hmen rfolg. kraut⸗ idlin⸗ niſter An⸗ dacht derer Doch ent⸗ inter zeigt chnes t zur rgel⸗ bis iſſen. hmen iſtel, man Ver⸗ illein man näh⸗ eſten rlän⸗ eiten rund Ale be⸗ zroſ⸗ dem Wei⸗ egie⸗ ieſes eſſen röh⸗ zang ank⸗ dlär⸗ ens⸗ von erte, wir⸗ Die nm⸗ chtt⸗ Teil iger war ro⸗ lte, eſto atte die urch inz als chen tar⸗ hi⸗ me als das ten a. eiſt bil⸗ r ind en⸗ zei⸗ — Bezugspreis Monatlich Mt. 1.40, durch die Poft Mt. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mz. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg. im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. RNachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 3. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages. und fnzeigenblatt eee ee für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— 8 40. Jahrgang Die Angriffe Vergeltung der deutſchen Luftwaffe für die fortgeſetzten wahlloſen Bombenangriffe auf die deutſche Zivilbevölke⸗ rung. Berlin, 16. Okt. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: „Dis britiſche Luftwaffe, die nicht in der Lage iſt, mili⸗ täriſche und wehrwirkſchafkliche Ziele in Deulfſchland bei Tage anzugreifen, ſetzte ihre nächtlichen wahlloſen Bom⸗ benangriffe gegen nichtmilitäriſche Ziele und damit vor al⸗ lem gegen die deutſche Zivilbevölkerung fork. Auch geſtern wurden wieder in Mittel⸗ und Weſtdeutſchland Wohnge⸗ bäude und Bauernhäuſer ſowie ein Krankenhaus getroffen. Tote und Verletzte ſind erneut unter der Bevölkerung zu be⸗ klagen. Die Angriffe der deutſchen Luftwaffe auf kriegswichtige Ziele in Süd⸗ und Mittelengland und vor allem die Ver⸗ gellungsangriffe auf London wurden deshalb weſenklich vekflärkt. Starke Verbände leichter Kampfflugzeuge flogen bereits am Tage unter dem Schutz von Jagdſtaffeln unge hindert über Südengland ein und warfen Bomben ſchwe⸗ ren Kalibers auf die britiſche Haupkſtadt. die Angriffe ſchwollen über Nacht durch Einſatz ſchwerer Kampfverbände zu noch größerer Stärke an. Bomben ſchweren und ſchwer⸗ ſten Kalibers krafen in großer Zahl vor allem Rüſtungs⸗ werke, Verkehrsanlagen und Verſorgungsbekriebe, ſowie die Hafenanlagen an beiden Themſeufern. Die nach ſtarken Exploſionen im Stadlkern beiderſeits der Themſe ſowie zwi ⸗ ſchen dem Themſebogen und den Vikkoria⸗Docks enkſtehen⸗ den Großbrände waren beim Rückflug noch bis zur ktanal⸗ küfte ſichtbar. Obwohl die briliſchen Jäger eine Gefechtsberührung vielfach zu vermeiden ſuchten, konnten ſie in mehreren Jäl⸗ 5 von ünſeren Jagdverbänden geſtellt und geſchlagen wer⸗ en. Im Laufe des Tages und in der Nacht wurden ferner zahlreiche Induſtrieanlagen, Oellager, Flugplätze, Bahn⸗ und Hafenanlagen ſowie Rüſtungs⸗ und Verſorgungsbe⸗ kriebe in Süd. und Mittelengland mit Bomben bis zu ſchwerſten Kalibern belegt. 8 Das Verminen britiſcher Häfen und Küſlengewäſſer konnte durch See. und Luftſtreikkräfte ungehinderk fortge⸗ ſetzt werden. An der Kanalküſte zwang Marinearkillerie einige feindliche Fahrzeuge durch gutliegendes Feuer zum Abdrehen. Der Gegner verlor in den Luftkämpfen des geſtrigen Tages 32 Jagdflugzeuge. Fünf weitere Flugzeuge wurden durch Flakartillerie, ein weiteres durch Marinearkillerie ab- ſeſchoſſen, ſo daß der Jeind geſtern insgeſarnt 38 Flug⸗ Fi verlor Sieben eigene Flugzeuge kehrten von ihrem lug gegen den Feind nicht zurück. Ein Unterſeeboot verſenkte fünf bewaffnete feindliche Handelsſchiffe von 31 000 BRZ, darunter einen großen Tanker. Ein anderes Unlerſeeboot verſenkte einen Dampfer von 5800 BRT, womit der Geſamterfolg des Bookes in diefer Unternehmung 31 545 BR beträgk.“ * 8 Einflüge im Gau Magdeburg⸗Anhalt. In Durchführung ihres ebenſo unſinnigen wie verbre⸗ cheriſchen Auftrages, die deutſche Zivilbevölkerung zu ter⸗ roriſieren, ſind engliſche Flugzeuge in der Nacht zum 15. Oktober in den Gau Magdeburg ⸗Anhalt eingeflogen Die Nachtpiraten Seiner britſſchen Maſeſtät haben auf eine Reihe friedlicher Behauſungen, fernab von ſedem militäriſchen Ziele, mehrere Sprengbomben abgeworfen. Eine Anzahl Wohnhäuſer wurde teils ſchwer, teils leicht beſchädigt. Mehrere Perſonen, darunter eine Frau, haben leichte Verletzungen erlitten. „Furchtbarſte Nacht des Krieges“ Immer größere Rujnenfelder.—„Das größte Bombar⸗ dement der Weltgeſchichte“ 8 Unabläſſig und mit unverminderter Wucht und Stärke wurden die deutſchen Vergeltungsangriffe auf die lebens⸗ wichtigen Ziele der britiſchen Inſeln und ſeiner Hauptſtadt auch in den letzten 24 Stunden fortgeſetzt. Immer weiter dehnen ſich die Ruinenfelder aus, immer verheerender wü⸗ ten die Rieſenbrände, und immer größeren Umfang nehmen die Zerſtörung und das Chaos an. 5 „Wiederum kreuzten deutſche Bomber alle fünf Minuten die engliſche Küſte in einer der hartnäckigſten Attacken die⸗ ſes Krieges“, ſo kennzeichnet ein Bericht 55 amerikaniſchen Nachrichkenagentur Aſſociated Preß die verzweifelte Situa⸗ tion Englands.—„Bomben regneten auf Englands Hauptſtadt ſowie Liverpool und Induſtrieſtädten in den Midlands. Arbeiter, die verſuchten, den tt der letzten Nacht wegzuräumen und Tote und Verletzte aus den ein⸗ geſtürzten Gebäuden zu bergen, wurden von Bomben über⸗ chüttet. Es war das größte Bombardement der Weltge⸗ 1 Das Dröhnen deutſcher Motoren und das Fallen der Bomben ſchien nicht mehr U. Noch morgens brannten unzählige Feuer, die die Feuerwehr verzweifelt einzudämmen verſuchte. Insgeſamt wurden 36 ae ner Stadtteile von mehr oder weniger beträchtlichem 1 betroffen. Verluſte wurden noch nicht bekanntge⸗ . en, doch deutet die Regierung an, daß ſie in London grö⸗ er als anderswo waren. Viele öffentliche Gebäude wurden dem Erdboden gleichgemacht.“ — weſ entlich Donnerstag, den 17. Oktober 1940 „Selbſt die Londoner Frühzeitungen überſchreiben ihre Verichte mit großen Schlagzeilen wie„Furchtbarſte Nacht des Krieges“ und„Londoner Bombardierung ſchlimmer als je zuvor“ und verſetzen damit allen Illu⸗ ſionsmärchen Churchills den Todesſtoß. Der Londoner „Daily Expreß“ ſieht ſich in Anbetracht der Wucht der deut⸗ ſchen Angriffe und des Umfanges der angerichteten Schä⸗ den genötigt, ſeinen Leſern Troſt und Mut zuzuſprechen, der allerdings billig und dürftig genug ausfällt. Zu den Bombenangriffen am Dienstag auf London weiß die Aſſo⸗ cigted Preß weiter zu berichten, daß der britiſche Arbeits⸗ miniſter Bevin„beinahe das Opfer einer deutſchen Bombe geworden wäre“. Eine Bombe ſei unmittelbar neben das Haus des Arbeitsminiſters niedergegangen und habe es leicht beſchädigt. Bevin ſelbſt, ſo fügt der Bericht trocken hin⸗ zu, blieb unverletzt. Eine aufſchlußreiche Ergänzung der aus London kom⸗ menden Berichte liefert die„Newyork Poſt“, die ſchreibt: „London, war beim Morgengrauen mit beſchädigten Ge⸗ bäuden überſät. In einigen Straßen klafften große Bom⸗ benkraker, andere waren überſät mit Schult, und viele Ge⸗ bäude waren verbrannt. Jahlreiche Straßenzüge waren durch Schul und Bombenkraler geſperrk, viele Gebäude zu⸗ ſaͤmmengebrochen.“ 20 Bezirke bombardiert a United Preß bewundert die„uhrwerkmäß ige G1 eichmäßſgkeit“ mit der die deutſchen Luftgeſchwa⸗ der über Südengland dahinbrauſten. Sie hätten ſtunden⸗ lang die britiſchen Verteidigungsmaßnahmen durchkreuzt und diele Verluſte in London und anderen Gemeinden ver⸗ Urſacht. Auf London fanden am Dienstag, ſo berichtet die Agenkur, wieder Angriffe bei Tageslicht ſtatt. Die Maſſe des Morgenverkehrs wurde ſchon vom erſten deutſchen Ta⸗ gesangriff überraſcht, nachdem Nachtbombardements große Trümmermaſſen in den Straßen angehäuft hatten. Eine Anzahl„bekannter Gebäude“ wurde beſchädigt.„Newyork Herald Tribune“ meldet aus London, daß weder Wol⸗ ken noch Nebel die deutſchen Bombengeſchwader in der letzten Nacht von ihren Angriffen abgehalten hätten. Bombe auf Bombe ſei auf London herabgefallen. Schon eine Stunde nach Mitternacht zeigten bereits wieder über 50 Londoner Stadtteile zerſtörte Anlagen und Gebäude. Viele Straßen wieſen große Bombenkrater auf und überall gab es ge⸗ brochene Gas⸗ und Waſſerrohre. i Erſtmalig ſtellt auch ein Eigenbericht der englandhöri⸗ gen ſchwediſchen Zeitung„Göteborg Handels⸗ und Schiff⸗ fahrtszeitung“ aus London eindeutig die alles zer⸗ ſchmetternde Wucht der deutſchen Bombenangriffe auf die britiſche Hauptſtadt feſt. In den Augenzeugenberich⸗ ten auch der übrigen ſchwediſchen Preſſe werden die letzten deutſchen Vergeltungsangriffe als die ſchlimmſten be⸗ zeichnet, die London je erleben mußte.„Stockholms Tid⸗ ningen“ ſchreibht: Ganze 11 Stunden lang gingen ohne Unterbrechung die deutſchen Bomben aller Kaliber auf die Stadt nieder. Rieſige Feuersbrünſte ſeien entſtanden, darunter in Gebäuden, die das Blatt infolge der ſtrengen britiſchen Zenſur nicht nennen darf, die jedoch, wie aus den Berichten eindeutig hervorgeht, an den wicheigſten Londoner Verkehrsſtraßen lagen. Auch Untergrundbahn⸗ höfe ſeien getroffen worden, und viele Stunden bis zum ſpäten Nachmittag habe man unter den Trümmern und Ruinen zahlreicher Gebäude nach Opfern geſucht. Hunderten von deutſchen Bombern ſei es gelungen, die Feuerkette der engliſchen Flakbatterien zu überwinden und bis ins Zen⸗ trum der Hauptſtadt vorzudringen. Nach dem Augenzeu⸗ genbericht von„Dagens Nyheter“ ſind insgeſamt 70 Di⸗ ſtrikte in London getroffen worden. „Die Augen aufgegangen“ Ueber die Stimmung der britiſchen Bevölkerung gibt ein von der„Newyork Herald Tribune“ übernomme⸗ ner Artikel def Londoner e e Aufſchluß der in Newyorker. berechtigtes Aufſehen erregt hat. In dieſem Artikel, in dem der Verfaſſer der britiſchen Regie⸗ rung Mangel an Initiative vorwirft, wird mit Nachdruck darauf hingewieſen, daß dem britiſchen Volke heute die Augen aufgegangen ſeien. Es habe erkannt, daß die Regie⸗ rung gär nicht in der Lage ſei, die notwendige Anpaſſung an die Kriegszuſtände durchzuführen. Erſt unter dem Druck der öffentlichen Meinung habe man ſich dazu entſchloſſen, zum Schutze der Zivilbevölkerung nur das Allernotwendigſte 7 veranlaſſen, mit dem Erfolg, daß unter dem leidenden olke eine dauernde Quelle der Unzufriedenheit erhalten werde. Alle dieſe von neutralen Augenzeugen oder ſogar amk⸗ lichen britiſchen Stellen wiedergegebenen Schilderungen vermitteln ein überaus anſchauliches Bild der gegenwärli⸗ gen Lage in London, die durch den Leichtſinn der britiſchen Kriegshetzer, die London eher in Schutt und Aſche zu ſehen wünſchken, als dem verhaßten Nazi-Deuiſchland das Recht auf Leben und Gleichberechtigung zuzugeſtehen, herausge⸗ fordert wurde. Churchill und ſeine Plutokratenſöldlinge allein tragen die Verankwortung für dieſen ſich mehr und mehr abzeichnenden Untergang einer Weltmekropole. Auch dieſen Kriegshetzern erſter Ordnung werden eines Tages die Augen aufgehen, und ſie werden einſehen müſſen, wie ſelbſtmörderiſch es war, den aufſtrebenden ſungen und ſtar⸗ ken Nationen ſich enkgegenzuſtellen und eine Politik der n des Haſſes und der Angerechligkeit orkzuſetzen. 