neee eder 1 Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Ma 1.68 der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Auzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachläſſe gemäß Preisliſte r. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 3. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Peenſzvecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konts: Karlstuhe 78439. r Wannheim⸗Seckenheim und Umgebung. nta far den Stadtteil Mh. Secken hen düges und inzeigenblatt Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. e g Hördle) gang — c Das Nüſſeknacken iſt eine ganz erfreuliche Beſchäftigung. Allerdings nur dann, wenn etwas richtiges, das heißt ein güter, ſchmackhafter Kern dabei herauskommt. Wenn die Nüſſe aber zu hart oder die Kerne faul ſind, iſt die Sache weniger angenehm So verhält es ſich bei dem Spiel, das zurzeit in Lon⸗ don vor ſich geht. Da bemühen ſich die Gazetten der Plu⸗ tokraten im Schweiße ihres Angeſichts darum, RNüſſe zu knacken— aber es geht und geht einfach nicht. Sie können 1 nicht öffnen und wenn ſie ſich noch ſo große Mühe geben. luch nicht, wenn ſie ihre Phantaſie zu Hilfe nehmen. Denn Nüſſeknacken iſt eine höchſt handſeſte Angelegenheit, mit Phantaſie iſt dabei nichts zu erreichen. Um welche Nüſſe es ſich dabei handelt? Nun, um die Nüſſe, die die politiſche Führung der Achſenmächte mit der Zuſammenkunft auf dem Brenner den Eng⸗ ländern wieder einmal zu knacken gegeben hat. Eine ver⸗ teüfelt ſchwierige Sache, wie gerne zugegeben ſei. Da tref⸗ fen ſich der Führer und der Duce droben auf dem Brenner an der deutſch⸗italieniſchen Grenze und ſprechen ſich über die Kriegslage und alle anderen aktuellen Fragen aus, teils unter vier Augen, teils im Beiſein einiger vertrauter Mit⸗ arbeiter— und nun wollen die Herren Zeitungsſchreiber in London(ausgerechnet in London!) ihren Leſern haar⸗ genau mitteilen, was da geſprochen worden iſt.... Nein, 19 Aufgabe iſt nicht zu löſen, dieſe Nuß iſt nicht zu knak⸗ en! Aber man darf das den Zeitungsleſer um Gotteswillen nicht merken laſſen. Man iſt doch ſooo gut unterrichtet. Man weiß doch einfach alles, was auf dem weiten Erdenrund paſſiert. Warum ſollte man alſo nicht wiſſen, was auf dem Brenner vorgegangen iſt? In Wirklichkeit weiß man's na⸗ türlich nicht, kann's gar nicht wiſſen, weil Führer und Duce ja nicht unter Vormundſchaft und Kontrolle Englands ſtehen und weil auf dem Brenner kein Vertreter von Lü⸗ gen⸗Reuter oder Lügen⸗Churchill zugegen war. Aber dennoch tut man ſo, als wüßte man alles. Lügt das Blaue vom Himmel herunter— nur um die Stimmung der engliſchen Bevölkerung ein wenig zu beleben. Die eine Aufmunterung allerdings dringend nötig hat. Denn ſie iſt ſozuſagen auf dem Nullpunkt angelangt, Schließlich ſehen ja die Leute in Aae enen Augen die. Wir⸗ fungen der deutſchen Vergelkungsluftangriffe, ſo daß daran nichts abzuſtreiten iſt. Und ſchließlich merken doch auch die Engländer daß das Ausſcheiden Chamberlains aus dem Kabinett ein höchſt bedenkliches Symptom tiſt. Alle dieſe Dinge(und noch viele andere dazuf haben alſo die Stim⸗ mung auf den Nullpunkt ſinken kaſſen. Und nun ſoll ſie durch allerlei Lügereien wieder hochgebracht werden. Zu⸗ mal die Zuſammenkunft auf dem Brenner ſa wiederum allerhand neue Befürchtungen aufkommen lie. Alſo nimmt man einmal gerade dieſe Zuſammenkunft aufs Korn. Faſelt etwas zuſammen über eine angeblich „peſſimiſtiſche Stimmung“, die dabei geherrſcht haben ſoll und macht ſich auch ſonſt⸗allerlei Illuſionen. Du lieber Him⸗ mel! Wenn es irgendwo Peſſimismus gibt, dann beſtimmt Hicht bei den führenden Männern Deutſchlands und Ita⸗ liens. Dieſe haben nach den ſtolzen Erfolgen ihrer Waffen wahrhaftig keinen Grund, peſſimiſtiſch zu ſein. Wohl aber aben die Engländer tauſend Gründe dafür. Denn ſie 110 es doch die in den dreizehn Kriegsmonaten Niederlage auf Niederlage einſtecken mußten und die tagtäglich die wuchtigen Schläge der deutſchen Luftwaffe(wie der deut⸗ n Beekrieg führung) und der Italiener zu ſpüren bekom⸗ men. Alſo Peſſimismus herrſcht nicht auf unſerer Seite, ſondern drüben an der Themſe. Daß Chamberlain ſeinen Rücktritt erkläkke, hat doch ſeinen Grund nur darin, daß auch er ſchließlich einſah, wohin die Wahnſinnspolitik Chur⸗ chills führen muß, nämlich ins Verderben. Weil er dieſe Po⸗ tik nicht mehr weiter mitmachen wollte, iſt er gegangen. Bildet ſich nun die Londoner Preſſe wirklich im Ernſte ein, e könne dieſen klaren Tatbeſtand durch Schwindelberichte über die Zuſammenkunft auf dem Brenner verdunkeln? Pür wie dumm muß ſie ihre Leſer halten! 8 Wir in Deutſchland aber wiſſen, wie wir ſolche Mätzchen einzuſchätzen haben. Wir kennen die weltgeſchichtliche Be⸗ deukung der. Adolf Hitlers mit Benito Mufſolini, weil wit wiſſen, daß die Initiative in dieſem Krieg nach wie vor feſt in der Hand der Achſenmächte iſt. Ja, gerade dieſe Zuſammenkunft iſt— es wird ſich za zei⸗ gen— wieder ein Beweis dafür, daß Deutſchland und Ita⸗ lien das Geſetz des Handelns vorſchreiben, nicht aber die Plutokraten an der Themſe. Dieſe haben bisher— mili⸗ täriſch und politiſch geſehen— nur Niederlagen und Rück⸗ ese erlebt. Dabei wird es bleiben. Auch die Londoner reſſelügen werden daran nichts ändern. Einer ſchlechten Sache kann ſchließlich auch eine gute Propaganda nicht helfen. Und die engliſche Propaganda iſt augenblicklich nicht einmal gut. Sie iſt ſogar herzlich ſchlecht, hat alſd. das iſt natürlich nicht weiter verwunderlich die gleiche Eigen⸗ ſchaft wie die Sache, der ſie dienen foll. Wäre es anders, dann hatten die Männer der engliſchen Preſſe aicht mit ſo törichten Lügen über die Brennerzuſammenkunft und über die geſamte derzeitige Lage gearbeitet. Wenn der Zeitpunkt gekommen iſt, wird man ja auch in London erfahren, was die Brennerzuſammenkunft be⸗ deutet hat Bis dahin müſſen ſich die Herrſchaften gedulden Nüſſeknacken— wix ſagten es ſchon vorhin— iſt ein ganz angenehmer Zeitvenreſb falls genießbare Kerne her zus⸗ kommen, Aber die Londoner Kerne ſind faul und daher ge⸗ undheitsſchädlich Sie verderben den Zeitungsleſern den agen. Wenn ſich das herumſpricht, wird die allgemeine Stimmung noch weiter ſinken, nicht aber in die Höhe gehen. Es iſt ja überhaupt höchſt gefährlich im Volke Illuſionen zu wecken die hinterher Ernüchterungen Platz machen müſ⸗ ſen. Und die Lage Englands iſt augenblicklich ſo, daß ſeder — Dienstag, den 8. Oktober 1940 Nüſſeknacken Treffer auf Großgaswerk in London, Bahnhöfe und Flugplätze in Südengland, Milikärbaracken ſüdlich von London. Berlin, 7. Okt. Das Os W gibt bekannk: „London und zahlreiche andere Ziele in Südengland wurden am 6. 10. und in der Nacht zum 6. 10. krotz ſchwie⸗ rigſter Wetterlage wieder erfolgreich angegriffen. In Lon⸗ don explodierle ein Großgaswerk mit nachfolgender ſtarker Brandwirkung. Weiter gelang es, ein Waſſerwerk ſtark zu beſchädigen. Einzelne Flugzeuge griffen mehrere Rüſtungsbetriebe in Südengland an und vernichteten Keſſelhäuſer, Montage. hallen, Maſchinen, Ferligfabrikale und Vorräte. Bomben ſchweren Kalibers krafen mehrfach Bahnhöfe und Gleisan⸗ lagen. Infolge von Bombentireffern auf einige Flugplätze ſtürzten mehrere Hallen ein, zahlreiche Flugzeuge wurden durch Bombentreffer und MG. Beſchuß am Boden vernichtet. Angriffe auf verſchiedene Truppenlager ſüdlich von Lon⸗ don halten nachhaltige Wirkung. Jahlreiche Volltreffer in Baracken und Unterkünften konnten beobachtet werden. In Thameshaven und Port Victoria löſten Bombenexploſionen neue große Brände aus. Weitere Angriffe richteten ſich ge⸗ gen Hafenanlagen an der Süd. und Züdoſtküſte Englands. 