ener re Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchüftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenp reiſe; Die 22 mm breite Willimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Nr. 5 5 Anzeigenpreisliſte 4 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages · u 3 341 2 ö 8 für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mannheim⸗Seckenheim Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Kürdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleilung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120. 5 20 Deegan Donnerstag, den 24. Oktober 1940 Der Wehrmachksbericht. Berlin, 23. Okt. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannk: „Leichte Kampfverbände belegten während des Tages London und andere kriegswichkige Jiele erfolgreich mit Bomben. Mit Einbruch der Dunkelheit ſetzten ſchwere Kampfverbände die Vergelkungsangriffe gegen die britiſche Hauptſtadt und die Zenkren der engliſchen Rüſtungsindu⸗ ſtrie fort. Zu beiden Seiten der Themſe enkſtanden neue Brände. In Covenkry und Birmingham erhielten kriegs⸗ wichlige Betriebe ſchwere Treffer. Jeindliche Einflüge nach Deutſchland fanden geſtern nicht ſtatt. 8 a Major Mölders ſchoß, wie ſchon bekanntgegeben, in einem Luftkampf gegen zahlenmäßig überlegene feindliche Jäger ſeinen 49., 50. und 51. Gegner ab. Iwei deutſche Flugzeuge werden vermißl.“ * Das war ein Schreck! Als die Hiobſtpoſt von dem Schickſal der beiden großen Geleitzüge, die am vergangenen Wochenende von den deut⸗ ſchen U⸗Booten angeſichts der Weſtküſte Englands im wahr⸗ ſten Sinne des Wortes zerſchmettert worden waren, in Lon⸗ don eintraf, da fuhr dem alten Lügenmeiſter Churchill und der britiſchen Admiralität der Schreck ganz gewaltig in die Glieder. So groß auch das Lügenreſervoir Churchills ſein mochte, in dieſem Falle hatte er die Sprache verloren. Und tagelang hat ſich jenſeits des Kanals keine Stimme ver⸗ nehmen laſſen, die auch nur irgendwie auf die geradezu ſenſationellen Verluſte der britiſchen Handelsflotte einge⸗ gangen wäre. Ueber 300 000 BRT in zwei Nächten ver⸗ ſenkt“ Da mußte ſelbſt der abgefeimteſte 3 einen großen Schock erleiden. Jetzt endlich gibt Churchi ſelber-Aiftet Tei er Si sede 10 aber Rur die Hälfte der Einbuße einer Nacht, alles andere verſchweigt er noch und begnügt ſich ſchamhaft mit einem Teilgeſtändnis, denn den Verluſt in voller Höhe einzugeſtehen, das kann die Weltöffentlichkeit doch einem britiſchen Premierminiſter nicht zumuten. Gleichwohl, dieſes Teilgeſtändnis iſt mehr, als die britiſche Admiralität bisher zuzugeben gewohnt war. Im allgemeinen betrugen die von ihr veröffentlichten Ver⸗ luſte nur einen verſchwindend kleinen Bruchteil der tatſäch⸗ lichen Verluſte. Wenn heute 50 Prozent der Schiffsverluſte einer Nacht zugegeben werden, ſo zeigt das zur Genüge, wie ſchwer das Schickſal der beiden Geleitzüge England ge⸗ troffen hat. Der Verluſt wiegt für die engliſche Regierung umſo ſchwerer, als gleichzeitig das Luftbombardement der britiſchen Inſel mit unverminderter Heftigkeit ſeinen Fort⸗ gang nimmt. 8 Während die britiſche Inſel unter den dröhnenden Schlägen der deutſchen Luftwaffe erzittert und die Londoner Plutokratie mit Bangen den kommenden Entſcheidungen entgegenſieht, iſt Englands Stern auch im Mittelmeer⸗ raum im Sinken begriffen. Die Machtſtellung im Mittel⸗ meer war für das britiſche Weltreich ſeit jeher von großer Bedeutung. Gibraltar, Malta, Alexandria— dieſe wichti⸗ gen Punkte auf dem Wege nach Indien wurden von einer gewaltigen Flotte geſichert und ſchienen nach britiſchem Er⸗ meſſen niemals gefährdet zu ſein. Auch in dieſem Punkte hat ſich, wie der Verlauf des Krieges zum Schrecken Londons gezeigt hat, die britiſche Rechnung als falſch erwieſen. Aegyp⸗ ten, der wichtige Stützpunkt Englands am Suezkanal, iſt heute auf das Ernſteſte bedroht. Die italieniſche Luftwaffe und die italieniſche Marine haben durch ihren ſchneidigen Angriffsgeiſt den Nimbus der Unbeſiegbarkeit der briti⸗ ſchen Mittelmeerflotte auf immer zerſtört, und auch die bri⸗ tiſche Landmacht in Aegypten hat den italieniſchen Schlä⸗ gen nicht ſtandzuhalten vermocht. Die Armee Grazianis hat die britiſchen Hilfstruppen von der libyſchen Grenze bis weit nach Aegypten zurückgeworfen, und mit größter Be⸗ ſorgnis ſehen die Engländer den weiteren Plänen Grazia⸗ nis entgegen. Tatſächlich verſchlechtert ſich die militäriſche Lage Eng⸗ lands im vorderen Orient von Tag zu Tag. Namentlich die italieniſchen Luftangriffe machen den Engländern ſchwer zu ſchaffen. An der ägyptiſchen Front hat die faſchi⸗ ſtiſche Luftwaffe den engliſchen Stützpunkt in der Oaſe Siwa erfolgreich angegriffen. Dieſen Knotenpunkt verſchie⸗ dener Karawanenſtraßen haben die Engländer zu einer Feſtung ausgebaut, die jetzt den ſyſtematiſchen Angriffen der italieniſchen Flieger ausgeſetzt iſt. Die italieniſchen Pi⸗ loten unternehmen ihre Angriffe am hellen Tage und be⸗ legen Flugplatz, Befeſtigungen und Straßen von Siwa im⸗ mer wieder mit Bomben. Auch die wichtigen britiſchen Flottenſtützpunkte Alexandria und Port Said ſind wieder holt angegriffen worden. Desgleichen wurde der britiſche lugplatz von Heluan, ſüdlich von Kairo. mit Vomben be⸗ legt. Die engliſche Lü enagitation hat natürlich ſofort in allen an die arabiſche Welt gerichteten britiſchen Rundfunk⸗ ſendungen fälſchlich behauptet, die italieniſchen Flieger hät⸗ ten die Stadt Kairo bombardiert. Dieſe Zwecklüge findet jedoch nirgends Glauben, denn Italien hat wie immer die agyptiſchen Städte reſpektiert und ſeine Kriegzhandluggen nur auf die lebenswichtigen Zentren der engliſchen Gewalt⸗ herrſchaft in Aegypten gerichtet. Ueberaus ſchwer hat die Briten auch der erfolgreiche Angriff der faſchiſtiſchen See⸗ ſtreitkräfke auf britiſche Handels⸗ und Kriegsſchiffe getrof⸗ fen. Der Schauplatz des Treffens war diesmal das Rote Meer. Nicht weniger als ſechs britiſche Handelsſchiffe ſind dem italieniſchen Angriff zum Opfer gefallen. Ein 8000⸗ Tonnen⸗Kreuzer und mehrere Handelsſchiffe wurden ſchwer beſchädigt. Alſo ſelbſt das Rote Meer können ſtark geſicherte Geleitzüge nicht mehr ungeſtraft durchfahren. Damit wird es den Engländern unmöglich gemacht, Waffen, Lebens⸗ mittel und Truppen nach Aegypten zu bringen. Der be⸗ rühmte Seeweg nach Indien iſt für England unſicher ge⸗ worden; auch hier iſt die Bewegungsfreiheit der angeblich beherrſchenden britiſchen Macht geſtört. Aber der Wir⸗ kungskreis der faſchiſtiſchen Wehrmacht geht ja noch viel weiter Das beweiſt der über 4500 km führende Flug der faſchiſtiſchen Flieger nach den Bahrein⸗Inſeln am Ausgang des Iraniſchen Golfes, wo die umfangreichen Petroleum⸗ vorräte durch die italieniſchen Bomben in Flammen ge⸗ worfen wurden. Damit iſt die Erdölverſorgung der briti⸗ ſchen Orienttruppen, die ſchon durch die dauernden italieni⸗ ſchen Bombenwürfe auf die Tanks von Haifa erheblich ge⸗ ſtört war, erſt recht in Frage geſtellt. Kein Wunder, daß man in London auf Mittel und Wege ſinnt, um die erſchütterte Stellung Großbritanniens im vorderen Orient wieder zu feſtigen. Churchill hat hier ſeine ganze Hoffnung auf den Kriegsminiſter Enden geſetzt. Aber auch diesmal ſcheint dieſer Auch⸗Diplomat ſeine Un⸗ fähigkeit unter Beweis zu ſtellen. Wie die Agenzia, Stefani feſtſtellt, deutet kein Symptom darauf hin, daß Aegypten das kriegeriſche Spiel Englands betreiben will. England kann ſich am Nil nur auf Hilfstruppen, auf Auſtralier, Neuſeeländer, Rhodeſier, Inder und Malaien ſtützen. Die Aegypter ſelbſt haben es bisher hartnäckig abgelehnt, für ihre Unterjocher in den Krieg zu ziehen. Auch die Reiſen Edens nach Paläſtina und Transjordanien dürften ver⸗ gebliche Liebe- mühen ſein Es wird Eden nicht gelingen, die Welt Arabiens und des Islam gegen Italien aufzu⸗ putſchen, um die drückende Laſt Englands im Mittelmeer und im Roten Meer zu erleichtern. Die Araber haben es nicht vergeſſen, daß England ihnen im Weltkrieg alle mög⸗ lichen Verſprechungen auf Errichtung eines arabiſchen Königstums mit Einſchluß Paläſtinas gemacht hat und ſich gleichzeitig die Hilfe der Juden ſicherte durch das Ver⸗ ſprechen, ihnen Paläſtina zur Beſiedlung und Beherrſchung zu übergeben. Dieſes unehrliche Doppelſpiel Englands iſt in der arabiſchen Welt unvergeſſen geblieben. Bis in die jüngſte Geſchichte haben ſich die Engländer als Bedrücker der Araber erwieſen, ſo daß alles Liebeswerben Edens vergeblich ſein dürfte. Auch im vorderen Orient hat Eng⸗ land ausgeſpielt. Dürſtige Londoner Berichte Der„Ruf“ des britiſchen Lügenminiſteriums. Der übliche Bericht des britiſchen Luftfahrtminiſteriums und des Miniſteriums für innere Sicherheit iſt am Mitt⸗ woch ungewöhnlich dürftig und nichtsſagend ausgefallen. Dieſe verdächtige Schweigſamkeit ſcheint zuſammen mit der faſt völligen Unterdrückung der Tätigkeit ausländiſcher Be⸗ richterſtatter darauf hinzudeuten, daß die Londoner Kriegs⸗ verbrecher jetzt mit allen Mitteln zu verhindern ſuchen, daß Einzelheiten über die wahre Lage Englands an die Welt⸗ öffentlichkeit gelangen. Der amtliche Bericht behauptet u. a., daß die feindliche Lufttätigkeit über dem Lande während der Nacht zum Mittwoch von geringerem Umfang war und daß mit Aus⸗ nahme einiger vereinzelter Vorſtöße die Angriffe vor Mit⸗ ternacht endeten. In einem Angriff auf die Midlands, der wei Stunden dauerte, ſei beſonders eine Stadt angegrif⸗ 5 worden. Es ſei eine Anzahl Brände entſtanden, und „Gebäude“ ſeien beſchädigt worden. Außerdem wurden nach dem Bericht auch im Londoner Gebiet, in den inneren Grafſchaften und an vereinzelten Stellen Südweſtenglands und Südwales Bomben abgeworfen. Ueber die Kampf⸗ handlungen am Dienstag veröffentlichte der Londoner Nachrichtendienſt Mittwoch früh einen ebenfalls ſehr ma⸗ geren Bericht, der u. a. von einem heftigen Luft⸗ kampf ſpricht, bei dem bemerkenswerterweiſe ſechs bri⸗ tiſche und drei deutſche Flugzeuge verlorengegangen ſein ſollen. Die britiſchen Jäger hätten aber die Deutſchen„zu⸗ rückgedrängt“. was bei dem Abſchußverhältnis allerdings äußerſt unglaubwürdig erſcheint. Wie man ſieht, iſt das britiſche Lügenminiſterium in verſtärktem Maße beſtrebt, das eigene Volk und die Welt mit derartigen verſchwommenen und verlogenen Berichten einzunebeln. Zu gleicher Zeit hielt es der Herzog von De⸗ vonſhire für angebracht, das Miniſterium Bluff Coopers im Oberhaus mit einer im Namen der Regierung abgege⸗ benen Erklärung gegen Angriffe in Schutz zu nehmen. In der geradezu„klaſſiſchen“ Erklärung wird zugegeben, „manchmal“ würden Klagen laut, daß die britiſchen Be⸗ richte nicht mit genügender Schnelligkeit veröffentlicht wür⸗ den. Ein gewiſſer Aufſchub ſei jedoch unvermeidlich, wenn man an einer Politik ſtrengſter Genauigkeit(ö)) feſthalten wolle und ſich die Mühe mache alle Tatſachen zu übertre⸗ ten. Der Herzog von Devonſhire ſagte wörtlich:„Es iſt die Politik des Informationsminiſteriums, durch eine genaue Beobachtung der Wahrheit die Welt von ſeinem Ruf der Wahrhaftigkeit zu überzeugen, und man kann wohl mit Recht ſagen, daß dieſer Ruf auf beſtem Wege iſt, aner⸗ kannt zu werden!