8. t 5 „ g kehr zu beſeitigen. Die Londoner Schiffahrtsbörſe hat ſoeben — ſang⸗ und klanglos, in aller Stille— ihre Pforten ge⸗ ſchloſſen. Dieſem Vorgange kommt nur noch ſymboltſche Be⸗ deutung zu. Denn ſchon ſeit Monaten war dieſe einſt für die Weltſchiffahrt maßgebende Vermittlungszentrale für das Tonnageangebot und die Nachfrage außerſtande, auch nur einen Abſchluß am Tage unterzubringen. Gegenüber einer rieſigen Nachfrage ſtand kein Angebot. Die neutralen Reeder wollten und konnten keine Transporte für engliſche Rechnung mehr durchführen. Das Geſchäft iſt ihnen viel zu gefährlich geworden. Deshalb bedeutet die Schließung der Londoner Schiffahrtsbörſe praktiſch zwar nicht mehr viel, aber der Vorgang iſt trotzdem bezeichnend für die Ent⸗ wicklung der Lage. Schon in den erſten Kriegswochen war erkennbar, daß die erſte der drei Säulen des britiſchen Weltreiches, die Stellung der Londoner City als Welt⸗ bankier, ausgeſpielt, die Macht des Pfundes verſchwun⸗ den war. Von gleich einſchneidender Bedeutung für das britiſche Empire und den britiſchen Führungsanſpruch wurde der Zuſammenbruch Londons als internatio⸗ naler Stapelplatz. Die Schließung der Londoner Schiffahrtsbörſe liquidiert den letzten Aktippoſten der britiſchen Welthandelsfirma. Nach dem Weltbankier und dem Welthandelskaufmann hat der einſt maßgebliche Transporteur im ſeewärtigen Warenverkehr der Welt aus⸗ geſpielt. ö Es iſt nur finngemäß und unterſtreicht die Planmäßig⸗ keit, mit der die Achſenmächte ſich auf ihre friedenswirt⸗ ſchaftlichen Aufgaben vorbereiten, daß faſt gleichzeitig mit der Schließung der Londoner Schiffahrtsbörſe jetzt in It a⸗ lien Kräfte am Werk ſind, um zunächſt für das Mittel⸗ meer und das vom Mittelmeerverkehr beſtimmte Ueberſee⸗ geſchäft eine neue Frachtzentrale einzurichten. Vorgeſehen iſt Genua. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß unter ähnlichen Ge⸗ ſichtspunkten auch für den deutſchen und den von Deutſchland beeinflußten kontinentalen Ueberſeever⸗ kehr Vorſorge getroffen wird, um an die Stelle von Lon⸗ don innerhalb der deutſchen Hafenwirtſchaft ein neues Ar⸗ beitszentrum für die Lenkung und Verteilung aller mit dem Ueberſeeverkehr anfallenden Transportaufgaben zu ſchaffen. Die britiſche Regierung hat ſich weiter entſchließen müſſen, jetzt auch die britiſche Küſtenſchiffahrt unter ſtaat⸗ liche Kontrolle zu ſtellen. Das iſt eine Maßnahme, die ſie bei Kriegsbeginn weit von ſich gewieſen, als unzweckmäßig und undurchführbar bezeichnet hatte. Aber nicht freiwillig wer⸗ den ſolche Grundſätze über Bord geworfen. Die Zerſtörung wichtiger Transportwege und Transportmittel zwiagt die engliſche Regierung, nach dem Strohhalm zu greifen und wenigſtens zu verſuchen, das völlige Chaos im Warenver⸗ kehr durch eine teilweiſe Umlagerung auf den Küſtenver⸗ 2 Auf dem Kontinent dagegen bringt das deutſche Ordnungswerk der deutſchen und ausländiſchen Ree⸗ dereiwirtſchäft mit ſeder Woche neue lohnende Arhbeits⸗ möglichkeiten. Nicht nur die ſkandinaviſche und holländiſche Tonnage iſt wieder voll beſchäftigt, und zwar zu Raten, die teilweiſe weit über dem Vorkriegsſtand liegen und bereits einen überſehbaren 1 der Kriegsverluſte gemähr⸗ leiſten. Die deutſchen Schiffahrtsgeſellſchaften in den Nord⸗ und Oſtſeehäfen haben zu ihren alten Arbeitsgebieten ſich ein neues Arbeitsfeld in der Beteiligung am e der neutralen europäiſchen Staaten erſchloſſen. Teilweiſe ſind die in der Skandinavienfahrt, in der Fahrt nach den ruſſiſchen Randgebieten und in der Verbindung von Hol⸗ land mit Belgien mit den Oſtſeeſtaaten geſchaffenen Ver⸗ bindungen, alſo die Zahl der hier arbeitenden Liniendienſte, größer als vor dem Kriege. Dabei handelt es ſich nicht um proviſoriſche Einrichtungen, ſondern um die Vorbereitung und das Fundament eines europäiſchen Ueberſee⸗ verkehrs, der nach dem Frieden der deutſchen und der ausländiſchen Flagge in einem weſentlich erweiterten Rah⸗ men zugute kommen wird. Ein Blick in die Kurszettel deut⸗ ſcher Schiffahrtpapiere zeigt, daß auch am deutſchen Ka⸗ pitalmarkt dieſe Entwicklung erkannt und voller Zuverſicht beurteilt wird. Auch hier geht es nicht um Stimmungen, ſondern um Tatſachen Eine Reihe von deutſchen Schiffahrksunterneh⸗ mungen hat ſoeben Kapitglerhöhungen durchgeführt Was iſt alſo aus der engliſchen Abenteuxerpolitik geworden? Aus der Hungerblockade gegen Deutſchland und der Abſpercung Deutſchlands vom Weltmeer? Auf dem Kontinent und ge⸗ rade in der Privatwirtſchaft rüſtet man ſich auf allen Ge⸗ bieten für eine ſorgfältige und umfaſſende Vorbereitung der Friedenswirtſchaft Deutſche Schiffahrtswerte ſind, kein Stiefkind der Börſe, ſondern von prinatem Kapital bereits lebhaft gefragt. Die Kreiſe, die heute ſich für deutſche Schfff⸗ fahrtswerte intereſſieren, ſind keine Spekulanten, ſondern Männer und Firmen, die mit beiden Beinen im kaufmän⸗ niſchen Leben 11 05 und von Schiffahrt und Außenhandel etwas verſtehen. Wenn in dieſen Kreiſen des angeblich von der Welt und vom Welthandel abgeſchnürten Deutſchland Millionenwerte in bar für die Schiffahrt gezeichnet wer⸗ den, wenn die Privatwirtſchaft ihre Neigung und Fähig⸗ keit bekundet, noch ſtärker als bisher ihre Kapitalkräfte zu⸗ gunſten von Schiffahrt und Ueberſeehandel arbeiten zu laſſen, und zwar freiwillig aus rein privatwirtſchaftlichen Erwägungen heraus ſo wird hier deutlich, was Deutſchland in dieſem ihm aufgezwungenen Krieg wirtſchaftlich leiſtet. Drüben in England Niederlage und Niedergang— hier in Deutſchland Sieg und Aufſtieg. Das iſt die wahre Lage, wie ſie ſich immer wieder zeigt. Die Schließung der Lon⸗ doner Schiffahrtsbörſe iſt wiederum ein e das man nicht überſehen darf und wohl auch in England nicht überſehen kann. Selbſt wenn Churchill den Vorgang zu bagatelliſieren verſuchen ſollte. 5 5 „ * ſein, daß ihre Töchter, „Wahre Schauer von Bomben“ Der Maſſenangriff auf London. Die deutſche Luftwaffe hat, wie das Oberkommando der Wehrmacht mitteilte, als Antwort auf die fortgeſetzter nächtlichen Mordüberfälle der RAF ihre Vergeltungsan⸗ griffe weſentlich verſtärkt. Die Wirkungen dieſer verſtärkter Tätigkeit ſind ſo offenkundig, daß ſelbſt die Illuſte berichte der amtlichen Londoner Stellen dieſer Tatſache notgedrun⸗ gen Rechnung tragen müſſen. So meldet der amtliche Lon⸗ doner Funkdienſt u. a. daß London in der Nacht zum Mitt⸗ woch wiederum ſchwerſte Bombardierungen durch Naziflug⸗ zeuge erlebt habe. Dicht aufeinanderfolgende feindliche Flug⸗ zeuge ſind von Oſt und Nordoſt eingeflogen. Sie kreiſten in weſtlicher Richtung über London und wandten ſich dann nach Süden und Südweſten. Wahre Schauer von Bomben hagelten auf die Hauptſtadt nieder. Das tiefe Gebrumm un⸗ zähliger Flugzeugmotore zeigte an, daß ſich wieder ein Maſſenangriff entwickelte. Auch der Londoner Nachrichten⸗ dienſt gibt zu, daß der in der vergangenen Nacht erfolgte große deutſche Luftangriff auf England derartig hef⸗ tig geweſen ſei wie man ihn insbeſondere in London ſeit Anfang September nicht mehr erlebt habe. Sehr viele Bom⸗ ben ſeien über London und ſeinen Vororten abgeworfen worden, der entſtandene Schaden ſei allerdings, wie zum Troſt behauptet wird, nicht ſo groß, wie der bei den Luft⸗ angriffen anfangs September. Der Bericht von Reuter enthält trotz der üblichen Schönfärberei ebenfalls einige bemerkenswerte Anhalts⸗ punkte, die der Schlagkraft der deutſchen Luftwaffe und der vernichtenden Wirkung ihrer Bomben ungewollt das beſte Zeugnis ausſtellen. Danach begann die deutſche Luftwaffe ihre Angriffstätigkeit mit dem blitzſchnellen Einflug von leichten Flugzeugen, die Bomben geladen hatten. Dann folgte eine Ruhepauſe von einiger Dauer, nach der eine große Anzahl von Flugzeugen London mit einem Male überflog. Was ſich dann entwickelte, ſtellte einen Maſ⸗ ſenangriff dar, wie er bisher nachts noch nicht beob⸗ achtet wurde. Die Flak eröffnete ihr Feuer aus allen Rich⸗ tungen und erfüllte die Luft mit dem Donner der Explo⸗ ſionen, mit dem ſich das Fauchen der die Luft durchſchnei⸗ denden Granaten vermiſchte. Im Verlaufe des Angriffes, wie Reuter weiter berichtet, wurden einige ſchwere Bom⸗ ben ausgelöſt, von denen eine ein Gebäude zerſtörte und gleichzeitig einen Kraftwagen über die Dächer ſchleuderte. 5 andere ſchwere Bombe vernichtete mehrere Handels⸗ ontore. Dieſe Eingeſtändniſſe aus engliſchem Munde werden von„Spenſka Dagbladet“ in einem Eigenbericht aus Lon⸗ don unterſtrichen. Es heißt darin, daß ſeit Beginn der gro⸗ ßen Nachtbombardierungen Londons am 7. September die Nacht zum Mittwoch die allerſchwerſte geweſen ſei. Es ſeien unzählige Bomben niedergefallen, und Unmengen von Leuchtbomben hätten das nächtliche London taghell erleuchtet. Die deutſchen Flugzeuge ſeien auch über dem Zentrum von London erſchienen und umfaſſende Schäden ſeien entſtanden; u. a. ſei auch ein großes Warenhaus ge⸗ troffen worden, und vielfach ſeien wichtige Verkehrsſtraßen durch Bomben beſchädigt worden.„Hufvpudſtadsbladet“ ſchreibt, ein gewaltiger Bombenregen ſei über London nie⸗ dergegangen, und elf Stunden lang ſeien Bomben aller Ka⸗ liber abgeworfen worden. In der klaren Nacht hätte man ſehen können, wie die deutſchen Maſchinen in Formationen die engliſche Feuerſperre durchbrochen hät⸗ ten. Tauſende von Soldaten ſeien am Dienstag bis in den ſpäten Nachmittag mit Aufräumungsarbeiten beſchäftigt gewesen, und zahlreiche Schadenfeuer ſeien in der inneren Stadt entſtanden. Der Londoner Berichterſtatter „AB“ beſchreibt in einem E Londons feſt, mäus⸗Nacht in die Geſchichte eingehen werde, die Deutſchen nicht in der nahen Zukunft ſelbſt überbieten ſollten. Nach übereinſtimmender Anſicht aller ſei der Bom⸗ penangriff in der Nacht zum Dienstag„der intenſioſte, der fürchterlichſte, der verheerendſte, den London bisher erlebt hat“, geweſen. Der Berichterſtatter bittet aus⸗ drücklich die Leſer, ihn nicht überſchwenglich zu nennen, Sell er gebrauche nur dieſelben Worte wie die engliſchen Zeitungen. 5 „Nur ein Vorſpiel“ Soviel man auch über das Bombardement ſage, über⸗ treiben könne man nie. Die Bomben regneten nur ſo vom Himmel, ſo ſchreibt er weiter, und es entſtanden Brände, die teilweiſe noch am Tage nicht gelöſcht waren. Es brannte überall, auch in den berühmteſten Verkehrsſtraßen und mitten im Zentrum Londons Es wurden wiederum des ſpaniſchen Blattes 6 dramatiſchen Bericht das Bom⸗ in der Nacht zum Dienstag. Er ſtellt wenn ſich Ich war ſo a Roman von Fr. Lehne. 30 War das zu wenig für die vornehmen Leute, die in ſchönen Häuſern und ſchönen Wohnungen lebten, die feine Kleider trugen, in teuren Gaſtſtätten ſaßen und in den Theatern die beſten Plätze inne hatten? Waren ſie darum etwas Beſſeres als andere, nur durch den Zufall ihrer gün⸗ ſtigen Geburt? Mußte darum eine Scheidewand gezogen 5 ihre Söhne unerreichbar waren? Georg grübelte über die Anzulänglichkeit der Welt und der Geſellſchaftsordnung nach, die er nicht begriff. „Halloh, junger Mann, aufgepaßt,“ ſchrie es ihn da plötzlich an, während er heftig zurückgeriſſen wurde. Schwer atmend und ſich kaum zurechtfindend, ſtand er dann da, dem dahinraſenden großen, dunkelgrauen Kraft⸗ wagen nachſtarrend, deſſen Opfer er beinahe geworden, wenn ihn nicht der Mann neben ihm davor bewahrt hätte, der eben vorwurfsvoll ſagte: „Ihr Leben ſcheint Ihnen nichts wert zu ſein. So in Ge⸗ danken läuft man nicht über den Fahrdamm. Es ging noch gut ab! Schade wäre es geweſen um einen Mann wie Sie, wenn der tot⸗ oder zum Krüppel gefahren wäre!