagen wurden„Unſere vollkommen aus⸗ gebildete Kriegsmaſchine“, ſo ſchließt der Stefani⸗Bericht⸗ erſtatter,„iſt nunmehr methodiſch im Marſch auf die vex⸗ ſchiedenen geſtellten Ziele nach Osten. 100 Kilometer tief n Aegypten Nach der im ftalieniſchen Wehrmachtsbericht vom Mitt⸗ woch gemeldeten Einnahme von Sidi⸗el⸗Barani beginnen die italieniſchen Truppen, wie in unterrichteten italieniſchen Kreiſen verlautet, mit der ſofortigen Or gantſierung des Nachſchubs und mit dem Ausbau der bis jetzt erreichten Stellungen, die durchichnittlich 100 Kilometer von der libyſchen Grenze entfernt ſind. Bei ihrem Vormarſch haben die italieniſchen Truppen, wie man weiter erfährt, eine Reihe von harten Zuſammenſtößen in den einzelnen be⸗ feſtigten Stellungen gehabt, da die ganze Zone zwiſchen Sollum und Sidi⸗el⸗Barani mit zahlreichen befeſtigten Sperranlagen und Minenfeldern bis hinunter zur Oaſe Sidi Omar durchſetzt ſind. Eine Reihe von Schützengräben⸗ anlagen und Kaſſematten ſowie gut ausgebaute Batterie⸗ ſtellungen mußten geſtürmt werden, bevor die italieniſchen Truppen die zweite Verteidigungsſtellung der engliſchen Streitkräfte durchſtoßen und vollſtändig beſetzen konnten. 5 Wieder auf Hamburger Wohnviertel! Neue heimkückiſche britiſche Angriffe. DNB. Hamburg, 18. Sept. Der„Informationsminiſter“ Duff Cooper hat zwar Hamburg ſchon ſeit Wochen„pul⸗ veriſieren“ laſſen, aber unter denen, die ſein Geſchwafel nicht glauben, ſteht Churchill an erſter Stelle. Denn ſonſt würde er ja nicht immer wieder die Angriffe auf Hamburg befehlen, die mit echt britiſcher Heimtücke lediglich gegen die friedliche Zivilbevölkerung gerichtet ſind. Nach einigen ruhigen Nächten iſt die Hanſeſtadt in der Nacht zum Mittwoch erneut von britiſchen Bombenfliegern ihrem alten Grundsatz beſucht worden. Sie blieben wieder 0 0 J treu. Erneut haben ſie lediglich nichtmilitäriſche Ziele heim⸗ geſucht und unter der Zivilbevölkerung und ihren Heim ſtätten ihre Opfer geſuchk. Wir beſuchten die am ſchlimmſten betroffene Häuſerreihe am Juſtus⸗Strandes⸗Weg. Weit und breit iſt hier auch mit den ſchärfſten Augen kein militäriſches Ziel zu entdecken oder auch nur ein induſtrieller Betrieb zu ſehen. Ein Bild der Zerſtörung bietet ſich in dem Häuſerblock, den wir be⸗ treten. Ein langgeſtreckter Klinkerbau, der in ſieben Häuſer aufgeteilt iſt, barg vor dem nächtlichen britiſchen Buben⸗ ſtück die Wohnungen ſchlichter Hamburger Bürger, kleiner Angeſtellter uſw. Vier der Häuſer ſind durch die Wucht der Sprengbomben zerſtört worden. In Schutt und Trümmern liegen die Wände, Decken und Räume. Zwiſchen zerborſte⸗ nen Balken und zerſtörten Möbelſtücken ſteht als letztes Ueberbleibſel in einem Raum ein Bücherſchrank mit Wer⸗ ken deutſcher Dichter. Vorſichtig ſchreiten wir durch zer⸗ ſtörte Schlaf⸗ und Wohnräume. Hier ſind leider ſieben ver⸗ letzte Volksgenoſſen zu beklagen. Die anderen Bewohner, über hundert an der Zahl, mußten ihre Heimſtätten räu⸗ men, denn auch die drei leichter beſchädigten Häuſer ſind nicht mehr bewohnbar, da ein Langzeitzünder in einem der Treppenhäuſer niedergegangen iſt. Von den fünf Sprengbomben iſt eine vor einem der Häuſer niedergegan⸗ gen, hat es eingedrückt und mit N tiefen Riſſen bedeckt, die auch dieſes ſchöne Haus mit drei Stockwerken verloren ſein laſſen. Vier Häuſer wurden völlig zerſtört, drei beſchädigt, Hunderte von deutſchen Menſchen ihrer Heimſtätte beraubt und nicht weit davon die große Ruhe⸗ 595 25 Toten: das ſind die Heldentaten der Royal Air Force! Der Wagen fährt uns noch weiter ins Weichhild der Stadt hinein. Dort hat der Feind mit Bosheit und Bedacht eine Schrebergartenſiedlung angegriffen und bei hellſtem Mondſchein im Reihenwurf ſieben Langzeit⸗ zünder⸗Bomben auf ein Gelände abgeworfen, auf dem be⸗ ſcheidene deutſche Menſchen, Hamburger Arbeiter, ihre Blumen, ihr Obſt und Gemüſe ziehen. Das Schrebergarten⸗ gelände dieſer„Steuben⸗Siedlung“ iſt Gefahrenzone ge⸗ worden, die umliegenden Häuſer ſind geräumt, auch die ſchmucken Gärten ſind verloren. Hamburgs Bevölkerung iſt durch Churchills Buben⸗ ſtreiche nicht eingeſchüchtert, aber was in ihr wächſt ſtärker 151 ſtärker, das iſt der Haß und der Wunſch nach Ver⸗ geltung. „Berlin in 24 Stunden abraſieren“ Die„Daily Mail“ veröffentlicht zwei Briefe, die zeigen, daß der Vorſchlag des engliſchen Abgeordneten Cazalet,„12 deutſche Städte dem Erdboden gleichzumachen“, auf guten Boden gefallen iſt. Ein anonymer Brlefſchreiber aus Bri⸗ ſtol ſchlägt vor,„einmal die geſamten engliſchen Bomben⸗ flugzeuge gegen eine deutſche Stadt einzuſetzen und ſie völ⸗ lig auszulöſchen. Dann müßte man durch Radio und durch Abwerfen von Flugblättern den Deutſchen von dieſer Rache⸗ tat Kenntnis geben.“ In einem anderen Brief wird dieſer Vorſchlag für geeignet gehalten.„Hitler und ſeine gottlo⸗ ſen Horden“ einzuſchüchtern. Er möchte aber nicht eine be⸗ liebige deutſche Stadt, ſondern„Berlin in 24 Stunden ab⸗ raſiert wiſſen“. Damit wäre dann auch Deutſchland und der fe die wachſende engliſche Beherrſchung der Luft bewie⸗ en. Mit dieſen brutalen Drohungen beweiſt England wieder einmal ſeine wirkliche Geſinnung. So und nicht anders wür⸗ den die Hetzer in Britannien handeln— wenn ſie könnten! Was ſie davon abhält, ihre bisherige Mordgier an wehr⸗ loſer deutſcher Zivilbevölkerung noch ſadiſtiſcher auszutoben, iſt lediglich ihre Ohnmacht. Hinter der heuchleriſchen Phraſe Churchills, mit der er erklärt, nicht Gleiches mit Gleichem vergelten zu wollen, ſteckt nichts anderes als das Geſtänd⸗ nis ſeiner Schwäche. Jagd auf abgetriebene Sperrballone. Berlin, 18. Sept. Im Laufe des Dienstag wurden 72 britiſche Sperrballone durch den Sturm losgeriſſen und nach dem Kontinent getrieben. Die deutſchen Flieger mach⸗ ten ſich ein beſonderes Vergnügen daraus, Fuchsſagd in der Luft gegen dieſe Ausreißer abzuhalten. Es gelang in kurzer Zeit, die meiſten von ihnen herunterzuholen, ehe ſie an Hochſpannungsleitungen Schaden anrichten konnten. Ich war ſo allein! 5 Roman von Fr. Lehne. 6 Wie war ihm damals die verzweifelte Lage, in der ſich die Baronin von Langenau plötzlich befand, recht gekommen, wie geſchickt hatte er verſtanden, den ſelbſtloſen- gütigen Hel⸗ fer zu ſpielen! Und wie dankbar war dieſe Hilfe angenom⸗ men worden. 7. 