N N der N wieſe. Nr. 235 Reckar⸗ Bote(2. Blatt) Samstag, 5. Oktober 1940 Aus unſerer Volksgeſchichte Wahrhafte Meiſter und Künſtler des Handwerks.— Funde ſprechen von der Kulturhöhe unſerer Ahnen. IV. NS.„Schon die alten Griechen und Römer“, ſo hieß es früher, wenn von der Geſchichte irgendeines Handwerks die Rede war. Die Tatſache, daß auch unſere germaniſchen Vorfahren ein entwickeltes Handwherk beſaßen, ja, daß faſt alle unſere Handwerkszweige viel mehr auf germaniſcher als auf griechiſcher oder römiſcher Grundlage beruhen, iſt leider heute noch viel zu wenig bekannt. Denn früher galten allein die aus dem Süden bekannten ſchriftlichen Berichte. Heute laſ⸗ ſen wir die Funde aus heimiſchem Boden ſprechen. Gewiß ſind viele ſchöne Gegenſtände aus alten Gräbern, Siedlungen oder Horten nicht von einem Handwerksmeiſter, ſondern von irgendeinem Bauern gearbeitet worden, der, wie heute noch in rein bäuerlichen Gegenden, die verſchiedenſten Handwerke beherrſchte. Wenn wir aber Funde machen, die in ihrer Ar⸗ beit ſo vollkommen ſind, daß man ſie als Meiſterleiſtun⸗ gen bezeichnen muß, dann ſetzt dies eine, wenn auch noch nicht ſo ſehr wie heute differenzierte Arbeitsteilung in verſchiedene Handwerke voraus, von denen wir folgende nachweiſen können. 1. Steinhauer und Beinſchnitzer des Eiszeit⸗ alters und der Nacheiszeit.(Alt⸗ und Mittelſteinzeit 500 000 bis 12 000; 12 000 bis 3000 v. d. Ztr.). In dieſer früheſten⸗ Zei menſchlicher Entwicklung bildet die Jagd den Haupt⸗ lebenserwerb, dazu kommt ſpäter der Fiſchfang. Für dieſen Zweck werden auch die meiſten Geräte gefertigt. Den Werk⸗ ſtoff dafür geben die Jagdtiere ſelbſt ab, deren Knochen und Gehörn für die Herſtellung von Angeln, Harpunen, Speeren uſw. benutzt wurden, ebenſo aber für Meſſer zum Ausweiden der Tiere, für Schaber zum Gerben der Felle und für Nadeln und Pfriemen zum Herſtellen der Fellklei⸗ dung. Die Werkzeuge zur Herſtellung dieſer Beingeräte muß⸗ ten aber ebenſo wie die Waffen ⸗aus härterem Stoff gebildet werden, und dieſer war der Feuerſtein, der Vorläufer des Metalls. Anfangs wurden große Univerſalgeräte zum Schneiden, Hauen, Bohren und Stechen, ſogenannte Fauſt⸗ keile und Handſpitzen, aus den Feuerſteinknollen herausgeſchla⸗ gen. Später verſtand man, die Knollen in ſchmale Klingen aufzuſpalten, die dann als Meſſer, Schaber oder weiter ver⸗ arbeitet als Stiche! und Bohrer gebraucht wurden. Neben der Feuerſteinſchlagkunſt konnte der altſteinzeitliche Menſch auch ſchon aus anderen Geſteinen bildhaueriſche Arbeiten ausführen. Jagdtiere und manchmal auch menſchliche Geſtal⸗ ten werden in Stein ausgehauen, in Knochen oder Elfenbein geſchnitzt oder in Ton modelliert. Schließlich finden wir an Höhlenwänden Ritzzeichnungen oder prächtige bunte Malereien von Jagdtieren. Dieſe ſind ſo vollendet, daß man annehmen muß, nur einzelne beſondere Künſtler hätten ſie herzuſtellen vermocht. 2. Töpfer, Bauleute, Holzſchnitzer und We⸗ ber der nordiſch⸗indogermaniſchen Urzeit(Jungſteinzeit 3000 bis 1800 b. d. Ztr.). Die nordiſche Urzeit, in der wir zum erſten Male die nordiſche Naſſe vom nordiſchen Kerngebiet rings um die weſtliche Oſtſee über Deutſchland und Europa ausſtrahlen ſehen, gibt mit ihrer bäuerlichen Seßhaftigkeit und geſellſchaftlichen Organiſation im Gegenſatz zum ſchwei⸗ fenden Jägertum der Altſteinzeit die Grundlagen für ein ausgeprägtes Handwerk. In dieſer Zeit finden wir ſo voll⸗ endete Feuerſtein⸗ und beſonders Töpferarbeiten, daß wir annehmen müſſen, ihre Herſteller hätten dieſe Kunſt nicht als Hauswerk, ſondern berufsmäßig betrieben. Gegen Ende der Mittelſteinzeit erfunden, hat ſich die Töpferei ſchon zur Jungſteinzeit im Norden zu künſtleriſcher Vollkommenheit entwickelt, die durch die Einführung der Töpferſcheibe in den erſten Jahrhunderten unſerer Zeitrechnung mehr beeinträchtigt als gefördert wurde. Die großartigſten Zeugniſſe der jung⸗ ſteinzeitlichen Nordleute ſind die bekannten Großſteingrä⸗ ber, zu deren Erſtellung die organiſierte Zuſammenarbeit einer großen Menſchenmenge und die Verwendung der ſchie⸗ fen Ebene, der Rolle und des Hebels notwendig war. Zuſam⸗ men mit den Steinfundamenten von Wohnbauten erkennen wir hier die Anfänge der Steinarchitektur. Eine wich⸗ lige Errungenſchaft der Jungſteinzeit iſt die Kunſt, den Stein zu ſchleifen und mittels ſinnvoller Apparate zu Fesegen und zu bohren. Dieſe erſten Maſchinen, unter denen der Drillbohrer mit Fidelbogen die bedeutſamſte ift, geſtatten den Nordleuten die Herſtellung brauchbarer Arbeitsbeile und Streitäxke aus Stein. Die Art war wiederum die Voraus⸗ ſetzung für das Zimmerhandwerk. War es früher üblich geweſen, die einzelnen Holzteile, aus denen die Hütten gebaut wurden, nur mit Seilen zu verbinden, ſo lernt man letzt, das Holz zu behauen und ineinanderzufügen. Damit wird auch das Tiſchlerhandwerk begründet. Feuer⸗ ſteinmeißel und Feuerſteinmeſſer dienten zur Ausarbeitung und zum Schnitzen von mannigfaltigen Formen der Holzgefäße. Wichtige Errungenſchaften der fungſteinzeitlichen Holztechnik i der Pflug, der Wagen, der Schneeſchuh und der Schlitten. Wie die Holzſchnitzkunſt, ſo wurde wohl auch ſchon die Lede roerarbeitung und Flechtkunſt in der Alt- und Mittelſteinzeit betrieben. Dagegen iſt die We⸗ berei eine jungſteinzeitliche Erfindung. Man brachte es ſchon zur Herſtellung in reichen Muſtern mehrfarbig broſchierter leinenbindiger Gewebe. Köperſtoff verstand man dagegen erſt ſeit der Bronzezeit zu weben. Aus dieſer Periode ſind uns die älteſten vollſtändigen Trachten Europas im ger⸗ maniſchen Kerngebiet erhalten, die ſich von der mittelalter⸗ lichen Bauerntracht garnicht ſo ſehr unterſcheiden. 3. Bronzegießer und Goldſchmiede der ur⸗ germaniſchen Zeit(Bronzezeit, etwa 1800 bis 800 v. d. Ztr.). Im Gegenſatz zur Lehre des„Ex oriente lur“ haben neuere Forſchungen ergeben, daß die älteſten Bronzen im Norden aus mitteldeutſchen Kupfer und Zinnerzen hergeſtellt wor⸗ den ſind. Der Bronzeguß konnte ſelbſtverſtändlich nur als Handwerkskunſt zu der Höhe gebracht werden, wie ſie ſich Alts im Norden dartut, und tatſächlich hat man auch mehrfach Gußwerkſtätten gefunden. Die fertigen Bronzen wurden mit ſeicher Ziſelierarbeit geſchmückt. Glanzleiſtungen germaniſchen Bronzeguſſes ſind die Lure n, jene großen Blashörner, deren Wanddicke oft nur 1—1,5 mm beträgt. Das aus dem Feuer⸗ ſteindolch entwickelte Schwert, das Tüllenbeil, die Sicher⸗ heitsnadel und manche anderen Bronzegeräte haben die Ur⸗ rmanen erfunden. Ebenſo waren ſie Meiſter der Gol d⸗ chmiedekunſt und dürfen als das goldreichſte Volk des damaligen Europas bezeichnet werden. Das Ro old bezogen ſie aus Irland und Siebenbürgen und wuſchen es wohl auch aus den deutſchen Flüſſen. Die germaniſchen Gold⸗ arbeiten ſind meiſt als Blech gedrückt, ſo Goldgefäße oder Goldſcheiben für gottesdienſtlichen Gebrauch, daneben finden wir go Armreifen und Haarringe. Der Goldſchmied verſtand es auch ſchon, Gegenſtände aus anderem Werkſto mit dünngeſchlanenem Goldblech zu überziehen. ebenſo mit mit Bernſteinauflagen oder Tauſchierungen von Gold⸗ und Eiſen⸗ drähten zu verſehen. Die Technik des Tauſchierens und der Einlage von bunten Steinen iſt erſt in großgermaniſcher Zeit zu voller Blüte entwickelt worden, auch Drahtwerk(Filigran), Körnelung(Granulation) und Blachmal(Niello) iſt erſt nach Beginn unſerer Zeitrechnung in der germaniſchen Schmuck⸗ kunſt üblich geworden. 4. Eiſenſchmiede, Drechſler und Glasmacher der großgermaniſchen Zeit(Eiſenzeit 00 v. u. Ztr. bis 1000 u. Ztr). Während das Eiſen ſchon in urgermaniſcher Zeit in weicher Form als Schmuck hie und da Verwendung fand, war die Vorausſetzung für den Gebrauch als Waffe und Werkzeug die Kunſt des Stählens. So tritt das Eiſen erſt zwiſchen 800 und 500 u. Ztr. als Gebrauchsmetall häu⸗ figer in Erſcheinung. Das Eiſen wurde bei uns wahrſchein⸗ lich aus dem Illyrergebiet der Oſtalpen erſtmals eingeführt, dann aber auch im germaniſchen Flachland aus Raſeneiſenerz gewonnen. Die Waffenſchmiedekunſt war beſonders bei den Oſtgermanen hoch entwickelt, und man verſtand es, die Waffen durch Punzieren, Aetzen und Silberdrahteinlagen zu ſchmücken. Die Anfänge der Drechſelkunſt gehen viel⸗ leicht ſchon bis in die urgermaniſche 75 zurück. In großger⸗ maniſcher Zeit werden neben Beinnadeln die Füße und Leh⸗ nen von Stühlen und Bettſtellen, ebenſo Leuchter und Holz⸗ gefäße gedrechſelt. Auch die erſten Beiſpiele des Küfer⸗ handwerks, kleine Fäßchen, ſind aus dieſer Zeitſtufe be⸗ kanntgeworden. Das entwickelte Wagnerhandwerk tritt uns in den reichverzierten Wagen vom Dejbergmoor und vom Oſeberg entgegen. Das Oſebergſchiff und andere Schiffs⸗ funde laſſen uns die Schiffsbaukunſt als ſehr altes ger⸗ maniſches Handwerk erkennen. Als jüngſtes germaniſches Handwerk iſt die Glasmacherkunſt zu nennen, die, im