“ Wirklich, wäre es ſchade um ihn geweſen, mußte er den⸗ ken, würde Helga um ihn geweint haben? a Dummes Zeug! Er riß ſich zuſammen. Wohin verirrten ſich am hellichten Tage ſeine Gedanken? Jetzt hieß es mehr enn je ſeine Sinne zuſammennehmen. Immer wach und nüchtern ſein! Träumen war vorbei. Sein neuer Dienſt war nicht leicht; es wurden Anforderungen geſtellt, in die er erſt hineinwachſen mußte, und die lange Zeit der Un⸗ tätigkeit machte ſich auch bemerkbar; man war doch etwas eingeroſtet; darum hieß es ſich doppelt bemühen, um das zu überwinden! daß dieſe Nacht als eine zweite Bartholo⸗ 15 4 erſtatter von„Stockholms Tidningen“ die troſtloſen Verhält⸗ neckte ſie unbefangen, ahnungslos ſeinen Wünſchen und Eein Lächeln hellte die verſorgten Züge Frau Baders zahlreiche Gebäude, darunter ſolche aus Beton mit ſechs Stockwerken, vernichtet. Zu dem furchtbaren Lärm, der die geiſterhafte Illumination des Londoner Himmels begleitete, kamen noch die Alarmglocken der Feuerwehr, deren Autos 15 und her fuhren und nicht wußten, wo ſie anfangen ollten. Sogar der„Daily Herald“ habe von einer Schreckens⸗ nacht geſprochen. Aber allen Meinungen zum Trotz, ſo ſchreibt der„ABC!“-Vertreter ironiſch, habe der amtliche britiſche Heeresbericht dann ſchließlich Aufſchluß über die Wirklichkeit gegeben Darnach ſei die Schreckensnacht„gar nicht ſo ſchlimm“ geweſen. denn die vergangenen Nächte ſeien viel unangenehmer geweſen. Wenn nach aller Mei⸗ nung dieſer Nachtangriff in ſeiner Wirkung wirklich gering⸗ fügiger als die anderen geweſen ſein ſollte, ſo ſei er doch für jeden Londoner der lärmvollſte geweſen. Um nicht ſtän⸗ dig mit der orthodoxen amtlichen Meinung in Konflikt zu kommen, ſo ſchreibt der ſpaniſche Preſſevertreter ſei nur feſtgeſtellt, daß alle die, die die Nacht zum Dienstag er⸗ lebten, das Gefühl gehabt hätten, daß alle 37 bisher er⸗ folgten Nachtangriffe ein unvollſtändiges Vor⸗ ſpiel zu dem geweſen ſind, was London in allernächſter Zeit bevorſtehe. „Horden gejagter Menſchen“ In einem Leitartikel ſchildert der Londoner Bericht⸗ niſſe der unter der Wucht der deutſchen Luftangriffe ſte⸗ henden britiſchen Hauptſtadt. Es heißt dort u. a.:„Wochen⸗ lang haben die deutſchen Angriffe auf London eingehäm⸗ mert. Militäriſch iſt das Ganze für uns nahezu bis zur Lan⸗ geweile einförmig geworden. Bald wird der Tag da ſein, wo Ruinen von Häuſern, Bombenkratern, verſprengte Ge⸗ leiſe und Gasleitungen ſich nicht mehr länger aus einer neuen Perſpektive betrachten laſſen. Wir wiſſen jetzt, wie die Schäden ausſehen, wir wiſſen jetzt, wie das nächtliche Feuerorcheſter ſpielt. Wir ſind vertraut mit dem Heulen der Bomben. Wir haben uns ſatt geſehen an explodierenden Granaten und finden nichts Zauberhaftes mehr an dem Spiel der Scheinwerfen über der Stadt. Es iſt eigenartig, an die ganze bisherige Entwicklung zu denken. Schritt für Schritt wurden wir durch dieſes teuf⸗ liſche Inferno vorwärtsgeführt. Wir erlebten die Luft⸗ kämpfe, fühlten, wie unſere eigenen Heime wie Schiffe auf einer unruhigen See bebten, während die Menſchen in Angſt zitterten. Jede neue Lage erlebten wir mit neuer Span⸗ nung. Ganz anders heute. Wir ſind müde. Die Nerven rea⸗ gieren auf dieſen Druck ſo, daß ſie immer neue Aufpeit⸗ ſchung und noch einmal neue Aufpeitſchung brauchen. Man gewöhnt ſich daran, im Straßenbild dieſe Horden gejagter Menſchen zu ſehen, die einige wenige klägliche Habſeligkei⸗ ten in letzter Minute zuſammengerafft haben. Das waren Bilder aus Spanien, aus Niederlanden, aus Nordfrankreich, die plötzlich auch für London eine Wahrheit geworden wa⸗ ren. Man hörte erzählen, daß dieſe Menſchen ſtundenlang ſtehen und warten müßten und daß es ein Problem ſei, dieſe vielen Menſchen unterzubringen. Dann zeigt es ſich, daß gewiſſe Viertel mehr als an⸗ dere den deutſchen Angriffen ausgeſetzt waren; das waren die Häuſer, die dicht zuſammengedrängt um die Docks herumlagen oder um die Fabriken, die Gaswerke, Elektrizitätswerke und Eiſenbahnen, die Tag und Nacht das Ziel der deutſchen Bombenflieger waren!“ Eine abermalige Beſtätigung dafür, daß ſich die deutſchen Vergeltungsſchläge auf militäriſche und wirtſchaftliche Anlagen konzentrieren!) Obwohl dieſer Bericht eines Schweden angeſichts der ſcharfen engliſchen Zenſur auf alle aktuellen Einzelheiten verzichten muß und nur ein allgemeines Stimmungsbild aus London bietet, ſo zeigt er doch eindringlich, wie wenig Illuſionen ſich Churchilt noch zu machen braucht. Die deutſche Luftwaffe ſchlägt unerbittlich hart zu und der Kriegsſtifter erhält ſeinen Lohn. N. In engliſchen Dienſten verſenkt. Berlin, 17. Okt. Wie aus Rio de Janeiro gemelde wird, iſt dort der portugieſiſche Dampfer„Serpa Pinto“ eingetroffen. Er hat die Beſatzung des griechiſchen Dampfere „Antonios Chandrie“(5866 BR) gelandet, der in der Nacht zum 8. September von deutſchen Seeſtreitkräften auf⸗ gebracht und nach Unterbringung der Mannſchaft in den Rettungsbooten verſenkt wurde. Der Dampfer befand ſich in engliſchen Dienſten in der Süd⸗Amerikafahrt. Wieder verſpätetes Londoner Eingeſtändnis. In der Londoner„Sunday Times“ findet ſich das ver⸗ ſpätete Eingeſtändnis, daß deutſche Kampfflugzeuge vor einigen Monaten bei Narvik die beiden engliſchen Groß⸗ flugboote„Gabot“ und„Caribou“ zerſtört haben. Befnahe ungläubig ſchüttelte Frau Bader den Kopf, als ihr der Sohn von der Anterredung mit Herrn Weitbrecht berichtete; an ſo viel Glück war man ja gar nicht gewöhnt. „Gelt, Mutter, ſuchſt mir mein biſſerl Sach zuſammen! Geht ja ſchnell, weil's nicht viel iſt! Nur bei einem hätte es bald gefehlt: Herr Weitbrecht ſuchte eigentlich einen ver⸗ heirateten Chauffeur und das bin ich ja nun nicht—“ War es Zufall oder Abſicht, daß bei dieſem Wort ſeine Augen die ihm mit freudiger Aufmerkſamkeit zuhörende Helga ſuchten. 1 8 „Nun, Schorſchl, was nicht iſt, kann ja noch werden,“ Gedanken gegenüber,„dort wird's auch nette Mädel geben, die Ihnen gar nicht widerſtehen können.“ 5 And Frau Bader ſtimmte zu:„Wirſt ſchon'ne richtige Frau dort finden.“ Anvermittelt herb, beinahe barſch, wies er die Mutter zurück:„Ich heirate nicht, ich denke nicht daran! Aber daran hab ich ſchon gedacht, daß ihr vielleicht ſpäter hin⸗ kommen könntet! Ich will mir die größte Mühe geben, daß Herr Weitbrecht mit mir zufrieden iſt und erlaubt, daß ihr kommt. Von ſeinem großen Garten ſprach er, und ihr ver⸗ ſteht doch Gartenarbeit, wo ihr vom Lande ſeid.“ 8 „Ach, Schorſchl, wenn das ſein könnte!“ auf, die die Hände faltete:„Wenn der liebe Gott das geben wollte! Und das alles haben wir nur Fräulein Helga zu verdanken—“ 8 „— oder eigentlich einer gefundenen Brieftaſche!“ ſcherzte Helga die Rührung hinweg,„hätte ich die Brief⸗ taſche nun behalten, hätte ich Herrn Falke nicht vom Schor⸗ ſchel erzählen können; da ſieht man: ehrlich währt am längſten.“. „Ja, der Schorſch hat nun das Glück gehabt! Aber Sie, Fräulein Helga?“ N „Geduld, Bader⸗Mutter, es wird auch zu mir kommen.“ ſtimmt, und dagegen gab es In Helga war eine feſte Zuverſicht. Doktor Falke würde ebenfalls an ſte denken. N 5 Engliſches A⸗Boot verſenkt Der italieniſche Wehrmachtsbericht. Rom, 16. Okt. Der italieniſche Wehrmachtsbericht hat folgenden Worklaut: „Das Haupkquartier der Wehrmacht gibt bekannk: In der vergangenen Nacht hat unſer U-Boot„Toti“ bei einer Miſſion im zenkralen Miltelmeer ein engliſches U-Boot der „Perſeus“-Klaſſe geſichtel und ſofort entſchloſſen mit ſeinem Geſchütz angegriffen. Bei dem folgenden heftigen Gefecht, das auf kürzeſte Diſtanz geführt wurde, kraf unſer U-Boot den Feind mit Geſchütz- und MG⸗Feuer und korpedierte, nachdem es ſich mit einem raſchen Manöver in eine günftige Poſition gebracht halte, das engliſche U-Boot. Voll gekrof⸗ fen ſank die feindliche Einheit mit dem Bug nach oben ſenk⸗ rechl in die Tiefe. Unſer A- Boot erlitt keinerlei Verluſte und trug lediglich an den leichten Aufbauten völlig belanglose Schäden davon. Die feindlichen A- Boote der„Perſeus“. Klaſſe haben eine Waſſerverdrängung von 1500 Tonnen über Waſſer und 2000 Tonnen in gekauchtem Zuſtand. Sie ſind mit acht Torpedorohren, einem Geſchütz von 10,2 cm- Kaliber und zwei MGs beſtückt. In Nordafrika hat unſere Luflwaffe krotz ungünſtiger Wetterlage die feindlichen Flugplätze von Bir Kenays, El Daba, Aſſaba, Maaten. Baguſh, Fuka und Bir Abu Smeit ſowie feindliche Barackenlager bei Marſa Matruk bombar⸗ diert und alle Ziele lrotz lebhafter Flakabwehr voll getrof⸗ fen. Alle unſere Flugzeuge ſind zurückgekehrt. Der Feind hal ſeine Angriffe auf Bardia, Sollum, Derna und Bir So⸗ ſofi(ſüdweſtlich von Sidi Barani) wiederholt, die insgeſamt einen Tolen und fünf Verwundete zur Folge hakten. Ein weiterer in mehreren Wellen durchgeführter nächklicher Luflangriff auf Bengaſi hat keine Opfer gefordert; ein Mo⸗ korbool wurde im Hafen verſenkt. In der Zone von Gira⸗ but hat eines unſerer Jagdflugzeuge ein feindliches vom Lyſander⸗Typ abgeſchoſſen. Jeindliche Luftangriffe in Oſtafrika auf Nas gelt (Maſſaua), Dire Daug und Hargheig haben weder Fyfer noch Schäden verurſachk.“ Der torpedierte britiſche Kreuzer Zu der im italieniſchen Wehrmachtsbericht vom Diens⸗ tag gemeldeten Torpedierung eines engliſchen Kreuzers durch ein italieniſches Flugzeug meldet ein Kriegsberſcht⸗ erſtatter des„Popolo di Roma“:„Das italieniſche Torpedo⸗ flugzeug konnte durch den Mondſchein begünſtigt im Tief⸗ flug und auf kürzeſte Entfernung ſein Torpedo gegen den Kreuzer abſchießen. Das Schiff wurde auf der rechten Flanke in der Höhe des vorderſten Geſchützturmes getrof⸗ fen. Kurz nach der Exploſion des Torpedos folgte eine noch viel heftigere Exploſion des Schiffes, die das Meer lange erleuchtete. Dem Bericht des„Popolo di Roma“ zufolge ſoll es ſich bei dem getroffenen britiſchen Kriegsſchiff um eine Einheit der„Southampton“. oder der„Leander“. Klaſſe handeln.