NA e n erde eee n ee Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Dages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— 5 Engliſche Lügen— von Engländern widerlegt In der Lügenküche Churchill⸗Duff Cooper herrſcht zurzeit Hochbetrieb. Kein Wunder, denn wenn keine engliſchen Kriegserfolge da ſind, muß man welche er⸗ finden. Außerdem muß man die deutſchen Siege und Er⸗ folge— ſelbſt wenn ſie Hunderttauſend, ja Millionen Eng⸗ länder mit eigenen Augen ſehen— ableugnen. Das ſind keine leichten Aufgaben, und wir verſtehen durchaus, wenn es dabei gelegentlich einmal drunter und drüber geht. Daß aber in der Lügenküche Churchill⸗Duff Cooper etwas aus⸗ geheckt wird und daß hinterher eine andere amtliche eng⸗ liſche Stelle dieſe Meldung ſelbet als Lüge widerlegt— das iſt freilich eine Panne, die nicht paſſieren dürfte. Die Sache hängt mit den bekannten nächtlichen„Helden⸗ taten“ der engliſchen Luftwaffe— alſo der Royal Air Force— zuſammen. Wir wiſſen, daß die nächtlichen Ein⸗ flüge der Briten in Deutſchland und den von uns beſetzten Gebieten vollkommen planlos erfolgen und dabei Bomben ebenſo planlos abgeworfen werden, nur damit die Flieger drüben melden können, ſie ſeien ihre Bomben losgeworden. Und nur in der Hoffnung, durch derlei Dinge die Moral des deutſchen Volkes zu erſchüttern Aber man hat wohl inzwiſchen auch in London eingeſehen, daß dieſer Kampf gegen die innere Haltung des deutſchen Volkes ausſichtslos iſt und bemüht ſich deshalb, dieſer verbrecheriſchen Plan⸗ loſigkeit nachträglich einen Sinn zu geben. Die verſchiede⸗ nen Agitationsorgane des britiſchen Informationsminiſte⸗ riums ſind nämlich beſtrebt, mangels wirklicher militäri⸗ ſcher Erfolge der RAF, deren nächtliche Einflüge nach Deutſchland und in die von Deutſchland beſetzten Gebiete zu großangelegten und wohlüberlegten Aktionen aufzufriſie⸗ en. So konme man in dieſen Tagen beiſpielsweiſe von Reuter vernehmen, daß Zerſtörungen von Erddlanla⸗ gen in Deutſchland das Hauptziel der Angriffe der RA gebildet hätten. In Hamburg ſeien Erdölanlagen zur Ex⸗ ploſton gebracht und in Hannover, Reisholz, Gelſenkirchen, Köln, Magdeburg und Leuna ſeien Brände entfacht wor⸗ den. Gleichzeitig wurde der deulſchen Treibſtoffverſorgung die düſterſte Prognaſe geſtellt, wobei ſich die Organe Duff Dopers gude gewogten Rohenptung Kufſchmngen dan den deutſchen Kampf- und Jagdflugzeugen demnächſt kein Benzin und kein Oel mehr zur Verfügung ſtehen werde. Demgegenüber werden nun von deutſcher Seite fol⸗ gende Tatſachen feſtgeſtellt: 1. Die vom amtlichen britiſchen Nachrichtendienſt behaupteten Kampferfolge gegen wichtige Einrichtungen der deutſchen Treibſtoffwirtſchaft ſind ſamt und ſonders er logen. 2. Die deutſche Treibſtoffverſor⸗ gung iſt für jeden auftretenden Kriegsbedarf geſichert. Die Vorräte an Treibſtoff und Oel ſind heute um Mil⸗ Monen Tonnen höher als bei Kriegsbeginn. Soweit die deutſche Widerlegung einer engliſchen Lüge. Die deutſchen Feſtſtellungen ſind ſo klar und eindeu⸗ tig, daß man ihnen kein weiteres Wort mehr anzufügen braucht. Aber die engliſche Lüge wird ſogar von en gli⸗ ſcher Seite widerlegt— das iſt die vorhin. erwähnte Panne Ehurchills und ſeiner Spießgeſellen. Nämlich: zu gleicher Zeit, als Lügen⸗Reuter das 1 85 von der Ug⸗ ld ee der deutſchen Treibſtoffverſorgung in die Welt ſetzte, wird von fachmänniſcher britiſcher Seite zuge⸗ geben, daß die 5 Flugzeuge über den beſten Treibſtoff und das beſte Oel verfügen. In Londo⸗ ner Fachkreiſen wird ſogar die Ueberlegenheit der deutſchen Flugzeuge gusſchließlich mit der hohen Qualität von Ben⸗ zin und Del begründet. Wenn das nun auch wieder eine erhebliche Unterſchätzung des deutſchen Materials und der modernen deutſchen Konſtruktionen(und ſelbſtverſtändlich auch des Angriffsgeiſtes und Wagemuts der deutſchen Luft⸗ waffe) erkennen läßt, ſo iſt das Argument der überlegenen Güte unſerer Treibſtoffe doch ſo durchſchlagend, daß wir es rn akzeptieren. Wir tun das umſo lieber, als uns dieſes rgument in den Stand ſetzt, dem deutſchen Volke und der Mel zu zeigen, wie engliſche Lügen von Engländern ſelbſt widerlegt werden Es iſt wirklich eine ſchlechte Regie, die ſich ſolche Reinfälle leiſtet! Die britiſche Agitation verrät aber noch in einer ande⸗ ren Hinſicht die hoffnungsloſe militäriſche Schwäche der eigenen Luftwaffe In letzter Zeit haben ſich die britiſchen Bomber beſonders oft und beſonders intenſio zahlreicher holländiſcher Ortſchaften angenommen. Sowohl an der Küſte wie im Innern Hollands ſind ſehr häufig Plätze bombardiert worden, die keinerlei militäriſche oder kriegs⸗ wichtige Bedeutung haben Zunächſt hat man in London dieſen Tatbeſtand abzuleugnen verſucht und ſich dazu ſogar eines in London arbeitenden hollündiſchen Emigranten, büros bedient. Neuerdings iſt man offener und„begründet dieſe ſinnloſen Bombenabwürfe mit der Notwendigkeit, die „deutſche Invaſion“ bekämpfen zu müſſen. Jeder Holländer weiß natürlich, daß die militäriſchen Intereſſen Deutſch⸗ lands in den Niederlanden bisher nirgends geſchädigt wur⸗ den, daß dagegen auch weitab von der Küſte zahlreiche Häuſer zerſtört und Hunderte von Holländern getötet wur⸗ den. Die„Bekämpfung der deutſchen Invaſion“ iſt ſomit in Wahrheit nur ein billiger Vorwand dafür, daß die britiſche Luftwaffe es nicht fertig bringt, ihre Bomben zielgerecht über dem geſchützten deutſchen Raum zu löfen. Sie zieht es ſtatt deſſen vor, ihre Bomben planlos über Holland abzu⸗ werfen, da ſie keine Munition mit nach Hauſe bringen dorf und ſo immerhin den gefahrlos errungenen„Erfolg“ ver⸗ buchen kann, daß ſie Wohnhäuſer zerſtört und Menſchen⸗ leben vernichtet hat— noch dazu in einem Lande, das ſich bis vor kurzem des„Schutzes“ der britiſchen„Garantie“ Erfrene 5 i 5 5 8 5 5 f 5 mit unſeren Jagdfliegern auswich, kam es land bei den wird. 1 iſt die beſte Widerlegung der engliſchen Propagandalügen Dienstag. den 15. Oktober 1940 Tag und Nacht in rollendem Einſatz gegen England.— Schwere Exploſionen in Liverpool. Berlin, 14. Okt. Das Oberkommando der gibt bekannt:. „Leichle und ſchwere Kampffliegerverbände ſetzten am Tage und in der Nacht ihre VBergelkungsangriffe auf Lon⸗ don und ihre Angtiffe auf andere kriegswichtige Ziele in Süd⸗ und Mittelengland mit großer Wirkung fort. In rol⸗ lendem Einſatz flogen Skaffein, bei Tage durch Jagdver⸗ bände geſchützk, in dichter Folge, ſo daß zwiſchen den ein⸗ zelnen Angriffen nur kurze Pauſen einkraten. In London entſtanden vor allem nördlich der Themſe in Höhe der Vickoria- und India-Docks durch Bombenktef⸗ fer mittleren und ſchweren Kalibers Großbrände, die wäh⸗ rend der Nacht bereits von der Themſemündung und der britiſchen Küſte aus zu ſehen waren. Nach dem Angriff auf ein ktraftwerk konnten große Stichflammen Rauchenlwicklung beobachtel werden. Ein zweiter ſtärkerer Angriff galt den Hafenanlagen und Küffungsbetrieben von Liverpool. Der Bomben⸗ wurf rief auch hier ſchwere Exploſionen mit nachfolgenden Bränden hervor. Beim Angriff auf verſchiedene kriegswich⸗ kige Ziele in Mittel- und Südengland wurden u. d. in zwei Truppenlagern die Unterkünfte zer ſtört. 5 In der Themſemündung führte die Beſatzung eines Kampfflugzeuges einen beſonders kühnen Tiefangriff auf einen stark geſicherten Geleitzug von 1s bewaffneken Han. delsſchiffen durch. da das Flugzeug keine Bomben mehr an Bord hakte, griff es mit Maſchinengewehrfeuer an und ſetzte dadurch ein Schiff am Heck in Brand. Obwohl der Gegner mehrfach der Gechtsberührung verſchiedenen und ſtarke für uns ſehr erfolgreichen Luftkämpfen. Im Seegebiet weſtlich von Cadiz zerſtörte ein deutſcher Jernbomber ein bewaffnetes feindüches Handelsſchiff von 3. bis 4000 BR durch zwei Bombentreffer. elner ee ſetzten Gebicte nicht an. Zwei einzelne Aufklärungsflugzeuge wurden ſchon an der franzöſiſchen Küſte durch Flakarlkillerie vertrieben. In der Nacht flog der Feind nach Nord. und Weſtdeukſchland ein. Planlos geworfene Bomben richteten nur geringen Häuſerſchaden an, krafen ſedoch keine mili⸗ käriſchen oder wehrwirkſchaftlichen Ziele. Der Gegner verlor geſtern insgeſamt 13 Flugzeuge, da⸗ von 12 in Luftkämpfen, eines durch Flakarkillerie. Ein deutſches Jagdflugzeug iſt nicht zurückgekehrt.