155 Luflkämpfen kam es infolge der Wellerlage geſtern nicht. An der däniſchen Weſiküſte verſuchten feindliche Flug⸗ zeuge zwei deukſche Vorpoſtenboote anzugreifen. Ein feind⸗ liches Flugzeug wurde abgeſchoſſen, die übrigen wurden zur Umkehr gezwungen. b 5 Bei den Angriffen auf Küſtungswerke in Südengland zeichneken ſich durch beſondere Kühnheit aus Oberleuknant Braun, Oberleutnant Biemer, Oberleutnant Kühn und Ober⸗ feldwebel Wolff. * Von Maſchinenmenſchen geſteuert Schneid der deutſchen Flieger iſt ihnen unfaßbar. ie ſtete Einſatzbereitſchaf uernd eichblei⸗ bende gen ge lch and de, deen Keicegle den Engländern geradezu unheimlich. Auf der Suche nach einer Erklärung für das ihnen einfach unbegreifliche Drauf⸗ gängertum deutſcher Flieger ſcheinen engliſche und ameri⸗ kaniſche Piloten im Ernſt anzunehmen, daß die Deutſchen neuerdings Flugzeuge benützen, in denen ſich gar keine Pj⸗ lotten befänden. Anders können ſie es ſich offenbar richt erklären, daß die deutſchen Flieger auch im ſtärkſten Ab⸗ wehrfeuer engliſcher Flak unbeirrt weiter ihre Kreiſe zie⸗ hen. So berichtet wenigſtens der ſoeben vom britiſchen Kriegsſchauplatz nach USA zurückgekehrte amerikaniſche Fluglehrer Patrick Breen die Deutſchen verwendeten für ihre Angriffe auf London„Roboter“— alſo Maſchinen, deren Bewegungen mittels drahtloſer Elektrizität ausgelöſt würden, oder pilotenloſe Flugzeuge, die durch Radio ge⸗ lenkt würden. Breen der für England beſtimmte Jagdflug⸗ zeuge auf britiſchen Flughäfen einflog, begründete ſeine Anſicht mit der von ihm beobachteten Tatſache daß deut⸗ 115 Bomber trotz heftiger Beſchießung ſchnurgeradeaus logen und weder Richtung noch Höhe oder Geſchwindigkeit änderten Darnach ſcheint, ſe beurteilt dieſer amerikaniſche Fach⸗ mant, der der RAß doch wohl perſönlich naheſteht, daß die engliſchen Piloten mit dem Schneid und Angriffsgeiſt der deutſchen Flieger keinen Vergleich aushalten können. Weiteres A⸗Boot verſenkt Der italieniſche Wehrmachtsbericht. Ro m, 7. Okt. Der italieniſche Wehrmachtsbericht vom Montag hat folgenden Worklauk: „Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: Die im geſtrigen Wehrmachtsbericht erwähnte Schnellboofflot⸗ kille hat ein weiteres feindliches U⸗Bool verſenkt. Im Roten Meer wurde ein feindlicher von Kreuzern und Zerſtörern e Geleitzug von unſerer Luftwaffe mit Bomben elegt. In Oſtafrika Patrouillentätigkeit ſenſeits von Kaſſala und in der Umgebung von El Zuan(weſilich von Om Age). Die feindliche Luftwaffe hat Gallabal bombardiert, wobei vier Askaris getötet und ſechs verletzt wurden. Weitere Luftangriffe auf Otumla(Maſfaua) und Mekemma haben drei Tote und zwei Verletzte unter den Eingeborenen zur Folge gehabt Einige Hütten wurden zerſtört. Ein feindliches U-Boot, das in der Nähe von Savona aufgetaucht war, hat einige Kanonenſchüſſe auf die Stadt abgefeuerkl. Es wurden einige Privakhäuſer gekroffen, wo⸗ bei es unker der Bevölkerung einen Token und ſechs Ver⸗ wundete gab. Leichter Sachſchaden.“ N Verſuch einer Illuſtonspolitik ſchon daran ſcheitern muß, daß Rehn nden ſchon von vornherein keine Gläubi⸗ en meht finden. Auf die Dauer kann immer nur eine ealpolitik erfolgreich ſein. Das nationalſozialiſtiſche Deutſchland Adolf Hitlers und das faſchiſtiſche Italien Be⸗ nito Muſſolinis haben noch nie eine andere Politik gelrle⸗ ben als die, die auf realen Tatſachen ruht. Deshalb gehört dieſer Politikder Sie g. Die Politik der Gegenſeite aber, die eine Politik der Lüge und der Illuſionen iſt, führt zur Niederlage. Trotz ſchwierigſter Wetterlage Rüſtungsbetrſebe, wußt geworden, daß das größte 109— Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68 rantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.—* Nr. 237 ——ññ———⁵ Dem Antergang geweiht London eit zweites Karthago.— Neulraler Diplomatken⸗ bericht. Genf, 7. Okt.„In einigen Wochen wird es ſinnlos ſein, daß deutſche Flieger London weiterhin bombardieren, wenn bis dahin die deutſchen Luftangriffe ſo intenſiv fortgeſetzt werden, wie das in den letzten Tagen meines Londoner Aufenthalts der Fall war. Die Jerſtörung Londons wird alsdann wie der Untergang Karthagos in die Geſchichte eingehen,“ erklärt ein neutraler Diplomat, der London am 23. September verlaſſen hal und nun in Genf angekommen iſt. Da die deutſche Luftwaffe ſeitdem ihre Angriffe pauſen⸗ tos fortgeſetzt hal, dürfte der von dem verſtändlicherweiſe ungenannt bleiben wollenden Diplomaten geſchilderte UAn⸗ kergangszuſtand noch erheblich furchtbarer geworden ſein. In den letzten Tagen ſeines Londoner Aufenthaltes, ſo heißt es in dieſer eindrucksvollen Schilderung, ſei ihm be⸗ Wirtſchafkszentrum der Welt dem Untergang geweiht ſei. Es gebe in London und Umgebung kein Induſtrievier⸗ tel mehr, das nicht unter den deutſchen Bombenangriffen gelitten habe. Kein vernünftiger Menſch könne mehr von einer normalen Weiterführung des für Großbritannien ſo entſcheidenden Londoner Wirtſchaftslebens ſprechen. Jeder zurzeit nuch in London und einem Londoner Hafen ausge⸗ führte Wirtſchafts⸗ und Handelsverkehr diene nur noch dem Zweck, wichtige dort vorhandene Rohſtofflager in das In⸗ nere des Landes zu transportieren ſowie das Maſchinen⸗ material wichtiger Londoner Kriegsinduſtrien vor der Zer⸗ ſtörung zu retten. Die Desorganiſation des Londoner Ver⸗ kehrslebens hätten die Deutſchen bereits erreicht. Die Ver⸗ ſorgung der Londoner Bevölkerung mit Lebensmit⸗ teln ſei inzwiſchen zum heikelſten Problem der Behörden geworden, nachdem Tauſenden obdachlos und brotlos gewordenen Menſchen zuſätzliche Maſſenſpeiſungen verabreicht werden müßten. So tapfer ſich die Londoner auch bisher verhalten hätten, ſo könnten ſie doch angeſichts der ſchlechten Vorbereitung Londons auf die große deutſche Launen 9— D 4— derjenige, der ein einzigesmal eins Nacht auf einem der Londoner Untergrundbahnhöfe verbracht habe, könne mit einigem Recht die Nervenprobe beurteilen, der die Londo⸗ ner ſeit Wochen täglich ausgeſetzt ſeien. 8 Ueber die angerichteten Schäden könnten ſich die Lon⸗ doner ſelbſt abſolut kein Bild machen, beſtätigt der neutrale Diplomat. Die am meiſten betroffenen Induſtrie⸗ und Ha⸗ fenviertel ſeien abgeſperrt. Die Journaliſten europäiſcher Zeitungen könnten ſich nur noch über amerikaniſche Kolle⸗ gen einigermaßen über das ins Bild ſetzen, was im Ver⸗ lauf der letzten Angriffe bombardiert wurde. Die offiziellen Mitteilungen enthalten in der Regel Angaben über Schä⸗ den, die acht Tage vorher angerichtet wurden, und nach den Richtlinien von oberſter Stelle auch nur das, was nicht mehr verheimlicht werden konnte. In die City gelange man nur noch, wenn man ſich ausweiſen könne, daß man in dieſem Stadtviertel wohne oder beſchäf⸗ tigt ſei.„Seit dem 20. September kann der gewöhnliche Sterbliche weder die St. Pauls⸗Kathedrale noch die Bank von England beſuchen“ erklärte der Diplomat wörtlich. Dus Bewußtkſein, daß die deutſchen Flieger nur wirk⸗ schaftliche und militäriſche Objekte angreifen, gebe der Be⸗ völkerung mehr Sicherheit als der Luftſchutzkeller⸗ Wenn es in der Abſicht der deutſchen Flieger gelegen häkte, Lon⸗ doner Kunſtbauten zu zerſtören, ſo gäbe es wahrſcheinlich heute weder ein Parlamentisgebäude, noch eine Weſtminſter⸗ Abkei, noch eine Sk. Pauls⸗Kathedrale. 8 „Wie die meiſten Londoner, ſo kann man auch uns keine umfaſſenden Angaben über die in London entſtan⸗ denen Schäden machen. Wer nicht dringend ſein Haus ver⸗ laſſen muß, macht nun ſchon ſeit Wochen keinen Schritt mehr vor die Tür, und der Londoner er⸗ fährt von dem Ausmaß der Zerſtörungen genau ſo viel und genau ſo wenig wie die Welt, die auf die Reuter⸗ berichte angewieſen iſt. N Wenn ich daran denke, daß ſich ſeit meiner Abreiſe die deutſchen Angriffe auf London verdoppelt haben“, ſchließt der neutrale Berichterſtakter,„ſo 555 f es mir unmöglich, daß man in nächſter Zeit von London noch von einer Stadt ſprechen kann, die in wirtſchafklicher oder ſtrategiſcher Hin⸗ ſicht eine nützliche Funktion für die brikiſche Verteidigung ausüben kann.“ Demonſtrationen des Siegeswillens in Italien Rom, 7. Oktober. In ganz Italien fanden am Samstag⸗ fle große Volksku bg ebun he ſtatt, auf de⸗ nen 1 Parteivertreter zur derzeitigen Lage und über die grundſätzliche Bedeutung des Krieges gegen England ſprachen. Zwei Zeikalter, zwei politiſche Syſteme und zwei Weltanſchauungen ſo wurde immer wieder betont, tehen ſich heute gegenüber. Allgemein kamen in dieſen Ver⸗ ammlungen die auch am Sonntag in zahlreichen anderen städten 1 ſind der unerſchütterliche Siegeswille und 1 Siegesſicherheit des italieniſchen Volkes zum ruck. In Rom waren Zehntauſende auf der Piazza Colonna e ekommen, vor denen der ſtellverkretende Gau⸗ eiter Roms ſprach. Unter ſärkſtem Beffalf ozeſchmole er den gegenwärtigen Krieg als den„Aufſtand der Ka⸗ benichtſe gegen die Ueberſättigten“, Das Italſen Muſſo⸗ linis wolle der materiellen und moraliſchen Unterſochung durch die alte Welt ein Ende ſetzen und für die Ftalſener das heiligſte Lebens⸗ und Daſeinsrecht verwirklichen Dieſer Krieg koſte zwar Opfer. aber nicht mehr Opfer als der fal⸗ ſche Friede von geſtern 5 8 5 f 15 Millionen Reichsmark Berlin, 7. Okt Die am 21. und 22. Seplember 1940 durchgeführte erſte Reichsſlraßenſammlung im zweiten Kriegswinterhilfswerk 1940/41 erbrachte nach bisher vorlie· genden Meldungen das Ergebnis von 14 896 404,18 Mark, das ſind rund 19 Reichspfennig ſe Kopf der Bevölkerung. Zum 40. Luftſieg Eichenlaub für Hauptmann Wick. Berlin, 6. Okt. Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht hat dem Hauptmann Wick, Kommandeur einer Jagdgruppe, anläßlich ſeines 40. Luftſieges das Ei- chenlaub zum Ritterkreuz des Eiſernen Kreuzes verliehen. Der Führer hat an Hauptmann Wick folgendes Te⸗ legramm gerichtet:„In dankbarer Würdigung Ihres helden⸗ haften Einſatzes im Kampfe für die Zukunft unſeres Vol⸗ kes verleihe ich Ihnen zu Ihrem 40. Luftſieg als viertem Offizier der deutſchen Wehrmacht das Eichenlaub zum Rit⸗ terkreuz des Eiſernen Kreuzes. Adolf Hitler.“ * Hauptmann Wick, dem der Führer nach deſſen 40. Luft⸗ ſieg das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eiſernen Kreuzes verliehen hat, wurde am 5. Auguſt 1915 zu Mannheim als Sohn eines Techniſchen Direktors geboren. Er beſuchte von 1926 bis 1929 bas Realgymnaſium zu Danzig, von 1929 bis 1935 die Oberrealſchule Königsberg und legte auf einer Berliner Oberrealſchule im Dezember 1935 die Reifeprüfung ab. Im April 1936 trat er als Fahnenjunker bei der Flie⸗ gertruppe ein, wurde am 1. Juli 1937 zum Fähnrich und am 8. November 1938 zum Leutnant befördert. Nach Kom⸗ mandierung zu einem Kampfgeſchwader und zu einer Jagd⸗ fliegerſchule wurde er einer Jagdgeſchwadergruppe als Flugzeugführer zugeteilt. Im Juni 1940 wurde er ins Id 8geſchwader„Richthofen“ verſetzt, am 19. Juli zum Oberleutnant und am 4. September zum Hauptmann be⸗ fördert. Am 5. September wurde bekanntgegeben, daß Wick nach ſeinem 20. Luftſieg das Ritterkreuz des Eiſernen Kreu⸗ zes erhalten hat. —* 22* 2 Britiſcher Illuſionstaumel Toller Lügenbericht über die„Taken“ der RA. Churchills Illuſionsmaſchine läuft weiter auf vollen Touren, Ein wahrer Taumel hat den Totengräber des Em⸗ pires und ſeine Handlanger gepackt, Kein Mittel laſſen ſie unverſucht, um das engliſche Volk über die immer kataſtro⸗ phaler werdende Lage der Inſel hinwegzutäuſchen. Wäh⸗ rend trotz trüben nebligen Herbſtwetters die deutſchen Vergeltungsſchläge unaufhörlich auf die Inſel niederpraſ⸗ ſeln, wird die engliſche Bevölkerung in einen Dämmerzu⸗ ſtand verſetzt, dem nur ein um ſo furchtbareres Erwachen fol gen kann. Der ebenſo bornierten wie lächerlichen Ankündi⸗ gung des Korreſpondenten von Reuter, daß die„leitenden Köpfe der britiſchen See⸗, Land⸗ und Luftſtreitkräfte“ nun⸗ mehr„an den Krieg aus dem Geſichtswinkel eines Ein ⸗ falls in Deutſchland denken“, folgt 24 Stunden ſpä⸗ ter im britiſchen Nachrichtendienſt eine nicht minder groß⸗ ſprecheriſche und erlogene„genaue Beſchreibung der ſeit Kriegsausbruch auf Deutſchland unternommenen Bomden⸗ angriffe bis Ende September 1940 ſowie des ausgearbeite⸗ ten Planes, der dieſen Angriffen zugrundeliegt.“ Schihrrder eceewrdcger zu machen, großſpurig Totger ſogenannten Königlichen Luftwaffe, die bei ihren jede Nacht durchgeführten Angriffen„mehr als 200 militäriſche Ziele“ getroffen habe. wodurch, man höre und ſtaune, die deutſche Großinduſtrie und die deutſche„Kriegsmaſchine“ ſchwer be⸗ hindert wurden. Die Zahlenſongleure im Churchillkabinett ſind aber damit noch lange nicht zufrieden, und deshalb heißt es weiter:„Mehr als 700 Schläge ſind gegen Deutſchland ausgeteilt worden.“ Woraus jeder gutgläubige Engländer alle ihm wünſchenswerten Schlüſſe ziehen kann, und damit er für ſeinen längeren Aufenthalt im Keller auch voll ent⸗ ſchädigt wird, kann er weiter mit ehrfürchtigem Staunen vernehmen, daß die RAß die Benzinproduktion„ſyſtematiſch zerſchmettert“, daß die Oelraffinerien und die großen Docks »ſchwere Schläge“ erhielten und. die sportwege„mehr und meh eden“ G 8 als amtliche Beglaub fti ſchönen Wunſch⸗ traumbild bende jedes Ji dieſer Angriffe auf Wüſtung, die der„ den iſt.!“ In de weiter: r r gehemmt ing für die? die „nn dor kann der vie er Wie ugriffe „ baſiert auf ſorgfältig ausgewählten Zielen(J) nach lang dor⸗ 8 8 1 bereiteten Plänen und es werden nur Ziele von wirtſchaft licher und unmittelbar militäriſcher Bed fen (J. Jedes Ziel. das ausgewählt wird in gearbeiteten Grundplan. cht in die Au und in i gen der Ab waffe zu nicht ſein. mitten im ſe Waffe in die Wüſte ickt endgültig gelöſt Sbalt Sal Wen di Attacken inmer wieder Kirche ſpielplütze Wohndäuſer, Siedlungen, L letzt Feld und Flur domdardieren Es ſind ſam ausgewählten Ziele nach langvort 1 von unmittelbarer wilitötiſcher Bedeutung!“ ist der zausgeardeitete Srundpian Cdurchills dem jetzt. da die Waſſer immer döder ſteigen und dieſem Lumpen ſchon dis an die Gurgel reichen ſogar der alte Kriegsanſtifter Can ⸗ berlain die Gefolgſchaft kündigte. Das Schuldkonto Chur⸗ chills wächſt mit dieſen ertdgenen Falſchderichten zur Ver⸗ dummung des eigenen Volkes und zur Verdunkelung der derankommenden Kataſtrophe ins Ungedeuerliche. * ne„ſorg⸗ Vlänen en 5„Die Lage in Afrika iſt ſchwierig“. Genf, 7. Okt.„Die Lage Britanniens in Afrika iſt ſchwierig“, mit dieſem Satz leitete der Londoner Rundfunk einen Bericht ein, mit dem die Welt anſcheinend auf einen neuen erfolgreichen Rückzug vorbereitet werden ſoll. Nach den bitteren Erfahrungen in Britiſch⸗Somaliland hält man es in London angeſichts des erfolgreichen italieniſchen Vor⸗ ſtoßes an der ägyptiſchen Grenze für richtig, langſam die Welt damit vertraut zu machen, auch Aegypten, dieſen Eck⸗ pfeiler des Empires, aus dem Gefüge des britiſchen Welt⸗ reiches herausbrechen zu ſehen. In den durch die großen italieniſchen Erfolge erzwungenen Auslaſſungen des Lon⸗ doner Rundfunks heißt es: Durch die Einnahme Somalis, durch den Beſitz Abeſſiniens und Libyens hätten die Ita⸗ liener einen großen Vorzug. Aden könnte gegebenenfalls von Somali aus bedroht werden. Augenblicklich erwarte man einen Schlag gegen Aegypten. Man nehme an, daß der italieniſche Schlag von zwei Seiten kommen werde, er⸗ 8 von Weſten, und zwar aus Libyen, zweitens von Sü⸗ den und Oſten, und zwar gleichzeitig gegen Aegypten und den Sudan. Demgegenüber ſtünde Britannien die Unter⸗ ſtützung durch Truppen und Flugzeuge aus Auſtralien und Indien zur Verfügung. Das Verhalten Syriens ſei zweifel⸗ haft. Aegypten würde im Kriegsfalle mit 30 000 Mann im Felde ſtehen. Die Begegnung am Brenner weiſe darauf hin, daß eine große Anſtrengung von ſeiten Staliens und Deutſchlands geplant war, ſowohl im Mittelmeer als auch in Afrika. Kritiſche Tage ſtünden Britannien bevor. Dieſe für Eng⸗ and alles andere als roſige Ausſicht ſucht der Londoner Rundfunk dadurch zu verſchweigen, daß er die durch nichts Als nur durch den Zwang zur Illuſionsmacherei begründete Behauptung aufſtellt, es habe aber auch den Vorteil, daß die britiſchen Inſeln dadurch der direkten Bedrohung durch den Feind entzogen würden. Denn wenn Hitler und Muſſolini Erfolge in Afrika ſuchen, bedeute das, daß ſie keine in Eng⸗ jand errungen haben. Japans Ziel in Oſtaſien Stabiliſierung durch friedliche Zuſammenarbeik. Tokio, 7. Okt. Der ſapaniſche Miniſterpräſident Fürſt Konoe und Außenminiſter Matſuoka ſprachen am Montag vor den Provinzgouverneuren Japans. Konde gab Richt⸗ linien für die Stärkung der inneren Front und für die neue nationale Struktur. Er forderte die Gouverneure auf mit⸗ zuhelfen, das japaniſche Volk vorzubereiten, damit es allen etwaigen kommenden Schwierigkeiten geſchloſſen entgegen⸗ treten könne. Der Kaiſer habe mit ſeinem Erlaß bereits den Weg gezeigt, den die ganze Nation zu gehen habe. Die Regierung werde durch Reformen und Maßnahmen ver⸗ ſchiedenſter Art dafür ſorgen, daß das Land in den höchſten nationalen Verteidigungszuſtand geſetzt werde. Matſuoka ſtellte zu Beginn ſeiner außenpolitiſchen Erklärung feſt, daß bisher gewiſſe Staaten immer wieder verſucht hätten. Japans Politik und ſeine zwangsläufigen Aufgaben innerhalb Großoſtaſiens zu unterdrücken und ihnen Schwierigkeiten zu machen. Japan wolle keine An⸗ nektierung von Gebieten, keine Unterſochung und Aus⸗ ſaugung der Völker Großoſtaſiens, wie dies