“ Die Schiffe der„Leander“⸗Klaſſe ſind vom Jahre 1931 bis 1934 vom Stapel gelaufen und kürzlich ganz moderni⸗ ſiert worden. Sie verdrängen durchſchnittlich 7270 Tonnen, haben 20 Geſchütze großen und kleinen Kalibers, 12 Maſchi⸗ nengewehre, acht Torpedorohre, zwei Flugzeuge und 550 Mann Friedensbeſatzung, Die Schiffe der„Southampton“ Klaſſe verdrängen etwa 9100 BRT, ſind mit 28 Geſchützen ſchweren, und leichten Kalibers beſtückt. Sie haben ſechs Torpedorohre, dref Flugzeuge und im Frieden ungefähr 700 Mann Beſatzung. Zur Reparatur nach Gibraltar Die italieniſche Preſſe verzeichnet eine Nachricht aus Al⸗ geciras, wonach man aus Gibraltar erfahren habe, daß ein engliſches Schlachtſchiff und vier Zerſtörer aus dem Mittel⸗ meer in Gibraltar eingetroffen find, um repariert zu wer⸗ den. Die Namen der beſchädigten Einheiten ſind nicht be⸗ kannt, weil ſie übermalt worden ſind. Weiter wird gemel⸗ det, daß auch ein Kreuzer mit ſtarker Schlagſeite eingelau⸗ fen ſei. Die Zerſtörer ſeien ſchwer beſchädigt. Während des Ausſchiffens der Toten und Verwundeten habe die Polizei die Hafenzone abgeſperrt gehalten. In ſpaniſchen Marine⸗ kreiſen glaubt man, ſo heißt es in der Meldung weiter, daß dieſe Einheiten dem engliſchen Flottenverband ange⸗ hörten, der am Kampf mit den italieniſchen Seeſtreitkräften in den Gewäſſern von Malta teilgenommen habe. Unter den Toten befinde ſich auch der Kommandant einer der Einhei⸗ ten. Im Militärhafen von Gibraltar ſeien außerdem zwei Schlachtſchiffe, zwei Kreuzer, drei Zerſtörer, zwei U⸗Boote und ein Hilfskreuzer ſowie aus dem Atlantik ein aus fünf Handelsſchiffen beſtehender Geleitzug eingetroffen. i Wüßte ſie, wie ſehr er es ſchon tat, es würde ſie ſogar beunruhigt haben. Ihretwegen nur war er der Fürſprecher für Georg Bader bei Herrn Weitbrecht geweſen, daß der ohne großes Beſinnen den jungen Mann als Chauffeur verpflichtet hatte. Das Bild dieſes feinen, ſchönen, vom Schickſal ſo ge⸗ prüften Mädchens verließ ihn nicht. Er hatte es in der Hand, ihr zu helfen— durch eine Stellung in ſeinem Hauſe. Aber es war eine Hemmung in ihm geweſen, ihr davon zu ſprechen. Denn der Eindruck, den ſie auf ihn gemacht, war ſehr ſtark geweſen; er wollte wieder frei davon werden. Er brauchte ſeine Kraft für ſeinen Beruf, für ſein ſchweres Leben, und durfte ſich nicht weiter in fruchtloſen Kämpfen aufbrauchen. Denn er war ja gebunden, gebunden an eine erblindete Frau. Als das Licht der Augen dieſer Frau durch einen An⸗ glücksfall erloſchen war, hatte für ihn ein Martyrium be⸗ gonnen, ſe ſchroer, wie er nie gedacht hatte. Alle Lebens⸗ freude, aller Lebensmut wurden ihm langſam zerſtört, ſo daß nur angeſtrengteſte Arbeit, die am Denken daran hin⸗ derte, ihn das Leben noch ertragen ließ. Seine Frau tat ihm im tiefſten Herzen leid; mit größ⸗ ter Nachſicht umhegte und umſorgte er ſie. Aber wie ſie ihn quälte und tyrannifterte, das ging doch über das durch ihr Leiden entſchuldbare Maß hinaus. Es bedurfte einer En⸗ gelsgeduld, dies zu ertragen. And man bewunderte ihn wegen ſeiner heldenhaften Haltung, die ihn nie die Ruhe verlieren ließ. Das ging nun ſchon acht Jahre ſo und wie⸗ viele Jahre würde es noch dauern! Seine Frau war ge⸗ ſund, achtunddreißig Jahre alt, ſie konnte ihn noch lange überleben, da er gut zehn Jahre älter war. Aber er wagte darüber nicht nachzudenken; weit weg wies er die Gedan⸗ ken an eine Löſung ſo oder ge. N Das Schickſal hatte ihm ſein Los ſo gezogen und be⸗ mmt es kein Auflehnen; es hielt ihn mit eiſerner Fauſt am Boden. „Fortſetzung folgt. — ee eee, eee. ne.. cht hal nt: In i einer ot der ſeinem zefecht, I-Bootk dierke, änflige getrof- 1ſenk- te und ngloſe ſeus“. onnen d. Sie 2 cm · iſtiger 98, El Smeit mbar. ſekrof.- Jeind ir So- geſamt 1. Ein licher u Mo⸗ Gira⸗ 5 vom Opfer Diens⸗ Azers ericht⸗ pedo⸗ Tief⸗ n den echten etrof⸗ noch lange folge f um der“. 1931 erni⸗ s Al⸗ bein ittel⸗ wer⸗ t be⸗ mel⸗ elau⸗ des olizei rine⸗ eiter, inge⸗ äften den nhei⸗ zwe! zoote ö fünf beleidige aber an der Der Kataſtrophe entgegen o Unter den zahlreichen Generälen, die ſich Churchill für ſeinen Vernichkungskrieg gegen Deutſchland verſchrie⸗ ben hatte, war dem General„Zeit“ eine beſondere Rolle zugedacht. Wie in der Vergangenheit, glaubte England auch dieſen Krieg„bequem“ führen zu können, wie Churchill einmal ſagte, nämlich mit den Kräften der Hilfsvölker, die kurzſichtig genug waren, für England die Kaſtanien aus dem Feuer zu holen. Diesmal iſt die engliſche Rechnung fehlge⸗ ſchlagen, das Inſelreich muß ſelbſt um ein Leben kämpfen. Kein anderer als der Hauptkriegseinpeitſcher Churchill ſelbſt, der noch vor wenigen Tagen groteske Ankündigungen einer militäriſchen Offenſive in die Welt poſaunen ließ, mußte jetzt die Lebensrettung als Kriegsziel Eng⸗ lands proklamieren. Der großen Maſſe des Volkes aller⸗ dings verſucht er immer noch einzureden, daß der Krieg, wie ſo oft in der engliſchen Geſchichte, nach zahlloſen Nie⸗ derlagen doch noch ſiegreich für England ausgehen könnte, und in geradezu verbrecheriſcher Weiſe ſucht er ſeinen Lands⸗ leuten weißzumachen, daß man England rette, wenn man ſtill duldend im Keller ſäße und die Angriffe über ſich er⸗ gehen ließe. Glaubt der Kriegsverbrecher wirklich an die Zweckmäßigkeit dieſes Ratſchlags, muß ihm nicht das furcht⸗ bare Strafgericht, das die deutſchen Kampfgeſchwader nun ſchon ſeit Wochen ununterbrochen an der britiſchen Haupt⸗ ſtadt vollziehen, den drohenden Untergang Londons vor Augen führen? Ja, ſelbſt wenn die Bevölkerung dieſes „größte Bombardement der Weltgeſchichte“, wie eine ame⸗ rikaniſche Agentur ſagt, noch weiter aushalten würde, fürch⸗ tet man in London dann nicht die Kälte und den Nebel des Winters, die für eine Großſtadtbevölkerung geradezu uner⸗ träglich werden, wenn durch die Luftangriffe alles in Trüm⸗ mer gelegt iſt, was an öffentlichen Einrichtungen, ſei es die Waſſer⸗, Licht⸗ und Kraftverſorgung, ſei es das Transport⸗ und Verkehrsweſen, für die Aufrechterhaltung des Lebens unerläßlich iſt? Das furchtbare Schickſal von Warſchau müßte eigentlich der Welt gezeigt haben, welche ſchrecklichen Folgen für das Leben einer Millionenſtadt allein ſchon durch die Zertrümmerung von Fenſterſcheiben verurſacht werden, die aus Wohnungen kalte Höhlen macht. Wie ſoll London, eine Stadt mit fünffacher Größe, unter ſolchen Verhältniſſen den bevorſtehenden Winter beſtehen? Nein, der Bundesgenoſſe„Zeit“ arbeitet wahrhaftig nicht für England. Die Kriegshetzer von 1939 begehen ein neues ſchweres Verbrechen, wenn ſie ihrem eigenen Volke die Niederlage erſt in der Kataſtrophe ſeiner ganzen Exi⸗ ſtenz eingeſtehen wollen. Und die grauenhaften Nachrichten aus London laſſen bereits die ganze Welt ahnen, daß die Kataſtrophe mit Rieſenſchritten über die Hauptſtadt des einſt ſo mächtigen und heute dem Zuſammenbruch nahen britiſchen Weltreichs hereinbricht. Auch in England ſelbſt ſtürzt man bereits aus dem Himmel der Illusionen in tief⸗ ſten Peſſimismus.„Wir ſtehen allein“, ſchreibt heute voller Angſt der Londoner„Daily Expreß“ und wirft voll Angſt die Frage auf, was noch alles kommen werde. Und in plötz⸗ licher Erkenntnis der furchtbaren Lage Englands muß ſich das Blatt zu dem Bekenntnis durchringen, daß England ſein Schickſal nicht mehr meiſtern kann: denn„Hitle r iſt derjenige der entſcheiden wird“. Das Blatt fügt zwar entſchaldigend zu daß dieſe Tatſache viele Engländer talſächlichen Ohnmacht Englands wird damit nichts geändert Vor bildlicher Fliegergeiſt Vier ſchneidige Fliegeroffiziere ausgezeichnek. DNB. Berlin, 16. Okt. Der Führer und Oberſte Befehls⸗ haber der Wehrmacht verlieh auf Vorſchlag des Oberbe⸗ fehlshabers der Luftwaffe, Reichsmarſchall Göring, das Ritterkreuz des Eiſernen Kreuzes: Major Falck, Kommodore eines Nachtjägergeſchwa⸗ ders; Hauptmann Makrocki, Kommandeur einer Zer⸗ ſtörergruppe; Hauptmann Groth. Kommandeur einer Zerſtörergruppe; Oberleutnant Streib, Staffelkapitän in einem Nachtjagdgeſchwader. Major Fal ck iſt als Kommodore durch ſeine unbändige Einſatzfreudigkeit und ſeine ungeſtüme kämpferiſche Haltung ſeinen Beſatzungen ein Vorbild, dem ſie freudig nacheifern. Das Geſchwader hat in der Dunkelheit trotz der Kürze ſei⸗ nes Beſtehens bereits 16 Luftſiege errungen, Dieſe Erfolge ſind das Verdienſt der ſtarken, geſchickten und entſchluß⸗ freudigen Führung durch den jungen Geſchwaderkommo⸗ dore, der bereits achtmal Sieger im Luftkampf war und ſich in allen Lagen hervorragend bewährt hat. N Hauptmann Makrocki hat ſeine Zerſtörergruppe in beiſpielhaftem tapferen Draufgängertum von Erfolg zu Er⸗ folg geführt. Die Gruppe hat 115 Luftſiege erringen können, zwei Sperrballone abgeſchoſſen und 33 Flugzeuge am Boden zerſtört. Der Gruppenkommandeur iſt ſelbſt neunmal Sieger im Luftkampf geweſen, hat einen Sperrballon abgeſchof en und neun Flugzeuge am Boden vernichtet. Im Tiefangriff gelang es der Gruppe, einen franzöſiſchen Material⸗Trans⸗ Portzug in Brand zu ſchießen und eine motoriſierte Kolonne Aufzureiben. Mit aufopferndem Einſatz hat die Gruppe Be⸗ KAleitſchutzaufträge für Kampf⸗ und Stukaverbände ſicher und zuverfäſſig durchgeführt und dazu beigetragen, daß die ten Hauptmann Groth hat als Kommandeur einer Zer⸗ ſtörergruppe 12 Luftſiege errungen Er iſt ein hervorragen⸗ der Jagdflieger und hat ſich als vorbildlicher Gruppenkom⸗ mandeur ausgezeichnet bewährt. Er hat in vielen Angriffs⸗ flügen höchſte Einſatzbereitſchaft und bedeutendes Führungs⸗ geſchick bewieſen. Oberleutnant Streib hat als Staffelkapitän acht uftſiege errungen, davon ſieben in der Nacht. Ein Beweis ſeines fliegeriſchen Könnens und ſeiner Einſatzfreudigkeit, die als ſoldatiſches Beiſpiel vorbildlich für die neue Jagd⸗ betätigung iſt. Er hat in der Nacht vom 30. September zum 1. Oktober, wie ſeinerzeit der Bericht des Oberkommandos der Wehrmacht bekanntgab, drei feindliche Flugzeuge ab⸗ geſchoſſen. f * Kampfverbände ſchlachtentſcheidende Erfolge erzielen konn⸗ von hänge das erſte Kapitel der 1 Hanoi berichtet, griffen bereits zweimal von Jugendarreſt und Wochenendkarzer Bedeutſame Aenderung im Jugendſtrafrechk. a Der Miniſterrat für die Reichsverteidigung hat auf Vor⸗ ſchlag des Reichsminiſters der Juſtiz eine Verordnung zur Ergänzung des Jugendſtrafrechts erlaſſen. Das bisherige Jugendgerichtsgeſetz ſtellte dem Jugendrichter gegen Ju⸗ gendliche, die ſich einer Straftat ſchuldig gemacht hatten. von der für Jugendliche oft ungeeigneten Geldſtrafe abge⸗ ſehen, nur Gefängnisſtrafe oder Haft zur Verfügung. Dies hatte den Nachteil, daß der Jugendliche, wenn er die Frei⸗ heitsſtrafe verbüßen mußte, in Gefahr geriet, in der Straf⸗ anſtaltmit Gefangenen in Berührung zu kom⸗ men, die leicht einen verderblichen Einfluß auf ihn aus⸗ üben konnten Ferner wurde dem Jugendlichen nach Ver⸗ büßung der Straſe nicht ſelten die Wiedereingliederung in die Volksgemeinſchaft dadurch außerordentlich erſchwert, daß die Strafe im Strafregiſter vermerkt und auch in das polizeiliche Führungszeugnis aufgenommen wurde Die Nachteile, die dem Jugendlichen hierdurch er⸗ wachſen konnten. ſtanden vielfach nicht im Verhältnis zu der Bedeutung der Straftat, beſonders wenn dieſe eine Ju⸗ gendtorheit darſtellte und nicht aus ernſteren verbrecheri⸗ ſchen Neigungen oder Anlagen herrührte. Um dieſe Nachteile zu verhüten, ermächtigt die Verord⸗ nung des Miniſterrats den Jugendrichter und die Polizei nunmehr, an Stelle von Haft oder einer kürzeren Gefäng⸗ nisſtrafe Jugendarreſt zu verhängen. Der Jugend⸗ arreſt wird nicht in einer Strafanſtalt, ſondern anderweit in Räumen der Juſtizverwältung vollſtreckt und bringt den Jugendlichen