5 5 Dann begann er vorſichtig von ſeiner Zuneigung für Baroneſſe Helga zu ſprechen, wie ſie ſich zur Liebe entwik⸗ kelt hätte, ſo daß es ſein höchſtes Glück ſein würde, ihr ſei⸗ nen ganzen großen Beſitz zu Füßen zu legen. Anfänglich war die Baronin innerlich ablehnend gewe⸗ „ ſen; aber je mehr ſie darüber nachdachte, welche Vorteile, welch ſorgloſes Leben ihr und der Tochter geboten wurden, wurde ſie anderen Sinnes. Helga, ein ganz arm geworde⸗ nes Mädchen, dazu gänzlich ungerüſtet für den Lebenskampf — welcher Zukunft ging das abgöttiſch geliebte Kind ent⸗ gegen? Unendliche Sorgen beſchwerten das Herz der Ba⸗ ronin, von denen Helga aber nichts ahnen durfte. Und immer größer wurden ihre Schulden bei dem Bau⸗ meiſter; denn ſie konnte die Miete 175 nicht mehr bezah⸗ len. Die Penſion ging leicht im Haushalt auf; zu rechnen verſtand Frau von Langenau gar nicht, und ſo war es ge⸗ kommen, daß ſie ſich ganz in der Macht des Baumeiſters befand, der nun deutlicher in ſeinen Wünſchen wurde: an Weihnachten wollte er ſeine Verlobung mit Helga feiern und bald darauf ſollte auch geheiratet werden, weil er ſei⸗ ner jungen Frau die Winter; 1185 und das elegante Sport⸗ d ö lte. leben in St. Moritz zeigen wo geſichts ihrer verzweifelten Vermögenslage und augeſichts * Sie Baronin sprach ſich ſeloſt Mut zu Helga wurde an⸗ „Der Reiz der Neuheit“ hill abermals vor dem Unterhaus.— Alarmſirenen als Begleitmuſik. B Stockholm, 18. Sept. In der Sitzung des Unter⸗ hauſes, die, wie nicht anders zu erwarten, hinter geſchloſſe⸗ llen Türen ſtattfand, verſuchte Churchill, mehr äußerem Drucke als innerem Triebe folgend, wieder einmal dem bri⸗ tiſchen Volke. Mut zuzuſprechen, noch halt⸗ und grundloſer, als wir es in letzter Zeit erlebten, aber immer noch mit dem Zynismus des erpichten Kriegsverbrechers. Acht Minuten, nachdem der Sprecher ſeinen Stuhl auf⸗ geſucht hatte, ertönten, wie Reuter meldet, die Alarmſirenen. Angeſichts dieſer Tatſache, die deutlich beweiſt, wer nach den dreiſten und berbrecheriſchen Herausforderungen in Worten und Taten jetzt den Krieg als Vergeltungsſchlag führt, fällt es ſelbſt einem Churchill ſchwer, irgendwelche auch nur un⸗ gefähr ſtichhaltigen Argumente zu finden, die der engliſchen Bevölkerung in der von dem Kriegtreiber frivol heraufbe⸗ ſchworenen Kataſtrophe Hoffnung geben können. Hinzu kommen die Hiobsbotſchaften aus Nordafrika, die trotz aller Verſchleierungskünſte der Oeffentlichkeit nicht ge⸗ heim bleiben. Der Vormarſch der italieniſchen Armee in Li⸗ byen wird fortgeſetzt. Die beiden britiſchen Abteilungen, die Sollum hielten, ſind zurückgezogen worden, ſo erklärt er kleinlaut. Unter der drohenden Wolke der kommenden völ⸗ ligen Niederlage, die ſich auch hier vorbereitet, fehlen dem „ſiegreichen Rückzugsſtrategen“ die üblichen Erfolgslügen. Dreiſt verſucht er zwar die Vorzeichen zu verwechſeln und erklärt:„Der Feind befindet ſich immer(J in einiger Ent⸗ fernung von unſeren Verteidigungsſtellungen“, gibt aber zu, daß die ungeſtüm vordringende italieniſche Armee dem Gegner auf den Ferſen bleibt. ſtoch kümmerlicher wird das Gewäſch des Schwätzers, als er auf die Lage in London zu ſprechen kommt. Wenn er heute wieder erklärt, daß„die eigene Stärke auf See, auf Land und vor allem in der Luft ſtändig im Wach⸗ ſen ſei“, ſo wird er damit den Abgeordneten und dem Volke wenig Mut machen. Harte Tatſachen haben Churchills Worte, der noch zu Anfang dieſes Monats„untrügliche Zei⸗ chen und Beweiſe dafür ſah, daß man langſam aber ſicher dabei ſei, den Nazis die Luftherrſchaft zu entreißen“, bitter Lügen geſtraft. ö „England hat die enorme Ueberlegenheit des Feindes“, wie Churchill ſelbſt zugibt, zu deutlich geſpürt, als daß es durch Worte darüber hinweggetäuſcht werden könnte. Je⸗ der Berſuch des Sichſtarkmachens iſt widerlegt durch Chur⸗ chills eigenes Geſtändnis.„Die Heftigkeit der Luftangriffe hal es ſchwierig gemacht, zu genauen Enkſchlüſſen zu kom⸗ men.“ a Im übrigen hat Churchill, der vor noch nicht allzulanger Zeit kühn von der bevorſtehenden Offenſive ſprach, heute nur wieder das Geſtammel vom„Daraufgefaßtſein“, vom „Zuſtand der Wachſamkeit“, mit dem er die völlig paſſive Haltung, in die England gedrückt iſt, zugibt. Wie blutiger Hohn muß es auf die Welt wirken, wenn der ſkrupelloſe Kriegstreiber für das Leid, das er über die britiſche Haupt⸗ ſtadt herausgefordert hat, die Worte findet:„Der Zuſtand des Wartens, der täglich neu geübt wird, verliert allmäh⸗ lich den Reiz() der Neuheit(1). 10000 Opfer in England Die zyniſche Blutalität dieſer Worte wirkt umſo ab⸗ ſtoßender, als er ſelbſt angibt, daß in der erſten Hälfte des September„ungefähr“ 2000 Menſchen getötet und ungefähr 8000 verwundet worden ſeien, davon entfielen vier Fünftel auf London. 10 000 Menſchen hat Churchill alſo nach ſeinen eigenen Angaben in wenigen Tagen dieſem„Charme der Neuigkeit“ geopfert. Das Blut, das bei dem deutſchen Ver⸗ geltungsſchlag auf den Lebensnerv des britiſchen Kriegs⸗ zentrums fließt, kommt einzig und allein auf ſein Haupt. Daß die deutſche Luftwaffe bei ihren Angriffen kriegswichtige Anlagen zum Ziele nimmt, ſſt von Ch NN DNB e ausländiſchen Berichterſtattern oft beſtätigt worden. Es nützt dem Heuchler darum nichts und paßt ſchlecht zu dem „Charme der Neuigkeit“, wenn er auch in ſeiner heutigen Rede noch einmal den abgeſtandenen Roman von dem „wohlüberdachten Angriff auf den Buckinghampa⸗ ba ſt“ aufzuwärmen verſucht und mit Lügen über angeblich bombardierte„Hospitäler, Kirchen und öffentliche Denk⸗ mäler“ vor der Welt um Mitleid winſelt. Seinen Lügen ſteht eine konkrete Liſte der von ihm angezettelten Verbre⸗ chen in Deutſchlanud gegenüber, ſo daß er mit ſeinen Erfindungen keinen Eindruck machen kann.— Churchill hat brutal erklärt, London lieber in Schutt und Aſche ſehen zu wollen, als ſeine mörderiſchen Kriegsverbrechen aufzuge⸗ ben. ie Verantwortung für alles was geſchieht, trägt da⸗ rum Churchill. Daran ändert auch ſein heutiges Unterhaus⸗ geſtammel nichts. Seine Augen hafteten lauernd auf ihrem Geſicht. Daß 15 ſeine Worte wohl verſtanden, ſah er ihr an, aber ſie chwieg. Ueberlegte ſie? Was gab es da noch zu überlegen? In Ungeduld hüſtelte er. Sie fuhr leicht zuſammen. „Baroneſſe, darf ich hoffen, daß Sie den Wunſch Ihrer Frau Mutter auch als den Ihrigen betrachten?“ Helgas Lippen legten ſich feſt aufeinander und ſie⸗ſchloß in einer plötzlichen Schwächeanwandlung die Augen. 5 Sie mußte ihr Denken ſammeln. Es war ihr klar, daß die nächſte. über ihre Zukunft entſchied, Sprach ſie das erwartete Wort aus, dann hatten alle Sorgen ein Ende und ſie konnte ſich ihr Leben in großem Stil einrich⸗ ten, wie es ihr beliebte— war aber dafür dem dicken Mann mit den runden braunen, ein wenig hervortreten den Augen und den plumpen Händen ausgeliefert. Bei die⸗ ſem Gedanken aber rieſelte es wie Entſetzen durch ihre Glieder; jede 1 ele in ihr 1550 ſich dagegen. Auf der anderen Seite jedoch ſtanden Armut, Entbeh⸗ rungen, Arbeit— und ihre perſönliche Freiheit und die Hoffnung auf ein Wunderbares! 5. 