“ Bomben auf 36 Bezirke Die Wirkung der deutſchen Vergeltungsangriffe, die Tag und Nacht in rollendem Einſatz fortgeſetzt werden, iſt ſo nachhaltig, daß ſelbſt die amtlichen britiſchen Berichte nur noch ſchwer mit der von Churchill befohlenen Illuſionspro⸗ paganda in Einklang zu bringen ſind. So muß auch der Es gibt aber noch eine weitere und zwar eine ſehr autoritative engliſche Stelle, ckuf die wir uns berufen kön⸗ nen, um Churchill ſche Tiraden und Lügen zu widerlegen. Da hat Erneſt Beofn, der Arbeitsminiſter des Chur⸗ chillkabinetts, eine Rede im engliſchen Rundfunk gehalten. Was dieſer Miniſterkollege Churchills geſagt hat, klang we⸗ ſentlich anders als die Churchill'ſchen Redensarten und ſtimmte durchaus nicht überein mit dem, was aus der eng⸗ liſchen Lügenküche, die ſich Informationsminiſterium nennt, herauskommt. Bevins Ausführungen erbrachten nämlich ebenſo klare wie ungewollte Eingeſtändniſſe über die unter der Wucht der deutſchen Luftangriffe immer ſchwieriger werdende Produktions⸗ und Verſorgungslage der Inſel. Die Rede bildet einen einzigen Notſchrei, die Erzeugung von Kriegsmaterial wie überhaupt von allen wehrwirt⸗ ſchaftlich wichtigen Gütern zu beſchleunigen, wozu„jeder ſein Beſtes hergeben“ müßte. Die Feſtſtellung, daß es„bis jetzt der britiſchen Regierung gelungen ſei, nicht nur im eigenen Volk an Anſehen zu gewinnen ſondern auch den⸗ jenigen Völkern. deren Länder von den Deutſchen beſetzt ſind, Reſpekt abzunötigen“, läßt— was den erſten Teil be⸗ trifft— den Eindruck aufkommen, als hätten die Mannen Churchills das Gefühl, daß ſie nun bald am Ende ihrer „Weisheit“ ſeien, da der Illuſionsrummel im eigenen Volk mehr und mehr von der rauhen Wirklichkeit ⸗überſchattet wird. Was den zweiten Teil der Feſtſtellung Bevins an⸗ geht, ſo gibt ja die RA ß den betreffenden Völkern faſt all⸗ nächtlich einen Anſchauungsunterricht, der alles andere. nur keinen Reſpekt hervorrufen kann, ebenſo wie die bri⸗ tiſchen Schandmale Oran und Dakar nicht dazu geeignet ſind. Der weitere Notſchrei Bevins e„die ganze Nation muß aufhören, eine negative Haltung einzunehmen“, wird über⸗ all da, wo man den Dunſtſchleier der Churchill'ſchen Lügen⸗ apparatur durchſchaut, als beſonders bedeutungsvoll für die Beurteilung der wahren Lage Englands— nicht nur auf militäriſchem Gebiet— bewertet werden. Das ſind an⸗ dere Töne als ſie vor kurzem den Poſaunen und Fanfaren im Vernebelungsorcheſter Churchills entlockt wurden! Wenn Bevin 1 85 noch elegiſch feſtſtellt, daß das,„wgs Eng⸗ uftangriffen durchmacht, noch nichts iſt ge⸗ enüber dem was ihm noch bevorſteht“ ſo kann ſich Miſter evin darauf verlaſſen, daß dies keine Illuſion bleiben f Die ganze Rede des engliſchen Arbeitsminiſters aber und deshalb nehmen wir dieſe Rede gerne zur Kenntnis. * Nieſenbrände in London Nr. 243 9 britiſche Nachrichtendienſt in ſeinem üblichen Bericht über die in der Nacht zum Monkag durchgeführten Luftangriffe zu⸗ geben, daß eine Unzahl Bomben in nicht weniger als 36 Be⸗ zirken Londons und ſeiner Umgebung gefallen ſind. Die britiſche Hauptſtadt habe einen außerordentlich heftigen Luftangriff zu überſtehen gehabt. Wohn⸗ und Handelshäu⸗ ſer ſowie ganze Induſtrieanlagen hätten Volltreffer erhal⸗ ten und ſeien vernichtet oder beſchädigt worden. An amtli⸗ cher Stelle rechne man mit einer großen Anzahl To⸗ ter und Verletzter. Ihre Zahl, die noch nicht genau feſtſtehe, werde vorausſichtlich höher ſein als in den voran⸗ gegangenen Nächten. Neben London habe das Gebiet um den Fluß Merſey und der Nordweſten Englands am ſchwer⸗ ſten unter feindlichen Luftangriffen zu leiden 3 Im Gebiet des Merſey ſei beträchtlicher Schaden angerichtet worden. Bomben ſeien ferner an der britiſchen Nordoſtküſte und im Südoſten Englands gefallen. Die Stadt Liver⸗ pool habe ſich gegen einen heftigen deutſchen Nachtangriff verteidigen müſſen. Außerordentlich heftige Luftangriffe hätten auch zwel Städte im Nordoſten Englands durchge⸗ macht. Eine Stadt im Südoſten Englands habe den bisher heftigſten Luftangriff zu überſtehen gehnbt. In den Ruinen Londons „Ein anſchauliches Bild von dem ſetzigen Zuſtand der britiſchen Hauptſtadt gibt ein Bericht franzöſiſchen Zei⸗ tung„Figaro“ vom 11. Oktober, in dent es u. a. heißt:„Im Eaſtend unnd im Hafenviertel ſind die Häuſer zu Dutzenden aufgeriſſen. Wenn man die Ludgate Hill und die Fleet Streel bis zum Strand hinunter geht, ſo findet man Ein⸗ ſchläge inmitten der Straße. Auf dem Strande iſt das Somerſet⸗Houſe zum Teil zerſtört. Mehrere Häuſer und ein Brückenpfeiler ſind getroffen. Bomben ſind in die Dow⸗ ningſtreet in der Nähe des Oberhauſes gefallen. Das Gitter⸗ tor des Buckhingham⸗Palaſtes, der königlichen Reſidenz, iſt zerſtört. In Mayfair, dem Quartier des Lüxushandels, das zwiſchen der Regentſtreekl. Oxfordſtreet, Park Lane und Piccadilliſtreet liegt, ſind die Schäden bedeutend. Man geht chenen Scheiben Bretierverſchläge. Berkeley Saugre zu Won Häuſern mit zerbrochenen Scheiben umgeben. In Weſtend iſt ein großes Geſchäftshaus mit vier Etagen getroffen. Sa⸗ vile Row, die Straße der männlichen Eleganz, iſt zerſtört und ausgebrannt. In der Bondſtreet iſt das große Waren⸗ haus John Lewis ausgebrannt, ein anderes zerſtört. In der ganzen Straße iſt keine Scheibe mehr heil. Regentſtreet iſt durch Seile abgeſperrt; die Häuſer drohen einzuſtſrzen. Im Hydepark hat eine Bombe einen ungeheuren Trichler ver⸗ ürſacht. Die City iſt ſehr mitgenommen. Faſt alle Büros und alle Geſchäfte ſind getroffen. In den Docks, die ſich 15 Kilometer an der Themſe entlang ziehen, iſt die Mehrzahl der Lagerhäuſer mindeſtens einmal getroffen worden. Abſchließend meint der Berichterſtatter, daß die Stadt über⸗ haupt nur durch die übermenſchlichen Anſtrengungen der Feuerwehr und des Luftſchutzes bis jetzt noch vor der völ⸗ ligen Vernichtung bewahrt werden konnte. Luftſchutzhelfer als Plünderer. Faſt täglich berichten die engliſchen Blätter über neue Fälle von Plünderungen in beſchädigten Gebäuden. Meiſt ſind es Mitglieder der Londoner Luftſchutzorganiſation, die ſich derartige Verbrechen zuſchuldenkommen laſſen. Jetzt anden wieder, wie„Daily Mirror“ berichtet, zwei Ange⸗ t 8 ſörge eier Frauenhilfsorganiſation vor Gericht, die in Kent in einem Gebiet, das Luftangriffen. war, eine Reihe von Gegenſtänden aus Häuſern geſtohlen hatten. Der italieniſche Wehrmachtsbericht Engliſcher Tankangriff bei Sidi Barani abgewieſen. Briliſche Bomben auf eine Kirche. Ro m, 14. Okt. Der italieniſche Wehrmachtsbericht hat folgenden Wortlaut: f „Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannk: In Nordafktika gaben feindliche Tanks einen Angriff ſüd⸗ öſtlich von Sidi Barani verſucht und ſind vom Feuer unſe⸗ rer Arkillerie glatt zurückgeſchlagen worden. Anſere Luft⸗ verbände haben die engliſchen Flugplätze von Tu und von El Daba(Aegypten) mit ſichtbaren Ergebniſſen angegrif⸗ fen, beſonders den Flugplatz El Daba, der in voller Nacht⸗ flugkätigkeit überraſcht wurde. Drei Schiffe haben ünſere Poſitionen im Gebiel von Sidi Barani beſchoſſen, ohne Berluſte odet Schäden ju verurſachen Ein ſtärkerer feind⸗ licher Luftangriff auf Tobruk iſt bon intenſiver und wirk⸗ ſamer Luftabwehr empfangen worden, die die Zielſicherheit des Feindes entſchieden beeinträchtigte. Eine Baracke wurde getroffen, einige Telefonleitungen wurden unkerbeochen; einm mann wurde getöte. g. In Oſtafrika hat einer unſerer Luftverbände die Bombardierung von Lodwar wiederholt und einen Brand verurſacht. 9 n f Die Hafenanlagen von perim im Roten Meer ſind von unſeren Flugzeugen wiederholt bombardiert und getroffen worden, wobei ſlarte Brände entſtanden. Die feindliche Luftwaffe hat Giavello, Maggi, Gura und Toſelli bombar⸗ diert und leichte Schäden verurſachh t. Jeindliche Flugzeuge haben den Hafen von Portolago auf Leros angegkiſſeg und dabei die katholiſche Kirche und andere zivile Bauten getroffen und 34 Tote und 20 Ver⸗ wundete berurſacht. Keinerlei nennenswerter Schaden an militäriſchen Zieten. Zwei feindliche Flugzeuge ind abge⸗ ſchaſſen warden„, Wo iſt das Elektrizitätswerk? Immer die gleichen Lügen über Berlin. Als in der Nacht zum Sonntag engliſche Flugzeuge in Deutſchland einflogen, erreichten auch einige von ihnen Berlin, wo ſie vereinzelte Spreng⸗ und Brandbomben ab⸗ warfen, die jedoch keinen Sachſchaden anrichteten. Das iſt die jedermann bekannte Tatſache, die jedoch die Londoner Lügenbrüder nicht im mindeſten hindert, die Erfolge nach eigenem Ermeſſen zu beſtimmen. Wenn diesmal ſtatt der ſonſt üblichen Bombardierung von Wohnhäuſern und Kran⸗ kenanſtalten einmal kein Schaden angerichtet wurde, ſo gibt der amtliche Bericht des britiſchen Luftfahrtminiſteriums doch wieder in gewohnter Weiſe bekannt:„In Berlin wur⸗ den mehrere Ziele getroffen, darunter ein Elektrizitätswerk, eine Gasanſtalt und ein bedeutender Güterbahnhof.