einige euro⸗ päiſche und amerikaniſche Staaten getan hätten. Japan wolle vielmehr die Völker Großoſtaſiens — 22 5 beiten. Zuſammenſtoß in zwei verſchiedene Auffaſſungen: Japan wolle Stabiliſierung Oſtaſiens durch friedliche Zuſammen⸗ arbeit während Tſchiangkaiſchek die Stabiliſierung mit der Front gegen Japan zum Ziele habe. Um die Lage nun noch zu verſchlimmern, verſuchten England und Amerika, den ſtatus quo in Oſtaſien aufrechtzuerhalten. Solange der Chinakrieg dauert, ſeien die Rechte und die Intereſſen fremder Mächte unvermeidbar berührt, beſonders dann, wenn dieſe Intereſſen den ſapaniſchen Wege ſtünden Wenn daher fremde Mächte ihre Rechte und Intereſſen zu ſchützen wünſchten, dann ſollten ſie an einer baldigen Beilegung des Konfliktes intereſſiert ſein. Doch immer noch unterſtützen fremde Mächte Tſchiang⸗ kaiſchek, um den Krieg zu verlängern. Die ſapaniſche Re⸗ gierung verfolge ſetzt mit größtem Intereſſe, ob England werde. Japan nan dar Der e wolle müſſe aber jeden n Frieden Oſt aſiens du gkaif 31 9 2 J Veittr S 1 8 esſir aße in Warſchau erſten Parade vor dem Führer. „Okt Im Gedenken an die vor einem Jahre vom 3 · abgenommene Sieg Watrſchau eingezog lichem Rahmen di e on Teilen der in die Jeſtung enen ſiegteichen Diviſionen fand in feſt⸗ e feierii Umbenennung der demaligen Paradeſtraße in„Siegesſtraße“ flaft. Auſchließend nahmen Seneralfeldmarſchall Siſt und Generalgouverneur Reichsmi⸗ niſte- Dr. Frank den Borbeimarſch von Teilen des Heeres und der S ſomie der Polizei und j ab 1 57 Der 82 9817 0 1 75 0 ten angetreten ſſen ſiegreicher Durchführung eralfeld⸗ morſchall entſcheidenden Anteil hatte— er führte eine Ar⸗ mee im Süden zwiſchen den Karpathen und Oberſchleſien über de— die Tage des ſiegreichen Vormarſches 8*— rden ir den Wo 1 1 ebe. * 71 8 ſprach der Seneralgouverneur, Dr. Frank. Er macht ſich zum Sprecher der Deutschen im Generalgouvernement und übermittelt der Wehrmacht ihren Dank. Jur Erinnerung an ſdre Taten und gleich⸗ . als Wegweiser in die Zukunft ſon die hiſtoriſche Pa⸗ 1deſtraße von nun an Siegesſtraße heißen. Der feierliche Akt der Umbenennung iſt beendet, nun betritt det S e e noch einmal die Rednertribüne zur Führerehrung. Er gelobt dem Oderſten Befehlsdader der Wehrmacht, deſſen Soldaten vom Nordkap dis zur ſpaniſchen Grenze mit Front aeden Ena⸗ DS Dar von dieſem Druck —— Operationen im Reichsminiſter land ſtehen, ünverbrüchliche Treue und bedingungsloſen Einſatz. Donnernd hallt das„Sieg Heil“ aus Tauſenden von Soldatenkehlen. Die Lieder der Nation ſchließen die feier⸗ liche Stunde. Nur formieren ſich die angetretenen Einheiten zum Vorbeimarſch. Es ſind Teile des Feldheeres, der Luftwaffe, der Waffen⸗/ und der Polizei, die ohne längere Zeit der Vorbereitung hier eine Parade zeigen, deren Schneid und Zackigkeit jedes Soldatenherz begeiſtert. Im gleichen Augen⸗ blick, als die erſten Einheiten der Luftwaffe vor der Tribüne des Generalfeldmarſchalls in Achtungſchritt übergehen, brau⸗ ſen nur wenige Meter über der Paradeſtraße die Formatio⸗ nen der Luftwaffe vorbei. Meſſerſchmitt⸗Jäger in raſender mit heulenden Motoren, etwas höher Kampfmaſchinen und Sturzkampfbomber. Wie die Trup⸗ pen hier auf der Straße, ſo ſind auch die Ketten und Staf⸗ feln in der Luft vorbildlich ausgerichtet. Das ſind die glei⸗ chen Maſchinen, die Tag für Tag und Nacht für Nacht Tod und Verderben nach England tragen. Und während dort Tauſende von ihnen eingeſetzt ſind, ſtehen hier im Gouver⸗ nement wie in allen Teilen Großdeutſchlands weitere Tau⸗ ſende bereit. An den Gräbern der Gefallenen Kreuz reiht ſich an Kreuz auf dem ſtillen Friedhof in der Warſchauer Vorſtadt, auf dem deutſche Soldaten beige⸗ ſetzt ſind, die in dem Feldzug der 18 Tage fielen. Man hat ſie aus weitem Umkreis zuſammengetragen, damit ſie auch im Tode mit den Kameraden vereint ſind, ſo wie ſie es im Leben waren. Sie ſtürmten vor einem Jahre die Städte und Dörfer Polens, ſie ſchlugen ſich in den weiten Wäldern, auf ſtaubigen, zerriſſenen Wegen und Straßen und auf den endlöͤſen Feldern der polniſchen Landſchaft. Sie bezahlten den erſten großen Sieg dieſes Krieges mit dem Leben. Ueber 1600 friſche Gräber mit der Jahreszahl 1939 liegen in Reih und Glied. Sie künden in ihrer nüchternen Sprache von den Tagen, die nun ſchon ein Jahr zurückliegen, die ſchon Geſchichte geworden ſind. Und Seite an Seite mit ihnen liegen die Toten des Weltkrieges, Zwei Generationen, die für die Größe Deutſchlands in den Kampf zogen, ſind hier vereint. Sie wußten zu ſiegen und ſie wußten zu ſter⸗ ben, für ihr Volk, für ihre Idee. Heute ſteht der Generalfeldmarſchall Liſt mit dem Ge⸗ neralgouverneur, Reichsminiſter Dr. Frank, auf dieſem Friedhof. Sie legen einen Kranz an dem Ehrenmal von 1914—18 nieder und ehren damit die Gefallenen beider Kriege. Es iſt der Tag der Wiederkehr der großen Führer⸗ parade. Der Tag, an dem der Führer ſeinen Sold dieſen Blitzkrieg im Oſten durchführten, ſeinen Dank aus⸗ ſprach. Ein Jahr iſt ſeitdem vergangen und noch immer kün⸗ den die Trümmer der Stadt Warſchau von dem verbreche⸗ riſchen Wahnſinn polniſcher Machthaber die algubten, dieſe Stadt gegen den deutſchen Soldaten bertetbigen zu können. Auf denſelben Straßen wie damals marſchierten heute die Soldaten der deutſchen Wehrmacht. Dieſer Marſchtritt auf den Straßen und das ſtille Gedenken an den Gräbern der Kameraden gehören zuſammen. Es iſt die Verpflichtung der Lebenden an die Toten, das begonnene Werk zu vollenden, ſich genau ſo einzuſetzen, wie die, die auf den weiten Feldern Polens, in den Schneewüſten der nordiſchen Länder, in Holland, Belgien und Frankreich, zu Waſſer und in der Luft ihr Leben ließen für die Größe Deutſchlands. Die Sonne dieſes ſchönen Oktobertages liegt auf den weißen Stämmen der Birken und auf den ausgerichteten 5. fin pte Softrrten Geſchwindigkeit 58 N Tru 2 10 Feier des Sieges in Warſchau Kriegsberichter Brüggemann. Deutſche Aufbauarbeit Große Aufgaben, ungeheure Möglichkeiten. Am Vorabend des Jahrestages des Siegesmarſches vor dem Führer hatte Generalgouverneur Dr. Frank in einer Großkundgebung an der für Parteiveranſtaltungen in Warſchau bereits traditionellen Stätte vor den Volksdeut⸗ ſchen des Diſtrikts und der deutſchen Oeffentlichkeit War⸗ ſchaus das K riegs⸗ WH W eim Generalgouvernement er⸗ öffnet. In ſeiner Anſprache gab der Generalgouverneur einen Ueberblick über die deutſche Ordnungs⸗ und Aufbau⸗ arbeit in dieſem Raum ſeit der am gleichen Tage vor Jah⸗ resfriſt vom Führer abgenommenen Parade. Er führte hierbei u. a aus: einem Jahre könne man wohl ſagen daß alle + + Möglz Her Weiher ber- Krrrthe⸗ rück in ihre Quartiere. Die iſt beendet. n. Menſchen im Generalgouvernement ihr 1 Wirrwarr. ſerrſchken Wirgends r jeweils vorhan⸗ Nn. itſchland mit ganz hlen könnte, was ſcher Seite ver⸗ wierigkeiten im Geſamt⸗ nements in einem Jahr noch nicht 1 le Mitteln gerechter in dieſem Raum an den 7 n die S 1e Ude die Kriegshetzer von London und War⸗ ſich die Polen in dieſen Tagen immer Heidi d deutſcher⸗ vortlich für ſondern nur ruch ſich nicht gouverneur wandte ſich dann den Aufgaben der Deulſchen im Generalgonvernement zu. Ihre Aufgabe ſei es. dem deutſchen Volk im Reich die Bedeutung ſeines öſtlichen Machtbereichs als des Landes der Zukunft immer wieder klarzumachen, Hier ſtänden Möglichkeiten und Enk⸗ und in dieſem umfang in keinem Teil des Deukſchen Reiches noch vothanden feien. Ju dieſer Aufgabe ſeien die deuk⸗ ſchen Männer und Frauen aufgerufen. Es ſei böchſte Ehre. hier im Oſten dem deuiſchen Volke und ſeinem Führer die⸗ nen zu können. Ein gewalkiges Programm zur Intenſivie⸗ tung der Landwirkſchaft zwecks Sicherung der Ernähtungs⸗ grundlage ſei in Angriff genommen Ein großes Baupro⸗ gramm werde bereits ſeit dielen Monaken Zurchgeführk. in dieſem Gebiel. Steaßen würden ausgebaut. Eiſenbabnen wiederhergeſtellk. die Poſtverbindungen auf den moderuſten Skaud gebracht. a Am S Im Schuß ſeiner Rede forderte der Generalgouverneur Soldaten, die 1 n Raum zu zickchen. in Andererſeits wicklungen vor uns, wie ſie vielleicht in diefer Intenſifät Ganze Skadtviertei erſtänden unter Führung der Deutſchen 2 28 Son fähig tiſche abſur gener ſchon gleich gende bei d ſtets die e erſtet USA doch lände lich a . Flug, — Weigerung beharren würde, trotz Hellfelds Bitten; aber