ung, bun⸗ nns⸗ ufs⸗ nden n S. dern eiſe⸗ eitet und nur der form ufs⸗ nns Be⸗ der Jirt⸗ dann iſt man Auf⸗ il⸗ er⸗ ——ů Nr. 232 Neckar ⸗ Bote(2. Slatt) Mittwoch, 2. Oktober 1940 Reichsmark führende Deviſe dns weiße halktung der Sommerzeit Motorenwerk in Flammen — N 1 5 n, 1. 8 1 ii 1 ſi 72.— Fi 2 22 Beſſer als Gold!— Aufräumung mit der Unterbewertung. bewährt, daß ſie bis auf behalten 5 5 Hie Bü Seeler de Staatsſekretär Dr. Landfried vom Reichswirtſchafts⸗ miniſterium ſprach auf einem Kameradſchaftsabend der Bel⸗ grader Ortsgruppe der NSDAP. und der DAF. im neuen Parteiheim über die gegenwärtig von ihm geführten deutſch⸗ jugoſlawiſchen Wirtſchaftsbeſprechungen. f Staatsſekretär Dr. Landfried führte u. a. aus, die deutſche Wirtſchaft habe durch die bisherigen Kriegs⸗ ereigniſſe keinerlei Beeinträchtigung erfahren, im Gegenteil hätten die Exportziffern alle Erwartungen übertroffen. Die Hoffnung des Reichswirtſchaftsminiſters Funk, 70 Pro⸗ zent des Friedensexports halten 0 können, ſei weſentlich überſteigert worden. Weltgeſchichtliche Entſcheidungen bahnten ſich an. Die Erkenntnis von der Berückſichtigung der Lebens⸗ notwendigkeiten beginne ſich überall durchzuſetzen. Es hebe nicht nur eine Umgeſtaltung des politiſchen, ſondern auch des Wirtſchaftslebens an. Nichts ſei im übrigen falſcher, als wenn das Aus⸗ land glauben wolle, daß die Staaten der Achſe ſich wirtſchaft⸗ lich abſchließen wollten von ihrer Umwelt. Ihr Streben nach Autarkie hedeute nur, daß für den äußerſten Ernſtfall das Leben der Nation unabhängig vom guten oder ſchlechten Willen der anderen Völker geſichert ſein wolle. Unnötige Güter müßten dann auf ein Minimum beſchränkt werden, wäh⸗ rend umgekehrt in Friedenszeiten gerade der Austauſch dieſer Güter eine wertvolle Bereicherung der Wirtſchaft zwiſchen den einzelnen Staaten bilden werde. Im übrigen werde ſich auch die neue im Entſtehen begriffene europäiſche Wirt⸗ ſchaftsgemeinſchaft nicht gegen Ueberſee abſchließen. Eines der weſentlichſten Ziele ſei der Abbau aller un⸗ natürlichen Hinderniſſe. Auf dem Wege zu dieſem Ziele ſei heute bereits mancher Schritt getan. Insbeſondere habe die Devaſenfrage, d. h. die beſchränkte Gültigkeit der ein. zelnen nationglen Währungen, heute ſchon aus eigener Kraft Fort⸗ ſchritte gemacht. Beſſer als Gold ſei die deutſche Reichsmark, hinter der das ganze Können und die Arbeitskraft eines 85. Millionen Volkes ſtehe. Deutſchland erhebe berechtigten An⸗ ſpruch, daß die Marl die führende Deviſe jm neuen Europa werde. Man könne es auch nicht weiter dulden, daß irgendein Land die Reichsmark niedriger bewerte als andere Deviſen, z. B. den Dollar. Deshalb ſei auch bei den jetzigen ſlawiſchen Beſprechungen mit der Un 0 5 terhewertun Clearingmark aufgeräumt Belgrader aue g der worden. Darré über unſere Ernährungslage. DB Berlin, 1. Okt. Der Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft Dr. Walther Darrs gewährte der„Ber⸗ liner Illuſtrierten Nachtausgabe“ eine Unterredung, in der er im Hinblick auf den bevorſtehenden Erntedanktag aus⸗ führlich auf die Ernährungslage des deutſchen Volkes ein⸗ ging. Wir haben, ſo führte der Miniſter u. a. aus, im Jahre 1940 eine Kriegsernte an Getreide von 24,6 Millionen Tonnen gegenüber einer Durchſchnittsernte von 25,1 Mil⸗ lionen Tonnen in den Jahren 1934 bis 1938. Wir liegen alſo nur 2 Prozent unter dem Durchſchnitt. Die Brotverſor⸗ gung Deutſchlands iſt bei gleichbleibenden Rationen nach wie vor auf weite Friſt geſichert... An Kartoffeln werden wir vorausſichtlich eine Ernte von 60 Millionen Tonnen haben. Das ſind 5 Millio⸗ nen Tonnen mehr als im letzten Friedensjahr. Wir brau⸗ chen an Speiſekartoffeln auch im Kriege höchſtens 15 bis 18 Millionen Tonnen, ſo daß von der großen Hackfruchternte noch viel für die Futtermittelverſorgung der Viehbeſtände übrigbleibt. Denn wir haben auch eine Zuk⸗ kerrübenernte, die das Ergebnis des letzten Frie⸗ densjahres überſteigt. Wir kommen wahrſcheinlich auf 20 Millionen Tonnen, während wir im Vorjahr nur 19,7 Mil⸗ lionen Tonnen Zuckerrüben hatten. Die Fleiſchrationen werden im kommenden Win⸗ ter ebenfalls unverändert bleiben. Unſere Viehbeſtände haben ſich durchaus normal entwickelt. Der günſtige Aus⸗ fall der Hackfruchternte wird uns in die Lage verſetzen, die Schweine in Zukunft wieder etwas ſchwerer auszumäſten als in den letzten Monaten.