Mittelmeergebiet ſchon lange ühlich, erſt in großgermaniſcher Zeit zu den Germanen kam. Die Germanen haben aber die Techniken des Südens ebenſo wie Formen der Glasgefäße nicht einfach übernommen, ſondern nach eigenen Vorbildern in anderen Werkſtoffen, wie z. B. dem Trinkhorn, oder Holz⸗ gefäßen neu geformt. Bis ins letzte Jahrhundert hat ſich dann grundſätzlich wenig an der Handwerkskunſt geändert, nur hier und da iſt der Handwerker über das germaniſche Können herausgekom⸗ men. Manche germaniſche Handwerksrichtungen ſind dagegen verlorengegangen, und viele Kunſtgriffe kann der heutige Handwerker nicht mehr nachahmen. Das Zeitalter der Tech⸗ nik hat dann eine grundlegende Aenderung der Formen und der Arbeitsweiſe gebracht und das Handwerk ſtark zurück⸗ gedrängt. Dennoch beſteht das Sprichwort„Handwerk hat goldenen Boden“ heute noch zu Recht, denn ſtolz darf der Handwerker auf die vieltauſendjährige Geſchichte ſeiner Kunſt durch die Generationen ſeiner Ahnen zurückblicken. VO A⸗Ar beit im Kriege Vom Gauverband Saarpfalz des Volksbundes für das Deutſchtum im Auslande. Die Idee und die Wirklichkeit des deutſchen Geſamtvolles wurde durch dieſen Krieg der Welt bewußt. Nicht das Reich, ſondern das deutſche Volk war das eigentliche Vernichtungs⸗ ziel unſerer Gegner; mit einem Ausrottungsfeld⸗ zug gegen die Deutſchen in Polen begann dieſer Krieg. Nicht das Reich allein, ſondern das ganze deutſche Volk wird 1100 A e eine unantaſtbare Gemein⸗ 1 einhundert Millionen Deutſchen in der Welt wird an ſeinem Ende ſtehen. Ein unaufhaltſames Erwachen des völkiſchen Be⸗ wußtſeins in allen vom Reich getrennten Gruppen und Splittern des Volksdeutſchtums ſeit dem Durchbruch der nationalſozialiſtiſchen Revolution bereitete den Boden für dieſe kommende geſamtdeutſche Ernte. Mühſelig zog die pri⸗ vate Kleinarbeit der deutſchen Volkstumsverbände Verbin⸗ dungsfäden hinüber und herüber. Webketten jahrzehntelangen ſtillen Einſatzes lagen bereit, als nach 1933 die Millionen volkhaft erwachender deutſcher Menſchen hüben und drüben, wie Weberſchiffchen hineingeſchoſſen in das kühne Muſter, das Adolf Hitler dem deutſchen Volk vorzeichnete. So wuchs und wächſt aus Kette und Schuß das gewaltige Gewebe, deſſen feſter Rand die deutſchen Volksgruppen im Ausland ſind. Wie gut alles vom deutſchen Volk heute verſtanden und erfüllt wird, beweiſen die ſtändig ſteigenden Mitglie⸗ derzahlen des VD A. und der außendeutſchen Volks⸗ gruppenorganiſationen. Im erſten Kriegsjahr wuchs die Zahl der VDA.⸗Mitglieder um nahezu 25 v. H. In verſchiedenen Organiſationen des Außendeutſchtums wurden Mitglieder⸗ ſperren eingeführt, um die e Aufnahmeanträge . Sorgfalt ſichten zu können. Die neuen Gaue des Neiches, die volksdeutſches Schickſal als ihr eigenes er⸗ leben mußten, wetteifern mit den alten in volkspolitiſcher Einſatzbereitſchaft. Volkspolitiſche Aufklärungsarbeit. 41 Gauverbände zählt der VDA. heute. Eine Welle volkstumspolitiſcher Erkenntnis brandete aus dem Kriegserlebnis auf, erfaßte Front und Heimat und führte rein organiſatoriſch zu einer weſentlichen Verdichtung des Netzes der Gruppen und Fachgruppen des VDA. im ganzen Reich. Im volksdeutſchen Kameradſchaftsopfer ſteigt die Betei⸗ ligung der deutſchen Jugend gegen fünf Millionen Menſchen; um 20 v. H. nahm dieſe Zahl im erſten Kriegsjahr zu, trotz Lehrermangels und vieler Schulſchließungen. In engſter Zuſam⸗ menarbeit mit der NSDAP. erfaßte der VDA. im erſten Kriegsjahr durch über dreitauſend gemeinſame Verſammlungen faſt anderthalb Millionen Menſchen; aufrüttelnde Großkund⸗ gebungen mit Führerperſönlichkeiten des Volksdeutſchtums prägten das Geſicht dieſer Verſammlungswellen. Erinnert ſei an die Großkundgebungen im Gau Saarpfalz mit Ritt⸗ meiſter Fritz Fabritius⸗Rumänien, ſowie mit anderen führen⸗ 55 Männern der deutſchen Volksgruppen im ehemaligen olen. Maſſeneinſatz kennzeichnet auch die volkspolitiſche Aufklärungsarbeit des VDA. durch Zeitſchriften, Bro⸗ ſchüren und Bücher. Die Volkstumsilluſtrierte„Deutſche Ar⸗ beit“ ſowie die aktuellen Veröffentlichungen des Verlages Grenze und Ausland— um nur einige herauszugreifen— ſchildern unabläſſig Kampf und Sieg der deutſchen Volksidee in Oſt und Weſt, im Südoſten, im Norden und in Ueberſee. Millionen von VDA.⸗Poſtkarten 5 5 in künſtleriſcher Schau das kämpfende Geſamtvolk in den Köpfen ſeiner beſten Sol⸗ daten. In 52 Einſatzfahrten führte der VDA. im erſten Kriegsjahr über 1500 Perſonen durch die befreiten Oſt⸗ aue. Trotz des Krieges rollten auch 41 Informatio u s⸗ 5 ahrten über die Reichsgrenzen in die volksdeutſchen Sied⸗ lungsgebiete: Ueber 300 000 Bücher, dazu 9 55 Führer⸗ bilder und andere ſichtbare Grüße des Reiches bewillkomm⸗ neten die heimgekehrten Volksdeutſchen in Oſt und Weſt. Zu ihrer Betreuung wurden darüber hinaus großzügige Menſchen und Mittel eingeſetzt. Vom rieſenhaften Werk der Umſiedlung kündet der VDA. in Filmen, Diapoſitivreihen und Bildbän⸗ dern, durch Rednereinſatz, durch vertrauliche und öffentliche Berichterſtattung. Mit dem Beginn des Jahres 1940 jetzte erneut eine intenſive Schulung des volkspolitiſchen Amts⸗ trägerkorps in der V'DA.⸗Reichsſchule Kalkhorſt ein. 350 Amtsträger wurden bereits für die kommenden großen Auf⸗ gaben vorbereitet. Mit den Gauſtäben der NSDAP. fanden in faſt allen Gauhauptſtädten Arbeitstagungen ſtatt. Höhe⸗ punkte des Verbandslebens waren die Jahreshauptverſamm⸗ lung des Dezember 1939 in der Berliner Krolloper und die Sechzig⸗Jahrfeier des Juli 1940 in Wien. Weiterarbeit in den befreiten Gebieten. aber find nur die der Oeffentlichkeit zugäng⸗ lichen Aeußerungeß einer Tätigkeit, die ihr eigentliches Ge⸗ wicht in der ſachlichen volks⸗ und kulturpolitiſchen Arbeit hat. Ueber dieſe Arbeit in der Millionen⸗Mitglied⸗ ſchaft die Einſatzbereitſchaft im Sinne dieſer Arbeit zu erhal⸗ ten, war ſeit jeher für den VDA. eine ſelbſtverſtändliche Das ali. Pflicht zum Verzicht, wie ſie kaum eine andere Organiſation ſich auferlegen muß. Es möge hier die Feſtſtellung genügen, daß der VDA. auch in dieſem Kriegsjahr trotz der zahllosen finanziellen, perſonellen und organiſatoriſchen Schwierigkeiten die feſte Arbeitsverbindung mit den deutſchen Volksgruppen aufrechterhalten und ſich in ſegensreichſter Form für ihre Feſtigung einſetzen konnte, wenn dieſer Einſatz auch nur ge⸗ legentlich— wie etwa bei dem vor kurzem eingerichteten deutſchen Haus in Budapeſt— öffentlichen Ausdruck fand. Es mag genügen, etwa zu umreißen, daß die Betreu⸗ ung der Volksdeutſchen im ehemaligen Polen durch den V/A. keineswegs im Augenblick ihrer Befreiung aufhörte, daß die Männer des VDA. ebenſowohl in der Ausſiedlungs⸗ als auch in der Anſiedlungsarbeit ſtehen, daß er im Oſten wie im Weſten in mannigfacher Weiſe mit ſeinen Erfahrungen und Kräften beim Aufbau wie auch bei der Löſung der zahl⸗ reichen volkstumspolitiſchen Probleme im Innern des Reiches maßgeblich eingeſchaltet iſt. Der VDA. wird als der große NS.⸗Volkstumsverband gerade für dieſe Aufgaben im Auf⸗ trage der Partei ſeine Erfahrungen und Arbeitskraft in be⸗ ſonderem Maße einſetzen müſſen. Oeffentliche Anerkennung verlangt dieſe Arbeit nicht. Dennoch mögen die Millionen Mitglieder wiſſen, daß ſowohl der Stellvertreter des Führers, als auch der Reichsführer SS. als Reichskommiſſar für die Feſtigung deutſchen Volks⸗ tums die VD A.⸗Arbeit ausdrücklich anerkannt und gewürdigt haben. Sie mögen weiterhin auch darauf ſtolz daß, daß alle Volksgruppenführungen dem VDA. für ſeine jahrelange ts' kräftige Unterſtützung und für ſeine ſtetige volkspolitiſche Stärkung vor allem in dieſem für das Außen⸗ 1 deutſchtum häufig beſonders ſchwierig geweſenen Kriegsfahr ihren Dank geſagt haben und damit den Dank der Millionen Deutſchen außerßalb der Reichsgrenzen. Stand des hauswirtſchaftl. Ausbildungsweſens SG. In der Gauſchule Frauenalb fanden 550 unter Leitung der Gauſachbearbeiterin Fräulein Ewert die Kreisſachbearbeiterinnen für hauswirtſchaftliches Ausbildungs⸗ weſen der Abteflung Volkswirtſchaft⸗Hauswirtſchaft im Deut⸗ ſchen Frauenwerk zu einem mehrtägigen Schulungslehrgang zuſammen. Ein Rückblick über die im letzten Jahre geleiſtete Arbeit zeigte trotz des Krieges ſchöne Erfolge. Einen großen Raum nahm die Mitarbeit bei der Durchführung des Pflichtjahres ein. Es wurde bei den Müttern und Haus⸗ frauen für die Zielgedanken des Pflichtjahres geworben. Die Vertrauensfrauen der Abteilung Volkswirtſchaft⸗Hauswirt⸗ ſchaft haben insgeſamt etwa 6000 Haushalte begut⸗ achtet und die vom Arbeitsamt beſetzten Stellen laufend betreut. Auch die zweijährige hauswirtſchaftliche Lehre hat gute Fortſchritte gemacht, und zur Ausbildung von Mei⸗ ſterhausfrauen laufen in Baden jetzt ſechs Lehrgänge. Als Vertreterinnen der Lande sbauernſchaft ent⸗ warf Fräulein Weiße ein anſchauliches Bild künftiger Größe und Schönheit