5 Konnte das Glück, ein großes wunderbares, atemrau⸗ bendes Glück nicht auch zu ihr kommen? Sie war doch noch jung— zweiundzwanzig Jahre. Sollte ſie ſich aus Furcht und Feiaheit vor Lebensſchwieriakeiten nun aleich in einen „ goldenen Käfig ſperren? Nein! Nein! Jor aeſundes iun⸗ 195472 7 Politiſches Allerlei Gegen die Kriegshetzer in As A. Der Nationalvorſitzende des Weltkriegsveteranenver⸗ bandes American⸗Legion, Kelly, erklärte in einer Anſprache, die ſteigende Furcht im Volke, daß Amerika auf dem Wege zum Kriege ſei, müſſe von allen vernünftigen Amerikanern bekämpft werden. Die Aufrüſtung ſei zwar die beſte Ver⸗ ſicherung Amerikgs in Kriſenzeiten, dürfe aber nur der Ver⸗ teidigung Amerikas dienen. Ein einziges Telegramm Englands Die Weigerung des indiſchen Kongreſſes, England in dieſem Kriege zu helfen. machte nach„Meſſaggero“ im ganzen Orient einen tieſen Eindruck. Die Inder wehren ſich immer heftiger gegen die engliſchen Verfaſſungspläne und verlangen vor allem, daß die indiſchen Streitkräfte von Indern und nicht Engländern befehligt und nicht außer⸗ halb Indiens für die Intereſſen Englands eingeſetzt wer⸗ den. Der indiſche Schriftſteller Simmk erklärte, der Zu⸗ ſtand, daß ein einziges Telegramm Englands genüge um aus Indien gegen den Willen des Volkes ein kriegführen⸗ des Land zu machen, ſei untragbar. Wie„Meſſaggero“ wei⸗ ter meldet, kam es in Telicherri(Provinz Madras) zu anti⸗ engliſchen Kundgebungen. Die Polizei griff ein. Zwei Po⸗ liziſten wurden getötet und 13 Perſonen verwundet. Die Neuordnung in Japan. Der Vorbereitungsausſchuß für die Durchführung einer Neuſtruktur Japans hielt unter Vorſitz des Miniſterpräſi⸗ denten Konoye ſeine letzte Sitzung ab. Die neue Bewegung, die alle Teile der Vevölkerung und alle Gebiete des natio⸗ nalen Lebens umfaſſen ſoll, dürfte vorausſichtlich den Na⸗ men„Bewegung zur Förderung der kaiſerlichen Politik“ er⸗ halten. Miniſterpräſident Konoye erklärte in ſeiner Rede, er glaube, daß die allgemeine Lage Japans in allernächſter Zukunft noch ernſter werde. Admiral Kujetſugu bezeichnete als Vorausſetzung für das Gelingen der Neukultur, daß die Regierung mit aller Kraft die Löſung des Chinaproblems betreibe und klare außenpolitiſche Richtlinien zeige. Die Behandlung der Minderheiten in Rumänien. Bukareſt, 19. Sept. General Antonescu richtete einen Appell an die Bevölkerung und die Behörden, die Minder⸗ heiten mit Rückſicht zu behandeln. Nur die Juſtiz könne ent⸗ ſprechend dem Geſetz diejenigen beſtrafen, die die Geſetze übertreten. Zum Schluß ſeines Appells erinnerte General Antonescu daran, daß die Achſe heute die einzige äußere Stütze Rumäniens ſei.„Deshalb müſſen wir im höheren Intereſſe unſeres Landes die Italiener und die Deut⸗ ſchen, die unter uns leben, wie Brüder behandeln.“ Englands verzweifelte Lage Das Empire vor dem Untergang. Rom, 18. Sept. Die Offenſive der Achſenmächte gegen England und ſeine imperialen Poſitionen gehe mit ver⸗ ſtärkter Wucht weiter. Dies habe, wie die römiſchen Blät⸗ ter feſtſtellen, auch Churchill in ſeiner Unterhausrede, wenn auch in der üblichen gewundenen Form zugeben müſſen. Nichts könne die verzweifelte Lage, in der ſich Großbritan⸗ nien heute befinde, beſſer beleuchten als derartige Einge⸗ ſtändniſſe des engliſchen Premierminiſters. Jedenfalls, ſo erklärt„Popolo di Roma“, entſprächen ſeine Erklärungen durchaus denen, die er ſeinerzeit vor der Flucht aus Nor⸗ wegen und aus Dünkirchen gemacht habe, ſo daß man ſie als ein günſtiges Omen für den weiteren Verlauf der deut⸗ ſchen und der italieniſchen Offenſive betrachten könne. In⸗ zwiſchen ſeien die Hoffnungen der Engländer auf ein Nach⸗ laſſen der deutſchen Luftoffenſive bitter enttäuſcht worden. Trotz ſchlechten Wetters ſef die Zahl der deutſchen Bomber noch größer als bisher geworden, und die angerichteten Schäden durch den Maſſeneinſatz der Stukas, die ſeinerzeit 505 Schickſal Warſchaus entſchieden hätten, ſeien gewaltiger enn je. Dabei, ſo betont das Blatt, habe Deutſchland noch nicht einmal alle ſeine Kampfmittel eingeſetzt. ſo daß ſich die Engländer noch auf viel härtere Schläge gefaßt machen müſſen. Wie bedenklich die Lage in England ſei könne man durch die Unterbrechung der telefoniſchen und telegra⸗ liſchen Verbindungen zwiſchen Großbritannien und den Vereinigten Staaten erkennen, ſowie aus der Tatſache, daß der panindiſche Kongreß ſein Angebot auf Zuſammenarbeit mit England zurückgezogen habe. Auch in Indien beginne man en begreifen, daß das engliſche Imperium vor dem Ur J ſtehe Buenos Aires. Argentinien iſt mit allen Mitteln be⸗ müht, ſich auf dem Gebiet des Flugweſens möglichſt vom Ausland unabhängig zu machen. Auf dem Flugplatz Pa⸗ lomar wurde das erſte vollſtändig in einem argentiniſchen Betrieb hergeſtellte Jagdflaazeug vorgeführt. ges Empfinden empörte ſich. „Sie begreifen, Herr Baumeiſter, daß Ihre Mitteilun⸗ gen mich ſehr überraſcht hatten und daß ich mich erſt in alles hineinfinden und hineindenken muß,“ entgegnete ſie ausweichend,„und jetzt, wo noch der Schmerz um den Tod meiner Mutter...“ ö „Gewiß, ich ſehe es ein. Aber es war meine Pflicht, Ihnen Aufklärung zu geben „Was ich einſehe, wenn dieſe Aufklärung auch ſehr niederſchmetternd für mich war.“ „Ein einziges Wort von Ihnen, Baroneſſe, und alles wendet ſich für Sie zum Guten. Und dieſes Wort ſind Sie mir ſogar ſchuldig; denn ich half Ihrer Frau Mutter aus ihrer Not. Ich gebe Ihnen einen Tag zur Ueberlegung. Morgen um dieſe Zeit werde ich mir Ihre Antwort holen.“ So viel Takt und Anſtand beſaß er wenigſtens, daß er 5 5 einen Tag Friſt gab, mußte ſte denken, als er ſich erhob. 57 0. 5 1 Er trat auf ſie zu und ſah ſie an. 1 e Wie eine Drohung las ſie in ſeinen fordernden Augen: „Weh dir, wenn du„nein' ſagſt!“ i Verſtand ſie dieſe Sprache ſtand er vor ihr und griff nach ihrer Hand, ſeine Lippen darauf legend. Da lief es ihr eiskalt und ſchaudernd durch die Adern. Erregte dieſe Berührung ſchon ſolchen Abſcheu in ihr? Wie würde es dann aber erſt ſein, wenn ſeine dicken Lippen ihren Mund berühren würden? i Bei dieſer Vorſtellung empörte ſich jeder Blutstropfen in ihr, und ihr Körper ſtraffte ſich in unwillkürlicher feind⸗ ſeliger Abwehr. f b 5 „Nein— nein!“ ſchrie alles in ihr,„nein, mag lieber kommen, was will! Nur das nicht!