„ Die Ausſichten für die Gemüſeverſorgung im kommenden Winter ſind beſſer als im vergangenen Jahre. Nur die Ausſichten für O b ſt ſind ſchlechter. Wir haben in⸗ folge des harten Winters und der ungünſtigen Witterung in der Blütezeit eine Mißernte zu verzeichnen und müſſen uns damit abfinden. Das ſind Tatſachen und Ziffern. Angeſichts dieſer Zif⸗ fern muß feſigeſtellt werden, daß das deutſche Volk die Si⸗ cherheit hal, auf der Grundlage einer guten Geſamkernke und einer laufend ausreichenden Produktion im kommenden Winter die auskömmliche Ernährung zu finden. Alle Be⸗ technungen unſerer Feinde, daß für Teile Europas eine Hungerkataſtrophe bevorſlehe, ſind äber den Haufen gewor fen. Es iſt das Gegenteil eingetreten. Man hat von Anfang an das deutſche Volk, den Reichs⸗ nährſtand und die Abſi ten, die 5 verfolge, reſtlos falſch beurteilt. Für uns brachte dieſer Tatbeſtand die Möglich- keit eines völligen Sieges auf dem Gebiete der Ernährungs⸗ wirtſchaft. Ich habe nie die Vorratswirtſchaft für entſcheidend gehalten. Sie gehört ſelbſtverſtändlich dazu. Entſcheidend iſt die Produktion und Einſtellung des Volkes zu den Problemen, die ſich für jedermann aus einer durch Zwang des Krieges und der allgemeinen Lage Deutſchlands geregelten Ernährungswirtſchaft ergeben. Die Produktion während des Krieges konnte voll aufrechterhalten werden. Enkſcheidend iſt die Jettwirtſchaft geweſen. Mitten im Kriege iſt die Milchanlieferung nochmals um 10 bis 15 Prozent geſtiegen, woraus ſich wieder eine Skeige⸗ rung der Buktererzeugung ergab. Hier hat ſich gezeigt, in welchem umfange die rechtzeitig durchgeführte Organiſation der Ernäßrungswirkſchaft der Kriegsführung genutzt hat. Der Miniſter äußerte ſich dann über die Ausweitung der Ernährungswirtſchaft über die Grenzen des Grpßdeut⸗ ſchen Reiches hinaus auf Europa, über den Nutzen, den die Getreideüberſchüſſe aus dem Wa rthegau und Dan. zig We ſtpreußen bringen, über die Hieſerun en aus Holland die früher nach England gingen Beſonders die emüſeverſorgung wird durch ſtärkere Lieferungen aus Holland Vorteile haben. Wir werden im übrigen, ſo fuhr der Miniſter fort, weder mit der Verſorgung der beſetz ⸗ ten Gebete, noch anderer europäiſ Schwierigkeiten der Ernährungslage in Holland und Bel⸗ dien gat man im Ausland erheblich überſchätzt. Die Hunger⸗ 0 er Staaten in die ſem Kriegswinter beſondere Schwierigkeiten haben. Die diesbezügliche Verordnung verteidigung wird in den blatt verkündel werden. des Mliniſterrates für die Reichs nächſten Tagen im Reichsgeſetz. E agttation Englands hat rein politiſche Hintergründe, und wenn einige franzöſſſche Städte im nächſten Winter Hunger leiden ſollten, was ich im übrigen gar nicht glaube, dann nur durch eigene Schuld Völlig falſch, iſt auch die echnung unſerer Feinde, daß durch die Ausweitung unſeres Einfluſſes die Schwierigkeiten ſich ſteigern würden. Unſer Einfluß reicht vom Nordkap bis zur ftalieni⸗ ſchen Inte.reſſenſphäre. Wir haben es dadurch leichter, weil die Möglichkeiten des Austauſches und des Han⸗ dels viel zahlreicher ſind. N Reichsernährungsminiſter und Keichsbauernführer fach auf der Grundlage dieſer Jahlen, Tatſachen und Er⸗ ahrungen dem kommenden Winker ohne Sorge entgegen. Er ſiehl für die Zukunft große Möglichkeiten der Steigerung des Ertrages auf manchem jahrzehntelang vernachläſſigten landwirtſchaftlichen Gebiet Europas und damit große Mög⸗ lichkeiten der allgemeinen Berbeſſerung der deutſchen Er⸗ nährungslage. Das Elſaß im Mittelalter Neue Erkenntniſſe aus urkundlicher Forſchung. Nachdem über die früh⸗ und hochmittelalterliche Geſchichte des Elſaſſes zahlreiche Einzelunterſuchungen in den. letzten Jahrzehnten herauskamen, die in urkundenkritiſchen Arbeiten eine ganze Anzahl von Urkunden in anderer Wertung erſchei⸗ nen ließen, war es an der Zeit, von neuem an eine zuſam⸗ menfaſſende Darſtellung der Geſchichte des Landes zwiſchen Wasgaubergen und Rhein heranzugehen. Dem Verfaſſer des jetzt vorliegenden erſten Bandes einer Geſchichte des Elſaſſes(Heinrich Büttner, Geſchichte des Elſaß, I., Poli⸗ tiſche Geſchichte des Landes von der Landnahmezeit bis zum Tode Ottos III.; Berlin 1939) kam es nicht ſo ſehr darauf an, alle Einzelheiten des geſchichtlichen Ablaufs im Elſaß bis zum Ende des erſten Jahrtauſends Gesch Zeitrechnung auf⸗ zuführen, wenngleich alle für die Geſchichte des Landes in Betracht kommenden Urkunden im kritiſchen Apparat an⸗ gemerkt und verwertet ſind, er wollte vielmehr die Geſchichte des Elſaſſes im größeren Kreis des Geſchehens der Nachbar⸗ gebiete im oberrheiniſchen und burgundiſchen Raum und im Zuſammenhang mit der Reichs eſchächte umreißen. Aus dieſer Betrachtungsweiſe, welche die befruch⸗ tende Wirkung der Verbindung von landeskundlicher For⸗ ſchung und der Arbeit an den Problemen der allgemeinen Reichsgeſchichte veranſchaulicht, ergibt ſich für die Geſchichte des Elſaſſes wie des oberkheiniſch⸗alemanniſchen Raumes manche neue Erkenntnis. Nach einem kurzen Ueberblick über die römiſche Zeit führt das Buch in die Epoche der Landnahme der Aleman⸗ menz hier wird die Stellung des Elſaſſes in jenen unruhvol⸗ len, gewaltigen Zeiten des pierten und fünften Jahrhunderts herausgearbeitet. Aufſchlußreich iſt die Darſtellung der Er⸗ eigniſſe im Elſaß und in Burgund während der beiden fol⸗ genden Jahrhunderte. Der berühmte und folgenreiche Sieg Chlodwigs bringt dem Land die Eingliederung in die fränkiſche Monarchie. Deren Folgen und die Bedeutung des Elſaſſes während der Zeit des Herzogtums der Ettichonen, zur Karolinger und Ottonenzeit ſollen hier durch einige wenige Problemkreiſe wenigſtens angedeutet werden. Der Art der