“ f Vergeltungsangriffe ohne Pauſe ner e e ren en er 8 1„ Laval beim Führer Beſprechung in Gegenwark Kibbenkrops. Dy In Frankreich, 23. Okt. Während eines Aufenk⸗ haltes in Frankreich empfing der Führer den Vizepräſiden⸗ ten des franzöſiſchen Miniſterrates Laval. Bei der Beſprechung war der Reichsminiſter des Aus⸗ wärtigen von Ribbenkrop zugegen. 8 Der Führer an der ſpaniſchen Grenze Der Führer traf zu einer Begegnung mit dem ſpaniſchen Staatschef Franco Mittwoch Nachmittag im Sonderzug an der (ſpaniſchen Grenze ein. Der kleine Grenzbahnhof auf franzöſiſchem Boden des beſetzten Gebietes war mit rot⸗gelb⸗ roten Farben des nationalen Spanien und Hakenkreuzfahnen reich geſchmückt. —— TTT... Der edle Plutokratenherzog kann ſich beruhigen. Der Ruf des Lögenminiſteriums iſt tatſächlich„auf beſtem Wege“. Es dürfte bald auf dem weiten Erdenrund nie⸗ mand mehr geben, der ſeine unverfrorenen Lügen und Schwindelgeſchichten noch ernſt nimmt. N Ein Teilgeſtändnis Die britiſche Admiralität ließ bekanntgeben, die Han⸗ de lsſchiffsverluſte in der Nacht zum Sonntag be⸗ liefen ſich auf 63200 BR: das ſei lediglich die Hälfte deſſen, was die„Deutſchen angäben“. Bei dieſen Schiffs⸗ verluſten handele es ſich um 13 Schiffe.— Das iſt die alte Methode Churchills. Man begreift. daß der alte Lügner ſich ſcheut dem unter den deutſchen Bombenangriffen ſtöhnen⸗ den Land auch noch 100prozentig die kataſtrophalen Schiffs⸗ verluſte der letzten Tage einzugeſtehen. Immerhin iſt es ſchon allerhand daß er wenfaſtens 50 v. H. zugibt, denn bisher verſchwand noch viel mehr tatſächlich verſenkter Ton⸗ nage in ſeiner berühmten Schreihtiſchſchublade. Berluſt von zwei Patrouillenbooken eingeſtanden. Die britiſche Admiralität teilte Reuter zufolge mit, daß die Patrouillenboote 0—6 und 0—7(ehemals franzöſiſche Schiffe) durch feindliche Schiffe verſenkt worden ſind. Wahrſcheinlich ſei ein Teil der Mannſchaft gefangengenom⸗ men worden. Bomben auf Port Said Brände in der Floktenbaſis von Alexandrien. Rom, 23. Okt. Der italieniſche Wehrmachtsbericht vom Mittwoch hat folgenden Wortlaut: „Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannk: In Nordafrika haben feindliche Flieger unſere Truppen zwiſchen Sollum und Sidi Barani angegriffen. Es gab einen Token und einige Verwundete. Im Gebiei von Bug⸗Bug hat eines unſerer Jagdflugzeuge zwei feindliche Bomber vom Typ Wellington angegriffen und in die Flucht geſchla⸗ gen. Einer der Bomber wurde ſchwer getroffen, ſo daß er waährſcheinlich abgeſtürzt iſt. 8 Anſere Flieger haben den Floktenſtützvunkt von Pork Said mit Bomben belegt. Das Bombardemenk der Flokten⸗ baſis von Alexandrien, das im Wehrmachtsbericht vom Dienstag erwähnt wurde, dauerte insgeſamt zwei Skun⸗ den und hatte in den Lagern und Depols des 2 ſchwere Exploſionen und Brände zur Folge. Alle unſere Flugzeuge ſind zurückgekehrt. In Ofkafrika haben unſere Fleer den Flugplatz von Bura am Tanafluß angegriffen, die Treibſtofflager und Flakſtellungen mit Maſchinengewehrfeuer belegt und zer⸗ ſtört. Die feindliche Luftwaffe hat erfolgloſe Angriffe auf Burgavo und die Flughäfen von Asmardg und Gura unker⸗ nommen.“ i Das Rote Meer abgeriegelt Das erfolgreiche Seegefecht. Die in der Nacht zum Montag durchgeführten erfolg⸗ reichen Angriffe auf einen ſtark bewaffneten engliſchen Ge⸗ leitzug im Roten Meer, wobei ſechs engliſche Dampfer ver⸗ ſenkt und mehrere ſchwer beſchädigt wurden ſowie ein eng⸗ liſcher Kreuzer außer Gefecht geſetzt wurde, werden von der römiſchen Preſſe unter Ueberſchriften wie„Heftiges See⸗ gefecht im Roten Meer“—„Das Tor der Tränen abgerie⸗ gelt“ als außerordentlich bedeutſam hervorgehoben. Die italieniſche Aktion habe, wie die Blätter feſtſtellen, aicht nur dem Feind ſchwere Verluſte zugefügt, ſondern vor allem auch den überlegenen ſtrategiſchen Wert der italfeniſchen Poſitionen am Ausgang des Roten Meeres, das die Fort⸗ ſetzung und den eigentlichen Abſchluß des Mittelmeeres bilde, bewieſen. a a Der glänzende Erfolg der italieniſchen Boote, die durch ihren Angriff auf einen weit überlegenen Gegner den Wa⸗ gemut und die Einſatzbereitſchaft der italieniſchen Kriegs⸗ marine beſtätigt haben, zeige, wie„Popolo di Roma“ er⸗ klärt, daß es eine engliſche Vorherrſchaft im Mittelmeer und im Roten Meer nur noch in der Phantaſie der Lon⸗ doner Machthaber und ihrer Propaganda gebe Die Tat⸗ ſache, daß die Admiralität mit dem Vorwand, ſie habe noch keine Nachrichten über das Treffen erhalten, dieſe Nieder⸗ lage nicht mitgeteilt habe, zeige, daß man ſich in London. wie üblich, darauf vorbereite, dem engliſchen Volk die Tat⸗ ſuchen zu verheimlichen oder die Niederlage in einen ſtra⸗ tegiſchen Rückzug zu verwandeln. Angeſichts der andauern⸗ den Erfolge der Achſe werde die Anwendung dieſer Taktik jedoch von Tag zu Tag ſchwerer. DNB.(P.) Im Rahmen eine r größeren Beſichtigungs⸗ fahrt beſuchte der Oberbefehlshaber des Heeres, General⸗ feldmarſchall von Brauchitſch, das dem Bahnhof hatt eine Ehrenkom men. Nach einer Fahrt durch die deutſche Straßburg. Vor panie Aufſtellung genom⸗ ſagenumwobenen Gaſſen und Straßen, vorbei an vielen herrlichen Gebäuden, die von deutſcher Geſchichte erzählen, vorbei an Menſchen, deren Augen im jähen Erkennen freudig aufleuchteten, beſichtigte der Oberbefehlshaber das kurzen Beſuch beim Reichsſtatthalt Straßburger Münſter. An einen er, Gauleiter Wagner, ſchloß ſich die Beſichtigung eines Infanterie⸗Bataillons an. Generalfeldmarſchall von Brauchitſch, der es ſich auch nicht nehmen ließ, die Unterkunftsräume zugehen, nahm den Vorbeimarſch der Mannſchaften durch⸗ des Bataillons ab. Die Fahrt führte ſodann weiter nach Hagen au, wo nach der Beſichtigung einer Artille werk Hochwald in Augenſchein genommen genau aus gings weiter über Bitſch, Mörchingen, Püttlingen nach Kampfgebiete, die noch deutliche Schlachten tragen, die aber auch rieabteilung das Panzer⸗ wurde. Von Ha⸗ Saargemünd, durch ehemalige Spuren der erbitterten chon ſpürbare Merkmale eines raſchen Wiederaufbaues erkennen laſſen. In Mörchin⸗ gen, einer alten deutſchen Garniſonſtadt, in der ſo mancher deutſcher Soldat früher geſtanden hat, beſichtigte befehlshaber ein Infanterieregimen Gegen Abend trafen die; Ge der Ober⸗ f. neralfeldmarſchälle von Brauchitſch und von Witzleben dann in Na nzig ein. Auch dieſe Stadt mit ihrem prachtvollen Stanislaus⸗Platz und ihren vielen ließ bei dem hohen Gaſt einen nachhaltigen Schloß, dem herrlichen ſchönen Bauten, hinter⸗ Eindruck. Viele Einwohner und Soldaten hatten ſich ſpäter am Bahnhof ein⸗ gefunden, als der Oberbefehlshaber des Heeres ſich nach dem Abſchreiten der Front einer Ehrenkompanie verabſchiedete, um ſéine Fahrt fortzuſetzen. Himmler in Madrid Madrid, 23. Okt. Nach ſeiner Rückkehr von Toledo ſtat⸗ tete der Reichsführer/ Himmler Madrid einen dem deutſchen Heim in Beſuch ab, wobei er von der deutſchen Ko⸗ lonie freudig begrüßt wurde. Nachdem er vor der Ehren⸗ tafel der im Bürgerkrieg gefall enen Spaniendeutſchen einen Kranz niedergelegt hatte, trug er ſich als Erſter in das neue Gäſtebuch ſchließend entwickelte Parteigenoſſen die der Madrider Landesgruppe ein. An⸗ der Reichsführer„/ vor den Madrider raſſenpolitiſchen Grundgedanken des Nationaſſozialismus und die nationalſozialiſtiſche Kolonial⸗ olitik. Am Abend fand im Madrider Ritzhotel ein Emp⸗ ang zu Ehren des Reichsführers/ ſtatt, zu welchem Bot⸗ ſchafter von Stohrer eingeladen hatte. Der Generaldirektor für das ſpaniſche Sicherheitsweſen, Graf Mayolde, der vor wenigen Wochen als Gaſt der Reichsregierung in Deutſchland Ehren des Reichsführers weilte, veranſtaltete zu Himmler ein Diner. Später beſichtigte der Reichsführer% Himmler in dem dichtbe⸗ wohnten Madrider Stadtviertel C tungen des neuen Spanien ſowie Sozialen Hilfswerks. hamberi ſoziale Einrich⸗ den Sitz des ſpaniſchen Heimkehr weiterer Volfsdeutſcher Aus der Dobrudſcha und dem Südbuchenland. Am 22. Oktober wurde in ſpäter Abendſtunde in Bu⸗ tareſt der deutſch⸗rumäniſche Vertrag über die Umſiedlung der Volksdeutſchen aus dex Südbuk owina und der Dobrud⸗ ſcha unterzeichnet, nachdem die Verhandlungen in gutem Verſtändnis zu Ende geführt waren. Nach der Unterzeich⸗ nung gab der deutſche Geſandte Dr Kae der beiden Delegationen e Fabricius für die Mit⸗ in Eſſen, wobei in den rinkſprüchen die wirtſchaftliche und politiſche Bedeutung des Vertrages hervorgehoben wurde. Die Ausſiedlung der Volksdeutſchen aus der Dobrudſcha und dem Südbuchenland wird nun in wenigen Tagen in Angriff genommen werden. Sie ſchließt ſich an an 5 5 ſiedlung der Volksdeutſchen aus Beſſarabien und der ord⸗ bukowina, die ihrem Ende entgegengeht. Von den Beſſara⸗ biendeutſchen haben bisher rund 87 000 die ruſſiſche Grenze und über 60 000 die Reichsgrenze überſchritten. Von der Nordbukowina ſind bereits über 2 2 000 zurückgekehrt. Bei der Volksgruppe aus der Dobrudſcha handelt es ſich um rund 13 000 Menſchen, bei derjenigen aus bem ſüdlichen Buchenland um etwa 45 000. Ich war ſo allein! Roman von Fr. Lehne. 36 Helgas Tag war randvoll gefüllt mit Dienſt und aber⸗ mals Dienſt für die Blinde. Im Grunde waren es 11 alles nur leichte Beſchäftigun⸗ gen, durch die Begleitum ände aber ſo ſchwek. Am uner⸗ Sah h war ihr, aus Büchern votleſen zu müſſen, deren n alt ihr keuſches, mädchenhaftes Empfinden verletzte. Aber Frau Ines bevorzugte derart ige moderne Romane. Mein Gott, Helga, warum ſo zimperlich! Sie ſind doch wahrhaftig alt genug!“ unſicherer Stimme las, was ſie i haben doch gewiß auch ſchon man „Nein, gnädige Frau.“ Sehr beſtimmt hatte dies„Nein Frau Ines lächelte ſpöttiſch: „Das glaube ich nicht.“ Helga wurde rot vor An willen. 8 glauben Sie es mir, gnädige Frau! Ich würde „Bitte, zugeben, wenn es ſo wäre. Aber „Und warum nicht?“ „Weil ſolche Wünſche mir nicht gnädige Frau! Und wären ſie es, liebe gefunden; denn liger Großes— nicht leicht ausgegeben und Frau Ines lachte; ſie lachte ſo ihr Lachen 171 N öffnete und fragte: es etwas, das w tadelte die Blinde, wenn Helga mit 1 ablehnte,„Sie chen Mann geküßt.“ „ geklungen. 4 * es iſt nicht ſo.“ zu nahe gekommen ſind, hätten ſie keine Gegen⸗ ein Kuß bedeutet für mich etwas Hei⸗ ie kleine Münze oft und verſchenkt wird.“ elten, daß ihr Gatte, der als er an ihrer Tür vorüberging, ſie „Darf ich mich nach dem Grund deiner Heiterkeit er⸗ kundigen?