“ Dieſes zweifellos einfache Verfahren, auf jeden Fall zu Erfolgen zu kommen, arbeitet alſo immer nach dem gleichen Schema: Elektrizitätswerk, Gasanſtalt, Bahnhof, nur daß des zur Variierung einmal der Potsdamer, ein andermal der Anhalter Bahnhof oder wie jetzt ein Güterbahnhof iſt. Zweifellos verfaſſen die Londoner Amtsſtellen ſolche Be⸗ richte, um dem engliſchen Volk die Illuſion vom eigenen Erfolg und von einer Schwächung des Gegners zu geben. Eine recht fragwürdige Methode, denn die pauſenloſe deut⸗ ſche Vergeltungsaktion, die England für die vielen ruchlo⸗ ſen Bombenabwürfe auf deutſche Dörfer, Städte, Kranken⸗ häuſer und Kirchen die Schärfe des deutſchen Schwertes ſpüren läßt, dürfte die Engländer doch wirkungsvoller be⸗ eindrücken, als die ſubſtanzloſen„Erfolgsberichte“, mit de⸗ nen Churchill und Bluff Cooper ihr Land und die Welt zu täuſchen wähnen Todesmutiger Angriff eines Torpedobootes Das Seegefecht zwiſchen Sizilien und Malta. Zu dem im italieniſchen Wehrmachtsbericht vom Sonn⸗ tag gemeldeten Seegefecht meldet ein Sonderberichterſtatter der Agenzia Stefani, am Morgen des 11. Oktober habe eine Patrouille von mehreren Torpedobooten das engliſche Geſchwader im Kanal von Sizilien entdeckt. Das Führer⸗ boot der Patrouille, ein kaum 600 Tonnen großes Torpedo⸗ boot, ſei ſofort mit äußerſter Kraft bis auf 700 Meter Ent⸗ fernung gegen einen engliſchen Kreuzer vorgeſtürmt und habe drei Torpedos abgeſchoſſen, während es gleichzeitig aus allen Rohren gegen den Gegner feuerte. Die Torpedos wie auch das Geſchützfeuer hätten das feindliche Schiff ſo⸗ fort ſchwer getroffen, ſo daß es ſchnell zu ſinken begann. Das kleine Torpedobogt habe ſofort auch das ſchwere Ge⸗ ſchützfeuer des Gegners aushalten müſſen. Es habe jedoch bis zum letzten Augenblick gekämpft, und der Kommandant habe, ehe das kleine ruhmreiche Schiff unterging, noch mit Kaltblütigkeit die notwendigen Kommandos gegeben, um ſeine geſamte Mannſchaft in den Rettungsbooten unterzu⸗ bringen und den Erfolg der Verſenkung des feindlichen Kreuzers zu melden. Die Schiffbrüchigen wurden kurze Zeit darauf von einem anderen italieniſchen Torpedoboot auf⸗ genommen. Der Kampf ging noch lange weiter. Auf italieniſcher Seite ſeien, wie auch im Wehrmachts⸗ bericht gemeldet wurde, zwei kleine Torpedoboote verlo⸗ rengegangen, während ein Torpedobootszerſtörer durch das feindliche Feuer manövrierunfähig wurde. Er wurde von einem anderen Torpedobootszerſtörer in Schlepptau ge⸗ nommen. Später jedoch wurde er, da er ſeinen Weg nicht Dank den deutſchen Bauern! Reichsminiſter Darré empfängt die Ehrenabordnung. Berlin, 14. Okt. Mit berechtigtem Stolz kann das deut⸗ ſche Landvolk auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken. Die⸗ ſer Erfolg iſt ihm nicht in den Schoß gefallen, ſondern mußte ſchwer erkämpft werden. Der Lohn für die außer⸗ ordentliche Kraftanſpannung war, daß das deutſche Land⸗ volk nicht eine ſinkende Kriegsernte, ſondern eine normale, geſunde Friedensernte zu verzeichnen hat. Das zeugt von der geſunden Kraft deutſchen Bauerntums und von der Folgerichtigkeit der von Reichsminiſter Darrs geführten Agrarpolitik. Das deutſche Volk weiß ſeinen Bauern Dank dafür, daß ſie mit dieſer Ernte die von England über uns verhängte Blockade illuſoriſch gemacht haben. Die Erzeu⸗ gungsſchlachten in der Vorkriegszeß, viel beſpöttelt und kri⸗ tiſiert von unſeren Feinden haben ihre Früchte getragen. Aber alle Maßnahmen und Bemühungen des Staates allein hätten das nicht erreicht. wenn nicht der deutſche Bauer und die Bäuerin und der deutſche Landarbeiter mit ſo großem Verſtändnis, mit ſolcher Arbeitskraft das große Werk angepackt hätten. Dafür dankt ihnen heute die ganze Nation. Dieſeñ Dank entgegenzunehmen, iſt eine aus 300 Frontbauern, Bauern und Bäuerinnen und Landarbeitern beſtehende Ehrenabordnung des deutſchen Bauerntums aus allen -Gauen des Reiches in Berlin anweſend. Wir ſehen Front⸗ bauern aus der Saarpfalz, aus Bad en. aus dem Rheinland, aus dem Warthegau. Danzig, Weſtpreu⸗ ßen, Oſtpreußen und Schleſien, die zwiſchen den Bunkern des Weſtwalles, im Feuerbereich der franzöſiſchen Artillerie oder unter dem Polenterror ihre Pflicht als Bauern taten. Frontbauer iſt ein neuer Begriff, den der Krieg ge⸗ boren hat. Der Soldat, der mit der Waffe gegen den Feind ſtieß, der die zerſtörten deutſchen Bauernhöfe im Oſten ſah, der mit dabei ſein durfte, wie der Bauer im Weſten zwi⸗ ſchen Beton und Stacheldraht das Feld bebaute, der weiß, daß er dieſen Namen zu Recht trägt. Mit den Bauern und Landarbeitern nehmen die kinderreichen Bäuerin⸗ nen, die mit ſtarker Hand Haus, Hof und Acker verwalten, während der Bauer draußen an der Front mit der Waffe 5 in der Hand als Soldat die deutſche Scholle verteidigt, an dem Empfang teil. Nach Beſichtigung der Berliner Sehenswürdigkeiten und nach einem anſchließenden Rundgang durch das Reichs⸗ ſportfeld wurde die Bauernabordnung in den Reichsſport⸗ terraſſen von Reichsminiſter Darré empfangen. Er be⸗ grüßte jeden einzelnen der Gäſte durch Handſchlag und ſprach dann zu ſeinen Bauern. Der Miniſter betonte, dies Beiſammenſein in der Reichshauptſtadt, das ihn mit be⸗ ſonderer Freude erfülle, ſei die richtige Stunde, um einmal den Blick zurückzuwenden Vor kurzem ſei er erſt aus Ita⸗ lien zurückgekommen, und er wünſchte, jeder einzelne im deutſchen Landvolk könne hören, mit welcher Anerkennung und mit welcher Hochachtung man im Ausland von den Lei⸗ ſtungen des deutſchen Bauern ſpreche Man frage ſich dort immer wieder, wie das Wunder geſchaffen wurde, daß Deutſchland nach einem Jahr Krieg eine ſo muſtergül⸗ tige Ernährungswirtſchaft führen könne.„Ich danke Euch von ganzem Herzen“ ſo ſagte Reichsminiſter Darré,„für das was Ihr im vergangenen Jahr an auf⸗ opferungsvoller Arbeit geleiſtet habt.“ Der. Kampf. Ieelührle Zum Schluß betonte Reichsminiſter Darré:„Und wenn Ihr wieder an Eure Arbeit geht und manchmal voll Sorge ſeid, dann denkt daran, wie werden Eure Kinder und En⸗ kelkinder voll Stolz davon ſprechen, daß Ihr es wart, die unter Adolf Hitler an dieſer großen Entſcheidungsſchlacht mitkämpfen durftet. In dieſem Sinne verlebt auch die Tage in der Reichshauptſtadt Großdeutſchlands.“ Im Anſchluß begab ſich die Ehrenabordnung in das Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propaganda, wo ſie von Reichsminiſter Dr. Goebbels empfangen wurde. ö Die Bauernabordnung bei Dr. Goebbels Reichsminiſter Dr. Goebbels und Reichsminiſter Darrée empfingen am Montagnachmittag in den Räumen des Reichspropagandaminiſteriums die Ehrenabordnungen des deutſchen Bauerntums, die auf Einladung der Reichsregie⸗ rung auf mehrere Tage in Berlin weilen. Dr. Goebbels begrüßte in den Feſträumen ſeines Miniſteriums, die zum erſtenmal ſeit Beginn des Krieges ihre Tore öffneten, die Männer und Frauen der Abordnungen. In einer Anſprache erklärte Dr. Goebbels, der Nationalſozialismus habe die Möglichkeit eins von der gegneriſchen, plutokratiſchen Welt herausgeforderten Krieges rechtzeitig in Rechnung geſtellt. Der Führer habe die tapferſte und beſt ausgerüſtete Wehr⸗ macht der Welt geſchaffen. Der Wirtſchaftskrieg habe dem Reich nichts anhaben können. Den deutſchen Bauern aber aber ſei die Aufgabe zugefallen, die Ernährung unſeres Volkes zu ſichern und den britiſchen Plan einer Blockade gegen Frauen und Kinder von vornherein zu ſchanden zu machen. Dr. Goebbels fuhr fort: 5 Wenn man ſich die vier Jahre Weltkrieg noch einmal in die Erinnerung zurückruft und damit die Jeil diese Krieges vergleicht, ſo weiß man, was Ihr, deutſche Bauen und Bäuerinnen, unter der Führung Eures Reichsbauerg. führers in den vergangenen acht Jahren geleiſtet habt. Ihr habt durch eine verantwortungsvolle, fleißige, enklſagungs⸗ volle und anſpruchsloſe, aber darum umſo werkvollere Ar⸗ beit dafür geſorgt, daß nicht nur der Soldat draußen an der Front, ſondern auch der Arbeiter in der Heimat alles das an Nahrungsmitteln erhält, was er zu ſeinem Leben und zur Fortführung von Kampf und Arbeit notwendig hat. Nun liegt es in der Natur Eurer Arbeit, daß ſie ſich unter Ausſchluß der größeren Oeffentlichkeit vollzieht. Ihr gehört nicht zu jenen Menſchen, die mit ihrer Arbeit bei öf⸗ fentlichen Demonſtrationen zu prunken pflegen. Es iſt nun allzu erklärlich, daß, wenn der Bauer 12 Monate lang in harter Arbeit, die niemals einen Achtſtundentag gekannt hat, die Scholle bearbeitet, er am Ende eines ſchweren Jah⸗ res das Bedürfnis hat, eine Ruhepauſe einzulegen. In Friedenszeiten habt Ihr dieſe Ruhepauſe mit dem Führer und mit der Reichsregierung erlebt und gefeiert. Dann verſammelten ſich an die zwei Millionen Bauern und Bäue⸗ rinnen auf dem Bückeberg. Aber auch in Kriegszeiten wol⸗ len wir den Tag des Erntedankes nicht vorübergehen laſ⸗ ſen, ohne eine Brücke zu ſchlagen von der Führung des Volkes zum Bauern ſelbſt. Und deshalb ſeid Ihr als die Vorhut des geſamten deutſchen Bauerntums für zwei Tage nach Berlin eingeladen worden. 