“ 8. Ws Sie wurde waſ. Ganz dicht 5 25 eee eee enen... DDD enen„„ r Ireen „ c 1 0 d . d N * 2 5 D 3 ver⸗ ache, Zege nern Ver⸗ Ver⸗ in im ſich und von Ber⸗ ver⸗ Zu⸗ um cen⸗ vei⸗ nti⸗ Po⸗ iner äſi⸗ ing, itio⸗ Na⸗ er⸗ 1 ſter nete die ems inen der⸗ ent⸗ ſetze eral zere ren U t⸗ Ribbentrop in Rom illuſtriert e 2 v. Ribbentrop in Rom DB. Berlin, 18. Sept. Der i Auswärtigen, von Ribbentrop, hat ſich heut einem kurzen Aufenthalt nach Rom begeben. Reichsaußenminiſters von abermals die Intenſivität und die Herzlichkeit der Beziehungen, die zwiſchen Deutſch⸗ land und Italien beſtehen. Durch ihr Bündnis, das in der Zeit der Nichtkriegsführung Italiens die Bindung ſtarker feindlicher Kräfte zur Folge hatte, und das dann nach der Aufnahme des Kampfes durch die italieniſche Wehrmacht zu einem gemeinſamen erfolgreichen Vorſtoß gegen einen ruchloſen Feind führte, ſind beide Mächte längſt zu einem politiſchen Faktor geworden. Alle politiſchen Probleme wer⸗ den gemeinſam beraten, in allen Fragen wird gemeinſam beſchloſſen und gehandelt. Probleme, die im Hinblick auf die kommende Neuordnung von beſonderer Bedeutung ſind oder auch nur erhöhte Bedeutung erlangen können, werden in aller Offenheit diskutiert. Weil ſo beide Mächte einig im Wollen und Wirken ſind, darum reden ſie nicht an den Dingen vorbei, gibt es keine fruchtloſen Palaver bei den Begegnungen ihrer Staatsmänner, ſondern immer werden die Dinge, die man anpackt, auch gelöſt. Im Gegenſatz zu politiſchen Zuſammenkünften in anderen Ländern zeichnen ſich ſo deutſch⸗italieniſche Begegnungen ſeit jeher dadurch Aus, daß ſie zu poſitiven Ergebniſſen führen. Der neue Aufenthalt des „Spanien nicht abſeits“ Eine Million koker Zeugen. Madrid, 18. Sept. Die Madrider Preſſe ſteht völlig un⸗ ter dem Eindruck des großartigen Empfangs, der in Berlin dem Vertreter des neuen jungen Spaniens, dem Innenmi⸗ miſter und Präſidenten des Politiſchen Ausſchuſſes der Fa⸗ lange, Serrano Suner, zuteil geworden iſt In ihrem Leit⸗ artikef ſchreiben„Informaciones“, daß das ganze Spanien nicht nur die Reiſe ſeines Miniſters, ſondern auch den Gang der europäiſchen Ereigniſſe mit dem aufmerkſamſten Inter⸗ eſſe verfolge, denn eber Spanier weiß, daß ſein Vaterland in hieſer Stunde der großen Abrechnung nicht abſeits ver⸗ bleiben kann Anſchließend unterſtreicht die Zeitung„Infor⸗ maciones“ daß Spanien keine Konzeſſion um der Gnade willen erbittet Es widerſpreche der paniſchen Art, unbeteiligt zuzuſehen und dann bei paſſender Gelegen⸗ heit ſeine Rechnung zu präsentieren. Eine Million Totet ſind ein beredtes Zeugnis für den Opfergeiſt und die Opfer, die Spanien für ſein Imperium aufzubringen imſtande iſt. Die Zeitung„Ya“ unterſtreicht, daß Spanien vor der Welt ſeinen Anſpruch auf politiſchem Gebiet in entſcheiden⸗ der Stunde geltend mache. Das Blatt zitiert aus den Er⸗ klärungen Serrano Suners beſonders den Satz, daß Spa⸗ nien ſeit zwei Jahrhunderten zum erſten Male wieder Herr ſeiner ſelbſt ſei und aus freien Stücken und in völliger Un⸗ abhängigkeit in den gegenwärtigen Kampf der Geiſter ein⸗ greife.„Arriba“ erklärt, daß die Million ſpaniſcher Gefalle⸗ mer die erſten Toten des gegenwärtigen Weltkonfliktes ſind. Spanien habe aus freien Stücken die große weltgeſchichtliche Entſcheidung der Gegenwart eingeleitet und darum ein Recht, als freie, in jeder Beziehung unabhängige Macht an der Geſtaltung der Verhältniſſe teilzunehmen, die aus die⸗ ſem Kampf hervorgehen werden. Spanien werde die aus ſeiner geſchichtlichen Tradition und geographiſchen Lage ſich ergebenden Anſprüche in der entſcheidenden Stunde mit Nachdruck geltend machen, denn es habe dieſes Programm ſeiner nationalen Wiederherſtellung bereits vor Jahren auf⸗ geſtellt und mit ſeinem Blut beſiegelt. 5 3J-Dienſt in luftgefährdeten Gebieten. Berlin, 19. Sept. Der Reichsjugendführer Artur Ax⸗ mann hat es bereits im Juni dieſes Jahres in die Verant⸗ Antwortung der luftgefährdeten Gebiete geſtellt, den Dienſt der H ſo zu geſtalten, daß die ausreichende Nachtruhe ge⸗ ſichert iſt. Der Reichsfugendführer hat nunmehr für die in den Warnzonen liegenden Gebiete(Obergaue) angeord⸗ net, daß der Dienſt um 20 Uhr beendet ſein muß. Er hat weiterhin beſtimmt, daß in Ergänzung der bisherigen Dienſtgeſtaltung an Sonntagen und zur Erfüllung der der Hitlerjugend während des Krieges geſtellten Aufgaben eine Dienſtzuſammenfaſſung an den Sonntagvormittagen in der Zeit von 8 Uhr bis 11 Uhr erfolgt. 5 Kurzmeldungen Berlin. Der Führer hat dem Präſidenten von Chile zum chileniſchen Unabhängigkeitstag ſeine Glückwünſche öber⸗ mittelt. Berlin. Der Reichsführer/ und Chef der deutſchen Polizei Himmler empfing den ſpaniſchen Innenminiſter Serrano Suner und erörterte mit ihm Angelegenheiten der beiderſeitigen Intereſſengebiete. 5 Nürnberg. Der italieniſche Kolonialminiſter Terruzzi. hat auf ſeiner Deutſchlandreiſe auch die Stadt der Reichs⸗ parteitage Nürnberg beſichtigt. Oberbürgermeiſter Liebel elende den Gaſt perſönlich durch das Reichsparteitags⸗ gelände. 5 Sofia. Die fünfte Ausſtellung der deutſchen Wirtſcherft und Technik in der Hauptſtadt Bulgariens wurde eröffnet. Die Ausſtellung zeigt zum erſten Male im Ausland deut⸗ ſche Fernſeh⸗ und Rundfunkgeräte neueſter Erzeugung. Oslo. Eine Studienreiſe deutſcher Schriftleiter, die auf Einladung des Reichskommiſſars Terboven Norwegen be⸗ fucht haben, hat nunmehr ihren Abſchluß gefunden. Newyork. Auf der Marinewerft in P sch er⸗ folgte die Kiellegung eines 45 000 ⸗Tonnen⸗Schlachtſchiffes, nachdem der Bau eines Schweſterſchiffes vor mehreren Wo⸗ chen auf der Marinewerft in Braoklon begonnen wurde. Aus Baden und den Nachbargauen Bevorſtehende Bezirksſchweineſchauen in Baden! Wie in früheren Jahren veranſtaltet auch jetzt wieder der Badiſche Landesſchweinezuchtverband in den einzelnen Be⸗ zirksabteilungen folgende Schwejneſchauen: am 18. und 79. September in Mosbach, am 2. und 3. Oktober in Ra⸗ eingetragenen Herdbuchtiere unterrichten, ſodaß die Schauen für die geſamte Schweinezucht unbedingt befruchtend und fördernd wirken. Dieſer Tage hat bereits eine erfolgreiche Schau in Bruchſal! ſtattgefunden. 7 7 4 5 Jahte alt. r. h. c. Wilhelm Kapp feierte feinen 7 1 Zeitungswiſſenſchaft an der Univerſität Freiburg leitet, iſt der Senior der deutſchen Zeitungswiſſen⸗ [chaft. Als gebürtiger Elſäſſer war Profeſſor Kapp nach 1870 einer jener Männer, die deutlich die Gefahren ſahen, die dem Deutſchtum im Elſaß durch eine raffinierte franzöſiſche Propaganda drohten. In Wort und Schrift hat er bis zum Weltkrieg gegen ſene deſtruktiven Kräfte gekämpft, die von der franzöſiſchen Propaganda dafür bezahlt waren, im Elſaß Mißſtimmung zu ſchaffen. Profeſſor Kapp gründete als Kampforganiſation die„Elſaß⸗Lothringiſche Vereinigung“ und während des Weltkrieges die„Straßburger Geſellſchaft für Deutſche Kultur“. Nach dem Weltkrieg wurde Profeſſor Kapp aus ſeiner Heimat ausgewieſen; ſeit dieſer Zeit wirkte er an a 9 f 2 der Univerſität Freiburg. 5 Weinheim.