Landnahme der Alemannen und der Siedlungsgeſchichte wird von Büttner ebenſo wie den rechts⸗ geſchichtlichen Fragen der Entwicklung und der Entſtehung der Sprachgrenze beſondere Aufmerkſamkeit geſchenkt. Das Wirken des elſäſſiſchen Herzogtums von Gundoin im ſiebten Jahrhundert bis zum letzten Herzog Liutfried-in der erſten Hälfte des achten zeigt die Gründung und Ausſtattung des Sornengaukloſters Münſtergranfelden und der elſäſſiſchen frü⸗ hen Abteien Münſter im Gregoriental Hohenburg, Ebers⸗ münſter, St. Stephan in Straßburg, Honau und Murbach. Anter den tatkräftigen Karolingern 8 das Elſaß, in dem das Herzogsgeſchlecht die Politik der Haus⸗ maier nachdrücklich unterſtützt, im achten Jahrhundert er⸗ neute Bedeutung als Ausgangsſtellung für die Wiedereinglie⸗ derung des faſt ſelbſtändig gewordenen alemanniſchen Gebietes in das fränkiſche Staatsgefüge. In den Ausein⸗ anderſetzungen der karolingiſchen Teilreiche während des neun⸗ ten Jahrhunderts iſt das zu dem Gebiet Lothars J. und II. gehörende Elſaß von Ludwig dem Deutſchen beſon⸗ ders begehrt, der viel Mühe auf den Erwerb des— pon dem nach Straßburg verbannten Dichter Ermoldus Nigellus bereits im Anfang des neunten Jahrhunderts als reich und reizvoll geſchilderten— Landes verwandte. Unter Heinrich J. wird das Elſaß endgültig mit dem oſtfränkiſchen Deutſchen Reiche vereinigt. Als Otto J. dann nach dem Erwerb Italiens beſonderen Wert auf die Alpen⸗ päſſe legen mußte und ſeinen Einfluß in der burgundiſchen Heimat ſeiner Gemahlin Adelheid ſtei erte, iſt für die Wert⸗ ſchätzung der Kaiſer der Umſtand beſchnnend, daß wichtige Straßen verbindungen den Rhein entlang—, und an den Vogeſen herlaufen. Das Elſaß wird durch die Politik der Ottonen auf das engſte mit den großen Vorgängen im Reiche verknüpft. Das Schickſal des Grafen Guntram des Reichen läßt dies klar erkennen. Immer wieder tritt im Laufe der frühmittelalterlichen Geſchichte des Elſaſſes die Ver bindung der beiden Rheinufer hervor. Das Seer idee und die ihm nachfolgenden Grafenfamilien erſtrecken ihren Einfluß bis auf das rechte Stromufer. Die Ortenauklöſter des achten Jahrhunderts ſind der Brückenkopf von Straßburg, eine Aus⸗ fallspforte fränkiſcher Einflußnahme, mit dem Ziel der Ein⸗ verleibung Schwabens in das fränkiſche Reich. Der Beſitz Guntrams vom Mauracher Berg im Breisgau bis nach Kolmar bildet im zehnten Jahrhundert eine betonte Quer⸗ verbindung über den Rhein. 8 Unter Auswertung der Ergebniſſe der verſchiedenen For⸗ ſchungszweige und unter Einbeziehung umfaſſender elgener neuer Forſchungsarbeit wurde von Büttner ein neues Bild der frühen Geſchichte des Elſaſſes gegeben, das als Grund⸗ lage dienen wird für die künftige Forſchung zur Geſchichte des Elſaſſes und darüber hinaus der früh⸗ und hochmittel⸗ alterlichen Geschichte des oberrheiniſchen alemanniſchen Rau⸗ mes Überhaupt, der als Ganzes geſehen werden muß und nur als ſinnvolles Ganzes verſtanden werden kann. linke Motor der Führungsmaſchine, —ꝛ— ů p j ̃—ͤ—ę—— „Sunderland“ Flugbook ab. Von Kriegsberichter Emil Weihmüller. DNB.(Pgi.) Mir iſt, als ob eine gewaltige Fauſt von unten gegen die Maſchine ſtieße, Selbſt Oberleutnant B., der dieſe Erſcheinung von Polen und vom Weſten her kennt, findet keine Erklärung.„Sehen Sie einmal nach, ob wir eine Bombe verloren haben“, ſagt er zum Bordwart.„Nein, Herr Oberleutnant, alles da“. Verdammt, alſo doch Flak. Und jetzt wieder dieſes Schütteln. Wum! Zum drittenmal. Dabei ſind doch nicht mal alle Maſchinen der Gruppe, ge⸗ ſchweige denn des Geſchwaders über die engliſche Küſte ge⸗ kommen. Kennen Sie das Gefühl, das einem beſchleicht, wenn man ſich gegen einen unſichtbaren Gegner wehren ſoll? Es hat nichts mit Angſt zu tun, beileibe nicht. Viel eher mit ohnmächtiger Wut, durchſetzt mit beſchämender Hilfloſigkeit. Dabei reicht die Qualität der engliſchen Flak bei weitem nicht an die der deutſchen heran. Eine volle Vier⸗ telſtunde begleitet uns dieſer Zauber, dann kommt Briſtol in Sicht, und die Knallerei von unten hört auf. Was nun folgen wird, können wir uns an ſämtlichen Fingern und Knöpfen abzählen. Aber offen geſtanden, die Jäger ſind uns lieber als die Flak. Das iſt wenigſtens ein Kampf Mann gegen Mann, und ſchließlich haben wir doch die braven Zer⸗ ſtörer in unſerer Nähe, die es ſchon verſtehen werden, uns den Weg zum Ziel einigermaßen zu ebnen. Uebrigens: Bri⸗ ſtol intereſſiert uns heute nicht. Wir wollen etwas nördlicher nach Filton, unſer Beſuch gilt den Motorenwerken, die ſich dort befinden. Briſtol iſt paſſiert, Filton in Sicht; der Abwurfbefehl muß jeden Augenblick kommen. Ringsum toben erbitterte Gefechte zwiſchen engliſchen Jägern und deutſchen Zerſtö⸗ rern, unſere Bordſchützen ſpielen eifrig mit, eine leere Ge⸗ ſchoßtrommel fliegt hinter der anderen her. Vorn in der Kanzel aber drehen die Bombenſchützen in aller Seelenruhe an den Knöpfen ihrer Apparaturen, ein Schacht nach dem anderen klappt auf, eine Bombe nach der anderen hakt ſich los, verſchwindet 60 oder