irgendeinem unbeſtimmten Gefühl des Trotzes oder de⸗ AKrnthaft, aber mit lustigen verſchmitzten Augen, daß die a wundern,“ Lage Politiſches Allerlei Wirkungsloſe Sanktionen Das ägyptiſche Wollembargo macht auf Japan keinen Eindruck. Tokio, 8. Okt. Zum ägyptiſchen Baumwollembargo ge⸗ gen Japan ſtellen die japaniſchen Baumwollimporteure feſt, daß ſich Japans Händler und Spinnereien ſchon ſeit lan⸗ gem auf derartige Schwierigkeiten vorbereitet hätten, ſo daß das auf engliſchen Druck hin ausgeſprochene Embargo eine verhältnismäßig geringe Wirkung haben werde. Außerdem beſtehe die Möglichkeit, durch Bezug peruani⸗ ſcher Baumwolle einen Ausgleich zu ſchaffen. Die japani⸗ ſchen Händler und Induſtriellen ſeien daher hinſichtlich der Zukunft optimiſtiſch. Die Londoner„Times“ mache ſich zum Sprecher des Wirtſchaftsdruckes gegen Japan, ſchreibt Jo⸗ miuri Schimbun“ indem ſie erkläre, noch ſei es für Japan Zeit, ſeine Haltung zu überprüfen. Dies ſtelle eine verſteckte engliſche Drohung dar. England, ſo meint das ja⸗ paniſche Blatt, ſollte ſeine eigene Lage doch beſſer kennen. Englands Ueberheblichkeit und ſein Glaube an ſeine Ueber⸗ legenheit ſei eine chroniſche Krankheit und zumindeſt un⸗ zeitgemäß. Jranzöſiſch-japaniſche Beſprechungen in Hanoi. Tokio, 8. Okt. Zwiſchen dem Gouverneur von Franzö⸗ ſiſch⸗Indoching, Decoux, und dem in Hanoi eingetroffenen neuen Leiter der japaniſchen Inſpektionskommiſſion. Gene⸗ ralmajor Sumita, fand eine erſte Beſprechung ſtatt, wobei nach„Tokio Aſahi Schimbun“, Uebereinſtimmung hinſicht⸗ lich militäriſcher und wirtſchaftlicher Zuſammenarbeit er⸗ zielt worden ſei Der bevorſtehenden ſapaniſch⸗indochineſi⸗ ſchen Wirtſchaftsbeſprechungen ſehe man in Hanoi mit gro⸗ zem Intereſſe entgegen. Die japaniſche Wirtſchaftsabord⸗ nung werde am 20. Oktober in Haiphong erwartet Kultureller Aufbau im befreiten deutſchen Oſten. Bromberg, 8. Okt. Das Bromberger Stadttheater er⸗ öffnete am Sonntag abend vor vollbeſetztem Hauſe die Spielzeit 1940⸗41 mit einer Feſtvorſtellung der Oper„Der Freiſchüt“ von Carl Maria von Weber. Zuſchauerraum und Bühne haben eine grundlegende Neugeſtaltung erfah⸗ ren, ſo daß das Bromberger Stadttheater heute den hohen künſtleriſchen Anforderungen genügt, die an eine Bühne im befreiten deutſchen Oſtgebiet geſtellt werden. Oberbür⸗ germeiſter und Kreisleiter Kampe betonte in ſeiner An⸗ ſprache, daß es gelte, Bromberg zu einer der wichtigſten Kulturſtatten des deutſchen Oſtens zu machen. Intendant Voigt erklärte, die Kunſt ſolle dem Bromberger Deutſch⸗ tum helfen, über die furchtbaren Erlebniſſe bis zur Be⸗ freiung hinweazukommen.. — Altes Material zur Ergänzung der Verluſte. Berlin, 8. Okt. Wie die Newyork Times“ am Sonntag meldete, ſei man in USA überraſcht über die Un⸗ fähigkeit der Deutſchen, während des ſogenannten Luftblitz⸗ krieges neue Flugzeugtypen hervorzubringen. Abgeſehen davon, daß die deutſche Luftwaffe die weltbekannte Ju 88 neu zum Einſatz gebracht hat und auf Grund der letzten Er⸗ fahrungen während des verſtärkten Lufteinſatzes gegen England, alſo innerhalb eines kurzen Monats, ſehr wohl verſchtedene Verbeſſerungen ihrer Flugzeugtypen vorgenom⸗ men worden ſind, iſt ein Vergleich mit den jetzt von der bri⸗ tiſchen Luftwaffe im Einſatz verwendeten Typen geradezu abſurd. Um ihren ſtarken Verluſten beſonders im vergan⸗ genen Monat einigermaßen abzuhelfen, ſieht ſich die RA ſchon genötigt, das Material ihrer zweiten Linie zum Aus⸗ gleich heranzuziehen. Daß England bei ſeinem immer drin⸗ gender werdenden Bedarf an Kampfmitteln jeder Art ind bei dem Verſuch, ſolchen in Ueberſee zu decken, von dort ſtets mit den„neueſten Typen“ beliefert wurde, das haben die 50 bereits außer Dienſt geſtellten Zerſtörer, die erſten 200 wegen lleberſchreitung der Alters grenze in USA herausgezogenen Tanks bisher kaum bewieſen. Und doch war die Abgabe dieſer überalterten Waffen den Eng⸗ ländern dringend exwünſcht, und ſo werden ſie ſich vermut⸗ lich auch mit der Lieferung von nicht geradezu modernſten Flugzeugtypen aus Ueberſee einverſtanden erklären müſſen. ö Ich war ſo allein Roman von Fr. Lehne. 1 8 22 Gloria hoffte, daß Helga in ihrem Taktgefühl auf ihren Slzes heraus gab ſie jetzt nach. Warum auch nicht? Graf Hellfeld war ebenſogut ihr Bekannter wie der Glorias Ol es ihr nun angenehm war oder nicht! Sie glaubte Hellfel zu verſtehen, der ihr dieſe Genugtuung geben wollte, und damit Gloria einen kleinen demütigenden Denkzettel Si, gab ſich ganz als die alte Helga, unterhaltend, ſicher, ganz frei von irgendwelcher Befangenheit, die ſie doch eigentlick haben müßte in ihrer einfachen Kleidung angeſichts den ten 2 Die 1e n 1e Wen et glücklich fi War! 5 befangen erzählte Helga, daß ſie krank geweſen ſei und daher ihre Stelle wieder verloren habe. Jetzt heiße es wiederum ſuchen. Nun konnte ſich Hellfeld erklären, warum er ſie nie wie⸗ er getroffen! „Ich habe viel gelernt und erfahren in den vergange⸗ nen Monaten, die mich um zwanzig Jahre älter gemacht haben,“ ſagte ſie⸗ „Man ſieht Ihnen Ihre vierzig oder einundvierzig Jahre wirklich nicht an, Gnädigſte, entgegnete er fehr amen lachen mußten, und dieſes Lachen ließ auch Gloria ihre merkliche Zurückhaltung vergeſſen, die eigentlich auch Jar nicht zu ihr paßte. Sie platzte heraus:„Hätteſt du doch den Baumeiſter geheiratet, Helli, dann wäre dir all das Schwere erſpart geblieben; du hast ſelbſt schuld. „Ich hätte vielleicht noch viel Schwereres auf mich neh⸗ men müſſen. Nein!“ 5 „Ich muß Baroneſſe Langenau wegen ihres Mutes be⸗ ſagte Graf Hellfeld,„ſoviele ſind in der glei⸗ chen 1 Zapaniſches Lüftgeſchwader in Indochina. Mit der Landung des japaniſchen Luftgeſchwaders dem Flugplatz in Hanoi gemäß dem Japan⸗Indochina⸗Ab⸗ kommen beherrſcht die fapaniſche Luftwaffe nunmehr die zwiſchen Tſchungking und Burma liegenden chineſiſchen rovinzen Jünnan und Kweitſchau, ſtellt der Sonderberich⸗ tor der„Tokio Aſahi Schimbun“ feſt Damit ſei Tſchiangkai⸗ ſchek lebensgefährlich bedroht. Selbſt wenn die Engländer die Burma⸗Straße öffneten, ſeien Bombenangriffe auf dieſe Straße von Hanoi aus leicht. Es genügt, die wichtigſten komplizierten Brücken zu zerſtören, wodurch der Verkehr für längere Zeit lahmgelegt ſein würde. Danktelegramm Suners an Ciano 5 Rom, 7. Okt. Der ſpaniſche Innenminiſter Serrano Suner hat beim Verlaſſen Italiens an den italieniſchen Außenminister Graf Ciano folgendes Telegramm gerichtet: „Beim Verlaſſen dieſer geliebten Hauptſtadt, wo mir ſo viele Beweiſe der Sympathie für Spanien entgegengebracht wur⸗ den, möchte ich Ihnen erneut meine Dankbarkeit und meine aufrichtige Freundſchaft bekunden und Ihrem Volk den brü⸗ derlichen Slolz zum Ausdruck bringen, mit dem wir die neuen von den ſiegreichen Armeen des Imperiums erwor⸗ benen Lorbeeren grüßen.“ Badiſche Chronik Bilddokumente aus großer Zeit () Karlskuhe. Der bekannte Kriegsmaler Ernſt Voll⸗ behr, den das gewaltige Geſchehen unſerer Zeit durch ſeine farbigen Bilddokumente vom Bau des Weſtwalles und von den Kämpfen gegen Polen, Frankreich und England feſt⸗ gehalten hat, offenbart ſich in ſeiner ganzen künſtleriſchen Größe durch die Ausſtellung, die am Samstag in den Räu⸗ men des Badiſchen Landesgewerbeamtes eröffnet wurde. Pro⸗ feſſor Vollbehr iſt aus Kiel gebürtig. Sein an Erlebniſſen reiches Leben führte ihn in viele Länder und er hat an vier Kriegen teilgen mnien: Am Herero⸗Aufſtand in Deutſch⸗ Südweſtafrika, am Weltkrieg 191418, am fapaniſch⸗chineſi⸗ ſchen Krieg 1932 und fetzt war es ihm vergönnt, das gewal⸗ tige Ringen um Sicherheit und Zukunft Großdeutſchlands an den entſcheidenden Punkten mit ſeiner Kunſt im Bilde feſtzuhalten. 