(Vwon der Sägmaſchine über fah⸗ ren.) Im benachbarten Schriesheim geriet der neunjährige Sohn des Einwohners Hölzel unter die Sägmaſchine. Den ſchweren Verletzungen iſt der Junge noch in der Nacht nach dem Unfall erlegen. Schriesheim.(Auto gegen Baum.) Auf der Fahrt von Weinheim nach Heidelberg fuhr in der Nacht bei Schries⸗ heim ein Perſonenkraftwagen gegen einen Baum und zer⸗ ſchellte. Eine Weinheimer Frau, die in die Heidelberger Klinik verbracht werden ſollte, war ſofort tot. Zwei weitere Inſaſſen wurden ſchwer verletzt ins Heidelberger Kranken⸗ haus verbracht. 6 Haßmersheim b. Mosbach.(40 jähriges Dienſt⸗ jubiläum.) Bürgermeiſter Pg. Heck feierte ſein 40jäh⸗ riges Dienſtjubfläum. Er erhielt das Goldene Treudienſt⸗ ehrenzeichen. Sinsheim a. E.(Zum Direktor ernannt.) Stu⸗ dienrat Alfons Willax an der hieſigen Gewerbeſchule wurde zum Direktor ernannt. 5 Eppingen.(Fohlenverſteigerung.) Am Donners⸗ tag, den 20. September, findet in Eppingen eine Verſtei⸗ gerung von Kaltblutfohlen ſtatt. 8 Uhr Auftrieb, 10 Uhr Verſteigerung. Die Fohlen ſtammen von eingetragenen Zucht⸗ ſtuten. () Untergrombach b. Bruchſal.(To desſtur z von der Leiter.) Der 73jährige Landwirt Michgel Becker war beim Aufhängen von Tabak beſchäftigt. Plötzlich rutſchte die Leiter und Becker ſtürzte ab. Er ſtarb an den Folgen eines Schädelbruchs, ohne das Bewußtſein wiedererlangt zu haben. (J) Raſtatt.(Gräber fund aus dem 18. Jahr⸗ hundert.) Bei Waſſerleitungsarbeiten zu einer Wohnung in der Lyzeumſtraße ſtießen die Handwerker auf eine Gruft mit 54 Gräbern, die, wie die Grabinſchriften ergeben, aus den Jahren 1717 bis 1803 ſtammen. Es handelt ſich um Mönche des Franziskanerkloſters, das ehemals im heutigen Landratsgebäude ſeinen Sitz hatte. Auch Hofbeamte aus der markgräflich⸗fürſtlichen Reſidenz haben hier ihren letzten Ruheplatz gefunden. Die Skelette ſind teilweiſe noch voll⸗ kommen erhalten. Die wiſſenſchaftliche Unterſuchung der Grä⸗ berfunde leitet Profeſſor Krämer. ( Durmersheim b. Raſtatt.(Beim Obſtbrechen tödlich verunglückt.) Der 30jährige Alfons Rummel ſtürzte beim Obſtbrechen vom Baum und zog ſich tödliche Verletzungen zu. 5 Die poſtaliſchen Verhältniſſe im Elſaß. Die bisherigen franzöſiſchen Poſtdienſtſtellen hatten eine traurige Erbſchaft hinterlaſſen: Techniſche Einrichtungen, Ver⸗ mittlungsſchränke, Kabelverbindungen, Batterien, alles bil⸗ dete ein wüſtes Durcheinander grenzenloſen Zerſtörungs⸗ triebes, der ſich in dem wahlloſen Gebrauch von Beilen und Aerten„erfolgreich“ austobte. Die deutſchen Poſtbe⸗ auftragten waren daher gezwungen, von Grund auf den ge⸗ ſamten Poſtdienſt wieder neu aufzubauen und anlaufen zu laſ⸗ ſen. Trotz der ungeheuren Schwierigkeiten gelang es den deut⸗ ſchen Beamten, ſchon nach verhältnismäßig kurzer Zeit, zu⸗ nächſt für die Bedürfniſſe der Wehrmacht, der Parteidienſtſtel⸗ len und anderen lebenswichtigen Inſtanzen einen, wenn auch im Anfang nur beſchränkten und auf einen beſtimmten Teil⸗ nehmerkreis zugeſchnittenen Poſtdienſt einzurichten. Die Zahl der Dienſtpoſtämter konnte ſchon in kürzeſter Zeit von an⸗ fangs nur 15 auf 46 erhöht werden. Der Poſtdienſt wickelte ſich infolge des unterbrochenen Eiſenbahnverkehrs vorerſt aus⸗ ſchließlich durch Poſtlandkraftwagen ab. Der Wiederaufbau konnte im weſentlichen mit bodenſtändigem Perſonal einge⸗ leitet und heute bereits bis zu einem gewiſſen Grade durch⸗ geführt werden. Inzwiſchen wurde der allgemeine Publikums⸗ dienſt aufgenommen und die Bahnpoſt eingerichtet — Jeugen deutſcher Kulturgeſchichte am Oberrhein Bodenfunde erzählen die Geſchichte der Heimat.— Denkmale der badiſchen Vergangenheit. Das Badiſche Landesmuſeum nimmt unter den badiſchen Muſeen eine beſondere Stellung ein. Als Lan des muſeum hat es die Aufgabe, Zeugen aus Kunſt und Kultur, Ge⸗ ſchichte und Volkstum des geſamten oberrheiniſchen Lebens⸗ raumes von der Urzeit bis zur Gegenwart zu ſammeln und aufzubewahren. Die Lage der Prachträume des Schloſſes gaben die Baſis zur Aufſtellung der verſchiedenen Sach⸗ gebiete des Landesmuſeums, daher wurden auch die ſog. hiſtoriſchen Zimmer mit ihren prächtigen und ſtilwerten Ein⸗ richtungen ſowie Koſtüm⸗ und Waffenſammlungen dem Muſeum eingegliedert. Beſondere Erwähnung verdient in die⸗ ſem Zuſammenhang die unter den Geſichtspunkten der Reichs⸗ und Landesgeſchichte, der Heeres⸗ und Waffenkunde, wie als Schatzkammer koſtbarer kunſtgeſchichtlicher Arbeiten gleich her⸗ vorragende Sammlung, die unter dem Begriff„Rüſtkam⸗ des Türkenlouis“ weltberühmt geworden iſt. Sie ßt die von Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden 1691 bei Slankamen in jener vernichtenden Schlacht gegen das osmaniſche Heer eroberten äußerſt wertvollen Beuteſtücke, die Feldausrüſtung des Markgrafen, der nach jener ſiegreichen Schlacht„Türkenlouis“ genannt wurde, ſowie zahlreiche Waf⸗ fen und andere Gegenſtände orientaliſcher und füdoſteuropä⸗ iſcher Herkunft. In die Frühgeſchichte des Landes führt die Schauſamm⸗ lung der Antike und der heimiſchen Vor⸗ und Frühgeſchichte. Da ſind die jüngere Steinzeit, die Römer⸗ und Germanenzeit mit zahlloſen Funden aus allen Landesteilen des Oberrhein⸗ raumes vertreten. So die Zeugen der Pfahlbaukultur des Bodenſees, die Michelbergkultur, die römiſchen Funde aus dem Oberland und aus der Bronzezeit der vorzüglich erhaltene Helm, den man in einem Altrheinarm bei Mannheim gefunden hat. Die alemanniſch⸗fränkiſchen Kunſterzeugni umfaſſen den ganzen Reichtum der chriſtlichen Kunſt in Plaf und Altären, farbenleuchtenden Glasgemälden und Altarſchrei⸗ men, dann den berühmten Villinger Ofen des Hans Kraut ein Prachtſtück farbiger Kachelarbeit, den Putten J. M. Feuchtwangers, die prachtvollen Paramente— beſonders aus Lichtental— die reichhaltige Stoffhaltung herrlicher Brokate, die koptiſchen Stoffe und großen Gobelins von de Hendt's, um nur einige aus der Vielzahl zu nennen. Das neuere hei⸗ miſche Kunſtgewerbe iſt vor allem durch die umfangreiche Sammlung von Fayencen vertreten. Es folgen das badiſche Steingut, ſowie Erzeugniſſe heimiſcher Kunſt⸗ töpferei und früherer Glasbläſerei. Schließlich ſind noch zu erwähnen die Zinn⸗, Schmiede⸗ und Schloſſerarbeiten, in Heinen Kabinetten auch Uhren, Miniaturen und Wachs⸗ boiſſeriearbeiten. In richtiger Erkenntnis, daß im Rahmen der Kultur⸗ geſchichte eines Volksſtammes auch deſſen Volkstum und Volkskunde einen bedeutenden Platz einnehmen, hat das badiſche Landesmuſeum gerade der volkskundlichen Abteilung einen breiten Raum gewidmet. Dieſe in 35 Räumen unter⸗ gebrachte, wohl einzigartige Sammlung enthält ausgezeichnete Trachtenſtudien, das große Modell eines Schwarzwaldhauſes und das einer fränkiſchen Mühle. Sie iſt eine unerſchöpfliche