deutſchen Bauerntums und Fräulein Ruhmann ſprach über die Arbeit an der Landjugend und über die bäuerliche Berufsausbildung. Fräulein Keller, die Obergau⸗ ſozialreferentin des Bd M., ſtellte die Aufgaben der Ju⸗ gendführung, insbeſondere auf dem Gebiet des Pflicht⸗ jahres, heraus. Rektorin Sauer ſprach in Vertretung der Gau⸗ ſachbearbeiterin für Hauswirtſchaft im NS z. über planvolle Haushaltsführung und Anleitung jugendlicher Arbeitskräfte. Aufgaben der Technik Vom Vereinsbeziek Baden⸗Saarpfalz des Deutſchen Vereins von Gas⸗ und Waſſerfachmännern e. V. Die Fachtagung des Vereinsbezirkes Baden⸗Saarpfalz des Deutſchen Vereins von Gas⸗ und Waſſerfachmännern e. V. wurde nunmehr in Baden⸗Baden durchgeführt. Unter den Tagungsteilnehmern waren auch elſäſſiſche und lothrin⸗ giſche Berufskameraden. e 5 5 Der Vortrag von Direktor Kaſper, dem Gau⸗ amtsleiter des Amtes für Technik, Berlin, über die Stellung des deutſchen Ingenieurs zu den Problemen der Zeit vermit⸗ telte einen großen Abriß durch die Entwicklung des Berufs⸗ ſtandes, wobei er die politiſche Bedeutung der Geſtaltungs⸗ kraft des Ingenieurs herausſtellte und den Beitrag maß, den der Techniker im Schickſalskampf des deutſchen Volkes geleiſtet hat und noch zu geben gewillt iſt. Der Referent kam im Laufe ſeines großangelegten Vortrages auch auf das Ver⸗ hältnis zwiſchen gemeindlicher Verwaltung und ſchöpferiſcher Geſtaltung zum Wohl einer vorwärtsſtürmenden Entwick⸗ lung zu ſprechen und gab ſeiner Hoffnung Ausdruck, daß bisher noch kommende Paragraphen einer größeren Be⸗ wegungsfreiheit des techniſchen Geſtalters und einem beſſeren Verſtändnis bei den Juſtanzen der Verwaltung weichen wer⸗ den. Ein dringendes Problem des Ingenieurberufes ſei der Nachwuchs, der nur geſichert werden könne, wenn man ihm beſſere Aufſtiegsmöglichkeiten ſichere und damit die Luſt zum Ingenieurberuf hebt. Da die Technik auch auf dem Gebiet des Waſſers, des Gaſes und der Elektrizität erſt am Anfang einet ungeahnten Entwicklung ſteht, müßten ſich alle Be⸗ rufskameraden der ungeheuren Bedeutung ihrer verpflichten⸗ den Aufgabe bewußt ſein, um ſo ihrem Volke weiterhin den Beitrag zu leiſten, der es ihm auch bisher zu einem weſent⸗ lichen Teile ermöglicht hat, den geachteten Platz in der Welt einzunehmen. Ueber das zukünftige deutſche Waſſerrecht referierte der Beauftragte des Reichsverbandes der Deutſchen Waſſerwirt⸗ ſchaft für die Gaue Baden⸗Saarpfalz, Dr. Schneider, Heidelberg. Abschließendes über die Geſtaltung dieſes Waſ⸗ ſerrechtes iſt heute noch nicht zu ſagen. Auf die Frage, ob das neue Waſſerrecht grundlegend Neues bringen werde, ſei jedoch mit Ja zu antworten, und zwar inſofern, als der Ge⸗ danke der beſtmöglichen Nutzbarmachung des Waſſers für die Geſamtheit als höchſtes waſſerrechtliches Prinzip darin verkörpert wird. Das iſt der leitende Gedanke des neuen Waſſerrechtes, der den bisherigen Geſetzen durchaus fremd war. i Der Leuinant Brahe Vom Heldenkampf deutſcher Sturminfanterie an der Aisne. Von Kriegsberichter K. G. von Stackelberg. PR. Es war die Nacht vor dem Kampf um die Aisne. Sie gingen in langer Reihe hintereinander die Straße entlang, die zum Fluß hinführte, auf deſſen jeuſeitigem Ufer die Fran⸗ zoſen ſaßen. Es war die Bereitſtellung zum Angriff, der beim Morgengrauen beginnen ſollte, und ihr Bataillon war als vorderſtes eingeſetzt. Die Dunkelheit war unruhig. Es rollte die Straßen entlang— Munition, die nach vorn gebracht wurde. Es trappten Pferdehufe. Es ſchnaubten Automobile. Sie rollten lichtlos an den Infanteriſten vorüber, die einer hinter dem andern, nach vorn gingen, zur Bereitſtellung. Auch die Franzoſen auf der anderen Seite hatten es wohl bemerkt, daß etwas Beſonderes vorgehe, denn ihre Artillerie ſchoß hef⸗ tiger denn je. Die Franzoſen ſtreuten anſcheinend wahllos ihr Feuer hierhin und dorthin, auf Straßen und in die Dörfer. Ihr Schießen wirkte nervös. Der Unteroffizier Gerhard zog dann und wann, wenn die Einſchläge beſonders nahe ſchlenen, unwillkürlich den Kopf zwiſchen die Schultern. Das konnte ja niemand ſehen. Es war ſehr dunkel. Er war blutjung, dieſer Unteroffizier. Er hatte noch nicht viele Granaten pfeifen hören, und wenn ſie in der Nähe krepierten, dann klang das ſchon verteufelt böſe und zerreißend. Es war für den jungen Unteroffizier Gerhard gut, vor ſich den Leutnant Brahe zu wiſſen. Er ging vor ihm als dunkler Schatten, gar nicht ſehr groß, gar nicht viel älter als Gerhard, auch noch blutjung, aber er hatte etwas, das Ruhe und Vertrauen gab. Dieſer Leutnant Brahe war ſchon daheim in der Kaſerne Rekrutenoffizier von Gerhard geweſen, und man hatte ſich immer an ihn wenden können— auch außerdienſtlich. Er war klar in allem, was er dachte und tat— er ritt beſſer als alle anderen im Bataillon, er ſchoß, daß ihm kaum einer was vor⸗ machen konnte, er konnte lachen, wie kaum ein anderer, und konnte ernſt ſein, wenn es an der Zeit war. Als Gerhard Offtzieranwärter geworden war, hatte er manchmal gedacht: So wie Brahe mußt du werden, ſo ein Offizier! So müßte ein Bruder ſein, ein älterer Bruder, dachte Gerhard— aber er hatte keinen. Er hatte überhaupt nur den Vater, der jetzt auch draußen an der Front war, in einem anderen Abſchnitt, und der bei Einſchlägen nicht zucken würde, denn er war vier Jahre im Großen Krieg geweſen. Wenn Gerhard dann, wenn es hier draußen beſonders hart geworden war, hatte zaghaft werden wollen, dann hatte er immer an den Vater gedacht und an das, was Leutnant Brahe einmal geſagt hatte: Ein Führer muß immer Herr bleiben, Herr ſeiner ſelbſt und jeder Situation, ganz gleich, was in ihm ſelbſt, und um ihn herum geſchieht!“— Sie hatten ſich im Schutz der Dunkelheit bis an die Uſergebüſche der Aisne heran⸗ earbeitet, ſo lautlos wie on br Man hörte den kleinen Fluß leiſe plätſchern, und von drüben, wo auf dem jenſeitigen Ufer, nicht mehr als fünfzig Meter ab, die Franzoſen ſaßen, dann und wann Geräuſche des Feindes. Das Leuchtzifferblatt der Armbanduhr zeigt inzwiſchen 5 Uhr morgens an. Es war noch ſtockfinſter, und immer noch ſchoß die franzöſiſche Artillerie mit der gleichen nervöſen Heftigkeit, wie die ganze Nacht über. Deutſche Artillerie antwortete nicht. Sie hatte den Befehl, nicht zu ſchießen bis 5 Uhr 45, dann aber mit einem großen Feuerſchlag den Angriff einzuleiten. Nur zögernd wurde es heller, und als die Dämmerung kam, ſtiegen weiß und wolkenhaft über dem Tal der Aisne die Nebel auf. Und drüben lauerten ſie mit ihren Maſchinen⸗ gewehren, Granatwerfern, Handgranaten, Karabinern. Dort niſteten Scharfſchützen in den Bäumen, dort lagen ſie in Schützengräben und Unterſtänden in guter Deckung, und man ſollte ſie dort hinaustreiben. 5 Und dann, der Uhrzeiger war genau auf 5 Uhr 45 gerückt. dann begann hinter einem die eigene Artillerie zu feuern. Der Unterofftzier hatte ſich unwillkürlich zu Boden geduckt. Es ſchien, als ob die Hölle ſich geöffnet hätte. Der Lärm der ver⸗ ſchiedenen Abſchüſſe hatte ſich zu einem einzigen donnernden Grollen vereint, in das hinein zerfetzend und wild die Explo⸗ ſionen der Einſchläge fuhren. Stahl, dicht wie ein Hagel, ſegelte durch die Luft heran und Au auf dem jenſeitigen Ufer des Fluſſes nieder. Dort tackten wild und nervös Maſchinen⸗ ace los, deren Geſchoſſe zwitſchernd in die Gebüſche rings um Gerhard ſchlugen. Die Artillerie der Franzoſen feuerte. Aber man konnte es nicht mehr genau unterſcheiden, was eigentlich Abſchuß oder Einſchlag, was eigene Granaten oder feindliche waren, die da durch die Luft pfiffen. Ji war ſo alleinl Roman von Fr. Lehne. 20 „Nicht, Fräulein von Langenau! Ich kann es nicht hören, wenn Sie ſo verbittert ſprechen.“ „Wie wollen Sie es anders machen? Das erſte, was man lernen muß, iſt: hart gegen ſich ſelbſt,“ ſagte ſie, wäh⸗ rend ſte ſich erhob. 0 „Wirklich, wollen Sie ſchon gehen?“ klang ſeine be⸗ 8 1 5 Frage,„aber wir ſehen uns doch bald einmal wieder!“ Er durfte Helga von Langenau nicht zum letzten Male geſehen haben. l ö Irgendwie hatte ihm der Abend eine kleine Enttäu⸗ ſchung gebracht, die bei einem nächſten Zuſammenſein gut⸗ gemacht werden mußte. Er hatte ſich etwas anderes ver⸗ geglitten, die er nicht beabſichtigt hatte. Helga von Langenau hatte ſo etwas verflucht Ernſthaf⸗ Bewegung, in jedem Blick— ganz anders als die Frieſen⸗ Mädels— da mußte er noch Geduld haben! 