5 Intereſſant iſt es, daß Vollbehr im Verlauf der Herero⸗ Kämpfe gleichſam zum Erfinder der feldgrauen Uniform wurde. Er hatte die Wahrnehmung gemacht, daß die Ein⸗ geborenen durch ihre Hautfarbe ſich ſo gut der Landſchaft an⸗ glichen, daß die Verfolgung der zurückgeſchlagenen Eingebo⸗ renenſcharen dadurch ſtets nur wenig Erfolg hatte. Seine Beobachtungen ſchilderte er im Reichstag ſo eindringlich, daß dieſe Anregungen von der Wehrmacht aufgegriffen wurden. Ueberhaupt beſitzt Profeſſor Vollbehr eine einzigartig zu nennende Gabe der Beobachtung. Ueberall war er mit dabei, in den Bunkern und Schützengräben, im Feſſelballon und oft 82 an ihn die lohnendſten Aufgaben ſehr überraſchend eran. N Dieſen Kriegsberichter mit Palette und Pinſel erreichte bisweilen die Nachricht von einer z. B. bevorſtehenden grö⸗ ßeren Artillerieaktion kurz vor Beginn derſelben und das be⸗ deutete dann, daß in der kurzen Zeit, zwiſchen dem Donner der Abſchüſſe und Einſchläge, das grandioſe Bild feſtgehalten werden mußte, das ſich in Sekundenſchnelle dem Auge bot. Oftmals hat Vollbehr ſeine Bilder unter Einſatz des Lebens geſchafſen, ſodaß man die Gemälde in Wahrheit zu Bild und Farbe gewordene Dokumente eines einmaligen und für Groß⸗ deutſchlands Zukunft entſcheidendſten Geſchehens nennen darf. Haupto erſammlung des Schwarzwaldvereins O Gengenbach. Zu der außerordentlichen Hauptverſamm⸗ lung des Schwarzwaldvereins waren Vertreter vieler Zweig⸗ vereine aus Baden und Württemberg gekommen. Die Hauptverſammlung wurde mit einer Toten⸗ und Gefallenen⸗ ehrung eingeleitet. Beſonders wurde des verſtorbenen erſten ſtellvertretenden Präsidenten Wilhelm Pfeiffer gedacht, der lange Jahre hindurch unermüdlich im Dienſte der großen Wanderſache ſtand. Herzliche Willkommensgrüße galten noch zue der älteſten Wanderkameraden, Rinken bach, der an dieſem Tage ſein 89. Wiegenfeſt feiern durfte, und dem 87⸗ jährigen Wandervater Volz aus Heilbronn. Lobend hob der Präſident die rührige Arbeit der Ortsgruppe Karlsruhe 2 noch ſchlechter ais in der Großſtadt,“ fiel Helga der früheren Freundin ins Wort,„außerdem fehlt mir das Reiſegeld, irgendwo hinzufahren, um in einer anderen Stadt mein Glück zu verſuchen. Ich muß alſo hierbleiben, ſelbſt auf die Gefahr weiterer Begegnungen mit früheren Bekannten 5 „% die mir jedesmal eine Freude ſein werden, Baro⸗ neſſe,“ warf Hellfeld ein, der mit leiſem Lächeln Glorias Erröten wahrnahm. Ich begreife dich wirklich nicht, Helga, wo du dein Ge⸗ ſchick mit einem Wort hätteſt ändern können.“ „Wie ich ſchon ſagte: dieſes eine Wort eben konnte ich nicht ſprechen! Und wenn iren mit Poſtkarten oder Schnürbändern eder 1 ſoll, aber Frau Baumeiſter Bonitz werde ich rotz ſeiner fabelhaften 7 nicht, Limouſine und ſeiner Zehn⸗Zimmer⸗Villa! Lieber begnüge ich mich mit der Schlafſtelle bei meiner Wirtin, Frau Ba⸗ der, bei der ich auch eſſe und die mir meine Wäſche ver⸗ ſorgt. So brauche ich kein Geld auszugeben; meine Tojilet⸗ tenanſprüche ſind geſtrichen. Und ich zeige mich für die Ge⸗ fälligkeiten erkenntlich, indem ich dem Sohn meiner Wir⸗ lin Unterricht gebe; er iſt ſo bildungshungrig und ſeine Er⸗ werbsloſigkeit läßt ihm Zeit genug zum Lernen.“ „Aha, der Kavalier von neulich aus dem Hofgarten,“ dachte Gloria, ſo erklärte ſich dies ganz natürlich, was ſie und Mira für eine große Entgleiſung Helgas gehalten hatten. Ein hübſcher Bengel war es ja geweſen. „And im übrigen warte ich auf das große Wunder, auf den Prinzen aus dem Märchenland, der mich in einer gol⸗ denen Kutſche heimholt in ſein Schloß,“ lächelte Helga. „Schade, daß ich nicht dieſer Prinz ſein kann, Baro⸗ neſſe,“ ſagte Graf Hellfeld feurig,„oder würden Sie in Ihrem Stolz auch meine goldene Kutſche verſchmähen, wie die des Herrn Baumeiſters?“ „Es wäre zu überlegen, Graf! Verſuchen könnten Sie es ja; denn das Vorfahren einer goldenen Kutſche vor einer Hausmeiſterwohnung im Rückgebäude iſt immerhin? nichts Alltägliches. Darum laſſen Sie mich, bitte, nicht allzulange darauf warten. Bis dahin will ich mich zur Si⸗ cherheit aber doch nach Arbeit umſehen und heute weiter mein Glück verſuchen; ich habe noch einige Adreſſen.“ Sie bezahlte ihre Taſſe Kaffee und verabſchiedete ſich, „Vielleicht ſind in einer kleinen Stadt die Verdienſt⸗ wödlichketten f 8 5 5 trotz Hellfelds Widerſpruch. Gloria ſagte nichts; ſie war auf hervor, die auch letztes Jahr trotz des Krieges einen leß⸗ haften Wanderbetrieb unterhielt. Bürgermeiſter Hägele⸗ Gengenbach übergab zum Andenken an den Aufenthalt des Vereins in der ehemaligen freien Reichsſtadt ein von dem Gengenbacher Maler Fritſch geſchaffenes Bild. Der Reviſtons⸗ und Rechenſchaftsbericht, ſowie der Vor⸗ anſchlag wurden einſtimmig gutgeheißen und Entlaſtung erteilt. Wanderkamerad Stark, der Vorſitzende des Zweig⸗ vereins Sindelfingen und bisherige Jugendwart im Haupt⸗ ausſchuß, wurde zum erſten ſtellv. Präsidenten berufen, wäh⸗ rend Profeſſor Emil Imm weiterhin das Amt des zweiten ſtellvb. Präſidenten verwaltet und Studienrat Lin 3 Karls⸗ ruhe das Referat für das Jugendwandern im Hauptausſchuß übernehmen wird. Anſchließend ſprach man über Satzungs⸗ änderungen. Einen breiten Raum nahmen endlich die Wege⸗ angelegenheiten ein. Auf dieſem Gebiet wurde auch diesmal trotz der ſich bietenden Schwierigkeiten ſehr viel geleiſtet. Mit drei großen Wanderwegen von insgeſamt 310 km Länge wurde von ideal geſinnten Wanderfreunden als neues Hauptwandergebiet der Hotzenwald erſchloſſen. Weiter iſt es gelungen, einen alten Plan endlich zum Teil zu verwirk⸗ lichen, und zwar den Bau einer ſtaubfreien Straße durch das vielbegangene Simonswäldertal. Noch einmal ver⸗ ammelten ſich am Sonntagmorgen bei frohen Klängen der Stadtkapelle die Gäſte im Freien auf dem Gengenbacher Marktplatze, um von dort aus nach einer Beſichtigung des Ratskellers ihre Wanderung über Reichenbach—Brandecklindle nach Durbach anzutreten. Dörlinbach b. Lahr.(Junge tödlich verbruy t.) Das vierjährige Söhnchen des Zigarrenmachers Joſef Sing⸗ ler ſchob in einem unbewachten Augenblick den Deckel des Waſchkeſſels beiſeite, der mit heißem Waſſer angefüllt war. Ehe noch die hinzueilende Mutter es verhindern konnte, fiel der Junge in den Keſſel hinein. Er erlitt ſo ſchwere Brand⸗ wunden, daß trotz ſofortiger Verbringung ins Bezirkskranken⸗ haus nach Lahr der Tod eintrat. () Pforzheim.(Frau in der Enz ertrunken.) In Calmbach wurde eine betagte Frau, die auf einem Hand⸗ wagen Unkraut in die Enz fahren wollte, von dem Wagen mit in die Fluten geriſſen. Ein junger Mann ſprang der Frau, die von der ſtarken Strömung abgetrieben wurde, ſofort nach, doch konnte ſie nur noch als Leiche ans Ufer gebracht werden. OEichſtetten.(Vorſicht bei Notſchlachtungen.) Nach dem Genuß von aus einer Notſchlachtung ſtammenden Sülze erkrankten hier mehrere Perſonen und mußten in die Freiburger Klinik eingeliefert werden. Behördliche Unter⸗ ſuchung iſt im Gange, denn inzwiſchen konnte feſtgeſtellt wer⸗ den, daß das Fleiſch der notgeſchlachteten Kuh nicht hätte verwendet werden dürfen. 0 1(Schwerer Anfall auf der Reichs⸗ autobahn.) Auf der Reichsautobahn verunglückte in der Nacht der Offenburger Architekt Karl Bährle tödlich, wäh⸗ rend der ihn begleitende Hauptlehrer Hirſch ſchwer verletzt wurde. Der Unfall wurde dadurch herbeigeführt, daß der Offenburger Wagen auf ein Möbelauto auffuhr Aus dem Elſaß f Wittelsheim.(Wieder zwei Opfer des Spie⸗ lens mit Sprengkörpern.) Zwei junge Burſchen von 11 und 16 Jahren hatten ein Geſchoß gefunden, an dem ſie herumhantierten. Plötzlich erplodierte die Granate. Der Aeflere würde auf der Stelle getötet, ſein jüngerer Kamerad erlitt ſchwere Verletzungen im Geſicht und an der Bruſt. Er wurde nach Mülhausen ins Spital gebracht, wo er in bedenklichem Zuſtand darniederliegt. Straßburgs Kleber⸗Denkmal ins Stadtmuſeum. Das Bronce⸗Standbild des Generals Kleber— nach ihm war der hiſtoriſche Paradeplatz im Zentrum der Stadt benannt— wurde nach Beendigung der hierzu nötigen tech⸗ niſchen Vorbereitungen mit einem Spezialtransportwagen zum hiſtoriſchen Stadtmuſeum befördert, wo es vorläufig unter⸗ gebracht iſt. Im Juni 1840 fand die Einweihung des Kle⸗ ber⸗Denkmals auf dem gleichnamigen Platz ſtatt, ſodaß es faſt 100 Jahre dieſen Standort innehatte. Der Platz ſelbſt trägt heute den Namen des heldenhaften elſäſſiſchen Volks⸗ tumsvorkämpfers: Dr. Karl Roos. — „Viel Glück und Erfolg, Helga!“ „Danke!“ 5 5 Das war alles. Graf Hellfeld geleitete Helga bis zur Ausgangstür. Während er ihre Hand an ſeine Lippen zog, von Gloria eiferſüchtig beobachtet, ſagte 335 „Ich hoffe ſehr auf ein baldiges Wiederſehen, Baro⸗ neſſe. Auch wenn ich noch nicht in der goldenen Kutſche vor⸗ fahren kann.