5 Wir möchten Euch bei dieſer Gelegenheit im Namen Fir. rtr morgerf pes Iz. Ofkköber härten die feffölſchen Seeſtreitkräfte in Richtung ihrer Stützpunkte abgedreht. Auch in Belgien Brandplättchen abgeworfen. Brüſſel, 15. Okt. Churchills Luftpiraten haben ihr Schuldkonto in Belgien, das bisher mit unzähligen Mord⸗ bomben gegen die Bevölkerung belaſtet war, durch eine wei⸗ tere Schandtat vermehrt, die in der belgiſchen Oeffentlichkeit große Empörung ausgelöst hat. Die Briten ſind nämlich jetzt dazu übergegangen, auch in Belgien Brandplättchen abzuwerfen. An verſchiedenen Stellen wurden dieſe gefun⸗ den. Brände ſind jedoch nach den bisherigen Feſtſtellungen nirgends zu verzeichnen. — Neuer Feind der Briten: der Winter Eine neue Note banger Beſorgnis vor dem Kommenden, die ebenfalls durchaus nicht mit dem ſonſt von amtlicher engliſcher Seite gezüchteten krampfhaften Optimismus zu vereinbaren iſt, klingt in einer Rede an, die der Sekretär des Pilgrims⸗Truſt am Sonntag gehalten hat. Der Redner dieſer Organiſation, die mit dem britiſchen Erziehungs⸗ miniſterium eng zuſammenarbeitet, erklärte dabei a. a., London ſei jetzt zu einem Schlachtfeld geworden, wie es Flandern im Weltkrieg geweſen ſei. Aber die Schlacht habe gerade erſt begonnen. England ſehe ſich nicht nur einem äußeren Feind gegenüber, ſondern werde ſich in nächſter Zeit auch noch mit einem anderen Feind auseinanderzu⸗ ſetzen haben. Dieſer Feind bedrohe die innerengliſche Front und er heiße— Winter Gegen ihn müſſe die engliſche Be⸗ völkerung ſelbſt zu Felde ziehen und ihn beſiegen, wenn er nicht zu einem Verbündeten Hitlers werden ſolle. Der Winter bringe für England nicht nur wie üblich Kälte, Froſt und Regen, ſondern auch den„ſchrecklichen Stumpf⸗ ſinn“ und„die Vereinſamung des Geiſtes“ in dieſem Kriege mit ſich. Alle Engländer müßten ſich zuſammenſcharen um das engliſche Volk in den kommenden Monaten vor dem geiſtigen Zuſammenbruch zu bewahren. Eine Depreſſions⸗ ſtimmung müſſe um jeden Preis vermieden werden, denn ſie bedeute eine Hilfe für den Feind. „Ohne uns...“ 5 In den Spalten der Londoner Zeitungen findet man immer wieder Meldungen und Berichte, die indirekt einen recht aufſchlußreichen Einblick in die durch die deutſchen Vergeltungsangriffe auf London entſtandene Situation ver⸗ mitteln, zum anderen aber auch auf die Geiſtesverfaſſung der Londoner ein bezeichnendes Licht werfen. So bringt unter der Ueberſchrift„Wahre Geſchichten über dieſen Krieg“ der„Daily Herald“ eine Reihe von kleineren Epi⸗ ſoden und erlauſchten Gesprächen. Eine dieſer Geſchichten verdient ſelbſt dann wiedergegeben zu werden, wenn ſie nur erfunden ſein ſollte. Sie lautet: In einem überfüllten Zug, der nach Norden fuhr, ſaß ein junger Mann in tadelloſem Straßenanzug in der Ecke eines Abteiles 1. Klaſſe, während ein Pilot der RAc auf dem Gang ſtehen mußte. Dies är⸗ f gerte einen älteren Mann ſehr, der eine Zeitlang ſeine Ent⸗ rüſtung unterdrückte, dann aber proteſtierte:„Sie ſollten ſelbſt in der Armee ſein. Als ich jung war, war ich ſtolz darauf, zu dienen. Krieg iſt doch etwas Schönes“. Der junge Mann erwiderte:„Sie verkennen die Sachlage. Ich arbeite im Außenamt. Ohne uns würde es ja nicht einmal den Krieg geben“. . renden Edelmut des amerikaniſchen Filmſchauſpielers hö⸗ engliſche Arbeiterkinder aber ſteht keine Tonne die Luftgefährdung aufzubringen. Aber auch alle anderen Kinder können durch arundſätzlicher für das deutſche Landvolk. Er könne nur von dem Geſichtspunkt der Geſamtheit geſehen werden, denn des Volkes Schickſal ſei auch das Schickſal ſeiner Bauern Der heutige blutige Kampf, der vor ſieben Jahren unblutig begonnen wurde, ſei ein Kampf gagen das Prinzip, daß auf dem Rücken des Bauern der Spekulant ſeine ausbeu⸗ teriſchen Geſchäfte mache. 1933, als der Nationalſozialismus 17 Macht kam, wurde die Herrſchaft dieſer Clique gebro⸗ en. 5 a Dann folgen ſieben Jahre des Aufbaues. In dieſem Kampf ſei es darum gegangen, der engliſchen Freihandels⸗ lehre unſere deulſche Markkordnung enkgegenzuſetzen, und wenn das deutſche Bauerntum in aller Juukuft leben will, dann müſſe und werde dieſer Kampf gewonnen werden. Vor 25 Jahren im Weltkrieg ſei das Bauernkum nicht einmal in der Lage geweſen, die ſelbſtverſtändlichen Forderungen W Heuke nach ſieben Jahren Arbeit im na⸗ es ſo, daß die Reichsregierung Dank ausſpreche für eine Lei⸗ nicht kionalſozialiſtiſchen Staat ſei dem deutſchen Landvolk den ſtung, die ſo ungeheuer ſei⸗ daß die Welt ſie uns glaube. Clart Gabie betreut Plutotratenhunde Aus dem„Filmparadies“ Hollywood kommt die er⸗ ſchütternde Nachricht, daß der Filmſchauſpieler Clark Gable⸗ einen Klub gegründet habe, um 1200 nach Amerika ver⸗ ſchiffte Hunde Londoner Plutokraten aufzunehmen und zu betreuen. Ja, der Schauſpieler ſoll ſogar auf eigene Rech⸗ nung 15 dieſer Hunde adoptiert haben und einen von ihnen als„Flüchtlingshund“ in einem britiſchen Agitationsfilm auftreten laſſen. Wenn die in den Londoner Elendsvierteln verbliebenen Kinder der engliſchen Arbeiter von dieſem rüh⸗ ren werden, dann dürften ſie wohl für dieſe Fürſorge wenig Verſtändnis finden. Für Plutokratenhunde, für Rennpferde und Plutokratenſprößlinge hat England Schiffe genug, für 2 Schiffsraum zur Verfügung. Wenn übrigens die britiſche Regierung im Unterhaus erklären ließ, daß„keine Kinderſchiffe mehr“ nach Ueberſee abgehen würden, ſo iſt das eine der üblichen Lügen, mit denen das engliſche Volk beſchwindelt wird. Aus Amerika wird nämlich gemeldet, daß dort ein weite⸗ res Schiff mit Kindern reicher Engländer eingetroffen iſt. 5 2„Sozialismus“ iſt eben nur für die Plutokra⸗ en da. Wie anders ſorgt doch das nationalſozialiſtiſche Deutſch⸗ land für die Kinder ſeines Volkes. In 5 werden gegenwärtig zahlreiche Kinder aufs Land verſchickt. Dieſe Kindertransporte werden durchgeführt nicht etwa weil 0 Berlins mit der Londons zu veroleichen wäre, ſondern man will durch dieſe Verſchickung die Kin⸗ der vor geſundheitlichen Nachteilen bewahren, die ſich aus den Fliegeralarmen ergeben könnten. In erſter Linie wird daher für die Kinder der Arbeiter eſorgt, die nicht in der Lage ſind, die Koſten für einen Aufenthalt auf dem Lande dieſe Aktion von der Partei erfaßt werden und d die ge⸗ ſundheitlichen Vorteile eines Landaufenthalts genießen. 8 iſt deutſcher Sozialismus, der dem ganzen Volke zu⸗ gute kommt, während die Sorge der britiſchen Plutokraten gekaufte 1 öl Gewohnheit einzig und allein den reichen Schich⸗ It. 5 5 4 5 8 n. aus all den vielen unbekannten Bauern und Bäuerinnen danken. die 12 Monate lang in harter Kriegszeit die Scholle bearbeiteten und dafür ſorgten, daß unſere Solda⸗ ten, unſere Arbeiter und unſere geiſtig Schaffenden ſich um das tägliche Brol kaum Sorge zu machen brauchten. Nehmt den Dank des ganzen Volkes, den Dank des Füh⸗ rers für die harte, ſchwere und entſagungsvolle Arbeit, die Ihr in dieſer Kriegszeit geleiſtet habt, enkgegen! Dr. Goebbels ſchloß mit einem Siegheil auf den Füh⸗ rer, der die Nation verkörpert, für die der Bauer Jahr um Jahr ſeine Pflicht tut. In kurzen Worten dankte Reichsminiſter Darre für den der Bauernabordnung zuteil gewordenen Empfang in der Wilhelmſtraße. Er zog dabei einen Vergleich zu den Jahren des Wellkrieges. Auch damals hätten die Bauern ihre Pflicht getan. Niemals aber ſei ihnen dafür auch nur ein Wort der Anerkennung geſagt worden.„Nach den ſchö⸗ nen Tagen in Berlin,“ ſo ſchloß Reichsminiſter Darre, zwerden unſere Bauern wieder an die Arbeit gehen, voll der Erlebniſſe, aber auch voll der Ueberzeugung, ihr Letz⸗ tes einſetzen zu müſſen für den Sieg, fuͤr Großdeutſchland und den Führer.“ ihres Londoner Korreſponden⸗ „Das unter⸗ beachtet, denn man fühlt ſich hier ſicher. Der Raum liegt tief unter der Erde e Mädchen und Frauen. Sie eſſen teure Ge⸗ richte ſchließlich nach Hauſe, ſo begeben ſich die Gäſte in ruhige und bequeme unterirdiſche Schlafräume, wo ſie von gut ge⸗ ſchulten Angeſtellten ihre Betten angewieſen erhalten. Wie Daniel von einem dieſer Luftſchutzgäſte gehört hat, fürchtet die Plutokratenſchicht die raſende Wut ber Bewoh⸗ ner Oſtlondons, wenn letztere einmal entdecken ſollten, wie die Oberſchicht die Schreckensnächte durchlebt. us. verkauft 19 alte Frachtdampfer Das nordamerikaniſche Bundesſchiffahrtsamt gab den Ver⸗ kauf von 19 im Weltkrieg erbauten Fra ibampfern an die New Norker Agenten von vier britiſchen Schiffslinien bekannt. Rooſevelt ünterzeichnete ein Geſetz, das ihn ermächtigt, be⸗ relis an eine fremde Macht verkauftes, aber noch nicht' ge⸗ liefertes Krlegsmaterfal zurückzukaufen Das Ge⸗ ſetz ermöglicht der Regierung, etwa hundert von Schweden Kriegsflugzeuge und größere Mengen Maſchinenwerk⸗ zeuge zurſſckzuerwerben, die in amerikaniſchen Häfen zur Ver⸗ ſchiffung lagern. 