teilweiſe in langgeſtreckten Fa⸗ brikdächern. Und dork wo ſie einſchlagen, dort gähnt nach einem halben Atemzug ein Loch, ſo groß, daß unſere Ma⸗ ſchine, ohne irgendwo anzuecken, bequem untergebracht werden könnte. Es iſt nicht ein Loch, das ich ſehe, es ſind Löcher, viele viele Löcher aus ihnen ſchlagen Flammen ins Freie, Rauchwolken in allen Schattierungen Eine Maſchine nach der anderen dreht ab. Der Verband hat ſich wieder zum Rückflug formiert. Ich werfe noch einen Blick nach unten und ſehe eben die erſte Maſchine der dritten Gruppe unſer Werk bollenden. Eines ſteht feſt: Hier iſt ſaubere Arbeit geleistet worden, was jetzt noch ſteht iſt herzlich wenig. Meine Augen wandern wieder nach vorn. Aber was ich jetzt ſehe, läßt mir das Blut in den Adern erſtarren. Die Führungsmaſchine der 6. Staffel mit Hauptmann B. an Bord löſt ſich aus dem Verband, verliert an Höhe und zwei engliſche Jäger ſind über ihr. Oberleutnant M. und Ober⸗ leutnant K. derlaſſen mit ihren Maſchinen ihren Platz in der Gruppe, um ihrem Staffelkapitän zu Hilfe zu kommen. Aber es hat keinen Zweck mehr, denn nun brennt auch der und Hauptmann B. ibt ſeinen Kameraden, die ihm helfen wollen, durch eine inkskurve von 90 Grad zu verſtehen, daß er nun wohl oder übel auf engliſchem Boden notlanden muß Oberleutnant M gelingt es ſich wieder dem Verband anzuſchließen, die Tommies laſſen aber nun von ihrem wunden Opfer ab und ſtürzen ſich wie aasgierige Geier auf die Maſchine von Oberleutnant K. Wir ſehen ſie noch zum Tiefflug überge⸗ hen, dann entſchwindet ſie unſeren Blicken. Eine Maſchine haben wir verloren, das ſteht feſt. Aber wir trauern nicht, denn ihre Beſatzung lebt, und unſer Erfolg war rieſengroß. Und doch beunruhiat uns irgendetwas. Es ift die bange Frage nach dem Schickſal der„Dora“ Wird ſie das zweite Opfer ſein? Nein, es iſt bei dem einen geblieben. Die „Dora“! iſt faſt unbemerkt hinter uns hergeſchlichen und als letzte Maſchine gelandet, ſo unauffällig, ſo ſauber und glatt, als ob ſie eben vom Werkflug zurückgekommen ſei. In ra⸗ ſender Fahrt hinüber zum Liegeplatz Unterwegs überholen wir den Sanitätskraftwagen der Gruppe. Sein Anblick ver⸗ ſetzt mich in Unruhe. Scheint alſo doch nicht alles friedlich verlaufen zu ſein. Zwei Verletzte bringt die„Dora“ zurück. Oberleutnant K. hat einen Steckſchuß in der linken Schul⸗ ter, ſein Bordſchütze humpelt mit zwei Schüſſen im rechten Fuß und einem Splitter im rechten Auge aus der Wanne. Den Funker hat ſein Photoapparat, der vollkommen 95 trümmert iſt, vor einem Bauchſchuß bewahrt. Der Flug⸗ zeugführer, Oberfeldwebel St., iſt unverletzt, und ich laſſe mir von ihm die Fortſetzung des Dramas, das ich zu einem Teil mitbeobachten konnte, erzählen: „Als wir uns überzeugt hatten, daß wir unſerem Staf⸗ felkapitän doch nicht mehr helfen konnten, wollten wir uns wieder dem Verband anſchließen. Aber ehe wir dazukamen, hatten uns die beiden Jäger am Kragen. Der eine von links, der andere von rechts. Ein Hagel von MG⸗Geſchoſſen über⸗ ſchüttete die Maſchine Dabei wurden Oberleutnant K. und der Bordſchütze verletzt Als ich ſah daß ich doch nicht mehr an den Verband herankommen würde. ging ich bis in Bo⸗ bennähe herunter. In raſendem Tempo fegte unſere Ma⸗ ſchine, oft nur zwei drei Meter über dem Boden, zwiſchen Bäumen und Häuſern hindurch über Höfe und Dörfer hin⸗ weg nach Südoſten Die beiden Spitfire immer hinter uns her Es war, als ob zwei Windhunde eine Katze jagten. So kamen wir bis an die engliſche Südküſte Mit einem Satz kamen wir über Häuſer und Telegraphenmaſten, und als wir zum Hafen kamen, ging ich ſofort wieder zum Tief⸗ flug über, der zugleich, eigentlich unbeabſichtigt, zum Tief⸗ angriff gegen ein viermotoriges Sunderland⸗Flugboot wurde Drei von dieſen Rieſendingern lagen im Hafen Eins davon setzte im Augenblick unſeres Erſcheinens zum Start an. Deutlich ſahen wir die weiße Schaumſpur im Waſſer, und als das Boot ſich von der Fläche abhob und in gleicher Höhe vor uns ſchwebte, griff Oberleutnant K. trotz ſeiner ſchweren Verwundung, die ihm jede Bewegung zur Hölle machen mußte zum MG und feuerte kaltblütig Trommel auf Trommel nach dem Rieſen. Da ging aber auch kein Schuß daneben. Sekunden nach dem Start ſackte das Flug⸗ zeug wie ein Stein auf die Waſſerfläche zurück. Die Jäger hinter uns begannen nun wieder wütend zu ballern. Sie zerſchoſſen uns die Ft⸗Anlage und andere Geräte. Nach 10 Kilometern aber mußten ſie umkehren. Den Heimathafen haben wir auch ohne viel Gerät gefunden, und wenn mans genau nimmt, hätte das Aberteuer noch ſchlimmer ausgehen können.“ s i Neue Träger des Nitterlreuzes Ehrung tapferer Soldaten. 5 i DNB. Berlin, 27, September. Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht hat auf Vorſchlag des Oberbefehlshabers des Heeres, Generalfeld⸗ marſchall von Brauchitſch, das Ritterkreuz des Eiſernen Kreu⸗ zes an folgende Offiziere und Unteroffiziere verliehen: Ober. leutnant Beck Broichſitter, Ehef einer Panzerjäger⸗ Kompanie, Oberfeldwebel Pongratz, Zugführer in einem Infanterie⸗Regiment, Oberfeldwebel Hindelang, Zugfüh'⸗ rer in einer Panzerjäger⸗Kompanie eines Infanterie⸗Regi; ments, Feldwebel Jürgens, Zugführer in einem Infante⸗ rie⸗Regiment, Unteroffizier Hein, Zugführer in einem In⸗ fanterie⸗Regiment. Oberleutnant Beck⸗Brolchſitter hat unter heldenhaf⸗ tem perſönlichem Einſatz mit ſeiner Panzerjägerkompanie in den Kämpfen in Belgien bei Etalle, nach dem Mgasübergang bei Sedan vor Chemery und vor Stonne insgeſamt ſechs Panzerſpähwagen und 83 feindliche Panzer ⸗ kampfwagen, darunter drei ſchwere 32⸗Tonnen⸗Panzer: kampfwagen, vernichtet Der von ihm bei Etalle. übernom⸗ mene Panzerſchutz des Regiments wurde ſo umſichtig und überlegen durchgeführt, daß während der Bereitſtellung und im Verlauf des Angriffes auf Villers von feindlichen auf⸗ klärenden Panzerſpähwagen 6 und von angreifenden leichten Panzerkampfwagen weitere 6, zuſammen alſo 12 Panzer⸗ fahrzeuge, vernichtet wurden. Auch bei Chemery hatte Oberleutnant Beck⸗Broichſitter den Panzerſchutz des angreifen⸗ den Regiments zu übernehmen und erhielt hierbei den Befehl, die Brücke 500 Meter ſüdlich Chermery gemeinſam mit einem Panzerſpähwagenzug zu gewinnen und offen zu halten. Da die Panzerjäger den Anſchluß an die vorauseilenden Panzer⸗ ſpähwagen verloren hatten, wurden ſie, völlig allein fahrend. plötzlich aus ſüdoſtwärtiger Richtung von einer feindlichen Schwadron und aus füdweſtlicher Richtung von feind⸗ lichen Panzerwagen angegriffen. Geiſtesgegenwärtig und außerbrdentlich geſchickt ſetzte Oberleutnant Beck-⸗Broſchſitter ſeine Geſchütze igelförmig gegen die Panzer und ſeine beiden I. MG. gegen die Schwadron ein, hielt ſeine Stellung ohne jeden infanteriſtiſchen Schutz drei Stunden lang. wies die Kavallerie⸗Schwadron ab und ſchoß 31 Panzerwagen ab. Auch bei Stonne gelang, es ihm, mit unerhörtem Schneid in bedenklichſter Lage ohne Infanterie den Durchbruch feindlicher Panzer zu vereiteln und 33 ſchwere Panzerkampf⸗ wagen zu vernichten. Er trug entſcheidend dazu bei, die Durchbruchsſtelle der Gruppe von Kleiſt bei Sedan zu halten und zu erweitern. Oberfeldwebel Pongratz zeichnete ſich bereits im Polen⸗ feldzug durch perſönliche Tapferkelt und erfolg⸗ reiche Führung ſeines Zuges aus. Schon vor Warſchau war er in die ſtarken Stellungen eines Forts eingebrochen. Nach dem Uebergang über den Albert⸗Kanal griff er mit ſeinem Zuge einen ſtark beſetzten überhöhten Waldrand an und rollte ihn vollſtändig auf, wodurch das Bataillon den einzigen Brückenkopf im ganzen Angriffsſtreifen feſt in die Hand bekam. Nach dem Uebergang über die Schelde übernahm er kurz entſchloſſen die Führung auch noch eines zweiten Zuges, deſſen Leutnant und älteſter Unteroffizier gefallen war und rollte eine ſtark befeſtigte feindliche Feldſtellung auf Am 25/26. Maj litt das Bataillon unter ſtarkem feindlichem Artil⸗ lerie-, Granatwerfer⸗ und MG.⸗Feuer Dem Oberfeldwebel Pongratz gelang es, ſeinen Zug unter großen Anſtrengungen in ſtundenlangem Vorarbeiten ſo dicht an die feindliche Slel⸗ lung heranzuführen, daß er ſie an der Spftze feines Zuges ſtülr⸗ men und beſetzen konnte und den weichenden Feind auch noch in ſeiner zweiten Stellung zu ftberraſchen vermochte, wobei Hunderte von Gefangenen gemacht wurden., Oberfeldwebel e ee war durch ſeine Schießlei⸗ 45 ſtungen an der Pak im ganzen meekorps bekannt un als Lehrer beſ Offtzierskehrgängen Verwendung. In Frank; reich trug er verſchledentlich im Kampf gegen Panzer zur Ent⸗ ſcheidung der Gefechte bei. Als die Panzerjäger⸗Kompanie auf der Höhe von Connage von franzöſiſchen Panzern ange⸗ griffen wurde, wurden vor allem durch den Zug Hindelang 44 franzöſſſche Panzer abgeſchoſſen und der Vor⸗ ſtoß in die rechte Flanke der Divfſton verhindert. Auch bei Stonne brachte Hindelang ſeine drel Geſchütze in raſender Fahrt in dem unter Feuer liegenden Dorf in Stellung und hielt ſich gegen den Angriff ſchwerer 32⸗Tonnen⸗Panzer, wobel 10 leichte und 3 ſchwere Panzerkampfwagen ab⸗ geſchoſſen wurden. Auch bei der Abwehr der Gegenangriffe franzöſiſcher Panzer auf die Höhe 338 hatte der 3 Hinde⸗ lang entſcheidenden Anteil. Oberfeldwebel Hindelang war dem Unteroffizierkorps an Lebensführung und Tapferkeit im Frlie⸗ den und im Kriege ſtets ein Vorbild, Feldwebel Fürgens ſetzte ſich nach dem Uebergang über die Schelde an die Spitze einer unter empfindlichſten Verluſten nach ſchwexer Verwundung des Kompanjechefs führerlos ge⸗ wordenen Kompanie. Er 5 dle feindliche Flan⸗ kierung aus und erzwang, mit der Waffe in der Hand ſei⸗ nen Leuten vorauseilend, den Durchbruch zu einer Zeit, da ein ſchwerer Rückſchlag drohte. Feldwebel Jürgens iſt ſeiner Truppe ſtets ein Belſpiel an Tapferkeit geweſen. Unterofftzler Hein zeichnete ſich durch ſeine hervor⸗ ragende Tapferkeltim Häuſerkampf beim Angriff auf St. Evre beſonders aus Mit war ſo allein! Roman von Fr. Lehne. fand 80 17 So ſchwer es Helga wurde, gerade dieſe Beſchäftigung anzunehmen, ſo durfte ſie dennoch nicht ablehnen und ſich vor der