7 S, 7* 5 2 So ſehr Graf Hellfeld gewartet— nie hatte er Helga wieder getroffen. a 8 Er konnte ja nicht wiſſen, daß ſie an Grippe erkrankt war, von Frau Bader rührend gepflegt. Langſam, ſehr langſam genas ſie. Es fehlte ja an allen möglichen Stär⸗ 8 eie und vor allem auch an Helgas Geneſungs⸗ willen. Sie war zu kraftlos und müde. Matt ſaß ſie in dem alten Lehnſtuhl, den Schorſch ans Fenſter gerückt, damit jeder der ſpärlichen Sonnenſtrahlen ſie traf, von ihm in viele Decken gepackt und blickte mit leeren Augen auf den ſchmalen Hof und auf die Rückſeite des großen Hauſes, auf deſſen Küchenbalkons, die mit Kohlenkäſten, Abfall⸗ kübeln, Putzeimern und Putztüchern verſchönt waren und auf denen die Mädchen hantierten. N „Das war nun ihre Ausſicht, Tag für Tag— nüchterne Wände, die ihr ſogar neidiſch den Blick auf den Himmel verſ perten f mehr ſehen, nichts mehr hören. Wäre ſie doch tot! Sie konnte das Leben doch nicht meiſtern, trotz alles guten Wil⸗ lens und ehrlichen Mühens. Wenn man einmal unten war, kam man ſchwerlich wieder hoch. And ſie litt ſo unter der inneren Einſamkeit. Keinen Menſchen haben, der einen Jiebte und ſich um einen kümmerte! 5 ſprochen; unvorgeſehen war die Unterhaltung in Bahnen tes an ſich, und ſie war ein„Rühr⸗mich⸗nicht⸗an“ in jeder Meiſt hielt ſie die Augen geſchloſſen; ſie wollte nichts Es iſt die Hölle, dachte Gerhard, es iſt die Hölle, die ſich da geöffnet hat. Er hatte ſich ganz flach an die Erde geſchmiegt und ſuchte unter dem Stahlhelm hervor den Leutnant Brahe, der etwa zehn Meter vor ihm entfernt unter einem Buſch lag.— Wax es niche ſo, als ob der Leutnant lächelte? Konnte er wirklich jetzt noch lächeln? 15 Minuten ſollte dauern, dann ſollte die Infanterie den noch erſchütterten Gegner angreifen. Der Unteroffizier dachte an das, was vor ihm lag. Er ſah immerzu den Leutnant an. Es war ſo, als. ob er ſich von ihm Kraft holen wollte. Jetzt ſah der Leut⸗ auf die Uhr und hob eine Hand— das Zeichen. Er ſprang. auf. Und der Unteroffizier ſprang auch auf. Er wunderte ſich, daß es eigentlich kein Entſchluß für ihn war. Er ſah immer den Leutnant an. der Feuerſchlag der Artillerie Einmal ſchien es, als ob ihn magnetiſche Kräfte am Boden halten wollten. Aber das Bei⸗ ſpiel des Leutnants war ſtärker. Wie ſoll das alles werden? dachte Gerhard. Das war ja die Hölle ringsumher, das war ja fürchterlicher, als man ſich die Hölle denken konnte. Man ſprang ins Ungewiſſe hinein, dorthin, wo überall Gewehre lauern konnten. Man ſprang ein paar Schritte und warf ſich hin, preßte ſich ganz dicht, Jo dicht es ging, an die Erde. Das Herz hämmerte wie verrückt. Man lag und ſprang. Hinter Gerhard ſchleppten ein paar einen Floßſack her. Heran an den Fluß! Sie keuchten. Himmel, Himmel! Ger⸗ hard biß die Zähne feſt zuſammen, wenn über ihm wie eine Handvoll Kieſelſteine MG.⸗Garben in die Büſche praſſelten. Allein dieſes Krachen, allei n dieſes Pfeifen, allein dieſer Lärm.— Man ſtemmte ſich vom Boden ab, fiel rutſchend wie⸗ der hin. Der Boden unter einem war weich und naß. Ufer⸗ ſumpf! Vor dem Unteroffizier, keine drei Sprünge weg, fiel der kleine Willi. Er ſiel ganz plötzlich. Mitten im Sprung ſtürzte er vornüber. Und blieb liegen. Und auch der rechts, er drehte ſich ein wenig zur Seite im Hinlegen und verſchwand dann ganz im hohen Gras. Herrgott, woher ſollte man die Kraft nehmen, weiterzuſpringen? Dort war ja aber Brahe. Dort vor einem. Sein linker Aermel war zerriſſen, und der Arm blutete.— Aber das ſchien ihn gar nicht zu kümmern. Er winkte und ſchien etwas zu ſchreien, aber man konnte nichts in dem Lärm verſtehen. Man mußte hinterher.— Der lange Gefreite, der neben Gerhard lag, rappelte ſich hoch und ſprang.— Gerhard ſchmiß ſeinen Körper nach vorn. Er mußte dem Leutnant nach. Sie waren an eine Lichtung gekommen, über die ſie hin⸗ über mußten, hinüber in die Buſchreihe, die am Flußufer ent⸗ lang lief. Brahe ſprang zuerſt. Er ſprang vorbildlich ſchnell und kurz, aber trotzdem, die wenigen Sekunden mußten ge⸗ nügt haben, denn er griff ſich im Fallen mit dem noch heilen Arm nach der Schulter und drehte ſich im Sturz ſo, als ob er einen mächtigen Hieb gegen die Seite bekommen hätte. Ein anderer ſprang ihm hinterher. Er fiel, kaum daß er ſich zum Sprung etwas aufgerichtet der Tod! hatte. Herrgott, Springen iſt Gerhard konnte nicht hoch. Er wollte ſpringen. Er hatte den feſten Willen. Er ſagt: du mußt nun ſpringen. Er war nicht feige, aber ſeine Kraft reichte nicht— das alles ſchien ſtärker als er. Ja, dieſe ganze Hölle war ſtärker als er. Er mit letzter Kraft aufrappeln könnte. Seine Uniform war zerfetzt. Der eine Arm hing am Körper herunter. Mit dem anderen aber winkte er und faſt aufrecht, faſt gerade lief er auf einmal ſtolpernd über die Wieſe nach vorn.— Der Leutnant Brahe!—„Ein Führer muß immer Herr bleiben, Herr ſeiner ſelbſt— ganz Gebe was in ihm ſelbſt und um ihn herum geſchieht!“ Er ſa den Leutnant Brahe. Er ſah ihn, 9779 75 über die Lichtung laufen, zum Fluß zu ſtolpernd und chwankend, aber aufrecht. Es wär, als ob er eine unſichtbare Fahne trage, voran, ihnen allen voran.„Ein Führer muß immer Herr bleiben..“ Und dann ſtürzte die Geſtalt dort vorn zuſammen, glatt und wie vom Blitz gefällt vornüber. Der Leutnant war gefallen, Leutnant Brahe Aber war ſie nicht undankbar, wenn ſie ſo dachte? Wa⸗ ren nicht Baders da, Schorſch, der Gute? Gewiß, aber ſie konnte ſich auf die Dauer doch nicht damit begnügen. Wie ſollte ſich ihr Leben weiter geſtalten? Immer nur Probier⸗ dame und immer die drohende Möglichkeit, früheren Be⸗ kannten zu begegnen und hochmütig verleugnet zu werden, was ihren Stolz doch empfindlich traf? Ach, ſie brauchte dieſe Angſt nicht zu habe Als ſie ſich endlich wieder geſund melden konnte, hatte die Direktrice ein bedauerliches Achſelzucken. Ihre Krank⸗ heit habe doch zu lange gedauert; man ſei genötigt gewe⸗ ſen, da die Saiſon im vollen Gange, eine andere Dame zu verpflichten. Und im übrigen— dies von einem ſehr abſchätzenden Blick der Direktrice begleitet— ſähe ſie auch gar nicht gut aus, ſo matt und elend, und ſie ſei zu mager geworden— Magerkeit ſei keine Schlankheit! Sie müſſe ſich erſt richtig erholen und gut eſſen, damit ſie ihre frühere Linie wieder erreiche, die bei der jetzigen Mode unerläßlich ſei. And im Vertrauen noch eins: man habe das Gefühl, daß man ihretwegen die ſehr gute Kundſchaft der Frau Baronin Frieſen und Töchter verloren habe; die Damen 58 nicht wieder gekommen; wie man erfahren, hätten ſie hren großen Bedarf bei der Konkurrenz gedeckt. Gewiß, gewiß, ſie, Helga, trage keine direkte Schuld; ſie habe ihre Pflicht; etan. Aber da ſte aus jenen Kreisen ſtamme, wie man wiſſe, ſei es manchen Damen doch peinlich, ihr zu be⸗ gane ſo daß dieſe, mit Rückſicht auf ihre frühere Be⸗ untſchaft mit ihr, ſchließlich das Geſchäft meiden würden, wodurch man wiederum Schaden hätte. Darum halte man es für beide Teile für richtiger, daß man ſich trenne. Wenn es auch Helgas Wunſch geweſen war, nicht mehr lange als Probierdame tätig zu ſein, ſo bedeutete in dieſem Augenblick die Kündigung doch eine große Enttäuſchung. Eine entgegenkommende kleine Mehrauszahlung ihres Ge⸗ halts konnte ihr auch nicht darüber hinweghelfen; nun ſtand ſie wieder vor der hohen glatten Mauer, und das Suchen nach Beſchäftigung begann von neuem. i Nachdem ſie Frau Bader bezahlt hatte, blieben ihr nur wieder ein paar Mark. Wie war es doch zermürbend, dieſes Rechnen mit dem Pfennig, dieſes Ueberlegen: damit mußt du bis da und dahin reichen, jeder eig bed damit noch dringend N ötig nötige Einkauf muß noch eine Weile aufgeſchoben werden, eres beſchafft werden kann! Sie hatte früher keine Ahnung davon gehabt, wie ſchwer das war, und ſo viele, viele Weimenſchen kanten dies jahraus, jahrein gar nicht anders! Sie war am Verzagen. Georg Bader gab 15 Mühe, ſte aufzumuntern. Er ſann auf alles Mögliche. lend brachte er eines Tages ein 1 8. ſchleppt, kohlſchwarz mit 5 und weißen Pfötchen. da reudeſtrah⸗ 5 ndes Kätzchen ange⸗ ünen Augen, weißem Bruſtlatz es ausſah. als babe oc moins Da ſprang Gerhard hoch. Es hatte ihn aufgeriſſen, und er ſchrie etwas, was er ſelbſt nicht wußte. Er ſchrie und winkte und ſtürmte vor, ſtürmte über die Lichtung, ſpringend, a jagend und ſtolpernd. Er riß die anderen mit, er rannte vor ihnen her, und einer nach dem anderen tauchte aus dem Graſe ö auf. Sie griffen an. Die Kompanie griff an! Allen voran mit einem Kindergeſicht, über das der Schweiß rann und das ſchwarz vor Schmutz war, der Unteroffizier.„Ein Führer muß immer Herr bleiben.. Das hämmerte in ihm, und, ohne daß er es wußte, liefen ihm Tränen die Wangen her⸗ unter, während er vorwärtsſprang. i f Sie brachen in ihrem Abſchnitt über den Fluß bis heran an den Aisne⸗Kanal, der hinter dem Fluß läuft. Und ſie nahmen am Abend auch den Kanal.— ** Als dem Unteroffizier Gerhard das Eiſerne Kreuz an⸗ geheftet wurde, ſah er geradeaus, und ſeine Augen waren ſo, als ob er ganz woanders wäre, ſo ſtarr und einſam und mit einem Blick, der ſehr weit weg ging. Er ſah vor ſich wohl, den Leutnant Brahe— mit einem Schuß im Arm, einem Schuß in der Schulter und einem Schuß in der Stirn, und es ſchien ihm ſo, als ob er den Leytnant, der dort ſtarb, ſagen hörte:„Ein Führer muß immer Herr bleiben, Herr ſeiner ſelbſt und jeder Situation, ganz gleich, was in ihm ſelbſt und um ihn herum geſchieht!