“ 8 Lächelnd blickte er mit ſeinen dunklen, ſchmachtenden Augen in die ihren und blieb noch einen Augenblick ſtehen, ihr nachzuſehen, ehe er zu Gloria zurückkehrte, die ſich noch eine Portion Eis beſtellt hatte. „Ich begreife Helli nicht; ſie iſt ſo anders geworden! Ich finde, es iſt etwas von der„Armeleuteatmoſphäre', in der ſie lebt, an ihr hängen geblieben—“ Gloria ſchüttelte ſich ein wenig. Das iſt nicht wahr. Baroneſſe Langenau iſt die Dame geblieben, die ſie war,“ ſagte Hellfeld entſchieden. „Sie ſind ſehr eingenommen von ihr.“ f „Nein, ich bin nur gerecht und mag nicht leiden, wenn einem Menſchen Unrecht getan wird.“„„ Geſtehen Sie es, Graf, Sie lieben Helga... Ihm war, als funkelten Tränen in ihren Zigeuneraugen. „Man iſt doch verpflichtet, das Schöne zu lieben, wo man es ſieht.“ 5 „Du, ich kratze dir die Augen aus!“ Ihr Temperament ging mit ihr durch. Er lachte.„Wildkatze!“. 3 Er durfte es doch nicht ganz mit ihr verderben; darum nahm er ihre Hand und legte ſeine Lippen darauf:„Der Allerſchönſten, der Allerliebſten!“ 5 Da war ſie wieder verſöhnt.. „Du, mein Savoyardenknabe!“ „Tatſächlich, ich muß Helga von Langenau bewundern und hochachten, wie ſie ſich in die veränderten Verhältniſſe gefügt hat, weil ſie ſich nicht aufgeben wollte. Mancher an⸗ dere härte den Mut nicht aufgebracht! Und ich ſchäme mich auch vor ihr, weil ich ein zu bequemer Zeitgenoſſe bin und mich, ehrlich geſtanden, in dieſer Bequemlichkeit zu wohl fühle, als daß ich eine Aenderung wünſchte! Hab ich Geld, bin ich obenauf, hab ich keins— was ja meiſtens der Fall iſt— noch mehr—— und tue dann, als ob ich die Brief⸗ taſche voller Hunderter hätte——“ e „Ich denke es mir ſchrecklich, kein Geld zu haben.“ froh, daß Helga ging. Nur mit Ueberwindung reichten ſich beide die Hand. 5 i „Es iſt wirklich schrecklich. Sie brauchen es nicht bloß zu denken!“ f 5 5 l —— altale Ruud schau — Kampf dem Froſtſpanner! Die Zett iſt da, um gegen einen fehr hartnäckigen und koſtſpieligen Schädling wieder einmal mit Nachdruck vorzugehen. Der Froſtſpanner hat in dieſem Jahre in großen Gebieten des Reiches ſein Unweſen getrieben. Die Gefahr der Weiterverbreitung iſt für das kommende Jahr beſonders groß. Der Kampf gegen den Froſtſpanner muß deshalh fehr viel energiſcher aufgenom⸗ men werden als ſonſt. Erfolgverſprechend iſt es, wenn in den ſtark betroffenen Gebieten der Krieg gegen den Froſt⸗ ſpanner gameinſchaftlich von allen denjenigen aufgenom⸗ men wird, die Obſtbäume beſitzen.— Durch dle vom Reichs⸗ bauernführer getroffenen Maßnahmen zur Abwehr des Schädlings iſt es gelungen, den Obſtzüchtern Raupenleim. Papier und Bindfaden auch während des Krieges in erfor⸗ derlichem Umfange zur Verfügung zu ſtellen. Die Mate⸗ rialien ſind im Handel zu haben. Nun muß davon entſpre⸗ chender Gebrauch gemacht werden. Es hraucht ſa nicht erſt daran erinnert zu werden, daß die Bekämpfung der Obſt⸗ haumſchädlinge Pflicht iſt, die auszuüben das Geſetz vor⸗ ſchreibt Grund des Pflanzenſchutzgeſetzes können Nach⸗ läſſige fühlbar an ihre Verpflichtung erinnert werden. 1 Sck 1940/4 gebiet ſlechtwetterregelung im Baugewerbe für den Winter Der Reichstreuhänder der Arbeit für das Wirtſchafts⸗ heſſen hat als Sondertreuhänder auch für den kommen⸗ den Winter eine Reichstarifordnung zur Regelung der Arbeits⸗ verhältniſſe im Baugewerbe bei ungünſtiger Witterung Schlechtwetterregelung) erlaſſen. Die Tarifordnung, die für das Baugewerbe und die wichtigſten Baunebengewerbe gilt und ſich lediglich auf die Bauvorhaben bis zur Dringlichkeitsſtufe IV erſtreckt, erfaßt die getrennt von ihrem Wohnſitz an der Bau⸗ ſtelle untergebrachten Gefolgſchaftsmitglieder, denen durch die Garantie von 60 v. H. ihres tatſächlichen Lohnes ermöglicht wird, eine vorübergehende Unterbrechung der Arbeit in Kauf zu nehmen und auf der Bauſtelle zu bleihen. Die Schlechtwetter⸗ bezüge können im Winter 1940/41 bis zu insgeſamt 36 Arbeits⸗ tagen gewährt werden. Die Tarifordfung tritt am 15. Oktober 1940 in Kraft und endet mit dem März 1941. (S2 5 Lebens mittelkarten an Jivilperſonen für Belgien und türdfränkre Deutſche Zivilperſonen, die in die Gebiete für Belgien und Nordfrankreich Milttärbefehlshabers inreiſen, müſſen den für ihten Aufenthaltsort zuſtändigen Ortskommandauten als Vorausſetzung für den Empfang von belgiſchen Lebensmittelkarten eine Beſcheintgung ihres einheimiſchen Ernährungsamtes(Kartenſtelle; vorlegen, welche ausweiſt, daß und für welche Zeit ſie aus der reichs⸗ deutſchen Verpflegung ausgeſchieden ſind. S Filmſchau. Die deutſch⸗italieniſche Filmunion zeigt den auf der „Biennale“ in Venedig mit dem Muſſolinipokal aus⸗ gezeichneten Film„Die weiße Schwadron“ nach einem gleichnamigen italieniſchen Roman. Die weiße Schwadron gehört zu dem im italieniſch Nordafrika ſtationierten Kamelreitetkorps. Am Vande der unendlichen Wüſte, auf weit vorgeſchobenem Poſten, umgeben von den un⸗ ſicheren und rebelliſchen Beduinen, machen die Kamelreiter ihren harten Dienſt. Der junge und verwöhnte Leutnant Mario Ludoviei läßt ſich, weil ſeine Geliebte in der Heimat ihm untreu geworden, von der Heimatgarniſon zum Kolonialdienſt verſetzen. Er wollte in der Wüſte lediglich ſeinen Kummer vergeſſen. Der Film ſchildert Hun in eindringlichen und von größter Spannung ge⸗ tragenen Bildern, wie aus dem verweichlichten jungen Lebemann ein in vielen Gefahren erprobter, harter Soldat wird, der im Gluthauch des Samum und im Kampf um die Waſſerſtellen nicht mehr an ſich ſelber denkt, ſondern in Pflichttreue und Opfermut ſeinen Untergebenen zum leuchtenden Vorbild wird. Grimm. Warum Vollkornbrot? ſer täglich Brot mit dem Ernteſegen der Getreidekör⸗ ie 0 hrungsgrundlage aller ackerbauenden Völ⸗ ähte iſt das Wahrzeichen der Ernte. Das täg⸗ Inbegriff menſchlicher Nahrung. Aber nur Vorfahren, das Brot aus echtem Schrot kornbrot. 1 2 5 1 Brot aus ſchließlich der Kleie iſt das vielſeit tigſte Nahrungsmittel. Es enthält die no und Energieſtoffe im naturgegeben⸗günſti Darum iſt es würzig, kräf ganzen Kornes ein⸗ lſeitigſte und vielwer⸗ digſten Auf Verhäl tig, bekömmlich und geſund. Es wa die Hauptnahrung unſerer Vorfahren bis vor tigen Gene⸗ rationen. Wer im Brote auf die Kleie mit den Keimen ver⸗ zichtet, ißt Spargel ohne Köpfe. Er verliert aber nicht nur den würzigen Wohlgeſchmack, ſondern auch u nerfetzliche Nährwerte: Die beſten Kraft⸗ und Geſundheitsquellen des Vollkotnbrotes. Nur Vollkornbrot enthält in ausreichender Menge und natürlicher Ausgeglichenheit gerade die wichtigſten Mine⸗ talſtoffe und Vitamine, insbeſondere auch diejenigen Stoffe, auf deten Mangel heute ſo verbreitete Leiden beruhen. Lei⸗ den der Kulturmenſchheit, wie Zahnfäule, Magendarm⸗ beſchwerden, Stuhlverſtopfung und Blinddarmentzündung, das vorzeitige Verſagen der Nerven, des Herzens, des Kreislaufes 5 des und des Stoffwechſels, die Stillunfähigkeit und der Gebur⸗ tenrückgang. In leichtfertiger Ueberſchätzung eines helleren Brotes verzichtete man auf unentbehrliche Geſundheitswerte und gab ſie allein dem Vieh, das ohne Kleie übrigens ebenſo unter Fehlgeburten und Milchmangel leiden würde. Nur das alte deutſche Brot aus vollem Schrot und Korn erhält gefund und leiſtungsfähig, hebt die Lebenskraft und läßt Zähne, Knochen und Muskeln ſtark werden. Das hellere Brot, in welchem die Kleie mit den Keimen fehlt, kann durch noch ſo guten Belag nicht wieder vollwertig wer⸗ den. Einmütig hat die Wiſſenſchaft heute den erſt in den letz⸗ ten Generationen erfolgten Uebergang vom kräftigen Voll⸗ kornbrot unſerer Vorväter zum helleren geſchwächten und entkeimten Brot als einen einſt gut gemeinten, aber ver⸗ hängnisvollen Irrweg erkannt. 