“ N Er trat zu ihr heran und kü war er auch nur darum in ihr legenheit zu haben, der Geſellſchafterin te ihr die Hand. Vielleicht 5 immer gekommen, um Ge⸗ Helga zu ſehen. Trotz der hielt ihm Ines, no Gegenwart immer lachend, den Mund entgegen, den er flüchtig mit heimlichem Wider⸗ ſtreben ſtreifte. Brauchitſch in Straßburg und Nanzig Von Kriegsberichter Theo Schmitz, Eine weitere Siedlungswelle erfolgte 1890/91 aus Beſſa⸗ Geſetz den —— die Tatſache der britiſchen Bombenabwürfe über Malmö Als im Jahre 1871 die ruſſiſche Regierung den Volks⸗ deutſchen in Beſſarabien die bei der Anſiedlung gegebenen Freiheiten ſchmälerte, wanderte von dort eine größere An⸗ zahl aus und ſiedelte ſich in der Dobrudſcha an. So entſtand in den 70er Jahren eine ganze Anzahl deutſcher Dörfer. rabien, nachdem die ruſſiſche Regierung durch Erwerb von Grund und Boden durch Ausländer unter⸗ ſagt und die deutſchen Koloniſtenſchulen der ruſſiſchen Schulverwaltung unterſtellt hatte. Auch nach den Kriegen in den Jahren 1923/25 und 1930/32 ſind nochmals deutſche Bauern aus Beſſarabien in die Dobrudſcha gekommen. Die Volksdeutſchen kamen urſprünglich aus Südweſtdeutſchland (Schwaben, Pfalz, Heſſen, Elſaß.) Politiſches Allertei Balfour will ſiegen Aber Liddell Hart glaubt nicht daran. Während das britiſche Reich tatsächlich von einer Nie⸗ derlage zur anderen ſeinem ſicheren Untergang entgegen⸗ taumelt, faſeln die Londoner Kriegstreiber von Siegen. Heute iſt es Balfour, der Unterſtaatsſekretär für die Luft⸗ fahrt, bei einem Frühſtück im Ueberſee⸗Klub, der„glaubt, daß England in den letzten zwei Monaten einen großen Sieg errungen habe“ Noch naiver als die Behauptung iſt die Begründung, die der„Luftfahrtſachverſtändige“ dafür angibt.„London wird durch die Schlacht“, ſo erklärt Bal⸗ four,„Prüfungen unterworfen. An Gebäuden und Eigen⸗ tum wurde ſchwerer Schoden angerichtet Deutſchland kann aber hierdurch den Krieg nicht gewinnen. Dagegen ſind un⸗ ſere Offenſivflüge nach Deutſchland darauf gerichtet, die mi⸗ litäriſchen und induſtriellen Anlagen des Feindes und ſeine Flotte zu treffen, um ſeine Kriegsänſtrengungen zu läh⸗ men.“ Unbefangener und plumper läßt ſich die Wahrheit nicht verdrehen, als es hier der britiſche Staatsſekretär kut. Da klingt ſchon anders, was Aſſociated Preß aus Lon⸗ don meldet. Darnach erklärte der bekannte Militärſchrift⸗ ſteller Hauptmann Liddell Hart in einer Zuſchrift an Mancheſter Guardian“, England könne mit dieſe m Weiterwurſteln nicht hoffen, den Krieg zu gewin⸗ nen. Durch die Selbſtberauſchung an Wünſchen und Plä⸗ nen habe man immer wieder den Erfolg Deutſchland direkt in die Hände geſpielt. Es ſei gefährlich und töricht, mit lügenhaften Verdrehungen in ein Horniſſenneſt zu greifen, wenn man unfähig ſei, ſich gegen die Stiche⸗zu wehren. Die Bomben auf Malmö England muß das Verbrechen zugeben. Stockholm, 23. Okt. Das ſchwediſche Außenminiſterium teilt über das Nachrichtenbüro TT. mit, daß der engliſche Geſandte in Stockholm im Auftrage ſeiner Regierung in Beantwortung der ſchwediſchen Proteſtnote wegen der Bombardierung der ſchwediſchen Stadt Malmö durch eng⸗ liſche Flieger ſein Bedauern ausgeſprochen habe. Außerdem habe der engliſche Geſandte Entſchädigung für die entſtan⸗ denen Schäden zugeſichert. Dieſes britiſche Eingeſtändnis iſt als ſenſationell zu be⸗ zeichnen Bekanntlich wurde von engliſcher Seite zunächſt in der Nacht zum 3. Oktober ſtrikt abgeleugnet. Das briti⸗ ſche Luftfahrtminiſterium gab ſogar amtlich ſchwediſchen Journaliſten in London bekannt, daß ein derartiger Flug britiſcher Maſchinen gar nicht in Frage gekommen ſein könne. Ja, man ging britiſcherſeits noch weiter: Man be⸗ hauptete, es ſei zwar möglich, daß die Bomben engliſchen Urſprungs ſeien. Dieſe dürften jedoch aus engliſchen, von deutſchen Truppen in Belgien und Frankreich erbeuteten Beſtänden ſtammen. Damit wurde von England unterſtellt, daß deutſche Flieger die Bomben über Malmö ab⸗ geworfen hätten. Man machte ſich engliſcherſeits nicht ein⸗ mal die Mühe, ein weiteres Beweisſtück, das deutſchſpra⸗ chige, gegen die Führung des Großdeutſchen Reiches gerich⸗ tete Flugblatt zu begründen, das in der gleichen Nacht in zahlreichen Exemplaren abgeworfen wurde. Ueber den britiſchen Bombenabwurf auf Malmö war die ſchwediſche Preſſe nicht nut empört, ſondern ſie wies mit Recht in die⸗ ſem Zuſammenhang auf die ſchlechte Ausbildung der eng⸗ liſchen Flieger hin, die nicht einmal in der Lage geweſen ſeien, das in der Nacht hell beleuchtete Malmö auf der an⸗ deren Seite der Oſtſee von deutſchen oder däniſchen Städten zu Unterſcheiden. Eine ſchlimmere Blamage laſſe ſich kaum das Gerücht aufkam ein denken. ——..——̃̃ͤ̃— „Ja, denk mal, Klemens, Fräulein Helga hat noch nich: geküßt, weil ihr ein Kuß etwas Heiliges, Großes bedeutet und ſie ihn nicht als Bettelmünze betrachten kann. Iſt ſie nicht eine ſonderbare Heilige? Beſonders, da ſie ſo hübſch ſein ſoll, wie Roſa ſchwärmt.“ 5 Aus ſeinen Augen brach eine Flamme, vor der Helga in tiefſter Verwirrung die ihren ſenkte. Ja, ſo hatte er von ihr gedacht— ſie verzettelte ſich nicht in kleiner Münze. Sie war„wie eine Blume, ſo hold, ſo ſchön und rein“. In unendlicher Zärtlichkeit umfaßten ſie ſeine Blicke. Er entgegnete nichts auf die Aeußerung ſeiner Frau, um Helga nicht in ihrem Zartgefühl und in ihrem Stolz zu ver⸗ letzen. 35 ihrer Verwirrung ließ Helga das Buch, aus dem ſie vorleſen mußte, fallen. Sich ſchnell bückend, hob er es auf, wobei ſein Blick auf den Titel und Verfaſſer fiel. Anwillig wollte er etwas zu Ines ſagen; doch Helga hielt ihn zu⸗ rück, indem ſie den Finger auf die Lippen legte und den Kopf ſchüttelte. Ihrem Geſicht ſah er an, wie peinlich ihr dies war; heiße Glut lag auf den ſonſt ſo blaſſen Wangen. Doch er konnte ſich nicht enthalten, in ſcherzendem Ton zu fragen, welche„Räubergeſchichte“ jetzt geleſen würde. Kichernd nannte ihm Ines den Titel.„Helga in ihrem lächerlichen Backfiſchempfinden iſt aber nicht einverſtanden.“ „Vielleicht iſt das in dieſem Fall doch das richtige Emp⸗ finden,“ bemerkte er leiſe mahnend. Sofort regte ſich ihr Widerſpruch:?: 8 e 112 dan gen, daß ich das falſche Empfinden abe?“ fragte ſie gereizt. 5 5 8„Du bist Nen es And das iſt doch etwas anderes,“ lenkte er ein, wenn es auch nicht ſeine Anſicht war; denn eine echte Frau bleibt immer mädchenhaft und keuſch in f ihrem tiefſten Empfinden; ſie lehnt alles ab, was es verletzt. „Kommen Sie einmal her zu mir, Helga! Ganz nahe— ſo— lk ſagte Frau Ines. 5 Verwundert über dieſes Verlangen, ſtand das Mädchen vor ihr. Sie taſtete über Helgas Geſicht, bis ſie den Mund gefunden, über den ſie mit dem Zeigefinger ſchnell ein vaarmal ſtrich englif „Der ungetußte weund! Pteſes Wunder wollte ich auch einmal fühlen.“ kicherte ſie boshaft,„er iſt ſehr weich.“ 5 — Wie Beck verhaftet wurde Er bot 1.5 Millionen Beſtechungsgelder. Bukareſt, 24. Okt. Ueber die Verhaftung des früheren polniſchen Außenminiſters Beck werden noch folgende Ein⸗ zelheiten bekannt: Beck hatte ſein Ehrenwort gegeben, kei⸗ nen Fluchtverſuch zu unternehmen. Er brach dieſes Ehren⸗ wort und verſuchte mit einem Auto von Snagey hei Bu⸗ kareſt aus zu entkommen und das Land zu verlaſſen. An der Einfahrt der Internationalen Straße Bukareſt—Lan⸗ desgrenze wollte er aus dem Wagen, mit dem er ſeinen Wohnſitz verlaſſen hatte, in das zur Flucht bereitſtehende Auto umſteigen In dieſem Augenblick wurde er von der Legionären Polizei feſtgenommen, die ſchon vorher von den Plänen Becks erfahren hatte. Beck erklärte zunächſt: „Ich bin nicht Beck, ſondern ein Engländer“ und zeigte den für ihn gefälſchten engliſchen Diplomatenpaß, den ihm der Bukareſter engliſche Geſandte zugeſtellt hatte. Als das nichts half, verſuchte er noch, mit einer Beſtechungsſumme von 1.5 Millionen Lei, die ihm der engliſche Geſandte ebenfalls„beſorgt“ hatte, freizukommen. Dieſe 1.5 Mil⸗ lionen wurden für die Staatskaſſe eingezogen. Beck wurde in das Bukareſter Polizeigefängnis einge⸗ liefert. Auch ſind mehrere Mitglieder der ehemaligen pol⸗ niſchen Geſandtſchaft in Bukareſt feſtgenommen worden. Ihnen iſt die aktive Beteiligung an den engliſchen Sabo⸗ tagevorbereitungen im Oelgebiet nachgewieſen. Man be⸗ ſchlagnahmte ihre Kraftwagen und fand bei Hausſuchun⸗ gen über 10 Millionen Lei, die man ebenfalls beſchlag⸗ nahmte. N Die Lage im Paziſik „Anerhört geſpannk,“ ſagt ein japaniſches Blatt. Tokio, 24. Okt. Im Hinblick auf die Ausnahmezeiten ſoll Konoye beabſichtigen, demnächſt durch Veränderungen innerhalb des Kabinetts ein ſtarkes„Kriegskabinetk au ſchaffen. Japans Entſchloſſenheit, ſchreibt das Blatt, den Neuaufbau Oſtaſiens durchzuführen, würde verſtärkt durch die zunehmenden engliſch⸗-amerikaniſchen Feindſeligkeiten, wie Wiedereröffnung der Burma⸗Straße und offene Be⸗ drohung lebenswichtiger Linien Japans im Süden. Dieſe 1 Aktionen Englands, Amerikas und Chinas gegenüber dem Dreierpakt hätten beſonders zugenommen nach dem Ein⸗ marſch der japaniſchen Truppen in Franzöſiſch⸗Indochinc. Gleichzeitig ſei die internakionale Lage im Pazifak un. erhört geſpannt. Konoye habe daher bereits die Nationale Bewegung zur Anterſtützung der Kaiſer-Politik geſchaffen und Berkreter der Wehrmacht, der Politik und der Wiri. ſchaft zu Kabinektsberakern ernannt, um das Land durch die Kriſe zu bringen. 5 1 Kurzmeldungen Sofia. Reichserziehungsminiſter Ruſt hat mit ſeiner Begleitung Sofia verlaſſen. Auf dem mit den deutſchen und bulgariſchen Flaggen geſchmückten Bahnhof hatten ſich zu ſeiner Verabſchiedung u. a. Miniſterpräſident Filoff, der deutſche Geſandte, die Geſandten Italiens, Ungarns und Japans, der ſlowakiſche Geſchäftsträger und zahlreiche Ver⸗ treter der deutſchen Kolonie und des bulgariſchen Kultur⸗ lebens eingefunden. ö Erdbeben in Rumänien Bukareſt, 23. Okt. In Bukareſt wurde ein Erdbeben verſpürt, das nach den Meldungen aus mehreren Teilen 0 des Landes vor allem in der Moldau bon weſentlich ſtär⸗ keren Folgen begleitet war. In mehreren Gebieten wurden die Fernſprechleitungen zerriſſen. In Buzau und Jaſſy ſtürzten Kirchen und mehrere Häuſer ein, in Barlad ein Gymnaſium und das Poſtgebäude, in Vaslui ebenfalls das Poſtgebäude Aehnliche Schäden werden aus mehreren an⸗ deren Städten gemeldet. In Braila wurden zwei Hafen⸗ arbeiter ſchwer verletzt durch Laſten, die während des Erd⸗ ſtoßes aue der Krananlage auf das Hafengelände fielen Nach den Beobachtungen der Bukareſter Erdbebenwarte hat das Beben nahezu eine Stunde gedauert. Die Bepöl⸗ kerung wurde zum Teil in ſolche Panik verſetzt, daß ſie ge⸗ ſchloſſen große Mietshäuſer und Verwaltungen räumte da zweiter Erdſtoß ſei um die Mit⸗ tagsſtunde zu erwarten. 8 Schaughal. Mit zwel eigenen und fünf geſcharterten Dampfern eröffnete die Meſſagerte Makitime die Verkehrs⸗ linie zwiſchen Schanghai—Haipong Saigon, wohin ſeit der nach dem Waffenſtillſtand erfolgten Einſtellung der chen Linie keine direkte Verbindung mehr beſtand Anwillig erglühend wich Helga zurück. 1 „Nun, nun, Mimoſe! Können Sie keinen Scherz ver⸗ tragen?“ 4 2 „And ich möchte dieſes Wunder beenden,“ dachte Kle⸗ mens Falke in heißem Verlangen, indem er auf dieſen keu⸗ ſchen blaßroten Mund blickte. 3 Schamhaft hielt Helga die Augen geſenkt. Und dann F fiel ihr ein: ſie hatte ja doch nicht ganz die Wahrheit ge⸗ ſagt: Georg Baders Kuß! Aber ſie hatte ihn ja nicht wie⸗ dergeküßt. Das war etwas anderes geweſen, als was Frau Ines meinte. 5— „Die Poſt hatte Helga einen Brief von Georg Bader gebracht; am nächſten Morgen lag er neben ihrer Kaffee⸗ taſſe auf dem Fele 55„ „Von Ihrem getreuen Freunde,“ ſcherzte Klemens Falke. „Ich habe auch keinen kreueten,“ entgegnete ſie. f illrr r i Seine Magen ſich tief in die ihren und ſagten ihr:„Sieh mich an, ich bin der allergetreueſte, der dir die Sterne vom Himmel herunterholen möchte.