daher mit verdorbenen Elementen nicht in Berührung. Der Jugendarreſt wird auch nicht als Strafe behandelt, die in das Strafregiſter und in das Führungs⸗ zeugnis einzutragen wäre, und behindert daher den Ju⸗ gendlichen in ſeinem ſpäteren Fortkommen nicht. Der Ju⸗ gendarreſt kann in zwei Formen verhängt werden, als Dauerxarreſt von mindeſtens einer Woche und höchſtens einem Monat oder als Wochenendkarzer bis zur Dauer von vier Wochenenden. In der letzteren Form, die von Samstag mittag bis Montag früh vollzogen wird, wird die Ausbildung des Jugendlichen nicht behindert. Der Jugendarreſt wird insbeſondere in Fällen in Frage kommen, wo an ſich gut geartete Jugendliche unter dem Einfluß eines überlegenen Verführers eine Straftat be⸗ gangen haben oder unbeſonnen der Verſuchung einer Ge⸗ legenheit unterlegen ſind, oder wenn ſonſt typiſche Unreife des jugendlichen Alters zu der Tat geführt hat. Er ſoll als ernſter Schock wirken, dem Jugendlichen eine wirkſame Mahnung ſein und ihn dadurch auf den Weg der Ordnung zurückrufen Nachteile für die Zukunft aber ihm erſparen. Iſt zu erwarten daß Jugendarreſt verhängt wird, ſo ſieht die Verordnung ein beſonders beſchleunigtes Verfahren vor, damit der Vollzug des Arreſtes der Tat möglichſt bald folgen kann 5 Die Vorſchrift enthält ſchließlich auch eine Strafvor⸗ ſchrift gegen erwachſene Erziehungsberech⸗ tigte, die ihre Aufſichtspflicht über Kinder vernachläſſigen Und es dadurch dahin kommen laſſen, daß die Kinder ſtraf⸗ hare Handlungen begehen Die Strafverfolgung nach dieſer Vorſchrift tritt aber nur auf Antrag der zuſtändigen Be⸗ hörde ein. * Kurzmeldungen Das Kriegsverdienſtkreuz 1. Klaſſe. Berlin, 16. Okt. Der Führer hat dem Reichsminiſter des Innern, Generalbevollmächtigten für die Reichsverwaltung, Dr. Wilhelm Frick, und dem Oberpräſidenten und Gau⸗ leiter der Provinz Schleſien, Reichskommiſſar für die Preisbildung, Joſef Wagner, in Anerkennung ihrer beſonderen Verdienſte um die Durchführung von Kriegs⸗ aufgaben das Kriegsverdienſtkreuz 1. Klaſſe verliehen. Wieder Wunſchkonzerte für die Wehrmacht. Der Großdeutſche Rundfunk beginnt auf Anordnung von Reichsminiſter Dr. Goebbels am Sonntag, 20. Oktsber, wieder mit ſeinen„Wunſchkonzerten für die Wehrmacht“, mit denen er vor Jahresfriſt eine der feſteſten Brücken zwi⸗ ſchen Front und Heimat bauen half. Wie bisher werden auch in den neuen Konzerten unſere beſten Kräfte von Oper, Bühne, Film und Kabarett, die erſten Orcheſter und beliebteſten Unterhaltungskapellen mit den bekannteſten Inſtrumentaliſten unſeren Soldaten ihre Grüße durch den Aether ſenden; am Mikrophon ſteht Heinz Gödekke. Das Konzert am Sonntag, 20. Oktober, iſt das 44. Wunſchkon⸗ zert für die Wehrmacht, das der Rundfunk durchführt. Es beginnt um 15.30 Uhr und ſchließt um 18.00 Uhr. „Deutſchlands Vertrauen gewinnen“ Bukareſt, 17. Okt. Die Zeitung„Porunca Vremi“ be⸗ grüßt die Anweſenheit der„glorreichen deutſchen Armee“ in Bukareſt und erklärt, daß der Entſchluß des Reiches, ſeine Aufmerkſamkeit den Bedürfniſſen des rumäniſchen Heeres Saen eine Handlung von überragender politiſcher edeutung ſei, die Rumänien viele erfreuliche Ausſichten für ſeine Zukunft eröffne. Rumänien müſſe um jeden Preis und endgültig Deutſchlands Vertrauen gewinnen, denn da⸗ eines Schickſales ab, welches andere als das Reich Adolf Hitlers Rumänien bereitet hätten. Krakau. Der Präſident des Deutſchen Roten Kreuzes, NSKK⸗Obergruppenführer General der Infanterie Herzog von Coburg, wurde in Krakau vom Generalgouverneur, Reichsminiſter Dr. Frank, empfangen, der ihm für die Lei⸗ 8 des Roten Kreuzes im Generalgouvernement ankte. Tokio. Einheiten der japaniſchen Luftwaffe, ſo wird aus Franzöſiſch⸗ Indochina aus Minnan, die Hauptſtadt der gleichnamigen Provinz in Südweſtchina, an. — Aus Baden und den Nachbargauen Ein badiſcher Ritter kreuzträger Oberleutnant Werner Streib wurde am 13. Juni 1911 zu Pforzheim als Sohn eines Kaufmanns geboren. Er beſuchte die Oberrealſchule in Pforzheim und erlangte 1931 das Reifezeugnis. Am 17. Juli 1934 trat er als Fahnen⸗ junker in das Infanterieregiment 14 ein, wurde am 1. Juni 1935 zum Fähnrich und am 1. Oktober zum Oberfähnrich befördert. Gleichzeitig wurde er zur Luftwaffe verſetzt, ge⸗ hörte zur Fliegergruppe Göppingen und wurde am 20. April 1936 zum Leutnant befördert. Als Beobachter gehörte er zu einer Aufklärungsgruppe, tat Dienſt als Kompanie⸗ offizier einer Ausbildungskompanie und wurde 1937 zur Ausbildung als Flugzeugführer nach Schleißheim komman⸗ diert. Am 1. Auguſt 1938 wurde er zur Ausbildung als Jagdflugzeugführer zum Jagdgeſchwader Richthofen komman⸗ diert und am 1. Dezember als Flugzeugführer in ein Jagdgeſchwader verſetzt. Er kam dann in ein Zerſtörer⸗ geſchwader, wurde am 1. April 1939 zum Oberleutnant be⸗ fördert und fand Verwendung als Kompanieoffizier, bis er im Juli in ein Nachtjagdgeſchwader verſetzt wurde. () Franz⸗Philipp⸗Feier. In der Zeit vom 19. bis 1. Oktober 1940 veranſtaltet die Stadt Karlsruhe zu Ehten des 50 jährigen Komponisten und Direktors der Staatlichen Hochſchule für Muſik in Karlsruhe, Profeſſor Franz Philipp eine Philipp⸗Feier, die ihren Höhepunkt in einem Feſtkonzert am Sonntag, 20. Oktober, in der Städtiſchen Feſthalle er⸗ reicht. () Ettlingen.(motorradfahrer ſchwer ver⸗ unglückt.) Auf der Karlsruher Straße iſt ein 42jähriger Mann aus Oberweier mit dem Motorrad geſtürzt. Er erlitt neben ſonſtigen Verletzungen einen Schädelbruch. Ludwigshafen.(Ein Kind verbrüht.) Täglich werden die Eltern darauf aufmerkſam Vene wieviel Leid durch Außerachtlaſſung der nötigen Vorſicht entſtehen kann. Immer wieder lieſt man von ſchweren Verbrennun⸗ gen und Verbrühungen und dem Tod kleiner Kinder und in den meiſten Fällen iſt ſtets Gedankenloſigkeit und Un⸗ vorſichtigkeit der Eltern Schuld daran.— So fiel auch hier wieder in einem unbeobachteten Augenblick in der Waſch⸗ küche ein vierjähriges Kind in eine mit heißer Waſchbrühe gefüllte Bütte und erlitt ſo ſchwere Verbrennungen, daß es kurze Zeit danach unter qualvollen Schmerzen ſtarb. f Mainz.(Straßen⸗ und Hafen bahn zuſam⸗ mengeſtoßen.) In früher Morgenſtunde kam es in Mainz zu einem Zuſammenſtoß zwiſchen einer Straßenbahn und einem die Hartenbergſtraße kreuzenden Zug der Hafen⸗ bahn. Der Straßenbahnwagen entgleiſte. Perſonen wurden glücklicherweiſe nicht verletzt. 15 Kilogramm Weizen im Hamſterneſt. In der Um⸗ gebung von Miltenberg fanden Arbeiter beim Kartoffelgra⸗ ben ein Hamſterneſt. In etwa 60 Zentimeter Tiefe entdeckte man das Vorratsneſt des Hamſters, in dem ſich nicht weniger als 15 Kilogramm ſchönſten Weizens befanden. Erh olungsverſchickung werktätiger Frauen NSch. Im Rahmen der von Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley proklamierten Erholungsverſchickung werktätiger Frauen gelangen insgeſamt 420 dienſt verpflichtete Na der verſchiedenſten Altersſtufen, Arbeiterinnen aus Nüſtungs⸗ und anderen Induſtrien des Gaues Baden in den Genuß einer ehrlich verdienten und dringend benßtigten Erholung. Die Auswahl der für die Erholungsverſchickung in Frage kommenden Frauen und Mädel geſchieht in engſter Zuſammenarbeit zwiſchen dem Frauenamt der DAF. und den Betriebsärzten. Bis zum 1. Oktober d. J. waren bereits 212 Frauen und Mädel aus dem Gau Baden nach der Oſt⸗ ſee, dem ſächſiſchen Mittelgebirge und in die bayeriſchen Alpen verſchickt worden. Andererſeits iſt der Gau Baden ſelbſtverſtändlich auch Aufnahmegebiet für die Erholungsverſchickung. So treffen alle 14 Tage jeweils etwa 70 Frauen und Mädel aus den verſchiedenen weſtdeutſchen Gauen in der inmitten des Renchtales herrlich gelegenen D A F.⸗Gauſchule Bad Sulzbach zu zweiwöchigem Erholungsaufenthalt ein. Sie alle äußern ſich begeiſtert über die Schönheiten des Bad⸗ nerlandes ſowie über die Kaon und liebevolle Betreu⸗ nulig, die ſie hier fanden. Beſonders gefreut haben ſich die Volksgenoſſinnen aus dem erſt jüngſt ins Reich zurückgeführ⸗ ten Eupen und Malmedy, denen hier ein lebendiger Begriff 1 5 Geiſt des nationalſozialiſtiſchen Deutſchlands vermittelt wurde. N ö Funkausbildung im NS.⸗Fliegerkorps. Der Korpsführer des NS.⸗Fliegerkorps hat die N S. F K.⸗Gruppe 16(Südweſt) beauftragt, an ihrem Dienſtſitz eine große Tagung durchzuführen, die richtung⸗ weiſend ſein ſoll für die weitere Vorbildung der ſpäteren Bordfunker. An dieſer Tagung, die am 14. und 156. Oktober durchgeführt wurde, nahmen ſämtliche Führer der Standarten und Stürme ſowie die Funklehrer aus dem Be⸗ reich der NSF K.⸗Gruppe 15(Schwaben) und der NS. Gruppe 16(Südweſt) teil, ſodaß hier der geſamte Ablauf der vormilitäriſchen Funkausbildung in den Gauen Baden Württemberg⸗ Hohenzollern und Saarpfalz erneut einheitlich ausgerichtet wurde. Warnung vor betrügeriſchem Hauſierer. Ein 38jähriger Hauſierer reiſt ſeit 1937 in dei i land umher und verkau hauptſaglich bei der Landers kerung geringwertige Ohrringe, Halsketten, Armbänder, Bro, ſchen und Ringe als Goldwaren zu hohen. Fel war er in Begleitung ſeiner 24 fähri au, ebenfalls Schmuck in betrügeriſcher Weiſe verkaufte. Es wird vor dieſem Betrüger gewarnt. Geſchädigte werden gebeten, An⸗ zeige bei der Polizei oder Gendarmerie zu erf 8 W 1 Waschpulver und Seife muß man klo Wäsche und Körperpflege beschrö deren Reinigungsorbeiten leistet Hausfrab, begreife: AfA sport Seife! 9 einteilen ond gof ken. Bei den meisten an- AA die gleichen Dienste. 5 Fußballvereinigung 1898. Talcale uud ocliau Zimmerpflanzen im Winter Blumen vermitteln erſt recht im Winter viel Freude m Heim,. Wie oft aber kann man hören:„Alle Pflege laſſe ich meinen Blumen angedeihen. Ich trag' ſie von einem Feu⸗ ſterbrett zum anderen, daß ſie ſa Sonne haben, und auch die Zimmertemperatur iſt immer ſehr warm. Keinen Tag ver⸗ ſeſſe ich das Gießen und mit Blumendünger helſe ich auch küchtig nach. Trotzdem iſt meine Mühe alle vergeblich. Alle Blümen gehen mir ein, ich hab' halt kein Glück damit“.— Nein, auch Mißgeſchick bei der Blumenpflege hat mit Glück nicht das Geringſte zu tun. Hier liegt die Sache vielmehr ſo, daß wir die Lebensgeſetze unſerer Zimmerpflanzen zu wenig beachten und ihnen zu viel des Güten tun, Nicht alle Topf⸗ blumen brauchen gleiche Wärme. Wärmebedürftige Pflan⸗ zen, gehören nicht ins kalte Zimmer und ſolche. die kühlere Temperaturen bevorzugen, nicht in warme Räume. Einen warmen Platz lieben zum Beiſpiel Philodendron. Gloxinien und Orchideen(1016 Grad). Mit weniger Wärme ſind zu⸗ frieden Alpenveilchen. Asparagus, Azaleen. Kakteen, Prie⸗ meln, Zimmerlinden uſw.(6—12 Grad). Noch weniger wärmebedürftig im Winter ſind zum Beiſpiel Fuchſien Hoör⸗ tenſien, Hyazinthen, Tulpen, Zimmertannen. Myrten, Oleander uſw.