5 Eines naturgemäße Neuordnung, wie ſie das Reichs⸗ ernährungsminiſterium und die Hauptvereinigung der Getreide⸗ und Futtermittelwirtſchaft Hand in Hand mit der Neichsgeſundheitsführung vorgeſehen haben, wird mit dem Vollkornbrot die beſonderen Geſundheitswerke des in Deutſchland reichlich geernteten Rog gens wieder mehr als bisher dem Volke zuführen und dabei das Ge⸗ treidekraftfutter der Milchkühe noch verbeſſern, ſodaß dem Bauern nicht weniger gedient werden ſoll als dem deutſchen pt. Gütemarke Menſchen Überhaupt. Nur die amtliche perhürgt echtes Vollkornbrot und ſchützt den Verbraucher vor Irrtümern. Zuckerung der neuen Weine Die diesjährigen Trauben moſte werden in der Güte die des Jahres 1939 weit übertreffen. Das oft kühle und regneriſche Wetter der letzten Wochen hat aber die Aus⸗ reife der Trauben ſo beeinflußt, daß bei Traubenmoſten aus weniger günſtigen Lagen mit einer Verbeſſerung gerech⸗ net werden muß. Nach dem Paragraphen 3 des Weingeſetzes darf die Zuckerung der neuen Weine nur in der Zeit vom Beginn der Traubenleſe his zum 31. Januar des auf die Leſe fol⸗ genden Jahres vorgenommen werden. Bei naturreinen Weinen früherer Jahrgänge iſt eine nachträgliche Zuk⸗ kerung in der Zeit vom 1. Oktober bis 31. Januar er⸗ laubt. Für Traubenmoſte, die ohne zwingenden Grund vor Eintritt der Vollreife gekeltert worden ſind, trifft die Vor⸗ ausſetzung, die das Weingeſetz an die Zuläſſigkeit der Zuk⸗ kerung knüpft, nicht zu. Eine Verbeſſerung ſolcher zu 15 — neee venere ena een Die Abſſcht, übenmaiſck zu zuckern, iſt itig dem teiſteramt anzuzeige f ich ung nach eigenem Gr 1. ich vielmehr 1 um Rät an das Weinbe itut in F auf Grund einer Unterſuck Anweiſungef vorzuneh⸗ mende Verbeſſerun Zwecke wird eine halbe Flaſche zur Ver⸗ hütung der sind, an das burg, Bism der Mof Probe lg auch bei vergorenen Jungweigen vor⸗ wenn der Zuckerzusatz nicht⸗ſpäter h Eintritt der Gärung erfolgt. Für dis ˖ ig der Zuckerung wird bei ftiſchem unvergorenen Gebühr von 2 Mark, bei bereits in Gärung be Moſt oder bei Wein eine Gebühr von 4 Mark je Probe erhoben. Bei Einſendung einer Moſt⸗ oder Weinprobe iſt Gemarkung, Lage und Trau benſorte anzugeben und zu erklären, daß das Erzeugnis naturrein iſt. f Wer Wein, Traubenmaiſche oder Traubenmoſt ge⸗ werbsmäßig in Verkehr bringt, iſt auch verpflichtet, dem Bürgermeiſteramt die Herſtellung von Haustrunk anzuzeigen und zwar unter Angabe der herzuſtellenden Menge und der zur Verarbeitung beſtimmten Stoffe. Haus trunk darf nur im eigenen Haushalt des Herſtellers verwendet ader ohne beſonderes Entgelt an die in ſeinem Betriebe beſchäftigten Perſonen zum eigenen Verbrauch abgegeben werden. Jedes Faß Haustrunk muß deutlich gekennzeichnet ſein. Die für die Zuckerung von Haustrunk aus Traubenrück⸗ ſtänden nötigen Juckermengen ſind beim Ernährungsamt— Abteilung A—(Kreisbauernſchaft) zu beantragen, während die für die Verbeſſerung von Wein erforderlichen Zuckermen⸗ gen beim Weinbauwirtſchaftsverband Baden, Karlsruhe, Ett⸗ lingerſtraße, anzufordern ſind. Anbeſtellbar NS. Die beiden Frauen ſaßen beim gemütlichen Nach⸗ mittagskuchen und hatten ſich eine Rieſenkaffeekanne voll zu erzählen. Seit gut einem halben Jahr war Frau Lehmann wieder einmal; 0 Mitten in den genommen werden etwa zwei Wock Anterſuchung aufregendſten Flurglocke. Der Poſtbote war's:„Hier haben Sie Ihr Fe poſtpäckchen zuxück. Frau Kunze. Schlecht verpackt und auch ſonſt 5 Als Frau Kunze zu Frau Lehmann ins Zimmer zurückkam war ſie vor Aerger bleich wie eine Porzellankaffeekanne.„Ng, das iſt aber.. Da hört doch alles auf! Einfach zurück! So mir nichts dir nichts! Müßte man ſich glatt beſchweren!“„Zei⸗ gen Sie doch mal das Päckchen her, Frau Kunze!„Hier bitte! Das ſoll ſchlecht verpackt ſein? Lächerlich! „Hm...— Frau Lehmann drückte den Daumen auf eine Päckchenſtelle; er verſank wie in einem Daunenkiſſen 5 „das iſt ja eine Kreuzung zwiſchen Kuchenteig und Gummi⸗ ball, liebe Frau Kunze! So geht das ja nun doch nicht, Hohlräume müſſen mit Papier oder Holzwolle ausgefüllt werden. Und hier.. Ein Lochl So recht was für Mäuf auf Wohnungsſuche! Sehen Sie nur den Bindfaden a Da muß ja immer jemand dabeiſtehen, um ihn feſtzuziehen Wo iſt denn die Anſchrift? Die ſchwindſüchtigen Bleiſtift hieroglyphen hier? Aber Fran Kunze! Ich hätte, das hier auf der Rückſeite für die Adreſſe gehalten! Alte Anſchriften muß man durchſtreichen oder überkleben! Und dann mit Tinte ſchreiben, friſch und deutlich!“ „Mgott.. Solche Kleinigkeiten kann doch die Poſt 10 3 5 1* 3 f 7 l 7 ausbeſſern!“„Ach nein, Frau Kunze. Die Poſt iſt doch keine Klinik für ſchlecht verpackte Päckchen! Die hat genug zu tun! Da muß ſchon feder ſelbſt Sorgfalt walten laſſen! gun inn. 4 geleſener Moſte iſt ſtrafbar. Am liche Bekaun machung der Stadt Mannheim Perſonenſtandsgufnahme. Am 10. Oktober findet die diesjährige Perſonen⸗ ſtandsaufnahme für Steuerzwechke ſtatt. Die Druckſachen wurden in den letzten Tagen durch Beauftragte der Stadt Männheim an die Hauseigen⸗ tümer, Hausverwalter oder Hausbewohner abgegeben. Sollten hierbei einzelne Häuſer vetſehentlich übergangen worden ſein, ſo wird erſucht, die Druckſachen für dieſe vor dem 10. Oktober— für das Stadtgebiet beim Städt. Steueramt— Liſtenſtelle N 2, 4, für die Vororte bei den zuſtändigen Gemeindeſ kretariaten — abzuholen. Die Aufnahmeliſten ſind nach dem Stand von Mitternacht 9. bis 10. Oktober auszufüllen und zwar die Hausliſte durch den Hauseigentümer oder deſſen Stellvertreter, die Haushaltsliſte durch jeden Haushaltsvorſtand, das Betriebsblatt durch den Betriebsinhaber. Die Anleitungen für dle Aus⸗ füllung der Vordrucke ſind genau zu beachten. Auf Seite 4 der Haushaltsliſte ſind die Fragen hin⸗ ichllich der Wehrſteuer für die männlichen Deutſchen Sigatsangehörjgen der ae ange 1914 bis 1921 eitz⸗ ſchließlich, ſowie die Spalte 4 beſonders ſorgfültig zu beantworten. Bei Verheirateten iſt in der Spalte 5 der Ehe⸗ ſchließungsanttag anzugeben; Verwitwete und Geſchie⸗ dene haben dieſe Angabe nicht zu machen. Dagegen geben Verwitwete und Geſchiedene ebenſo wie Eheleute Statt besonderer Anzeige. Urgroßvater err Mt ist am Sonntag Abend im hohen Alter von nahezu 90 Jahren verschieden. Mannheim-Seckenheim, 8. Oktober 1940. Die Beerdigung findet morgen Mittwoch Nachmittag ½ 3 Uhr Mein lieber Mann, unser Großvater und nrad Sp. Küfermeister Im Namen der trauernd Hinterbliebenen: Frau Susanna Sponagel Wtw, von der Leichenhalle aus statt. in der Spalte 6 an, ob aus der Ehe nichtjüdiſche lebendgebotene Kinder hervorgegangen ſind, die nicht mehr zum Haushalt gehören. Ledige Frauen, die ein nichtjüdiſches Kind lebend geboren haben, können das in Spalte 6 vermerken. 8 Deutſche Staatsangehörige aus den eingegliederten Gebieten imüſſen, wie bei Ziffer 7 der Anleitung zur Ausfüllung der Häushaltsliſte ausführlich erläutert abzugeben. Auf Verlangen der von der Stadt beauftragten Perſon müſſen die in den Liſten enthaltenen Angaben aufgeklärt und ergänzt werden. Die Ausfüllung und Ablieferung der Liſten durch Haushaltsvorſtände, ſo⸗ wie die Mitwirkung der Hauseigentümer bei den Aufnahmen können nach§ 202 der RVeichsabgaben⸗ ordnung durch Geldſtrafen bis zu 5000 RM., im Unvermögensfalle durch Haftſtrafen bis zu 4 Wochen erzwungen werden. Mannheim, 5. Okt. 1940. Die ausgefüllten Haushaltsltſten und Betriebs- für Kartoffel⸗ und 9»'/ÿXll + blätter find ſpäteſtens bis 13. Oktober an den Haus⸗ Haun kaufen; Tiiß Nechers u. Tau 1 feen e 1 een. Hieran 3 er die ten verteilt hat, zurückzugeben. Hierau K 5 müſſen die Liſten zur Abholung bereitgehalten werden. vortätig ſie helfer Nloes beim, J. Oklober 1040. Alle Liſten, die den beauftragten Perſonen bei der K Abholung nicht übergeben werden können, hat der ar! Herdt, dein N oder ſein Kſtenſtel N 0 Baumaterialien⸗ 5 i em Städt Steueramt— Liſtenſtelle„4—, in andlung. den Vororten bei dem zuſtändigen Gemeindeſekretariat 0 2 Wer⸗ f Taglohn- Der Oberbürgermeiſter. Silo⸗ iſt, in der Spalte 10 b angeben, ſeit wann ſie die A 999 Deutſche Staatsangehörigkeit beſitzen. N 1 e ‚ä———!- 2 zu verkaufen. Kloppenheimerstr. 13. — F, die uns àanlôplicb unserer Dermäblung erwiesenen Jufmerftsamſtellen ganlten wir herzlich. l Lettel liefert in jeder Ausführung Neckar-Bote-Druckerei. 0 eingetroffen. für 5 33 N 3 N benden Karl Bächle, Offenburgerſtt D K be K. Lee Werberat eke ee Druckarbeiten ber⸗ Gummistempe] Druckere! für Handel, Gewerbe und Industis des Neckar- Bote- Ein Filmwerk: Ergtreifend durch seine Echtheit, bezwingend durch seine Schönheit. Dieser Film aus der afrikanischen Wüste ist mit dem Mussolini-Pokal ausgezeſchnet und trägt das deutsche Prädikat ‚Stastspolitisch und künstlerisch Wertvoll“. Heute Dienstag und morgen Mittwoch je abends 7.45 Uhr. 8 Verſammlungs⸗Kalender. Oeutſches Jungvolk. Morgen Mittwoch kritt das Fähnleig jung weiſe wie folgt zum Heimabend vor dem Heim an Die qu üge 1, 2, Za und 3b um 6.45 Uhr. Die Zungzüge 44. m 6.30 Uhr.— Der Spielmannszug tritt um 7 Uhr ohne 5 ſtrumente zum Heimabend vor dem Heim an 90 Jugendgruppe der Rs⸗Frauenſchaft. Heute 20 Uhr Gemeinſchas abend im Kaffee Schladt Liederbücher mitbringen. werden in jeder Ausführung angefett in der„Wecharbote- Druck ere — 2 als 1