“ a 6 And Helga wich diesmal ſeinen heißen, unbeherrſchten Blicken nicht 9215 und 5 verrieten ihm ihre Augen mehr, als ſie ſelbſt wußte VFC ebe ge tes Mädchen!“ dachte er in atembeklem⸗ 5 mender Freude. 3 5„5 . Sie den Brief gleich, Fräulein Helga, meine Frau und ich geſtatten es Ihnen,“ ſagte er,„denn ich bin ſelbſt neugierig, was unſer Schützling Ihnen zu gen hat. Schnell überflog Helga die Zeilen. Dann reichte ſie ihm das Briefblatt.. D 5 58 Bader iſt von einer überſtrömenden Dankbar⸗ keit gegen Sie erfüllt Herr Doktor! Und glücklich, daß er ſeine Eltern jetzt bei 1 Sie arbeiten den ganzen Tag im Garten, verſorgen das Kleinvieh und 1 1 wo im Harde etwas fehlt, und Herr Weitbrecht iſt mit ihnen zufrieden— f 5 3 l 9 ſtellte ſich nach Georg Baders Schilderungen vor, wie wichtig es Frau Bader mit den Hühnern hatte, und ſi npfan e Sehnſucht nach den guten Leuten, die nun chen bei dem Sohn waren. empfand bein Fortſetzung folgt. ſchon einige üheren e Ein⸗ n, kei⸗ Ehren⸗ ei Vu⸗ en. An —Lan⸗ ſeinen ehende on der r von nächſt: te den m der 5 das umme ſandte Mil⸗ einge⸗ 1 pol⸗ orden. Sabo⸗ n be⸗ ichun⸗ ſchlag⸗ zeiten ltur⸗ ebeg eilen ſtär⸗ rden Jaſſu ein das an⸗ fen⸗ Erd⸗ len. arte völ⸗ ge⸗ da Nit⸗ ten YS ſeit der 9 ſtartet, und nun ſteht ſeine Maſchine vor uns, Kae Mioeneattnor der MRinenraumer b DNB B Okt. Der Führer und Oberſte Befehls⸗ haber der N ht verlieh auf Vorſchlag des Oberbe⸗ ſehlshabers der iarine, Großadmiral Dr. h. c. Rae-⸗ der, das Ritterkreuz des Eiſernen Kreuzes an Kapitän zur See und Kommodore Ruge. Minenunternehmungen unſerer Kriegsmarine hat er Kom⸗ modore überragenden Anteil. Bei der Norwegenaktion nahm er an Stich⸗ und Räumfahrten teil und leitete Un⸗ ternehmungen bis weit hinauf in nördliche Seeräume. Eine von Kommodore Ruge perſönlich geführte Räumbootflot⸗ tille durchſtieß als erſter Verband die Doverſtraße bei Tage. Die Tätigkeit der Räumverbände iſt inzwiſchen bis zur ſpaniſchen Küſte ausgedehnt worden. Kapitän zur See Friedrich Ruge wurde am 24. Dezem⸗ ber 1894 zu Leipzig geboren. Am 1. April 1914 trat er in die Kriegsmarine ein. Schon während des Weltkrieges zeichnete ſich der damalige Leutnant zur See durch hervor⸗ ragende Leiſtungen aus. Ihm wurde das EK II und EK verliehen. Nach dem Weltkriege war er zunächſt Wachoffi⸗ zier auf Torpedobooten und dann Kommandant eines Mi⸗ nenſuchbootes. Nach einem Kommando als Chef einer Mi⸗ nenfuchhalbflottille und als Generalſtabsoffizier bei dem Kommando der Marineſtation der Oſtſee, wurde Ruge 1934 Führer der Minenſuchboote. Aeber 30 Abſchüſſe Von Kriegsberichter Eugen Preß. . 223. Okt.(P..) Der heutige Tag wird beim Jagdgeſchwader Mölders nicht ſo leicht in Vergeſſenheit ge⸗ daten! Jeder Mann, ob beim fliegenden Perſonal, oder bei den Bodenleuten, hat ihn mit rot in ſeinem Notizbuch vermerkt: Heute ſchoß unſer Kommodore, Major Möl⸗ ders, ſeinen 51. Gegner im Weſten ab. Seit Tagen ſchon war der„50.“ fällig, lag er gewiſſermaßen in der Luft, und nun iſt es ſoweit. Züm erſten Male in der Geſchichte der jungen deutſchen Jagdfliegerei überſchreitet ein Jäger das halbe Hundert an Abſchüſſen. Heute, am 22. Oktober, ſtürzten von Englands Himmel brennend und rauchend drei Hurricanes aus einem Haufen von 15 engliſchen Jägern herunter und zerſchellten am Boden. Mit 48 Strichen am Leitwerk war der Kommodore ge⸗ nachdem ſie wäckelnd über den Feldflugplatz gepfiffen war. Major Möl⸗ ders hebt das Kabinenfenſter und ſagt in ſeiner ruhigen Art:„Meine 50.“ Ein lauter Jubekruf hallt übers den Platz. Offiziere und alles, was herbeigeeilt war, iſt in dieſem Augenblick von höchſter Begeiſterung erfüllt! In ſeiner Ma⸗ ſchine ſitzend giht der Kommodore einen anſchaulichen Be⸗ richt über den Luftkampf, in deſſen Verlauf es ihm gelang, aus einer überlegenen Zahl von Hurricanes drei Gegner abzuſchießen. Wieder gewinnen wir aus ſeiner Darſtellung das Bild ſeiner überlegenen Kampfesweiſe. In der offiziel⸗ len Zählung der Abſchüſſe hat damit Major Mölders ſeinen 49., 50. und 51. Luftſieg im Weſten erſchoſſen. Dazu müſ⸗ ſen nun noch feine in Spanien erzielten Abſchüſſe gerechnet werden. Mit Stolz und Ehrfurcht ſehen wir an dieſem Ehren⸗ tage der deutſchen Jagdwaffe vor unſeren Augen die Ab⸗ ſchußliſte unſerer großen Jagdflieger des Weltkrieges: Man⸗ fred von Richthofen mit 80, Generaloberſt Udet mit 62 und Erich Loewenhardt mit 53 Abſchüſſen. Generaloberſt Udet iſt der erfolgreichſte lebende Weltkriegsjagdflieger und nun iſt Major Mölders der beſte Jagdflieger in unſerer Zeit geworden. Forſter 10 Jahre Gauleiter 35 Am 24. Oktober jährt ſich zum 10. Führer einen ſeiner bewährten auleiter von Danzig ernannte Es waren gewaltige Aufgaben, mit denen der Führer den ungen aber außerordentlich aktiven Kämpfer Der Bewegung reiſtuur entſandte: aus der deutſchen Stadt Danzig eine nationalſo⸗ zialiſtiſche Hochburg zu machen uind die Rückkehr dieſes durch Polniſcher Saboteur hingerichbet. DB. Berlin, 23. Okt. Am 22. Oktober wurde der am 16. Oktober 1922 geborene Pole Karl Gryza hingerichtet, den das Sondergericht Celle als Volksſchädling zum Tode verurteilt hatte. Gryza, der als landwirtſchaftlicher Arbeiter im Reich Beſchäftigung gefunden hatte, hat aus national⸗ polniſchem Haß gegen das Deutſchtum in Sabotageabſicht einen Zug zur Entgleiſung zu bringen verſucht, einen Waldbrand entfacht und an einem weiteren Woldſtück Feuer angelegt. 1 2 — 8 2 2 22 —. 5 D winne ſteckte ein Gewinn von 500 ——— 3——.— 4 6 9 „Badens Le ird aufgerufen Im Kriegswinterhilfswerk 41 iſt die Bauernſpende ein Zeichen des Dankes an den Führer. NSG. Ein Jahr Krieg iſt ins Land gegangen, Kämpfens, Stürmens, des Arbeitens 5 Säens und Erntens. Der deutſche Sold Frau und der deutſche Bauer, die ganz gemeinſchaft in der Heimat, ſie haben ſich e Kräften und einen Sieg davongetragen, wie ihn d noch nicht kannbe. Wir haben eine gute Ernte gehabt, eine recht gute ſogar. Sie und der Opfermut unſeres Volkes werden helfen, 1 n auch den Endkampf zu beſtehen. Das Jahr hat uns Regen und Sonne 5 Wind und Wärme geſchenkt und dem Bau⸗ ern die Der deutſche Landmann im Grenz⸗ gau Baden erfüllte ſeine Pflicht unter beſonders ſchwierigen Umſtänden. Er beſtellte ſeine Felder, zwar im Schutze der deutſchen Wehrmacht, doch in unmittelbarer Schußbedrohung durch den Feind und hat nicht nach ſeiner eigenen Sicher⸗ heit gefragt gefüllt. 9 iſt der Krieg im Weſten vorbei. Baden, das Bauer an der Grenze des Neiches, iſt vom Krieg ver⸗ ſchont n. Dafür weiß der Bauer am Ober⸗ rhein Dank. Seit 1933 beſteht im deutſchen Winterhilfs⸗ werk die Bauernſpende, eine Naturalienſammlung, zu der der deutſche Bauer vom Reichtum ſeiner Felder gibt, was er zu ge hen vermag. Durch die Bewirtſchaftung der Lebens⸗ ö 5 le mittel mußte der Bauernſpende notwendigerwei ſe en werden. Was der Landwirt jetzt it nicht mehr eldf ten ſpenden kann, gibt er darum in Geld. ahre hindurch hat der badiſche Bauer ſeine Opfer gkeit bewieſen, hat er die Hoffnungen er⸗ füllt, di geſetzt wurden. Heute iſt er ſich bewußt, daß er doppelten Dank ſchuldet, dafür, daß r. e geniale Kriegsführung unſerem Grenzland die Sch ſſe des Krieges erſpart hat. Er wird es zu be⸗ N woiſen en in der Bauernſpende des zweiten Kriegswinter⸗ hilfswerks! () Bruchſal.(Kind tödlich veru nglückt.) Der ſiebenjährige Junge des Einwohners Lindenfelſer in Ober⸗ grombach hatte ſich auf Verbindungsſtange zwiſchen Auto und Anhänger geſetzt. Junge verlor das Uebergewicht, ſiel herab und wurde vom Anhänger überfahren. Mit ſchwe⸗ ren Verletzungen wurde er ins hieſige Krankenhaus eingelie⸗ fert und iſt kurze Zeit danach geſtorben. () Pforzheim.(Bettiebsgemeinſchaft gewann 500 Mark.) Zu einer Betriebsgemeinſchaft, die in einem hieſigen Lokal in froher Runde vereint war, kam auch der Glücksmann. Man kaufte ihm den Reſt von 60 Loſen, die er in ſeinem roten Kasten hatte, ab. Der Entſchluß hatte ſich gelohnt; denn außer einer Anzahl kleinerer und mittlerer Ge⸗ Mark darunter. Auch 17 er die Der Glücksmann hatte Anteil an der nicht geringen Freude Betriebsgemeinſchaft. (J) Tiefenbronn. glückt.) Ein hieſiger Einwohner, nach Pforzheim unterwegs war, (Beim Aeberholen verun⸗ der mit ſeinem Kraftrad verlor beim Ueberholen eines Omnibuſſes die Herrſchaft über ſein Fahrzeug und kam zu Fall. Mit ſchweren Kopfverletzungen wurde der Verun⸗ glückte ins Krankenhaus eingeliefert. 2 Wolfenweiler.(Teurer Haſen braten.) Gegen einen hieſigen Einwohner beſtand der Verdacht des Wilderns. Eine vorgenommene Hausſuchung förderte einen am Tage vorher geſchoſſenen Haſen, der in der Pfanne ſchmorte, zu Tage, außerdem wurde ein zweiter Haſe in der Beize vor⸗ gefunden. Dieſer Haſenbraten wird teuer zu ſtehen kommen. (—) Anteruhldingen am Bodenſee.(Vom Motox⸗ rad überfahren.) Eine mit ihrem Kind in Unteruhldin⸗ dingen weilende Frau wurde von einem Motorradfahrer an⸗ gefahren. Frau und Kind erlitten ſchwere Verletzungen. — Freiburgs Beamt' opferten 38 000 Mark. NS. Von ihrem vorbildlichen Opfergeiſt haben die Beamten des Kreiſes Freiburg während des Sommerhalb⸗ jahres einen eindrucksvollen Beweis geliefert. Sie opferten in fünf freiwilligen zuſätzlichen Sammlungen 38 163,91 Mark für das Kriegswinterhilfswerk des deut⸗ ſchen Volkes. Sie dokumentieren damit auch ihre enge Ver⸗ bundenheit mit jenen Männern, die mit der Waffe in der Hand unter Einſatz ihres Lebens die Freiheit und Größe Deutſchlands und die gewaltigſten Siege der Weltgeſchichte erſtritten. i Zwei Jahre Gefängnis wegen Kindstötung. Wegen vorſätzlicher Kindstötung verurteilte die Straf⸗ kammer des Kieler Landgerichts die 23jährige Klara Roſenſtihl aus Vöhrenbach(Baden) unter Zubilligung mildernder Amſtände zu einer Gefängnisſtrafe von zwei Jah⸗ ren und drei Monaten. Die Angeklagte, die in einem Hotel in der Nähe Kiels tätig war, hatte im Juni d. J. in der Nacht ihr uneheliches Kind getötet, indem ſie es mit dem Kopf. auf die harte Bettkante ſchlug und es dann in einen Kofſer in der Kieler Förde verſenkte. Einige Tage ſpäter wurde jedoch die Leiche gefunden. Die Angeklagte, die der mediziniſche Sachverſtändige als einen leicht lenkbaren und willensſchwachen Menſchen bezeichnete, hatte bereits im Jahre 1934 ein uneheliches Kind zur Welt gebracht. Da ſie nun den Zorn ihrer Eltern fürchtete, ließ ſie ſich zu dieſer ſchweren Tat hinreißen, zumal ſie glaubte, daß die in Ausſicht hade Verlobung mit ihrem Freunde, den ſie hintergangen hatte, nicht zuſtandekommen würde. Das Gericht berüchſichtigte bei dem Urteil die unſelbſtändige und kindliche Haltung der An⸗ geklagten. Elfäſſiſche Beamte ſind opferbereit. Nachdem in zwei Lehrgängen der Gauſchule 2 ß) der NSDAP.