3 3 2 2 —— — Politiſches Allerlei Der Führer empfing Riccardi. Berlin, 14. Okt. Der Führer empfing in der Neuen Reichskanzlei den Kgl. italieniſchen Außenhandelsminiſter Riccardi in Gegenwart des Reichswirtſchaftsminiſters Funk. Miniſter Riccardi war am Sonntagmittag mit den Herren ſeiner Begleitung Gaſt des Reichswirtſchaftsmini⸗ ſters Funk in ſeinem Hauſe am Wannſee. Am Abend nah⸗ 1 55 15 italieniſchen Gäſte an einer feſtlichen Aufführung im Deutſchen Opernhaus teil. 5 Erinnerung an den Aufmarſch in Coburg. Coburg, 14. Okt. Coburg beging am Sonntag die 18. Wiederkehr des Tages, an dem Adolf Hitler zum erſten Male außerhalb Münchens mit entrollter Hakenkreuzfahne durch die Straßen einer deutſchen Stadt marſchierte und den roten Terror brach. Im Mittelpunkt der von der SA veranſtalteten Feierſtunde ſtand eine Rede des Gauleiters Wächtler. Die Militär miſſion in Bukareſt In der rumäniſchen Hauptſtadt eingetroffen, Bukareſt, 14. Okt. Auf dem mit deutſchen und rumäni⸗ ſchen Fahnen feſtlich geſchmückten Bahnhof in Bukareſt traf ein Sonderzug mit den Mitgliedern der deutſchen Militär⸗ miſſion ein. Der Leiter der deutſchen Militärmiſſion, Ge⸗ neral Hanſen, ſchritt die Front der Ehrenkompanie ab. Im Empfangsſaal des Bahnhofes richtete der Generalſtabschef des rumäniſchen Heeres, General Joanitiu, im Auftrage des Stgatsführers, General Antonescu, herzliche Worte der Begrüßung an den Leiter der deutſchen Militärmiſſion, deren⸗Entſendung nach Rumänien er als Zeichen des Zu⸗ ſammengehens beider Länder würdigte. General Hanſen erwiderte mit Worten des Dankes für die ihm und ſeinen Offizieren zuteil gewordene Vegrü⸗ Fung durch die rumäniſche Armee und Bevölkerung. Die Reichsregierung ſei bereitwillig dem Anſuchen des rumäni⸗ ſchen Staatsführers um Entſendung einer Militärmiſſion nachgekommen, um ihre Erfahrungen dem rumäniſchen Heer zuteil werden zu laſſen Er und ſeine geſamte Miſſion werden ſich rückhaltlos in den Dienſt dieſer Aufgaben ſtel⸗ len. Anſchließend ſtattete General Hanſen mit dem deut⸗ ſchen Geſandten und dem deutſchen Waffenattachee dem Staatsführer, General Antönescu, ſeinen Beſuch ab. Deutſch⸗bulgariſche Ordensverleihung Wien, 14. Okt. Der Führer hat dem Kgl. bulgariſchen Landwirtſchaftsminiſter Bagrianoff das Großkreuz des Ordens vom Deutſchen Adler verliehen. Reichsminiſter Darré übergab die hohe Auszeichnung dem bulgariſchen Mi⸗ niſter am letzten Tage des Deutſchlandbeſuches ſeines Ga⸗ ſtes. Er betonte, daß Deutſchland und Bulgarien nicht nur gleiche wirtſchaftliche Intereſſen und das im Weltkrieg gemeinſam vergoſſene Blut verbinden, ſondern vor allem auch die Tatſache, daß beide Völker den Willen und die Kraft aufgebracht hätten, ſich aus dem Zuſammenbruch wie⸗ der emporzuarbeiten. Miniſter Bagrianoff dankte für die vielen Beweiſe der Freundſchaft, die ihm und ſeinen Mit⸗ arbeitern entgegengebracht wurden. Er verſicherte, nach ſei⸗ ner Rückkehr in die Heimat alles zu tun, um dieſen Be⸗ ſuch für die Zuſammenarbeit der beiden Völker nutzbar zu machen, Landwirtſchaftsminiſter Bagrianoff überreichte ſo⸗ dann Reichsminiſter Darré das ihm vom Zaren der Bul⸗ garen verliehene Großkreuz des Alexanderordens. 5 riſche Staatsrat für Volksaufklärung und Kultur, Dr. 1 vor Arbeitern. Das demokratiſche Syſtem, ſo führte er aus, ſei nicht imſtande geweſen, eine wahre ſoziale Gemeinſchaft zu bilden. Die Macht der Londoner Hochfinanz ſei in Norwegen ſo groß geweſen, daß ſich keine Osloer Re⸗ gierung habe dagegen durchſetzen können. Ich war ſo allein! Roman von Fr. Lehne. 28 5 10. 8 5 Wo nur die Helga bleibt! Solange ſie bei uns wohnt, iſt's doch zum erſten Male, daß ſie am Abend ausgegan⸗ gen iſt und hat nicht mal geſagt, wohin! Ob ihr was zu⸗ geſtoßen iſt? Ich bin ganz unruhig.“ 5 Frau Bader rührte in dem Kakao herum, den ſie ſchon vor einer Stunde aus einem Reſtchen Milch für Helga ge⸗ brüht und der nun eine dicke, unanſehnliche Haut bekom⸗ men hatte.. 8 i „Anſinn, Mutter! Sie wird ſchon wieder kommen. Muß e denn immer ſagen, wohin ſie geht. Vielleicht hat ſte frühere Bekannte getroffen, ſagte Schorſch mit gemachter Gleichgültigkeit, obwohl er innerlich noch piel unruhiger als ſeine Mutter war,„aber wenn es dich beruhigt, kann ich 55 auf die Straße gehen und ſehen, ob ſie nicht bald kommt.“ 5 Er war froh, einen Grund zu haben, daß er unauffällig ſelbſt nach Helga ſchauen konnte, nach ihr, der ſeine erſte heiße Liebe galt. Er wagte ja nicht, ſich dies einzugeſtehen Der, der Hausmeiſtersſohn und Chauffeur, und Helga, das vornehme, ſchöne Mädchen] Wenn er reich wäre, wie könnte er ihr das Leben ſchön geſtalten oder wenn er ſonſt einen gehobenen Beruf hätte— dann hätte er eher wagen kön⸗ nen, ſeine Augen zu ihr zu erheben, ſo mußte dies alles nur ein ſchöner unerfüllter Traum bleiben! Er ging auf dem regennaſſen Pflaſter auf und ab. Wo ſie nur blieb! Keine Helga kam die Straße entlang. Ein vorüberfahrender Wagen, den er nicht beachtete, hielt jetzt vor ſeinem Hauſe. Als er aber in der ausſteigen⸗ den Dame Helga erkannte, war er ſofort an ihrer-Seite. „Endlich, Fräulein Helga! Mutter hatte ſich ſchon ſo geängſtigt!“ 33 a And ſeine Augen verrieten, wie ſehr auch er voll Un⸗ ruhe gewartet. Und mit einem Auto kam ſie heimgefahren? Mißtrauen krallte ſich in ihm feſt. Sie war auch anders, 10 lebendig und froh, wie er ſie noch nie geſehen. Wo war aichts Unrechtes! ö „ Secret Service verläßt Rumänien 5 Bukar« 14. Okt Eine größere Zahl von Engländern, arunter mehrere Mitglieder der engliſchen Geſandtſchaft, an ihrer Spitze der Militärattachee Mac Nadd verließ Bu⸗ kareſt. Die Engländer ſcheuten ſich nicht, als Grund für die Ahreiſe anzugeben, daß ſie den Intelligence Service in Ru⸗ mäanien auflöſten und die Geſandtſchaft jetzt nur noch mit der für die normale politiſche Arbeit notwendigen Stärke beſetzen würden. Der abreiſende Militärattachee iſt vor allem durch die Ausſagen der während der beiden letzten Wochen verhafteten engliſchen, Petroleumingenieure belaſtet worden Sie ergaben einwandfrei, daß Mac Nadd der Kopf des hieſigen engliſchen Geheimdienſtes und Chef des vorbe⸗ reitenden Sabotageunternehmens war. Die übrigen jetzt abreiſenden Engländer ſind faſt ausnahmslos ſolche, denen der rumäniſche Boden zu heiß wird, weil ſie eine Auf⸗ deckung und ſträfrechtliche Verfolgung ihrer Schandtaten befürchten. Offenſive in Mittelchina Auf einer 300 km breiten Fronk. Schanghai, 14. Okt. Japaniſche Truppen, unterſtützt von der Luftwaffe und von armierten Flußfahrzeugen, eröff⸗ neten den Angriff an der 300 km breiten Front zwiſchen Wuhu am Vangtfſefluß und Hangtſchau, wo ſeit den Ope⸗ rationen im Jahre 1937 keine weſentlichen Kampfhandlun⸗ gen mehr ſtattgefunden haben. Nach Meldungen aus dem japaniſchen Hauptquartier in Mittelchina macht die Offen⸗ ſive, die gegen 20 Tſchungkinger Diviſionen in gut ausge⸗ bauten Stellungen gerichtet iſt, gute Fortſchritte. 5 Badiſche Chronik ten rund W 000 Qtr. Mare zum Aufgebot. Aus Württemberg wurden rund 1100 tr. die d büſchelte Grumpen und etwa 1500 Ztr. Sandblatt auf⸗ geboten, etwa 800 Itr. Sandblatt nikotinfrei von der Reichsanſtalt für Tabakforſchung in Pforzheim, in den Ge⸗ meinden Pleidelsheim, Horkheim und Knittlingen gelangten hoch nicht zur Einſchreibung. Der, Landesverband badiſcher Tabakbau vereine brachte 5000 Ztr. loſe und 11000 Ztr. gebüſchelte Grumpen, ferner— was hoch begehrt war— rund 6200 Ztr. Sandblatt aus der badi⸗ ſchen Nobenhardt. Der Landesverband Saarpfalz brachte aus ſeinem Schneidegutgebiet 18 000 Itr. Sandblatt und 7000. Itr. Mittelgut, der Landes verband Heſ⸗ ſen 4000 ZItr. Sandblatt und 360 Ztr. aus dem Anbau⸗ gebiet Wimpfen. Der Landes verband rheiniſcher Tabakbauvereine 150 Ztr. loſe und gebüſchelte Grum⸗ pen, 800 Itr. Schneidegutſandblatt und 650 Ztr. Zigarren⸗ gutſandolatt. 5 Bei dieſem Angebot war es verſtändlich, daß die ge⸗ ſamte Käuferſchaft für inländiſche Rohtabake überaus ſtark vertreten war, zumal die loſen und gebüſchelten Grumpen aus dem badiſchen und württembergiſchen Oberland viel geeignetes Material für die Zigarrenher⸗ ſtellung beſitzt. Aber auch die Zigaretteninduſtrie zeigte ein lebhaftes Intereſſe an den Sandblättern der badiſchen Neben⸗ hardt und an den Sandblättern von Heſſen und der Saar⸗ pfalz. Die Rauchtabakinduſtrie, die als Hauptkäufer auftrat, nahm große Mengen hellfarbiger Sandblätter auf, ebenſo auch Mittelgut. N a Der Verkauf der Einſchreibung war außerordentlich le b⸗ haft, ſodaß die Verkaufsleitung Zuteilungen vornahm, um jedem kaufberechtigten Verarbeiter wenigſtens einen Teil der geeianeten Tabake zukommen zu laſſen. Beſonders die Sand⸗ dach reiße Wer gut kaut, erleichtert dem Magen die Arbeit und erfüllt ein wichtiges Gebot 8 der richtigen Zahnpflege. * eHIORODONT ſie geweſen. Aber um alles in der Welt hätte er nicht fra⸗ gen können Er war davon überzeugt, daß ſeine Mutter forſchen würde. Und richtig, es war ihr erſtes Wort.