“ Deutſches Kriegslazarett bombardiert! Britiſche Bomben auf Wohnviertel und Krankenhäuſer. Von Kriegsberichter Oskar Lachmann. DNB.(PS.) Britiſche Flieger haben an der Kanalküſte ein großes Krankenhaus, das zum Teil als deutſches Kriegslazarett eingerichtet iſt, mit Sprengbomben angegrif⸗ fen. Von einer Reihe Splitterbomben wurde das deutſche Kriegslazarett getroffen. Wieder richtete ſich das gemeine Verbrechen gegen kranke und wehrloſe Menſchen. Die Eng⸗ länder haben in dieſer klaren Mondſcheinnacht das Kran⸗ kenhaus und Lazarett beſucht und mit ihren Bomben ge⸗ troffen. Im Garten und auf den Dächern iſt das„Rote Kreuz“ in Rieſengröße deutlich ſichtbar! Die Kriegsverbre⸗ cher von der Themſe ſchöpfen traurigen Kriegsruhm. Der 5 tägliche Mord an Frauen und Kindern in Deutſchland und in den Städten ihrer ehemaligen Bundesgenoſſen iſt ge⸗ wollt! Man ſieht die Stätten der unſinnigen, ruchloſen Zerſtörung, und es gibt dafür keinen beſſeren dokumentari⸗ ſchen Beweis; die Angriffe auf die Zivilbevölkerung, die La⸗ zarette und Kranzenhäuſer ſind befohlen und beabſichtigt. Militäriſche oder ſonſtige kriegswichtige Ziele wurden da⸗ bei nicht berührt. Bei dem nächtlichen Angriff auf das deut⸗ ſche Kriegslazarett wurde das größte und auffälligſte Ge⸗ bäude in der geſamten Krankenhausanlage durch die Sprengbomben getroffen. Sogar ein Reihenabwurf war dem Lazaret zugedacht. Der Dachſtuhl und die Decken wur⸗ den bis zum zweiten Stockwerk durchſchlagen, das Gebäude wurde in ſeinem oberen Teil durch die Exploſionskraft und den Luftdruck abgedeckt und auseinandergeriſſen. Der Split⸗ terſchaden iſt enorm. Die nächſte Bombe fiel nur 20 Meter entfernt zwiſchen eine Baracke mit vielen alten Frauen und die danebenſtehende Anſtaltswäſcherei. Die Splitter aller Bomben richteten an den umliegenden Gebäuden Schaden an. a % „„ EZ Es iſt dies aber nicht das einzige Verbrechen der bri⸗ d tiſchen Bombenwerfer in dieſer Nacht. Eine große Anzahl 8 Wohnhäuſer mit ärmerer Zivilbevölkerung iſt dem nächt⸗ 1 lichen Bombenangriff zum Opfer gefallen. Viel bitteres 2 Leid fügen dieſe Heuchler und Mörder von der britiſchen 05 Inſel ihren früheren Verbündeten zu. Sie bringen Tod und ſie Chaos in das Land und die Städte, die von der deutſchen 10 Wehrmacht nach der zivilen Seite hin ſo gewiſſenhaft ge⸗ 0 ſchont wurden. Der jetzige engliſche Kampf iſt nur noch Pi⸗ 1 ratentum. Wir können es in vorderſter Linie anſchaulich w und fühlbar feſtſtellen. Die britiſchen Piloten wiſſen bereits, W daß ſie für eine ſchon verlorene Sache fliegen. Deshalb iſt w ihnen nunmehr jedes Mittel recht. Keinesfalls bleibt die tr rieſige engliſche Blutſchuld, die bei dem Gemetzel von Brom⸗ S berg ihren Anfang nahm und deren Konto ſich bis auf den m heutigen Tag faſt unüberſehbar geſteigert hat, ungeſühntl E ——ññññññ̃ ̃ ͤM—̃̃—ũ—ñ—nÜt ge Schuhchen an Helga lächelte und freute ſich; denn ſie hatts 10 191 5 4 be e das zierliche eee, 5 95 viel Spaß, eufelchen“, und es machte ihnen et Frau Bader befahl, Helga ſolle an die friſche Luft, ſie a ſolle ſpazierengehen. Im Hofgarten ſei es ſo ward 5 0 5 1 nicht zugig, und alles ſei ſo ſchön grün, und der ö ſolle mitgehen, er habe Jeit, damit ſie nicht allein ſeß wenn w ſie ſich ſchwach fühle wie neulich, als ſie die halbe Ohnmacht 25 bekommen. i 3 And Helga konnte nicht nein ſagen, wenn auch die 70 frühere Helga in ihr dieſen Kavalier ablehnen wollte 5 Befangen ging Schorſch an ihrer Seite; es war ja zum 1 erſten Male. Er hatte ſich ſorgfältig angezogen; ſein Sport⸗ anzug war noch ganz anſtändig, wenn man auch ſah, daß et ſchon allerhand mitgemacht hatte. Aber das bemerkte kaun 5 einer; man ſah nur den großen, ſtattlichen Menſchen mit dem klaren, gutgeſchnittenen Geſicht, den ehrlichen, blauen Augen und dem eigenwilligen blonden Haarſchopf und dem hübſchen Mund mit den auffallend ſchönen regelmäßigen 5 weißen Zähnen. a Im Hofgarten war alles ſchon grün, und mit großen 1 Sternenaugen ſchauten die tiefblauen Stiefmütterchen au⸗ 11 den Beeten. Die Schönheit dieſes gepflegten Gartenviereck, de der Frieden, der darüber lag, und die warme Frühlings w ſonne waren unendlich wohltuend für die erſchöpfte Helggg 11 Georg Bader hatte„eine ſchöne Bank“, wie er ſagte, ausgeſucht, abſeits vom Hauptweg, halb in der Sonne, w halb im Schatten, gerade wie Helga es brauchte! M Schweigend ſaßen ſie nebeneinander; Helga war zu zu müde zum Sprechen; der Weg hatte ſie doch angeſtrengt. N Plötzlich wurden ihre Augen groß und weit und eine M Blutwelle lief über ihr blaſſes Geſicht: kamen da nicht W Glorig und Mira von Frieſen in ſehr modernen Früh⸗ gu e Sie wandte den Blick nicht; ſie wollte b ſehen, wie die beiden ſich jetzt verhielten ohne den Zwang he der Mutter. Denn die Freundinnen hatten ſie auch be⸗ m merkt, wie deren verlegener und betroffener Geſichtsaus⸗. Druck verriet. Sehr lebhaft ſprachen ſie jetzt aufeinander 8 ein, plötzlich blieben ſie ſtehen, Mira öffnete ihr Zar ö chen und tat dann ſehr erſchreckt, worauf beide umkehrten und ſchnell davongingen, ſo, als habe man etwas i alle g In bitterem Spott verzogen ſich Helgas Lippen, ſie hatte das Manöver durchſchaut. 1 5 N 1 Zum zweiten Male verleugnet! Sei es drum! Die Freun⸗ dinten waren nicht wert, daß ſie nur einen Gedanken noch an 55 verſchwendete, ihnen nur eine Träne nachweinte. i ätte ſie gehört, was Gloria und Mira ſagten:„um SGottes willen, wen hat Helga ſich denn da aufgegabelt! Sie iſt wohl ganz von allen guten Geiſtern verlaſſen! Mit ſolch unmöglichen Menſchen, und wie er angezogen war erbeerendf Sie ak wiege della e e 1 eran d ſie D 2 21 henn nacht 5 1 ) dte 3 25——— 8 ——— 2 Am Abend iſt die Familie vereint Sinnvolle Stunden im frohen Kreis Sobald die Tage kürzer und die dunklen Abende länger werden, müſſen wir uns wieder mehr Gedanker machen, wie wir Abwechſlung und Frohſinn in unſerem Familienkreis ſchaffen. Von jeher waren Herbſt und Winter die Jahreszeiten der Familie. Das lange Tum: meln im Freien hört auf, wir richten uns wieder im Hauſe ein. Für dieſe Zeit des ſtilleren Lebens die Ein: stellung und den Kontakt zueinander zu finden, regelt ſich nicht immer von allein. Ein bißchen verdrießlich ſitzt man herum, trauert dem Sommer nach, fühlt ſich unbehaglich in der Enge der Räume und weiß noch nichts rechtes mis ſich und der freien Zeit anzufangen. Wie oft erlebt man es in dieſer Uebergangszeit, daß ſich Kinder, die ſonß nie um einen Zeitvertreib verlegen ſind, ſchrecklich lang⸗ weilen und vor lauter Unbeſchäftigtſein die größten Un⸗ arten begehen. Sie haben ſich eben von draußen nach drinnen noch nicht umſtellen können. Sie haben noch nicht zu ihren winterlichen Spielen und Beſchäftigungen zurück⸗ gefunden, zu denen man viel weniger Toben als Muße und ſtille Hingabe braucht. Den Erwachſenen, dem Mann und den großen Kindern, geht es in dieſer Beziehung kaum anders. Auch ſie haben das Leben in den Stuben noch nicht wiedergelernt. Es iſt, als warte alles auf ein Zeichen, auf ein Signal zum Beginn des winterlichen Lebens, und es kann wohl für eine Frau und Mutter nichts Schöneres geben, als wenn ſie es verſteht, ihrer Familie den rechten Antrieb für das Leben im Hauſe zu geben und den Familienkreis recht eng um ſich zu ſchließen. Was gehört nun dazu, um es allen zu Hauſe gemüt⸗ lich zu machen? Manchmal muß man ſogar ein paar Möbel umſtellen, um eine gemütliche Winterecke zu bauen, und da wir in dieſem Jahr ohnehin wieder nur ein Zimmer heizen werden, ſuchen wir uns auch nach dieſem Geſichtspunkt das günſtigſte und gemütlichfte Zimmer aus und rücken die Abendecke möglichſt nahe an den Ofen, Zu der Ecke gehören bequeme Sitzgelegenheiten für alle Familienmitglieder und ein großer Tiſch, an dem man leſen, gemeinſame Spiele ſpielen oder auch baſteln kann. Wir überdecken den Tiſch mit einer dicken Unterlage und einer kräftigen praktiſchen Decke, damit jeder nach Be⸗ lieben auf dem Tiſch herumhantieren kann. Wichtig iſt dann auch die Beleuchtung. Je mehr ſie auf die Sitzecke beſchränkt iſt, um ſo wärmer und gemütlicher wird es in der Ecke ſein. Am beſten iſt eine Stehlampe, die man nahe an den Tiſch heranrücken kann. Eine Tiſchlampe wirft zwar auch ein trauliches Licht, ſie iſt aber unpraktiſch, wenn Kinder mit am Tiſch ſitzen, denn ſie wird im Eifer des Spiels leicht umgeworfen. Nach dieſen Vorbereitungen wird ſich ſchon jeder auf die Abendſtunden freuen. Und nun können wir mit unſe⸗ ren eigentlichen Ueberraſchungen herausrücken. Einmal haben wir ein neues Spiel, an dem ſich alle beteiligen können. An einem anderen Abend wird aus einem inter⸗ eſſanten Buch vorgeleſen. Es können auch mal Märchen oder bekannte Gedichte ſein, auch die Erwachſenen hören ſie immer wieder gern. Es werden aber auch Abende kommen, an denen die Kinder etwas baſteln wollen, was ſie in der Schule oder bei den HJ.