— Amt für Beamte— van den Lehrga ehmern jeweils freiwillig ein zuſätz⸗ licher Betrag für Friegsw f g für nterhilfswerk 1940⸗41 geopfert würde, hat eine fre 1 gang den ſehr beack 0 Das iſt bei 70 Leh ehmern ein Durchſchnitt von 2,51 Mark ſe Kopf eſes Ergebnis zeigt, daß die Beam⸗ f leichen Opfergeiſt hineinwachſen wis die im Reich als Diener des Volkes und Ge⸗ Führers ihre Aufgaben erfüllen. für vo ltet Amt für E ihrung der Deutſchen Arbeitsfront dur 1 N 11 10) ziehung und eführte gezeigt werden und zwar vom 30. f vom 3. bis in Schlettſtädt, vom 18. Januar bis rin Kolmar und vom 15. Februar bis 3. März Anf ßend wird die Ausſtellung in in Mülhauſ Ba 8 1 Baden die in Königsberg, in Danzig, Prag außerordentlichem Intereſſe be⸗ un stoffs“ angegliedert wurde, und außerdem finden bei dieſer Wanderausſtellung Vorführungen zum Thema„Richtiges Waſchen“ ſtatt. Gegenwärtig ſchweben weiterhin Verhandlun⸗ gen, die darauf abzielen, mit dieſer großen Ausſtellung eine nicht minder ſehenswerte und aufſchlußreiche Le iſtungs⸗ ſchau der Deutſchen Arbeitsfroſt zu verbinden. Le, Straßburg.(Lebensmüde ſtürzt ſich in die JI In der Nacht kurz vor 2 Uhr ſtürzte ſich die etwa 30 Jahre alte Hedwig Kehle in der Nähe der Rabenbrücke in ſelbſt⸗ mörderiſcher Abſicht in die Ill. Vorübergehende wurden durch das Stöhnen der im Waſſer Treibenden aufmerkſam und veranlaßten ihre Rettung. Wiederbelebungsverſuche waren von Erfolg gekrönt. Das Mtoiv zur Tat konnte vorläufig noch nicht geklärt werden.. (Kraftwagen in den Kanal ge⸗ Enſisheim. b d. da: 5 fahren.) Am Wochenende ereignete ſich auf der Land⸗ ſtraße Mülhauſen— Kolmar ein ſchwerer Verkehrsunfall. Ein Kraftwagen überfuhr in der Dunkelheit die Sperre einer aus dem Verkehr gezogenen Notbrücke und ſtürzte dabei in voller Geſchwindigkeik in den Vauban⸗Kanal. Während der Len⸗ ker des Fahrzeuges mit leichteren Verletzungen davonkam, erlitt ein Inſaſſe des Wagens ſo ſchwere Verletzungen, daß er bald darauf ſtarb. Fremdenverkehr und Wirtſchaft. Wie im Gaſtſtättenweſen und Einzelhandel, ſo wächſt auch im Handwerk der Umſatz je Einwohner mit zunehmen⸗ der Fremdenbeſetzung der Bezirke. In Baden wird in den Bezirken mit dem ſtärkſten Fremdenverkehr nahezu das Doppelte und in Südbayern etwa das Eineinhalbfache des Umſatzes in den Bezirken mit dem ſchwächſten Fremdenverkehr durch das Handwerk erreicht. Bei einzelnen Handwerkszwei⸗ gen werden dieſe Durchſchnittsmaßſtäbe nicht unbedeutend überſchritten. So iſt z. B. in Baden im Barbiergewerbe der Umſatz je Einwohner in den Bezirken mit ſchwachem Frem⸗ denverkehr 2,49 Mark, in den Bezirken mit ſtarkem Fremden⸗ verlehr dagegen 6,53 Mark; im fotografiſchen Gewerbe in den einen 0,58 und in den anderen 1,73 Mark; in den Maſchinen⸗, Fahrrad⸗ und Kraftfahrzeugreparaturwerkſtätten 3,32 und 7,32 Mark; in der Schloſſeref 2,99 und 6,51 Mark. In Südbayern iſt der Prokopfumſatz des Barbiergewerbes in den fremdenverkehrsdünnen Bezirken 2,19, in den fremden⸗ perkehrsdichten aber 6,87 Mark, in der Uhreninduſtrie, bei den Gold⸗ und Silberſchmieden und Juwelieren 1,45 und 3,76 Mark; im ſotogtafiſchen Gewerbe 0,43 und 5 Mark; in der Klempneref, im Gas⸗ und Waſſerinſtallationsgewerbe 3,17 und 11,57 Mark; im Baugewerbe und Baunebengewerbe 42,74 und 91,93 Mark. * Goethe⸗Medaille für Profeſſor von Zügel. Der Füh⸗ rer hat dem Maler Geheimen Hofrat Profeſſor Dr. med. vet. h. c. Heinrich von Zügel in München aus Anlaß der Voll⸗ endung ſeines 90. Lebensjahres in Würdigung ſeiner herpor⸗ ragenden Verdienſte um die Tier⸗ und Landſchaftsmalerei die Goethe⸗Medaille für Kunſt und Wiſſenſchaft verliehen en Hundert Jahre alt. Der bayeriſche Miniſterpräſident hat Fräulein Luiſe Klaus in Augsburg zur Vollendung des 100. Lebensfahres ſeine Glück⸗ und Segenswünſche ausge⸗ ſprochen und ihr ein Ehrengeſchenk überwieſen. f 2 In der Regentonne ertrunken. Das fünfjährige Söhn⸗ chen der Lehrerfamilie Sticken in Stadtoldendorf ſpielte an einer Regentonne. Plötzlich derlor der Kleine wicht und ſtürzte in das Waſſer. Ehe Hilfe herbeikam- war der Knabe bereits ertrunken. ein Von einer Kuh tödlich verletzt. Der Landwirt Kaver Biermeier in Steinberg wurde von einer Kuh heftig in den Bauch geſtoßen und ſchwer verletzt. Der Verunglückte iſt im Krankenhaus bald darauf geſtorben f e Durch ein Reh ſchwer verunglückt. Als der Motorrad⸗ fahrer Max Lotter von Raiſting München abends 5 r Nähe non Starnberg ein Re in die Fahrbahn. Der verunglückte Fahrer wurde ſpäter be⸗ Gehirnerſchütterung neben ſei⸗ Motorrad. — Narmeladen-Ntapflulchen: Teig: 125 g helle Marmelade. 25 g Zucker, 1 Fläſchchen Dr. Oetßer Hum-froma, 1 geſtr. Teel. gemahlener finis oder Zimt odet ½ Fläſchch. Dr. Oetker fuchengewütz- Arama, 1 päckch. Dr. Oetker Soßßenpulo. Dan.-Geſchm. 8 a L entrahmte Friſchmilch. 500 g Weizenmehl, 1 Päckchen Or. Oetker„Zachin“, 100 g Boſinen, 50 g Forinthen Zum. Betreuen: ftwas Pudeczucker. Zuletzt unter den eig gehoben. * etwas Pudetzucket beſtäubt. nian tühtt die Harmelade glatt und gibk nach und nach den Zucker, die SGewücze und das mit etwas Ililck angerühtte goſße mit. Backin! gemiſchte und geſiebte Ilehl wird abwechſelnd mik det übrigen milch untergerüntt. an verwendet nur ſo viel ilch. daß der keig ſchwer (teiſtend) dom Löffel fällt. Die gereinigten Bo geriebener gemmel ausgeſtreute flapfzuchenform. fflinuten bei ſchwachet Mittelhige. Det Buchen wird nach dem backen mit Boſinen und Forinthen werden lan füllt ihn in eine gut onne gie? uri Leit · und cddorn gu? npuloer Hinzu. Das gefettete, mit it: Etwa 60 Backz Bitte ausſchneiden! das Gleichge⸗ higkeit und Beitrags pflicht zur Kranken⸗ fer li i Frage hat kürzlich das Reichsver⸗ lich einer Entſe 5 nommen. Nach ver Dauer 7 enn! eit ich da der Han⸗ allgemeinen gilt die Bei⸗ Wie ſteht es ch Zuſchüſſen zum Paragraph 189 Abſatz 1 der Reichsver⸗ Zuſchüſſe des Unternehmers zum Entgelt, und zwar ſelbſt dann nicht, wenn ſie auf einer Verpflichtung beruhen. Dementſprechend entfällt die Beitragspflicht für Zeiten der Arbeitsunfähigkeit, in denen Krankenhi fe zu gewähren iſt, auch dann, wenn für dieſe Zeit ein Zuſchuß zum Krankengeld gezahlt wird. Es muß ſich aber katſächlich nur um einen Zuſchuß das heißt lediglich um eine Zuwendung handeln. Dagegen bietet der Wortlaut d Paragraph 383 Abfatz 1 der Reichsverſiche⸗ rungsordnung mangels einer entſprechenden Einſchränkung keinen Anhalt für die Annahme, daß Beiträge nur dann 3 entrichten ſeien, wenn das Arbeitsentgelt in der vollen bis⸗ herigen Höhe weitergewährt wird. Auch wenn das Entgelt nicht in der vollen bisherigen Höhe fortgezahlt, aber doch in einer Höhe weitergewährt wird. die über den Rahmen eines bloßen Zuſchuſſes zum Krankengeld im oben genannten Sinne hinausgeht, läuft die Beitragspflicht weiter. Sie ent⸗ fällt demnach nur, wenn entweder überhaupt kein Entgelt g zum Krankengeld weitergezahlt oder lediglich ein Zuſchuß gewährt wird. — Lohnausfälle bei Beſchädigung durch Luftangeiffe. Der Reichsarbeitsminiſter hat folgenden Beſcheid au ein Lan⸗ desarbeitsamt gegeben, der im Reichsarbeitsblatt Nr. 29, Teil 1, Seite 504 veröffentlicht wurde: Nach Abs. 2 Buch⸗ ſtaben b des Erlaſſes zur Durchführung der Anordnung über Erſtattung von Lohnausfällen bei Beſchädigung durch Luft⸗ angriffe vom 2. September 1940(Reichsarbeitsblatt S. 1 472) können Lohnausfälle von Arbeitern zu 75 v. H. ver⸗ güket und die Vergütungen vom Arbeitsamt erſtattet werden, wenn der Lohnausfall dadurch Ullbermeidlich wird, daß die Wohnung des Arbeiters durch Luftangriff beſchädigt wird und er deshalb in der ſonſtigen regelmäßigen Arbeitszeit un⸗ umgängliche Beſorgungen wegen anderweitiger Unterkunft, wegen des Erſatzes von Haushaltgegenſtänden uſw. oder wegen der Betreuung'von Familienangehörigen machen muß. Es beſtehen keine Bedenken, dieſe Vorſchrift auch in ſolchen Fällen anzuwenden, in denen die Wohnung eines Arbefters durch einen feindlichen Luftangriff zwar nicht unmittelbar beſchädigt, aber ihre Benutzung zeitweilig oder dauernd da⸗ durch unmöglich gemacht worden iſt, daß die Wohnung in⸗ folge des Luftangrifſes geſperrt worden iſt oder geräumt werden muß. Was iſt Butter ſchmalz? Die neuen Lebensmittelkarten enthalten erſtmalig eine Bezugsberechtigung über 50 g Butterſchmalz für alle über drei Jahre allen ſtädtiſchen Verſorgungsberechtigten im Rah⸗ men der Geſamtfettration. In Sachſen, Süddeutſchland und der Oſtmark iſt Butterſchmalz nichts neues, in anderen Tei⸗ len des Reiches iſt die Verwendung im Haushalt bisher weniger bekannt geweſen. Es wird daher darauf hingewie⸗ ſen, daß Butterſchmalz ausgelaſſene, nicht lagerfähige Butter iſt, aus der alle Buttermilchreſte entfernt ſind. Butterſchmalz iſt daher die reinſte Form des ausgelaſſenen Butterfettes und das hochwertigſte tieriſche Fett überhaupt. Da Butter⸗ ſchmalz ein waſſerfreies 100prozentiges Fett iſt, entſprechen 80 g Butterschmalz dem Fettgehalt von 100 g Butter. Das Vitamin der Butter geht bei der Herſtellung von Butter⸗ ſchmalz nicht verloren. Der dem Butterſchmalz anhaftende eigene Geruch iſt kein Qualitätsmangel, ſondern eine natür⸗ liche Eigenſchaft, die ſich beim Kochen, Backen und Braten vorteilhaft auswirkt. Butterſchmalz iſt kein Brokauffſtrich. Beim Kochen, Braten und Backen ermöglicht dagegen der höhere Fettgehalt einen ſparſamen Verbrauch. Die unüber⸗ troffene Güte der ſüddeutſchen Mehlſpeiſen, die beſondere Qualität der ſächſiſchen Chriſtſtollen und der Wiener Ge⸗ bäcke beruhen zum gehen Teil auf der Verwendung von Butterſchmalz. Butterſchmalz läßt ſich bei der Zubereitung aller Speiſen verwenden, für die die Hausfrau bisher andere Fette gebrauchte. Dabei muß aber berüchichtigt werden, daß Butterſchmalz ſparſamer verwendet werden kann, alſo in geringerer Menge als andere Fette zugeſetzt wird. 1 Monat Auguſt d. 8. ſen, die 5 r 5 Fot Shen 22 Anſere Nohlende Sung Sie iſt geſichert.— Genügend Kohle vorhanden.