„Aber ſo länge zu bleiben, Fräulein Helga! Wo waren Sie nur 1 Welt? Haben Sie denn ſchon Abendbrot ge⸗ geſſen?“ f„Nein, Mutter Bader, dafür hab ich aber Hunger mit⸗ gebkacht! Ah, Kakao haben Sie mir gebrüht? Das iſt aber fein. Und eine Semmel ſogar dazu? Sie iſt natürlich von Schorſch, der ſie nicht gegeſſen hat. Natürlich, das ſieht ihm ähnlich, nicht wahr, Teufelchen?“ Und zärtlich ſtreichelte ſie das Kätzchen, das ihr ſchnurrend auf den Schoß geſprungen war und es ſich dort bequem gemacht hatte. Helga löffelte den Kakao aus der großen bunten Stein⸗ guttaſſe. Frau Bader und Schorſch ſaßen bei ihr am Tiſch, fedes beruhigt, weil ſie nur wieder da war und heimlich neugierig, wo ſie geweſen war. Ob ſie es wohl ſagen würde? „Wir hatten ſo gewartet, Fräulein Helga Wenn Sie nicht da ſind, fehlt uns was,“ meinte Frau Bader,„Sie waren wohl im Kino?“. „O nein, Bader⸗Mutter, ſo leichtſinnig bin ich nicht,“ lachte Helga,„dafür gehen wir aber morgen abend zuſam⸗ men ins Kino, denn ich habe Geld, viel Geld—— hier!“ And ſcherzend ſchlug ſie auf ihre Handtaſche, der ſie dann einen Fünfzigmarkſchein entnahm.„Wir wollen nun gleich mal abrechnen, das Zimmer, die Wäſche und ſo weiter. Ich glaube, dies wird etwa reichen. Darum wollen wir es glatt ſein laſſen.“ a —Sie ſchob Frau Bader das Geld hin, die kopfſchüttelnd lagte:„Fräulein Helga, Sie haben wohl eine Stelle ge⸗ funden?“ 5 5 „Nein, Bader⸗Mutter, aber eine Brieftaſche, und die habe ich abgeliefert und Finderlohn dafür bekommen, und der Herr hat mich gleich im Auto heimfahren laſſen, damit Sie nicht noch länger warten ſollten. Nun bin ich froh, daß ich jetzt keine Schulden bei Ihnen habe. Und Herrn Bonitz kann ich nun auch die Zinſen zahlen.“ Alſo, das war es geweſen! Dem Schorſch fiel ein Stein oym Herzen; er ſchalt ſich ſehr, daß er nur eine Sekunde einen unguten Gedanken gehabt hatte. Nein, Helga tat Weit welcher Freude und mit welcher Genugtuung ſte blätter waren ſehr ſtark begehrt, da dieſes Material für die Zigarrenherſtellung wie auch für die Rauchtabakinduſtrie und nicht zuletzt für die Zigaretten große Bedeutung hat.— Die nächſte Einſchreibung findet am 24. und 25. Oktober wieder in Heidelberg ſtatt. Es kommen zum Ausgebot Sand⸗ blatt aus dem Zigarrengutgebiet der Saarpfalz, Frühtabale und das Hauptgut der inneren badiſchen Hardt ſowie Sand⸗ blatt aus der Gegend von Schwetzingen, Heſſen und Franken. Heibelberg.(Aus der Muſikwelt.) Generalmuſik⸗ direktor Kurt Overhoff wird nach ſeiner längeren Erkrankung nicht nach Heidelberg zurückkehren. Er hat einen ehrenvollen Ruf des Hauſes Wahnfrieds angenommen. 5 Heidelberg.(Uraufführung im Städtiſchen Theater.) Das Städtiſche Theater Heidelberg bringt am 30. Oktober 1940 Willy Grübs neues Luſtſpiel„Baga⸗ tellen“ in der Inſzenierung von Bernd Böhle zur Urauf⸗ führung.„ Heidelberg.(Ein händelſüchtiger Haſe.) Ein junges Mädchen wurde in Plankſtadt auf dem Acker von einem Haſen angefallen, der der Ueberraſchten ins Geſicht ſprang und ſie ſo verletzte, daß ſie ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen mußte! () Pforzheim.(Vermißtes Kind tot aufge⸗ funden.) Die vermißt gemeldete ſiebenjährige Lore Staib wurde von einem Knaben aus Hamberg auf den Hummer⸗ wieſen tot aufgefunden. Die Unterſuchung ergab bis jetzt keinerlei Anhaltspunkte für das Vorliegen eines Verbrechens, Das Kind iſt offenbar umhergeirrt und an Erſchöpfung ge⸗ ſtorben. O Neuershauſen b. Freiburg.(Vier Unglücksfälle tneiner Woche.) Innerhalb weniger Tage ereigneten ſich hier vier landwirtſchaftliche Unglücksfälle. Landwirt Schätzle ſtürzte von einem Zwetſchgenbaum, Alratſchveiber Scherzin⸗ ger von einem Wagen. Beide Verletzten mußten in die Chirurgiſche Klinik nach Freiburg gebracht werden. Kurz darauf wurde der Landwirt Joſef Hildmann auf dem Felde von einem Rind an den Wagen gedrückt und erlitt ſchwere Bruſtquetſchungen. Schließlich kam die Landwirtstochter Sofie Roth beim Verſuch, ein durchgegangenes Rind ein⸗ zufangen, zu Fall und brach ſich einen Finger. Lahr.(Eine harte Geduldsprobe.) In Oberweier kann Fräulein Thereſia Seftz ihren 90. Geburts⸗ tag feiern. Die Jubilarin iſt leider ſeit Jahrzehnten infolge Krankheit an das Zimmer gebunden. Müllenbach, Kr. Bühl.(95 Jahre alt gewor⸗ den.) An dieſem Sonntag iſt Frau Karl Oſer Witwe 95 Jahre alt geworden. Seit einem Jahr muß die Greiſin in⸗ folge Krankheit das Bett hüten. ä O Geſchwind b. Schopfheim.(Von einem Farren tödlich verletzt.) Der Landwirt Otto Falker wurde von einem Farren angegriffen und an die Wand gedrückt. Die erlittenen Verletzungen waren ſo ſchwer, daß Faller wenige Tage ſpäter im Krankenhaus ſtarb. Oberkirch.(Bauer durch explodierende Mine getötet.) Ein Landwirt aus Oberkontz fuhr mit ſeinem Wagen auf ein Gelände, das noch nicht entmint und als ſol⸗ ches Gebiet gekennzeichnet war. Der Wagen fuhr auf eine Mine. Infolge der Exploſion wurden der Bauer und ſeine Pferde getötet. Meßkirch.(Das Unglück über den Weg.) Auf der Straße nach Rohrdorf, die durch den Wald führt, kam eine Radlerin zu Fall und verletzte ſich erheblich am Kopf. Ein über die Straße ſpringendes Reh war die Urſache des Unfalls. Die Verunglückte fand Aufnahme im Krankenhaus. 4 Aus den achbargauen Lampertheim.(Siebenjähriger mit a ahr⸗ rad tödlich verunglückt.) Der 7 Jahre gr unge des Einwohners Grünewald fuhr mit ſeinem Fahrrad durch die Bürſtädterſtraße. Als ein die gleiche Richtung fahrender Kraftwagen den Jungen überholen wollte, bog dieſer mit ſeinem Rad plötzlich in eine Seitenſtraße ab. Obwohl der Lenker des Kraftwagens ſoſort bremſte, wurde der Radler vom Kotflügel des Autos erfaßt und zu Boden geſchleudert. Mit einem Schädelbruch wurde der verunglückte Junge ins 1 eingeliefert und iſt dort kurze Zeit danach ge⸗ torben. 5 Mülhaufen.(Aus Unvorſichtigkeit ſich ſelhſt erſchoſſen.) Ein junger Mann, der hier zu Gaſt weilte, hantierte in Gegenwart ſeines Freundes mit einer Schuß⸗ waffe. Plötzlich löſte ſich aus derſelben ein Schuß und traf den jungen Mann in die Schläfe, wodurch der Tod auf der Stelle eintrat. „Mark! Und wie ſie dann ſchalt, als dieſe das Geld nicht nehmen wollte! „Kein Wort weiter, Bader⸗Mutter! Oder ich ziehe mor⸗ gen aus. Ich bin ſo in Ihrer Schuld. Wir wollen nicht anfangen zu rechnen.“ 8. And Frau Bader mußte ſich fügen; ſie durfte nichts mehr ſagen. Mit ſpitzen Fingern nahm ſie die zwei Fünf⸗ zigmarkſcheine an ſich— wann hatte ſie je einen ſolchen in der Hand gehabt, geſchweige in Beſitz. „Da muß ſich der Vater morgen gleich eine Hoſe kaufen, und der Schorſch braucht auch—“ „Sie kommen zuerſt dran, Bader⸗Mutter,“ ſchnitt ihr Helga das Wort ab,„Sie wünſchten ſich doch ſchon ſo lange eine wollene Weſte! Der Schorſch kauft ſich ſelbſt von ſeinem Geld, was er braucht, und er wird bald etwas verdienen. Hören Sie—“ Geſpannt und mit aufleuchtenden Augen lauſchten Frau Bader und ihr Sohn Helgas Worten—„ja, und morgen nachmittag um vier ſoll ſich Schorſch vorſtellen—“ „Iſt das wirklich wahr, Fräulein Helga? Haben Sie da gleich an ihn gedacht?“ fragte Frau Bader mit zittern⸗ der Stimme, i 25 a Mit ihrer gewinnenden Anmut lächelte Helga⸗ die bei⸗ nahe faſſungsloſe Frau an. ö „Das iſt doch ſelbſtverſtändlich, Vader⸗Mutter! Unſern Schorſch! And ich hab ihn ſo gelobt] Ganz beſtimmt wird ihm Herr Doktor Falke etwas verſchaffen. Er ſah nicht ſo aus, als ob er nur Worte macht.“ Schorſch war Pans blaß geworden. Dieſe Ausſicht! „Fräulein Helga, das werde ich Ihnen nie vergeſſen. Ach, wenn ich erſt wieder Arbeit habe!