Möglichkeit fürchten, frühere Bekannte zu ſehen, die in dem großen Modehaus kauften, das ſie ſoeben in Aushilfsſtellung als Probierdame verpflichtet hatte. Endlich doch ein Anfang! Ihre ganze Erſcheinung hatte den anſpruchsvollen An⸗ forderungen des Chefs entſprochen, ſo entſprochen, daß er darüber hinwegſah, daß ſie in dieſem Beruf noch nicht tätig geweſen war. So etwas hatte ſich ihm noch nicht angeboten. Er war ehrlich begeiſtert von dieſer vornehmen blonden Erſcheinung, die in jedem Zoll die wirkliche Dame verriet. Es war nichts Geziertes an ihr und gar keine künſtliche Aufmachung. Dieſes köſtliche, goldſchimmernde Blondhaar war ein Geſchenk der Natur, ebenſo dieſe blütenzarte Ge⸗ ſichtsfarbe, das Rot des Mundes und das Saphirblau der Augen, die unter dunklen ſchmalen Brauen lagen und von langen Wimpern beſchattet wurden. Und vor allem und für ihn am wichtigſten: dieſe tadelloſe, ſchlanke, hochgewachſene und ſehr ſtolz getragene Geſtalt mit dem natürlichen, an⸗ mutigen Gang. 5 Es war das, was er brauchte. Und enttäuſchte ſie in ihrer Unerfahrenheit nicht gar zu ſehr, ſo konnte dieſe Aus⸗ hilfsſtellung ſehr wohl zu einer Dauerſtellung werden. Er deutete es ihr an. Er ſah und merkte ſofort, daß Helga aus den Kreiſen ſtammte, die ihm ſeine Kleider und Mäntel ab⸗ kauften, aber nicht der kaufenden Kundſchaft vorführten. Helgas Dienſt war nicht leicht; es koſtete große Mühe, ſich hineinzufinden— und doppelt, da ſie nicht auf den glei⸗ chen Ton wie ihre Kolleginnen geſtimmt war. Sie bemühte ſich, allen Anforderungen gerecht zu werden und ihre Pflich⸗ Axt und Handgranaten Seite ſteht. bürgen war zweimal mit einer deutſchen Familie an Bord ſprengte er die Türen auf und entwaffnete die Beſatzungen der Häuſer. 132 ſich bis zum letzten Augenblick wehrende Fran⸗ zoſen. Nach der Einnahme des Ortes erhielt das Bataillon ſchweres Flankenfeuer von 3-1 MG aus bisher völlig ver⸗ borgengebliebenen und niet erkennbaren Feuerſtellungen. Weder das Feuer der ſchwecen Granatwerfer brachte Erleich⸗ terung, noch gelang es einzelnen Angehörigen des Bataillons, ſich in dem ausgezeichnet liegenden Feindfeuer vorzuarbeften Unteroffizier Hein gelang es, unter ausgezeichneter Ausnutzung aller verfügbaren Deckungen ſo weit nach Süden vorzudringen, daß er in die Flanke der feindlichen MG. ⸗Stel⸗ lungen kam und von der Dachſtube eines Hauſes aus einen klaren Einblick in dieſe Stellungen hatte, Er nahm ſie mit ſeiner Maſchinenpiſtole und, als deren Munition verſchoſſen war, mit ſeinem Gewehr unter Feuer mit dem Erfolg, daß diejenigen Franzoſen, die von ihm nicht getroffen worden waren, fluchtartig die Stellungen verlleßen und dem Bataillon die Möglichkeit zur Fortſetzung des Angriffes geboten wurde. Darüber hinaus holte er ſich bom Bataillon ein l. MG. nach vorne und eröffnete aus kürzer Entfernung auf eine feindliche Feldſtellung das Feuer mit dem Ergebnis, daß ein Teil der völlig überraſchten Franzoſen fiel, ein Teil floh und der Reſt ſich ergab. 8 Deutſche Zauberei in Galatz Das neue Europa muß frei von Konfliktsſtoffen ſein.— Beim Beſſarabien⸗Umſiedlungskommando. Von Kriegsberichter Robert Krötz. 5 24 Stunden vor Einmarſch des Umſiedlungskom⸗ mandos in Beſſarabien wurden dleſe Zeilen geſchrieben. Sie wollen einige Beobachtungen feſthalten, die ſich in Galatz machen laſſen. Hier entſteht dieſer Tage das größte Durch⸗ gangslager, wächſt unter den Händen eines kleinen Arbeits⸗ heeres eine Stadt aus der Erde, die nacheinander 40000 Men⸗ ſchen beherbergen ſoll. Daß ſolche Vorgänge ihre pfychologi⸗ ſchen und politiſchen Ausſtrahlungen haben, iſt felbſtver⸗ ſtändlich. Die Bauern mit ihren hohen Lammfellmützen, die vom Lande her ihre Waren nach Galatz fahren, grüßen uns Deutſche Der Sternenhimmel im Oktober Neuerliche Begegnung von Jupiter und Saturn— Neu- mond zu Monatsanfang Das Planetenpaar Jupiter und Saturn rückt nun im⸗ mer mehr an den Abendhimmel; beide Sterne gehen Ende des Monats bereits kurz nach Sonnenuntergang auf. Am 11. Oktober begegnen ſie einander zum zweiten Mal,. zudem erreichen ſie Anfang November ihre größte Helligkeit. Ganz in ihrer Nähe ſteht Uranus der freilich ſelbſt ſetzt zur Zeit ſeiner Oppoſition, kaum fürs bloße Auge ſichtbar wird. Die übrigen Planeten ſind nach wie vor nicht am Abend⸗ himmel zu ſehen. Merkur kommt zwar Mitte des Mongts in größte Elongation von der Sonne ſteht aver viel ſüd⸗ licher als dieſe und iſt daher nicht zu beobachten. Auch Mars wird in der hellen Dämmerung ſchwer zu finden ſein, denn er geht nur ein bis zwei Stunden vor der Sonne auf. Dagegen erſcheint Venus zwiſchen zwei und drei Uhr M3 (alſo nicht Sommerzeit) über dem Horizont und leuchtet etwa vier Stunden als Morgenſtern. Der Fixſternhimmel iſt im Herbſt nicht ſo ein⸗ drucksvoll wie in anderen Jahreszeiten; im Weſten ſtehen die Sommerſternbilder Leier, Schwan und Adler ſchon ſehr er Walfiſch. Im Oſtan Stier und in ſpäteren Stunden gehen auch die Zwillinge auf, über ihnen in mittlerer Höhe ſind Perſeus und Fuhrmann zu ſehen. Der Himmelswagen beherrſcht das Nordfeld des Himmels, etwas höher jſt der Kleine Bär. Der Oktober 1940 iſt auch in aſtronomiſchem Sinn ein „richtiger“ Monat denn er beginnt mit Neumond, der am 1. Oktober ſtattfindet. Da fedoch die Dauer des Mondumlaufes nicht genau einen Monat, ſondern nur 29% mit erhobener Hand und rufen:„Sanatate.