Fundgrube des badiſchen Volkslebens, ſeiner vielfältigen Aeußerungen und Erſcheinungsformen. Beſondere Beachtung verdienen hier die eingebauten Stuben aus allen Landesteilen, ern handwerker. Die Trachtenſchau iſt kulturhiſtoriſch von größter Bedeutung. Tiere rüſten für die kältere Jahreszeit. Wenn im Frühherbſt auf den Hühnerhöfen das Gefla⸗ gel mit halben Schwänzen, überhaupt mit unordent⸗ lichem Federkleid einhergeht, daun zeigt das, daß die Hühner in der Mauſer ſind und ſich ein neues Kleid— den Winteranzug— zulegen. Dieſe r een Maßnah⸗ men“ kennen wir in der Tierwelt ſonſt noch in einem viel grö⸗ ßeren Umfang. Auffallend iſt die Erſcheinung bei den Säugetieren und am auffälligſten bei den wildlebenden Säugetieren, die mehr als die anderen darauf angewieſen ſind, ſich gegen die Anbill der kalten Jahreszeit zu ſchützen. Bei einzelnen Arten tritt eine auffallende Amfärbung im Haar⸗ kleid zutage. Bekannt iſt die Amfärbung der ſo eigenartig roten Reh⸗ und Hirſchdecken in ein graues Wintergewand, das weſentlich ſtärker behaart iſt als das Sommerkleid. Das große Wieſel wird im Winter ſogar ſchneeweiß(Hermelin), während es im Sommer rotbraun iſt. Das ſind die wichtig⸗ ſten Umfärbungen in der heimiſchen Tierwelt. Im übrigen aber bekommen alle freilehenden Tiere im Winter ein weſent⸗ lich ſtärkeres Kleid, das ſie gegen Kälte ſchützt. Bekannt iſt das jedermann beim Raubwild, deſſen Kleid uns als Pelz Dienſte leiſtet. f 5 Kuſel.(Schwerer Unfall beim„Kärcheln“.) Zwei Jungens vergnügten ſich damit, mit einem alten Wä⸗ gelchen eine ſteile Straße hinabzukutſchieren. Das Tempo hatte ſich dabei ſo geſteigert, daß die beiden an einer Kurve einem entgegenkommenden Laſtwagen nicht mehr auswei⸗ chen konnten und direkt in dieſen hineinfuhren. Hierbei er⸗ litt einer der Jungen, der 13jährige Sohn des Einwohners Hotz, ſo ſchwere Kopfverletzungen, daß der Tod ſofort ein⸗ trat. Sein Spielkamerad kam mit dem Schrecken davon. 55 St. Ingbert.(Ein Kindtotgefahren.) Ein pier⸗ jähriges Kind lief gegen ein Auto und wurde dabei vom Kotflügel getroffen und zur Seite geſchleudert. An den ſchweren Verletzungen iſt das Kind bald darauf im Kran⸗ kenhaus geſtorben. Homburg(Veim Holzfällen e Ein 33jähriger Holzarbeiter wurde beim Weſtweiler Hof beim Holzfällen von einem zurückſchnellenden Baum am Kopf getroſſen und ſofort getötet. die Zeugnis ablegen vom künſtleriſchen Können der Bau⸗ . 1 Loltale Nuudcliau Die Schleppe des ſcheidenden Zommers Wie ein letztes Sommermärchen, ein letzter Sommertraum weht er durch die herbſtlicher werdende Welt, und ſeine weiß⸗ grauen Fäden umſpinnen uns mit einer letzten Freude und leiſe aufſteigender Traurigkeit.„Des Sommers Fäden weben durchs Feld wie weißer Duft“, ſingen wohl die Kinder; und ein Eichendorfſſches Gedicht geht wie ein ſchönes Volkslied ſingend und klingend durch die Welt:„Durch die Felder ſieht man fahren/ eine wunderſchöne Frau,/ und von ihren langen Haaren /goldne Fäden auf der Au.“ Der Göttin Freia licht⸗ blondes Haar nannten unſere Vorfahren dieſe Geſpinſte. Das Volk ſpricht von den„Metten“, den„Mettjes“ oder von dem „Jungfern⸗Mädchenſommer“,„Fliegender Sommer“(= flie⸗ hender Sommer!).„Gottes Schleppkleid“,„Marienfäden“, „Ahnlſummer“,„Frauengarn“. Im 16. Jahrhundert hielt man dieſe Fäden für— ge⸗ dörrten Tau! Später meinte man wohl ſie ſeien aus den Herbſtnebeln entſtanden, ein anderer glaubte ſie aus den Kumuluswolken geworden, ein Forſcher des 18. Jahrhunderts hielt ſie für eine vom Luftzug zu Fäden geſponnene Aus⸗ ſchwitzung der Nadelbäume. Der alemanniſche Dichter Hebel erklärte ſie in ſeinem„Rheiniſchen Hausfreund“ Anfang des 19. Jahrhunderts für das, was ſie ſind: die Geſpinſte kleiner Spinnen, die mit ihrer Hilfe ſich weit durch die Luft tragen laſſen, um zu ihren Winterquartieren zu gelangen. So alſo ſteht es mit dem Geſpinſt der Metten! Im herbſtlichen Frühdunſt aber, in mittäglichem Sonnenglanz und friſcher Abendkühle wehen und flattern ſie gar zauberiſch um Bäume, Sträucher und Stoppeln, letzte Blumen und Blüten. Silbern erglänzen ſie im Sonnenlicht, und die herbſtliche Landſchaft, die ſie mit ſchaffen helfen, wird durch ſie wunder⸗ ſam verſchönt. Wenn Frühtau in ihren Geſpinſten haftet, blitzt es im aufgehenden Sonnenlicht wie von Kriſtallen und Diamanten. Glück ſoll es bedeuten, wenn dieſe Fäden ſich an Haar und Kleider heften; und ſo wird die Welt noch ein⸗ mal ſchön und bunt. Scheiden. Die erſte Vorſtellung im Nationaltheater. Am Sonn⸗ tag, den 22. September, eröffnet das Nationaltheater die ⸗ Spielzeit 1940⸗41 mit einer Neuinſzenierung von Richard Wagners„Die Walküre“. Einige neuverpflichtete Mitglie⸗ der werden ſich hierbei dem Mannheimer Publikum zum erſtenmal vorſtellen: Grete Scheibenhofer als Sieglinde, Georg Faßnacht als Siegmund, Franz Gotſchika als Hunding. In der Aufführung wirken ferner mit: Irene Ziegler(Fricka), Glanka Zwingenberg(Brünnhilde) und Hans Schweska(Wo⸗ tan). Die muß e Leitung hat Staatskapellmeiſter Karl Elmendorff, die Spielleitung Intendant Friedrich Branden⸗ burg. Die Bühnenbilder entwarf Friedrich Kalbfuß. * — Zur en ich ban der Preiſe. Beim Verkauf von Wa⸗ ren ergeben ſich häuffg Bruchteile von Pfennigen in der Preisberechnung, und es tauchen vielfach Zweifel darüber auf, ob und wie dieſe auf⸗ oder abgerundet werden dürfen. Der Reichskommiſſar für die Preisbildung hat darüber Fol⸗ gendes beſtimmt: Werden Waren, für die Höchſt⸗ oder Feſt⸗ preiſe feſtgeſetzt ſind, in Teilen der Einheit, auf die ſich die feſtgeſetzten Preiſe beziehen, abgegeben und ergeben ſich hier⸗ bei Preiſe mit Bruchteilen von Pfennigen, ſo darf eine Ab⸗ rundung des Pfennigbetrages nach oben dann erfolgen, wenn der Bruchteil einen halben Reichspfennig und mehr trägt. In dieſer Aufrundung iſt ein Verſtoß gegen die fi h Höchſtpreiſe nur dann zu erblicken, wenn durch ie Abgabe in kleinen Einheiten die feſtgeſetzten Preiſe über⸗ ſchritten werden ſollen. Achtung, Verdunkelung! Genau leſen und danach handeln! Die Erfahrungen laſſen erkennen, daß bezüglich der Ver⸗ dunkelung der Häuſer und der Zeit, innerhalb der berhaupt die Verdunkelungseinrichtungen in Wirkſamkeit zu ſetzen ſind, noch viele Unklarheiten beſtehen. 1. Frage: Wie bezw. womit 1 Lichtaus⸗ trittsöffnun gen(das ſind Fenſter, Türen einſchl. der Oberlichtfenſter, Dachfenſter, Lichthöfe, Atelierfenſter uſw.) an Baulichkeiten und Fahrzeugen a geblendet ſein?;— Ant⸗ wort: Durch lichtundurchläſſige und lichtdicht abſchließende Verdunkelungsvorrichtungen.. 5 2. Frage: Innerhalb welcher Zeit muß verdunkelt werden?