“ Schorſch: An einem Tag im Frühling klopft das Glück an deine Tür— lachte ſie ihn fröhlich an. i So wie heute abend hatte er Helga noch nicht geſehen, Wie ihr Jugendmut ſich wieder durchrang] A bißchen Freude! Wie die beſchwingt, belebt! Mit ganz an⸗ deren Augen blickt man in die Welt, tut ſein Tagewerk ganz anders! Freude iſt der Lebensmotor. Gibt man ihm zu wenig Nahrung, verſagt er aber den Dienſt, und die „Und für mich will er 8 auch umhören. Sehen Sie, der Mutter jetzt noch Geld hinlegte— nochmals fünfzig 8 Menſchen werden ſchlaff, mißmutig, bekümmert; dann kann keine Arbeit gedeihen. N r „ nur ein e „ 7 — Locale Nuud schau Der Spinnrocken Eines der älteſten Geräte der Frauen unſerer Vorfahren s ſich heute auch noch auf dem Lande vorfindet, iſt der Spinnrocken. Spinſrocken war das Gerät, um das die lle oder der Flachs(Hanf) zum Abſpinnen gelegt wurde. Beide Stoffe bedurften einer längeren Bearbeitung, bevor ſie zum Verſpinnen geeignet waren. In früheſter Zeit wurde die Wolle von den Schafen durch Raufen gewonnen, erſt ſpäter mit dem Aufkommen der Schere wurde die Wolle nicht mehr gerauft, ſondern geſchoren. Nach der Schur wurde die Wolle durch Schlagen, Zupfen und Kämmen gelockert. Der geraufte Flachs wurde zuerſt von den Samenkapſeln durch ein Gerät mit nach oben ſtehenden Zacken befreit, dann im Waſſer gerottet und danach getrocknet. Darauf folgte das Schlagen mit dem gekerbten Schlagbrett oder Hammer. Hier⸗ auf trat die Breche und die Schwinge in Tätigkeit. Zum Schluß wurde als letzte Arbeit das Hecheln vorgenommen. Dann wurde Wolle und Flachs in gleicher Weiſe verſponnen. Der in vielen deutſchen Gegenden bis heute gebräuchliche radloſe Spinnrocken iſt eines der älteſten Geräte. Sein Vor⸗ kommen iſt durch Funde aus der füngeren Steinzeit belegt. Die Spinttwirtel als unentbehrlicher Beſtandteil des Spinn⸗ rockens beſtand vorerſt aus Ton oder Stein, ſpäter aus Bein oder Glasfluß. Die Spinnwirtel war durchbohrt und wurde an den unteren Teil der Spindel geſteckt, um ihr eine gleichmäßigere und längere Drehung zu geben und um den hängenden Faden ſtraffer zu ſpannen. Die Spindel findet ſich vereinzelt bereits in den Schweizer Pfahlbauten. Sie war wohl ausſchließlich aus Holz gefertigt, wie ſie ja noch heute im hohen Norden aus Holz beſteht. Die beim Hecheln ab⸗ fallenden kurzen Faſern wurden Werg oder Hede genannt. Die Hede wurde zur Verfertigung von grobem Zeug oder zu Beleuchtungszwecken(Docht) verwendet. Der geſponnene Faden wurde dann von der Spindel auf die Haſpel übertra⸗ gen. Die Frauen unſerer Vorfahren hatten bereits in der Verarbeſtung der Geſpinſtfaſern eine ſehr hohe Kunſtfertig⸗ keit erreicht. Der Geſundheitspflege im Herbſt Monat Oktober briligt die kichti ſe Herotwitterung: ächte, manchmal noch ſchöne Tage, naßkalte Nebel und rauhe Abendwinde wechſeln mitefnander ab Huſten und Heiſerkeft ſtellen ſich da hͤufig ein, denn der Körper, der noch nicht widerſtandsfähig genug iſt gegen dle herbſtlichen Unbilden, unterliegt leicht den Angriffen der Witterung. Meiſt behandelt man den Körper in dieſen Tagen höchſt un⸗ zweckmäßig. Mit warmen Einpackungen iſt es nicht getan; für winterliche Kleidung iſt noch keine Zeit. einer Uebergangszeit und müſſen dem Wer ſich gar zu ängſtlich jetzt ſchon in warme Winterſachen hüllt, muß ſich notwendig einmal allzuſehr erhitzen. Befreit er ſich dann plötzlich von der wärmenden Hülle, ſo iſt die Erkältung mit dem Schnupfen und ſonſtigem Beiwerk da. Auch wird durch die übermäßige Warmhaltung die Haut verweichlicht und widerſtandslos. Schließlich genügt dann ein geringer Temperaturwechſel, um eine Erkältung herbei⸗ zuführen. In kühler Nachtlufl ſollte man zur Herbſtzeit vor allem den Hals und die Atmungsorgane ſchützen. Befindet man ſich im Freien, ſo halte man in dieſen Stunden den Mund möglichſt geſchloſſen. Naſſe Füße find ſtels bedenklich, Und wenn mat ſie ſich zogen hat, wechſle man ſofort das Schuhwerk! Eine Taſſe heißen Tees tut auch dann gute Dienſte. N i ee eee eee 1 Ehebeihilfe für Frauenhilfsdienſtmädel. Das Deutſche Frauenwerk läßt den Frauenhilfsdienſtmädeln, die ſich nach dem 1. September 1939 zum Frauenhilfsdienſt verpflichtet haben und ſich in ihrer Arbeit bewähren, bei ihrer Eheſchlie⸗ zung eine Ehebeihilſe von 500 RM. zukommen. Sicherung der Geburtshilfeverſorgung und Schweiße⸗ pflicht. Für die Durchführung des Hebammengeſetzes hat der Reichsminiſter in einem Erlaß angeordnet, daß durch plan⸗ mäßigen Anſatz von Hebammen jeder Frau im Großdeutſchen Reich ermöglicht wird, in ihrer ſchweren Stunde Hebammen⸗ hilfen zu erlangen. Zur Schaffung eines Ausgleiches in An⸗ betracht ſolcher Verhältniſſe, in denen eine volle Ausnutzung der Arbeits raft der Hebammen anch möglich iſt, wurde ein Zentralnachweis eingefichtet. Hinſichtlich der Schweigepflicht der Hebammen ſind Zweifel darüber entſtanden, inwieweit die Hebamme berechtigt iſt, die bei der Unterſuchung werden⸗ der Mütter getroffenen Feſtſtellungen den Wohlfahrtsſtellen für die Betreuungsarbeit mitzuteilen. Der Erlaß betont, daß zur Aufrechterhaltung des Vertrauensverhältniſſes auch nicht einmal die Mitteilung des Namens der werdenden Mut⸗ ter ohne deren ausdrückliche Einpilligung geſtattet ift. Nicht pflichtwidrig, vielmehr im Intereſſe der Betreuung erwünſcht, ſei dagegen jede Meldung, die im ausdrücklichen Einverſtänd⸗ nis mit der Schwangeren ergeht. ninchenfellen ſeit Beginn des Krieges Kaninchenfelle ſtellens gegenwärtig in veredeltem Zuſtande Wir ſind in ö Rechnung tragen. Die Bürgerſteuer bei einberufenen Steuerpflichtigen. Gewährung von Familienunterhalt ſchließt die Erh Bürgerſteuer aus, Ein Erlaß des Reichsinnen⸗ und des Reichs finanzminiſters führt zur Klarſtellung diefer ſelbſtverſtänd⸗ — 1 5 ie ebung der — 2 2 32 lichen Freiſtellung bei Einberufungen folgendes ar s: Auf die Höhe der der Steuerpflichtigen und ſeinen famtlienunter⸗ halts berechtigten Angehörigen insgeſamt zufließenden Bezüge kommt es bei der Nichterhebung der Bürgerſteuer nicht an. Die Erhebung der Bürgerſteuer entfällt daher auch dann, wenn neben dem Familienunterhalt anzurechnendes oder außer Anſatz zu laſſendes— Einkommen, z. B. eine freiwil⸗ lige Zuwendung des Arbeitgebers des Einberufenen, bezogen wird. Die Vorſchrift über die Nichterhebung iſt auch anzu⸗ wenden, wenn eine Wirtſchaftsbeihilfe zur Fortſetzung oder Erhaltung des Betriebes oder freien Berufes oder eine Pauſch⸗ wirtſchaftsbeihilfe für einberufene Bauern und Landwirte gewährt wird. Soweit hiernach die Bürgerſteuer zu Unrecht erhoben worden iſt, muß ſie erſtattet werden. * Milderung des Kriegszuſchlages in Härtefällen. Beim Lohnabzugsverfahren iſt der Kriegszuſchlag nach dem gelten⸗ den Recht ſo zu bemeſſen, daß dem Arbeitnehmer ein Arbeits⸗ lohn von mindeſtens 234 Mark monatlich, 54. Mark wöchent⸗ lich, 9 Mark täglich oder 4,50 Mark halbtäglich verbleibt. Ueberſteigt der Arbeitslohn dieſe Freigrenzen, ſo wird er durch den Kriegszuſchlag in den unmittelbar anſchließenden Lohnſtufen oft in voller Höhe weggeſteuert. Zur Beſeitigung dieſer Härte hat der Reichsfinanzminiſter jetzt einen Erlaß herausgegeben, wonach der Kriegszuſchlag zur Lohnſteuer nur ſo hoch zu bemeſſen iſt, daß dem Arbeitnehmer von dem Ar⸗ beitslohn, der die genannten Freigrenzen überſteigt, ein Be⸗ trag von mindeſtens 50 Prozent verbleibt. Die neue Rege⸗ lung gilt erſtmalig für den Kriegszuſchlag zur Lohnſteuer, der für einen L hnzahlungszeitraum einzubehalten iſt, der nach dem 15. Oktober 1940 endet. 5 — Wenn der Tarnſcheinwerfer nicht fertig wird. In einem ſoeben bekanntgewordenen Erlaß des Reichsverkehrs⸗ miniſters wird angeordnet, daß auf eine raſche Durchfüh⸗ rung der Verordnung hinzuwirken iſt. Soweit jedoch nach⸗ gewieſen werden kann, daß die Ausrüſtung. weder mit dem Wehrmacht⸗Tarnſcheinwerfer noch einer an ſeiner Stelle zu⸗ gelaſſenen anderen Tarnvorrichtung(vergleiche SBN Nr. 245,0) auch nach dem 1. Oktober 1940 nicht möglich war, 9 85 2255 einer Beſtrafung(Paragraph 3 der Verordnung) abgeſehen. — Kaninchenfelle ablieferungspflichtig. Während das ſelbſterzeugte Kaninchenfleiſch dem Beſitzer des Kaninchens zur freien Verfügung ſteht, iſt der Selbſtverbrauch von cda⸗ Unterſagt worden. einen gefragten Exportartikel dar, ſie ſind alſo ein beacht⸗ licher Deviſönhringer. Es iſt verſtändlich daß alles idas die Einfuhr von kriegswirtſchaftlichen Artikeln, die in Deutſch⸗ land zuſätzeſch gehraucht werden, ermöglicht, in den Vorder⸗ grund treten muß. Bereits am 3. September 1939 wurde deshalb die Beſchlagnahme der Kaninchenfelle verfügt. Je⸗ der, der ein Kaninchen ſchlachtet iſt verpflichtet, das dabei anfallende Fell der nächſten Fellſammelſtelle oder einem Händler(Sammler) abzultefern! Die Rohfellbehandlung iſt durchaus keine Schwierigkeit. Sofort nach dem Abziehen vom Tier wird das Kaninchenfell von Fleiſch⸗ und Fekteilen befreit und auf einen ſelbſtgebauten Fellſpanner aufgezogen. Das iſt ein Werk nur weniger Minuten. Das aufgeſpannte Fell wird an einem ſchattigen Platz zum Trocknen aufge⸗ hängt. Späteſtens 21 Tage nach dem Abziehen vom Tier⸗ körper muß das getrocknete Fell abgeliefert ſein. Die Preſfe, die für gut behandelte Kaninchenfelle gezahlt werden, ſind beachtlich. Man muß dabei natürlich unterſcheiden zwiſchen Sommer⸗ und Winterfellen, wie man andererſeits auch Preisunterſchiede, bedingt durch die Fellgröße. durch die Farbe uſw. hinnehmen muß. Filmſchau. Im undurchdringlichen Dickicht franz. Indochinas, viele hunderte von Kilometern, abſeits von jeder Ziviliſation, fegt eines der ſeltſamſten Nätſel der Menſchheitsgeſchichte verborgen: Ankor mit ſeinen herrlichen Ruinen alter Tempel und Städtebauten, Zeugen einer Kulturepoche, die in der Geſchichte