(3—10 Grad). Unſere Topfblumen haben alſo in ihrem Winterquartier gewöhnlich einen zu warmen Standplatz. Die Blätter ſind die Lungen der Pflanzen und müſſen deshalb möglichſt ſtaubfrei gehalten werden. Regen⸗ würmer, die gerne in ſaurer Erde Aufenthalt nehmen, be⸗ geben ſich an die Oberfläche, ſobald man mehrmals mit einem metallenen Gegenſtand in Abſtänden an den Blumen⸗ topf klopft oder ganz langſam den Topf bis an den Rand ins Waſſer taucht. Abgeſtarbene Blätter Zwelge und Bllü⸗ ten ſind zeitig mit einer ſcharfen Schere zu entfernen, da ſie Krankheiten und ſchädliche Paraſiten in Menge beherbergen. Das Gießen der Blumen geſchehe nur mit abgeſtandenem Waſſer, am beſten mit zimmerwarmem Regen- oder Schnee⸗ waſſer. Blühende Blumen brauchen mehr Feuchtigkeit. Große Näſſe ſchadet aber mehr als Trockenheit. Das gilt vor allem im Winter. Je kälter es iſt, um ſo weniger Feuch⸗ tigkeit brauchen die Pflanzen. Waſſerverbrauch der Topfblumen in kühlen Räumen iſt ſehr gering. Die Feuch⸗ tigkettszufuhr regelt ſich nach Art, Wachstum und Stand⸗ art der Pflanzen. Zeigt die Erde einen grünlich⸗gelben Ueberzug werden die Blätter gelb, ſo iſt der Waſſeralzug Der gehemmt und daß Gießen iſt völlig einzuſtellen. Die fauer gewordene Erde muß alsbald durch neue erſetzt werden, ſoll die Pflanze nicht dauernd Schaden nehmen, Allgemein iſt es üblich, auch in die ſogenannten Unterſätze Waſſer zu gießen, das von den Wurzeln allmählich aufgeſaugt wird. Dieſe Gepflogenheit iſt den Pflanzen nicht dienlich weil ſie da⸗ durch dauernd„naſſe Füße“ haben und leicht krank werden. Gegoſſen wird nur, wenn beim Anklopfen der Topf hell klingt, ein dumpfer Ton ſagt uns, daß die Pflanze genü⸗ gend Waſſervorrat hat. „Die Lichtſchleuſe, Mit der Abnahme der Tageslänge fällt auch ein Teil der Ladengeſchäftszeit in die Dunkelheit. Es iſt daher notwendig, re 1 das Augenmerk auf eine porſchriftsmäßige Verdunkelung der Ladengeſchäfte zu len⸗ ken. Neben der Ausſchaltung jeglicher een einrichtungen und der Verdunkelung der Schaufenſter muß beſonders die ſogenannte Lichtſchleufe an der Eingangstür der Geſchäfte, worunter auch zu rechnen ſind, mit aller Sorgfalt ſo angelegt werden, daß auch bei nachläſſigem Verhalten der ein⸗ und ausgehenden Kunden kein Lichtſchein nach außen dringen kann. Ob die Abblendung des Ladeneinganges durch lichtundurchläſſige Vorhänge, durch Einbau einer zſbeften Tft oder auf irgend eine andere Weiſe bewerkſtelligt wird, iſt dem ein⸗ zelnen Geſchäftsinhaber üherlaſſen. Er iſt aber dafür ver⸗ antwortlich, daß ſeine Lichtſchleuſe einwandfrei wirkſam iſt und ſtändig in dieſem Zuſtand erhalten bleibt. Der Reichs⸗ luftſchutzbund ſteht mit ſeinen Erfahrungen allen Ratſuchen⸗ den bei der Anlage von Lichtſchleuſen zur Verfügung. — Reichs hahnausnahmetarif für Friſchobſt. Die Reichs⸗ bahn hat auch in dieſem Jahre den Ausnahmetarif 16 B 11 für friſches Obſt eingeführt. Er gilt dom 23. September 1940 bis zum 31. Dezember 1940 zwiſchen allen deutſchen Bahn⸗ höfen und begünſtigt den Verſand von Aepfeln. Birſſen, Mirabellen, Pflaumen, Reineklauden, Zwetſchgen, kommi Froh nur für den Verſand von Stückgut bei Aufgabe als Frachtgut ober Eilgut zur Anwendung. Das frachtpflichtige Gewicht wird jeweils auf 10 ka nach oben abgerundet. ö 1—. 2 5 3 5 e . Keine Streichhölzer in Feldpoſtſendungen! In letzter 155 ſind wieder mehrere Feldpoſtpäckchen während der Poſt⸗ beförderung in Brand geraten, weil ſie trotz des ausdrick⸗ lichen Verbots Streichhölzer enthielten. Hierdurch find auch zahlreiche andere Poſtſendungen vernichket oder beſchädigt worden. Die Deutſche Reichspoſt bittet daher nochmals dringend, keine Streichhölzer und auch keine anderen leicht entzündlichen Gegenſtände in die Poſtſendungen aufzuneb⸗ men. Die Verſender ſind nicht nur für den entſtandenen Schaden verantwortlich, ſondern ſie machen ſich auch ſtrafbar. die Gaſtſtätten, Eisdielen uſw. Vorgeſchichtliche Streitwaffen Amazonenäürte, Tüllenbeile und Dolchſtäbe in der 2. Reichs⸗ ſtraßenſammlung NS. Als die Römer erſtmalig in Berührung mit un⸗ ſeren Vorfahren., den Germanen der Zeitwende, kamen fiel ihnen vor allem der unbändige Stolz dieſer von ihnen ganz zu Unrecht als„Barbaren“ angeſprochenen Männer auf. Sbolz und herriſch im Auftreten waren ſie wahrlich, ein Volk von Herren, von Bauernkönigen, ihres Wertes voll bewußt. Und es paßt nur zu dieſem Bild, das uns von Tacitus und anderen römiſchen Schriftſtellern überliefert iſt, daß dieſe Männer auf nichts ſtolzer waren als auf ihre unantaſtbare Ehre und auf ihr kampferprobtes Schwert, das Zeichen ih⸗ ves Herrentums. War damals das Schwert das Zeichen des freien Mannes, ſo war es in der Bronze⸗ und Steinzeit, tauſend und zweitauſend Jahre vor der Zeitwende, die Streitaxt deren Beſitz kennzeichnend war für den Freien; für einen Sklaven, einen unfreien Mann, gab es keine Streit⸗ waffen denn der Kampf war damals genau wie in den ſpä⸗ teren Jahrhunderten der germaniſchen Frühgeſchichte, genau wie im neuen Deutſchland, das alleinige Vorrecht des nur ſich ſelbſt und der Gottheit verantwortlichen freien Mannes. Wenn nun die NS bei der zweiten Reichsſtraßenſamm⸗ lung des Kriegswinterhilfswerks 1940/1 als Sammelabzei⸗ chen altgermanifche Streitäxte und Beile aus den Anfängen indogermaniſch⸗nordiſcher Kultur gewählt hat, ſo iſt dieſe Wahl in vieler Hinſicht als ſymboliſch zu bezeichnen. Denn wie einſt unſere Vorfahren in grauer Vorzeit mit ber Waffen den Kampf gegen den Hunger und den Feind, der ihr Leben und ihre Exiſtenz bedrohte, aufnahmen und ſieg⸗ zeich beendeten, ſo ſchafft ſich heute das deutſche Volk mit die⸗ ſen Nachbildungen Waffen für feinen ſozialen Aufſtieg. Prähiſtoriſch betrachte. gehören dieſe kleinen Streitwaf⸗ fen den verſchiedenſten Kulturepochen an, wie Profeſſor von Jenny vom Muſeum für Vor⸗ und Frühgeſchichte in Berlin unſerem Mitarbeiter auseinanderſetzte. Natürlich ſind die aus Leichtmetall gefertigten, mit Halbedelſteinen aus Idar, der traditionellen Stadt der deulſchen Edelſteinſchleiferet, verzierten Sammelabzeichen keine ſklaviſchen Nachbildungen irgendwelcher Funde, ſondern deren Linien⸗ und Formen⸗ welt iſt von dem Künſtler, der die Entwürfe für die NS geſchaffen hat, frei um- und neugeſtaltet worden. Da ſind Tente zwei Aexte, die in ihrer Form ſtark dem Likto⸗ venbeil, das wir ja von den faſchiſtiſchen Abzeichen aut ken⸗ ten, ähnlich ſehen. Trotz der auch hier feſtzuſtellenden freien Geſtaltung handelt es ſich bei dieſen beiden Abzeichen unver⸗ kennbar um ſogenannte„Amazonenäxte“ die etwa aus dem Jahr 2000 v. d. Zeitwende, alſo aus der frühen Bvonzezeit ſtammen. Das intereſſanteſte Abzeichen iſt zweifellos jenes, das wie ein einfacher Winkel oder auch wie ein Wurfholz, ein Bumerang, ausſieht. Es iſt dies eine bandkerami⸗ ſche Stein ha cke, und zwar eine Steinhacke in Knieſchif⸗ tung, das heißt daß das geſamte Werkzeug aus einem win⸗ kelförmig gebogenen Holzſtück hergeſtellt iſt, das an der äußerſten Spitze einen zugeſpitzten Stein als Schneide auf⸗ weiſt. Derartige N des donauländiſchen oder band⸗ keramiſchen Kulturkreiſes waren in der älteren Steinzeit, etwa 3000 v. d. Zeitwende, gebräuchlich. Intereſſant iſt auch das eichen, das ſich durch eine dolch⸗ artige Spitze von den anderen, die Schneiden aufweiſen, Wi unterſcheidet. Tatſächlich iſt dies auch weder ein Beil noch eine Streitaxt, ſondern ein ſogenannter„Dolch⸗ ſtab“ der frühen Bronzezeit, die etwa um 17001600 v. d. 2 5 zuerſt im Gebiet des mittelmeeriſchen Kulturkrei⸗ ſes— Spanien, Italien, Frankreich, Südengland und Ir⸗ land— auftraten und ſpäter in ganz Europa gebräuchlich waren. Der Bronzezeit, allerdings der mittleren bis ſpzten, gehört auch das Abzeichen an, das pine frei geſtaltete Nach⸗ bildung eines„Tüllenbeils“ darſtellt. Derartige Beile wg⸗ ren in Mitteleuropa zwiſchen 1100 und 700 gebräuchlich. Das letzte Abzeichen iſt wieder erheblich älter und entſtammt der jüngeren Steinzeit(etwa 2000 v. d. Zeitwende). Der⸗ artige„Felsgeſteinbeile“ waren in der ganzen Welt üblich. Aber feſt ſteht, daß vor rund 4000 Jahren unſere nordiſch⸗germaniſchen Vorfahren— beſſer ſpricht man wohl von Vorindogermanen— ſolche Felsgeſteinbeile gebrauchten. Zeichen des Kampfes und des Sieges waren die Originale. Zeichen unerſchütterlichen Kampfgeiſtes ſollen auch die Nach⸗ bildungen ſein, die wir zur kommenden Reichsſtraßenſamm⸗ lung für das Kriegs⸗WH Wals ſichtbare Siegeswillens tragen wollen. J. D. Berufswahl und Temperament NS. Ja, auch das Temperament unſerer Jugend will bei der Berufswahl mit berückſichtigt werden, es iſt ſogar recht oft ausſchlaggebend. Es gibt Berufe, die eine ruhige ſtete Art der Arbeit erfordern, andere Berufe verlangen Be⸗ weglichkeit und Umtrieb. Zum Glück finden ſich die entſpre⸗ chenden Unterſchiede auch bei den Menſchen ſelbſt: die einen wollen ihren Sitz, oder Stehplatz, auf dem ſie in feſtgelegtem Gleichmaß ihre Arbeit verrichten, andere ſind erſt glücklich, wenn ſie ſich auf einem größeren Betätigungsfeld entfalten können. Des Schreiners und Zimmermanns Reich iſt die Säge⸗ halle und der Rund⸗ und Schnittholzplatz. Bald iſt er beim Abladen und Sortieren der Hölzer beſchäftigt, bald ſteht er am Gatter und baut die Sägeblätter ein, bald hilft er beim Stapeln und Schobern der Schnittware. Dann wieder iſt er dabei, die Nebenprodukte und Abfälle nach den Verwendungs⸗ möglichkeiten zu ſortieren. Die einfacheren Fertigkeiten des Schreiners und des Zimmermanns übt er oft Felber aus. Als Lehrling werden ihm auf Waldgängen auch die vyt⸗ bereitenden Arbeiten der Holzgewinnung gezeigt. Sein Beruf iſt vielſeitig und voll Geſchäftigkeit und Bewegung. Der Former arbeitet in einer großen Halle, Krane zie⸗ hen ſchwere Laſten hoch über ſeinem Kopf hinweg, laute Rufe gehen von einem Eck des Raumes in den anderen, Ket⸗ ten raſſeln, Maſchinen ſtampfen. Der Former ſelbſt ſteht oder ſczt oder kauert am Boden, eilt nach der Trockenkam⸗ mer, bedient die Schmelzanlage, wie es der Augenblick gerade verlangt. Oft muß er kräftig zupacken, oft hebt er mit leich⸗ ter Hand das Holzmodell vorſichtig aus dem Sand, das nachher für den Guß bereitgemacht werden muß. Wenn daun der Ofen angeſtochen wird, dann ſprühen die Funken une geſchmolzene Eiſen ergießt ſich in die Formen. Einen küch⸗ ligen Former iſt es leicht, vorwärts zu kommen und Meier und Obermeiſter zu werden— Herr in der großen Halle. Im Gegenſatz dazu brauchen bie Eiſendreher, Werfzeug⸗ macher, die Feinmechaniker, Graveure und Uhrenmacher eine geduldige, gleichmäßig⸗ſtetige Arbeitsweiſe jahraus, jahrein an dem gleichen Platz. Deshalb mag ſich feder Junge über⸗ legen, ob er neben ſeiner Begabung und Handfertigkeit eim umtriebſame, lebhafte Art hat, die ein entſprechendes Tälig⸗ keitsfeld braucht, oder ob abgemeſſenes Weſen ihn befähigt, in ausgeglichener, geduldiger Tätigkeit ſeine Pflicht zu tun. i Aeberwachung der Weinpreiſe WPD. In den vergangenen Jahren wurden die Wein⸗ preiſe vielfach in unverantwortlicher Weiſe überſchritten. Dies geſchah zum Teil offen, zum Teil dadurch, daß man zwar den Schlußſcheinpreis richtig angab, ſich daneben aber auf irgendeine Weiſe einen Ueberpreis zu verſchaffen ſuchte. Der Reichskommiſſar für die Preisbildung hat daher die Preis⸗ berwochungsſtellen angewieſen, in dieſem Jahre beſonders darüber zu wachen, daß die von den Preisbildungsſtellen unter Mitwirkung der Hauptvereinigung der deutſchen Wein⸗ bauwirtſchaft und der Weinbauwirtſchaftsperbände feſtgeſetz⸗ ten Trauben⸗, Moſt⸗ und Weinpreiſe für den Jahrgang 1940 nicht überſchritten werden. Wer höhere Preiſe als die zuläſ⸗ Zeichen unſeres ſigen fordert, verſpricht oder zahlt, muß mit ſchweren Strafen rechnen. Der Weinhändler muß ſich darüber hinaus im klaren ſein, daß er den Ueberpreis, den er etwa einräumt, aus fe- ner eigenen Taſche bezahlen muß, nachdem der Einſtandspreis, auf den er ſeine Bruttodienſtſpanne berechnen darf, feſtgelegt iſt. Die Prüfungen der Preisüberwachungsſtellen werden ſich aber nach der Anweiſung des Reichskommiſſars für die Preis-. bildung nicht nur auf die Preiſe des Jahrganges 1940, ſon⸗ dern auch auf die Preiſe der Weine früherer Jahrgänge erſtrecken. Mannheimer Theater ſchau Im Nationaltheater: Donnerstag, 17, Oktober: Miete D 3 und 1. Sonder⸗ miete D 2 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 11 bis 18, 55 bis 56. Uta von Naumburg. Schauſpiel von Feliz Dhünen. Anfang 19, Ende 21.15 Ahr. Freitag, 18. Oktober: Nachmittags⸗Vorſtellung, Schu⸗ lermiete B: Minna von Barnhe lm Luſtſpiel von Leſſing. Anfang 14, Ende 16.30 Uhr.