— Antwort: Von Sonnenuntergang bis Son⸗ nenaufgang. Das heißt, innerhalb dieſer Friſt darf keine Be⸗ leuchtung eingeſchaltet werden, ſofern nicht vorher die Ver⸗ dunkelungsvortichtungen für den betreffenden Raum in Wirk⸗ ſamkeit geſetzt, beiſpielsweiſe die Verdunkelungsvorhänge zu⸗ gezogen ſind. 3. Frage: Wo kann man erfahren, wann Sonnen⸗ untergang und wann Sonnenaufgang iſt?— Antwort: Beinahe aus ſedem Kalender, doch muß man a) die Sommer⸗ zeit berückſichtigen, alſo zur Zeit der angegebenen Zeit 60 Minu⸗ ten hinzurechnen, b) den Ausgabeork des Kalenders berück⸗ ſichtigen, da die Sonnenaufgangs⸗ und ⸗untergangszeit je nach dem Ort verſchieden ſind, beiſpielsweiſe zwiſchen München und Berlin ca. 20 Minuten AUnterſchied beſtett. a 4. Frage: Muß die Verdunkelungseinrichtung auch in Tätigkeit geſetzt werden, wenn es draußen noch ganz hell iſt?— Antwort: Jawohl! Sobald die Sonnen⸗ untergangszeit eingetreten oder die Sonnenaufgangszeit noch nicht da iſt, müſſen ohne Rücksicht auf die im Freien herr⸗ ſchende Helligkeit die Verdunkelungseinrichtungen in Tätigkeit geſetzt werden, bevor im Innern eines Raumes oder Fahr⸗ zeuges Licht angezündet wird. Verkauft bei der Opfer für das Kriegswinkerhilfswerk. Sozialverſicherung beurlaubter Soldaten WD. In einem Erlaß vom 23. Juli 1940 behandelt der Reichsarbeitsminiſter die Sozialverſicherung beurlaubter Soldaten. Er nimmt zunächſt Bezug auf einen Erlaß des Chefs des OKW vom 21. Mai 1940 über Abfindung von Soldaten im Falle der Verwendung in einem Staats⸗ Rü⸗ ſtungs⸗, gewerblichen, land⸗, forſtwirtſchaftlichen oder ähn⸗ lichen Betriebe gegen Entgelt im Eigenbetrieb oder im freien ſelbſtändigen Beruf. Hiernach gelten, wenn Solda⸗ ten in beſonderen Ausnahmefällen oder zur Verwendung in Staats⸗, Rüſtungs⸗, gewerblichen land⸗, forſtwirtſchaftlichen oder ähnlichen Betrieben gegen Entgelt herangezogen oder befriſtet Uk⸗geſtellt werden, für ihre Abfindung nachſte⸗ hende Beſtimmungen: 5 „1. Verwendung einzelner Soldaten auf längere Zeit. Dieſe Soldaten ſind arbeits⸗, fürſorge⸗ und verſorgungsrechtlich als Arbeiter, Angeſtellte, Betriebs⸗ führer im Eigenbetrieb oder ſelbſtändig im freien Beruf an⸗ zuſehen. Ihre Bezahlung, ſoweit ſie nicht eine ſelbſtändige Tätigkeit ausüben, regelt ſich nach der für den betreffenden Betrieb geltenden Tarifordnung oder ſonſtigen Regelung, ſie unterliegen damit den allgemeinen Vorſchriften der So⸗ zialverſicherung. Anſprüche auf Heilfürſorge können nur gegen den zuſtändigen Träger der Sozialverſicherung geltend gemacht werden. Heilfürſorge der Wehrmacht wird für die Dauer der Verwendung oder der befriſteten Uk⸗Stellung nicht mehr gewährt. 5 2. Verwendung einzelner Soldaten oder geſchloſſener Teile einer Einheit auf kurze Zeit. Dieſe Soldaten er⸗ halten ihre. Gebührniſſe durch ihren Truppenteil weiter. Sie unterliegen nicht der Sozialperſicherung, ſon⸗ dern bleiben in der Heilfürſorge der Wehrmacht. Für die Dienſtleiſtung der Soldgten hat der Unternehmer zwei Drit⸗ tel des zuſtehenden Lohnes entſprechend Tarif⸗ oder ſonſti⸗ ger Regelung und 10 v. H. vom vollen Lohn als Ablöſung der ſonſt vom Betriebe zu zahlenden Sozialverſicherungsanteile an die zuſtändigen Kaſſen der Wehrmacht abzuführen. Die 10 v. H. als Ahlöſung der Anteile zu der Sozialverſicherung ſind nicht zu berückſichtigen, wenn zuſammengezählte ſtun⸗ denweiſe Beſchäftigungen innerhalb eines Lohnabrechnungs⸗ zeitraumes(Woche) keine volle Tagesbeſchäftigung ergeben. Die Soldaten erhalten unmittelbar vom Unternehmer für ede angefangene Arheitsſtunde eine Arbeitszulage von 0,15 Mark. Die Unternehmer rechnen dieſe Arbeitszulage auf die an die Wehrmachtkaſſen zu zahlenden Lohnbeträge und Anteile der Sozialverſicherung an. Wie hieraus hervorgeht, unterliegen Soldaten der So⸗ zialverſicherung ſoweit die Heranziehung auf längere Zeit erfolgt, Beſchäftigungen auf kürzere Zeit unterliegen der Sozialverſicherung nicht. Ob es ſich um eine Heranziehung auf kürzere oder längere Zeit handelt, entſcheidet die Wehr⸗ macht. Für die Kranken verſicherung hat der Reichs⸗ arbeitsminiſter noch Folgendes bemerkt: Erfolgt die Heran⸗ ziehung auf längere Zeit, gewährk die Wehrmacht für die Dauer der Verwendung oder der befriſteten Uk⸗Stellung keine freie Heilfürſorge Hiernach iſt in der Krankenverſiche⸗ rung für die genannte Zeit die Vorſchrift des Paragraph 209 b der Reichsverſicherungsordnung nicht anwendbar. Da⸗ her müſſen auch Weiterverſicherte, die während dieſer Zeit keine verſicherungspflichtige Beſchäftigung ausüben, wieder Beiträge ſelbſt zahlen. Bei Heranziehung auf kürzere Zeit findet Paragraph 209 b der Reichsverſicherungsordnung weiter Anwendung. Des Führers Kampf im Oſten 5 Büchlein künden von dieſem hiſtoriſchen Geſchehen. 1. Reichsſtraßenſammlung für das 2. Kriegswinkerhilfswerk am 21. und 22. September durch die Mitglieder des N- Reichsbundes für Leibesübungen. Jeder krägt dieſe Büchlein am Rockkragen und gibt ſein i Die Kartoffeln richtig lagern! In kurzer Zeit beginnt im Land die Kartoffelernte. Im Hinblick darauf ſind einige We über richtige Kartoffellagerung von Bedeutung. Wer die Kartoffelernte gut lagert, beugt Verluſten vor. Gut lagern heißt vor allem froſtſicher, kühl und luftia lagern. Da dies in Mieten weit beſſer zu erreichen iſt als in Kellern, wird man Sagtkartoffeln in Mieten und nur Verbrauchs⸗ kartoffeln in Kellern lagern. Als Kartoffelkeller eianen ſich nur trockene Keller. Muß man trotzdem einen feuchten Kel⸗ ler dazu verwenden, dann iſt ein ſolcher mit Schalbrettern und Holzunterlagen zu verſehen, Vor Beginn der Ernte wird der Lagerkeller gründlich gelüftet und gekalkt(auch Decke und Boden!). Iſt es während der Ernte ſehr warm, läßt man die Kartoffeln über Nacht im⸗Freien ſteſſn, damit ſie nicht zu warm(unter 8 Grad Celſius) in den Keller kom⸗ men. Vom Wagen läßt man die Kartoffeln über Lattenroſte in den Keller rollen, wobei Erde abgeſiebt und Arbeit er⸗ ſpart wird. Die Kellerluken bleiben bis zu Beginn des Fro⸗ ſtes Tag und Nacht offen. Beſte Lagertemperaturen ſind 2 bis 4 Grad Celſius. Gedenktage 5 2 0. September. 490 v. Chr. Schlacht bei Marathon. 1863 Der Sprach⸗ und Alterstumsforſcher Jakob Grimm in Berlin geſtorben. 1870 Einnahme Roms durch die italieniſche Armee; Ende des Kirchenſtaates.. 1896 Der Dichter Theodor Fontane in Berlin geſtorben. 