der Menſchheit tauſend Jahre zurück⸗ liegt. Oſchungel⸗Geheimniſſe“ iſt der erſte Film, der über dieſe Nätſel Aufſchluß gibt. Tauſend Gefahren hat die Expedition zu beſtehen. Die ganze Tierwelt des indo⸗ chineſiſchen Oſchungels iſt vertreten. Hier iſt der Tiger, der Herr des Dſchungels zuhauſe; von den Bäumen züngeln heimtückiſche Rieſenſchlangen; im Schilfdickicht lauern riefige Krokodile. Wir ſehen gefährliche Zuſammentreffen mit Rieſenwaranen, rätſelhaften Tieren, den Drachen der Vorzeit ähnlich. Wie war es möglich, daß dieſe Nieſen⸗ ſtadt ſo reſtlos im Oſchungel verſchwinden konnte, ſodaß man bis in die jüngſte Zeit von ihrer Exiſtenz nichts Winzerbräuche zur Weinleſe Leſe der reifen Trauben hat in nahezu allen Lagen 121 it iſt die hohe Erntezeit des Winzers ges füllt ſich für ihn, lange Mühen, der de Kampf gegen die tieriſchen und pflanzlichen werden nun belohnt. Schon ſeit einiger Zeit Veinbergswege geſperrt,„geſchloſſen? wie der Win⸗ auf daß niemand erntet, was er nicht geſät hat, 1 Winzer darf nux an beſtimmten Tagen und zu n Stunden ſeine Weinbergsgemarkungen betretet Seft altersher deutet ein an einem Weinbergspfahl befeſtig⸗ ter Strohwiſch an, daß das Betreten des Weinberges ver⸗ boten iſt. Aber die Hauptleſe iſt noch nicht feſtgeſetzt. Sie tritt ſpäter ein und wird von einem Leſeausſchuß beſtimmt Die letzte Vorarbeit iſt dann getan: die Bütten und Fäſſer werden ausgebeſſert und gereinigt, die größeren Wein⸗ bergsbeſitzer haben ſich Leſerinnen und Träger verdingt. Da kann es in der Morgenfrühe an die Arbeit gehen. Kleie Wagen, auf denen die Bütten ſtehen, holpern über die Dorf⸗ ſtraße den Weinbergen zu. Am erſten Tag der Leſe ſind Le⸗ ſerinnen und Träger beſonders ſauber gekleidet. Hier und da klingen Lieder auf. Das Lied erſchallt umſo fröhlicher, je reichlicher die Ernte iſt. Derweil füllen ſich unten die Bütten immer mehr mit köſtlicher Frucht. Die gefüllten Wagen rollen am Abend dem Dorfe zu. An den Tagen der Leſe iſt das Winzerdorf nahezu verwajſt. Alles ſteht in den Weinbergen beim Traubenſchnitt. Selbſt die Mutter fehlt nicht. Da muß auf ein warmes Eſſen verzichtet werden, weshalb die Mutter vor der Leſe Weißbrot gebacken hat. Ehedem war es Brauch, daß die nachläſſigen Leſerinnen, die über Lied und Scherz Trauben hängen ließen, alſo häufig mehr an die Kurzweil als an die Arbeit dachten von den Burſchen ausgebritſcht wurden. Aber dieſes Pritſchen waren harmloſe Züchtigungsgegen⸗ ſtände, ſie klatſchten zwar, ſchmerzten jedoch nicht. Sie ſollten ja nur erzieheriſch und abſchreckend wirken. Viele Tage währte dieſe Leſe; und wenn ſie zu Ende iſt. will niemand der Letzte ſein; denn für ihn gibt es ein ſcherzhaft gegebenes und lange anhaftendes Spottwort, das in allen Weinbergs⸗ gegenden anders klingt. Die nner 9 2 0 E * 7 Kein Erlaß der Meiſtery WPD. Ein Teil derfenigen Handwerker, der dritten“ Handwerksberordnung vom 18. bereits in der Handwerksrolle eingetragen waren, jedoch keine Meiſterprüfung abgelegt hatten und die Befugnis zur Leht⸗ liugsausbildung nicht beſaßen, mußten bis zum 31. Dezember 1939 die Meiſterprüfung für das von ihnen betriebene Hand⸗ werk abgelegt haben, wenn ſie nicht Gefahr laufen wollten, daß ihnen der Betrieb mit dieſem Tage von Amts wegen geſchloſſen wurde. Mit Rückſicht auf den Krieg wurde dieſe Vorſchrift der dritten Handwerksverordnung einſtweilen außer Kraft geſetzt. Die Pflichtmeiſterprüflinge bleiben auch weiter⸗ hin ohne abgelegte Meiſterprüfung in der Handwerksrolle eingetragen. In Kreiſen dieſer Handwerker entſtand nun viel⸗ ſach die Anſicht, daß die Vorſchrift der dritten Handwerks⸗ verordnung überhaupt aufgehoben wurde und vof ihnen die Ablegung der Meiſterprüfung nicht mehr verlangt werden würde. Bereits ſeinerzeit wurde jedoch eindeutig darauf hin⸗ gewieſen, daß„aufgeſchoben nicht aufgehoben“ iſt und dieſe Pflichtmeiſterprüflinge auf jeden Fall die Meiſterprüfung zu einem ſpäteren Zeitpunkt nachholen müſſen. Daß der Geſetzgeber nicht daran denkt, die Uebergangs⸗ vorſchriften der dritten Handwerksverordnung aufzuheben, be⸗ weiſt auch die neue Verordnung über das Handwerksrecht in den Gebieten von Eupen, Malmedy und Moresnet vom 2. September 1940. In dieſer Verordnung wird als Stichtag für die Ablegung der Meiſterprüfung auf Grund der Ueber⸗ gangsbeſtimmungen der drfkteft Häftdwerksverörsſtung der gk. Dezember 1942 bezeichnet. Wenn man hie Ablegung der Meiſterprüfung fordert, wird man ſie ganz beſonders auch von jenen Handwerkern noch fordern, die ſie eigentlich ſchon bis zum 31. Dezember 1939 ablegen mußten. Daher ſei an dieſe Handwerker nochmals die Mahnung gerichtet, ſich keinem trügeriſchen Hoffnungen hinzugeben. 5 ifung die beim Ene Januar 1985 1 Geben age 15. Oktober. 1582 Einführung des Gregorianiſchen Kalenders durch Papſt Gregor XIII. f 5 4758 Der Bildhauer Johann Heinrich v. Dannecker in Stutt⸗ „gart geboren. 5 1795 abe ren Wilhelm IV., König von Preußen, in Berlin ö geboren. 5 1804 Der Maler Wilhelm v. Kaulbach in Arolſen geboren. 1844 8 Philoſoph Friedrich Nietzſche in Röcken bei Lützen geboren. r 88 e 1852 Turnvater Friedrich Ludwig Jahn in Freyburg a. d Unſtrut geſtorben. 8 1 wußte? All dieſes beantwortet der Film„Oſchungel⸗ 1924 Das Jeppelinluftſchiff L 126 landet nach einer Fahrt Geheimniſſe“. K. Grimm. von 81 Stunden 17 Minuten in Lakehurſt(USA). — Amtliche Bekauntmachungen( ö det Stadt Maunheim Oeffentliche Erinnerung. e eee Mannheim waren bezw. werden fällig ſpäteſtens am: 15. 10. 1940: Gebäudeſonder⸗ ſteuer und Grundſteuer, Rate für Ohktober 1940. 15. 10. 1940: Drittel für 940. 15, 10. 1940 die von den Arbeit⸗ Kontoristin Hundeſteuer, 3. schreiben; gebern an den Lohn⸗ und Gehalts⸗ Anfängerin zahlungen im September 1940 ein⸗ möglichst schulfrei, hehaltene Bürgerſteuer. 20. 10, 1940: Gemeindegetränke⸗ ſteuer für September 1940. 20. 10. 1940: die bis dahin fällig werdende Vergnügungsſteuer. 20. 10. 1940: die auf Grund don Maschinenschreiben. stelle ds. Bl. . Zu möglichst baldigem Eintritt von bedeutender Industrie-Firma gesucht: für Rechnungsabteilung, mit guter Fertigkeit im Maschinen- Fertigkeit in Kurzs chrift und Angebote unter obigen Stichworten mit Lebenslauf, Bild und Gehaltsansprüchen erbeten unter Nr. 1019 an die Geschäfts- 2 * Stundungen, Steuerbeſcheiden und Forderungszetteln bis dahin fällig Nächſter Tage trifft ein Waggon S flug Faaltalkoeig Säumniszuſchlä ze. An diefe Zahlungen wird erinnert. Crühbote) Beſtellungen zur ſofortigen Wird eine Steuerzahlung nicht! rechtzeitig entrichtet, ſo iſt nach denſein. a Vorſchriften des Steuerſäumnis⸗ Lieferung werden entgegengenommen ſetzes mit dem Ablauf des Fällig⸗ e eitstages ein einmaliher Z üſchleg Mex. Schmich. (Säumniszuſchlag) in Höhe von 3— 2 v. H. des kückſtändigen Steuer⸗ betrages verwirkt. Der Schuldner ö hat außerdem die nit hohen Koſten 17 verbundene. zu,. e 1 erwarten. Eine beſondere Mah⸗ lie ert I eder Aüsfufruflg nung jedes einzelnen Säumigen 0 a erfolgt nicht. Stadtkaſſe Ne dtar-B ote· Druckerei (Gute Hoffnung). 2 „ Lactofſenn (wie ſie der Acker eee, abzugeben. U Diesen Film sehen Sie nur heute Dienstag und morgen Mittwocdi je abends 745 Uhr. PALAST 5 Kleiner Küchenherd und kleiner eiſ. Füliofen zu verkaufen. Ilvesheim, Neckardamm 1 Jugendgruppe der i Landwirtſchaftliche Ein- und Verkaufsgenoſſenſchaft Anmeldungen zum Trocknen von Kartoffeln werden in unſerem Lager entgegengenommen. Verſammlungs⸗Kalender. 8 Heute Diensfag 20 Uhr Ge⸗ Arbeiten mitbringen. meinſchaftsabend im Kaffee Schladt. Im Natfonalthegter: Dienstag, 15. Oktober: Nachmittags⸗Vorſtellung, Schü⸗ lermiete A: Minna von Barnhelm. Luſtſpiel von Leſſing. Anfang 14, Ende 16.30 Uhr.— Abends: Miete Ges und 1. Sondermiete G2 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 418 bis 419, 425 bis 431: Madame Butterfly. Oper bon G. Pucccini. Anfang 19, Ende 21.15 Uhr. Mittwoch, 16. Oktober: Miete M 3 und 1. Sondermiete M 2 und für die NSF.„Kraft durch Freude, Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Platzgruppe 509 bis 510, 519 bis 539: Egmont. Trauerſpiel von Goethe, mit der Muſik von Baethoden. Anfang 18.30, Ende gegen 22 Uhr. Donnerstag, 17. Oktober: Miete D 3 und 1. Sonder⸗ miete D 2 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 11 bis 18, 55 bis 56: Uta oon Naumburg. Schauspiel von Felix 5 Dhünen. Anfang 19, Ende 21.15 Ahr Freitag, 18. Oktober: Nachmittags⸗Vorſtellung, Schü⸗ lermiete B: Minna von Barnhel m. Luſtſpiel von Leſſing. Anfang 14, Ende 16.30 Uhr.— Abends: Miete C 3 und 1. 1 2 e 925 Magz „Kraft durch Freude“, Kulturgemein annheim, Pla gruppe 921 bis 622: Die Primanerin. Luſtſpiel Mannheimer Thegter ſchau von Siamund Graff. Anfang 19, Ende 21.45 5 10