— Der Keichskohlenkommiſſar über den Stand der Ko Henwirtſchaft. DNB Berlin, 23. Okt. Der letzte Rekordwinter, der in Jahrzehnten einmalig daſteht, hat die Aufmerkſamkeit der Allgemeinheit in ſtarkem Maße auf die Kohlen virtſchaft gelenkt. Weite Kreiſe unſeres Volkes, die in früheren Jah⸗ ren erſt beim Eintritt der erſten Froſttage an den Kohlen⸗ einkauf dachten, haben ſich bereits im Sommer und erſt recht im Herbſt mit dieſer Frage beſchäftigt. Die Folge iſt, daß die vereinzelten Haushalte, die noch keine oder erſt we⸗ nig Kohlen im Keller haben, aber auch die große Mehr⸗ zahl, die bereits die Hälfte oder noch mehr ihres Bedarfes eingefahren haben, mit Sorge daran denken, ob ſie ihre Lie⸗ ferungen noch rechtzeitig bekommen werden. Ueber den Stand der Kohlenwirtſchaft ſprach am Mitt⸗ woch Reichskohlenkommiſſar Paul Walter vor Vertretern der Preſſe, wobei er u. d. ausführte:„Wir haben in den Monaten April bis Auguſt 8 Millionen Tonnen oder 160 Millionen Zentner mehr Kohlen für den Haus⸗ brand gefahren, als in den gleichen Monaten des Vorjah⸗ res bezw. irgend eines der letzten Jahre. Im Durchſchnitt des Reiches befindet ſich heute die Hälfte des angemel⸗ deten Bedarfes in den Kellern der Verbraucher bezw. auf den Lagerplätzen des Kohlenhandels. Unſere Induſtrie ger⸗ fügt heute zumeiſt über eine mehrmonatige Kohlenreſerve. Dieſes günſtige Bild wirkt noch freundlicher, wenn man die Faktoren, die die Kohlenwirtſchaft in den Herbſt⸗ und Win⸗ termonaten weſentlich beeinfluſſen können, im einzelnen be⸗ trachtet. Nach dem gewonnenen Kontinentalkrieg konnte die Wehrmacht in großzügiger Weiſe ein gezogene Berg⸗ männer enklafſen oder beurlauben. Viele Tauſende Bergarbeiter ſind während der letzten Wochen in die Berg⸗ baureviere zurückgekehrt und haben ihre Arbeit wieder auf⸗ genommen. Weitere Tauſende werden folgen In den Früh⸗ jahrs⸗ und Sommermonaten, als wir das Förderprogramm halten wollten und uns Bergarbeiter fehlten, haben wir einige Zehntauſende ausländiſche Arbeitskräfte im Berg⸗ bau angeſetzt. Wir werden ſie vorläufig an ihren Arbeits⸗ plätzen belaſſen. Auch die übrigen Vorausſetzungen, die bei der Kohlenpraduktion eine Rolle ſpielen, wie die Beſchaf⸗ fung von Holz, Eiſen und Maſchinen ſind zufriedenſtellend gelöſt worden. Die Kohle belegt ein Drittel aller Transportmittel mit Beſchlag. Es iſt demnach ſelbſtverſtändlich, daß die Kohlen⸗ verſorgung in einem ganz beſonderen Maße von dem Zu⸗ ſtand des Transportweſens abhängig iſt. Auch hier ſehen die Dinge weit anders aus als im Vorjahr. Wir haben im arbeitstäglich 130 000 Tonnen an Kohlen mehr durch die Reichsbahn abgefahren als im ver⸗ gangenen Jahr. Dieſe ſteigende Entwicklung wird anhalten. Der Grund hierfür liegt auf der Hand. Die Reichsbahg iſt. durch Truppentransporte erheblich weniger als im Vorjahr belaſtet. Ihr Beſtand an rollendem Material hat ſich durch Neubauten und Beutewagen ſtark erhöht. Volle Belieferung bis zum Winter Nun wäre es verſtändlich, wenn diejenigen Volksgenoſ⸗ l no nicht im Beſitz der Hälfte ihres Brennſtoffbedarfes ſind, oder diejenigen Betriebe, deren Kohlenvorrat ſtatt für einige Monate nur für einige Wo⸗ chen ausreicht, ſich benachteiligt fühlen und Himmel und Hölle in Bewegung ſetzen würden, um auf den Durchſchnitts⸗ fa der Bevorratung zu kommen. Hierzu iſt Folgendes zu agen: Hier und da hört man die Anſicht, daß es doch bei dem Kohlenreichtum Deutſchlands möglich ſein müßte, den ge⸗ ſamten Hausbrandbedarf bereits während des S und des Herbſtes einzufahren. Wollte man dieſen Wunſch Sommers erfüllen, ſo mü ſchließen und ſehen hiervon Kaltperiode auch g jeder Verbraück einige Wochen oder friſche Zufuhr angewie icken. 2 je deginn der Ugt, wenn der ihn ohne auf Bei der Be tung eben geſchilderten Lage ent⸗ ſteht die zweite Frage, ob es nicht möglich wäre, die Zwangsbewirtſchaftung der Hausbrandkohle aufzuheben Und wieder jedem das zu geben, was er anfordert. Wenn auch der bei weitem größte Teil unſeres Volkes, der mit verhältnismäßig f vielen Menſchen wenige ofengeheizte Räume bewohnt kaum Einſchränkungen durch das Grund⸗ ſyſtem unterworfen iſt, ſo ſind doch Familien zweifellos benachteiligt, die mit wenig Menſchen viele Zimmer be⸗ wohnen. Das Gleiche gilt für alle Haushalte in zentral. geheizten Gebäuden. Sie müſſen auch in dieſem Winter noch gewiſſe Einſchränkungen— auch bei der Warmwaſſer⸗ verſorgung— in Kauf nehmen. Zu den Wünſchen, die aus dieſen Kreiſen unſeres Volkes kommen, iſt Folgendes aus⸗ zuführen: Ohne Zwangsbewirtſchaftung hätten ſich die Kreiſe unſeres Volkes mit dieſem durchſchnittlichen Kohlen⸗ verbrauch während der Sommermonate ſo zu bevorraten verſucht daß dieſe einen Winter wie den letzten ohne Ein⸗ ſchränkungen in der Heizung hätten überſtehen können. Die Folge wäre daß ein Teil unſeres Volkes über ſehr reich⸗ liche und der andere Teil über geringe oder gar keine Vor⸗ räte verfügt hätte. Durch die Einführung der Zwangsbe⸗ wirtſchaftung iſt der bisher wohl einmalige Zuſtand einge⸗ treten, daß heute mit ganz geringen Ausnahmen jeder deutſche Haushalt einen angemeſſenen Kohlenvor⸗ rat beſitzt. Insbeſondere die zahlenmäßig außerordentli ins Gewicht fallende Arbeiterſchaft unſerer Großſtädte, die früher hinſichtlich der Kohle von der Hand in den Mund lebte, verfügt heute über Kohlenvorräte. Solange die Ge⸗ ſamtheit des Volkes noch nicht die volle Menge bergen hat, die zur Aufrechterhaltung ſeiner Exiſtenz notthendig iſt, d. h. alſo über Mengen verfügt, die jedem Haushalt mindeſtens einen gutgeheizten Raum garantieren, darf in einem Kriegswinter der über größere Wohnungen verfü⸗ gende Teil unſeres Volkes nicht verlangen, daß auf ſeine Bequemlichkeit oder auf ſeinen erhöhten Wohnraumbedarf Rückſicht genommen wird. 5. 5 Nach dem heutigen Stand der Dinge bin ich allerdings bereit, um die Jahreswende Möglichkeiten einer Lockerung in der Bewirtſchaftung von Stein⸗ kohle zu prüfen. Inwieweit dies auch beim Braankohlen⸗ brikett und Steinkohlenkoks möglich ſein wird, kann heute noch nicht vorhergeſagt werden, da dies von außerordent⸗ lich pielen Umſtänden abhängt.„ Für die Dauer des Krieges muß ſich ſeder Deutſche da- gen, daß jeder Jenkner Kohle, den er ſpart, im Intereſſe Deutſchlands geſpart wird. Wir enklaſten damit den über⸗ anſpruchten Bergmann und das ſtark belaſtete Transporl⸗ weſen. Wir ſichern dadurch den erhöhten Kohlenbedarf un⸗ ſerer Kriegswirtſchaft und ſchaffen Möglichkeiten, Kohle dem Ausland gegen die für die Kriegsführung und die Er⸗ nährung unſeres Volkes notwendigen Rohſtoffe einzutau⸗ ſchen, d. h. alſo, daß wir mit jedem Zimmer, das wir we⸗ niger heizen, mit ſedem Brikett, das wir ſparen, unſerem Vaterlande helfen, den uns aufgezwungenen Krieg zu ge⸗ winnen. auf den Sektor de Danksagung. 1 Heimgange unseères lieben Entschlafenen Herrn Franz Gropp unseren herzlichsten Dank aus. Mannheim-Seckenheim, 24. Oktober 1940. Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme bei dem 5 8 F 8 85 5 ec für qie Zaffrefcflen Kranzspenden sprechen wir hiermit Die trauernden Hinterbliebenen. Amtliche Bekanntmachung der stadt Monnheim. In der Zeit vom 24. Oktober 1940 bis 6. November 4940 wird die Aufſtellung des land wirtſchaftlichen Anfallkataſters für das Jahr 1940 durchgeführt Die Betriebsunternehmer, deren Betrieb im Laufe eingetroffen. Gaatweizen Mex. Schmich. dieſes Jahres eine Aenderung erfahren hat, ſowie alle diejenigen, die einen Betrieb neu eröffnet oder ein⸗ geſtellt haben, werden daher aufgefordert, dieſe Aende⸗ rung während der obigen Zeit anzumelden. Jeder hiernach als ein land⸗ oder orſtwirtſchaftlich anzu⸗ Inſerieren g bringt Gewinn! ſehender Betrieb fällt ohne Beſchränkung auf den Umfang oder die Betriebsweiſe an ſich unter dieſes Geſetz. Ausgenommen hiervon ſind Haus⸗, Zier⸗ und Kleingärten. Rur du wahrheitsgetreue Angaben kann eine gerechte Verteilung der agb erreicht werden. Auch bisher unrichtige Angaben ſind zu be⸗ richtigen, andernfalls wegen unwahrer Betriebsangaben eine Geldſtrafe ausgeſprochen werden kann. Das Kataſter für die Altſtadt liegt bei der Städt. Landwirtſchafts⸗Abteilung, Nathaus N 1, immer 46 auf, 55 das übrige Stadtgebiet bei den zuſtändigen Gemeindeſekretariaten. Mannheim, 22. Okt. 1940. üg. Maschinen aller Syſteme „Bad. Hof“ Der Oberbürgermeiſter eee werden repariert. Räheres Zürn, oder Tel. 23493. A Verſammlungs⸗Kalender. Fußballvereinigung 1898 Heute Donnerstag Abend zu den üblichen Zeiten Training in der Schulturnhalle. Anſchließend Spieler⸗ Verſammlung im Vereinslokal. i Parteiamtliche Mitteilungen.— NS.⸗Frauenſchaft. Am Sonntag Nachmittag 3 Uhr Gemeinſchäfts⸗ Rachmittag der RS.⸗Frauenſchaft und des Frauenwerks im Saal Zum Löwen“. Es ſpricht Fräulein Page über den„Deutſchen Oſten“. Gäſte willkommen. Faeleſneer gehen bleibt in den Wintermonaten jeden Freitag geschlossen Wegen Betriebsruhe. Inh.: Hch. Schwarze. Mannheimer Theater ſchau Im Nationaltheater: Frektag, 25. Oktober? Miete F 3 und 1. Sondermiete F 2 und für die NS.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Ludwigshafen, Abt. 51 bis 54: Ata von Naumburg. Schauſpiel von Felir Dhünen. Anfang 19. Ende 21.15 Uhr. Samstag, 26. Oktober: Miete C 4 und 2. Sondermiete C 2 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ meinde Mannheim, Platzgruppe 548 bis 550, 558 is 560, 589, 689: Cavalleria ruſticana, Oper von Pietro Mascagniz; hierauf: Der Bajazzo, Oper von R. Leoncavallo. Anfang 19, Ende 21.45 o Im Neuen Theater(Roſengarken): Freitag, 25. Oktober: Für die NS.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Platzgruppe 48 bis 65, 67 bis 86, 88, 149 bis 150, 159, 261 bis 268, 291, 361 bis 392, Gruppe D Nr. 1 bis 600, Gruppe E freiwillig Nr. 1 bis 900: Baſtien und Baſtien ne, Singſpiel von W. A. Mozart; hierauf: Eine kleine Nachtmuſik, Tanzſpiel von W. A. Mozart; hierauf: Der Schauſpieldirektor, komiſche Oper von W. A. Mozart. Anfang 19, Ende 21 Uhr. der inn a e woc abpmchf-Jüfstüun kp! sog eqn Bundemeqquvcg ꝛ% ep u g zan! vu z bn ee ü eee pabq pig ng go Ueliqt vl ain ng gun usbnueß zi gnut fzg ufezc“ aue eulepgag dun pygz queue eu en e eee bn sv g“ eee ung e e en ee sj sn a e neee e been eee leg „agb ug Sat ueuigeu nd ug uvzog ien n eg eh gaga ona zug gun uegzem ne bpzet ſudg sqog use p opiu uten ae ee een ecm o ese 0 ei ieee e eee eee de ne e obig pc“ q zaogß sog ach Auch ueabze ua Bunbeatsqquvcg aul „e n e lsonuncp ihn so zusbyl ne eco suf au na pvc sog qu Tian ohe 14. zsnvaeg vujc sn beim 8e pong uur zemung un ene een eplaaeg uegunz eg n „ enn ie ez unebgg eue gun av gun cpu 8 „et nag nei zaun z pnaquellec cen nd— 205“ gag ug u ben be hee uc ub ban eeepc dueuneaq un „ang meu ne mu e eee eee wech cee n e eee usb nd bang pio bugu cpu se og ng“ Ustp fue usual utauls ne ei inv ac ne gof uso „uud usqpof asm 1 Se age t ene en ee ee ee deen 5 5 en Hegaeſcg zac: usb eig Bang euuucit use np obi ag in soo fu ge stops“ eboſſplazan ned pu ego zunung spül obe ng zusjabgng sog inv ss uin epnadsnv uepogz ute qu pn use en que oanun and bigna use qod„usgephe n ene cn „öong gage. usgsſpfeß son us at d uach uegnvag va 1 sogß lng“ bunbeaach ur zom zedaige pine aduvß ze „ vl ilig nan of in soo ut 0: ge oho nem og fur qed fedanq ure! ice een ene e e, „Jog ushvgsb „hand udavg um svause qusbai gog anu giam p Icpiu 8 len een enen e eee chu daunach uscpfeiß 150 nv ſpnaqusllacg se god fp zal sog nv c ogg Ipieeie een e pub lig n usb eng ss gane un zung ze: go eignen dcn e eg“ „ene ue eg deen nag zuallech gog uellpab ueqnvich meg u cum ng ig unapgz gibſeß ugapg sicb uaegleb zun ng Ah mungvc gun“ a „uUenoq usa nog se ng nv gog ur cpr auiſeu sbuld elle zeaoanjuveg obvag aue anu imog sqog g“ „Can eee iht che ee ee een eg neh ue e Re 5 5 100 ee ua aaphu sg Löt eee zocog ud ng gv juupzeg nsqu eg vaug u nue ee eee eg n“ uad eh ace dane on en e„ ehe e dene n Zueßte eig iu Ind app ueiugen ne üecpnpnit Unpa iaueanou im cpu nv ss nd ect museum ng 108“ „usulgeu ne piu inv ſcpi! ee ee be pu icpnvig nc dbu snpcpanc „ hug daeguv sw reti amn i so“ opnque ei uuppeg„uefeickl Alea dd biguabſs unu df uvul eig vc“ pnqsno sgungz 910 4e im ine gr gun vu beit Tout post Ind hun Jane ede ee eic zuejec sv 4eqo Bibnlsulaeb inu wi ze un an gung ie ui paogeb dugeßgg f. ussiap gg eib„iuvzeg de ppοαοᷓοαν ueg nu jans e uuns suenoſusct uu Jog“ dea inv oi gos sono us qi