1932 Der Maler Max Slevogt in Neukaſtell bei Landau in der Pfalz geſtorben. Sonnenaufgang 7.08 Sonnenuntergang 19.28 Ewiges Deutſchland NSK. Wer heute mit offenen Augen durch Deutſchland fährt, ſpürt, welche Wandlung die Menſchen durchgemacht haben. Der Deutſche iſt innerlich größer, freier, ſtolzer gewor⸗ den, die einmaligen Waffentaten des deutſchen Soldaten, die überragende Perſönlichkeit des Führers als Feldherr und Staatsmann haben jeden ſeeliſch geſtärkt und auf ſeinem Ar⸗ beitsplatz zu Höchſtleiſtungen angeſpornt. Ein kraftvoller Lebensſtrom durchpulſt das deutſche Volk, das ſich ſeiner gro⸗ ßen Führerrolle im europäiſchen Raum immer klarer wird. Der Blick in die große Zukunft, die vor Deutſchland liegt, läßt auch dem letzten Deulſchen das Herz höher ſchlagen, und nicht mit lauter Ueberheblichkeit, ſondern mit der ruhigen Klarheit eines geſunden Selbſtbewußtſeins geht jeder an ſein Tagewerk. Schaut doch einmal die Jugend von heute an: wie ziel⸗ ſicher beſchreitet ſie den Weg, den ihr der Führer gewieſen hat, den Weg, der ſie einſtens hinführt an das große Erbe, Träger und Mehrer des ewigen Deutſchlands zu ſein. Dis jungen Menſchen ſind auch ſchöner geworden, und es iſt eine Schönheit, die von innen her leuchtet, die nur aus dem har⸗ moniſchen Zuſammenklang von Körper und Geiſt kommt. Frei und ſtolz darf dieſe Jugend ſein, aber ſie iſt auch hart gegen ſich ſelber, und ihre Entwicklung ſteht mitten unter den Eindrücken des gewaltigen Geſchehens der Gegenwart. Und auch das iſt beſonders beglückend: im Geſpräch mit älteren Leuten immer wieder feſtſtellen zu können, wie gerade ſie ſich freuen, die große Wende noch erlebt zu haben, ſicher vorausſehen zu können, wie die junge Generation einmal in dieſem herrlichen Reich Adolf Hitlers ſchaffen wird. Wir dürfen aber nie vergeſſen, daß dieſes Reich durch das Blutopfer der beſten Söhne erkauft wurde, daß es der Führer in aufopfernder, zäher Arbeit als Lebenswerk geſchmie⸗ det hat. Und dex ſchönſte Dank wird immer ſein: ſelber Opfer zu bringen und ſich raſtlos einzusetzen für den Beſtand dieſes ewigen Reiches aller Deutſchen. Sch. eededdmdbkndddadeamaddddnemdadbndbmnmkm eee Stunde vor der Entſcheidung Geſchichtliche Beiſpiele deutſcher Charakterbewährung. NSK. Zu Beginn des Spaniſchen Erbfolgekrieges ſah ſich der deutſche Kaiſer einer Welt von Feinden gegenüber: Frankreich, Spanien, Savoyen, Neapel, Sizilien, Bayern und mehrere deutſche Fürſten ſtanden hinter Ludwig XIV. In Wien zögerte man angeſichts dieſer Lage in großer Mutloſig⸗ keit die Entſcheidung hinaus. Prinz Eugen, vom Kaiſer um ſeinen Rat befragt, rief:„Marſchieren und ſiegen wir, dann werden wir auch andere Verbündete finden!“ Nicht lange danach errang der Reichsfeldmarſchall ſeinen erſten glän⸗ zenden Sieg, und ſaſt alle deutſchen Länder ſchloſſen ſich dem Kaiſer an. Am 10. Jamuar 1757 ſchrieb Friedrich der Große, kurz vor ſeinem entſcheidenden Zug gegen Böhmen und Sach⸗ ſen dieſe geheime Anweiſung:„Sollte ich getötet werden, ſo ſollen die Dinge ihren Fortgang nehmen ohſte die geringſte Veränderung und ohne daß man merke, daß ſie in anderen Händen ſejen. Wenn ich das Unglück haben ſollte, in die Hände des Feindes zu fallen, ſo verbiete ich, daß man auf meine Perſon auch die geringſte Rückſicht nehme. Wenn mich ein ſolches Unglück träfe, ſo will ich mich für den Staat opfern, und man ſoll meinem Bruder gehorchen, der, wie ehenſo alle meine Miniſter und Generale mir mit ſeinem Kopf dafür haften wird, daß man weder eine Provinz noch einen Heller für mich opfert und den Krieg fortſetzen wird, als wenn ich niemals auf der Welt exiſtiert hätte.“ * Am 28. April 1809 rückte Schill mit ſeinem Huſaren⸗ regiment zu einer„Feldübung“ nach Potsdam aus. Nach Schluß der Uebung hielt Schill eine Rede an ſeine Huſarent „Kameraden! Ich habe euch nicht zum Exrerzieren ausrücken laſſen. Heute iſt der Tag gekommen, den wir alle herbef⸗ geſehnt haben. Wir ziehen heute aus, um das Vaterland zu befreien und die Schmach zu tilgen, die man Preußen an⸗ getan. Meine Freunde in Weſtfalen haben das Volk vorberef⸗ tet, alle ſind bereit. mit uns zu ziehen. Deutſchland liegt in Feſſeln. Ich will ſie brechen. Für die nächſte Zeit gibt es für uns nur eine Parole: Sie) oder Tod!“ 29. November 1812. Clauſewitz führt im Auftrage des ruſſiſchen Generals Diebitſch die letzten Verhandlungen mik Vorck— am Vorabend der Konventſon von Tauroggen. Noch iſt die Entſcheidung nicht gefallen. Da tritt Morck in ſpäter Nachtſtunde vor ſeine Offiziere:„Meine Herren! Das fran⸗ zöſiſche Heer iſt durch Gottes ſtrafende Hand vernichtet, den Zeitpunkt gekommen, wo wir unſere Selbständigkeit wieder gewinnen können. Wer ſo denkt wie ich, ſein Leben für Vaker⸗ land und Freiheit hinzugeben, der ſchließe ſich mir an Seht unſer Vorhaben gut, ſo wird der König mir meiſten Schritt vergeben. Ich weiß, der Sieg wird unſer ſein. Doch werde ich auf dem Sandhaufen die Kugel ebenſo ruhig erwarten wie auf dem Schlachtfelde!“ 4 8 Kurz vor der Leipziger Schlacht drängten ſich die Gene⸗ räle der Verbündeten in Blüchers Quartier und berieten über die zu entwerfenden Pläne. Als Blücher kam, beſah er die fertigen Pläne und ſagte: Das mag wohl das Rechte ſein, aber ich kann von all dem doch nichts brauchen. Wenn ich mit meinen Jungens auf das Champ de bataille komme, werde ich ſchon ſehen, was zu tun iſt. Sicher iſt nur, daß ich den Feind ſchlage.“ —— Fußballvereinigung 98, Mhm.⸗Seckenheim. Kommenden Samstag, 21. September, findet im Vereins⸗ lokal„Zum Stern“ eine ordentliche Mitgliederverſammlung ſtatt. Beginn ½9 Ahr. s a Tagesordnung: 1. Entlaſtung des Vereinsführerrings. n 5 2. Reuwahl des Vereinsführers. 3. Berufung des Führerrings. Alle aktiven und paſſiven, ſowie Ehrenmitglieder ſind hierzu ein⸗ geladen. 5 Die Vereinsführung. PS. Das Training und die Verſammlung für heute Donnerstag 5 Abend fallen aus. enk Druckarbeiten für Handel, Sewerbe und Industrie werden in jeder Ausführung angefertigt in der„Neckarbete- Druckerei“ —.“...... n. eedceecdeenddddddcddddddddddddddadadddde — Die beſtellten Läufer⸗ ſchweine können morgen Freitag vorm. v. 8 Uhr ab abgeholt werden. Ludw. Volz, Hauptſtr. 173. Gummi- Steinpel liefert 1 jeder Ausführung und Größe Neckar-Bote- Druckerei. Mannheimer Theater ſchau Jm Natfonaltheater: 5 Sonntag, 22. September: Miete A 1 ung 1. Sondermien A iu Nee Inſzenferung: Die abigee, 8 a 0 Anfang 5 80 21.80 Uhr. a tauſch von Gutſcheinen aufgehoben). i N 23. September: Miete B 1 und 1. Sondermfese B 1: In neuer Inſzenierung: Minna von Bar helm. Luſtſpiel von Leſſing. 9 85 19, Ende 21.30 Uh Dienstag, 24. Septembet: Miete 5 1 und 1. Sonderm be 95 1: Martha. Oper von Friedrich Flotow. Anfang 19, Ende 21.45 Uhr. 5 Mittwoch, 25. September: Miete M! und 1. Sondermiets M 1: Die 1 3 von Sigmund Graff. Anfang 19, Ende 21. v. Do 3 26. September: Miete D 1 und 1. Sonder⸗ miete D 1: In neuer Infzenierung: Die Hochzeit des Figar d. Komiſchs Oper von Mozart. Anfang gegen 22 Uhr. a ber: Miete 5 1 PE 1 e werrerre rer 5 eee ee eee 121122—ͤ 09 80