— Abeſtds: Miete C3 und 1. Sondermiete C 2 und für die NS „Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, fte 8 gruppe 621 bis 622: Die Primgnerin, Luſtſßd von Sigmund Graff. Anfang 19, Ende 21,45 Uhr. Danksagung hiermit unseren herzlichsten Dank aus. Nargarete Wipperfürth geb. Nagel. a Munffeim Seckenhelm., 17. Oktober 1940. „ Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme beim Heingange unseres lieben Entschlafenen, sowie für die zahlreichen Kranzspenden sprechen wir Im Namen der trauernden Hinterbliebenen 1 zu vermieten. Daſelbſt gebr. Staubſauger zu verkaufen. G erfragen in der eſchäftsſt. d. Bl. 2 kinleg- Schweine (ca. 100-120 Pfd. per Stück) zu verkaufen. schäftsstelle ds. Bl. Möbliertes N Zum möglichst baldigen Eintritt Zimmer iin, mit Kt.. ſüngero Weibliche Kraft möglichst mit Fertigkeit im Bedienen der Schreibmaschine für Abrechnungen und Schreibarbeiten gesucht. Angebote mit Lebenslauf und Bild erbeten unter Nr. 1026 an die Ge- . Jon bedeutender Industrie-Firma gesucht: Diktatkorrespondent für technischen Schriftwechsel; Kontoristin für Rechnungsabteilung, mit guter Fertigkeit im Maschinen- schreiben; Anfängerin möglichst schulfrei, Fertigkeit in Kurzschrift und Maschinenschreiben. Angebote unter obigen Stichworten mit Lebenslauf, Bild und Gehaltsansprüchen erbeten unter Nr. 1019 an die Geschäfts- stelle ds. Bl. 3 Freiburgerſtr. 42. s⸗Kalender 8 8. Heute Donnerstag Abend in der Schul⸗ turnhalle Trafning für alle Aktiven einſchl. Schüler und Jugend. Anſchließend im Vereinslokal Spielerverſammlung. 5 Kleingärtnerverein hm Seckenheim Alle Pacht⸗, Waren⸗ und Waſſeraußenſtände müſſen ſofort bezahlt werden. Dieſe werden vom Erheber Gg. Treiber umgehend eingezogen. Es kann noch Holz für die einheitlichen Gartenhäuſer beſtellt werden. Haummiempel 8 F Berſammlung 2 liefert in jeder Größe Druckerel des„Neckar-Bofe“. Milchvieh⸗ Perſteigerung am Samstag, 26. Okt, vorm. 11 Ahr in Ludwigshafen⸗ Rheingönheim in der Halle auf der Viehweide a d. Luitpoldſtr. von elwa 30 hochragenden Kühen und Rindern der Oſtpr. Herdbuchgeſellſchaft E. B., Königsberg(Pr.), Händelſtr. 2.(Dem Reichsnährſtand angegliedert). Alle Tiere ſind auf Grund von Blutunterſuchung frei von . Teuchenhaftem Verkalben 8 Lanbnirſchafläche Ein und Perhaufsgenoſſecaf 8 Anmeldungen i zum Abſchluß von Schweinemaſt⸗Verträgen wegen Lieferung von Futtermitteln werden in unſerem Zu möglichst baldige m En tri 7 Lager ſofort entgegengenommen. 25 3 N Druckarbeiten 5 für Handel, Gewerbe und Industrie Werden in jeder Ausführung angefertigt in der„Necharbole- Druckerei . a a0 Ind eic Tepe un eig ele neee Leu abunl 0 pi dab Acuunjaz ue Ianbu 105 use i ca kpchog gol gun un cpi szguvm Juvaog it wehen ee eee eee ee gu eie „n zac ne se uuem uuvg ie suse uvun. S5“ „Alu legno Luv ug p feipnebur spass agvufeg p! onpg od une emp eie“ e eee noc ufezgs“ ueg uva ne ohvujeg usch usututou zig ee een e eue een en ehen lehne mcg buvackl ppzloch rogelaefun uoa mec zeupbeje uc ulef nd uegech „ie ip ee hte en eee aeg ee e eg o ugs us ͤ ineo eee bun nenen ee ee dle ang pnze us beg uteuse uu usbogz ze gan vg Sfapaaoa 4 ouuva qusuuezae agplech esd neucpegng; enge ee biggi ce 6 adap ſcbiq gun upzeg usbog un usbogz ꝛbunvaquah une ode utefa op un un eino ueseaplasqn gj ug ueqe 4 Si 4e aeg cpu jo ac ui en enog apo aeq nada uc uv zan; gun octuie q sog eibun sic 20 die ene enen den en ee ehen ee e Aue een gususscphuv ze ze uhvquog vac a0 31 zonloch ei io sogvich seg eng usquebefjaeqnuebeb 400 unz squppquegz uda jo uud 1) ꝙæpnaqueſſocc 26168 col uch ezuubzae did bub bfeilaebang ueſcpen weg ind a Ua usue ue ehen gosctecqsog) uz bup; usqeg sebuvb Ale pee ee eden bund dun guns ulla o ac sv pod ao i eq usbupbebsnv usbunge ⸗Snbaogz epa uda jsqog zom die ib zennutgoag) id ahb„usqieig gung e gun aue“ Ae aeg aaa aq Jiu pon zva uses ind io soo gun biana Se ab sqpfeigocpe seg epi 4 ui ueg vac ue Inxz f ung aeg ee eee r dec bun en e eum uud pan usenoze eum joue oz „aenuigoag) opang usuuuog nat qun“ „daun glu cwang nenen en eee een eee nd sog“ eeuc we bene e hen enge e neee eee woa dec ao ing eig gag ezugbaeg; sb inv aezlueg ese gn ue e een eee mog, pes ee en eine pn senviqlen inv ea Bug se quo god sqs ano e amsnoch eg ada ueaupgl ei uso een eapg ue go aeg ldd ddvg Sannlsnoch seg usſenluzeſ ed eig zen zeug sog ppang ee ee e ee n pee 0 bürn ldd dv sitp Sog ag Fil ueheßh sv aba ꝙnv on moge o ssꝙæpijuggmeßun eu bb svanſe ad so snpuig uubg ueennpacß sjenleibeg abc Soden da eee oel go einm i a uegeialng uwe zcntmgonch eig bp gos uaehun ang Deere . 5 5 7 5 eee 220 „pulp inf und uzel önueb ꝙæpnv ss pol unu zb. ui eue e un In s ue ne uscpaacheb uoavg jean nd gun abuvf ne jeia uo usq ug ig uscpeic zen ad den ee en ene lee e eng“ ö Inv qupi ueeha pz „eso Aua vg uud in vm aq vg“ „ Uutuiog uezuvgeg) a0 Inv piu 255 ng sin ue ehe ce eee e e ne en wee ne ſckoß us uf udp mequpuel uvavg spin abb nue pnaguslfec abc ennugoac um ng aich sz pn“ een ö e eee bn „ dne pg use ne dog used u! 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Ein paar Neu⸗ gierige blieben ſtehen. Er wandte ſich ihnen beruhigend zu. „Es iſt nichts weiter geſchehen. Außerdem kennen ſich die Herrſchaften zufällig. Es iſt alſo alles in Ordnung. Bitte, gehen Sie weiter, damit wir nicht unnötiges Auf⸗ ſehen erregen.“ Zögernd kam man ſeiner Bitte nach, aber Garand mußle ein paar recht biſſige Bemerkungen einſtecken. „Iſt alles heil geblieben, Fräulein Ronneburg?“ forſchte Lothar. „Ich glaube, mein linker Fuß—“ Sie unterdrückte einen Schmerzenslaut.„Es wird nicht ſchlimm fein, aber ob ich werde weiterfahren können—“ „Selbſtverſtändlich fahre ich Sie nach Hauſe, Fräulein Marleen“, erbot Garand ſich eifrig und beſtürzt.„Das iſt doch ſelbſtverſtändlich.“ Kerzengerade und wuchtig ſtand Lothar vor ihm. „Nein!“ ſagte er ſcharf. 5 Garands glaſiger Blick funkelte ihn an. „Nein? Erlauben Sie mal! Kommt es dabei etwa auf Sie an?“ „Nein?“ wiederholte Marleen mit einem fliegenden Rot auf den Wangen.„Warum denn nicht? Ich finde es gänz in der Ordnung. Und ich beſtehe darauf, daß Herr Garand mich heimführt. Das wenigſtens dürfte er mir ſchuldig ein „Ich dülde es aber nicht.“ Das Rot auf Marleens Geſicht vertiefte ſich. „Habe ich recht verſtanden? Sie— dulden es nicht?“ „Nein. Sehen Sie denn nicht, daß der Mann an⸗ n iſt? Soll er ſie etwa noch wirklich zuſchanden ahren?“ Es war in der Tat ſo. Garand kam eben von Ronne⸗ burg zurück. Er hatte Dina nach der Heimfahrt mit Vor⸗ würfen überſchüttet und mit Fragen beſtürmt.„Gehen Sie um Gottes willen!“ hatte ſie ihn abgewehrt.„Gehen Sie jetzt! Sonſt gibt es einen Skandal. Ganz gleich, was daraus wird.“ Grollend war er zurückgefahren, war im„Erb⸗ ericht“ eingekehrt und hatte dort haſtig noch ein paar Glas ter hinuntergeſtürzt. Jetzt ſah auch Marleen, daß Lothar recht hatte. Auf Garand hatten Lothars Worte wie ein Peitſchen⸗ hieb gewirkt. Die Demütigung vor Marleen, der fahre⸗ lange Haß gegen Lothar, ſtärker als je entfacht— es nahm ihm den letzten Reſt von Beſinnung und Selbſtbeherrſchung. „Das wagen Sie zu ſagen?“ hob ſich ſeine Stimme ſchrill und heiſer.„Sie Burſche Sie der Sie—“ Er kam nicht weiter. Lothar trat dicht vor ihn hin. In ſeinen Augen war ein Drohen, wie Marleen es noch nicht geſehen hatte. Er dämpfte ſeine Stimme, aber ſie getbann dadurch nur noch an Schärfe. „Kein Wort weiter, Garand! Wir befinden uns auf offener Straße. Seien Sie froh, daß die Sache noch einiger⸗ maßen gut abgelaufen iſt und daß keine Polizei in der Nähe war. Eine Unverantwortlichkeit ſondergleichen, ſich in einem ſolchen Zuſtand überhaupt ans Steuer zu ſetzen! Sie werden Ihren Wagen ſelbſtverſtändlich zur Verfügung ſtellen. Aber nicht Sie werden fahren, ſondern ich. Ich nehme an, daß Fräulein Ronneburg keine Einwendungen mehr machen wird.“ Er ſah Marleen fragend an. Sie neigte ſtumm den Kopf. Er half ihr in den Wagen. „So, legen Sie den Fuß hier aufs Polſter!“ „Garand wagte keinen Widerſpruch mehr. Er ſchien 2 5 nüchtern geworden zu ſein. Ein bißchen ſchwerfällig chob er ſich zu Marleen in den Wagen. Lothar orientierte ſich flüchtig. Nach wenigen Minuten war er mit dem Wagen vertraut. Die letzten Lichter der Stadt flogen vorüber. Schnur⸗ gerade zog ſich die Landſtraße nach Ronneburg hin. Lange hatte Garand Marleen ſchweigend gegenübergeſeſſen. Er hatte Vorwürfe erwartet. Daß ſie ausblieben, machte ihn nur noch unſicherer. Auch Marleen ſchwieg. Sie hatte mit ihren Gedanken zu tun. Erſt als die dunklen, langgeſtreckten Gutsgebäude ſicht⸗ bar wurden, beugte Garand ſich zu ihr vor. Sind Sie mir böſe. Fräulein Marleen? Ich bin tod⸗ unglücklich. daß mir das zuſtoßen mußte.“ Er ſuchte ihre Hand.„Sagen Sie mir, daß Sie nicht böſe ſind, Marleen!“ Da hielt der Wagen. Lothar ſprang heraus und trat an den Schlag. Er at, daß Garand Marleens Hand in der ſeinen hielt. Einen Augenblick ſchien es, als wolle er wieder zurücktreten. Aber er blieb. Mit hartem Griff öffnete er die Wagentür. Stumm half er Marleen heraus. „Werden Sie gehen können?“ forſchte er, als er ſte 2 auf den Füßen ſtehen ſah. Es klang merkwürdig rauh. Sie mußte erneut einen Schmerzenslaut unterdrücken. Aber ſie zwang ſich gewaltſam zu einem Verſuch. Mein es geht nicht“ ſagte ſie und gab es wieder auf. Schweigend ſtützte Lothar ſie und führte ſie langſam und vorſichtig dem Hauſe zu. Nach kurzem Zögern folgte Garand ihnen. Dina und ihre Mutter ſaßen in der Diele. Frau Arm⸗ brecht hatte der Tochter bei deren Heimkommen ſofort an⸗ geſehen, daß ſich etwas Ungewöhnliches ereignet hatte. Auch der erregte Wortwechſel mit Garand draußen beim Wagen war ihr nicht entgangen. Aber ſie hatte vergebens verſucht, aus ihr herauszubekommen, was geſchehen war. Es war immer ſtiller zwiſchen ihnen geworden. „Wir wollen zu Bett gehen“, ſagte die Mutter, ein Gähnen unterdrückend.