bug Aegungzea zeguvusenm ain aue ppang usb gun ꝛcqub eee eee ehe een ee een geg ei upflaggeg svane mou a Arg apa ouch ne cpu ou bog 40 gog bignc 18 „ ehe ep eu „ned e e nn ben“ ieee ee eng e“ a uaepn ueg nut zun eig nd ib ue uvpebuv usgo oi si uu vu die nenn dee gun mec eee ee Ing dccce a die neee inge ehen eee. „ Uma uebzoſeq a n zbod ue nung unedt anzg ee b e e wie ehe wen e e e „ueſpput ohpipſtun iel ain usgom v“ „eule ſckckehum dor duda usb uensucp une ga 1 uepeainv iu ng ug e en en een eee e % T eee ene en eic“ Nu zie cen iges„ckung uud jnjg vf vg nc i unt een een eee eee eig ö usſy Sbangzuuoze Inv pig usho une 1 4e 4510 genug! e 1 0 5 4„esa ure uegnvag iu naq ue go agnceß zung n“ 5 5 gonch z uoa mgplunec ae Inv qun ueaghvſeb basgg os und sig æuu zva uv„ee usbimch“ uud usgnvig squs; que nut ava 1) Ueuumone bopfnupozg up up ua nn Annen neten e ne ee eee atof bmnplng „Iphampu binping“ 2„nepg uz 259“ a nagel— auff“ „udagplshuv uu jpg quvazoc)“ „susgsbeb se 3b spgß⸗ ui eee boa bangzuuoze jon uunc dei 250 uf enn bau ice End anpingen nete ins uda uputaze D 9 2. m —— n 26 haſſer⸗ Ntral⸗ „ wenn er mit eheizte Brund⸗ ifellos r be 77 Vinter le aus 0 Saebun; An rfü⸗ eine darf ings ten ein⸗ len⸗ ute ent⸗ ſa⸗ eſſe 1 opc ie gd 08 Hog 81 ue e ub gr 8 e e e dais 01 Lueg 9 hdd d od d ene ee en e ec e eee I eee de e ee e e eden n bangt „ond u zwogomben) ß 8 i tf uocz 91 11 PI i e wen e eee e ee d ee 2 0b besnuch L zipotehbvogz 1% PIIAaen ea 290 lun uu zebhoa enn Bun]giunzz nennen r unugcaneisnych 27 gie o eas dog un zan ef ligne e usbunz ans ned zur andi see e Anainzz Dunigchuch 9 P debe e eee f ee wee ungusgtegz CC ac Se een a ne fe uapß zun in ae Oe e i enn 6. usſpggbolacz ech 42 0 nd 2 Auel 55 ch pl uuvu. 61 zen uag foich. 75 ano 81 4101 81. 1 97 4. ⸗Ujufejt olojßuv! g due 0 0761 aun Boianegs 165 Ai! gc cpang A 44 0¹ zuunzeg) duo 1 ac uv 1 a a 8 6 dhenodaggh 8 eee 8 2 1 gogjolgns a f L cee vogz. 12 2 2 2 blipatzogtene az aslun „ig fuuvzel el ie Aeid zee: oog vl i ehen eee dne eie wien ee ehe e e e eee bbc de i e er en p dec eee ee ee nee eu eee e 00 ne abe zee e eee eee dee ed ne gen gun uello! ng mapu dec ee e Koscpleg 2 oa eg Jen oecd e hr ee ee ene Bunugo q zusel seo sauge jebuvzgz an 120 Sil IIS agg d Inv Tegen neee e e dun er ee e enk p god kuwog jung ne wog„ce“ ac se genen ene uefſckoa; Wee 500 naue dee ne Seeg uecteueng r ee eee ee en ee e bepleb el gun 42490 r Mee e eee en aue duuvzg zcnvch Augule! nd bf zige zue inv zog sebnelnfz sed Anf un 12 re e eic ee we wee ene bee cso * 1 „udbvaluv qnvan un znaua a bv uuvg uhu bunu r eee e Ho] sv ene eee eee e heinz 0 een: 3480010 T0 eee ue o ee ee e ene ul uu qnvan uecppugunſeb gig ug az spag. eee nue Bahn n e eee ee eee eee eee e; zue nan neee eee en eee ee Sale Ae een e eee ehen e eee uoiqnlsnv Maquegening ane bn nn ee ue ereeil aufe gv eee e eee eee ie en eie So T mec aalnqz anche neue Rue un zegcpvu ei ui usulgau 109 ee een een hehe“ eee nedueble! 11212 A eee eee eee n eee ee en e anch ud dene eg wee ee ee e u * egen See See e ben eee eee eg 0 D lp ce een een ee desu weebpacpvzt 120 bol„euer ren p“„eee a pſnezg ne 1c nebmaa un musse uus ig ag so“ nu sies ub en seln e e cen ee eee e“ „lav nene une zinc Send euslpeerc lern Acplunm eee ee eee en een lee use zesppm bg de uch ene ebenes mollis ui; eech uv D zom wan wegn Age bn bag eim auplavch 0 uu nene ee ee een e eee e „dg ate og zog enntich e lebun zg scp;o! eue un ee ac e „s agnes ipinecqzun ꝛ00 Inv a1 Sog zgnzgz deo bega ene e lee e e e een, „inlleqzun eg inv ea dee wen ehen e en e eg ene e „ene ͤ due ug na ec“ 5 Ind ue Haitocd inn zd hype ungendumuehubg udd ou 55910 d enn munen eee Sog aum teioeß zog gun tene zenden ee Avog gp ese 22 5 f zusbung ee elner ee eee cee dune 00% ich e ujeneqnkbuv uch un hals zeuiapbuzegz zen Aa denelcvanegjog ufs uma zoeloggß menue ng ꝛ0unlz Aveuages g giauazz anch dig u spbnacß mut aui oi bund uuvcß 5 Jupntun queen! euuos dig dec ul une ab iabpgg leaf ulis aua Sn sz maß un guegnah sbup gun mospun Ju vun reg e eee ee Uobvanegz ue u ee e wegen ee eee ee ene dee* n viugug s aug 8“ „uvufned age al nonltbnc tegung lead Ibach nog suv ſlesvaz 1170 „L ehe nag aeg vasig⸗ e ee, eee/ bee ala tee uololg 1 5 000 eee e ache a8/ Jana udgvg zeig vagen mum za Se uc Jog J site c feld igehagun( snvulg aa unt nabe ed Aogesa gun Tagung e et ee Zs übiugzg nag ant gel anz/:Seldinicde Log oggach 10 zu susungg zennumendc olg zeſpäsnöch eig uszefg n 0 eden neger, eee ec Sie, gude Sant Ane eee ehe deen, eee n eee vu ee eee eee eee un dnn 00 u Saj nog (zusngvioc uegoiugna gun uellpnog ne gupch! Aeg Nanga e eee eg ug egen/ eme! Tebin n, nauer lee ge esabobsuv gun Agi vpuufe gung eise vg uslo end 00/ eie oha! -ülegen uf 81/ uus/ Uaguunggz udneppat uag ges ea“ „Inn se ul Juvufneß zaech uebnz uevun] uengs auu 218“ Mache Jeuung aezegzobagg Am lav anvig aufe zur zer ponfpnaß z„f uege 5 5 ene ene neee C Sog uin gun q zinc naue urn ae leer eee 10 ned desu vigzasgat agent eng zac un Meuupgcz 1 12 eva ud dic svn son gvſch ji uegvg gun ic 40 ff Jun ane ap anu gpuſeg gun nc 100“ 413 Uocpmmpilue! zone uuf ur aqa daepef ed And uetpen meg zam IPfad gun gugebge ago dog oo„uvunneg aa 10 8000 mee neee ein ben ebunf 180 Temme! neee ee eee wi ae angloch 91% Pan f puant agn aufe uog pia ud gach! jvunnegß 400 g eadatuv % uv junvslae uupzeß uenv ugg qu fuvufneg ad 5 7 4 55 Glut obangzeg vl o fuvurnog ae u vg 8 Aub ne neunte anf uauugg ei“:nufg aohaglaogß ae ene eee dünn ee i„Auch, Pane eee ee eee e dee nee eee lie a f an eee e; guekcpp zuvuned uteg nazuig dig anz zeg Clipſgckveß mog aud guvn„agen-u“ Zauitteszmzz su ug Soft FFF 70 aged Seigbneg e eecbe a0 zug bung usgauvg esso ut zuebuncppunguupzegz 90g e eee eden e e ee we e, e uelumbpine nopoch eig bia naa „ ee ee uren nec eien acundß ae U;“ ebase ted en gb dune ee een zuvurnog a Aut eg Acpla! egen eiche gun gesch zelnpch eig 150 e mantel! Sad uaufennencß nage uod eg; bone 1 nadie uu en anguit neigezueg vai jece Pan flag 1295 Sun de eee en ehen cena nehun ur Wande olg cel guelſelgz ufa igvi e ug ien ohne 510 Jungen ce gun al oc min digg 0 i dhhaun dg egungse dg, 1 „Ich hoffe es. Und ich gönne ihn keiner anderen. Keiner! Sei nicht böſe, daß ich dir gerade jetzt damit kommen mußte, aber ich mußte unbedingt Klarheit haben. Kann ich dir nun noch behilflich ſein?“ „Nein, laß nur“, lehnte Marleen ab.„Ich mache noch ein paar Umſchläge und lege mich dann nieder. Geh du nur auch ſchlafen!“ 10. Seit einer Stunde ſchon wartete der Wagen vor dem Verwaltungsgebäude der Heſſenbruch⸗Werke. Jetzt traten zwei Herren aus dem hohen, wuchtigen Portal, ſtiegen die breiten Stufen hinab und gingen mit raſchen Schritten dem Tor zu. Es waren Lothar und ein Vertreter des Hauſes aus Rotterdam. Noch ein paar letzte Worte, ein kurzer, aber kräftiger Händedruck, dann ſtieg der Vertreter ein. Der Wagen zog an und glitt davon, dem Bahnhof zu. Lothar atmete auf. Er war kaum noch fähig geweſen, die ausgedehnten Verhandlungen zu Ende zu führen. Er ging nicht nach Hauſe. Am Tunnel unter der Induſtriebahn vorüber ſchritt er geradeswegs der inneren Stadt zu. Ohne Plan und Ziel. Stundenlang hätte er ziellos durch die Straßen laufen können. Ein ſeltſames Gefühl der Leere war in ihm. Stimmen und die lärmenden Laute der Straße umſchwirrten ihn. Er hörte es wie aus weiter Ferne kommen, hinter einer dichten Nebelwand hervor. Wohin? Ganz gleich. Nur noch nicht nach Hauſe. Er wußte nicht, wie lange es ihn ſchon durch die Straßen getrieben 0 aber er fand ſich plötzlich wieder am Alten Markt. Vom Rathausturm klang das Glocken⸗ ſpiel herab. Mit dünnem Ton, aber doch feierlich und mahnend ſchwebte die Choralmelodie über das abendliche Leben und Treiben hin. Lothar blieb ſtehen. So maß die Uhr die Zeit. Jeder Stundenſchlag kehrte wieder. Und jeder hatte ſeine Melodie. Auch das Leben hatte eine. Das ſeine hatte eine neue angenommen. Aber es war keine ſtärkende und erhebende Melodie. Mit klareren Blicken ſah Lothar um ſich. Nein, es war ſinnlos, ſich wie ein Willenloſer, Irrender durch die Straßen treiben zu laſſen. Das änderte nichts. Wenig ſpäter ſaß er in dem Vorgarten eines Cafes am Breiten Weg. Langſam ſank der Abend über die blaue Weite herab. Die ſeidenüberſponnenen Lampen hingen wie blaſſe, farbige Monde in der Halbdämmerung des ſcheidenden Tages. Leiſe ſtahlen ſich die ſchmeichelnden Rhythmen eines Tangos aus den Innenräumen. Ein paar Tiſche von Lothar entfernt hatte ein junges Paar Platz genommen. Irgendein Zug in dem Geſicht der Dame erinnerte ihn an Marleen. Da war nun wieder die Erinnerung! Jede Einzelheit denes Nachmittags am„Hilligen See“ ſtand zum Greifen nahe vor ſeinen Augen. Und dazwiſchen ſchob ſich plötzlich mit zwingender, ein⸗ dringlicher Deutlichkeit das Bild der anderen Marleen— der Sekretärin Marleen Ronneburg. Sie hatte ein paar Tage nach dem Unfall zu Hauſe bleiben müſſen. Kühler und fremder als je zuvor war ſie wieder ins Geſchäft gekommen,„Ich habe unterlaſſen, Ihnen für Ihre Hilfe zu danken“, hatte ſie mit einem Blick durchs Fenſter geſagt. „Ich bitte es mit den Umſtänden zu entſchuldigen und möchte es hiermit nachholen.“ Das war der einzige Hinweis auf jenen Tag, das einzige perſönliche Wort ſeit jenem Tage geweſen. Und was für ein Wort! g Lothar glaubte nicht länger mehr imſtande zu ſein, Marleen Tag für Tag um ſich zu ſehen, ihre lähmende und zugleich aufreizende Kühle ſpüren zu müſſen. Die Luft in den beiden Räumen war voll davon. Voll von einem geheimen Sprengſtoff, der irgendwie einmal zur Entladung kommen mußte. Und doch ſehnte er ſeden neuen Morgen herbei, der ihn wieder mit Marleen zuſammenführte. Es war beinahe etwas Selbſtquäleriſches in dieſem Verlangen, deſſen er ſich zu manchen Stunden ſchämte. Was war es, was ſich immer wieder zwiſchen ſie beide ſchob?. 0 „ Ding. Oder Name war heute nicht mehr als Schall und Rauch. Aber Garand! Der Retter aus der Not! Ganz deutlich hatte Lothar wieder den Augenblick vor ſich, da er an jenem Abend an den Wagen herangetreten war und geſehen hatte, wie Garand mit beiden Händen Marleens Rechte umſchloſſen hielt. Garand und das Mädchen vom Nachmittag am „Hilligen See“! Ein würgendes Gefühl im Halſe quälte ihn. Er zwang es mit Gewalt zurück. Es war zwecklos und unwürdig, noch einen Gedanken an dieſe Angelegenheit zu ver⸗ n wie es ſinnlos war, hier noch länger ſitzen zu elben. Er wollte aufſtehen und blieb doch ſitzen. Die Geigen lockten, ein Cello ſang. Leiſer Parfümduft durchwehte die laue Abendluft. „Auf!“ ſagte Lothar zu ſich und rief den Kellner zum Zahlen heran. ö Als er ſich eben zum Gehen anſchickte, erſchien ein junger Herr in der Tür zum Café und winkte ihm zu. „Da habe ich ja den richtigen Augenblick abgepaßt, Heſſenbruch. Ich wollte eben mal ein bißchen Luft ſchöpfen. Kommen Sie doch mit herein. Wir ſind im Hinterzimmer und feiern Lohmanns Geburtstag. Es haben ſich allerdings ein paar unerwünſchte Anhängſel eingefunden, aber dadurch läßt man ſich die Stimmung nicht verderben.