⸗Abenden gelernt haben, Vielleicht wiſſen wir auch ſelber eine hübſche Arbeit, die wir den Kindern zeigen können. Dann muß es aber auch wieder einmal Abendſtunden geben, an denen jeder tut, was er gern möchte. Es ſoll ja nicht immer laute Be⸗ triebſamkeit herrſchen. Ein paar ganz ſtill verbrachte Stunden ſind die beſte Erholung für alle, und um ſo mehr freut man ſich dann wieder auf das Gemeinſame. Es wäre alſo verkehrt, die Kinder jeden Abend zu einem gemeinſamen Spiel aufzufordern. Sie ſollen es ja auch lernen, ſich mit ſich ſelber zu beſchäftigen. Hin und wieder haben wir ſogar eine Ueberraſchung aus der Küche. Nicht jeden Tag, aber ſo dann und wann etwas Gebäck oder ein heißes Fruchtſaftgetränk. Es kann aber auch gelegentlich etwas Süßſpeiſe ſein, die wir vom Mittageſſen aufgehoben haben. Unmerklich will das ſcheinbar Zwangloſe dieſer Fa⸗ miltenabende gelenkt werden, und immer hat die Mutter eine Anregung zur Hand, wenn die Stimmung nachlaſſen will. Auf dieſe Weiſe werden wir gut alles das erſetzer können, was wir durch Krieg an äußeren Anregungen vielleicht entbehten ſollten. Sinnloſes Grübeln ſverden wir verbannen und dafür eine frohe Stimmung ſchaffen, die uns die Kraft gibt, alles leichter zu n 5 5 ydia Reimer Die Hände werden blau Viele Menſchen leiden an blauen Händen. Wenn ſi⸗ die Hände bewegen, haben dieſe die normale Farbe. Wenn die Hände aber längere Zeit ruhig gehalten werden, ſo laufen ſie blau an. Woran mag das liegen? Es dürfte ſich um eine gewiſſe Trägheit des Blutumlaufes in den Hän⸗ den handeln. Daß die bläuliche Verfärbung durch Be⸗ wegung der Hände, alſo durch Ingangbringen des Blut umlaufes verſchwindet, iſt nur ein Beweis dafür. Um dieſes Uevel zu beſeitigen, wird man durch wechſelwarme Handbäder die Blutzirkulation anregen Man nimmt dazu ein Gefäß mit warmem Waſſer, eir zweites mit kaltem Waſſer. Die Hände werden zuerſt dre Minuten ins warme Waſſer gehalten, dann eine halbe Minute ins kalte, dann wieder drei Minuten ins warme Waſſer, und ſo dreimal hin und her wechſeln. Es 1 75 nachfrottiert werden. Am beſten werden die Wechſel⸗ bäder vor dem Schlafen ausgeführt. Sollte ſich inner⸗ halb von zwei Wochen keine Beſſerung bemerkbar machen, dann muß der Arzt befragt werden. r I. Bewöhnung bringt Schaden Unfallbekämpfung auch im Haushalt 4% Man muß ſtaunen über die große Anzahl von Un⸗ fällen, die ſich in dem ſcheinbar doch ſo ungefährlichen Haushalt ereignen. Die Urſache hierfür liegt darin be⸗ gründet, daß viele Hausfrauen achtlos über die mannig⸗ fachen Unfallgefahren hinwegſehen oder durch Gewöhnung Gefahrenquellen überhaupt nicht als ſolche erkennen. So findet man Leichtſinn, Unvorſichtigkeit und Sorgloſigkeit immer wieder als Haupturſache ſo vieler und nicht ſelten auch ſo ſchwerer Unfälle im Haushalt. Wer wird auch beim Fenſterputzen gleich einen Sicher⸗ heitsgürtel anlegen, wer wird ſich vor Benzin, Spiritus, elektriſchen Geräten in acht nehmen, wer wird überhaupf gar ſo ängſtlich ſein? Da nimmt man immer noch ſtatt einer Leiter die beliebte, aber ſo gefährliche Zuſammen⸗ ſtellung von Stuhl und Schemel, da werden Stecknadeln in den Mund genommen und Flaſchen und Büchſen mit einem ſcharfen Meſſer geöffnet, das dann natürlich leich abrutſcht und die Finger zerſchneidet. Es gibt immer noch Hausfrauen, die nur auf einen Sprung zur Nachbarin gehen und beſtehende Gefahrenquellen, wie den Ofen, den Topf auf der Flamme, das Bügeleiſen, das Heizkiſſen un⸗ beaufſichtigt laſſen und dann vergeſſen. Falſche Sparſamkeit iſt ebenfalls oft die Urſache vieler Unfälle. Es iſt beſſer und billiger, notwendige Repara⸗ turen rechtzeitig vornehmen zu laſſen, als ſich der Gefahr des Verluſtes von Geſundheit und Arbeitskraft auszu⸗ ſetzen. Ein zerriſſener Fußabſtreifer hatte ſchon oft einen verhänigsnisvollen Sturz zur Folge, ein undichter Gas⸗ ſchlauch hat ſchon manchem das Leben gekoſtet. Zer⸗ brochene Stecker, Schalter, abgeſcheuerte Leitungsdrähte und ſonſtige ſchadhafte elektriſche Geräte ſind ſchon man⸗ cher Hausfrau zum Vrhängnis geworden. Oft ſind es auch die ſogenannten„Kleinigkeiten“, die zu dieſen Unfällen führen, und die man doch ſo leicht ver meiden kann, wenn man ihnen nur jederzeit und überall die notwendige Beachtung ſchenkt. Achtlos weggeworfene Abfälle, Glasſcherben, roſtige Nägel in alten Kiſtenbrettern aufgerollte Teppichecken, nicht feſt aufliegende Läufer und Brücken, das ſind ſolche kleinen Urſachen, die oft die größ⸗ ten Wirkungen zur Folge haben. 5 Die warme Stube Wir ſichern ſchon jetzt unſere Wohnung gegen die Kälte Es iſt ja Gott ſei Dank noch nicht ſo weit, daß der Winter unmittelbar vor der Tür ſteht, aber eines Tages iſt er doch da. Jede Hausfrau denkt daran, daß ſie mit ihren zugeteilten Kohlen haushalten muß, wenn ſie wäh⸗ rend des ganzen Winters eine warme Wohnung haben will. Es gilt daher ſchon jetzt, Vorſichtsmaßregeln gegen die Kälte zu treffen. Es hantiert ſich leichter, ſolange es warm draußen iſt; und der Ofenſetzer hat ſpäter nicht mehr die Zeit, ſich unſere Oefen und den Küchenherd anzu⸗ ſchauen. Es löſen ſich nämlich im Ofeninnern manchmal Ziegel, die ſeine Heizkraft ungünſtig beeinfluſſen. Wird das behoben, braucht man weniger Kohlen und ſttzt trotz⸗ dem wärmer als mit dem defekten Ofen. Keine Tür⸗ und Fenſterritzen dürfen beſtehenbleiben. Durch keine Fuge dürfen wir dem rauhen Winde Gelegen⸗ heit zum Eindringen geben. In unſerer Flickenkiſte findet ſich immer noch etwas zum Abdichten der Ritzen. Man ſchneidet Stoffreſte in ſchmale Streifen und nagelt ſie in den betreffenden Ritzen feſt. Beſonders zu beachten ſind die Balkon⸗ und Korridortüren. Bei erſterer genügt meiſt nicht das Verſtopfen der Fugen. Eine Kiſte in der Weite des Türrahmens ſtellt man am beſten von außen gegen die Balkontür und füllt ſie mit Sägeſpänen oder Säge⸗ mehl. Aus Stoffreſten fertigt man Polſterwülſte an, mit dem gleichen Material gefüllt, die einen Schutz gegen die Kälte von Außentüren und Fenſtern bieten. Schadhafte Feuſterſcheiben müſſen ſchon jetzt in Ordnung gebracht werden. Haben wir bei der Wohnung alles zum Schutze gegen die Kälte unternommen, dann geht es in den Keller und auf den Boden. Hier muß beachtet werden, daß oben wie unten die Fenſter gut abſchließen und nicht etwa ver⸗ quollen ſind. Vergeſſen wir auch nicht, unſere eigenen Vor⸗ ratsräume gegen Kälte zu ſichern, damit uns im Winter loſtbares geſpartes Gut nicht einfriert! 5 Kitten und Leimen kein Kunſtſtück Es iſt gewiß ärgerlich, wenn beim Spülen oder durch ſonſt einen Umſtand eine Glasvaſe oder Kriſtallſchale, wert⸗ polles Porzellangeſchirr uſw. zu Bruch gegangen iſt. Aber damit iſt noch lange nicht jedes zerbrochene Stück reif für den Mülleimer. Durch Kitten kann man vieles wieder einiger⸗ maßen heil machen. Handelt es ſich um Teller, Taſſen oder ſonſtige Dinge aus Steingut, ſo iſt es durchaus einfach, den Schaden abzuſtellen. Aus Schlemmkreide und Waſſerglas bereitet man einen Bref, mit dem die Bruchſtellen beſtrichen und ſorgfältig zuſammengeſetzt werden, um ſie dann gut trocknen zu laſſen. Auch zum Zuſammenkitten grauer Mar⸗ morſtücke läßt ſich dieſes Verfahren anwenden, doch ſetzt man hier dem Brei etwas geſiebte Holzaſche hinzu. Um ein zer⸗ brochenes Porzellangefäß wieder inſtandzuſetzen, ver⸗ rührt man Bimſteinpulver, Kalk und aufgelöſten Schreiner⸗ leim zu einem dicken Brei, bringt die damit beſtrichenen Bruch⸗ ſtücken genau zuſammen und verſchnürt ſie zum beſſeren Zu⸗ ſammenhalten mit Bindfaden, wotauf man das Ganze einen Tag trocknen läßt. 3 N f Bei zerbrochenen Glasſachen nimmt man Gelatine, die bei mäßiger Wärme in Eſſig oder beſſer noch in Eſſig⸗ ſäure gelöſt wird und verfährt wie e Hat man nut kleinere Glas- Porzellan⸗ oder ſonſtiw zerbrechliche Dinge zuſammenzukitten, dann löſt man in einem erwärmten Eßlöffel weiße Gelatine in Eſſig auf, in den man einige Körn⸗ chen Chromſaures Kali(Giftl) aufgelöſt hatte. Die mit die⸗ ſer Paſte versehenen Bruchstellen werden, nachdem ſie einige Zeit dem Lichte ausgeſetzt wurden, waſſerunlöslich. Will man Leder auf Leder oder Gummi auf Gummi kitten, ſo bereitet man eine Paſte aus Guttapercha, das in Benzin aufgelöſt wurde. Für Leder nimmt man den Bret dicker als für Gummi. Um Dinge aus Horn, wie Zigarren⸗ ſpitzen, Pfeifenköpfe uſw. mit ſolchen aus Perlmutter zu⸗ ſammenzukitten, benutzt man erweichten Schreinerleim, den man mit ſtarkem heißen Eſſig, etwas Alkohol und wenig Alaun miſcht. Einen guten Glaſerkitt kann man ſich ſelbſt aus Schlemmkreide bereiten, die man mit Leinölfirnis zu einem dicken Brei verrührt. Im Haushalt kann es immer vorkom⸗ men, daß man für gröbere Zwecke einen guten Kleiſter be⸗ nötigt. Dazu nimmt man Tiſchlerlei m, weicht ihn in Waſſer auf und löſt, bevor er ſeine Form verliert, ihn auf gelindem Feuer in Leinöl auf, bis er die Dichtigkeit eines Schleims erhält. Einen Kleiſter, der ſich zum Aufkleben von Fotos, Papieren uſw. trefflich eignet, bereitet man aus zwei Blatt Gelatine, die man in heißem Waſſer unter Zuſatz von einem Gramm Salizylpulver auflöſt. Die Maſſe ver⸗ rührt man mit einem Eßlöffel Kartoffelmehl, das vorher in wenig kaltem Waſſer angerührt worden war, um dann das Gemiſch unter fortwährendem Rühren zu kochen. Sportſtrümpfe aus Wollreſten Eine Anleitung für leichtes Stricken. Die kurzen Herrenſportſtrümpfe, deren Fußlänge 27 Zentimeter beträgt, werden aus der Wolle eines nicht mehr tragfähigen Pullovers(etwa 200 Gramm) ange⸗ fertigt. Man beginnt am Aufſchlagrand mit 80 Maſchen (M.), ſtrickt 40 Runden wechſelnd 2 M. rechts 2 M. links und arbeitet anſchließend nach dem kleinen Zählmuſter weiter.