„Um auf Marleen zu warten, brauchen wir uns nicht herzuſetzen.“ „Ich warte jedenfalls“, erklärte Ding beſtimmt. Sie ſaß zuſammengekauert auf ihrem Seſſel, mit unruhig blitzen⸗ den Augen und erregt wippenden Füßen. Da ging die Tür auf. Von Lothar geſtützt und geführt, kam Marleen herein. Mit einem haltloſen Lächeln auf dem breiten Geſicht erſchien Garand hinter ihnen. Ueberraſcht und beſtürzt ſah Dinas Mutter ihnen ent⸗ gegen. Zögernd erhob ſie ſich. „Ja— um Himmels willen. was iſt denn geſchehen?“ Mit knappen Worten gab Lothar eine beruhigende Er⸗ klärung. Stumm, aber mit tiefer Spannung in jedem Muskel des zierlichen, geſchmeidigen Körpers hockte Dina auf ihrem Stuhl. 5 Marleens Vater hatte die Stimmen gehört und kam aus feinem Arbeitszimmer heraus. Auch auf ſeinem Geſicht malten ſich Ueberraſchung und Beſtürzung. „Was iſt denn, Marleen?“ fragte er beſorgt. Lothar ließ Marleen in einen Seſſel gleiten. Dann wandte er ſich ihrem Vater zu. f „Ein kleiner Unfall. Der linke Fuß ſcheint verletzt. Es iſt aber hoffentlich nicht von Bedeutung. Ich hielt es, den Umſtänden nach, für meine Pflicht, für ein ungefährdetes Heimkommen zu ſorgen.“ i Raſch und klar waren ſeine Worte gekommen. Jetzt erſt ſah Ronneburg ihn richtig. Er ſchien zu ſtutzen, wie nach einer fernen Erinnerung zu ſuchen. Dann ging ein Staunen, ein halbes, noch zweifelndes Erkennen über ſeine Züge. „Heſſenbruch“, ſtellte Lothar ſich vor. Das war die Beſtätigung für Ronneburg. Jäh ver⸗ änderte ſich ſein Geſicht, das ſich mit einem beängſtigenden Rot überzog. Etwas beinahe Eiſiges war in ſeinem Blick, ſeiner Miene, ſeiner Haltung. Wortlos maßen ſich die beiden Männer mit den Augen. Lothar fühlte, wie ihm ein brennendes Rot ins Geſicht ſtieg. Er reckte ſich auf. 5 5. darf mich wieder empfehlen“, ſagte er knapp und rauh. i Ein Hackenklappen— es war nicht zu entſcheiden, wem es galt—, dann wandte er ſich Garand zu, mit einer 1 aber nicht mißzuverſtehenden Bewegung des opfes. Garand ſchien nicht daran zu denken, ihm zu folgen. Mit einem halb ſtörriſchen, halb höhniſchen Ausdruck in den wäfſerigen Augen ſah er zu ihm auf. „Kommen Sie!“ ſagte Lothar. Es war nur halblaut gesprochen, aber es klang hart und ſcharf durch die Stille. a 5 Unter ſeinem Blick wurde Garand plötzlich gefügig. Mit einem breiten Lächeln wandte er ſich zurück, um ſich bei den anderen zu entſchuldigen. 5 „Man kann dem Herrn nicht zumuten, den 9 5 zu Fuß zu machen. Bitte alſo, mich empfehlen zu dürfen. Sehr raſch folgte er Lothar, der, ohne ſich noch einmal umzuwenden, in den Abend hinaustrat. ortletzung folgt) Das Wiegenlied Von Cal Conrad. 5 Es war auf einer Fußwanderung im Hohen Venn Ich hatte mich verlaufen im Gewitter. Kein Licht und kein Haus waren zu ſehen, dafür einige Wildſchweine. Mit einem Male ſah ich 9000 doch ein Licht durch die Bäume, ſo eine Art altes Schloß, ganz zerfallen, und ich klopfte an das Tor. Der Pförtner ſtreckte ſeinen Kopf zum Fenſter heraus. Ich fragte, ob man übernachten könne, und er ſagte, er müſſe erſt den Herrn Mafor fragen. Auf dem Hof ſtanden lauter kleine Kamine, die aus der Erde kamen Das war ein wenig ſeltſam, auch drang kein Rauch aus dieſen Kaminen Nun— ich mußte in der Vorhalle warten. Ein Diener in Unkform ſah mich mißbilligend an, öffnete eine Tür, und ein dicker Mann kam heraus, in einer Jägerjoppe mit Schnüren und borkigen Horn⸗ knöpfen. Er kam direkt auf mich zu, und ich ſah, daß er eine tiefe Narbe quer über die Stirn hatte und eine andere Narbe am Kinn. Die Narben waren rot, überhaupt das ganze Geſicht war rot und angelaufen, als wollte es im nächſten Augenblick zerplatzen. f 5 2* 3 2 2* 2 „Sie können bleiben“, ließ er ſich vernehmen, und ich wußte ſofort, daß es der Major war. Er gab Anordnun⸗ gen wegen des Zimmers und erkundigte ſich, ob ich mit gutem Schlaf geſegnet ſei„O ja“, meinte ich.„Ich ſchlafe immet gut.“ Er lachte kurz, und es klang etwas ärgerlich. Er knöpfte ſich den Kragen auf. Es ſchien ihm ſehr warm zu werden. Dabei war es in der Halle kalt wie in einem Keller. 65 7 Das Zimmer, in das ich geführt wurde, war klein und, aher wunderbar, mit einem holzgeſchnittenen Bett, und ein verſtört ausſehendes Mädchen kam und zündete Feuer im Ofen an, und der Diener brachte ein ziemlich großes Tablett. Ich betrachtete mir das unerwartete Abendeſſen und murmelte, daß der Herr Major offenbar recht groß⸗ zügig ſei. Ich hatte ſogar ein wenig Kaviar entdeckt.„Der Hert Major iſt in jeder Hinſicht großzügig“, erklärte der Diener ſchroff, machte eine Verbeugung und zog raſch die Tür hinter ſich zu. Es war wirklich ein ausgezeich⸗ netes Abendſſeen Zuletzt trank ich den ganzen Wein und nahm auch von dem Kognak noch ſechs oder ſieben Gläs⸗ chen. Daraufhin ſchlief ich ſofort ein und träumte von einer Waſſermühle, die klappernd und rauſchend einen ganz ſchrecklichen Lärm machte, der ſchließlich ſo laut wurde, daß ich erwachte. Die Waſſermühle war verſchwunden, aber der infernaliſche und ganz unerklärliche Lärm blieb. Er nam ab und wurde größer, immer in gleichmäßigen Intervallen, und wenn er ganz heftig war, ſchien er direkt unter mir. Dann rieſelte der Kalk von den Wänden, und die Fenſterſcheiben klirrten. Neugier trieb mich aus dem Bett, ich kleidete mich notdürftig an und ging auf den Korridor hinaus. Eine der Türen hatte helle Ritzen, als ob Licht dahinter brenne, ich öffnete ſie und ſah auf eine gewundene Kellertreppe hinab. Jetzt war der Lärm ganz unwahrſcheinlich groß. Ich ſtieg die Treppe hinunter, es war qualmig wie in einer Bahnhofshalle. Als ich um die Biegung kam, konnte ich den ganzen Keller überſehen. Ich werde es nie vergeſſen. Es war ein großer, runder Keller, wie ein Rieſen⸗ zirkus, und oben waren lauter Oeffnungen, durch die der Rauch abzog. Ich hatte die Kamine ſchon von draußen, auf dem Hof, geſehen. Der ganze Hof mußte unterkellert ſein. Und in 3 Keller fuhr, immer an der W ent⸗ lang im Kreis herum, in voller Lebensgröße eine Eiſen⸗ bahn. Ich beſah mir die Geſchichte; es war eine dieſer alten, hinterwäldleriſchen Maſchinen mit kegelförmig er⸗ weitertem Schornſtein, auf den oben noch eine Art Keſſel aufgeſetzt iſt. Die beiden Wagen waren kaſtenartig, hoch und ſteif auf ihren Rädern. Jedesmal, wenn dieſer groteske Eiſenbahnzug an mir vorüberfuhr, begann das Treppengeländer in meiner Hand zu zittern. Dann ſah ich, wie der Diener, der mich am Abend auf mein Zimmer geführt hatte, in ſeiner ſteifen Haltung über die Geleiſe ſprang und eine Fliegenklappe emporhielt, einen roten Teller an einer roten Stange. Ein Mann in Hemdärmeln beugte ſich aus dem Fenſter der Lokomotive und rief: „Schläft— er— immer noch nicht?“„Doch. er ſchläft!“ rief der Mann mit der Fliegenklappe.„Kannſt aufhören.“ inge hielt der Zug. Ich ſtieg eilig wieder die Treppe inauf. Aber ich konnte in dieſer Nacht nicht mehr ſchlafen. Als es hell wurde, ſtand ich ſogleich auf, und der Diener kam und ſagte, daß der Herr Major mich einlade, mit ihm zu frühſtücken. Ich kleidete mich an und ging in die Vor⸗ halle. Der Diener öffnete eine der Türen, ich trat in ein düſteres Zimmer, und der Major ſaß ſchon am Tiſch. Hoffentlich haben Sie gut geſchlafen“, murmelte er. Ich ſagte, daß ich zu erſt recht gut geſchlafen habe, dann aber durch irgendein Geräuſch geweckt worden ſei. Der Major begann, von etwas anderem zu ſprechen, aber ich konnte die Bemerkung nicht unterdrücken, daß das Geräuſch in der Nacht verblüffende e mit dem einer Eiſen⸗ bahn gehabt habe, jedoch, ſoviel ich ſehen könnte, keinerlei Geleiſe in der Nähe des Schloſſes vorüberführten. Der Major, augenſcheinlich ſehr erhitzt, ſchlug mit der flachen Hand auf den Tiſch.„Wiſſen Sie, was es heißt, an Schlafloſigkeit zu leiden?“ ſchrie er. Ich erklärte ruhig, daß ich es nicht wüßte, und er erzählte, daß er ſeit ſeiner Verſchüttung da unten in Meſopstamien, an Schlafloſig⸗ keit leide.„Rur wenn ich mal nachts mit der Eiſenhahn fuhr, konnte ich ſchlafen“ ſagte er,„das gleichmäßige Rat⸗ tern der Räder, das ßuffen des Dampfes, das alles ſchläfert mi ein. Aber man kann doch nicht jede Nacht daß e wie?“ Als er eines Tages in der Zeitung las, daß die„Phlaziſche Privat⸗Zentralbahn“ baknrott gegan⸗ gen ſei und das Material verſteigert werde, ſchickte er ſei⸗ nen Verwalter hin, eine Lokomotive, zwei Wagen und einige Schienen und Schwellen zu kaufen, und er legte ſich im Kellet die Einſchläferungs⸗Eiſenbahn an.„Ich laffe ſie nür im äußerſten Notfall laufen“, verſicherte er.„Heute nacht konnte ich wirklich nicht einſchlafen. Ich habe es immer wieder verſucht. Ich dachte mir, daß ein ſo ziſchen⸗ des, ratterndes Wiegenlied Sie ſtören würde. Aber dann mußte ich ſie doch laufen laſſen-“ N 955 Die Künderin der Zeit „Die Uhr ſchlägt keinem Glücklichen!“ ſagt Schiller an einer Stelle, die faſt immer falſch zitiert wird Danach wür ⸗ den alſo unſere Altvorderen recht glückliche Menſchen gewe⸗ ſen ſein, denn ſie wurden nie vom Schlage der Uhr daran erinnert, daß die Zeit im„Sauſeſchritt“ dahineilt. Die Re Waſſer⸗ und Sanduhren der Alten waren keine läſtigen Mahner. Lautlos erfüllten ſie ihren erhabenen weck, den Menſchen eine Einteilung der Zeit zu 1 9 5 chen. Trotz aller Mängel waren dieſe Zeitmeſſer noch bis ins 18. Jahrhundert hinein in praktiſchem Gebrauch. An Deutſchland nahm man die Uhr verhältnismäßig 115 n Benutzung. Die erſte Uhr, die hierher gekommen ſein ſoll war eine wunderbare Waſſeruhr, die Papſt Paul 1. Pippin dem Kurzen ſchenkte. In Klöſtarn beſchäftiate man ſich bald damit, Uhren jener Art zu konſtruieren. Um das 7 1000 fertigte Abt Gerbert die erſte durch Gewicht betriebene Uhr. Die erſte Schlaguhr wurde im Jahre 1374 in Frank⸗ veich hergeſtellt. Dieſe Uhren waren faſt immer rohe. unge⸗ füge Apparate von gewaltigem Gewicht Größere Präzt⸗ ſion erlangten die Uhren erſt durch die Anwendung des Pen⸗ dels. Der Holländer Huyghens verwendete zum erſtenmal den Pendel bei der Uhr. Der Nürnberger Schloſſer Peter Henlein ſchenkte uns dann die Taſchenuhren, die lange Zeit von den Schweizern in ſonſt unerreichter Güte geferkigt wurden. Seitdem blüht auch in Deutſchland die Ubrmacher⸗ kunſt. Jetzt 5 man auf dem Gebiete der Uhrenfabrika⸗ tion ſchon wahre Kunſtwerſfſe. 1851 Kleines Moſail des Wiſſens Die Stärke der unſeren Erdball umgebenden Atmoſphär⸗ wird jetzt auf mindeſtens 200 Kilometer berechnet. 8 nur 21 Jahre, jetzt dagegen 50 Jahre. f *. d 8 Bei einer amerikaniſchen Marineübung griff ein Fiſg von einem Meter Länge einen Torpedo an und hängte ſich ſe 1515 Was Fiſch und Torpedo zuſammen aus dem ſſer gehol urden. 5 N 5 0 5 Unſere Gartennelke ſtammt aus Italien, woher auch nog verſchiedene andere Blumen, wie die Narziſſe, koje, Lili! ufw. zu uns gekommen ſind.