“ Lothar zögerte. Aber nach Hauſe mochte er noch nicht, und es war vielleicht gut, ſich durch die Geſellſchaft zer⸗ ſtreuen und ablenken zu laſſen. Außerdem fiel ihm ein, noch nicht zu Abend gegeſſen hatte. Er ſtimmte dem nicht ſehr großen Hinterzimmer waren zwei Tiſche aneinandergerückt worden. Es ging ſehr lebhaft zu. Jemand ſaß am Klavier, hämmerte mit Ungeſchickten Fingern die Taſten und ſang mit gröhlender Stimme einen Schlager:. f „Ein Sternlein fällt vom Himmelszelt.“ Er ließ ſich auch nicht ſtören, als Lothar mit lebhafter Freude empfangen wurde. Lothar nahm Platz. Jetzt erſt ſah er den Mann am Klavier genauer. Es war Garand. Es koſtete ihn Ueberwindung, ſitzen zu bleiben und nicht augenblicklich wieder zu verſchwinden. Er beſtellte ſich etwas zu eſſen, obwohl ihm der Appetit vergangen war. Da erhob ſich Garand vom Klavier. Er ſtutzte, als er Lothar gewahrte, und verfärbte ſich einen Augenblick. Aber er faßte ſich ſchnell wieder und kam mit leicht tänzelnden Schritten an den Tiſch. Er überlegte raſch, wie er ſich verhalten ſollte, und beſchloß, den gewandten, höflichen Weltmann zu zeigen. Man hatte Rückſicht auf die Geſellſchaft zu nehmen, war einigen dieſer Burſchen ohnehin nicht ſehr erwünſcht. Und wie man Heſſenbruch nun kannte, war es zweckmäßig, Konflikte unter Zeugen zu vermeiden. Mit läſſiger Freundlichkeit ſtreckte er Lothar die Hand über den Tiſch hinüber. Lothar gehorchte nur dem Zwang, den ihm die Anweſenheit der anderen auferlegte, als er flüchtig die Hand ergriff. Garand hatte offenbar ſchon ſtark getrunken. „Daß ich Sie ausgerechnet mit dieſem Liedchen emp⸗ fangen mußte, Herr Heſſenbruch!“ ſagte er, während er ſeinen Platz einnahm.„Als ob es ſo hätte ſein ſollen, nicht wahr?“ 5 Erſt als die Worte heraus waren, kam es ihm zum Bewußtſein, daß er damit den Weg zu möglichen Konflikten beſchritten hatte. Aber Lothar blieb ganz ruhig. „Daß etwas hat ſein ſollen, ſagt man immer dann, wenn man es nicht ändern kann.“ 1 Man hatte ihnen verſtändnislos zugehört. Garand ſah ſich mit breitem Lächeln im Kreiſe um. „Wir ſind uns nämlich mal begegnet, als wir Sterne pflücken wollten. Man kann nicht immer warten, bis ſie einem in den Schoß fallen.“ i 5 a Er lachte wie über einen guten Witz. Lothar blieb auch jetzt ruhig. Nur ein leiſes Zucken ſeiner Naſenflügel ver⸗ riet, daß er ſich gewaltsam zurückhielt. 5 25 0 a Fortſetzung folgt) e eee „Faule Grete“ und„Sicke Berta“ Der Soldat und feine Waffe. NSK. Der deutſche Soldat hat zu ſeiner Waffe immer in einem beſonderen Verhältnis geſtanden. Das drückt ſich vor allem auch in den mancherlei Namen aus, die er ſeinen Waffen gegeben hat. Liebkofung und leichte Spötterei liegen in dieſen Namen, wie ſie unter Liebenden üblich ſind. Neben dem Degen, dem männlichen Schwert, iſt es vor allem das Gewehr, das ſich der. Gunſt des Soldaten erfreut. Er nennt es gewöhnlich eine Braut, ſeine Marie, ſeine Guſte oder auch ſeine Geliebte, die er, wie es in einem bekannten Soldatenſchwank heißt, allezeit gut im Schuß hält. Aber nicht nur das Verhältnis zu ſeinem Gewehr, das der Soldat in früheren Jahrhunderten in Anlehnung an die Form des Kol⸗ bens Kuhfuß naunte, iſt eng perſönlich, auch die Beziehungen zu den die Truppe begleitenden Kanonen ſind zu aller Zeit beſonders herzlich geweſen. Vor allem in jener Zeit, als die Kanonen aufkamen und ihre große Gewalt gegenüber den vorher gekannten Waffen beſonders ſtark ins Auge fiel, entwickelte ſich ein enges Verhältnis zu dieſer Waffe, deren Schwerfälligkeit die Soldaten veranlaßte, ihr mancherlei gut⸗ mütige Spottnamen zu geben, unter denen der Name der Faulen Grete wohl der bekannteſte iſt. Eine andere Kanone aus jener Zeit hieß die faule Mette, während eine Dresdener Kanone gleichen Urſachen den Namen faule Magd verdankt. Aber nicht nur ihre Schwerfälligkeit, auch ihre Gefährlichkeit und Größe wurden charakteriſiert; ſo ken⸗ nen wir aus jener Zeit eine ſchlimme Elſe, und in Gent zeigt man, heute noch die tolle Grete, deren Kaliber 62 Zentimeter mißt. 5 Da die Kanonen von denſelben Männern gegoſſen wur⸗ den, die zu gleicher Zeit auch Glockengießer waren, bürgerte ſich der Brauch ein, den Kanonen ebenſo wie den Glocken einen Namen mitzugeben und einen Geleitſpruch in ihre Wandung einzugießen. Dieſem Brauch verdanken wir die Kenntnis einer ganzen Reihe von Namen für alte Kanonen, die uns ſonſt verlorengegangen wären. So gab es in Bremen eine Kanone, die den Namen Barbara trug, eine andere hieß Arſula. Margarete, Martha und Dorothea ſind andere Namen Bremer Geſchütze. Eine dieſer Kanonen trug dieſen Spruch: „Marta is de name min, Van art kann ik nich ſtille ſin Und wo min viend vor ogen 855 f Lat ik min Ey hen in ſe gan.“(Bremen 1547). Hier iſt das Geſchoß, wie in manchem anderen Geſchütz⸗ ſpruch, Ei genannt, ein Vergleich, der ſehr häufig angewandt wurde und der dazu führte, daß man den Kanonen vielfach auch den Namen von Vögeln gab. So heißt eine 1548 gegoſ⸗ ſene Kanone: De ſwarte Raven(Der ſchwarze Rabe). Eine Kanone aus dem Jahre 1551 trägt den Namen Droſſel. Auch eine Nachtigall gab es und eine Kanone, die nach dem Geräuſch des durch die Luft ſauſenden Geſchoſſes die lübſche Singerin genannt wurde. An die Stelle dieſer Einzelnamen ſind im Laufe der Zeit, vor allem, als man begann, die Kanonen ſerienmäßig herzuſtellen, Gattungsnamen getreten. So wurden im ſiebziger Kriege die Geſchütze allgemein Knall⸗ droſchken oder Brummer genannt. Namen, die ihnen auch im Weltkriege geblieben ſind. Die alte blaue Kanone der Feldartillerie wurde mit dem Ausdruck Eſel belegt, wäh⸗ rend andere Geſchütze Namen wie Mußfſpritze oder Holler⸗ büchſen trugen. In dieſen Namen drückt ſich eine gewiſſe Ge⸗ ringſchätzung für die kleineren Kaliber aus, die gegenüber den Rieſengeſchützen des Weltkrieges freilich ſehr zurücktraten. Die⸗ ſen Rieſengeſchützen gehörte die ganze Liebe der Armee, die immer neue zärtlich ſpöttelnde, meiſt aber liebkoſende Namen für ſie erfand. Da gab es denn eine liebenswürdige Emma, eine heulende Lina, eine luſtige Anna, und ein Schiffsgeſchütz, das aus ſeinem 17 Meter langen Rohr das 40 Kilometer entfernte Dünkirchen mit Granaten belegte, wurde langer Max genannt. Ein bekanntes Geſchützpaar wieder trug den Namen Max und Moritz. Auch einen ſanften Heinrich gab es, dem auf der Gegenseite eine Marie auf Socken entſprach, weittragende Geſchütze, die mit verhältnismäßig geringem Lärm arbeiteten. ö Dieſe Liſte könnte ſehr leicht und vor allem auch mit Bei⸗ ſpielen aus dem gegenwärtigen Kriege verlängert werden, doch dürfte es ſchwer halten, einen Namen beizubringen, der den Ruf der dicken Berta zu übertreffen vermöchte. Der Ruf dieſes 4a2⸗em⸗Mörſers war geradezu ſagenhaft, ſeit es gerungen war, mit dieſen Wunderwerten deuiſcher Waffentech⸗ nik die ſchweren Betondecken der Lütticher Forts einzuſchießen, eine Aufgabe, die in dieſem Kriege den Stukas zugefallen ist, der neuen Waffe des deutſchen Heeres, deren Auftreten un⸗ ſeren Feinden ſo viel Reſpekt einzuflößen wußte, daß ihnen der Spaß an einem Kriege verging, den ſie bei ſeinem Aus⸗ bruch noch als„reizend“ bezeichnen zu können glaubten. N Erich Griſar. Die alte Krozinger Brücke J ha ſcho menge Sturm und Schnee, J ha ſcho menge Frühling geh Und Krieg und Elend überall Im Breisgau und im Wieſetal.“. Dieſe Hebel'ſchen Verſe kamen mir in den Sinn, als 11 in dieſen Tagen über die Brücke kam und die Madonna als Fehn eindringliche Silhouette vor dem leuchtenden Abendhimmel und blau verdämmernden Bergen ſtand. Ja, ſie hat viel geſehen— gute und noch mehr ſchlechte Zeit⸗ läufte, Kommen und Gehen vieler Generationen auf der Landſtraße des Lehens. Als Stiftung eines„Ofeldingers“ namens Antonius Berne, wie die Inſchrift beſagt, wurde ſie im Jahre 1754 von einem Künſtler des Barocks geſchaffen, wahrſcheinlich von dem Ehrenſtetter Chriſtian Wenzinger oder ſeiner Schule— in wunderbarem Einklang mit der Land⸗ ſchaft, der auch er entſtammte. Ihr zu Füßen rauſcht der Fluß ſein Lied von den Bergen, von denen er kommt, und vom Meer, dem er zueilt. Der Wind in den Wipfeln ſingt die gleiche Weiſe, die ihm ein großer deutſcher Meiſter abgelauſcht und in Töne gebaut hat.„Der Menſchen Ge⸗ ſchlechter jahren dahin wie das Gras, das der Sommer bringt und der Herbſt verweht.“ Aelter als ihre Hüterin iſt die Brücke. Wenn ſie erzählen könnte! 0 Vielleicht hat ſie oder eine hölzerne Vorgängerin ſchon das Kriegsgeſchrei der römiſchen Kohorten gehört. Soviel iſt gewiß: viel Kriegsvolk iſt in all den Jahrhunderten über ſie hinweggezogen. Sicher ſah ſie oft die glänzenden Züge der Malteſerritter, die auf ihrem Heitersheimer Schloß ausruhten von den Kreuzfahrten ins heilige Land. Sie ſah, wie die aufſtändiſchen Bauern ſich zuſammenrotteten zum Bundſchutz gegen ihre weltlichen und geiſtlichen Bedrücker. Dann kam die Zeit, wo 30 Jahre lang der große Krieg in Deutſchland wütete. Landsknechte im Sold aller Herren Länder ſtrömten daher, verwegenes raufluſtiges 5 ft ih oder traurig, wie das wechſelnde Kriegsglück es mit ſich brachte. Brennende Dörfer und verwüſtete Felder begleiteten ihren Weg und hinter ihnen drein zogen Hunger, Peſtilenz und teure Zeit. Das große Sterben verödete ſelbſt die Landſtraße. Da rumpelte wohl nächtlicherweile der hoch⸗ beladene Karren mit Peſtleichen über die Brücke zum Dorf inaus. f b Aber immer war das Leben ſtärker als der Tod. Immer wieder kamen neue Menſchen, Handel und Wandel fingen wieder zu blühen an. Da kamen reichbeladene Kauf⸗ mannszüge die Landſtraße hinauf und hinunter gezogen, da⸗ zwiſchen die luſtigen Wägelchen hinter einem Klepper; ihre Inſaſſen unbeſchwert an Herz und Beutel— fahrendes Volk. Und die vier⸗ und ſechsſpännigen Reiſewagen der Reichen und Mächtigen dieſer Erde— auch ſie fahrendes Volk auf der Landſtraße des Lebens— wie wir alle. Wanderburſchen pfiffen in die Welt hinaus, bis eine Zeit kam— wir alle wiſſen noch davon— wo ſieben Millionen von ihnen hei⸗ matlos auf der Landſtraße irrten. And immer wieder in all den Jahrhunderten junge deutſche Soldaten, die hinüber⸗ zogen zum Rhein—„Wir alle wollen Hüter ſein“. Viele ruhen drüben in fremder Erde. 5 Vor 25 Jahren aber erbebte in einer ſchickſalsträchtigen Nacht die Erde in ihrem tiefſten Innern, daß die ſteinerne Madonna Mühe hatte, nicht vom Sockel zu fallen. Da wurde aus geheimnisvollen Tiefen die Krozinger Heilquelle geboren. Seitdem ſind Tauſende, denen das Leben die Krank⸗ heit als ſchweres Bündel mit auf den Weg gab, über die Brücke gegangen, mühſam erſt, dann immer unbeschwerter, und icher grüßte ein letzter dankbarer Blick das Wahrzeichen von Bad Krozingen, die ſteinerne Madonna, ehe ſie weiterzogen. Seit bald einem Jahrhundert pfeift die Eiſenbahn freundnachbarſchaftlich der Landſtraße, dieſer Brücke zwiſchen Süd und Nord herüber:„Ich helfe dir“. Auf der Stra raſen die Kraftwagen, das Tempo wird immer ſchneller. Das Geſicht der Straße hat ſich geändert— das Schicksal des Menſchen iſt dasſelbe geblieben: Kommen und Gehen.