([]- Rechtsmaſchen,[== Linksmaſchen). In der 33. Runde und dann noch achtmal in jeder ſechſtnächſten Runde ſtrickt man die 2. und 3. M. und die dritt⸗ und vorletzte M. der Runde zuſammen. Man hat dann noch 62 M., und zwar auf der 1. und 4. Nadel je 15 M., auf der 2. und 3. Nadel je 16 M., und ſtrickt hierüber noch 20 Runden. Dann arbeitet man über die M. der 1. und 4. Nandel obenauf rechts 14 Randm hoch die Ferſe und beginnt in der danach folgenden Rückreihe das Käppchen. Man ſtrickt: 17 M. links, 2 M. links zuſammen, 1 M. links, wenden, 1 M. abheben, 5 M. rechts, 2 M. rechts zuſammen, 1 M. rechts, wenden, 1 M. abheben, 6 M. links, 2 M. links zuſammen, 1 M. links, wenden uſw. bis alle Ferſenmaſchen aufgebraucht ſind. Dann nimmt man die ſeitlichen Ferſenmaſchen(an jeder Seite 15 M.) auf und ſtrickt wieder in Rechtsrunden, wobei in der 1. Runde die neu aufgenommenen Ferſenm. rechts ver⸗ ſchränkt geſtrickt werden. Die M. des Käppchens teilt man in der Mitte. Für den Sockenteil ſtrickt man in der 1. und noch ſieben⸗ mal in jeder drittnächſten Runde die beiden letzten M der 1. Nadel und die beiden 1. M. der 4. Nadel zuſammen. Es ö folgen dann 40 glatte Rechtsrunden und anſchließend die Spitze. Für dieſe ſtrickt man in der fol⸗ genden, ſiebenmal in jeder zweitnächſten und dann in jeder Runde die dritt⸗ und vorletzte M. der 1. und 3. Nadel und die 2. und 3. M. der 2. und 4. Nadel zu⸗ ſammen. Die 4übrig⸗ bleibenden M. zieht man mit dem Ar⸗ beitsfaden zuſam⸗ men und vernäht dieſen gut. Zeichn: Hanneſen/ M. Auch im Winter reichlich Vitamine Jetzt ſind die ausländiſchen 8 mit denen die Haus⸗ frau ſich nach und nach befreundet hatte, ſo ziemlich vom Markt verſchwunden. Unſere 9 Gemüſe— Weißkohl, Rotkohl, 6 Kut Kohlrabi, Kohlrüben, Rote Rüben, Möhren(Gelbe Rüben) und viele afcere— warten darauf, von uns zum Mittag⸗ oder e zubereitet zu werden. 501 die 5 51 0 5 das 5 ſaſt. 55 nährung hat, wir on lange hingewieſen; faſt jeder weiß, dee E 0 ft 5 8 23 15 0 r uns unentbehrlich iſt. Viele, di auf große Verbrauch von dete eingeſtellt waren, ſind ſeit Beginn 15 Krieges zwangsläufig dazu übergegangen, den Genuß von Gemſüſe und Kartoffeln mehr und mehr in den dergrund zu ſtellen. Manche Menſchen haben ſich gut umgeſtellt, da ſie bei ſorgfältiger Zubereitung von Gemüſe ſich leicht an die fleiſchärmere Ernährung gewöhnten und ſich körperlich dabei auch wohler fühlten. Gemüſe ſchmeckt aber eben nur, wenn es liebevoll zu⸗ bereitet und ſorgfältig abgeſchmeckt worden iſt. Dazu gehört, daß man alle natürlichen Geſchmacksſtoffe durch die lichtig Garmachungsart enthält. Das 11 imeigenen Saft, unter Zuſatz von etwas Fett und Waſſer, iſt am beſten geeig⸗ net, den Eigengeſchmac der Gemuüſe zu erhalten. Wichtig 5 daß man immer nur mit gutgeſchloſſenem Topf kocht und ſo wenig wie möglich umrührt, damit die feinen Aromaſtoffe nicht entweichen können. Der Geſchmackswert und der ge ud⸗ heitliche Wert werden noch gehoben, wenn an das fertige Eſſen etwa der fünfte Teil des Gemüſes roh, und zwar ge⸗ rieben oder kleingeſchnitten, gegeben wird. Faſt von jedem Gemüſe kann man auch. ſalat heiſtellen. Hierbei braucht man nur etwa 150 9 G müſe für eine Al alſo erheblich weniger als beim Kochen. Mit Milch, Buttermilch, ſauret Milch, oder Oel, Zitronenſaft oder Eſſig, Kräutern und geriebener Zwiebel und Zucker nach Ge Mack wird das zerkleinerte Gemüſe angemacht und ſollte als Zukoſt, beſonders in obſt⸗ und gemüſeärmeren Zei⸗ ten. an jedem Tag auf den Tiſch kommen. de e ee ee 2 7 Der Ralkgehalt des Waſſers in einem normalgroßen Waſchkeſſel frißt mehr Seife, als 7 es auf eine Seifenkarte gibt. Einige Pandvoll Penko 30 inuten vor Beteitung der Waſchlauge im Keſſel verrührt ſichern volle Ausnutzung von Uaſchpulver und Seife. Hausfrau, begreife: Benko ſpart Seife! Sperl und Spiel Einheimiſcher Sport Fußball. Zum 2 Kriegsmeiſterſchaftsſpiel der Runde 1940/41 ſtartet Seckenheim gegen 08 auf dem Platze an der Schäfer⸗ wieſe. Wohl ſtehen Stein, Umminger und Erny infolge Einberufung nicht mehr zur Verfügung, dafür werden die Urlauber Seitz und Gropp die Lücken der Mannſchaft aus⸗ füllen Im Verein mit den alten Spielern Fuchs, Bauder, Würthwein, Walz uſw. und dem Gäſtetorhüter Schappert darf beſtimmt ein ſchönes Spiel erwartet werden. ch. * Terminliſte der Vorrunde. 6.10.40: Friedrichsfeld BG Lanz, Weinheim—Neckar⸗ hauſen, Viernheim—Feudenheim, 07 Mannheim— Hemsbach, Ilvesheim— Käfertal, O08 Mannheim—Seckenheim, Edingen — Phönix Mannheim. 13.10.40: Ilvesheim— Friedrichsfeld, Neckarhauſen— Viernheim, Feudenheim— Hemsbach, 07 Mannheim—Wein⸗ heim, BG Lanz— Käfertal, Seckenheim—Edingen, Phönix Mannheim—08 Mannheim. 20.10.40: Friedrichsfeld— Feudenheim, Hemsbach—Nek⸗ karhauſen, Käfertal Weinheim, Viernheim— Phönix Mann⸗ heim, BG Lanz— Seckenheim, 08 Mannheim— Ilvesheim, Edingen—07 Mannheim. 27.10.40: Neckarhauſen— Friedrichsfeld, Käfertal—Feu⸗ denheim, Weinheim Ilvesheim, 07 Mannheim— 08 Mann⸗ heim, Hemsbach— Edingen, Viernheim—Seckenheim, Phönix Mannheim— BG Lanz. 3.11.40: Edingen— Friedrichsfeld, 07 Mannheim Nek⸗ karhauſen, Feudenheim— BG Lanz, Seckenheim— Weinheim, Ilvesheim— Viernheim, 08 Mannheim— Hemsbach, Phönix Mannheim— Käfertal. 10.11.40: Friedrichsfeld—Seckenheim, Neckarhauſen— Käfertal, Weinheim— Phönix Mannheim, Viernheim 08 Mannheim, BG Lanz—Hems bach, Ilvesheim 07 Mann⸗ heim, Feudenheim— Edingen. 17.11.40: Phönix Mannheim— Friedrichsfeld, BG Lanz —Neckarhauſen, Feudenheim— 07 Mannheim, Hemsbach— Weinheim, Edingen— Viernheim, Käfertal 08 Mannheim, Seckenheim Ilvesheim. 24.11.40: Friedrichsfeld— Käfertal, Neckarhauſen— Ilves⸗ heim, 08 Mannheim—Feudenheim, Weinheim— Edingen, Viernheim BG Lanz, Phönix Mannheim— Hemsbach, 07 Mannheim— Seckenheim. 1.12.40: Friedrichsfeld— Weinheim, Seckenheim—Neckar⸗ hauſen, Ilvesheim— Edingen, Käfertal— Hemsbach, Viern⸗ heim—07 Mannheim, Feudenheim— Phönix Mannheim, BG Lanz 08 Mannheim. 8.12.40: 07 Mannheim— Friedrichsfeld, Neckarhauſen— Phönix Mannheim, Feudenheim—Seckenheim, Edingen— BG Lanz, Käfertal— Viernheim, Hemsbach Ilvesheim, 08 Mannheim— Weinheim. 15.12.40: Friedrichsfeld Viernheim, 08 Mannheim Neckarhauſen, Weinheim—Feudenheim, Phönix Mannheim Ilvesheim, Hemsbach—Seckenheim, BG Lanz- 07 Mann⸗ heim, Edingen— Käfertal. 22.12.40: Friedrichsfeld 08 Mannheim, Neckarhauſen — Edingen, Ilvesheim— Feudenheim, Viernheim— Hemsbach, Weinheim— BG Lanz, Seckenheim— Käfertal, Phönix Mann⸗ heim 07 Mannheim. Sport⸗Vorſchau Am erſten Wochenende im Oktober iſt ſportlich wieder ſehr viel geboten, wobei zwei Ländertreffen zwiſchen Ungarn und Deutſchland das größte Intereſſe beanſpruchen. Im Fußball meſſen ſich die ungariſche und die deutſche Nationalmannſchaft zum 16. Male. Sieben Erfolgen der Magyaren ſtehen drei deutſche Siege gegenüber, fünfmal trennte man ſich unentſchieden. Eine Verbeſſerung dieſer Bilaftz täte gut, aber es wird ſchwer halten, zumal das Treffen in Budapeſt ſtattfindet, wo unſere Fußballer noch nie gewannen. Die deutſche Elf ſteht vorausſichtlich mit: Klodt; Janes, Moog; Kupfer, Schneider, Kitzinger; Lehner, Hanemann, Walter, Conen, Peſſer. Sie 5 das volle Vertrauen der deutſchen Fußballfreunde. Im Reich wird der neue Wettſtreit der Bereichsmannſchaften um den Reichsbundpokal geſtartet. Es gibt dabei durchweg intereſſante Paarungen, von denen die zugkräftigſten im Süden ſtattfinden. Der Pokalvertei⸗ diger Bayern tritt in Nürnberg ohne die meiſten ſeiner Nationalſpieler gegen Niederſachſen an. Südweſt hat ſich im Frankfurter Sportfeld mit der Oſtmark auseinanderzuſetzen. In Stuttgart gaſtiert die Niederrheinelf beim Bereich Würt⸗ temberg. Weite Reiſen haben Baden nach Teplitz zum Be⸗ reich Sudetenland und Heſſen nach Königsberg zum Bereich Oſtpreußen vor ſich. Die Meiſterſchaft in den Bereichen wird mit einem kleinen Programm fortgeſetzt. Es ſpielen in: Süd⸗ weſt: TSG. 61 Ludwigshafen SVg. Mundenheim; Heſſen: Dunlop Hanau— 1860 Hanau; Baden: Phönix Karlsruhe— SVg. Sandhofen, Vf. Neckarau— Freibur⸗ ger FC., 1. FC. Birkenfeld— Karlsruher FV. Großen An⸗ klang dürften in Südweſt auch die Städteſpiele Frankfurt— Offenbach und Saarbrücken— Frankfurt finden. Auch im Handball ſind in Südweſt und Heſſen Punkteſpiele angeſetzt, in Südweſt ebenſo im Hockey. Zum letzten Male für dieſes Jahr treten unſere Leicht⸗ athleten in Budapeſt zum Länderkampf gegen Ungarn an. Es wird hierbei unſere ſtärkſte Mannſchaft aufgeboten, u. a. Harbig, Mellerowicz, Eitel, Glötzner, Trippe, Wöllke, Blaſk und Storch. Ein deutſcher Sieg liegt nahe. Ein vielſeitiges Programm bringt der Radſport zur Durchführung. An der Spitze iſt der Vierländerkampf in Nürnberg zwiſchen Deutſchland, Angarn, Dänemark und der Slowakei zu nennen. Die deutſchen Farben vertreten die Nürnberger Kittſteiner und Keßler ſowie die Chemnitzer Preis⸗ keit und Schulze. Bahnrennen werden u. a. in Berlin und München veranſtaltet, wobei in der Deutſchlandhalle auch italieniſche Berufsfahrer ſtarten. Ein gut beſetztes Radball turnier veranſtaltet der RK. Wiesbaden 1900. ſpiel. Der Stari Der Borxſport bringt in Hamburg eine Schwer⸗ gewichtsparade 15 den Treffen Kölblin— Wallner, J. Schönrath— Seidel und Haymann— Hintemann. Bei den Prüfungskämpfen der Nationalmannſchaft der Amateure in Berlin will ſich im Federgewicht auch der Kaſſeler Petri die Qualifikation für die Aufſtellung in Länderkämpfen erringen. Zu Galopprennen hat der Pferdeſport nach Hoppe⸗ garten, München, Karlshorſt, Dresden und Magdeburg ein⸗ geladen. Im Schwimmſport verdient noch der Start der Rheinländerin Annf Kavpell in Kopenhagen einen Hinweis. Hand ball⸗Meiſterſchaftsſpiel der Bereichsklaſſe. Der Turnverein 98 empfängt am morgigen Sonntag den Poſtſportverein Mannheim zum zweiten Meiſterſchafts⸗ in die neue Verbandsrunde iſt für die nicht ſo gut verlaufen, wie man er⸗ wartet hatte, ſodaß die Einheimiſchen alles verſuchen wer⸗ den, am Sonntag za deu erſten Punkten zu kommen. Die Poſt kommt mit 4 Bereichsſpielern der in dieſem Jahr ſo erfolgreichen Bereichsmannſchaft, von welchen Mitlelſtürmer Sutter der bekannteſte Spieler iſt. Der Turnverein hat am Sonntag 2 Urlauber zur Stelle, ſodaß die Mannſchaft we⸗ ſentlich verſtärkt iſt. Der Spielausgang iſt alſo als offen zu bezeichnen und erwartet man ein ſchönes, faires Spiel. Das Vorſpiel beſtreiten die Jugendmannſchaften beider Vereine und erwartet man hier die 98 er als Sieger. H. R. hieſige Mannſchaft Im Kampf um den Tſchammerpokal. Der Pokalſchlager von Berlin war das Spiel Union—Ober⸗ ſchöneweide gegen den 1. F C. Nürnberg. Mit einem knappen 10 durch einen Freiſtoß von Luber blieb der„Club“ im weiteren Wettbewerb. Spielaugenblick vor dem Nürnberger Tor. Weltbild(M) Folge 40 Jum zeitoertreib Silbenrätſel. 5 all— an— au— ben— chri— da— de— de zen— drü— e— eis— er— erd— ga— gäu ha— hu— i— il— ki— kun— leib— leuch— — li— lot— ma— men— mo— na— na— näh — ne— neh— nitz— now— nuß— pa— pa— po— ra— ran— rat— rent— rie— rung— rung— ſa — ſar— ſchi— ſe— ſieb— ſtroph— ſtus— te— tee— ten— ter— ter— ter— the— ti— trans— tu 5— un— wal— wal— wet— zi— zol. Aus dieſen Silben ſind 25 Wörter zu bilden, deren Anfangs⸗ und Endbuchſtaben— die Endbuchſtaben von unten nach oben geleſen— ein Zitat ergeben(ch und 8 je ein Buchſtabe). Die Wörter haben folgende Bedeutung: 1. Schalen⸗ frucht, 2. Behältnis, 3. Stadt an der Havel, 4. Nagetier, 5. volkswirtſchaftlicher Begriff, 6. Religionsſtifter, 7. Leuchtbild, 8. Auto⸗Betriebsſtoff, 9. Schulfach, 10. Stadt in Schweden, 11. Auslaſſungszeichen, 12. Glücksſpiel, 13. Tiſchgerät, 14. Vorrichtung zur Kälteerzeugung, 15. Kü⸗ ſtenſtrich, 16. Naturerſcheinung, 17. thüringiſches Städt⸗ chen, 18. deutſcher Philoſoph, 19. Erfriſchungsgetränk, 20. Kanton der Schweiz, 21. japaniſche Hafenſtadt, 22. Körper⸗ organ, 23. Soldat der Kavallerie(vor dem Weltkrieg), 24. bayeriſche Landſchaft, 25. berühmter Maler. N Auflöſungen aus voriger Nummer: Silbenrätſel: 1. Indiana, 2. Stubenmädchen, 3. Tannenberg, 4. Damaskus, 5. Indigo, 6. Erik, 7. Mer⸗ gel, 8. Ukelei, 9. Sachſen, 10. Ingeborg, 11. Kontrakt, 12. Vagabund, 13. Orſini, 14. Novelle, 15. Epos, 16. Chile, 17. Harfe, 18. Tümpel, 19. Eiskaffee, 20. Maſtdarm, 21. Kiwi, 22. Lakehurſt Iſt die Muſik von echtem Klang, ſo klingt die Seele mit. Deutſche Stadt: Dortmund. Erkältungen in der Uebergangszeit ſollte man nicht vernachläſſigen. da ſich ſonſt leicht ernſthaftere Erkran⸗ kungen einſtellen können, Deshalb wende man ſofort bei den erſten An⸗ Been beginnender Erkältung, wie Fröſteln. Huſten, Schnupfen oder Heiserkeit, folgendes Rezept an: Kurs vor dem Zubettgehen oder im Bett 0 0 0 heiß 1—2 Eßlöffel Klaſterfrau⸗Mfeliſſengeift und 1—2 geſtrichene Eßlöffel Zucker mit etwa der doppelten Menge kochenden Waſſers gut verrührt trinzen und dann ſchwitzen! Zur Nachkur, und um e een nehme man noch einige Tage, und zwar 2.— 3 mal täglich, einen Teelöffel Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt in einer Taſſe N oder ſchwarzem Tee. 5 Verſuchen guch Sie einmal bei den erſten Anzeſchen einer Erkältung oder eines Grippeanfalls den bekannten eee e en in Blulkvergiftung kann nicht nur bei großen, ſondern ſchon bei ganz geringfügig erſcheinenden Wunden durch Infektion entſtehen und die be⸗ kannten ſchwerwiegenden Folgen nach ſich ziehen. Deshalb ſoll man auch kleine Verletzungen, wie ſie ſo häufig im Haus⸗ halt, im Beruf oder beim Sport durch Schnitte, Stiche, Riſſe, Biſſe und dergleichen verurſacht werden, nicht unbeachtet laſſen, ſondern ſie ſofort mit der bewährten Sepſo⸗Tinktur des⸗ infizieren. Sepſo⸗Tinktur, die wie Jod⸗Tinktur desinfiziert und genau ſo angewandt wird, tötet die in die Wunde ein⸗ dringenden Bakterien und verhindert Entzündungen. Sie erhalten das Präparat in allen Apotheken und Drogerien zu Der blauen Packung mit den drei Nonnen; erhältlich bei Ihrem Apo⸗ niedrigen Preiſen in Flaſchen verſchiedener Größe ſowie in theker oder Orogiſten in Flaſchen zu R. 2.80, 1.65 und 9.90(Inhalt: a0 e 1 NM. 40 die be mitzufüßten und Be⸗ 400, 50 und 25 cem). Vergeſſen Sie ihn nicht bei Ihrem nächſten Einkauf! ſonders auch für die Hausapotheke zu empfehlen ſind. enneneeneenmmmamamaummmmmmmmamdmm 5 Welt-lexiken 1940 mit neuestem Atlas. Eine Höchstleistung! Site lieferbar! Erwelterte Ausgabe, neu bearbeitet mit 55000 lichwörtern auf 2800 Textſpalien. 2000 Bilder und farbige Tafeln, ſechsſarbige Atlaskarten und 15 000 Ortsnamen. Als Zeltungsleſer brauchen Sie n dieſes um⸗ ſaſſende Nachſchlage⸗ und Kartenwerk zum Verſtändnis der Ereigniſſe in aller 2 Mark monatlich, ohne Aufſchlag! Welt. Es 5 nur(2 ſtarte Leinenbände 15 RM. Erf. Ort: Halle, Werber gelucht). Auf Wunſch 3 Tage zur Anſicht, alſo kein Riftto, Peſtalozäibuchhandlung, Halle S. 229 bene. 88 A E UK UT 0 1 3 ien die nototliche Grundlage jede: erfolgreichen Hout. und Schon heitspflege. Tuben 20 Geruchlos in Tabletten 95 Pfg. u. 2.85 in Apotheken. Viele Aner kenn. 2 1 er Leidsig 88 Sie kommen viel beſſer mit dem Waſchpulver zurecht, wenn Sie vor⸗ her gründlich mit enko einweichen. Einwei⸗ chen mit Genko Bleich ſoda ſpart Reiben und Bürſten und erleich⸗ tert das Maſchen fehr. Hausfrau, begreife: PDenko ſpart Seife! 8* fur viele eine entsetzilche Plage 2288 slo doch in unverminderter Heſuig 5 oſt stundenlang an, und drohen qloleh. sg don Kopf xu zersptengen. N Warum sleb eber so quslen7 dier bun meist schon seh sehnell Herbin-Stogg ie Tobie mi dem k. im Oreiech. well Sie des Obel en def Wurzel past die nrampfertigen Spennungep ia der. Hire haut löst und die Zirkulstlonssigrungen in den Arterlon behebl. schmerzhaften Störungen. 5 Verlangen Sſe daher in der Apotheke kurz und bundig Weber's Tablette mit der i. lm Oreieck. 5 10 7b. 0.50 · 20 75. 0.99 60 751. 2.32 — 1 ſſaſſdſaacand aeg ccc Nbg luksER masb es d e e Füllrätſel: Mandarin, Reichsgericht, rung, Nachtigall, Leiſtung, Andermatt, Iſerlohn, Urſprung, Wiegenlied, Geſelle Das Geſicht Seele Spiegel. Verſiche⸗ Spieler, iſt der N Ein jadlenler Schneſſuerhand leicht läßt er sich anlegen, sitzt sofort fest und schötzt vor Verunreinigung. Er wirkt blut stillend, keimttend und beſſongsfördernd. Beſuchskartenrätſel: Duisburg. Entzifferung: Was man von der Minute aus geſchlagen, gibt keine Ewigkeit zurück. f Verwandlung: Kahn, Bahn. 4 In Ziffern: Dünkel— Worms— Bauch— Gift Ich ſteh am Feld, das nun ſchon riecht wie Broß und du ſtehſt drüber, ſtarker guter Gott.* Verſuch es mal: Rot, Tor, Ort. —ͤ Hum Wochenende“ u., Zum Zeitvertreib“ Nr. 40 erſcheinen als Beilage. Pl.⸗Nr. 5. Für die auf dieſer Seite erſchelnenden Anzeigen iſt der Verlag der vorliegenden 1 8 8 nicht e Verantwortlich für die Schriftleitung Kurt Winkler, Ur Anzeigenteil Carl Görg. Verlag Sonntagsblatt Deutſcher Provinz⸗Verleger, ſämtlich in Berlin SW 68, Lindenſtraße 101/102. 3 9 J 1er