“ Dieſe Heil. wünſche ſind den jüdiſchen Kaufleuten an der Geſchäftsſtraße keine Melodie in den Ohren. Die rumäniſche Stadtbevölke⸗ ö rung aber zeigt ihre Sympathien. Ich möchte hier von einer jungen Lehrerin erzählen, die an der Handelsſchule„Königin Marig“ Deutſch und Engliſch unterrichtet und zugleich als Hilfskraft dem deutſchen Lektor in ſeinen Sprachkuürſen zur Tage beträgt tritt dieſes Ereignis ſehr ſelten ein. Wenn wirklich einmal ein Neumond auf den erſten Tag eines Monats fällt dann wird demnach der nächſte teumond ſchon ein bis zwei Tage vor dem nächſten Monatserſten ein⸗ treten und der übernächſte zwei bis drei Tage uſw. und es wird lange Zeit dauern, bis wieder einmal Neumond auf Dieſe ſympathiſche Nationalrumänin aus Sieben⸗ und hat in langen Stunden mit ihren ſchmalen, nervöſen Hän⸗ den das Umſiedlungsproblem, ſo wie es ſich außerhalb der deutſchen Anſchauung ſtellt, hin⸗ und hergewendet. Sie hat ihrer eigenen Kritik die Meinung anderer Rumänen aſſimiliert und neben vielen zuſtimmenden auch zweifelnde und ableh⸗ nende Argumente gefunden. Den deutſchen Standpunkt, ſo wie ex in einzelnen Fällen verwirklicht worden iſt und wird, teilt ſie vollkommen. Aber ſie beſtreitet eine Anwendbarkeit auf andersvölkiſche Verhältniſſe. Hier hat ſich nun die Dis⸗ kuſſion entzündet. Wir vertreten, ohne in fremde Angelegenheiten zu ſteigen, den tragenden Ordnungsgedanken. Wir weiſen die lümſted⸗ lungsgegnerſchaft auf Grund zurückgeſtellten nationalen Ehr⸗ 8 zurück mit der Begründung, daß eben das neue Europa frei von möglichen Konfliktsſtoffen ſein müſſe. Wenn auch jeder einzelne Fall ſeine beſondere Löſung erfordere, ſo habe. dieſe grundſätzlich ſich in die übergeordnete europäiſche Löſung einzupaſſen. Dieſen Grundſatz durchzuſetzen wird eine Sache des Friedens jein, der am Ende des engliſchen Krieges für alle europäiſchen Nationen geſchloſſen werden wird. i An einem der letzten Tage hat Fräulein Profeſſor Livia S. nun— der Diskufſtion ein wenig müde— uns eine ihrer Klaſſen zuſammengerufen und uns Trachtentänze und Volks⸗ lieder geboten, die vielleicht mehr Rumäniſches Feten als der Raſſentiegel Galatz im ganzen. In den Feſtkleidern der Land⸗ ſchaften tanzten uns die Mädchen Beiſpiele bäuerlicher Lebens⸗ art, deren Anklänge an bulgariſche und jugoſlawiſche Kultur⸗ elemente Hinweiſe gaben auf die enge Nachbarlichkeit innerhalb der ſüdöſtlichen Völkerfamilie. 8 ö Hinter den Geſprächen, die in dieſen acht Tagen allenthal⸗ ben in Fluß gekommen ſind, ſtehen einzelne Tatſachen. 5 hoher rumäniſcher Offizier ſagte mir beiſpielweiſe, das deutſche Lager draußen auf dem Militärflugplatz ſei die reinſte Zau⸗ berei. Sich in dieſer Eile und mit ſolcher Präziſion auf eine Flut von 40.000 Menſchen vorzubereiten, ſei eine der deutſchen Leiſtungen, die beſſere Propaganda machten als die inzwiſchen erſchöpften Kulturfonds der Franzoſen und Engländer. Ueberhaupt iſt von den geweſenen Freunden Rumäniens kaum noch die Rede. Man ſieht ein— auch in Galatz—, daß kleine Länder verläßliche, ſtarke und im realpolitiſchen Sinne zuſtändige Beiſtände brauchen zur friedlichen Entwicklung der eigenen Kräfte und zur Formung des Volkes und ſeiner poli⸗ tiſchen Ordnung. Gerade dieſe Tage mitten in der rumäni⸗ ſchen Verwandlung ſind voller Nachdenklichkeit. Und Deutſch⸗ land iſt in aller Munde. Nicht zuletzt— in Galatz— wegen der Beſſarabienumſiedlung, die ſehr anſchaulich dartut, wie ernſt wir es mit der Neuordnung meinen. 1 ten zu erfüllen: ſie war gegen ihre Kolleginnen höflie und Helaltis, 5 1 5 aber ſonſt in Schweigſamkeit bee zurück, was man ihr mit Unrecht als Hochmut auslegte und mit allerlei Nadelſtichen vergalt. Befriedigung fand ſie aber nicht in ihrer Tätigkeit, ob⸗ wohl es ihr Chef und die Direktrice nicht an Anerkennung fehlen ließen, um ſie aufzumuntern; denn ſie war vom kaufmänniſchen Standpunkt eine ſehr ſchätzenswerte, ja un⸗ bezahlbare Kraft. Durch ihre bezwingende Anmut und Vor⸗ nehmheit, mit der ſie die Kleider trug, wirkten dieſe ganz anders,„unwiderſtehlich“, ſo daß auch ſehr wähleriſche und anſpruchsvolle Käuferinnen raſcher als gewöhnlich zugriffen. Und dann geſchah eines Tages, was Helga beinahe jede Stunde gefürchtet— ein Zuſammentreffen mit den frühe⸗ ren Freunden, mit der Ba Frieſen und ihren Töch⸗ aronin tern, in deren Begleitung ſich Graf Helldorf befand. Bei Helgas unvermutetem Anblick wollte die tempera⸗ mentvolle Gloria die Freudin überraſcht anſprechen; ſie hatte auf der Zunge, zu ſagen:„Siehſt du, mein Rat! Wie gut er war—,“ doch ein ſtrenger Blick der Mutter ſowie ein leiſe mahnendes Wort hieß die Töchter ſchweigen. Helga hatte es wohl bemerkt; ſie wurde blaß und biß ſich auf die Lippen. Oh, dieſe Demütigung, von den beſten Freunden verleugnet zu werden! 5 Aber— war wirklich ſie die Gedemütigte, die Kleinere? Um ihren Mund zuckte es verächtlich; ihre Geſtalt ſtraffte ſich, und ſie hatte ſich ganz wieder in der Gewalt. An ihrer Haltung war nichts auszuſetzen; ſie war ganz fremd und unperſönlich. Kein Verſuch, durch verſtohlene Blicke irgendeine Anknüpfung wiederherzuſtellen! Man ſtand ſich gegenüber, als habe man ſich nie gekannt. Die Damen wollten ſich ein Abendkleid anſehen, ein paar Nachmittagskleidchen und die neuen Frühjahrsmodelle. Helga zeigte ein Abendkleid aus ſchwarzer ſchmiegſamer Seide, das alle Linien ihrer wundervoll gewachſenen Ge⸗ ſtalt verriet, den ſchönen Nacken und Rücken, die herrlich e 8 i d e 5 Hanz groß in Bewunderung wurden die Augen Gra Hellfelds— gegen dieſe fabelhafte Erſcheinung kamen die ſheroiſch im beſten Sinne des Wortes ſein. Wir beit ihre noch unverſorgten Kinder neuen Verpflichtungen auferlegt; denn Helga Monatsanfang fällt. Der Neumond am 1. Oktober 1940 bringt aber noch eine zweite Beſonderheit nämlich eine to⸗ tale Sonnenfinſternis die freilich in Europa nicht zu beobachten iſt. Auf dieſen Neumond am J. Oktober folgt am 8. das erſte Viertel, am 16 Oktober Vollmond; am Tag danach bietet ſich ein ſchöner Anblick am Himmel, wenn der faſt noch volle Mond ganz nahe bei Jupiter und Saturn ſteht, die ſa beide hell genug ſind um ſich gegen ihn durchzuſetzen. Am 24. Ok⸗ tober ereignet ſich am Morgen himmel das Schauſpiel eines Zuſammentreffens von Mond und Venus. Mitte und Ende des Monats wird unter Umſtänden die Ausſchau nach Sternſchnuppen lohnen; um dieſe 1 iſt der Geminidenſchwarm zu erwarten, deſſen Ausſtrah⸗ ungspunkt abends am nordöſtlichen Horizont liegt. Wochenſpruch der NS D Ap a Her dismus iſt nicht nur auf dem Schlachtfeld notwendig, ſöndern auch auf dem Boden der Heimat!“ Adolf Hitler. NSG. Der Begriff Heroismus umreißt nicht nur die Haltung beim Kampf mit der Waffe in der Hand. Auch die Art, wie jemand den ſchwierigen Wechſelfällen des Lebens ent⸗ gegentritt und die Auseinanderſetzung mit ihnen meiſtert, kann 0 denken da an die Arbeiterfrau, deren Mann in jungen Jahren ſtarb, und die trotzdem unverzagt drangeht, mit ihrer Hände Ar⸗ f urchzubringen und ſie zu tüchtigen und ordentlichen Menſchen zu erziehen. n Kriegszeiten gilt es, auch auf dem Boden der Heimat Außer ordentliches zu leiſten. Die Geſchichte kennt Beiſpiele, daß die Front ſich bewährte, die Heimat jedoch, verſagte. Sie berichtet aber auch von den Völkern, die bis zum letzten Mann dürchhielten, ganz gleich, ob ſie die Waffe trugen oder nicht, ee die ſich dadurch uſturms der Feinde er⸗ wehrten. Im großdeutſchen Vaterlande bilden heute Front und Heimat eine Einheit. Den Waffentaten des Heeves ſteht die Entſchloſſenheit der Heimat zur Seite, mit dem Führer durch dick und dünn zu gehen bis zum entſcheidenden Siege. U. die wir in dieſen Reihen ſtehen, mag das felbftve tant erſcheinen. 5 Spiegel der ſpäteren Geſchichtsſchreihung aber werden dieſe Zeiten einmal als das erſcheinen, was ſie von hoher Warte aus geſehen ſind: als Zeugen des äußerſten Einſatzes eines heroiſchen Volles!. n Er hatte es ja reichlich rückſtchtslos und unfreundſchaft⸗ lich gefunden, die Freundin ſo einfach fallen zu laſſen, wie er wohl beobachtet; dennoch hatte er ſich gehütet, ſein Ur⸗ teil laut werden zu laſſen. Eine ſchöne Möglichkeit gaukelte vor ihm auf. Auch die Baronin war überraſcht durch Helgas königliche Er chei⸗ nung in dieſem großen Abendkleid; mit kritiſchem Blick überprüfte ſie jede Einzelheit des Kleides, nach Mängeln ſuchend. Gewiß, es war ſehr ſchön, aber 1 nicht das, was man wünſchte. Man würde nochmal darau zurückkommen; für heute wolle man nicht weiter bemühen, da die Zeit knapp ſei. f . gebens bemühte ſich die Direktrice in ihrer gewand⸗ ten Weiſe, die Damen zu halten; es gelang ihr nicht. Die Baronin ſtrebte, ſo ſchnell wie möglich das Geſchäft zu verlaſſen. War es ein Gefühl der Scham oder des Aergers über ſich 5 ihres Verhaltens Helga gegenüber? Graf Hellfeld hatte ſie einmal mit einem ſo eigenen Blick geſtreift—. Vielleicht wäre es klüger geweſen, Helga kurz und freundlich zu begrüßen. Das hätte gewiß keine und zurückhaltend und hätte ſicherlich nicht 2 75 frühere ätte ſicher nicht auf die frü Freundſchaft gepocht. e 1 Der Fehler war aber nun mehr u ändern. Sie war aber eine Frau, die noch nach alten orurteilen ging und den veränderten Zeitverhält⸗ niſſen durchaus nicht Rechnung tragen konnte oder wollte, die ein Herabſteigen und eine 5 darin ſah, wenn Menſchen aus ihren Kreiſen ſich ihr Brot verdienten, indem ſie irgendeine e eme „Du, Mama, das mar aber eine Ueberraſchung,“ rief Gloria, kaum daß man das 1 verlaſſen,„warum haſt du Helga nicht angeſprochen? Es wäre nichts dabei gewe⸗ ſen; ich ſchäme mich wir lich. Sie kann doch nichts dafür, ß ſie arm geworden iſt.“ 5 f ö a Fortſetzung folgt. einmal gemacht und nicht 5 7 e